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02.07.2019 

Werbebannerparade meint : Für die Strassebaumassnahmen zum Umbau der Sendlinger Strasse in eine Fussgängerzone werden Wanderbaustellen eingerichtet. Diese sind zwischen 100 und 200 Metern lang, geschätzt, und in etwa halb so breit wie die Strasse. So ein Geviert lagert jeweils circa sechs Wochen an einer Stelle. Es wird mit zwei Meter hohen Gitterzäunen eingehagt und somit für den öffentlichen Durchgang gesperrt. Das bedeutet für diese Zeit für die Geschäfte und Häuser einen eingeschränkten Zugang. Für Geschäfte, die auf Laufkundschaft angewiesen sind, kann das merkliche Umsatzeinbussen zur Folge haben. Der Vorteil des Umbaus: wenn er einmal fertig ist, dürfte aus so manchem Laden eine wahre Golgrube werden, die diesen temporären Einnahmenverlust schnell und bei weitem wettmacht. Trotzdem schiebt das Gewerbe Panik vor solchen Einbussen. Die Geschäfte von City Partner München haben sich daher, weil sie das kommen sahen, ein „Pilotprojekt“ zur Abminderung der Baustellen-Kollateralschäden ersonnen. Sie haben Werbebanner entwickelt, mit denen die Bauzaungitter behängt werden. Auf diese Banner sprayen sie die Namen von Geschäften, einen Lageplan und viele, einfältige Werbetexte, wie viel Glück doch Shopping bringe und ähnlichen niedlichen Kack. Der Nachteil dieser Werbebanner ist, dass kein Blick mehr durch die Baustellenzäune hindurch auf die Geschäfte dahinter möglich ist; diese Geschäfte wurden durch diese Inititaitve der City Partner auch visuell aus dem Verkehr gezogen. Das hat also nicht so richtig funktioniert. Was macht man in so einem Fall, denn so eine Aktion ist mit Kosten verbunden? Man startet eine Strassenbefragung zum Thema der Bauzaunbanner. Die Fragen dabei sind so einfältig und manipulativ, dass das Umfrageergebnis zum Vornherein feststehen dürfte: wie toll und sinnig diese Inititatiev der City Partner doch sei. Aktuell sieht es so aus, dass nicht nur die Baustellen wandern, sondern auch die Bauzaunbanner und dass sie teils schnell wieder entfernt werden. Gut gemeint. Man könnte solche Bannerflächen ja auch anders nutzen: „München: Stadt der Anarchie. München, Stadt des Geldes. München, Stadt von Karl Valentin. München, Stadt der immer gleichen anonymen Fussgängerzonen. München, Stadt, die bei der Planung der Fuzos die Anwohner und Patienten und andere Mobilitätseingeschränkte vergisst. München, Sendlinger Strassse, hier hat schon die Pest gewütet. München, Sendlinger Strasse, hier war einst Rotlichtviertel. München, Sendlinger Strasse, hier hat Fassbinder einen Teil seiner Jugend verbracht.“ Aber manchen scheint Doofshopping wichtiger und lieber.

01.07.2019 

Peter meint : der Rundfunkbeitrag muss sozialverträglich bleiben, mit jeder Erhöhung wird er es weniger!

01.07.2019 

Erna meint : Es kann nicht so weitergehen mit den Rundfunkerhöhungen für immer mehr Rentner wird das zur Last

01.07.2019 

Nieten-Intendanten meint : Das sind doch wirklich Nieten, Nieten-Intendanten, die Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes. Sie können nur jammern, sie hätten zu wenig Geld. Deshalb fordern sie immer mehr Geld. Und machen bereits Abstriche beim Programm. Es wird schlechter, langweiliger, pfuschiger mit weniger Drehtagen und mehr Wiederholungen. Jetzt schon, noch ohne das Mehrgeld. Und wenn sie mit ihrem Gejammere bei der Politik auf offene Ohren stossen, dann wird das Programm keinen Deut besser. Dann wird bestenfalls die Minderqualität aufrecht erhalten, vermutlich nicht mal das. Was sind das für Führungskräfte. Sich selbst erhöhen sie dabei noch ihr eh schon fettes Salär. Das sind wirklich Nieten von Führungskräften. Statt dass sie sich mit der Politik zusammensetzen und sagen, hört mal, wir haben da ein Problem, wir werden immer handlungsunfähiger. Eine Riesenhypothek für unseren Etat sind die gewaltigen Pensionszahlungen. Die hocken uns wie ein Klumpen im Magen. Wir müssen da eine Lösung finden. So geht es nicht weiter, einfach immer mehr das Programm ausdünnen, was ja mit Sparen gemeint ist und gleichzeitig die Zwangsgebühr, die ja sozial nicht ausgewogen ist, die direkt antidemokratisch zu Lasten der einkommensschwachen Haushalte geht und somit zu einem Umverteilungsfaktor wird in einem Land, dessen demokratische Grundfesten wackliger werden durch die wachsende Drift zwischen Arm und Reich, nein, wir können nicht ständig erhöhen. Wir haben einen Vorschlag an die Politik. Lasst uns doch die Pensionsgeschichte auslagern, so wie eine Bad Bank. Wir bitten Euch, möge der Staat das zu Lasten der Steuerzahler übernehmen. Das würde uns sofort deutlichen Handlungsspielraum geben, ohne dass wir die Hautshaltzwangsgebühr ständig erhöhen müssten. Einer muss das Thema endlich ansprechen. So kann es nicht weiter gehen. Das Pensionenproblem muss öffentlich gelöst werden, intern schaffen wir das nicht. Aber solche Ideen haben die öffentlich-rechtlichen Manager nicht, sie können nur jammern, das Programm immer schlechter machen und gleichzeitig immer mehr Geld fordern. Solche Führungskräfte darf man getrost Nieten nennen, wenn sie nicht eine einzige kreative Idee zur Lösung der gewaltigen Probleme ihres Ladens haben. Sie müssen das lösen, im Interesse der Demokratie, das ist der Sinn dieser Institution; aber sie denken nur an sich selbst und fordern und jammern. Welch jämmerlichen Eindruck diese Intendanten machen: Nieten eben, verbiestert.

30.06.2019 

MÄÄHR GAAHSCHE! meint : MÄÄHR GAAHSCHE!, Mehr Gage, mehr Gage, mehr Gage, blöken die öffentlich Rechtlichen-Intendanten im Chor (jawohl, der eine mit dem Kanzlerinnengehalt!) und melden einen zusätzlichen Finanzbedarf von sage und schreibe 3 Milliarden Euro an, bei einem Jahresetat von etwa 9 Milliarden, was auf die Jahre verteilt immer noch 9 Prozent ausmachen soll, bei einer Inflationsrate unter 2 Prozent. Vorher noch hatte der BR-Intendant gejammert, wenigstens die Inflationsrate ausgeglichen zu erhalten. Das zeigt, dass diese öffentlich-rechtlichen Intendanten Nieten sind, nicht imstande die Sparvorgaben der Politik einzuhalten. Denn der Politik wird Angst und Bange mit jeder Erhöhungsforderung, sie weiss, auch wenn sie es nicht laut ausspricht, um die Unbeliebtheit der Haushaltszwangsgebühr, sie weiss sehr wohl, auch wenn sie auch dieses wiederum nicht laut ausspricht, dass jede Erhöhung der Haushaltszwangsgebühr Millionen von einkommensschwachen Haushalten besonders hart trifft (jetzt vorgesehen ein krasser Sprung von Euro 17.50 auf Euro 19.20!), ja dass jede Erhöhung der Haushaltszwangsgebühr einem Votum für die AfD gleichkommt, dass jede Erhöhung der Haushaltzwangsgebühr die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes noch undemokratischer macht, die Milliardenlast überproportional auf die Schultern der einkommensschwachen Haushalte verteilt. Der Politik ist sehr wohl bewusst der Ansehensverlust der Öffentlich-Rechtlichen, die offenbar noch nicht gecheckt haben, was die Stunde schlägt, die nicht begriffen haben, dass eine ihrer elementarsten Aufgaben die wäre, der Ausbreitung des Populismus einen Riegel vorzuschieben; da denken die öffentlich-rechtlichen in ihrem Komfort nicht daran, sie haben ihren Grundauftrag längst aus den Augen verloren, denken zuvörderst an sich selbst, Selbsterhalt der Öffentlich-Rechtlichen, das ist das Einzige, was deren Intendanten fordern, ohne mit dem vielen Zusatzgeld auch nur ansatzweise bessere Leistung zu bringen, auch nur einen neuen Zuschauer zu gewinnen. Sie arbeiten jetzt schon unter dem Qualitätsniveau, das sie sich selbst gesetzt haben, sie sparen an Drehtagen, sie bringen immer häufiger Wiederholungen; allein um das Minderniveau zu halten, verlangen sie jetzt massiv mehr Geld und wollen sich mit dem Indexmodell noch mehr von der öffentlichen Aufsicht abkoppeln, wollen ein Staat im Staat werden, der sich selbst genügt, denn die Zuschauer sterben ihnen massenhaft weg und nichts wächst nach; die Öffentlich-Rechtlichen sind dabei, sich selbst zu verüberflüssigen.

29.06.2019 

R-Festival meint : Es gibt in der Filmwelt A-Festivals, B-Festivals und demnächst auch ein R-Festival, ein Relevanz-Festival. Relevant nämlich soll das Münchner Filmfest werden, so lässt es seine Chefin im SZ-Interview mit Grübl/Blöchl verlauten. Sinn dieses Interviews, bei dem auch der Programmchef Christoph Gröner dabei war, ist es, das zurechtzurücken, was der Ministerpräsident tags zuvor ungenau hinausgeblaht hat. Bloss: was ist Relevanz, worin zeigt sich Relevanz eines Filmfestes? Geht es um Rot-Teppich-Relevanz, Rot-Teppich-Affentheater-Relevanz, Klatschspalten-Relevanz, Besucherzahlen-Relevanz, Anzahl-Filme-Relevanz, Anzahl-Gäste-Relevanz, Anzahl Nationale-Premieren-Relevanz, Anzahl Internationale-Premieren-Relevanz, Ausverkaufte-Vorstellungen-Relevanz, Chefinnen-Garderobe-Relevanz, Menschenrechts-Relevanz, Für-jeden-Etwas-Relevanz, Klimawandel-Relevanz, Glamour-Relevanz, Hasenbergl-Relevanz, Redundanz-Relevanz, Brillanz—Relevanz, Selbstdarstellungs-Relevanz, Shit-Storm-Relevanz, Youtube-Klick-Relevanz, Twitter-Relevanz, Tierschutz-Relevanz, Facebook-Likes-Relevanz, Obdachlosen-Relevanz, Integrations-Relevanz, Inklusions-Relevanz, Antirassismus-Relevanz, Abschottungs-Relevanz, Antidiskriminierungs-Relevanz, Kinogeschichts-Relevanz, Relevanz-Relevanz? Innerhalb des deutschen Kinos wäre vielleicht Relevanz zu erreichen mit einer besonderen Reihe mit dem Titel „Deutsche Filmkultur im Eimer – Viel Produktions-Fleiss für 400 Millionen Euro Förderung und keine (relevante) Filmkultur“. Dabei sollten vielleicht ein Dutzend der am vielfältigsten geförderten Spielfilmproduktionen des Jahres gezeigt und analysiert werden, warum die meisten von ihnen im Vergleich zu Aufwand und Getöse jämmerlich floppen. Warum es für einen deutschen Film einem Menetekel gleichkommt, wenn im Vorspann mindestens fünf deutsche Filmförderanstalten und mitproduzierende Fernsehsender dazu angeführt werden. Die Reihe sollte der Frage auf den Grund zu gehen versuchen, warum bei dieserm riesigen Förderaufwand so gar keine Filmkultur gedeihen will, erst recht keine mit Ausstrahlung über die Landesgrenzen hinaus. Die Filmförderung als Filmkulturverhinderung? Relevanz kann nur mit radikaler Analysebereitschaft und schonungsloser Offenheit beginnen, mit gnadenloser Durchleuchtung der Mechanismen, die offenbar bei so viel Geld eine „relevante“ Filmkultur nicht gedeihen lassen. Ganz nebenbei könnte die Frage abgehandelt werden, ob das Konstrukt des deutschen Filmpreises nicht definitiv behindert sei, indem es ein in anonymer Abstimmung ermittelter Innungspreis ist, der sich als Staatspreis aufführt, aber gleichzeitig jede Diskussion – wie es bei einer offenen Jury aus Beteiligten aller Gesellschaftskreise der Fall wäre – zum Vornherein erstickt und überflüssig macht, dass dieses Konstrukt so wirkt, als wolle die hochgeförderte deutsche Filmwelt lieber unter sich bleiben, es reiche, wenn das Land 400 Millionen zubuttert und weiter braucht es sich nicht dafür zu interessieren, was mit dem Geld passiert. Zu diesen Themen besteht enormer Relevanzbedarf, den jedenfalls das Münchner Filmfest nicht im Ansatz deckt.

28.06.2019 

Provinz-Fest meint : Das Münchner Filmfest ist ein Provinz-Fest, ein Provinz-Filmfest. Das ist an sich weder anrüchig noch ehrenrührig, weder diskriminierend noch herabwürdigend. Das heisst lediglich, dass bei diesem Filmfest die uneingeschränkte Freude und Begeisterung für das bewegte Bild, egal ob Kino, Fernsehen, Stream Vorrang hat, ein Fest insofern, als diese Begeisterung mit anderen geteilt wird, indem die bewegten Bilder mit vielen anderen, ebenfalls Filmbegeisterten angeschaut werden. Wobei so ein Fest mit gezielter Sehhilfe, zB durch die Kategorisierung, die Begeisterung noch anheizen könnte. So war das wohl auch mal anfänglich beim Münchner Filmfest, das als Publikumsfest gegründet worden ist und so sich schon klar von der A-Klasse wie der Berlinale abgesetzt hat. So ein Provinz-Filmfest bewahrt sich im Gegensatz zu den A- und B-Festivals Freiheiten, die diese längst nicht mehr haben. Diese A- und B-Festivals stehen in heftigem Wettbewerb untereinander, sind ständig um ihr Image bemüht, müssen dauernd auf ihr Renommee achten. Leider will aber das Münchner Filmfest es nicht wahr haben, ein Provinz-Fest zu sein. Es kommt mit dieser Stressfreiheit nicht klar. Es will mehr. Es will grösser werden, bedeutender, keine Ahnung wieso. Es hat den Blick auf die bewegten Bilder verloren. Es schaut um sich, es schaut nach Berlin, Cannes, Lugano, Karlsbad, San Sebastian, Rotterdam, Sundance, Busan, Venedig, es fängt an, sich zu vergleichen, es schaut in den Spiegel und ist nicht zufrieden mit sich, es kommt sich schäbig und benachteiligt vor, es gibt sich minderwertig statt selbstbewusst, es will mehr sein als es ist: und damit wird es schlagartig provinziell. Es verhält sich wie die beiden Töchter in der Aschenputtelgeschichte, die sich die Zehen abschneiden, um in den Schuh zu passen. Es verunstaltet sich, um glamourös zu werden. Es lobt jede Menge Preise aus, es führt einen Veitstanz auf dem Roten Teppich auf, anbiedernde Narreteien und Affigkeit, es interessiert sich nicht mehr für die bewegten Bilder, es interessiert sich für sein Ansehen – und hat dadurch noch mehr das Nachsehen, verzichtet auf die grossartigen und sensationellen Chancen des Provinz-Festes. Weil es mit sich nicht zufrieden ist. Weil es selber die Bedeutung der bewegten Bilder aus dem Blick verloren hat und nur noch an die eigene Bedeutung denkt. Und es bildet sich – richtig schön provinziell - etwas ein, wenn der eine oder andere Weltstar sich beim Provinz-Fest blicken lässt, und will es nicht wahr haben, dass die Stars sich dafür bezahlen lassen, dass sie freiwillig nur der Veranstaltung wegen garantiert nie herkommen würden. Dafür werden sie pflichtschuldigst das Fest loben, die haben ja Anstand und Stil, die sind ja nicht provinziell – das wiederum checkt das provinzielle Denken schon gar nicht, womit es gleich nochmal seine Provinzialität beweist und sich mit dem Lob der Stars selbst beweihräuchert. Deswegen ist München nicht mal ein richtiges Provinz-Filmfest.

27.06.2019 

Doch Grand Guignol meint : Obzwar der bayerische Ministerpräsident sich in Mässigung übt, sich Präsidialität verordnet, auf seine früheren Sperenzien und Guinolerien weitgehend verzichtet, bricht doch wieder der Grand Guignol in ihm durch. Das lässt er bei seinem Interview zum Filmfest München, was dieser Tage beginnt, durchblicken. David Steinitz hat ihn für die SZ befragt. Dabei kommt raus, dieser Ministerpräsident möchte aus dem Provinzfilmfest München ein Festival von Weltrang machen, wie die Berlinale oder Cannes oder Venedig. Bedeutung um der Bedeutung willen, so hört es sich an. Denn er meldet keinerlei inhaltliche Ansprüche an. Er bramarbarsiert von Ausweitung auf andere Medien, auf Internet. Er möchte, wohl im Nachhall auf den Youtuber Rezo, die Internetkoryphäen ins Licht von Filmfest- und Politiköffentlichkeit stellen, und anfangen, ihnen und auch Influencern Preise zu verleihen, um sie zu bändigen, das ist sicher schlau, dürfte aber nicht dazu beitragen, das Filmfest aus seiner Provinzialität herauszubekommen. Mit 3 Millionen Euro zusätzlich dürfte primär der Verwaltungsapparat des Festivals aufgeblasen werden. 3 Millionen sind im deutschen Kino die Schnapszahl, mit der der deutsche Filmpreis dotiert ist, ein Preis, der die Provinzialität des deutschen Kinos nachhaltig zementiert (Innungspreis, der so tut, als sei er ein Staatspreis; Innungskunst, die so tut, als sei sie Staatskunst). Hinzu kommt, dass die 3 Millionen fürs Filmfest nicht seriös finanziert werden, muss doch der Haushalt des Landes bereits jetzt auf die Reserven zurückgreifen. Hinzu kommt ferner, dass Provinzialität, die sich negieren möchte, noch provinzieller wirkt. Es scheint, Guignol möchte sich selbst als Ministerpräsident mit Staatsgeldern eine grossartige Bühne bauen, denn die Politik sonnt sich gerne im Lichte der Kultur, erst recht der Filmkultur, aber doch nicht im schummrigen Lichte eines Provinzfestivals – wobei gerade diese Qualifizierung erst Narrenfreiheit gibt. Doch sollte der Ministerpräsident bei Gelegenheit verraten, wie konkret mit 3 Millionen die Qualität des Festivals gesteigert werden könnte, ganz konkret bitte! Fazit aus dem Interview: der Ministerpräsident möchte zwar (wohl dem eigenen Ruhm zuliebe) das Münchner Filmfest bedeutungsvoll machen, wie das aber gelingen kann, worin Bedeutung von Film liegt, davon hat er keine Ahnung, die Vorschläge mit den Youtubern und den Influencern, die er macht, die mögen der Politik dienlich sein, aber kaum dazu angetan, das flaue Von-Allem-Etwas-Festival mit Inhaltsschwere und Gewichtigkeit anzureichern. Da müssten erst mal Köpfe her. Das deutet auch Steinitz mit einer Frage an. Ist doch Glamour um des Glamours willen nicht viel anderes als eine Frankenfastnacht. So allerdings lässt sich mit 3 Millionen mords was machen, Vorschlag: neue Roben für die Festivalleiterin! Das wird zünftig, wenn die Provinz sich mit Bedeutung aufplustert.

26.06.2019 

Einseitiges Vorgehen meint : Wie unerquicklich einseitiges Vorgehen Partnern gegenüber ist, die auf Augenhöhe behandelt werden wollen und sollen, zeigt in mehreren Beispielen der aktuelle amerikanische Präsident und wie eigentorhaft das ausgehen kann. Die gegen jede Welthandelsvernunft eigensinnigen Zollerhöhungen für Güter aus China. Gleich doppelt daneben. Zum einen leiden amerikanische Computerhersteller darunter, die grosse Teile ihrer Produktion in China fertigen lassen, zum anderen ist China nicht blöd und nicht auf den Kopf gefallen und erhöht absehbar die Zölle auf amerikanische Güter, die so schwieriger zu verkaufen sind und bereits erhebliche Umsatzeinbussen hinnehmen müssen, aber die Chinesen senken auch noch die Einfuhrzölle auf Waren aus dem Rest der Welt, verleihen so der nicht amerikanischen Handelssphäre zusätzlichen Schwung. Ziemlich daneben also, das eigensinnige Vorgehen des Amis. Das einseitige Vorgehen gegen Iran dürfte genauso wenig die Wirkung erzielen, die der solistische Amipräsident beabsichtigt: Ausstieg aus dem Atomvertrag und das Land boykottieren bis zum Verbluten: da erreicht er sicher nicht Folgsamkeit, erpressen lässt sich auf diese Weise niemand, das stärkt die radikalen Kräfte in so einem Land, bringt weitere Unkalkulierbarkeiten in die labile Situation in Nahost. Einseitiges Vorgehen auch in der Palästinenserfrage. Einfach einen Wirtschaftsplan aufsetzen, einen 50-Milliarden-Aufbau-Fonds behaupten, ohne mit den Beteiligten zu reden, das kann nicht aufgehen. Partner wollen auf Augenhöhe behandelt werden, und wenn sie noch so schwierig sind, ja dann wohl erst recht. Boykott generell mag gezielt angewendet durchaus Wirkung zeigen, zum Beispiel gegen Russland wegen der Krim-Annexion; ohne diese schmerzende Massnahme des Westens hätte Despot Putin vermutlich längst die ganze Ukraine seinem erträumten Grossreich einverleibt. Aber per Boykott ein Land ausbluten wollen, wie der Ami es mit Iran vor hat, da muss er aufpassen, wenn er selbst ohne blutige Finger davonkommen will.

25.06.2019 

Am Kippen? meint : Ist das Land am Kippen? Der Augenschein macht nicht den Eindruck: boomende Metropolregionen, Baustellen über Baustellen, neue Wohnquartiere, blühender Tourismus, überquellende Geschäftsstrassen, rammelvolle Restaurants und Cafés, Baukräne über Baukräne, SUVs noch und nöcher und immer mehr verstopfte Strassen, proppevoller öffentlicher Personennah- und Fernverkehr (und sogar der Durchgangsbahnhof Lindau wird jetzt gebaut!). Die immer zahlreicher werdenden Flaschensammler fallen in dem Gewühle gar nicht auf. Die Tafeln, die immer mehr nachgefragt werden, agieren im Verborgenen. Und dann die Nachrichtenlage. Die erzählt von einem verkorksten System der Altersversorgung, das nicht zukunftsfit ist, von einem ebensolchen Gesundheitssystem, von der Agonie der einst grossen Regierungsparteien, von einem Bundespräsidenten, dessen einzige grosse Tat für die Geschichtsbücher sein wird, der abgewirtschafteten GroKo eine Nachspielzeit ermöglicht und den türkischen Despoten mit allen militärischen Ehren empfangen zu haben, von einem Finanzriesen wie der Deutschen Bank, die immer noch einen und noch einen neuen Skandal an den Tag fördert, von einem Chemieriesen, der dabei ist, sich endgültig an der Monsanto-Akquisition zu vergiften, diese soll zudem mit EZB-Darlehen getätigt worden sein, zu schweigen von einer durch und durch vergammelten Autoindustrie, von einer Flugbereitschaft der Bundeswehr mit gestutzten Flügeln und von abstürzenden Tornados, von einer viel zu teuren, ungerechten und zu wenig durchdachten Energiewende, von bröselnder Infrastruktur an Strassen, Brücken, Bahntrassen und Kanälen, von einem larifari propagierten Ausländermautsystem, von einem Bildungswesen, das wenig von Chancengleichheit hält, von einer Digitalisierung, die nicht vom Fleck kommt, von einem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dem die Zuschauer in Massen wegsterben und der undemokratisch und unfair finanziert wird, von einer Kinokultur, die im Subventionswesen erstickt wird. Augenschein gegen Nachrichtenlage. Am Kippen, das Land? Es ist ja auch noch die Verwicklung in den Euro zu bedenken mit einem liederlichen Mitmacher wie Italien. Dagegen ist der Braunbär, der sich an den Grenzen zu Bayern bemerkbar macht, nun ehrlich das geringste Problem.

24.06.2019 

PräsidentenUnke meint : Die Demokratie sei in Gefahr, unkte der deutsche Bundespräsident auf dem Dortmunder Kirchentag als Folgerung aus dem Mordanschlag auf den hessischen Politiker. Das Echo im Netz auf den Unkenruf war herzhaft zwiespältig (zB in der moderierten Diskussion der ZEIT). Ein – kleinerer – Teil unkte mit, gab der Unke recht, ein – größerer – Teil, reagierte wie ein Bumerang, dass mit so einem Präsidenten kein Staat zu machen sei, dass so ein Präsident Teil des Problems sei und als dessen Löser ungeeignet. Dass der selber an x Regierungen beteiligt gewesen sei, in deren Gefolge die heutige Spaltung der Gesellschaft entstanden sei, die Nährboden für solche rechtsextremistischen Handlungen biete. Wobei die Republik diversen Terror schon überlebt habe, ohne allzu grossen Schaden zu nehmen. RAF, islamistischer Terror. Nur auf dem rechten Auge schwächelt diese Demokratie noch immer, ist teils selbst anfällig. Der Terror wird generell vom Staat lieber benutzt, um seine Zugriffsmöglichkeiten auf seine Bürger zu vergrössern, stärkere Sicherheitsgesetze zu beschliessen. Insofern ist jeder Terror eine Gefahr für die Demokratie. Aber wie steht ein Land da, an dessen Spitze sich ein Typ allenthalben als wohlfeiler Moralist aufspielt, der selber sich mit der Kurnaz-Sache als ungeeignet für die Präsidenten-Position qualifizierte, der selbst einer nicht mehr anständig zu nennenden Altersversorgung entgegenblickt, während Millionen jetzige und künftige Rentner mit dem Schreckgespenst der Altersarmut konfrontiert sind, eines Bundespräsidenten, von dem bekannt ist, wie gierig er auf dieses Austragspöstchen mit den vielen Reisen war und wie er alle Hinterzimmermittel genutzt hat, dahin zu kommen (als Aussenminister und Regierungsmitglied standen ihm genügend solche Kungel-Mittel zur Verfügung). So eine Demokratie steht in schiefem Lichte. Ein Land, bei dem der eigentlich einen sollende Bundespräsident so spaltet, wie dieser – aktuell mit seinem Unkenbefund -, steht als Demokratiepatient und nicht als Demokratievorbild da. Den Demokratiepatientenbefund verstärken jene Medien, die das Thema dieses schwächelnden Präsidenten nicht ansprechen, die sich pikiert darauf beschränken, ihn so klein wie möglich zu zitieren, damit seiner Presseschau-Erfolgssammelwut Genüge zu tun. Sonst schlucken sie Kreide. Das ist nicht gut für die Demokratie. Das würgt demokratische Offenheit ab, beschädigt die Demokratie. Was soll mit einer Demokratie sein, wenn schon an deren Spitze eine Person steht, der beachtliche Teile der Bürger die Glaubwürdigkeit absprechen? Soll das keine Gefahr für die Demokratie sein?

23.06.2019 

Plur Al Ismus meint : Der Pluralismus braucht, erträgt keinen Führer. Der Pluralismus ist demokratisch. Der Pluralismus braucht keinen Coach. Der Pluralismus braucht keine Berater. Der Pluralismus ist. Er kann nicht gewählt werden. Der Pluralismus ist nicht gern gesehen beim Ideologismus, beim Nationalismus, beim Patriotismus. Der Pluralismus muss eine gute Portion Toleranz, Duldungsfähigkeit mitbringen. Der Pluralismus könnte nie von sich sagen: Pluralismus first. Der Pluralismus hat kein Eigeninteresse. Der Pluralismus hat kein Selbstbehauptungsinteresse. Der Pluralismus lässt zu. Der Pluralismus ist antimonopolistisch. Der Pluralismus passiert. Er ist kein handelnder Akteur. Der Pluralismus ist vielleicht der Traumzustand urbaner, moderner Industrie- und IT-Gesellschaften. Der Pluralismus steht den Zielen herrschsüchtiger Autokraten entgegen. Der Pluralismus ist für den Fortbestand der Menschheit so notwendig wie der Erhalt der Artenvielfalt. Der Pluralismus kann unter gewalttätigen Herrschaftsstrukturen vorübegehend von der Bildfläche verschwinden; seine Existenz kann er nicht aufgeben. Der Pluralismus wird selbstverständlich von Autokraten, Despoten, Diktatoren geleugnet. Desweg ist er nicht aus der Welt. Der Pluralismus ist gewisserweise ein Urzustand der Menschheit. Denn die Menschen sind verschieden. Aber: der Pluralismus behauptet auch, dass vor dem Gesetz alle Menschen gleich seien. Der Pluralismus kann nicht in Feindbildern denken; deswegen kann er auch keine Kriege führen. Der Pluralismus ist somit auch Synonym für Freiheit. Den Pluralismus kann man nicht vor Gericht zitieren. Der Pluralismus ist in keiner Weise zu vereinnahmen. Er ist. Grundsätzlich. Der Pluralismus bedarf nicht der Legitimation. Mit dem Pluralismus kann auch gar nicht argumentiert werden, keiner kann ihn zu Hilfe holen. Er ist. Fakt. Er wird nur von manchen Herrschern beiseite geschoben, manche Herrscher wollen ihn nicht wahrhaben. Sie legen sich selber ein Ei damit. Die Menschenwelt ist pluralistisch, alles andere ist Manipualtion. Der Pluralismus hat keine Geschichte und kein Ziel. Er ist - definitorisch. Das oberste – und lächerliche – Bestreben vieler Herrschaftsbemühung ist es, den Pluralismus ungeschehen zu machen, ein Unterfangen so fruchtbar, wie den Regen zum Himmel zurückschicken zu wollen. Dem Pluralismus ist weder mit Unterdrückung noch mit Ausbeutung beizukommen. Der Pluralismus ist apriorische Struktur des Sein. Der Pluralismus bekommt keine kalten Füsse (wie so manche Herrscher).

22.06.2019 

Wegsterbende Einheit meint : Die Zeiten, als das halbe Land um 20.00 Uhr vorm Fernseher sass und die Tagesschau schaute, die sind längst vorbei. Dieses Segment der Bevölkerung, das dieses Timing im Blut hatte, stirbt rapide weg. Das war ein Ritual, auch zu wissen, dass die meisten anderen jetzt auch die Nachrichten schauen. Und wenn einer nicht alles verstanden hat, dann wusste er wenigstens, welche Farbe die Krawatte des Sprechers hatte, oder wo es einen Versprecher gegeben hat. Es war ein Moment nationaler Sammlung, nationaler Konzentration. Eine besondere Art der Einheit, der Gemeinschaft, der Gemeinschaftlichkeit, zu wissen, dass die meisten anderen dasselbe tun. Das hatte etwas Verbindendes, Identität Stiftendes. Das hatte etwas mit Verneigung vor der Symbol der Einheit zu tun.. Fahnengruss vielleicht auch. Die Zeiten sind längst vorbei. Diese Art Einheit ist mit den modernen Medien nicht mehr zu machen. Schon beim Anstellen des Rechners quellen einem die brandneuen News vom Bildschirm entgegen. Wer will da mit Stunden Verspätung noch zu einer nachrichtlichen Feierstunde sich freihalten. Der Monopolcharakter öffentlich-rechtlichen Nachrichtenaufbereitung ist passé. Jetzt kann das Internet zur Zerstörung der CDU aufrufen – und es auch begründen. Dazu hat das öffentlich-rechtliche Nachrichtenwesen nichts beizutragen. Viel zu sehr hat es sich im Laufe der Zeit an die Herrschenden angebiedert, hat zu oft unter deren Decke agiert. Zeit des Pluralismus. Immer weniger schauen im Fernsehen die Nachrichten zur einheitlichen Zeit. Die Zahlen sinken in deprimierende Bereiche. Das ist vielleicht auch eine Art Verlust des Nationalen. Dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, dieser Gemeinschaftsinstitution, sterben die Zuschauer weg. Massensterben. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen aber fordert mehr Geld. Es beharrt auf einer Funktion, die es nicht mehr hat. Alle Haushalte sollen immer mehr bezahlen für ein Programm, was immer weniger schauen. Jüngere Zuschauer kann es gar nicht erst gewinnen, zu verknarzt sind diese Serien, die ganzen „Formate“, zu festgefahren. Die Samstagabendshow gibt’s längst nicht mehr. Tatort kann ab und an, wenns hoch kommt, zehn Prozent der Bevölkerung erreichen. Auch nicht gerade ruhmvoll, längst nicht mehr Gemeinschaftlichkeit des Interesses herstellend. Wer den Tatort am Sonntag nicht gesehen hat, muss sich am Montag am Arbeitsplatz nicht dafür erklären oder sich ausgeschlossen vorkommen. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat längst seine Verbindlichkeit und seine einigende Funktion verloren. Auch weil die Menschen selbständiger geworden sind, sich nicht mehr vorschreiben lassen wollen, wann sie und welche Nachrichten serviert bekommen. Sie möchten selber entscheiden, was sie für wichtig halten, dazu bedürfen sie keiner Bevormundung mehr, wie sie das Einheitsdenken gewisserweise ja auch ist. Pluralismus bedeutet aber für den Einzelnen auch, selber zu entscheiden, Mündigkeit.

21.06.2019 

Aera eines BuPrä meint : Als was für ein trübes Kapitel wird die Aera dieses Bundespräsidenten in die Geschichte der Bundesrepublik eingehen. Als eine Aera eskalierenden Politikerhasses bis hin zur Ermordung. Als eine Aera rapiden Ansehensverlustes der noch regierenden, ehemals grossen Parteien der Bundesrepublik. Die Aera einer zitternden Kanzlerin (ein Phänomen, was nicht neu ist, heute aber Schlagzeilenkraft erhält). Eine Aera fortschreitender Drift in der Gesellschaft. Eine Aera des Verlustes an Zusammenhalt in der Gesellschaft. Eine Aera sich ausbreitender Altersarmut bei gleichzeitig immer neuen Rekordaltersversorgungen von Bundespräsidenten. Eine Aera, in der der Bundespräsident beim Betreten der Bühne nach dem Fussball-Cupfinale mit gellenden Pfiffen begrüsst wird (so stellte es sich zumindest dem Zuschauer beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk dar; der Moderator trat dem Eindruck nicht entgegen, gab aber auch keinen Kommentar ab – eine Aera, in der die Reaktion auf den Bundespräsidenten verschwiegen werden muss?). Die Aera eines sich immer weiter isolierenden öffentlich-rechtlichen Rundfunkes, der die Haushaltszwangsgebühr kontinuierlich erhöhen – und damit die Ungerechtigkeit seiner Finanzierung stetig vergrössern will. Die Aera eines Bundespräsidenten, der nicht der Bundespräsident aller Bürger ist. Die Aera eines Bundespräsidenten, der zwar amtlich korrekt den Hass basht, ihn aber damit aufpeitscht, da Hass auf Bashing nur trotzig reagiert und sich noch nie auf diese Weise hat befrieden lassen. Eine Aera wachsender Chancenungleichheit bei der Bildung. Die Aera dieses Bundespräsidenten wird als das Kapitel der Abhalfterung einer verbrauchten Politkerklasse in die Annalen der Bundesrepublik eingehen, ein Kapitel, in dem ein Bundespräsident sich selbst mit geschickter Drahtzieherei an diese Position hieven lassen konnte. Eine trübe Aera ohne geistige Kraft, ohne geistiges Licht.

20.06.2019 

Vom Schwern Weg Der Vernunft meint : Bei aller Absurdität des Casus: die bayerisch-deutsch-europäische Mautgeschichte ist zu guter Letzt doch noch zu einem hoffnungsvollen Beispiel für die Chance der Vernunft im Gang der Geschichte geworden. Als ein Beispiel dafür, dass im europäischen Staatengebilde die Vernunft sich durchsetzen kann. Der Weg aber dazu ist langwierig und bedarf vieler Mitspieler. Die Zahl der Mitspieler gegen die Vernunft, die ist unüberschaubar auf allen Ebenen vom Landesminister über den Ministerpräsidenten bis zum Bundesminister und der Bundeskanzlerin. Die hat die Unvernunft gewähren lassen, obwohl sie gesagt hat, dass es die Maut mit ihr nicht gebe. Das wäre ohne tatkräftige Mithilfe eines europäischen Gerichtes und eines „ausländischen“ Klägers nie passiert. Allein dies ist schon für die deutsche Politik eine Peinlichkeit sondergleichen und wirft einen betrüblich erhellenden Blick auf den desolaten Zustand dieser Bundesregierung. Denn die Mautlüge, als die sie nun enttarnt ist, vom damaligen Ministerpräsidenten Seehofer und seinem Adlaten Dobrindt, die in den trüben Gewässern des Ausländerhasses fischte (dass nämlich nur Ausländer für deutschen Strassen Maut zahlen sollen), war auch Grundlage der VorgängerGroKo als auch Bestandtteil der jetzigen Schlaffi-GroKo. Alles nur, damit diese Herrschaften, die jetzt Ministerposten und ähnlich gut Dotiertes bekleiden, auch an diese Posten gekommen sind, dafür kann keine Lüge zu doof sein. Dem deutschen Staat – und damit seinen Bürgern – ist dadurch beträchtlicher Schaden entstanden, vom nicht bezifferbaren Ansehensverlust über den genau bezifferbaren dreistelligen Millionenaufwand (zu hoffen, dass in den Verträgen wenigstens Absicherungsklauseln drin sind), den Dobrindt und Scheuer bereits in das ungelegte Mautei gesteckt haben, bis hin zum kaum schätzbaren Einnahmenverlust durch Entfall der Maut sowie dem Zeitverlust, bis ein taugliches Mautsystem – und mit heutigen Mitteln ein kluges Erhebungsprinzip nach Nutzung – eingeführt wird. Vielleicht findet sich ja ein Kläger, der die zuständigen Herrschaften, mit denen kein Staat zu machen ist, zur Verantwortung vor Gericht zitiert. Schliesslich sind sie - auch mittels der Mautlüge - offenbar an angenehme Positionen gekommen, die ihnen einen Lebenskomfort weit über dem Durchschnitt der Bürger erlauben. Ob das Gerichtsurteil zur Kausa allerdings das Vertrauen ins System stärkt, dass dieses im Endeffekt gerecht sei und alle Bürger vor dem Gesetz gleich, bleibt offen, denn noch ist nicht geklärt, ob dieses Gerichtsurteil eher dem Zufall einer Besetzungskonstellation des Gerichtes zu verdanken oder ob es wirklich demokratiesystemimmanent zwingend sei. Beim Blick über den Ozean schwant einem Übles, zu sehen, wie ein Lügenbold im Weiss sein wollenden Haus die Welt in Atem hält. Vernunft, sattle Deine Pferde!

19.06.2019 

Es Gibt meint : Es gibt keine Mauer mehr in den Köpfen. Alles rinnt. Alles fliesst. Es gibt keine Instanzen mehr in den Köpfen. Alles rinnt. Alles fliesst. Es gibt keine Moral mehr in den Köpfen. Alles rinnt. Alles fliesst. Es gibt keine Vorbilder mehr in den Köpfen. Alles rinnt. Alles fliesst. Es ist alles möglich in den Köpfen, virtuell, real. Es ist alles Mus in den Köpfen. Die Klarheit zerrrinnt und zerfliesst. Ob die Köpfe überhaupt noch Köpfe sind, ist nicht weiter diagnostizierbar. Es gibt keine Hindernisse mehr in den Köpfen. Alles rinnt. Alles fliesst. Moral als ephemere Schimäre. Es gibt keine Motivation mehr in den Köpfen. Es gibt keine Ziele mehr in den Köpfen. Alles rinnt, alles fliesst. Es gibt keine Auseinandersetzungen mehr in den Köpfen. Es ist nur noch Brei und Chaos. Alles rinnt. Alles fliesst. Es gibt keine Wichtigkeit mehr in den Köpfen. Alles rinnt. Alles fliesst. Es gibt keine Hoffnung mehr in den Köpfen. Es gibt keine Visionen mehr in den Köpfen. Die Visionen sind immer schon in die falschen Hände geraten. Es gibt keine S-Bahnen in den Köpfen, keine U-Bahnen und keinen Luftverkehr. Alles rinnt, rieselt und fliesst. Es gibt keine Anatomie, keine Autonomie, keine Freiheit mehr in den Köpfen. Alles rinnt, rieselt und fliesst, rinnt rieselt und fliesst. Es gibt keine Schere in den Köpfen und keinen Faden. Alles rinnt, rieselt und fliesst, alles rinnt, rieselt und fliesst.

18.06.2019 

HitzeWitzRiss meint : Therapeutenwitz, abgesondert in der S-Bahn. Was bedeuten die drei Finger, die die Queen auf die Brust legt? Es sind die drei Ts für Tiara, Teeth, Titts. (Wer da nicht lachen kann, der braucht auch keinen Therapeuten).

17.06.2019 

Gegen Sonntagsarbeit meint : Die Gewerkschaft der Bettler fordert ein Verbot der Sonntagsarbeit für Bettler.

16.06.2019 

Der Deutsche Filmpreis meint : Der deutsche Filmpreis wird noch grüner! - Hinter den Ohren.

14.06.2019 

Ein Sommerloch meint : Das Sommerloch ist noch gar nicht da, und schon sitzt die SPD mittendrin.

13.06.2019 

Ein Chromosom meint : Ein Chromosom verirrte sich ins Praesidium der CDU ... und wusste nicht weiter, nicht wohin. Da rief es zur Zerstoerung der Meinungsfreiheit auf.

12.06.2019 

Ein Pylon meint : Ein Pylon steht mitten auf einer Kreuzung. Ein Lausbub hat ihn dorthin gestellt. Alle Autofahrer kurven achtsam um den Pylon herum.

11.06.2019 

Dem Oh! Kratie meint : Demokrazie. Wo kratzt sie denn, die Demos? Das Demos. Der Demos. Der, die das Volk. Welch Geschlechtes ist das Volk. Muss es kraten, das Volk. Muss es herrschen über sich selber. Wenn das Volk über sich herrscht, dann braucht es keine Herrschenden. Wir haben aber sehr wohl eine herrschende Klasse, eine herrschende GroKo (identisch mit dem Begriff Stillstand), eine herrschende Stimmung für Grün. Faktisch aber sind wir eine Elitokratie, die zuerst die eigenen Schäfchen ins Trockene bringt, die sich selbst erst mal gut versorgt. Diese Elite sieht sich als Differenz zum Volk. Sie ist nicht das Volk. Also haben wir keine Demokratie. Das Volk soll lediglich mit ein paar Umverteilbrosamen hier und ein paar Umverteilbrosamen dort und einmal alle paar Jahre mit Stimmabgabe ruhig gestellt werden. Funktioniert leider nicht mehr wie von Elitens gewünscht. Teile des Volkscorpus entwickelt zusehends Misstrauen und Hass gegen diese NichtVolksEliten, die zuerst für sich selber sorgen. Mal schnell wieder geräuschlos 300 Euro Diäten – im Monat! - mehr. Um diesen Betrag entlasten diese Eliten das niedrige Volk – jährlich! Die Diskrepanz zwischen Volk und Elite wächst. Hass macht sich breit. Mit anderen Worten, die regierenden Eliten haben ein Glaubwürdigkeitsproblem. Allen voran der Bundespräsident, auch so ein Gewächs der serbelnden Roten. Er selbst hatte in seiner Amstzeit als Aussenminister wissentlich einen Bundesbürger im Folterknast von Guantanamo schmoren lassen, war zu feige für eine Demarche bei den Amerikanern. Er hätte damit den Bundesbürger rausholen können. Hat er nicht. Und hat sich bis heute nicht entschuldigt. Heute regt er sich auf über Hassmails im Zusammenhang mit einem ermordeten Politiker. Die Wirkung ist die eines Rumpelstilzchens. Die Glaubwürdigkeit ist hin. Über seine zu erwartende Pension von 18' 000 Euro – monatlich! -, die nicht mehr anständig zu nennen ist, regt er sich nicht auf. Wenn man bedenkt, dass gleichzeitig Millionen Bundesbürger in Altersarmut oder auf dem Weg dorthin sind, so stinkt das zum Himmel. Demokratie heisst immer auch, dass nicht alles so sein kann, wie man selber gerne hätte. Das sollten diese Eliten zuallererst wissen. Vom Volk ist diese Einsicht nicht immer zu erwarten. Hier kann das Gefühl von Ohnmacht angesichts solcher „Eliten“ und den eigenen bescheidenen, vielleicht gar verkorksten Lebensverhältnissen, schnell in Hass umschlagen, was zwar in keiner Weise zu entschuldigen, aber irgendwie doch nachvollziehbar ist. Insofern müsste die Reaktion auf Hassmails primär die lautstarke und radikale Forderung nach mehr Bildung sein und nicht Hassmailbashing; solches bringt garantiert nichts, sondern ist seinerseits wiederum Ausdruck von purer Hilflosigkeit angesichts einer Welt, die nicht so ist, wie die Eliten sie gerne hätten. Wobei von diesen Eliten, die behaupten demokratisch zu sein, zuallerst die Einsicht erwartet werden müsste, dass das ein Konstitutens von Dem Oh! Kratie ist, dass nicht alles so sein kann, wie man es selber gerne hätte – weil man nicht der einzigste ist.

10.06.2019 

Eurora meint : Wie lange röhrt der Euro noch? Bis zur Morgendämmerung? Bis hierher hat er sich geschleppt. Durch all die Krisen, all das Krisengerede. Draghi hat gepumpt, gepumpt, gepumpt, bis zum Platzen hat er den Euro aufgebläht. Derweil die Amis längst ihre Zinsen wieder erhöht, sich Währungspielraum verschafft haben. Der Euro aber hat ausgpumpt. Draghis Lebenswerk: den Euro erst gerettet, dann ihn daueraufgeblasen, ohne je das Inflationsziel von zwei Prozent im Euroraum erreicht zu haben. Ein Lebenswerk aus heisser Luft, aus heissen Luftkissen. Der Euro schwebt – noch – auf Luftkissen. Wie weit tragen sie? Bis zum Morgengrauen? Der Untergrund wird zerklüfteter, die Manövrierfähigkeit der EZB geringer. Die Währungsspekulanten rennen in den Euro. Weil der Ami-Währungshüter gegen die erratische Handelspolitik seines Präsidenten noch mit Zinssenkung reagieren kann. Wiegt das den Euro in trügerischer Sicherheit? Schau Italien, welche Kasperl da Politik betreiben – und wie fahrlässig die mit dem Geld umgeben. Zahlen tun eh und schon seit Jahren die deutschen Sparer. Wobei kein Grund zu Gejammere und Überheblichkeit besteht. Die Deutschen unter Lebemann Schröder waren die ersten, die den Stabilitätspakt, den Grundpfeiler der Währungsunion, aufgeweicht hatten. Vorbild für Disziplinlosigkeit. Wie lange macht es der Euro noch, geht ihm bald schon der Schnauf aus? Guten Morgen, wollen wir zurück zur D-Mark? Erstaunlich immerhin, dass es so lange gut gegangen ist. Und der Goldpreis steigt, weisst was des hoassf? Eurora sass in ihrem Garten mit, einer Weisswurscht in der Hand. Sie tat auf die Inflation warten, mit einer Weisswurscht in der Hand. Die Inflation, die kam nicht in den Garten, mit einer Weisswurscht in der Hand. Sie liess arm Eurora warten, mit einer Weisswurscht in der Hand. … Und wenn Eurora einen Draghi sieht, dann winkt sie, mit einer Weisswurscht in der Hand.

09.06.2019 

Rentente meint : Renten Ente. Rent Entente. Rentente. Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich. Und vor der Rente sind alle Menschen. Also müssten vor der Rente alle gleich sein. Doch einige sind ungleicher. Alle bekommen eine Rentenerhöhung. So ist es beschlossen. So ist es zu lesen. Über drei Prozent. Oh, hier sind schon nicht alle Rentner gleich. Die im Westen erhalten 3,18 Prozent Erhöhung, die im Osten fast vier, nämlich 3,91 Prozent. Alle 21 Millionen Rentner sind gleich vor dem Rentengesetz, nur die im Osten sind etwas gleicher. Im Westen sind 3,18 Prozent gleich drei Komma eins acht Prozent. Die Zahl bleibt sich gleich. Aber 3,18 Prozent kann ganz verschieden viel Geld sein. Der Rentner mit 1000 Euro Rente erhält einen Aufschlag von 31.80 Euro. Der Rentner mit 100 Euro Rente erhält gerade mal 3,18 Euro Erhöhung. Alle Rentner sind sich vor dem Gesetz gleich. Alle im Westen erhalten 3,18 Prozent Erhöhung. Aber 3,18 Prozent ist nie gleich viel Geld bei unterschiedlichen Rentenhöhen. Also sind nicht alle Rentner vor dem Gesetz gleich. Denn manche erhalten nur 3 Euro Erhöung, andere 30, andere 40 oder gar 50. Es ist den Erhöhungsunterschieden keine Grenze gesetzt. Also sind nicht alle Rentner vor dem Gesetz gleich. Der eine Rentner erhält 17 Euro Erhöhung, der andre 43. Wo bleibt da die Gerechtigkeit. Und warum ist es nicht umgekehrt. Warum erhält nicht – so wie sie bei der Haushaltszwangsgebühr einen umgekehrten Steuersatz anwenden – der Rentner mit hundert Euro Rente 30 Euro Erhöhung und der mit 1000 Euro Rente beispielsweise 3 Euro? Warum erhalten die Rentner, die eh schon eine hohe Rente haben, eine höhere, ja deutlich höhere Rentenerhöhung als jene Rentner, die eh schon am Existenzminimum herumknabbern? Wo bleibt die Gerechtigkeit. Durch dieses Rentenerhöhungsgesetz nach Prozenten werden die Rentner, die eh schon gut dran sind per Gesetz noch besser gestellt, als die Rentner, die schlecht dran sind, die kriegen deutlich weniger Rentenerhöhung. Was ist das für ein Gesetz, das Menschen, die eh schon schlecht dran sind, noch schlechter behandelt als die Menschen, die eh schon gut dran sind und also viel weniger auf eine Rentenerhöhung angewiesen sind? Wo bleibt der Humanismus in dieser superkapitalistischen Gesellschaft bis zum Tode? Viel davon ist vom Gesetzgeber nicht vorgesehen. Die absaufende GroKo hat keine Energie für Humanismus übrig, die kämpft um ihr eigenes Überleben. Dabei könnte, ohne dass es die Gesellschaft oder den Staat einen zusätzlichen Cent kosten würde, hier ein Stück Humanität und mehr Gerechtigkeit eingeführt werden. Es braucht nur der Gesamtrentenbetrag, den die Erhöhung kostet, zusammengezählt werden und dann durch 21 Millionen geteilt und schon ist der Erhöhungsbetrag da, den jeder Rentner erhält. Dann wären doch die Rentner vor dem Gesetz endlich alle gleich und ein kleines Körnchen Sand in jenes Getriebe gestreut, das die Gesellschaft immer weiter und brutalkapitalistisch auseinanderdividiert. Wenigstens die SPD sollte so eine soziale Position übernehmen und nicht diejenige des Turbokapitalismus, in welchem der Reiche immer reicher wird. Aber in ihrem Zustand ist die SPD nicht mehr denk-, geschweige denn innovationsfähig.

08.06.2019 

Pfingstigation meint : Alles verpfingstet sich. Irgendwohin. Viele verpfingsten sich hierher. Es pfingstet sehr. Der Flughafen wird zum Pfingstflughafen (= Rekordzahl an Flügen und Passagieren). Der Verpfingststau wird zum immer beliebteren Treffpunkt, stauen statt gaffen. Geistlichkeit und Christen pfingsten sich wohlig ein, memorieren Pfingstgedanken. Sie sind traurig, dass alles so zugepfingstet ist. Aller Blicke sind jetzt pfingstwärts gerichtet. Der Geschäftswelt fehlt die zündende Pfingstidee (Bäume an Weihnachten, Eier und Hasen zu Ostern, Schokonikoläuse zum Nikolaustag, Rosen zum Valentins- und zum Muttertag, aber Pfingstgeist zu Pfingsten?, das kann kein Seller werden so wenig wie Pfingstkino, Tanz in den Pfingst, Pfingstpremiere, Pfingstfestspiele, Pfingstoratorium, Pfingstmarkt, wie auch Pfingstrosen ein eher stiefmütterliches Dasein fristen. Niemand pfingstelt, niemand ergeht sich in Vorfreude auf Pfingsten, es gibt keinen Wunschzettel für Pfingsten, keinen Pfingstadvent, es gibt keine Pfingstsymbolfigur wie den Weihnachtsmann, wie Engel oder den Osterhasen für den Blumen-, den Schokoladen- oder den Porzellanmarkt, oh Pfingsten, es gibt keine Pfingstkarten zu verschicken, keine Pfingstglückwünsche, keine Pfingstdekoration in den Schaufenstern. Pfingsten ist kein gesellschaftlicher Anlass, ist mehr Leer-, denn Stabs- und Orientierungsstelle, denn Feiertagsleuchtturmprojekt. Es gibt keinen Pfingstbock zum Anstossen, keine Pfingstkuchen, kein Pfingstei zum Suchen, keine Pfingstwurst zum Grillen, keinen Pfingstbraten. Und dann ist eh schon gleich wieder ausgepfingstet und die werktätige Bevölkerung freut sich auf die nächsten, anstehenden Feiertage, deren Bedeutung ihr verborgen bleibt wie das Pfingstgeheimnis. Oder haben wir sonst noch was auf dem Pfingstradar? Pfingstfeuerwerk, Pfingstdemonstrationen, Pfingstmärsche, Pfingststreiks oder sonst was Pfingstiges, was die Welt zu einem besseren Ort machen könnte? Beruhigend: kein Politiker muss in die Pfingstbütt steigen und sich ohne Not blamieren. Immerhin, zerpfingstet hat's noch keinen. Hin- und herpfingsten, vor- und rückpfingsten, rein- und rauspfingsten, rauf- und runterpfingsten. Die Kunst pfingstlichen Einparkens. Kann man an Unterpfingsten leiden wie an Unterzucker?

07.06.2019 

Das Monster Das Monster meint : Das Monster, das gefrässige Monster breitet sich aus, breitet sich immer weiter aus. Will immer mehr Geld und leistet immer weniger bei immer weniger Zuschauern, das Monster, das ist der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk, der es jetzt fast schon geschafft hat mit braven Kreidefressern bei der Presse und heimlichen Drahtziehern hintenrum, sein Indexmodell durchzubringen. Und es frisst und frisst. Dabei versagt das Monster immer grauenhafter. Es wurde geschaffen, und auf gar keinen Fall als Monster geschaffen, um künftigem Populismus vorzubeugen. Jetzt ist der Populismus da und das Monster, das jammert und jammert, es habe nicht genügend Geld. Soll es sich ausbreiten. Soll die Haushaltzwangsgebühr immer weiter steigen, soll sie immer ungerechter werden, immer noch stärker die einkommensschwachen Haushalte belasten. Glauben die Monstermacher, von Eliten kann da nicht mehr gesprochen werden, wirklich, dass das keinem auffällt? Glauben die wirklich, dass der Sinn eines solchen Gemeinschaftswerkes ist, Witzeerzählsendungen zu produzieren? Soll das Monster fressen und fressen, soll es sich ausbreiten, bis es die Demokratie von innen heraus ausgehöhlt statt gestärkt hat. Sollen sie, sollen sie. Der Monsterfunk in einem Land mit einem Monsterparlament, das nicht mal die eigene Verschlankung schafft, mit einer GroKo die moralisch abgewirtschaftet hat. Das erklärt die irre und immer irrer werdende Wählervolatilität, die an das Chaos der Räterepubliken erinnert. Immer ungesteuerter wirkt dieses Land, in dem jeder nur seinen eigenen Vorteil greifen will. Der Monsterfunk ist nur ein Indiz dafür. Eigentlich wäre jetzt an der Spitze des Landes eine moralische Instanz gefragt und nicht ein Moralist, der auch nur den eigenen Vorteil sich mit diesem Amt plus weit überrissener Versorgung unter den Nagel gerissen hat; und nicht mal zur Überversorgung der Ex-Präsidenten äussert er sich. Verunsicherung der Wähler, wenn die „da oben“ tun und lassen was sie wollen, wenn sie obrigkeitsstaatlich handeln, ihre eigene Glaubwürdigkeit untergraben, dem wachsenden Hasspotential im Lande bereitwillig Futter geben, stets den eigenen Vorteil, die eigene prozentuale Diätenerhöhung im Blick, die fette Pensionsversorgung und für den Staatsfunk bei immer schwächerer Leistung dauergesicherte Finanzierungserhöhung. Das Monster Das Monster, das wird noch einiges verschlingen in diesem Lande, was an demokratischen Werten noch geblieben ist. Das Monster denkt nicht an die Demokratie, das denkt nur an sich zuerst bis ganz zuletzt. Schlaf weiter Deutschland, schlaf weiter, bis zum Erwachen ist ja noch Zeit.

06.06.2019 

Kreide Geschluckt meint : Einmal mehr geht es um die leidige Angelegenheit des Monsters öffentlich-rechtlicher Rundfunk, der bekanntlich unfair und undemokratisch nach Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof zuungunsten einkommensschwacher Haushalte finanziert wird. Erfinders Bruder befand als Bundesverfassungsrichter dies für rechtens, ja er hat mit Urteil vom letzten Jahr sogar die Reichen, also Seinesgleichen, noch mehr entlastet, indem diese für ihre Datschen nicht mehr bezahlen müssen, denn ein Mensch könne ja nicht gleichzeitig an zwei Orten sein; dass es auch Familien gibt, von denen die einen hier, die anderen dort sein können, davon haben diese deutschen Elite-Menschen noch nie gehört. Das überdimensionierte Monster ist gefrässig, will mehr Geld und noch mehr Geld. Es hängen zu viele an seinen Zitzen. Auch die Süddeutsche. Weshalb sie befürchtet, das Monster bekomme nicht genügend zu fressen. Deshalb darf ihr Mitarbeiter Hans Hoff sich nun als Monsterflüsterer betätigen auf der Medienseite vom Mittwoch. Denn heute Donnerstag sollen sich die Ministerpräsidenten auf ein neues Modell zur ständigen Erhöhung der Haushaltzwangsgebühr verständigen, dem sogenannten Indexmodell, das gleichzeitig die unangenehme Kontrollinstanz KEF entmachten soll. Das Monster kann also noch mehr tun und lassen, was es will, die kontinuierliche Erhöhung der Geldströme wäre gesichert. Wobei vergessen wird, dass das Monster jämmerlich versagt hat, es hat nicht verhindert, dass weitherum der Populismus wächst – gerade das aber sollte das Monster tun. Hoff flüstert dem nichtsnutzigen Monster, resp. den Ministerpräsidenten zu. Er bittet um Glück. Er denkt an die vielen Beschäftigen, die das Monster ausmachen. Er wünscht ihnen Glück. Er appelliert an die Mitleidsaite der Ministerpräsidenten. Sorry, das hat nun mit dem Grundauftrag des Monstrums, dass es nämlich um Demokratie geht und um Verhinderung von Populismus, rein gar nichts mehr zu tun. Hoff lässt sich zu einem merkwürdigen Beschwörungs- und BeschwichtigungsJournalismus hinreissen. Weiter hinten in seinem hingesäuselten Text, flüstert und hofft er, dass die Ostministerpräsidenten sich übertölpeln (das Wort benutzt er natürlich nicht) lassen; denn im Osten sind im Herbst Wahlen und – das ist absehbar – die Populismuspartei AfD wird ein wichtiger Machtfaktor werden. Diese Partei will das Monster am liebsten ganz abschaffen. Sie kann mit einem Institut, das ursprünglich gegen den Populismus gegründet wurde, nichts anfangen. Vielleicht schafft es die SZ mit ihren KreidefressJournalismus, unschlüssige Ostministerpräsidenten noch vom Indexmodell zu überzeugen. Das scheint jedenfalls ihre Absicht mit dem Artikel von Monsterflüsterer Hoff zu sein. Aber man merkt es dem Text an, so richtig glauben tut sie das auch nicht. Sie streckt die Waffen. Sie will es partout nicht wahrhaben, dass das Monster endlich mit all seinen Auswüchsen und seiner unfairen Finanzierung breit öffentlich diskutiert werden muss, dass es dringend einer radikalen Restrukturierung bedarf, sollte es im Sinne seiner Erfinder überleben und nicht dem Populismus zum Frass vorgeworfen werden. Genau zu letzterem trägt die SZ aber bei mit ihrer MonsterFlüsterHaltung.

05.06.2019 

Was Wird meint : Was wird jetzt aus diesem Land? Die Kanzlerin ist am Entschwinden in höhere, staatsmännische Vortragsspähren. Sie wird ein Riesenloch hinterlassen. Das Land wird reagiert von einer Koalition, deren Parteien rasant an Zuspruch verlieren. Es herrscht Stillstand. Keiner traut sich zu husten, weil dann das Ganze gleich zusammenkrachen könnte. Das will von den Regierenden keiner, denn allen Beteiligten ist klar, dass sie bei Neuwahlen drastisch Federn lassen werden, künftige Regierungsbeteiligungen in den Wolken. Die Regierungsparteien haben kaum eine Chance, das Ruder noch herumzureissen, denn egal, wie sie sich neu aufstellen (mehr Klimaschutz beispielsweise), man kauft es ihnen nicht ab, empfindet es als opportunistischen Akt, nur um nochmal auf die Beine zu kommen. Fürs Land ist der Stillstand nicht gut. Fürs Land war diese GroKo nicht gut. Das war eine bescheuerte Idee von seltener Einfallslosigkeit. Jetzt, da beide Partner schneller denn je in den Umfragen absacken, ist gemeinsames Regierungshandeln nicht mehr vorstellbar, denn jeder muss sich für – egal wann - anstehende Neuwahlen positionieren und unterscheidbar machen. Eine Patt-Situation, die das Land in einer schwierigen Situation manövrierunfähig macht bei all den ungelösten Problemen: die viel zu teure Energiewende, keine Erfolge gegen den Mietwahnsinn in den Boomstädten, immer noch das elendigliche Zweiklassen-Gesundheitssystem, die Reichen werden steuerlich immer noch bevorzugt, die Schere zwischen Arm und Reich weitet sich, die Ängste der Mitte vorm Absturz sind nicht ausgeräumt, die Altersarmut breitet sich aus, die Renten werden dank Prozenterhöhungen immer ungerechter, der Populismus findet sättigende Wiesen vor und gedeiht prächtig, gegen ihn hat ein weit überdimensionierter, 9 Milliarden teurer, öffentlich-rechtlicher Rundfunk grandios versagt. Die Parlamentarier werden immer mehr eine Klasse für sich, die sich dank regelmässiger prozentualer Diätenerhöhungen einkommensmässig immer weiter vom Durchschnitt entfernen. Die Zeiten ständig höher sprudelnder Steuereinnahmen, ständig sinkender Arbeitslosenzahlen, einer boomenden Autoindustrie scheinen vorbei. Andere Pfeiler der deutschen Wirtschaft wanken, die Deutsche Bank meldet einen Negativrekord am Aktienmarkt nach dem anderen, zu schweigen von Bayer, das sich selten dämlich mit der Monsanto-Übernahme total verhoben hat. Eine neue Regierungsbildung dürfte nicht leichter werden als nach den letzten Bundestagswahlen. Die GroKo hat den letzten Rest an Glaubwürdigkeit und Vertrauen verspielt. Was wird bloss aus diesem Land? Es hat schlecht vorgesorgt.

04.06.2019 

Megaburner XLII meint : Abfeueranlage. Gentechnikfreie Zone. Dein Lastenrad für München. Bitte hier warten – Sie werden aufgerufen. Brot wie früher aus eigenem Getreide aus friedfertigem Anbau. Emergency Break. Zufahrt nur über Interimspforte möglich – Engstellen bitte freihalten. Kriegerkapelle. Hupen ist schlecht fürs Karma. Caution – I am hot. Bitte keine Werbung einwerfen, dem Briefkasten ist keine Wohnung zugewiesen. Platzmangel – bitte das eigene Fahrrad nicht mit in den Laden nehmen. Klebefläche für Benachrichtigungen von Paketdiensten. Wir öffnen täglich 30 Minuten vor der ersten Vorstellung. Wir komplettieren Tag und Nacht. Laboratory Wing. Okrapft is! Kein Aufgang! Vorübergehender Aufgang passiert über Kreuzstr. 9 Innenhof Baustellentreppenturm. Bei Gefahr am Zug oder im Gleisbereich Griff ziehen. No Soliciting. Letzte Bratwurst vor Amerika. Be care from snowfalls. Bikinimitte. Der Sale geht in den Stores weiter. Atempause, Mittagsmeditation, Orgel und Impuls. Sei realistisch – plane ein Wunder. Nazifreie Zone. Das Betreten der Steganlage ist verboten. Red Hand Day, Stoppt den Einsatz von Kindersoldaten. Wildes Plakatieren im Gemeindegebiet verboten. Weil allen zusteht, was wenigen gehört. Letzte Lieblingsstücke. Deep Learning. Auf Wiedersehen und bis bald bei der MVG. Vorsicht schnelle Vorbeifahrten. Vorsicht Dachlawine „& Möpse“. Verkehr auch von rechts. Glastüren nicht schliessen, durch manuelle Schliessung wird der Türantrieb beschädigt. Wenn dein Tisch die Suppe kocht? Finde den Rechtschreibfehler. Plastikfreie Zone. Verkehr auch von rechts. Heute kein Popcorn. Kompetenz in Abriss und Recycling. Fahrgastbefragung. Backwaren vom Vortag. Notlieferung. Blut und Medikamente. Examensprüfung – bitte nicht stören. Häckselaktion. Etage en Renovation. 50 Cent Pfand. Die Sachen müssen gut verstaut werden. Einfach läuten. Turbosauger – extrem hohe Saugleistung. Kein Kuchen ist auch keine Lösung.