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11.02.2018 

Mitleiderregend meint : Was sind das für mitleiderregende Figuren an der Spitze der Politik unseres Landes. Da gibt es einen amtierenden Aussenminister. Der hat ein erfülltes Leben und erfüllt eine wichtige, so sieht es zumindest aus, Funktion für das Land. Jetzt will ihm ein anderer, der selbst wiederum offenbar gegen seine Aussage von der Postengier getrieben ist, den Job wegschnappen. Und was führt dieser Aussenminister für Kindisches auf. Er sei doch so beliebt und würde seinen Job gut machen. Offenbar checkt er überhaupt nicht, dass die Beliebtheit weniger mit seiner Person als mit seinem Job zusammenhängt. Aussenminister scheinen nun mal von Position aus beliebt zu sein. Also nicht Gabriels Verdienst. Denn als Person und in anderen Funktionen war er ja überhaupt nicht beliebt. Jetzt führt er das aber als Grund an, warum man ihm den Job nicht wegnehmen dürfe. Wobei er – anders als Millionen im Lande, die ihren Job verlieren - super abgesichert ist, das kommt noch hinzu. Und wer kann beurteilen, ob er seinen Job gut macht? Zumindest hat es zu keinem Abbruch von diplomatischen Beziehungen mit einem anderen Land geführt. Aber das hat es bei seinen Vorgängern auch nicht. Wer kann beurteilen, ob ein Aussenminister seinen Job gut macht. Die Jobs sind austauschbar, die politischen Jobs, das ist das Game, das diese Leute spielen. Aber des Gabriel-Gejammers nicht genug. Eingeschnappt und unfähig mit dem prinzipiell immer möglichen Jobverlust umgehen zu können, zieht er sich gleich zurück, sagt alle Termine ab, erfüllt sein Job nicht mehr, versagt darin, was ein Grund zu sofortiger Kündigung wäre. Und auch das noch nicht genug. Er missbraucht sein minderjähriges Mädchen, das offenbar unter jobbedingtem Vaterentzug leidet, um seinem Gegner eins auszuwischen. Und wie der Gegner, Strohfeuerschulz, dann auch ausgebrannt ist, verspricht sich Gabriel wieder Zukunft im Amt und plötzlich will er doch an der Kriegsplaner-Sicherheitskonferenz in München teilnehmen. Fazit: der Mann hat nicht Klasse genug für seinen Job. Er ist eine mitleiderregende Kreatur, die sich dringend die Zeit für die Erziehung seines kleine Kindes nehmen sollte. Aber wo soll die Prägung durch so einen unreifen Papa hinführen? Mitleid mit dem Kind ist angebracht. Aber solch armseligen Gabriels wollen Führungsfiguren in unserem Lande sein. Wundern dürfen sie sich allerdings nicht, dass ihre Parteien immer mehr absaufen. Und Mitleid will, bei allen Versuchen der Mitleiderregung, nicht so recht aufkommen.

10.02.2018 

Ungute Gefühle meint : Ungute Gefühle beschleichen einen angesichts der gekränkten Reaktionen von Ministern und Möchtegernministern, wenn sie ihre Pöstchen los werden oder nicht erhalten. Wie kleinkariert diese Grosstuerfiguren da plötzlich reagieren. Als ob sie keine Ahnung davon hätten, wie es im Lande zu und her geht, wie da immer brutaler mit den Menschen umgegangen wird. Und wenn es sie selber trifft, dann verstehen sie die Welt nicht mehr. Der eine jammert, er hätte seinen Aussenministerjob doch gut gemacht und er sei beliebt (beleibt auch) gewesen. Und wie ungerecht, ihm diesen Job wegzunehmen. Und der andere lässt streuen, er habe sich doch so im Wahlkampf und in den Verhandlungen reingehängt und soll jetzt nicht mit dem Aussenministerpöstchen belohnt werden. Es geht ihnen nur um die Posten. Und der Wahlkämpfer, der aus dem fernen, abgehobenen Europa nach Deutschland zurückgekehrt ist und allein nach der Wahl bereits zweimal die Wähler massiv belogen hat, der ist voll überrascht, dass das dem Volk auffällt, und von der heftigen Reaktion, die doppelter Wortbruch auslöst. Behaupten tun sie allerdings, es gehe immer nur ums Land, um das Wohl des Landes, das sie offenbar mit dem eigenen verwechseln. So zeigt es sich, dass es ihnen nur um die Posten geht. Und die amtierende Kanzlerin verkauft eine Arschbacke der Partei, um an ihrem Job bleiben zu können. Ungute Gefühle auch bei der Winter-Dopiade in Südkorea. Da pumpen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten wieder Millionen in das korrupte System mit der Bachsumpfblüte an der Spitze. Zwangsgebührengelder, die für immer mehr einkommensschwache Haushalte immer schwerer aufzubringen sind und für die die vorgesehenen Entlastungen gleich mal wieder drauf gehen, während allein die Diätenerhöhungen der Spitzenpolitiker das doppelte und mehr davon, und zwar monatlich, währen die Entlastungen nur jährlich gerechnet sind, ausmachen. Ungute Gefühle auch bei der Münchner Verkehrspolitik. Konzeptlos, kopflos wird eine radikale Fussängerschneise durchs Hackenviertel, also durch die Sendlinger Strasse, geschlagen im Interesse anonymer Filialisten und trampelnder Einkaufshorden und mit Verbannung mobilitätseingeschränkter Menschen und das Hackenviertel drum herum zerbröselts zusehends, es geht im Stau zugrunde. Kopflose Stadtplaner, setzen solche chinesischen Projekte formaldemokratisch mit gefälschten Umfrageergebnissen durch und der Stadtrat nickt ab und bejammert gleichzeitig das Überhandnehmen der Flagshipstoremonokultur. Zu viel an unguten Gefühlen in einer Demokratie führt zu Wählerwanderungen zu Gruppierungen, die es mit dem demokratischen Denken nicht allzu genau nehmen. Der unguten Gefühle werden täglich mehr.

09.02.2018 

Panikgenährter Journalismus meint : Einen solchen betreibt die SZ zur Zeit im Hinblick auf die Regierungsbildung in Berlin. Die SZ schiebt die totale Panik davor, dass die Basis der SPD den faulen und finanziell weit überteuerten Kompromissen des Koalitionsvertrages eine Absage erteilt. Die SZ tut so, als bräche die Welt zusammen, wenn diese Neuauflage der Koalition nicht zustande käme. Die Möglichkeit einer Minderheitsregierung erscheint ihr Teufelszeugs. Vielleicht möchte die SZ ja unbedingt sehen, wie die SPD in einer erneuten GroKo endgültig zur Kleinpartei wird. Deshalb ist der Juso-Vorsitzende Kühnert ein rotes Tuch für die SZ. Sie versucht irgendwie, ihn zu demontieren. Ihn als Bösewicht hinzustellen, als Karrieristen oder was auch immer, als nicht ganz koscher. Die SZ ist nicht in der Lage, zu analysieren, dass er wohl gute Argumente hat, ja, dass er lediglich Sprachrohr, gut geschliffenes bestimmt, einer sich ausbreitenden Stimmung, eines Unwohlgefühls im Lande ist. Dass immer mehr Menschen ein Weiterso in Berlin nicht für gut halten. Dass immer mehr Leute die zusehende Spaltung und damit Gefährdung der Statik der Demokratie für bedenklich halten und sehen, dass die Koalitionsvereinbarungen keine Mittel dagegen in petto haben, sondern lediglich Linderungszahlungen vorsehen. Aber die SZ wischt die Bedenken weg (ok, manchmal finden sie sich tief versteckt im Wirtschaftsteil), aber im politischen Teil ist sie windelweich und schisserig, hosenschisserig. Sie will nicht sehen, was vor sich geht im Lande. Sie möchte sich ihre Hultschiner-Türmchen-Realität bewahren. Die politische Redaktion sollte sofort am 22. Februar, dem Kinostarttag, sich geschlossen den Film „Die Verlegerin“ vom Spielberg anschauen und sich ins Bewusstsein rufen, dass die Zeitungen nicht Sprachrohr einer Regierung (oder aktuell: einer sich bildenden Regierung) sein sollen, sondern deren Kritiker.

08.02.2018 

Sieg Der Faschingsvernunft meint : Die Faschingsvernunft hat gesiegt. Die Koalitionsvereinbarung steht. Der Lügenbold an der Spitze der SPD wird mit dem Aussenministeramt belohnt. Lügen lohnt sich: die SPD geht in die Opposition, hat ihr Chef am Wahlabend verkündet, sie wird nicht noch eine Koalition mit dieser Kanzlerin eingehen und der SPD-Führer, der seine Partei in die krachende Wahlniederlage geführt hat und auf gar keinen Fall ein Ministeramt übernehmen wolle, wird mit dem angenehmen Weltreisenamt des Aussenministers belohnt. So baut Politik Glaubwürdigkeit auf. Die SZ ist begeistert von dieser Faschingsvernunft. Frau Forudastan verteidigt diese Faschingsvernunft in einem Meinungsartikel gestern Mittwoch, der mit „Steiler Weg“ überschrieben ist, durchs Band. Dabei müsste der Artikel doch „Krummer Weg“ heissen. Aber irgendwie muss diese krumme Koalition mit allen Mitteln durchgeboxt werden. Frau F versucht die Mitglieder der SPD zu beeinflussen. Ihre Faschingsvernunft findet, die Koalitionsvereinbarungen würden für den Alltag vieler Menschen „echten Fortschritt bedeuten“ und „handfeste Erleichterungen mit sich bringen“. Dass die Vereinbarungen am Grundsatz der Mechanismen der Spaltung des Landes in Arm/Reich nichts ändern, sieht ihre Faschingsvernunft nicht. Dass die Koalitionsvereinbarung zwar Geringverdiener entlastet, das sieht Frau F, dass aber allein die Diätenerhöhung eines Bundestagsabgeordneten das 12fache der Entlastung von mittleren und kleinen Einkommen ausmacht, das übersieht Frau F's Faschingsvernunft gefliessentlich. Gegen das Argument, die SPD lerne aus ihrer Geschichte und könne sich nur in der Opposition regenerieren, führt Frau F an, die SPD hätte aus ihrer Geschichte nichts gelernt. Frau F's Faschinsvernunft übersieht, dass die SPD schon dreimal in solchen Koalitionen brutal Federn gelassen hat, und gerade deshalb diesen Fehler nicht nochmal machen möchte. Frauf F's Faschingsvernunft ist der Meinung, das Koalitionsapier tauge als „Grundlage für eine solide arbeitende Regierung mit geschärftem Blick für den sozialen Zusammenhalt“; wie eine Partei, die mit Lügen sich an Regierungsposten ranmacht und einen doppelten Lügenbold zum Aussenminister macht, während immer mehr Menschen zum Flaschensammeln gezwungen werden, den Blick für den sozialen Zusammenhalt schärfen soll, das bleibt Frau F's Geheimnis. Und woher will Frau F wissen, dass eine auf Lügen basierende Regierung, die die Grundübel der Spaltung der Gesellschaft nur mühsam zu kitten versucht, das kleinere Übel sei als Neuwahlen, das bleibt ihr Geheimnis. Wahrscheinlich fürchtet sich Frau F vor Neuwahlen just aus dem Grund, weil dieser ätzende, verlogene Prozess der Regierungsbildung, (angestossen von einem Muster an Mutlosigkeit von Bundespräsidenten, der sich diesen Job quasi selber unter den Nagel gerissen hat), die Spaltung im Lande nur noch offensichtlicher macht, die sich bei Neuwahlen selbstverständlich in den Resultaten niederschlagen wird. Die Angst vor Neuwahlen ist Vogelstrausspolitik der Faschingsvernunft, heisst, den Kopf in den Sand stecken, nicht wahrhaben wollen, was vorgeht im Lande. Und je mehr diese Möchtegernregierenden so handeln, desto deutlicher wird der krasse Riss im Lande. Der wächst täglich, stündlich, minütlich, sekündlich.

07.02.2018 

Kein Wohlstand Für Alle meint : Die geplante Koalitionsvereinbarung bedeutet faktisch und weiterhin: Kein Wohlstand für alle. Bedeutet: Anschwellen des Heeres der Flaschensammler. Bedeutet: Noch mehr Menschen werden sich keinen Zahnersatz leisten können. Bedeutet: Noch mehr Menschen fallen in die unwürdige Hartz-IV- und Grundsicherungssituation: zum Leben zu wenig, zum Sterben zuviel. Bedeutet: die Widersprüchlichkeit zwischen Mietgesetzgebung und Rentenerhöhungsgesetzgebung wird noch mehr Menschen in die Altersarmut und aus ihren Wohnungen drängen. Bedeutet: Beibehaltung der Zwei-Klassen-Medizin (mit leichten Modifikationen). Bedeutet: Vertiefung der Generationenungerechtigkeit im Rentensystem. Bedeutet: Inhumanität gegen Flüchtlinge. Bedeutet: die Reichen werden noch reicher werden. Bedeutet: die soziale Drift wird immer grösser. Bedeutet: die Parlamentarier erhalten das 12-fache an Diätenerhöung von dem, worum mittlere und untere Einkommen entlastet werden. Bedeutet: Kein Stop der Spaltung der Gesellschaft. Bedeutet: weiteres Federnlassen für SPD, CDU und CSU bei kommenden Wahlen. Bedeutet: Eingeständnis von Visionslosigkeit. Bedeutet: Weiter so wie bisher. Bedeutet: Mutlosigkeit, Verzagtheit. Bedeutet: blind darauf zu vertrauen, dass der Boom und das hohe Steueraufkommen ewig anhalten werden. Bedeutet: so zu tun, als ob Draghi ewig weiter Geld drucken würde und als ob die Staatsschulden weiter nichts kosten würden. Bedeutet: Forsetzung des Kriegseinsatzes in Afghanistan. Bedeutet: Weitere massive Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Bedeutet: Vertane Chancen, verlorene Zeit. Bedeutet: Keine Grundlage für unruhige Zeiten. Bedeutet: Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht.

06.02.2018 

Wie Cuba Oder Dritte Welt meint : Das erinnert daran, wie in Cuba oder in der Dritten Welt Uraltmotoren von uralten Autos repariert werden, so wie die da in Berlin jetzt eine Koalitionsvereinbarung zusammenschustern: da ein Heftpflaster und dort mit einer Schnur oder einem Drähtchen etwas zusammenhalten, was droht auseinanderzubrechen. Aber nichts, was ein Mittel wäre gegen jene drastischen Fehlentwicklungen, die mindestens mittelfristig die Stabilität der Demokratie gefährden, nichts gegen jene verhängnisvollen Mechanismen, die dazu führen, dass täglich, stündlich die Drift zwischen Arm und Reich im Lande grösser wird. Nur da eine Abminderung der Folgen des gnadenlosen Mechanismus, da ein Batzen und dort einer und viele Batzen an solche, die es gar nicht brauchen. Es fehlt jegliche Idee, wie diese Fehlentwicklung des Landes grundsätzlich korrigiert werden und wieder zu Wohlstand für alle führen könnte. Und überhaupt: die tun so, als gäbe es nicht den Bundestag als letzte Instanz, als müsse die Politik jetzt schon haarklein für die nächsten vier Jahre festgeschrieben werden. Allein schon diese Drittweltmethoden, mit denen die Koalitionsvereinbarung zustande kommt, garantiert, dass sowieso alles anders kommt. Und die Mehrheit im Bundestag ist so gross auch nicht, dass nicht jederzeit ein paar Abweichler Projekte kippen könnten. Das wird noch lustig in den nächsten drei Wochen, wenn die SPD ihre Versammlungen abhält. Mal schauen, wie offen und demokratisch es dort zu und her geht. Ob die Gegenargumente gegen dieses Dritt-Welt-Koalition, die schwer wiegen, überhaupt eine Chance auf Äusserung bekommen. Und wenn sie jetzt unterdrückt werden sollten, so ist ja nicht gesagt, dass bei so einer gespaltenen Partei, sich das nicht später im Abstimmungsverhalten im Bundestag äussern wird. Dann kann es sehr schnell vorbei sein mit dem jetzt mit Kreide in der Stimme beschworenen Koalitionsfrieden. Man könnte so sagen: diese Koalitionsvereinbarungen, die tun so, als sei alles bestens im Lande, als sei nichts schief an grundsätzlichen Entwicklungen, als genüge es, da mit einem Heftpflaster zu kitten und dort mit einer provisorischen Gummilasche, diese Koalitionsvereinbarungen ignorieren die Realität. Das wird sich die Realität nicht gefallen lassen. So wird sie sich rühren. Es ist ja nicht ein pubertärer Aufstand der SPD-Jugend, die nur mit Nein-Sagen Laut geben kann, es sind elementare Probleme im Lande, die die Koalitionsvereinbarung nicht grundsätzlich lösen will. Ob mit ein paar Almosen, wie jetzt vorgesehen, sich die verletzte Realität beschwichtigen lässt, das wird sich zeigen. Viel zum Grad des Schmerzes an dieser Realität tragen die wirtschaftlichen Verhältnisse bei, hält der enorme Boom an, so ist das wie ein schmerzstillender Rausch, wenn nicht, dann könnten sich die Verletzungen schnell als kaum mehr erträglich erweisen und schon gar nicht mit ein paar Euro zu beschwichtigen sein. Andererseits: wer mit Drittweltmethoden Koalitionsvereinbarungen schliesst, dem muss es ja schon ziemlich schlecht gehen, und den kann so schnell nichts umhauen, der findet immer noch ein Drähtchen und ein Heftpflaster – glaubt er.

05.02.2018 

Kulturgänger XXVI meint : Passau, mächtige Stadt, kein Hochwasser kann sie auch nur einen Millimeter stromabwärts verschieben, sie trotzt den Jahrhunderten und den Zeitläuften. Und wie einsten Emerenz Meier aus Chicago lästerte „Hätte Goethe Suppen schmalzen, Klösse salzen, Schiller Pfannen waschen müssen, Heine nähn, was er verrissen, Stuben scheuern, Wanzen morden, ach die Herren, alle wären keine grossen Dichter worden“ lädt Barbara Dorsch keck als „Gesangsbraut“, sie „gebe sich die Ehre“ mit ihren „Kranzlmusikanten“ zur Kultveranstaltung „Local Heroes“ ins Café Museum, als sei Passau ein regelrechtes Nest von Nachwuchstalenten aller Altersklassen. Erst ging es um Energie, die angemessene Dosis an Energie über die Finger auf die Klaviertasten abgeben, ohne in Mechanik zu verfallen, das zeigten bravourös die Jüngsten, Franziska Bumberger mit dem Flohwalzer und Max Hochleitner mit „Pour Élise“. Um Energie ging es auch bei Anna Maria Bumberger, den gekonnten lyrischen Gesangsausdruck wie in „Lost Boy“ und „Hello“ zu erweitern, sein eigenes, energisches Potential ergründen, dazu bietet sich idealerweise ein „bayerisches Halleluja“ an. Und Energie auch bei Eva Leick, der Widerspruchsenergie der eigenen Emotion mit eigenem Text und der Vertonung durch Barbara Dorsch unnachgiebig auf den Zahn zu fühlen. Darwin Schloer (der „Pianoflüsterer“), scheint im Klavier ein Gegenüber gefunden zu haben, das ihn respektiert und das er respektiert, das ihn ernst nimmt, wie er es ernst nimmt. Er unterhielt erneut mit einem Melodienquiz und begleitete anschliessend das Gesangsduo Barbara Dorsch und Antonia Krinninger zu „Imagine“ mit verführerischem Klavierschmelz. Mit „Je vole“ zeigte die engellockige Antonia Krinninger wie ein Lied zu einer ganz persönlichen Deutung finden kann: das Flüggewerden, Abi, der Abschied von Zuhause, der einem schier die Stimme zuschnürt, aber mit einem locker hingeschmetterten „La la la la“ auch die Vorfreude auf das Kommende. Als Kontrastprogramm kündigte Barbara-Elisabeth Jahrstorfer sich selbst an; sie meinte damit wohl den Bereich des „Unikums“. Hier galt es für die Dorsch, Energien zu drosseln und zu zügeln, was zu bannendem Vortrag eines Gedichtes von Emerenz Meier und Liedern von Brecht und Qualtinger führte; die Kostümverwandlungen wären gar nicht nötig. Dann zeigte Franz Kauzner mit dem Beethovenlied „Ich liebe dich“, dass er auf dem Weg dorthin ist, wo die Leute deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn sie ihn noch live singen hören wollen. Den Schlusspunkt des Programms setzte Thomas Kauzner mit seinem Musikroboter Tyros mit einem Faschingsmelodienpotpourri, das das Gewölbe des Café Museum zum Beben brachte, als sei der Karneval von Rio dort einmarschiert. Eine Gesangsimpro als Zugabe, ein Gruppenfoto für die Presse und schon war diese dichte, vielfältige Veranstaltung wieder vorbei. Sie hat sich eine Lebendigkeit bewahrt wie beim ersten Mal.

04.02.2018 

Hat Die Wahl meint : Die SPD hat die Wahl. Das behauptet sie. Die Mitglieder sollen bald entscheiden, wie die Bundesrepublik regiert werden soll, wo es hingeht mit dem Land. Dabei haben Millionen Stimmbürger schon letzten Herbst entschieden. Aber die SPD-Führung hatte eine Leseschwäche für die Interpretation des Wahlresultates. Sie hat es interpretiert, sie müsse in die Opposition gehen. Das kam gut an. Denn die Erfahrungen mit der GroKo waren verheerend für die SPD, sie wurde immer mehr gerupft und zerzupft. Doch der Zustand des Oppositionsglücks sollte nicht lange dauern. Denn ein aufstrebender Parteichef mit Lesestärke wollte manche faulen Jamaika-Kompromisse nicht eingehen. Das Land stand ohne Aussicht auf Regierung da. Da mischte der sich allbekannt mutlose Bundespräsident ein. Drängte mit Faschingsvernunft den leseschwachen Oppositionsführer zu einer Neuinterpretation des Wahlergebnisses. Die Faschingsvernunft wirkte, er machte flott eine Kehrtwendung, sicherte sich aber mehrfach mit Verfahrenstricks ab. Er wollte nicht der Alleinschuldige sein, bei der absehbaren Zerfledderung der Partei durch eine erneute Regierungsbeteiligung. Er schob den Schwarzen Peter gleich zwei plötzlich wichtigen Gremien zu. Zuerst einer Parteiversammlung, die entscheiden sollte, ob überhaupt verhandelt werden soll. Hier siegte holprig die Faschingsvernunft, die den GroKo-Aufreibungsprozess einfach verdrängte. Als letzte Instanz soll ein Mitgliederentscheid über die peinlichen Resultate der Koalitionsverhandlungen entscheiden. Dieser droht aus zwei Gründen zur Farce zu werden. Zum einen durch die Unterwanderung der SPD mit Tausenden von Kurzzeit-Neumitgliedern, die nur eintreten, um abstimmen zu können und dann sofort wieder abhauen. Und zum anderen, weil es eigentlich keine Entscheidung gibt. Es ist nicht einmal die Wahl zwischen Pest und Cholera. Es ist eine Wahl zwischen Selbstmord und Selbstmord. Das ist ziemlich mies von der Parteiführung, ihre Mitglieder vor so eine unhaltbare Entscheidung zu stellen. Bereits der Koalitions-Verhandlungsprozess hat die SPD in den Umfragen weiter abtürzen lassen. Das bedeutet, wenn sie in die Regierung geht, wird genau das passieren, was eh vorauszusehen war, nur vielleicht noch schneller, dass die SPD verliert und verliert und sich immer mehr marginalisiert. Und wenn sie sich jetzt entscheidet, nicht in die Regierung einzutreten, dann ist sie endgültig unten durch, macht sich definitiv zum Narren. Derweil wütet der Raubtierkapitalismus im Lande ungehindert weiter, kickt immer mehr Menschen aus dem Areal „Wohlstand für alle“ raus, treibt die Spaltung rigoros voran, lässt sich von einem Regierungsprogramm nach den Vorgaben der Faschingsvernunft schon gar nicht beeindrucken.

03.02.2018 

Wolfsjagd meint : Mit der Wolfsjagd haben die Koalitionsverhandler endlich zu ihrem Kernthema gefunden. Wissen tun sie es noch nicht, aber sie spüren es deutlich. Deshalb die hohen Emotionen dabei. Der Wolf muss endlich wieder bejagt werden dürfen. Es gibt zu viele davon. Die Schäden an Schafsherden werden immer grösser. Der Wolf ist das Seelentier der Deutschen. Er ist das Symboltier schlechthin, weshalb auch der Wolfshund so beliebt ist, im Alltag und in der Kunst. Die SPD hat verstanden, was es bedeutet. Denn mit dem Wolf ist der Raubtierkaptialismus gemeint. Und das können sie jetzt ihrer Basis verzapfen. Dass sie ganz klare Devisen erarbeitet haben, dem Raubtierkaptialismus das Handwerk zu legen. Denn dessen Schäden werden täglich grösser. Täglich fallen mehr Leute aus den sozialen Netzen heraus. Täglich werden mehr Menschen in den HartzIV- und Grundsicherungs-Inhuman-Sozialismus abgesenkt. Täglich müssen als Folge des Raubtierkapitalismus, dem die SPD jetzt entschlossen die Zähne zeigt, mehr Menschen anfangen, Flaschen zu sammeln. Täglich können sich mehr Menschen keine angemessene Bleibe mehr leisten, wegen dem Raubtierkapitalismus, dem die SPD jetzt entschlossen die Zähne zeigt. Sie selbst spielt Raubtier nur bei den Flüchtlingen. Familien dürfen nicht zusammengeführt werden. Da spielen alle künftigen Möchtegernregierungsparteien Raubtier. Flüchtlinge müssen geschossen werden dürfen. Antifamilienhaltung. Die SPD kann ihrer Basis stolz verbraten: seht her: wir nehmen den Kampf gegen den Raubtierkapitalismus auf, wir werden die Wolfsjagd wieder erlauben. Also müsst ihr für die Koalitionsvereinbarung stimmen. Wir sagen dem Raubtierkapitalismus, dem immer mehr Menschen zum Opfer fallen, den Kampf an. Denn dieser böse Wolf schleudert täglich mehr Menschen aus dem Zielbereich „Wohlstand für alle“ hinaus. Indem wir uns für die Wolfsjagd entscheiden, nehmen wir eindeutig Stellung gegen den Raubtierkapitalismus. Auch wenn wir einen brutalen Wortbrecher an unserer Spitze haben, der heute so und morgen so redet, der ins Kabinett will und der nicht ins Kabinett will, es ist die reinste Raubtiererei beim Lauern um die schönen Posten: wir sind für die Wolfsjagd, wir sagen dem Raubtierkapitalismus ganz klar den Kampf an. Und wer nicht für uns ist, der ist gegen uns –

02.02.2018 

Gspässig meint : „Gspässig“ ist ein Schweizer Dialekt-Wort. Es bezeichnet ein ganz besondere Art von „komisch“, „seltsam“, „merkwürdig“. Es bezeichnet die Situation oder Wahrnehmung, wenn sich in eine bekannte Grösse plötzlich etwas einschleicht, was überhaupt nicht dazu passt. Wenn zu einem Wohlduft sich plötzlich ein Hauch Leichengeruch mengt. Kaum wahrnehmbar. „Gspässig“ gibt zu verstehen, dass dem, der den Ausdruck braucht, etwas merkwürdig vorkommt. Es ist alles, wie es sich gehört, aber etwas stimmt nicht. Und „gspässig“ ist das jetzt mit der SPD und ihrer basisdemokratischen Abstimmung über die selbstmörderische Koalitionsvereinbarung. Es geht um den Aufruf der Gegner, massenhaft in die SPD einzutreten, um gegen diese Vereinbarung zu stimmen. Das ist „gspässig“, weil dem Aufruf tatsächlich Tausende folgen. Es dürften vor allem Junge sein, die ihr Leben übers Internet händeln. So ein Parteieintritt, das sind ein paar Klicks, mehr nicht. Vorher war das eine grosse Papieraktion, Formular ausfüllen, unterschreiben, in Kuvert füllen, frankieren zur Post oder zum Briefkasten tragen, eine Kopie für sich behalten und in Ordner ablegen. Heute: ein paar Klicks. Und nach der Abstimmung ist man mit ein paar Klicks wieder draussen. Dem geschuldeten Beitrag kann die Partei lange hinterherrennen. Und so soll bestimmt werden, was die Eckpunkte eines neuen Regierungsprogrammes für Deutschland sind, als ob die Wähler nicht letzten Herbst schon entschieden hätten. Das ist „gspässig“. Das ist eine Art Aushebelung der Demokratie. Und die SPD schaut dem Vorgang hilflos zu, kommt nicht nach damit, neue Parteibücher zu drucken. So lässt sich die SPD in aller Öffentlichkeit vorführen. Womit sie weiter Federn lassen dürfte. Sie hat sich doppelt verrannt, einmal mit dem angstbeladenen, komplizierten Verfahren zu einer neuen Regierungsbildung und zum anderen mit den kümmerlichen, mutlosen Resultaten der Koalitionsvereinbarung, die Deutschland auf der Stelle treten lassen und kein Mittel gegen den unaufhaltsamen Mechanismus der fortschreitenden Destabilsierung der Demokratie hat, der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden lässt.

01.02.2018 

Handy Words XXVII meint : Ach so, do, die Hamburg-Fotos, die habe ich noch nicht drauf geladen. Ulm, kann i ja umschteign, wenns nöd andersch goht. I know, I know, I know, sorry, sorry, sorry. Und gewittern solls. Eine Dynamik, also ich weiss nicht. Da ist schön schattig und kühl. Ich bin froh, wenn die Schicht vorbei ist. Also ich hab noch ungefähr den Überblick. Der hat mir jetzt 5 Euro Rabatt gegeben. Das macht ja nix, sie wird dann scho no schaugn. Dann arbeitest du das ab. Das ehemalige Bankhaus von der Bank Aufhäuser. Ich weiss es jetzt. Die Veranstaltung war schön, Mama, weisst du noch, Praterinsel? Und wenn ich jetzt nicht aufpasse, kann sein, dass man gar nichts mehr sieht. Da hab ich keine Ahnung, beziehungsweise hab ich mich da schon wohl gefühlt. Du, ich komme heut zu spät, ich geh heut noch ins Kino. Das wäre mein Ansatz gewesen. Ja, wir waren mal wieder beim Segeln. Ja stimmt, irgendwann ist immer das erste Mal. Dann ist halt weg. Ja, ja, klar. Hallo, Gruß, Nick, wie heisst Du, ich hab Daniel eingegeben. Ach ja, zwei, zwei Zitronen, zwei Paprika. Das muss bekämpft werden natürlich. Ich war jetzt die letzten zwei Wochen in Frankfurt. Ja, doch! Ja, aber das war doch eigentlich gegessene Sache, dass wir. Aha, Wun Schin de Maach. Because he was doing that, he was really positive. Da war ja richtig gutes Wetter. Nein, es gab gar keine Beziehung, die Beziehung war unklar die ganze Zeit. Den Preis bestimmen für 100 Stück. Fünfmal aufgewacht. Der fährt jetzt alleine zum Zelt-Fest. I hab doch an Stress, seit zehn Wochen hab ich einen HB heraussen, bundesweit. Ich hab auch noch einen Koffer, den ich jetzt abgeben werde.

31.01.2018 

LETS BASH DIESEL meint : LETS BASH DIESEL. Diesel gefährdet die Gesundheit. LETS BASH DIESEL. Diesel führt zu frühem Tod. LETS BASH DIESEL. Diesel versaut die Luft. LETS BASH DIESEL. Diesel macht Politiker rücksichtslos. LETS BASH DIESEL. Diesel ist Gift für die Lungen. LETS BASH DIESEL. Warum setzen die Politiker die Fahrverbote nicht durch? LETS BASH DIESEL. Diesel ist eine heilige Geldmaschine. LETS BASH DIESEL. Diesel verblendet die Autoritäten. LETS BASH DIESEL. Diesel ist eine schlechte Erfindung. LETS BASH DIESEL. Der Diesel wars. LETS BASH DIESEL. Treibt den Diesel durch das Dorf. LETS BASH DIESEL. Am Diesel lässt sich der Charakter von Politikern ablesen. LETS BASH DIESEL. Diesel ist furchtbar. LETS BASH DIESEL. Diesel heisst: Geld vor Gesundheit. LETS BASH DIESEL. Es trifft ja eh nur die schon benachteiligten Mitbürger, die an den Schadstoffschwerpunkten wohnen. LETS BASH DIESEL. Die Politiker selbst haben sich vorm Diesel in Sicherheit gebracht. LETS BASH DIESEL. Diesel zeigt, wie schweinisch die Politik handelt. LETS BASH DIESEL. Am Diesel wird unsere Demokratie nicht genesen. LETS BASH DIESEL. Fahrverbote für Diesel! LETS BASH DIESEL. Endlich! LETS BASH DIESEL. Macht schon, Ihr faulen Säcke! LETS BASH DIESEL. Schützt die Mitbürger vorm Diesel, schützt die Stimmbürger vorm Diesel! LETS BASH DIESEL. Etwas ist faul im Diesellande. LETS BASH DIESEL. Kein Dussel mit Diesel. LETS BASH DIESEL. Kein Segen geht vom Diesel aus. LETS BASH DIESEL. Diesel, dieser Esel. LETS BASH DIESEL. Schon gedieselt heute? LETS BASH DIESEL. Röcheln Sie schon oder dieseln Sie noch? LETS BASH DIESEL. Der Diesel macht Automobilhersteller zu Täuschern und Lügnern. LETS BASH DIESEL. Und der Diesel-Witz des Tages: Die SZ (Nico Fried am Dienstag) findet doch tatsächlich die SPD mutig, weil sie entschieden hat, dass nur Neumitglieder, die bis zum 6. Februar in die Partei eingetreten sind, an der Koalitionsabstimmung teilnehmen dürfen. Was ist daran mutig? Das ist doch nur eine viel zu späte und hilflose Reaktion auf den Erfolg des Juso-Aufrufes zum Parteieintritt, um das Abstimmungsresultat in ihrem Sinne zu beeinflussen, nämlich gegen den selbstmörderischen Krampf einer Neuauflage der missgeburtigen und für das Land schädlichen grossen Koalition. Wenn das mutig sein, soll, so zeigt das doch nur, wie verwirrt und durcheinander die SZ im Hinblick auf den Begriff Mut inzwischen ist. Garantiert hat sie beim Scharwenzeln um den Mutlosbundespräsidenten herum zu viel DIESEL geschluckt.

30.01.2018 

Unf Air meint : Unfair, schreibt die SZ gestern im Wirtschaftsteil (Alexander Hagelücken) sei das Rentensystem in Deutschland. Plausibel wird das dargelegt. Aber die Koalitionsverhandler in Berlin denken nicht daran, es fairer zu machen. Sie handeln unfair. Merkel handelt demnach unfair. Seehofer handelt demnach unfair. Schulz, der Wortbrecher sowieso, handelt unfair. Nahles, Söder, Spahn, Altmeier , Gabriel und wie die Nachwuchshoffnungen alle heissen, die handeln unfair. Und alle, alle, die da mitverhandeln, handeln unfair, indem sie das Rentensystem unfair lassen. Denn das mit dem „Unfair“ steht ja im Wirtschaftsteil. Nie würde sich die SZ trauen, die erste Seite fett mit dem Titel aufzumachen: „UNFAIRES RENTENSYSTEM in Deutschland - die Koalitionsverhandler belassen es bei der Unfairness“. Da ist auch die SZ selbst viel zu unfair, viel zu feige. Weil diese offensichtliche Unfairness sogenannt ehrenhafter Politik zur Peinlichkeit würde. Im Wirtschaftsteil wird das nicht so offensichtlich. Und diese Verhandler belassen die Unfairness auch im Gesundheitssystem, sie lassen die Zweiklassenmedizin fortbestehen. Es ist halt in diesen Dingen ein grosses Vermampfe zwischen unfairer Politik und mutloser politischer Berichterstattung, sie lügt zwar nicht, die Presse, aber die Wahrheit gehört hinter die vorgehaltene Hand und nicht allzulaut verzapft. Mutlosigkeit. Feigheit. Das sind die Dominanten in diesem Polit- und Schreibergewerbe. Es ist die Maxime derjenigen, die glauben, etwas zu verlieren zu haben und die nicht sehen, was sie mit etwas Courage, nämlich dem offenen Aus- und Ansprechen von Zu- und Missständen, gewinnen könnten. Feigheit, Dein Name ist Deutschland. Mutlosigkeit, Dein Name ist Deutschland. Verzagtheit, Dein Name ist Deutschland. Pfründenhaftigkeit, Dein Name ist Deutschland. So viele intelligente und gebildete und bestens informierte und vernetzte Leute – und keiner traut sich was zu sagen. Schwatzen und debattieren, Ja, aber mal etwas sagen, etwas zu sagen haben, nein. Keine Distanz haben, keine Freiheit der Äusserung haben, immer selber verwickelt sein, selber einen Nachteil wegen einer – objektiven – Bemerkung befürchten. Das Rumlavieren hat Hochkonjunktur. Und der verunsicherte Stimmbürger läuft jenen hinterher, die vorgeblich und vermeintlich klar Worte finden. In diesem Zusammenhang wird klar: Populismus hat leichte Ernte, wenn die etablierte Politik und die etablierten Medien nicht zu klaren Worten finden, eben auch im Politteil: das deutsche Rentensystem ist UNFAIR! - aber das trauen die sich nicht, womit sie ohne Not das Feld der klaren Worten der Hetze, dem Hass, der Diskriminierung und dem Populismus überlassen.

29.01.2018 

Die Grosse Feigheit meint : Die Grosse Feigheit herrscht im Lande, längst nicht mehr die Grosse Freiheit. Die Tage sind vorbei. Keiner traut sich mehr was zu sagen, oder wenn schon, dann zeigt er mit dem Finger auf den anderen. Schlecht machen, das geht immer, das kommt immer an im Land der grossen Feigheit. Jeder, der was hat, ist auf seine Pfründe, seinen Besitz bedacht, keiner will was abgeben, auch wenn die Vernunft (nicht die Faschingsvernunft der Koalitionsverhandlungen) anderes anrät. Und wer nichts hat, wer zu den Millionen gehört, die HartzIV und Grundsicherung in Anspruch nehmen müssen, der ist schon so gedemütigt mit diesem „zu wenig zum Leben“ und „zu viel zum Sterben“, dass er statt den Mund aufzumachen lieber versucht, hintenrum was dazu zu verdienen, denn menschenwürdig ist diese Abspeisung, die den Staat Hunderte von Millionen kostet, nicht. Die untere Mittelschicht sieht, wie ihre Einkommenssteigerungen nicht mithalten können mit den Miet- und Lebenskostensteigerungen, spürt, wie ihr der Boden unter den Füssen nachgibt: das ist keine Voraussetzung, mutig zu sein, den Mund aufzumachen, denn das Nachgeben des Bodens ist hinterhältig und schleichend, wie ein Schlag unter die Gürtellinie, der sprachlos macht. Und die feinen Wortführereliten in Politik, Medien, Forschung, Kunst, Wissenschaft? Die haben sich so angenehm eingerichtet in ihren Tariferhöhungen, ihren Zusatzhonoraren für Vorträge, TV-Auftritte, Artikel, Buchhonorare, Serminar-, Berater- und Wiederholungshonorare, ja, die sind mit ihren monatlichen Abrechnungen vollaufbeschäftigt und totalfrustriert, wenn in einem Monat etwas weniger zusammenkommt als im Vormonat, auch wenn es immer noch im fünfstelligen Tausernderbereich ist. Ideale Voraussetzungen für die Grosse Feigheit allerorten. Weil so viel Reichtum da ist wie nie, weil er aber täglich ungleicher verteilt wird. Deshalb traut sich auch nicht ein Promi, nicht ein Wortführer laut zu sagen, die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltzwangsgebühr ist unfair, ist eine Steuer zu Lasten der Einkommensschwachen und zur Entlastung der Einkommensstarken, ist faktisch eine Strafsteuer für Einkommensschwache, je schwächer das Einkommen eines Haushaltes, desto härter die Belastung durch die Rundfunkzwangsgebühr. Nicht einer im Lande, der sich traut, das laut auszusprechen. Welche grosse Feigheit allerorten. Oder die Feigheit der Filmbranche. Das war zwar bekannt. Aber immer schön vertuscht. Das ist jetzt kurz mal schlagzeilenträchtig geworden mit dem Wedel-Skandal. Die grosse Feigheit der Filmbranche wird auch sichtbar am Umgang mit dem Deutschen Filmpreis. Kuschen vor dem Geld. Es ist der dümmste Filmpreis der Welt. Alle wissen es. Keiner sagt es. Weil jeder hofft, einmal in den Geldgenuss zu kommen. Die grosse Feigheit herrscht im Lande. Am knalligsten wird es aktuell politisch sichtbar bei den Koalitionsverhandlungen: keiner fragt, was ist gut für das Land? Jeder schaut nur peinlichst darauf, ja nichts falsch zu machen. Klare Kante zeigte das Land nur mit der Wahl eines Obermutlosen zum Bundespräsidenten: als Symbol und Standarte für die vorherrschende Grosse Feigheit.

28.01.2018 

Gemixten Pickels meint : Die Schönheit des Januars. Auch sie: vergänglich. Ein Tag unterm Schutz einer dichten Wolkendecke. Gedämpfte Atmosphäre. Januar sollte der Schwung- und Elanmonat sein. Und doch: mit Zaudern. Zaghafte Koalitionsverhandler, jeder auf seinen Vorteil bedacht, nicht auf das Wohl des Landes. Sich klammernd an die Faschingsvernunft. Bredouille: Waffen an alle, an Türken, Kurden, Peschmerga, PKK, nach Afghanistan (damit der Konflikt nicht erlischt und Abschiebungen Sinn machen und gleich mehr Soldaten auch), nach Saudi Arabien, damit die ihre Vormacht ausbauen können und Jemen niedermachen, und an alle, alle und an Israel, damit die gegen die Saudis gewappnet sind, und an alle, alle und auch an den Ägypter, damit der sein brutales System schützen kann, Waffen, weiter Waffen an alle Diktatoren, Antidemokraten, Potentaten. Wir wollen Stabilität und erzeugen Schiessereien allüberall auf der Welt. Frieden ist öde. Frieden macht müde. Frieden macht schläfrig. Immerhin haben wir jetzt unseren Weinstein-Skandal. Das rührt den durch und durch verpfründeten Subventionstümpel heftig auf. Aber wir wollen doch keine Kritik – hat die Meisterregisseurin gesagt. Wir wollen die Kunst schlafen lassen. Sandmännchen komm. Wir müssen das Land immer mehr auseinanderreissen, sonst merken die da oben das gar nicht. Und die SZ will sich den Befund schön reden, meint, woanders sei es doch auch nicht besser, das war schon immer die billigste Augenwischerei oder sie meint, so schlimm sei das nicht mit dem Ansehensverlust des Staates, es gebe so viele, verschiedene Ursachen für die Anpöbeleien von Rettungskräften, Sanitätern, Feurwehrleuten, Polizisten und anderen Ordnungskräften; sie will wie eine Putzfrau die Symptomhaftigkeit von Symptomen wegdiskutieren. So kommen wir aber weiter mit unserer Demokratie, wegdiskutieren statt offenlegen und analysieren. Immerhin der Rubel rollt, die Fussgängerzonenschneisen werden massiv gemacht für die blinden, tauben Käufermassen; Individualität und Anwohner müssen weg. Und das Hackenviertel verkommt zur Stau- und Sauzone, weil die Münchner Stadtplaner nie das Ganze im Auge haben und Gläubige ihrer radikalen Fussgängerzonendoktrin sind. Sie wollen Fussgängerzonen, bauen aber neue Parkhäuser mittendrin. Der Rubel rollt, immer mehr Rubel zu immer weniger Leuten und immer weniger Rubel zu immer mehr Leuten. Da hilft tatsächlich nur noch die Faschingsvernunft. Insofern liegen die Koalitionsverhandler goldrichtig. Kommt eh nicht mehr drauf an, interessiert sich eh keiner mehr dafür. Denn die Januarwolkendecke wirkt wie ein Teekannenwärmer, mollig und häuslich.

27.01.2018 

Es Braut meint : Sich was zusammen. Es braut sich was zusammen. Draghi druckt Geld und druckt Geld und grinst dazu. Dieses neue Geld ist nur gedruckt, nichts wert, aber der Euro steigt und steigt. Das kann nicht mehr lange gut gehen. Die Immobilienpreise jagen immer neuen Rekorden hinterher. Immobilien, die mit Draghi-Druck-Geld gebaut werden. Die Regierungsbildung harzt und knarzt und mit jedem Tag sinken die Umfragewerte der SPD, womit sie der SPD deutlich zu verstehen geben, dass sie sich auf dem Holzweg befindet und je mehr sie das merkt, desto schwieriger wird die Regierungsbildung, desto mehr kommt der verzweifelte Griff nach der Faschingsvernunft, die bis Fasching die Sache geritzt haben möchte. Das spiegelt die wachsende Verzweiflung und Zerreissspannung im Lande, die rasant wachsende Drift zwischen Arm und Reich. In den Plänen für eine neue Regierung sind keine Mittel erkennbar, die wirksam dagegen arbeiten würden. Da ein Härtefallpflaster, dort eine Luxusversorgung, es wird zu kleinteilig gedacht. Keiner analysiert die Ursachen der Drift, um herauszufinden, wo angesetzt werden müsste, dem zu begegnen, denn es gibt ein Mass an Ungleichheit, das wirkt nur noch zerstörerisch auf die Demokratie. Aber die Eliten schlafen, kümmern sich nur um ihr eigenes, prosperierendes Gärtchen, verlieren das Gesamte aus dem Blick oder sind den scheinbar komplexen Zusammenhängen nicht gewachsen. Es braut sich mords was zusammen, was vielleicht keiner mehr kontrollieren kann. Aber die Politik will die Brüsseler Bürokratie noch weiter aufblasen und mit immer neuen Privilegien ausstatten. Wie ein blindes Huhn agiert sie. Es braut sich was zusammen. Der Dax steigt in Höhen, in denen ihm bald der Sauerstoff ausgeht. Eines Tages wird klar, dass das viele Draghi-Geld ein Fantasiegeld war und dann wird es ein Geschrei geben, wieviel Werte doch vernichtet worden seien, wo sie doch blosse Luftschlösser waren. Immerhin hat Deutschland jetzt seinen Wedel-Skandal, der in ein Wespennest sticht und belegt, wie feige und duckmäuserisch die Film- und Fernsehbranche in Deutschland doch ist, zu ersehen aus dem Zeit-Dossier über den Fall am Beispiel der Blossstellung einer Schauspielerin vor versammeltem Ensemble, Stars darunter, und keiner hat gemuckt, so feige sind die alle. Kein Wunder, dass sie sich den dümmsten Filmpreis der Welt leisten und der dumme deutsche Staat macht das noch mit. Und bitte: Keine Diskussion, denn die Film- und Fernsehbranche ist in Deutschland ein Günstlingsgewerbe, Rollen werden generell von Funktionären verliehen und selten per Wettbewerb ermittelt. Der Zwangsgebührenzahler hat das – im Interesse der Demokratie, wie ihm suggeriert wird - zu finanzieren. Oh la la, es braut sich an verschiedenen Fronten fett was zusammen.

26.01.2018 

Krass Pervers meint : Dass sich die Bundestagsabgeordneten das Zwölffache an Diätenerhöhung leisten von dem, was sie den unteren und mittleren Einkommen als Entlastung in Aussicht stellen, dass kann man nur noch krass pervers nennen. Nicht weil die absoluten Beträge von etwa 700 Bundestagsabgeordneten volkswirtschaftlich gross von Belang wären, da ist das eine vernachlässigenswerte Grösse. Es geht um die Denke. Eine Denke, die für sich selbstverständlich solche enormen Steigerungen des Einkommens in Anspruch nimmt. Und vollkommen übersieht, wie es am unteren Ende der Einkommensskala aussieht. Eine Denke, die übersieht, dass mit solchen prozentualen Steigerungen hoher Einkommen mit jeder weiteren Steigerung die Lebensverhältnisse weiter auseinandergerissen werden, die Spaltung der Gesellschaft wie in Metropolis vorwärtsgetrieben wird; ein gefährlicher Spaltpilzmechanismus für die Demokratie. Das sollten sich gerade in demokratischen Gebilden die Abgeordneten vielleicht mal klar machen. Krass pervers ist diese Selbstverständlichkeit mit der sie die Erhöhungen für sich in Anspruch nehmen. Weshalb sie wohl auch nicht in der Lage sind, wirkungsvoll etwas gegen diese demokratiezerstörerische Denke zu unternehmen. Sie könnten ja sagen, Diätenerhöhung darf nicht mehr sein als der Betrag, um welchen die mittleren und unteren Einkommen entlastet werden sollen durch Parlamentsbeschluss. Das würde nach aktuellen GroKo-Planungen bedeuten, dass die Diätenerhöhung der Parlamentarier gerade mal 370 Euro im Jahr und nicht im Monat ausmacht. Das wäre ein signifikantes Zeichen, was die Politiker aussenden könnten gegen die Spaltung der Gesellschaft, für eine Angleichung der Lebensverhältnisse, für eine Rückkehr zum Ziel „Wohlstand für alle“, von welchem sie sich mit der aktuellen GedankenlosDenke mit jeder Diätenerhöhung rasend entfernen. Vor diesem Hintergrund wirkt auch die Forderung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nach Haushaltszwangsgebühr-Erhöhung krass pervers. Weil sie die Gesellschaft weiter auseinanderreisst. Weil sie gegen die Demokratie arbeitet. Weil damit der Rundfunkauftrag ins Gegenteil verkehrt wird. Denn auch innerhalb vom Rundfunk reisst es mit den prozentualen Lohnerhöungen die Verhältnisse immer weiter auseinander. Auch innerhalb vom Rundfunk müsste es heissen: der absolute Betrag der Einkommenserhöhung der untersten Lohnklassen darf bei der Erhöhung der oberen Klassen nicht überschritten werden. Und die Erhöhung des Rundfunkbeitrages darf sich nicht mehr an krass perversen Forderungen orientieren, wie aktuell der Fall, sondern an den wirtschaftlichen Möglichkeiten der untersten Klasse von Haushalten, die gezwungen werden, diese zu bezahlen. Realiter würde das bedeuten, dass die Rundfunkzwangsgebühr deutlich gesenkt werden müsste. Aber das lässt die krass perverse Denke an der Spitze der Anstalten nicht zu. Womit auch sie an der Zerstörung der Demokratie in kleinen Prozent- und Tippelschritten mitwirken. So kommt ein krass perverser Gedankenlosvorgang zum nächsten. Und dann wundern sie sich, dass das Land immer weiter auseinanderdriftet und der Respekt vor dieser Demokratie täglich mehr vor die Hunde geht.

25.01.2018 

LahmGroKo meint : Unter dieser GroKo wird die Zweiklassenmedizin solide weiterbestehen. Unter dieser GroKo werden die Reichen beschleunigt noch reicher werden und immer mehr Menschen haut's unten raus. Unter dieser GroKo werden dank steigender Waffenexporte überall auf der Welt noch mehr Konflikte angeheizt. Unter dieser GroKo wird Deutschland noch unfreundlicher den Flüchtlingen gegenüber. Unter dieser GroKo werden die Mietpreise rasant weitersteigen. Unter dieser GroKo wird die Altersarmut massiv zunehmen. Diese GroKo wird tatenlos zusehen, wie dem Sparer seine Altersvorsorge von Draghis Gelddruckerei und der Inflation weggefressen wird. Unter dieser GroKo wird die Chancengleichheit auf Bildung noch geringer. Unter dieser GroKo wird der deutsche Filmpreis weiterhin der dümmste, aber höchstdotierte Filmpreis der Welt bleiben. Unter dieser GroKo werden die Parlamentarier sich die zwölffache Diätenerhöhung von dem leisten, was sie an Entlastung für die unteren und mittleren Einkommen vorsehen. Unter dieser GroKo wird die AfD weiter an Boden gewinnen. Diese GroKo wird längst nicht mehr eine Regierung für alle Bürger sein, so wenig wie der aktuelle Bundespräsident ein Präsident aller Bürger ist. Unter dieser GroKo wird niemand sich trauen zu sagen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes ein Umverteilungsmotor ist, der die Ungerechtigkeit und Ungleichheit im Lande fördert, die einkommensschwachen Haushalte massiv benachteiligt und die Reichen grosszügig entlastet von ihrer Verpflichtung für dieses Gemeinschaftswerk. Diese GroKo wird den anhaltenden Wirtschaftsboom nicht weitsichtig nutzen, um das Land gerechter und zukunftsfähig machen. Diese GroKo wird den anhaltenden Wirtschaftsboom nutzen, um sich darin gemütlich einzurichten. Unter dieser GroKo werden weiter jede Menge Mauschelgesetze im Interesse diverser Lobbys durchgepeitscht werden. Unter dieser GroKo werden die Unterschiede bei den Einkommen deutlich schneller steigen. Unter dieser GroKo wird sich in Deutschland keine Europafreundlichkeit entwickeln. In dieser GroKo wird die SPD entdgültig zermalmt und zur Splitterpartei werden. Unter dieser GroKo wird das Ansehen des Staates weiterhin sinken, werden Vertreter des Staates, Ordnungskräfte, Sanitäter und Feuerwehrleute noch öfter angepöbelt und körperlich angegriffen werden. Unter dieser GroKo werden sich noch mehr rechtsfreie Räume im Lande entwickeln. Diese GroKo wird alle dringlichen Probleme des Landes wie ein heisses Eisen gar nicht erst anfassen. Diese GroKo wird nach dem Prinzip Hoffnung agieren, hoffen, dass alles gut geht und nach uns die Sintflut. Diese GroKo wird kein Ruhmesblatt in der Geschichte der Bundesrepublik. In dieser GroKo ist der Wurm vom ersten Tag an drin.

24.01.2018 

Blutiger Olivenzweig meint : „Olivenzweig“ nennt die Türkei ihren Eroberungsfeldzug in Syrien. Das beweist, dass im Krieg die Wahrheit als erstes stirbt. Das zeigt, wie verlogen Politiker sind, die solche Namen erfinden, wie unpräzise sie mit ihren Begriffen umgehen. Die Aktion müsste heissen „Blutiger Olivenzweig“ oder „Aktion Mord und Totschlag“ oder „Aktion Vertreibung“ oder „Aktion Danke an Deutschland für langjährige Waffenlieferungen“. Deutsche Panzer und Waffen dürfen mal wieder zeigen, was sie können, welche Blutspuren zu hinterlassen sie im Stande sind. Wir haben ja noch nicht genügend Flüchtlinge, auch wenn die SPD vor der Obergrenze in die Knie geht. Auch sie verlogen durch und durch. Wir gehen in die Opposition angesichtes dieses Wahlergebnisses, hiess es im Herbst. Ein Mann ein Wort. War wohl etwas vorlaut und vorschnell und nicht ganz so einmännlich. Drei Monate später heisst es, man müsse Verantwortung übernehmen, die Vernunft rate zu einer GroKo. Am Wahlabend hat demnach die Unvernunft geherrscht. Es gibt Menschen, die sind an einem Tag vernünftig, am nächsten unvernünftig. Vernunft im Wechselgewand. Also ist nach wie vor unklar, ob die GroKo-Ambitionen der SPD jetzt vernünftig sind oder nicht. Derweil mosert eine berühmte deutsche Filmregisseurin, es würde hier im Lande zu viel kritisiert. Die Künstler sollten stattdessen aufgemuntert werden. Sie kann gerne in die Türkei gehen. Dort wird nicht kritisiert. Und die Künstler, die dem Diktator Arschi lecken, die werden aufgemuntert. Möchte Frau Dörrie hier wirklich auch solche Verhältnisse? Aber die Frösche im Subventionsteich, sie quaken und quaken und nähren sich fett, mit einer Professur auf Lebenszeit und privilegiertem Zugang zu sämtlichen Zitzen der Subvention von Filmförderung und den öffentlich-rechtlichen Haushaltszwangsgebührentöpfen (für diese Fernsehgelder müssen einkommensschwache Haushalte auf vieles verzichten, auf Kino und Konzert, auf Zeitungen und Ferienreisen, sogar auf Babybrei und Zahnersatz, wenn sie nicht gepfändet werden wollen oder gar in den Knast!). Kunst muss Kritik ertragen, erst recht, wenn sie satt vom Staate gefördert wird – falls dieser Staat auch nur demokratische Restansprüche sich bewahrt hat.

23.01.2018 

Schummeln Und Vernünfteln meint : SCHUMMELN. Es kann sich nur um Schummelei handeln. Die müssen bei den Quotenmetern getrickst haben. Nach dem tagelangen Ausfall der Zahlen der Fernsehzuschauer sind sie jetzt wieder da. Und – oh Wunder – plötzlich gibt es unter den Top 10 kaum mehr eine Zahl unter 5 Millionen. Während vor dem Ausfall manchmal keine die 5 Millionen überstiegen haben oder gerade mal Platz 1, vielleicht noch zwei und drei und dann ging es rapide bergab. Und jetzt plötzlich im Schnitt zwei, gar drei Millionen mehr Zuschauer? Wo haben die die bloss her? Vielleicht haben die irgendwo ein paar Fake-Zuschauer gefunden – oder haben Kanarienvögel und Hauskatzen an die Zählung angeschlossen, vielleicht auch noch Milben und Motten. Vielleicht sitzen jetzt vor allem Motten vor dem Fernseher und werden in der Quote berücksichtigt. VERNÜNFTELN. Das ist so ein Argument für die GroKo, die 'Vernunft' spreche dafür. Was ist denn das für eine Vernunft? Ist es eine Vernunft, die die Risse in der Gesellschaft, die bei Neuwahlen noch drastischer zum Ausdruck kämen, da die Entwicklungen, die zur Spaltung führen, ungemindert fortschreiten, nicht wahrhaben will, verdrängt oder ignoriert? Ist es eine verdrängende Vernunft, die die SPD in diese Selbstmordaktion drängt? Ist es eine Vernunft, die vor der AfD sich fürchtet? Scheint mir eine schwache Vernunft zu sein. Ist es eine Vernunft, die den Irrsinn nicht sehen will, wenn Parlamentarier, die sich eine monatliche Erhöhung ihrer Diäten in der Grössenordnung von 370 Euro monatlich in Anspruch nehmen, den unteren und mittleren Einkommen gerade mal Entlastungen von 370 Euro im Jahr in Aussicht stellen? Es scheint doch eher eine Pseudovernunft, eine Möchtegernvernunft zu sein, die solche Relationen als normal und wünschenswert bezeichnet. Was ist das für ein Vernunftsbegriff, der unter solchen Umständen die Vernunft als Grund zum Eintritt in eine GroKo anführt? Das ist doch eine Vernunft, die nicht wahrhaben will, dass sich in den Wahlergebnissen die Gespaltenheit der Gesellschaft spiegelt, die glaubt, es gebe sie nicht, wenn die nur so schnell wie möglich das Weiter-So mit der GroKo beschliessen. Es scheint so, als handle es sich bei dieser „Vernunft“ um ein Faschingskostüm. // Eine neue Regierung, meinte Schulz, solle das Leben der Menschen in Deutschland besser machen: es macht das leben der Parlamentarier um 370 Euro im Monat besser und das der unteren Einkommensschichten um 370 Euro im Jahr – ha, ha, ha. Das ist sicher vernünftig. Dafür setzt die türkische Armee jetzt deutsche Panzer in ihrem Aggressionssfeldzug in Syrien ein. Hier spricht die Faschingsvernunft im Gewand der Waffenexportvernunft.

22.01.2018 

Eg Al meint : Egal, egal, das ist doch scheissegal, dass die jetzt in GroKo-Verhandlungen eintreten. Die haben nur noch ihre Ministerpöstchen in den glänzenden Äuglein, also muss das Wahl- oder das Parteivolk belogen und betrogen werden, Versprechungen müssen gebrochen werden. Selbst wenn es stimmen sollte und die es durchsetzen sollten, dass – wie die SZ oberklug vorgerechnet hat – für die unteren und mittleren Einkommen eine Entlastung von jährlich 370 Euro herausschauen sollte. Was ist das denn? Gut ein Euro am Tag? Was fängst Du mit einem zusätzlichen Euro am Tag an? Kannst Dir endlich die AZ leisten, musst sie nicht mehr klauen. Kannst Dir alle drei Tage die SZ leisten, musst sie nicht mehr irgendwo „finden“. Kannst Dir einen zusätzlichen Billigkaffee im Becher leisten. Wohlstand für alle liegt nicht drin mit einem Euro zusätzlich am Tag. Den frisst sowieso die nächste Mieterhöhung weg, ein Euro reicht bei weitem nicht aus dafür. Die Herren Verhandler und Parlamentarier dagegen, die brauchen eine monatliche Diätenerhöhung von 370 Euro und mehr, monatlich, nicht jährlich, m o n a t l i c h! So driften die Dinge täglich, stündlich weiter auseinander, egal was die machtgeblendeten Herrschaften jetzt verhandeln. Das ist doch wirklich scheissegal. Sie glauben ihre Wähler mit einer Entlastung von 370 Euro jährlich besänftigen zu können. Sollen sie es versuchen. Sollen sie aber laut sagen: Euch entlasten wir jährlich um 370 Euro, wir aber verlangen für uns monatlich 370 Euro mehr, weil sonst kommen wir nicht über die Runden. Da kannst eigentlich nur noch irre lachen ob solch gestörter Figuren. Heute sagen sie das und morgen das. Verlass ist nur auf ihre Diätenerhöhung. Die brauchen sie, damit sie ihren Blödsinn auch verbreiten können. Und schisserig sind sie dazu. Den Mist dürfen die SPD-Mitglieder in einer Mitgliederabstimmung absegnen, wegen der wieder Wochen ins Land gehen, in denen die Lebensverhältnisse immer weiter auseinanderdriften, die Mietpreise weiter explodieren, die Sparer weiter gebeutelt werden, die Privatpatienten bevorzugt werden. Und sie werden wohl den Satz bewahrheiten: nur die dümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber, auch wenn er Schulz heisst. Und auch das ist vollkommen egal, wie der heisst. Heute heisst er so und morgen so und übermorgen ist wieder ein anderer obenauf. Die sind so austauschbar geworden. Das einzige, was sie verbindet, dass sie zuverlässig ihre Diäten und ihre Diätenerhöhungen kassieren, die 12 mal so hoch sind, wie sie jetzt die unteren und mittleren Schichten entlasten wollen. Und die Medien? Die werden wie bisher im Sinne der etablierten Macht alles versuchen, die SPD-Basis zu beeinflussen, dass sie für die neue GroKo stimmt. Sie werden im Sinne der Regierung argumentieren, und nicht im Sinne einer Kritik an der Regierung, wie demnächst der superschöne Spielbergfilm von der Verlegerin fordert. Da ist doch wirklich alles scheissegal. Eg Al.

21.01.2018 

Augenwischerei Und Sucht meint : Ein letzter Versuch der SZ, die SPD am Sonntag in Richtung Zustimmung zu selbstmörderischen GroKo-Verhandlungen zu schubsen mit einer Überschrift, dass von der geplanten GroKo vor allem mittlere und untere Einkommen profitieren würden. Eine von weissgotttnichtwem in Auftrag gegebene Untersuchung. Mag sogar sein. Zumindest für wers glaubt. Die SZ hat eben auch Riesenschiss davor, dass „Weiter so mit GroKo“ nicht zustande kommt. Weissgottnichtwarum ihr die Offenheit für Neues fehlt. Allerdings, selbst wenn es stimmen täte mit der Entlastung der mittleren und unteren Einkommen, so ist es verdammte Augenwischerei, denn es handelt sich nur um vorübergehende Erleichterungen, Abfederungen des Spaltungsmechanismus in der Gesellschaft, siehe Spaltpilze Der Demokratie von gestern an dieser Stelle. Die Mechanismen werden nicht ausser Kraft gesetzt. Die gehen mit voller Wucht weiter. Und schon nach einem Jahr oder zwei spüren die mittleren und unteren Einkommen die Spaltung wieder in voller Härte, weil die Preisschrauben weiter gehen, weil die antidemkratischen Spaltpilze an allen Ecken und Enden weiternagen. Es ist wie mit einer Sucht. Wenn die Spaltmechanismen nicht ausgehebelt werden, so muss bald nachgebessert werden mit den Erleichterungen der mittleren und unteren Einkommen. Denn die oberen Einkommen spriessen ungebremst weiter und laufen den unteren davon, vergrössern die gesellschaftliche Drift. Es ist reine Augenwischerei, so zu tun, als würden durch solche minimen finanziellen Erleichterungen die antidemokratischen Prozesse gestoppt, die – gerade wenn es um prozentuale Erhöhungen geht – mit jedem Jahr zerstörerischer werden, was das soziale Gleichgewicht betrifft. Die gesellschaftlichen Spaltprozesse gehen nach den Plänen der beabsichtigten GroKo unvermindert weiter. Wer also erzählt, sie würden die mittleren und unteren Einkommen entlasten, betreibt Augenwischerei. Denn 370 Euro Entlastung von mittleren und unteren Einkommen, wie die SZ vorrechnet (gelte für den „typischen“ SPD- und CDU-Wähler, wer immer das auch ist) wären weit davon entfernt, das Motto „Wohlstand für alle“ wieder einzuführen, 370 Euro im Jahr kompensieren nicht mal eine mittlere Mieterhöhung. Die Verelendung der unteren Schichten schreitet also gerade mal etwas langsamer voran. Während 370 Euro nicht ausreichen für eine monatliche Diätenerhöhung eines Bundestagsparlamentariers. Hier stimmen die Relationen hinten und vorne nicht mehr. Und die SZ betreibt Augenwischerei. Es müssen grundlegende strukturelle Veränderungen her, falls unsere Gesellschaft nicht immer weiter auseinanderdriften soll.

20.01.2018 

Spaltpilze Der Demokratie meint : Das Rentensystem in Deutschland ist ein Spaltpilz der Demokratie. Je länger es fortgeführt wird, desto grösser wird seine Spaltwirkung. Die SPD will daran grundsätzlich nichts ändern, will zwar ein paar Abfederungsdinge unternehmen, aber die grundsätzliche Spaltwirkung des Rentensystems will sie fortführen, CDU und CSU ebenfalls. Die Zweiklassenmedizin ist ein Spaltpilz in der deutschen Demokratie. Die SPD will diese fortführen, will nur minim eine Nebenwirkung lindern. CDU und CSU wollen den Spaltpilz Zweiklassenmedizin ebenfalls am Leben erhalten. Die Diskrepanz zwischen Mieterhöhungsgesetzgebung und Rentenerhöhungsgesetzgebung wirkt sich zusehends als Spaltpilz der Demokratie aus. Weder SPD noch CDU noch CSU wollen daran grundsätzlich etwas ändern; sie wollen diesen Spaltpilz der Demokratie weiter wuchern lassen. Draghis Euro-Gelddruck-Politik wird zusehends zum Spaltpilz der Demokratie mittels Plünderung der Sparguthaben. SPD, CDU und CSU sehen dem Wuchern dieses Spaltpilzes tatenlos zu. Regelmässige Tariferhöhungen beim öffentlichen Nahverkehr werden nach Jahrzehnten zu immer wirksameren Spaltpilzen der Demokratie, weil immer mehr Leute, deren Einkommen nicht mit den Inflation mithalten, sich den öffentlichen Nahverkehr nicht mehr leisten können. SPD, CDU und CSU unterstützen die Spaltpilzwirkung. Die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes mittels Haushaltszwangsgebühr ist ein demokratischer Spaltpilz mit einem zum Einkommen umgekehrt proportionalen Steuersatz. Je kleiner das Haushaltseinkommen, desto höher der Steuersatz, je grösser das Haushaltseinkommen, desto kleiner der Steuersatz, ein typischer Spaltpilz der Demokratie. SPD, CDU und CSU wollen daran nichts ändern, sie haben sich darin gemütlich eingerichtet, sie wollen die Spaltpilzfunktion nicht einmal wahr haben. Wer kleinere Einkommen höher besteuert als grosse, ist ein Demokratiespalter. SPD, CDU und CSU praktizieren das im Hinblick auf das Gemeinschaftswerk öffentlich-rechtlicher Rundfunk, Spaltpilzpolitik. Wenn über Jahrzehnte Abgeordneten-Diäten regelmässig prozentual erhöht werden, so erhält dieses Verfahren mit jedem Jahr mehr Spaltpilzfunktion, indem die Abgeordneten-Einkommen immer weiter von den unteren Einkommen sich entfernen, die Abgeordneten so wirtschaftlich in eine abgehobene Spähre katapuliert werden, ein Spaltpilz der Demokratie. SPD, CDU und CSU wollen daran grundsätzlich nichts ändern, wollen diesen Spaltpilz der Demokratie weiter pflegen. SPD, CDU und CSU wollen über eine neue Regierung verhandeln: sie wollen sich über den Erhalt der unzähligen Spaltpilzfarmen im Lande einigen. Unter einer neuen GroKo wird die Spaltung des Landes so unerbittlich weitergeführt. Eine Neuauflage der GroKo dürfte zu einer historischen Spaltpilzveranstaltung werden.

19.01.2018 

Der Weiterso Krug meint : Die Fortsetzung der GroKo kommt einem Weiterso-Krug gleich. Das bedeutet, prinzipiell wird sich an den grassierenden gesellschaftlichen Prozessen, denen der wirtschaftliche Boom Auftrieb und Dynamik verleiht, nichts ändern. Es wird eine Weiterso-Koalition werden (was die SPD das letzte Hemd kosten wird, naturgemäss). Die Politik wird also keine prinzipiell neuen Parameter einsetzen. Sie wird weiterwurschteln wie bisher. Da einen Haarriss im Krug flicken und dort einen Haarriss im Krug flicken. Und sie kommt mit Flicken immer weniger hinterher, da der Haarrisse immer mehr werden. Denn „weiter so“ bedeutet auch, dass jener gesellschaftliche Prozess, der immer mehr Menschen in eine Situation bringt, in der sie nicht mehr am „Wohlstand für alle“ teilhaben, noch an Fahrt gewinnen wird. Immer mehr Menschen bleibt immer weniger zum Leben wegen der wieder steigenden Infaltion, der explodierenden Mieten, der nicht entsprechend steigenden Renten oder Löhne und der Enteignung der Sparer dank ungebremster Draghi-Euroaufblasaktivitäten, dem Dahinschmelzen des Spargroschens fürs Alter. Aber die Politik einer neuen GroKo macht weiter wie bisher, als ob diese Prozesse nicht stattfinden. Verheerend an einer Erneuerung dieser GroKo ist, dass dringend notwendige, radikale politische Veränderungen, die den Spaltprozess der Gesellschaft zum Einhalt bringen, nach hinten geschoben werden, ja, wie man so sagt, bis der Krug bricht. Weil die Politik mit dem Flicken der Haarrisse nicht hinterherkommt. Und weil die wirtschaftliche Dynamik diese fortschreitende Beschädigung des Kruges noch beschleunigt. Mit anderen Worten: je länger die Sondierer und Verhandler die Bildung einer neuen Regierung mit ihren Etepetete-Haltungen hinausschieben, desto grösser wird der Anteil der Bürger, die aus dem Segment „Wohlstand für alle“ hinauskatapultiert werden und somit sich demokratischem Denken nicht mehr verpflichtet fühlen, weil sie keine Motivation mehr haben, diese Spaltungsdemokratie weiter zu unterstützen. Je länger also Neuwahlen hinausgezögert werden, desto grösser – da der Spaltungsprozess ungehindert weitergeht – der Anteil der Stimmbürger, die Parteien wählen, die in den Randgebieten der Demokratie immer erfolgreicher wildern. Lieber heute Neuwahlen als morgen.

19.01.2018 

Muss Durchgewürgt meint : Es scheint als müsse diese verheerende Neuauflage der GroKo auf Teufel komm raus durchgewürgt werden. Es wird gebogen und gelogen dass die Balken sich biegen. Wer glaubt denn ernsthaft an ernsthafte, wesentliche Nachbesserungen? Wer glaubt denn, dass die zur Halbzeit eine Evaluation vornehmen werden? Ätsch-bätsch. Wenn die mal auf ihren Positionen hocken, das kennen wir ja, dann lassen sie nicht mehr los, können sie nicht mehr los lassen. Die SPD-Spitzen sind jetzt schon ganz stoned vom Dope der greifbaren Macht, die sie bei den Sondierungsverhandlungen zu spüren bekommen haben. Da wird nichts nachgebessert werden. Diese GroKo muss durchgeboxt werden um jeden Preis der Welt – und egal, wenns das Land in Reich/Arm zerreisst, die soziale Drift täglich weiter auseinanderklafft. Auch die SZ will dem Game Schub verleihen, auch wenn sie nicht vergessen hat, dass die SPD durch die bisherigen GroKos nur gebeutelt worden ist, jedes Mal aufs Neue und dass die SPD jetzt sich stramm und menschenverachtend hinter die Obergrenze scharen will. Heute schreibt die SZ fett auf der Titelseite „SPD-Oberbürgermeister stellen sich hinter Schulz“. Das hört sich an wie „Alle SPD-Oberbürgermeister“. Den Eindruck soll der Titel auch erwecken für den schnellen Leser, als sei die GroKo beschlossene Sache, als fände sich eine breite Mehrheit für sie. Die Titelzeile zielt auf den Mitläufereffekt. Es sind aber eben lange nicht alle SPD-Oberbürgermeister, die sich hinter diese GroKo stellen. Manipulierende Fehlinfo. Und die künftigen GroKo-Partner halten sich zurück, halten den Mund nach anfänglichem Spottfeuer aus Bayern vom Zwergenaufstand. Andererseits will die SZ mit der Alle-SPD-Bürgermeister-vermeintlichen Titulierung just den Widerstand in der SPD zum Zwergenaufstand verkommen lassen. Die GroKo muss jetzt durchgewürgt werden. Und nachher die Sintflut. Denn diese GroKo setzt nicht einen wirksamen Hebel an gegen die verhängnisvollen Entwicklungen in unserer Gesellschaft, plant nicht einen wirkungsvollen Hebel gegen die Mietpreisexplosion, will die Zweiklassenmedizin fortschreiben, will Deutschland noch stärker der wuchernden Brüsseler Demokratie ausliefern, hat nicht ein Mittel, der immer wilderen Ungleichheit bei der Verteilung des Wohlstandes im Lande wirksam Einhalt zu gebieten. Diese GroKo will Wohlstand nicht mehr für alle. Neuauflage der GroKo, das heisst: weiter so, das heisst für die SPD dann wohl endgültig als Splitterpartei zu den nächsten Wahlen anzutreten. Mit dem Eintritt in diese GroKo verliert die SPD ihre Restsubstanz und ihr letztes Quentchen Glaubwürdigkeit, bringt sich freiwillig dar als nächstes Opfer auf dem Merkel-Altar. Der SPD nutzt's nix, dem Lande nutzt's nix.

17.01.2018 

Quoteia meint : Auweia, die Quote, die Quote, es gibt sie nicht mehr die Quote. Der Quotenmesser ist ausgefallen. Das ist, als ob das Barometer ausfällt oder der Pegelstandsmesser oder der Blick auf den Temperaturmesser. Hilfe, hilfe, wo ist die Quote, wo bleibt unsere Orientierung. Ohne Quoten fehlt uns jeglicher Gradmesser zur Befindlichkeit unserer TV-Gesellschaft, hängen die TV-Macher sinnlos in der Luft, denn die Quote ist ihre Existenzgrundlage. Hat der Tatort eine Rekordquote geschafft? Oder hat gar keiner mehr zugeschaut. Wer sind überhaupt diese wenigen Tausend Menschen, die repräsentativ für über 80 Millionen Bürger sein sollen, wer sind die, wo sind die und warum sind die so zuverlässig? Rätsel über Rätsel, aber noch schlimmer ist es ohne Quote. Der Blick auf die Top-Ten geht ins Leere. Wir wissen nicht mehr, ob überhaupt noch ein Mensch Fernsehen schaut. Den öffentlich-rechtlichen Sendern sollte es an sich ja wurst sein. Die sind erst auf dieses Quotenspiel ganz narrisch geworden mit dem Aufkommen der privaten Konkurrenz, haben dadurch ihren eigenen Auftrag aus dem Auge verloren. Aber ohne Quote irren ganze Redaktionen ziellos durch die Flure, bücken sich, gucken in Aktenschränke, gehen auf den Dachboden oder in den Keller auf der Suche nach der verlorenen Quote. Denn ohne Quote haben sie keinen verlässlichen Massstab mehr für ihre Arbeit. Die orientiert sich längst an der Quote. Die Redakteure bekommen ausgefeilte Quoteninformationen, wieviele 17 Jährige um 17 Uhr 17 ihre Sendung geschaut haben, wieviel 17 Jährige um 17 Uhr 18 und wieviele um 17 Uhr 19. Wieviele 39 jährige Hausfrauen um 19.15 Uhr dazugestossen sind und wieviele 80Jährige Greise zu dem Zeitpunkt gezappt haben. Quotenlesen ist in den Redaktionen ein beliebtes Hobby wie Kaffeesatz- oder Handlinienlesen oder am Sylvester Blei giessen. Die Quoten geben Gewissheit, sie vertreiben jegliche Zweifel an redaktioneller Arbeit. Denn Quoten sind eindeutig, so eindeutig, wie Zahlen sind und nur sein können. Sie leben vom Glauben an die Zahl. Wehe, die Quoten fallen aus. Da steigen sofort die Einlieferungen von Redakteuren in Psychiatrien, weil ihr psychisches Fundament zusammengebrochen ist. Auch wenn sie offiziell gar nicht auf die Quote schauen. Aber interessant ist es schon. So kann man nämlich Programm machen. Jedes Mal, wenn einer einen Furz lässt oder rülpst, bleibt die Quote zumindest stabil, oder wenn er mehrfach furzt oder rülpst, steigt sie sogar kontinuierlich. Was bedeutet das? Eh klar, daraus kann dann schnell ein Furz- und Rülps-TV werden, die Qualität unserer Programme, die wir mit Zwangsgebühren bezahlen. Wobei, Quote hin oder her, einmal darauf hingewiesen werden muss, dass die aktuelle Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes eine unfaire zulasten einkommensschwacher Schichten ist. Wer gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft und für mehr gelebte Demokratie ist, der sollte sich auch für ein neues, fair finanziertes Finanzierungsmodell einsetzen. Die Leute haben jetzt ja Zeit, wo sie keine Quoten interpretieren und studieren können.

16.01.2018 

Macht Junkies meint : Machtjunkies von der SPD. Ergriffen vom Machtrausch greifbarer Ministerposten versuchen diese Junkies an der Spitze der SPD jetzt den Rest der Partei zu überzeugen, wie wichtig doch die Teilhabe an der Macht wäre, allen üblen GroKo-Erfahrungen zum Trotz. Wie hat es sich doch bereits in den Sondierungsverhandlungen wohlig nach Regierungsmacht angefühlt. Die Droge Macht hat die SPD-Spitze erfasst. Hat sie schon bei den Sondierungsverhandlungen berauscht, so dass sie jeden Mist unterschrieben haben; man kann ja nachverhandeln. Nicht mehr zurechnungsfähig. Jetzt muss an die Vernunft der Mitglieder appelliert werden. So wie Süchtige es tun. Diesmal wird alles ganz anders. Diesmal wird die SPD nicht die Arschkarte ziehen. Diesmal gibt sie ihre zentralen Werte gleich schon an der Garderobe ab. Dass das sinnvoll sei, das müssen die Machtjunkies an der Spitze der SPD jetzt den Mitgliedern verklickern. Mit gebogenen und gewundenen Argumenten. Nicht eines nachvollziehbar. Drogenrauschargumente. Dieses eine Mal noch mit dieser Kanzlerin paktieren. Sich schon vor Beginn von Koalitionsverhandlungen vom Partner aus Bayern saudumm anmotzen lassen. Und dann nicht etwa nach Bayern zurückschlagen. Sondern im Machtrausch nicht reagieren, sondern die Basis zu überzeugen, zu beschwören versuchen. Dabei liegt der Wurm schon im Gedanken an eine Regierungsbeteiligung. Weil es sich dabei um einen Wortbruch handelt. Koalition mit Wortbruch im Fundament. Der Machtrausch der Junkies an der SPD-Spitze kennt keinen Halt. Mit unbändiger Gier und dem Lügenwort von der Nachverhandlung soll jetzt nach der Droge Macht gegriffen werden. Denn sie ist so nah, so greifbar nah. Wenn nur nicht die nüchterne Parteibasis wäre. Die nicht vergisst, wohin die SPD damit marschieren dürfte, erfahrungsgemäss, offenbar sogar naturgemäss in dieser Konstellation: in die totale Bedeutungslosigkeit; das indiziert schon das Sondierungspapier. Da hat sich die Partei und ihre Anliegen in Unkenntlichkeit aufgelöst. Schau doch, wer sich jetzt am Vehementesten für diese GroKo einsetzt: just jene Macht-Junkies, die Ministerämter in Griffnähe sehen. Und sie zeigen damit, was sie bereit sind, dafür aufs Spiel zu setzen. Ein Trauerspiel im vergammelten Vorhof der Macht. Die Macht-Junkies am Betteln für den nächsten Schuss.

15.01.2018 

Sta Tik meint : Die Statik des demokratischen Gebäudes unseres Landes sollte dringend überprüft werden. Stimmt der demokratisch gedachte Satz von Ludwig Erhard noch vom „Wohlstand für alle“? Er stimmt definitiv nicht mehr, womit ein Grundpfeiler unserer Demokratie erschüttert ist; frag nach bei den Tafeln, zähl die Flaschensammler, zähle die HartzIV- und Grundsicherungsempfänger, frag nach beim Billiglohnsektor. Ist Gesundheit für alle noch garantiert? Auch der demokratische Pfeiler wackelt: zähle die Leute, die sich keine dritten Zähne leisten können; dass die Zweiklassenmedizin im Land bestehen bleibt, will die SPD auch in der erneuten GroKO festschreiben. Aufflällig ist doch, dass je heisser der Wirtschaftsmotor läuft, desto mehr Menschen wie bei einem Spülgang der Waschmaschine aus dem „Wohlstand für Alle“ rausgekickt werden. Ist für alle Menschen Kulturteilhabe noch möglich? Eher nicht; recherchier, wie viele Menschen im Lande schon Mühe haben, sich eine Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr zu leisten, geschweige denn einen Kinoeintritt und noch weniger eine Theater- oder Konzertkarte, zu schweigen von Urlaub. Ist das Wohlstand für alle? Immer mehr Menschen in den unteren Einkommensklassen können sich eine angemessen Wohnung im Ballungsraum nicht mehr leisten, Wohlstand für alle? Der Luxuswohnungsbau grassiert – Wohlstand für alle? Die Spanne zwischen Arm und Reich, also die Ungleichheit der Reichtumsverteilung, sei in Deutschland zur Zeit so gross wie zuletzt ein Jahr vor dem Ersten Weltkrieg. So viel Wohlstand im Lande wie nie und so ungleich verteilt wie seit über 100 Jahren nicht mehr. Das geht an die Statik des Demokratiegebäudes. Wohlstand für alle? Was gedenkt die demnächst zu verhandelnde GroKo gegen diese offensichtlichen Statikproblem des demokratischen Hauses zu tun? Die aus den Sondierungsgesprächen hervorgegangen Massnahmen sehen nicht gerade nach fundamentalen Ansätzen zur Sanierung aus. Es sieht nicht so aus, als würden die Verantwortlichen der Möchte-bald-Regierungsparteien diese Statikprobleme sehen oder den ernormen Erfolg der AfD als Symptom für die Statikprobleme des demokratischen Hauses lesen. Insofern wirken die ins Auge gefassten Regierungsprogramme, als wollten die Herrschaften der fundamentalen Statikprobleme mit Dämmstoffen Herr werden. Könnte ziemlich ins Auge gehen. Und wer sich traut innerhalb der SPD auch nur ansatzweise auf die Statikprobleme aufmerksam zu machen, der wird vom künftigen Koalitionspartner mit wenig Anstand mit dem Begriff „Zwergenaufstand“ niedergebasht – von so jemand sollte die SPD tunlichst die Finger lassen.

14.01.2018 

Dusseliger Kommentar meint : In der SZ vom Wochende steht ein dusseliger Leitkommentar zu den Koalitionsvereinbarungen nach den Sondierunggesprächen von einer Ferdos Forudustan. Aus jeder Pore des mit viel „ja, ja“ und „nein, nein“ gespickten Textes trieft die Angst vor der AfD. Es ist ein Text mit viel Engagement und wenig Kopf. Er will die SPD förmlich zu dieser selbstmörderischen Koalition drängen. Die Basis der SPD solle sich doch sagen, lieber diese Grosse Koalition als die AfD. Was sind das für erpressserische Argumente. Weit ist das Hirn der Schreiberin nicht gekommen in der Analyse. Wieso blüht denn die AfD so auf? Sie ist doch eine Nebenwirkung der langjährigen GroKos. Was nichts anderes bedeutet, als dass wohl diese mutlose Fortschreibung der GroKo am meisten der AfD zugute kommen dürfte. Weil die Vereinbarung so dürftig, so zaghaft ist, weil sie die fortschreitende Spaltung in der Gesellschaft ignoriert und also auch keine effizienten Vorschläge zu deren Eindämmung hat. Insofern darf die SPD aus demokratiepolitischen Gründen diese Regierungsehe gar nicht eingehen. Auch weil sie sich selbst damit unglaubwürdig macht im Hinblick auf die Aussagen am Wahlabend. Ebenso scheint ausgemacht, dass bei Neuwahlen tatsächlich die AfD nochmal zulegt und die GroKo-Parteien noch jämmerlicher abschneiden dürften. Weil sie jetzt so einen Eier- und wohl auch Sesseltanz um eine neue Regierung aufführen, ermuntert noch dazu von einem mut- und konturlosen Bundespräsidenten. Das ist reines Affentheater, was da in Berlin abgeht. Durchtränkt von Ängstlichkeit an allen Fronten, auch bei den Medien. Das ist eine Politik, die gegen ein Hochwasser da und dort mit viel zu überteuerten Sandsäcken angeht, während der Pegel – resp. der Riss in der Gesellschaft – täglich, ja stündlich steigt. Aber sie leben in einer Blase in Berlin. Sie halten es für Einzelfälle, wenn Vertreter der Öffentlichkeit wie Retter, Feuerlöscher, Polizisten, Kontrolleure, Ordnungskräfte bespuckt, angepöbelt und körperlich angegriffen werden. Sie glauben, das hat mit ihrer Politik nichts zu tun. Sie stecken den Kopf in den Sand wie Vogel Strauss. Und dann soll die SPD bekniet werden, aus diesen Gründen doch bittschön den nächsten Scheiss zu bauen. Sie tun so, als ob sie nicht wahrhaben wollen, was im Lande los ist, was sich hinter den Boomzahlen menschlich und unmenschlich alles verbirgt. Aber sie spüren es, sonst hätten sie nicht so eine panische Angst – die eines Demokraten unwürdig ist – vor der AfD.

13.01.2018 

crunchy meint : noch einmal trat die SPD in die groko ein und ward nimmer gesehen