 |
 |
Mitteilungen
2821 -
2850 von
9481 |
Einträge erfassen
|
01.01.2018 | Zus Ammen H. Alt meint : Die Multiplikatoren der Neujahrsanpsrache der Bundeskanzlerin verbreiteten, die Kanzlerin habe den gesellschaftlichen Zusammenhalt angemahnt und es sei von einem Riss in der Gesellschaft die Rede, den sie selbst so offenbar nicht sehen will. Sie lebt ja noch abgeschirmter von der anderen, von der nach unten abgespalteten Seite der Gesellschaft, die sich nach Alternativen in der Politik sehnt. Und sie wird mit jeder Tariferhöhung von Lohn und Diäten – ein kleines Sandkorn in der Rissbewegung – noch weiter nach oben katapultiert. Riss in jene, die teilhaben am Erfolg der Modernisierung von Wirtschaft und Technologie und jene, die ganz unten landen im Billiglohnsektor. Metropolis ist wieder voll da. Ein Beispiel zur Illustration: der Postbote. Der war, solange die Post ein staatlicher Betriebe war, mit all seinen Auswüchsen, ein Kommunikator. Er kannte seine Kunden, er konnte sich ein Häuschen leisten, er stellte die Briefe zuverlässig zu, auch wenn in der Adresse die Hausnummer nicht ganz stimmte. Er war Symbol des Zusammenhalts. Heute ist das privatisiert. Die Zusteller wechseln wie andere das Unterhemd wechseln. Stimmt die Hausnummer nicht ganz, wird zurückgesandt oder zwei Briefe peppen aneinander, auch der vom Nachbarn, oder so viele Briefe wie selten werden gar nicht zugestellt. Die Zusammenhaltsfigur ist weggefallen. In dieser Welt, in der der Kapitalismus sich als erster wie ein Adler auf das IT-Ding gestürzt hat und es sich schnappt, gilt der physische Arbeiter nichts mehr, der physische Leistungsträger wird zum Trottel (das kann jeder Depp), der landet im Niedriglohnsektor. Und die Politik hinkt weit hinter den Entwicklungen her und bejammert den auseinanderbrechenden Zusammenhalt. So bewiesen in der Neujahrsansprache der Bundeskanzlerin. |
31.12.2017 | Kaum Zu Erwarten meint : Es ist kaum zu erwarten, dass die vielen guten Vorsätze, die die Menschen für 2018 sich vornehmen, den Lauf der Welt verändern oder gar positiv beeinflussen werden. Es ist kaum zu erwarten, dass Menschen durch die Vorsätze bessere Menschen werden. Es ist kaum zu erwarten, dass die Politiker in Berlin, die jetzt zaudern, eine Regierung zu bilden, mutig werden und Ängste überwinden. Vielleicht raucht der eine beim Zaudern jetzt nicht mehr und der andere bleibt zögerlich mit ein paar Kilo Speck weniger. Es ist kaum zu erwarten, dass einer der vielen Verbrecher unter den Staatslenkern plötzlich eine friedliche Politik macht. Vielleicht verkauft der eine oder andere seine chronischen Untaten etwas besser. Ok, wir sind hier 2017 nochmal einigermassen glimpflich davon gekommen. Die Immobilienblase ist nicht geplatzt. Es ist zu erwarten, dass sie sich weiter ausdehnt, solange Draghi seinen Euro aufbläst. Und nach ihm die Sintflut. Der hochtourige Wirtschaftsprozess setzt seinen sozialen Schleudergang weiter fort: immer mehr Arme, immer mehr Reiche. Das Klima spielt immer verrückter. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk verliert zusehends an öffentlicher Verbindlichkeit, kämpft noch stärker mit Legitimationsproblemen, besonders, wenn er, um zu sparen, die Gebühren noch weiter erhöhen will, wodurch seine Finanzierung noch undemokratischer, noch ungerechter, noch unfairer wird. Die Politik wird, wenn nicht schon 2018 ein grosser Knall in der Finanz- oder Immobilienwelt folgt, sich weiter ausruhen auf den guten Zahlen, wird zukunftswichtige Investitionen in Bildung und Pflege von Verkehrswegen und Infrastruktur nicht tätigen. Je mehr heute Abend gefeiert wird, desto weniger dürfte sich ändern. Nicht zu erwarten, dass die gesellschaftliche Stresssituation, die mit dem wirtschaftlichen Boom einhergeht und sich verstärkt, abebben wird, dass sie bessere Menschen hervorbringt mit ihrem Diktat des Wettbewerbes. München wird zwar weiter behaupten, es wolle eine lebenswerte Stadt sein, macht sich selbst aber mit seiner rigiden Fussgängerzonenverordnung kaputt: breite Monokultureinkaufsschneisen machen alles platt, diskriminieren Mobilitätseingeschränkte, eliminieren die Ladenvielfalt, vertreiben die Anwohner dazu; München wirft seine City den grossen Filialisten und Brands zum Frass vor. Das deutsche Kino wird wohl wieder ein oder zwei inländische Hits landen, aber im übrigen weiterhin bedeutungslos bleiben, da ihm in seinem Subventionshunger jeglicher Mut abhanden gekommen ist. Immerhin seien jetzt schon die schnellen Züge zwischen Berlin und München in der Regel pünktlich – aber noch ist unklar, ob dadurch Berlin mehr Einfluss auf München oder München mehr Einfluss auf Berlin bekommt oder ob überhaupt nur noch Einheitsbrei statt Allerlei, wodurch sich letztendlich die Fahrt von selbst erübrigt. |
30.12.2017 | Öffentliches Gut meint : „Öffentliches Gut“, das sei der öffentlich-rechtliche Rundfunk, mit diesem Begriff will Ulrich Wilhelm, der Intendant des BR im gestrigen Interview auf der Medienseite der SZ mit Claudia Tieschky, dem zunehmenden Legitimationsdruck des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes begegnen. Allerdings unterlässt es Frau Tieschky – einmal mehr – ihn zu fragen, ob denn so ein öffentliches Gut nicht wie andere öffentliche Güter nach dem Steuerprinzip finanziert werden sollte, nämlich dass die Finanzkräftigen viel für dieses öffentliche Gut bezahlen und die Finanzschwachen wenig bis gar nichts. Im Moment gilt ja das Beitragsmodell nach Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof, nach welchem einkommensschwache Haushalte einen viel grösseren Prozentsatz ihres Einkommens für den Rundfunkbeitrag aufbringen müssen, während einkommensstarke Haushalte dadurch kaum bis überhaupt nicht spürbar belastet werden. Zur Zeit wird dieser öffentlich-rechtliche Rundfunk nach einer Unrechtssteuer finanziert und wirkt als ein Umverteilungsmotor im Lande, in dem die Kluft zwischen Arm und Reich so gross ist, wie seit über 100 Jahren nicht mehr. Die damalige GEZ mag bei ihrer Einführung in der jungen Bundesrepublik sinnig gewesen sein. Beim breiten Aufkommen von Radio und vor allem Fernsehen in der Zeit des Wirtschaftswunders und beim noch jungen öffentlich-rechtlichen Rundfunk konnte sich, wer sich einen Fernseher leisten konnte, bestimmt auch die damals wohl viel bescheidener Rundfunkgebühr leisten. Denn der Wohlstand breitete sich aus und erreichte immer mehr Schichten. „Wohlstand für alle“ war die Devise von Ludwig Erhard. Da mag eine geräteabhängige Gebühr plausibel gewesen sein. Heute allerdings driftet der Wohlstand im Lande eklatant auseinander, die armen Schichten am unteren Ende wachsen parallel zu den reichen Schichten am oberen Ende. Und nicht jeder Arme will sich der Diktatur der HartzIV- und Grundsicherungsmonsterbürokratie unterwerfen; aber nur das würde ihn befreien vom Beitragszwang. Wenn der Rundfunk wirklich ein öffentliches Gut sein, bleiben oder wieder werden sollte, so gehört dazu unabdingbar, so der demokratische Gedanke darin weiterhin gelten soll, eine gerechte Finanzierung dieses öffentlichen Gutes. Für die Politiker eine unangenehme Entscheidung. Eine von vielen anderen, warum sie sich wohl so zieren in Berlin, überhaupt eine Regierung zu bilden. Dabei wächst die soziale Drift im Lande täglich und in rasendem Tempo. Und was macht der Rundfunk? Er jubelt sich seine Weihnachtssendung mit Helene Fischer hoch, 20 Prozent Marktanteil, um die 5 Millionen Zuschauer. Öffentliches Gut? Bei über 80 Millionen Einwohnern? Oder er macht eine Jubelsendung für ein Museumsstück aus besseren Zeiten, für Dieter Thomas Heck. Nur sterben dessen Fans leider gerade in Massen weg. Neue dürften kaum dazugekommen sein. Wenn der Rundfunk ein öffentliches Gut werden will, so sollte ihm vielleicht etwas anderes einfallen. |
29.12.2017 | Kulturgänger XXV meint : Im verwinkelten Geviert zwischen Münchner Luxus- und Hochkulturmeile Maximilianstrasse und dem volks- und touristennäheren Hofbräuhaus findet sich seit einiger Zeit das Hofspielhaus, früher hätte man gesagt: ein Kellertheater. Eine Brettelbühne, zwar nicht mit Bretteln, aber mit wenig Quadratmeter grossen, nicht allzu hohen Podesten. Dahinzufinden im Gassengewirr und dann innerhalb der Räumlichkeit hinunter auf einen der dicht gedrängten Sitzplätze ist schon ein Abenteuer für sich. Aber erstaunlich, wie sich eine Zuschauermenge gang gut selbst organisiert und schon lange vor Aufführungsbeginn erwartungsvoll dasitzt und ganz genau die artistischen Platzerlang-Versuche der später Ankommenden beobachtet. Und manche brauchen bis die Lichter ausgehen noch Handykontakt zur Aussenwelt. Gegeben wurde gestern DINNER FOR ONE mit Herrn Gottfried und Frau Bärbel. Unter der Glatzenperücke und den buschigen Augenbrauen von Herrn Gottfried versteckte sich Veronika von Quast, sie legte den Diener als sehr in die Jahre gekommenes und auf unsicherem Gestell sich bewegendes, nach Schnauf ringendes Faktotum komödiantisch an. Hinter dem Namen Bärbel und unter einer Augenweide von stoffverbrauchendem, buntem Kostüm und Haar-Blumen-Schmuck war Barbara Dorsch die sich bequem bedienen lassende Herrin bei ihrem jährlichen Dinner für vier Gäste. Frau von Quast gab dem (Diener)Affen Zucker, so dass öfter die Dekoration in Gefahr geriet, bis gar ein Kerzenleuchter und eine Etagere mit einem Dutzend Orangen zu Boden gingen. Das ist das, was den Reiz des Brettls oder des Podestels im Gegensatz zum Staatstheater ausmacht, dass solche Dinge passieren und der Zuschauer bangt, dass der Diener jetzt nicht nur seine Gefechte mit dem kleinen Elchteppich (statt eines Tigerkopfteppichs) auszustehen hat, sondern auch noch mit herumrollenden Orangen in Clinch geraten könnte. Aber da waren Frau Bärbels vier Gäste davor, jeder in seiner eigenen, dialekt- und volksfreundlichen Aussprache. Frau von Quast schüttete ein Füllhorn bekannter Tricks in solchen Situationen und mit steigendem Alkoholpegel (dank häufigem Zuprosten mit der Gastgeberin) über den auf zwei Quadratmetern imaginierten riesigen Rittersaal. Gastgeberin Bärbel genoss es wohlig ebenso wie das Publikum. Da das Stück nicht allzu lang ist, gaben die beiden Damen nach einer Pause eine Zugabe aus Liedern und Gedichten. Frau Dorsch jetzt mit gelber Perücke am Piano, der schöne Rücken entzückte ebenso wie die geschmeidigen Pianotöne, begleitete Frau von Quast, die selbst im lasziv-engen Schwarzen mit durchsichtiger Stickereibluse ganz klar das Thema sinnenfreudiger Liebe definierte. Von Liebe und Glück, von Sehnsucht und Lüge, von Abschied und gar von Witwen und Tod sang sie bekannte Lieder unangestrengt und facettenreich. Diese Mischung aus Lebens- und Entertainmenterfahrung bereitete so ein schönes, in Ansätzen melancholisches Flair von Zeitlosigkeit und Vertrautheit über das andächtig lauschende Etablissement. Eigentlich sollte Münchens Altstadt voll sein mit solchen Keller-, Brettl-, Hinterhoftheatern. Das wäre lebendige Kultur statt der aktuell zu beobachtenden Inflation von Dessousläden beispielsweise in der Sendlinger Strasse, wie an der kürzlichen Bürgerversammlung bemängelt. |
28.12.2017 | LESETIPP V meint : Zwar nicht die heilige, aber immerhin die dreissigste „Schrift“ (nach „Verfahren“, „Kurs“, „Stoff“, „Lieferung“, „Schnitt“, „Übung“, „Zeichen“, „Stufe“, „Strang“, „Fügung“, Welle“ und gegen 20 weiteren Subdivisionen der Edition) von SigiGötz-ENTERTAINMENT erlebte gestern Abend im Stadtcafé München seinen Launch oder seinen Release. Spätestens mit dem hochkarätigen, erstklassig geschriebenen und redigierten DER NEUE KANON DES NEUEN DEUTSCHEN FILMS verlässt SigiGötz-ENTERTAINMENT definitiv die Ecke der skurrilen Liebhaberei von Rand- und Weicherscheinungen des deutschen Kinos und pflanzt mächtig und standardwerkmäßig einen Blick von Gewicht auf das deutschsprachige Kino beginnend bei Richard Oswalds WIEN, DU STADT DER LIEDER von 1931 und endend bei Peter Kerns KNUTSCHEN, KUSCHELN, JUBILIEREN von 1998. „ - und das wars mit dem deutschen Kino“ ist der letzte, schön zweideutig zu lesende Satz. Dieser Kanon aus 99 Filmen (verkürzt um den Überhang von einem Film des letzten Kanons) offenbart eine vielfältige, hochspannende Kinolandschaft, wie sie die offizielle Filmgeschichtsschreibung so ziemlich ausblendet und die anzuschauen es unbedingt wert ist, gerade in der Jetzt-Zeit des subventionsübersättigten Einheitsbreis, der vielleicht auch erst aus Distanz wieder Perlen entdecken lässt, die im Moment achtlos am Wegrand liegenbleiben, denn SigiGötz-ENTERTAINMENT meint „Fortsetzung vorerst nicht möglich“, was echt schade ist. Dieses Print-Kleinod, dessen frühe Ausgaben inzwischen von Liebhabern gesucht sind, erscheint mit einem lauschig-erfrischenden Titelbild von erotischer Attraktion, mit einem Kommentar von Prof. Reinhold Rürup zum neuen Kanon, mit Beiträgen zu Dominik Grafs Fahnder-Folgen, zum verstorbenen Lukas Ammann, zu einem Buch über Fritz Benscher, zu Polo Hofer, mit neuen GLAMOUR-HITS, einem SGE-Aktionsinterview, Hinweisen auf Medienerzeugnisse und SGE-Restgeflüster. Für die Kostbarkeit, Haltbarkeit und damit zuverlässige Wertsteigerung des Booklets sorgt Herausgeber Ulrich Mannes; Chefredaktion: Stefan Ertl und Ulrich Mannes. Ständige Mitarbeiter sind: Rainer Knepperges, Hans Schifferle, Benedikt Eppenberger (SGE-Büro Zürich), Christoph Huber (SGE-Büro Wien) weitere Mitarbeiter: Lukas Foerster, Clemens Klopfenstein, Oliver Nöding, Michael Müller; Photographer-at-Large: Bernhard Wildegger. Erhältlich ist diese Print-Preziose im Internet über sigigoetz-entertainment.de oder über Ulrich Mannes, Lipowskystrasse 19, 81373 München, Tel. 089 725 66 80. |
27.12.2017 | Keine Poesie Im Aufschwung meint : Der Aufschwung bleibt. Die Themen bleiben. Dabei ist kein Platz für Poesie. Die weltweiten Konflikte und die massive Steigerung der Waffenproduktion und des Waffenhandels halten an. Kein Frieden, noch nicht mal eine Perspektive, in Nahost auch. Keine Poesie darin. Die boomende Weltwirtschaft und die damit einhergehende boomende Weltkilimaveränderung halten an. Keine Poesie darin. Der Boom der Brüsseler Bürokratie und die damit einhergehende Brüsseler Absetzbewegung halten an. Keine Poesie darin. Der Draghi-Boom des Gelddruckens und die damit einhergehende Enteignung der Sparer halten an. Keine Poesie darin. Der Boom der deutschen Wirtschaft und der damit einhergehende Boom der Spaltung der Gesellschaft, die damit einhergehende Stärkung der gesellschaftlichen Fliehkräfte und das daraus resultierende Wachstum des Monstrums Armutsverwaltung halten an. Keine Poesie darin. Die neurotische Angst von Partei- und Bundestagspolitikern vor einer Regierungsbildung stärkt die gesellschaftlichen Fliehkräfte und den Vertrauensverlust in die Politik. Keine Poesie darin. Der Umverteilungsfaktor des unfairen Rundfunkzwangsbeitrags zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vergrössert die gesellschaftlichen Gräben und nährt antidemokratisches Gedankengut. Keine Poesie darin. Kein Aufschwung des deutschen Kinos, das in seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit durch Subventionsabhängigkeit verharrt. Keine Poesie darin. Kein Aufschwung des deutschen Kinos dank Selbstmarginalisierung durch den Deutschen Filmpreis: eines reinen Innungspreises, der sich grosskotzig wie ein Staatspreis aufführt. Keine Poesie darin. Weiter im Aufschwung: die Diskrimierung Mobilitätseingeschränkter durch die Mobilitätsphobie der Münchner Fussgängerzonenplaner. Keine Poesie darin. Aufschwung der Altersarmut durch die Diskrepanz zwischen Mietgesetzgebung und Rentenanpassungsgesetzgebung. Keine Poesie darin. Der Schweizer Kinofilm „Papa Moll“ als Steilvorlage und schlagendes Argument für ein JA zur No-Billag-Inititative. Keine Poesie darin.
|
26.12.2017 | Handy Words XXVI meint : Online selbstverständlich, wir machen alles online. Aber wir machen das nicht mehr, weil wir die Rohre verstecken müssen. Hallo, Thomas, hallo, Thomas, hji! Ja, haben Sie grad Zeit? Jetzt hier im Laden geht’s drunter und drüber. Im Moment ist es, ich weiss nicht, wie es bei Euch beiden ist, noch nicht so ganz klar. Ich hab keine Gedanken und deswegen ich weiss nicht, was ich machen soll. Mei, wir müssen einfach mal realistisch sein. Ich würde dir morgen nochmal Bescheid sagen, ich bin heut Abend in Nürnberg. In dem Augenblick, wo er das Geld gekriegt hat, wars schon wieder weg. Wir haben 1'100 Umsatz gemacht statt 1'500! Is Ihr Kollege schon dort? Checkst du das überhaupt? Und deutsch bekomme ich nur die halbe Klasse. Also das ist überhaupt kein Thema. So ne alte von früher, so ne echte. Ist nicht so besonders schöne Foto, bist du alt geworden oder was. So wie immer, aber mit ein paar Minuten Verspätung. Dann glaub ich dir jetzt mal. Pech gehabt, na ja. It is like 50 meters away from my door. Wie alt schätzt du mich? Ich habe schon tausendmal angerufen. Ok, was soll ich dann machen? Ich hab heute Gespräche gehabt, Roman, so weit geht’s gar nicht. Ich bin jetzt hier am Stachus und komm jetzt nach Hause. Jetzt ham wir da einen schönen Lift eingebaut. Mama, ich muss mich kurz fassen. Ich war vorm Planet Sport, als ich dich gesehen habe. That's fucking news, no time for this! Steilvorlage. Also noch in der Stadt. Natürlich, ja. Ich bin oben am Empfang, da holt uns die Frau Fischer ab. Nach Mallorca und des mit dem Mietwagen, der auch wieder günstig ist, hat noch geklappt. Dass man sagen kann, das Thema ist vorbei, wir hatten einen Maximalbetrag. Was mir viel lieber gewesen wäre. |
25.12.2017 | FROHES FEST meint : FROHES FEST. Seid nett zueinander. FROHES FEST. Versucht, anständig zu sein. FROHES FEST. Anstand zahlt sich aus. FROHES FEST. Mit Anstand geht alles schneller. FROHES FEST. Mit Anstand geht alles leichter. FROHES FEST. Anstand ist die Investition. FROHES FEST. Anstand verhindert Missverständnisse. FROHES FEST. Seht das Gute im Menschen. FROHES FEST. Schaut Euch in die Augen. FROHES FEST. Seid ehrlich miteinander. FROHES FEST. Nehmt nicht immer alles persönlich. FROHES FEST. Viel Unglück entsteht aus Missverständnissen. FROHES FEST. Drum immer lieber erst mal nachfragen. FROHES FEST. Nicht gleich ausrasten. FROHES FEST. Nicht panisch reagieren, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. FROHES FEST. Euch ist ein Heiland geboren. FROHES FEST. Das sollte endlich was bewirken auf der Welt. FROHES FEST. Nach 2000 Jahren Christentum sollte es doch allmählich friedlicher werden auf Erden. FROHES FEST. Und lobet alle den Herren. FROHES FEST. Der Gott denkt sich schon was dabei. FROHES FEST. Und die Kinderlein kommen noch ganz von alleine. FROHES FEST. Ist denn das ganze Christentum bloss leere Predigerei? FROHES FEST. Singet und frohlocket über die schöne Welt mit den 60 Millionen Flüchtlingen. FROHES FEST. Der Herrgott hat noch ganz schön zu tun hiernieden. FROHES FEST. So waffenstarrend war die Welt noch nie. FROHES FEST. Auch über die Feiertage wächst die Zerreisspannung im Lande und wächst. FROHES FEST. Immerhin bekommen manche eine Weihnachtsgratifikation. FROHES FEST. Die Weihnachtsgans denkt anders. FROHES FEST. Die Ungleichheit im Lande wächst stündlich. FROHES FEST. Der Stress an den Arbeitsplätzen wächst. FROHES FEST. Hartz IV „hat sich zu einem Bürokratenmonster entwickelt, das es in dieser Form nur in Deutschland gibt.“ (SZ, Wirtschaft, Weihnachten 2017, Thomas Öchsner). FROHES FEST. Die Bürokraten wünschen sich noch mehr Bürokratie - und bekommen sie. FROHES FEST. Lasst Euch von niemandem mehr niedermachen. FROHES FEST. Der Hammer kommt jetzt gleich. FROHES FEST. Und pass auf! FROHES FEST. Vielleicht findet Ihr irgendwo noch ein paar Krümel. FROHES FEST. Der smarteste Münchner Taxifahrer stammt aus Nigeria. FROHES FEST. Ist eh schon bald wieder vorbei, sei froh, es überstanden zu haben, deshalb heisst es auch: FROHES FEST.
|
24.12.2017 | Schleimspur meint : Im Enddarm des Flugzeuges des Bundespräsidenten dürfen Journalisten mitfliegen. Das hinterlässt eine Schleimspur. Eine solche ist zu besichtigen auf der ersten Seite der Weihnachts-SZ. Nico Fried dreht und windet sich, um darin nicht vollends auszurutschen. Die Sache scheint die zu sein: Dieser Bundespräsident ist bekanntlich charakterlich für das Amt nicht geeignet, das belegt hin- und ausreichend allein der Fall Kurnaz; dabei hat der aktuelle Bundespräsident noch im Amte des Aussenministers einen Bundesbürger wissentlich im amerikanischen Folterknast schmoren lassen; es hätte eines Anrufes oder eines Briefes bedurft, um den Bundesbürger von seinen Qualen zu erlösen. Herr Steinmeier hat das unterlassen und sich bis heute nicht entschuldigt dafür. Das ist ein erheblicher Charaktermangel. Und ein Mensch ändert seinen Charakter nicht, schon gar nicht durch ein Amt, das er sich noch mit Winkelzügen gemäss seinem Charakter mit Hintenrumaktivitäten unter den Nagel gerissen hat. Dass das ein mutloser Bundespräsident ist - kurios, wenn sein Programm ist, den Menschen Mut zuzusprechen - schlägt sich in der Presse nieder. Die war bislang weder begeistert noch enthusiastisch noch sonstwie irgendwie bemerkenswert, bestenfalls höflich. Darunter leiden Leute mit dem Charakter dieses Bundespräsidenten besonders. Er unternimmt etwas dagegen. Er versammelt die ihm genehme Presse also im Enddarm seines Flugzeuges und erzählt ihnen, dass er aus seiner Weihnachtsansprache eine ganz bedeutende Rede machen werde; es gehe um die Bildung einer Regierung. Und Stenomamsell Fried von der SZ schreibt eifrig mit und publiziert, übernimmt den Herold-Part zur Ankündigung von des Feiglings, oh Pardon, der Bundespräsidenten Neuen Kleidern. Und nach Weihnachten wird in der SZ zu lesen sein, welche bedeutende Rede dieser Bundespräsident gehalten habe (weil sonst Schluss ist mit dem Sein als Flugzeugenddarmflora!) und der Bundespräsident es endlich von der Presse bestätigt bekommt, dass er ein wichtiger sei, der wichtige Reden halte. Dabei war die einzige Wirkung des bisherigen Eingreifens des Bundespräsidenten in das Problem der Regierungsbildung diejenige, dass das alles noch viel länger dauert, dass die feigen Parteioberen bei der SPD mit Verfahrenstricks die Sache noch mehr in die Länge und in die Ungewissheit ziehen und dass dadurch der Frust im Lande wächst und Neuwahlen ein deutlich diffuseres Ergebnis zeitigen dürften als Spiegel eines Landes, das stündlich - sonderbarerweise just durch den Wirtschaftsboom - sich in Richtung Zerreisspannung dehnt. In solchen Momenten bräuchte es mutige, beherzte Politiker, mit vernehmbar artikulierten Worten. Die kommen garantiert nicht aus dem Palazzo eines Bundespräsidenten, der sich mit Tricks seine eigene, kleine Ruhmeswelt zusammenschustern möchte und der es nie gelernt hat, die Dinge so zu beschreiben wie sie sind, der nicht fähig ist, zu sagen, was Sache ist. |
23.12.2017 | Absolut Unfair meint : Die Finanzierung des demokratischen Gemeinschaftswerkes öffentlich-rechtlicher Rundfunk mittels Haushaltszwangsgebühr ist absolut unfair und einer der Spaltpilze der Gesellschaft, womit der Sinn dieser demokratischen gedachten Einrichtung in ihr Gegenteil verkehrt wird und ihr ein zusätzliches, elementares Legitimationsproblem verschafft. Noch dazu will der ÖRR seine Zwangsgebühr bald wieder anheben, von jetzt 17.50 Euro auf 20 Euro. Um die Sparbemühungen zu finanzieren. Diese Haushaltzwangsgebühr war die Erfindung von Professor Superschlau Undemokratisch Professor Paul Kirchhof, der ein Verfassungsrechtler sei. Mit dieser Erfindung allerdings schadet er der Verfassung. Es kann nicht im Sinne der Verfasssung sein, dass einkommensschwache Haushalte sich wegen der Zwangsgebühr keine Zeitung mehr leisten können, sich das Geld vom Mund absparen müssen, auf Kulturteilhabe verzichten müssen oder Medikamentenzuzahlungen sich nicht mehr leisten können, bloss weil die Sender gnadenlos ihr Geld über den sogenannten Beitragsservice eintreiben und Leute endgültig in den wirtschaftlichen Ruin oder gar ins Gefängnis treiben, wenn sie die „Gebühr“ von 17.50 monatlich nicht eintreiben können. Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof lebt in einer Einkommensklasse von bestimmt 5-stelliger Tausenderzahl monatlich und der kann sich nicht vorstellen, dass 17.50 Euro für Hundertausende von Haushalten ein Problem darstellen (4 Millionen Haushalte schulden die „Gebühr“). Auch scheint dem Verfassungsrechtler nicht recht klar zu sein, dass er seine superschlaue, antidemokratische Erfindung auf Bitten und Betteln der Ministerpräsidenten für ein sicher stolzes Honorar von mehr als 17.50 Euro gemacht hat, weil die ihren Job nicht richtig gemacht haben, indem sie den Rundfunk nicht rechtzeitig an die Kandare genomen und somit enorme Pfründen-Auswüchse ermöglicht haben. Eigentlich hätte Kirchhof, wenn er Charakter hätte, sich weigern müssen, und den Ministerpräsidenten sagen sollen, macht erst mal Euern Job richtig. Hat Kirchhof aber nicht, denn es lockte ein schönes Honorar! Dies sollen die einkommensschwachen Schichten nun ausbaden mit einem Finanzierungsmodell, das einem Unrechtsgesetz entspringt, einer antidemokratischen Steuer, die die einkommensschwachen Schichten weit überproportional belastet und die einkommensstarken Schichten weit überproportional entlastet. Das Drama weitet sich aus, indem offenbar in diesem ganzen Land mit über 80 Millionen Einwohnern und vielen Gelehrten und Intellektuellen und Gebildeten nicht einer sich findet, der fähig wäre, diesen Unrechtszustand öffentlich zu formulieren (arme Rentner müssen von ihrer mickrigen Rente Geld abzwacken, um korrupte Olympische Spiele oder Fifa-Veranstaltungen zu finanzieren, um Showmillionäre zu unterstützen, um weit überdimensional versorgte Rundfunkrentner noch reicher zu machen: Arme müssen von Gesetzes wegen Reiche reicher machen und selber noch ärmer werden, jawohl Herr Superschlau Kirchhof, das nennen sie Verfassungsrecht?). Armes Land mit solchen Verfassungsrechtlern! |
22.12.2017 | Paradoxer Boom II meint : Die Auswirkungen des anhaltenden, ja sich verstärkenden wirtschaftlich-monetären Booms auf das Land werden täglich paradoxer, täglich krasser. Dieser Boom produziert eine ganze Menge Gewinnler, dazu gehören dank ihrer prozentualen Diätenerhöhungen die Bundestagsmitglieder, sie sind eindeutig Boomgewinnler. Auf der anderen Seite produziert der Boom täglich, stündlich mehr Verlierer. Menschen, die sich keine Tageszeitung mehr leisten können, die sich den Rundfunkzwangsbeitrag nicht mehr leisten können, Menschen, die Flaschen sammeln müssen, Menschen, die sich die Krankenversicherung und den Arztbesuch nicht mehr leisten können, Menschen, die ihre Wohnung verlieren, Menschen, die auf die Tafel angewiesen sind, Menschen, bei denen die kleinste Anschaffung das wirtschaftliche Überleben gefährdet. Dieser Boom produziert täglich mehr Gabenempfangsbedürftige, lässt Promis zur Weihnachtszeit zu Klatschspalten-Wohltätern werden. Dieser Boom wird immer mehr zur Katastrophe für den Zusammenhalt im Lande und damit für die Demokratie. Und was machen die da oben in Berlin? Auf Zutun eines mutlosen Bundespräsidenten lavieren die Parteien mutlos am Zustandekommen einer Regierung herum, doktern herum, vertrödeln Zeit, verschanzen sich schisserig hinter Verfahrensprozeduren, vergessen ihre Wahlprogramme oder schmeissen sie gleich ganz um, statt um Gerechtigkeit will es der SPD jetzt plötzlich um Europa gehen. Die Verhältnisse im Lande werden derweil immer extremer, täglich, stündlich. Aber die in Berlin haben ja Zeit, sie gehören dank ihrer prozentualen Diätenerhöhngen zu den Boomgewinnlern. Was interessieren uns da die Vorgänge auf dem Unterdeck. Dieser Boom betäubt die Regierenden, lässt sie mit dem Geldüberfluss ihre ureigene Aufgabe, für Frieden und Demokratie und Gerechtigkeit im Lande zu sorgen, vergessen. Sie sie geblendet von den enormen Geldhaufen. Sie schieben ihre gelegentlich als unangenehm empfundene Aufgabe beiseite, Entscheidungen treffen zu müssen für eine gerechtere Verteilung der Güter, sich einsetzen zu müssen gegen privilegierte Partikularinteressen, beispielsweise für eine Bürgerversicherung. Die Titanic fährt volle Kraft voraus, legt angesichts des Booms noch einen Gang zu, denn der Fahrtwind auf dem Oberdeck ist zu berauschend, da kann uns ein Eisberg, den man kaum sieht, nichts anhaben. |
21.12.2017 | Manipulativ Entstellend meint : Es ist der AZ zwar hoch anzurechnen, dass sie überhaupt über die anstehende Schweizer Volksabstimmung über die Abschaffung des Rundfunkzwangsbeitrages schreibt, auch der Titel „Die Schweiz stimmt über den Rundfunkbeitrag ab“ ist halbwegs stimmig, aber schon nicht ganz, dieser Titel lässt offen, ob nur über die Höhe oder so, wie es tatsächlich ist, radikal über die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes abgestimmt wird. Das ist insofern bereits eine entstellende Manipulation. Der Artikel von Christiane Oelrich, der in der gestrigen Mittwochausgabe erschienen ist, tut so, als sei das eine harmlose Sache, als sei halbwegs gesichert, dass der Rundfunkbeitrag und damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Schweiz erhalten bleibt. Er erwähnt, dass jetzt die heisse Phase der Kampfes beginne. Unter den Tisch fällt, dass in der Schweiz schon seit Wochen die Wogen hoch gehen, dass keineswegs gesichert ist, ob der öffentlich-rechtliche Rundfunk in der Schweiz überhaupt erhalten bleibt, dass die Leute vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der Schweiz dermaßen in Panik geraten, dass selbst vernünftige Schweizer inzwischen überlegen, die Initiative anzunehmen, also für die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes zu stimmen. Auch unerwähnt bleibt, dass es schon vor gut einem Jahr eine Abstimmung gegeben hat, damals ging es über die Einführung einer geräteunabhängigen Haushaltzwangsgebühr, und dass die Mehrheit der Schweizer dagegen war und dass nur der Anteil der Auslandschweizer die Abstimmung in ein Ja gewendet hat. Der Artikel von Christiane Oelrich ist mehr ein PR-Artikel für Jean-Michel Cina, den Präsidenten der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft und dessen Argumente zum Erhalt der Zwangsfinanzierung. Der Artikel wirkt so, als möchte die AZ zwar informieren, aber auf gar keinen Fall schlafende Hunde in Deutschland wecken. So wie es am selben Tag die SZ auf ihrer Medienseite tut. Claudia Tieschky interviewt Karola Wille, die abtretende ARD-Vorsitzende die, wie manche es sehen, ein Reförmchen des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes angestossen hat. Dass die Finanzierung dieses 9-Milliarden schweren Gemeinschaftswerkes unfair ist, kein Wort davon, dass diese Haushhaltszwangsgebühr ein Umverteilungsfaktor im Lande ist, der die Kluft zwischen Arm und Reich beschleunigt, kein Wort davon. Dass dieses Finanzierungsmodell ein Faktor ist, der der AfD Stimmen zu treibt, weil sie als einzige das Problem thematisiert und dass dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland die Zuschauer und Zuhörer wegsterben, wird immerhin als Randnotiz behandelt. Falls Frau Tieschky und mit ihr der SZ , am Erhalt des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes gelegen sein sollte, sollten sie dringend eine Diskussion über eine faire Finanzierung anstossen, sollte Frau Tieschky oder die SZ künftig in Interviews zum Thema konsequent die Frage stellen, was die Meinung zu dieser undemokratischen Finanzierungsweis im Sinne einer umgekehrt proportionalen Steuer ist, indem das Modell nach Professor Paul Kirchhof einen Haushalt desto stärker belastet, je schwächer er ist und desto stärker entlastet, je stärker er ist, eine unsolidarische Finanzierung des grossen Gemeinschaftswerkes. Wenn das Thema weiter unter den Tisch gekehrt wird, droht ihm nämlich auch hier über kurz oder lang ein ähnliches Schicksal wie in der Schweiz, dass das Kind womöglich mit dem Bade ausgeschüttet wird, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk ganz abgeschafft wird, wie es jetzt die Eidgenossen am kommenden 4. März vielleicht beschliessen werden. |
20.12.2017 | Paradoxer Boom meint : Dieser Boom trägt den Spaltpilz in sich. Dieser Boom trägt den Kern zum eigenen Niedergang in sich. Es ist von einem wirtschaftlichen Boom die Rede. Nicht von einem geistigen Boom. Nicht von einem Aufblühen der geistig-kulturellen Welt. Diese nistet – auch dank dem Boom – ein Nischendasein, ausser da, wo sie zu Erhöhung des gesellschaftlichen Glanzes missbraucht wird (Oper), in wohlsubventionierten, chlorierten Teichen (Film, Theater, Jazz, Malerei, Tanz). Die Rede ist vom wirtschaftlichen Boom, vom Wachstum, was allseits so gelobt wird, weil es die Staatskassen, da hilft ein Draghi dumbzuverlässig weiter mit, prall füllt, der Staatssäckel zum Bersten voll, weil der Boom viele Gewinner produziert, denn irgendwer muss die massenhaft spriessenden Luxuswohnungen sich leisten können, die Luxuslimousinen sich leisten können, die Luxussresorts und -reisen sich leisten können. Der Boom kennt viele Gewinner. Aber er ist ein gefährlicher Boom. Er produziert noch schneller und noch unkontrollierbarer immer mehr Verlierer. Doch die auf der Gewinnerseite wollen das nicht wahrhaben. Das sind auch die Parlamentarier mit ihren Einkommen in fünfstelliger Tausernderhöhe, die dank prozentualer Steigerungen sie zu überproportionalen Gewinnern macht. Für sie ist der Boom also doppelt angenehm. Für die eigenen Einkommen, über die sie nicht gerne sprechen als auch für die Staatsaufgaben und die Staatsausgaben, da können sie grosszügig auf HartzIV oder die Grundsicherung einen oder gar 5 Euro draufsatteln und kommen sich toll vor. Nur löst das das Spaltproblem nicht. Denn der Unterschied zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander. Die Armen müssen zwar nicht direkt verhungern, sind aber von der Teilhabe am öffentlichen, gesellschaftlichen Leben weitestgehend ausgeschlossen. Das ist dann zwar ein toller Society-Bericht, wenn Promis Obdachlosen zu Weihnachten einen Braten servieren. Doch wirkt das nur noch grotesk, wenn alle so tun, als sei diese Spaltung der Gesellschaft ein Naturgesetz. Ist es nicht. Sie ist von Menschen gemacht. Und also nur von Menschen zu korrigieren. Doch dazu fehlt es wohl an der geistigen Kultur. Obwohl es gerade auch von einigen Millionären Äusserungen gibt, die beispielsweise die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens befürworten. So positiv die neuesten Prognosen über das Wachstum sind, wieder zwei Prozent nächstes Jahr, so skeptisch sollten sie betrachtet werden, sollte die Frage gestellt werden: wer sind die Profiteure dieses Wachstums und noch deutlicher sollte die Frage gestellt werden: und wieviele neue Verlierer produziert es? |
19.12.2017 | Die Schisserige Republik meint : Die Zerreisspannung im Lande steigt täglich, stündlich minütlich. Auch heute wieder Horrormeldungen über den Mietpreisanstieg (= Naturgesetz, ist nicht von Menschen gemacht, also können die Menschen auch nichts dagegen unternehmen..). Und in Berlin lavieren sie rum, ob sie überhaupt regieren sollen, geplagt von abgrundtiefer Angst. Nur ja nichts falsch machen. Die Abstrafung der grossen Koalition hat die Parteien vollends mutlos gemacht. Und von einem Musterbeispiel an Mutlosigkeit, einem Bundespräsidenten, dessen Mutlosigkeit am Falle Kurnaz sogar verbrieft ist, werden sie jetzt noch angehalten, mutlos weiterzulavieren. Die SPD tarnt ihre Angst mit Verfahrenstricks, mit einem Schwarze-Peter-Spiel, keiner will am Schluss verantwortlich sein, drum gibt es eine Pyramide von Zustimmungsverfahren, erst dieses Gremium und dann jenes, als ob die Partei kein Wahlprogramm gehabt hätte und nicht weiss, wozu und wie sie überhaupt mitregieren will. Das Thema Gerechtigkeit hat sie eh gleich ganz vergessen, weil sie glaubt, deswegen die Wahlschlappe erlitten zu haben. Statt sich zu fragen, ob man es nicht vielleicht klarer formulieren müsste, ob nicht bei der rapiden Ungerechtigkeits- und Ungleichheitsentwicklung zu einer Oberschicht, die sich alles leisten kann und die, soweit lohnabhänig, von prozentualen Erhöhungen massiv profitiert, und in eine Unterschicht, bei der vom Mehrreichtum des Landes rein gar nichts ankommt, sondern, die ihre Lebensqualität und ihren Lebensstandard ständig zurückschrauben muss. Kein Wort mehr davon. Keine mutigen Worte weit und breit von grundsätzlichen Veränderungen, die die Politik in Gang setzen muss. Eine Bürgerversicherung, die die Lasten der Gesundheitsversorgung gerecht verteilt. Ein Stopp allen Diätenerhöhungsmechanismen, die mit Prozentzahlen arbeiten, und die die Zeirreisspannung im Lande weiter erhöhen. Eine radikale Veränderung der Rentenanpassungen mit Sockelbeträgen. Mit jedem Tag, mit dem die Angst der Parteien eine Regierungsbildung verhindert und Neuwahlen wahrscheinlicher werden, wächst der Missmut der Wähler und die Lust und Wut, bei allfälligen Neuwahlen die Angstinhaber noch stärker abzustrafen. Das passiert mit derselben augenscheinlichen Naturgesetzlichkeit, mit der die Diätenerhöhungen die Bundestagsparlamentarier mehr und mehr von den Bürgern des unteren Segmentes entfernt und die Zerreisspannung im Lande wächst. Das sind die naturgesetzlichen Folgen einer schisserigen Republik, in der sich keiner traut und keiner den Mut hat, die Dinge auszusprechen, die unanagenehm sind, die aber die Zerreisspannung vielleicht noch rechtzeitig mindern und somit unkontrollierbare Eskalationen verhindern könnten. |
18.12.2017 | Nur Zwei Beispiele meint : Nur zwei Beispiele, wie die steigende Zerreisspannung im Lande etwas abgebaut werden könnte. Die Zerreisspannung, die täglich, stündlich grösser wird, indem die Reichen und die Habenden immer reicher und wohlhabender und die Arm und Besitzlosen immer ärmer und armseliger werden. Es bräuchte nur etwas guten Willen und sicher: einen klaren Verstand. Nehmen wir die Bundestagsabgeordneten. Sie sollten einen neuen Modus für die Diätenerhöungen finden, sie sollten von den prozentualen Erhöhugen abrücken und beispielsweise 50 Euro pro Jahr erhöhen, einen gedeckelten fixen, niedrigen Betrag, denn ihre Diäten sind bereits jetzt im Vergleich zum durchschnittlichen Bundesbürger in himmelhohen Höhen. Die Bundestagsabgeordneten können sich gar nicht mehr vorstellen, wie die Mehrheit der Bürger im Lande lebt und tickt, schon gar nicht diejenigen am unteren Ende der Wohlstandsskala. Darum beschliessen sie vor allem Gesetze, die die soziale Zerreissspannung im Lande erhöhen, statt sie abzubauen. Aber schmerzlose Selbstbescheidung ist offenbar in so einem reichen Lande, das kaum mehr gehen kann vor stündlich wachsendem Reichtum, keine angesehene oder wünschenswerte Tugend, Bürgersinn sowieso nicht, gesunder Menschenverstand ein Störenfried, ein Anachronismus. Genauso könnten die Pensionäre des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, zumindest jene, die, wie einer gesagt hat, er bekomme so viel Pension, mehr als früher Lohn und wisse nicht wohin damit, sich zusammentun und Verzicht üben, um die Zerreisspannung beim 9-Milliarden-Gemeinschaftsprojetk öffentlich-rechtlicher Rundfunk abzubauen. Ein kleiner Spannungsabbauer. Psychologisch könnte er von enormer Tragweite sein. Ein Sandkorn in die richtige Richtung. Denn mit seinen Sparbemühungen macht sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer unmöglicher. Die Bäckersfrau schimpft, das seien ja nur noch Wiederholungen und versteht nicht, wieso sie dafür eine Zwangsgebühr bezahlen muss. Zu schweigen von denjenigen, die ihn gar nicht nutzen, weder hören noch sehen. Aber solch gemeinnütziges Denken, was den Akteuren keinerlei Schaden zufügen täte und den sich stündlich weiter aufbauenden Spannungen in der Gesellschaft schnell spürbar etwas entgegensetzen könnten, ist nicht erwünscht, nicht gewollt, nicht salonfähig, wird verachtet, weil nur Klicks und Likes und Quoten und dann noch Zoten zählen, nicht aber der Anstand eines selbstbewussten Bürgers. |
17.12.2017 | Wackeldackel meint : Zur Recht befürchten SPD-Mitglieder, dass der Partei das Image des Wackeldackels anhängen wird, wenn sie sich jetzt doch trotz gegenteiliger eindeutiger Behauptung am Wahlabend zu einer Regierungsbeteiligung durchringen würde. Und das gleich aus doppeltem Grund. Einerseits das Umkippen nach der klipp und klaren Aussage am Wahlabend, die auch nachvollziehbar und plausibel schien als Lehre aus den bitteren Koalitionserfahrungen mit dieser Kanzlerin, aber auch weil durch das Eingreifen des Mutpredigers und Bundepräsidenten dieser plötzlichen Wende der SPD ein merkwürdiges Gschmäckle anhängt, denn dieser Bundespräsident ist nicht der Bundespräsident aller Deutschen, weil er einen Bundesbürger wissentlich und tatenlos im amerikanischen Folterkerker hat schmoren lassen, eine höchst verdächtige Staatsräson also, die die SPD umschwenken lässt, ein Staatsräson, die noch dazu so verstanden wird, sich selbst mit allen Mitteln nach dem Amt des Staatspräsidenten und seiner überdimensionierten Pension zu strecken. Mit einer Neuauflage der GroKo kann die SPD nur verlieren. Wenn sie Glück hat, setzt sie die Bürgerversicherung durch. Profitieren davon wird die Kanzlerin. Manche Zeitungsschreiber haben den Bundespräsidenten aus purer Verzweiflung bereits gelobt durch sein Eingreifen in die Regierungsbildung, aus Verzweiflung über dessen Konturlosigkeit. Der Schuss könnte hinten raus gehen, dass nämlich die Entscheidung über Neuwahlen einfach noch weiter nach hinten geschoben wird. Deutschland steht solange selbst als weltpolitischer Wackeldackel dasteht, da es nicht weiss, wie es regiert werden soll. Andererseits wächst die soziale Drift im Lande täglich. Täglich werden es mehr Menschen, die nur noch in einem grossen Knall die Chance auf einen Neuanfang sehen, denn das Wohlstandsgefälle im Lande wächst täglich, mit jeder Prozenterhöung von Renten oder Bundestagsdiäten wird die Zerreissspannung im Lande grösser und damit das Misstrauen in die Politik, wobei gerade die SPD jetzt noch den Eindruck erweckt, sie sei der Verlockung durch Ministerposten und Pöstchen erlegen. Je länger dieses Gezerre anhält, je länger es bis zu Neuwahlen dauert, desto extremer dürfte das Resultat ausfallen. In diese Lage hat sich die Politik selbst gebracht, da sie die rasanten gesellschaftlichen Erosionsprozesse nicht wahrhaben will, da sie alles, was Negativfolgen ihrer Entscheidungen sind, als Härtefälle und Ausnahmen apostrophiert, wenn ein Rentner sich wegen der Rundfunkzwangsgebühr keine Zeitung mehr leisten kann, wenn Krankenkassen Existenzen ruinieren, wenn täglich mehr Menschen in die Altersarmut abrutschen, wenn täglich mehr Menschen sich ihre Wohnung nicht mehr leisten können, das sind bedauerliche Härtefälle, so jedenfalls sieht es die Politik, wenn man ihre Handlungen betrachtet. Sie machen sich einen vor, da oben in Berlin, die in der 5-stelligen Tausender-Einkommensklasse. |
16.12.2017 | Gerda meint : und hat keine Ahnung mehr wie es dort ausschaut |
16.12.2017 | Gerda meint : und so entfernt sich die Hohe Politik immer mehr von den unteren Schichten |
16.12.2017 | Lord Fausto meint :
Mit jeder Diätenerhöhung wächst die Lebensstandarddiskrepanz zwischen Bundestagsabgeordneten und HartzIV- oder Grundsicherungempfängern noch krasser und noch extremer. |
16.12.2017 | Verharztvierung Des Landes meint : Die Anzahl der HartzIV-Bezieher und auch der Grundsicherungsbezieher im Lande steigt täglich. Das ist jene zurückgelassene und von der Politik entwürdigend behandelte Schicht der Menschen, die von der kulturellen Teilhabe ausgeschlossen sind, die sich keine Kinokarteleisten können, schon gar keine Theater- oder Opernkarte, die sich keine Bahnreise leisten können, keinen neuen Anzug, keinen Zahnersatz usw., Menschen, die sich gar nichts mehr leisten können, und wenn ihr Bettt zusammenkracht, dann müssen sie auf dem Boden schlafen, wenn der Kühlschrank den Geist aufgibt, dann haben sie keinen Kühlschrank mehr. Und wenn HartzIV oder Grundsicherung erhöht werden, dann um wenige Euros. Wenn die Bundestagsabgeordneten ihren Diäten um wenige Prozente erhöhen, so ist das schnell der halbe, wenn nicht gar der ganze monatliche HartzIV-Satz. Das ist das Problem mit den prozentualen Lohn-, Renten- und Diätensteigerungen: sie ziehen die Gesellschaft immer weiter auseinander. Die eh schon viel haben, bekommen viel mehr draufgesattelt als jene, die wenig haben. Ein Prozent von Wenig ist sehr wenig und ein Prozent von Viel ist sehr viel. Vor allem erwecken solche prozentualen Lohn- und Preiserhöungen den Eindruck von Naturgesetzen. Also, dass niemand etwas dafür kann. Weil niemand weiter denkt. Die Politiker waschen ihre Hände in prozentualer Unschuld, in der Unschuld mathematischer Gesetzmässigkeit, die ja nicht von Menschen gemacht ist. Und je länger solche Modelle funktionieren, desto krasser werden die Unterschiede in der Gesellschaft, desto mehr zerbröselt es die Mittelschicht, desto mehr treibt es die Wähler extremen Parteien zu, desto mehr müssen sich die Reichen abschotten in Gated Communities und Luxuswohnhochhäusern und auch die Politiker, desto mehr zerfällt der gesellschaftliche Zusammenhalt. Die Verhartzvierung des Landes ist eine eindeutige Zerfallserscheinung, die wirft das Land bereits jetzt hinter den Stand von 1913 zurück. Und 1914 fing der Erste Weltkrieg an. Es soll keiner behaupten, er habe mit der wirtschaftlichen Situation nichts zu tun gehabt. Auch wenn heute die Situation eine völlig andere ist: es gibt heute viel mehr Waffen und es gibt viel mehr Wohlstand, der kaputt gemacht werden kann. Noch nie war das Land so reich und noch nie seit 1913 war dieser Reichtum so ungleich verteilt. Aber die Prozentrechnung hat damit nichts zu tun. Die ist ein mathematisches Gesetz. Dieses führt zur Verhartzvierung des Landes, ein naturgesetzlicher Krebsgang. |
15.12.2017 | Klaff Klaff Immer Weiter meint : Jetzt sind wir mit der Rückwärtsentwicklung unserer Gesellschaft schon bei 1913 gelandet. Das schreiben die Zeitungen heute im Hinblick auf die täglich fortschreitende Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich. Und keiner tut was dagegen. Längst gehören die Bundestagsabgeordneten selbst zu den oberen 10'000 und halten das für ein Naturgesetz. Keiner käme auf die Idee, die Diätenerhöhung endlich nicht mehr prozentual zu berechnen, sondern kleinere Fixbeträge draufzupacken. Die prozentuale Erhöhung, sicher die ist nur ein kleiner Faktor gesamtgesellschaftlich gesehen (aber das ist wohl das Totschlagargument), spaltet die Gesellschaft weiter, weil die absoluten Beträge der Erhöung in der Zwischenzeit schwindellerregende Höhen erreichen, mit denen ein Paar Cent Erhöhung des Mindeslohnes nie und nimmer mithalten können. Also das Parlament selbst macht mit seiner Diätenerhöungspolitik vor, wie man selbst an so einer Stelle die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben kann ohne rot zu werden. Und kein Parlamentarier schlägt eine Art Gesetzes-TüV vor, der bei jedem Gesetz die Auswirkungen auf diesen gefährlichen gesellschaftlichen Spaltprozess, untersucht, und falls ein Gesetz zur Vertiefung der sozialen Kluft beiträgt, als grundgesetzwidrig nicht erlaubt. So ein spalterisches Gesetz ist dasjenige zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes. Solche Wirkungen haben die Widersprüchlichkeit zwischen Rentengesetzgebung und Mietgesetzgebung, die immer mehr Menschen in die Altersarmut treiben. Solche Wirkungen hat das Gesetz zur Krankenkassenpflicht und die Trennung in Ersatzkassen und private Versicherer (wie viele Existenzen sind bereits durch die Krankenkassen und ihre aggressiven Anwälte ruiniert worden?). Auch davon profitieren die Parlamentarier, die ja nicht so dumm sind, noch bei einer Ersatzkasse zu bleiben mit ihren Einkommen in 5stelliger Tausenderhöhe monatlich. Eine Bürgerversicherung könnte da ein Ansatz sein. Aber keiner denkt daran. Die Damen und Herren Paralamentarier lassen es sich gut gehen. Kaum oben ist das Unten schon vergessen, zählt nur noch der Blick auf das eigene Konto und dessen Mehrung. Aber die täglich wachsende Drift in der Gesellschaft wird auch täglich zur grösseren Gefahr für die Demokratie. Davon zeugen die letzten Wahlen. Doch die Politik, die sich jetzt an eine Regierungsbildung macht, sieht den Ernst der Lage nicht, noch sind sie ja am Ruder, noch können sie den steigenden Pegelstand der Gefahr für die Demokratie ignorieren, glauben sie. |
14.12.2017 | Irrati Onal meint : Irrational, das ist nur noch irrational. Die deutschen Fussballer, die an der WM irgendwo im Fernen Osten teilnehmen werden, sollen im Falle des Sieges 350'000 Euro erhalten. Dreihundertfünfzigtausend Euro. Nicht die Mannschaft. Jeder Einzelne. Jeder einzelne Fussballer soll im Falle des Titelgewinnes als Prämie 350'000 Euro erhalten. Das ist irrwitzig. Da stimmen doch die Relationen längst nicht mehr. Wer bezahlt das Geld? Das wird doch irgendwoanders fehlen. Das ist keine Relation mehr. Für soviel Geld muss der Grossteil der Bevölkerung 10 bis 20 oder mehr Jahre schuften. Und die Herren Fussballer – Achtung: nicht die Damen! - sollen das für einige Tage und ein paar mal 90 Minuten Fussballspielen erhalten. Was die Damen betrifft: was bekommen die für den Gewinn, oder sind da überhaupt nur Herrenmannschaften zugange? Man erinnere sich an den Film „Battle of the Sexes“. Da geht es auch um Gleichberechtigung. Wer kommt auf so hirnrissige Ideen, diesen Sportlern soviel Geld in Aussicht zu stellen. Sind solche Leute noch ganz dicht? Glauben die tatsächlich, die Spitzensportler würden durch die Aussicht auf 350'000 Euro, für die sie dann vielleicht einen neuen Sportwagen kaufen, mehr Ehrgeiz in den Titelgewinn setzen? Diese Fussballstars sind doch durchs Band Multi-Multi-Millionäre. Die schiessen doch für so viel Geld nicht mal 'nen Eckball. 350'000 Euro sind für sie Peanuts. Glaubt irgendwer allen Ernstes, Geld würde die Herrschaften motivieren? Was ist das überhaupt für eine Auffasssung von Sport? Noch dazu von Nationalsport, also mit politisch-demokratischer Bedeutung, es heisst ja Nationalmannschaft. Was hat das mit dem Land noch zu tun? Leben wir in einer Diktatur, in der die Sportler besonders hofiert werden müssen, um an internationalen Sportereignissen Image für die lottrige Demokratie zu schaffen? Was soll diese Geldscheisserei? Das hat doch mit Sport gar nichts mehr zu tun. Das hat auch mit nationaler Ehre nichts mehr zu tun. Das ist Geld, was gegen das Wohl des Landes arbeitet, das sollten sich die Sportler und die Sportfunktionäre klar machen, das ist Geld, das an anderer Stelle schmerzhaft fehlt, das ist Geld, was die Umverteilung im Lande verstärkt und damit die soziale Spaltung, genau so wie eine Diäteneröhhung des Bundestages oder die Lohnsteigerung der Chefs der Städtischen Unternehmen in München. Das ist alles irrational – tut aber so, als handle es sich um ein Naturgesetz und sei nicht von Menschen gemacht. |
13.12.2017 | Megaburner XIL meint : 30 Minuten kostenlos W-Lan. Schiessen sie Ihr Traumbüro. Brückenschäden. U-Rauchabzug freihalten. Bitte beobachten Sie, erst zum Kassenautomat, dann zum Auto! Achtung, Schranke schliesst nach jeder Durchfahrt automatisch. Bitte alle Artikel auf den Kassentisch legen. Kuppe. Achtung Quetschgefahr. Brandabschlusstor schliesst selbsttätig. Amtl. Bekanntmachungen. Erfahren Sie mehr über diesen zertifizierten Pelz bei Ihrem Modebarater in der jeweiligen Abteilung. Letzte Reduzierung. Ökologischer Nutzen- soziale Ziele. Eidechsen-Biotop. Suchmitteilung. Hop-On Hop-Off. Neugierig auf Leuchtturm-Projekte? Wachstumsperspektiven für Unternehmen. Hier keine Park- und Wendemöglichkeit vorhanden. Zentrum für körpergerechte Matratzenanpassung. U-Bahn, Tram und Bus, wir bewegen München. Wo berührt mich eine Stimme? Bitte Parkticket auf Transponder legen. Beglaubigte Übersetzung. Du willst es – du kriegst es. Weniger Tüte, mehr Umwelt! Achtung Fassadenschäden. Grasing bleibt dreckig. Bitte nur hier Klebezettel befestigen! Bitte mit Kinderwägen vorwärts einsteigen und rückwärts aussteigen. Toilette gesperrt aufgrund von Verschmutzung. Nur für kurze Zeit! Wildes Plakatieren im Gemeindegebiet verboten. Das Klettern auf der Lokomotive ist strengstens verboten. Schrankenbetrieb bitte vorbeifahren. Im Lift keine Kinderwagen. Grenzenlose Solidarität. 35 Jahre sind genug. Für mehr Sicherheit ist hier vorübegehend kein Durchkommen. Spätere Reklamationen können nicht mehr anerkannt werden!!!!! |
12.12.2017 | Sie Will Nicht meint : Die Kanzlerin wolle nicht, sie wolle keine Bürgerversicherung. Dass sie selbst bestimmt privat versichert ist und die Bürgerversichernung für sie persönlich einen Nachteil bringt, das dürfte noch das kleinste Motiv dafür sein. Es dürften reine Machtinteressen sein. Die Abschätzung, dass das Land nicht reif sei für soviel Gerechtigkeit, für eine Gesundheitsversorgung, in die jeder einzahlt und zwar im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten, die mit hohen Einkommen hohe Beiträge und die mit geringen Einkommen geringe Beiträge oder gar keine. Eine Gesundheitsversorgung, die mehr Gerechtigkeit ins Land bringen würde, die den täglich fortschreitenden Zerfall des Landes in einen reichen Teil und in einen armen Teil bremsen, womöglich gar aufhalten könnte. Aber die Einschätzung der amtierenden Kanzlerin scheint zu sein, dass der Spaltungsprozess egal ist. Für die Sozialdemokraten sieht es demnach schlecht es. Wenn sie auf die Forderung der Bürgerversicherung verzichten, dann haben sie wohl ihre GroKo-Reha-Chance bereits vertan. Dann läuft es wie gehabt. Sie werden ein paar kosmetische Dinge durchsetzen, die die fortschreitende Spaltung im Lande übertünchen, gleichzeitig aber dürften sie erfahrungsgemäss endgültig von dieser Kanzlerin aufgerieben werden und bei den nächsten Wahlen in den Wettbewerb mit Grünen, Linken, Gelben und Blauen treten, wer die Zehn-Prozent-Hürde schafft. Es geht den Leuten eben doch nicht ums Land, es geht ihnen lediglich um die schönen Machtpöstchen, denn je besser dotiert so ein Pöstchen ist, umsomehr zahlt sich die private Krankenversicherung aus und umso schmerzlicher wäre die Bürgerversicherung, weil der Besserverdienende in sie mehr einbezahlt als der weniger gut Verdienende. Politbusiness as usual. Und da im Moment die Medien grosse Defizite an Diskussionsbeiträgen zu dem Thema haben, gerade auch hinsichtlich der Demokratierelevanz einer Bürgerversicherung, so wird es wohl versanden im Lande. |
11.12.2017 | Abkoppelungen Und Paralleluniversen meint : Das sind die Entwicklungen, denen man tatenlos zuschauen muss. In der Fuzo Sendlinger Strasse koppelt sich Geschäftsleben und Anwohnerleben immer mehr ab voneinander. Die Anwohner müssen schauen wo sie bleiben. Es kommt, wie es abzusehen war, nachdem Dieter Reiter als williger Helfer der Neurosen von autophoben Stadtplanern und KVRlern den Filialisten und Grosskapitalisten mit der Fuzo-Verordnung den roten Teppich ausgelegt hat. Kleine und alteingesessene Geschäfte werden vertrieben, die Mieten schiessen in die Höhe, ein Dessousladen reiht sich an den nächsten, ein Make-Up-Shop an den nächsten Body-Store. Anwohner können nicht mal mehr den Spengler oder den Maler kommen lassen. Sie können es versuchen. Aber er kommt nicht. Er will sich nicht die horrende Jahresgebühr für die Sondererlaubnis beim KVR leisten, bloss weil er ein Bad malen oder einen Abfluss reinigen soll. Die Ratten werden den Platz einnehmen und AIRBnB und noch ein paar superreiche Luxusmenschen. Auch diese Strasse wird verödender Einheitsbrei mit angepeilt maximaler durchzupeitschender Shopperherden. München verliert ein weiteres Stück Individualität, den Humor verbannt es eh schon ins Museum. Paralleluniversum auch immer mehr der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Der hat jetzt zu einem Adventsessen in den Pfründenpool eingeladen. Auf Zwangsbeitragszahlers Kosten. Die Figuren, die sich da tummeln, haben keine öffentliche Verbindlichkeit mehr. Sie ziehen immer weniger Zuschauer an. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk entwickelt sich von seinen Beitragszahlern weg. Er glaubt das Geld sicher. Es ist eine antidemokratisch unfaire Finanzierung. Menschen müssen auf Kulturteilhabe, auf Zeitungen, gar auf Medikamente und Essen verzichten, um den Zwangsbeitrag aufzubringen, schon gar nicht können sie sich auswärts zu essen leisten, damit sie den Zwangsbeitrag aufbringen können. Und die Herrschaften, die eh schon diese Pfründe plündern, lassen es sich auch noch gut gehen und möchten sogar, dass die Zeitungen darüber berichten. Auch solche Dinge treiben die Spaltung der Gesellschaft ein gutes Stück voran. Den Beweis für diese nicht wegzudiskutierenden Entwicklungen liefern die Wahlen. Immer zersplitterter werden die Resultate, immer mehr Zulauf für extreme Strömungen. Weil sie das Extrem der Spaltung der Gesellschaft spiegeln, an der viele vermeintlich honorable Funkitonäre in Politik und Rundfunk mitwirken und mittricksen. |
10.12.2017 | Pit de P. meint : Jeder einzelne Fall, der gegen das Grundgesetz verstößt, ist einer zuviel!!!!!! |
10.12.2017 | Wie Krankenkassen Menschen Ruinieren meint : Wie Krankenkassen Menschen ruinieren, dazu gibt der Artikel „Der Schutz fehlt, die Schulden steigen“ von Kristiana Ludwig im Wirtschaftsteil der Wochenendeausgabe der SZ eine leise Ahnung. Die gesetzliche Verankerung der Pflicht zur Krankenversicherung führt dazu, dass Menschen wirtschaftlich in Bedrängnis geraten, weil die Krankenkassen bei Freischaffenden aus der Luft gegriffene Monatseinkommen ansetzen, die mit der Realität nichts zu tun haben, an denen aber die Beitragsgrösse bemessen wird. 4350 Euro legen sie zugrunde. Zeigt mir den freien Journalisten, der soviel verdient. Eine weitere Zahl in dem Artikel lässt die Grössenordnung erahnen, in welcher Menschen durch die Krankenkassen in die Enge getrieben werden. Die Aussenstände der Ersatzkassen betrügen aktuell 3,6 Milliarden Euro. Wer auch nur in einem Fall erlebt hat, wie brutal und gnadenlos die Ersatzkassen ihr Geld eintreiben noch dazu mit ständigem Draufhauen von Mahngebühren, so dass es Menschen gibt, die sich nicht mehr in ihre Wohnung trauen, aus Angst, der Gerichtsvollzieher stehe vor der Tür. Ausserdem entziehen die Krankenkassen ihren Schuldnern den Schutz, übernehmen nur im blutigsten Notfall die Kosten für ärztliche Versorgung. Von Vorsorge kann sowieso keine Rede sein. Das widerspricht eindeutig dem Grundgesetz, das die Unversehrtheit des Lebens garantiert, dazu gehört die Gesundheit und somit auch die Sorge, Vorsorge und Versorgung. Es dürften Tausende von Prozessen an den Sozialgerichten laufen. Davon ist in der SZ nichts zu lesen. Es gibt noch groteskere Fälle bei den privaten Krankenkassen. Menschen, die aus welchen Gründen auch immer da gelandet sind, jetzt eine kleine Rente haben, nicht mehr wechseln können, einen Irrsinns-Selbstbehalt haben und trotzdem frisst der Krankenkassenbeitrag ein Drittel der kleinen Rente und wegen des Selbstbehaltes kann sich der Rentner den Arztbesuch nicht leisten. Auch das ein eklatanter Verstoss gegen das Grundgesetz. Solchen Missständen will die Idee der Bürgerversicherung abhelfen. Sie will alle Menschen an der Finanzierung der Gesundheitsversorgung gemäss ihren finanziellen Möglichkeiten beteiligen, so dass kein Mensch mehr wegen der Gesetzeslage durch die Krankenkassen ruiniert und von der normalen Gesundheitsversorgung ausgeschlossen werden kann. Es sind teils skandalöse Folgen gutgemeinter Gesetzgebungen. Die Bürgerversicherung kann etwas dagegen tun, sie wäre ein wichtiger Faktor gegen die weitere, rasante Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich. Auch die AZ hat am Wochenende eine erste Furche in diesen in der Öffentlichkeit und den Medien wenig bearbeiteten Acker gezogen. Die Bürgerversicherung als eine Forderung der SPD ist ein Argument, eine Fortsetzung der GroKo zu schlucken trotz vieler Einwände. |
09.12.2017 | Linux Ade meint : Das ist fast untergegangen an der Bürgerversammlung des Bezirkes Altstadt-Lehel. Ein Herr stellte die Frage, was der Grund dafür sei, dass die Stadtverwaltung bewogen habe, ihr Betriebssystem von Linux auf Microsoft umzustellen. Die zusätzliche Frage des Herren war diejenige, ob es sein könne, dass ein Zusammenhang bestehe zwischen dieser Umstellung und dem Umzug von Microsoft nach München? Für den Nichtfachmann hört es sich so an, als würde man sich mit der Umstellung auf Microsoft in die Hände der amerikanischen Firma begeben, während Linux die User unabhängiger macht und selbständiger. Und dass da unterschwellig der Demokratiegedanke mitschwingt, der mit unabhängigen Geistern sicher mehr beflügelt wird als mit abhängigen. Und der Herr erwähnte einen Zusammenhang mit den Schulen und dem Erlernen des Umgangs mit dem Internet. Aber das Kapitel scheint irgendwo im Abseits zu spielen, scheint kein Thema von besonderem Interesse für die Öffentlichkeit, für die sogenannte Öffentlichkeit. Der die Versammlung leitende Stadtrat jedenfalls fand, ihn würde das sehr wohl auch interessieren. Andererseits wäre es interessant, eine für den Technik- nicht aber Demokratielaien verständliche Erklärung für den Unterschied der beiden Systeme zu erhalten und dann von der Stadt München die Begründung für den Wechsel, auch im Hinblick auf die demokratische Relevanz zu erfahren. |
08.12.2017 | Neun Dessousläden Und Kein Bäcker meint : Neun Dessousläden und kein Bäcker, Berge von Fahrrädern und kein Parkplatz für den Handwerker, der das Bad neu malen soll, Kopfsteinpflaster, was zwar für die Fussmassage, nicht aber zum Drübergehen gut ist, immer weniger Anwohnerparkplätze, verwirrende Verkehrsbeschilderung für Fahrräder, die Erhaltung des Viktualienmarktes, Offenlegung der Vergabe Sattlerplatz, Zebrassteifen über Tramgleise (das geht gar nicht!), die Verhinderung der Trambahn durch den Englischen Garten sowie Strassenreinigungsmaschienen, die mit enormem Radau morgens um vier die Menschen aus dem Schlaf reissen, das sind einige der Probleme, die die Bewohner des Bezirkes Altstadt-Lehel beschäftigen. Das geht aus den Wortmeldungen an der gestrigen Bürgerversammlung im alten Rathaus hervor. Dieser Bezirk ist mit seinen nur zwei Quadratkilometern zwar der kleinste, aber Herzstück und Aushängeschild von München, meinte der Versammlungsleiter, der Grünenstadtrat Dr. Florian Roth. Den Informationsteil bestritten nach einer Einführung und einem Überblick durch Wolfgang Püschel von der SPD drei Unterausschuss-Vorsitzende, Jürgen-Peter Pinck von der SPD, Markus Stadler von den Grünen und Stefan Blum von der CSU mit kurzen, knappen Einblicken in die bekannten Themenbereiche, das notorische Verkehrsproblem, die Baustellen, die Fuzo Sendlinger Strasse, den sozialen Aspekt kleiner kultureller Einrichtungen und Ereignisse, Grundschulen, Freischankflächen. Am Thema der Herrenschule konnte Stefan Blum deutlich machen, dass der ehrenamtliche Einsatz des BA nicht immer fruchtlos ist, dass durchaus etwas zu erreichen ist, wenn man nur dran bleibt. Auch für die Ausgestaltung der Fuzo Sendlinger Strassen sollen Bezirksausschuss und Bürger von Anfang an mit eingebunden werden. Ob dadurch allerdings weniger Dessousläden spriessen werden, das darf sich der geneigte Leser getrost fragen. Der Bericht zur Sicherheitslage von Herrn Weiss von der Polizei enthielt eine Überraschung, bei der die Verkehrspolitiker und vor allem die Fuzo-Planer aufhorchen müssten. Nachdem Weiss die Sicherheitslage insgesamt positiv und im Vergleich zu anderen Grossstädten geradezu von rarer Qualität beschrieben hatte, nahm er die Bürger auf eine kleine gedankliche Reise mit vor das Alte Rathaus mit Blick in Richtung Tal. Er schilderte das totale Verkehrschaos, das da herrscht, eine unübersichtliche Gemengelage von Bussen, Taxen, Anlieferern, PKWs, Fahrrädern, Rikschas, Touristengruppen und anderen Fussgängern: die Überraschung: es passiert nichts; irgendwie funktioniert es. Hier deckt sich seine Erkenntnis mit der des grossen Städteplaners Jan Gehl aus Kopenhagen, dass gemischte Zonen, andere sprechen von Begegnungszonen, die angesagte Verkehrsphilosophie seien und nicht radikale, wie mit Glyphosat vom übrigen Verkehr leergefegte Fussgängerzonen. Leider ist diese Erkenntnis, die jetzt wenigstens einer vor Ort gewonnen hat, noch nicht in den Köpfen der Münchner Fuzoplaner angekommen. Die möchten stur die Radikallösung, sodass die Frage einer Anwohnerin, ob die Stadt ausser AirBnB-Wohnung überhaupt noch Bewohner in ihren Fussgängerzonen haben möchte, und wenn ja, welche Anforderungen sie erfüllen sollen (Alter, Vermögen, körperliche Einschränkungen usw.) keine Antwort erhielt auf der Bürgerversammlung. Entweder weiss das keiner von der Stadt, will es keiner wissen oder es war keiner da, der es wusste. Was allerdings festzustellen war, dass das KVR als Sklave der STVO einen Horror vor Autos in der Fuzo hat. Die sollten sich mal mit dem Herrn von der Polizei kurzschliessen, der das bunte und problemlose Verkehrstreiben vorm Alten Rathaus eindrucksvoll geschildert hat. |
07.12.2017 | Der Wahnsinn meint : Das ist doch der Wahnsinn mit diesen Machttypen. Der eine, der in Russland, lässt erst seine Sportler systematisch dopen und wenn dann einer dahinter kommt und das aufdeckt und das IOC sogar mal reagiert und Russland ausschliesst, dann spielt er das Opfer, dann ist die ganze Welt böse und gegen ihn und so schart er die Leute noch mehr um sich. Dieser Scheiss-Diktator-Mechanismus, der letztlich immer auch zum Sturz führen kann. Das ist doch der Wahnsinn, was der Amerikaner jetzt tut, indem er seine Botschaft aus Tel Aviv nach Jerusalem umsiedeln will. Weiss der nicht wieviele geladene Waffen in der Weltregion bereits griffbereit rumliegen, wie viele Atomwaffen allein in Israel, wie viele Chemiewaffen immer noch zumindest in Syrien. Weiss der Ami nicht, wieviel Frust in dieser Weltgegend lurt nach Jahrzehnten von Diktaturen und Hass-bis-aufs-Blut zwischen Israel und seinen Nachbarn. Weiss er nicht, wie viele instabile, machtgeile Hanseln in der Region überall am Werk sind? Weiss er nicht, wie andere Weltmächte grösstes Interesse an der Instabilität der Region haben, weil es um riesige Waffengeschäfte geht? Und um Öl auch. Wie schon immer. Kein Funke Weisheit im Nahen Osten in Sicht, kein Funke Versöhnung, obwohl Weihnachten naht. Die Politik widerlegt das Christentum, widerlegt den friedlichen Impetus, den grundsätzlich alle Weltreligionen haben. Warum kommen nur so halbseiden Figuren allüberall an die Macht? Es scheint nicht, dass die Menschheit einen Fortschritt macht. Trotz eines Zugangs zu Wissen und Bildung über Internet, wie es ihn nie zuvor gegeben hat, trotz der Möglichkeit von viel mehr Menschen, an Information zu kommen. Es ist der Wahnsinn, was da abgeht auf dieser informierten Welt, wie viele Menschen täglich mit Waffen getötet werden, die in unseren sogenannt zivilisierten Ländern entwickelt und von hier geliefert wurden. Es ist grauenhaft, wie viele Menschen, wie viele Millionen Menschen noch jedes Jahr durch solche Waffen und Machttypen von ihren Heimatorten verjagt und zu Flüchltingen gemacht werden. Und da kommt der Ami daher, als ob er keine Ahnung hat, was auf der Welt los ist, und zündet eine weitere Lunte in Nahost. Es ist der blanke Wahnsinn. Vor allem: was verspricht er sich davon? |