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31.08.2019 

30 Jahre meint : 30 Jahre Deutsche Einheit. 30 Jahre Prager Picknick. 30 Jahre Mauerfall. 30 Jahre ist Deutschland das glücklichste Land der Welt. Ungeteilt. Pressefreiheit für alle. Reisefreiheit für alle. Bananen für alle. 30 Jahre Soli. 30 Jahre blühende Landschaften. 30 Jahre freie Wahlen. 30 Jahre Meinungsfreiheit. Aber schon ist zu hören, dass in manchen Betrieben manche Dinge nicht erwähnt werden dürfen. 30 Jahre öffentlich-rechtlicher Rundfunk für alle. Und schon reden manche von Zwangsfunk, von Staatsfunk. 30 Jahre stasifreies Deutschland. Aber die Überwachung wächst und wächst. 30 Jahre wirtschaftlicher Erfolg. Altersarmut ist jetzt überall möglich. 30 Jahre deutsche Einheit. Die innere Spaltung in Arm und Reich wächst. 30 Jahre deutsche Einheit. Die Spaltung in Boomzonen und abgehängt Regionen wächst. 30 Jahre deutsche Einheit. Jetzt gibt es nicht mehr für jeden eine bezahlbare Wohnung. 30 Jahre deutsche Einheit. Und das deutsche Kino hat mehr Geld denn je und ist wieder nicht im Wettbewerb von Venedig dabei. 30 Jahre deutsche Einheit. Und ihr jüngstes Kind heisst Populismus. 30 Jahre deutsche Einheit. Und das Gesundheitssystem ist ein Zweiklassensystem. 30 Jahre deutsche Einheit. Und Deutschland ist das glücklichste Land der Erde. 30 Jahre deutsche Einheit. Und Infrastruktur und die etablierten Parteien bröseln. 30 Jahre deutsche Einheit. Und die Politik ist total lobbyverseucht. 30 Jahre deutsche Einheit. Und die Parlamentarier entfernen sich mit ihren regelmässigen, prozentualen Diätenerhöhungen und ihren Pensionen immer weiter vom Durchschnittsverdiener, auf dem Weg zu einer sich selbst bestens versorgenden Bonzenelite. 30 Jahre deutsche Einheit. Und schon gibt es eine superschnelle Bahnverbindung zwischen München und Berlin. 30 Jahre deutsche Einheit. Und wir sind das glücklichste Volk der Erde. Wir können es vielleicht nur nicht so gut formulieren.

30.08.2019 

Der Berühmte Tropfen meint : Nachdem die tz darüber berichtet hat, wie unglaublich sich die frisch versiegelte Sendlinger Strasse in diesen immer extremeren Sommern aufheizt, hat sich die zuständige Abteilung der Stadt gesputet, um praktisch tags drauf (ein paar Tage dauert so eine Schnell-Schnell-Aktion dann doch) eine erste Möblierung in dem FuZo-Stück vorzunehmen. Da steht er jetzt, da steht er wahrhaftig, da steht er als einsames Männchen auf weiter Flur: der Tropfenspender, der Wasserspender, noch umhegt wie ein junges Pflänzchen mit Verbissgittern, noch ist er nicht aktiv, der Trinkbrunnen wie die Stadt wohl grossspurig verkünden wird, der den berühmten Tropfen auf den heissen Stein liefern wird. Immerhin kann man von den Baustellen in München nicht behaupten, sie seien ein Tropfen auf den heissen Stein, sie sind gründlich, ausladend, sie sehen aus wie eine regelrechte Stadtrenovierung, da geht was ab. Was mit Behinderungen verbunden ist. Da gibt es aber einen anderen berühmten Tropfen, der sich jetzt mit Urgewalt ins Gespräch drängt, das ist der Biertropfen, der garantiert nicht nur tropfenweise fliessen wird, der Oktoberfesttropfen. Der ist ein enorm starker Tropfen, der schafft es noch jedes Jahr, dass die meisten Baustellen verschwinden oder sich so dünn wie möglich machen, ein wirksamer Tropfen also, aber just aus dem Grund, weil er nicht nur tropfenweise fliesst. Denn der Oktoberfesttropfen ist ein Heiliger Tropfen aus Hopfen, auch wenn die Hopfenbauern sich über die Wetterextreme beklagen. Ob jeder berühmte Tropfen auch ein steter Tropfen ist, der den Stein höhlt, sei dahingestellt. Aber bei manchen Dingen könnte so ein steter Tropfen hilfeich sein. Wenn Despoten künftig immer auch diesen Zusatz im Titel erhielten, wenn über sie berichtet wird. Könnte Wirkung haben. Die SZ hat gestern auf ihrer Medienseite über den Massenmörder, den Oberkiller Assad aus Syrien berichtet, über Massnahmen selbst gegen die regierungsfreundlichen Medien, aber ein Bild vom brutalen Diktator veröffentlicht, wie er als feiner Herr im Anzug in einem Studio sitzt, erstklassig und ordentlich gekleidet, ein wahrer Herr ohne jedes Blut am Anzug, am Hemd, schon gar nicht an den Händen, und die SZ hat respektvoll in der Untertitelung von Präsident Assad geschrieben ohne jeden Mörderzusatz oder Despotenzusatz, als ob er ein respektabler Bürger sei. Tropfenweise falscher Respekt ist nicht hilfreich.

29.08.2019 

Systerie meint : Sicherheitshysterie am Münchner Flughafen. Ein ankommender Passagier – also längst woanders gründlich sicherheitsgecheckt – verlässt durch eine Nottür den Top-Sicherheitsbereich statt durch die Zollkontrolle. Aufruhr in den Sicherheitsgremien. Was könnte der Mann nicht alles anrichten. Ein freier Mensch unter freien Menschen. Welche Gefahr. Jetzt drehen die Sicherheitsexperten durch. Stoppen den Betrieb im Abflugbereich, da wo die ominöse Figur herkommt. Da, wo sie oder er nicht mehr ungehindert reinkommt. Totalzusammenbruch des Verstandes der Sicherheitsleitung. Derweil könnte der gesuchte Mann, um einen solchen soll es sich gehandelt haben, zum Beispiel den S-Bahnhof oder ein Parkhaus in die Luft sprengen oder einen Autobus in Geiselhaft nehmen. Was halt so freie Menschen in freier Wildbahn anrichten könnten. Oder er könnte mit 180 Stundenkilometern über die Autobahn brettern und einen tödlichen Unfall verurusachen. Aber was macht die Sicherheitsleitung des Flughafens? Die sperren den Abflugbetrieb komplett. Hm? Haben die einen Knall? Haben die eine Erklärung dafür, dass sie dort alles stoppen, wo die gesuchte Person gar nicht sein kann? Vielleicht hat sich der Gesuchte ja einen angedüdelt und fährt alkoholisiert auf der Autobahn und verursacht so einen tödlichen Unfall mit unschuldigen Opfern. Aber was macht das Sicherheitsghetto? Es schliesst den Abflugbereich. Selbst das war dieses Jahr ein Fiasko, als ein Passagier unkontrolliert in diesen Bereich hineingegangen ist. Bis das Sicherheitskonzept zugeschlagen hat, sass diese Frau längst in einer Maschine, die im Steigflug war. Haben die noch alle bei der Flughafensicherheit? Macht es ihnen einfach Spass, Macht zu demonstrieren? Leben die in hysterischen Welten, die nur Gefahren sehen? Haben die vergessen, dass Deutschland ohne grosse Aufregung nach wie vor jährlich über 3000 Todesopfer auf den Strassen duldet, also Massentoden gegenüber sich ziemlich cool verhält? Wobei viele der Opfer unschuldig sind. So viele Todesopfer hat der weltweite Luftverkehr in einem Jahr nicht. Wozu also die Sicherheitsmanie ins Hysterische wachsen lassen? Vor allem: diese Hysterie macht mögliche Täter darauf aufmerksam, wie sie mit minimstem Aufwand und ohne ein ahndbares Verbrechen der Industriegesellschaft enormen Schaden zufügen können: sie müssen nur durch eine falsche Tür gehen.

28.08.2019 

aufgestossen meint : Da im Moment ein Aussage von einem Honorarprofessor Wolfram Winter für Medienmanagement an der Hochschule Macromedia durchs Netz geistert, mit der einer Erhöhung der Rundfunkzwangsgebühr das Wort geredet wird, stösst einem gleich wieder der schlechte Stil des ARD- und gleichzeitig BR-Chefs auf , des früheren Kanzleramtssprechers Ulrich Wilhelm (Gehalt aus Zwangsgebührengeldern wie die Bundeskanzlerin), indem er trotzig in aller Öffentlichkeit behauptete, er mache schlechteres Programm, das heisst mehr Wiederholungen und weniger Drehtage, weil die Zwangsgebühr nicht hoch genug sei. Das ist miserabler Geschäftsstil und vertreibt die Kunden, erhöht das Glaubwürdigkeitsproblem der Anstalt. Statt dass er demokratischen Enthusiasmus im Laden verbreitet, wir schaffen das auch mit weniger Geld: besseres Programm. Jammertrine. Optimismus, Schwung und Findigkeit ist wohl bei einer solch arthrithischen Institution nicht denkbar. Kotau vor dem Bürokratismus. Schlechter Ratgeber der Demokratie (das beweist das Aufkommen des Populismus, gegen welchen doch die Anstalt erfunden worden ist). Es gibt Vergleiche der Rundfunkgebühren, wobei die nicht überall eine fixe Haushaltszwangsgebühr sind, und bei diesem Vergleich wird klar, es gibt Länder, die mit weniger Gebühr ein besseres Programm machen, so die BBC in England. Wobei auch dem Herrn Honorarprofessor Winter offenbar nicht auffällt, dass die deutsche Rundfunkzwangsgebühr zu Lasten der einkommensschwachen Haushalte geht und die Reichen maximal entlastet, somit die Erhebung demokratiefeindlich und sozial unausgewogen ist und dass jede Erhöhung sie ungerechter werden lässt. Aber offenbar reicht der Titel eines Honorarprofessors nicht aus, einen so einfachen Gedanken zu fassen. Und was den BR-Chef betrifft: ein Kanzlerinnengehalt sollte doch mindestens Garantie dafür geben, dass wenigstens geschäftlicher Anstand walten gelassen wird und nicht dem Kunden sozusagen der blanke Hintern gezeigt, also die Verachtung für den Kunden so klar ausgesprochen, Ihr kriegt schlechtere Produkte, weil Ihr nicht genügend bezahlt. Welch Defätismus.

27.08.2019 

bibber bibber meint : bibber bibber, drei Landtagswahlen stehen an. bibber bibber, der Populismus ist im Vormarsch. bibber bibber, die herrschenden Parteien kommen ins Schlottern und Stottern. bibber bibber, sie bangen um ihre Pfründen. bibber bibber, unter der grossen Koalition sind die Reichen noch reicher und die Armen noch ärmer geworden. bibber bibber, ein gefundes Fressen für die Populisten. bibber bibber, die einen versuchen es mit einem last-minute-Vorschlag einer Reichensteuer, unausgereift. bibber bibber, sie hätten lang genug Zeit gehabt. bibber bibber, das ist das Pendel der Demokratie, wenn die Herrschenden zu verschnarcht sind. bibber bibber, täglich passieren Bluttaten im Lande, keiner weiss mehr, wer sie begeht – nur die Populisten wissen es. bibber bibber, die Abrechnung mit der herrschenden Politik wird fürchterlich. bibber bibber, sie versucht mit dem Amazonas-Feuer abzulenken. bibber bibber, die Herrschenden schaffen ein Klima der Dämonisierung, das lässt ihre Taten nicht in besserem Lichte erscheinen. bibber bibber, Dämonisierung ist auch eine Ausformung des Populismus. bibber bibber, die Diätenerhöhugen der Parlamentarier entfernen sich im Betrag immer weiter von den Lohnsteigerungen des Durchschnittsbürgers. bibber bibber, das führt zu einer abgehobenen Politik. bibber bibber, das überdimensionierte, verfettete Parlament schafft auch kein Vertrauen. bibber bibber, alle par Jahre beurteilt der Wähler die Politik der Herrschenden, das ist demokratisch. bibber bibber, trotz Nullzinspolitik, Immobilienpreisexplosion, Wohnungsnot guckt die herrschende Politik zu, als ob es sich um eine Naturkatastrophe handle. bibber bibber, der Wähler zieht die Politik zur Verantwortung. bibber bibber, es sieht gar nicht gut aus für die regierenden Parteien. bibber bibber, der Wähler will Taten sehen. bibber bibber, das Zweiklassengesundheitssystem ist auch so ein Ungerechtigkeitsfaktor. bibber bibber, und der Zwangsgebührenfunk erreicht längst nicht mehr alle Wähler. bibber bibber, der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird unfair zu Lasten der einkommensschwachen Haushalte finanziert, ist also auch ein Umverteilungsfaktor. bibber bibber, die Rentenerhöhungen bevorzugen die wohlgestellten Rentner und benachteiligen die mit den kleinen Renten. bibber bibber, die Politiker stehen immer mehr als vordringliche Selbstversorger da, siehe den Ex-Verteidigungsminister, der seine Pension verdoppeln will. bibber bibber, das ist Wasser auf die Mühlen der Populisten. bibber bibber, die Bilanz der GroKo sieht schwach aus, auch wenn in den Ländern nicht über die Bundespolitik abgestimmt wird. bibber bibber, die Herrschenden stehen im Ruch von der Autolobby gegängelt zu werden. bibber bibber, es wird ein grosses Pfründenschlachten stattfinden. bibber bibber, und der Wähler hat nicht vergessen, wie die SPD-Nahles (wer war das schon wieder) Hals über Kopf die Parteienfinanzierung auf Kosten der Steuerzahler kräftig erhöht hat, als sei die Staatskasse ein Selbstbedienungsladen; mehr Geld auch für die Populisten. bibber bibber, es wird spannend bei diesen Landtagswahlen. (Oder die schreiben den Populismuserfolg jetzt schon so hoch, dass sie nachher behaupten können, so schlimm sei es doch gar nicht gekommen).

26.08.2019 

lobbyverseucht meint : In der Wochenendausgabe macht die SZ in Buch Zwei, die Autoren sind Markus Balser und Michael Bauchmüller, deutlich wie wohl kaum zuvor, wie autolobbyverseucht das Verkehrsministerium in Berlin ist, das seit Jahrzehnten von der CSU besetzt wird. Warum erst jetzt, fragt man sich. Die Erkenntnisse dürften nicht von gestern auf heute vom Himmel gefallen sein. Warum erst jetzt so ein grosser und deutlicher Text? Nun ja, die doppelseitigen Annoncen der Autoindustrie in der SZ sind auch weniger geworden. Hat die Autoindustrie vielleicht auch die Zeitungen gekauft, nicht nur das Ministerium? Und haben die Zeitungen deshalb beim ganzen Rubbish, den das Verkehrsministerium über Jahrzehnte verbrochen hat, viel zu lange gekuscht und ruhig gehalten – und sind so indirekt mitbeteiligt an der Verkehrsmisere? Man könnte ein Beispiel nachreichen. Die Verkehrsverbindung zwischen München und Zürich über Lindau, Bregenz. Bei der Bahn wurde seit Jahrzehnten von einer Elektrifizierung gesprochen. Gehandelt wurde aber nur bei der Autobahn. Schon in den 90ern war die Verbindung durchgehend, auch dank dem Pfändertunnel. Bei der Bahn tat sich praktisch nichts. Vermutlich wurde auch hier nach der Devise gehandelt, dass es für Lokal- und Regionalpolitiker schöner sei, ein neues Autobahnstück einzuweihen, statt eine modernisierte Bahnstrecke (das wäre eine nette Fleissarbeit: Sammeln und Zusammenstellen all der Berichte über die Autobahnteilstückeröffnungen). Und alle haben mitgemacht. Die Zeitungen haben den Ruhm verbreitet, statt ihn kritisch zu begleiten. Mal schauen, ob sie bei der Eröffnug der Isentalautobahn den versagenden Politikern wieder einen tollen Medienteppich auslegen. In Richtung Lindau Zürich tut sich bei der Bahn jetzt was. Aber auch nur, weil die Schweiz nicht nur Druck gemacht hat, sondern weil sie auch noch 50 Millionen vorschiesst. Ende 2020 soll die Fahrtzeit nach Zürich um eine Stunde verkürzt sein dank Elektrifizierung, Neigetechnik und Durchgangsbahnhof in Lindau und garantiert nicht dank schneller und weitsichtiger Entscheidungen im Verkehrsministerium oder dank hartnäckiger Zeitungsforderungen. Die Automobilindustrie hat das moderne Deutschland gross, reich und lobbyversaut gemacht, so dass wir jetzt die Kacke am Dampfen haben.

25.08.2019 

Geh Sieben meint : Geh Eins Geh Zwei Geh Drei Geh Vier Geh Fünf Geh Sechs Geh Desaströs und Acht wurde Geh gangen. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Katastrophal und Acht wurde G gangen. Put put put, der Franzose macht ihm Avancen. Wir müssen im Gespräch bleiben. G spräch. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Eklat und Acht wurde Geh gangen. Wir lassen uns doch von den Chinesen den Mund nicht verbieten. Die hängen an unseren Lippen. Nie wieder flieg ich mit Cathay Pacific Airways. Die lassen sich den Mund verbieten. Die sind für uns ein Nogo. No G 0. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Trieben und Acht wurde G gangen. Dass sich in den USA keine breite Bürgerbewegung gegen den Präsidenten bildet, die dessen Ausfälligkeiten satt hat, die nicht länger zusehen will, wie er das Land isoliert, ruiniert und dem Spott preis gibt. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Twitterös und Acht wurde G gangen. Ist Amerika noch heilbar? G ist kein Sinnbild mehr für Gemeinschaft. G Ipfel ohne Abschlusskommuniqué. Wozu noch G ipfeln, wenn der Ami nur den Stinkefinger übrig hat. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G rässlich und Acht wurde Geh gangen. Gidfel in Bizarraritz. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Verarsche und Acht wurde Geh gangen. Put put put ein Zückerchen für den Gockel aus Moskau. Und Wettbewerb um die höheren Zölle, wer macht wen zuerst fertig, g.o., g.o., gidfel-G Ocked-out. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Flop-Plop und Acht wurde Geh gangen. Schreibt Britannien ab! Schreibt China ab! Schreibt die USA ab! Schreibt den Amazonas ab! Schreibt das Weltkilma ab! Schreibt die Gifpelei ab! G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Verwirrt und Acht wurde Geh gangen. Wir kommen zusammen, weil wir uns nichts zu sagen haben. Wir kommen zusammen, weil wir Krach wollen. Wir kommen zusammen, weil wir uns nicht einigen wollen. Wir kommen zusammen, weil wir einen schrillen Biarritz-Bizarr-Bazar wollen. Wir kommen zusammen, weil wir aller Welt demonstrieren wollen, dass die G's ausgedient haben. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G anz deppert und Acht wurde Geh gangen, wegen der Krim. Und solange die geklaut bleibt, gibt’s kein zurück in die Chaostruppe. Die Politik arbeitet gerne mit dem Vergessen. Das Internet macht das Vergessen schwieriger. Grosse Ausbeute für die Fotografen an Wirrköpfen und Populisten in Biarritz. ---- Und Definitionsverwirrungen aus lauter Panik vor den anstehenden Landtagswahlen und dem absehbaren Erfolg der Populisten in Deutschland: tagein tagaus passieren Bluttaten und Gewaltverbrechen in Deutschland, allesamt inzwischen laut Medien nur noch von „jungen Männern“ begangen, ohne Herkunftsangabe, vermutlich also alle aus jener Gruppe, die den Populisten Auftrieb gibt, das kann sich selbst klein Hänschen ausrechnen; auch wenn die Medien ihn für blöd halten. Verwirrschreiberei aus Panik und ein weiterer Schub für den Populismus. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Ziegen und Acht wurde Gähn gangen.

25.08.2019 

Geh Sieben meint : Geh Eins Geh Zwei Geh Drei Geh Vier Geh Fünf Geh Sechs Geh Desaströs und Acht wurde Geh gangen. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Katastrophal und Acht wurde G gangen. Put put put, der Franzose macht ihm Avancen. Wir müssen im Gespräch bleiben. G spräch. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Eklat und Acht wurde Geh gangen. Wir lassen uns doch von den Chinesen den Mund nicht verbieten. Die hängen an unseren Lippen. Nie wieder flieg ich mit Cathay Pacific Airways. Die lassen sich den Mund verbieten. Die sind für uns ein Nogo. No G 0. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Trieben und Acht wurde G gangen. Dass sich in den USA keine breite Bürgerbewegung gegen den Präsidenten bildet, die dessen Ausfälligkeiten satt hat, die nicht länger zusehen will, wie er das Land isoliert, ruiniert und dem Spott preis gibt. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Twitterös und Acht wurde G gangen. Ist Amerika noch heilbar? G ist kein Sinnbild mehr für Gemeinschaft. G Ipfel ohne Abschlusskommuniqué. Wozu noch G ipfeln, wenn der Ami nur den Stinkefinger übrig hat. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G rässlich und Acht wurde Geh gangen. Gidfel in Bizarraritz. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Verarsche und Acht wurde Geh gangen. Put put put ein Zückerchen für den Gockel aus Moskau. Und Wettbewerb um die höheren Zölle, wer macht wen zuerst fertig, g.o., g.o., Gidfel-Go-Ko, gifdel-gocked-out, gidfel-knocked-out. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Flop-Plop und Acht wurde Geh gangen. Schreibt Britannien ab! Schreibt China ab! Schreibt die USA ab! Schreibt den Amazonas ab! Schreibt das Weltkilma ab! Schreibt die Gifpelei ab! G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Verwirrt und Acht wurde Geh gangen. Wir kommen zusammen, weil wir uns nichts zu sagen haben. Wir kommen zusammen, weil wir Krach wollen. Wir kommen zusammen, weil wir uns nicht einigen wollen. Wir kommen zusammen, weil wir einen schrillen Biarritz-Bizarr-Bazar wollen. Wir kommen zusammen, weil wir aller Welt demonstrieren wollen, dass die G's ausgedient haben. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G anz deppert und Acht wurde Geh gangen, wegen der Krim. Und solange die geklaut bleibt, gibt’s kein zurück in die Chaostruppe. Die Politik arbeitet gerne mit dem Vergessen. Das Internet macht das Vergessen schwieriger. Grosse Ausbeute für die Fotografen an Wirrköpfen und Populisten in Biarritz. ---- Und Definitionsverwirrungen aus lauter Panik vor den anstehenden Landtagswahlen und dem absehbaren Erfolg der Populisten in Deutschland: tagein tagaus passieren Bluttaten und Gewaltverbrechen in Deutschland, allesamt inzwischen laut Medien nur noch von „jungen Männern“ begangen, ohne Herkunftsangabe, vermutlich also alles aus jener Gruppe, die den Populisten Auftrieb gibt. Verwirrschreiberei aus Panik und ein weiterer Schub für den Populismus. G 1 G 2 G 3 G 4 G 5 G 6 G Ziegen und Acht wurde Gähn gangen.

24.08.2019 

Street Words CLVXIX meint : Es muss, das ist die richtige Einstellung. Babsi und I und von da Kati no zwoa Nachbarinnen. Ehrlich, wenn ich ein Tag frei habe in der Woche, dann verbringe ich den mit meiner Familie. Das ist lustig für ihn. I hab selber wenig dabei ghabt. Benutzen Sie Ihr Häuschen noch? Ich sitz eigentlich nur da, damit ich da sitz. I mein, ganz so schlimm is es ja nicht. Mei, i bin so a braver Junge geworden, I klau nix mehr. Und da denk ich mir, was soll ich aloa dahoam, i fahr nach Pasing, i hab' n Cocktail dabei. Dann benutzt du es falsch. He, wie heisst denn Himmel auf Bosnisch? Da muss nur einer kein Bock auf das Thema haben und dann ist' s schon vorbei. Das ist doch der Doktor Huber, der die Mama operiert hat. Ich bin aber immer noch auf der spekulativen Seite. Ich weiss nicht, wo der Maschinenraum ist. Weil ich habe als junger Mensch gelernt, dass die Buchen und Eichen nur alle sieben Jahre blühen. Bumbai. Unter anderem auch Addis Abeba. Aber wo' s richtig kritisch sind. Ja wahrscheinlich hat' s irgendwo festgehangen gehabt. Wir waren eingeladen bei der Jutta in Unterföhring. Kein Stress machen, Sandra, hallo! Aber nun ist genau das passiert, seine Mutter blobbt das Ding. Der ist ein Azubi, der kann nichts entscheiden, das können nur wir Chefs. Alle Klischees erfüllt, gell. So trifft man sich wieder. Unfassbar, das habe ich noch nie gesehen. Also des is mit absolutem Elektroequipment produziert, da hast nur ne Stimme, aber die ist so klar. Ich hab immer wieder alte Leute von früher getroffen, wo ich beten durfte, Zeuge sein durfte. Die Koffer schon hinbringen und dann einkaufen. Ist es dir auch zu warm? Ich mach jetzt die Liste fertig.

23.08.2019 

Ankerzentren meint : Ankerzentren sind eine Massnahme der Politik, mit der sie Ausländerfeinde im Inland auf ihre Seite bringen wollte. Es sind Gedankenloszentren. Es sind Dampfkesselzentren. Hier werden junge, energievolle Männer, die teils abenteuerlich-strapaziös-lebensgefährliche Fluchten hinter sich haben, auf engstem Raum zusammengefpercht, so wie es für Hühner nicht erlaubt wäre. Das führt zu Explosionen, zu Randalen, zu Sensationen in den Schlagzeilen. Logo. Das wird Futter für Hetzerblätter und Hetzerparteien. Das treibt die Wähler, die darauf anspringen und darauf warten, just jenen Parteien zu, vor denen die amtierende Politik so Schiss hat, wogegen sie – offensichtlich unterinformiert – diese Ankerzentren errichtet hat. Diese werden nun mit den Schlagzeilen, in die sie geraten, zum Bumerang für die herrschende Politik, treibt noch mehr Wähler der Populismus-Partei zu. Die herrschende Politik wollte mit einer Inhumanmassnahme ausländerfeindliche Wähler an sich binden. Jetzt führt sie mit den von Anfang an abzusehenden Folgen dieser Massnahme die Wähler der Konkurrenz um die Regierungspfründen zu. Konsequent gelaufen. Jetzt bekommen sie die Folgen ihrer eigenen Politik um die Ohren geschlagen.

22.08.2019 

Gewinnt Vertrauen meint : Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. Gewinnt Vertrauen in die Politik zurück SCHRUMPFT EUER ÜBERDIMENSIONIERTES PARLAMENT verzichtet auf Pfründen bevor wir Euch den Grizzly schicken müssen. ------ (Eine Nachricht von heute: Grizzly zerrt schlafenden Mann aus Zelt, verschleppt und tötet ihn).

21.08.2019 

Die Schwarze Null meint : Die Schwarze Null ist kein Schwarzes Loch. Die Schwarze Null ist ein an sich hehres Haushaltsziel des Staates. Dass er seinen Betrieb aus den laufenden Einnahmen decke, ohne neue Schulden dafür aufzunehmen. Das Ziel ist aktuell allerdings in Frage gestellt. Weil niemand so recht weiss, ob wir uns in einer Rezession befinden und ob die anhält. Weil niemand weiss, ob dem Staat die Steuereinnahmen wegschmelzen wie dem isländischen Okjökull-Gletscher das Eis. Die grüne Null wäre dann das Ziel der Grünen: die Null-Emmissions-Republik. Die Rote Null steht symbolisch für den Niedergang der Roten, die mit dem Personalkarussell verzweifelt zeigen wollen, dass es sie noch gibt. Die Schwarze Null steht für die Schwarzen in der Regierung. Die Gelbe Null für die FDP, die nicht mehr so recht ins politische Leben kommt. Die Blaue Null für die Alternativpartei, bei der nicht so recht klar ist, ob die Null für das Interesse an der Demokratie steht. Die GroKo quält sich von Tag zu Tag. Sie hält die Gesetzgebungsmaschinerie am Laufen. Der Bürger hat keine Ahnung, wie viele Gesetze von einem viel zu grossen Bundestag beschlossen werden. Der Bürger hat bei den meisten Gesetzen, falls er überhaupt was davon mitbekommt, keine Ahnung wie sie zustande kamen und welchen Partikularinteressen sie dienen. Das schafft kein Vertrauen in die Regierungsparteien, die die Gesetze ja beschliessen. Wie, wenn dem Staat die Einnahmen wegbrechen, und das könnte ja sehr schnell passieren, wie will er denn weiter seine Wohltaten verteilen? Und, wäre der Staat nicht blöd, wenn er jetzt nicht Schulden machen würde, da er dafür aktuell sogar Zinsen nehmen kann, da er durchs Schuldenmachen sogar reicher würde, da wäre er doch schön blöd, wenn er das nicht täte. Und es sei nicht in Aussicht, dass irgendwann demnächst die Zinsen steigen dürften, je mehr die Rezession sich über das Land legt. Erstarrt dann die Regierung vollends in Lethargie bis zu den nächsten regulären Bundestagswahlen? Weil die Regierungsparteien alle auf dem absteigenden Ast sich befinden, weil sie die Bürger je länger, je weniger überzeugen können. Weil der Staat ohnmächtig zuschaut – und selber massiv profitiert davon – wie dem Sparer der Spargroschen fürs Alter abschmilzt (ebenfalls wie der Gletscher in Grönland), wie immer weniger Menschen sich ihre Wohnung in den Städten noch leisten können, sich ihre Wohnung da noch leisten können, wo sie doch verwurzelt sind. Der Staat schaut ohnmächtig zu, macht halbherzige Versuche mit einer Mietpreisbremse, aber er kriegt die wild gewordene Finanzwelt, die sich auf die Immobilien stürzt, nicht in den Griff – zum Nachteil einer steigenden Zahl von Bürgern, die solche Regierungsparteien garantiert nicht so schnell wiederwählen werden. Und was tun die Regierungsparteien in dieser auswegslosen Lage? Sie dämonisieren ihre Widersacher – und verschaffen ihnen dadurch noch mehr Zulauf, denn „dämonisieren“ ist auch nicht gerade eine überzeugende (Regierungs)Aktivität.

20.08.2019 

Dämonisierung Und Attraktivität meint : Dämonisierung macht attrkativ. Diese Erkenntnis kann jedem Kindermärchen entnommen werden. In die dunkle Gegend hinter einer gewissen Linie dürfen die Kinder oder die Protagonisten des Märchens nicht hin, das ist gefährlich. Das macht attraktiv, deswegen werden sie sich dorthin begeben. Und wenn sie es dann nicht täten, wäre das Märchen hinfällig. Die Politik allerdings ist kein Märchen. Sie sollte, wenn sie reif ist, aus den Märchen gelernt haben. Sie sollte gelernt haben, dass wenn sie einen Gegner, wie die AfD dämonisiert (aus nackter Angst vor dem Pfründenverlust), dass sie ihr zusätzlichen Zulauf beschert. Wenn die Politik und in ihrem Windschatten die ihr ergebenen Medien bei jeder AfD-Ausfälligkeit einen Aufschrei lancieren, dann machen sie sie attraktiv. Dabei reichte es durchaus, bei jeder sittlich-moralischen Grenzüberschreitung, denen auf die Finger zu hauen. So geht es mit jedem Vergehen gegen die demokratische Grundregel, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleich seien (und erst mal keiner ein Dämon). Dass Menschen wegen ihrer Unterschiede an Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht nicht diskriminiert werden dürfen. Eine funktionierende Demokratie müsste nur Vergehen gegen diesen Grundsatz der Gleichheit vor dem Gesetz, also Diskriminierung, rassistische Vergehen, antisemitische Vergehen, antigender Vergehen konsequent und deutlich bestrafen, diese würden bald unattraktiv. Sobald aber bei jedem Vergehen dieser Art ein Aufschrei durch Politik und Medien geht, so merken labile Menschen, eh, da kann ich mit wenig Mut einen Skandal provozieren, da bin ich plötzlich wichtig, ich brauche nur einen Menschen, der sich in diesem oder jenem von anderen unterscheidet, bespucken, niederschlagen, erniedrigen, verhöhnen und bin sogleich für einen Aufruhr gut. So leicht kann ich auf keine andere Weise so wichtig werden, wahrgenommen werden. Simple Mechanismen sind das. Wobei es für den Staat und die Medien einfach wäre, sich an die demokratische Grundregel der Gleichheit vor dem Gesetz zu halten; Vergehen dagegen konsequent und hart zu verfolgen und zu bestrafen; ihnen aber keine emotionalisierende, dämonisierende Aufmerksamkeit zu schenken. Dann dürfte es sich schnell rumsprechen, dass mit Vergehen dieser Art kein Blumentopf zu gewinnen ist. Nach dieser Verfahrens-Regel haben die Medien mit der randnotizhaft zurückhaltenden Berichterstattung über Selbstmorde im Schienenverkehrsbereich messbare Erfolge erzielt. Auch hier provoziert jede Sensationalisierung Nachahmer. Dito beim Terror. Wenn dieser es mit extremen Untaten auf die Titelseiten schafft, muss auf die ersten Nachahmer nicht lange gewartet werden. Andererseits ist für die Medien Dämonisierung allzu verlockend, weil solche Schlagzeilen offenbar Umsatz erzeugen. Zum Skandalisieren bleibt aber auch ohne Dämonisierung immer noch genug, von der unfairen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes zu Lasten einkommensschwacher Haushalte über das Zweiklassengesundheitssystem bis zur langfristigen Katastrophe des Rentensystems, zu schweigen vom Ausbluten der Sparer, der Vertreibung langjähriger Mieter wegen Mietpreisexplosion.

19.08.2019 

Grosse VoPa meint : Die SPD soll noch eine grosse VoPa, eine grosse Volkspartei sein, hört sich an wie Fauxpas, ist auch ein Fehler. Sie ist nur noch eine unter kleineren Parteien, oft kleiner als die AfD. Aber die Medien wollen, dass wir uns für sie interessieren wie für eine grosse Volkspartei, wer ihr nächster Vorsitzender werden soll. Interessiert uns wahnsinnig. Als ob es keine anderen Themen im Land gäbe. Und damit, dass der Finanzminister entgegen seiner Verlautbarung vor wenigen Monaten oder erst Tagen nun sich doch bewirbt, ist das Kind eh schon wieder in den Brunnen gefallen, wie beim Vorvorgänger, dessen Namen wir längst entsorgt haben. Und die SPD dürfte die längste Zeit in der Bundesregierung gewesen sein. So viele Posten und Pfründen wie jetzt, dürfte sie so schnell nicht wieder erlangen. Drum hängt sie so an dieser GroKo. Will auffallen um jeden Preis. Dabei ist nicht vergessen, wie die kürzlich zurückgetretene Vorsitzende im Handstreich in die Staatskasse die Parteienfinanzierung um zig-Millionen erhöht hat, weil in der Kasse der SPD Ebbbe herrschte. Das dürfte vor allem der aufsteigenden AfD zugute kommen – und deren Stiftungen. Aber wir sollen uns dafür interessieren, wer künftig diese Splitterpartei präsidiert. Als ob es kein Hongkong gäbe. Als ob es nicht gelte, China klar zu machen, dass man wenig amused wäre, wenn sie in Hongkong die freie Meinungsäusserung genau so zu unterdrücken gedenken wie auf dem Festland. Despotische Gesellschaften verbauen sich die Zukunft, wenn sie die freie Meinungsäusserung und damit den Disput und die Kreativität unterbinden. Es gäbe hier im Lande dringendere Probleme anzugehen, als sich für das Präsidium eines Auslaufmodelles einer ehemaligen Volkspartei zu interessieren. Wie will diese Gesellschaft bei der Aussicht auf weiterhin Nullzinsen, auf weiterhin steigende Immbobilienpreise, auf weiter immer weiter auseinanderklaffende Gesellschaftsschichten reagieren, wie will sie wieder zu einem harmonischen Ausgleich kommen, der für alle Teilhabe am wirtschaftlichen und kulturellen Wohlstand ermöglicht? Wie will diese Gesellschaft den Populismus in die Schranken weisen, ohne gleichzeitig eine Kultur der Dämonisierung zu etablieren (was sie just dabei ist, zu tun)? Wie will sie offen über Verbrechen von Flüchtlingen und Zuwanderern berichten, ohne gleichzeitig fremdenfeindliche Stimmungen anzuheizen, und auch ohne sich klein zu machen aus Angst vorm Populismus? Wie will sie einen verbindlichen Ton gegen den Populismus finden? Sie hat es bis heute nicht. Und beschäftigt sich lieber mit Personalproblemen eine bröselnden ehemaligen VoPa.

18.08.2019 

Spiritistische Sitzung? meint : Spiritistische Sitzung? War die Präsentation der zwei Hochhausklötze um die Paketposthalle herum vor einigen Wochen in München eine spiritistische Sitzung? Wie eingelullt waren die Reaktionen positiv, angetan bis begeistert. SZ-Matzig verstieg sich zu einem höchst wortgewandten, aber in keiner Weise nachvollziehbaren Artikel über die moderne, massgebliche Urbanität, die hiermit in München Einzug finden würde (ob er selber in solcher „Urbanität“ auch leben, wohnen, sich aufhalten und arbeiten wolle, sei dahingestellt). Kein Aufschrei. Kein Proteststurm. Dabei genügt eine kleine Vorstellungsübung, wie hammerhart die zwei Klötze die Marientürme erschlagen würden. Vermutlich waren die Anwesenden der DeMeuronschen spiritualistischen Sitzung wie gelähmt von dem unglaublichen Hammer, den die Architekten in Zuckerwatte verpackt vorstellten. Jetzt allmählich tagt es den Münchner, was diese Basler ihnen aufs Auge drücken und aufschwindeln wollen: gnadenlose Zerstörung der Skyline, erster Schritt zur Umwandlung von München zu einer beliebigen Millionen-Wolkenkratzerstadt unter Verlust ihrer bisherigen Urbanität. Allmählich tauchen in den Tageszeitungen da und dort Leserbriefe oder Artikel auf, die wohlbedachte Einwände formulieren. Allmählich tagt es den Münchner. Und immer noch gibt es nicht eine Skizze, die die Relation dieser zwei Klötze, die von den Schwindelarchitekten euphemistisch „Hochpunkte“ genannt werden, zum übrigen Stadtbild, zur Frauenkirche, zu Schloss Nymphenburg skizzieren. Vermutlich würde eine solche Zeichnung das Projekt sowieso gleich hinfällig machen. Weil der Eingriff in das traditionelle Münchner Stadtbild einfach zu brutal ist. Es würde den Grundpfeiler für eine Manhattanisierung der Meile zwischen Hauptbahnhof und Pasing bilden. Wenn Planer das wollen, dann sollen sie das bittschön auch so formulieren und nicht so tun, als gehe es hier lediglich um eine idyllische Gartenlaube.

17.08.2019 

Wie Stark meint : Wie stark ist China? Für wie stark hält sich China? Glaubt es, es sich leisten zu können, den Aufstand in Hongkong mit Panzern und Militärgewalt niederzuschlagen? Sitzt der chinesischen Führung nicht immer noch das Tiananmen-Massacker im Nacken? Ist der chinesischen Führung klar, dass, sollte es sich für eine gewaltsame Niederschlagung der Demokratie-Bewegung in Hongkong entscheiden, es noch Jahre und Jahrzehnte von der freien Welt genervt wird mit Fragen darnach? Was hat die gewaltsame Eroberung der Krim dem Russen gebracht? Was, ausser Kosten, Ärger und Peinlichkeit? Was hat dem Assad seine blutige Niederschlagung der Demokratie-Bewegung gebracht ausser einem in Trümmern liegenden Land, ausser einem enormen Blutzoll, einer Ausblutung des Landes durch Flucht? Und muss er nicht ständig um sein Leben bangen? Was hat den Türken die Massackrierung der Armenier vor hundert Jahren gebracht, ausser dass selbst Potentat Erdogan heute noch höchst empfindlich reagiert, wenn er darauf angesprochen wird? Was nützt es Despoten und Diktatoren, wenn sie Aufstände blutig unterdrücken und die Taten dann tabuisieren müssen, wenn sie ständig auf glühenden Kohlen sitzen und Angst haben müssen, einer aus irgend einer Ecke der freien Welt könne das Thema aufbringen? Tabuisierung macht unfrei. Was nützt es der chinesischen Diktatur, wenn sie gewaltsam den Demokratiewillen der Hongkonger niederschlägt, wenn sie daraufhin ständig von aller Welt darauf angesprochen wird? Was hat die gewaltsame Niederschlagung des Aufstandes der Ungarn anno 1956 den Russen gebracht? Ein paar Jahrzehnte war Ruhe, ok, Gnadenfrist, aber dann ist die Sowjetunion krachend eingestürzt. Wie stellt sich China sein Weltreich vor, das Demokratie nicht dulden will? Wie stellt sich China ein dauerhaftes Prosperieren ohne Feiheit, ohne Demokratie vor?

16.08.2019 

Klima Der Dämonisierung meint : Die herrschenden Parteien, die bei den nächsten Wahlen aus berechtigten Gründen um ihre Pfründen fürchten, schaffen ein Klima der Dämonisierung, um der unliebsamen Konkurrenz der AfD zu begegen. Dabei ignorieren sie eine der wichtigsten und meist diskutierten Erkenntnisse nach dem Holocaust, nämlich den Satz von Hannah Arendt von der Banalität des Bösen. Die etablierten Parteien verschaffen ihrer erwachsenden Konkurrenz durch die Dämonisierung viel mehr Gewicht als ihr zusteht, als sie wirklich hat. Sie bauschen diese Partei viel zu sehr auf. Auch diese Partei besteht bloss aus Menschen, die von Ängsten, Minderwertigkeitsgefühlen etc. geleitet werden. Ängste, keine Zukunft zu haben, verdrängt zu werden, die Heimat zu verlieren; Ängste die ernst genommen werden sollten; wobei manche einfach die Nase voll von den regierenden Parteien haben. Aber die herrschenden Parteien dämonisieren lieber: Menschen, die Ängste haben, müssen schlecht dargestellt werden. Dabei entspringt dieses Dämonisieren selbst einer Angst, der Angst, bei den Wahlen Sitze zu verlieren, Mandate zu verlieren, Einfluss zu verlieren. Auch das sind Ängste, die ernst genommen werden sollten, gegen welche die Leute einen Plan B in der Schublade haben sollten statt den Gegner zu dämonisieren. Es ist doch ganz klar für demokratische Partein, sollte klar sein, welche Positionen für Koalitionen verhandelbar sind und welche nicht. Insofern ist es absurd, schon vor den Wahl zu verkünden, mit denen regieren wir auf gar keinen Fall, die sind die Pest, die sind die Cholera, die sind Dämonen. Nein, es sind Menschen, mit denen man zu tun haben wird, sie werden in die Parlamente kommen. Die Demokraten haben sich bittschön demokratisch mit denen auseinanderzusetzen, demokratisch Kante zu zeigen, haben die demokratischen Masstäbe zu bestimmen. Sie zu dämonisiseren ist selbst ein angstgetriebener Akt und insofern nicht derjenige mündiger Demokraten. Aber es steht jedem frei, von Hannah Arendt zu lernen oder sie nur bei entsprechenden Diskussionen zu zitieren, sich mit dem Zitat zu schmücken.

15.08.2019 

Minus Nullkommeinsprozent meint : Hilfe, wir haben unsere Volkswirtschaft geschrumpft, um 0,1 Prozent, Nullkommaeinsprozent! Was bedeutet das? Wir sind kleiner geworden. Wir haben an Grösse verloren. Der Wachstumsmotor erlahmt. Wir haben nicht mehr so viele Güter produziert. Wir haben nicht mehr so viele Güter verkauft. Wir haben nicht mehr so viele Natur zuerstört. Wir haben weniger giftige Gase ausgestossen. Wir haben weniger Boden versiegelt. Wie haben weniger Umsatz gemacht. Wir sind in eine Rezession gerutscht. Ist das gut oder ist das schlecht? Wenn es gut ist, wer ist schuld daran? Wenn es schlecht ist, wer ist dann schuld daran? Sollte es nicht gut sein, wer kann dann etwas tun dagegen? Die Regierung? Deren Parteien sind auf dem absteigenden Ast, also sind sie handlungsunlustig und als Konkurrenten bei den nächsten Wahlen nicht harmoniesüchtig und also auch handlungsunfähig. Wobei doch ein Rat vieler wichtiger Ökonomen lautet, die Regierung solle jetzt massiv investieren, schwarze Null hin oder her, sie solle die Volkswirtschaft ankurbeln (es scheint auch der Effekt des grossen Flüchtlingstrecks von 2015 erlahmt, nebst all den Aussenfaktoren der aktuellen Weltgeschichte und den Narren an der Spitze mächtiger Volkswirtschaften wie USA oder China). Die Zentralbanken können nicht mehr viel tun. Sie sind für die Währungsstabilität und nicht für das Wachstum zuständig. Ihr Mantra lautet, sie müssen die Inflation stabil halten. Aber ihre Mittel mit der chronischen Gelddruckerei sind erschöpft. Sie können noch die Stellschraube bei den Negativzinsen anziehen und ausweiten, bis der letzte Sparer bei seinem Groschen noch geschröpft wird und die Banken der Verführung durch weitere Gebührenerhöhungen erliegen. Vor allem, wie will diese GroKo in Berlin weiter regieren, wenn die Steuereinnahmen schrumpfen, eine GroKo, die unter Politik einzig verstanden hat, immer mehr Geld zur Verfügung zu haben und somit immer mehr Geld ausgeben zu können? Wird vielleicht auch die eine oder andere Immobilienblase platzen, wenn weniger Geld da ist und der eine oder andere seine Hypotheken nicht mehr bedienen kann? Minus Nullkommeinsprozent, eine Zahl, die zu denken gibt. Oder wie würden die Optimisten sagen: eine Zahl, die eine Chance ist.

14.08.2019 

Der Sommer Hats meint : Der Sommer hats an den Tag gebracht, was wirklich passiert in der Sendlinger Strasse: es entsteht eine durch und durch versiegelte Betonwüste. Nichts versickert mehr. Jeder Tropfen Regenwasser fliesst oberirdisch direkt in den Gulli. Bis auf einige Minigullis, die dem Wurzelwerk vorgesehener Bäume Nahrung geben sollen. Ein Betonwerk, das bei diesen sich aufheizenden Sommern als Hitzespeicher sich erweist, aufgeheizter Beton statt Lebens- und Aufenthaltsqualität. Als vor über 4 Jahren das Projekt vorgestellt wurde, wehrte sich eine Bürgerinitiative gegen die offensichtlich geplante Kaufingerisierung der Sendlinger Strasse: öde Betonwüste fürs Durchschleusen der Käufermassen und damit Roter Teppich für die Filialisten. Eine Bürgerversammlung hat daraufhin mit grosser Mehrheit eine Überarbeitung und Verschiebung des Projektes gefordert. Die Verarsche des Bürgers durch den Roten Reiter im Rathaus und seine Truppe scheint jetzt vollkommen. Es passiert genau das, was nicht hätte passieren sollen, ja noch extremer, weil die Betonisierung der Strasse den Aufenthalt bei Hitze noch unangenehmer macht. Keine Bächli, keine Brunnen. Dafür sei kein Platz. Aber für das private Geschäft von Wirtshäusern, da werden wie beim Hackerhaus, breite Flächen freigegeben. Auch die Diskriminierung Mobilitätseingeschränkter wird durch den Roten Reiter fortgeschrieben. Nur mit enormem Bürokratie- und Kostenaufwand dürfen diese in die Strasse fahren. Verarsche der Bürger, nichts anderes ist das. Die ganzen Umfragen und Workshops, die die Stadt für sündteueres Geld veranstaltet hat (und dann auch noch bei den Resultaten getrickst hat): für nichts und wieder nichts: es kommt direkt die Kaufingerisiserung, aus Kosmetikgründen ein paar Bäumchen gepflanzt, ein paar Blumentröge reingestellt, ein paar Sitzgelegenheiten, alles weit von Aufenthalts- und Lebensqualität entfernt. Interessant ist auch, wie die Zeitungen darüber berichten: der tz war es ein Aufmacher wert, die Bilder sind nicht schön, die AZ zog nach, immerhin mit Bildern im Internet und noch einen Tag später kann die verschnarchte SZ nicht umhin, wenigstens in einer dürren Randnotiz tief unten zu berichten (die könnte sich heute noch in den Arsch beissen, für den damaligen Verkauf des Sendlinger-Strassen-Gebäudes), dass CSU-Stadträte einen Antrag an den OB gestellt hätten, sofort etwas gegen diese aufgeheizte Betonwüste zu unternehmen.

13.08.2019 

Klima Der Gewalt meint : Volker Bouffier, der hessische Ministerpräsident, lässt über die Medien verbreiten, die AfD sei dafür verantwortlich, dass Gewalt als Lösung denkbar werde, sie schaffe ein Klima, das Gewalt als Lösung denkbar mache. Womit offen bleibt, ob er es für denkbar halte, dass er in der Auseinandersetzung mit der AfD sich Gewalt vorbehalte. Gleichzeitig tut er so, als ob für das gesellschaftliche Klima eine einzelne Gruppe verantwortlich sei. Sorry, ein Klima wird von der Gesamtheit der Faktoren bestimmt, in der Gesellschaft also von der Gesamtheit der Gruppen und Gruppierungen, also auch von den herrschenden, denen bis heute eine zwingend in die schrankende weisende Antwort auf die AfD fehlt. Simplizistisch wird die AfD dämonisiert. Die Herrschenden wie Bouffier und seine Partei schaffen also ein Klima der Dämonisierung, indem sie immer nur mit dem Finger auf die AfD zeigen für alles, was schief läuft, als ob diese Zombies wären und nicht Mitbürger. Wobei sie selbstredend unterscheiden müssen zwischen jenen Mitgliedern der AfD, die extremistische, nationalistische und antidemokratische Positionen vertreten und jenen, die das nicht tun. Alle AfDler in den extremistischen Topf werfen ist krud und sie für alles, was schief läuft in der aktuellen Politik, verantwortlich zu machen, primitiv. Was Bouffier auch ganz aus dem Blick verloren hat bei seiner Pauschaldämonisierung, ist, dass unser Land einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat, der eigens als Prävention gegen Populismus, Antidemokratismus, Extremismus gegründet worden ist als Lehre aus der schauderlichen Nazizeit, dass so etwas niemals wieder passieren dürfe. Bouffier müsste doch mindestens mit seinem Zeigefinger auch auf diesen Rundfunk zeigen, der offenbar seine elementare Funktion als Helfer zur Bewahrung der Demokratie längst aus den Augen verloren hat, der sich zu einem gigantischen Pfründengespinst entwickelt hat, das in seine Schranken zu weisen die herrschende Politik seit Jahrzehnten sich nicht traut. Hier muss diese herrschende Politik sich selbst an der Nase nehmen und kann nicht einfach wohlfeil auf die AfD zeigen. Wobei groteskerweise gerade das breite Versagen des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes, der noch dazu seit einigen Jahren mittels Zwangsgebühr zu Lasten einkommensschwacher Haushalte undemokratisch und unfair finanziert wird, mit den Nährboden für die AfD bereitet.

12.08.2019 

Versiegelung Feiern meint : In der tz vom Wochenende war gross zu lesen, dass die Isental-Autobahn einen Monat früher fertig ist und dass die 33 Kilometer Beton vermutlich schon Ende September für den Verkehr freigegeben würden. Das wird normalerweise pompös gefeiert mit Verkehrsministern, Regierungschefs, hohen Politikern, Blasmusik, Wurst, Bier und einer Meute von Pressefotografen und Medienleuten, das Fernsehen muss selbstverständlich diese Errungenschaft der modernen Menschheit zelebrieren, weil es einfach unmöglich war, die bestehende Strasse in eine Autobahn umzubauen. Denn dieser Strassenabschnitt führt durch unberührte Natur, von der jetzt wieder Quadratkilomter brutal versiegelt worden sind, gegen erbitterten Widerstand. Es stünde den Medien jedoch frei, nicht darüber zu berichten, sondern grosse Reportagen darüber zu bringen, wie gleichzeitig der Ausbau der Bahn nach Mühldorf vernachlässigt wurde, oder die Feier wirklich als Feier der Naturzerstörung und masslosen Bodenversiegelung und als einen wirksamen Beitrag zum Klimawandel darzustellen, der er auch ist. Gleichzeitig jammern nämlich die Medien, dass die Politik lieber Autobahntrassen und Ortsumgehungen, neue Brücken und Tunnels und dergleichen einweihen täten, statt die bestehende Infrastruktur ordentlich zu erhalten und dafür die nötigen Gelder locker zu machen, weil ihnen das eine bessere Presse bringt, weil sie glauben, sich dabei positiv darstellen zu können. Es steht den Medien frei, diese Versiegelung als das zu feiern was sie ist: eine politische Nonsense-Tat, die keinesfalls ruhmesvoll ist, bei der die Politiker als das dargestellt werden sollen, was sie auf Steuerzahlers Kosten sind: Übeltäter, Naturvernichter, Vernachlässiger der Pflege der Infrastruktur. Wenn aber die Medien unisono aus reiner Gewohnheit brav und kritiklos berichten, dann wird das die Politiker, die auch nur verführbare Menschen sind, weiter motivieren, noch mehr Autobahnen zu bauen, noch mehr Umgehungsstrassen, Tunnels und Brücken, noch mehr Natur brutal zu versiegeln und zu zerstören, statt die bestehende Infrastruktur anständig zu pflegen. Man sieht: die Medien wären nicht ganz so machtlos, wenn sie sich denn trauen mögen täten. Stell dir vor, ein neues Autobahnstück wird eingeweiht – und keiner geht hin!

11.08.2019 

Unterw Egs meint : Der Italiener fährt Gleis neun. So steht es im Computersystem am Infopoint. Der Zug ist aber auf Gleis 13 angekündigt, der Riminizug. Was ist richtig? Bahnimmanenter Widerspruch. Der Riminizug: Gedrängt voll mit Urlaubern. Umsteigen in Kufstein oder Innsbruck? Der Schaffner meint: Innsbruck; Kufstein ist nichts. Kufstein, oft gehört, nie gesehen. Also: umsteigen in Kufstein. Eine halbe Stunde Kufstein. Nichts? Nicht nichts! Enge Bahnsteige, enge Treppen, enge Unterführung, Bahnhofshalle: leer, leer, leer. Zwei Schalter, einer offen, einer geschlossen, bezahlfreies Klo, sonst leer, leer, keine Prospekte, kein Snackautomat, keine Sitzgelegenheit. Aber dann: Kufstein! Mächtig. Mächtig. Schwere Festung auf hohem Felsen direkt am reissenden Inn. Eine Altstadt von wenigen Häusern ist an den Fuss des Felsens geduckt, massive Grundmauern gegen das Wasser, Dachstühle wie Chalets. Vorahnung auf Passau? Daneben moderne Fussgängerzone mit all den üblichen verdächtigen Geschäften, Souvenirs, Souvenirs, eine Bodenpflasterung aus ausgewähltem Alpengranit. Zurück über den Inn, über die trüben Wassermassen, die sich zu Tale wälzen, heftiger Wind. Am Bahhofsplatz: veganes Vollkornmarzipankipferl, schmeckt nach nix, ist sündteuer; zwei urige Alpenoriginale frühstücken Schweppes und Kaffe, Croissant und Schinkenbrötchen. Verwirrende Angaben über den Zug zur Weiterfahrt, Sektoren A, B, C und D. In Feldkirch wird der hintere Zugteil abgekoppelt. Wo ist hinten, wo ist vorn, wo A, B, C und D? Nichts wie nach vorn. In der Familienzone sind freie Plätze. Hoffentlich steigt nicht noch eine unreservierte Familie zu. Kinder bestimmen die helle Tonspur in vielfältigen Sprachen: tschechisch, spanisch, arabisch, elsässisch, schwyzerisch, deutsch. Alpentransversale. Familienzone, Spass beim Reisen, family zone, happy travelling, ÖBB railjet. Funny Train. Zugestiegen eine Violinistin aus Kärnten. Will sich nicht vertreiben lassen, falls Familie kommt. Notenschlüssel aus Holz am Ohr. Kopfhörer. Immer wieder gleitet ein Strahlen über ihr Gesicht, zucken Körper und Finger. Will in Romanshorn grillieren. Bleibt bis Buchs im Zug. Immer wieder Tunnels, Alpeninnenansichten. Schöner Zug der Bahn, dass man noch ein- und aussteigen kann, wie man lustig ist, ohne vorher seine sämtlichen sicherheitsrelevanten Daten den Bahnbehörden vorlegen zu müssen. Die Bahn: ein Stück Restfreiheit. Vorbei an railjet, nightjet couchettes. In Buchs dann folgende Erinnerungstafel: „Nach der Niederwerfung des ungarischen Freiheitskampfes 1956 haben viele Tausende Flüchtlinge in Buchs die Grenze überschritten Die Schweizer Bürger ungarischer Abstammung danken dem Schweizer Volk für die Aufnahme, für den begeisterten Empfang der Flüchtlinge und die neue Heimat – am 50. Jahrestag der Revolution, 23. Oktober 2006.“

09.08.2019 

Schwerf Ällig meint : Der VdK ist halt auch nur ein schwerfälliges Funktionärskonglomerat. Er nutzt das Sommerloch um den „grossen Systemwechsel“ im Altersversorgungssystem zu fordern, ein Ding ungefähr so leicht machbar wie das Erreichen der Klimaziele. So ehrenhaft das ist, so scheint die „Rente für alle“ doch ein Ziel weit weg; wo ist der Diplomat und Politiker, der es schafft, die Beamten dazu zu bringen, in die Rentenversicherung einzubezahlen? Das ist also ein Vorschlag, der vermutlich per se schon zum Scheitern verurteilt ist. Und so können die Funktionäre vom VdK jammern, wie schlecht doch die Welt und ungerecht sei und das Schreckgespenst der Altersarmut fatalistisch fortschreiben. Wenn dem VdK wirklich daran liegt, effektiv und schnell, wenn auch nur in einem und vergleichsweise winzigen Schritt etwas gegen die grassierende Altersarmut zu erreichen, warum schliessen sie sich nicht der Forderung an - zu der es eine Petition im Netz gibt -, die Rentenerhöhungen endlich gleichmässig unter alle Rentner zu verteilen, das könnte ein verblüffend gerechtigkeitsausgleichender Schritt bedeuten: statt dieser ewigen, unsäglichen prozentualen Erhöhungen (so dass die reichen Rentner immer reicher und die armen Rentner kaum weniger arm werden) zu schlucken, wie der VdK das offenbar tut, zu fordern, dass die Gesamtsumme der Rentenerhöhung durch die Zahl der Rentenempfänger geteilt und entsprechend verteilt wird, so dass jeder Rentner den gleichen Betrag erhält, wodurch die Schicht mit den geringsten Renten zu den besseren Renten etwas aufschliessen könnte. Aber solch praktisches Denken, das sich mit einer leichten Computeraufgabe lössen liesse und das bestimmt auch schnell gesetzlich beschlossen werden könnte, das liegt einem so schwerfälligen Apparat wie dem VdK nicht, der sich wohl lieber im Lichte seines Unglückes und seiner Wirkungslosigkeit sonnt. Schade, schade, aber vielleicht bewegt sich bei denen in den Hirnen ja was und sie könnten zu einem brisanteren Nachrichtenzeitpunkt nochmal an die Öffentlichkeit treten mit dieser „kleinen Rentenreform“ und womöglich einen unerwarteten Erfolg verbuchen, dadurch deutlich an gesellschaftlichem Gewicht gewinnen, wodurch die schwierigeren Forderungen der grossen Reform einen besseren Lauf bekommen könnten. Leider, leider so viele Konjunktive.

08.08.2019 

Xi Und Donald meint : Xi und Donald, diese beiden, die sich für die Grössten halten, die keine Kritik vertragen, sie hauen sich die Zölle um die Ohren, sie wollen schauen, ob sie die Weltwirtschaft in den Grundfesten erschüttern können, zetteln einen Währungskrieg an, die Mickerfiguren. Haut drauf. Haut rein. Wertet ab. Erhöht Zölle. Bestellt Eure Waren woanders. Bleibt stur. Das ist Grösse. Das ist Stärke. Das ist vorbildlich. Destruktion ist vorbildlich. Die Kritiker beschimpfen, die Kritiker ins Gefängnis werfen. Hongkong unterdrücken. Den Rassimsus schüren. Heldentaten über Heldentaten. Die Uiguren in Umerziehungslager stecken. Grosse Schnauze. Einwanderefamilien separieren, Mauern bauen statt Mauern einreissen. Sich für einzigartig halten. Eitle Böcke, die nicht anders können, als mit voller Kraft aufeinander los, weil allein die reine Existenz des anderen das eigene Selbstbild gefährdet, die Einzigartigkeit des Ich in Frage stellt. Sie isolieren sich im Grössenwahn. Zollkrieg, Tollkrieg. Währungskrieg. Bis dem Donald seine eigene Wählerschaft was abkriegt, die Sojabauern. Den Hongkongern die freie Meinungsäusserung verbieten. Sich anschicken, diese militärisch zu unterdrücken. Helden unserer Zeit. Grossmäuler, Aufschneider, Grössenwahnsinnige, despotische Zwerge, die sich mit Jasagern, Nickern und Marionetten umgeben. Die vor lauter eigener Grösse nichts neben sich vertragen. Und doch sind sie schon zwei. Zu schweigen von all den anderen, die Kritik nicht ertragen, der Russe, der Türke, der Syrer, der Ägypter, der Saudi, der den Kritiker in der eigenen Botschaft umbringen lässt, und und und. Lauter Grösste, lauter Ego-Helden unserer Zeit, die sich für unangreifbar, für unfehlbar halten, die meinen, die einzigen ihrer Art auf dieser Welt zu sein. Sie spinnen sich ein in ihre Sicherheitskordons, kriegen nicht mehr mit, was sonst noch auf der Welt los ist, wie vielfältig, wie spannend sie ist, wie bunt, wie zukunftsfähig. Mit diesen Helden unserer Zeit ist keine Zukunft zu machen, ist kein Staat zu machen. Sie begraben sich selbst in ihren Allmachtfantasien. Haut rein, erhöht die Zölle, bringt das Währungsgefüge ins Wanken, bringt kritischen Verstand zum Schweigen, hört auf niemanden mehr als auf die Speichellecker um Euch rum. Schadet Euerm Land am meisten, nur merkt ihrs wohl gar nicht. Denn die Welt hat so zu sein, wie Euer Grössenwahn es will. Und wenn sie sich nicht darnach richtet, dann muss diese Info unerreichbar tief vergraben werden. Xi und Donald, diese beiden, werden selbst eines Tages zu Staub. Ihre Reiche ebenso. Und kein Hahn kräht mehr nach ihnen, nicht mal Gewürm.

07.08.2019 

Megaburner XLIII meint : Über-Lebens-Mittel. Abnahme von kraftbetriebenen Fahrzeugen. Verkehrsbefragung, bitte helfen Sie uns. Luft ist gesund, hier nicht. I am drunk and your are shit ugly. Irish Breakfast all day. Kotz Brech Würg. Wegen Abbau des Heiligen Grabes bleibt die Kirche heute gechlossen. Die Abendmesse entfällt. Bitte anrufen, bin hinten im Atelier. Alles im Store steht zum Verkauf, sprechen Sie uns an. Rüsselfertig. Strassenunterhaltungsdienst. Achtung die Bremse lösen indem der Griffbügel hinuntergedrückt wird. Wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Barrierefreier Zugang. Beyond by Geisel. Fussgänger bitte Fahrzeugkolonne passieren lassen. Lagerfläche Fahrtreppenerneuerung. Kieswerk Container Autokrane Transporte. Ihr Kaminkehrer kommt. Wenn Ihr mich sucht, findet Ihr mich in Eurem Herzen. All the words are stage. Tiefstpreise beim Perlenschmuck. Hier entsteht eine Bienenweide. Wir pflanzen Blumen für Biene und Mensch. Hier liegen die Unfallverhütungsvorschriften aus. In Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München bitten wir Sie, die Bahnhöfe sauber zu halten. Wechselbereich in 100 m scharf links. Vorsicht. Unfallgefahr durch fliegende Bälle. 68 Jahre im Auftrag der Zukunft. Wochenendsmood oder Katerstimmung. Reserviert Sonderstellplatz Elektromobilität. Jungesllinnen- und Junggesellen-Abschiedsfeiern müssen draussen bleiben. In der Durchfahrt darf nichts abgestellt oder repariert werden. Vespa Parking Only. I am retired but I work part-time as a pain in the ass. Momentan haben wir keine Eisgetränke oder Frappuccinos. Benutzen Sie mich als Einkaufshilfe. Im Zweifel für die grössere Veränderung. Süsswaren finden Sie auf der Rückseite. Hermes bitte läuten. Aktion Vordächer – Eigentümerversammlung. Junger Mann sucht kleine Wohnung oder Zimmer. STOP THE TROPHY HUNT NOW!

06.08.2019 

IMMER MEHR meint : IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST. IMMER MEHR AMERIKANER VERÜBEN UNTER PRÄSIDENT TRUMP MASSACKER AN AMERIKANERN – AMERIKANER ZUERST.

05.08.2019 

Tataa Tataa meint : Tataa, tataa, der Klimawechsel ist da. Der politische Klimawechsel. Aus Schwarz mach Grün. Das ist kühn. Aus der Autorepublik mach die Bahnrepublik. Bahnfahren sofort billiger. Und nicht mehr „Fliegen für Alle“, sondern macht Fliegen teurer. Die Autos zurückgedrängt. Zurückgedrängt aus der Innenstadt. Parkplätze weg am Oberanger, an der Fraunhoferstrasse, an der Leopoldstrasse, an allen Baustellen am Altstadtring, am Bahnhof, weg die Parkplätze. Platz für die Kohorten von Radfahrern, die keinen Schwung abgeben wollen, freie Fahrt für die Zweiräder und E-Roller. Die Bahnstrecke nach Lindau elektrifiziert. Spatenstich für Lindaus Durchgangsbahnhof. 30 Jahre davon geredet und noch länger. In der Zeit ist zehnmal schneller die Autobahn durchs Allgäu gebaut worden. Aber es geht doch, wenn auch spät, der Klimawandel in der Politik, aus Schwarz mach Grün. Aus der Autorepublik mach die Bahnrepublik Das geht sofort. Gleich bei der nächsten Bundestagssitzung ein Gesetz eingebracht zur Senkung der Mehrwertsteuer aufs Bahnfahren, Cem, Cem. Ist vorher keinem in den Sinn gekommen. Doch plötzlich geht’s, geht wie der Wind. Hokups Pokus Fidibus und schwups ist der Klimawandel in der Politik angekommen. Und dann bittschön so schnell auch den ÖPV, den öffentlichen Personnennahverkehr verbilligen, das 1-Euro-Ticket. Warum immer alles auf die lange Bank schieben, was du heute kannst besorgen. Schön zu sehen, dass die Politik noch da ist, dass sie noch lebt. Hätten wir nicht gedacht. Macht ihr die Angst vor der AfD plötzlich Beine? Tataa, Tataa, der Klimawechsel ist da, ist in der Politik angekommen.

04.08.2019 

Sommerl OOOch meint : Oh Sommerloch, Oh Sommerloch, was bringst du alles an den Tag. Nicht unbedingt erfreulich. Immerhin hat es Sommerl OOOch sei dank der fast vergessene Syrienkonflikt wenigstens in Buch Zwei der SZ-Wochenendausgabe geschafft. Die bevorstehenden Massacker sind einfach zu gigantisch. Die Mordsbuben Putin und Assad schicken sich an, die offenbar schlimmsten Vernichtungstaten in dem an solchen nicht armen Konflikt zu begehen, die Ausradierung Idlibs, gezielte Ermordung von Zivilisten. Grauenhaft. Grauenhaft. Die Welt will nichts davon wissen. Weil dann müsste sie handeln. Wobei „Handeln“ ja nicht unbedingt heisst, selbst bewaffnet in den Konflikt ziehen. Gezielte Nadelstichsanktionen können genauso wirksam sein. Das zeigt doch der Krimkonflikt. Ohne die konsequenten Reaktionen des Westens, die Sanktionen vor allem gegen bestimmte Personen des Kreml-Machtzirkels, hätte Putin fröhlich weiter erobert. Das soll man sich vielleicht vor Augen führen, bevor man schulterzuckend zuschaut, wie die nächsten Gräueltaten in Syrien passieren und der Obermörder Assad seine Machtbasis ausweitet mit Hilfe des Mordsbuben aus dem Kreml, gedeckt von vielen Nickern und Unterstützern in der Region. Aber das Sommerloch wird bald vorbei sein. Es wird keine Zeit bleiben, die absehbaren Verbrechen zu skandalisieren. Die bösen Dinge nehmen ihren Lauf. Und wir haben nichts zu tun damit, weil es ist einfach nicht in unser Bewusstsein gedrungen. Die Info aus dem Sommerloch wird so was wie ein dunkler Traum aus Hitzetagen bleiben. Und wenn dann die Massacker-Berichte über diverse Kanäle doch zu uns vordringen, dann können wir erschrocken und vollkommen überrascht reagieren und die späte Moralkeule schwingen. Och Sommerlooch, Ooch SommerlOOOch, OOOch Sommerl OOOch.

03.08.2019 

Kalkulierte Tote meint : Der Verkehrsminister könnte mit einem Federstrich, nämlich Einführung eines Tempolimits von 130 auf den Autobahnen, die Zahl der Verkehrstoten jährlich um geschätzte 20 – 30 mit Garantie senken. Der volkswirtschaftliche Schaden dürfte bei dieser Tempobegrenzung minim sein, wenn es überhaupt einen solchen gäbe, denn mehr Ruhe im Strassenverkehr schont die Nerven, erhöht vermutlich sogar die Produktivität, dies ist eine Vermutung. Aber dass der Verzicht auf die Einführung des Tempolimits mit 20 – 30 zusätzlichen Verkehrstoten jährlich kalkuliert, das ist Fakt. Schulterzuckend in Kauf genommene Tote und die ganzen Problem drum herum, zerstörte Familie, unvorbereitet Hinterlassene, Familien ohne Ernährer, Kinder, die zu Waisen werden. Jeder einzelne Fall wiegt schwer. Und solche wissentlich in Kauf zu nehmen einer geldgierigen, moralisch verrotteten Autolobby zu Liebe, das ist mehr als zynisch, das ist selbst schon verbrecherisch. Nicht ganz so schnell geht es mit den auf U-Bahn- und S-Bahn-Gleisen kalkulierten Toten durch den Verzicht (aus Geiz) auf den Einbau von Bahnsteigglastüren. Das sind allein in München inzwischen kalkulierte um die 20 Unfälle und Tote (genau mag der MVG das in seinen Verlautbarungen nicht differenzieren). Sowie schon seit Jahren ein bis zwei Blinde, die ins Gleis fallen. Die hat man stillscheigend in Kauf genommen. Obwohl München stolz behauptet, sich von der Hauptstadt der Bewegung zur Hauptstadt der Inklusion gemausert zu haben. Die CSU habe schon vor 20 Jahren einen ersten Antrag zum Einbau dieser Sicherheitstüren eingebracht. Nichts ist passiert. Jedes Jahr fallen mehr Menschen vor die Gleise, werden mehr geschubst, auch das ist nicht neu, aber offenbar bis jetzt quantité négligable. Erst wenn ein wild gewordener Eritreer aus der Schweiz in Frankfurt eine Mutter mit Kind vor einen einfahrenden ICE (selbstverständlich skandalöser als vor eine U-Bahn!) schubst und das Kind stirbt, sind die verhärteten Seelen der Öffentlichkeit und der Politik angerührt, so dass immerhin in München umgehend die Pläne zu Versuchen mit Bahnsteigtüren öffentlichkeitswirksam präsentiert werden. Aber bis es so weit ist, das soll Jahre dauern, wobei das Produkt Bahnsteigtüren nun alles andere als innovativ und schon lange auf dem Markt ist, nein, man braucht jahrelange Tests erst mal auf einem einzigen, dem Olympiabahnhof. Bis dahin kalkuliert München weiter mit jährlich 20 und mehr Bahnsteigschubsereien, Bahnsteigfallereien, zwei oder mehr Blinden, die dadurch zu Tode kommen. Denn die emotionale Anrührung durch die Frankfurter Tat ist schnell verduftet und es regiert wieder der Blick aufs Geld. So eiskalt wie bei der Versicherungswirtschaft.

02.08.2019 

Kulturgänger XXXIV meint : Premiere von WIR SIND DIE NEUEN in der Komödie im Bayerischen Hof, München. Der Film gleichen Namens von Ralf Westhoff ist die Grundlage für die Bühnenbearbeitung von René Heinersdorff. Es geht umd zwei WGs in einem Mietshaus, die übereinandergelegen sind. In der oberen WG wohnen drei Studenten, angepasster Eager-Beaver-Nachwuchs, der vor Examina steht und Tag und Nacht paukt, wenig Freude am Leben und keine Zeit zum Feiern, Kochen oder Einkaufen, geschweige denn Lieben, hat. Sie werden im ersten Teil des Stück als hochstilisierte Stereotypen vorgestellt, die nach dem Aufstehen und vor dem Zubettgehen minimalisierte Standarddialoge austauschen, jeder hinter seinem Laptop versunken: Katarina Schmidt als Katherina, Julie Stark als Barbara und Florian Gierlichs als Thorsten mit seinen ständigen Magenbeschwerden. In diese Studiereinsamkeit dringt eine spontan gegründete WG aus Rentnern, die sich von einer StudienWG von anno dunnemals kennen und mit diesem WG-Revival soziales Leben und Lust in ihre Alterseinsamkeit bringen wollen: Simone Rethel als Anne, Joachim H. Luger als Johannes und Lutz Reichert als Eddie. Das ist das Prinzip dieses Stückes und des Filmes: die Alten sind die Lebendigen, die einen drauf machen, die Jungen sind eine verschüchterte und weltfremd verschulte und wehleidige Zukunft. Das Gefälle der beiden Modelle erzeugt die Energie, die das Stück als einen nicht enden wollenden Strom aus Pointen vorwärts treibt. René Heinersdorff hat aus dem Drehbuch vermutlich die bestmögliche Lösung für die Bühne gefunden, denn das wird schon spürbar, dass Westhoff kein Dramatiker ist, der profunde Konflikte untersucht, dass ihm die naheliegende Pointe wichtiger ist als die tiefere Ergründung der Figuren. Was im Film leicht ist, zwei Wohnungen zu zeigen, ist für das Theater ein Problem, man kann ja nicht bei jedem Szenenwechsel umbauen. Dafür haben Heinersdorff und sein Bühnenbildner Thomas Pekny (der gleichzeitig auch der Prinzipal der Kömödie im Bayerischen Hof ist) eine ziemlich geniale Lösung gefunden, haben sich auf das Prinzip von Peter Brook der Einfachheit besonnen und mittels einer einzigen mit Regal- und Gestängeteilen skizzierten Wohnung mit gleich faden Holzleisten (wobei ein Loch in der Rückwand auch schnell für die Imagination eines Glascontainers herhalten muss), mit zwei Balkonen und mit Hilfe von Licht die verschiedenen Wohnungen andeuten, das aktiviert die Vorstellungskraft des Zuschauers, während die Darsteller praktisch auf nackter Bühnen spielen, sie müssen also alles bringen. Und das tun sie als grossartiges Ensemble unter bester Dialogregie, es ist ein dialoglastiges Stück, die ganze Verrücktheit und Buntheit dieser Lebensphilosophien und deren Diskrepanzen werden also nicht mit Kostümen oder mit Ausstattung (die bleiben so dezent wie das Bühnenbild), sondern einzig und allein von den Schauspielern auf die Bühne gebracht. Das wusste das Premierenpublikum am Donnerstag, dem 1. August, zu schätzen und bedankte sich mit einem Chor von Bravos und lang anhaltendem, rhythmischen Applaus. Und, Tipp von den Alten an die Jungen: „Wenn Ihr Euch fortpflanzen wollte, dann solltet Ihr vielleicht mal ne Viertelstunde die Laptops von Euern Knien runternehmen“.