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25.09.2024 

Kompos Tauto meint : Zur Zeit bezirzen drei Kompostautos von Folke Koebberling (folkekoebberling.de) die Münchner an drei Stellen. Oder auch: Moder-SUVs. Sie sollen für ein Jahr stehen an drei Plätzen der Stadt und fangen vom ersten Tag an, zu verrotten. Einer parkt vorm ehemaligen Restaurant und Hotel Zum Tannenbaum, vielleicht aus Schicksalsmitleid, denn auch dieser Tannenbaum modert seit Jahren vor sich hin, kann nicht mal durch den neu gestalteten Platz mit dem wiederauferstandenen Vogelabflugbrunnen zwischen sich und den Seitenausgängen des Sendlinger Tor Kinos (das auch demnächst seinen Moderprozess anfangen wird genau so wie die Alte Leipziger Passage daneben mit ihren Läden) aufgemuntert werden. Modergemeinschaften, wie sie in München inzwischen gar nicht mehr so selten sind. Und keiner weiss, was der Münchner Stadtgeist treibt, wie weit er selbst einem Moderprozess verfallen ist. Immerhin, die Kultur scheint rege und auf das Phänomen sensibilisiert. Ein älterer Herr mit verbissenen Mundwinkeln und strengem Blick, der das Modergefährt fotografiert und offenbar auf einer Fahrradtour zu den anderen ist, belehrt einen, dass sie auf die Versiegelung des Bodens aufmerksam machen, die Moder-SUVs, und vor allem, dass man als Münchner und Steuerzahler dafür aufzukommen habe. Der ältere Herr ist leicht irritiert, wie man antwortet, dafür sei einem Steuergeld nicht zu schade. Er kontert, man könne ja gezielt Passanten ansprechen und das Gespräch zum Thema suchen. Was er denn mit den Fotos vorhabe, fragt man zurück. Vieldeutig meint er, er werde die jemandem schicken. Gespannt darf der regelmässige Passant sein, wie lange dieses Kunstobjekt unberührt bleibt. Der ältere Herr hatte sich soeben aufgeregt, ein paar Mädels seien drauf rumgetanzt. Und das würde man doch bei Privatautos auch nicht machen. Nun, da gibt es wohl noch Unterschiede. Vielleicht entdecken bald andere Künstler oder vielleicht auch nur Schmierfinken die mit Graffitis oder Werbeaufklebern bestimmt leicht aufzuhübschenden Oberflächen. Die sind öd im Gegensatz zur kürzlichen Kunstaktion mit den vergleichsweise bunten Milchkartons, erst recht denjenigen in der Perusastrasse, die zu Blumengestecken gebündelt worden sind. Diese Moder-SUV-Oberflächen schreien direkt nach Behandlung, sie sehen jetzt schon aus wie Dreck, vor dem niemand Respekt hat. Wetten werden noch angenommen, wie lange sie von den Menschen geachtet werden. Kunst soll ja lebendig sein, soll anregen und garantiert nicht tot sein wie Betonwände. Andererseits: dass die Dinge vergehen, ist wiederum eine Banalität.

24.09.2024 

Wie Durch Den Wind meint : Die Verkehrsminister wirken wie durch den Wind gezogen nach dem Beschluss, das 49-Euro-Ticket zu einem 59-Euro-Ticket zu machen. Das geht gar nicht. Schon des Begriffes wegen. Ein 49-Euro-Ticket darf nur 49 Euro kosten und keinen Cent mehr. So wirkt denn auch die Bundesregierung wie durch den Wind gezogen, die das mittragen wird. So wirkt besonders der sozialdemokratische Bundeskanzler wie durch den Wind gezogen. Das Land wird dadurch kapitalistischer, kälter. Klimaerwärmung hin oder her, unter einem sozialdemokratischen Kanzler wird es kälter im Land. Das dürfte ein weiterer Schritt sein auf dem Weg der Sozialdemokratie zur Splitterpartei. Diese Erhöhung betrifft wiederum besonders die einkommensschwachen Haushalte, diejenigen, die eh schon am stärksten von Inflation und Preissteigerungen betroffen sind. In diesem Segment dürften die meisten sein, die sich das Ticket für 59 Euro nicht mehr leisten können. Diese werden dadurch in der Freiheit ihrer Mobilität eingeschränkt. Alles keine guten Entwicklungen. Hat ein Land einen schon fast vorbildlichen Zustand in punkto Freiheit der Mobilität erreicht, krebst es gleich wieder zurück wegen Erbsenzählerei an der Spitze. Wegen einem Finanzminister einer Splitterpartei, offenbar der Splitterpartei der Superreichen, der diese nicht fair besteuert. Auch die ganze Ampel, so ist zu lesen, begünstigt in ihren neuen Gesetzen diejenigen mit viel Geld. Die würden am meisten profitieren. Was ist das für ein Land? Ein Land, das nicht ernsthaft genug gegen Steuerbetrug und Steuerhinterziehung, gegen Geldwäsche vorgeht. Von nun an geht’s weiter bergab mit der Ampel und dem Land. Bei der Bundesbahn spielt zudem weiterhin eine Rolle die Frage, wozu ist ein Lutz noch von Nutz?

23.09.2024 

Da Waren Es Wieder Vier meint : Stabile Jahrzehnte lang war die Bundesrepublik geprägt von vier Parteien, der SPD, der Union aus CDU und CSU und der FDP. Irgendwann kamen die Grünen hinzu. Welche Aufregung, welch Aufruhr im Bonner Tümpel. Nach dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung, kam das alte Parteiengefüge, das in wechselnden Konstellationen die Macht unter sich aufgeteilt hat, endgültig ins Wanken. Da wurde offenbar auch der Nährboden für den inzwischen grassierenden Rechtsextremismus gelegt, den zu bekämpfen den hergebrachten Parteien nichts anderes als Verteufelung einfällt, statt dass sie Ursachenforschung betreiben. Gleichzeitig hub ein Alarmgeschrei an, das vor einer Zersplitterung der Parteienlandschaft warnte und als Beispiel die Weimarer Republik anführte, aus der heraus das Braune Reich erwuchs. Ganz unrecht scheinen sie in einer Beziehung was Brandenburg betrifft nicht zu haben. Von den vier Parteien, die noch ins Parlament einziehen, waren es bei zweien ganz offensichtlich Persönlichkeitswahlen; und im einen Fall fällt einem schon das deutsche F-Wort ein, wie sehr und wie blind die Menschen die Frau an der Spitze der Newcomer-Partei verehren. Alles gut also mit vier übersichtlichen Parteien im Parlament? Eher nicht, denn die Partei, die gerne als verfassungsfeindlich charakterisiert und von den anderen wie eine Aussätzige behandelt wird, die hat jetzt eine Sperrminorität.

22.09.2024 

Cora meint : ach was, das ist doch bloss ein Blockbusterfest

22.09.2024 

Poldi meint : Warum ist das Oktoberfest eigentlich noch nicht Weltkulturerbe?

22.09.2024 

Einfest meint : Ein Fest ist ein besonderer Anlass, bei dem Menschen zusammenkommen und .. Tja, und was? Es ist auf jeden Fall die Folge einer ganzen Reihe von Vorbereitungen. Ein Fest ist generell ein festgelegter Zielpunkt. Und es ist von begrenzter Dauer, die vorher festgelegt wird. Fest-gelegt. Da hammas scho. Ein Fest ist etwas Gelegtes. Ein Gelege. Hm, aus einem Gelege entsteht doch erwartungsgemäss was. Also, aus einem Fest müsste was entstehen? Ein Fest hat einen vorher FESTgelegten Verlauf. Ein Fest sollte eine Steigerung aufweisen. Es fängt gerne verhalten, ruhig, abwartend an. Dann wärmt es sich sozusagen auf. Auch durch die Nähe und Menge der Menschen, die das Fest bilden. Die Menschen kommen sich durch ein Fest näher. Sie bringen einen anderen Benimm mit. Das Fest soll sich vom Alltag und dessen Rollenvorschriften unterscheiden. Als Brennstoff eines Festes wird diesem gerne Alkohol zugefügt. Das kann bei längerer Dauer des Festes zu einem Kontrollverlust führen. So kann ein Fest ausarten (Orgie; im religiösen Bereich: Ekstase). Die Folgen eines Festes können ein Kater sein, verwüstete Lokalitäten, Müll. Einem Fest ist begrifflich vermutlich schwer beizukommen. Es möchte gegen jede Begrifflichkeit seine Eigenständigkeit und Eigendynamik bewahren. Es gibt Filme über professionell inszenierte Feste, gerne Hochzeiten. Die laufen auch mal so ab, dass alles Organisierte den Bach runter geht und aus den Trümmern des Organisatorisch-Vorhersehbaren das wahre Fest wie ein Phoenix aus der Asche steigt. Bei Feten, als Mehrzahl von Fest genommen, in Privatwohnungen entstehen solche Prozesse am ehesten in der Küche, die nicht den lähmenden Festregeln unterliegt. Als ein Fest der Feste gilt das Münchner Oktoberfest, es ist weltweit ein Modell für ein Bierfest, für ein Alkoholfest, für ein Massenfest mit nicht allzuviel Differenzierungsneed,wo die meisten Menschen, wenn sie sich das Bier leisten können, gleich sind, bis auf einige in speziellen Zelten, die etwas gleicher sind. Krethi und Plethi zusammen. Es gibt den Menschheitsversöhnungsruf: Ein Prosit der Gemütlichkeit, Oans, Zwoa. Gsuffa. Gilt bis unter den Tisch (erst: auf den Tischen und Bänken). Dieses Fest zieht Menschen aus allen Kontinenten, aller Hautfarben, aller möglichen religiösen Hintergründe, Menschen die hundert und mehr verschiedene Sprachen sprechen, magisch an. Es ist berühmt. Dabei ist es so simpel. Es ist kaum mehr als eine Massenverköstigung mit Bier, Breze, Obazda, Stier, Steckerlfisch oder Hendl. Wo liegt hier die Magie? Liegt sie schlicht in der Masse? Im Lärmpegel (darunter Musik) und im Alkoholdunst? Liegt sie in der zusehenden Uniformierung der Festgäste in Lederhosn und Dirndl? Wahrscheinlich ist kaum zu rekonstruieren, wieso dieses Fest, das einst ein bayerischer König zu seiner Hochzeit ausrichtete, so weltberühmt geworden ist. Es weltberühmt zu halten, da gibt es inzwischen Marketingstrategien, aber es so weltberühmt hinzukriegen, das war kaum der Ursprungsgedanke. Es ist inzwischen ein kulturelles Aneignungsfest. Merkwürdig.

21.09.2024 

Dea Karig meint : DER KRIEG IST DER VATER ALLER DINGE. Das mag zu Zeiten Heraklits eine gewisse Sinnigkeit gehabt haben. Wobei Krieg wohl eher als Dialektik, als Wettbewerb gesehen worden ist. Heute passt der Satz nicht mehr. Krieg wird immer perfider. Krieg wird immer mörderischer. Spätestens seit den Weltkriegen. Grausam waren sie schon vorher. Mittelalter, da waren Kriege auch kein Zuckerschlecken. Aber je weiter die technische Entwicklung geht, desto übler werden die Kriege. Und jeder perfide Kriegsakt, lässt den Gegner auf einen noch perfideren als Retourkutsche sinnen. Da mögen die Israelis als schlau dastehen mit einer überraschenden Finte mit Pagern und Walky Talkies. Die anderen sind auch nicht blöd. Auf so was wie 9/11 muss man erst mal kommen. Das braucht vielleicht seine Zeit. Aber soll keiner glauben, auf der Pagerseite sei niemand, der nicht am Hirnen ist, wie man es den Verursachern zurückzahlen kann. Krieg wird immer mehr zur Vernichtungsmaschinerie. Ganze Landstriche unbewohnbar machen, das kann man nicht mehr Krieg nennen. Und Krieg gegen Terror ist zum Vornherein eine verlorene Sache. Ein Land, was nur noch wild um sich ballert und schiesst und bombt, was die ganze Umgebung offenbar dem Erdboden gleichmachen will, hat seine Existenzberechtigung verloren. Im Nahen Osten nimmt die Vernichtungsmaschinerie immer ungeahntere Ausmasse an. In der Ukraine auch. Der Westen guckt blöd wie die Kuh auf der Weide, die einen Wanderer in Pluderhosen begutachtet. Krieg hat nichts Gutes mehr heutzutage. Die Vernichtungspotentiale sind zu gross. Wieviele Millionen Menschen müssen in den nächsten Jahren noch durch kriegerische Handlungen getötet werden? Müssen sie? Sind es notwendige Tote? Nein, sind es nicht. Sie dienen lediglich dem Machterhalt krimineller Wichtel, die sich nicht an Völker- und Menschenrecht halten, das ist das Traurige daran, zu schweigen von all jenen, die ganz gerne ihr Geschäftchen, ihren Reibach mit der üblen Angelegenheit machen. Die Friedliebenden scheinen zu schwach und zu wenig zu sein. Frieden ist weder in noch schick. Und die wenigen, die Frieden fordern, meinen einen schäbigen Diktatfrieden, der den Kriegstreibern Recht gibt, staat Frieden nach Völker- und Menschenrecht. Jedoch kommt einzig ein solcher überhaupt in Frage, denn der Diktatfrieden ist nie ein echter Frieden.

20.09.2024 

Zeozwoa meint : Gibt es gutes oder schlechtes CO2? Dass CO2 für die Erderwärmung und damit für den Klimawandel verantwortlich ist, das steht fest. Ebenfalls fest steht, wie gross die Wirkungen mit jedem Grad oder jedem halben Grad Erwärmung sind. Das weiss die Menschheit, da legen die Wissenschaftler ähnliche oder übereinstimmende Ergebnisse vor. Was die Menschheit nicht weiss: wie schnell der Klimawandel ausgebremst würde, wenn sie von einem Tag auf den anderen vollkommen auf den CO2-Ausstoss verzichtete, rein hypothetisch. Wie lange es dann dauern würde, bis die durch diesen verursachte Erderwärmung zum Stillstand käme. Kein Ahnung. Ich nicht. Du nicht. Die Wissenschaft nicht. Sie weiss nicht, wie lange es dafür brauchen würde. Und noch etwas weiss sie nicht, wissen wir wir nicht, nur das: eine Heizung, auch wenn sie abgestellt wird, wärmt erst mal weiter. Es geht hier um das Argument des Verzichtes auf unnötige Flugreisen beispielsweise, so wie es die norwegische Musikstudentin in „Üben Üben Üben“ praktiziert, indem sie lieber die ellenlange Reise von den Lofoten zum Vorsprechen in Oslo als mehrtägige Trampreise unternimmt. Gibt es gutes und böses Zeozwoa? Es geht hier also um die Zeozwoa-Moralisten. Die sagen, die versuchen so wenig wie möglich CO2 in die Luft zu pusten, die von nachhaltig reden oder, dass sie den ökologischen Fussabdruck so klein wie möglich halten wollen. Die eine Unterscheidung treffen zwischen gutem und schlechtem Zeozwoa. Wenn sie Auto fahren, um damit Geld zu verdienen, dann ist es gutes Zeozwoa, wenn aber Leute im Privatjet schnell mal nach London zum Einkaufen düsen, dann ist es schlechtes Zeozwoa genauso wie der Charterflieger nach Mallorca. Was wir aber nicht wissen, um wie vieles die Klimaerwärmung zurückginge, wenn wir nur noch moralisch einwandfreies CO2 in die Atmosphäre entliessen – denn dies ist so schädlich wie das andere auch. Die Frage ist, ob Klimamoralismus überhaupt sinnvoll ist, oder ob die Menschheit selbst ohne diesen, ihren Planeten nachhaltig ruiniert – moralisch einwandfrei ruiniert. Also die Frage wäre, wenn es der Menschheit ernst mit der Bewahrung ihres Lebensraumes ist, ob sie dann nicht viel gründlicher und schneller die CO2-Auspusterei einstellen müsste, ob es überhaupt noch sinnvoll wäre, weiterhin die Unterscheidung in gutes und schlechtes Zeozwoa zu treffen.

19.09.2024 

Übersch Brungs Andlung meint : Sprungsandlung. Übersprung. Übersprungshandlung. Wenn einer, der was auf sich und seine Träume hält, noch seinen letzten beinah greifbaren Traum im Leben hergibt, gedrängt oder freiwillig, so entsteht ein Vakuum, was irgendwie gefüllt werden muss. Zum Beispiel mit einer Übersprungshandlung. So geschehen in Bayern, mit einem, der sich selbst als den einzig wahren und möglichen Bundeskanzler des Landes gesehen hat – und vermutlich immer noch sieht. So ein Ziel zu begraben, geht nicht ohne Kollateralschäden ab. Das war zu erwarten. Der erste Lückenbüsser ist schon in die Welt hinausposaunt. Und man sieht, er hat vorgearbeitet für den Fall aller Fälle, den undenkbaren, der jetzt eingetreten ist. Er hat vorher schon seinen Innenminister vorausgeschickt, um die abstruse Idee einer Olympiabewerbung in der Öffentlichkeit zu testen. Und da es ruhig geblieben ist im Lande, kein Sturm der Entrüstung, allerdings auch keine Welle der Begeisterung, wurde der Test als erfolgreich bewertet. Jetzt darf der Ministerpräsident nachlegen. Es wirkt so, als ob einer in einem Seniorenheim in der Bastelstunde Ballons aufblasen dürfe mit der Aufschrift Olympiabewerbung. Allerdings ist zeitgeistgemäss so ein Pups ohne das Etikett „nachhaltig“ nicht salonfähig, selbst in der Altersresidenz nicht. Irgendwie muss von der Korruptheit und abgrundtiefen moralischen Verkommenheit des IOC abgelenkt werden. Irgendwie muss davon abgelenkt werden, was für Schäden diese Veranstaltung inzwischen verursacht, muss davon abgelenkt werden, wie liebesdienerisch und menschenrechtsverachtend sich das IOC blutrünstigen und mörderischen Regimes anschleimt. Es muss davon abgelenkt werden, wie weit der Sport heute korrumpiert ist, sowohl was die Ausbeutung der Gesundheit der Sportler betrifft als auch die Macht des Geldes, die bei der Veranstaltung inzwischen alles bestimmt. Eine Veranstaltung, die sich an ihren Gastgeberorten aufführt wie der Elefant im Porzellandladen, wie ein Heuschreckenschwarm. Und von wegen nachhaltig: Allein der durch so ein Event ausgelöste Flugverkehr, dürfte in puncto Klimaerwärmung gut sein für jede Menge Sturzbäche und zerstörerische Fluten. Man muss schon ziemlich naiv sein, um heute noch von nachhaltigen Spielen zu reden, ohne dabei seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen.

18.09.2024 

Zähnek Nirschen meint : Nein, kein Zähneknirschen in München. Sondern unverhohlene Solidarität, getrauen wir uns ruhig den Begriff LOYALITÄT und vorbehaltlose Unterstützung für den Kanzlerkandidaten der Union. Der hat einen langen Atem bewiesen. Der Bayer wird also nicht in Berlin die Lederhose runterlassen müssen. Er darf in seiner Lederhose bleiben. Die spannende Frage, was wird ihm jetzt einfallen, wenn er freiwillig auf das Zähneknirschen verzichtet. Dass man das überhaupt erwähnen muss, erzählt doch schon alles. Denn untätig zuschauen, wie einer anderer nach dem erträumten, offenbar erstrebenswerten Job greift, das dürfte ihm schwerfallen, gar Claqueur zu spielen, gar Fan, gar bedingungsloser Supporter. Man kann sich das gar nicht vorstellen, wie so ein Monomane und Egoshooter plötzlich selbstlos sich für einen anderen einsetzt. Beim letzten Kanzlerwahlkampf hat er ungefiltert, wie es schien, rausgelassen, dass er den Job eigentlich machen sollte. Zu vermuten, dass er wie die Spinne im Netz hockt und ganz genau beobachtet, ob dem Konkurrenten keine Fehler unterlaufen, ob sich nicht doch noch eine Chance zeigt. Und wenn, dann hat er ja genügend Adlaten, die für ihn mit dem Finger darauf zeigen werden. Machtgier kennt keine Grenzen. Und wo soll eine Bekehrung hergekommen sein seit dem letzten Bundestagswahlkampf? Es war jedenfalls nirgends zu lesen von einem Saulus-Paulus-Erlebnis. Es ist keine befriedigende Situation, wenn man die Ziele, die man für erreichbar hielt, erreicht hat, wenn es kein Vorwärts mehr gibt, keine Perspektive, grad für einen, der noch einigermassen im Saft ist, dem immerhin der Bart noch wächst. Was will der mit all seiner Energie machen, so lange auch nur ein Gran Hoffnungsschimmer auszumachen ist für das einzig übrig gebliebene Zielt. Denn entschieden wird erst am Wahltag. Bis dahin kann vieles passieren. Das wissen erfahrene Vollblutpolitdrahtzieher bestens. Und das muss einer auch noch aushalten, der es gewohnt ist, täglich in den Medien sich zu inszenieren, wenn plötzlich ein anderer den Raum besetzt. Da wird es schwirig mit der Zurückhaltung. Das Publikum jedenfalls ist gespannt. Es erwartet die Show geradezu. Was wird statt des Zähneknirschens und der Fouls aus München kommen?

17.09.2024 

In Mingha XXVII meint : Mittemang in Mingha hängt seit kurzem ein Baugerüstplakat des Inhalts: „Hier ziehen Bayern die Lederhosen aus. Berlin“. Kurios. So kurz vor dem Oktoberfest, kurz vor der Explosion der Tradition. Wenn in Mingha sogar Japaner und Koreaner, Amerikaner und Sudanesen, Haiwaianer und Haitianer, Kubaner, Chilenen, Südafrikaner und Skandinvier, Engländer, Schotten und Sibirer die Lederhosen anziehen. Der Werbesatz ist wie eine Faust aufs Auge des grössten Bierfestes der Welt. Denn auf dem Fest selbst müssen die Mantschgerl die Hosen anlassen, die Lederhossen. Da ist nix mit Hosen ausziagn. Das würden Bieranstand und Bierernst nicht zulassen. Da darf nur gsuffn wean und nicht gepimpert. Hosen ausziagn, geht’s noch. In Berlin ist das zu verstehen, die pfeifen aus dem letzten Loch und nach dem letzten Hemd geht’s auch der Hose an den Kragen oder an den Gürtel. Der Spruch erinnert an ein Münchner Café, in welchem ein hiesiger Autor seinen neuesten, fast 1000seitigen Roman geschrieben hat, dort in der Nähe vom ehemaligen Kino Gabriel an der Dachauer Strasse, was jetzt dem Erdboden gleich ist – apropos Kinosterben: grad hat uns die Nachricht erreicht, dass das Sendlinger Tor Kino im nächsten Januar Jahr dicht macht; das ist eine Blamage für die Kinostadt München und seine ehrenwerte Gesellschaft, also da müsst schon mal dem einen oder anderen die Lederhose ausgezogn wean, wem auch immer, für etwas auf den blanken Hintern, - also in jenem Café da gilt während dem Oktoberfest striktes Lederhosn- und Dirndlverbot; dort kann keiner die Lederhosen ausziehen, da ja keiner eine anhat. Was es nicht alles gibt. Es gibt doch Dinge, die gibt es nicht oder es gibt nichts, was es nicht gibt. Noch lustiger oder funnier ist, dass das Plakt mit dem Lederhosensatz über einem Lederwarengeschäft hängt. Und das ist unten am Rande auch vermerkt auf dem Hänger. Aber just Lederhosen haben die nicht, die haben Koffer und Ledertaschen aus allen Billigländern der Welt. Wer sich das Kuriosum anschauen will, diesen möglicherweise vergifteten Wink aus der Hauptstadt – und natürlich nicht ganz ohne Neid –, der muss von der Sendlinger Strasse aus den Blick in das Schmidt-Strässchen werfen. Das Baugerüstplakat ist in SPD-Rot gehalten, die wo grad uns Eck am Oberanger residiert (oder: Berlin-Rot; egal; immerhin guckt sich ein Berlinbär die Chose im Stehen von unten rechts an) – es ist nicht blau wie der bayerische Himmel; eine politische Interpretation drängt sich auf als Prognose für die Kanzlerschaft im Sinne einer nicht-bayerischen Wahl; auch inkludiert der Werbetext die Frage: was bleibt vom Bayern übrig (speziell gar von jenem einen Bayern!), wenn er die Lederhose auszieht? Und insinuiert: Ha ha, viel vermutlich nicht.

16.09.2024 

Ich Muss Noch Schnell meint : Ich muss noch schnell MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS MIT DEM HUND RAUS

15.09.2024 

Wi Wi. Wi Wi Ni. meint : Wir wissen. Wir wissen nicht. Wir sind Meister des Teilwissens. Wir wissen, dass das Mittelmeer wärmer ist als sonst. Wir wissen dass sich deshalb die Luft über dem Mittelmeer stärker mit Feuchtigkeit füllt als sonst. Und wir wissen, dass, wenn es diese Luft in einer bestimmten Wetterlage über die Alpen treibt, es nördlich der Alpen zu Regenfällen kommt. Und wir glauben weiter zu wissen, dass diese Regenfälle bei den erwähnten Voraussetzungen zu Starkregenfällen werden. Die Wassermassen sind dann quasi die Evidenz für die Theorie. Nachzuweisen, warum das Mittelmeer soviel wärmer ist, das ist dann etwas schwieriger und nachzuweisen, wie weit ich selber dazu beitrage, beispielsweise jedes Mal, wenn ich in ein Auto steige, wenn ich den Ofen heize, wenn ich heisses Wasser aus dem Hahn laufen lasse, nachzuweisen, wie solche alltäglichen, banalen, komfortablen Aktionen irgendwo ganz hinten an der Verursacherkette vom heutigen Starkregen stehen, das ist schon viel schwieriger. Noch komplizierter wird es durch die Unterteilung der Energie in sauber-nachhaltige und in unsauber-nicht-nachhaltige. Da herrscht schon ein heilloses Erkenntnisdurcheinander. Wir schaffen hier immer nur Teilwissen, sehen immer nur Teilbeweisketten. Nicht anders ergeht es uns, wenn wir versuchen, Klarheit über den Zustand unserer Volkswirtschaft zu schaffen, über den ökonomischen Zustand unserer Gesellschaft. Was sie sich noch leisten kann und was nicht mehr. Wo wir fröhlich auf Kosten künftiger Generationen verschwenden. Klar scheint, dass die Merkeljuxzeiten mit dem schier endlosen Geldausgeben vorbei sind. Aber wie schlimm steht es wirklich. Klar scheint, dass jetzt einige Rechnungen aus diesen Zeiten beglichen werden müssen. Was sich bereits in irre hohen Stromkosten niederschlägt. Die Vermutung besteht auch, aber wer will das schon beweisen können, dass das mit der Schuldenbremse immer mehr zum Instrument für die Superreichen wird, die ihren Superreichtunm zusammenhalten und nicht mit der Allgemeinheit teilen wollen. Aber da ist die Zusammenhangslage so hochkomplex, dass Beweise ausser Reichweite sind. Teilwissen jedoch ist Halbwissen und kein wünschenswerter Ratgeber. So tapsen wir im spekulativen Bereich des Halbdunkel und hoffen auf den nächsten Lichtstrahl.

14.09.2024 

Another Rainy Day meint : Schon wieder regnets und regnets und regnets. Nicht das erste Mal dieses Jahr. Man erinnert sich an jenes Wochenende anfang Juni: Regen, Regen, Regen, Starkregenfälle. Bahnlinien unterbrochen, Unterführungen überflutet, Felder überflutet. Es kommt einem der Song aus dem Weissen Rössl von Ralph Benatzky (Uraufführung vor fast 100 Jahren!) in den Sinn: wenn es hier mal richtig regnet, dann regnet es sich ein, denn die Gegnd ist gesegnet mit Regen allgemein. … Nimmt das Fliessen und das Giessen einmal richtig seinen Lauf, dann hört es, hört es, hört es .. nicht mehr auf“. Tja, die Weissagungen der Operette. Na, entweder ist die Operette weitsichtig, oder es hat sich gar nicht so viel geändert. Es mag keine Maus mehr vors Haus sich traun. Oder man will auswandern, nach Amerika … oder nach Gmunden. Von Regenloch ins Regenloch. Woody Allen hat auch einen Rainy Day in New York erlebt. Dort symbolisiert der Regen die Alterstristesse. Und hier? Und heute? Die Alterstristesse des Planeten, des abserbelnden Planeten. Verkehrsmeldungen. Linker Fahrstreifen blockiert. Nach einem Unfall kommt es zu Behinderungen. In beiden Richtungen schneebedeckte Fahrbahn. Wegen Überflutung gesperrt. Vorsicht wegen Gegenständen auf der Fahrbahn. Ganz das Übliche. Dann vielleicht noch der Banalsatz, bis zu 300 Liter pro Quadratmeter, bis zu 400 Liter pro Quadratmeter, Jahrhunderthochwasser, auch nichts Neues unter den Regenwolken, alles schon gehabt, aber jetzt viel häufiger. Ach herrje, und dann sehen manche Politiker noch sich bedrängt von einer Flut von Migranten, da sehen sie sich vom Regen in der Traufe. Die Menschheit unterwegs. Der Regen unterwegs. Alles läufet, rennet, tropfet. Völkerwanderung anno 2024. Heftige Turbulenzen auf der Erdoberfläche und in der erdorbeflächennahen Atmosphäre. Heftige Turbulenzen in der Politik. Es fährt einem kalt eini.

13.09.2024 

A Rainy Friday meint : Ein Freitag, der weint, ein Freitag, der dreizehnte, ein regnerischer Freitag und frei schon gar nicht. Weil der Menschheit sonst grad nichts mehr einfällt, weil es eh bequem ist, abergläubisch zu sein. Und weil die Menschheit, diese Spielernatur, den Planeten eh schon verspielt hat. Da können auch die Fridays for Future nichts mehr dran ändern, sie könnten sich genau so für Fridays for Thirteenths nennen. Mit Verstand und Vernunft, auch nicht nicht mit Klimakleberei, ist nicht anzukommen gegen das Naturgesetz der Schwerkraft des Komfortbedürfnisses. Dieses zu decken hat die Menschheit nicht nur den Planeten geplündert, sie ist dabei, dafür immer mehr die Oberfläche von Mutter Erde zu versiegeln, deren Poren zu verstopfen, undurchdringlich zu machen. Der Planet kann nicht mehr atmen, er wird ersticken. Die Krume wird sich auflösen, sie wird zu Beton oder zu Staub. Ja, wir brauchen Wohnraum. Wir brauchen Industrieparks, wir brauchen Vergnügungsparks, wir brauchen Gemeinschaftsräume, Schulen, Labors, Museum, Versammlungsräume, Spielräume. Die Menschheit pflanzt sich immer mehr fort. Es werden ihrer immer mehr. Sie brauchen Strassen, Luftstrassen, Schiffahrtstrassen, sie brauchen Plätze, sie brauchen Agrikulturen. Wenn sie ihn nicht vorher schon killt, frisst die Menschheit den Planeten auf, macht ihn zu unfruchtbarem Beton. Und, was noch da ist an Wasser, wird verseucht, kippt wie die Ostsee. Oh Mikroplast, oh Mikroplast, oh Abwässer, oh Abwässer. Das Monster Menschheit breitet sich aus wie im Horrorfilm. Und wenn nichts mehr da und alles kahl gefressen, dann wird sie sich selber auffressen und entschuldigenderweise anführen, es sei halt Freitag, der dreizehnte, sie könne nichts dafür. Im Vergleich dazu, ist der absehbare Exitus der Autoindustrie wie das Verlöschen eines Glühwürmchens und das Berliner Gehampele das Drama einer Eintagsfliege.

12.09.2024 

Brü brö in Drä meint : Brü brö. In Drä. Brücken bröseln. In Dresden. Nicht nur in Dresden. Weit übers Land. Bröseln die Brücken. Bröselt die Infrastruktur. Bröselt der bundesrepublikanische Geist. Leise rieselt er, der Kiesel, das Wiesel. Biesel, biesel, Wildbiesler. Wildbrösler. Die schönen Jahre des Verschwendens und Verjuxens sind vorbei, als Regierungen lieber neue Autobahnen eröffnet haben als alte zu reparieren. Das rächt sich mit Wumms und Wumms. Die guten Jahre sind vorbei, als Schulden kein Geld gekostet haben. Der Zahn der Zeit tut sein Werk. Unaufhörlich, konsequent, unbeirrbar, stetig hölt er wie der Tropfen den Stein. Brücken bröseln und eines Tages, unverhofft, kommt der grosse Knall, Knall auf Fall, weg sind die Brücken, in Stücken in Flüssen. Die Rehlein, sie beten zur Nacht, hab Acht, halb neun, halb zehn, brösel, brösel, Semmelbrösel, Brückenbrösel. Auch die Grenzen werden bröseln, auch wenn die, die (also die, schon klar, die da) aufmotzen, abdichten, fugenfest-lückenlos machen wollen,wenn sie den Humanismus mit Füssen und kotzigen Schlagwörtern treten, weil keiner mehr zu uns kommen können soll, das ist traurigerweise grad schick. Und erst recht bei der Bahn, da bröselts schon lang, ganz oben, an der Spitze, da bröselts und bröselts, es bröselt im Hirn der Bahn, dies sondert Sanierungstexte ab, die sind schon Brösel, wenn sie in der Öffentlichkeit ankommen. Die Bundesregierung bröselt, die Opposition bröselt und aus den Bröseln türmen sich neue Haufen. Der Industriestandort bröselt. Ja, die waren lustig, die Wohlstandsleut, haben den Atomstrom abgestellt, haben den Kohlestrom abgestellt und vor lauter Begeisterung über die eigene Verwegenheit und Weitsichtigkeit ganz vergessen, dass das Land weiterhin und sogar immer mehr Strom braucht und jetzt kann ihn keiner mehr bezahlen. Kann passieren, kleine Unachtsamkeit im Taumel; denn der Brösel und das Bröseln, die machen keinen Lärm, die gehen lautlos vonstatten wie die Sandungeheuer in Dune pflügen sie sich geräuschlos unter der Oberfläche fort.

11.09.2024 

W. W. d. K. meint : Wer will denn diese grauenhaften Kriege, vor allem Gaza, Ukraine und andere mehr? Wer will solche Kriege? Dass die politischen Führer, diese Verbrecher, sie wollen, ist eh klar; hängt doch nicht nur ihr politisches Überleben davon ab, vielleicht sogar ihr Überleben in Freiheit statt im Kerker. Können solche Schwerkriminellen ausreichen, um diese blutigen Kriege hartnäckig zu führen mit Massen von Toten, Massen von Verletzten, Verkrüppelten, Verwaisten, Vertriebenen? Oder kommen diese Kriege dem sogenannten freiheitlich-demokratischen Westen, der sich durch die Nato als dem stärksten militärischen Gebilde weltweit am besten geschützt sieht, gerade recht (endlich gscheite Argumente für die Aufrüstung)? Passen diesem Westen diese grauenhaften Kriege und ängstigt er sich lediglich, dass sie sich nicht zu einem Flächenbrand auswachsen, besonders im Nahen Osten? Das scheint der Westen noch im Griff zu haben; da scheint er im Hintergrund effizient zu agieren. Aber sonst ist das Verhalten dieses Westens doch sehr fragwürdig, so wie er die Konflikte laufen lässt, mit halbherziger Unterstützung der Ukraine, es scheint wirklich so, gerade so viel, um den Konflikt am Köcheln zu halten und Russland nicht gewinnen zu lassen. Und wie er diese grauenhafte Massenmörderei im Gazastreifen zulässt, wie er gerade mal zwischen den Zähnen Moralisches murmelt, man möchte doch die Anzahl der zivilen Opfer in Grenzen halten, das ist unsäglich; ja, es scheint, das Interesse des Westens an der Aufrechterhaltung dieser fürchterlichen, kriegerischen Auseinandersetzungen zweifellos gegeben. Eine Friedensbewegung ist im Westen nicht in Sicht. Es gibt zwar Pfeifen, die flöten, man solle Friedensverhandlungen anstreben, ein illusorisches Ziel in beiden Fällen. Das weiss der Westen haargenau. Von Versöhnungs- und Aufarbeitungsprozessen spricht niemand, keine Stimme für die Zukunft, die ja auch mit der Zukunft der Welt zu tun hat, und schon gar nicht gibt es den Gedanken, in diesen Prozess auch das Verhalten des so vorbildlichen Westens zu hinterfragen. Ob er wirklich seiner moralischen Verpflichtung angesichts seiner kräftestrotzenden Stärke und Überlegenheit nachgekommen ist. Oder ob er qua Laschheit mitverantwortlich gemacht werden muss für die täglichen Massacker. Da die Krieg ja woanders stattfinden und andere die Täter und die Opfer sind, kann der Westen leicht so tun, als sei sein Name Hase und er wisse von nichts. Wenigstens in Deutschland sollte ein tauglicher öffentlich-rechtlicher Rundfunk in der Lage sein, eine solche Debatte anzustossen.

10.09.2024 

Unlus Tauto meint : Haben die Menschen keine Lust mehr aufs Auto? Ist das Unlustauto in? Macht das Auto keine Lust mehr auf Auto? Allein aus psychologischen Gründen, mehrfachen psychologischen Gründen. Weil das Elektroauto nur noch so ein Lauwarmauto ist, weil Power und Stromer sich anhören wie Feuer und Wasser, also als absolut unverträglich. Weil keiner Lust hat, im Elektroauto gegrillt zu werden. Weil dem Stromer jede Wildheit fehlt. Dem Stromer kannst du keinen Tiger in den Tank tun. Und für einen Stromer läuft auch keiner meilenweit. Im Gegenteil, der mit dem Stromer bleibt oft lange stehen. Überhaupt macht Fahren mit diesen Hightech-Geräten kein Spass mehr. Gilt erst recht für Stromer. Faktisch fahren die autonom, aber Du musst noch am Steuer sitzen und so tun als ob. Kannst nicht mal mehr gscheite Unfälle bauen damit. Gute alte Autoromantik ade. Entmündigung. Der Fahrer als Elektro-Eunuche. Da hockste wie das fünfte Rad am Wagen am Steuer und hast nichts zu berichten. Ach, diese modernen Autos sind nur noch Schnickschnack-Autos mit vertüdeltem Design. Und die aufgeblähten SUVs sind Jammertrinen, Lamentierautos für versiffte Egos. Imponieren niemandem mehr. Schanigärten sind stärker und attraktiver am Strassenrand. Die Autoindustrie im Absturzmodus. Schlingert, taumelt, wanket, stolpert, röchelt. Bald ist es so weit. Die ersten Alarmzeichen sind publik.

09.09.2024 

Ausf Lügler meint : Der Ausflügler ist einer, der ausflügelt. Wie mit zwei kleinen Flügelchen (Engelsflügelchen) kommt er in einer Mischung aus schwer und leicht ein bisschen vorwärts, ein bisschen herum in der Welt, in einer nicht zu grossen Welt. Der Ausflügler hat wenig Bodenhaftung, er schwebt ansatzweise über den Dingen und durch sie hindurch. Seine Sicht- wie seine Haftfähigkeit sind begrenzt. In grösseren Mengen ist der Ausflügler so etwas wie ein Vogelschwarm, der in überraschenden Wendungen durch die Areale zieht. Der Ausflügler ist nicht auf der Suche nach Seelenverwandtschaft oder nach Erkenntnis. Der Ausflügler ist in sich gefestigt. Er hält sich selbst sogar für eine Attraktion, für eine ehrendes Attribut der Landschaft, die er durchstreift. Eine Wasserflasche sollte er mit sich führen, einen Regenschutz auch, vielleicht zwei zusammenfaltbare Stöcke. Sein Lieblingsattribut aber, falls er ein Sommerausflügler ist, ist der Strohhut mit einer bunten getrockneten Blume und einem fröhlichen Hutband. Für sein Image wirkt sich positiv aus, wenn er es versteht, eine kundige Miene aufzusetzen, gar eine begeisterte, aber bittschön keine sonderlich überraschte. Seine Attitüde zu den Gegenständen der von ihm durchflügelten Gegend wie Kirchen, Baudenkmäler, Brücken, Häuser, Seilbahn- und Strommasten sollten wie die eines fürsorglichen Besitzers sein. Er tut ja so, als sei dies alles ihm zuliebe, für ihn bereitgestellt worden. Es steht ihm also gut, wenn er sich diesbezüglich wissend gibt. Genau so ziert es ihn, wenn er alle paar Momente auf die jahreszeitlichen Unterschied auf Flur, Feld und Wald hinweist. Die Qualität seines Wissens kann er glaubwürdig untermauern mit Vergleichen zu früheren Ausflügelungen in derselben Region. Zusätzlichen Glanz verleiht dem Ausflügler historisches Wissen; je ausführlicher, desto reizvoller für die Mitausflügler. Die Verächter des Ausfluges als eines reinen Müssigangs bevorzugen geführte und betreute Ausflüge mit Knopf im Ohr. So kann der Ausflug zum Nutzen stiftenden Event werden; Wissensanreicherung, Horizonterweiterung statt lediglich Genuss oder Musse. So wird die beausflügelte Gegend zur Wissensgrube, zum Schürfort, zum optimalen Sehenswürdigkeitenlieferant; der Ausflug wird zum maximalen Time-Investment; eine starke These gegen herkömmliches, gefühlsdusseliges, sentimentales Ausflüglertum. Der Ausflügler wird so allerdings eher zum Einflügler in einen komfortablen Nürnberger Trichter. Dieser Ausflügler würde die Schubladisierung als Eskapist oder Problemflüchter weit von sich weisen; er spricht auch lieber von Hin- als von Ablenkung. So oder so fühlt sich der Ausflügler nicht verantwortlich, nicht haftbar. Der Ausflügler ist der Tagestourist; er ist die Eintagsfliege unter den Touristen. Sein ökologischer Fussabdruck hält sich in engen Grenzen; ebenso sein ökonomisches Gewicht. Der Tagesausflügler selbst bleibt eher unspektakulär; die Objekte seines Interesses sind es überwiegend auch. Seine Gedanken sind rein. Der Tagesausflügler ist harmlos, weder hinterlistig noch kalkulierend, noch spekulativ. Er weiss, was ihn erwartet und kommt mit geplantem Entzücken. Ornithologisch würde er sich der Kategorie des Wandervogels allenfalls verwandt fühlen.

08.09.2024 

Durchsage meint : ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG! ACHTUNG ACHTUNG! BITTE ALLES AUSSTEIGEN – DIESER PLANET IST DEFEKT UND FÄHRT IN DIE ABSTELLUNG!

07.09.2024 

Weiterheizen meint : Some like it hot. Vielleicht nicht nur some. Die Menschheit scheint es heiß zu mögen. Sie heizt und heizt und heizt ihren Planeten auf. Sie liebt es heiß. Sie liebt die Hitzerekorde und lässt die Wetter- und Klimaforscher immer wieder neue feststellen. Eine Rekordpurzelei wie bei einer Kette von Dominosteinen. Klimaziele ade. Es gilt zu berücksichtigen, dass das ja ein langer Weg ist vom verbrannten Öl in Motoren, Heizungen und Fabriken bis zur Auswirkung auf das Klima. Will heissen, dass die heutigen Temperaturrekorde eine lange Vorgschichte haben. Die Heizerei fing ja mit dem Industriezeitalter, mit dem Ölzeitalter schon an. Und wurde seither kaum je unterbrochen. Im Gegenteil: immer mehr wurde – und wird immer noch - weltweit Öl verbrannt. Und auch hier ist das Maximum noch lange nicht erreicht. Es will ja schliesslich die ganze Welt industrialisiert, motorisiert werden. Wachstum, Wachstum über alles. Nicht nur in den etablierten Industrieländern. Das Knifflige am Versuch, mit dieser Heizerei und den Folgen klar zu kommen, besteht darin, dass keiner genau sagen kann, welche Verbrennungen von wann genau ursächlich für den aktuellen Temperaturanstieg sind. Der Grundstein dafür kann vor 10, 20, 30, ja vielleicht 50 und mehr Jahren gelegt worden sein. Und seither ward unverdrossen weitergeheizt unter Begleitgemurmel über Klimaziele. Das hiesse also, wenn dem so wäre, da könnte noch einiges auf uns zu kommen, vor allem an Akkzeleration des Temperaturanstiegs. Das scheint ja jetzt erst der Anfang, keine Ende in Sicht und kein Mensch hat irgend einen Grund parat, warum dieser Temperaturanstieg so ganz von sich aus und obwohl die Menschen ungebremst weiter Öl und Kohle verbrennen, sich reduzieren soll. Diese Stetigkeit des Temperaturanstieges sollte zu denken geben, der so gänzlich ohne Schwankungen ist. Tja, vielleicht ist es jetzt gerade am Schönsten hiernieden für die Menschen, zumindest für diejenigen, die nicht dummer- und unglücklicherweise in einen Krieg verwickelt sind oder in der dritten Welt leben. Vielleicht sollte die Menschheit die Koffer packen nach dem Motto, man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist, und verreisen. Vielleicht kann es schöner gar nicht mehr werden. Verheerende Unwetter, Tornados werden immer häufiger, Überschwemmungen, Bergstürze, unaufhaltsamer Anstieg des Meeresspiegels, Wegschmelzen der Polkappen. Vielleicht gilt jetzt tatsächlich: Finita la Fiesta.

06.09.2024 

Nachlassschock meint : Der Schock lässt nach. Der Schreck lässt nach. Der eigentliche Schock ist derjenige, dass das alles so voll Normalität geworden ist, dass die Polizei jemanden abknallt, dass jemand mit einer Waffe oder einem Messer hier Wild West spielt. Die Wildwest-Filme, die Selbstjustizfilme der USA zeigen nach Jahrzehnten ihre Wirkung. Die Ballereien mitten unter uns sind Selbstverständlichkeit geworden. Die erschrockenen Reaktionen von allerelei Politikern auch. Raue Zeiten. Die einen werden so abgeknallt, die anderen wirft man den Taliban fürs Schariafressen vor. Und die Zeitungen verschwenden wieder jede Menge Druckerschwärze und tun noch so, als ob etwas Skandalöses passiert (dabei passieren die richtigen Skandale ganz woanders). Aber Schiessereien sind bild- und offenbar textergiebiger. Man liest es schon gar nicht mehr. Das spart Zeit. Schiessereien und Tötereien bei uns in aller Öffentlichkeit sind inzwischen so wenig interessant wie die neueste Geschichte, dass ein LKW wieder mal einen Fahrradfahrer in den Tod geschubst hat, unwillentlich selbstverständlich, unwissentlich, kann ja passieren von wegen totem Winkel und nicht genügend Hilfsspiegel im öffentlichen Raum. Mei, der gewollte Tod, der gezielte Tod ist mitten in der Nachkriegsgesellschaft angekommen, die eh schon wieder eine Kriegsgesellschaft ist, indirekt mindestens. Nix Friedensbewegung. Und das ist erst der Anfang. Es gibt ernsthafte Anzeichen für einen wirtschaftlichen Niedergang des Landes, wie beim Umschwung von der Ebbe zu Flut fangen die Arbeitslosenzahlen langsam, stetig aber mit Nachdruck an zu steigen. Die goldenen Zinslosjahre für den Staat sind vorbei, er muss den Gürtel enger schnallen, wenn er das Schnallen überhaupt schnallt. Alles sprich für einen Sturm, der naht. Und die Ampel in Berlin tanzt ihren Todestanz. Das alles kann einen ... nicht mehr erschrecken.

05.09.2024 

E. Thisch meint : Ist das noch ethisch oder ist es schon postethisch, antiethisch, nonethisch? Entspricht das noch unseren ethischen Massstäben an Menschenwürde, Menschenrecht als Grundlage unserer freiheitlichen Demokratie? Ist das noch das moralisches Handeln, welches wir als allgemeinen und müstergültigen Massstab moralischen Handelns gerne hätten und auch auf uns anwenden würden? Also im Sinne von Kant, stets so zu handeln, dass man das auch auf sich anwenden würde. Hier geht es darum, Menschen in die Hände der Taliban und ihrer Scharia-Rechtssprechung auszuliefern. Die Politik spricht stolz von Abschiebung. Als sei das eine Heldentat. Dabei hat sie sich dazu von Hetzern, Fremdenfeinden, Extremisten, Verächtern und Feinden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung drängen lassen. Von Menschen, die auf das fundamentale Recht auf Asyl für Schutzsuchende pfeifen. Sicher, es geht hier um Menschen, die bei uns als Rechtsbrecher in Erscheinung getreten sind, die dieses fundamentale Recht mit Füssen getreten haben. Es geht hier um Menschen, die als Rechtsbrecher rechtskräftig verurteilt worden sind. Es geht ganz konkret um eine Gruppe von Männern aus Afghanistan, die hier bei uns das Gastrecht missachtet haben. Sie werden bei der Abschiebung freundlicherweise noch mit tausend Euro Handgeld ausgestattet. Und ersten Berichten nach, dürfte ihnen das sofort von den Taliban abgenommen worden sein, als sie ihre Landsleute sogleich in ein berüchtigtes Gefängnis gesteckt haben. Jetzt warten sie dort, wo ihnen möglicherweise Folter droht, auf den Prozess. Bestrafungen wie Händeabhacken, Auspeitschen, Steinigung tauchen am Horizont auf. Ist das noch ethisches Handeln in Deutschland, Menschen, selbst solche die sich der Gastfreundschaft nicht als würdig erwiesen haben, der Folter auzusliefern, dem Abhacken von Gliedmassen, der Auspeitschung, der Steinigung? Ist das noch ethisch-moralisches Handeln nach unseren eigenen Massstäben? Würde übersetzt bedeuten, würden wir das ok finden, wenn dem Bundeskanzler bei einer allfälligen Fortführung seines Hamburger Warburg-Prozesses es zu einem Urteil käme, das verlangt, dem Bundeskanzler einen Arm abzuhacken? Würden wir das ethisch ok finden? Oder wenn es zu einem Prozess gegen einen ehemaligen Verkehrsminister käme, der mit voreiligen Mautverträgen den Staat um Milliarden erleichtert hat, wenn dieser dafür zu 100 saftigen Peitschenhieben auf den nackten Rücken verdonnert würde? Würden wir das noch als ethisches Handeln akzeptieren und gut befinden? Würden wir für uns dann noch in Anspruch nehmen, uns als freiheitliche Demokratie zu bezeichnen, die die Menschenwürde achtet?

04.09.2024 

Peak Peak Peak meint : Und dreimal krähte der Hahn: Peak, Peak, Peak (Peach, Peach Peach, Piech, Piech, Piech, Pfirsich?). In den 70ern meinte er noch den Oil-Peak. Aber inzwischen wird soviel gefördert und verbrannt wie nie. Der Peak-Schrei verhallt im Nirgendwo. Jetzt könnte wieder so ein Peak-Punkt sein. In der Bundesrepbulik. Peak-Indiz oder einmaliger Ausrutscher wegen lausigen Managements? Volkwagen, der grösste Autobauer der Welt, so die Saga, der will Fabriken schliessen, Standorte, Arbeitsplätze abbauen, um Milliarden zu sparen. Die Eigentümer haben schliesslich in Jahrzehnten noch nicht genügend Milliarden auf die Seite geschafft, mit all den Tricksereienk, Umweltschweinereien und geballter Lobbymacht. Peak oder Management-Versagen wegen der Blume-Doppelbelastung? Porsche wollte schon mal VW übernehmen. Lustige Episode. Forget about it. Jetzt steht die Peak-Frage im Raum. Ist der Industrialisierungs-Peak in der Bundesrepublik erreicht? Oder bereits überschritten? Findet jetzt der Abschwung, der Umschwung in die Deindustrialisierung statt? Die Anzeichen mehren sich. Immer mehr Firmen wollen abwandern. Wegen zu hoher Energiekosten, von den Sozialkosten zu schweigen. Sauberer fürs Land wärs. Folgen auch kopfloser Politik. Panikartiger Ausstieg aus der Atomenergie, kaum weniger panikartiger Ausstieg aus der Kohleförderung, panikartige Verhinderung von Windenergie und vor allem von neuen Stromtrassen von Nord nach Süd. Bayern als Vorreiter mit einem gillamoosgedämpften MP in der Deindustrialisierung. Umdenken erforderlich. Deutschlands Zukunft als ein weltweit bemerkenswertes Industrie-Disneyland, als Denkmalland der Autoindustrie, der Bergbauindustrie, des Kohleabbaus, der umfunktionierten Atommeiler? Touristen aus aller Welt wollen diese Reise in die Vergangenheit mitmachen. Mit Temporär-Musikarenen wie für Adele. Und wenn schon, denn schon, dann könnte man gleich das ganze Land auf ökologische Landwirtschaft, gar Permawirtschaft umbauen. Deutschland als Vorreiter in der Klimakrise. Deutschland Makellosland, ohne dreckige Industrien. Deutschland Sauberland. Properland. Vielleicht gar nicht so übel, die Deindustrialisierung. Deutschland Traumland. Deutschland Märchenland, das die Schaudermärchen von den vergangenen, dreckigen Industrien erzählt.

03.09.2024 

Freibrandmaurerei meint : Der Wahlausgang in Thüringen und Sachsen bot keine Überraschung. Er lag im Rahmen der Voraussagen und Umfragen. Trotzdem steht es jedem Bürger dieses Landes frei, Brandmaurerei zu betreiben, die Errichtung von Brandmauern zu fordern. Aktuell jedenfalls scheint das Grundgesetz und damit die freiheitlich-demokratische Basis des Landes nicht gefährdet, da dies ja in Berlin umhegt wird. Ferner sind die Wähler in Thüringen und Sachsen immer noch Bürger dieses Landes, wenn auch manche von ihnen unter Extremismusverdacht stehen wegen demokratiefeindlicher Äusserungen; man kann sie nicht abschieben. Sie sind Teil des Landes, Teil der Bundesländer. Sie sind immer noch Mitbürger und müssen bei der Gestaltung der Politik mitberücksichtig werden. Wobei es bei allen Belangen, die die Demokratie als solche betreffen, selbstverständlich null Konzessionen und kein Pardon gibt. Abgesehen davon, dass auch bisher die Freiheit in der Bundesrepublik immer schon verteidigt werden musste gegen manche Vorschläge vor allem übereifriger Innenminister oder anderer politischer Überehrgeizlinge (Datensammelwut, Überwachung, vorbeugende Haft etc.). Das ist sozusagen ständiger Teil der Auseinandersetzung im politischen Alltag. Klar ist, dass die demokratisch gesinnten Parteien das jetzt vielleicht noch wacher und nachdrücklicher betreiben müssen. Brandmauern also im konkreten Fall, bei konkreten Vorlagen. Bedenklich kann es für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden, weil eine aktuell höchst erfolgreiche Partei diesen radikal abschaffen will. Allerdings reicht dazu ein Bundesland nicht aus. Es reicht zwar aus, geplante Zwangsgbührenerhöhungen vorerst abzuwenden, da reicht ein Bundesland. Aber bislang hat das Bundesverfassungsgericht jeweils mit zeitlicher Verzögerung im Sinne des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes entschieden. Muss nicht so bleiben, da dieser nach wie vor viel zu kompliziert und ineffizient organisiert ist und viel zu viel Zwangsgebührengeld für nichts und wieder nichts ausgibt oder gar für korrupte Organisationen wie das IOC. Übrigens könnte das mit ein Grund sein, warum die eine Partei so erfolgreich geworden ist.

02.09.2024 

ampulsderzeit meint : Wo ist der Puls der Zeit messbar? Wie ist der Blutdruck, allenfalls der Bluthochdruck der Zeit festzustellen? Sind Wahlen der Messer des Pulses der Zeit? Oder sind sie nur Ergebnis dessen, wie die Parteien sich verkauft haben? Sind die Modephilosophen, die regelmässig im Blätterwald, am TV, im Internet ihre tiefgründigen Überlegungen absondern, am Puls der Zeit? Sind die Börsen der Puls der Zeit? Sind es die Redaktionsstuben der verschiedensten Medien und Verbreitungskanäle? Sind die Gletscher und ihre Abschmelze der Pulsmesser der Zeit? Ist es die Erderwärmung? Sind es die Gelehrtenstuben, ist der Nobelpreis der Messer des Pulses der Zeit? Sind es die Trödelmärkte, die Hofflohmärkte? Sind es die Wahlauguren? Sind es Studien und Untersuchungen der Abwässer der Zivilisation? Sind die Internetsuchmaschinen am Puls der Zeit? Sind die öffentlich-rechtlichen Wahlsendungen am Puls der Zeit? Ist das Kanzleramt am Puls der Zeit, das Aussenministerium, das Wirtschaftsministerium, das Wissenschaftsministerium, sind es die Büros der Ministerpräsidenten? Sind die Literaten am Puls der Zeit, die Filmemacher, die Maler, die Musiker, die Theater? Sind die Archivare am Puls der Zeit, sind es die Ökobauern, die Klimakleber, die Flugzeugbauer? Gar die Flaschensammler? Sind es die Designer, die Modemacher, die Influencer, die Sportstars? Sind Experten jeglicher Couleur die Pulsmesser der Zeit? Die Talkshows? Sind die Algorithmen, die KI am Puls der Zeit? Sind die Bierzeltredner am Puls der Zeit? Sind es Kanzel, Demos, Pamphlete, Graffitis, wilde Aufkleber, Blogs? Sind die Banken und die Banker am Puls der Zeit? Sind die Superreichen am Puls der Zeit? Ist BlackRock am Puls der Zeit, der norwegische Staatsfonds, der saudische? Sind Architekten und Bauunternehmer am Puls der Zeit, ist es die Deutsche Bahn, die Lufthansa, der MVG? Sind die Touristen am Puls der Zeit? Sind Leitmessen und Leitindexe der Puls der Zeit? Ist die Sterneküche die Skala für den Puls der Zeit? Wer ist wirklich am Puls der Zeit und kann also verbindlich etwas aussagen über den Zustand der Zeit?

01.09.2024 

Vorlet Ztese Ite meint : Auf der hinteren Seiten ihres Politbuches vergräbt die SZ regelmässig die grauenhaften Untaten, die Israel im Gazastreifen anrichtet. Immerhin berichtet sie regelmässig über die offenbar systematische Zerstörung und das menschliche Elend, das dort angerichtet wird: Täter: Israel. Generell muss dann quasi als Entschuldigung angeführt werden der Terroranschlag der Hamas vom 7. Oktober letzten Jahres, die sich bald jährt. Der Rachefeldzug Israels ist noch nicht zu Ende. Das gehörte normalerweise im Verhältnis zur Katastrophe, die da vor unseren Augen stattfindet, auf die erste Seite. Das gehört skandalisiert. Israels Kredit weltweit schmilzt auch so täglich. Das Land zeigt seine schauderhafte Seite. Was die SZ bei ihrer Platzierung des Verbrechens nicht berücksichtigt, das ist das verheerende Echo dieser israelischen Untaten auf der Seite der Unterstützer der Palästinenser. An anderer Stelle der Wochenendausgabe des Blattes, im Buch Zwei, fällt das Wort Brandbeschleuniger (den Zusammenhang zwischen inkonsequenter deutscher Israelpolitik und Terroranschlägen hierzulande soll sich der Leser bittschön selber zusammenklamüsern). Wie dort der Hass anschwillt. Eine restriktive Asylpolitik in unseren Landen kann das nicht aufhalten. Dieser Hass wird von Israel täglich weiter gefüttert. Frieden rückt so immer in weitere Ferne. Und immer noch hat Israel kein Projekt, wie es einmal mit der arabischen Welt, mit seinen Nachbarn, mit den Palästinensern in Frieden leben will, wie es die Tausenden von toten oder fürs Leben geschädigten Kindern aufarbeiten, wie es sich am Wiederaufbau des Gazastreifens beteiligen will. Zu einem Friedensprozess gehört Aufarbeiten der Verbrechen, des Terrors auf beiden Seiten. Es muss ein Versöhnungsprozess einsetzen, wie in Ruanda nach dem Völkermord. Und der darf nicht an Begriffsklaubereien scheitern, ob nun Genozid oder nicht, ob Vernichtungskrieg, Rachefeldzug oder was auch immer; die Taten sind so schon furchtbar genug, es handelt sich um ein Massaker, um Massenmord mit inzwischen etwa 40' 000 Toten und darunter schätzungsweise der kleinere Teil Kämpfer. So einseitige Gewichtung der Berichterstattung hilft keinem; sie drängt das Blatt parteiisch in eine Ecke, was ihm viel an Glaubwürdigkeit bei der Gegenpartei nimmt. Den Täter wiegt es in falscher Sicherheit, er fühlt sich bestätigt und glaubt, weitermachen zu können wie bisher, den Opfern hilft es auch nicht. Die fühlen sich zwar vielleicht wahrgenommen, aber so richtig nach den moralischen Massstäben, die der Westen an sich selber stellt, auch nicht unterstützt, weil er Israel die ganzen Untaten doch recht lasch durchgehen lässt. Da müssen sich die Palästinenser verratzt und verraten vorkommen. Auch das ist für den Westen keine erspriessliche Zukunftsperspektive. Und verrät damit die besondere Plicht Israel gegenüber. Ein übler Freundschaftsdienst, den damit auch die SZ Israel leistet.

31.08.2024 

Street Words CXCIII meint : Hatte nicht mitgekriegt, die vom Bezirksausschuss hat gesagt, nächste BA-Sitzung ist am 7. 11. Mein Gott, Oida! Nein, weil ich hab mein Telefon oben liegen lassen. Das isch würkli ä cuule Lade. Dann halten Sie mal schön durch, dann passen Sie auf, dasss Sie keine Fehler machen. Deutschland ist ein Naziland, dreckige Nazi. Sie sind Didi, kann ich ein Selfie mit Ihnen machen? Sie lernen in Mörschwil ganz anders. So grüass Dich so sieht man sich wieder. Du musst nicht so tun, ich gebs Dir auch so! Bin sofort wieder da. Da sindma midm Roller mitten aufm Weg gstanden, mitten aufm Weg. Du kannst nach Rosenheim fahren oder weiss der Geier was, Du kannst in Pasing einsteigen. So Urlaub in Amerika machen und dann selbst überprüfen. Auf dem Rückflug war alles voll, ich sass am Rande. Ziemlich gruselig, Bildung gibt’s nicht mehr. Ok, merk ich mir. Ausserdem koa i nia ois verzäln. Ich hab ne Bratwurst gegessen und nen Pfannkuchen, ich kann nimmer. Wir haben noch welchen zuhause. Das ist so ekelhaft. Habt Ihr noch Hunger, wollte Ihr ne Breze oder sowas? Ach nee, ich kenn ja nur den. Passt wie Faust aufs Auge. Das geht ja weiter. Dann machen wir den Glühwein selber. Eigentlich hab ich vier Minuten. Wir geben jetzt die Scheisse ab und da hinten ist eine Pfandrückgabe. Weil ich so aufgeregt bin. Dann schreib ich das nochmal rein, berücksichtige den Border-Faktor.

30.08.2024 

Richt Tig meint : Wer jetzt die Asylregeln verschärft, gibt den Hetzern recht.

30.08.2024 

Extremistenkasperl meint : Jetzt lassts Euch nicht vor den Fremdenfeinden und den Extremisten hertreiben und das Asylrecht mit Füssen treten. Trauts Euch laut und deutlich zu sagen, welche Errungenschaft dieses ist, was das für eine Gesellschaft bedeutet, dass Verfolgte jederzeit Aufnahme finden können. Lasst Euch nicht von den Extremisten und Fremdenfeinden dazu verleiten, dieses fundamentale Recht auszuhöhlen, einzuschränken. Bloss weil manche es missbraucht haben. Das ist absolut kein Grund, das Recht einzuschränken. Das Asylrecht muss ein vorrangiges Menschenrecht bleiben, gerade angesichts einer Welt, in der dieses vielerorts von skrupellosen Despoten mit Füssen getreten wird. Ihr könnt nicht diese Despoten kritisieren, ihr könnt nicht die Diktaturen kritisieren, aber den von diesen Verfolgten keinen Schutz gewähren. Politiker, die dieses Schutzrecht nicht laut und deutlich und als konsequent geltend aussprechen, sind keine Demokraten. Hilfesuchende sind a priori mal keine Verbrecher. Sie sind gefährdete Menschen. Da kann man nicht zynisch sogleich behaupten, die kommen nur, um sich in unseren Sozialsystemen bequem einzurichten. Sicher muss man wachsam bleiben und Missbrauch erkennen und darauf reagieren. Aber das darf nicht auf Kosten der wirklich Schutzbedürftigen gehen. Wenn vorgeblich demokratische Politiker sich brüsten damit, wieviele Menschen sie abgeschoben haben, so sind sie längst zu Erfüllungsgehilfen der von ihnen gefürchteten Rechtsextremisten und Fremdenfeinde geworden. So reden sie nach deren Mund, machen diese wichtig und salonfähig. Und der Wähler fragt sich, warum nicht gleich das Original nehmen.