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21.05.2022 | Schnapsi Dee meint : Vielleicht doch eine Schnapsidee? Das 9-Euro-Ticket? Der Bundestag hat es verabschiedet. Hauptziel sind die unteren Einkommen, die damit entlastet werden sollen. Schöne Werbeaktion für die Bahn auf jeden Fall. Ein Hinweis auf künftige Abo-Preise ebenfalls. Der Erfolg dürfte die Bahn an ihre Grenzen bringen. Hat das überhaupt einer durchgerechnet, was das kostet? Nämlich das, was den Nahverkehrsabonennten zurückbezahlt werden muss, die Differenz von Abo-Preis minus die 9 Euro? Es gibt Abos, die kosten 50, 60, 70 und mehr Euro im Monat. Es gibt Millionen davon. Hat einer ausgerechnet, wieviel das die Verkehrs- und Bahnbetriebe kosten wird, diese Differenzen zurückzuzahlen? Gespannt kann man sein, wieviele Leute ohne Abo sich das Spezialticket kaufen werden. Das sind dann immerhin Zusatzeinnahmen der Verkehrsbetriebe. Werden es Tausende, Zehntausende, Hunderttausende oder gar Millionen sein? Zu untersuchen wäre, wie viele Haushalte mit kleinen Einkommen, also die Zielgruppe der Aktion, keine Abos haben und sich auch das 9-Euro-Ticket nicht leisten können. Das hat wohl keiner getan. Denn gerade Haushalte, die besonders unterm aktuellen ökonomischen Stress leiden und keine Abos haben, dürfte nicht mal die 9 Euro übrig haben. Wobei sie ja für den Familienausflug für jedes Familienmitglied so ein 9-Euro-Ticket besorgen müssten. Kaum vorstellbar für Haushalte, die lange vor Ende Monat nichts mehr in der Kasse haben. Und wie viele Leute werden das Auto in diesen drei Monaten stehen lassen, also Energie sparen, und auf den ÖPNV umsteigen? Auch da gibt es vermutlich nicht mal Schätzungen. Es scheint sich bei diesem 9-Euro-Ticket vermutlich doch eher um eine Art Schnapsidee zu halten, die keiner genau durchrechnen kann und deren ökonomischer Nutzen vermutlich im Nebel stecken bleiben wird, nie eruierbar sein dürfte. Hauptsache Action, Schlagzeilen und volle Nahverkehrszüge – aber wenn schon, dann doch bitte ohne Maske.
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20.05.2022 | Kartenhaus meint :
Vielleicht ist die Herrschaft des Typen im Kreml längst nur noch ein Kartenhaus, was bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit in sich zusammenfällt. Es sieht ganz darnach aus. Zusehends zeigen sich Risse in der propagierten Einheitsfassade; noch wird der eine oder andere, der solche sichtbar macht, zurückgepfiffen. Das Getöns aus dem Kreml beeindruckt inzwischen niemanden mehr. Jahrelang hat sich der Westen bluffen lassen. Von reinen Behauptungen. Und dann kommt das grosskotzige Projekt der Eroberung der Ukraine und droht jämmerlich zu scheitern. Eine Wende zugunsten Moskaus scheint nicht mehr möglich nach menschlichem Ermessen. Mit Bluff allein erobert keiner ein Land. Und der Bluff fliegt ein übers andere Mal als Bluff auf. Allmählich verliert der Westen die Energie, sich aus Angst in apokalyptischen Szenarien zu ergehen. Immer mehr steht der Kremldespot als ein angeberisches Würstchen in Unterhose da, der gar nichts mehr in der Hand hat. Seine Trümpfe hat er ausgespielt, lang genug ausgespielt. Lang genug hat er erfolgreich gezockt. Wer so böse sein kann, vor dem muss man Angst haben, war wohl der Kurzschluss des Westens. Wer so überall mitmischen und aufrühren kann, der muss was sein, das fordert Respekt. Mit diesem falschen Respekt ist jetzt Schluss. Vielleicht haben ja manche im Westen ihr eigenes Süppchen damit gekocht mit einem, der so skrupellos rumtobt auf der Welt. Der Westen sollte sich auf den Zusammenbruch des russischen Kartenhauses einstellen. Nirgendwo sind Überlegungen zu lesen, was auf so einen tyrannischen Verbrecher an der Staatsspitze folgen soll. Er wird Russland als ruiniertes Land hinterlassen. Der Westen sollte sich darauf vorbereiten, diesem Land, wenn es das wünscht, bei einem demokratischen Neuaufbau die Hand zu reichen.
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19.05.2022 | Listenprotokoll meint : Ist der Listige sich selbst am Listigsten? Das Protokoll, das den Weg für den Brexit endgültig freigemacht hat, das Nordirlandprotokoll, ist ein reines Listenprotokoll – aus englischer Sicht. Es musste halt sein, weil Last Minute der Exit vollzogen werden musste. Es war ein Versprechen wie damals die Ausländermaut aus Bayern. Den eigenen Leuten alle Vorteile versprechen und blechen sollen die anderen, die Ausländer. Die Bayern und damit der damalige deutsche Verkehrsminister sind damit bei der EU voll auf die Nase gefallen. So dass es bis heute gar keine Maut gibt. Wäre auch nicht opportun, so eine jetzt einzuführen, schon gar nicht für alle. Und so hoffen die Briten und ihr Johnson, sie kriegen das schon irgendwie hin mit Hängen und Würgen und Wortworgen. Aber irgendwie haben sie nicht damit gerechnet, dass in Brüssel nicht nur ein luxuriöser Beamtenapparat residiert, sonder dass der ab und an mit Vernunft an Dinge herangeht. Und dass der jetzt das aufrecht erhält, was in dem Protokoll steht: dass eben Nordirland nicht zum Schlupfloch für zollfreien Handel mit der EU werden soll; sondern dass auch da, wie verabredet, hingeschaut wird, was da so alles ausser Britanniens in die EU eingeführt werden soll und ob das den Bestimmungen und Standards der EU entspricht. Ein ganz normaler Vorgang, logisch auch innerhalb des Brexit-Prozederes. Aber nein, auf britischer Seite wird der mit Irrationalismus beschossen aus der festen Überzeugung, wenn nur wild genug um sich geschlagen wird, das Protokoll schon seine Blessuren davon tragen wird. Bloss hat der Brite nicht mit dem gewissen Quäntchen Vernunft in der EU gerechnet. So blöd ist diese eben auch nicht. |
18.05.2022 | Vernunftverweigerung meint : Es grenzt schon an Vernunftverweigerung, den Vorschlag nicht weiterzuverfolgen, gegen ökonomisch gesellschaftlichen Stress für drei Monate die Rundfunkzwangsgebühr zu erlassen. Gezielter können einkommensschwache Haushalte nicht entlastet werden. Da sind selbst 18.35 Euro im Monat viel. Und es würden alle Haushalte davon profitieren, die nicht Grundsicherung oder HartzIV sind. Sicher, das 9-Euro-Ticket mit der Bahn hat auch viel Charme. Und kostet den Staat gewiss auch Milliarden. Aber es ist nicht garantiert, dass alle notleidenden Haushalte davon profitieren. Vermutlich gibt es eine nicht geringe Anzahl davon, die über keinerlei Bahn- oder Nahverkehrsabos verfügen und die sich nicht mal die 9 Euro leisten können und dann wozu überhaupt. Es sind ja Haushalte, die dann zwar mobil wären, aber den Kaffee woanders oder die Verpflegung auswärts können sie sich erst recht nicht leisten. Die Rundfunkzwangsgebühr dagegen betrifft jeden einzelnen Haushalt im Lande. Und da die Rundfunkgebühr steuertechnisch gesehen die Haushalte umgekehrt proportional zu ihrer finanziellen Ausrüstung belastet, mithin eine Steuer zuungunsten einkommensschwacher Haushalte ist oder eine Steuer zur massiven Entlastung der reichen Haushaltel, würden gerade die gestressten einkommensschwachen Haushalte relativ am meisten profitieren. Warum nimmt die SZ bei der Behandlung des Themas diesen Vorschlag nicht auf? Ist ihr vielleicht doch nicht so ganz ernst dabei? Ist sie einfach zu lasch, wenn es um soziale Gerechtigkeit und damit um die Aufrechterhaltung des sozialen Friedens im Lande geht? |
17.05.2022 | Erkenntnisblitz meint : Kürzlich ist es wie ein Erkenntnisblitz über den öffentlichen Radar gezuckt – allerdings ohne weitere direkte Folgen oder Nachwirkungen. Angesichts der sich verschärfenden wirtschaftlichen Probleme durch die Folgen von Corona, der Inflation und des Ukraine-Krieges suchen Politiker Mittel, diese erträglicher zu gestalten, besonders für die einkommensschwachen Schichten, die am meisten betroffen sind. Auch das 9-Euro Ticket ist so ein Vorschlag. Die hier erinnerte Idee wollte die Rundfunkgebühr für drei Monate aussetzen, mit der richtigen Begründung, dass davon die einkommensschwachen Schichten überproportional profitieren würden. Das heisst im Umkehrschluss, dass sie durch diese Zwangsgebühr nach Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof überproportional belastet werden. Die Reichsten des Landes beteiligen sich proportional zu ihrem Einkommen praktisch gar nicht an der Finanzierung dieser urdemokratischen Institution, die längst zu einem Pfründenstadel verkommen ist. Die Idee, die Gebühr für drei Monate auszusetzen, weist darauf hin, dass diese Gebühr unfair zu Lasten der einkommensschwachen Schichten erhoben wird. Hier handelt es sich um institutionalisierte Ungerechtigkeit und das just bei einer Institution, die ursprünglich gedacht war, als ein unabhängiger Pfeiler zur Stütung der Demokratie und ihres Denkens. Gerade heute weist die Süddeutsche daraufhin, wie sich die prekären Einkommensverhältnisse immer mehr ausbreiten; wie die also am stärksten gegen die Krisenfolgen unterstützt werden müssten. Da wäre doch der Vorschlag mit einem vorübergehenden Verzicht auf Erhebung der Rundfunkgebühr direkt ideal, weil er genau die am meisten entlastet, die zur Zeit finanziell am meisten gestresst sind. |
16.05.2022 | Dat Rüsscken meint : Dat Rüsscken ist kleinlaut geworden. Dat Rüsscken kann nur zündeln, zerstören, töten. Das soll intelligent sein? |
02.05.2022 | 04. bis 15. Mai 2022 meint : DOK.fest München vom 4. bis 15 Mai im Kino und Online! Allez-hopp, allez-y! Gehen, Schauen, Staunen, Nachdenken, Nachträumen. ----------
In DOK.guest SPANIEN geht es um eine politisch aktive Regisseurin aus dem Baskenland, um einen Justizskandal im Baskenland, um tradierten Machismo versus Feminismus, um Massentourismus auf Mallorca, um Transfrauen auf Selbsterfahrungstrip in Kastilien. ----------
DIE INTERNATIONALE REIHE taucht tief ein mitten in die Gespräche eines Krisenstabes in Polen wegen der Proteste gegen Lebensmittelkürzungen, in ein skandinavisches Kinderheim, das in neun Monaten gestörte Kinder gesellschaftsfähig machen soll, begleitet eine Deutsche bei der Recherche zu ihrer Mutter, schürft mit Kanadiern in den Tiefen von Vulkanen, betrachtet die Schattenseiten von Chinas-Einkind-Politik, fahndet nach taiwanesischen Gastarbeitern, die in Japans Minen darbten, zeichnet den verstörenden Lebensweg des russischen Vorstadtjungen Kim nach, beschäftigt sich mit einem tschechoslowakischen Avantgardisten, der lebenslang zwischen den Stühlen sass, setzt einen gefangenen russischen Oppositionellen als geistige Waffe im Ukraine-Krieg ein, erzählt die beeindruckende Geschichte des tschechischen Kleinkriminellen René weiter, wühlt sich in Österreich in die Gefühlswelt eines Soldaten hinein, berichtet mit ukrainischen Soldaten von der Front und entdeckt in französischen Archiven eine berührende Geschichte verbotener Liebe. ----------
DIE DEUTSCHE REIHE beschäftigt sich mit einer berühmten, streitbaren, deutschen Intellektuellen, begleitet in Berlin ein junges, ziemlich sorgloses Liebesglück, berichtet vom Kampf eines deutschen Fotografen zwischen Demenz und der Erfüllung des Traumes einer letzten grossen Fotostrecke, schildert eine rumänische Familie, deren Überlebenschance im Betteln in Deutschland besteht, erzählt von einem Teenie-Girl, das ein Internet-Teenie-Idol wird, blättert in den Erinnerungen österreichischer Kinder, die nach dem Krieg in Portugal Sonne tanken durften, beschäftigt sich mit dem Testosteron-Problem jugendlich-männlicher Flüchtlinge in der Schweiz, gibt Einblick in die Fahndung nach Schwarzarbeit in der Schweiz, fragt sich, wie das wohl mit der Rente einer polnischen Haushaltshilfe in Berlin wird, dokumentiert über drei Jahre die Arbeit von vier AfD-Bundestagsabgeordneten, hat sich in Österreich Integgrationskurse ganz genau angeschaut. ----------
DOK.horizonte wendet seine Aufmerksamkeit der schwierigen Situation in Libyen zu, bewundert Frauen in Asien, die sich nicht mit der Opferrolle zufrieden geben, nähert sich einer Kartoffelernterin im Libanon an, beschäftigt sich mit dem Thema Kinderheirat in Vietnam, begleitet eine Theatertruppe, die in den Anden an die Zeiten des 'Leuchtenden Pfades' erinnert, entdeckt in Burkina Faso einen Jungen, der in den Goldminen arbeitet, um zur Schule gehen zu können, berichtet von einem Taubenzüchter in Beirut, berichtet aus einem Übergangswohnheim in Tijuana, beobachtet Hebammen im Elend Myanmars, bietet einen Insiderbericht vom Nation-Building im Sudan und ergreift Partei für die Inuit, die im brasilianischen Dschungel kämpfen. ----------
Der STUDENT AWARD präsentiert eine äthiopische Hausgeburt, junge Frauen im männlich dominierten Bundestag, ukrainische Paralympics-Sportlerinnen nach dem Verlust ihres neuen Trainingszentrums auf der Krim und Kurzfilme von einem tschechischen Jongleur, der in der Ukraine mit Kindern arbeitet, über eine Walderfahrung, über eine experimentelle Heimatsuche, über eine grönländische Inuit mit Depression, über vier Deutsche an der Schwelle zum Coming-of-Age, über eine junge Filmemacherin, die den Spuren ihres Vaters folgt, über ein augenzwinkerndes Reenactment einer Kalte-Kriegs-Liebe über den Eisernen Vorhang hinweg.
DOK.focus BRAVE NEW WORK berichtet von Frauen, die sich an die Spitze der Finanzwelt gearbeitet haben, von kroatischen Arbeitern, die ihre Fabrik übernommen haben, von der ersten Palliativklinik in Prag, vom Übergang in den Ruhestand in Deutschland, von deutschen Internetstars, die ihren Sex im Netz verscherbeln und auf Zypern angenehm wohnen und von einem Botengänger zwischen Portugal und Sudan. ----------
DOK.panorama taucht ein in den Lebenskampf einer Familie in Myanmar, lässt sich ein auf den Lebenskampf eines Paares in einer abgehängten Region der Tschechei, lässt sich betören von Schwarz-Weiss-Aufnahmen aus dem Gebirge, ist bei zwei Reenactment-Versuchen von Pina-Bausch-Choreographien zugegen, bietet eine Langzeitbeobachtung aus Schweden von drei Schwestern, die ihre Mutter durch Suizid verloren haben, macht Station im umweltkampfberühmten Dannenröder Forst, bringt eine isländische Vulkanlandschaft als unwiderstehliche Attraktion, schwärmt vom übriggbliebenen Kosmos einer Pferderennbahn in Tallin, lässt uns das Leben eines Menschen mit den Labels Asperger und Adoptivkind spüren, schaut in Österreich bei Menschen mit Behinderung vorbei, die vor 20 Jahren schon mal dokumentiert worden sind, offeriert ein 'filmhistorisches Bonbon' aus Serbien, recherchiert wirtschaftliche Knebelverträge aus Ecuador, involviert sich in die Suche nach dem Lebenssinn eines Österreichers, begibt sich in Abgründe von Gesetzlosigkeit in Bulgarien, schaut zu, wie in Norwegen mehrere Generationen vor Gericht ziehen, um das Grundrecht auf saubere Umwelt einzuklagen, hat in Moldau zwei Handicapierte aufgetan, die sich nicht unterkriegen lassen, glaubt an die Poesie der Bilder vom Fluss Save im ehemligen Jugoslawien, hat sieben Jahre lang jenen Opfern des Menschenhandels in Tschechien und Deutschland zugehört, denen keiner zuhört, lässt Found Footage aus Mexiko zu einem Feuerwerk montieren, unternimmt eine sentimental-poetische Reise in die Kindheit einer Filmemacherin, beschäftigt sich mit der Vermengung von Kunst, Tanz, Musik, Gewalt und persönlichen Erlebnissen und schaut zurück zu einem Aufbruch der Kunst in China nach Mao Zedongs Tod. ----------
BEST OF FESTS hat feine Filme gesammelt, die bereits auf anderen Festivals Furore gemacht haben: Über einen Pendler zwischen der Liebe in der Schweiz und der Mutter in Belgrad. Über ein spektakulär gescheitertes Sic-Fi-Filmprojekt in Polen. Eine Historie der Arbeiterkammer Wien. Eine holländische Filmemacherin filmt ihre Mutter, die sich weigert, das Haus zu verlassen. Die krasse Doppelprägung des vierjährigen Imad: zwei Jahre Jesside, zwei Jahre ISIS. Der Nähkästchenbericht einer berühmten Tochter über ihre berühmte Mutter (Vater noch berühmter als beide zusammen). Ein Coming-of-Age in Deutschland immer am Rande der Kriminalität. Das Mega-Opus eines deutschen Megamusikers, in Holland von seinen Nachfahren in Szene gesetzt. Ein lateinamerikanisches Migrationsdrama. Syrien-Trauma, filmvirtuos. Nordirischer Konfliktbewältigungsversuch mit Philosophie. ----------
HOMMAGE HEIDI SPECOGNA: Cahier Africain, Carte blanche, Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez, Das Schiff des Torjägers, Stand up my Beauty, Tupamaros. ----------
Die RETROSPEKTIVE FRANCOS SCHATTEN schaut auf die Schattenseite des spanischen Superjahres 1992, auf eine dysfunktionale spanische Dichterfamilie in der Übergangszeit, von Argentinien aus auf die wenig effiziente Aufarbeitung der Franco-Zeit, auf ein Franco-Projekt, das Geschichte ausradieren sollte, schaut wie mit einer Lupe auf die Entstehung der Tragödie des Franco-Regimes in Spanien und auf das mühevolle Unternehmen von Geschichtsaufarbeitung anhand eines Massengrabes. ----------
In den MÜNCHNER PREMIEREN geht es um die Zerstörung der Alpen für den massentauglichen Tourismus, um traditionelle Rollenbilder in Oberbayern, die die Verständigung einer Tochter mit ihrem Vater schier unmöglich macht, um die Tochter eines bekannten Musikers, die nach dessen Tod nahtlos in seine Fussstapfen tritt, aber auch neue Wege geht, um Frauen in Südafrika, die ihre Emanzipation mit Naturschutz verbinden, um einen jungen Deutschen, der sich im Schatten seines Bruders zu sportlichen Extremleistungen treiben lässt und diese vermarktet, um eine Langzeitbeobachtung eines Herzpatienten in Deutschland und ebenfalls hier um Missbrauch in einer Pfadfindergruppe. ----------
GENERATION AFRICA SHIFTING THE NARRATIVE: MIGRATION AND FILM PRODUCTION IN AFRICA (hier wechselt die Sprache im Programm des DOK.festes auf Englisch). AFRICAN MOOT berichtet von einer jährlichen Veranstaltung für afrikanische Jura-Studenten, einem simulierten Prozess zu Grundfragen des Rechtes, diesmal geht es um die Rechte von Flüchtlingen. LEND ME YOUR VOICE, in diesem Kurzfilm geht es darum, einer Frau zuzuhören, die als Flüchtling die furchtbarsten Dinge erlebt hat. HOME AGAIN befasst sich mit afrikanischen Migranten, die wieder zu Hause landen. NO SIMPLE WAY HOME ist eine Insidergeschichte aus einer politisch ambitionierten Familie im Sudan. (Warum nur so wenige Filme aus Afrika?) ----------
DOK.music bringt Musikfilme aus Portugal, Mali, Frankreich, versenkt sich in ein extremes Stück Musikhistorie und spielt Mäuschen bei Chorsängern, Dirigenten und angehenden Dirigenten*innen. ----------
DOK.special kümmert sich um Tanz im Iran, um die Musikkultur türkischer Gastarbeiter in Deutschland, um den Permafrost als gigantischem CO-Speicher, um die Opfer eines Plaboys, um intime Einblicke in das Leben einer italienischen Erfolgsautorin, um einen deutschen Intellektuellen und Dichter, um Wiegenlieder in Berlin. ---------- |
01.05.2022 | Gesichz Wa H. Rend meint : Gesichtswahrend soll der Russe abziehen aus der Ukraine. Was ist denn das für ein Blödsinn. Was ist das für ein dummes Gerede. Wie soll der noch sein Gesicht wahren. Was steckt da für ein Idiotenweltbild dahinter. Der Verbrecher, der ein Land überfallen lässt, der tausendfachen Tod bei den Überfallenen wie bei den eigenen Soldaten in Kauf nimmt, der ganze Städte verwüstet, der Millionen Menschen in die Flucht treibt, der Zehntausende verletzt zurücklässt, so einer soll noch ein Gesicht wahren? Jeder Schwarzfahrer hier, jeder Ladendieb, jeder Steuerhinterzieher, jeder Mörder sowieso, wird bei uns verurteilt und allenfalls ins Gefängnis gesteckt. Während dem Massenmörder aus dem Kreml ein gesichtswahrender Abzug herbeigeredet werden soll. Nicht ganz dicht, kann von solcher Argumentation nur gesagt werden. Genauso wie die jämmerliche Rede, die Ukraine dürfe nicht verlieren. Was soll das. Die Souveränität der Ukraine muss vollumfänglich wiederhergestellt werden. Massenmörder haben kein Anrecht auf Wahrung des Gesichtes. Sie haben ein Anrecht auf einen fairen Prozess vor dem Weltgericht. Die Klagen dort trudeln ein. Es gibt Berge von Beweisen. Das ist Ausdruck unserer demokratisch-freiheitlichen Gesellschaft, dass selbst so ein skrupelloser Krimineller ein Recht auf einen Prozess hat. Aber Gesicht wahren? Wenn ein Prozess mal nicht Gesichtswahrung genug ist. Da unterscheidet sich unser System vom Diktatorischen, das Leute ganz ohne Prozess, ohne Beweise ins Gefängnis wirft, bloss weil sie eine andere politische Meinung vertreten. Es sollte endlich Schluss sein mit ehrerbieterische Haltung Massenmördern gegenüber – und nichts anderes ist der Tölpel im Kreml. Bis zum nächsten G-20 Gipfel auf Bali wird vielleicht bereits weltweit nach ihm gefahndet. Das wäre die Möglichkeit, ihn aus dem Verkehr zu ziehen. Kein Respekt vor Massenmördern. Keine gesichtswahrenden Schonverfahren und keine Konzessionen für Massenmörder. |
30.04.2022 | Darf Nicht Verlieren meint : Darf das das? Dass das das darf. Aber das darf es nicht, das darf es auf keinen Fall. Auf keinen Fall darf die Ukraine diesen Krieg verlieren. Das ist jetzt die höchst schwammige Formel westlich-freiheitlich-demokratischen Supports. Gerade wieder geäussert vom grossem, kompliziert formulierenden Philosophen vom Starnberger See. Was darf es nicht? Die Ukraine darf auf gar keinen Fall diesen Krieg verlieren. Aber siegen darf sie offenbar auch nicht. Was ist das für eine westliche Zwitterhaltung. Meint sie, es müsse ein Unentschieden werden. Meint dieser Satz, dass wenn ein frecher Kerl Dir in den Garten trampelt, dann kann er ein Stück behalten, des Friedens willen, denn wenn Du so angegriffen wirst, dann sollst Du nicht siegen, damit der freche Kerl sein Gesicht nicht verliert, nein, es gebührt ihm dann ein Stück Deines Gartens. Nochmal zum Erinnern: Es ist dies nicht ein Krieg, zu dem sich zwei Parteien verabredet haben. Es ist dies lediglich ein hässlicher, krimineller Überfall eines totalitären Staates auf ein demokratisch verfasstes Land. Der Westen ist da ganz klar Partei, er nimmt Partei. Er unterstützt den Schwächeren, den Überfallenen, den mit den demokratischen Absichten. Und er wird die Ukraine unterstützen so lange, bis der Demokratiezustand wieder hergestellt und der verbrecherische Eindringling das Land verlassen hat. Er wird sich von keinerlei Drohungen, die der Bösewicht im Kreml pausenlos und zwanghaft ausstösst, in seiner Unterstützung bremsen oder abhalten lassen. Das ist ja des Prinzips dieses unfähigen Staatschefs: überall zündeln, mit der Angst der anderen arbeiten und zwar ohne Rücksicht auf jede Moral, auf jede demokratische Verabredung. Und so kann der Westen ruhig verkünden, dass er die Ukraine unterstützt so lange, bis der Demokratiezustand wiederhergestellt ist. Es gibt da nichts zu verhandeln. Nur bedingungsloser Abzug. Und auch dies nochmal: wer jetzt nicht möchte, dass der Russe einen Gesichtsverlust erleidet: den hat er längst erlitten, zu verlieren gibt es da gar nichts. Es ist ein Konflikt zwischen Demokratie und Diktatur. Klar dürfte auch sein, dass durch diese Unterstützung des Westens die Ukraine sich vermutlich nach Abzug der Eindringlinge definitiv den Verbünden und Verbänden westlicher Demokratien zuwenden dürfte, auch der NATO. Was nützen irgendwelche früheren Verabredungen, wenn einer ruchlos ein anderes Land überfällt, was nützen Verabredungen mit einem Unehrenmann? Doch rein gar nichts. Dieser unanständige Überfall ist für den Westen auch die Chance, seine eigenen freiheitliche Demokratie und Demokratieverteidigungsvorstellung noch deutlicher zu formulieren und auch konsequenter und friedlicher zu verfolgen. Und wenn der Russe aus der Ukraine abgezogen ist und die verbrecherische Clique an der Spitze des Staates von der Bildfläche verschwunden ist, dann wird der Westen Russland hoffentlich versöhnlich die Hand ausstrecken. Aber auch Aufarbeitung wird sein müssen und um Reparationen wird es nicht herumkommen. |
29.04.2022 | Derruro meint : Der Rubel rollt. Aber wohin. Vorwärts rückwärts seitwärts abwärts. Derruro. Der Euro. Der rollt und rollt. Der Dollar rollt. Wie immer. Die Menschen sind wieder aktiv. Rege Geschäftstätigkeit allerorten. Der Krieg als Geschäftsantreiber. Wer bezahlt all die vielen Waffen? Die Menschen sind wieder rege. Rund um die Uhr. Sie geben Geld aus. Sie setzen Geld in Umlauf. Sie fliegen. Sie verschmutzen die Umwelt. Sie heizen das Geschäftsklima an. Jetzt noch ausgeben, bevor die Inflation alles wegfrisst. Weg vom Geldhorten. Que la boule roule. Money makes the World go round again. Inflation, Inflation, wo rennst du mit unserem Geld hin, wo bringst du unser Geld hin, was wird durch dich aus unserem Geld? Wer bist du überhaupt, Inflation, dass du dich so unverschämt und greifend hierhertraust; hattest du nicht Hausverbot, hat man dich nicht vom Hof gejagt? Inflation, Inflation, bist ein ungebetener Gast. Was ist mit all den Kredos der EZB, die dich bei zwei Prozent halten wollten und dich jetzt täglich weiter weg vom Ziel rennen lässt. Hallo, ist da wer, in den Türmen zu Frankfurt, Habt ihr das mitbekommen, das mit der Inflation? Wer betreibt denn hier die Befeuerung der Teuerung? Wer bremst sie nicht? Wem sind offenbar die Mittel ausgegangen bei der Inflationsbekämpfung? Die Zahlen werden immer horrender. Und je horrender, desto mehr gewöhnt man sich an den Horror. Da kommste nicht mehr mit mit Schauen. Bevor du das Portemonnaie aus der Tasche gezogen hast, ist der Preis schon wieder gestiegen. Und eine Alarmstimmung bei keinen EZB-Bankern nicht. Ne, das mit der Inflation ist nur vorübergehend, das wird sich von selber geben. Gut bezahlte Sprüche sind das. Der Inflation sind offenbar die vielen hochstudierten Ökonomen, die sie bekämpfen sollen, völlig egal, ihr sind die sowas von wurst. Die Inflation denkt nicht daran, sich an ökonomische Lehren zu halten. Und die letzte Superinflation liegt 100 Jahre zurück. Die Dinge haben sich eh geändert. Und schaut euch die Türkei an. Die lebt auch noch und das mit einer Megainflation. 60 Prozent und mehr. Da sind doch 7 oder 8 Prozent bei uns Kinkerlitzchen. Die Türkei lebt noch. Unsere Inflation hat noch genügend Spielraum nach oben. Ist halt prima für die Staatsschulden. Woasst eh. Da kann er noch leichter und noch mehr Schulden machen. Da ein Extxahaushalt von 100 Milliarden, dort ein Extrahaushalt von 100 Milliarden, dann noch ein Schutzprogramm, ein Hilfsprogramm, ein Überbrückungsprogramm. Die Währung macht das ohne zu zucken mit. Denn ihre Zahlen bleiben sich gleich. Kannst halt für einen Euro nicht mehr so viel kaufen. Ok, dann kaufen wir halt weniger. Trotzdem rollt der Rubel und rollt, rollt der Euro und rollt, rollt der Dollar und rollt, rollt der Franken und rollt, rollt der Yen und rollt und alle rollen sie und rollen sie im Wirbel der Inflation. |
28.04.2022 | Verlieren Gewinnen meint : Aktuell wird häufig von Verlieren oder Gewinnen des Ukraine-Krieges gesprochen. Das hört sich so an, als hätten sich die beiden Parteien zu einem Krieg verabredet und nun schaut man, wer als Sieger und wer als Verlierer vom Platz geht. Damit hat man dem Aggressor bereits den roten Teppich ausgerollt. Das ist eine völlig falsche Darstellung der Tatsachen. Es geht doch hier nicht ums Verlieren oder Gewinnen. Keiner hat sich zu einem kriegerischen Kampf mit dem anderen verabredet. Nein, einer ist gegen jedes Völkerrecht beim anderen eingedrungen, zerstört und tötet; doch damit hat er sich noch lange nicht das Recht auf einen Krieg eingehandelt. Er hat wieder abzuziehen und zwar bedingungslos und sein Gesicht hat er mit dem Einmarsch bereits verloren. Es geht nicht um Gewinnen oder Verlieren. Es geht darum, den geltenden Rechtszustand wieder herzustellen, die Souveränität der Ukrainer über die Ukraine. Da kann der aus Russland noch so rumtröten von Atomschlag und jedem drohen, der sich einmische. Das hört sich eher an wie Gequietsche eines in die Enge Getriebenen. Im Untergehen stiess er noch die letzten Drohworte aus. Von so einem braucht sich keiner mehr beeindrucken lassen. Der hat ja eh keinen Anstand. Und zu verhandeln gibt es gar nichts, schon gar nicht, so lange die Waffen nicht schweigen. Der Westen kann da ruhig etwas mehr Selbstbewusstsein zeigen. Der ist ein alter Poser im Kreml und glaubt sich darin erfolgreich. War er bisher meist. Jetzt hat sich das Blatt gegen ihn gewendet Er ist es nicht gewohnt, dass ihn jemand in seine Schranken weist. Das ist der Westen gerade dabei zu tun. Und ist sich darin einiger denn je. Und sollte nicht ruhen, bis die Ukraine ihre Souveränität zurückhat. Und dann beim Wiederaufbau von Land und Gesellschaft darauf achten, dass keine neue Autokratie heranwächst. Democracy building next. Please! |
27.04.2022 | Zusp Itzung meint : Das spitzt sich jetzt extrem zu, die Auseinandersetzungslage in der Ukraine. Jetzt, wo gleich zwei amerikanische Minister mitten in Kiew auftauchen; und sie wollen die Ukraine garantiert nicht schwächen, die haben so einiges im Gepäck, einiges wohl auch, was nicht unbedingt das Licht der Medienöffentlichkeit sucht. Das macht den Russen Angst. Sie sehen sich zusehends statt einer viel kleineren Macht, der geballten Macht und Gewalt der Nato gegenüber – und nicht nur ihr -, die sich schützend hinter die Ukraine stellt. Das verändert die Proportionen. Hatte vorher Russland mit seiner militärischen Übermacht schnoddrig sich in das viel kleinere Land begeben, so muss es jetzt mit den herben Verlusten umgehen, die es bereits erlebt hat und muss zusehen, wie das vorgeblich kleine Land plötzlich an Stärke gewinnt, gegen die der Aggressor nicht ankommen kann. Kein Wunder, trötet er von Atomgefahr. Es hört sich an wie ein Winseln. Es sieht nicht gut aus für Russland. Aber es gehört sich einfach nicht, heutzutage, und wenn die Welt noch so hochgerüstet ist, ein anderes Land zu überfallen. Das ist hinterwäldlerisch und mittelalterlich. Die Nato oder die USA sagen ganz klar, was sie mit Russland vorhaben. Es so zurechtstutzen, dass es wohl noch schwächer dasteht, als die Ukraine vor dem verbrecherischen Überfall. Es sieht nicht gut aus für Russland. Andererseits, wenn der Westen vereint die Ukraine unterstützt, dann muss er das so lange tun, bis die Russen geschlagen abziehen. Und er wird es so lange tun. Nichts kann ihn jetzt bremsen. Keine Drohung aus Russland nicht. Das ist prima, dass die freiheitliche Fraktion der Welt zur Einheit findet. Dabei ziehen sie den deutschen Kanzler einfach mit, wird der deutsche Kanzler willenlos mitgerissen im Strudel der Freiheitsverteidigungsformulierungen. Aber da wollen wir dann schnell wieder anfangen in der Geschichte zurückzublicken und zu erinnern, dass diese freiheitliche Fraktion so einiges auf dem Kerbholz hat und dass sie sich hüten soll, nach dem Sieg über Russland und der Einverleibung der Ukraine in die westlichen Bündnisse, wieder arrogant zu werden, selber wieder anfangen in anderen Ländern Krieg zu führen. Die aktuellen historischen Vorgänge müssen dazu dienen, das Credo der freiheitlichen Demokratien zwar auf Bewaffnung zur Verteidigung zu belassen, aber nie und nimmer mehr Kriege zu führen, nur um die eigenen Versorgungswege zu sichern. Das Credo muss ausgebaut werden auf die Vision einer freiheitlichen Welt, in der keine Despoten mehr Platz haben, einer freiheitlichen Welt zum Nutzen aller, mit freiem Austausch von Meinungen, Forschung, Waren, Kultur. Einer freiheitlichen Welt, die alsbald systematisch mit Abrüstung beginnt – aber da wird die zur Zeit glänzend verdienende Rüstungsindustrie ihre Lobbies ins Feld schicken. |
26.04.2022 | Nulla Culpa meint : NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA wir rütteln zwar am Gitter vom Kanzleramt aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA wir wollen zwar ums Verrecken die wichtige politische Position aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA wir bezeichnen einen dreckigen Haderlumpen als lupenreinen Demokraten aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA nach dem Ausscheiden aus dem Kanzleramt wollen wir gut Geld verdienen aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA wir wollen Verantwortung aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA wir wollen gross mächtig wichtig männlich sein aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA wir wollen tonangebend führend sein mit Richtlinienkompetenz aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA ach ich bin so schuldlos rein wie ein engelein und also NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA mein Name ist Hase ich weiss von nichts ergo NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA ich habe mich übertölpeln lassen aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA ich bin auf einen Demokratietäuscher reingefallen aber NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA culpa nulla culpa nulla culpa nulla NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA wer wird mich denn zur Rechenschaft ziehen wollen da doch NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA macht mich nicht zum Sündenbock NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA Ihr habt es doch alle mitgemacht drum NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA sorry sorry auch ein Bundeskanzler ist nur ein Rädchen im riesigen Maschinenraum der Geschichte und als gilt NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA culpa nulla culpa nulla culpa nulla ich kann es nur wiederholen NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA nach dem Motto Geiz ist geil wart Ihr alle scharf auf das billige russische Gas NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA Ist das jetzt die Dankbarkeit NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA nö nö nö so wichtig kann ein Exkanzler nicht sein NULLA CULPA NULLA CULPA NULLA CULPA |
25.04.2022 | Exclusive Matinée meint : Gestern lud Barbara Dorsch mit ihren Mitmusizierenden zu einer exklusiven Matinée nach Passau. Spätestens seit den kürzlichen Lebenslinien im BR über Ottfried Fischer weiss ganz Bayern, wie Barbara Dorsch am Klavier den Promi dazubringt, mit Urgewalt gegen seinen ständigen Begleiter Herrn Parkinson anzusingen, ein magischer TV-Moment. Aber nicht nur Promis schätzen es, mit Barbara Dorsch Musik zu machen. Sie gab im kleinen Kreis Einblick in den aktuellen Stand ihres Musikuniversums. Umrahmt wurde der Anlass von Adrian und Lili. Die beiden marschieren nicht nur schön trachtenmässig gekleidet sondern auch mit je einem Akkordeon auf und spielen als Duo so perfekt aufeinander abgestimmt, dass sie vom reinen Hören her gar nicht als Duo wahrgenommen werden. Sie decken damit den traditionellen Musikbereich ab. Rotraud wird von Mal zu Mal souveräner mit ihren Chansons, Sehnsucht, ein ewig aktuelles Thema und immer wieder schön zu hören. Ein überraschender 'Neuzugang', wie die Dorsch ihn einführt, ist Mark-Emil. Der spielt am Klavier so lässig und gleichzeitig hochsensibel, als ob Ernest Hemingway neben ihm im Schaukelstuhl sitzt und sein Whisky-Glas schwenkt. Ebenfalls als 'Neuzugang' wird Ragnhild präsentiert; das Klavier drillt sie zu unwiderstehlichem Jazz-Boogey-Blues; New Orleans sollte hellhörig werden. Darwin hat inzwischen sein Beat-Boxing zu einer solchen Kunst perfektioniert, dass er glatt eine Masterclass abhalten könnte; er gab auch Einblick in seinen Sprech- und Gurgelapparat, wie der am Mikro den Sound einer ganzen Schlagzeugbatterie erzeugt. Immer wieder unterstützt die Dorsch mit improvisierten Vocals ihre Mitmusizierenden. Hinreissend |
24.04.2022 | Der Plan meint : Der Plan Russands, so war zu lesen, sei jetzt, diese und jene bestimmten Teile der Ukraine einzunehmen. OK. Das muss man wohl akzeptieren, wenn man den Titel so liest. Daraus ist aber auch zu schliessen, dass Russland vorher ohne Plan in die Ukraine einmarschiert ist. Wir machen mal einen Ausflug mit Panzern in ein fremdes Land und dann gehört es uns. Hat so nicht ganz funktioniert. Probieren wir es anders, probieren wir es reduziert und planmässig. Die anderen müssen es schlucken, denn wir gehen planmässig vor. Ziemlich unfassbar, wie solche Texte zustande kommen, so als ob es Selbstverständlichkeiten seien, so mal eben beim Nachbarn einzumarschieren und ein bisschen Terrain zu annektieren. Die Weltgemeinschaft wird es akzeptieren. Das Sanktionssortiment haben sie ziemlich ausgeschöpft. Interessant, wie solchene Ungeheuerlichkeiten als Selbstverständlichkeiten verbraten werden. Ein Plan ist ein Plan und kein Verbrechen. Einen Plan muss man akzeptieren. Wenn einer einen Plan hat, muss man ihn machen lassen. Der Respekt vor der Chuzpe des Bösen. Funktioniert wohl einmal mehr. Es sieht aus, als müsse das so sein, dass sich Russland jetzt ein noch grössere Stück Ukraine holt. Vorfahrt für den Despotismus, Vorfahrt für den Völkerrechtsbrecher, Vorfahrt für den Kriegsverbrecher, Vorfahrt für den Menschnerechtsverletzer. Denn er hat einen Plan. Und der Plan hört sich ja so schlüssig an. Also müssen wir ihn den Plan ausführen lassen. Er scheint ein Recht auf seine Beute zu haben. Es regt sich niemand auf darüber. Man liefert der Ukraine zwar Waffen zur Selbstverteidigung, doch aber nicht zur Zurückeroberung rechtswidrig und planmässig gestohlenen Territoriums. Planmässiges Vorgehen, das hört sich nach Recht und Ordnung an, nach Autorität. Das haben wir zu tolerieren. Kein Mensch spricht von Rückeroberung. Wenn der Aggressor sich ein Stück gesichert hat, so gehört es ihm, egal nach welchem Gesetz. Wenn einer gewaltsam etwas erobert hat, dann gehört es ihm, das ist das Gesetz des Stärkeren und niemand soll es wagen, ihm das Raubstück wieder zu entreissen. Tja, es gibt so etwas wie eine Hochachtung vor Eroberern – genetischer Defekt? |
23.04.2022 | woppos meint : Woppos? Wo bleibt die Opposition? Wo bleibt die russische Opposition? Die hatte zeitweilig enorm Rabbatz gemacht und dem Kremlchef eingeheizt mit dem Journalisten-Scoop der Enthüllung der Täter des Anschlages auf Nawalny und nach dessen Verhaftung mit den Enthüllungen über den Palazzo-Prozzo des imagmässig angeschlagenen Kremlchefs (der Film darüber wird am 5. Mai in die Kinos kommen). Doch was tut der Mordsbub im Kreml? Er scheint erfolgreich jegliche Opposition ausgeschaltet zu haben. Jedenfalls ist von ihr nichts zu hören. Ob sich der Verbrecher an der Spitze des russischen Staates damit einen Gefallen tut (es ist schon merkwürdig, dass dieser in manchen Medien immer noch respektvoll als „Präsident“ und mit vollem Namen wie eine Ehrenperson angeführt wird? So einer ist ein Despot, ein Krimineller, ein Autokrat, ein Tyrann, aber garantiert kein Präsident!). Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass die Opposition ausgestorben oder in die innere Emigration gegangen ist. Im Gegenteil, es ist zu vermuten, dass sie unter erhöhtem Handlungsdruck steht, um Wege zu finden, den Irrläufer im Kreml abzulösen und ihn vor Gericht zu stellen. Es müsste den Verbrecher beunruhigen, dass er so gar nichts hört. Es müsste ihn misstrauisch machen. Er müsste beunruhigt sein, dass so viele Bürger sein Land verlassen oder verlassen wollen. Ja, es ist gespenstisch, wenn in einem Land keine politische Diskussion mehr stattfindet. Es ist schockierend, wenn kein Mensch sich mehr etwas zu sagen traut. Es ist beunruhigend, wenn keine Unruhe mehr aufkommen kann in einem Land. So ein Land wirkt gelähmt, politisch gelähmt, ja stranguliert. Es ist in den Händen eines Harakiri-Autokraten gelandet. Einer jedoch, der rumeiert wie der deutsche Bundeskanzler, bestätigt den Knaller im Kreml eher, als dass der ihn bremst. Es ist die Zeit für Klartext und nicht für Verschlucktext. |
22.04.2022 | Die Grössten Lügen meint : Die grössten Lügen der Menschheit sind vermutlich diejenigen der Religionen. Sie behaupten, dem Menschen über die deprimierendste Einsicht in das Leben, nämlich dessen Vergänglichkeit, hinwegzuhelfen. Sie behaupten das ewige Leben oder den ewigen Kreislauf. Und sie machen ein dickes Geschäft damit. Ihre Tradition, ihre Macht und ihre offensichtliche Unausrottbarkeit zeigen aber auch, wie elementar wichtig solche Lügen offenbar für das menschliche Leben sind. Sie sind unabdingbar. Und wer sie selber nicht erfinden kann, der besorgt sie sich auf dem Marktplatz der Religionen. Grad läufts bei den traditionellen Anbietern, den Kirchen schlecht; zu sehr hat ihr Image und ihre Glaubwürdigkeit unter diversen Skandalen gelitten. Vor jetzt schon weit über hundert Jahren trat die Traumfabrik Kino auf den Markt, sehr erfolgreich. Aber sie hat sich auch die traditionellen Heils-, Glücks-, Überlebensgeschichten zu eigen gemacht. Merkwürdig, dass der Mensch den Glauben braucht. Und das Tier wohl nicht. Ohne Glauben scheint ein Menschenleben unerträglich. Egal, ob der über eine Kirche zu bezahlende Glauben an Gott, oder der bezahlfreie Glaube an einen Gott oder der Glaube an sich selber, oder an den keinen Gott, der Glaube an den Sieg, tja, tja, tja und immer wieder der Glaube, sich irgendwie unsterblich machen zu können und nicht irgendwo als Krümel im Kompost der Geschichte zu verwesen. Die Vorstellung ist vollkommen unromantisch. Man ist sich und seiner Umgebung doch so wichtig. So unverzichtbar. Das eigene Käckerchen, sei es aus Kunst oder andern erhaltens- oder prämierenswerten Lebensäusserungen. Die eigene Unverzichtbarkeit. Da ist es natürlich toll, wenn einer einem einen Gott aufhalst, der einen gezielt und bewusst geschaffen hat, ein Gott, für den man unverzichtbar ist. Die Relation vom kleinen Ich zum Grossen Gott. Wir lieben dich, wir loben dich. Wir preisen Dich. Damit preisen wir auch uns selbst, unser kleines, vergängliches Ich – binden es an an die Ewigkeit. Was ja rein physikalisch eine gewisse Sinnigkeit ergibt, der Kreislauf des Materiellen, das Werden und Zerfallen, das Erwachsen des Neuen aus dem Zerfall. Andererseits, was ist der Geist mehr, als das Erfinden von Geschichten, von Seinsbegründungen? Hätten wir den Geist nicht, hätten wir wohl auch keine Fragen. Und wohl auch keinen Geschichtenbedarf. Und, ja genau, es ist der Geist, der sich für zeitlos, für unsterblich hält. Drum glaubt die sterbliche Hülle eines Menschen soviel davon absondern zu müssen wie möglich. Das wird evident bei Dichtern, die schon zu Lebzeiten Tagebücher schreiben für die Nachlassforscher. Man will die Zukunft beschäftigt halten mit der eigenen Wenigkeit. Welche Gewissheit im Hinblick auf den Abgang. |
21.04.2022 | Täuschkunst meint :
Um Überleben zu können, braucht der Mensch vermutlich die Künste von Täuschung und Selbsttäuschung. Die SZ hat diese Woche in ihrer MixedPicklesSpalte auf der Titelseite einen Hinweis gegeben. Der reduzierte das Thema auf Paarbeziehungen, die mit anhaltender Dauer oft nur mit dem Sichschönreden, mit Selbsttäuschungsmanövern auszuhalten und lebbar seien. Das scheint allerdings wirklich nur ein extrem kleiner Spezialausschnitt aus einem a priori human-existenziellen Problem und einer Folge der Sterblichkeit. Dass das Leben angesichts der Bewusstheit seiner Vergänglichkeit und einer zeitlich begrenzten, vorübergehenden Anwesenheit auf Erden, wenig Sinn beziehen kann, wenig Schönheit. Dass es angesichts dieser fundamental fraglichen Umstände absolut notwendig erscheint, sich das Leben erträglich auszumalen. Sei es durch Konsum von Geschichten, die schlimmeres Leben zeigen, so dass das eigene wieder ganz praktikabel scheint; wenn man aus der Ukraine liest, wie Menschen dort in Kellern um ihr Überleben kämpfen, kommt einem das Leben hier, worüber so viel geschimpft wird, recht erträglich vor. Es mag Menschen geben, die in gewissen Phasen ihrers Lebens keine eigenen Erzählungen brauchen, wenn sie besonderen Erfolg haben, den andere Menschen ihnen beschreiben, Stars jeglicher Art; es können auch Helfer-Jobs sein, Lehrerjobs, Guide-Jobs. Abenteurer sehen in ständig neuen Situationen sich bestätigt. Hierarchien bauen Bestätigungssysteme auf. Der Staat und andere Gruppierungen vergeben Ehrungen. Das sind alles Dinge, die nichts anderes als Täuschungsmanöver sind, die die Welt als schön und sinnig vorgaukeln wollen, die Menschen gefügig halten wollen. Das menschliche Spiel ist weitgehend ein Täuschungsspiel. Vorgemache scheint existenziell zu sein. Die Lebenslüge scheint essentiell zu sein. Wie wäre sonst ein Leben auszuhalten, von dem man weiss, dass es letztlich absolut unwichtig, für nichts und wieder nichts ist, dass es bedeutungslos ist, besonders, wenn man den Sternenhimmel betrachtet. Subjektivität und All. Auch mit Dingen macht der Mensch sich was vor. Er hat eine Ehe, ein Haus, ein Auto, eine Haftpflichtversicherung, einen Pool, ein Chalet in den Bergen. Er hat eine Sammlung. Der Mensch braucht all die Dinge und viele mehr zu seiner Selbstvergewisserung, zu seiner Sinngebung. Vermutlich sind die Leben auch nicht vergleichbar, also die Glücks- und Zufriedenheitszustände. Es ist nicht möglich absolut zu bewerten, wer glücklicher ist, dieser oder jene, wer das bessere Los gezogen hat, denn auch da kann der Schein trügen. Kann der Star furchtbar einsam sein in seinem Haus, in seiner Villa, kann einen einsamen Tod sterben und tagelange entdeckt ihn niemand. Alles schon passiert. Vielleicht kommt es also nur darauf an, wer sich seine Lage am besten schönreden kann, egal ob in einer Notunterkunft oder im 5-Sterne-Hotel, in der Satellitenstadt oder in der Villa. Aber auch hier gibt es keinerlei Bilanzierung. Und der Schein trügt. Der Schein trügt. Der Schein wird zum Trügen erfunden. Wer ist der beste Trugbilderfinder? |
20.04.2022 | tja tja meint : tja tja, da meint einer aus dem Angreiferland, die Hilfe des Westens für die Ukraine mit Waffen würde den Konflikt nur verlängern. Recht hat er, insofern als sein Satz impliziert, dass die Russen nicht im Sinn haben, geschlagen vom Feld zu laufen. Will heissen, dass die Russen borniert entschlossen sind nur tot oder gar nicht zurückzukehren und dabei lieber ihr eigenes Land zu Grunde gehen lassen. Stupidissime. Sie rennen erst planlos in das fremde Land. Sie zerstören, zerstören, zerstören. Sie glauben tatsächlich, dass ihnen von dem Land was bleiben wird – was dann sehr teuer zum Wiederaufbauen und zur weiteren Verteidigung werden dürfte. Die Kosten für den Angreifer sind längst aus dem Ruder gelaufen. Und es stimmt auch, dass Geldüberweisungen für Öl und Gas genau so den Konflikt verlängern, weil sie den Angreifer mit Geld segnen. Wenn Deutschland schon nicht auf diese Lieferungen verzichten will, und so zur Verlängerung des Konfliktes aktiv beiträgt, so sollte es kompensatorisch wenigstens wirkungsvolle Waffen schicken. Natürlich ist es in gewissem Sinne Partei. Partei für die Idee der Demokratie. Partei für die Idee von Völkerrecht und Menschenrecht. Partei von Freiheit. Und Gegner von solchen Aggressionskriegen und Annektionsabsichten. Bei der Krim hat der Westen viel zu lasch reagiert. Diesmal darf er es sich nicht bieten lassen. Es gibt nicht einen Zoll Ukraine, die dem Aggressor verbleiben darf. Und da muss der Westen dafür stehen. Offenbar glaubt der Idiot im Kreml immer noch, er würde sich ein Stück des Landes einverleiben können. Verwunderlich ist allerdings auch, dass in anderen Staaten der ehemaligen Sowjetunion jetzt keine Aufstände stattfinden, wo doch die russische Armee offenbar bis zum letzten Soldaten sich in die aussichtslose Eroberung der Ukraine begeben hat. Das ist alles Irrsinn. Irrsinn. Irrsinn. Der Westen sollte aufwachen und viel deutlicher seine Ideen formulieren und selbst künftig auf jegliche invasorische Aktivitäten verzichten, die gerne unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung stattfinden. Goodbye Mali, kann man nur sagen. Allenfalls, dass failed States ganz unter UN-Mandat und ganz klar mit dem Gebot des Nation-Buildings gestellt werden. Aber da hapert es noch beträchtlich. Und der Westen darf sich nicht länger damit zufrieden geben, dass Despoten Staaten beherrschen, die für die westliche Versorgung mit Öl, Gas etc. bedeutend sind. Er muss auch sofort aufhören, an Despoten Rüstungsgüter zu senden. Der Westen sollte den Ukrainekonflikt nutzen, um deutlich eine neue Selbstdefinition zu suchen im Sinne einer die friedliche, allseitige Prosperität förderlichen Weltordnung. |
19.04.2022 | Schwere Logik meint : Das zu kapieren muss sich die Logik schon im Spagat oder in der Überanstrengung üben: dass die Maskenvorschrift praktisch überall gefallen ist, nur im öffentlichen Personenverkehr bleibt sie bestehen. Das ist nicht nachvollziehbar. Das sieht aus, als hänge die Gesellschaft – oder in diesem Falle die bestimmenden Politiker – dem Trauma der Pandemie nach. Als könnten sie es nicht ablegen. Überall dürfen die Menschen wieder ohne Maske auf engstem Raum zusammensein und auch für Stunden ohne jede Maskenpflicht. Nur hie und da mit Maskenempfehlung. Aber im öffentlichen Personenverkehr, in Bus, Tram, U-Bahn, Zug gilt sie nach wie vor. Das wirkt absurd. Besonders, wenn nicht viele Menschen in einem Bus, in einer Tram, in einem Zug sind. Die Logik tut sich schwer, das nachzuvollziehen. Das sieht nach disziplinierender Massnahme des Obrigkeitsstaates aus. Die Menschen müssen weiter spüren, dass es da noch eine Vorschriftsgewalt gibt. Man kann mit solchen Einschränkungen der Freiheitsrechte doch nicht von einem auf den anderen Tag aufhören. Das geht gar nicht. Man kommt sich ja wie nackig vor. Vielleicht soll uns diese Vorschrift ja auch an den vielen anderen Unsinn, den die Behörden mit der Pandemie in die Welt gesetzt haben, erinnern. Und davon gab es nebst sinnigen Orders auch jede Menge. Vor allem geht die Inzidenz rapide zurück. Bald wird man die Ansteckungen pro Tag im Lande an einer Hand ablesen können. Und man sollte sich China vergegenwärtigen, die es mit den Vorschriften absurd viel weiter getrieben haben. Die haben jetzt die Malaise. Oder die Schweiz, die viel lockerer umngegangen ist mit der Vorschreiberei: und bei der jetzt noch weniger Ansteckungen zu verzeichnen sind. Pandemie und Vorschriften, das scheint so eine deliakte Paarung zu sein, die lange nicht immer nützlich ist. Es wäre an der Zeit für einen ausführlichen vergleichenden Bericht über die Pandemiebekämpfung in den verschiedenen Ländern. Und dann noch den Hinweis, ob es wirklich noch sinnig ist, dass bei uns weiterhin im öffentlichen Personenverkehr die Maskenpflicht gilt. |
18.04.2022 | Demokratie meint : Demokratie ist dialogoffen. Demokratie kann sich gerne bewaffnen, bleibt aber strikt defensiv. Demokratie darf ihre Werte lautstartk verteidigen. Demokratie ist den Menschenrechten verpflichtet. Demokratie ist dem Völkerrecht verpflichtet. Demokratie ist der Toleranz verpflichtet. Demokratie muss schauen, dass Einkommens- und Vermögensverhältnisse nicht zu sehr auseinanderdriften. Demokratie braucht keine Staatsgeheimnisse. Demokratie ist der Menschenwürde verpflichtet. In der Demokratie haben alle gleiche Rechte unbesehen von Herkunft, Geschlecht, Religion, Sprache. Demokratie ist immer aufklärerisch. Demokratie heisst auch: Bildung und Aufstiegschancen für alle. Demokratie heisst auch: jeder beteiligt sich an ihr nach seinen Kräften. Demokratie ist kein Selbstbedienungsladen. Demokratie braucht eine starke freie Presse, freie Medien. Demokratie bedeutet Vielfalt, auch der Natur. Demokratie ist dem Schutz des Planeten verpflichtet. Demokratie sollte Mitglied des Internationalen Gerichtshofes sein und diesen anerkennen. Demokratie bedeutet: eine unabhängige Justiz. Demokratie ermöglicht Teilhabe aller am gesellschaftlichen Leben. Demokratie bedeutet Mobilität für alle. Demokratie ist ein höchst kostbares Gut. Demokratie muss sich immer wieder ihrer selbst und ihrer Werte vergewissern, ob sie diese auch bewahrt und garantiert. Demokratie bedeutet umfassenden Persönlichkeitsschutz. Demokratie bedeutet Gewaltentrennung. Demokratie ist allergisch gegen Blockbildung. Demokratie ist vielstimmig. Demokratie muss die Kunst des Kompromisses beherrschen. Demokratie sollte vor allem hellwach gegenüber jeglichen Politikerspielen sein, die auf Machterhaltung und auf Machtausweitung hinauslaufen. In der Demokratie ist die Macht nur geliehen. Demokratie ist allergisch gegen alles Autokratische. Demokratie ist allergisch gegen Obrigkeitsdenken. Die indirekte Demokratie muss den Ausgleich zwischen Obrigkeitsdenken und Volksbeteiligung finden, immer wieder neu finden und definieren. Die Demokratie muss höllisch aufpasen, dass es zu keinen zu engen Verflechtungen zwischen ihren Repräsentanten und den Medien kommt. Diese müssen unabhängig und kritisch bleiben. Das zeigt sich jetzt in Deutschland darin, wie die Beziehung zur russischen Diktatur schief gelaufen ist. Demokratie muss immer das offene Wort und das offene Widerwort vertragen und damit umgehen können. Das Internet muss auf alle Fälle demokratisch bleiben. Es muss ein Ort der freien Rede bleiben und einen Umgang mit gehässigen Shitstorms und Denunziationen finden. Das Internet wird zum wichtigen Instrument der Demokratie und muss sich gegen Missbrauch wappnen. Es muss weiter die Möglichkeit geben, anonymisiert zu diskutieren. Aber eben: zu diskutieren und nicht zu denunzieren. In der Demokratie muss die Kunst des Diskurses ständig geübt und gepflegt werden. Demokratie soll sanft sein. Demokratie soll gnädig sein. Demokratie soll grosszügig sein. Demokratie soll vom Geist der Demokratie durchweht sein. Demokratie muss lässig sein. Es muss Spass machen, Teil einer Demokratie zu sein. |
17.04.2022 | Systemclinch meint : In der Ukraine liegen sich die Systeme Diktatur und Demokratie im Clinch. Nein, sie bekämpfen sich blutig. Das macht den Konflikt so wichtig. Dass die freiheitlichen Demokratien des Westens – endlich – sagen, Diktatoren können und dürfen nicht einfach andere Länder überfallen, die können und dürfen nicht einfach Völkerrecht und Menschenrecht in den Gulli werfen und verächtlich behandeln. Hier müssen die Demokratien zeigen, dass sie vor kriegerischen Mitteln nicht zurückschrecken. Aber eben nur verteidigend, nur Aggressoren abwehrend. Das war ja in Afghanistan nicht der Fall. Obwohl schon dort das Robust-werden des Einsatzes gefordert wurde. Die SZ war so eine. Dabei hat Afghanistan Deutschland nie überfallen, es gab also keinen Grund, dort präventiv schon mal in die Schlacht zu ziehen und Menschen zu töten. In der Ukraine liegt der Fall anders. Da soll den dikatorischen Sytemen gezeigt werden, dass die Demokratien sich nicht fotzen lassen. Dass sie stark genug sind, einen Invasoren zurückzudrängen und dann auch der Völkerjustiz zu überstellen. Insofern ist nicht nachvollziehbar, warum Deutschland nicht die geforderten Panzer liefert, den Überfallenen wenigstens so zur Hilfe eilt. Der Usurpator soll erfahren, dass er keine Chance hat unter solchen Voraussetzungen. Und dass er Persona Non Grata bei den demokratischen Systemen ist. Was ja nicht heisst, dass diese Engel sind. Bei weitem nicht. Da gibt es genügend zu kritisieren. Aber auch, dass sie oft zu milde mit Diktatoren umgehen. Es geht wohl in der Ukraine auch darum, ein Exempel zu statuieren, dass man nämlich Demokratien nicht verarschen soll. Andererseits müssen dies viel deutlicher noch den defensiven Charakter ihrer Armeen definieren. Das mit den bewaffneten Drohnen ist eine Gratwanderung. Die schnell mal in präventive Aktionen umschlägt, wodurch der Defensivcharakter einer Auseinandersetzung nicht mehr gegeben ist. Die Ukraine dagegen soll der Westen so lange unterstützen und zwar mit allen Mitteln (wobei das Ausmass, das schon bisher stattfindet, nicht in seiner ganzen Tragweite publik wird), bis der letzte russische Soldat das Land verlassen hat, bis auch die Krim wieder dazugehört. Der Aggressor soll das Land mit blutiger Schnauze verlassen. Es gehört aber auch zun westlich-demokratischen Denken, allfällige Kriegsverbrechen, die von ukrainischer Seite begangen werden, genauso zu dokumentieren und zu ahnden wie jene von russischer Seite. Das ist unabdingbar mit dem Demokratiegedanken verbunden. Wenn der Konflikt demokratisches Denken und Bewusstsein weltweit schärft, dann ist er wenigstens nicht umsonst gewesen. |
16.04.2022 | Leinen Los! meint : Leinen los für die Inflation! Auf einen Mordsgalopp der Inflation! Spring, Inflation, spring in die Höhe, spring in nie erreichte Höhen! Das ist der Wille von EZB-Chefin Lagarde. Sie hat den Zugriff zu den Zügeln der Inflation längst verloren. Die Inflation hat sich selbständig gemacht. Die Inflation spriesst ohne ihr. Frau Lagarde träumt wohl noch heute, wie schon Ende letzten Jahres, als die Inflation anfing, Tempo zu gewinnen, dass das ja nur vorübergehend sei, dass sich das von selbst wieder gebe. Träum weiter, Chefin, träume weiter, denn die die guten Glaubens sind, für die hat die Bibel wohl irgendwo ein Paradiesplätzchen reserviert. Das geniert die Inflation wenig, sie verfällt vom Trab bereits in den Galopp, allez-hopp. Ihr ist die EZB sowas von wurscht, sowas von piepegal. Sie hat sich losgerissen und macht, was sie will. Sie wird damit zur zweiten Stufe der Ausplünderung der Sparer. Als weitere Folge der Bankenkrise, der Weltfinanzkrise von 2008. Womit das verbrannte Geld ersetzen? Wo es herholen? Da, wo es welches gibt. Das sind bekanntlich die Sparer. Die werden seither durch die Nullzinspolitik geplündert. Woher nehmen, wenn nicht stehlen. Jetzt kommt die zweite Phase der Plünderung der Sparer: durch die Inflation. Und wer ist der Profiteur davon? Die Staaten mit ihren enormen Schulden. Je höher deren Schulden, desto grösser der Profit erstens durch Nullzinspolitik und jetzt zweitens durch galoppierende Inflation. Von Währungsstabilität spricht keiner mehr. So eine Politik braucht keine Währungshüter. Der Staat als der grosse Raubritter bei den Sparern. (Und auch den Rentner wird’s genommen, Erhöhung 5 Prozent bei einer Inflation von 7 Prozent; keine schwere Rechenoperation). Was macht eigentlich Frau Lagarde in Frankfurt? Zügel zu ziehen hat sie keine. Also verzichtet sie auch noch auf eine Zinserhöhung. Ok, konzediert, sie hört immerhin mit dem Programm zum Kauf der Anleihen auf. Respekt. Aber vielleicht hält sie sich für Dornröschen im Finanzturm. Wer kann sie wachküssen? |
15.04.2022 | Osterkino meint : Nein, natürlich hat das Kino wenig Österliches, kaum speziell Österliches zu bieten ausser dem Kinderfilm DIE HÄSCHENSCHULE – DER GROSSE EIERKLAU, der aber auch mehr Radau-Action-Film ist. Nein, das Kino ist weder christlich, manchmal schon, noch festlich, manchmal auch dies, behandelt aber trotzdem auf die unterschiedlichste Weise menschliche Probleme, Abgründe von Kindern in THE INNOCENTS. Wie in einer Ayatollah-Diktatur Filme gerade noch gemacht werden können, ist in A HERO – DIE VERLORENE EHRE DES HERRN SOLANI zu sehen. In Spanien verknüpft das Kino in PARALLELE MÜTTER eine Babyverwechslungsgeschichte mit der notleidenden Aufarbeitung der Franco-Diktatur. In Paris lässt es die Nouvelle-Vague in der Banlieu wiederauferstehen: WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT. TOVE erzählt von einer finnischen Emanzipationsgeschichte in schier erstickendem, konservativem Milieu. In Wien will ein Bub früh schon wissen, wie ein Mann sich gibt: GESCHICHTEN VOM FRANZ. Aus der Schweiz wird nach dem selbstbestimmten Exitus nach Paris gemeldet: ALLES IST GUT GEGANGEN. Wer sich von der Faszination der Magie von Macht faszinieren lassen will, wählt: PHANTASTISCHE TIERWESEN 3 – DUMBLEDORES GEHEIMNISSE. In den endlosen Weiten der Fotografie liegt DUNE. Im deutschen WUNDERSCHÖN sind nicht nur die Schauspieler ebenso geschminkt, es gibt auch Copy-Paste aus GRÜNE TOMATEN darin. Wer im Kino Lehrerfrust kompensieren will, auf den zielt die EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT ab. RED ROCKET beglückt Intellektuelle, die das prekäre Amerika dargestellt sehen möchten mit einem Pornobonus. BELFAST macht eine bestimmte Fangemeinde happy. DER SCHNEELEOPARD fesselt die Zuschauer, weil es nicht nur um das seltene Tier geht. DIE GANGSTER GANG hält sich erstaunlich gut im Kino. MORBIUS ist vielleicht vielen zu morbid: Angeschlagene, die Angeschlagenen helfen wollen, düster. SONIC THE HEDGEHOG 2 braucht nicht allzuviel Verstand, düst rum und rum. COME ON COME ON: Kindermund kann auch Labermund sein – aber schönes Schwarz-Weiss. Im ABTEIL NR. 6 sitzt ein Russe, den wir nicht boykottieren brauchen. PETERCHENS MONDFAHRT ist für Kinder, die Träumerei und Action mögen. DER WOLF UND DER LÖWE kommt einem kitschigen Versöhnungsbedürfnis entgegen und hält sich auch schon einige Zeit in den Kinos. DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE lockt wie der Rattenfänger von Hameln die Kids ins Kino. PAW PATROL weckt in den Kindern die Idee des Feuerretters. KING RICHARD ist jetzt Oscarpreisträger, das will sicher was heissen. DAS EREIGNIS kommt aus Paris, ist eindringlich, aber steht an Stelle eines freudigen Ereignisses. Grad bei dem schönen Osterwetter, sollte man sich um den Kinobesuch nicht drücken. Die Kinos haben harte Zeiten hinter sich und sie bieten für jeden Geschmack etwas. Und noch viel mehr. |
14.04.2022 | Ek Lat meint :
Der Eklat. Den Eklat. Jetzt haben wir den Eklat. Den Eklat im Sperrbezirk. Den diplomatischen Eklat. Wir haben ja sonst keine Proleme. Die Kriegsschlagzeilen langweilen irgendwie. Immer dasselbe. Immer furchtbar. Drum brauchen wir jetzt einen Eklat. Den diplomatischen Eklat. Ach, ist das schön, so ein Eklat. Endlich ein Eklat und nicht nur Kriegsverbrechen, nicht nur Völkermord, nicht nur Massacker, nicht nur blinde Zerstörungswut. Sind wir dankbar für den Eklat, das Eklatchen, das Eklätchen, das Eck-Lättchen. Was können wir uns jetzt delektieren an dem Eklat. Was bringt er für rote Köpfe hervor. Unmut. Unmut. Zickenkrieg. Zickenkrieg auf oberster Ebene. Du hast mich ausgeladen. Ich lade dich nicht ein. Oh Gottchen, Oh Gottchen, ein Eklattchen, ein Eklattchen. Wie dankbar ist das Zeitungspapier für das Eklättchen. Endlich ein Eklat. Kleinkariertheit sells. Keiner schaffts noch, ein Verständnis für den anderen aufzubringen. Keiner hat die Grösse. Ein diplomatischer Eklat; Stoff für den Hoftratsch. Und die Diplomaten erregten sich endgeil. Wie sich die Spiesserblätter jetzt titelseitig drauf stürzen. Wo irgendwelche irgendwelche anderen blossstellen, blamieren, peinlich aussehen lassen. Aufruhr im Hühnerstall. Jetzt ist der eine der Düpierte, das Opfer geworden. Das Opfer eines Eklats. Da hat einer einem anderen in die Fresse gehauen. Und alles sammelt sich jetzt hinter dem Opfer. Das Opfer des Eklats. Ach, ist das herrlich so ein Eklat. Was führt der doch zu einer Aufregung im Sandkasten, zu viel mehr Lärm und Erregtheit als jedes Kriegsverbrechen. Endlich ein Eklat, was sind wir doch dankbar für den Eklat, das ist wie eine Osterüberraschung, das ist das schönste Osterei, was uns die Medien gelegt haben. Jetzt dürfen sie alle empört ausrufen. Da hat einer die Etikette verletzt. Da hat einer Kaffee über ein weisses Hemd gegossen. Da hat doch Schillers Herr von Kalb sein Schnupftuch aufs Parkett fallen lassen und hat die höfische Gesellschaft in Aufruhr versetzt. Und der Puder ist ihm von der Wange gewischt. Ein Eklat, das ist ein klassisches Apercü für eine abgestandene, gelangweilte Gesellschaft. Ach, was sind wir dankbar für diesen Eklat, der uns zu Moralisten werden lässt für nichts und wieder nichts, gratis, frei Haus. Der ist ein richtiges Geschenk zum richtigen Zeitpunkt, dieser Eklat, der kommt uns wie gerufen, um abzulenken von den anderen unlösbaren Problemen, von der radikalen Kurswechseln in der Politik. Eklat als Ersatzkläfferei. Der kollektive Aufreger gegen das kollektive Versagen. Osterhasy, Osterhasy hupft wild auf der Ostertafel herum und ---- kackt. |
13.04.2022 | Kollektives Versagen meint :
KOLLEKTIVES VERSAGEN, das ist der Feigbegriff, mit dem sie sich aus der Verantwortung stehlen wollen. Die ihn anwenden, stammen aus jenen Eliten, politischen wie journalistischen, die sich damit von ihrer Verantwortung für das Ukraine-Desaster, dass es so weit kommen konnte, reinwaschen wollen. Der Begriff ist die Erfindung einer Schwarmintelligenz, die zwar gerne sich wichtig gibt, die aber davor zurückscheut, zu eigenen – gravierenden - Fehlern zu stehen, die Verantwortung zu übernehmen. Es sind Diskrepantiker. Einerseits wollen sie wichtig sein, meinungsbildend oder politikentscheidend. Es sind diejenigen, die die ganze Putinsauce mitgesülzt haben. Obwohl seit Tschetschenien klar war, wozu dieser Mann fähig ist, dass von einem Charakter bei ihm weit und breit keine Spur ist; dass er den Westen zwar gut beobachtet und scharf drauf war und ist, dessen Schwachpunkte zu finden, und das ist so schwierig nun auch nicht, da die westlichen Demokratien in ihrer Sicherung der Energieversorgung alles andere als lupenrein handeln und selbst nicht vom Anzetteln von Staatsstreichen und Kriegen, von Einmischung in die inneren Angelegenheiten von anderen Ländern zurückschrecken, allen voran die USA. Die sich jetzt hinter dem Begriff „kollektives Versagen“ verschanzen, als Billigantwort auf die Frage, wie konnte es mit Russland so weit kommen, sind just diejenigen, die exponiert an dieser Entwicklung mitbeteiligt waren; es ist alles belegbar wegen ihrem Öffentlichkeitsdrang, sei es als Politiker, sei es als Journalisten. Wenn einer sich künftig noch mit diesem Begriff des kollektiven Versagens aus der Affäre ziehen will, so muss man nur etwas recherchieren, was und wie hat er oder sie über Putin, über die Beziehung zu Russland, über Nordstream und dessen Akteure geschrieben; oder bei Politikern sind ja leicht die Bilder zu finden, wo sie sich mit dem Kreml-Typen herzlichst haben abbilden lassen. Oder eben die Artikel von Journalisten, die über Schröder, Steinmeier etc. und deren Russlandpolitik geschrieben haben; da wird schnell zu sehen sein, dass manche sich direkt als Sprachrohr für die Politstars hergegeben haben; solche Leute mögen künftig mit dem Begriff 'kollektives Versagen' behutsamer umgehen. Das ist eine Kehrseite der indirekten Demokratie, der repräsentativen Demokratie, dass das Volk die Verantwortung just auf seine Politexponenten delegiert; sie dafür auch ordentlich bezahlt werden, aber im Gegenzug auch ordentliche Arbeit leisten sollen. Von kollektivem Versagen könnte man eventuelle sprechen, wenn die Enscheide für den Afghanistankrieg oder für die Russlandpolitik per Volksabstimmung zustande gekommen wären. Dem war jedoch nicht so. Es hndelt sich um elitäres Versagen von namentlich eruierbaren Mitgliedern der politischen und journalistischen Eliten. |
12.04.2022 | Merkwürdiger Zeitpunkt meint : Der Zeitpunkt ist wirklich sonderbar merkwürdig. Er wirkt komisch, dieser Zeitpunkt. Wie gewollt. Wie eine Hilfsaktion einer Gutmenschenorganisation hört es sich an. Wie eine Samariterhandlung. Man will Bedrängten zu Hilfe eilen. Allerdings mit vollkommen ungeeigneten Mitteln. Wer sind die bemitleidenswerten Opfer, die solche Hilfe benötigen? Es sind nicht unbedingt Menschen mit offensichtlichem Opferstatus. Es sind Leute, die staatslenkende Funktionen innegehabt haben oder noch innehaen und die dabei teils wie blind durchs Meer gesegelt sind. Mit katastrophalen Folgen. Es sind Leute, die nicht wahrhaben wollten, was für ein Monster in einem anderen Staatslenker steckt, obwohl er schon zu ihrer Zeit brutalst hat Kriege führen lassen, monströse Kriege. Sie wollten es nicht sehen. Sie wollten es nicht wahrhaben. Haben weiter betont, wie wichtig die Zusammenarbeit sei. Es gibt Namen, Schroeder, Steinmeier. Es sind SPDler. Das färbt ab auf die Partei, auf die Bundesregierung. Und so mutet es schon merkwürdig an, dass ausgerechnet jetzt, wo diese SPDler dermassen in Bedrängnis kommen, ein Skandal hochgeschaukelt wird, ein Skandal von vor Jahrzehnten, der Skandal, dass Adenauer die SPD hat bespitzeln lassen – und nicht mal so ganz völlig neu. So, als müsste für die Partei und ihre peinlich exponierten Vertreter ein gutes Wort eingelegt werden. Vielleicht ist es auch eine irrationale Aktion innerhalb des Schwarmes, der jetzt 'kollektive Versagen' vorschiebt, um abzulenken von ganz klaren Einzelverantwortungen in dem historischen Desaster, ob als Zeitungsschreiber oder als Politiker. Zur Relativierung dieses eklatanten Versagens von staatlichen Führungsfiguren, die den schauderlichen Überfall auf die Ukraine mit möglich gemacht haben, da der Russe glaubte, nichts zu befürchten zu haben. Soll jetzt diese Adenauer-Volte den Anschein erwecken, als sei das Versagen der SPD-Spitzenpolitiker in Bezug auf Russland eine quantité négligeable, ach ja, ja, da haben wir uns geirrt, kann mal passieren, ist ja alles nicht so schlimm, unseren Leuten ist ja auch übel mitgespielt worden vom Adenauer, mei, Menschen machen Fehler, und dann können sie ruhig sagen, sie hätten sich geirrt und das wars dann und wir wollen nicht vergessen, wie böse Adenauer dieser Partei gegenüber war. Ablenkungsmanöver gelungen? |
11.04.2022 | Das Siebenunddreissigste Kapitel meint : Es geht hier nicht um die Bibel. Es geht streng genommen auch nicht um ein Buch mit Kapiteln. Es geht um Bibliophiles, es geht um konstant in höchster Qualität Bibliophiles, es geht um das neueste Heft von SigiGötz ENTERTAINMENT (alles Weitere unter der Website sigigoetz-entertainment.de). Seit über 20 Jahren geben Ulrich Mannes und seine Mitstreiter diese kleine Wundersammlung heraus. Hanns Schifferle ist letztes Jahr gestorben. Aber sein Spirit bleibt dem Heft erhalten mit Texten von ihm. Es geht immer um den SigiGötz-Kosmos, den als spezielle Schublade zu dfinieren schwer fällt; er wird sozusagen mit jedem neuen Text, mit jeder neuen Reihe und auch mit jedem neuen Heft konkreter definiert. Dazu gehört auch die Titelung, Nr. 37 ist ein 'Kapitel', Nr. 36 wurde 'Stück' genannt, es gab 'Rahmen', 'Spur', 'Maß' und 'Schuh'. Die SigiGötzianer als Kinofreaks zu bezeichnen würde wohl zu kurz fassen; Glamour spielt eine Rolle; der kann auch aus dem Showbusiness kommen oder aus dem Fernsehen. Das ist sicher eine wichtige Seite: die Beschäftigung mit Glamour-Boys und Glamour-Girls (ohne jede Altersbeschränkung), aber auch die Glamour-Bibliothek kommt vor. Filmaficionados geben Jahreswertungen ab zu neuen Kinofilmen, aber, ganz wichtig, auch zu Filmen, die sie aus der Filmgeschichte gesehen haben. Sammeln, Leidenschaft, Interviews mit Akteuren aus dem SigiGötz-Kosmos sind da genau so wie erfundene Interviews; Medienerzeugnisse werden Revue passieren lassen oder Prominente posieren mit einer Ausgabe von SigiGötz-Entertainment. Kuriositäten, Anekdotisches, Essays, Spurensuche, Wühlen in Archiven und Sammlungen, Nekrologe, eigens konzipiertes Titelfoto mit Glamour-Girl genau so wie das Erstaunen und die Verwunderung über den solchermassen definierten Kosmos sind weitere Zutaten zu diesen Schatzkästchen der ganz besonderen Art. |
10.04.2022 | Megaburner LVII meint : Keine brennbaren Materialien lagern. Schadzug. Handdesinfektion. Am Mittwoch ist das Pfarrbüro geschlossen. Gabenzaun. Stoppt die Corona-Lüge. Italien mitten in München. Für den Sicherheitsdienst: bitte auch den Feststeller entriegeln. Keine brennbaren Materialien lagern. Bitte den Fahrer nicht ansprechen. Dieser Bereich wird täglich desinfizierend gereinigt. Liebe Kunden, aufgrund der aktuellen Situation können wir leider keine mitgebrachten Becher annehmen. Ihr seid die wahren Helden. Top-Aktion. Streetkitchen. Endlich wieder stöbern. Killing Time is not a Murder. Mund-Nasen-Schutz tragen, Abstand halten, Hauptverkehrszeit meiden. Widerrechtlich abgestellte Fahrräder werden deshalb kostenpflichtig entfernt, Schlösser gegebenenfalls aufgebrochen. Heute Steckerlfisch. Im kompletten Flughafengelände ist das Fotografieren verboten. Bitte langsam vorbeifahren. Practical Work Area. Platz gesperrt. Schutzbereich für heimische Tiere und Pflanzen. Gartenabfälle und Unrat abladen verboten. Mund und Nase bedecken. Die Zuständigkeit geht nach einer zweijährigen Entwicklungszeit an die Landeshauptstadt Mündchen, Baureferat Gartenbau, über. Privatgrund. Beschilderung am Zaun ist verboten. Widerrechtliche Anbringung wird entfernt. Achtung, in diesem Laden steht ein Spendierbrett. Achtung!!! Das Sitzen auf den Treppen ist verboten!!! Wir haben geöffnet (nur to go!). Bitte hier Ihr Kennzeichen eingeben. Bitte beachten Sie, dass kein längerer Aufenthalt gestattet ist. Wartebereich Apotheke. Biergarten behördlich geschlossen. Suchen Stand-Arbeiter, deutschsprachig. Kartoffelhütte. |
09.04.2022 | ainbunnasbrsdnt meint : ainbunnasbräsidntmtwhrnhmngsdffztn ainbunnäsbräsdntmtwahrnähmungsdäfäzätän ainbunnasbräsidnt mitwahrnähmingsdäfäzitän ainbunasbräsidänt mit wahrnähmungsdäfizitin ein bundesbräsidnt mt wahrnähmungsdäfizitin einbundespräs mit wahrnehmungsdefizitin einbundespräsidentmitwahrnehmungsdefiziten einbundespräsidentmitwahrnehmungsdefiziten einbundespräsidentmitwahrnehmungsdefiziten ??? tatsächlich??? manwagteskaumauszusprächän Ein Bundespräsident mit Wahrnehemungsdefiziten ??? das kann doch nicht wahr sein EIN BUNDESPRÄSIDENT MIT WAHRNEHMUNGSDEFIZITEN neindasgibtesdochnicht unddannochsoschrecklichewahrnehmungsdfzte sofurchtbarewahrnehmngsdfzte wenneinersomaximalblinddurchdieweltgeschichtegedüstist sollteerwenigstensdieknsqunznzhn tuternichttuternichtdenktnichtdaranhatkeinrückgrtschnlngencht achlassdasachlassdas solleransnmpstenkläbnblbn demlandhilftsnichtsdaslandgewinntnchtsdadrch ainbunnasbrsdntmitrückgrtsdäfäztn ainbunnasbärsädintmitrückgrtsdäfäztn ainbunnasbräsädäntmitrückgartsdäfizitän EIN BUNDESPRÄSIDENT MIT RÜCKGRATSDEFIZITEN neindaskannnichtseindaskannunmöglichwahrsein schonfonderdefinitionherncht sowasgibzdochgarncht sowaskannsichdaslanddochgarnichtleisten überhauptnichteisten nuristdasdemlandnichtbewusst daslandgibtsichmiteinermoralschatullezufrieden daslanddieseslandwilleswohlnichtandersundverdienzchnchtndrs eswirkthalteinbisschenrückständigmtsombnnäsbräsädintn alseinlandmitmschiefngesicht allewissensundkeinersprichzaus allewissensundkeinersprichzaus allewissensundkeinersprichzaus ainbunnasbräsidntmtwhrnhmngsdffztn ainbunnäsbräsdntmtwahrnähmungsdäfäzätän ainbunnasbräsidnt mitwahrnähmingsdäfäzitän ainbunasbr EIN BUNDESPRÄSIDENT MIT CHARAKTERDEFIZITEN einflschrmrlapstl demvolksscheintesrechtzusein demvolkscheinzzgngn dasvolkwillsowiesonurngrüssaugustdrkmdenmndbewegtbeimsprechen derdenmundkaumaufmachtbeimsprechen demvolkisscheissegalwersichdenpostenunterdennagelgeirssenhat , hauptsacheerbelästigtesnicht |