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04.01.2021 

Over Your Cities meint : Over Your Cities Grass Will Grow, heisst eine Installation von Anselm Kiefer. In dieser buddelte der Künstler mit der Hingabe eines Jungen beim Sandburgenbau in Barjac Südfrankreich Säulenhallen in den Boden. Dazu habe ihn Lilith aus der Bibel inspiriert, Zitat von ihr: es wird sein ein Trümmerhaufen. Künstliche Ruinen bauen ist ein barocker Kunstakt. An so ein barockes Kunstwerk erinnert zur Zeit, speziell nach 21 Uhr, die Münchner City. Statt Wandinschriften von Ingeborg Bachmann wie bei Kiefer gucken überall aus hell erleuchteten Schaufenstern ausdruckslos Puppen in coronadröger Wintermode begleitet von Schaufenster-Werbeliteratur LIFE IS FULL OF MIRACLES. IF ONLY YOU COULD SEE IT. // SPREAD PEACE, GIVE GIFTS, THAT'S WHAT THE HOLIDAY SEASON IS ALL ABOUT. // HAPPY GLAMOROUS HOLIDAYS // WE ARE OPEN AND WE MAKE SURE IT'S SAFE TO SHOP WITH US // PREPPY GIFTS SINCE 1949 // OBACHT! SCHAU MA MOI – DES IS A GMAHDE WIES – DANN SENG MA SCHO // CHRISTMAS COUNTDOWN BEGINS // %SALE% // WHO CARES WHY THERE IS A HOLIDAY SEASON. ANY EXCUSE FOR A CELEBRATION. RIGHT?. Die Stadt ist menschenleer. Die Menschen scheinen die Stadt verlassen zu haben. Dazu meint Kiefer, das Verlassen eines Landes sei eine Art Hygiene. Aber die Schaufenster sind voll. Für wen werben sie? Überall strahlen Lichterketten, -kugeln, Sterne, Girlanden aus Lichtpunkten. Wie lange will der Staat sich solche Städte noch leisten? Der Staat als Mäzen verzauberter Ruinenstädte. Faszinierend, dieser hell illuminierte Leerstand der Stadt, diese Leere, diese Sinnlosigkeit der Beleuchtung. Wehe aber, wenn die Menschen eines Tages wieder losgelassen, wenn sie sich ihre Stadt wieder zurückerobern – falls bis dahin nicht schon längst Gras drüber gewachsen ist, wie Kiefer es wünscht – dann wird vielleicht in den Läden erst der Leerstand sichtbar.

03.01.2021 

Coronu Topie meint : Dieses Jahr wird gesellschaftspolitisch von einer Sache bestimmt werden: von der Corona-Bekämpfung, von der Corona-Utopie (im Sinn des Corons!). Diese wird real werden. Diese kennt nur eines Stossrichtung: Abbau der Demokratie, Spaltung der Gesellschaft in verschiedene Partitionen, Isolierung des Individuums, totale Überwachung (der neueste Mosaikstein dazu: der Pass auf dem Smartphone), Chinesisierung der europäischen Demokratien, Abschaltung des Denkens der Menschen. Das Symbol für all das hat sich in Windeseile und widerstandslos über das Land verbreitet: der Mund- und Nasenschutz, die Maske; sie entindividualisiert die Menschen, beschränkt die Freiheit des Ausdrucks und steht symbolisch fürs Mundhalten, für das Nicht-Aufmucken, seine Meinung nicht mehr zu äussern. Die Masken waren erfolgreich – aber nur im Kampf gegen die Grippe – Pech für die Apotheker – keinesfalls jedoch im Kampf gegen Corona; hier nützen sie gar nichts, sind aber ein starkes politisches Machtmittel im Sinne des Demokratieabbaus. Die bestehende Aufspaltung der Gesellschaft in Superreiche, die ohne Fremdberührung in ihren Kreisen leben von der Gated Community bis zu exklusiven privaten Transportmitteln und Luxusherbergen einerseits und die ausgegrenzte HartzIV-Schicht, aus der es kaum mehr ein Entrinnen gibt andererseits und mit einem schwindenden Mittelstand dazwischen wird dieses Jahr ergänzt in die Spaltung in Geimpfte und Nicht-Geimpfte. Das Schild „Members only“ wird bald ergänzt durch den Zusatz „Zutritt nur für Geimpfte“; auch hier wird sich die Menschheit in zwei Partitionen trennen; klar, dass die Outcasts die Nicht-Geimpften sein werden. Dieser Separierungsprozess wird mit Corona-Power rasant voranschreiten. Ebenso die Spaltung der Menschheit in Smarties und Nicht-Smarties. Die ersteren sind die Smart-Phone-Besitzer, die ihr Gerät zwengs Nachverfolgung und Kontrolle ständig mit sich tragen und jene ohne Smart-Phone, die vom Gesetzgeber kaum bis schwer zu orten sind und die deshalb zu einer minderwertigen Kaste werden im Bereich des Hartz-IV-Prekariats. Das Schild „Zutritt nur für Smarties“ wird sich rasant ausbreiten, auch das im Sinne fortschreitender Desintegration der Gesellschaft in widerstandslose Mitläufer und Arbeitstiere einerseits und in eine immer rechtloser und ärmer werdende Bodensatzschicht andererseits. Der Zugang zum Bankenwesen, zu öffentlichen Transportmitteln, zum Handel, zu Restaurants und Kulturorten, zu Sport- und Vergnügungorten wird zusehends eingeschränkt auf „Smarties“, also auf Leute die bereit sind, ständig ihr Smartphone bei sich zu tragen, sich vom Staat und den sozialen Netzwerken total durchleuchten und gängeln zu lassen, die bereit sind diesen Lebenskomfort einzutauschen gegen die verbliebenen demokratisch-bürgerlichen Freiheiten. Dass die Politik beabsichtigt, dieses Jahr möglichst lange am mit Corona begründeten Ausnahmezustand festzuhalten – und die Zeit für die Transformation der Demokratie zu nutzen – hat sie bereits zu Beginn des Jahres angekündigt, nämlich, dass mit Lockerungen nicht so schnell zu rechnen sei. Farewell Free Europe, Farewell humanistisch-demokratische Errungenschaften, it was nice to meet you, bye bye.

02.01.2021 

O Tör meint : Der o Tör, der Auteur, der Autor, das ist in Kinogefilden der Künstler, der selber das Drehbuch schreibt und dann auch den Film dreht, der den Film nach seinem Gusto gestaltet und der sich so einen Namen macht und gerne bemerkenswerte Filme hervorbringt. Er kann es nicht brauchen, dass ihm jemand dreinredet in seine Kunst. All die grossen Namen waren auteurs Pasolini, Fellini, Bergman, Truffaut, Renoir, Bunuel, Rossellini, Hitchcock, Lang, Murnau, Godard, Rivette und und und. Es wäre für sie so unvorstellbar gewesen, dass andere ihnen ins Drehbuch dreinreden, wie es für einen Picasso, einen Gerhard Richter, einen Andy Warhol, einen Michelangelo, einen Beethoven, einen Mozart und und und unvorstellbar gewesen wäre, dass Kulturfunktionäre ihnen in die Schöpfung ihrer Werke dreingeredet hätten. Besonders im aktuellen deutschen Kino hat der Auteur es schwer, ja es wird den Filmemachern geradezu von Fernsehredakteuren abgesprochen, dass sie alleine ein Drehbuch zu Ende schreiben können. So war es jedenfalls vor wenigen Tagen in einem Interview eines abtretenden öffentlich-rechtlichen Kulturfunktionärs zu lesen, der sich als letzte Drehbuchinstanz aufspielt. Dann werden seine „Erfolge“ angeführt, also Filme, die Erfolg hatten und bei denen sein öffentlich-rechtlicher Sender sich beteiligt hat. Allerdings wird dabei verzichtet, den Rattenschwanz an Filmen aufzuzählen, die allenfalls mit Mühe funktioniert hatten und nur mit erklärender Begleit-PR, die just dieser weisungsgebundene Redakteur (über 140 Producer-Beteiligungen!) mitzuverantworten hat . Es wird unterschlagen, wie auf diese Weise das deutsche Kino fernsehgerecht kaputt gemacht wird. Kein Wort über eine Kinophilosophie, kein Wort über eine Auteur-Philosophie. Es geht in dieser öffentlich-rechtlichen Fernsehindustrie darum, künstlerische Ansätze erst zu würdigen mit der lockeren Leine bei Debütfilmen, um diese Künstler beim nächsten Mal umso mehr an die Kandare zu nehmen, damit die künstlerischen Erfolge nicht in den Himmel wachsen. Die Augenblicke, in welchen die Haltung von öffentlich-rechtlichen Kulturfunktionären so klar zu Tage tritt wie im Schreitmüller-Interview, sind selten, Momente die als Indizien für die These genommen werden können, dass mit der Zwangsgebühr für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weisungsgebundene Funktionäre bezahlt werden, die eine beachtliche Mitverantwortung für das Desaster des Renommees (national wie international) des deutschen Kinos tragen. Da der Zusammenhang etwas komplex ist, ist er auch schwierig journalistisch darzustellen. So wird lieber darauf verzichtet und es wird weiter gejammert über den Zustand des deutschen Kinos, das debil ist insofern, als es den tv-gerechten Themenfilm zu bedienen hat, mit Erklärung des Themas für die als blöd vermuteten Fernsehzuschauer (eine self-fulfilling prophecy) und radikale Auteurschaft nicht möglich ist; so kann sich eine über das Land hinaus strahlende Filmkultur mit Leuchtturmfilmen nicht entwickeln; sie beschränkt sich darauf, Themen mit erfundenen Menschen zu illustrieren, die oft die vertrocknetsten Papierdialoge sprechen müssen, die den Figuren keinen Entwicklungsraum lassen; Schauspieler in solchen Filmen verkommen zu Demoteilnehmern, die Schilder mit themenwirksamen Sätzen (brechtisch, wenn es gut läuft) in die Höhe halten. Insofern dümpelt die Acting-Culture in diesem unserem Lande. Und so weit diese dümpelt, werden die Autoren nicht animiert, spannende Rollen für die Darsteller zu schreiben, wodurch letztere sich weiterentwickeln könnten. Usw., usf. - Die öffentlich-rechtliche Dreinredkultur mit Lehrinstitutsfunktion und ergo Künstler-Entmündigungseffekt.

01.01.2021 

Megaburner L meint : Dank mir geht’s dem Boden glänzend. Teilnehmer für den Teekurs bitte klopfen! Den Trümmerfrauen und der Aufbaugeneration. Dank und Anerkennung München nach 1945. Im Wissen u die Verantwortung. Vorsicht Bienen. Professionelle Taubenabwehr. Dank fürs Mitmachen. Schoggiweg, der Weg zum Glück. Aduana prohibido pasar. Tiefgaragenplätze geschützt, hier im Haus, salzfrei, schneefrei, keine Strafzettel. Kampfkatze! Scarf the Shit out of the Middle Class. Wir sind guter Fussball. Dare to dream the Impossible. Nah! Frisch! Gut! Geschlossen wegen Tierquälerei. Bitte nicht drücken. Testwochen, Training ohne Bindung. APP-Lenkung – Bitte nicht! Increase your bikeprint in the world. Hello Beautiful. Bitte beachten: am Samstag sind ganztags Kinderwagen auf dem Oktoberfest nicht erlaubt. Patienteneigentum. Die Kasse nebenan freut sich auf Sie. Zock uns ab! Einfach galaktisch. Tempo runter, bitte!- Schulanfang. Das Leben ist zu kurz für schlechten Kaffee. Abfall gehört in die Tonne, danke. Arqueonautas. Santa, komm in unser Haus, nicht zu früh, wie schlafen aus. Der Weg zu guter Gastlichkeit. Bitte keinen Fremdmüll entsorgen. Handy Parken München. Omas gegen Rechts. Food is my Porn. Ich Chef, Du Nix. Molecular Cloud. Liebe Gäste, das ist ein Handlauf auf dem Weg zur Toilette, kein Geländer für Fahrräder. Die freiestes Galerie der Welt. Steig ein. Komm weiter. Unsere Brote sind Hand geformt, mit Sauerteig und auf Stein gebacken. Züri isch ois. Bitte helfen Sie mit, dass dieser Aufzug immer funktioniert. Herzlich Willkommen. Servus. Dienstag & Mittwoch Blutspende. Liebe Gäste, wir bitten darum, auf das Heizungsventil aufzupassen. Ausser Betrieb. Betriebsfest. Endbahnhof. Tanken Sie hier kostenlos Rothmoser-Strom. Schuhe machen glücklich. Nur für Mieter und Trauergäste. vielviel koffein. Die Vögel fliegen hin und her, bald finden sie kein Futter mehr. Achtung: die Bremsen lösen, indem der Griffbügel heruntergedrückt wird. Hauptsache, Sie haben den Organspenderausweis. Nur für Besucher des Landesleistungszentrums. So schee is nur an Ammersee. Bitte nicht einsteigen. Dieser Zug endet hier wenige Minuten später. Bitte erst bezahlen, dann geniessen. Eiskalt wieder verwenden. Weitschaft-Stiefel. Ich stehe hier für schnelles Internet. Wichtelakademie. Multifunktionsraum.

31.12.2020 

Auf Gehts meint : Auf Gehts ins 2021. Auf geht’s ins neue Gespensterjahr, das mit Lockdown anfängt. Auf geht’s in nächste Horrorjahr, gleich von Anfang an. 2020 hat nur einen kleinen Vorgeschmack geliefert, was uns 2021 blüht, das war erst die Vorahnung, die Vorhut der richtig harten Massnahmen, der Ausdauermassnahmen, vor Ostern garantiert keine Lockerungen, weil alle Lockdowns kaum was nützen. Egal, wir lassen anschreiben. Sicherheiten? Oh ja, jede Menge. Wir haben fleissige Bürger, die werden sich selbstlos für den Wiederaufbau einsetzen. Andere Sicherheiten? Die Infrastruktur ist da, sie ist intakt, Fabriken, Verkehrswege, Marktplätze, Handel, Datennetz, Elektrizität, Energie, alles, alles ist noch da, nix zerbombt, das ist schon ein Unterschied zum Jahr Null nach dem Weltkrieg. Weitere Sicherheiten? Hm, wir drucken Geld, so viel Sie wollen, wir drucken und drucken. Bittte einmal anschreiben. Wir haben taugliche Gelddruckmaschinen, fälschungssichere Scheine mit mehreren Sicherheitsmerkmalen, raffinierten, das Personal ist geschult, nirgendwo im Gelddruckgeschäft ist Mangel vorhanden, hohe Qualifikationen, ausgetüftelte Techniken, wir zahlen alle Schulden zurück. Warum soll dann das Jahr noch schlimmer werden? Hm, ehrlich gesagt, Geld drucken kann nicht alle Probleme lösen. Irgendwo werden sich die Knackpunkte der Lockdownerei bemerkbar machen. Irgendwo könnte eine kleine, winzige Schieflage zu einer Kettenreaktion führen, die mit einem gewaltigen Crash – wie ein Wumms – endet; wir vermuten im Finanzsektor. Etwas macht misstrauisch, dass die Börsen, bei den absehbaren Folgeschäden der massiven Lockdownerei in eine dermassen irreale Jahresend-Ralley taumeln. Niemand kann die Bilionen, die durch die Lockdownerei nicht erarbeitet werden, aus dem Hut zaubern, niemand, kein Magier dieser Welt, kein Finanzjongleur dieser Welt, kein Gelddrucker dieser Welt. Die Finanzwelt kann sich auf Dauer nicht von der realen Güter-, Produktions- und Wertewelt abkoppeln. Die Finanzwelt kann nicht so tun, als seien Billionen nicht verloren. Die definitiv nicht erwirtschaftt sind. Die nicht da sind. Die nirgendwo zu finden sein werden. Stattdessen allüberall Löcher. 2021 wird ein massiver Wohlstandsverlust sichtbar. Und je länger ins Frühjahr hinein die Lockdownerei dauert, desto weniger wird die Politik darüber hinwegtäuschen können. Irgendwann verfangen die Zahlenjonglierereien nicht mehr. Eines nicht allzu fernen Tages wird es heissen: die Rechnung bitte und dann wird anschreiben nicht mehr möglich sein.

30.12.2020 

Letzte Worte meint : Das Jahr war. Es ist vorbei. Das Jahr war wahr und unwahr zugleich. Ein verlorenes Jahr. Das Jahr ist nicht unter einen Hut zu bringen. Das Jahr war so was von Mixed Pickles. Nicht pricklig. Beschissen. Vollkommen überflüssig.Verheerend. Es ist jetzt sehr alt geworden, das Jahr, sein Bart wird lang und länger. Wir brauchen dringend ein Neues, um nachzuholen, was das Alte uns vorenthalten hat. Es war so mies, so dreckig, so saumässig, so verhagelt, so vergoogelt. Corona als Drama Queen ist wirklich keine gute Idee. Wer malt den originellsten Jahresrückblick auf seinen Mundschutz? Es war das Jahr der Virologen, der Pathologen, der Demagogen, der Verschwörungstheoretiker, der Demokratieverweigerer. Es war das Jahr, das kaum Nischen liess. Es wird als Jahr der Megaschulden noch Generationen belasten. Es war das Jahr des beapplaudierten, schlecht bezahlten Pflegepersonals. Es war das Jahr fragwürdiger Rekorde und maximaler Eingriffe in die Demokratie weltweit. Es war das Jahr maximaler Rüstungsproduktion und Rüstungsverkäufe weltweit. Es war das Jahr, das den Tourismus und die Luftfahrt in der Luft zerrissen hat. Es war das Jahr des kulturellen Krebsganges, das Jahr des ausgefallenen Sommers, des ausgefallenen Oktoberfestes, der ausgefallenen Olympiade, der ausgefallenen Christkindlmärkte, es war das Jahr der Riesenausfälle, ein Ausfallsjahr. Es war aber auch das Jahr, das mit den ersten Impfungen die Entdramatisierung des Corona-Spektakels einleitete. Es war ein Jahr, das man schnell vergessen möchte. Es war das Jahr des Digitalisierungsschubes, die Menschheit wird immer virtueller, fehlt nicht mehr viel bis zur virtuellen Zeugung. Es war das Desaster-Jahr für Münchens Bussi-Bussi-Gesellschaft, für die Gastronomie, das Kino, das Theater, die Musikkultur, des Entertainment-, Event- und Messewesens. Es war nicht das Jahr der Besinnung und des Neubeginns. Weiche von mir, bescheuertes Jahr; ich hätte gut auf Dich verzichten können. Um das Jahr ists echt nicht schad, mög es den Gulli runter fliessen. Das Jahr hinterlässt eine Schneise wie ein mörderischer Sturm. Das Neue Jahr wird das Jahr der Aufräumarbeiten. Es war das Jahr, in dem die komfortable Finanzierung des Molochs öffentlich-rechtlicher Rundfunk durch sozial unausgewogene Zwangsgebühren dank des Neins aus Sachsen-Anhalt ernsthaft in Wanken gerät. Ein Jahr zum Wegschmeissen, ein Jahr zum Vergessen. Ein Jahr, in dem chronisch die Chance der Misere beschworen wurde. Aber, es war das Jahr der Entschleunigung, das Jahr der Musse, das Jahr des kleinen Radius, für wer wollte, konnte es zum Jahr der Besinnung werden. Es war das Jahr, das Jahr, das sich so – bis auf die Coronagewinnler – keiner wiederwünscht. Hau ab, auf Nimmerwiedersehen, unbelehrbares Banausenjahr. Es war das Jahr des DAX, der schier durchdrehte, der nach oben keine Grenze zu kennen schien; sind die denn alle durchgeknallt, die Börsianer? Unklar, woher sie diese Hoffnung schöpften. Bloss weil die Banker den Geldhahn aufgedreht haben? Letzte Worte, röchel, röchel, zwanzigzwangzigtswang wang ….

29.12.2020 

Pieks & Peak meint : Der erste Pieks, der erste Impfpieks gegen Corona, markiert hoffentlich auch den Peak der Corona-Hysterie. Deshalb wohl wurde er mit so viel Medienbohei gefeiert. Mit jeder verabreichten Impfung braucht man weniger Angst haben, mit jeder verabreichten Impfung werden mehr Menschen unattraktiv für das Virus. Dann dürfte sich hoffentlich auch allmählich die Staubwolke der Verwirrung, die die Hysterie aufwirbelte, legen und der Menschenverstand wird hoffentlich wieder einsetzen und wird die Trümmer der Anticoronapolitik klaren Kopfes räumen. Es lichten sich die Corona-Nebel, es lichtet sich die Corona-Vernebelung des menschlichen Geistes. Durchatmen. Tief Luft holen. Cool die Situation betrachten und ans Werk. Angst braucht jetzt keiner mehr haben. Sollen die Menschen vorerst Mindestabstand einhalten und an Orten, wo viele Menschen sind, die Masken tragen; die haben sich zumindest gegen die Grippewelle als nützlich erwiesen und in der Kälte sind sie sogar angenehm wärmend draussen. Auch wenn nicht das ganze Land von einem Tag auf den anderen gepiekst werden kann und auch wenn lange nicht alle Bürger sich überhaupt impfen lassen wollen, so wächst die Erleichterung von Tag zu Tag – und das ist schon mal eine gute Ansage aus der Spitzenpolitik, dass es keine Zweiklassengesellschaft geben wird, eine der Gepieksten als der Privilegierten und eine der Nicht-Gepieksten als der Corona-Underdogs, der Corona-Outcasts. Kein Politiker soll noch versuchen, mit der Epidemie-Angst sein Süppchen zu kochen. Angst ist nicht mehr angebracht. Die Politiker sollten jetzt zügig mit den Lockerungen beginnen, zügig damit beginnen, der Demokratie wieder ihren freien Lauf zu geben. Warnungen vor zu frühen Lockerung sind nicht mehr angebracht. Hysterie und Hysteriemache haben nichts mehr zu suchen in diesem unserem Lande. Der erste Pieks markiert den Peak, den Wendepunkt. Vom Virus befreit … durch des Frühlings holden, belebenden Blick, im Tale grünet Hoffnungsglück ... die alte Epidemie in ihrer Schwäche zieht sich aus den Medienbergen und Politburgen zurück. Von dort her sendet der Virus, fliehend, nur ohnmächtige Schauer körnigen Eises in Streifen über die grünende Flur, um so weiter zu goethen (fuk u), der sicher auch für das Virus sein Sprüchlein in die Feder geknebelt hätte.

28.12.2020 

Neue Zeit meint : Neue Zeit. Die Neue Zeit bricht an. Rettungszeit. Impfzeit. Mundschutzzeit. Mundhalten gilt weiter. Bayern plant einen Wüsten-Titel, was ist denn das schon wieder? Zeit in der Wüste. Neue Zeit: die Akazien, die die Stadt vor einem Jahr in der Sendlinger gepflanzt hat, verlieren ihre Blätter nicht, bleiben grün; jetzt muss der Frost her, der die Blätter samt Stil abfallen lässt: Grünzeug im Winter auf dem Plattenboden. Neue Zeit: Apple macht jetzt Werbung mit Corona. Den Flagship-Store am Marienplatz hat Apple leergeräumt, nur leere Tische. Im Schaufenster zwei abstrakte Neonröhrenskulpturen: Symbole für Corona!!!! (Text dazu: Sag hallo zu 5G). Aber was ist das schon, schon die alten Römer kannten Döner, so wollen es uns Zwischen-den-Jahren-Schlagzeilen weismachen, in Pompej sei der Imbiss gefunden worden; schmatz, schmatz in harten Gastronomie-Lockdown-Zeiten. Neue Zeiten – alte Zeiten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk: selbst wenn die Preiserhöhung, sprich die Erhöhung der Haushaltszwangsgebühr vorerst dank Magdeburg abgewendet ist, wird das Programm schlechter: noch mehr Wiederholungen, noch weniger Drehtage und die exorbitanten Gehälter der Intendanten bleiben unangetastet. Und sollte in der Neuen Zeit des Neuen Jahres das Bundesverfassungsgericht der Forderung nach Erhöhung der Zwangsgebühr stattgeben, selbst dann würde das Programm weiter ausgedünnt, die Produkte schlechter. Jetzt beeilt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk, aufgeschreckt, plötzlich mit dem SparSperberAuge den aufgedunsenen Betrieb zu durchforsten. Neue Zeit: zu seinem 125. Geburtstag ist das Kino von der Politik ins künstliche Koma versetzt worden. Neue Zeit: DEAL DEAL DEAL, die Briten sind raus, endlich, wir wünschen ihnen eine gute Reise und viel Spass, aber keiner weiss, wie der Deal aussieht und wie er umgesetzt wird, neue Zeit eben, ein bisschen Kitzel muss sein. Neue Zeit. Im September sind Bundestagswahlen. Die Regierung will an der Regierung bleiben und versucht bis dahin mit allen Miteln, das wahre Ausmass der katastrophalen wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, psychologischen und finanziellen Folgen ihrer Corona-Bekämpfung zu vertuschen; da werden wir Zeuge von Verbiegungs- und Vertuschungspolitik in einer neuen Dimension inflationärer Zahlenakrobatik werden. Neue Zeit, neue Muster von Verrenkungen.

28.12.2020 

Neue Zeit meint : Neue Zeit. Die Neue Zeit bricht an. Rettungszeit. Impfzeit. Mundschutzzeit. Mundhalten gilt weiter. Bayern plant einen Wüsten-Titel, was ist denn das schon wieder? Zeit in der Wüste. Neue Zeit: die Akazien, die die Stadt vor einem Jahr in der Sendlinger gepflanzt hat, verlieren ihre Blätter nicht, bleiben grün; jetzt muss der Frost her, der die Blätter samt Stil abfallen lässt: Grünzeug im Winter auf dem Plattenboden. Aber was ist das schon, schon die alten Römer kannten Döner, so wollen es uns Zwischen-den-Jahren-Schlagzeilen weismachen, in Pompej sei der Imbiss gefunden worden; schmatz, schmatz in harten Gastronomie-Lockdown-Zeiten. Neue Zeiten – alte Zeiten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk: selbst wenn die Preiserhöhung, sprich die Erhöhung der Haushaltszwangsgebühr vorerst dank Magdeburg abgewendet ist, wird das Programm schlechter: noch mehr Wiederholungen, noch weniger Drehtage und die exorbitanten Gehälter der Intendanten bleiben unangetastet. Und sollte in der Neuen Zeit des Neuen Jahres das Bundesverfassungsgericht der Forderung nach Erhöhung der Zwangsgebühr stattgeben, selbst dann würde das Programm weiter ausgedünnt, die Produkte schlechter. Jetzt beeilt sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk, aufgeschreckt, plötzlich mit dem SparSperberAuge den aufgedunsenen Betrieb zu durchforsten. Neue Zeit: zu seinem 125. Geburtstag ist das Kino von der Politik ins künstliche Koma versetzt worden. Neue Zeit: DEAL DEAL DEAL, die Briten sind raus, endlich, wir wünschen ihnen eine gute Reise und viel Spass, aber keiner weiss, wie der Deal aussieht und wie er umgesetzt wird, neue Zeit eben, ein bisschen Kitzel muss sein. Neue Zeit. Im September sind Bundestagswahlen. Die Regierung will an der Regierung bleiben und versucht bis dahin mit allen Miteln, das wahre Ausmass der katastrophalen wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, psychologischen und finanziellen Folgen ihrer Corona-Bekämpfung zu vertuschen; da werden wir Zeuge von Verbiegungs- und Vertuschungspolitik in einer neuen Dimension inflationärer Zahlenakrobatik werden. Neue Zeit, neue Muster von Verrenkungen.

27.12.2020 

Die Intellus meint : Die Intellus, sie ackern und rackern und baggern und haspeln Worte und spinnen Worte und reihen Texte und sondern Texte ab, speien Texte aus, sie wirbeln und schwurbeln, sie sondern Aerosole ab, wenn sie argumentieren, denn sie argumentieren heftig und leidenschaftlich, es geht immer ums Überleben der Intellus, sie möchten oben sein, preisgekrönt sein, gedruckt werden, vervielfältigt werden, zitiert werden, renommiert werden, geehrt werden, subventioniert werden, sie möchten Tantiemen, Honorare und ständige Rückläufe von Geld, sie wollen Auflagen und Klicks, sie versprühen ihr Geistwerk auf allen Kanälen, disparat, separat, multipel, multipliziert und geliked bittschön im endlosen Universum des Netzes, der Ströme von Texten in Netzen, vernetzt, gehetzt, verlinkt, gelinkt, geschminkt und ungeschminkt; keine Ahnung mehr, was die Qualität eines Textes ausmacht, 400 Worte, 70 Zeilen, 5000 Zeichen oder weissgott nicht welche Zahlen anstehen, gefordert und geliefert werden, Hauptsache: kein leeres Blatt, Texte müssen gebaut, verfugt (denn, deshalb, darum, ergo, folglich, andernfalls usw.) Thesen befestigt, Provokationen formuliert werden; man muss ins Gespräch kommen in einer Welt ohne Diskurs, in einer Welt der Selbstdarstellungen, die sich zu überbieten versuchen, wer zuerst twittert, twittert am lautesten, Ellenbogenkampf der Ergüsse und Behauptungen, die vor allem Selbstbehauptungen sind; die Sache? Egal. Wahrheit? Egal. Demokratie? Egal. Hauptsache zitiert, Hauptsache, in der Talk-Show, Hauptsache, in aller Munde, Hauptsache: ein Name, ein Intellu-Name, Hauptsache: Gefolgschaft, Hauptsache: eine Gemeinde, Hauptsache: Fans. Hauptsache: wichtig. Wer sich brüstet oder auf die Brust trommel, der glaubt sich gerüstet für die diffuse Öffentlichkeit, der glaubt einen Platz auf einem Rednerpodest erkämpft zu haben am Hyde Park, am symbolischen Hyde Park. Dabei schwindet die Kunst der Auseinandersetzung, die Kunst der Differenzierung, die Kunst der Gedankenentwicklung, die Kunst der Formulierung von Konsequenzen. Schlechtmachen anderer ist leicht, andere mit Farbe bekleckern ist leicht. Hohe Zeit der Kunst der Denunziation. Die Reizschwellen werden geringer. Jedes Wort ein Hagelkorn aus heiterem Himmel. Es gibt den Salon nicht, es gibt den Marktplatz nicht, es gibt das Diskussionsforum nicht: alles ist Kampfarena, römische Kampfarena geworden in der Intellu-Auseinandersetzung. Erledige den anderen oder stirb. Schwafel dein Zeugs vor allem atemlos, dass keiner dir ins Wort fallen kann, keiner dir in die Schreibe fallen kann. Tue so, als ob du argumentierst, aber polemisiere nur, das verfängt; der aufgeheizte Ton, der machts, es geht um Leben und Tod in der römischen Arena. Die Sklaven des Geistes bringen sich um. Sie sind nicht mal mehr ordentlich organisiert. Die Intellu-Worker sind zu Rabauken geworden – oder sie verdrücken sich sekundärbeamtet in die Ährenlese. Manche bringen es bis zu einer Position im Ethikrat. Aber: Schweigen im Intellu-Walde. Keiner will es mit keinem verderben, ausser wenn das Verderben sein Business ist. Dann gilt er als Satiriker. Und muss, wie Hühnerschiss, Satire produzieren – meint er, meint seine Umgebung. Banal: eine Position im Rundfunkrat kann 3000 Euro cash im Monat bringen, eine Position im Ethikrat? Manche Intellu-Worker sind mehr mit Geldzählen als mit Nachdenken beschäftigt.

26.12.2020 

Mehr Pandemie Wagen meint : Wir sollten mehr Pandemie wagen. Denn 'mehr Pandemie wagen' ist identisch mit 'mehr Demokratie wagen'. Während 'mehr Pandemie unterdrücken' identisch ist mit 'mehr Demokratie unterdrücken'. Und das ist gravierend, das ist ein Zustand, der nicht mehr lange praktiziert werden darf, ohne ernsthafte Schäden am Gemeinswesen und damit an der Demokratie anzurichten. Geschieht doch die Pandemie- und damit auch die Demokratieunterdrückung keineswegs nach lupenrein demokratischen Grundsätzen. Da haben Lobbys ihr unseligen Hände im Spiel. Warum darf Spitzensport stattfinden, Breitensport aber nicht? Warum dürfen in einem Kino Gottesdienste abgehalten werden, Kinovorstellungen aber nicht? Warum wird der Einzelhandel brutal abgewürgt, aber Boten und Paketausträger dürfen den Kontakt zu den Kunden haben an der Haus- oder Wohnungstür? Warum darf die Strassenreinigung und die Müllabfuhr fahren, wo die Männer oft dicht an dicht und ohne Maske in der Fahrerkabine sitzen? Warum dürfen verarbeitende Betriebe, Gewerbe, Auto- und Bauindustrie arbeiten, die viel weniger überzeugende Hygienekonzepte haben als Theater und Kinos? Warum dürfen Büros offen bleiben, wo die Angestellten viel näher beieinander sitzen und ohne Maske? Wer mehr Pandemie wagt, hat sie möglicherweise schneller hinter sich. Die Demokratie sollte nicht dauerhaft an Zahlung der Pandemie gegeben werden, sonst bleibt von ihr nicht mehr viel übrig. Wie schnell hat doch die demokratische Menschheit klein beigegeben der Hemdsärmligkeit des Demokratieabbaus unterm Vorwand der Pandemiebekämpfung gegenüber. 2021 sollte wieder die Demokratie für die oberste Handlungsdevise zuständig werden. Auch für den Preis von vielleicht mehr Pandemieopfern. Demokratie hat immer ihren Preis. Demokratie muss ständig erkämpft und lebendig gehalten werden, auch wenn sie im Clinch mit der Angst vor einem Virus liegt. 2021 werden die Kosten dieser Pandemiebekämpfung erst richtig deutlich. Sie müssen eine Demokratie wert sein. Das heisst, sie müssen demokratisch verteilt werden und müssen die Demokratie lebendig erhalten, auch wenn sie noch so hoch sind.

25.12.2020 

Flaschenhals meint : Der Flaschenhals in der Pandemie-Bekämpfung sei, so heisst es aus wohlunterrichteten Kreisen und wird auch immer wieder von der Politik kolportiert, die Intensivstation, die Anzahl von Atmungsgeräten und von qualifiziertem Personal. Damit hier nicht das Furcht- und Drohwort der Triage aktiviert werden muss, begründet die Politik ihre brachialen Lockdowns. Triage meint, dass Ärzte sich entscheiden müssen, welcher Patient vordringlich behandelt wird und damit vielleicht am Leben bleibt und welcher eventuell stirbt, weil ein anderer in die Intensivstation kommt. Der andere röchelt im Krankenhausflur daneben ab. Die Politik weiss das schon seit ganz früh in der Pandemie. Und auch ganz früh wurde von diversen Virologen eine zweite Welle im Herbst und Winter vorausgesagt. Die Politik hätte also Zeit gehabt, genügend Geld in die Hand zu nehmen, um sich vorzusehen bei den Intensivstationen und ihrem Personal und massiv aufzurüsten. Hat sie so nicht getan. Jetzt ist sie in einen neuen Strudel von Lockdownerei geraten bei gleichzeitig horribel steigenden Zahlen und die Intensivstationen drohen zusammenzubrechen und zur Triage greifen zu müssen. Man könnte jetzt eine Milchmädchenrechnung anstellen. Welche der beiden Varianten würden sich für Politik, den Staatshaushalt und für die Bürger besser rechnen? Geld in die Hand zu nehmen, um qualifiziertes Personal für die Intensivstationen vorzubereiten und angemessen zu bezahlen? Oder stattdessen in Kauf zu nehmen, dass ganze Branchen abgwürgt werden: Kultur, Tourismus, Gastronomie, Entertainment, Sport, Einzelhandel. Da kann einem übel werden, wenn man die Kosten anfängt zu überschlagen. Was allein dem Staat an Steuern entgehen wird, weil diese Branchen keine Umsätze mehr machen und also keine Steuern mehr bezahlen. Das ist nicht alles. Der Staat will die Branchen dafür auch entschädigen. Und im Gefolge dürften zusätzliche Sozialkosten entstehen wegen verlorener Arbeitsplätze und Pleiten. Allein hier geht es um Billionen. Der Verdacht regt sich, dass es Staat und Gesellschaft wohl deutlich günstiger gekommen wäre, wenn sie etwas mehr Pandemie gewagt hätten, also mehr Intensivstationen samt gut bezahltem Personal sich geleistet hätten, und dafür nicht elementare Teile des öffentlichen Lebens gelähmt hätten und damit Billioneneinbrüche verkraften müssen. Denn das Virus scheint nicht aufzuhalten – so oder so. Mit mehr Intensivstationen und den vergleichsweise günstigen Kosten im Gegensatz zu massiven – und höchst problematischen Lockdowns – wäre wohl die Plage schneller vorbei und eine Rückkehr zur vollen Demokratie und den damit verbundenen Freiheiten wieder möglich. Es kann also sein, dass die Politik gravierende Fehlentscheidungen getroffen hat, indem sie den Flaschenhals Intensivstation und Beamtungsgeräte nicht energisch und machtvoll beseitigt hat.

24.12.2020 

mitgehört meint : Hallo Nico, ja ich bins, der Frank, Frank-Walter. Hey, das hast Du wieder super gedeichselt mit Deinem gestrigen Panorama-Beitrag über die Weihnachtaansprachen meiner Vorgänger. Daraus wird klar, was für moralische Sottisen die immer verzapft haben. In der Position kann man ja auch nichts anderes tun, ausser moralinsäurehaltigen Durchhaltequak in die Welt zu setzen. Umso wichtiger ist es, dass die Zeitungen den Schmarren mit Bedeutung aufladen. Mit dem Panorama-Beitrag hast Du schon super vorgebaut, dass meine diesjährige Rede als eminent wichtig, wegweisend und Meilensteine setzend rüberkommen wird. Toll, wie Du mir da den Sockel für eine denkmalwürdige Ansprache gebaut hast. Die Leute hören eh nicht zu und wissen nachher – wie ja Du auch, ha ha, - nur noch, ob die Ansprache im Stehen oder im Sitzen gehalten wurde (Stehpinkler, Sitzpinkler, ha ha) und welche Krawatte einer trug und ob mit oder ohne Brille, ob die Frisur sitzt. Und dann hast Du den Beitrag auch ganz diskret unten an der Seite platziert, was ein lautes Understatement ist, dass so ein Text natürlich top-oben hingehört; aber ich verstehe Dich, umso besser wird die Wirkung sein, wenn Du dann den Bericht über die Ansprache titelseitig würdigen wirst, so wie es sich einer Persönlichkeit wie mir gebührt (damit rechne ich auf jeden Fall, dass Ihr nach Weihnachten mit mir gross im Bild aufmachen werdet). Ich freue mich schon auf unser Candlelight-Dinner zu Viert im Schloss anfangs Januar - selbstverständlich ohne Mundschutz; mein Fahrer wird Dich und Deine Gattin direkt auf dem Rollfeld vom Flugzeug abholen. Was mir noch Sorge bereitet, und vielleicht kannst Du Dir da schon mal was überlegen, eine Strategie oder ein Argument oder so; jüngst haben irgendwelche sabbernden Querdenker in die Welt gesetzt, mein Nachfolger solle eine Frau werden. Das kreuzt meine Pläne massiv und auch da hast Du ja schon so super vorgeackert, indem Du immer wieder, so wie eine Dame ihr Taschentuch, kleine Bemerkungen in Deinen Texten hast fallen lassen, dass es sich anböte, dass ich eine zweite Amtszeit anstreben solle. Ich geniesse es schon saumässig diesen ganzen Zirkus hier – ich trainiere auch täglich nach dem Aufstehen vorm Spiegel im Bad mein Kameragrinsen. Und ich meine, ich verdiene eine Zugabe, da mir Corona einen so dreckigen Strich durch die Rechnung gemacht und mir die ganzen geplanten Reisen mit Staatstross verhagelt hat; ich bin überzeugt, dass ich einen Nachschlag verdiene. Da wird Dir sicher was einfallen, mach Dir nur mal bewusst, was es bedeutet, dass allein diese Stute aus Hannover sich jetzt in Brüssel so übertrieben aufspielt. Ich meine, das ist Frauenpower genug. Meine PR-Berater – die sind durchtriebenes Pack – meinen zwar, den wahren Paukenschlag würde ich landen und der Eintrag in die Geschichtsbücher wäre mir sicher, wenn ich morgen Abend mit meiner Ansprache den Rücktritt anböte aus Verantwortungsbewusstsein, da ich mich schuldig fühle an der offenbar grenzenlosen Eskalation der Epidemie, indem ich schon früh mit miserablem Vorbild vorgangegangen bin (apropos, auch da hast Du Dich sehr verdient gemacht, indem Du meinen faulen Zauber an Schulbuben-Ausreden so abgedruckt hast, als handle es sich um staatstragende Argumente, bist mir schon einer, Du!). Aber, da kennst Du mich gut genug, mein lieber Nico, Heldentum liegt mir fern, das ist mein Ding nicht, ich sage nur 'Kurnaz' und 'Curveball'; manchmal ticken diese PR-Heinis ziemlich schräg. Was ich zum Schluss noch sagen wollte: ich beobachte mit Wohlwollen, wie Ihr Euch mit Eurem Blatt angenehm zurückhaltet bei der Thematisierung der Überversorgung meiner Vorgänger; da ist auf Euch Hultschiner-Jungs doch Verlass. Also bis bald, Nico, Du mein wahrer Hofberichterstatter-King, ich muss leider aufhören, meine Pédicure wartet schon ganz ungeduldig (selbstverständlich ohne Maske, sonst ist ein vernünftiges Gespräch mit so einem einfachen Menschen gar nicht möglich).

23.12.2020 

Grau Partiti On meint : Die Gesellschaft teilt sich in Partitionen, in Schichten auf, der Bodensatz, das ist das HarztIV-Segment, dann kommt die Mittelschicht, der Mittelstand, es folgen die Reichen, an der Spitze von diesen die oberen zehn Tausend und dann vielleicht als Krönchen noch ein paar Superreiche. Bei dieser Einteilung fehlt ein beachtliches Segment: die Grau-Partition. Das dürfte eine Schicht von eben so vielen Millionen sein, wie die HartzIV-Schicht, aber, die kein HartzIV bezieht und trotzdem arm ist, die zum Teil weniger in der Haushaltskasse hat als ein HartzIV- oder ein Grundsicherungshaushalt. Mit HartzIV und Grundsicherung wollen Politik und Gesellschaft ihr schlechtes Gewissen beruhigen, was die immer grösser werdende Diskrepanz bei der Reichtums- und Einkommensverteilung betrifft. Schmeissen wir denen ein Almosen hin. Es ist ein entwürdigendes Verfahren, diskriminierend und der Empfänger wird zum Gläsernen Bürger für den Staat, jeden Cent Einnahme muss er rechtfertigen, jeden Cent Besitz. Das lässt der Stolz von vielen Menschen nicht zu. Deshalb verzichten sie lieber auf dieses höhnische Geld und kämpfen sich so durch mit extremstem Verzicht und extremer Kalkulation. Diese Menschengruppe, es können auch Leute sein, die zB ein Haus besitzen, aber eine sehr kleine Rente beziehen, und die erst ihr Haus, womöglich das Elternhaus, verkaufen müssten, um überhaupt HartzIV- oder grundsicherungsberechtigt zu werden, gilt wohl als arm. Es ist ja nicht so, dass es nur HartzIV- und Grundsicherungsempfänger gibt und dann folgt gleich der angenehm ausgestattete Mittelstand. Nur blenden Politik und Gesellschaft genau diese ephemere Zwischenschicht, die sie statistisch gar nicht erst erfassen will, aus. Sie existiert in den Diskussionen nicht. Es ist eine Schicht, die sich beispielsweise schwer tut, den Rundfunkzwangsbeitrag aufzubringen, und die, erst recht, wenn sie keine Rundfunkteilnehmer sind, deswegen ziemlich ungehalten werden kann, erst recht, wenn eine Erhöhung ansteht. Und noch mehr, wenn zu hören ist, dass durch die vom Rundfunk geforderte Erhöhung nicht etwa zu einer Verbesserung des Programmes führt, sondern dass dieses, selbst wenn die Erhöhung nicht mehr sei als ein Inflationsausgleich, noch schlechter werde, dass der Rundfunk trotz Erhöhug noch mehr Wiederholungen senden werde und die Produktionen mit noch weniger Drehtagen auskommen müssen. Aber da diese Grau-Partition, die die Erhöhung am härtesten trifft, in den sich für massgeblich haltenden Entscheider-Köpfen nicht existiert, finden sie es auch nicht nötig, das Thema auf den Tisch zu bringen. Es sind dies Herrschaften, für die Euro 17.50 oder 18.35 monatlich Pipifax sind. Die hat man einfach. Das Ausblenden von solchen Fakten in den elitären Kreisen führt dazu, dass sie überhaupt nicht verstehen, wie es soweit kommen kann wie in Magdeburg, dass sich im Parlament keine Mehrheit mehr für eine Erhöhung der Rundfunkzwangsgebühr finden lässt. Aber da der Teil der Bevölkerung, der so eine Erhöhung deutlich spürt (und zum Teil richtig stinkig wird), schlicht nicht existiert in diesen sich für massgeblich haltenden Köpfen, so kommen bei diesen höchst befremdliche Reaktionen zustande, die so wirken, als suche ein Verwirrter etwas im Nebel und wisse nicht was, denn die Grau-Partition, die existiert ja nicht.

22.12.2020 

meingottwie meint : meingottwie strohhalmhupferisch, wie zaghaft, zögerlich, zaudernd, mutlos die SZ Medienseite wieder reagiert, ALLES AUF INDEX?, fragt sie am kürzesten Tag, in der längsten Umnachtung, als ob sie nicht kapiert hätte, dass es sich beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk längst um ein systemisches Problem handelt. Es geht, da die Wunde schmerzt und schmerzt, wieder einmal um die Erhöhung der Rundfunkzwangsgebühr, ein Thema, was die SZ scheut wie der Teufel das Weihwasser, da sie selbst abhängig ist von den täglichen Annoncen des BR und somit auch gar keine, vor allem keine fundamentalen Veränderungen möchte, Demokratie hin oder her, demokratischer Grundauftrag hin oder her, nur ja keine Geister aufscheuchen, nur ja nicht das Thema wichtig machen. Drum hängt sie sich jetzt, aus gutem Grunde hinter SZ-Kürzel versteckt, an eine Äusserung von Kulturstaatsministerin Monika Grütters, an einen Satz, von der die SZ nicht mal sicher ist, ob die Spitzenpolitikerin ihn auch bewusst gesagt hat, und interpretiert da hinein die Befürwortung des Index-Modells zur Erhöhung des Rundfunk-Haushalt-Zwangsbeitrages. Das Index-Modell möchte die regelmässigen Diskussionen, die die zwanghaften Erhöhungen des Zwangsbeitrages bringen, aus der Welt schaffen; wer dem Index-Modell das Wort spricht, oder es wie die SZ, wenigstens souffleurhaft verhaucht in die Welt setzt, möchte nicht, dass über den öffentlich-rechtlichen Rundunk debattiert wird; wohl wissend, dass die Auswüchse und Fehlentwicklungen gigantisch sind, dass dieser öffentlich-rechtliche Rundfunk, sollte er wieder eine aktive Funktion zur Erhaltung und Belebung der Demokratie einnehmen wollen, eine gründliche Sanierung von Kopf bis Fuss benötigt inklusive einer Neugestaltung der Finanzierung, die nach dem aktuellen Modell von Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof zu Lasten einkommensschwacher Haushalte geht, mit dem Treppenwitz der Geschichte, dass damit arme Ostrentner (wenn sie nicht wegen Hartz-IV oder Grundsicherung befreit sind) die üppigen Pensionen früherer West-Rundfunkmitarbeiter mitfinanzieren müssen. Es ist reiner Hohn, gesetzlich verankerter Hohn. Und die SZ macht die Augen zu davor und wundert sich, dass in einem Bundesland wie Sachsen-Anhalt trotz vielfältigster und teils massiver Bemühungen, keine Mehrheit mehr für die Zustimmung zum neuen Rundfunkvertrag zu erlangen ist und dieser, da die Länder einstimmig dafür sein müssen, nicht in Kraft treten kann. Dabei sagt dieser Vorgang ganz simpel: es fühlen sich inzwischen eine beachtliche Zahl von Bürgern von diesem Rundfunk, den sie entsprechend gerne Zwangsfunk oder Staatsfunk nennen, nicht mehr vertreten. Gegen solche Faktenlage mit Verfahrenstricks und Verhinderung von Diskussion strohhalmhupferisch vorzugehen, entbehrt nicht der Lächerlichkeit. (die SZ auf dem Weg zur alten „Pflutere“?).

21.12.2020 

durch durch meint : über:schnittlich, unter:schnittlich. unsere spitzenpolitiker sind allesamt über:schnittlich, was intelligenz, bildung, karriere, einsatz, bezahlung, altersversorgung betrifft. Steinmeier ist in alldem genau so über:schnittlich, aber in enorm wichtigen punkten ist er weit unter:schnittlich. So über:schnittlich er verantwortung in seiner vorbildfunktion trägt, so unter:schnittlich ist er im umgang mit maske und mindestabstand. Somit trägt er über:schnittlich viel verantwortung für das aktuell ablaufende coronadesaster, weil er die menschen darin unterstützt hat, die regeln nicht ernst zu nehmen. Entsprechend unter:schnittlich ist seine moralinperformance, keiner glaubt ihm, wenn er jetzt besorgt tut. Was anstand betrifft ist er ebenso unter:schnittlich; wenn er einen solchen hätte, wäre er im interesse der epidmiebekämpfung längst zurückgetreten; jedoch: seine moralische performance ist weit unter:schnittlich. Auch die kanzlerin ist in vielem weit über:schnittlich, gerade auch in der kühlen analyse von vorgängen. Unter:schnittlich bleibt ihre demokratieperformance, ihr bekenntnis zur demokratie, das ist schnell an bedingungen geknüpft, da sind ihr meist ein deal und der machterhalt wichtiger. Über:schnittlich ist auch der bayer, nicht nur wegen seiner überragenden körpermasse, er ist es auch nebst den eingangs erwähnten eigenschaften in der performance seiner selbst. Umso mehr fällt auf, wie unter:schnittlich das resultat seiner coronabekämpfung ausfällt, weit unter:schnittlich genau so wie die vorbereitung auf die zweite welle. Ebenso unter:schnittlich ist seine demokratieperformance, gehört er doch zu denjenigen, die – zum nachteil der demokratie – sich wirkungsvoll gegen eine parlamentsreform, die den namen auch verdiente, eingesetzt hat, aus monomanischem machttrieb. Mit dem virus sind diese über:schnittlichen herrschaften mit ihren teils erstaunlich unter:schnittlichen performances zudem konfrontiert mit den grenzen der macht, der ersetzbarkeit, mit kontrollverlust und vergänglichkeit (auch von macht), der sterblichkeit, dinge, die in ihren selbst gewählten lebensentwürfen so gar nicht vorgesehen sind, dinge, die demütig machen müssten, wozu allerdings diese über/unter:schnittlichen herrschaften weit unter:schnittlich präpariert sind.

20.12.2020 

KEIN MENSCH meint : KEIN MENSCH auf der Strasse ---- 0000 ------ 0000 null mensch weitundbreit ---- /// --- nix nix nix --- KEIN MENSCH (Ausganssperre) 00000000 000 00000 nix null nada rien niente nix homo sapiens weitundbreit ….. ^^^^**** KEIN MENSCH auf hundertmeternicht oooooo da!!! eine passantin kein mundschutz eilig (wozu auch mundschutz) strammen schrittes eiligzielgerichtet ...oo&&&& nixniemandweitundbreit KEIN MENSCH KEIN MENSCH KEIN MENSCH ----ooo-- leerdiestrasselang ,,,,,,,,,,,,, und jetzt! ein kapuzenmann, stofftüte, handyamohr, läuft kreis bleibt am ort sensation in der leeren strasse in der öde in der wüste tetete ….. KEIN MENSCH und wieder KEIN MENSCH und nochmal KEIN MENSCH °°°°°°° KEIN MENSCH °°°°° KEIN MENSCH °°°° und again again KEIN MENSCH und schon wieder, grad wieder KEIN MENSCH doch jetzt auf leisen sohlen huscht ein stadtindianer vorbei nicht zu hören schon vorbei dann wieder KEIN MENSCH ***** trade mark KEIN MENSCH, geschützte marke KEIN MENSCH copyright by KEIN MENSCH..... oh la la oha laa la, hier pfeift KEIN MENSCH ====== // ====== wi wa wie? Bitte nochmal fürbitte für KEIN MENSCH ____----____-°“!''***..... niemandniemandniemand ist hier niemand hiermand nie ist jojojojojojo <<<<>>>>> … --´´´´´´```++++ a koa meensch nedt -+-+-+-+-+- ??=?= totestrassetotestrassetotestrasse /)(/(/)(/( ecce homo /)(/(/()( ----------..........::::______;;;;;; ;;;;;; –;;;;;;-;;;;;; –;; -;;- ;; ; ; ; KEIN MENSCHKEINMENSCHKEIN ===?)(((/ eine polizeistraife quert den leern raum und sieht KEINMENSCH KEIN MENSCH KAIN MENSCH... ,, . , ''' sie möchte doch so gerne:: bussenvertailn __:___:_____:_____ und docheinmensch? menschenverbotallerort entmenschung der strasse ausmenschung diestrassevonmenschenausgemistat „“““““!!!!!°°°°°-::::``` KEIN MENSCH KEIN MENSCH KEIN MENSCH hm hm hm ja wo menschen sie denn??!! o la la la la ooo000oo uuuuuuu-u---uuu--u unddannaction ein radfahrer wie ein gezeichneter pfeil überholt die ratlospolizeistreif biegt ab in schmales seitengäss ---- polizei bleibt zurück KEIN MENSCH KEIN MENSCH KEIN MENSCH oooooo=====``´)))))))%&%&%&%& blaulichtundkeinmensch blaulichtund KEIN MENSCH blaulichtundkeinme _____'''''###''''####''''####''''####'''' koinmoinsch keunmeunsch kaummensch kienmiensch ähähähähähmmm ---- ----- ---- ----- ----- ----- ----- ----- ----- ------ ----- ----- ----- DA! ----- ------- ------ ------ EIN ZOMBIE!

19.12.2020 

Tieferson Nenstan D. meint : Tiefer Sonnenstand lässt Zwerge gross erscheinen und den Coron erst riesenhaft. Solstitium ist die Zeit seines heftigsten Zuschlagens, hier fühlt der Coron sich gigantisch und hinterlässt Schneisen von Leichen, gebärdet sich wie von allen guten Geistern verlassen, wütet unter der hochzivilisierten Menschheit, wächst sich zur Menschheitskatastrophe aus, untrügliches Zeichen dafür sind die Gratismasken, beim Flugzeug Symbol für den Absturz. Dabei ist der Abendhimmel zur winterlichen Sonnenwendzeit von so einer frappierend wissenden Helle, ohne zu grinsen, ohne Biss zu zeigen, aber auch ohne Maske, während eine zarte Mondsichel, den Mond auf zunehmend stellt und unter ihm fragil ziseliertes Geäst kahler Bäume als wie von dünnem Bleistift gezeichnet. Meisterhaft. Während die Vorgänge unter den Menschen weniger meisterlich sind. Die Menschen lassen sich vom Coron ins Bockshorn jagen. Die reine Panik bricht aus. Der Kampf um den Impfstoff gleicht dem Kampf um die Notrutsche, dem Kampf um das Rettungsboot beim Schiffsuntergang. Er lässt eine demokratische Errungenschaft und Gewissheit nach der anderen erodieren. Sicher ist der Coron ein scharfes Teil. Aber die Menschen wollen nicht kapieren, dass allein das Abstandhalten ihn ausser Gefecht setzt. Mit dem Abstandhalten haben die Menschen es nicht. Sie fürchten sich vor der Distanz. Sie haben auch keine politischen Instanzen, die ihnen den Abstand glaubwürdig vorleben würden und die Medien wiederum, die ja auch andauernd versuchen auf Moral und Verhalten Einfluss zu nehmen, waren und sind zu lasch, wenn es um Politiker geht, die es mit dem Abstand locker nehmen. Damit kommen die Menschen auf keinen grünen Zweig gegen den Coron. Sie werden ihn noch eine Weile, so lange die Sonne tief steht und die Temperaturen ebenso, wüten und toben und Unheil anrichten lassen. Bei tiefem Sonnenstand wirkt dieser Kampf als der von Giganten. Wenn die Sonne wieder höher sein wird und an den jetzt vorm Abendhimmel fein gezeichneten Ästen Knospen drücken, wird sich die Lage anders darstellen. Es ist zwar nicht zu erwarten, dass die Menschen gelernt haben, da hilft ihnen auch kein Lockdown. Eher ist zu erwarten, dass neues Licht die Dinge wieder in eine andere Relation rückt, dass möglicherweise der Kreislauf der Natur das ausgebüchste Coron zurückpfeift, abebben lässt, weil auch die Fliehkräfte auf der Welt sich mit den astrophysischen Bedingungen verändern, den Coron wieder mehr in seiner Winzigkeit zeigen. Der tiefe Sonnenstand dagegen ist ein Überzeichner.

18.12.2020 

Herdenim Munit Ät meint : Juhuu, wir steuern auf die Herdenimmunität zu. Denn Lockdown hin, Lockdown her, Coronaknigge hin, Coronaknigge weg, le virus feiert Urständ, er erkundet die letzten Ecken des Landes. Er findet überall Gastgeber. Wir sind viel infizierter als wir glauben. Bei jedem Schniefen, bei jedem Schnauben, autsch, flugs durch die Luft, über die Aerosolflugbahnen, das ist ein wildes Hin und Her, ein Geben und Nehmen, ein Weiterkommen und ein Sich-Vermehren des Virüs. Nix tschuss mit Virüs. Es helfen keine Schuldzuweisungen, es hilft kein Fingerzeigen, es hilft kein billiger Hinweis auf kollektives Versagen. Es helfen keine Vorschriften, keine Verbote, keine Lockdowns, keine Ausgangssperren: es ist da, er ist da, das, der Virus, le virüs, es ist überall. Wir haben das kleine Ding nicht ernst genommen. Wir haben den Politikern nicht geglaubt. Weil sie selber viel zu leger damit umgegangen sind. Weil die einen Politiker sich als die berühmte rechte, andere als die berühmte linke Hand aufführten, die nicht voneinander wissen. Die einen machen Vorschriften, die anderen halten sich nicht daran. Wahrscheinlich haben wir das Teil längst alle in uns. Aber noch ist die Herde nicht immun. Da der Mensch aber ein Herdentier, ein Rudeltier ist – und der Eremit eine Ausnahme – ist es wohl besser, nicht allzu sehr auf die Bremse zu drücken. Je schneller die Herdenimmunität da ist, desto besser. Damit wir bald schon alle durchgeseucht sind, damit mit dem Schneeglöckchen und den Krokussen neues Leben aus den Cororuinen erblüht, sorglose Lebensfreude, wenn die Herde wieder raus darf, wenn die Herde wieder zusammenklüngeln darf, wenn die Herde wieder Herde sein darf, wenn sie sich in Räumen zu Hunderten und Tausenden dicht an dicht drängeln darf, ohne abstossende, entherdende Hygienekonzepte, die den Kern des Herdenwesens killen. Wie sähe denn eine Menschheit aus, die auf Dauer – und ernsthaft – die Distanz üben würde? Eine Neudefinition des Menschen? Der distanzierte Mensch, der homo ad spatio, der homo cum intervallum, der homo allungeatus? Was geht dem Menschen ab, wenn er keine Herde mehr ist? Wobei Herde nicht mit Schwarm oder Schwarmintelligenz gleichzusetzen ist. Herde ist da wo Eins plus Eins mehr als Zwei ergibt. Die menschliche Herde ist ein komplexes Gefüge, mit komplexen Definitionen von Abständen und Berührungen. Was, wenn Herde nicht mehr sein darf? Dann muss die Menschheit wohl mit Drohnen auf Coronen schiessen.

17.12.2020 

ImpfPimpf meint : Wer Dutzende von Millionen Gratismasken an Senioren und Gefährdete verteilt und wer die baldige Impfung verspricht, der ist der Krösus des Gesundheitswesens. Der ist der Retter, der ist der Messias, der ist der grosse Versprecher von Heilung und Auferstehung des geknockdownten Lebens, der ist die Lichtfigur in der Corona-Düsternis, der ist der Heilige ImpfPimpf. Wir alle beten zu Dir. Wir möchten uns segnen lassen von Dir. Denn selber sind wir nicht mehr gesundfähig, selber sind wir nicht mehr abwehrkräftig, unsere Immunsysteme sind im Eimer. Da helfen nur noch Impfungen und Masken. Nichs dagegen, wer Maske trägt, heisst es, schützt andere, wer sich impfen lässt, heisst es weiter, schützt sich. Was nicht heissen will, dass wer sich impft, nicht doch als Spreader in Frage kommt; aber ihn selber erwischt es nicht mehr. Das ist doch schon mal eine gute Nachricht. Eine andere gute Nachricht ist, dass Impfung natürlich nicht das Allheilmittel – zu schweigen von Nebenwirkungen, die bei dem Tempo der Forschung noch gar nicht untersucht werden können – gegen das Virus ist. Bei der ganzen Impf-Hyperei der ImpfPimpfe wird vollkommen vergessen, dass das erste Heilmittel gegen Viren und Ansteckungen immer noch das Immunsystem des Menschen selbst ist. Dass der Mensch ein eingebautes Schutzsystem hat. Dass er das natürlich pflegen und hegen, mithin, dass er schauen muss, dass es stark, relaxed und fit bleibt. Bei der Überzahl der Menschen, die bislang vom Virus angesteckt worden sind, so scheint es, hat die natürliche Verkehrspolizei im Blut funktioniert und dem Virus keine oder nur eine minimale Chance gegeben, hat das Virus in seine Schranken gewiesen, das nennt man einen glimpflichen Verlauf oder Ansteckung ohne Symptome. Es scheint, dass mit der Impferei ein kleines Thema ganz gross gemacht werden soll. Ist in gewisser Weise auch verständlich, geht doch mit der Impferei ein Milliardengeschäft und die entsprechende Zockerei einher. Hier werden Milliarden eingesackt, ausgegeben, verpockert, vielleicht auch verschleudert. Denn selbst eine Impfung ist noch kein Garant. Impfung mag sinnvoll sein in all den Fällen, in denen die körpereigene Polizei, also das Immunsystem, nicht mehr voll einsatzfähig ist; da mögen Pharmazie und Chemie hilfreich sein. Aber es sind lediglich Hilfsmittel. Die Hauptabwehr liegt beim Körper selbst; und der muss schauen, dass er gesund bleibt, indem auch die dazugehörige Seele gesund bleibt. Die bessere Abwehr gegen das Virus ist sicher nicht das Herbeibeten eines Impfstoffes, sondern der achtsame Umgang des Menschen mit seinem Körper – wozu möglicherweise auch ein natürliches Distanzhalten zu anderen gehören mag. Es wirkt hilflos, wenn der Mensch die Sorge für seine Gesundheit blanko einem ImpfPimpf von Gesundheitsminister übergibt. Selber schuld. Und wie war das mit dem Rattenfänger von Hameln nochmal?

16.12.2020 

loggdaun meint : Loggdaun. Loggdown. Lockdown. Knockdown. Downtown. Eins auf die Nuss. Den Blogg taun. Vertauen. Kein Vertraun. De Loggerilogg- nix da nix loggda. Knockknock. Im Kriechgang. Im Siechgang. Infiltriert vom Viritis. Viritis-Circus. Virintolologie. Nix log, nix logix. Im Dickicht der Vermutungen. Streuvermutungen. Gestreute Vermutungen. Spreuvermutungen. Da kannst nur alles falsch machen. Hoch die Haare. Hoch die Berge. Jämmämmerliche Virenzwerge. Was wollts ihr denn noch? Noch? Noch nöcher? Ihr Knöcher, Knöcherlöcher im Kölch. Geht nix vorbai. Einerlei, stille Stade. Wie objektiv gewollt. Aber die spinnen doch, echt. Haben nicht alle Tassen – Scherben bringen Glü (hwein, wo? Wo glüh? Wo Wein?). Glücksscherben in Dinkelscherben. Ein Weihnachtsbaum voller Berbera. Man muss sich was einfallen lassen in diesen Zeiten. Die kommen so schnell nicht wieder. Dann again die Gewohnheit, der Trott, die Trottelei. Geniesst noch der Ruhe, so schnell ist sie wieder vorbai. Dann wieder die Hektik wie eh? Dann wieder alles wie vorher? Vorher – Nachher – finden Sie die zehn Unterschiede. Gibts doch gar nicht. Der Mensch bleibt. Human allenfalls. Die Uiguren müssen Baumwollen pflücken, zwangspflücken. Wir müssen zwangslöhnen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, damit der seine vergoldeten Pensionäre noch mehr vergolden kann. Keine Gruppe ohne Goldbuddhas. Komm mir nicht zwischen die Scharniere. Carpe die Stille und die Stulle. Carpe sie wie den kürzesten Tag. Kurze Tage gehen schneller vorbei. Und dann dauert es ja, bis sie wieder kommen. Merkwürdig, dass sie immer wieder kommen, immer zur gleichen Zeit. Und immer treffen sie die Menschen in Befindlichkeiten. So oder so oder hops oder hoppala oder ungezwungen vereinzelt unterm Christmas Tree. Bitte die Pakete rechtzeitig aufgeben. Bitte mit dezentem Inhalt. Wenn nur die Oberleitung nicht bricht. Oder die ewigen Signalstörungen. Kann sich da mal einer was dagegen wünschen. Merz, Merde, Merlot, Merlin, Merian. Dat warn noch Zaiten. Verregg (oh padon), is mir rausgerutscht aus der geule. Diese Loggdaunerei geht auf die Birne. Träum ich, wach ich, trag ich Schutz de Mund? Ein Schehlm (mit Asch aspiré), wer – Grösseres denkt, wer tiefer denkt. Ein Loggiggerl. Ein Dauneli. Bist ganz daun-geloggd, gell? Ja, weil, hm, die da, die da in B, die befürchten Kontrollverlust. Als ob der Mensch – Schweigen im Walde, nach 21 Uhr auch in der City. Wo sind denn meine Daunloggenwiggerl geblieben? Die dürfen doch. Die sind doch hoffentlich noch erlaubt. Alles, was recht ist. So eine Pflunderei – und das in der Pflätzchenzeit. Die wissen halt auch nichts. Und ob sie wissen, was sie tun, das werden wir nie erfahren. Da kriegst echt Loggendaunengrimmen, so diffus, so irgendwo grimmts und krudelts. So wie du in den Logg eini pfeifst, kommts eben nicht zurück, das ist der Trick mit der verhasteten Loggdaunerei. Weisst du, was ein Fass ohne Boden ist? Ja gut, dann vestehen wir uns doch – bländend – blähend - Echo nicht nötig, Echo wäre hinderlich, das würde auf Kontakt schliessen lassen, ums Himmels willen, nur keinen Kontakt, Kontakte reduzieren, Kontakte minimieren, das wirst schon ganz itschidilli davon im toten Loggdaunenwinggel.

15.12.2020 

Nach Corona meint : NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT. NACH CORONA DIE SINTFLUT.

14.12.2020 

Verlockdownung meint : Der Verlockung eines erneuten Lockdowns konnten die Politiker nicht widerstehen. Das macht den Eindruck starker Hand. Und wissen wir doch, dass der mit der lautesten und stärksten Schnauze in seinem Bundesland die miserabelste Coronabilanz hat. Also muss noch mehr Lockdown her. Bis alles im Eimer ist. Seele, Soziales, Feierliches, Fedtliches, Familiäres, Freundschaftliches, Kultur, Regionales, Wirtschaftliches, Weihnachtsmarktliches. So ein richtiger Blitzlockdown soll es werden, hm, nun, wenn Blitze so lahm wären, würden sie wohl nicht einschlagen. Blitzlockdown mit einer halben Woche Vorlauf. So dass alles noch in die Geschäfte rennt, kaufen, kaufen, kaufen – und sich ein Schnieferl Corona holen kann. Damit die Zahlen, an die wir bedingungslos glauben, noch krasser werden, um zu beweisen, dass der Lockdown der Weisheit letzter Schluss war. Die Zahlen, die Zahlen. Dann ist wieder zu lesen, dass eine mittlere Grippesaison 30' 000 Tote in die Statistik einbringt. So viel hat Corona in fast einem Jahr nicht geschafft. Manchmal bezweifelt man, ob alles so dramatisch ist, wie die Politik tut. Einerseits tut sie so. Andererseits lässt sie sich ständig dabei erwischen, Bundespräsident voran!, wie sie sich nicht an die Regeln hält. Also kann alles nicht so schlimm sein. Also muss möglicherweise von einer Überdramatisierung ausgegangen werden. Von einer Überlautstärke von mit den Hufen scharrenden Möchtegernkanzlerkandidaten, weil jede überbietende Forderung bringt einen in die Medien. Ein Bisschen blöd sind die eben auch, das dann immer gleich zu multiplizieren, auch wenn es der grösste Scheiss ist (muss es ja nicht jedes Mal sein). Aber wenn einer nachweislich keine gute Coronapolitik in seinem Bundesland gemacht hat, muss dann wirklich jede noch lautstärkere Forderung gleich von den Medien ins Land hinausposaunt werden? Müssen wir alle mit der Verlockdownung tröten, mit der Verlockung des Lockdowns? Muss immer der grösste Schreihals die stärkste Schlagzeile bekommen? Muss doch nicht sein. Oder sollen wir uns bis zur Bewusstlosigkeit verrückt machen lassen? Man weiss je eh nicht mehr, was an dieser ganzen Überverordnerei noch gilt. Es würde vollkommen genügen, wenn die Politik uns glaubwürdig den Mindestabstand vorlebte; denn dieser scheint nach wie vor das effizienteste Mittel zur Vorbeugung gegen eine Infektion. Aber die Politiker kennen keinen Mindestabstand, schon gar nicht im Pulk ihres Hofstaates und ihres Sicherheitsapparates. Der Pressefotograf, der ein Bild von einem einzigen Politiker einfängt, der nicht nur bei der Pressekonferenz, sondern auch auf dem Weg dahin und von dort wieder weg, rundum sicheren Abstand zu allen anderen Menschen hat, der sollte einen Preis bekommen. Denn das gibt es nicht. Paradox: mit der Wahrung des Sicherheitsabstandes wäre die Sicherheit dieser Spitzenpolitiker nach Ansicht der Sicherheitsexperten nicht mehr zu garantieren. Das würde leicht erklären, warum besonders viele Politiker vom Virus erwischt worden sind und immer noch erwischt werden. So ist womöglich der erneute Lockdwon eher deren innigstem Wunsch entsprungen, endlich mehr Abstand halten zu können – ein Paradox.

13.12.2020 

Und Es Herrschte meint : Und es herrschte eine grosse Unruhe, ein wildes Durcheinanderschreien, auch ein Wehklagen und Schuldzuweisungen in dem Paradiese der Menschen. Es herrschte eine Hektik und ein Wettbewerb, wer am lautesten die härtesten Massnahmen verlange, es herrschte schier apokalyptisches Chaos. Denn in das Paradies der Menschen war ein Virus eingedrungen und bedrohte seinen Wohlstand und das Glück. Und die Menschen kannten das Virus nicht. Deshalb erzählte ein jeder eine andere Story darüber. Es fand ein richtiger Überbietungswettbewerb statt, wer die Wahrheit über das Virus wisse und wer als erster ein Mittel gegen den kleinen Bösling auf den Markt werfe. Drum herrschte allenthalben Gedränge und Geschubse, obwohl das sicherste Mittel gegen das kleine Ding der Abstand wäre, wie ruhigere, besonnenere Menschen immer wieder – ungehört – betonten. Eine mächtige Führerin dieser Menschen war so irritiert und verunsichert darüber, dass sie und ihre Politklasse das kleine Ding nicht in Griff kriegen, dass sie sich zu einem Gefühlausbruch vor ihrem Parlament hat hinreissen lassen, als ob sie bei den Uckermärkischen Bühnen Schwedt für das Gretchen vorsprechen wolle. Es scheint, als ob das kleine unsichtbare Ding die Menschheit verrückt macht und ihr den Verstand raubt. Dazu kommen Verlustängste, was die Menschheit noch irrationaler agieren lässt – statt einfach mal ein bisschen Abstand halten – es wäre so einfach. Aber wenn schon die Mächtigen das nicht können, wenn sie sich immer wieder in Flagranti dabei erwischen lassen, wie sie den Abstand nicht einhalten, dann gut Nacht. Die Menschen haben in einer überdrehten „Wir-können-Alles“-Traumwelt gelebt. Schnell mal für drei Tage an einen sonnigen Mittelmeerstrand? Drei Minuten im Internt rumtippen und schon spukt es einen Flug für den nächsten Tag aus and off off an away. Und nun soll es heißen, stay home my friend, stay home. Und das macht die Menschen noch kirrer. Jetzt stürmen sie erst recht die Citys und die Shopping Malls und die wenigen Glühweinstände. Schnell sich noch das Virus holen, bevor es zu spät ist, so sieht es nämlich aus. Da kann auch die Sonne es sich nicht verklemmen, in trübem Dezemberwetter kurz auf dies durchgeknallte Erde zu linsen; das spricht sich bis ins All herum. Noch verzweifelter macht die Menschen, dass es auf Weihnachten zugeht. Dort feiert ihre christliche Partition den Erlöser. Nur sieht es dieses Jahr zappeduster aus: ein Erlöser ist nicht in Sicht. Nirgends in Sicht. Statt oh du Fröhliche werden sie singen oh du Trübselige, oh du lockdownte Weihnachtszeit.

12.12.2020 

Bundespräsidentenopfer meint : Aus Schloss Bellevue verlautet, dass der Bundespräsident mit sofortiger Wirkung zurückgetreten sei. Er könne es nicht länger mit ansehen, wie die Epidemie ausser Rand und Band gerate. Er fühle sich mitverantwortlich dafür; er selbst sei ein miserables Vorbild gewesen, wie er in Südtirol auf das Mindestabstandsgebot und auf die Maskenpflicht sträflich gepfiffen habe. Jetzt sei noch der Moment, wo er ohne Gesichtsverlust seine Mitverantwortung an der Entwicklung wahrnehmen könne. Und gerade bei den Verhaltensweisen, die so eine Pandemie verlange, gehe es nicht an, dass Vorbilder lausig handeln, dass sie dem Volk zu verstehen geben, dass man mit den Regeln locker umgehen könne. Angesichts der gewaltigen ökonomischen Schäden, die im Laufe des nächsten Jahres deutlich sichtbar werden, wolle er auch auf einen Grossteil seiner extrem überdimensionierten Pensionsversorgung als Ex-Bundespräsident verzichten. Er wolle damit mit gutem Beispiel vorangehen und auch andere Politiker dazu ermuntern, ihre oft übertriebenen Versorgungsnasprüche von sich aus zu kürzen; dem Staat stünden klamme Zeiten bevor, in denen es auf jeden Cent ankomme. Die wie immer gut unterrichteten Kreise aus Schloss Bellevue geben einem hinter vorgehaltener Hand allerdings auch zu verstehen, dass der Bundespräsident mit Sorge der Wiedereröffnung der Kinos entgegensehe und dort dem Start des Filmes „Curveball“; da würde eine alte Geschichte, allerdings mit brutalen Konsequenzen, hervorgeholt aus der Zeit als er noch Kanzleramtschef war. Und er könne es nicht abstreiten, Bescheid gewusst zu haben, dass der Iraker, der die entscheidende Information zum Start des Irakkrieges durch die USA lieferte, eine Niete war. Dieser Informant war von den Deutschen an Land gezogen worden und wurde den Verbündeten der Nato als Geheimdienst-Scoop präsentiert. Die sind darauf reingefallen und der amerikanische Aussenminister Colin Powell wedelte vor der UN mit einem lächerlichen Blatt, mit der Skizze eines Flüchtlings, der in Deutschland Asyl suchte und deswegen die ganze Story erfunden hat. Eine Story mit deutlich schlimmeren Folgen als der Bluff von Wirecard, eine Story, die die Amis einen äusserst blutigen und verheerenden Krieg im Irak anfangen liess mit bis heute schmerzhaften und unbewältigten Folgen. Und dieser, unser heutige Bundespräsident wusste bereits von all dem – und schwieg. Auch das sei ein Grund, weshalb er mit dieser Opfergeste sich aus dem dreckigen Geschäft der Politik verabschieden wolle, zu einem für ihn noch günstigen Zeitpunkt (so viel Kalkül müsse selbst in der Demut noch sein dürfen).

11.12.2020 

Einstimmigkeit meint : Weil die Erhöhung der Rundfunkzwangsgebühr wegen der Nichtabstimmung in Magdeburg zum ersten Januar 2021 nicht kommen kann, und sie kann nicht kommen, weil für so eine Erhöhung, die einem neuen Rundfunkvertrag gleichkommt, die Zustimmung aller 16 Landesparlamente der Bundesrepublik nötig ist, beklagen manche jetzt wieder das Einstimmigkeitsprinzip, denn das ist einer der demokratischen Fälle, die das Prinzip der Einstimmigkeit vorsehen. So wie es in der EU für die Zustimmung zum Haushalt vorgesehen ist, wo jetzt Polen und Ungarn sich verweigern, weil sie die damit verbundene Rechtsstaatlichkeitsklausel ablehnen. Vermutlich ist die sogar speziell wegen dieser beiden Länder in den Vertrag genommen worden, aber das ist eine andere Baustelle. Aber auch beim Rundfunkvertrag ist die Einstimmigkeit aus demokratischen Gründen wohlbedacht erfunden worden. Und auch hier wird sie wohl mit Tricks umgangen werden. Da die Erhöhung nicht kommt, schimpfen gewisse Leute über das Einstimmigkeitsprinzip. Sie schimpfen so, als hätten sie keine Ahnung, weshalb es erfunden worden ist: doch just, um Partitionen der Gesellschaft, die bei einem Gesetz sich übergangen fühlen, nicht zu überfahren. Doch just, um in der Gesellschaft ein Gefühl von Gerechtigkeit herzustellen, weil mit so einem Gesetz doch alle leben können sollen. Wenn dem aber nicht so ist, und also Einstimmigkeit nicht herzustellen ist, das ist die Idee hinter dem Einstimmigkeitsprinzip, dann muss die Gesellschaft sich darum kümmern, wo die Neinsager ein schlechtes Gefühl haben, das muss analysiert werden. Und da gibt es genügend Punkte, die beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk genaueren Hinsehens würdig sind. Zu viel ist über die Jahre vermauschelt und verschleppt worden, der Wildwüchse sind zu viele. Die Politik wollte nichts damit zu tun haben, sieht sie sich doch auch in Abhängigkeit vom Rundfunk, der für sie eine wichtige Präsentationsbühne ist. Auch die Erfindung der Haushaltszwangsgebühr nach Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof war so ein Akt der Politik, sich nicht mehr mit der Finanzierung des immer unbotmäßigeren öffentlich-rechtlichen Rundfunkes beschäftigen zu wollen. Denn jahrelang hatte sie seinen Forderungen willenlos stattgegeben, so dass der sich aufblähen konnte und sich von seiner Gründeridee immer weiter entfernt hat und Budget und Forderungen immer gigantischer wurden. Eines Tages kommt das Schlamassel, eines Tages bricht die Eiterbeule auf. Den Verdrängern fällt dann nur ein, zu rufen, weg mit der Einstimmigkeitsvorschrift. Wie lange wollen die noch die dringend nötigen, grundlegenden Reformen des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes vor sich herschieben? Magdeburg ist ein klares Signal, ein Alarmsignal.

10.12.2020 

Rumpelstilzchen 86 Cent meint : Wie ein Rumpelstilzchen-Text liest sich der Kommentar vom Mittwoch in der SZ von Detlef Esslinger zur geplatzten Erhöhung der Rundfunkzwangsgebühr zum 1. Januar nächsten Jahres. Der empört sich, wirkt hochzornig wie mit hochrotem Kopf und man hört ihn förmlich auf den Boden stampfen und laut fluchen, ach wie gut, dass niemand weiss, dass ich Detlef Esslinger heiß. Schöner könnte jedenfalls die SZ ihre Wut über die entgangene Beute nicht zum Ausdruck bringen, ihre Abhängigkeit von Rundfunkgeldern. Just gestern hat interessanterweise auch der Deutschlandfunk eine etwa achtelseitige Annonce in der SZ platziert. Vielleicht aus Dankbarkeit für den unermüdlichen Einsatz für die Erhöhung der Rundfunkzwangsgebühr. Nur hat es nichts genutzt. Da steht natürlich auch ein Blatt etwas doof da, das sich für meinungsbildend hält, wenn es feststellen muss, dass dessen Einfluss nicht das Ausmass hat, wie es es sich vorzumachen pflegt. Das Einstimmigkeitsprinzip hat die Demokratie aus bestimmten Gründen erfunden, damit keiner unter die Räder kommt. Der dominierende Schwarm soll innehalten. Der Vorgang hat sein Gutes. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird sowieso nicht zugrunde gehen. Und die von der SZ angedachte Pleite von Radio Bremen wird nicht passieren. Das Bundesland Bremen wird das Defizit ausgleichen. Womit sogar ein zukunftsträchtiges Modell zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes skizziert wird: nämlich über Steuergelder und also im Sinne der Steuergerechtigkeit und nicht über das jetzige, das für einkommensschwache Haushalte wie ein Strafsteuer wirkt und diese weit überporportional belastet im Vergleich zu einkommensstarken Haushalten; was einer urdemokratischen Institution nicht würdig ist. So wenig würdig, wie ein Rumpelstilzchen-Kommentar in einer SZ.

09.12.2020 

Rufufuff meint : Ruf uf uff! Rundfunk – und uff hats gemacht in Sachsen-Anhalt. Die unfair zu Lasten einkommensschwacher Haushalte erhobene Rundfunkzwangsgebühr zur Finanzierung des demokratischen Gemeinschaftswerkes sollte zum ersten Januar 2021 – (mei, schon 21, wo bleiben wir nur, wo bleiben wir nur) – um 86 Cent erhöht werden. Phü, 86 Cent, was ist das schon, äzte die SZ noch vor kurzer Zeit (wer die 86 Cent nicht ehrt, ist die Erhöhung nicht wert oder was!). Und jetzt ging es um ganz etwas anderes. Ein Ministerpräsident und eine Koalition, Kenia-Koalition, haben mit dem Verzicht auf die Zustimmung zur Erhöhung, genau genommen, mit dem Verzicht, die Vorlage überhaupt ins Landesparlament zu bringen, vorerst ihre Ä...e gerettet, ihre Positionen. Denn wenn der Punkt zur Abstimmung gekommen wäre, wäre die Abstimmung im Landesparlament negativ ausgefallen, das war absehbar. Und dann hätte die Erhöhung zum ersten Januar nicht kommen können, weil diese erst gültig wird, wenn alle 16 deutschen Landesparlamente zustimmen, Einstimmigkeit heisst das Stichwort, was durchaus sinnhaft ist. Aber, aber, aber, kadaber, eine Mehrheit war im Parlament nicht zu erwarten gewesen, weil die AfD und die CDU geschlossen dagegen gestimmt hätten. Dann wäre die Erhöhung also auch nicht gekommen. Aber ein Teil der Republik hätte laustark getobt, gejohlt und gemobbt und einen Shitstorm auf die sachsen-anhaltinische CDU und deren Minsterpräsidenten losgeschossen. Dem wollte der Ministerpräsident sich nicht aussetzen. Sich das alles antun wegen lächerlicher 86 Cent, da würde ihm die SZ unweigerlich beipflichten. Das Problem ist jetzt folgendes: einerseits wird der MDR Verfassungsklage dagegen einreichen. Aber gegen was genau? Dagegen, dass Sachsen-Anhalt über etwas nicht abgestimmt hat? Es hat den Vertrag ja gar nicht abgelehnt. Da dürften in nächster Zeit diverse Juristen Gesetzesbücher wälzen. Ob der Vertrag so gerichtlich trotzdem durchgesetzt werden kann oder ob er, wie von anderen Seiten zu hören ist, neu verhandelt werden muss. Das ergäbe die Chance, die Corona-Situation, die sich auf Millionen Haushalte negativ auswirken wird, einzubeziehen. Mit dem Argument, dass in einer Zeit, in der so viele Haushalte durch Kurzarbeit, Jobverlust, Firmenpleite enorme Einbussen erleben, es nicht schicklich wäre, dem doch eher behäbigen und wohlausgestatteten öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der eine enorm pfründenlastige Wampe mit sich rumschleppt, noch eine Lohnerhöhung zu gönnen; im Gegenteil: aus demokratischer Verantwortung heraus müsste er von sich aus – und aus Solidarität mit den Millionen Coronamassnahmengeschädigten - gänzlich auf eine Zwangsgebührenerhöhung verzichten, ja sogar eine Reduktion derselben anbieten. Und wenn es nur um lächerliche 86 Cent ginge, also statt diese draufzupacken, diese von der gegenwärtigen Gebühr von 17.50 noch abzuziehen. Da könnte sogar die SZ nicht umhin, beizupflichten, da es ja nur um läppische 86 Cent geht. Uff, uff, Rundfunkfuff, an 86 Cent geht die Welt bestimmt nicht zugrunde.

08.12.2020 

Xund Sönd meint : Das war mal in der Schweiz in einer Zeit eine beliebte Antwort auf die Frage, wie es gehe, „Hoptsach, dass mer xond sönd“, Hauptsache, dass wir gesund sind. Der Satz hat sich vielleicht verlaufen. Gesundeit wird längst delegiert an die Ärzte, an Maschinen, Algorithmen, Apps, an seitenweise Beilagen bei Zeitungen und Zeitschriften. Das Aussen sagt den Menschen, ob sie gesund sind. Sie selbst haben vergessen oder verlernt, sich für die eigene Gesundheit verantwortlich zu fühlen (abgesehen von denjenigen, die Gesundheit mit Leistungsstärke bemessen; aber auch das ist eine Äusserlichkeit). Der Mensch hat verlernt, selbst auf die Gesundheit zu achten. Das sagen ihm Ärzte, Maschinen, Messgeräte. Der Mensch hat verlernt, auf sich selbst zu hören. Er weiss nicht mehr, ob er gesund ist oder nicht. Jetzt, mit der Pandemie, macht der Satz „Und bleiben Sie gesund“ Furore. Überall ist er zu lesen, selbst der Hausverwalter schliesst seine Hygieneratschläge mit dem Gesundgruss, der MVV macht es, die Bahn, Aushänge in Geschäften und Läden wünschen dem Kunden, er möge gesund bleiben. Hauptsache, dass wir gesund bleiben; so hält es jetzt auch die Politik mit ihrer Unterbindung wirtschaftlicher und kultureller Aktivitäten; egal, ob die Wirtschaft zusammenbricht, egal, ob der Staatshaushalt in Richtung Staatspleite läuft, egal, ob die Menschen dabei krank werden, Hauptsache, dass wir gesund sind. Aber auch hier sind nicht mehr wir selber zuständig, herauszufinden, ob wir gesund sind. Jetzt schreibt die Politik uns vor, wie wir gesund zu bleiben haben. Sie behauptet, wenn wir an manchen Orten keine Maske tragen – wie lächerlich diese auch beschaffen sein mag hinsichtlich Übertragungsschutz –, dass wird dann nicht gesund bleiben. Sie behauptet, dass wenn wir ins Theater, ins Kino, in die Oper, ins Ballett, ins Fitness, ins Konzert, ins Stadion gehen, dass wir dann nicht gesund bleiben würden. Und wieder übernimmt eine äussere Instanz die Hoheit über unsere Gesundheit, als ob wir keinerelei Empfindung mehr dafür hätten. Hauptsache, dass wir gesund sind, Masken hin oder her, Vorschriften hin oder her. Ehrlich gesagt: viele dieser staatlichen (oh oh oh: Katastrophenfall!) Vorschriften lesen sich so, als ob sie selbst wenig Ahnung von unserer Gesundheit hätten. Heute muss der Mensch also nicht mehr nur zum Arzt gehen, um zu erfahren, ob er gesund ist, heute muss er sich auch noch dem Diktat der Hygienebürokraten unterwerfen, um glauben zu dürfen, dass er gesund bleibe. Und trotzdem: die Zahlen (der Ansteckungen) steigen und steigen und steigen – und wir bleiben gesund, gesund, gesund – und das ist ja die Hauptsache.

07.12.2020 

Laid Laid Laidär meint : Leider ist die Lage ernst. Deshalb Sondergüpfel. Leider haben die bisherigen Massnahmen nicht gegrüffen. Wir mössen handeln. Das ist richtig, aber nur das. Negativ ist zu sagen. Vorwärts, rückwärts, seitwärts, ein Hut, ein Mundschutz, ein Coronaschirm. Und Lockdown 1 und Lockdown 2 und Lockdown 3 und vorwärts, rückwärts, seitwärts und so weiter und lockdown und lockup und lockhard und locksmart und vorwärts rückwärts seitwärts, ein Hut, ein Mundschutz, ein Coronaschirm. Die Zahlen sind einfach zu hoch, die Zahlen müssen runter. Wir in Bayern wollen Überlast- und Überlaufsysteme entwickeln, denn wir sind Spitze, waren immer Spitze und werden immer Spitze bleiben bei den Coronazahlen. Ethisch nicht zu vertretende Handlungsweise. Und vorwärts, rückwärts, seitwärts, ein Hut, ein Mundschutz, eine Coronaschirm. Es reicht nicht, das Ganze hindämmern zu lassen, wir müssen und müssen und müssen vorwärtsrückwärtsseitwärts, vorwärtsrückwärtsseitwärts und soweiterwärts. Leider haben wir den richtigen Zeitpunkt verpasst und verpatzt, drum munter vorwärtsrückwärtsseitwärts, ein Hut, ein Mundschutz, ein Coronaschirm. Wir brauchen keinen Halbschlaf. Lieber kürzer und klarer. Wir können nicht warten bis zu einer völligen Durchpimpfung der Bevölkerung. Wir brauchen breites Dämmern in der Masse. Impfdämmerung. Klare Entscheidungen zu treffen, konsequenter zu sein, wir brauchen einen klaren Kurs, nämlich vorwärtsrückwärtsseitwärts und so weiterwärts. Die Menschen mitzunehmen in unserem Vorwärtsrückwärtsseitwärtsgang samt Appell an die Eigenverantwortung. Haben wir zehn Punkte vereinbart, alles unter der Überschrift Dahoam ist Dahoam. Die Kontakte müssen runter, weil die Kontakte runtermüssen und vorwärts, rückwärts, seitwärts, sie müssen runter, weil die Zahlen heute höher sind. Bei allen möglichen Zusammenkünften eine gewisse Eindämmung zu erreichen. Atastrophe. Atastrophe. Es gilt, das bisherige Kontaktmanagement bleibt. Wir haben ausdrücklich überlegt und abgewogen. Leider haben wir bei den höheren Schülern ein höheres Geschehen. Was ja logisch ist und drum: vorwärts, rückwärts, seitwärts, ein Hut, ein Mundschutz, ein Coronaschirm. Und in den Hotsplots gilt's besonders. Der Mundschutz bleibt ein Risiko, bleibt ein Risiko, bleibt ein Risiko. Scharf, schärfer, Kanzlakandidat. Und bei allen andern muss ein Test vorliegen. Wir schränken den Wettbewerb um die Kanzlerkandidatur ein. Dies ist ein Hotspot in den Hotspots. Die Kandidaten müssen zweimal die Woche einen Test ablegen und zwar mit Maske. Wir müssen den Ausbruch weiterer Kandidatenextravagenzen rechtzeitig unterbinden. Wir wollen einheitliches Softice an alle Helfer verteilen. Ich weiss, das sind Entbehrungen, erneut, immer wieder. Wir lassen aber nicht locker, wir sind hartnäckig wie das Virus. Wir haben schon einmal erfolgreich diese Herausforderung bestanden, nach dem Motto: und vorwärts, rückwärts, seitwärts, ein Hut, ein Mundschutz, ein Coronaschirm. Jedenfalls sind wir der Überzeugung, dass es sinnvoll ist, konsequent und klar zu handeln nach dem Motto: Und vorwärts, rückwärts, seitwärts, ein Hut, ein Mundschutz, ein Coronaschirm. Ich danke allen, die bei der Findung dieses Mottos behilflich waren. Denn wir brauchen Leitplanken für unsereren Vorwärtsrückwärtsseitwärtsgang. Ich meine es ernst; wie ernst, da nehmen'S sich bitte ein Beispiel an unserem Bundespräsidenten, der schon frühzeitig in Südtirol gezeigt hat, was er von Maskenpflicht und Abstandsgebot hält oder am Gesundheitsminister, der – ebenfalls frühzeitig – in einem Lift demonstriert hat, wie er den Mindestabstand interpretiert. Deshalb rufe ich Ihnen zu: liebe Mitbürger°innen, ab jetzt gilt: Klappe halten und zuhause bleiben!