Mitteilungen 2281 - 2310 von 9479   Einträge erfassen

19.04.2019 

poggy meint : Wo ist die Petition? Unterschreibe sofort!

19.04.2019 

Petra, Nürnberg meint : Neue Intendanten müssen her - Rückbau der Zwangsgebühr, aber hallo!

19.04.2019 

C v. B. meint : Keine Jammertanten als Intendanten

19.04.2019 

P. Meier meint : Für solche Jammerlappen an den ARD-Führungspostionen zahle ich kein Zwangsgebühr mehr.

19.04.2019 

Alois M. meint : Weg mit den Jammertrinen an den ARD-Führungspositionen!

19.04.2019 

Conny C. meint : statt zu liefern jammern diese ARD-Intendanten nur und werden fürstlich entlohnt - täte die Petition sofort unterschreiben!!!

19.04.2019 

Jammertrinen meint : Was sind das für Führungskräfte, die immer nur jammern, sie hätten zu wenig Geld zur Verfügung und deshalb müssten sie weniger und schlechtere Produkte liefern, könnten ihren Angestellten keine luxuriöse Altersversorgung mehr bieten? Solche Führungskräfte kann es doch gar nicht geben. Solche Führungskräfte, die ständig die Aktionäre um mehr Geld bitten bei gleichzeitigem Leistungsabbau, die wären aber auf der Stelle ihren Job los. Trotzdem gibt es sie und sie werden fürstlich entlohnt und statt ihr Unternehmen geschmeidig auf Vordermann zu bringen, die Produktlinien zu straffen, überflüssige Angebote aus dem Programm zu nehmen, jammern sie und jammern und wenn sie nicht gestorben sind, so jammern sie bis in alle Ewigkeit. Es sind dies die Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes, die ihre Jobs ganz offensichtlich nicht wegen ihrer Führungs- und Managmentqualitäten erhalten haben, sondern aus Freundschafts- und Versorgunggründen. Allen voran Ulrich Wilhelm, ehedem Regierungssprecher und jetzt ganz offensichtlich überfordert, den schwerfälligen Apparat in eine zeitgemässe Form umzubauen, mit Schwung und Ideen und Überzeugungskraft. Diese beschränkt sich lediglich auf das Jammertrinentum. Zu lesen ist das nicht in der SZ. Diese schreckt zurück vor dem dringend notwendigen, aber extrem verminten medienpolitischen Diskurs (je mehr hier schief läuft, desto weniger traut sie sich das zu thematisieren), sie schreibt auf ihrer Medienseite lieber über Serien statt über diese jammernd vorgetragene Forderung der ARD. Zu lesen ist es in der offensichtlich sich unabhängiger fühlenden AZ. Die AZ zitiert den Intendanten Ulrich Wilhelm: „Wir haben seit 2009 bei den verwendbaren Mitteln, also bei den Beitragsgeldern, die wir echt verwenden dürfen, nicht die Teuerung ausgeglichen bekommen, nicht den Verbraucherpreisindex und erst recht nicht die rundfunkspezifische Teuerung“ - (was immer diese „rundfunkspezifische Teuerung sei, vielleicht die exorbitanten Intendanten-Gehaltssteigerungen?); so spricht vielleicht ein Subalterner, ein Beamte, ein Sekundärdenker, ein phlegmatischer Underdog, ein Dienst-nach-Vorschrift-Schieber, ein Bürokrazki aber garantiert keine Führungskraft. Und wir Zwangsgebührenzahler dürfen für das Gesülze auch noch blechen. So war der öffentlich-rechtliche Rundfunk nie gedacht. Das ist Memmenhaltung und nicht mutig demokratisch, wofür der öffentlich-rechtliche Rundfunk doch gedacht war; man wollte lernen aus der Nazizeit. Scheint nicht der Fall zu sein. Mutige demokratische Haltung hört sich anders an, optimistisch, und nicht so jämmerlich und dann noch die Zwangsgebührenzahler in die Pflicht nehmen, wenn Ihr nicht mehr bezahlt, dann werdet Ihr abgestraft, dann gibt es immer mehr Wiederholungen vorgesetzt, dann gibt es weniger Qualität, weil wir weniger Drehtage bezahlen können. Nein, die Zeit ist nicht mehr für solche Jammerlappen an so verantwortungsvollen Positionen. Hier gehört demokratischer Aufbruchsgeist hin (und nicht die nölige Melodie der Besitzstandswahrung), ein klarer Geist und eine starke Hand, die den verfallenen, teils fauligen Betrieb mit Energie ausmistet, renoviert, selbstverständlich den Abbau sozialverträglich gestaltet, eine Lösung für die überrissenen Pensionen der ehemaligen Mitarbeiter findet, die nicht zu Lasten der Zwangsgebührenzahler geht. Hier gehören Chefs auf die Matte, die den Grundauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes als Massstab nehmen zur Neubesinnung, Reformierung und zum radikalen Rückbau der Auswüchse. - Weg mit den Jammerlappen an der Spitze der ARD-Anstalten! (das wäre doch eine Idee für eine Internet-Petition, wieso da noch keiner drauf gekommen ist?)

18.04.2019 

Wir-Gefühle meint : Wir Vaterlandsveteidiger. Wir Gesetzeshüter. Wir Geheimdienstler. Wir von der Gomorrha. Wir Naturschützer. Wir Oppositionellen. Wir Knastbrüder. Wir Kirchendiener. Wir Investment-Banker. Wir Globalisierer. Wir Erneuerer. Wir Netzwerkspezialisten. Wir Aussteiger. Wir Bundesparlamentarier. Wir-U-Bahnkontrolleure. Wir Schandis. Wir Hausmeister. Wir Milliardäre. Wir von der Deutschen Filmakademie. Wir Verfassungsschützer. Wir Content-Manager. Wir Looser. Wir Pessimisten. Wir Ärzte. Wir Nasenbohrer. Wir Gläubigen. Wir Possenreisser. Wir Planetenkiller. Wir Tierfreunde. Wir Nachbarn. Wir Internatszöglinge. Wir Fast-Foof-Verzehrer. Wir Steuerzahler. Wir Morgenmuffel. Wir Münchner. Wir Bayern. Wir 1860er. Wir Spitzensportler. Wir A-Promis. Wir B-Promis. Wir Rundfunkzwangsgebührenzahler. Wir Allergiker. Wir Emil-Nolde-Fans. Wir AKK-Fans. Wir Parteigänger. Wir Briefmarkensammler. Wir Menschenrechtsverteidiger. Wir Pferdenarren. Wir Notretter. Wir Kaninchenzüchter. Wir Antiautoritären. Wir Enthusiasten. Wir Dogmatiker. Wir Kontrollfreaks. Wir feinen Pinkel. Wir verlorenen Kinder. Wir Gottesanbeterinnen. Wir Veganer. Wir Evangelikalen. Wir Jesuiten. Wir Folterknechte. Wir Heimatlosen. Wir Ausgestossenen. Wir Lobbyisten. Wir Lobhudler. Wir Gaffer. Wir Umfaller. Wir Bettler. Wir Blutsauger. Wir Egoisten. Wir Mobber. Wir Sozialstaatler. Wir Neophyten. Wir Mitläufer. Wir Schwarmintelligenzler. Wir Schattengewächse. Wir Siemensianer. Wir vom BR. Wir Strassenkehrer. Wir Heckenschützen. Wir Realisten. Wir Spätzünder. Wir Todgeweihten. Wir Grenzüberschreiter. Wir Vielschreiber. Wir Ornithologen. Wir Ontologen. Wir Seinsforensiker. Wir Küchentiger. Wir Choleriker. Wir Strafzahler. Wir Allrounder. Wir Vielflieger. Wir Schmeichler. Wir Heuchler. Wir Exhibitionisten. Wir Skrupellosen. Wir Erben. Wir Futuristen. Wir Blogger. Wir Ombudsmänner. Wir Whistleblower. Wir Trendsetter. Wir Fussvolk. Wir Trostlosen. Wir Vorbilder. Wir Sonnenhungrigen. Wir Trophäensammler. Wir Autobahnraser. Wir Feldjäger. Wir Auguren. Wir Freibeuter. Wir Lageristen. Wir Tagediebe. Wir Morgenmuffel. Wir Hedonisten. Wir Porschefahrer. Wir Griesgrame. Wir Pykniker.

17.04.2019 

Wir-Gefühl meint : Während Parteien, die mit einem europäischen Wir-Gefühl Wahlwerbung machen, uns skeptisch stimmen, ertappen wir uns dabei, uns betroffen zu fühlen vom Brand von Notre-Dame in Paris. Das betrifft uns. Notre-Dame haben wir okkupiert, touristisch, kulturell. Der Glöckner von Notre-Dame. Das Rosettenfenster, unzählige Male reproduziert. Filme, Fotos. Das heisst lange nicht, mit den Franzosen ein Wir-Gefühl zu entwickeln. Merkwürdig. Der Anschlag auf die Zwillingstürme in New York hat eine Art Strohfeuer von Wir-Gefühl entwickelt in Teilen der deutschen Bevölkerung. Der damalige Bundeskanzler befand, dass kein Blatt Papier zwischen die beiden Länder passen dürfe. Das hat zur unseligen Teilnahme am Afghanistankrieg geführt, womit die Gefahr von plötzlichen Wir-Gefühlen manifest wird. Hier hat ein Wir-Gefühl ganz offensichtlich den Verstand ausser Gefecht gesetzt. An den Folgen knabbert Deutschland heute noch. An den Folgen des erträumten Europa-Wir-Gefühles aus den Wahlwerbungen werden die entsprechenden Parteien länger zu kauen haben (weil der Schuss so ziemlich hinten raus gehen dürfte). Eher neigen wir dazu, ein Wir-Gefühl mit dem erstmals fotografierten Schwarzen Loch zu entwickeln. Das Bild hat etwas Niedliches, Paul-Kleehaftes oder Kindliches. Kein Wir-Gefühl im Lande durch das deutsche Kino; es wurstelt vor sich hin im gremien- und funktionärsverwalteten Hochsubventionstümpel; die Zuschauer sind ihm egal. Ebenso das Zwangsgebührenfernsehen, was sich immer mehr von der Gesellschaft abkapselt, aber von ihr gut und immer besser ernährt werden möchte. Die kommen einem bald schon vor, wie jene ultraorthodoxen Israelis, die sich weigern zu arbeiten, nur dem Glauben und der Fortpflanzung leben. Aber der Rest des Landes soll sie ernähren. Oft haben Potentaten ein Wir-Gefühl in ihrem Land geschafft mit der Erfindung oder Provokation äusserer Feinde. Die kürzlichen Kommunalwahlen in der Türkei stehen für eine andere Erzählung. In der Israel-Palästina-Gemengelage funktioniert das noch bestens. Die tragen ihren Kampf mit aggressiven Propaganda- und Pressuregruppen in alle Welt hinaus. Das Wir-Gefühl scheint heutzutage ein flüchtiges und schnell wechselndes, schnell aufloderndes und schnell erlöschendes zu sein. Bei Notre-Dame in Paris ist es kein christliches Wir-Gefühl. Und wenn ein Papst im Ruhestand Quark absondert, sind wir längstens Papst gewesen. Wer sind wir? Heute dies und morgen das. Wir sind wir oder wie die Bayern sagen, mia san mia – selbst die Berliner paraphrasieren das auf dem Werbewisch am entstehenden Hotel in der Sendlinger Strasse: Mia san Mio. Mal schauen, ob sich hier das neue Wir-Gefühl auszahlt – weil das ist ziemlich neu: ein Wir-Gefühl zwischen Bayern und Berlin – da hat das Europa-Wir-Gefühl noch bessere Karten.

16.04.2019 

Handy Words XXVIII meint : Ich war ja heut an der Uni und hab alles abgebaut. Weisst du, das sind diese ganz guten, klassischen Hugo Boss Anzüge, da ist nichts dran. Mein Name ist Sing, ich habe Termin bei Ihnen, 9 Uhr 40. Das würde manche Sachen sogar vereinfachen, man muss es nochmal betrachten. Ich hab kein Bock. Ach nein, ich hab andere Sachen zu tun, mein Freund. Jedes Jahr die gleiche Scheisse, jedes Jahr. Ich kümmer mich heute abend, morgen früh darum, das zu ergänzen. Ähm, good news? Ich hoffe einfach, dass ich bis dahin auskomme. Ja, ich stehe schon auf der Strasse und friere mir einen ab. Ja genau, ein Colour Opstale One. Also locker 5300 Euro. Ich schreibs trotzdem nochmal kurz als Mail, dann haben Sie es schriftlich. Also Badesachen einfach mal einstecken. Sie hat mir gesagt, sie hat Murphy nach einer Stunde nach Hause geschickt. Stephan fehlt noch. Du siehst aus wie ein Hansel. Nein, nur das Geschäft. Voll überzogen, verstehst. Genau, ich wollt Ihnen nur Bescheid geben, daas ich wieder an der Bodenseestrasse...ok? Ich musste so früh fahren und wollte dich so früh nicht aufscheuchen. Ich hab jetzt einen sehr konkreten und komplexen Katalog. Natürlich erst, als der Film losgegangen ist. Jetzt geht’s mir schon wieder gut. Ich wollte eigentlich in Urlaub fahren – nach – Shanghai. Bist du verkühlt? Ich kanns ja nochmal probieren, wenn nicht, dann nicht, wenn doch, dann doch. Wer entscheidet das? Nee, aber, wenn du ihn siehst, wird du wissen, warum, ich habe ihn nicht gesehen. Super, alles klar, dann probier ich's.

15.04.2019 

Sink Se Unsinkable meint : Versenk das Unsinkbare, denk das Undenkbare, es wird den Menschen doch wohl nicht ernst sein, ihr kleines Gärtchen Eden in seiner ganzen Vielfalt zu erhalten. Kaum vorstellbar. Soll das Zerstörungswachstum ein Ende haben? Will keiner mehr fliegen? Keiner mehr eine Kreuzfahrt machen? Keiner mehr mit einem Verbrennungsmotor auf die Strasse? Bringt uns dieser Stillstand schon das Paradies zurück? Ernst machen mit der Rettung des Planeten? Auf das Scheiss-Glyphosat verzichten, auf den Äckern und an deren Rändern wieder die Vielfalt zulassen, die überbordende Vielfalt, die Natur wieder explodieren lassen statt sie zu killen? Was bleibt dann vom Industrieland Deutschland noch übrig – ohne Autobau – ohne Flugverkehr – ohne Chemieriesen – ohne Kreuzschiffahrt - ohne Bauboom – ohne Flächenfrass? Was, wenn all dieser zerstörerischen Industrie-Champions, die die Regierung und die Gesetzgebung im Sack haben, abtreten müssen – mangels Interesse der Kunden, weil es jetzt allen plötzlich ernst ist mit dem Lebensraum Welt? Wenn keiner mehr zu einem Klimakongress fliegt, wenn keiner mehr mit dem Auto zu einer Vielfaltstagung fährt? Was, wenn der Massentourismus aufhört, die Flughäfen still liegen, der Hotelburgenbauen zusammenbricht, der Zementverbrauch auf Null zurückgeht? Rückbau der Industrien auf ein umweltverträgliches Mass? Irgendwie schwer vorstellbar, eine Lebensqualität von 8 Milliarden Menschen, die dem Planeten nichts schadet, sondern ihn hegt und pflegt.

14.04.2019 

Abs Urd meint : Panische Wahlwerbung für Europa, absurd. Viele der Wahlwerbung zielt auf ein „Wir-in-Europa-Gefühl“ aus, wirbt für ein starkes Europa. Völlig absurd. Das ist, als ob bei den Bundestagswahlen für einen starken Bundestag geworben würde, oder bei den Landtagswahlen für einen starken Landtag oder bei den Stadtratswahlen für einen starken Stadtrat. Verschobenes Wir-Gefühl. Nicht nachvollziehbare Werbung. Das Europa-Parlament ist das, was in Afghanistan die Loja Dschirga. Die Versammlung der verschiedenen Stämme oder Nationen. Das Wir-Gefühl wird durch die Region, die Nation oder den Stamm bestimmt und doch nicht durch die Loja Dschirga. Es müsste heissen, für eine starke deutsche Stimme in Europa, für eine starke bayerische Stimme in Europa, für ein grünes Europa, für ein rotes Europa, für ein gelbes, schwarzes etc. Europa. Allenfalls könnte für ein buntes, für ein vielstimmiges Europa geworden werden, für ein faires Europa. Die Verschiebung des Wir-Gefühls ins ferne Strassburg scheint der Panik entsprungen zu sein, Europa könnte auseinanderbrechen am Beispiel Britanniens, das den Mumm, endlich auszutreten offenbar doch nicht aufbringt. Panik ist ein schlechter Ratgeber. Und dass keiner sich traut mit einer „starken (regionalen, nationalen) Stimme“ in Europa zu werben, scheint wiederum der deutschen Geschichte geschuldet, der Panik vor dem Nationalismus. Panik ist ein schlechter Ratgeber. Generell lässt der Tenor der Europa-Wahlwerbung darauf schliessen, dass die Parteien ihren Wählern kein gesundes Selbstbewusstsein zutrauen, welches mit grosser Selbstverständlichkeit als Stimme der eigenen Region, des eigenen Bundeslandes, der eigenen Nation oder der eigenen politischen Richtung auftritt. Europa ist ein Verbund von Nationen, von Regionen. Europa ist eine Vielfalt, in der jeder sich mit seinen Eigenheit vernehmbar machen soll. Europa heisst Demokratie. Europa heisst Kompromiss. Keiner ist Europa. Jeder ist nur Teil Europas. Mit Europa als einem Wir-Gefühl zu werben, ist ziemlich neben der Kappe, heisst, Europa grundlegend missverstehen.

13.04.2019 

brexiteln meint : Brexiteln: neues Wort für Prokrastination (Aufschieberitis), für manana, manana, morgen, morgen nur nicht heute, sagen alle faulen Leute, verschiebe lieber auf Morgen, was du heute kannst besorgen oder Bürokratenphlegmas Langzeitmaxime: was man lang genug liegen lässt, erledigt sich oft ganz von selbst, Pendenzenberge als wirkunsvolle Wälle gegen die Arbeit. Sie sind eine saftige Formulierung für Zukunft (eben: morgen, morgen, that' s the future!). Viel davon haben ältere Mensch nicht, besonders jener ältere Dauermoralausdünster in Schloss Bellevue, dem eh mehr an der Gegenwart liegt, der täglich mit seinem Moralexkreten in den Zeitungen erscheinen möchte (das wird bestimmt minutiös gesammelt, wie andere auf die Klickzahlen schauen). Die SZ hat sich des älteren Herren und seiner Moralticks erbarmt, hat ihm nebst ganzseitigem Moralgedröppele sogar das Aufmacherbild gegönnt, ein abtörnendes Schmekenfoto wie aus der Gruft des Kalifen oder aus dem Horrorkabinett. Dieser ältere Moralfex, der frustriert erkennen muss, dass seine ganze Moralerei nichts bringt, fühlt sich in den Medien auf die Seite gedrängt durch das massive Brexitthema, das doch just das Morgen-morgen-nur-nicht-heute-Thema ist und jammert gleichzeitig, die Zukunft käme zu kurz, wohl wahr, je älter einer ist, desto weniger Zukunft bleibt ihm, womit die chronische Brexitschleife um einen köstlichen Altherrenwitz bereichert wäre.

12.04.2019 

Bew e Gung meint : In das erstarrte Reich fixer Ideen zu den Monokultur-Fussgängerzonen der Münchner Verkehrsbürokratie kommt BEWEGUNG. Zumindest auf der politischen Ebene und wenn es nach dem Bezirksausschuss Altstadt-Lehel geht. So war es am Donnerstag in AZ und SZ zu lesen. Auch den Blödsinn, wie er noch bei der Sendlinger Strasse praktiziert wurde, dass von einem Tag auf den anderen eine radikale Umstellung des Verkehrs auf eine reine Fussgängermassenzone stattfindet ohne Berücksichtigung der Umgebung (des Hackenviertels, der Anwohner etc.), soll nicht noch mal vorkommen. „Harte Linie, weicher Ausstieg“ titelt die SZ und „Altstadt: Alle Parkplätze weg!“ die AZ. Vor allem die Grünen und die SPD machen Druck auf den Umbau der Innenstadt zur lebenswerten Zone. Wobei München für eine „Shared Space“, wie es Paul Bickelbacher, Verkehrssprecher der Rathaus-Grünen, vorschwebt, offenbar noch nicht reif genug ist. Obwohl bei jeder Bürgerversammlung inzwischen die Polizei sich ausdrücklich verwundert zeigt über die Lage am Spielzeugmuseum, also zwischen Tal, Marienplatz, Viktualienmarkt und Sparkassenstrasse: wie hier ohne Regelung (es gibt zwar Verkehrszeichen, aber die hängen weit über Augenhöhe) praktisch nichts passiert. München könnte da mutiger sein. Aber es scheint sich jetzt etwas zu bewegen. Und in eine vernünftigen Richtung, dass nach und nach die Parkplätze für Autos von ausserhalb verschwinden (nur noch für Anwohner sollen welche bleiben), dass Autos generell nicht mehr als Tempo 30 fahren sollen, dass eine Priorität für Fussgänger gilt (das erleichtert auch sofort das Problem mit den Radfahrern, die dann auch eindeutig Rücksicht nehmen müssen), dass man die Anwohner nicht vergessen soll, deren Wohnungen „unmittelbar“ oder „fussläufig“ erreichbar sein müssen (gilt selbstverständlich auch für Arztpraxen etc.); gibt ja auch Anlieferung, Verletzungen, Mobilitätseinschränkungen von Anwohnern oder Besuchern. Das wäre doch ein gewaltiger Fortschritt, wenn in die Altstadt nur noch jene Autos einführen, die ein Parkhaus anpeilen und solche von Anwohnern plus Taxen. Wo gibt es da noch Einwände? Vielleicht wird sich ja auch der Gedanke noch durchsetzen, dass Taxen selbst am Marienplatz einen Stand haben nebst Rikschas oder da und dort, weil das, gerade für Senioren, das Sicherheitsgefühl verstärkt. Und warum sollen nicht Busse wieder den Marienplatz bedienen, auch wenn keine abgesenkte Fahrbahn mehr vorhanden ist? München muss sich in Richtung Verkehrstoleranz, in Richtung „shared Space“ bewegen, sonst steht es bald abgehängt da – wird nur noch von Touristenmassen überrollt, denn die füllen gierig jede freigeschaufelte Lücke, siehe Marienplatz.

11.04.2019 

Nein Wir Nein meint : Nein, Europa ist kein WIR-Gefühl. WIR sind nicht Europa. Wir sind so oder so oder anders, divers, vielfältig oder einfältig, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind arm, reich, geizig, tolerant, pluralis majestatis oder pluralis modestiae, traditionell oder fantasievoll, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind hinterfotzig, vordergründig, hochnäsig, altruistisch oder alternativ, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind nachdenklich, bescheuert, miesepetrig oder konstruktiv, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind hetero, schwul, lesbisch, geil, notgeil, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Nieten, Katholiken, Jesuiten, Lutheraner, Jamaicafans, Juden, Protestanten, Muslime, Orthodoxe Buddhisten, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Gebildete, Unterbelichtete, Sehnsüchtige, Lichtgestalten, Schattengewächse, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Radikale, Minimalisten, Kubisten, Futuristen, Anarchisten, Rotgardisten, Evangelisten, Missionare, Professoren, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Abenteurer, Geldjongleure, Wegelagerer, Pensionisten, Betreuer, Dolmetscher, Nachzocker aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Phlegmatiker, Asthmatiker, Mathematiker, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Redakteure, Saboteure, subalterne Kaminkehrer, Seelenforscher, U-Bahnfahrer, Script-Doctores, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Geschlagene, Betrogene, über den Tisch Gezogene, Hintergangene, Hinterbliebene, Aufgeriebene, Ausgebeutete, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind dick und doof, sind Sahne und Torte, sind Schwindsucht und Rinderwahn, sind Wahrheit und Dichtung, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind geleckt, geschleckt, verdreckt, verjuxt, verhext, penetriert, kollabiert, püriert, verwurstet, verwelkt, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind digital, asozial, bilateral, national, global, regional, dörflich, häuslich, gentrifiziert, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind elektifiziert, enthusiasmiert, viragiert, coloriert, thematisiert, entnazifiziert, justiert, regeneriert, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind dramatisch, apathisch, apolektisch, antizyklisch, arithmetisch, androgyn, antiquarisch, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind kalter Kaffee, reines Klischee, Odysse, Theodizee, Theresienwiese, Müsli, frische Brise, Pisa, Perpendikel und Schlafittchen, gregorianisch, pittoresk, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Mikrokosmos, Frühchen, Krähwinkel, Elysium, Delirium, Präpotenz, Postpotenz, Abstinenz, reminiszente Renitenz, Allerwertester und Fachwerkhaus, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind, wir sind – allein – zu Zwein, zu mehreren, Familien, eine halbe Milliarde, neuronal, ephemer, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind, wir werden sein, wir würden täten hätten bäten böten, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Packstation, Gartenstadt, Gelöbnis, Begängnis, Zwangsgebühr, Zwiebelturm und Millirahmstrudel, aber WIR SIND NICHT EUROPA. Wir sind Zweizylinder, Ohrensessel, Onlineschmierer, Transitbereich, Indizienbeweis, Dolce Vita und Hellespont, aber WIR SIND NICHT EUROPA. , aber WIR SIND NICHT EUROPA. , aber WIR SIND NICHT EUROPA.

10.04.2019 

Wiropa meint : Auffallend häufig in der Werbung für die Europawahl versuchen Parteien mit Europa ein Wir-Gefühl zu erzeugen. Wir in Europa. Wir Europäer. Wobei das Wort WIR im Kino gerade ziemlich in die Untiefen menschlicher Gespaltenheit hinableuchtet mit dem Monsterfilm aus den USA. Das kann unsere Parteien nicht bremsen. Es wirkt komisch. Es kommt einem aufoktroyiert vor. Würden Sie, wenn Sie einen Engländer treffen, sofort sagen, wir Europäer? Mit einem Franzosen, wir Europäer? Mit einem Spanier: wir Europäer? Mit einem Iren, Dänen, Schweden, Griechen, Bulgaren, Ungarn, Polen, Rumänen: Wir Europäer? Da müssten doch mindestens die Hunnen ante portas stehen, bis wir ein europäisches Wir-Gefühl entwickelten. Vielleicht denken die jungen Generationen anders. Trotzdem bleibt die Verwurzelung zuerst sprachlich. Sprachgrenzen sind oft Landesgrenzen. Wir Italiener, wir Deutschen, wir Franzosen, wir Spanier, ja, gerne, immerzu. Wir, wir, wir. Aber doch nicht „Wir Europäer“ (ich Deutscher, du Französin). Der Europäer war mal kurz aktiviert, als ein amerikanischer Politiker von den alten Europäern sprach (die nicht in den Irakkrieg ziehen wollten), das löste ein Verbundenheitsgefühl aus. Aber nicht mal ein Trump vermag das, der hat die Bildung nicht, er kann den Europäern kein Wir-Gefühl verschaffen. Denn er ist nicht Amerika. Das macht uns Europäer doch gerade aus, dass wir eben Deutsche sind, Spanier, Portugiesen, Luxemburger, Finnen, Slowaken, Tschechen, die ein friedliches Miteinander pflegen, die viele Handelshemmnisse abgebaut haben, die die Personenfreizügigkeit unter den Ländern – und somit unter verschiedenen „Wir-Verbänden“, ermöglicht. Erst recht identifizieren sich die Europäer nicht mit dem Brüsseler Beamten- und Vorschriftenwasserkopf; das von Nationalpolitikern gerne als Personalverschiebebahnhof missbrauchte Brüssel. Der Deutsche hält sich selbstverständlich für einen Europäer, der Ire auch, der Schotte, der Norweger, der Kroate, ja, wohl auch der Malteser, der Albaner, der Zypriot und auch der Schweizer. Alle sind sie Europäer und sehen sich so. Aber wo ums Himmels willen soll einer von „Wir Europäer“ sprechen? Wenn er ein Benimm-Problem in Thailand hat? En Menschenrechtsproblem in China? Ein Völkerrechtsproblem im Nahen Osten? Das Wort nehmen in solchen Situationen vielleicht Spitzenpolitiker in Spitzengesprächen in den Mund. Und auch nur in den Mund. Aber wenn ein Europäer in einem strikt islamischen Land nacktbadet, so wird er das sicher nicht damit begründen, dass er Europäer sei, eventuell: Westler oder so. Das ist das Merkwürdige an Europa, je enger die Verbindungen und je stärker der Austausch ist: ein Wir-Gefühl entsteht in keiner Weise. Insofern dürften die Wahlwerbungen, die so ein Wir-Gefühl erfinden wollen, von wenig Erfolg gekrönt sein. Europa ist eine Organisation, eine Dienstleistung wie der MVG, alle fahren damit, alle kennen ihn, aber keiner würde sagen, er sei ein MVGler. Europa ist zwar durch seine Geschichte eine Art Einheit, ist aber nicht durch seine Gegenwart individuell identitätsstiftend.

09.04.2019 

Ente i Gnu N. Gen meint : ENTEIGNUNGEN (Ente i Gnu N. Gen). Au, das Wort piekst – zumindest im Zusammenhang mit Wohnungen, Immobilien. Au, wie das piekst. Hätte keiner gedacht. Warum piekst das so? Weil die Lage am Wohnmarkt prekär ist und von Tag zu Tag prekärer wird. Daran sind nicht die Flüchtlinge schuld. Das hat mit der Finanzkrise zu tun und der daraus folgenden Nullzinspolitik. Das hat mit Gesetzen zu tun, die die Koalition aus CDU und CSU und die SPD noch vor kurzem beschlossen haben: dass Vermieter als Investoren 8 Prozent Zins ihres Sanierungseinsatzes jährlich auf die Mieter umlegen dürfen – das in Zeiten der Nullzinspolitik und der Enteignung der Sparer (da ist es schon akut, das Wort!). Die Politik hat ihren Einfluss, ihre Steuerungsmöglichkeit auf den Themenbereich „Wohnen als ein elementares Grundrecht oder Menschenrecht“ aus den Händen gegeben, ja mit dem Sanierungsgesetz heizt sie die Immobilienproblematik zusätzlich an. Darum wirkt jetzt der Begriff „Enteignung“ wie Donnergrollen am Horizont. Wenn es nicht mehr anders geht, dann muss der Staat quasi wie eine Naturgewalt eingreifen. Wenn er sich aller anderen Möglichkeiten beraubt hat, von disfunktionaler Mietpreisbremse über höchst problematische Mietspiegel und Gesetze, die zum Schutze der Mieter erlassen worden sind, die leicht umgekehrt werden in Gesetze zur systematischen und regelmässigen Erhöhung der Mieten, ohne dass der Vermieter auch nur eine zusätzliche Leistung erbringen müsste. Und die ausser Rand und Band geratene Geldwelt, die Geldschöpferei der EZB, die gigantische Kapitalströme entstehen lässt, die verzweifelt an Materiellem Halt und Haftung suchen und so den Immobilienmarkt auch für den Finanzkapitalismus interessant machen, der Wohnungen benutzt, wie andere Gold- oder Erzminen, diese abbaut, bis sie erschöpft sieht und dann neue Wohnungen braucht. Ein Finanzkapitalismus, für den Wohnungen nur mehr Assets sind, die in irrem Tempo gekauft und verkauft werden können und die Preise durch dieses spekulative Element in schwindelerregende Höhen treibt, so dass das Thema nicht mehr ist, ob jemand in diesen Assets wohnt, sondern nur noch, welche Assets man sich leisten kann. Womit die Wohnungen dem Wohnmarkt entzogen und zweckentfremdet auf dem Finanzmarkt landen. Bei Kunstgemälden mag das egal sein, wenn die in Tresoren von Finanzhändlern landen, bei Wohnungen aber ist das nicht egal; spätestens da wird das Wort Enteignungen virulent und der SZ-Kister kann ruhig einen pikierten Kommentar über seinem ehemaligen Journalistenkollegen Habeck abgeben, der das Wort so benutzt, das ist dann lediglich pikiert, aber keineswegs sachdienlich oder erhellend (erhellend allein über Chefredakteurs Pikiertheit).

08.04.2019 

Kulturgänger XXXII meint : Trotz strahlendsten Frühlingswetters, Tag des Tourismus, Frühlingsmarkt und verkaufsoffenen Sonntags, liessen es sich die Passauer nicht nehmen, in das kultigste und jazzigste Café der Stadt zu strömen, um die neuesten Quantensprünge von Barbara Dorschs Local Heroes zu entdecken, zu feiern und sich bezaubern zu lassen davon, wie die Vortragenden ihr ganz persönliches Verhältnis zur Musik offenbarten. Aus Datenschutzgründen werden die Darsteller überwiegend nur mit Vornamen genannt. Bei Shona geht es um die Reinheit von Stimme und Ausdruck, wodurch der Schmerz, den ihr Lied ausdrückt, als reiner Schmerz transparent wird, leicht und tief zugleich, ihrem Alter entsprechend. Darwin spielt „Pour Elise“ als mustergültige Etüde. Mit kaum zu bändigendem jugendlichem Elan rezitiert er anschliessend den Zauberlehrling als schlüpfe er mit Haut und Haar in die Rolle. Mit zwei weiteren Einlagen am Flügel (eine als Zugabe) belegt er, dass er etwas von einem Zauberlehrling hat, der exakt kapiert, worum es in den Musikstücken geht und so zu einer frühen, raren Verbindlichkeit in seinem Vortrag findet. Marianne beeindruckt mit ihrem Sehnsuchtslied, in welchem sie selbst Erlebtes robust verarbeitet und so von einem ganz persönlichen Verhältnis zur Musik erzählt, das Zuversicht ausstrahlt. In einem halben Jahr Dorsch zur Konzertreife, das beweist Rotraud mit ihren Liedern in Deutsch und Englisch: unangestrengt, souverän, kulinarisch, nie den Gedanken, die Idee des Liedes aus dem Auge verlierend. Barbara-Elisabeth Jahrstorfer hinterlässt den stärksten Eindruck mit der Dorsch vierhändig am Konzertflügel, zwei mal zwei (Hände) wirkt hier wie acht Pferde vor der Kutsche, die kraftvoll vorausstampfen. Einen Monat Akkordeon lernen und spielen, als täte sie es seit einem Jahr, das bietet Lilli. Wie sie anschliessend unter ihrem schwarzen Hut hinter dem Keyboard abtaucht, man nur noch den Hut sieht, da könnte Joseph Beuys drunter stecken, wer weiss, was der bei der heutigen Weltlage für Aktionen lieferte. Mit Lilli und dem Keyboard wandelt sich die Veranstaltung ins Volkstümliche, Disco mit DJ zum Mitsingen. Das Happening, in dem es kein Richtig oder Falsch gibt, sondern nur unprätentiöse Hingabe an die Musik, wird umrundet von kurzen Jazzeinlagen der furiosen Dorsch.

07.04.2019 

8 Milliarden meint : 8 Milliarden Menschen wollen auf unserem Planeten glücklich sein. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen eine gerechte Gesellschaft. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen eine Flugreise machen (oder dann halt mit Schiff oder Bahn). 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen eine friedliche Welt. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen weder gemobbt, diskriminiert, ausgegrenzt noch benachteiligt werden. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen eine Wohnung. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen Wohlstand. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen Mobilität. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen in Würde leben, sich vermehren und alt werden. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen ein gesundes Leben. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen Bildung und Anerkennung. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen, dass Menschenrecht und Völkerrecht geachtet werden. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen ein Recht auf Privatheit. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen die Freiheit der Meinungsäusserung. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen satt werden. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen Friede, Freiheit, Brüderlichkeit. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen weder Terror noch Krieg. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen Konzerte, Theater, Museen, Kinos, religiöse Kultstätten ungehindert besuchen können. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen sich sportlich betätigen können. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen ein ausgefülltes Leben. 8 Milliarden Menschen auf unserem Planeten wollen die beste und vorbildlichste Menschheit im weiten Weltall sein. ---------- Und doch und doch und doch und doch beherrschen Terror, Krieg, Unterdrückung, Ausbeutung, brutaler Finanzkapitalismus, Zollkriege, Ausgrenzung, Übervorteilung, dämliche Machtspiele, Abzocke, Lügenpolitik, Steuerflucht, Spaltung der Gesellschaft, Plünderung des Planeten, Vermüllung der Meere, Verpestung der Atmosphäre, Verlust der Artenvielfalt, Hunger, katastrophale Hygiene, Machtmissbrauch die Schlagzeilen. Wieso nur?

06.04.2019 

Guter Job? meint : Hat diese grosse Koalittion mit ihrer Mehrheit im Monsterparlament bisher einen guten Job gemacht? Wohl eher nicht. Schon ihr Zustandekommen war eine Zwangsgeburt mit einer in solchen Dingen unerfahrenen Hebamme, die sich, wenn sie ein Stück Kohle in die Hand nimmt (und sich dabei noch eitel fotografieren lässt) die Finger nicht schwarz machen möchte, die einen deutschen Bundesbürger im amerikanischen Folterknast hat schmoren lassen, obwohl sie ihn mit einer kleinen diplomatischen Note hätte rausholen können (damals noch auf dem Posten des Aussenministers), die sich eitel fotografieren lässt, wenn sie in Afrika Stofflöwen krault. Nee, einen guten Job hat diese grosse Koalition bis heute nicht geliefert. Sie hat zwar eine Mietpreisbremse beschlossen, die faktisch unwirksam ist, gleichzeitig hat sie ein Gesetz beschlossen, das den Mietpreiswahnsinn massiv befeuert: die Vermieter dürfen 8 Prozent von Sanierungskosten auf den Mieter umlegen, und das in Zeiten der Nullzinspolitik, der Enteignung der Sparer durch die EZB. Am unsäglichen Zweiklassengesundheitssystem hat diese Koalition nichts gändert. Auch dieses ist ein Umverteilungsfaktor erster Güte. Nicht einmal Tempolimit 130 auf den Strassen schafft sie, so windelweich ist sie an der engen Leine der Autolobby und opfert damit sehenden Auges jedes Jahr Dutzende von Menschenleben. Diese Koalition wurschtelt komisch rum bei den taumelnden Banken Commerzbank und Deutsche Bank. Diese Regierung verteilt absurde Rentengschenke, es fallen ihr aber keine effizienten Mittel gegen die steigende Altersarmut ein. Der zunehmenden Spaltung in der Gesellschaft schaut diese Regierung, diese Zwangsgeburt einer mutlosen Hebamme, hilflos zu. Diese Regierung beschert dem Land eine überteuerte und unfair finanzierte Energiewende. Die Parteien dieser Regierung schaffen es nicht mal, das Monsterparlament zu verkleinern und auch die Wahl einer Bundestagsvizepräsidentin vermasseln sie. Gleichzeitig kassieren die Parlamentsmitglieder still und leise eine Diätenerhöhung von 300 Euro monatlich, kein Thema, da automatiert, während sie den einkommensschwachen Haushalten gerade mal 300 Euro Steuererleichterung im Jahr gönnen. Diese Koalition mit ihrer Mehrheit im Monsterparlament hebt immer mehr ab vom Leben im Lande. Guter Job? Es gibt keine Hinweise darauf. Das Monster hat sich verselbständigt.

05.04.2019 

Quel Parliament meint : Quel Parliament. Was für ein Parlament haben wir. Nicht die minimsten demokratischen Regeln kann es erfüllen. Bloss, weil den etablierten Parteien ein Newcomer auf die Nerven geht, verweigern die einer Kandidatin die Wahl für das Amt einer Bundestagsvizepräsidentin. Sie scheissen auf den gut demokratisch- parlamentarischen Brauch. Die müssen die Hosen voll haben vor den nächsten Wahlen, wenn die so jeden Anstand verlieren. Die Frau ist demokratisch gewählt. Sie ist von einer Partei, die enorm viel Zuspruch und Zulauf erhält. Dass die etablierten Parteien ihr die Wahl zur Bundestagsvizepräsidentin verweigern, lässt darauf schliessen, dass sie sich sehr wohl bewusst sind, dass das Erstarken dieser Partei auf Schwächen der bisherigen Politik zurückzuführen ist. Es ist Ausdruck von Wahrheitsverweigerung. Dabei ist das der normale demokratische Mechanismus, dass sich neue Parteien die Schwächen der Regierenden zunutze machen. Das ist die demokratische Ausgleichsfunktion von Wahlen. Dadurch sind ja auch die herrschenden Parteien an die Macht gekommen. Die haben sich hier wohl zu gemütlich eingerichtet und übersehen, dass im Lande lange nicht mehr alle einverstanden sind mit ihrer Politik. Den, der auf die Schwächen einer Politik aufmerksam macht, zu denunzieren, ist zumindest kein guter Stil. Und genau das machen die etablierten Parteien. Die Parteien, die sich jetzt dem Vorschlag einer Verkleinerung des Monsterparlamentes verweigern, eines Parlamentes, das nicht mal in der Lage ist, eine Vizepräsidentin ordentlich zu wählen. Eines Parlamentes, dessen Abgeordneten möglichst lautlos eine Diätenerhöhung von 300 Euro monatlich kassieren und die sich nicht bewusst machen wollen, dass damit die Diskrepanz zwischen ihnen und den einkommensschwachen Schichten immmer krasser wird. Die Parteien, die jüngst ein Gesetz beschlossen haben, das es Vermietern als Investoren ermöglicht, Sanierungskosten vollumfänglich auf den Mieter umzulegen mit einer jährlichen Mieterhöhung von 8 Prozent des Kapitaleinsatzes. Und das in Zeiten der Nullzinspolitik, der schleichenden Enteignung der Sparer und des Immobilienwahnsinns und der damit einhergehenden Mietpreisexplosion. Solche Parlamentarier leben vielleicht auf dem Mond. Und sie sollen nicht glauben, dass das dem Volk nicht auffällt. Freut Euch auf die Europawahlen. Freut Euch auf die nächsten Landtagswahlen.

04.04.2019 

262 Organisationen meint : 262 zivilgesellschaftliche Organisationen fordern in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin eine neue Flüchtlingspolitik, die etwas gegen das Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer unternimmt. Gerade ist zu lesen, dass Italien wieder ein deutsches Schiff mit 64 aus Seenot geretteten Flüchtlingen nicht an Land gehen lässt. Was ist das für eine Politik. Ruprecht Neudeck hat seine Flüchtlinge nach Hamburg gebracht. Das müsste den deutschen Seenotrettern auch gestattet sein. Oder Deutschland soll Italien garantieren, dass es die Flüchtlinge aufnimmt. Deutschland hat die Million Flüchtlinge von 2015 bestens überlebt. Die Wirtschaft ist nicht zusammengebrochen. Die Ursache für den Mietwahnsinn, für das kurzsichtige Rentensystem, für das fehlkonstruierte Gesundheitssytem, für das Auseinanderdriften der Gesellschaft, für die Abgehobenheit der Politik sind gewiss nicht die Flüchtlinge. Flüchtlinge aufzunehmen ist eine elementare Verpflichtung, speziell für ein Land, das den Holocaust zu verantworten hat. Das Land ist gross und reich. Das Wohnraumproblem (Wohnraum als elementares Menschenrecht) muss sowieso grundlegend gelöst werden. Da kommt es auf ein paar Flüchtlinge mehr oder weniger nicht an. Auch das Argument, die und die nehmen keine Flüchtlinge auf, also nehmen wir auch keine oder wir nehmen nur Flüchtlinge auf, wenn die anderen das auch tun. Sag mal, geht’s noch? Was ist das für ein Humanismus, der nur unter verqueren Bedingungen seine Hilfe anbietet. Klar ist schon, es muss auch ganz anders und beherzter gegen die Fluchtursachen vorgegangen werden. Da kann Europa – und Deutschland ist ein Gewicht darin – sich sofort an die Arbeit machen und endlich aufhören mit dem unsäglichen Subventionieren von Agrarexporten nach Afrika, die dort die Landwirtschaft kaputt machen. Ein Land, das jährlich und eiskalt Dutzende von grauenhaft zugerichteten Toten auf den Autobahnen in Kauf nimmt, bloss weil es Tempo 130 nicht einführen will - wegen irgendwelcher superreicher Furzerschnösel, die das Gaspedal mit Intelligenz verwechseln – so ein Land sollte sich dann auch nicht aufführen, wenn bei einer Million Flüchtlinge als Kollateralschäden einige Verbrechen passieren. Die Zahl der Toten auf den Autobahnen ist grösser als die Zahl der von Flüchtlingen Vergewaltigten und Ermordeten. Die eigene unrühmliche Geschichte verpflichtet Deutschland zu einem konsequenten Humanismus, zu einer klaren Weltoffenheit, es gibt keine Entschuldigung, wenn es die Augen vor der Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer verschliesst. Wenn Deutschland zu diesem Thema keine klare Haltung, keine klare Kante zeigt, dann soll es wenigstens aufhören, scheinheilige Holocaustgedenktage zu zelebrieren und Israel bei seinem Völkerrechtsverbrechen noch zu hätscheln, weil man eine historische Verpflichtung habe: die historische Verpflichtung gilt dem Humanismus, gilt gegen jeglichen Rassismus, gegen religiöse Intoleranz inklusive Antisemitismus, gilt angesichts humanitärer Katastrophen, wie sie gerade im Mittelmeer vor Libyen passieren. Ob retten oder nicht, darf keine Diskussion sein. Länder, die sich jetzt zieren, die werden sich noch wundern, wie gut die Flüchtlinge Deutschland bekommen werden – und sollen dann nicht jammern.

03.04.2019 

Merkels Kinder meint : Da die Bundeskanzlerin selber kinderlos ist, steht es ihr gut an, die Million Flüchtlinge, die 2015 ante portas standen und die sie aus Alternativlosigkeit unkontrolliert ins Land gelassen hat, als ihre Kinder zu bezeichnen. Wie freundlich die in München begrüsst worden sind. Welche Hilfsbereitschaft. Die Unken murrten im Hintergrund. Klar, unter der Million waren einige dabei, die inzwischen Unglück angerichtet haben, Mädchen vergewaltigt, ja gar getötet haben. Und jedes Mal, wenn so etwas passiert ist, es fing mit Betouchen in Köln am Sylvester an, haben sich die vordem jubelnden Medien darauf gestürzt, haben die Merkelgegner die Messer gewetzt. Diese Vorfälle haben überproportionale Aufmerksamkeit erreicht, obwohl sie vermutlich in der Statistik der Kapitalverbrechen eine viel geringenere Bedeutung haben; (zudem soll sich ein Land nicht so aufführen, was mit kalter Schulter Dutzende von Toten auf den Autobahnen in Kauf nimmt, weil es Tempo 130 nicht will: brutal zugerichtete, zerquetschte, verbrannte, unkenntlich gemachte Leichen). Und dann zeigte sich das in Wahlergebnissen. Dann haben die Medien wieder Schiss bekommen und haben nur noch undeutlich über weitere Verbrechen berichtet, haben kleinkariert gestritten, ob man die Herkunft von Verbrechern veröffentlichen soll oder nicht. Das war erneut Wasser auf die Mühlen der Murrer, der Frustis und der Ewiggestrigen und hat den Populisten noch mehr Zulauf beschert. Jetzt, bald vier Jahre später, tauchen immer mehr dieser ehemaligen Flüchtlinge im Alltag der Bundesrepublik auf. Sie sprechen hervorragend Deutsch, haben schnell gelernt, bewegen sich wie andere auch, sind zielbewusst, energievoll, passen sich an, wollen ihr Leben meistern. Es dürfte sich um die Mehrzahl von der Million von damals handeln. Die sind jetzt schon eine Bereicherung für das Land. Sie dürften der baldigen Altbundeskanzlerin ein Leben lang dankbar sein, dass sie nicht irgendwo unterwegs auf dem Balkan verreckt sind, sondern hier einen sicheren, weltoffenen Ort gefunden haben. So wie viele vietnamesische Boat People Rupert Neudeck bis zuletzt hoch verehrt haben. Ok, bei so vielen Kindern darf man sich nicht wundern, dass beim Familienflugzeug der Kanzlerin andauern etwas kaputt ist. Humanität und Defekte haben Schnittmengen.

02.04.2019 

Messi As meint : Die Menschheit braucht immer mal wieder einen Messias. Das Vorbild ist derjenige aus dem Jahr seiner Geburt 00. Gilt also sogar als Beginn einer Zeitzählung. Vor Messias und Nach Messias Geburt. 2019 nach Messi As' Geburt. Jener Messias hat eine ganz simple Selbstbegründung: Ich bin, der ich bin. Die Folgen sind eine lange Historie an Gräueltaten und vielleicht auch Erlösungen, an Kirchengründungen und rechthaberischen Auslegungen der Worte des Messias. Kirchen die Kriege und Kreuzzüge führten, die Mord und Totschlag verbreiteten, Hexenverbrennungen und Inquisition praktizierten, die das Dritte Reich unterstützten, die Schutzbefohlene systematisch missbrauchten und den Missbrauch systematisch verdunkelten und ignorierten und zu alledem noch einen Monopolanspruch auf die Wahrheit erheben. Eine Kirche, die unter dem Panzer geistiger Macht die schlimmsten inhumanen Exzesse auslebt. Da der Nimbus dieser Kirche bröckelt, messianischer Bedarf aber offenbar ein anthropogenes Charakteristikum ist, tauchen immer wieder neue Messiasse auf. Die SPD hatte vor zwei Jahren ihren Schulzias. Daraus ist eine jeglichen Messianismus' bare, opportunistische Grosse Koalition geworden (mit einem hohlen Mutprediger als Zangengeburtshelfer), die ohne mit der Wimper zu zucken Gesetze mitbeschliesst, die in Zeiten der Nullzinspolitik Hausbesitzern einen Kapitalertrag von 8 Prozent auf Haussanierungen garantiert – und die SPD schämt sich nicht mal. Frankreich hat seinen Macronidas mit dem Gelbwestenaufstand im Gefolge. Amerika hatte seinen Obamias – den sie gerade teuer mit dem Trumpus bezahlen. Sicher ist das Messianische nie ein Attribut der noch amtierenden Bundeskanzlerin gewesen. Und Bayern hat auch keinen Messias als Ministerpräsidenten, die haben eher einen Wolf, der Kreide gefressen hat oder einen Ubu Roi, der dieses Kostüm vorübergehend in die Abstellkammer gestellt hat. Aber jetzt hat die Welt, haben die Medien ihr Klimagirl aus dem Norden, das das Heil auf die Welt bringt. Jetzt hat die Welt ihren neuen Messias, ihren Frühjahrsmessias, da doch alle anderen versagt haben. Gerade opfert die Welt ein unschuldiges, reines Teeniegirl dem Messiashunger der Massen und der Medien, stürzt sich auf dieses Junggemüse wie die Konsumenten auf den ersten Spargel im Frühling. Enjoy your meal everybody.

01.04.2019 

In Österreich meint : In Österreich wird zur Zeit der öffentlich-rechtliche Rundfunk öffentlich diskutiert: ob oder ob nicht und wenn ja, wie zu finanzieren. In Deutschland möchte die Obrigkeit nicht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk öffentlich diskutiert wird. Die SZ hält sich daran, gehorcht der Obrigkeit. In Deutschland hat sich die Obrigkeit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk übernommen. Er ist ins Kraut gewachsen. Die Obrigkeit möchte sich aber den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gewogen halten und nie wieder über seine Existenz und Finanzierung diskutieren müssen. Bis jetzt ist noch die KEF davor. Die erste Verzweiflungstat der Obrigkeit, um sich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in seinem Expansionsgelüsten gewogen zu halten, war die Beauftragung eines superschlauen Professors mit dem Entwickeln eines sicheren Finanzierungsmodells. Herausgekommen ist ein unfaires Teil, die Haushaltzwangsgebühr, die zu Lasten der einkommensschwachen Haushalte das 8-Milliarden-Gemeinschaftswerk undemokratisch finanziert. Aber der Rundfunk schreit „mehr“, „mehr“, „mehr Geld!“. Und da der superschlaue Professor (sein Bruder am Bundesverfassungsgericht hat ihm letztes Jahr Recht gegeben und ihn sogar von der Gebühr für die Datsche im bayerischen Alpenvorland befreit, mit der fadenscheinigen Begründung, er könne ja nicht an zwei Orten gleichzeitig sein, als ob es pro Haushalt nur eine Person geben könne – das ist so sophistisch wie die Fage, wieviele Engel auf einer Nadelspitze Platz haben), also der superschlaue Professor hat auch keine Lösung mehr, so hat die Obrigkeit einen superschlauen Hamburger Senator beauftragt, eine Lösung zu finden, um jede künftige Diskussion über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu unterbinden (da SZ und andere Blätter beim Diskussionsunterdrücken mitmachen, hat die Diskussion sich ins Internet verlagert und was sich dort liest, das ist nicht schmeichelhaft; es gibt ein ernsthaftes Problem mit diesem öffentlich-rechtlichen Rundfunk). Das Allerweltsheilmittel, um sich das Problem künftig vom Hals zu halten, sieht die Obrigkeit dank dem Hamburger Senator in einem Indexmodell. Jetzt sollen die Erhöhungen der Zwangsgebühr klammheimlich und automatisch erfolgen, auch wenn die Obrigkeit und die SZ die Einsicht verdrängen, dass die Zwangsgebühr mit jeder Erhöhung ungerechter wird, dass sie mit jeder Erhöhung zur schmerzhafteren Last für die einkommensschwachen Haushalte wird, dass sie damit statt zur Festigung der Demokratie zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt. Verständlich, dass die Obrigkeit darüber nicht diskutieren möchte, da sie doch behauptet, demokratisch zu sein. Der Abbau der Demokratie erfolgt schleichend. Erst die Zeitungen mundtot machen in so einer Angelegenheit. Schritt für Schritt richtet sich die Obrigkeit die Welt ein, die sie für die ihre hält und die sie nicht mit urdemokratischen Problemen belastet. Und durch sein eigenes Überlebensinteresse ist auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk bei diesem Thema ausser Gefecht gesetzt. Aber die deutsche Obrigkeit wird ängstlich verfolgen, wie in Österreich jetzt diskutiert wird. In der Schweiz gab es in den letzten Jahren zwei Versuche. Der erste offenbarte eine Mehrheit der Inlandschweizer als skeptisch dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk gegenüber, erst als die totale Abschaffung drohte, fand sich eine Mehrheit zum Erhalt. Wer sich mit der Materie beschäftigt, kann nicht umhin, festzustellen, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland unter enormen Legitimationsdefiziten leidet, die mit jeder Erhöhung der Zwangsgebühr noch wachsen. Hierüber keine öffentliche Diskussion führen zu wollen, ist töricht und ein weiteres Argument gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

31.03.2019 

Frieden In Nahost meint : Ich hau Dich. Du haust mich zweimal zurück. Ich werfe eine Bombe. Du schmeisst fünf Bomben. Ich töte einen von Dir, Du tötest fünf von mir. Ich wehre mich gegen Deine Unterdrückung. Du nennst mich Terrorist. Ich denunzier Dich. Du denunzierst mich noch mehr. Ich suche Unterstützer auf der ganzen Welt. Du suchst noch mehr Unterstützer auf der ganzen Welt. Ich wehre mich gegen Deine Unterdrückung. Du mauerst mich ein. Jeder, der Dich unterstützt, wird von mir Antisemit oder Terrorist genannt. Du schmeisst mich rechtlos ins Gefängnis. Ich steche wahllos Leute nieder. Ich hau Dir eine runter. Du haust mir zweimal eine runter. Ich hau Dir zweimal eine runter. Du haust mir viermal eine runter. Ich denunzier deine Unterstützer. Du denunzierst meine Unterstützer. Wer dir recht gibt, wird von mir sanktioniert. Wer Dir recht gibt, wird von mir boykottiert. Ich arbeite mit allen Mitteln gegen dich. Du arbeitest mit zweimal allen Mitteln gegen mich. Du führst eine Schlammschlacht gegen mich. Ich führe zwei Schlammschlachten gegen Dich. Was soll mich das Völkerrecht interessieren, wenn Du es ständig brichst. Was soll mich das Menschenrecht interessieren, wenn Du es ständig brichst. Wir sind alles Vertriebene, wir sind alles Geflohene, wir sind alles Heimatlose und können uns nicht abhaben. Wir sind alles Verwandte und streiten uns apokalyptisch. Wir können vom Streit nicht lassen. Du haust mir eine rüber, ich hau Dir zwei rüber. Wir können nicht mehr nachvollziehen, wer uns so gegeneinander aufgehetzt hat. Wir kommen aus dem Hetz-Circulus-Vitiosus nicht mehr heraus. Ich hau Dir eine über die Rübe, Du haust mir zwei über die Rübe. Ich hau Dir zwei über die Rübe, Du haust mir vier über die Rübe. Ich töte einen von Dir. Du tötest zwei von mir. Ich nenne Dich Terrorist. Ich nenne Dich Antisemit. In diesem Streit gibt es keine Objektivität. In diesem Streit gibt es nur Denunzianten und Denunzierte, Boykottierte und Boykotteure. In diesem Streit hat jeder schon verloren, der auch nur den Mund aufmacht. In diesem Streit werden Journalisten gekauft, Medien und Regierungen erpresst, Tunnels gegraben, Feuerdrachen steigengelassen, Menschen auf offener Strasse erstochen, Menschen- und Völkerrecht mit Füssen getreten. Jeder, der ausserhalb den Mund aufmacht, ist schon Partei und damit verdächtig. Ich hau Dir eine runter, Du haust mir zwei runter. Ich töte einen von Dir. Du tötest fünf von mir. Ich schmeiss Dir eine Bombe in den Garten. Ich vernichte Deinen ganzen Garten und das Haus dazu. Der gordische Knoten war ein Kinderspiel gegen den Nahostkonflikt. In diesem Streit kann nur der allerbrutalste Brutalo überleben. Mässigung ist nicht erwünscht, von keiner Seite nicht. Frieden in Nahost ist blutiger als der blutigste aller Kriege. Nahost heisst Unversöhnlichkeit bis zum letzten Atemzug. Und könnte doch das Paradies auf Erden sein.

30.03.2019 

Freut Euch meint : Freut Euch des Lebens, so lange die Briten noch bei Euch sind. Freut euch vergebens, so lange sie nicht bei Sinnen sind. Freut Euch des Lebens, solange Ihr einen Gesundheitsminister habt, freut Euch vergebens, solange er das Gesundheitssystem nicht grundlegend saniert. Freut Euch des Lebens, solange es die Winterzeit noch gibt, freut Euch vergebens, denn heut Nacht klaut sie Euch eine Stunde und vergeht. Freut Euch des Lebens, solange Brunei vom Golde glänzt, freut Euch vergebens, solange dort Schwule gesteinigt werden. Freut Euch des Lebens, solange es den deutschen Filmpreis noch gibt, freut Euch vergebens, weil er der dümmste von allen ist. Freut Euch des Lebens, dass Ihr einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk habt, freut Euch vergebens, weil er viel zu aufgeblasen und zu teuer ist und unfair finanziert wird. Freut Euch des Lebens, dass Ihr so schöne Fussgängerzonen habt, freut Euch vergebens, weil sie Filiatelisten-Monokulturen sind. Freut Euch des Lebens, so lange Ihr eine stabile Regierung habt, freut Euch vergebens, so lange sie das Land lähmt. Freut Euch des Lebens, dass es das Mare Nostrum gibt, freut Euch vergebens, solange die EU Flüchtlinge absaufen lässt. Freut Euch des Lebens, weil die Türkei so ein schönes Ferienland ist, freut Euch vergebens, weil dessen Präsident es kaputt macht. Freut Euch des Lebens, dass die Juden ein eigenes Land haben, freut Euch vergebens, weil das auf Kosten der Palästinenser geht. Freut Euch des Lebens, weil Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist, freut Euch vergebens, weil es einen Trottel als Präsident hat. Freut Euch des Lebens, weil China so grossartig ist, freut Euch vergebens, weil es sich selbst mit Grossmachtphantasien ruiniert. Freut Euch des Lebens, dass Ihr eine EU habt, freut Euch vergebens, weil jeder nur profitieren will davon. Freut Euch des Lebens, dass Ihr überall auf der Welt rumfliegen könnt, freut Euch vergebens, weil Ihr damit das Klima ruiniert. Freut Euch des Lebens, dass es so viele Drogeriemärkte gibt, freut Euch vergebens, weil dafür immer wieder Kinos kaputtgehen. Freut Euch des Lebens, dass Ihr als freie Bürger freie Fahrt auf den Autobahnen habt, freut Euch vergebens, weil der Blutzoll dafür unverantwortlich ist. Freut Euch des Lebens, dass es die Bienen noch gibt, freut Euch vergebens, denn der Flächenfrass frisst noch die letzte Blumenwiese. Freut Euch des Lebens, dass Ihr in München bald ein Riesenrad habt, freut Euch vergebens, weil es so teuer ist. Freut Euch des Lebens, weil es jetzt das Smartphone gibt, freut Euch vergebens, weil es Euch total kontrolliert. Freut Euch des Lebens, weil Euch jetzt die Sonne scheint, freut Euch vergebens, weil sie am Abend sich wieder verkriecht.

29.03.2019 

Street Words CLVXI meint : Nach dem Motto, ich hab ein schönes Gesicht, ich stell mich zur Wahl. Also die Liturgie, die ist gleich. Die ist aber privat versichert. Scheisse, diese Buch, diese Scheisse-Buch. Aber die könnte ja meine Tochter sein. Alles mit dem Diensthandy gemacht. Habi mir denggt, entweder bist unterwegs oder du schlafst scho. Das war ja nicht schlecht, aber ich hätte mir so ein bisschen Weihnachtsmusik in dem Tunnel gewünscht. Showing that you are the man. Die kommt ja aus dieser Disney Ecke. Frankfurt Oder ist am Arsch. Da hab ich im Zugrestaurant einen Stehplatz gesucht. Are you coming down, Edna? Hier wollen sie die ganzen Häuschen abreissen, aber dann haben sich die Anwohner gewehrt, das würde das Bild zerstören. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich Eis und Sahne und die Sahne war eklig, seither... Und auf einmal flieg ich über so' n Hügel drüber. So ne riesige, da hab ich dann 'n Brotkorb drin gehabt, schon schön. Ihre Mann ist gestorben und meine Mann ist gestorben, sind wir beide Witwen. Ich kenne mich jetzt nicht aus, also nach was suchst du denn? Und ich hätte gerne etwas aus Marmor. Ja, nee, nee, klar. Er kann nicht atmen. Ich war schon immer Esprit, Olvier, Jack & John, diese Marken. Ich komme mir jetzt so schön gross vor. Da muss man halt Park & Ride. Und dann fahren die immer ein paar Tage nach Bilbao. Keine Ahnung, der fährt mit dem Fahrrad, nach Hamburg und zurück und so ne Scheisse. Da bin ich ja irgendwann mal in eine Sauna marschiert. Ned dass ma no a steifs Gnack kriagn. Jetzt bin ich aber auch verunsichert.

28.03.2019 

Peinliches Deutschland meint : Peinliches Deutschland. Der deutsche Bundespräsident geniert sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die deutsche Bundeskanzlerin geniert sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Der deutsche Bundestagspräsident geniert sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die Minister der deutschen Bundesregierung genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die deutschen Verfasssungsrichter genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die deutschen Ministerpräsidenten genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die deutschen Landtage genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die Parteien der Bundesregierung genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die SZ und ihre Chefredakteure genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die Münchner Zeitungen und ihre Chefredaktionen genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die deutsche intellektuelle Elite geniert sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die deutsche Filmakademie und ihre Präsident genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht. Die christlichen Kirchen Deutschlands genieren sich, laut zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr UNFAIR ist und ZU LASTEN EINKOMMENSSCHWACHER HAUSHALTE geht.

27.03.2019 

Ein Echter Hingucker meint : EIN ECHTER HINGUCKER, meinten Passanten auf dem Marienplatz gestern Abend. München feiert mit einer Lichtinstallation am Rathaus „10 Jahre Behindertenrechtskonvention“. Umrundet von Farbspielen an Fassade, Säulen, Vorsprüngen, Erkerchen leuchten auf die ganze Front zum Marienplatz verteilt vier helle Kreise mit den Symbolen für die Behinderten- und Menschenrechtskonvention. Begriffe sind zu lesen: Menschenrechte, Nichtdiskriminierung, Inklusion, Vielfalt, Teilhabe, Unabhängigkeit, Selbstbewusstsein, Gleichberechtigung. München brüstet sich, eine vorbildliche Inklusionsstadt zu sein. Und doch beginnt massive Diskriminierung von Mobilitätseingeschränkten direkt vorm Rathaus und sie reicht in die von hier hinausgreifenden Fussgängerzonen. Die sollen bittschön behindertenfrei bleiben. Mobilitätseingeschränkte Mitmenschen sollen hohe Schwellen vorgesetzt bekommen, bis sie sich in die edlen Filiatelistenzonen hineintrauen. Wenn sie ein Auto brauchen, so müssen sie vorher aufs KVR und – gegen Geld selbstverständlich, wo jeder andere Bürger, der gut zu Fuss ist, ohne kostenpflichtige Formalität reinmarschieren kann – sich eine Sondergenehmigung holen. Auch wenn der Mobilitätseingeschränkte zum Arzt muss oder wenn er zu Bekannten, Freunden oder Verwandten, die in der Fussgängerzone wohnen, zum Kaffeetrinken will. Wenn er keinen Rollstuhl hat, ist er aufgeschmissen. Denn Taxen sind auch nicht erlaubt ohne Sondergenehmigung. Es wäre mal der Nachfrage wert, wie viele solche Bitten um Ausnahmegenehmigungen zum Shoppen und Kaffeetrinken schon gestellt worden sind. Vermutlich nicht eine. Weil die psychologischen – und auch die finanziellen – Hürden zu hoch sind. Es würde München nicht einen Cent extra kosten, sich hier mit der gross propagierten Inklusion glaubwürdig statt grossmäulig zu machen. Es bräuchte nur eine Änderung der Vorschriften. Das könnte alles mit Vorgängen erreicht werden, die eh im Budget der Stadt vorgesehen sind, ihm Rahmen üblicher stadträtlicher Abläufe. Es bräuchte nur den guten Willen. Es bräuchte ein Machtwort des OB. Bitte horchen. Hören sie etwas? Es bräuchte nur ein Machtwort des OB zum Einbau von Zwischenwänden an den U-Bahnhöfen, dass kein einziger Blinder mehr je von einem Zug erfasst wird. Hallo? Wo ist denn unser OB, wenn es um unkomplizierte Durchsetzung der Behindetenrechtskonvention geht? Hallo, hören Sie etwas? Merkwürdig still bleibt er. Wenn da nichts zu hören ist, entlarvt sich die Lichtinstallation zur 10-Jahres-Feier der Behindertenrechtskonvention als schnoddriges Lügenspektakel. Abgesehen davon, dass deren Durchsetzung in Fussgängerzonen eine Schulung zur Toleranz für alle Benutzer der Fussgängerzonen wäre. Und das ist doch die Grundlage unserer Demokratie: Toleranz. Wo sollen die Bürger diese sonst lernen, wenn die Stadt so redet und anders handelt? Fussgängermonokultur ist in ihrer Tendenz faschistoid; exkludierend statt inkludierend.