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24.08.2018 

Rufus meint : Sowohl die Bundeskanzlerin, als auch die Bundesregierung als auch der Bundespräsident haben ihre eigenen Facebook-Accounts und füttern die schamlosen Datenkraken und Wahlmanipulatoren und Fakenewsverbreiter skrupellos mit Content und Informationen und verkaufen so ihre Bürger.

24.08.2018 

Anne meint : Es ist nie gut, wenn Staat und Presse/Medien gemeinsame Sache machen. Genau das tun sie im Hinblick auf den Staatsempfang des Autokraten vom Bosporus.

24.08.2018 

Pressefreiheit meint : Die Kanzlerin ist für die Pressefreiheit. Das habe sie ausdrücklich gesagt. Als ob das nicht selbstverständlich wäre. Anlass gab ein Zwischenfall in Dresden. Da habe ein Mitarbeiter des Staates, ein LKA-Spitzel, die Presse bedrängt, vielmehr das Fernsehen. Das habe er aber nicht als Spitzel, sondern in seiner Freizeit als freier Bürger getan. Merkwürdig genug. Und insofern mutet es nicht weiter merkwürdig an, dass die Kanzlerin – an und für sich – für die Pressefreiheit sei. Ein klares Votum dafür hört sich anders an. Aber die Kanzlerin ist eben nur für die Pressefreiheit, soweit sie das Gefühl hat, sie habe die Richtlinienkompetenz auch da. So zitiert sie durchaus mal den Chef der SZ ins Kanzleramt und macht ihm das mit der Richtlinienkompetenz klar. Und die SZ spurt. Denn sie will weiter bei Flügen mit der Kanzlerin dabei sein dürfen. Noch extremer nutzt dieses Druckmittel des Mitfliegendürfens der Bundespräsident. Das hat die Presse vor seiner Wahl immerhin durchsickern lassen. Insofern wundert es nicht, dass dieser Bundespräsident den türkischen Staatspräsidenten zum Staatsbesuch mit allen militärischen Ehren nach Berlin einlädt. Der Bundespräsident gewährt einem beispielhaften Unterdrücker der Pressefreiheit den ehrenhaftest möglichen Empfang. Ein Schelm, wer Böses denkt dabei. Aber da die Kanzlerin die Presse an der Leine hat und der Bundespräsident auch über seine Mittelchen verfügt, wird sie wie die Hofberichterstattung einsten über des Kaisers neue Kleider, nur Ehrenhaftes schreiben und berichten, wird dieser staatlichen Farce-Veranstaltung nur Gutes abgewinnen. Das tut sie schon im Vorfeld, weil man dem gewissenlosen Halunken (durch die Blumen beim Staatsbankett) ins Gewissen reden können, so verbreitet sie unreflektiert die Begründung der Despotenbeehrer. Und sie glauben noch daran. Für so einen beispielhaften Unterdrücker der Meinungs- und Pressefreiheit täte es ein Arbeitsbesuch allemal. Denn dass man im Gespräch bleiben soll, das ist vernünftige Staatsraison – der Staatsbesuch allerdings, da fällt Deutschland auf einen gewieften und mit allen Wassern gewaschenen Taktiker rein, der sich längst vorsorglich ein paar Geiseln genommen hat, von denen er jetzt dem guten Wetter zuliebe einige freilassen wird. Aber garantiert wird er nicht nur mit allen Ehren empfangen, sondern sogar mit finanziellen Zusagen ohne Gegenleistung – so wie die SPD in ihrer Selbstdemontage-Sommerlochstrategie es vorgeschlagen hat – triumphierend nach Hause kehren. Deutschland ist leicht um den Finger zu wickeln, dass weiss der Despot vom Bosporus aus Erfahrung. Die Einladung zum Staatsbesuch ist der nächste Beweis dafür. Zum Thema „Pressefreiheit in der Praxis“ gäbe es also noch allerhand zu sagen.

23.08.2018 

Megaburner XLIV meint : Kostenlose Benutztung für DB-Kunden. Keine Haftung bei Diebstahl oder Beschädigung. Platz der Ehrenamtlichen. Liebe Gäste, wegen Fassaden Arbeiten sind wir bis 15. 06. geschlossen. Unsere gesamte Ware ist unsichtbar gegen Diebstahl geschützt. Ihr Fahrrad eingesperrt? Rufen Sie an. Wir komplettieren Tag und Nacht! Wir verkaufen diverse Espresso und Kaffee Bohnen. Liebe Dracheneltern, wir sind ausgeflogen. Das Haus mit der roten Fahne. Holen Sie sich den Kaffeegenuss für unterwegs. Gratis Kopfhautanalyse in nur 2 Minuten. Die Benutzer haben sich in der Grünanlage so zu verhalten, dass kein anderer gefährdet oder mehr als nach den Umständen vermeidbar behindert oder belästigt wird. Tanksäule ausser Betrieb. Durchfahrt verboten für Schäden haftet der Verursacher. Die städtische Altkleidersammlung. Konradin, der letzte Staufer, verbrachte seine Kindheit auf der Wasserburg. Pursue Persecute Truth. Sommerweg wird nicht geräumt und gestreut. Keine heisse Asche. Es handelt sich um eine Geschäftsauslage, daher ist das Abstellen von Fahrrädern untersagt. Sehr geehrte Gäste, der Empfang ist heute nicht besetzt. Zur Ansicht, Nachschub in der Kühlung. Komme gleich. Resettlement Projekt this way. Projekt Naturwiese. Am Wochenende frischer Kuchen. Zufahrtsstrasse und Parkplatz. Bei Gewitter nicht berühren. Es ist verboten, sich an die Tür zu lehnen. Cave Canem, der Grünstreifen ist keine Kläranlage für Hundekot, die Beseitigen dieser Hinterlassenschaft wird erwünscht. Vermisst / geklaut / verschleppt / entführt, am Samstag abend zwischen 19.00 Uhr und 00.00 Uhr wurde dieses schöne Fahrrad geklaut. Recherche Service. Collateral not always necessary. Swimming prohibited.

22.08.2018 

Gespaltene Gesellschaft meint : Dass unsere Gesellschaft gespalten ist, das gibt jetzt auch der fürstlich von den Zwangsgebührenzahlern entlohnte Intendant des Bayerischen Rundfunkes, Ulrich Wilhelm, indirekt zu. Er sucht nach einem Ort, an dem wieder eine Art öffentliche Diskussion sozusagen von Monopolcharakter stattfinden kann, eine Art verbindliche Plattform. Er streckt dazu seine Fühler international aus. Weil es ist einfach schöner, international zu tagen, zu reisen, sich chauffieren zu lassen, erstklassig unterzukommen, zu dinieren als zu Hause sich um das eigene Publikum zu kümmern, das ihm in Scharen davonläuft; siehe die immer mickriger werdenden Einschaltquoten, die Sterblichkeitsrate unter dem Restpublikum ist gross, die nachrückenden Generationen haben keine Verbindung mehr zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Deshalb verstehen sie auch die Zwangsgebühr nicht, auch nicht, das sie einkommensunabhängig ist, dass also Haushalte mit geringem Einkommen eine deutlich grössere Anstrengung unternehmen müssen, um die Zwangsgebühr nach Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof zu entrichten als einkommensstarke Haushalte, eine eindeutige Privilegierung der reichen Schichten und noch privilegierender, nachdem der Bruder von Superschlau Undemokratisch das auch als verfassungskonform entschieden hat inklusive Befreiung für Zweitwohnungen und Datschen, so wie Superschlau Undemokratisch sie besitzen und für die sie jetzt nicht mehr zahlen müssen, weil der Mensch ja nur an einem Ort den Rundfunk konsumieren könne und nicht gleichzeitig an zwei Orten, so die superschlau-undemokratische Begründung. Was ist aber, wenn der Herr Professor Superschlau in seiner Hauptwohnung in der Nähe vom Oberrheingraben sitzt und fernschaut und seine Frau oder seine Kinder in der Datsche am Tegernsee Rundfunk konsumieren? Tun die es schwarz und welcher Haushalt wird belangt? Aber darum soll es hier gar nicht gehen. Sondern darum, dass ein Monopolfunk, der sozusagen die öffentliche Meinung für sich gepachtet hat, wie er ihn Wilhelm offenbar immer noch vorschwebt, als solcher passé ist. Es ist vorbei mit einem Rundfunk von allgemeiner Gültigkeit und Verbindlicheit. Denn es gibt inzwischen einen abgespaltenen Teil der Gesellschaft, der ihn Lüfgenfunk nennt. Es gibt die Jugend, die nichts mit ihm anfangen kann. Es ist nicht mehr ersichtlich, dass so ein aufgeblähter, öffentlich-rechtlicher Rundfunk überhaupt noch betrieben und zwangsfinanziert wird. Die Demokratisierung des Internets – mit allen Kinderkrankheiten und den entsprechenden Missbräuchen – setzt ein Ende jeglichem Meinungsmonopol. Jeder kann jetzt Sender und Verleger sein. Das wäre vielleicht eine – aber dann bittschön aus Steuern zu finanzierende – Nachfolgelösung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Sinne Wilhelms, dass er eine Plattform anbietet, die durch das Netz pflügt und ein breites Spektrum von Meinungen sammelt und diese übersichtlich präsentiert. Dazu bräuchte es lediglich ein paar gscheite Algorithmen und einen kleinen Trupp gut gebildeter Redakteure. Das könnte durchaus eine Dienstleistung im demokratischen Sinne sein. Wobei zu fragen ist, ob so eine Dienstleistung nicht auch privat betrieben werden könnte, unter der strikten Vorgabe der wahrheitsgetreuen Darstellung. Mit seinem Ansinnen einer internationalen Plattform gibt Wilhelm selbst klar zu verstehen, dass die Zeiten von Opas und Omas drei Fernsehprogrammen definitiv vorbei sind und dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Dienst getan hat, wofür ihm zu danken ist und dass er aufgelöst werden kann. RiP.

21.08.2018 

Spalter Der Gesellschaft meint : Die Rundfunkzwangsgebühr wird immer mehr zum Spalter der Gesellschaft. Je grösser die Inflation, je mehr die kleinen Einkommen und Renten stagnieren, desto mehr Menschen fällt es schwer, die Rundfunkzwangsgebühr aufzubringen. Und brutal fordert der sogenannte Beitragsservice das Geld ein. In Zukunft noch mehr, wenn die Reichen in der Gesellschaft, die sich Zweitwohnungen leisten können, für diese nach dem Urteil des mit dem Erfinder der Zwangsgebühr verwandten Verfassungsrichters nicht mehr bezahlen müssen. Arme werden gezwungen, die Zwangsgebühr zu bezahlen. Arme müssen mit der Rundfunkzwangsgebühr fette Rundfunkbürokraten ernähren. Arme müssen mit der Rundfunkzwangsgebühr für fette Rundfunkpensionäre aufkommen. Arme müssen mit der Rundfunkzwangsgebühr überbezahlte Subventionsstars finanzieren. Arme müssen mit der Rundfunkzwangsgebühr korrupte Sportereignisse wie Olmympiaden mitfinanzieren. Arme müssen mit der Rundfunkzwangsgebühr lahme Rundfunkräte wohlig polstern. Arme müssen mit der Rundfunkzwangsgebühr überflüssige Sendungen mit Hundchen finanzieren. Arme müssen mit der Rundfunkzwangsgebühr einen Polizeiruf finanzieren, der hundsmiserabel gemacht ist und den kaum mehr einer schaut. Arme müssen mit der Rundfunkzwangsgebühr jede Menge Sendungen finanzieren, mit denen Minderbegabte ihren Lebensunterhalt finanzieren. Arme müssen die überflüssige Werbung für den Rundunk in Zeitungen finanzieren, obwohl sie sich wegen der Rundfunkzwangsgebühr gar keine Zeitung mehr leisten können. Arme müssen für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk bluten, der Programm an der Mehrzahl der Bürger vorbei macht. Arme müssen für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk blechen, den immer weniger einschalten. Arme müssen noch mehr sparen für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der immer mehr Eigenleben ausserhalb der Gesellschaft entwickelt. Die Rundfunkzwangsgebühr ist ein Dauerschmerzpunkt im natürlichen Rechtsgefühl. Der Schmerz wird durch jede Menge minderwertige Sendungen noch erhöht. Der Schmerz wird durch weit überporportionale, satte Gehälter der Intendanten der Rundfunkanstalten noch erhöht. Der Rundfunkzwangsbeitrag führt zu einer Spaltung der Gesellschaft. Dies kann unversehens zu einem Crash führen wie bei der Brücke in Genua. Denn niemand nimmt die Warnsignale ernst, niemand von der feinen Gesellschaft will wahrhaben, dass das Gemeinschaftswerk öffentlich-rechtlicher Rundfunk unfair finanziert wird zu Lasten der einkommensschwachen Haushalte. Das sind diejenige, die im aktuellen Wohlstand und in den aktuellen Wohlstandsentwicklungen eh die Arschkarte gezogen haben. Die feine Gesellschaft will nicht glauben, dass das den einkommensschwachen Haushalten nicht auffällt und hält sie für geistig minderbemittelt.

20.08.2018 

Sün Ching Express meint : Mit 150 Stundenkilometern nach Sün Ching rein und mit 160 Stundenkilometern wieder aus Sün Ching raus. Sün Ching ist chinesisch für Sonnenkönig, nicht Hunnenkönig, der hat Niederbayern nicht betreten. Ob er aber über Oberbayern oder aber über Niederbayern kam, der Schadstoffausstoss bleibt sich gleich. Und Gleich ist nicht gleich gleich plus ungleich oder gleich gleich, gleich, einen Moment bitte. So, die Fahrscheine, wer hier zugestiegen ist – danke, ich bin hier aufgewachsen. Ein Ministerpräsident für alle Bayern, geht das überhaupt in Zeiten diversifikativer Gentrifizierung? Hält das Land das aus? Sün Ching Express an der neuen Leidensstrasse. Entschuldigung, ist da noch frei? Die Armeen moderner Versteinerungen sitzen über ihre Mobilgeräte gebeugt, starr, reglos. Ich bin froh, dass ich ins Wasser gefallen bin. Und ein einziges Ministerpräsidentlein soll dies gesegnete Land vorwärtsbringen? Von Sün Ching nach Prüfe Ning. Ying und Yang Prüflinge. Wenn Sie jetzt aus der Lichtschranke treten würden, könnten wir weiterfahren. Das ist wie mit den Target-Zielen, immer steht einer in der Lichtschranke. Und an Deutschland wird’s hängen bleiben. Wir plädieren für einen gigantischen Staatsempfang für den türkischen Liraversenker in sämtlichen Olympiastadien oder für einen Trachtenumzug in Sin Zing. Da könnte er wahre Grösse zeigen. Und mit dem Bayernticket könnte er auch noch den verehrten Bundespräsidenten mitnehmen, er muss halt seinen Namen eintragen. Ein positives Signal für die Lira vom Bosporus. Aber vergleicht jetzt nicht Äpfel mit Birnen und Zwetschgen mit Pflaumen – haltet Euch lieber an die Netzwerktechnik. Café Türc, Café Türc. Don Au lässt grüssen. Er hat grosses Verständnis für Eure Probleme. Sind ja viele hausgemacht, Ihr wisst schon, was ich meine. Eine Currywurst wäre jetzt das A und das O, das Alpha und das Omega zugleich, denn der Arbeitsprozess schlaucht die Leute, macht sie fertig. Drum blühen die Drogeriemärkte mit ihren Betäubungs- und Bestäubungsmitteln. Die moderne Leidenssstrasse hinterlässt Opfer. Abendrot in Abensberg, Rue de Ravioli. Unverspargelt.

19.08.2018 

Wahlwerbung meint : Familienzeit statt Wartenummer. Leben mit Kindern einfacher machen. Heimat hat, wer Grundrechte hat. Ladies Brunch. Was Frauen wollen! Frisches Bayern. Ich will. Für ein familienfreundliches München. Artensterben. Für mehr Bürgerbeteiligung. Bayerns starke Mitte. Aus Liebe zur Freiheit. Europa weiterdenken. Für mehr Buchstabensalat. Vollgeld statt Eurokrise. Das Beste für Bayern. Gemeinsam gegen die Politik der Angst. Für einen starken Mittelstand. Für gute Ausbildung und sichere Arbeitsplätze. Für mehr Sicherheit. Für Brüderlichkeit. Für eine starke Polizei und Justiz. Stadtplanung: nachhaltig und bürgernah! Für ein soziales Bayern. Fischerei in Oberbayern. Für kostenfreie Kita. Ich will Pflege mit Würde. Weil München lebenswert bleiben soll. Gewerkschaften in der Stadt. Zukunft im Kopf, München im Herzen. Aus Liebe zu Bayern: für Europa. Mit Sicherheit! Ihr starke Stimme für den Landtag. Bayern verpflichtet. Ich will Grün statt Beton. Ich will die Bienen retten. Ein Kenner. Ein Könner. Ein Kämpfer. Eurogeddon – die neue Eurokrise kommt. Mit Herz und Verstand für unsere Heimat Frisches Bayern mit Impulsreferaten von weiteren ganz normalen, fantastischen Frauen. Leben mit Kindern einfacher machen. Stell Dir vor, es gibt Wohnraum und keiner zockt ab. Vielfalt statt Einfalt. Wie dramatisch ist das Artensterben? Was sind die Ursachen? Wie können wir entgegenwirken? Politikeraustausch. Lieber echter Klimaschutz als rotgrüne Steinkohle. Sozialer Ausgleich München. Gute Pflege statt Profite. Mehr Personal, besser bezahlt. Das Beste für den Münchner Norden. Quo Vadis Deutschland? Bayern erhalten! Wer nur Politik kennt, hat von Politik nichts verstanden. Wege aus der Wachstumsfalle. Ich will ein menschliches Bayern in unserem Europa. Aus Liebe zur Freiheit. München vs. Bayern? Green Dinner. Freiheit existiert nur im Singular. Grünflächen statt Luxusbeton. Bayerns Politik braucht keine Egoisten, sondern Zusammenhalt und Menschlichkeit. Kinder sind unsere Zukunftsinvestition. Mamas und Papas dürfen sie aber nichts kosten ausser ein paar Nerven. Gerecht ist, was Wohnraum schafft. Wir können neue Wohnungen gar nicht so schnell bauen, wie die CSU sie an Spekulanten verkauft. Mit Mut, Herz und Verstand für Sie in den Landtag. Gute Politik beginnt mit der richtigen Diagnose. Neue soziale Ideen. Neues Wirtschaften. Der bayerische Mittelstand – Verantwortung und Antrieb für die Gesellschaft. Renten in der Stadt – Infos und Diskussion. Mehr für die Mehrheit. Pflegenotstand stoppen – Jetzt! Mut geben statt Angst machen. Für kleinere Klassen und mehr Lehrer. Für beste Betreuung und zufriedene Eltern. Für breite Bildung für unsere Kinder. Ehrlichkeit wählen. Mehr Seriosität im Landtag. Beste Pflege für unsere Senioren. Für mehr Bürgerbeteiligung.

18.08.2018 

Abschi Eberei meint : Abschi Eberei. Diese Abschieberei. Erst die Leute für viel Geld aufpäppeln, Staatsgeld, Sozialgeld, Gesundheitsgeld, Ausbildungsgeld, Deutschkursgeld und sie dann für wieder viel Staatsgeld und Steuergeld sauteuer de Luxe abschieben lassen. So dumm kann nur ein dummer Staat sein. Abschiebeindustrie. Viele verdienen daran. Viele haben sich eingerichtet in der Abschieberei. Hat einer mal die Rechnung aufgemacht? Kosten-Nutzen-Rechnung der Abschieberei? Wieviele Stimmen eine regierende Partei mit jedem Abschiebeflug nach Afghanistan verliert? Kann es sein, dass Abgeschobene, die sich ja hier auskennen, Ortskenntnisse, Deutschkenntnisse, bald schon als Terroristen zurückkommen? Wieviel schneidet der deutsche Staat sich mit seiner Abschieberitis ins eigene Fleisch? Ist das die Richtlinienkompetenz der Kanzlerin? Leute hier teuer halten, sie teuer hinhalten und sie dann – wiederum sehr teuer, was kostet allein ein einziger Abschiebeflug? - nach Hause schicken, was gar kein Zuhause mehr ist, nie eines gewesen ist, wo sie womöglich nicht mal die Sprache sprechen, keine Verwandten mehr haben? Oder wo sie gar ermordet werden. Oder zu Vollprofiterroristen ausgebildet werden. Am 69. Geburtstag 69 Menschen abschieben in ein Land, das seit Jahrzehnten von Kriegen verwüstet wird und einer bringt sich am nächsten Tag um. Da waren's nur noch 68. Aber der zynische Innenminister ist nicht jünger geworden deswegen. Was geht in den abschiebenden Politikerhirnen vor? Glauben die, einen Wähler damit zu gewinnen? Eher schieben im Oktober die Wähler in Bayern – siehe die Haitzinger-Karikatur vom Freitag in der AZ – ihren fehlbesetzten Ministerpräsidenten ab zurück nach Franken. Soll er mal schauen. Und weiterträumen. Soll er das Abschiebeerlebnis selber bekommen. Man könnte noch mehr Abschiebepolitiker irgendwohin in den Dschungel schicken. Es gibt überall Kloaken, die entstopft werden müssen, Plastikmüll an Stränden und auf dem Meer zum Einsammeln, Anpflanzungen, die bewässert, Ratten, die bekämpft werden müssen, ach, es gibt überall auf der Welt so viel zu tun – und denen fällt nichts ein ausser der Abschieberei, der Abschi Eberei. Wobei sie zuhause genügend zu erledigen hätten: immer mehr Menschen müssen Flasschen sammeln, die Mietpreise steigen unaufhörlich, die Altersarmut breitet sich unaufhaltsam aus. Vielleicht sollte man die ganze Riege der herrschenden Abschiebepolitiker selber abschieben. Wenn ihnen die Abschieberei schon so wichtig ist.

17.08.2018 

Radschieber meint : tz-Leserbriefschreiber Robert Roersch, wie recht er hat: Schieben stört mehr. Schreibt er am Donnerstag, 16. August in der tz, und zwar wegen der wirksamen Breite. Stört also mehr, als „wenn jemand umsichtig radelt“. Wie recht Roersch hat. Ein Gedanke mit Konsequenzen. Auf den Fussgängerfluss in einer Fuzo. Je mehr Radlschieber, desto mehr wird der Fluss gebremst, desto geringer die Aufnahmekapazität an Fussgängern. Ein Radschieber braucht den Platz von 3 Fussgängern! Hochgerechnet vermindern Radschieber die Fussgängerkapazität um zwei Drittel! Während ein Kinderwagen oder ein Rollstuhl kaum mehr Platz als für den eines Menschen beanspruchen. Andererseits: je mehr umsichtige Radler im Fussgängerstrom durchgleiten, desto höher die Kapazität. Wobei es eine ganz natürliche Effizienzgrenze gibt. Die ist in der Kaufingerstrasse meist bald nach Ladenöffnung erreicht (in der Sendlinger Strasse nur an Brückentagen und Samstagen und dann frühestens ab Mittag), nämlich, wenn die Fussgängerdichte so gross ist, dass Radler es sich nicht mehr antun wollen, da sich noch zwischendurchzunavigieren, da müssen sie mit Lynchjustiz rechnen. Aber die Stadt, was tut die? Die versucht die knallharte Umerziehung der Radfahrer zu Radschiebern. Jede Lektion kostet 15 Euro. Die Schandis kassieren das und müssen jedes Mal minutenlange Erklärungen abgeben, weil sie nur dann kontrollieren, wenn genügend Platz für Radler in der Fuzo ist, sonst rechnet es sich ja nicht, just also dann, wenn es dem gesunden Menschenverstand überhaupt nicht einleuchtet, warum er da und zu diesem Zeitpunkt (wo die Strasse oft nur sehr dünn begangen ist) nicht fahren dürfen soll. Und was erreichen sie mit ihrer Umerziehung, die auf Geheiss von OB Dieter Reiter stattfindet? Dass inzwischen mehr Radler schieben – dass also der Fussgängerstrom in der Fuzo gebremst und verkleinert wird. Öha! Kann man da nur sagen. Wie superklug von Reiter.

16.08.2018 

Schwer Von Begriff meint : Die Münchner Stadtväter sind, was das Radfahren betrifft, schwer von Begriff. Sie kriegen das mit dem Radeln in der Stadt einfach nicht gebacken. Sie sind verschossen in einen Verbotsradikalismus innerhalb einer Fuzoborniertheit. Vielleicht ist keiner von den Münchner Stadtvätern ein Radfahrer. Und dann brechen sie ganz ungeschickt am Viktualienmarkt wieder ihre vorgebliche Konsequenz, dass Fuzos alle gleiche Regeln zu haben hätten. Dort dürfen die Radfahrer, obwohl ein Fuzo-Ikon in den Strassenbelag eingegeben ist, volles Caracho durchrasen, die Fussgänger pausenlos erschrecken. Das wollen die Münchner Stadtväter so. Vielleicht ist es ein Bildungsdefizit, was sie so handeln lässt. Am Marienplatz darf gar keiner mehr durchradeln. Obwohl die Stadtväter immer mehr und immer breitere Radwege aus der Peripherie mittenmang in Richtung Marienplatz ausbauen und markieren lassen. Dort aber wollen sie von den Radlern nichts mehr wissen. Schieben sollen sie. Eine Flut an Leserbriefen, von denen die tz heute einige veröffentlicht, zeigt, dass die Situation unbefriedigend ist. Eine Statistik über Unfälle und Beinah-Unfälle mit Radlern in Fuzos und am Viktualienmarkt gibt es nicht. Ob es eine Anfrage eines Stadtrates darnach gibt, ist ungewiss. Es muss an den Bildungsdefiziten des Stadtrates liegen, dass sie kein Miteinander von Radlern und Fussgängern wollen, ein Miteinander, was die Priorität eindeutig dem Fussgänger einräumt und den Radler zu achtsamem Fahren anhält. Toleranz üben. Es wäre für eine Stadt gewiss kein Makel, wenn die Menschen im Alltag auf diese Weise Rücksichtsnahme ausprobieren dürften. Das hätte vermutlich positive Auswirkungen auch auf das übrige Miteinander. Aber, da hapert es offenbar dem Stadtrat an humaner Bildung. Ein Leser in der tz macht darauf aufmerksam, dass diese Radlverbotsradikalität (die immer wieder mit massiven Schandi-Einsätzen zum billigen Vorteil der Stadtkasse brutal durchgesetzt wird) dazu führt, dass doch einige Radler inzwischen ihre Velos durch solche Fuzo-Abschnitte schieben. Das führt tatsächlich zu enormem Raumverlust, zu unangenehmer Belästigung und zu zusätzliche Beengung. Während in einer locker begangenen Fuzo ein Radler hoch zu Stahlross einen deutlichen Raum- und damit Qualitätsgewinn für die Fuzo darstellt. Eine Stadt, die ihre Bürger so zu Toleranz erziehen würde, bräuchte sich nicht verstecken. Leider sind die Münchner Stadtväter hinsichtlich Toleranz offenbar schwer von Begriff - das zeigt sich auch im diskriminierenden Umgang mit Mobilitätseingeschränkten in den Fuzoverordnungen. Eine vertane Chance, die kaum was kosten würde und eine erhebliche Aufwertung der Fuzos und des Alltages in der Stadt bedeutete.

15.08.2018 

Die Stadt Liegt Ruhig meint : Die Stadt liegt ruhig. Manche feiern einen religiösen Feiertag. Andere haben frei. Touristen wälzen sich in Bettenburgen. Eine Clo-Spülung gurgelt. Ein Flugzeug voller Menschen, die drin sitzen wie Dummys, visiert die Landebahn vor den Toren der Stadt an. Morgengeräusche aus einer Nachbarsküche, ein zu heftig angefasster oder liderlich weggelegter Gegenstand, ein Brotteller. Die Stadt liegt ruhig. Heut ist Paradiestag für die Ratten auf der Baustelle gegenüber, denn kein menschlicher Eindringling stört sie. Von der Waschküche weht ein Waschmittelhauch hoch. Wahlwerbungsplakate warten auf Passanten, hoffen sie zu beeinflussen. Zwei Monate noch bis zu den Landtagswahlen in Bayern. Die Stadt liegt ruhig. In der CSU brodelt es. Was tun mit einem fehlgecasteten Spitzenkandidaten, mit einem Roi-Ubu als Kühlerfigur? Eine Kirchturmuhr tut metallen den Viertel eine Stunde kund. Der Früschichtler eines Strassenkaffees befreit Stühle und Tische von den nächtlichen Ketten. Das knallt in die feierliche Stille vor dem Grundrauschen einer Stadt, die nicht weiss, ob sie noch etwas schlafen soll oder doch nicht. Stadt im Dilemma. Sie will attraktiv sein, will gefragt sein bei den Reisenden. Und wird schier erdrückt von diesen. Hier eine neue Hotelburg und dort eine neue Designherberge. Die Stadt droht im eigenen Erfolg zu ersticken. Pompejisierung von Minga. Um sieben Uhr zehn hat bereits ein erster, versprengter Städtebummler ein Foto von der Asam-Kirch im Morgenlicht geschossen. Aber sie lässt ihn nicht rein, er reckt und streckt seinen Hals zum Glasfenster der Tür, sie ist beschäftigt mit der Morgentoilette, sich vom Sonnenlicht bestreichen lassen. Das verlangt Konzentration. Ein paar Bänke im Halbrund vor ihr könnten die Aufenthaltsqualität in diesem Fuzo-Stück deutlich verbessern und ein Brunnen dazu. Denn die Sommer werden offensichtlich heisser. Der 70-Meter-Kran mit dem 100-Meter-Ausleger steht immer noch mitten im Häusergewirr wie bestellt und nicht abgeholt, richtet sich nach dem Wind. Er ist kein Wähler. Vielleicht sollte man die Wahlen dem Wind überlassen. Dann könnten die Wahlkämpfer sich ruhig im Bett umdrehen und noch eine Runde poofen. Und keine Zeitung heute. Nichts Neues ist passiert. Drum liegt die Stadt so ruhig. Oh nein! jetzt zerdeppert plötzlich mit brutalem Gedröhn die städtische Kehrmaschine dies besinnliche Stilleben „Stadt am Morgen“.

14.08.2018 

Aderlass meint : Ein ökonomischer Aderlass zeichnet sich ab. Hier ein neuer Zoll, dort ein neuer Zoll. Das Zollerhöhungsspiel, in Gang gesetzt von ökonomisch als nicht besonders helle geltenden Autokraten und anderen wirrköpfigen Machthabern. Und weitergespielt von als besonnen geltenden Demokratien und Staatenverbänden. Zollst du mich, zoll ich dir. Zoll um Zoll wie Zahn um Zahn. Das trifft erfolgreiche Ökonomien wie Deutschland besonders, die begehrte Wohlstandsartikel wie Autos und Maschinen herstellen. Das wird hier zu einem merklichen finanziellen Aderlass führen, zum Schrumpfen des Export- und damit des Einnahmekuchens. Vielleicht sind die fetten Jahre jenes GroKo-Modells bald vorbei, das unter Regieren verstand, Geld aus einem ständig steigenden Steuereinnahmenfluss zu verteilen. Regieren als giesskannenhanftes Geld-übers-Land-verstreuen. Ein Aderlass hat medizinisch gesehen einen guten Klang. Zur Ader lassen. Das sollte der Gesundheit nützlich sein. So ein Aderlass könnte auch positive Folgen haben auf ausser Rand und Band geratene Entwicklungen, könnte als Dämpfer auf die ungedämmte Erhitzung in den Metropolen sich auswirken, ist vielleicht die einzige Aussicht, dass hier der Mietwahnsinn an seine Grenzen stösst, dass der Bau- und Landschaftsversiegelungswahnsinn sich wenigstens verlangsamt. Vielleicht hat es ja mit diesen Entwicklungen zu tun, dass die entsprechenden Machthaber an ihre Positionen kommen, die nun auf diesen Aderlass hinarbeiten – ohne dass sie sich unbedingt ihrer (sozialmedizinischen) Funktion bewusst sind. Es kann ja nicht ewig so weitergehen mit dem ungebremsten Aufschwung. Wobei gegenüber früheren Konjunkturzyklen inzwischen die Digitalisierung und IT als neues, noch kaum wirtschaftswissenschaftlich erforschtes Agens hinzukommen. Das möglicherweise zu überraschenden Reaktionen im Umgang mit der wohl von manchen als Krise bezeichneten Bewegung hervorbringen. Dass in den Metropolen etwas passieren muss, ist klar. Offensichtlich ist auch, dass die Politik mit freiwilligen Mitteln kaum Einfluss nehmen kann und dass sie selbst am meisten Angst vor diesem Aderlass hat, weil sie dann wieder politisch werden muss, nämlich die Moderation übernehmen bei sich abzeichnenden Verteilungskämpfen, bei der Reorganisaiton der Gesellschaft mit deutlich weniger Finnanz- und Steuerumsatz. Vielleicht ist der sich abzeichnende ökonomische Aderlass wirklich eine konsquente und gesamtmenschheitlich gesehen „organische“ Reaktion auf Fehlentwicklungen. Wobei vermutlich die Schwächsten der Gesellschaft wieder am meisten leiden werden unter den Korrekturen, die der Aderlass herbei führt.

13.08.2018 

Mare Nostrum meint : Warum reist die Kanzlerin als erste Amtshandlung nach dem Urlaub nach Spanien? Will sie bei der Tomatenernte helfen? Will sie die maurische Kultur studieren, um zu eruieren, wieviel Islam längst in die euroäische Kultur eingeflossen ist? Will sie in Fortsetzung zur ihren Opernaktivitäten im Urlaub spanische Kunst aufsaugen von der Architektur über die Malerei über die Musik bis zum Kino? Will sie gar das spanische Kino studieren, um zu eruieren, warum die eine Filmkultur haben und wir in Deutschland nicht? Das Mare Nostrum, unser Meer. Liegt Deutschland am Mittelmeer? Millionen Deutsche hängen zur Zeit wieder ihre Wohlstandsbäuche an die mittelmeerische Sonne. Dieser Kulturraum, der seinen landschaftlichen Reiz aus den Abholzungen der Römer bezieht, der sich mit Plastikmül füllt. Das Mare Desastrum mit den Tausenden von Flüchtlingsleichen, die unbegraben da rumschwimmen. Wie verschwommen oder wie klar, wie eng oder wie breit ist unser Bild von „unserem Meer“? Können wir auch darin untergehen? Können die Mittelmeeranrainer-Ökonomien Deutschland in die Tiefe ziehen? Warum reist die Kanzlerin als erstes nach dem Urlaub nach Spanien? Was ist mit Algerien? Was davon gehört? Demnächst kommt ein schöner Film aus Algerien ins Kino „En attendant les Hirondelles“ (Warten auf Schwalben). Wer wartet auf die Schwalben? Sind die Schwalben die Zugvögel, die Flüchtlinge? Was ist los mit der Demokratie rund ums Mittelmeer, was mit den Menschenrechten? Mare desastrum. Überall Diktaturen, aufkeimende Diktaturen oder beinah zusammenbrrechende Volkswirtschaften am Anschlag, Griechenland, Italien, Türkei, Syrien, weitere Entdemokratisierung in Israel, Dauermenschenkatastrophe im Gazastreifen, Ägypten, Tunesien, da dringt gar nichts mehr bis zu uns vor, da sind wir überfordert, können wir denn alles wissen wollen, wieviel Ungerechtigkeiten da Tag für Tag passieren? Mare nostrum, Mare desastrum. Was ist mit Albanien, dem Balkan? Wieviele Sprachen werden rund ums Mittelmeer gesprochen? Ist da eine Verständigung überhaupt möglich? Ist es ein Lichtblick, eine Kanzlerin im roten Jackett als Erntehelferin auf den Tomatenplantagen sich vorzustellen?

12.08.2018 

Schwache Texte meint : Schwache Text in Wochenendzeitungen. In der AZ gibt es ein Interview mit Bayerns Noch-Ministerpräsidenten. Seine Antworten sind sackschwach. Ein wehleidiger Ton durchdringt sie. Er, der noch vor wenigen Wochen wegen 5 Flüchtlingen am Tag die Kanzlerin stürzen und die Regierungskoalition auseinanderbrechen lassen wollte. Man erinnert sich an seinen forschen Ton, dass da keine Zeit mehr zu verlieren sein. Das schnoddrige Kalkül war wohl: erst einen Mordsrabbatz veranstalten, damit alle sich aufregen, Gras drüber wachsen lassen und im Herbst die fette Ernte bei der Wahl einfahren. Es sieht so aus, als ob diese Rechnung nicht aufgeht. Deshalb bettelt er jetzt kleinlaut um Anstand. Jammert, dass selbst die Natur schon bei seinen Auftritten rebelliert, wie im Augustiner-Biergarten, wo ein Ast zu Boden ging. Er druckst rum bei der GBW, wo ihm zu verdanken ist, dass jetzt viele Mieter ihre Wohnung sich nicht mehr leisten können. Er jammert darüber, dass Anhänger von ihm blöd angegangen worden seien; er denunziert Demonstranten. Er sagt, ihn interessieren Prozente nicht und in jeder Antwort vor und nach dieser Aussage versucht er mit Prozentzahlen aufzutrumpfen. Er ist angeschlagen schon nach kurzer Übergangsregierungszeit. Es häufen sich die Klopse. Nichts scheint durchdacht, an Kompetenz scheint es in seinem Team zu fehlen. Zuletzt hat sich gezeigt, dass von seinem tollen Familiengeld, was als Wahlgeschenk gedacht ist, ausgerechnet die ärmsten Familien gar nichts haben. Und die Flaschensammler werden immer mehr und die Wohnungen immer teurer. Klops über Klops, die er hinter Allgemeinplätzen als Antworten zu verstecken sucht – Souveränität sieht anders aus. Schwacher Text auch in der SZ auf der Medienseite. Dort schmiert Martin Schneider dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk Honig um den Bart. Kein Wunder: die SZ ist direkt abhängig von dieser Institution dank täglicher Annoncen. In dem extrem schwachen und unkritischen Text geht es vor allem darum, die „European Championships“ zu verteidigen und hochzujubeln, von welch undefinierbarem Ereignis die Öffentlich-Rechtlichen offenbar weitgehend unbeachtet um die 100 Stunden gesendet haben. Das scheint eine Verzweiflungstat dieser Anstalten gegen den Vorwurf, sie würden das Sommerloch nur mit Wiederholungen füllen und ändert nichts daran, dass ihnen die Zuschauer wie die Fliegen wegsterben und kein Nachwuchs in Sicht ist. Aber Schneider ist vorbehaltlos begeistert. Einmal hätten mehr als 5 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Wow, 5 von 80 Millionen – und das ist der Spitzenwert und wird mit öffentlich-rechtlichen Zwangsgebühren finanziert. Wie noch viel weniger an all den anderen Zeiten zugeschaltet haben, darüber schweigt der Schreiberling (er protzt noch mit zwei weiteren Spitzenwerten, die liegen im tiefen Keller von 2,81 und 1,95 Millionen Menschen – wahrlich Zahlen, die an der Legitimation einer Zwangsfinanzierung dieses öffentlich-rechtlichen Rundfunkes zweifeln lassen), er zitiert die TV-Redaktionen, dass diese hochzufrieden seien – wohl auf allertiefstem Niveau, so wie das Nivau solcher Berichterstattung, die ja nur noch speichelleckend-hofberichterstatterisch zu nennen ist. Eine freie Presse sieht anders aus.

11.08.2018 

Pompf Für Den Pleitier meint : Das wird ein skurriles Ereignis in Berlin, der Staatsempfang für den türkischen Staatspräsidenten durch den deutschen Bundespräsidenten. Der Deutsche, der aus kuschender Feigheit und vorauseilendem Gehorsam den Amis gegenüber als Aussenminister wissentlich einen Bundesbürger im amerikanischen Folterknast Guantanamo hat schmoren lassen, empfängt den Türken, der deutsche Journalisten ins Gefängnis wirft, bloss weil sie kritisch sind. Da sind dann die richtigen zwei Politbetonköpfe beieinander. Und werden Tacheles reden. Ha Ha. Falls die Türkei im September nicht schon pleite ist. Der Kurssturz der Lira ist rasant, sie fällt ins Bodenlose. Bis dahin wird sie europäische Banken in Mitleidenschaft gezogen haben. Aber der Deutsche Bundespräsident wird, so sein Gebiss es zulässt, Klartext reden. Allein, was werden die Worte fruchten bei einem, der in der sich abzeichnenden ökonomischen Katastrophe in seinem Land einen unfähigen Verwandten zum Wirtschaftsminister macht und gegen jeglichen Ratschlag immun ist und als Argument zur Rettung der Situation auf Gott verweist, er habe Gott auf seiner Seite. Mit Worten ist da nichts mehr zu erreichen. Der Staatsempfang wird grotesk. Wirtschaftliche Grossmacht empfängt mit allem Pomp und mit militärischen Ehren den Pleitier vom Bosporus. Da könnten sie in Berlin gerade so gut einen Staatsempfang für HartzIV-Empfänger geben. Dann bekämen die wenigstens mal was Leckeres zu essen. Das wird fei lustig, dieser Staatsempfang. Und wie die deutschen Medien dem doofen deutschen Publikum einzureden versuchen, ihre Staatsspitze würde den Pleitier ins Gebet nehmen. Die arbeiten offenbar genauso mit Gott zusammen wie der Pleitier. Was beweist, dass hier die Richtigen sich auf Staatskosten einen schönen Tag machen. Aber dem Autokraten dürften die hübschen Bilder, auf die er es abgesehen hat, und für die sich die willfährige deutsche Politelite allzugern zur Verfügung stellt, so wie schon Mezut Özil, zuhause auch nicht mehr viel nützen. Vielleicht gehen die Tischgespräche ja auch so: „Du hast damals einen Bundesbürger türkischen Ursprungs bei den Amis im Folterknast schmoren lassen und hast s'Maul gehalten und deshalb find ich es super, dass Du jetzt auch s'Maul hältst, wenn ich ein paar Deiner Bundesbürger im Knast habe – Revanche und ausgleichende Gerechtigkeit muss sein. Das ist ja reine Symbolpolitik. Wenn wir solche Dinge nicht tun, so halten die uns noch für bescheuert. Solche Vorgänge schaffen Respekt und Glaubwürdigkeit, das zeugt von wahrhafter Macht. Darauf verstehen wir uns bestens. Da sind wir uns doch im Grunde genommen gleich und Du, Frank, erträgst ja auch keine Kritik. Die Medien werden alles brav wie die Rehlein zur Nacht nachbeten, auf die ist Verlass, weil sonst dürfen sie mit uns nicht mehr mitfliegen, da sind wir strikt – und das wissen die.“

10.08.2018 

Aussergewöhnliches Domino meint : Den Begriff des Dominos haben aktuell die Klimaforscher in einem Anfall von Apokalypsimus in die Medien bugsiert und versucht, den Menschen Angst zu machen (wenn eine Komponenente des Klimas kippt, könne es sein wie der erste Dominostein einger ganzen Kette von Komponenten – ein eindrückliches Bild und als solches von hoher Glaubwürdigkeit, wobei die Transponierung des Bildes auf die Realität ein paar Probleme bereiten dürfte). Den Begriff „aussergewöhnlich“ hat die Lufthansa als Schutzschild in die Welt hinausposaunt, nicht im Zusammenhang mit dem Begriff Domino aber im Zusammenhang mit den „Umständen“, die dazu geführt haben, dass Tausende von Passagieren statt in den Urlaub zu fliegen, kostbare Ferienzeit miserabel informiert am Flughafen verbracht haben. Jetzt will die Lufthansa ihren Kunden keinen Schadenersatz zahlen. Dazu beruft sie sich auf den Begriff der „aussergewöhnlichen Umstände“. Zu hoffen, dass sich einige Passagiere finden, die sich das nicht bieten lassen und den Rechtsweg beschreiten (sei bereits in die Wege geleitet). Denn es scheint sich bei diesen Sicherheitspannen eher um einen Dominostein im kapitalistischen Flugverkehr zu handeln. Die Fluggesellschaften wollen immer mehr Geschäft und immer mehr Gewinn machen. Die Passagiere wollen immer weniger bezahlen. Deshalb versuchen die Fluggesellschaften und die Flughäfen die Kosten zu drücken, wo immer es geht, auch auf Kosten der Mitarbeiter. In München ist die Lufthansa am betroffenen Terminal 2 beteiligt. Oder sie muss die Schadenersatzforderungen der Passagiere an diesen weitergeben. Auch der wird kapitalistisch betrieben, soll Gewinn abwerfen. Auch der will sparen, wo immer es geht, auch am Personal. Das könnte ein Grund sein, dass das Kontrollpersonal an den Sicherheitspunkten überlastet ist, schlecht motiviert, dass es in München vielleicht sich gar keine Wohnung leisten kann mit der Entlohnung, womöglich einen langen Arbeitsweg in Kauf nehmen muss und deshalb noch einen zweiten Job braucht, was zu Lasten von Konzentration und Leistungsfähigkeit geht. Dabei ist dieser Kontrolljob ein Drecksjob. Wer will schon den ganzen Tag auf Nasennähe wildfremde Menschen abtasten, in deren Koffern wühlen. Kein Wunder, dass das Personal auch ab und an angespuckt wird. Dann passiert dieser Fehler, dass eine Frau unbemerkt durch die Kontrolle geht. Aufruhr im Terminal 2 (Glück für den, der mit einer Fluglinie von Terminal 1 gestartet ist), der Betrieb wird eingestellt. Schlagzeilen im Lande. Endlich kommt das ausgebeutete Personal in die Schlagzeilen. Das könnte so ein psychologischer Dominostein gewesen sein. Seither ist ein ähnlicher Fehler bereits an zwei anderen Flughäfen passiert. Plötzlich hat das Kontrollpersonal entdeckt, wie ungeheuer wichtig es doch ist – und dass sich das garantiert nicht in der Bezahlung niederschlägt. Das verleitet ganz unbewusst zu erneuten solchen Fehlern. Und wenn einer den Job verliert, ist das kein Drama. Drecksjobs gibt es genug. Dann macht man halt den nächsten Drecksjob. Erstaunlich, über welch rigorose Korrekturmittel der Kapitalismus doch verfügt. Denn die Vorfälle, die die Fluggesellschaften Millionen gekostet haben, dürften dazu führen, die Kontrollsysteme zu überdenken. Fazit: Die Sicherheitspannen dürften kaum auf aussergewöhnliche Umstände zurückzuführen sein, sondern sind eine konsequente Folge der kapitalistischen Denkweise im Luftverkehr, der immer mehr Gewinn machen will.

09.08.2018 

Ins Kino Gegen Die Hitze! meint : Abtauchen in die Tiefsee in GRENZENLOS, Eintauchen ins dynamische Familienleben in ZUHAUSE IST ES AM SCHÖNSTEN, in die unergründlichen Abgründe der Liebe in AM STRAND, in die Raffinessen und Verwicklungen, die Literatur mit sich bringen kann, in DEINE JULIET, in eine Kindheit auf dem spanischen Lande in FRIDAS SOMMER, in eine Trotz-Behinderung-Meistergeiger-Geschichte in ITZHAK PERLMAN, in die Verwirrungen der Verfilmung der Dreigroschenoper in MACKIE MESSER – BRECHTS DREIGROSCHENFILM, in die schwäbische Landidylle in LANDRAUSCHEN, in die bayerische Dorfidylle in SAUERKRAUT KOMA, in eine Nahost-Spionage-Frauengeschichte in AUS NÄCHSTER DISTANZ, auf eine Motorradweltreise in EGAL WAS KOMMT, in ein Marvel-Gulliverland in ANT-MAN AND THE WASP, in ein Monsteruniversum in HOTEL TRANSSILVANIEN 2 – EIN MONSTER URLAUB, in eine Dienstleistungswelt nach dem Motto „Unmögliches wird sofort erledigt, Wunder brauchen etwas länger“ in MISSION: IMPOSSIBLE FALLOUT, in eine kurze Liebe mit magischer Langzeitwirkung in DIE FARBE DES HORIZONTES, in eine erzieherische Vogelfluggeschichte in GANS IM GLÜCK, in den Dinosaurier-Zoo in JURASSIC WORLD: DAS GEFALLENE KÖNIGREICH, ins Abbas-70er-Jahre-Paradies in MAMMA MIA! HERE WE ARE AGAIN, in eine Frauenganovengeschichte in OCEAN'S 8, in ein Säuberungsfanal in THE FIRST PURGE, in eine Frankreich-Camper-Reise in 303, in die Mahnworte eines Jesuiten in PAPST FRANZISKUS – EIN MANN SEINES WORTES, in einen US-Ostküsten-Dekadenz-Thriller in VOLLBLÜTER, in eine erfolgreiche Inklusions-Geschichte in WUNDER, in eine Erwachsenen-Bubenspielgeschichte in CATCH ME, in eine Coming-of-Mom-Geschichte in HOW TO PARTY WITH MOM, in eine Michael-Ende-Geschichte in JIM KNOPF UND LUKAS DER LOKOMOTIVFÜHRER, in eine Alien-Träumerei in LUIS UND DIE ALIENS, in ein 70er-Jahre-Remake einer Gefängnisausbruchsgeschichte in PAPILLON, in einen Hochhausbrandkatastrophenfilm in SKYSCRAPER, in eine hemdsärmelig konstruierte Songerfolgsgeschichte in EIN LIED IN GOTTES OHR, in eine Hund-Menschenwelt-Animation in ISLE OF DOGS – ATARIS REISE, in ein Coming-of-Age mit Andersorientierung in LOVE, SIMON, in eine satirische Hochzeitsfrozzelei in DESTINATION WEDDING, in eine konsequente Kinderlügengeschichte in MATTI UND SAMI UND DIE DREI GRÖSSTEN FEHLER DES UNIVERSUMS, ins Gartenzwerg-Krimi-Universum in SHERLOCK GNOMES, in eine Helden- und Eigenverehrungsreise in AUF DER SUCHE NACH INGMAR BERGMAN, in ein Foto-Road-Movie mit Godard im Nacken in AUGENBLICKE: GESICHTER EINER REISE, in eine Kriegssatire in FOXTROT, in eine fassungslose Nazizeitverarbeitung in ZWEI HERREN IM ANZUG, in einen 68er-RAF-Psychiatrie-Thriller im SPK KOMPLEX.

08.08.2018 

Gesch Afft meint : Afft geschafft, der listige Erdogan hat es wieder einmal geschafft. Jetzt ist es offiziell. Er ist zum Staatsbesuch mit allen Ehren nach Berlin eingeladen vom deutschen Staatspräsidenten. Die ganzen deutschen Politispitzen werden antreten und ihm Spalier stehen, werden stramm stehen vor dem Demokratiedemolierer, dem Demokratieabbauer, dem Autokraten, dem Völkerrechtsbrecher, dem Diskriminator, vor dem, der deutsche Journalisten ohne triftigen Grund ins Gefängnis werfen lässt. Ihm werden die deutschen Politspitzen die Honneurs geben. Werden sich fein anziehen wie für einen Ehrenmann. Sie wissen, dass er ein Verbrecher ist, werden ihn aber wie einen Ehrenmann behandeln. Und um sich zu beruhigen, werden sie ihm beim Staatsbankett auf Kosten des Steuerzahlers einiges sagen, was ihnen an seinem Benimm nicht passt. Er wird ihnen die Selbsttäuschung nicht übel nehmen. Denn dass sie die brauchen, das weiss er im Voraus. Er lässt sie das gönnerhaft machen, denn was er dringend benötigt, das sind die Bilder. Für seine Wähler. Die haben es nicht mit Formeln oder Ermahnungen, die glauben den Bildern. Die wollen sehen, dass der deutsche Bundespräsident ihren Präsidenten gleichwertig behandelt. Die Fotos zählen. Die werden seine Wähler beruhigen. Denn die fangen allmählich an, die Negativfolgen seiner unqualifizierten Wirtschaftspolitik zu spüren. Das könnte zu Zweifeln am Autokraten führen. Das kann der gar nicht gebrauchen. Deshalb ist er auf die Bilder aus Berlin angewiesen. Und er hat sich das genial ertrickst und die Berliner ausgetrickst. Er braucht die Bilder mit dem Bundespräsidenten genauso wie er vor der Wahl diejenigen mit Özil gebraucht hat (macht der eigentlich weiter Fots mit ihm?), oder wie Putin die mit Matthäus und anderen Olympiafuzzis gebraucht hat. Die braven Berliner werden sich fügen und sich selbst belügen, denn sie halten sich dummerweise an die demokratischen Spielregeln, was der Türke nur nach Gusto und eigenem Nutzen tut. Der Presse bleibt gar nichts anderes übrig, als die Fotos zu schiessen und dann prominent und als Ehrenfotos zu verbreiten. Die SZ kanns schon kaum erwarten, wetten, dass sie bereits das Titelbild reserviert hat? Die Blösse, die der deutsche Staat sich mit dieser Einladung gibt, die wird sie eh mit Eine-Hand-wäscht-die-andere-Texten wegsalbadern. Womit auch sie von Erdogan ausgetrickst worden wäre.

07.08.2018 

Street Words CLV meint : Wir sind eh gleich da, du nimmst ne Strähne. Der hat ja Erfolg gehabt mit seinen Science-Fiction. Ein geiles Bierchen mit 8 % Stammwürze. Per fare cassa. Das ist ja auch slightly stupid. Find ich cool, weil die verliert man nicht. Da sind wir essen gegangen und ich hatte so einen Hunger. Ich glaub nicht, dass ich den Dreh noch rauskrieg. Die haben sich zweimal über den Herrn Strobel hinweggesetzt jetzt. Ich meine, Kochbuch impliziert ja auch lesen. Und er sagte nochmal, nein, das darfst du nicht so sehen, und, Lisa, ich muss deinen Mann knuddeln. Das sind auch schon wieder so Untermenschen da. It works everywhere, I mean, in every store. Ich machs dann immer so, dass ich mir ein Bierchen kauf. Dann machs für 100 Euro selber. Und da hat das ganze Thema angefangen. I wollte Se ned beleidigen. Mir reden glei. That's the onions that smell so bad. Und dann endlich mal anfangen mit dem Führerschein. Ich fand ja die ersten zwei Staffeln auch toll. Ich hab in meinen Kranktagen alles nachgeholt. Holla die Waldfee. Bist du richtig am Arsch, aber du bekommst nichts, ich mache das nicht. Und hat ne Blume gekauft und mir ein Foto geschickt, er tat mir so leid. Ich hab ein Talent dafür. Also sollt ich was Braunes sehen, sag ich Ihnen auf jeden Fall Bescheid. Er spielt halt einen Erzkatholischen. Ah, dann hast Du den Hintern. Ah, haid is Freitag, so! Griass Gott, ich muss erst schauen, was ich will, Ihr habt immer so eine grosse Auswahl. Sigt ma Eana a wida amoi, he. Ich hab neulich gesehen, dass die Fenster unten waren bei Euch, aber da hab ich mich nicht getraut zu klingeln bei Euch und es war halb acht und noch alles dunkel. Ich hatte schon mal 'n Ständer in der U-Bahn. Kiddi, du bist hier nicht in Neuseeland.

06.08.2018 

Subvention Und Demokratiedegeneration meint : Subvention und Demokratiedegeneration. Ein untersuchenswürdiger Zusammenhang. Oder: wie Subventionen zur Degeneration demokratischen Denkens beitragen unter besonderer Berücksichtigung des Zusammenhanges zwischen Subventionierung und Entsolidarisierung. Generell ist der Subventionseffekt bildlich gesprochen derjenige der Fütterung von kleinen Schweinen. Sie quietschen und drängeln sich und rangeln um die beste Position, um an die Zitzen zu kommen. Das ist kein demokratischer Vorgang. Das Problem bei der Subvention ist, wenn sie einmal gewährt wurde – und nicht ausdrücklich mit dem Vorbehalt der Einmaligkeit –, dass sie zur Gewohnheit und somit zum geglaubten Gewohnheitsrecht wird. Wenn der Staat jetzt, um im Bilde zu bleiben, den kleinen Schweinen kein Futter mehr gibt, weil die sich selber welches besorgen können und sie sowieso gross genug sind, dann jaulen sie auf, machen einen Höllenlärm, dass dem Staat sehen und hören vergeht, schüchtern die Politiker ein, so dass sie die überflüssige Subvention weiter gewähren. Der Staat ist deshalb kleinlaut geworden, traut sich nicht, seine demokratische Position zu erläutern, dass nämlich das Füttern von satten Schweinen nicht sein Job sei. Das ist nicht besonders demokratisch. Durch die blinde Subventoniererei beraubt sich der Staat seiner demokratischen Argumente, des demokratischen Argumentierens, traut sich die Auseinandersetzung über die grundsätzlichen demokratischen Ziele einer Gesellschaft nicht mehr. Ein zaghafter Versuch, so eine Diskussion wieder in Gang zu setzen, ist die aufkommende Diskussion über die erneute Einführung einer Art allgemeiner Wehrpflicht, dass jeder junge Mensch eine Zeitlang sich für die Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen hat. Dass dies bewusst als Dienst an der Allgemeinheit zu sehen sei. Denn diese Allgemeinheit, die sich in der Form des Staates manifestiert, hat für eine Durchdringung derselben mit demokratischem Denken und Handeln zu sorgen. Das ist momentan definitiv nicht der Fall. Momentan ist der Staat einzig eine riesige Geldumsetz- und Geldumverteilmaschinerie, ein Drittel des Etats für Sozialleistungen, das hat mit Demokratie und demokratischem Denken nichts mehr zu tun. Jeder verhält sich wie die kleinen Schweine, und schaut nur, wie er vom Staat was bekommen kann. Die Frage, was er – ausser Steuern – dem Staat und also der Allgemeinheit geben kann, die stellt sich nicht mehr. Die ist aus der Mode gekommen in langen Jahren einer schwerfälligen grossen Koalition, die den Selbsterhalt zum Prinzip gemacht hat. Sie darf sich nicht über die rasant fortschreitende Zersplitterung der Stimmen des politischen Spektrums wundern. Oder darüber, dass die SZ den unfähigen Guignol aus Franken anfängt zum milden Landesvater zu schreiben, wie Wolfgang Wittl es heute tut. Oder wollen wir solchene Windwachel an Führungspositionen, die keine verlässlichen demokratischen Positionen vertreten, sondern sich nach Umfragewerten richten? Die SZ will das wohl. Auch ein Symptom von Demokratiedegeneration.

05.08.2018 

Allen Menschen Recht Getan meint : Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann, nicht einmal die Bundesregierung, nicht einmal die grosse Koalition. Dabei wünscht sie es sich inning und inbrünstig. Deshalb verteilt sie Geld, wo immer sie kann, mit der Giesskanne, mit der Subventionsbrause, egal, ob es nötig ist, ob es sinnvoll ist. Und das Volk? Dankt es ihr nicht. Bisher war immer die SPD die Gerupfte, je mehr Forderungen von ihr die Union durchgesetzt hat. Nach den neuesten Umfragen fängt es jetzt auch an, die Union mit in den Abgrund zu ziehen. (Und was macht die Regierung? Die SPD-Chefin schimpft über den CSU-Chef; das dürfte den Abwärts-Trend beider nur noch beschleunigen). Ist das Volk undankbar? Oder sind diese vermeintlichen Wohltaten der Grossen Koalition – immer mit einer Weitsicht gesegnet bis zur nächsten Wahl – gar keine Wohltaten? Sind sie vielleicht sogar Gift für die Atmosphäre in der Gesellschaft, im Land? Fast ein Drittel des Staatshaushaltes für Sozialausgaben – ist das noch gesund? Ist vielleicht gerade dieses Motiv, es allen recht machen zu wollen, kontraproduktiv? Wobei „es recht machen wollen“ sich darauf reduziert, allen eine Vergünstigung zu gewähren, niemandem, der unnötigerweise zu viel erhält (was braucht ein reicher Haushalt Kindergel?), eine Wohltat wieder wegzunehmen, aus Angst vor dem Geschrei. Ist diese Sprinkleranlage über dem ganzen Land, die ohne Eruierung des Nutzens, Milliarden Steuergelder verteilt, nicht viel mehr geeignet, jede gesellschaftliche Debatte zu ersticken? Und damit die Einheit im Lande zu zerstören? Führt Übersubventionierung zu Entsolidarisierung? Die Zersplitterung der Parteienlandschaft ist jedenfalls nicht zu übersehen. Sie ist Ausdruck des Mangels an Debatte. Denn jedem, der motzt, wird mit Steuergeld dass Maul gestopft. Für die grossen Steuermelkkühe, beispielsweise die Autoindustrie, wird die Gesundheit der Bevölkerung aufs Spiel gesetzt mit der Durchsetzung lauer Abgasnormen. Denn wenn die Steuern nicht mehr so sprudeln würden, wäre das Regierungsrezept der Grossen Koalition des grossflächigen Geldausgiessens obsolet. Dabei hat die Kultur gesellschaftlicher Grundsatzdebatten, an der alle beteiligt sind, sich verflüchtigt. Durchsetzung der eigenen Interessen ist angesagt, auch mittels enormer Lobbyapparate. Und da es keine verbindlichen Debattenführer gibt, übernehmen die Populisten. Es mangelt der Grossen Koalition an Figuren, die sich trauen, Einschnitte durchzusetzen und dies mit gesamtgesellschaftlichem Interesse zu begründen und sich der Auseinandersetzung zu stellen, dass nämlich auch an die Zeit nach der nächsten Wahlperiode gedacht werden müsse und darüber hinaus. Es sieht so aus, als ob diese Grosse Koalition an ihren eigenen Wahlgeschenken und an ihrer eigenen (vermeintlichen) Grosszügigkeit zugrunde gehen wird. Dabei hinterlässt sie ein Land ohne Debattenkultur. Ein Desaster für die Demokratie.

04.08.2018 

Zwei Strassenkehrmaschinen meint : Zwei Strassenkehrmaschinen rasen und surren durch die Fuzo Sendlinger Strasse. Die eine ist irre laut, als ob sie die Mauern von Jericho zum Einstürzen bringen wolle; die treibts besonders wild; das macht dem Fahrer ordentlich Spass. Sie ist orange, mit Münchner Kennzeichen und als zum Baureferat gehörig beschriftet. Wie eine Gebetsschwester oder wie eine automatische Spielzeugmaus saust in der anderen Hälfte ganz leise eine andere, die scheint eine Gastkehrmaschine aus dem Landkreis Oastallgäu zu sein, sich nach München geschlichen zu haben, sie kommt aus der Natur, sie ist grün angestrichen, wolkig grün, drauf steht was von Dulevon und D.zero; sie unterscheidet sich physiognomisch kaum von der lauten, lärmigen. Und hat denselben Reinigungseffekt - vermuten wir. Die beiden Maschinen scheinen auf der Suche nach der modernen Zwölftonmusik zu sein. Dazu gesellen sich brummend zwei meterhohe, täglich ausgetauschte Silos, auf denen was von „Fertig“ und „Estrich“ steht. Sie bilden ein Grundrauschen, versuchen die lauten Kehrmaschine an Nervigkeit zu überbieten – haben aber keine Chance – selbst das Rudel Ratten, was sich beim REWE, der da kommen soll, eingenistet hat, sucht das Weite – die sind halt nicht so hochkulturell von wegen Mehrtonmusik. Und das TOI TOI transportable Klo (08141 53686) stinkt mit sich selber um die Wette, erst recht wenn die Sauce ausgetauscht wird, dann hauts dich 100 Meter daneben fast um. Und keine Wahlplakate weit und breit, um die die Kehrmaschinen kurven könnten. Schon merkwürdig, da eröffnet die Stadt eine Fussgängerzone nach der anderen; aber die Politik verbannt sie daraus. Dabei sollte so eine Zone doch ein öffentlicher Raum sein wie die Agora in Griechenland. Ein Raum für Auseinandersetzung, so, wie sie auch im deutschen Film- und Fernsehland stattfinden müsste und es nicht tut, weil alles Pfründendündendünen sind. Also: keine Zeitungskästen, keine Wahlwerbung in den Fuzos. Nur Shoppingfuzzis sind erwünscht. Aber die vertrocknen demnächst, wenn die Jahrhundertsömmer so weitergehen, weit und breit kein Feucht, kein Nass, kein Erfrischendes, nur lahme Stühle in der prallen Sonne – ein Bächli, ein Bächli, ein Königreich für ein Bächli! Eine Hausmeisterin gibt dem einzigen Baum mit der Giesskanne Wasser. Die Häuser selber sind verwirrt, bekommen Halluzinationen und Identitätsprobleme, sollen wir jetzt Shoppinghöhlen, Wintergärten, Dichterhäuser, Gebetshäuser, Wohn-oder Bürohäuser, Airbnb-Locations, Touristennester oder Taubenschläge sein? Die traurige Buschallee fordert einen Betriebsrat. Und weil dort hinterm Marienplatz vor der Rosenstrasse beim Ruffinihaus ein Knick und eine Bauwand dazu im Fuzowellnessareal sind, haben die da ein unauffälliges Hinweisschild angebracht: „Fortsetzung der Fussgängerzone Richtung Sendlinger Tor / U-Bahn“. Aus irgend einer Not heraus muss das Schild geboren sein. Vielleicht weil die Strassenkehrmaschinen die Fuzo mit einem Spielplatz verwechseln? Dumm nur, dass die nicht lesen können.

03.08.2018 

Klara meint : Wenn einer schon seine Klappe so zwölftonhaft aufreisst, so sollte er doch wenigstens eine Sensibilität für die unfaire Finanzierung des Gemeinschaftswerkes öffentlich-rechtlicher Rundfunk zulasten einkommensschwacher Schichten haben, wovon er doch gut lebt.

03.08.2018 

Kristina meint : Dass Dominik Graf sich in dem SZ-Artikel indirekt in seiner künstlerischen Potenz mit derjenigen des Erfinders der 12-Tonmusik gleichsetzt, ist wohl etwas hochgegriffen.

03.08.2018 

Schw Ach meint : Auf der Medienseite der SZ vom Donnerstag setzt sich Dominik Graf mit „Kontrakt 18“ auseinander, einem neuen Regelvorschlag der Drehbuchautoren und -autorinnen. Das ist eine höchst diskutable Angelegenheit, aber auch sehr verworren angesichts der komplizierten Finanzierungs- und somit Machtverhältnisse im Zwangsgebührenfernsehen und im – immer auch mit diesem – vielfältig geförderten deutschen Kino. Da kann man dieser oder jener Ansicht sein, theoretisch wie praktisch. Es sind Machtkämpfe. Letztlich entscheidet das Geld. Und die am Geldhebel sitzen, sind zu einem beachtlichen Teil Zwangsgebührenfunktionäre, die dank der Rundfunkzwangsgebühr nicht auf wirtschaftlichen oder künstlerischen Erfolg ihrer Produkte angewiesen sind. So weit so klar, resp. unklar, wie in dieses dichte Subventions- und Pfründengeflecht der Mut und damit entscheidende künstlerische Impulse eingeführt werden können, um das deutsche Kino (was immer wie ein siamesischer Zwilling mit der Fernsehen verbandelt ist) wieder wichtig und bedeutsam werden zu lassen, das kann im Moment niemand beantworten. Später im Text teilt Graf wütend und offenbar beleidigt gegen „einige junge Fernsehkritiker“ aus und beschuldigt sie „der Hetze auf 'Regiekünstler'“ - mit diesem Begriff meint er offenbar sich selbst. Das ist schw ach. Es wirkt zurückgeblieben, so allgemein auszuteilen und somit der direkten Konfrontation auszuweichen (wobei bei Kritiken im Internet oft die Möglichkeit zur Diskussion und somit zur Verteidigung gegeben wäre). Graf pauschalisiert weiter – und verhindert so eine Diskussion – dass „die Verachtung jedweder ästhetisch wagemutigeren Form ... Teil der deutschen Kulturgeschichte“ sei, sie „entströmte stets dem Kleinbürgertum, das auf ewig die künstlerische Avantgarde – etwas die Zwölftonmusik - zufiefst hasste.“ Mit dieser Pauschalität und Generalität verächtlicher Zuschreibung begibt sich Graf allerdings selbst auf die von ihm kritisierte kleinkarierte Nondiskussionsebene, auf der nur geschimpft, auf den anderen gezeigt, verallgemeinert, ausgegrenzt (die von Ästhetik Ahnung haben und die nicht), denunziert und schlecht gemacht wird. Von Grösse zeugt das nicht. Graf wirkt sichtlich angegrätscht. Aber er ist auch nur ein Star im Subventionstümpel – wird mit dieser verächtlichen Diskussionsabwehr selbst zum Indiz für die Verkommenheit der deutschen Filmkultur. Ihm dürfte kaum bewusst sein, dass Tausende von Menschen im Lande sich die 17.50 Euro Zwangsgebühr von einem minimen Haushaltsbudget abknapsen müssen, damit er sich seine grossbürgerlichen, grosskünstlerisch ästhetisch wertvollen (was nicht alles so sehen wollen), satten Gagen vom gigantischen Zwangsgebührenhaufen überweisen lassen kann. Die sonst gern gescholtene Medienseite der SZ ist dafür zu loben, dass sie das Sommerloch nutzt, um Graf die Möglichkeit zu dieser entblössenden Selbstdarstellung und diesem tieferen Einblick in die darniederliegende Diskussionkultur im deutschen Film- und Fernsehbereich zu geben.

02.08.2018 

Nochmal meint : Nochmal, für die SZ zum Mitschreiben, damit sie es vielleicht auch kapiert, warum dieser Staatsbesuch für Erdogan so wichtig ist und vor allem die Bilder mit dem deutschen Bundespräsidenten und der deutschen Bundeskanzlerin. Er hatte sein Land anfangs zu einer enormen wirtschaftlichen Blüte geführt. Aber, das ist bei youtube nachzuschauen, schon früh die Islamisierung im Kopf gehabt. Je mehr Macht er sich unter den Nagel gerissen hat, je mehr er die Entdemokratisierung der Türkei mit allen Mitteln vorangetrieben hat, desto mehr kehrte sich die wirtschaftliche Blüte um, desto mehr fing die Wirtschaft an zu leiden, desto mehr begann die türkische Lira einen Sturzflug, desto mehr steigt die Inflation, niemand will mehr investieren in der Türkei. Jetzt hat er sich, formal auf demokratischem Weg, auch mit Unterstützung der Werbebilder mit deutschen Fussballstars türkischer Herkunft, praktisch eine Allmachtstellung als Präsident errichtet. Der Preis dafür: die wirtschaftliche Entwicklung wird immer katastrophaler. In seinem Kabinett ist nicht ein einziger ausgewiesener Wirtschaftsfachmann. Jetzt fängt die Preisspirale an, auch beim ERdogananhänger anzukommen. Heizöl wird auf einen Schlag um 50 Prozent teurer. Alle anderen Haushalts- und Lebensmittel sind einer Inflation von 10 – 20 Prozent ausgesetzt. Jetzt fangen seine Anhänger an, die negativen Folgen seiner Herrschaft am eigenen Leib zu spüren (so wie es in Russland passiert). DESHALB braucht Erdogan dringendst Bilder, die ihn als fähigen Führer legitimieren. Deshalb setzt er alles daran, zum Staatsbesuch mit allen militärischen Ehren speziell in Deutschland eingeladen zu werden, weil das ja einen hervorragenden Ruf in der Türkei geniesst, wenn nicht gerade die Rassismuskarte gezogen wird. Bilder von ihm mit dem deutschen Bundespräsidenten und der deutschen Bundeskanzlerin werden in der Türkei überall gross in der auf Linie gebrachten Presse gezeigt werden, sollen die Leute davon abhalten, aufzumucken, seine Alleinherrschaft in Frage zu stellen. Deshalb setzt er alles daran, diesen Support aus Deutschland zu erhalten. Deshalb ist es so töricht von der SZ, Einwände gegen diesen Staatsbesuch als Larifari wegzuwischen. Das hört sich an, als ob die SZ schreibe, na ja, das bisschen Diktatur in der Türkei, da wollen wir uns mal so ein Staatsempfangsspektakel in Berlin nicht vermiesen lassen. Und es hat keinerlei Einfluss auf seine Politik, wenn die Honoratioren von Berlin Erdogan beim Staatsbankett dies oder das „sagen“ werden. Aber vermutlich ist das Kind eh schon im Brunnen gelandet. Denn wenn Berlin jetzt einen Rückzieher macht, so wird Erdogan sich als ungerecht behandeltes Opfer darstellen und Mitleid und Solidarität von seinen Anhängern fordern und so zu versuchen, sie wieder hinter sich zu vereinigen. Dank mangelnder Klarsicht und entsprechend mangelnden Klartextes hat sich allerdings auch die SZ eine Chance zur Lebendigerhaltung von Demokratie vertan, hat sich im Windschatten eines Schwarmes von Nickern und bundesepublikanischen Jasagern unwichtig gemacht. Erdogan braucht die Bilder zum Erhalt und zur Befestigung seiner Diktatur.

01.08.2018 

Der Ist Ja Nicht Doof meint : Der ist ja nicht doof, dieser Erdogan. Ohne äusserste Raffinesse, List, Durchtriebenheit und Anwendung von Gewalt schafft das einer nicht, eine ganze Demokratie zum Eigenbedarf umzufunktionieren. Aber dazu gehört auch die Anerkennung der anderen. Dazu gehört auch, dass er seinem Wahlvolk (das zusehends anfängt unter den wirtschaftlichen Folgen seiner Autokratie zu leiden) Bilder präsentieren kann, in denen er ehrenhaft von vermeintlich Seinesgleichen, von Vertretern altehrwürdiger Demokratien umrahmt sich präsentieren und ablichten lässt. Da ist er ganz scharf drauf, auf Propagandabilder wie diejenigen mit Weltfussballern. Oder demnächst auf Propagandabilder mit dem deutschen Bundespräsidenten, mit der deutschen Bundeskanzlerin. Diese Bilder werden ihren Zweck erfüllen. Sie werden seinem Volk Sand in die Augen streuen. Und der alte Hund weiss genau, wie er an diese herankommt. Er kennt die Ängste dieser Demokraten und dass sie behaupten, man müsse im Gespräch bleiben. Und daran nimmt er sie und daran nimmt er sie aus. (und dieses Argument verbreitet die SZ heute, siehe unten). Und hört sich ihre gewundenen Texte zum Zustand in der Türkei an, zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr raus. Hauptsache die Bilder kommen zustande, die Propagandabilder, die ihn als ehrlichen, ehrenhaften, demokratischen Präsidenten erscheinen lassen, ihn, den Verbrecher am eigenen Land. Die verschlafene Süddeutsche findet das gut. Sie lässt in der Dienstagausgabe Detlef Esslinger den Verharmloser spielen, wie naiv ist er, wie naiv ist seine Redaktion, die das drucken lässt, zu schreiben, „Wenn es dazu das klingende Spiel eines Stabsmusikkorps braucht: waum nicht?“. Damit beantwortet er just seine eigene, einfältige Hoffnung, an der Erdogan die Deutschen zum Narren machen wird, für so ein Spiel können dafür „ein Bundespräsident, eine Kanzlerin, ein Bundestagspräsident und ein Bundesverfassungsgerichtspräsident“ dem ruchlosen Autokraten ein paar Dinge sagen, siehe oben. Und am nächsten Tag, zurück in der Türkei, wird Erdogan sie wieder Nazis schimpfen. Es scheint, dass die Süddeutsche um den Propagandaeffekt dieser Bilder nicht weiss. Das ist Ausdruck fortschreitenden geistigen Zerfalls in der Chefetage, wie er auch schon mit dem Rausschmiss des Karikaturisten Hanitzsch manifest wurde. Dafür darf die SZ mit diesem Bundespräsidenten, der nicht der Bundespräsident aller Deutschen ist, zu seinen Rentnerreisen mitfliegen und sie wird wie sein beflissener Diener die Bilder mit dem türkischen Demokratiezerstörer und dem Bundespräsidenten und der Bundeskanzlerin auf der Titelseite drucken – so wie sie es heute mit dem Guignol aus Franken hält (das mag sie noch dusselig mit dem Sommerloch verteidigen). Und sie glaubt wohl, heute glaube noch jemand in unserem Lande an solche Bilder – ausser ihr. Die sind für die zusehends notleidende türkische Bevölkerung. Dieser Zusammenhang ist der SZ, dass sie damit direkt gegen die Interessen der Bevölkerung in der Türkei agiert, nicht nachvollziehbar.

31.07.2018 

naivnaivnaiv meint : Wie naiv ist denn unser Aussenminister. Vom Erzählwert von Bildern hat er offenbar keine Ahnung. Die ganze Özil-Geschichte mit Erdogan hat er scheinbar gar nicht mitgekriegt. Genauso wie Özil sein Foto mit dem Verbrecher Erdogan, verteidigt unser Aussenminister den geplanten Staatsbesuch des türkischen Demokratiedemolierers damit, dass er der gewählte Präsident sei und dass man ihm deshalb Ehre erbieten müsse – wie naiv, wie naiv und unser Aussenminister sollte kein demokratisch unbedarfter Fussballer sein. Das würde auch der Bundespräsident, fährt dieser Aussenminister fort, sagen. Der hat, so scheint es, die Einladung an den Verbrecher Erdogan ausgesprochen. Dass man mit Antidemokraten, Potentaten, Völkerrechtsbrechern und anderen demokratiebeschädigenden Präsidenten sprechen muss, das ist zurecht Staatsraison – und dass man diese Typen mit den Formalien des Anstandes behandelt ebenso. Dass man ihnen aber, wie im Falle Erdogan, der ja sogar versucht in Deutschland spaltend in die Rassismus-Debatte inzugreifen - abgesehen von völkerrechtsbrecherischen Angriffen in Syrien, von der Entlassung von Tausenden von Staatsbediensteten, von der Einkerkerung von unliebsamen Journalisten - diesem Potentaten ein von ihm umgehend propagandistisch auszunutzendes Foto als Anerkennung für seine politischen Verbrechen nachschmeisst, also da sind unsere Spitzenpolitiker einfältiger als Özil, der ja primär Fussballer ist. Unsere Spitzenpolitiker sollten die Demokratie vetreten und mit vernehmlicher Stimme verteidigen und nicht sich für Rot-Teppich-Propaganda-Bilder mit Autokraten, Despoten, ruchlos-verbrecherischen Alleinherrschern zur Verfügung stellen. Das tut unser Bundespräsident in diesem Falle freiwillig und ohne Not. Wenn das mal kein Anfall fortgeschrittener Präsenilität ist. Man soll sprechen. Mit allen sprechen. Das ist ok. Aber den Herrschaften Propagandamaterial für ihre verbrecherische Politik, die die Demokratie mit Füssen tritt, frei Haus liefern, indem man sich ehrerbietig mit ihnen ablichten lässt, also das sollte unser Aussenminister uns vielleicht noch mal erklären, auch wenn er nur das Sprachrohr dieses dubiosen und famos geschminkten Bundespräsidenten ist. Dieser will dem dummen Özil nacheifern. Abgesehen davon, was das Miteinander-Sprechen betrifft, dafür haben wir doch unseren gut gepolsterten und massigen Schröder, der sich als Knorpel zwischen Diktaturen wie in Russland oder in der Türkei und unserer Demokratie hervorragend eignet, sich dafür gerne zur Verfügung stellt und zudem fürstlich entlohnen lässt. Vielleicht hat er dem Bundespräsidenten den Floh ins Ohr gesteckt. Und kriegt dafür vom Türken Sondergage. Denn nichts Feineres kann dem Osmanen passieren, als ein alle Verbrechen gegen die Demokratie legitimierendes Foto mit einem deutschem Bundespräsidenten. Andererseits ist vielleicht alles viel einfacher: der Despot vom Bosporus erpresst die Bundesregierung, wenn Ihr mir keinen Staatsempfang bereitet, dann öffne ich die Flüchtlingsschleusen. Und die Berliner Demokratie-Mumien rollen wie Marionetten umgehend den roten Teppich aus.

30.07.2018 

Von Mözil Lernen meint : Kein anderes Foto dürfte in 2018 bislang einen grösseren Rattenschwanz an Folgen und Mediensturm nach sich gezogen haben, als jenes eines Fussballers (Ösi, nicht Ossi!) mit einem skrupellosen osmanischen Machtpolitiker, der die Demokratie in Fetzen reisst. Der direkte Zweck des Fotos war Wahlpropaganda für den Despoten. Da der Össi viele Follower in den Internetmedien hat, Millionen, dürfte er seinen Beitrag zum Wahlausgang in der Türkei geleistet haben. Und durch den Aufstand der demokratisch gesinnten Fussballfans in Deutschland sein Teil zum frühzeitigen Aus der deutschen Nationalmannschaft beim Propagandaspektakel für den russischen Despoten. Und dann ging der Medientsunami erst recht los, hat sich bis heute nicht beruhigt, weil die fetten Funktionärsschlafmützen beim DFB demokratisch verschnarcht sind. Eine Schlammschlacht um Rassismus ist entbrannt und der türkische Potentat schürt eifrig mit. Und alles nur wegen eines Fotos. Da die Bundesregierung, insonderheit die Union, in den Umfragen aktuell schlechte Ergebnisse einfährt, da sie die Wirkung des Fotos mitbekommen hat und dringend nach Erfolg lechzt, hat sie sich was ganz besonderes ausgedacht, um endlich wieder in den Medien so richtig beachtet zu werden. Sie will jetzt wie Mözil ein Foto mit dem Bosporus-Tyrannen, -Demokratievernichter und -Völkerrechtsbrecher machen. Sie hat also, so die Nachricht keine Sommerhitzente ist, den Allmachtgierigen aus Ankara zum Staatsbesuch eingeladen. Das bedeutet: sie anerkennt ihm seine Dienste um die Verkrüppelung der Demokratie positiv an. Sie würdigt ihn für seinen unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz beim Ausmisten von freien Meinungen bei der Presse. Sie gibt ihm ein Bonbon dafür, dass er Journalisten, die ihm nicht genehm sind, auch Deutsche, grundlos ins Gefängnis wirft. Die christlich-deutsche Bundesregierung anerkennt mit dieser Einladung seine Aktivitäten zur Islamisierung der Türkei und zur Entfernung der Türkei von Europa. Offenbar ist die Bundesregierung für diese Entwicklungen ganz dankbar. Mit den Bildern mit Erdogan will die Bundesregierung aller Welt und vor allem den Türken in der Türkei, die noch zweifeln am Kurs ihres Allmachtspräsidenten, zu verstehen geben, dass sie das gutheisst, dass er dadurch zum würdigen Gast der Bundesregierung wird, der mit allen militärischen Ehren empfangen wird. Denn die Bilder sprechen eine klare Sprache. Das hat Mözil bewiesen. Und auch der Bundespräsident wird frisch glasiert sich zum Bild aufstellen und dem Osmanen PR-Support geben. Er hat Erfahrung mit Bundesbürgern, die rechtswidrig in Foltergefängnissen bei Freunden einsitzen, und hat das damals schon als nicht der Rede oder der Aktion wert empfunden. Wir dürfen uns also auf feine Bilder aus Berlin freuen, die zeigen, dass die Bundesregierung den türkischen Präsidenten für sein demokratievernichtendes Tun belohnt.