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13.07.2024 | keinsieg meint : KEIN SIEG FÜR DIE NATO IN DER UKRAINE – war irgendwo zu lesen. Merkwürdige Zielvorgabe. Einen Krieg führen und nicht gewinnen wollen. So absurd wie die Zielvorgabe, die Hamas total ausradieren zu wollen. Einen Krieg führen, ohne siegen zu wollen, das heisst wohl, den Krieg einfrieren? Einen Krieg in einem Patt enden lassen? Einen Krieg ewig weiter brennen lassen? Wobei es in der Ukraine gar nicht um Siegen oder Verlieren geht. Es ist ja nicht mal ein erklärter Krieg – oh, waren das noch Zeiten, als man ordentlich Kriege erklärte. Es geht doch nur darum, die Russen und ihren Flutschling aus der Ukraine wieder rauszuschmeissen, wo sie völkerrechtswidrig einmarschiert sind und die sie erobern wollten. Also erübrigt sich der Begriff SIEG. Besser würde die Nato sagen, Russland müsse sich zurückziehen. Das ist ja dann auch gar kein Sieg. Das ist für Russland nur ein Flop. Sie sind ja, selbst wenn sie aus der Ukraine hinausgehen, keine Verlierer. Es ist ein Krieg, in dem es weder Sieger noch Besiegte geben kann. Es ist eine kriegerische Auseinandersetzung um ein Stück Land gewissermassen. Die NATO sagt ja auch nicht, dass sie in Afghanistan besiegt worden ist. Sie ist ja nur abgezogen, zurückgewichen, abgehauen. Sie ist ja dort nicht einmarschiert, um das Land zu erobern, sie wollten nur das Land nach ihrem Gusto demokratisieren, frommer Wunsch, wie sich gezeigt hat. Insofern verständlich, dass die NATO mit dem Siegbegriff behutsam umzugehen versucht. Wobei wohl immer noch die Angst vor dem Putinschweinchen mitschwingt, es dürfe nicht gedemütigt werden. Wenn irgendwer es in diesem Konflikt verdient, gedemütigt zu werden, dann Putelinchen. Endlich hat sich die SZ übrigens am Freitag getraut, den Schwerverbrecher mal als Karikatur zu zeichnen, als den Gnom, der er ist. Mehr verdient der nicht. Jedes Foto von ihm im Anzug und als Staatsmann ist ein Propagandabild und jede Veröffentlichung davon in westlichen Medien ein Propagandaerfolg des Schwerverbrechers im Kreml. Den kann man ruhig sieglos aus der Ukraine rauschmeissen. |
12.07.2024 | Street Words CXCII meint : Hast mal überlegt, wie der ausschaut, hat er unfassbar Kraft. Und du hast jetzt 'n neuen Job bei Nikon? Bitte alle herschaun. Ich hab es so gemacht, weil es im Angebot war. Die ist auf dem Gymnasium, die ist die absolute Obergranate. Menschen, zu dem sie aufschauen können und von dem werden sie ausgebeutet. Ich will etwas, was ich noch nie getrunken hab. Und nach der Kurzentspannung noch kurz ins Harmonium. Der Rainer ist, wie er ist, aber er ist nicht verkehrt. Bist ja schneller du als ich, he. Ich war mir nicht sicher, bauen die das auf oder bauen die das ab. Paula, hastn Aufkleber auf Dein Fahrrad geklebt oder das Blaue, was ist das? Hätte ich gewusst, wie wichtig Schule ist, meine Brillengläser wären jetzt so dick. Die war immer so hübsch gekleidet. Hab ein bisschen geguckt alleine was sie so geredet hat. Oh, bin ich froh, dass dieser Kelch an mir vorübergegangen ist. Woher weisst du das? Mein Ausweis, Schlampe, Du hast eine verdammt harte Zeit vor dir. Grüss Gott, es klappt ja. Das ist ja ganz einfach, so ein Riesen, einen Filter vorsetzen. Ja was willst du denn, wenn du nichts willst. Salat schmeckt langweilig. Einfach so Dinge, die er meint und dass das abgesprochen ist. Der ist relativ gross und auch unser Office Manager, der Ägypter. Das hätten wir auch niemals damals gedacht. |
11.07.2024 | kno. rp meint : und der Schotterebene ist es gewiss auch vollkommen gleichgültig, ob über sie ein MP hopst, der lieber Buka wär. |
11.07.2024 | Schotterebene meint : München liegt auf einer Schottereben. Die fängt alles auf. Die Humorlosigkeit der Berufshumoristen. Die Ungleichverteilung des Schotters in der Gesellschaft, dass die Reichen immer reicher, wie die Litanei nach wie vor leiert. Die Schotterebene wäre auch gut als Grundlage für Bahngleise. Die Schotterebene fängt alles auf. Ein frühes oder mittelfrühes Aus bei der EM. Sie hält Popkonzerte jeglicher Art aus und schaut nicht auf die Qualität. Sie hält das Oktoberfest aus. Ihr ist es wurst, wie teuer die Wurst, die Currywurst wird, auch wenn sie bald über 10 Euro liegt und der Bierpreis am Oktoberfest die 15 Euro übersteigt. Das ist der Schotterebene egal. Sie würde auch reglos Hochhäuser aushalten genau so wie Versiegelung des Erdreichs. Sie hat nichts dagegen, wenn der Autoverkehr aus der Altstadt verbannt wird. Ihr ist es gleichgültig, wie die Menschen den Stadtraum nutzen, ob für Parkplätze oder Sitzgelegenheiten. Die Schotterebene denkt nicht nach über Miet- und Immobilienpreise, selbst deren Explosion kann die Schotterebene nicht aus dem Gleichmut bringen. Die Schotterebene hält sich raus aus der Diskussion, ob die Menschen über ihr sich rot, grün, blau, schwarz, orange, violett oder wie auch immer regieren lassen. Sie kann kein Extremismus, kein Populismus erschüttern. Sie hat schon so viel über sich ergehen lassen und sich dabei nicht bewegt. Sie badet im Grundwassser. Das steigt grad mal wieder. Von der Klimakrise hält sie nichts. Wenn sie sich überhaupt damit beschäftigt. Die Schotterebene weiss nicht mal, ob sich über ihr gscheit was Geistiges tut. Oder ober die Geister über ihr nur so tun, als ob sie geistige Geister wären. Der Schotterebene geht am A. vorbei, ob die Stadt über ihr immer weiter verdichtet wird und gentrifiziert, was die Menschen für eine Bodenpolitik betreiben, da denkt die Schotterebene nur, o lago mio. Sie hat nicht mal das Bedürfnis, in die Berge zu gehen oder an den lago di Garda. Und es ist unbekannt, ob sich die Schotterebene wenigstens von neuen, autobahnbreiten Radwegen gekitzelt fühlt. Einzig neue U-Bahn-Strecken und die Zweite Stammstrecke inkommodieren sie ein wenig in ihrem unendlichen Phlegma. Die Schotterebene ist zu inert, um sich Gedanken zu machen über Fluss, Überfluss und Abfluss. Und dass die Amerikaner in Deutschland jetzt neue Langstreckenraketen stationieren wollen, beschäftigt sie so wenig wie einsten die Stationierung der Pershings. Die Schotterebene geht doch nicht an Demos. Sie hält sich eher für die Demo schlechthin. |
10.07.2024 | Na? To meint : Na? To (be or not to be). Na, Du? Na, Du Nato? Nato (= geboren? In Italiano). Gia nato? O Nato ciao, nato ciao, nato ciao ciao ciao. Schon wieder auf der Welt? Nato Tattoo. Na, du du du. Lächel mal. Zeig eine Regung. Nato, oh Schreck lass nach. Say hello to the Datterpresident. Datternato. Noprdatlantisches Datterbündnis. Den Kreml zum Schlottern bringen, das war nie unsere Absicht. Nato spagato zwischen Rüstungswettlauf und Appeasement. Der Löwe bin ich. Ich mein der Hollywoodlöwe. Tempi passati. Wie will die Menschheit sich heute umbringen? Lieber mit Selbstverbrennung und Selbstaustrocknung durch konsequente und kontinuierliche Atmosphärenaufzeizung? Oder doch lieber durch gezielte Bombardements auf Kindekrankenhäuser, Flüchtlingslager, Infrastruktur? Quo vadis, Menschheit. Quo vadis, Nato. Na du. Von der Nützlichkeit und Glaubwürdigkeit von Feindbildern. Es hängt alles immer mit allem zusammen, sagt die Bedrohungslage. Wer soll hier wen in die Schranken weisen. Demokraten Demokraten, Tyrannen Tyrannen, Tyrannen Demokraten oder Demokraten Tyrannen? Wer es weiss, bitte mal Hand hochhalten, Wortmeldungen erwünscht (aber nur kurz vor knapp). Ach, wir meinen, mit 75 kann man schon mal in Ruhestand treten. Und mit 81 erst recht! Seids umschlungen Millionen, sagt der Patron der Patronen. Mach mich nicht blöd an, wir sind ein kriegerisches Bündnis. Aber wie immer gilt: wir machen Krieg für den Frieden. Krieg für den Frieden! Schon wahr, schon wahr, mit dem ollen Knaller im Kreml ist nicht zu verhandeln. Hier müssen Waffen sprechen. Können Waffen überhaupt sprechen? Wo wollen die das gelernt haben. Waffen selbst sind dumm. Und wer bis an die Zähne bewaffnet ist, dem dürfte das Sprechen schwer fallen. Wi ar ä militärisches Böndnis. Wir müssen auch mal feiern dürfen. Wir bedanken uns auf dieem Wege ausdrücklich für die Liebesgrüße aus Moskau. Schön zu wissen, dass man noch wahrgenommen wird. Beinah hätten wir in Selbstvergesssenheit getaumelt. Oimel, oimel, du, du, na du, na to (born to be wild). - Welcher Ghostwirter hat denn den Nato-Salat wieder zu verantworten? |
09.07.2024 | Schwarzes Schaf Voran meint : Wenn das mal nicht kurios ist. Ein ungares, Demokratieausbeuter-Bürschchen wird dank dem Präsidiumswechselmodus der europäische Demokratie auf eine hervorgehobene Position gehoben, nämlich Präsident des Landes zu sein, das für ein halbes Jahr die EU-Präsidentschaft innehat. Ein Bürschchen das immer arroganter die Demokratie seines Landes aushölte und von der EU dafür viel zu lasch behandelt wurde. Eines der schwarzen Schafe der EU. Und jetzt reist er in der Welt rum, als sei er der Aussengesandte, gar der Präsident der EU – völlig irrwitzige Annahme und durch keine Paragraphenkrümmerei zu bestätigen. So reist er zu den Demokratieverächtern in Moskau und Peking. Arbeitet dort gegen jene Demokratie, die ihm diese Position erst ermöglicht hat. Der Typ muss einen ziemlichen Dachschaden haben. In Moskau und Peking trötet er was von Frieden für die Ukraine in dem Sinne, dass die Demokratie, genau: jene, die ihm diese Position erst ermöglicht, einen Rückzieher zu machen habe vor den östlichen Demokratiekillern. Wenn das mal nicht selbstzertörerisch banausisch ist. Der Typ hat sie wirklich nicht alle. Zu fragen ist nur, warum die EU sich diesem Querschläger gegenüber so lange so langmütig gezeigt hat. Auch diesen Affront von ihm wird sie klaglos über sich ergehen lassen. Die sind vielleicht auch nicht ganz dicht, die in Brüssel. Dann droht er noch, es würde sehr blutig werden, wenn die Europäer nicht nachgeben würden. Damit macht er sich einmal mehr zum Sprachrohr des immer hilfloser wirkenden Kreml. Die Gemeinschaft muss konsequenter mit Demokratieverächtern wie dem ungaren Bürschchen umgehen. Sie schadet sich sonst selbst, liefert sich unnötig den Antidemokraten aus. |
08.07.2024 | Die Bilder Die Bilder meint : Sicher, es ist nicht egal welche Bilder der Mensch herstellt. Aber wer kann schon genau sagen, was der Unterschied ist, was es ausmacht, dass manche Menschen manche von Menschen gemachten Bilder als Banausenbilder bezeichnen und andere von Menschen gemachten Bildern wiederum als aussagekräftig. Manche sagen, egal, welche Bilder: das menschliche Auge sortiert und abstrahiert, das menschliche Auge (oder der Geist dahinter, wer weiss das so genau), schubladisiert, kategorisiert, entschlackt sie. Oder das menschliche Auge immunisiert sich gegen Bilder, blendet sie gar aus (so wie es übt, Werbsprüche in Internettexten auszublenden). Wenn man das wüsste, wer was im Umgang mit Bildern so tut. Da sind diese manipulativen Geschichten, der Krieg der Bilder, als eine Folge von Krieg. Die Macht von Bildern. Die politische Macht, die gerne den Bildern vorschreibt, wo es lang geht. So egal ist es wohl nicht, welche Bilder der Mensch herstellt, welche Bilder der Mensch von sich verbreitet, welche Bilder der Mensch zu einem Kinofilm zusammenstellt, welche Bilder der Mensch für sein Plakat, für sein Branding verwendet, welche Bilder eine Zeitungsredaktion weiterverbreitet. Warum leisten Politiker sich Stylisten und Fotografen. Weil sie Einfluss auf die Bilder nehmen wollen. Warum der Glaube an die Macht der Bilder so gross ist? Weil die Bilder noch vor den Wörtern, den Worten da sind? Erst schauen, dann denken, dann handeln. Aus dem Schauen Erkentnnis gewinnen. Konstitutiert sich so menschlicher Geist? Aber Blinde können ja auch reden und denken. Sie holen ihre Erkenntnis aus den Tönen oder aus Berührungen, aus Empfindungen von Kälte und Hitze, aus dem Hören. Also stimmt das mit der Macht der Bilder? Blinde scheinen immun dagegen zu sein. Der Glaube an die Macht der Bilder löst einen Hickhack um die Bilder aus. Politiker, die bestimmen wollen, wie man sie fotografieren darf. Religionen, die Abbildungen verbieten. Vielleicht auch keine schlechte Idee, wenn man den christlichen Bilderkult sich vornimmt. Oder die Reformation und ihre Bilderstürme. Am Anfang war das Wort, heisst es woanders wiederum. Nirgendwo steht geschrieben, am Anfang war das Bild. Aber die Zeitung, die sich so nennt, glaubt sich enorm wichtig und einflussreich. - Und auch heute kann die SZ der Versuchung nicht widerstehen, ein Propagandabild des russischen Schwerverbrechers als Gentleman zu veröffentlichen anlässlich des bevorstehenden indischen Staatsbesuches. Und da es davon kein neues Bild gibt, wird halt eins von Vorvorgestern abgedruckt (da sieht er auch noch besser aus!). Hauptsache, die Propagandaindustrie wird am Leben erhalten. So als Beispiel aus den Bilderwelten. |
07.07.2024 | Rosmarie S. meint : Jetzt kapier ich, warum mich dieses Münchner Filmfestplakat so gar nicht antörnt. |
07.07.2024 | coco meint : Wasser ist natur-, das Kino menschengemacht. Das Kino kann Geschichten erzählen, das Wasser nicht. Beim Fünfseenfestival könnte ich das Münchner Plakat ja noch irgendwie verstehen .... |
07.07.2024 | Abfluss meint : Stöpsel gezogen. Jetzt kann das Filmfest München wieder abfliessen, das sich im Wassermotiv von Plakat und Trailer schier selbst ertränkt hätte. Bis zum Schluss konnte es nicht zwingend erklären, wieso dieses meteorologische Motiv so in den Vordergrund gerückt wird und was die Wasserwirtschaft mit der Filmwirtschaft zu tun hat. Dass alles im Fluss ist, das ist banal, eine vorsokratische Binsenweisheit, also neu grad gar nicht, so wenig wie der Satz, dass man nicht zweimal in denselben Fluss steigen könne. Man kann sehr wohl zweimal in denselben Film gehen. Oder in dasselbe Kino. Und ausser dass sowohl Wasser als auch die Bilder im Kino sich bewegen, ist an Plattitüde auch nicht zu übertreffen. Dass Wasser im Kino sowohl als Meer, Fluss, See oder als Niederschlag eine wichtige Rolle spielt, ebenso. Aber das tun ja auch Feuer und Luft und Erde. Allerdings gehorcht das Wasser rein physikalischen Gesetzen, während das Kino anderen Gesetzen, und eher nicht naturwissenschaftlichen untergeordnet ist. Kino ist ein Fluidum im Bereich des menschlichen Geistes, der Kultur, der Humanität, der Definition des Menschen als eines geistigen Wesens, das aber gleichzeitig auch ein empfindsames Wesen voller oft widersprüchlicher Emotionen ist. Kino ist immer auch ein gesellschaftlicher Vorgang, Wasser nie. Wasser kann zwar vom Menschen instrumentalisiert werden, spielt in seiner Kultur eine Rolle, besonders in der Agrikultur. Aber nicht nur da. Wasser erzählt nie Geschichten, erzählt nie von Liebe, ist nie Erinnerungskultur, nie kollektives Gedächtnis, nie Popkultur. Wasser ist kein menschliches Produkt. Kino ist durch und durch menschengemacht. Kino ist ein Spiel und Manipulation mit Bildern, mit Vorstellungen, mit Visionen, mit Tricks, Fakes, Wünschen, Sehnsüchten, Ängsten, Urängsten, Verlustängsten, Zukunftsängsten, mit der Sehnsucht nach Unsterblichkeit – Wasser hat damit direkt rein gar nichts zu tun. Sicher kann man auch am Wasser träumen oder unter Wolken. Kino ist menschliche Kommunikation. Kino ist menschliche Auseinandersetzung. Kino beschäftigt sich mit dem menschlichen Handeln, mit dem Begehren, mit der Geworfensein des Menschen, mit Moral und Monstruositäten, mit menschlicher Geschichte, Gerechtigkeit, Skrupellosigkeit oder mit seiner Zukunft. Das Wasser nicht. --- Je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr fragt es sich, was sich diese Leute wohl gedacht haben, die das Motiv Wasser und Meteorologie fürs Filmfestsignet erfunden haben; ob sie überhaupt eine Idee von Kino haben – und vielleicht auch noch, was sie für diese Ahnungslosigkeit kassiert haben. Dann die fernere Frage, wie ein Filmfest zu profilieren sei, wenn dahinter keine klare Vorstellung von Kino steckt. |
06.07.2024 | Ach meint : Ach. Ach was. Ach, nicht doch. Ach, hör mir auf. Hör mir auf mit Sommermärchen. Das Gerede davon ist reiner Krampf. Wunschdenken der albernen Art. König Fussball ist kein König. Und absolut sowieso nicht. Auch beim Deutschlandspiel herrscht daneben reges Leben in Fussgängerzonen und auf Plätzen. Etwas ausgedünnt, sicherlich. Aber der Rindermarkt gestern Abend, der war absolut fussballfreie Zone. Nicht mal Fanlärm war zu hören. Rein gar nichts. Paare am Brunnenrand, die einen Imbiss mitgebracht haben. Familien. Touristen. Stadtbesichtiger. Sogar eine Gruppe junger Männer im besten Fussballalter lässt sich bei den zwei Rindern nieder, genehmigt sich einen kleinen Imbiss und Erklärungen des Reiseleiters. Und keiner, der irgendwie ständig auf seinem Handy den Fussball verfolgte. Belebt wie ein Dorfplatz einer mittleren Siedlung wochentags. Und selbst wenn über 20 Millionen Fussball schauen sollten, wie die Zahlen glauben machen möchten, so sind es immer noch weit über 50 Millionen, die nicht schauen in einem 80-Millionen-Land. Die Fanstimmung im Stadtbild tagsüber eher diskret angedeutet. Überdurchschnittlich viele weisse T-Shirts ohne oder mit nicht allzu penetranten Mustern oder Symbolen drauf. Wer will denn schon für ein Land jubeln, das grad mit Mühe und Not einen Staatshaushalt zusammenschustert. Beim Hackerhaus hat sich eine Polizeistreife auf Pikett so hinter den Gästen postiert, dass sie wie im Autokino freien Blick auf den Bildschirm der Freischankfläche haben. Auf dieser selbst war der Teil mit Blick auf das Fussballgeschehen vielleicht doppelt so gut gefüllt wie jener ohne. Nein, König Fussball ist längst entthront, schafft schon Ereignishaftigkeit, aber Millionen interessieren sich nicht oder kaum dafür. Um 19.47 Uhr ist es dann mal laut geworden in der Sendlinger Strasse, da gab es ein paar Schreie wie beim Abschlachten eines Schweines. Aber sonst war es da auch angenehm ruhig. Sprachfetzen von der Strasse: Eine Passantin fragt jemanden, was denn los sei. Der meint, Deutschland spiele gegen Spanien und bis eben habe es eins zu null geheissen und jetzt gerade in der 89. Minute sei etwas passiert. Ach ja, haben wir fast vergessen. Jetzt ist ja die K.o.-Runde. Jo mei, die einen gehen ko, die anderen kommen erst mal weiter. Wer ko, der ko. Wie es halt so ist im Leben. |
05.07.2024 | Kulturgänger XLIII meint : MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE, ein Komödie von Folke Braband mit Christian und Patrick Wolff in der Regie von Horst Johanning. Das Stück wird noch gespielt bis 4. August 2024 (komoedie-muenchen.de). Es ist ein Stück nach einer erfolgreichen französischen Filmkomödie mit Pierre Richard, die unterm gleichen Titel auch bei uns im Kino lief. Dieser Film wiederum basiert lose auf der berühmten Geschichte vom Cyrano de Bergerac, die x-fach auf die Bühne gebracht und auch verfilmt worden ist. Die Grundfrage, um die sich alles dreht, ist diejenige, ob jemand den Sänger liebt oder das Lied und damit den Autor. Dieser ist alt und unansehnlich, der Überbringer dagegen jung und hübsch; also die Frage, ob der Geist zählt oder das Fleisch. In München geht die Angelegenheit familiär über die Bühne, Vater und Sohn Wolff, die schon im Forsthaus Falkenau gemeinsam vor der Kamera agierten, spielen die beiden Männerrollen. Der Senior übernimmt den Pierre-Richard-Part und in manchen Momenten der Überraschung denkt man wirklich an den Franzosen. Der Wolff Sohn spielt den Alex. Dieser hat eine Liaison mit Pierres Enkelin (Katja Straub). Davon weiss Pierre nichts. Aber seine Tochter Sylvie (Barbara Bach) arrangiert, dass Alex Pierre das Internet beibringt. Pierre entdeckt schnell Dating-Plattformen. Er will aber nicht sein wahres Alter und Gesicht angeben. Daher entleiht er für sein Profilbild die Daten von Alex; macht sich also wesentlich jünger – Vorsicht also vor Internetbekanntschaften! So lernt er Flora (Kim Langner) kennen, eine Masseuse aus Brüssel. Damit sind dem Spiel von Wahrheit und Verstellung, von Täuschung und Situations-Komplikation Tür und Tor geöffnet. Ins Bühnenbild eingebaut ist eine Videowand. Auf dieser können Skype-Gespräche auch vom Publikum mitverfolgt werden. Oder sie simuliert den Ausblick von der jeweiligen Location, ob Restaurant in Brüssel oder ein Raum in der Wohnung von Pierre mit Blick über die Dächer von Paris. Allerdings arbeitet gegen die Fantasie des Locactionwechsels besonders anfänglich, wie das Stück noch versucht seinen Rhythmus und seine Energie zu finden, die massive Rückwand, die Holzmöbel darstellt und die auch viel Licht zurückwirft und somit ablenkt. Je mehr aber das Stück an Zug und Charme gewinnt, desto weniger stört das. Einen Illusionseffekt wie im Kino erzählt die Situation, wie die beiden Herren im Auto nach Brüssel fahren. Auf der Videowand, vor der die beiden sitzen, erscheint der Rückblick aus einem fahrenden Auto wie im Filmstudio. Einer der Herren hat jeweils ein Steuerrad in der Hand. Es braucht nicht viel, um die Fantasie der Zuschauer anzuregen. Wie familiär das alles ist, erklärt der Intendant René „Robby“ Heinersdorff in den Premierenapplaus hinein: er und der Protagonist kennen sich schon seit Jahrzehnten. |
04.07.2024 | Karikatur des Tages meint : Die Karikatur des Tages bezieht sich auf einen grossen Artikel auf der ersten Seite im Feuilleton der SZ vom Mittwoch. Dieser verweist auf die Reden der deutschen Aussenministerin zur humanitären Lage in Gaza mit der häufigen und speziellen Erwähnung des Schicksals von Kindern und konträr dazu das mitleidlose Verhalten des Auswärtigen Amtes, dem sie bevorsteht. Der Artikel stammt von Seiten einer Initiative von Ärzten, die alles organisiert hatten, um ein Dutzend schwerstverletzter Kinder, die in Gaza nicht behandelt werden können, zur lebensrettenden Behandlung in die Bundesrepublik auszufliegen. Alles hatten sie vorbereitet, es fehlte nur noch die Visumserteilung durch das Auswärtige Amt mit der so schön redenden grünen Ministerin an der Spitze. Die Visa wurden nicht erteilt. Ein Teil der Kinder sei wohl inzwischen verstorben, andere hätten das Glück gehabt, in andere Länder ausgeflogen zu werden. Die Karikatur würde stilisiert die deutsche Aussenministerin in einer Pose in Anlehnung an die Freiheitsstatue zeigen. Aus ihrem Kopf kommen die schönen und mitleidigen Worte über das Schicksal der verletzten Kinder in Gaza. Es wären enorme Wortblasenwolken, zeichnerisch an Atompilzen orientiert. Um den Kopf der Figur würden einer Gloriole gleich einer Schar von Stylisten in Engelchen-Baby-Form schweben, die ihre Frisur Härchen für Härchen bändigen. Der Blick auf die Füsse der Figur zeigt einen Schuh, der wie Raucher das mit ihren Kippen zu machen pflegen, ein Dutzend schwerverletzter Kinder aus Gaza austritt. Möglicher Titel darunter in Anlehnung an ein bekanntes Ondit: „Wer keinen Kopf hat, der hat Füsse“. |
03.07.2024 | Schaufenster German III meint : Find your Pace, Outpulse, Outdoor. Your World, Your Playground. Powered by Curiosity, Hyped by Innovation. New Styles Added. For Your Mountain. Invention Tomorrow since 1947. Home Nature Urban Private Gym Ready. More than just Italian. This Brezn will take your breath away. Dein Trail, Deine Story, Light on your Feet. The shoe that brought speed to the trail. Push your pace. Your World, your Playground. Eat your burger, sip your drink, fuck your diet. We celebrate our femininity. We dont hide it. Leave the owner shit behind. Learn more pay less. We wear what we love. And we are who we are. Welcome to yourself. Cars should be like Pizza, hot and shareable. Great innovations start in a garage. An innovative concept, where creativity, digitalization, art and content seamlessly merge into a simple, unique brand experience – step in! Welcome to organic garden eatery, come in and enjoy our tasty food and drinks! Loosen up a little or loosen up a lot. Juicy Manufactory Plantbased Food & Bakery. Showroom coming soon. Yeah! No paine no gaine. Premium outdoor products. 40 Years of fashion. Trail Running is Ozapft. The Fashion Quest. Who are you this fall? Designed in California, Made in Austria. Und schon bald in München. Your time to shine. The wilderness gives you control in regaining your own power. The sky doesnt have to be the limit. Tomorrow is yours. The number that changed everything. Welcome Home. |
02.07.2024 | Die Kleinen Kommoditäten meint : Die kleinen Komoditäten, die kleinen Bequemlichkeiten, Petitessen gewiss, wenn man so will, könnten es auch sein, die, wenn sie sich häufen und zum enormen Haufen werden, die die Menschen weg von den etablierten Parteien und in die Hände von Demagogen, Populisten treiben. So dass auf gar keinen Fall gesagt werden, die und die Partei ist schuld der und der Politiker ist schuld. Es waren eben alle beteiligt. Allen ist es unangenehm, wenn regelmässig wieder über eine Diätenerhöhung öffentlich gestritten wird. Und offenbar war keinem bewusst, wie wichtig solcher Streit ist, wie lebendig er die Demokratie hält, wie urdemokratisch solcher Streit ist. So haben sich denn alle gedrückt davor und ein Gesetz verabschiedet (hier ist gewiss nachschaubar, wer dafür und wer dagegen gewesen ist), das die Diätendiskussion ein für alle Mal aus der Welt schafft und einem Automatismus weicht. Der führte inzwischen längst dazu, dass die Diäten allmählich in den Himmel wachsen. Dass Parlamentarier automatisch über 600 Euro wieder mehr erhalten, während der kleine Mann sich kaum mehr die Butter aufs Brot leisten kann. Eine kleine Kommodität für die Parlamentarier, die mittelfristig als Keil in der Gesellschaft wirkt. Und so ist es mit vielem. So ist es mit der Rundfunkzwangsgebühr. Es war die kleine Kommodität der Ministerpräsidenten, das Thema auf die KEF abzuwälzen, statt dass die sie sich je getraut hätten, den unstillbaren Hunger der Öffentlich-Rechtlichen zu bändigen. Weil es so unangenehm ist, sich mit denen anzulegen. Und so verhält es sich mit den Stylisten. Das kapiert der Bürger nicht, der sich nicht mehr so oft einen neuen Haarschnitt leisten kann, warum Minister und Ministerinnen, die eh inzwischen mit ihrem Gehalt in schwindelerregenden Höhen angekommen sind, sich den Frisör auch noch aus der Staatskasse bezahlen lassen. Dafür gibt es keine Logik; welcher Angestellte kann schon seine Frisörkosten sich vom Arbeitgeber bezahlen lassen? Und wenn, wie in Bayern, ein Politiker einen Riesenbock geschossen hat mit seiner Energiepolitik, und es dann, um diesen zu korrigieren, bequem für ihn wäre, das Recht auf Bürgerentscheide zu beschneiden, so kapieren die Bürger das nicht. Und so kommt eine kleine Kommodität zur anderen und plötzlich vestehen die, die sich diese Kommoditäten geschaffen haben, die Welt nicht mehr, warum die Bürger sich entfremdet fühlen und sich abwenden. |
01.07.2024 | Pfirtelpfinale meint : Mia san im Pfirtelpfinale. Dank Pfideobwais. Und Ungarn übernimmt den Razfositz. Quelle Monde. Und Fronggreisch, oh la la und stramm rechts zwei drei. Egal und wenn die Welt um uns zusammenbricht, mia san im Pfirtelpfinale. Und der Pfinanzminista, dea wo ausschaugt wie eine Marionette von die Superreichen und die Porschefahrer, will das 49-Euro-Ticket nicht mehr. Statt dass er endlich gscheit was gegen Geldwäsche und Steuerhinterziehung unternimmt, statt dass er endlich die Reichen fair beschteuert, nimmt er dem kleinen Mann sein 49-Euro-Ticket. Der hat sowieso immer weniger. Das hat die Regierung auf eine Anfrage der BSW erklärt. BSW, das ist diese neue Partei mit einer Führerin. Endlich können sie wieder aufschauen zu einer, die wo immer makellos gestylt ist. Bei der werden die Kosten für Stylisten dann noch höher ausfallen als diejenigen bei der grünen Aussenministerin. Egal, egal, mia san im Pfirtelpfinal. Und da wearnma die PfirtelPfünda nur so reindreschn ins Tor vom Gegna. Tor, Tooor, Tooooor! Und wenn die Leute immer weniger mit ihrem Geld sich leisten können, so steigen doch zuverlässig die Abgeordneten-Diäten. Die ham sich des so eingricht, dass es ein Automatismus ist, da ist dann keiner mehr schuld und keiner mehr verantwortlich. Das sieht aus wie schicksalshaft. Und wenn etwas schicksalshaft ist, gibt es keine Diskussion. Des ist auch so ein Stück Entdemokratisierung. Das sind alles nur Körnchen, die dazu führen, dass die Menschen von der Politik enttäuscht sind, dass sie Figuren suchen, die ihnen Halt versprechen. Auch die Rundfunkzwangsgebühr ist so ein Körnchen, wo die Politik sich es sich bequem machen wollte und von der sie nicht glaubt, wie sehr sie die Leute stört, wie so ein Gerstenkorn im Auge. Egal. Egal. Mia san im Pfirtelpfinale, mia wean den Pfirtelpfünda reinschiebn ins gegnerische Tor, dass es nur so knallt, dass dir die Ohren schlackern, dass dein Gemüt in einen ganz und gar undemokratischen Rausch verfällt, der dich den ganzen demokratiefeindlichen Shit vergessen, ja dich sogar stolz auf ihn werden lässt: TAITSCHLAND TAITSCHLAND PFIRTELPFINALLAND PFIRTELPFINALLAND. |
30.06.2024 | Kulturpassant meint : In München stößt der Kulturpassant andauernd auf Kultur im öffentlichen Raum. Mindestens so oft wie ein Autofahrer in München im Stau steckt. Der Passant, der nicht im Stau steckt, gewinnt also Zeit. Die kann er vor Kultur im öffentlichen Raum verbringen. Kann sinnieren, sich amüsieren, mag von mir aus den Kopf schütteln, die Info-Tafeln lesen, ein Selfie machen und ins Netz stellen. Oft ist der Hinweis mit eine PR-Code versehen. Den kann der Mensch ohne Smartphone natürlich nicht lesen, nicht knacken. Macht nichts. Am Hohenzollernplatz steht wie vergessen in der Nähe des Brunnens plötzlich ein überdimensionierter Einkaufswagen, ein holzverkleidetes Modell, er quillt über von leeren Tetrapackungen. Flaschensammler und Konsorten gucken schon ganz hoffnungsvoll im ersten Moment, enttäuscht im zweiten: keine Pfandsache. Am Hohenzollernplatz, so steht geschrieben, handelt es sich um ein Stück des grossen Bildungs- und Kunstprojektes zur Lebensmittelverschwendung TETRAP-Act on Foodwaste. Das will auf den Foodwaste hinweisen, auf die Verschwendung von Lebensmittel, speziell wegen Vorschriften, die verlangen, dass Lebensmittel mit abgelaufenem Datum vernichtet werden müssen. Allein in Schwabing-West, wo der Hohenzollernplatz zu residieren pflegt, seien es täglich 5797 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die auf diese Art weggeworfen werden. Das Übermannshohe des Einkaufswagens macht das eindrücklich. Dahinter stehen die Künstler Pia Eisenhut (piaeisenhut.de) und Tom Grasser. Sie arbeiten mit der Community-Kitchen zusammen. Solche Passantenkunst, also Kunst für und nicht von Passanten, lässt den einen oder anderen kurz stehen bleiben, kurz nachdenken, auch ob vielleicht jemand etwas vergessen habe, kurz sich wundern, versetzt vielleicht kurzfristig mindestens ein paar Gehirnzellen in Aktivität. Kunst muss nicht immer gleich Berge versetzen, sie kann schon so kitzeln. |
29.06.2024 | Lieber Gott meint : Lieber Gott, so es dich gibt, lass Dir was einfallen zum amerikanischen Präsidenten. Gib ihm Kraft. Gibt ihm die Jugend, die ewige Jugend zurück. Gib ihm Fitness und geistige Präsenz. Sättige ihn mit Schlagfertigkeit. Gib ihm Weisheit und Einsicht. Das wäre ja auch was, die Einsicht, die Notleine zu reissen im Interesse des Wohles des Landes und der Welt, die Einsicht, zurückzutreten und seine ihm noch verbleibenden Tage ohne die Bürde des Amtes zu geniessen. Lieber Gott, hab ein Einsehen, lieber Gott, bitte, bitte, bitte. Du kannst doch nicht so den Dingen den Lauf lassen, Du kannst doch die Welt nich so abschmieren lassen, bitte, bitte, bitte, lass Dir was einfallen, Du bist ja sonst auch nicht auf den Kopf gefallen mit Ideen und Verrücktheiten, wenn man bedenkt, was Du alles zulässt auf dieser Welt. So könntest doch dieses Mal ein bisschen aktiver eingreifen. Das kann so ein Kraftkat für Dich nicht sein, einem Dattergreis nochmal einen Lebensschub zu verpassen, einen Pushup, eine Popup-Energieladung. Siehst Du nicht, wie die Menschen mit der Situation überfordert sind, wie die Nächsten dieses Präsidenten den Mumm nicht haben, ihn von dieser dringend notwendigen Entscheidung zu überzeugen, das Feld für jüngere, kraftvollen Figuren zu räumen. Sie ist überaus ehrenvoll, des Präsidenten Haltung, sich als Kapitän zu sehen, der das sinkende Schiff als letzter verlässt; denn das scheint ihm ja klar zu sein, dass sein Schiff sinkt. Aber die Politik ist nicht die Marine. Und der Präsident der Vereinigten Staaten, der ist kein Kapitän. Der muss ein Steuermann von klarem Geist und mit gebündelter Energie sein. Dem ist leider wie das TV-Duell gezeigt hat, nicht mehr so. Lieber Gott, bitte, bitte hab ein Einsehen, wenn schon Deine Datterprotagonisten keines haben. |
28.06.2024 | Ganstsu Fa Ellig meint : Ganstsu Fa Ellig. Ganstsufällig. Ganz zufällig. Da kann einem die Zunge schon schwer werden. Ganz zufällig häufen sich dieses Jahr die Nachrichten aus täglich wechselndern Orten, von welchen aus über Starkregen und Überflutungen berichtet wird. Das sind die täglich gleichen Bilder. Sie gleichen sich. Strassenschilder, die grad noch aus dem Wasser ragen, Menschen, die Dreck aus ihren Kellern schaufeln, Leute, die in Gummibooten von zuhause abgeholt werden müssen, Sandsäcke vor Türen und Fenstern, Seen, wo sonst Wiesen und Äcker sind. Es wirkt wie eine Zufallslotterie, von wo heute wieder solche Bilder um die Welt gehen. Rein zufällig. Jedes Jahr hat halt so seine Charakteristik. Dieses Jahr sind es die Hangrutsche, die Muren, die weggerissenen Strassen, die Bahnstrecken, die nicht mehr passierbar sind, Häuser, die über Abhänge rutschen, Sintfluten wechselnder Provenienz. Wir sind überzeugt, das ist eine zufällige Häufung. Oder sind inzwischen die Kommunikationskanäle so perfektioniert, dass sie uns eine jede Pipiüberschwemmung ins Haus und in die Nachrichten spülen? Ach was. Ach was. Jedes Jahr hat so seine Eigenheiten. Letztes Jahr sind noch die sinkenden Pegelstände des Grundwassers beklagt worden. Die geben natürlich nicht so eindrückliche Bilder her. Dieses Jahr sind die Grundwasservorräte prall gefüll und der kleinste Starkregen drückt das Grundwasser nach oben. Letztes Jahr haben die Waldbrände sich in die Nachrichten gedrängt. Heute sind es Wassermassen. Das kann doch nur Zufall sein. Das Wetter ist launisch. War es schon immer. Und wenn man sich in hochwasseranfälligen Flussstädten umsieht, so gab es immer schon Jahrhundertfluten mit noch höher gelegenen Maximalpegelkerben an den Hauswänden. Überhaupt, wer kann bei den Riesendaten- und Infomengen überhaupt noch die Übersicht bewahren. --- Ja, so ein Zufall aber auch. So ein Zufall. Es gibt Zufälle, die gibt es gar nicht. |
27.06.2024 | Hochhaussüpplein meint : München ist immer noch dabei, für das Hochhausüpplein das Hochhaushühnlein zu rupfen. Es ist noch nicht gerupft. Aber das Süpplein köchelt vor sich hin. In den Planungsstuben. In den Amtsstuben. In den Schmalhirnen der Immobilienhaie. In den Investorkalkulationen. Noch ist nicht klar, wie weit Immobilienhaiknochen mitgekocht werden. Noch sammelt die Brannekämper-Initiative Unterschriften. Für München bedeutet das, dass vorerst die Hochhäuser nicht in den Himmel wachsen. Gegen die Hochhäuser spricht auch, dass sie immer mehr aus ökologischen Gründen in Verruf geraten. Das Schöne an der Brennekämper-Initiative ist, dass sie wie eine Drohung über der Stadt hängt, vielleicht gerade auch, weil sie projektbezogen nur für die Paketposttürme gilt. Noch ist nichts Konkretes öffentlich bekannt geworden für ähnlich übetriebene Projekte; denn jeder potentielle Bauherr muss mit Gegenwind rechnen. Und das Posthallenprojekt köchelt schon Jahre vor sich hin – und wird immer älter, sieht bis zu einem möglichen Baubeginn wahrscheinlich dann schon uralt aus, wie aus der dannzumaligen Zeit gefallen. Wobei nicht mal sicher ist, ob der Bauherr das Projekt überhaupt noch stemmen kann, man denke allein an die Zeit, die läuft, an die Inflation und an die generell über der Inflation liegende Steigerung der Baupreise. Doch die Zukunft sieht düster aus, das sei mal so in den Raum gestellt, denn der Bierpreis knackt dieses Oktoberfest die Schall- oder Traufgrenze von 15 Euro. |
26.06.2024 | 72 Stunden meint : Vor über zwei Jahren glaubte ein russisches Mickerwürstchen, es könne schnell mal in 72 Stunden das benachtbarte Land Ukraine einnehmen. Ist ihm nicht wohlbekommen. Das sind jetzt über Jahre und 4 Monate her. Würstchen ist zwar erstaunlicherweise immer noch an der Macht. Aber es steht weltweit auf Fahndungslisten. Es kann nur noch bei den übelst beleumdeten Diktatoren Staatsbesuche machen, wenn überhaupt, Würstchen muss befürchten, beim Überflug gewisser Länder vom Himmel geholt und hinter schwedische Gardinen gebracht zu werden. Würstchen zahlt jeden Tag einen maximal überhöhten Blutzoll für seinen Eroberungsversuch, der auf der Stelle tritt oder grad mal im Schneckentempo vorwärtskommt. Würstchen blutet sein eigenes Land, Mütterchen Russland, aus, ihm laufen die Leute weg, wer es sich leistet kann, geniesst das Leben in Dubai oder anderswo. So lang die Sonne tief stand, hat Würstchen mit seinen Drohungen an den Westen lange Schatten gezogen. Viele haben sich einschüchtern lassen. Inzwischen steht die Sonne höher und aus den langen Schatten sind dünne schwarze Striche geworden, die niemanden mehr beeindrucken. Schrumpfwürstchen. Nur noch die Allerdööfsten im Westen publizieren noch staatstragende Propagandabilder von Würstchen im Anzug – andere Bilder gibt es nicht von ihm. Würstchen hat noch nicht kapiert, dass für ihn in der Ukraine nichts zu holen ist, auch wenn es den Blutzoll noch so erhöht. Damit kommt es sein Pleiteunternehmen nur immer noch teurer zu stehen. Wahrscheinlich wird Würstchen enden wie so viele ähnliche Typen vor ihm: unrühmlich. |
25.06.2024 | Für Eine Weile meint : Für eine Weile alles hinter sich lassen. Für eine Weile sich aus dem Routinezusammenhang nehmen. Für eine Weile sich dem Diktat des Kapitalismus entziehen. Für eine Weile die süssen Früchte des Kapitalismus naschen. Für eine Weile Karriere Karriere sein lassen. Für eine Weile Job Job sein lassen. Für eine Weile sich der Online-Welt entziehen. Urlaub nennen sie es. Und die Vorbereitungen machen sie ganz narrisch und hektisch. Was da alles organisiert werden muss, was abgeklärt, gebucht, eingepackt. Das mit der Post will geklärt sein, das mit den Zimmerpflanzen, mit den Haustieren, mit dem Lüften, mit dem Wahren des Eindrucks, dass Haus oder Wohnung bewohnt seien. Dann endlich, vielleicht muss noch ein Fussballspiel abgewartet werden, dann endlich gibt’s Urlaubsanpfiff, dann setzt sich die endlose Kolonne in Bewegung. Dann ab in die Gebiete von übergrosser Hitze und Waldbränden, ab in die Gebiete von Gletscherschmelze und Überschwemmungen, ab in die Gebiete von Sommerstürmen, Tornados und Erdrutschen. Dann setzt sich die Tour der Besichtigung der Folgen der Erderwärmung in Bewegung. Und sie stösst selbst nicht wenig CO2 aus. Der Strassenverkehr, der Luftverkehr, der Schiffsverkehr werden nicht weniger; im Gegenteil, sie schwellen, speziell im Sommer, massiv an. Kein Mensch spricht mehr vom Oil-Peak (war da mal was, was war da noch?). Wie die Monster im Alien Romulus Horror Film quillt der Tourismus aus allen Erdspalten über alle Erhebungen und Ebenen und Berge und Täler unseres Planeten, ergiesst sich wie eine weitere Gewalt unaufhaltsam. Urlaub nennen sie es. Und ist doch in Summe eine weitere Missetat der Menschheit an dem ihr anvertrauten Gut. Der Menschen Urlaub ist kein Urlaub für den Planeten. |
24.06.2024 | He Ute meint : He Ute. HeUte. Heute wissen wir, was wir gestern noch nicht wussten, noch nicht zu wissen wagten. Mal schauen, wie lange wir dieses Wissen mit uns rumtragen werden. Wissen ist Last. Wissen kann Last sein. Wissen kann auch wieder vergessen werden. Wissen kann verstauben auf Dachböden, in Bibliotheken, in Chroniken, in den weiten Kalmen des Internets. Wissen ablegen, wegschmeissen kann bedeuten, Ballast abzuwerfen. Wie lange sollen wir Wissen mit uns rumtragen, rumschleppen. Wissen kann auch Vergnügen bedeuten, gar Euphorie. Wissen kann lästig sein, unangenehm. Wissen ordnen kann eine Tätigkeit sein, bezahlt oder unbezahlt. Wohin mit dem ganzen Wissen der Menschheit. Hat Wissen ein Verfallsdatum, eine Halbwertzeit. Täglich kommt neues Wissen hinzu, begräbt altes unter sich, drängt altes Wissen aus dem Bewusstsein. Wissen kann aktuell sein, brisant und kann auch beide Eigenschaften wieder einbüssen. Was ist doch das Wissen für ein merkwürdig Ding. Es geistert in unserem Kopf herum. Wie viel Platz für wie viel Wissen ist da drin? Ganz ohne Wissen ist ein Leben wohl nicht zu meistern. Der Mensch will wissen, wo er seine Brötchen fürs Frühstück herbekommt, wo neue Klamotten, womit er die Miete bezahlt, wo er mit wem glücklich sein kann oder darf. Es ist das Alltagswissen, was wohl bei den meisten Menschen den Grossteil der Hirnaktivität ausfüllt. A propos Füllen. Füllkrug. Der Füllkrug geht zum Brunnen bis er trifft. Das mag eine Vermutung sein. Aber es gibt neues Wissen, was wir gestern noch nicht hatten, erst im Laufe des Abends in letzter Sekunde gewissermassen erhielten, heute wissen wir, was wir gestern noch nicht wussten, Füllkrug verhilft Deutschland zum Gruppensieg in der Fussball-EM. Ein für heute enorm wichtiges Wissen. Wie lange werden wir dieses mit uns herumtragen? Hierbei scheint es sich um ein Wissen zu handeln, was zwar über den Tag hinaus bewegt, was aber auch recht schnell von anderem Tageswissen verdrängt und in die Ecke geschoben werden dürfte. Denn in wenigen Tagen wird neues Wissen über Füllkrug das alte wiederum alt erscheinen lassen – je nachdem, welches Wissen uns die KO-Runde bescheren wird. |
24.06.2024 | He Ute meint : He Ute. Heute. Heute wissen wir, was wir gestern noch nicht wussten, noch nicht zu wissen wagten. Mal schauen, wie lange wir dieses Wissen mit uns rumtragen werden. Wissen ist Last. Wissen kann Last sein. Wissen kann auch wieder vergessen werden. Wissen kann verstauben auf Dachböden, in Bibliotheken, in Chroniken, in den weiten Kalmen des Internets. Wissen ablegen, wegschmeissen kann bedeuten, Ballast abzuwerfen. Wie lange sollen wir Wissen mit uns rumtragen, rumschleppen. Wissen kann auch Vergnügen bedeuten, gar Euphorie. Wissen kann lästig sein, unangenehm. Wissen ordnen kann eine Tätigkeit sein, bezahlt oder unbezahlt. Wohin mit dem ganzen Wissen der Menschheit. Hat Wissen ein Verfallsdatum, eine Halbwertzeit. Täglich kommt neues Wissen hinzu, begräbt altes unter sich, drängt altes Wissen aus dem Bewusstsein. Wissen kann aktuell sein, brisant und kann auch beide Eigenschaften wieder einbüssen. Was ist doch das Wissen für ein merkwürdig Ding. Es geistert in unserem Kopf herum. Wie viel Platz für wie viel Wissen ist da drin? Ganz ohne Wissen ist ein Leben wohl nicht zu meistern. Der Mensch will wissen, wo er seine Brötchen fürs Frühstück herbekommt, wo neue Klamotten, womit er die Miete bezahlt, wo er mit wem glücklich sein kann oder darf. Es ist das Alltagswissen, was wohl bei den meisten Menschen den Grossteil der Hirnaktivität ausfüllt. A propos Füllen. Füllkrug. Der Füllkrug geht zum Brunnen bis er trifft. Das mag eine Vermutung sein. Aber es gibt neues Wissen, was wir gestern noch nicht hatten, erst im Laufe des Abends in letzter Sekunde gewissermassen erhielten, heute wissen wir, was wir gestern noch nicht wussten, Füllkrug verhilft Deutschland zum Gruppensieg in der Fussball-EM. Ein für heute enorm wichtiges Wissen. Wie lange werden wir dieses mit uns rumtragen? Hierbei scheint es sich um ein Wissen zu handeln, was zwar über den Tag hinaus bewegt, was aber auch recht schnell von anderem Tageswissen verdrängt und in die Ecke geschoben werden dürfte. Denn in wenigen Tagen wird neues Wissen über Füllkrug das alte wiederum alt erscheinen lassen – je nachdem, welches Wissen uns die KO-Runde bescheren wird. |
23.06.2024 | Diver Sity meint : Die schönste City ist die Diversity! VIELFALT IST DEMOKRATIE. Hundertausende an der Parade. Hundertausende säumen die Strassen. VIELFALT IST DEMOKRATIE. CSD. CSD. CSD. Die City ist bunt. Demokratie ist bunt. Das Strassenbild ist bunt. VIELFALT IST DEMOKRATIE. Ein starkes Statement gegen die Beton-, Terror- und Diktaturköpfe der Welt. VIELFALT IST DEMOKRATIE. DEMOKRATIE IST VIELFALT. Die Massen sind bunt. Heute sind sie bunt. Aber Vorsicht vor den Massen. Heute sind sie bunt und wen wählen sie morgen? VIELFALT IST DEMOKRATIE. DEMOKRATIE IST VIELFALT. Vielfalt heisst überleben. UNITED IN DIVERSITY. Angesichts der Stimmung auf der CSD-Parade in München, angesichts der fröhlich-unbeschwerten Atmosphäre kann man sich kaum vorstellen, dass es immer noch Diskriminierung für alternative Lebensweisen gibt, dass es noch Diskriminierung gibt für LGBTQ+-Menschen. VIELFALT IST DEMOKRATIE. DEMOKRATIE IST VIELFALT. Gay-Rechte sind Menschenrechte. Keine Firma, keine Institution in München, die auf sich hält, ist nicht sichtbar mitgezogen auf der Parade, mit Riesentrucks mit Megasoundanlagen, Luxuslimousinen oder lediglich mit einem Ballon in Form eines Flugzeuges. DEMOKRATIE IST VIELFALT. VIELFALT IST DEMOKRATIE. Vielfalt ist nicht nur eine Weide fürs Auge, für die Seele und für den Geist. Vielfalt ist unerlässlich für die Fortentwicklung von Menschheit und Gesellschaft. Politische Monokulturen dürften auf die Strecke keine Zukunft haben. VIELFALT IST DEMOKRATIE. DEMOKRATIE IST VIELFALT. Bis jetzt haben sich die demokratischen Systeme noch am widerständsfähigsten erwiesen, auch wenn immer wieder der Totalitarismus an ihnen zu nagen versucht. Der scheint allerdings auch irgendwie im Menschen angelegt. DEMOKRATIE IST VIELFALT. VIELFALT IST DEMOKRATIE. München ist bunt und soll es bleiben. Das war schon mal anders. Nie wieder. Bunt für immer. VIELFALT IST DEMOKRATIE UND DEMOKRATIE IST VIELFALT. Und schon melden sich die Defätisten. Zu viel Demokratie blockiere. Eine zu bunte Parteienlandschaft gefährde die Demokratie. Klar, so essentiell Buntheit für Demokratie ist, so essentiell ist es, Kompromisse zu finden, gemeinsame Lösungen. DEMOKRATIE IST VIELFALT. Ist aber auch die Fähigkeit zum Kompromiss. DEMOKRATIE ERMÖGLICHT VIELFALT. UND ERST VIELFALT ERMÖGLICHT DEMOKRATIE. UNITED IN DIVERSITY. |
22.06.2024 | Eine Glückliche Gesellschaft meint : Was sind wir doch für eine glückliche, ja paradiesische Gesellschaft. Feiern rundum in München an diesem Wochenende. Die Stadt geflutet mit Touristen, Passanten, Fans, Partymenschen, LGBTQ-Aktivisten und -sympathisanten, Christen, Fussballbegeisterten, Adabeis, Feierwütigen jeglicher Couleur. Gute Laune, Glück, Maxistimmung überall. Fröhliche Menschen in bunten T-Shirts. Überall wird getrunken, geschmaust, gelacht, gegrüsst, gebravot, mitgefiebert, geklatscht, getanzt. Die ganze Stadt ist an diesem Wochenende ein einziger Rausch. Ein Bild, wie sich schon Hiernomus Bosch und seinesgleichen das Paradies vorgestellt haben, die Künstler früherer Zeiten, das Paradies auf Erden ist wahr geworden, wird wahr, wird Realität, festliche Realität. Wenn sich da nicht ein paar düstere Akkorde in all das Jubilieren einschleichen würden. Die Stadt muss sparen. Lange nicht gehört. Jahrzehnte ist es her, dass die Ausweitung der Fussgängerzonge noch problematisch war, weil es am Geld fehlte. Vielleicht wird es weniger Blumen geben künftig in der Stadt, kein Geld für mehr Bäume, weniger Wassserspender. Dunkle Akkorde, blutige Akkorde. Nicht allzu weit weg wird ein grauenhafter Krieg geführt, den wir noch aus demokratischen Überlegungen unterstützen müssen. Schauderakkorde, das schmutzige Geschäft mit der Rüstungsproduktion boomt, Geld, was an Bildung, Kultur und an weiterer Lebensqualität abgespart werden muss. - Aber auch diese Bundesregierung denkt nicht daran, endlich die Reichen und ihre Erbschaften demokratisch fair zu versteuern – warum eigentlich nicht? |
21.06.2024 | Verso Ehnung meint :
Versöhnung ist das Hoffnungswort, das sich manchen aufdrängt angesichts der täglichen Blutbäder in der Ukraine. Wie viele Menschenleben hier jeden Tag mutwillig geopfert werden. Wie viele Menschenleben, zivile wie militärische, jeden Tag grauenhaft verenden oder nachhaltig verstümmelt werden. Auch wenn es keine zuverlässigen Statistiken gibt, eine schier unerträgliche Vorstellung, gerade wenn man bedenkt, allein was eine Schwangerschaft bedeutet und wie aufwändig Zivilisierung und Ausbildung eines Menschen sind, wie viel Energie und menschlicher Einsatz in die Bildung des Menschen gesteckt wird. Und dann wird so ein Leben in Sekundenschnelle mit einer Bombe oder einer Rakete, die auch aus Menschenhand stammen, zerstört. Wozu das Ganze? Damit ein schwerkrimineller Diktator sich an der Macht halten kann. Und wenn der Krieg schon mal im Gange ist, dass ganze Industrien ihr Süppchen damit kochen. Dafür muss ein Meer von Blut fliessen. Und so gibt es Gemüter, die finden, das mitanzusehen sei schwer erträglich. Sie wollen die Blutströme stoppen. Sie sehnen sich nach einem Mittel, das den Teufelskreis zu durchbrechen imstande ist. Das Heilwort heisst Versöhnung. Es beruft sich zum Teil auf die christliche Lehre. Wenn Dich einer auf die Backe schlägt, so halte ihm die andere hin statt zurückzuschlagen. Allerdings ist die Frage, ob im Fall der Ukraine und des durchtriebenen, zynischen russischen Diktators diese Haltung hilfreich wäre. Das bedeutete doch im Fall der Ukraine, ihm nicht nur die Teile zu überlassen, die er bereits erobert hat, sondern ihm noch mehr anzubieten, streng christlich gedacht. Da er es dabei wohl kaum belassen würde, hiesse das in letzter Konsequenz, sich direkt in die Sklavschaft begeben, sich seiner Herrschaft unterwerfen, auf all die Dinge wie Demokratie und Grundrechte zu verzichten, die wir für wesentlich westliche Errungenschaften halten. Ob das noch im christlichen Sinne wäre? Man kann es drehen und wenden wie man will nach all den Erfahrungen mit dem gestörten Bürschchen von Charakterlumpen im Kreml, Versöhnung wird in der Ukraine zum Alternativwort für selbstmörderisches Verhalten. |
20.06.2024 | Demokratie Dilettant meint : Er schon wieder. Er, der Bayer. Der, der schon mit dem Polizeiaufgabengesetz von den Gerichten eine Rüge eingefangen hat. Ihm steht einmal mehr die Demokratie störend im Weg, jetzt, wo er kapitale Fehler seiner selbst und seiner Partei mit katastrophalen Auswirkungen wieder glattbügeln soll. Es rächt sich heute, und wird vermutlich an wirtschaftlichen Zahlen immer deutlicher, brennt also der Politik und ihm unter den Nägeln, dass er und seine Partei dem Wahlvolk immer das Blaue vom Himmel versprochen haben, keine Verspargelung der Landschaft, keine neuen Stromtrassen, die die Landschaft zerschneiden. Gleichzeitig waren sie an einer Bundesregierung beteiligt, die panikartig den überhasteten Atomausstieg beschloss. Sie wussten also um absehbare Deckungslücken mit Strom. Sie taten aber scheinheilig wie Gottesanbeterinnen so, als hätte der liebe Gott ein Einsehen mit dem auserwählten Volk der Bayern und würde es „dann“ schon richten. Jetzt ist „dann“ und der liebe Gott ist wohl grad anderweitig beschäftigt, als die Bayern ausreichend mit bezahlbarem Strom zu versorgen. Kehrtwendung also in der bayerischen Staatspolitik: urplötzlich sollen Windräder auf Teufel komm raus aufgestellt werden. Manchen wird das dann doch zuviel. So haben ein paar Bürger, was ihr gutes Recht ist und was jahrelang bayerische Staatsraison war, das Aufstellen von ein paar Windrädern per Bürgerentscheid verhindert; gelehrige Schüler der Staatspartei. Ha. Ha. Und jetzt regt diese sich in Figur ihres Ministerpräsidenten über die Demokratie auf. Sie würde verhindern und blockieren. Was nicht passt, soll ergo passend gemacht werden. Jetzt will dieser demokratisch offenbar mit gravierenden Erkenntnislücken ausgestattete Ministerpräsident kurzerhand die Demokratie seinen Wünschen gemäss anpassen, will sie stutzen, will die in Deutschland eh schon nicht überbordenden Bürgerrechte einschränken. So dass ruhig von Demokratiedilettantsimus gesprochen werden darf. Für einen stolzen Freistaat wie Bayern wirkt das doch überaus mickrig und knickrig. --- Dazu passt in trauriger Konsequenz, dass von diesem Ministerpräsenten so gar nichts Verwertbares kommt im Hinblick auf seine genuine Aufgabe hinsichtlich Generalsanierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes, einer Säule der Demokratie. Die rottet längst zweckentfremdet als Pfründenstadl vor sich hin, wird dem Hickhack der Nichtzuständigen überlassen, wendet sich angewidert und fatalistisch schulterzuckend vom aufkommenden Extremismus in der Politik ab, den sie doch vorbeugend verhindern sollte. |
19.06.2024 | Digitale Diskriminierung meint : Wie die Deutsche Bahn demnächst mit Bahncard und Supersparpreis wird auch das Filmfest München auf den Zug der Digitalen Diskriminierung aufspringen. Es gibt da Publikumswettbewerbe, die sind nur offen für Leute, die Geräte haben, mit denen QR-Codes entschlüssel- und handelbar sind. Wer kein solches Gerät hat, kann – und darf - an diesen Publikumswettbewerben nicht teilnehmen. Auch das Münchner Filmfest trägt ihr Körnchen bei zur Spaltung der Gesellschaft in Digis und Non-Digis und verzerrt so nebenbei noch die Publikumsmeinung, macht sich also einen vor; das ist auch den Filmen gegenüber unfair. Immerhin sind die Non-Digis noch nicht ausgeschlossen vom Filmbesuch und auch das Programm liegt jetzt allerorten auf in Papierform. Die Filme: 100 YARDS AFTERSUN DIE AKADEMIE ALL WE EVER WANTED ALL WE IMAGINE AS LIGHT ALLEN SUNSHINE ALLES FIFTY FIFTY AM ENDE DER WAHRHEIT DAS ANDERE ENDE DER STRASSE ANGEMESSEN ANGRY ANNA ANOTHER GERMAN TANK STORY BALOMANIA BEN AND SUZANNE A REUNION IN 4 PARTS BEST OF FILMSCHOOLFEST BEYOND THE FOG BLACK BOX DIARIES BORN TO BE WILD EINE BAND NAMENS STEPPENWOLF BORROWED TIME A BOY AND A GIRL CALL ME LEVI LOS CAPITULOS PERIDIDOS CAUGHT BY THE TIDES O CHALE COMME UN FILS CONFIDENZA CONTINENTE O CORNO THE DEAD DON'T HURT O DIA QUE TE CONHECI DIAMANT BRUT DIDI DOPPELGÄNGERS DORMITORY DOWNTOWN 81 DURCH FELSEN UND WOLKEN EDGE OF SUMMER EEPHUS EINE ERKLÄRUNG FÜR ALLES EMPFÄNGER UNBEKANNT ENEA ENSAYA PARA LA MEMORIA DIE ERMITTLUNG EUROPA EZRA EINE FAMILIENGESCHICHTE FORTRESS MARIUPOL LAST DAY AT AZOVSTAL DIE FOTOGRAFIN FRAGMENTS OFICE FRANCES FRAU AUS FREIHEIT THE FRENCH ITALIAN FRISCH FUCHS UND HASE RETTEN DEN WALD FÜHRER UND VERFÜHRER THE G DIE GESCHÜTZTEN MÄNNER GIN THE GREAT LILLIAN HALL HALLO SPENCER DEER FILM HANS EIN JUNGE IN DEUTSCHLAND A HAPP DAY THE HEIRLOOM HESITATION WOUND LOS HIPERBOREOS HOARD HOLLY IGITTI IM ROSENGARTEN THE IN BETWEEN IN THE LAND OF BROTHERS IN THE SHADOWS LES INDESIRABLES IT IS QUIET HERE JAKOB ROSS LES JOURS HEUREUX KALAK KATI EINE KÜR DIE BLEIBT KHARKIV MUSIC FEST DID HAPPEN KHAYT KINDS OF KINDNESS KLANDESTIN KRISHNAMURTI LA REVOLUTION DU SILENCE EL LADRON DE PERROS LANDRIAN LARS IST LOL LITURGY OF ANTI TANK OBSTACLES LOUSY CARTER LOVE SUCKS MADAME SIDONIE IN JAPAN EIN MANN SEINER KLASSE MEIN KIND MEIN NAME IST EDGAR UND ICH HABE EINE KUH MEMORY MICHA DENKT GROSS LES MIENNES MILCH INS FEUER MESERICORDIA NO MAMMA MORIR ANTES DE MORIR MOTEL DESTINO MÜNSTER UND KANDINSKY LA MUJER SALAJE MUXMÄUSCHENSTILL NATATORIUM THE NIGHT VISITORS UNA NOCHE CON LOS ROLLING STONES OPERATION BLUE SKY ORDNUNG PARIS PARADIES THE PEASANTS PEDAGIO PERFEKT VERPASST PETRA KELLY ACT NOW PLANET MAGNON A POEM FOR LITTLE PEOPLE POISON LA PRACTICA PUAN THE QUEEN OF MY DREAMS REALM OF SATAN RETRATO DE UM CERTO ORIENTE RUMOURS SABBATICAL BAD JOKES SAMIA SCHIRKOA IN LIES WE TRUST DIE SCHULE DER FRAUEN SEM CORACAO SHADOW OF FIRE SIMON DE LA MONTANA SIROCCO UND DAS KÖNIGREICH DER WINDE SISTERQUEENS SNOW LEOPARD SONNENPLÄTZE SPIELABEND THE SPOILS STRESS POSITIONS STÜRMISCHES WETTER THE SUBSTANCE LE SUCCESSEUR SUJO SWIMMING HOME TATAMI TETSUO THE IRON MAN THREE WINDOWS ON SOUTH WEST TO A LAND UNKNOWN TOD DEM BIKINI TODAYS SUNLIGHT FALLS WEAKLY ON YOU TÖDLICHE SCHATTEN TONSPUREN TOUCH TURMSCHATTEN UNDER A BLUE SUN UNERHÖRTE DINGE UNGESCHMINKT VARIETY VENI VIDI VICI LA VOIX DES AUTRES WE STRANGERS WER OHNE SCHULD IST WHEN THE LIGHT BREAKS WHITE FLAG WILD SYTLE WIR FÜR IMMER WITH LOVE AND A MAJOR ORGAN XOFTEX ZWEI ZU EINS |
18.06.2024 | Achtzehntausend meint : Achtzehntausend Euro, was ist das schon, was sind das schon. Das kommt auf die Relation an. Für vielleicht zehn Prozent der Bevölkerung, den armen Teil, heisst es, dass sie nicht mal soviel Geld im ganzen Jahr netto verdienen. Vielleicht sind es zehn Prozent oder mehr oder weniger. Es dürfte immer noch ein bemerkenswerter Teil sein. Achtzehntausend kostet aber auch die teuereste Suite im eben klammheimlich und ohne Trara eröffneten Hotel Ko-Enigshof am Stachus in München. Und wenn man für drei Stunden noch das Spa mietet und nicht knickrig ein Trinkgeld obendrauf packt, so sind die zwanzigtausend Euro schnell mal weg. Für ein Nacht. Gut, man wird mehrere Personen dort unterbringen können, wenn man denn will. Das ist eine ziemliche Diskrepanz zu kleinen Einkommen. Das ist krass. Das ist extrem. Da klaffen Welten auseinander. Vielleicht hat es ja Schotten gegeben, die beim ersten EM-Spiel dort übernachtet haben. Gestern bei den Rumänen dürften es eher wenige gewesen sein. Menschen aus Rumänien, die Gast in unserer Stadt sind, bevorzugen zum Teil die Gratisübernachtung in der Sonnenstrasse in Türeingängen oder unter Schaufenstervorsprüngen und wo sie ihr Gepäck tagsüber unterbringen. Sie erhalten von guten Menschen Mahlzeiten und Geld und sie würden so viel besser leben als in Rumänien, heisst es. Wahrscheinlich könnte man für das Geld einer Übernachtung in der Suite vom neuen Hotel Ko-Enigshof ein ganzes rumänische Dorf durch den Winter bringen. Hier brechen soziale Unterschiede auf, die vermutlich für das Gleichgewicht in einer Demokratie anfangen ungesund zu werden. Erstaunlich ist, wie gleichgültig die Münchner Infos über solche in den Himmel wachsenden Differenzen hinnehmen. Es ist grade mal eine Notiz in den Zeitungen wert. Sie könnten ja immerhin dazu schreiben, dass aktuell der so superteure Ko-Enigshof von aussen wirkt wie tot. Wenigstens ein bisschen Spott sollte man über solchen Preisexzessen abladen. Die teuerste Leichenkammer der Welt. Vielleicht sind ja Leute, die so im Geld schwimmen, dass sie solche Preise für selbstverständlich halten, eh schon nicht mehr richtig auf dieser Welt, leben in einer Parallelwelt des käuflichen Scheins. Gesellschaftliche Drift. |