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05.01.2017 | Das Blaue meint : Das Blaue vom Himmel versprechen. Das ist Politikeralltag. Die Renten sind sicher. Der Spargroschen ist sicher. Der geblümte Spruch mit den Renten dürfte eine der berühmtesten Fake-News der jüngeren bundesrepublikanischen Geschichte sein, die die Medien verbreitet haben. Mit dem Spargroschen sieht es nicht besser aus. Beiden geht es jetzt mächtig an den Kragen. Die Renten mögen nominal noch gesichert sein. Doch die Rentner können mit diesen Renten immer weniger anfangen, die Mieten steigen, die Krankheitskosten steigen, die Kosten für den öffentlichen Verkehr steigen, die Stromkosten steigen, der Rundfunkzwangsbeitrag belastet kleinere Renten überproportional (die Zeitung können sie sich schon gar nicht mehr leisten) und der Spargroschen, der die Rente aufbessern sollte, wirft nichts mehr ab. Die Banken fangen zusätzlich an, an der Gebührenschraube zu drehen (sie könnten ja auch bei den Gehältern ihrer Chefs mit Sparen anfangen!) und knabbern so an den Renten, die nicht für sie gedacht sind. Dieses Jahr kommt es noch schlimmer. Denn die Inflation nimmt offensichtlich Fahrt auf, tüchtig Fahrt auf. Das bedeutet für den Rentner mit dem Spargroschen, er wird noch stärker geschröpft. Mit der Rente kann er, so sicher sie sein mag, noch weniger anfangen, weil die Lebenshaltungskosten deutlich steigen, weit schneller als die Rentenerhöhungen und der Spargroschen, der wirft jetzt nicht nur keine Zinsen mehr ab, der wird durch die Inflation noch innerlich ausgehöhlt. Hat die Politik eine Antwort darauf? Nein. Sie zeigt lieber empört auf das Internet, das Fake-News verbreite. Dass Rentner und Sparer dieses Jahr noch stärker geschröpft werden, ist jedenfalls keine Fake-News. Das ist eine Tatsache, die jeder Rentner und jeder Sparer zu spüren bekommt, tagtäglich. Man darf gespannt sein, was die Politik für Fake-News erfinden wird, um dem zu begegnen. Denn es stehen Wahlen an. Und wenn dem Rentner sein Poulet nicht mehr sicher ist, dann kann es heiss werden für die Regierenden, die so sehr an ihren Sesseln kleben. |
04.01.2017 | Kleiner Hupfer meint : In dem ansonsten von Schockstarre gelähmten 2016 gab es ganz am Schluss einen kleinen, kaum beachteten Hupfer: die Inflation ist im Dezember plötzlich auf gegen zwei Prozent hochgesprungen nach jahrelanger Stagnation um den Nullpunkt. Das war für Draghi die Begründung für seine abenteuerliche Euroaufblaserei gewesen, dass er Angst vor Deflation hatte und er ja für die Geldwertstabilität sorgen müsse. Es gab immer schon Stimmen, die darauf hinwiesen, dass die Deflationsgefahr klein sei, dass diese Nullinflation viel mehr auf den extrem niedrigen Ölpreis zurückzuführen sei, dass mithin Draghis Blow-Job unnötige Risiken herbeiführe. Jetzt haben sich die Ölproduzenten zusammengerauft und sind dabei, Öl deutlich zu verteuern. Wodurch die Inflation bei uns angeheizt wird und Draghi, wenn auch nicht unbedingt aus eigenem Wirken, sein Ziel bald erreicht haben könnte: die zwei Prozent Inflation (aus welchen ökonomischen Weisheiten heraus die auch immer gewünscht sein mögen). Das hiesse, dass er seinen Blowjob bald als erledigt betrachten müsste. Was bedeutete, dass die Nullzinspolitik sich ihrem Ende näherte, dass er das Macromar für den Euro absetzen müsste, dass der billionenschwere Anleihenankauf aufhören müsste. Es kann also sehr lebendig werden dieses Jahr an den ökonomisch-finanziellen Fronten. Denn die Auswirkungen einer merklichen Bewegung in diesen Dingen sind gigantisch. Allein auf den deutschen Bundeshaushalt, wenn die unvorstellbar hohen Schulden wieder anfangen richtig Geld zu kosten, wenn die Bundesregierung nicht mehr wie bisher unter Haushaltspolitik verstehen kann, Geld wie mit der Giesskann über das Land verteilen, sondern wenn sie plötzlich wieder sparen muss, wenn sie Wohltaten zurücknehmen muss. Da kann es plötzlich quicklebendig werden in unserer wohlstandsschläfrigen Demokratie. Weil auch die Bundesregierung, diese grosse Koalition, sich ganz eigennützig des Draghi-Effektes der Milliardenentlastung bei den Schuldendiensten bedient hat und darauf verzichtet hat, den Haushalt zu reformieren, zu verschlanken, weil sie Politik interpretiert hat, allen Segnungen zukommen zu lassen, weil sie sich gemütlich eingerichtet hat, statt die mit der Nullzinspolitik verbundenen Forderung nach Reformen nachzukommen. Es kann sehr lebendig werden im Lande, wenn die Geldfront in Bewegung gerät. Und darnach sieht es aus, wie es augenbliks nach einem meteorologischen Sturmtief aussieht. |
03.01.2017 | Vert Itelt meint : Die SZ vertitelt gleich die erste Ausgabe des Jahres am 2. Januar mit „CDU warnt CSU vor 'Säbelrasseln'“, als ob irgendwen das Kasperltheater dieser Parteien noch interessiert. Der wache Zeitgenosse hat längst mitbekommen, dass solche Nummern durchaus hinter den Kulissen abgesprochen sind (Du spielst den Bad Cop, ich den Good Cop), um von den wahren Problemen abzulenken. Die SZ als brave Hofbereichterstatterin tut so, als hätte das Wahrheitsgehalt und sei ein Bericht aus der bundesrepublikanischen Realiät. Sie beweist hiermit selbst Realitätsblindheit. Es wirkt, als sei sie triefend dankbar, dass sie über diese mässige Inszenierung aus erster Hand brühwarm berichten darf. Sie gibt sich damit selbst als Teil des Systems zu erkennen, das um Einfluss und Pfründen bangt, falls das Wahlvolk im Herbst an den Urnen zu verstehen gibt, dass es die Nase voll hat von solcher Theaterei, mit welcher vielleicht anno dunnemals noch Wahlen gewonnen werden konnten. Nur läuft das nicht mehr so in der Demokratie 4.0, in der die freie Meinung weniger gängelbar ist denn je, schon gar nicht mit so billigen Schlagzeilen. Rein theoretisch könnte das einsten liberale Blatt durchaus eigene, unabhängige Akzente setzen. Wenn es sich um Steuerosen handelt und dergleichen, um Kriminalgeschichten, so tut es das ab und an und recht erfolgreich. Wenn es aber um die Entfachung einer urdemokratischen Diskussion geht, so scheint ihr Geist weitgehend von Finanz- und Pfründeninteressen gelähmt. So dürfte denn auch sie auf der Liste der Kandidaten stehen,
die als erstes Opfer der Demokratie 4.0 werden, weil sie die Zeichen der Zeit nicht wahrhaben wollten. Wie anders wäre es, wenn sie Position bezöge, indem sie auf schmerzhaft wunde Punkte dieser Demokratie aufmerksam machte, wenn sie titeln würde: Rundfunkzwangsgebühr zu Lasten der Einkommensschwachen: ganz undemokratisch. Oder: Bundespräsidentenhinterzimmergeschachere unterminiert Demokratie, entmannt die Bundesversammlung. Solchen Mut hat die SZ nicht. Sie horcht nicht hinein in die Schmerzen im Lande. Sie lässt sich lieber von der Regierung hofieren und ist stolz auf ihren Logenplatz am staatlichen Hof- und Schmierentheater und berichtet über Patzer oder wenn die Aufführung mal aus dem Ruder läuft. Lieber in Unfreiheit zugrunde gehen, als forsch ums Überleben in der Demokratie 4.0 kämpfen, die viel offenere, viel klarere Wort über die essentiellen Dinge im Lande braucht und nicht Titelstories vom Bundeshoftheater. |
02.01.2017 | Zwoo Null Eins Sieben meint : Zwoo Null Eins Sieben hört sich deutlich lieblicher und sanfter an als Zwoo Null Eins Sechs. Und hat auch milder angefangen, nicht mit Klöpsen wie das letzte Jahr horribilis. Das wäre Grund zu Optimismus, die Zwoo, die Null, die Eins, die Sieben, Quersumme Zehn. Zehn Zehen. Und doch, und doch stimmt eines skeptisch, nicht dass Wahlen anstehen, aber dass das bisherige Manipulationsmonopol der herrschenden Parteien in trauter Einheit mit dem Medien, die im Kanzleramt ein- und ausgehen, erodiert wie die Gletscher in den Alpen. Das ist ganz klar den Freiheitsmöglichkeiten des Internets zu verdanken, was kein Grund ist, dieses zu verteufeln. Aber das Polit- und Medienestablishment hat bisher keine Antwort darauf, dass Meinungen, die sie nicht beeinflussen kann, einen breiteren Zugang zum Wahlvolk finden und damit Einfluss auf den Ausgang der Wahlen nehmen. Die Politik – und auch die bisherigen Leitmedien – sind hoch verunsichert, denn Meinungen und Ansichten, die sie bisher unterm Deckel zu halten vermochten, bahnen sich jetzt umso unbändiger auf den neuen Kanälen ihren Weg, und die müssen längst nicht alle undemokratisch, rassistisch oder fremdenfeindlich sein; es gibt Dinge, die die bisherige Politik für Selbstverständlicheiten nimmt, die gar keine sind, was sie aber nicht wahr haben will (undemokratisches Ausmarachen für die Besetzung der Position des Bundespräsidenten unter Aushebeln der Funktion der Bundesversammlung oder die antidemokratische Finanzierung des Gemeinschaftswerkes öffentlich-rechtlicher Rundfunk oder Lügen wie die Ausländermaut usw.). Die herrschende Politik ist irritiert, weil ihr eingefahrenes und längst problematisches Verständnis von Demokratie immer weniger beim Wahlvolk verfängt. Das Establishment sieht sich in Gefahr. Und da fängt die Skepsis an. Denn bisher ist die Erfahrung die, wenn die Politik in die Enge getrieben wird, versucht sie nocht mehr zu tricksen, noch mehr manipulativen Einfluss auf die öffentliche Meinung zu nehmen mit dem Frisieren von Statistiken, mit dem Schönschreiben des Armutsberichtes beispielsweise, … und just dieses Spiel wird von einem wachsenden Teil des Stimmvolkes durchschaut. Die Gefahr ist, dass die Politik im Bewusstsein, dass Gewissheiten schwinden, anfängt zu strampeln wie der im Moor Versinkende und damit immer weiter in den Sumpf hineingerät. Rettungslos. Es wäre das Wunder dieses Wahljahres, wenn die Politik und vielleicht mehr noch die Medien angesichts kühler Analyse diese Zeitentwicklung radikal zu offenen, ungeschönten Worten finden würden und damit – und nur damit – dem rasanten Vertrauensschwund etwas entgegensetzten. Dann könnte 2017 sogar zu einem beachtlichen Jahr werden. |
01.01.2017 | Street Words CXLIV meint : Ich hab 17.30 einen Termin. Und die war heute im Büro, hohe laute Stimme, sehr laut. Guck, der holt den Geldbeutel raus. Ähm, gibt mir ne Sekunde. Du musst nicht aussehen wie Jona. Echt Glück gehabt, Mensch. Ja, du hast ja noch zwei Wochen. Alle waren dabei, auch der Koch. Aber die sind alle so gscheit. Ich mein, so ne optimale Besetzung sollte die Filiale leiten. Jetzt, da hinten, ist das erstaunlich problemlos. Das ist das bayerische Fernsehen. Das nächste Mal, wo ich bei denen war, hat er mich nur bis zum Bus begleitet. Hast auf MTV das gsehn, da hab i ausgschalten. Ich weiss, Neurodondron hiess das. Die eine hat natürlich Format und die andere nicht und das ist so ein bisschen die schwierige Situation dort. Ich hab die Ausbildung gemacht, ich habs nie durchgezogen. Oder in der Anlage von dem Scheich als Animateur. Und in Spanien Kindergeld kriegen. Und dann nur bei einem weit fortgeschrittenen Status. Das fängt ja gar nicht an. Der wird auch so nervös gewesen sein. In jenen Anfängen zu Fassbinders Zeiten. Da sagen die Mitarbeiter, da haben wir uns wieder a Viertelstund aufghalten bei ihr. Hallo Ficksack, lass mir Platz. Aber ich sage die Wahrheit. Ich fühl mich gut. Genauso der Kocherlball. Und da ist das dann komplett eskaliert, das war eine so unfriedliche Atmosphäre. Das sah ja wie ein Schlachtfeld so ein bissl aus. Die mit mir auch auf ner Vernissage war. Und wenn wir dann einen Wochenendheimfahrer haben. Pack! Thats insane, I mean, that's totally insane. Hinten auf der linken Seite 100 Meter. Mia ham ja gsagt, mia gengn bieseln, du hast ja gfragt, bieseln. Ausser du kaufst aus Fairness, dann komm ich mit. Solche Deppen sind das. Ja, so eine kleine Familie haben. Der soll sich nichts denken, es ist alles ok. Um sieben Uhr kommst du im Fernsehen, ich habs in der Vorschau gesehen. Das muss man nicht grossartig üben. So mögen mias. Erste Kasse bitte nutzen. Dahingehend sag ich mal, bin ich froh, dass es so ist. |
31.12.2016 | Kackjaar meint : War das ein Kackjahr. Fing mit Behördenversagen an (Terror-Fehlalarm am Münchner Hauptbahnhof und Grabsachalarm auf der Kölner Domplatte), steigerte sich zum Amoklauf in München inklusive Massenpaniken in der Stadt (die der von Medien und Behörden einvernehmlich gestreuten Terrorangst zuzuschreiben war) mit der Folge eines mauen, eingekesselten Oktoberfestes und endete mit krassem Behördenversagen und der Folge des Attentates mit vielen Toten auf einem Berliner Weihnachtsmarkt. Zudem ist München Schrittmacherin der Exklusion, Diskrimierung und Schikanierung von mobilitätseingeschränkten Menschen mit der testweisen Verfügung der Fussgängerzonenvorschrift für die Sendlinger Strasse. Wer immer mobilitätseingeschränkt und auf ein Auto angewiesen ist, hat jetzt noch Behördenerlaubnisse gegen Entgelt einzuholen, falls er/sie überhaupt noch reingelassen wird. Als Feigenblatt gegen diese Blösse hat die Stadt an einer Brandmauer am Hotel Louis am Viktualienmarkt eine Installation für ihre vorbildliche Inklusionspolitik angebracht. Ein Jahr, das das Vertrauen in Staat und Regierung markant untergraben hat. Die haben selbst viel dazu beigetragen. Mit ihren Facebookauftritten verscherbeln Regierung und Medien die Daten ihrer Bürger/Kunden/Klienten/Leser/User und von deren Freunden ungefragterweise an die gierigen Datenkraken, die sich um deutsche Gesetze und um Datenschutz einen Deut kümmern und die sogar nach Meinung von Medien und Regierung mit Lügenverbreitung Wahlen beeinflussen; hier scheint es sich um ein Eigentor mit nachhaltigem Vertrauensverlust zu handeln. Mit dem Veitstanz von drei Politikalphatieren um die Nominierung des nächsten Bundespräsidenten und der damit einhergehenden praktischen Entmachtung der Bundesversammlung (noch dazu mit einem schmierigen Kandidaten!) haben Staat und Politik weiter an Glaubwürdigkeit verloren. Indem sie das brennende Thema der Finanzierung des an sich wichtigen Gemeinschaftswerkes Öffentlich-Rechtlicher-Rundfunk ignorieren und damit zu verstehen geben, dass sie das Unrechtsmodell von Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof mit der Haushaltszwangsgebühr für rechtsstaatlich und demokratisch halten (je schwächer ein Haushalt wirtschaftlich ist, desto stärker muss er sich an dem Gemeinschaftswerk beteiligen, je stärker ein Haushalt wirtschaftlich ist, desto schwächer muss er sich an dem Gemeinschaftswerk beteiligen), verlieren sie weiter massiv an Glaubwürdigkeit. Indem sie auf den Tsunami der Altersarmut, der sich am Horizont abzeichnet, lediglich reagieren, indem sie quasi ein paar Sandsäcke am Strand vorbereiten (da 50 Euro mehr und etwas für die Mütter und einige sollen früher in die Rente!), trägt weiter zum sich akzelerierenden Vertrauensverlust bei. Offenbar kann der generell immer noch vorhandene Wohlstand, wenn er an den Rändern auch mächtig bröckelt, diesen Vertrauensverlust in keiner Weise wett machen (hat es je zuvor ein so breites Angebot an Kulinarischem aus aller Welt in den Supermärkten gegeben, sind die Leute je zuvor so viel und so weit in den Urlaub geflogen?). Immerhin: nun hat dieses Jahr bald abgekackt. Keine Tränen. Keine Wehmut. |
30.12.2016 | Pop Uli S. Mus meint : Der Populismus. Der Populismus. Der ist ein Bösewicht. Der Populismus. Der Populismus. Der tanzt und wuchert in den Wunden der Demokratie und tobt und wütet. Der Populismus. Der Populismus. Das ist der Kopfstand. Das ist der Kopfstand. Der Populismus. Der Populismus. Der ist an allem Schuld. Der Populismus. Der Populismus. Der gedeiht da, wo die Regierung glaubt, sie muss nicht hinschauen. Der Populismus. Der Populismus. Der bringt Leben in die Bude. Der Populismus. Der Populismus. Er lebt von der Blase, in die die Herrschenden sich einlullen. Der Populismus. Der Populismus. Das ist der kollaterale Fun. Der Populismus. Der Populismus. Der ist ein Kellerkind. Der Populismus. Der Populismus. Der ist sowas von schräg. Der Populismus. Der Populismus. Ist doch nur ein Popanz. Der Populismus. Der Populismus. Der ist kein Neutralismus. Der Populismus. Der Populismus. Gedeiht, wenn die Demokratie ermattet. Der Populismus. Der Populismus. Der ist am Po auch finster. Der Populismus. Der Populismus. Ist ein Schreckeinjager, ein Schreckgespenst. Der Populismus. Der Populismus. Steht im Durchzug. Der Populismus. Der Populismus. Ist ein demokratischer Rheumatismus. Der Populismus. Der Populismus. Zeugt nicht von Optimismus. Der Populismus. Der Populismus. Der ist der Biber an den Bäumen der Böschung der Demokratie. Der Populismus. Der Populismus. Der ist kein Norovirus. Der Populismus. Der Populismus. Der gärt und brütet und kokelt. Der Populismus. Der Populismus. Der reisst s'Maul weit auf. Der Populismus. Der Populismus. Er ist der Alptraum eingedöster Demokraten. Der Populismus. Der Populismus. Der ist ein Flunder. Der Populismus. Der Populismus. Will auf den Schaumkrönchen der Emotionen Surfbrett fahren. Der Populismus. Der Populismus. Ist geistige Magerkost. Der Populismus. Der Populismus. Isst Muus und ist ein Isthmus. Der Populismus. Der Populismus. Ihm wird nicht mal ob der eigenen Kacke übel. Der Populismus. Der Populismus. Will mit Schlagwörtern Schlaglöcher stopfen. Der Populismus. Der Populismus. Verspricht die eierlegende Wollmilchsau. Der Populismus. Der Populismus. Ist ein Rattenfänger. Der Populismus. Der Populismus. Ist ein Worthülsenakrobat. Der Populismus. Der Populismus. Fürchtet die Wahrheit wie ein Vampir den Knoblauch. Der Populismus. Der Populismus. Ist der Nachtmahr eingepfründeter Demokraten. Der Populismus. Der Populismus. Wäre ohne den Showfaktor eine graue Kirchenmaus. Der Populismus. Der Populismus. Ist auch nur ein armes Würstchen. Wer ko, der po. |
29.12.2016 | Schiefs Icht meint : Dieser Tage hat ein Herr mit Schmelz in der Stimme (wie andere Gel aufs Haar tun) im öffentlich-rechtlichen Zwangsfunk eine Rede gehalten, die eine gehörige Schiefsicht auf die Welt offenbart. Wenig verwunderlich, lebt dieser Herr doch aus sogenannten Sicherheitsgründen weitgehend abgeschirmt vom Alltagsleben, ist umgeben und wird schier abgewürgt von einem Apparat um ihn herum, der wie ein Krebsgeschwür, wie ein Kropf wächst und wuchert und ihm die sogenannte Realität häppchenweise und stark püriert vermittelt, so dass der Herr die Ingredienzien nicht mehr auseinanderhalten kann. Seine Rede, die er von einem Teleprompter sorgfältig abgelesen hat, dreht sich um das Berliner Attentat mit dem LKW, der in einen Weihnachtsmarkt hineingefahren ist. Aus des Herrn Schiefsicht ergibt sich, dass die Menschen näher zusammengerückt seien wegen dem Attentat. Rätselhaft, wo er diese Erkenntnis herhaben will. Als Schluss daraus zieht er, dass die Menschen dem Staat mehr Vertrauen sollen. Ziemlich schräg, nachdem das Attentat leicht hätte verhindert werden können, wenn die staatlichen Organe ordentlich funktioniert hätten. Es liegt also nicht am Fehlen von Gesetzen. Dass das Attentat möglich geworden ist, liegt am Versagen staatlicher Organe. Doch der Herr im Anzug am öffentlich-rechtlichen Zwangsfunk bittet um Vertrauen in eben diese Staatsorgane. Kopfschütteln in den hinteren Rängen. Der Herr muss ziemlich blind sein. Ihm ist offenbar auch nicht bewusst, dass just die Finanzierung des Zwangsfunkes, den er zur Verbreitung seiner Schiefsicht benutzt, zu einem Auseinanderdriften der Gesellschaft führt, von der er behauptet, sie rücke wegen dem Attentat zusammen, denn dessen Finanzierung ist unrechtsstaatlich, belastet die Haushalte umgekehrt proportional zu ihrer Stärke. Der finanziell schwachbrüstige Haushalt muss deutlich mehr Leistung erbringen als der wohlausgestattete, um den Zwangsbeitrag aufzubringen. Der Herr am Fernsehen sieht das nicht. Er muss blind sein. Glaubt er tatsächlich an das, was er da verbreitet? Merkt er nicht, wie Misstrauen in den Staat entsteht, wenn drei Führungsfiguren untereinander auskungeln, wer sein Nachfolger werden soll, merkt er nicht, wie Misstrauen in die Politik entsteht, wenn dieser Nachfolger, der selbst stark hintenrum engagiert war in die Kungelei, weil er gierig auf das Pöstchen ist, das an Weihnachten über den Zwangsfunk salbungsvolle Worte verbreiten darf, die eine gewaltige Schiefsicht auf die Welt und die Zeit offenbaren, wenn dieser selbst herbeigekungelte Nachfolger, nachdem seine Trickserei offenbar aufgegangen ist, ein unverholen triumphales Siegerlächeln aufsetzt, als dürfe er jetzt endlich zeigen, wer er sei, nachdem er jahrelang nur diplomatisch rumgeeiert hat und sogar wissentlich einen Bundesbürger in einem fremden Kerker hat schmoren lassen und nichts für den Bundesbürger unternommen hat aus Feigheit vor den Amis? So einer kann zum Vornherein nicht der Präsident aller Bürger sein. Glaubt der Herr, der jetzt vom Zusammenrücken und vom Vertrauen in den Staat spricht, die Bürger, die er anzusprechen gedenkt, merken das alles nicht? Haben wir an der Spitze des Staates tatsächlich einen solchen Naivling? Sieht dieser Herr nicht, dass dieser Staat, um dessen Vertrauen er bettelt, widersprüchliche Gesetzgebungen duldet, die dazu führen, dass die Alten aus den Städten vertrieben werden, weil die Rentengesetzgebung im Widerspruch zur Mietgesetzgebung steht und neue Ungleichheiten in der Gesellschaft schafft, die die Menschen auseinandertreibt, statt sie zusammenrücken lässt? Sieht der Herr mit der salbungsvollen Stimme das nicht? |
28.12.2016 | Liebe Mitbürgerinnen, Liebe Mitbürger! IV meint : Wo ich auch keine Lösung sehe, das ist der Umgang mit dem Schwerverbrecher Putin. Nichts anderes ist er, ein mickriger Krimineller an einer Position, die er nicht verantwortungsbewusst ausfüllen kann. Das schnürt mir jedes Mal das Herz zu, wenn ich diesem Fiesling irgendwo begegnen muss und womöglich noch Shakehands machen – nachher wasch ich mir die Hände stundenlang auf dem Klo, richtig kotzen könnte ich. Aber da dürften auch die Medien endlich mehr Klartext reden. Ihn bei jeder Nennung als Schwerverbrecher apostrophieren. Was der allein in Aleppo angerichtet hat, in der Ukraine. Im Umgang mit solchen Schwerbrechern sind wir einfach zu lasch. Aber wenn wir uns ein Wort der Kritik trauen, da kommen sofort die Firmen oder mein Vorgänger oder andere Russlandversteher und dann ist einer, der hinter massenhaftem Mord steht, plötzlich wieder ein attraktiver Salonlöwe, fast ein Heiliger. Aber es gibt auch Dinge im Inland, für die ich mich schäme. Auch wenn ich mich nicht besonders fürs Kino interessieren, aber es ist die Peinlichkeit weltweit schlechthin, wie die pfützenhafte Filmbranche sich den staatlichen Filmpreis, den wir so grosszügig wie niemand auf der Welt mit mehreren Millionen Preisgeld ausstatten, wie ein kleiner Innungszirkel sich diesen Filmpreis unter den Nagel reisst, um das Geld unter sich aufzuteilen ohne jedwede gesellschaftliche Legitimation, aber so tun, als sei es ein Staatspreis. Das lässt Deutschland kleinkariert wie Seldwyla dastehen. Und da die Branche soviel Subvention erhält, fühlt sie sich offenbar in ihrer Arroganz bestätigt. Das ist zwar ein kleiner, aber ein ganz besonders öliger Schmutzfleck in meinem Reinheft. Es sind ihrer noch viele. Ich sehe keine Möglichkeiten, diese ganzen Preisspiralen (Wasser wird teurer, Strom wird teurer, die öffentlichen Verkehrsmittel werden teurer, die Krankenkassen werden teurer, die Zeitungen werden teurer, die Mieten steigen ins Bodenlose, das Geld wird immer weniger wert, die Ersparnisse bringen keine Zinsen und werden mit der von Draghi angepeilten Inflation noch schrumpfen) effizient etwas entgegenzusetzen. Weil Drahgi längst Politik macht und am stärkeren Hebel sitzt. So was kann ich schon gar nicht ertragen. Aber auch im Inland: wir bräuchten ganz neue Modelle für die Renten, damit nicht, so wie es heute ist, die Alten systematisch aus ihren angestammten Häusern und Wohnungen, aus den Städten vertrieben werden, bloss weil ihnen die Renten durch die eben erwähnten, vielseitigen Preistreibereien, brutal immer weiter runtergekürzt werden, obwohl sie nominell sogar gering steigen. Das ist eine gnadenlose Vertreibung von Menschen aus ihrem Lebensumfeld, wie es sie so noch nicht gegeben hat in unserem Lande und das passiert unter meiner Regierung. Auch dafür muss ich grade stehen, dagegen habe ich kein Mittel. Auch das ist ein Grund, warum ich es nicht weiter vertreten kann, diesen Job noch auszufüllen. Ein weiterer Schmerzpunkt ist der Terror, der in meiner Regierungszeit Deutschland erreicht hat. Da schäme ich mich umso mehr, als ich damals blind in Gefolgschaft von Bush Junior mit in den Irakkrieg gezogen wäre. Immerhin haben wir den ja passiv unterstützt. Und jetzt zündeln wir mit in Syrien. Ja, es stimmt, ein Flüchtlingsmädchen hat mein Herz aus Stein kurzfristig erweicht; prompt habe ich eine Torheit begangen und die Grenzen für alles was kreucht und fleucht öffnen lassen, Gebildete, Armselige, Abenteurer, Opportunisten, Verfolgte, Geknechtete, Asylbegtrüger, Grapscher, Vergewaltiger, Terroristen, kommet alle her zu mir, die ihr irgendwie belastet seid. Und auch davon habe ich mich bis heute nicht erholt, das lastet auf mir wie ein Mühlstein, den zu tragen ich nicht länger bereit bin. Ich trete zurück und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
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26.12.2016 | Liebe Mitbürgerinnnen, Liebe Mitbürger! III meint : Unsere Demokratie hinkt leider hinter der Frische und der Lebendigkeit und der Flexibilität der neuen Medien weit hinterher. Wir haben geglaubt, wir können alles im stillen Kämmerlein, in dunklen Hinterzimmern ausmarchen. Wir haben uns daran gewöhnt, dass das, was die Zuschauer zu sehen bekommen von unserem Bundestag, nur noch eine Fassadenveranstaltung ist, dass die Auseinandersetzung hinter den Kulissen stattfinden, viele Verarbredungen, zu denen die Parlamentsversammlung dann nur noch eine Art Alibiübung abgibt. Ein weitere Grund für mich, dass ich dieses Amt nicht mehr weiter verantworten kann, das sind auch die Waffenlieferungen, die wir mit steigendem Erfolg auch in Krisenherde tätigen; obwohl wir doch alle immer vom Frieden reden. Das ist leider eine reine Farce, das kann ich Ihnen versichern. Wir Politiker haben kaum eine Chance, der Rüstungslobby Wünsche auszuschlagen. Das hat sich in Jahrzehnten so etabliert, eine Hand wäscht die andere. Da kann man nicht einfach kommen und das anders machen. Ich habe auch schlaflose Nächte wegen dem, was Deutschland in Afhganistan angerichtet hat; wir haben da gemordet. Und nichts aufgebaut. Dem Land geht es schlecht, es blutet intellektuell und personell aus. Und wir reichen nicht die Hand. Wir schicken Asylsuchende dahin zurück. Es ist grauenhaft. Ich möchte das nicht weiter verantworten. Das sind die christlichen der Gründe, die mich zum Rücktritt bewegen. Das Problem ist auch, wenn ich weiter an der Macht bleibe, so hat kaum jemand in meiner Partei die Möglichkeit, neben mir zur überzeugenden, politischen Persönlichkeit heranzureifen. Auch das ist in der Struktur solcher Macht angelegt, die ich mir in über zehn Jahren angeeignet habe; dass dazu gehört, potentielle Konkurrenten frühzeitig wegzukicken oder auf schöne, zahnlose Posten wegzuloben. Da bin ich selbst erstaunt, wie erfolgreich ich war, da hat keiner mehr sich getraut Pieps zu machen. Das war ja irgendwie auch ein lustiges Spiel, weil diese Böcke alle so von sich eingenommen sind. Das bin ich zum Glück nicht. Das hat was mit meiner Herkunft zu tun. Aber jetzt möchte ich mich dem Land nicht weiter zumuten. Denn die soziale Schieflage kann unter meiner Herrschaft, so wie ich Herrschaft begreife, nur noch grösser, eklatanter und gefährlicher werden. Und ich habe keine Lust und auch keiner Kraft mehr, mich mich mit den dämlichen Lobbies und Interessenvertretungen anzulegen. Das ist nur mühsam.
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25.12.2016 | Liebe Mitbürgerinnen, Liebe Mitbürger!! II meint : Nach meinem Rückzug aus der Politik möchte ich die Erfahrungen, die ich in all den Jahren gemacht habe, reflektieren und ein Standardwerk für den Umgang mit der indirekten Demokratie und wie ihre Klippen zu umschiffen sind, herausgeben. Ich möchte nicht, dass noch mehr Talente wie ich sich in unfruchtbaren Grabenkämpfen und unendlichen Konzessionen an Tausend Lobbies verausgaben und letztlich politisch scheitern so wie ich. Ich möchte im Interesse des Landes zurücktreten. Es tut mir leid, dass es unter meinen Regierung faktisch stündlich ungerechter geworden ist im Lande. Trotzdem habe ich mein Bestes gegeben und ich will Ihnen nicht aus dem Nähkästchen berichten, welchem Druck wir Politiker seitens dieser bescheuerten Lobbies ausgesetzt sind, die sich zwar Interessenvertretung nennen, die aber nur versuchen, Vorteile auf Kosten anderer herauszuschlagen und diese gesetzlich von uns festzimmern zu lassen. Es sind keine schönen Geschichten; da können kein Staatsempfang, keine dekorativen Soldaten, kein roter Teppich, keine wichtigtuerischen Limousinenkonvois darüber hinwegtäuschen. Ich muss Ihnen auch gestehen, dass wir hier in Berlin zwar mit Schrecken die Entwicklungen in anderen Ländern verfolgen, was das Internet überall anrichtet von den gescheiterten arabischen Rebellionen bis zur Trumpwahl in Amerika und dass Russland jetzt versucht, auf diese Weise bei uns hineinzuregieren, das erfüllt mich mit grosser Sorge. Wir sind dem nicht gewachsen. Wir haben die Lüge bislang als lässliches demokratisches Kampfmitteln, nicht aber als ein Mittel auf Leben und Tod praktiziert. So hatten wir bislang unsere schöne Ruhe wie in einem kleinen Gärtchen, alles war übersichtlich, man kannte die Gegner und die Finten. Heute sind die wahren Gegner unsichtbar. Sie melden sich einfach nicht. Schon gar nicht bei Umfragen. Oder nur punktuell. Und dann mächtig bei den Wahlen. Es ist ja auch kein Verlass mehr auf die Meinungsumfragen. Die werden von manchen Gegnern brutal ausgetrickst. Im Grund genommen müssten wir zu einer absolut transparten und ehrlichen Politik finden. Wenn wir alles ins Internet stellen, dann kann keiner Geheimnisse von uns knacken. Wir müssen die Wahl des Bundespräsidenten wieder der Bundesversammlung überlassen. Wir dürfen dieses Gremium nicht austricksen. Und das so offensichtlich und in einem wochenlangen Gezerre. Jetzt merke ich, wie peinlich das im Lande ankommen muss.
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24.12.2016 | Liebe Mitbürgerinnen, Liebe Mitbürger! I meint : Das Ende unserer Legislaturperiode naht, das Ende unserer Regierungsperiode naht. Ich versuche offen und ehrlich zu Ihnen zu sein. Meine Bilanz ist ernüchternd. Unter meiner Ägide ist das Land ungerechter geworden. Es gibt zwar viele, denen es gut geht, es gibt einige, denen es sogar hervorragend geht, aber, das ist die Wahrheit, es gibt immer mehr, denen es schlecht geht, die ein für unsere Gesellschaft menschenwürdiges Leben nicht mehr führen können. Ich möchte es nicht abstreiten, wie haben viel gearbeitet und viel erreicht in unserer Regierungszeit. Vielen Lobbies habe ich zum Nachteil der Gesamtgesellschaft zu Vorteilen verholfen, denken sie nur an die Automobilindustrie, die ganze Abgaskacke, die Normen in Brüssel. Wir waren zwar konsequent darin, die Atomkraft vom Netz zu nehmen, aber niemand kann nun wirklich behaupten, handwerklich wäre die Energiewende sauber verlaufen, auch die schafft viele neue Ungerechtigkeiten, einseitige Umverteilungen, letztlich zu Lasten genau jener Schichten, die unter meiner Regierungszeit immer schon die Arschkarte gezogen haben. Aber die sind ja auch ein bisschen selber schuld, dass sie sich nicht mit Lobbies organisieren wie jede andere Industrie auch. Denn wer was von uns will, der muss über die Lobbies agieren, die müssen uns schon ein bisschen auf die Pelle rücken, die haben, weil sie kenntlich sind, den Zugang zu uns. Zu den anderen kann ich nur sagen: Pech gehabt. Das sind nun mal die Regeln in der indirekten Demokratie. Es gibt aber noch einen anderen, bedeutenden Wermutstropfen zu beklagen. Bislang konnten wir etablierten Politiker und Parteien geradezu monopolhaft unsere Versprechungen und ich stehe dazu, bisweilen auch Lügen, ungehindert über die von manchen als Lügenpresse apostrophierten Medien verbreiten. Dieses Monopol ist gestürzt. Inzwischen kann jeder die sozialen Netzwerke zu diesem Behufe benutzen. So macht das Lügen und Versprechen echt keinen Spass mehr. Wie soll man denn noch Politik machen, wenn man nicht vorher Visionen, die im demokratischen Spiel normalerweise Federn lassen müssen, skizzieren kann. Nein, so macht Politik keine Freude mehr. Ich bin jetzt in mich gegangen und habe mich entschieden, nicht nochmal anzutreten, jüngere Kräfte sollen die Chance bekommen, unverbrauchtere, schauen Sie nur mal ein Foto von mir zu Beginn der Kanzlerschaft und heute an. Da erübrigt sich tatsächlich jeder Kommentar. Ich trete auch nicht mehr an, weil ich keinerlei Möglichkeit sehe, das Ruder noch herzumzureissen; der Prozess der sich vergrössernden sozialen Schieflage ist unaufhaltsam, da können ein paar Euros da und ein paar Euros dort nichts ausrichten, auch wenn so Milliarden zusammenkommen und auch bei den Renten sehe ich keine vernünftige Zukunft, wenn wir weiter so rumlavieren, wenn wir unserer Generation noch eine gewisse Auskömmlichkeit und Sicherheit mit den Renten garantieren können, wie wir das bei unseren Nachfahren machen wollen, das ist mir bei der Zeugungsunlust der Bundesbürger rätselhaft. Auch das ist ein Grund, warum ich mich zurückziehe. |
23.12.2016 | Ist In 2016? meint : Ist in 2016 auch nur ein kleines Bisschen mehr Vernunft in die Welt gekommen? Hat sich auch nur irgend etwas ein kleines Bisschen verbessert? Es sieht so gar nicht darnach aus. Zweifelsfrei sei eigentlih nur, dass die Reichen noch reicher geworden sind und dass einige Superreiche sich jetzt die Macht in den USA teilen. Das muss nicht mal das Übelste sein, falls sie so denken wie einsten Ford, der die Arbeiter so bezahlte, dass sie sich auch ein Auto leisten konnten, wodurch Ford noch mehr verdient hat. Also wenn die Superreichen so denken sollten, dass sie noch reicher werden, je mehr Menschen es wirtschaftlich gut geht und dass sie also solche Modelle unterstützen, die Wohlstand breit verteilen, dann müsste das nicht der schlechteste Fall sein. Gut, das ist so eine Hypothese. Ob die wirklich so ticken, wer hat da schon den Einblick und den Durchblick. Man könnte auch einige Deutschlandkarten nebeneinanderlegen; auf einer markiert man die Orte von Terroranschlägen, auf einer anderen die Punkte, wo tödliche Autounfälle stattgefunden haben, Bahnunglücke, eine weitere mit den Pfeilen der Vertreibungsbewegung der Alten aus den Citys, weil sie sich mit ihren Renten die Mieten nicht mehr leisten können und noch eine Karte mit Fähnchen da, wo das Lottoglück zugeschlagen hat. Dann sieht das alles schon wieder ganz anders aus. Gebaut wird wie wahnsinnig im ganzen Land, die Aktien legen ein Jahresendrallye hin, die Steuern fliessen und treten förmlich über die Ufer, die Statistik über die Beschäftigungslage ist hervorragend frisiert, das hört sich doch alles super an. Dumm nur, dass keiner nach dem Bruttosozialglück fragt, wie die es in Bhutan tun. Die Gesellschaft spaltet sich immer mehr. Einmal in die, die glauben, sie sind die Gesellschaft (die gewählte Politik und die Medien und Lobbies, die bei ihr ein und aus gehen), dann diejenigen, die sich ausgestossen fühlen, die mit Mühe nur den Rundfunkzwangsbeitrag von der Haushaltskasse abzweigen können und die dritte Gruppe, die die erste Gruppe am meisten beunruhigt, das sind diejenigen, die formal und wirtschaftlich Teil dieser Gesellschaft sind, die sich aber innerlich abgekoppelt haben, die ihre Infos aus dem Internet holen, dort begierig, wo es überhaupt noch möglich ist, die „Diskussionen“ verfolgen, es sind Leute, die bei Meinungsumfragen merkwürdigerweise nicht auftauchen und die der ersten Gruppe, die glauben, sie seien die Gesellschaft, bei den Wahlen extrem einheizen, jene, die auf die Lügen von Populisten reinfallen und nicht auf jene des Establishments. Oh, oh, das sieht alles nicht gut aus, zu schweigen von der Immobilienblase, die Draghi weiterhin täglich anheizt. Wenden wir uns erfreulicheren Dingen zu: fügen wir noch eine Karte bei mit Fähnchen für jeden Bundesbürger, der sich täglich mindestens eine feine Tasse Kaffee leisten kann. |
22.12.2016 | Der Strassenkehrmaschine Morgenlied meint : Dröhm, dröhm, brummt die Strassenkehrmaschine in der Früh. Advent Advent der Kehricht brennt. Schwarzer Stern. Dröhm Dröhm das ist der Choral der Strassenkehrmaschine. Sie fährt in Achten, Geraden, Linkskurven, Rechtskurven und Kehrtwendungen über das Pflaster und den Teer. Sie schmiegt sich an. Sie will mehr, mehr, mehr DNA-Proben von Rauchern und Trinkern und Fastfoodfressern. Sie sammelt Kippen und Glasränder mit roten Lippen und Wegwerfkaffeebecher. Für sie ist alles lecker, was sie nur kriegen kann. Gummiabrieb von Rad-, Auto-, Motorrad-, Kinderwagen-, Rollstuhl- und Segwayreifen. Kaut Schuk, sie kaut schuk. Lecker, lecker Abrieb. Dazu Brösel von Fritten, Hamburgern, Weihnachtplätzchen, Butterbrezn, Spuke und Vogelschiss. Alles, was liegen bleibt im Laufe des Tages. Es bildet der Kehrichtmaschine Schwarzen Stern. Dröhm Dröhm Dröhm. Sie fegt über alles weg. Sie geht nah ran, drückt, kreist, donnert heran, saugt auf. Sie lässt nichts liegen. Sie frisst Notizen und Noten, Kassenbons, Flaschendeckel und Dosen, Schnürsenkel und stehengelassene Schuhe, Verpackung und Tüten. Müll, Müll, Du bist so reichhaltig. Sie sammelt weggeworfene Worte und Gedanken, liegengebliebene Beziehungen, verpuffte Hoffnungen und gar Auren von vorbeigegangenen Passanten. Sie träumt von Rollkoffergeräuschen. Sie spielt Resonanz dazu. Gelingt nicht ganz. Dröhm Dröhm. Schuhabrieb von guten Menschen, von bösen Menschen, von Reportern und Politikern, von Sanitätern und Mobilitätseingeschränkten, von Gehhilfen und Gehilfen, von Paketzustellern und Kofferverkäufern, von Leuten die Fussgängerzonenvorschriften machen, von Idealisten und Perfektionisten, von Dozenten und Kälberzüchtern, von Goldgräbern und Pflastersteinwerfern, von Bauarbeitern und simplen Shoppern, von Städtehoppern und Grünschnäbeln, von Joggern und Bloggern, Preisrichtern und Möchtegerndichtern, von Brokern und Smokern, von Taschendieben, Schürzenjägern, Advokaten und anderen Tricksern und von Barockliebhabern. Dröhm Dröhm nichts entgeht der Strassenkehrmaschine, keine Schuppen, keine Haare, wenn sie ihren Morgenchoral anstimmt und rotiert und brummt und dröhmt. Denn sie weiss, Advent, Advent, der Kehricht brennt. Die Kehrichtmaschine kann dir erzählen, was tags zuvor los war. Wieder ein guter Tag. Nein gestern nicht, da haben Angstschlagzeilen die Menschen in den Häusern bleiben lassen. Nicht so richtig satt geworden heute, bescheidener Vorweihnachtsfrass. Dröhm Dröhm, das ist der Strassenkehrmaschine Morgenlitanei. Die Strassenkehrmaschine ist keine Hungerkünstlerin. |
21.12.2016 | Irgend Son Dummpopf meint : Irgend son Dummpopf, Dummkopf trompetet jetzt wieder raus nach dem mutmasslichen (sicher ist noch gar nichts ausser den Toten und der Aufregung im Lande und der angenehmen Ruhe seither auf den Weihnachtsmärkten und in den Innenstädten) Terroranschlag in Berlin, wir seien im Krieg. Vielleicht ist besagter Herr im Krieg mit seiner Minderintelligenz. Oder es ist schlicht das mangelnde Licht am Tag des tiefsten Sonnenstandes mit den wenigen Lichtstunden. Dieser Dummpopf, der hat offenbar nichts gelernt, nichts kapiert, nicht gemerkt, dass Terror mit Krieg zu bekämpfen, zu beantworten, nichts bringt, den Terror nur anfacht, nur befeuert, ihm ständig und überall neue Köpfe wachsen lässt. Wer im Zusammenhang mit Terror von Krieg spricht, der sät Unruhe, Verunsicherung, verkennt die Massstäbe. Wenn wir wegen 10 Teorrortoten im Jahr uns im Krieg befinden, worin befinden wir uns denn, wenn wir im gleichen Jahr über 100 neue Lottomillionäre bekommen? Dann müsste besagter Dummpopf doch mindestens sagen, wir befinden uns zwar im Krieg, aber zehn Mal so oft befinden wir uns im Millionärsglücksland. Aber dazu ist er einfach zu doof. Wenn einer von Krieg spricht, dann nimmt er auch die Kriesgsaxiome in Anspruch: dass das erste Opfer im Krieg die Wahrheit ist. Wer so spricht, dem kann man also nicht mehr glauben, so einem Dummpopf. Wer wars eigentlich, der solchen Mist verzapft? Vielleicht ein sogar sonst als ehrenhaft bekannter Mensch? Dem jetzt irgendwie die Sicherungen durchgebrannt sind. Die Islamisten freut es, wenn sie als Kriegspartei anerkannt werden, das ist Renommee. Einen grösseren Gefallen kann ihnen unser Dummpopf nicht tun. Reicht es nicht, dass wir heute noch sagenhaft dafür büssen, dass wir mitgelaufen sind mit den Amis nach Afghanistan, dass uns Dummpöpfe im Lande vorgeplappert haben, Deutschand und die Freiheit würden am Hindukusch verteidigt (mit Kriegsmitteln) und die vervielfältigenden Medien, Their Dummpopfs Voices, haben das gedankenlos mulitpliziert. Da hatten sie noch ein Lügenmonopol. Die Folgen dieses Dummgeplapperes, die haben wir heute schwer zu tragen, mit dem nicht abebbenden Flüchtlingsstrom vom Hindukusch, mit der weiteren Lüge, die diese Regierung in die Welt setzt und die die Medien brav weiterplappern, dass Afghanistan ein sicheres Land sei, ein abschiebesicheres. Und warum machen die Politiker son Mist (und die Medien vervielfältigen es nach)? Als Tribut an die Rassisten im Lande? Um ihnen ein Zückerchen zugeben? Werden deshalb Leute, die mit Afghanistan ausser der Herkunft nichts gemein haben, die hier integriert sind, sozialisiert, dorthin abgeschoben, vergleichbar mit den Hexenprozessen im Mittelalter: igendwer musste verbrannt – oder heute abgeschoben werden – damit die Herrscher sich als Herrscher des Verfahrens produzieren können, sich als wiederwählbar ins Gespräch bringen wollen? Wie armselig, wie armselig, von welch armesligen Dummpöpfen werden wird regiert, werden wir gegängelt. Und für wie blöd halten die uns? |
20.12.2016 | Nachd Endlich meint : Nachdenklich stimmt es, dass der Terror jetzt auch in Berlin angekommen ist. Wenige Tage vor Weihnachten. Ein LKW in eine Weihnachtsmarktmenschenmenge hineingerast. Anlass, an die tieferen Ursachen solchen Terrors zu denken und vor allem nicht in gesetzgeberische Hektik zu verfallen, jetzt auch nicht die Weihnachtsmärkte zu schliessen oder die Sylvesterveranstaltungen abzusagen aus Panik. Aber vielleicht wärs nicht schlecht, wenn mehr Leute zuhause blieben, wenn das Weihnachtsgeschäft-EndRalley zum Schluss ausbliebe; wenn die Leute in sich gehen statt besinnungslos weiter Geschenke einzukaufen und die lieben Verwandten, Freunde und Bekannten zu üerschütten damit. Vermutlich hängt der Terror durchaus auf weiten Umwegen mit dieser Fokussiertheit aufs Geschäft ab, speziell in unseren Breiten- und Religionslagen (der Calvinismus als der exponierteste Pate von Kapitalismus und Turbokapitalismus). Eine Fokussiertheit auf den weltlichen Wohlstand und Profit, die einerseits zu ungeahnten Forschungs- und Wohlstandsentwicklungen geführt hat, die andererseits viel Menschlichkeit unter die Räder hat kommen lassen und zu extremen Ungleichheiten auf der Welt geführt hat; die Industrieländer mit ihrem Rohstoffhunger, dem zuliebe diktatorische Regime blind unterstützt wurden; welche wiederum massiv die Menschen unterdrückt haben. Es ist ein Rattenschwanz von Folgen, die diese Entwicklungen hinter sich hergezogen haben. Das Aufkommen der billigen, mobilen Telekommunikation und des Internets (auch diese erst mal allein im westlichen Geschäftsinteresse) trug zur Schärfung für das Bewusstsein der eklatanten Unterschiede auf dem Globus und damit zum Aufruhr vielerorten bei. Dass der Westen versucht hat, dem Terror mit Krieg zu begegnen, spätestens seit 9/11 – und Deutschland hat da aktiv (Afghanistan) bis passiv (Irak) und wiederum aktiv (Syrien, IS) mitgemacht – hatte zur Folge, dass dem Terror immer neue Köpfe gewachsen sind; denn Terror ist mit Krieg (ein besonders extreme Form von Terror) nicht zu bekämpfen. Der Anschlag in Berlin dürfte einer dieser neuen Köpfe sein. Es würde sich gut machen, jetzt ruhig zu reagieren, bescheiden zu bleiben, in sich zu gehen, endlich den Mut haben, lieber auf Geschäft zu verzichten, als mit aggressiven Massnahmen dem Terror noch weiter Nahrung zu geben. |
19.12.2016 | Realität Ausblenden meint : Die Gesellschaft ist unter dieser Bundesregierung ungerechter geworden. Die Gesetzgebung bevorteilte in der Tendenz und generell die Bessergestellten, benachteiligte generell und in der Tendenz die Schlechtergestellten, die Armutsgefährdeten. Das ist das Fazit aus dem Armutsbericht der Bundesregierung. Das sind aber just die Stellen, die das Kanzleramt oder wer auch immer, aber sicher mit Genehmigung, wenn nicht ausdrücklichem Wunsch der Bundeskanzlerin, geschwärzt worden sind. (Sehr schön legt das Ulrike Winkelmann im Deutschlandfunk am 18. 12. 2016 dar: „Armutsbericht der Bundesregierung: geschönt und entschärft). Das heisst ganz klar: zum Ende der Legislaturperiode herrscht im Land weniger soziale Gerechtigkeit als zu Beginn. Das ist ein verheerendes Fazit. Das heisst ganz klar, diese Regierung gehört abgewählt. Die tz zeigt heute schön, wie das Parlament und spiegelbildlich die Regierung sich zusammensetzen: vor allem Juristen, Juristen, Juristen.. Mit dem Schwärzen der Stellen, die den verheerenden Schluss bedingen, zeigt die Kanzlerin, dass sie die Realität nicht wahrhaben will. Sie will es nicht wahrhaben, dass unter ihrer Regierung die soziale Schieflage im Lande grösser geworden ist. Sie blendet diese Realität einfach aus. Man könnte auch sagen, durch das Schwärzen setzt sie eine Falschmeldung in Umlauf, von der sie hofft, dass sie durch die sozialen Medien bis zum letzten Stimmbürger gelangt. Gleichzeitig will sie das In-die-Welt-Setzen von Falschmeldungen in diesen Medien per Gesetz verbieten. Das wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Zur Verstärkung dieser sozialen Schieflage trägt auch das Rundfunkzwangsgebührengestetz bei. Das liegt zwar nicht in der Zuständigkeit der Bundesregierung, sondern jener der Ministerpräsidenten. Auch die tragen somit zur Verschärfung der sozialen Ungleichgewichte im Lande bei. Sie beinhaltet eine Unrechtsstaatskomponente: je schwächer ein Haushalt finanziell ausgestattet ist, desto grösser ist die Leistung, die er erbringen muss, um diese Zwangsgebühr aufzubringen. Auch das sind Überlegungen, die diesen gut situierten Eliten am Arsch vorbei gehen. Sie pfeifen drauf. Sie stören diese 17.50 Euro, die jetzt nicht mal gekürzt werden, auch das eine weitere staatliche Schweinerei, überhaupt nicht, sie spüren die nicht mal. Ein anderer muss dafür stundenlang Flaschen sammeln, muss Stunden seiner Lebenszeit hergeben dafür. Das soll noch ein Rechtsstaat sein? Je mehr die Regierenden solche Ungerechtigkeiten ausblenden oder gar schwärzen lassen, desto hübscher wird dann wohl ihr Erwachen nach dem nächsten Wahltag werden. Denn es hat sich gezeigt: auf Umfragen ist kein Verlass. Es gibt vor dem Hintergrund dieses Falschgemäldes, was die Herrschenden von ihrer Welt zeichnen, so etwas wie einen Kondex, dass das nicht angesprochen werden dürfe, dass schief angeschaut wird, wer nach politischen Alternativen Ausschau hält. Insofern taucht dieser Teil der Stimmberechtigten in keiner Umfrage auf. Vertrauen zurückgewinnen könnte die Kanzlerin nur, wenn sie eingestehen würde: Ja, unter meiner Kanzlerinneschaft ist die soziale Gerechtigkeit im Lande kleiner geworden. Wetten, dass sie das nicht macht, wetten, dass sie auf Vertuschen und Lügen und Sich-einen-Vormachen setzt, dass sie solch Unangenehmes lieber wegschwärzen lässt? Aber dann soll sie bittschön niemanden schelten, der solches auch tut. |
18.12.2016 | Sie Füttern Den Der Sie Fressen Wird meint : Die herrschende Klasse in der Bundesrepublik hat jetzt - angesichts der nächstes Jahr anstehenden Wahl und aus berechtigter Angst, brutal weggespült zu werden - plötzlich den wahren Feind ausgemacht. Es sind die sozialen Netzwerke, es ist Facebook, das mit der Verbreitung von falschen Nachrichten in Amerika dafür gesorgt hat, dass der unerwünschte Trump an die Macht gekommen ist. Da ist unsere Regierung, unseren Parteien, unserem Spitzenpersonal die Angst in die Knochen gefahren. Als Schutzmassnahme dagegen wollen sie die Verbreitung von Falschnachrichten gesetzlich unter Strafe stellen. Das ist ziemlich doppelt dumm. Denn speziell vor Wahlen ist es das Lebenselixir der Politiker, Falschnachrichten zu produzieren und zu verbreiten, Versprechungen abzugeben, die sie nie erfüllen werden. Noch dümmer aber mutet das Feindbild Facebook an. Denn sie selbst füttern dieses Datenkrake, die Kanzlerin fütter sie, die Regierung fütter sie, die Parteien fütttern sie. Und sie füttern sie bedingungslos. Sie geben beim Eintritt ins Netzwerk ihren Verstand mit dem „Enter“ ab, begeben sich unter die von ihnen kritisierte, undurchsichtige Herrschaft des ausländischen Netzwerkes. Sie erhalten keine besonderen Geschäftsbedingungen. Sie tragen dadurch massiv und nachhaltig zum Erfolg des Netzwerkes bei, indem sie diesem Klicks verschaffen und damit zusätzlich die Daten der User, ihrer Bürger, Fans, Gefolgsleute und Parteigänger dem Netzwerk ausliefern und nicht nur diese, auch noch die Daten von Freunden und Bekannten dieser User. Die Politik füttert das Netzwerk ohne Wenn und Aber, vor dem sie jetzt plötzlich Schiss bekommt. Dass Falschnachrichten und Versprechungen der Gegner beim Publikum besser ankommen als die Falschnachrichten und Versprechungen der Regierung, dürfte weniger am Netzwerk liegen, sondern schlicht daran, dass die Grosse Koalition jetzt vier Jahre Zeit gehabt hat, Versprechungen einzulösen, was sie aber nur in sehr, sehr übersichtlichen, beschränkten Rahmen gemacht hat (man bedenke allein das schiefe Produkt „Ausländermaut“). Grundsätzlich ist in ihrer Regierungszeit die Zahl der Armen gestiegen, die Altersarmut auch, mehr Menschen, sind aus dem sozialen Kontext rausgefallen, es gibt noch mehr sonderbare Massnahmen, um Menschen aus der Arbeitslosenstatistik herauszunehmen, die Mieten explodieren und steigen wie nie zuvor, die Rentenanpassungen können mit dem Steigen der Lebenskosten nicht mithalten, Strassen und Brücken bröseln, die Energie wird wegen unfähiger Gesetzgebung zur Energiewende teurer, die Sparer werden gerupft (auch wenn dieses nicht primär der Regierung anzulasten ist), die Reichen sind unter dieser Regierung noch reicher geworden, die Armen noch ärmer. Die Bilanz ist verheerend und was immer Mitglieder und Parteien dieser herrschenden Regierung versprechen, sie sind den Beweis ihrer Glaubwürdigkeit mit der Bequemlichkeit der Grossen Koalition schuldig geblieben, haben also bei den Wählern viel Kredit verspielt. Das jetzt einfach den sozialen Netzwerken in die Schuhe zu schieben und diese zum Feind zu erklären, ist jovel, diese jedoch gleichzeitig mit den eigenen und den Daten der Bürger zu füttern, das ist nicht nur dämlich, das ist selbstmörderisch. Und sie füttern den, der sie fressen wird. |
17.12.2016 | Die Lüge Verbieten meint : Bis zur Erfindung des Internets hat die Politik quasi das Monopol auf die Lüge gehabt. Sie durfte behaupten: Die Renten sind sicher. Und alle haben das verbreitet, die Zeitungen, das Radio, das Fernsehen. So ging das Jahrzehnte lang. Immer vor den Wahl durfte die Politik ihre Lügen und falschen Wahlversprechungen machen. Die Medien haben das selbstverständlich weiterverbreitet. Vielleicht mit ein Grund für den Begriff der Lügenpresse. Inzwischen ist dieses Medienmonopol gefallen. Bisher haben nur ganz wenige über die Medien verfügt haben, wer sich selber auktoritativ bemerkbar machen wollte, musste zum Flugblatt oder zur Wandmalerei greifen und war damit zum Vornherein verdächtig. Die Politik hatte also leichtes Spiel, sie musste den Kontakt zu einer begrenzten und übersichtlichen Zahl von Medienleuten pflegen und die verbreiteten deren Märchen umgehend und zwar als Fakts und als Wahrheiten. Die Zeiten haben sich geändert. Das Medienmonopol ist immer mehr gefallen. Jeder kann heute Herausgeber sein. Das hat bei vielen, kleinen Blogs allerdings nicht die Wirksamkeit wie die früheren Medien, das ist doch eher dem ehemaligen Bereiche der Flugblätter, allerdings mit deutlich grösserer Verteilungsbreite, zuzuordnen. Durch die sozialen Netzwerke können allerdings auch kleine Herausgeber ihren Verbreitungsradius massiv erhöhen, ja diese Verbreitungsart hat den etablierten Meinungsmonopol-Pool längst auseinanderbrechen lassen. (Wobei die Politik selbst ihr Scherflein und zwar ganz skrupellos zur Wichtigwerdung dieser Medien beiträgt, indem sie sie selber nutzt und dabei, was besonders für die Bundesregierung schändlich ist, die Daten ihrer Nutzer und auch deren Kontaktdaten, bedingunslos der Datengier der Netzwerkbetreiber zuführt.) Vielleicht reagiert die Politik deshalb so konfus, füttert das ihr gefährlich scheinende Netzwerkwesen, weil sie sich um ihr bisheriges Lügenmonopol betrogen fühlt. Was macht sie also aus der Not heraus? Sie will jetzt das Verbreiten von Desinformation und von Lügen verbieten – he, macht beachte das, sie will eines ihrer Hauptarbeitsmittel verbieten, per Gesetz! Oh, ob sie klug daran tut? Das bedeutet, dass auch sie nicht wieder die Mautlüge verbreiten darf, dass sie nicht weiter die Rentenlüge verbreiten darf. Merkwürdig ist auch: das Lügen war doch nie verboten. Man sollte sich nur nicht erwischen lassen. So hat es die Politik doch seit ewigen Zeiten gehalten. Aber jetzt wo ihr dieses Monopol abhanden kommt, jetzt will sie gesetzlich das Verbreiten von Lügen verbieten. Das mutet schon a bissl kurios und scheinheilig, ja selbstverletzerisch - oder sehr verzweifelt - an. |
16.12.2016 | Speisung Der Zwanzigtausend meint : Zwanzigtausend Münchner sind so bedürftig, dass sie auf die Speisung durch die Tafel angewiesen sind. Zwanzigtausend. Da käme Christus nicht mal nach. Und es werden täglich mehr. Täglich fallen Menschen raus aus dem sozialen Kontext, werden ausgesiebt aus Wohnung, Job, Einkommen. Das ist wie bei einem Gletscherabbruch. Die Gesellschaft schiebt sie vor sich her und kickt sie raus. Armenspeisung. Das ist in unserem Wohlstandsstaat ein kritisches Symptom. Der Politik gehen die Armen am A. vorbei. Sie ist mit sich selber beschäftigt. Zwanzigtausend ist für sie keine Zahl. Die Politik schickt sich nicht mal an, das Problem auch nur ansatzweise in Griff zu bekommen, Lösungen für eine gerechtere Gesellschaft zu suchen, die nicht Menschen aussondert. Die Politik ist genug damit beschäftigt, ein paar Alibiübungen, ein „Rentreförmchen“, wie geschrieben worden ist, umzusetzen. Ein paar Euro für die Gruppe und ein paar Euro für jene Gruppe (dank Draghis längst nicht mehr seriöser Geldaufblaserei, kann es sich die Politik leicht machen). Die Politik bekommt stattdessen offenbar eher Panik, wenn sie sieht, was vielen und immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft, für die sie die Gesetze macht, passiert. Umso mehr ist beschäftigt sie sich mit Selbstabsicherung – ihr soll das auf keinen Fall passieren. Es stinkt zum Himmel, wie die Regierungstopleute, ein Namen, den sie nicht mehr verdienen, Stunden und Stunden und Sitzung um Sitzung damit verbringen, nur um eine andere demokratische Institution zu entmachten, die Bundesversammlung, um der vorzuschreiben, wem sie für das offenbar attraktive Pöstchen des Grüssaugust von Bundespräsidentenonkel zuschieben kann (und nehmen die zahnloseste aller Figuren; tun dem Land damit keinen Gefallen!). Und Zwanzigtausend müssen zur Armenspeisung, zur Tafel. Das allein in München! Wenn die Politiker schon so viel Zeit dafür verwenden, ein begehrtes Pöstchen unter sich zu verramschen, so müssten sie doch auch mal sich Zeit nehmen können, einige Tage wie ein Armer zu leben. Sollten sie mal schauen, wie es ist, wenn man, um sich nur einen Kaffee leisten zu können oder eine Buttebreze, erst mal Flaschen sammeln muss, um mit dem Pfandgeld solche ganz, ganz kleinen Extras zu bezahlen. Das wäre vielleicht eine von wenigen Aktionen, mit denen ein Politiker heute noch Glaubwürdigkeit gewinnen könnte. Wenn er zeigt, dass er wissen will, wie es ist, wenn man aus allem, was nach gängigem Begriff die Menschen-Würde garantiert, rauskatapultiert wird, weil die Gesetze so sind, wie sie sind, weil die Regierung ihren Job nicht gut macht, nicht gut gemacht hat, weil die Regierung die Gesetze so laufen lässt, weil sie sich keinen Ärger mit brutaleren Interessengruppen aufhalsen will. Zwanzigtausend, die Schlange stehen, um wenigstens etwas Gemüse und Obst zu ergattern. Wo sind wir gelandet? |
15.12.2016 | Wie Ein Mühlstein meint : Das dreht sich wie ein Mühlstein im Kopf. Alle Welt wird Zeuge der Kriegsverbrechen in Aleppo. Einige der Verbrecher sind namentlich bekannt. Gegen Assad scheint es immerhin Anstrengungen zu geben, ihn vor ein internationales Gericht zu bringen. Gegen Putin, davon ist nichts bekannt. Das ist einer derjenigen Kriegsverbrecher in diesem Drama, zu dem man Drähte hat, Beziehungen hat, den man trifft und mit dem man spricht. Er leidet bereits empfindlich an den Handelssanktionen wegen seiner verbrecherischen Annexion der Krim. Auch scheint es kein Problem zu sein, ihm seine Verwicklung in die Verbrechen in der Ukraine nachzuweisen. Er selbst hat mit genügend Äusserungen zu verstehen gegeben, dass er Einfluss hat und nimmt. Und was macht die Welt, unsere Politik? Gut, die ist zuvörderst damit beschäftigt, sich die nächsten Pöstchen zu sichern, die Demokratie in der Ausformung der Bundesversammlung zu kastrieren und in Hinterstuben das Pöstchen mit der grosszügigsten Pensionsregelung unter sich auszumarchen und zu bestimmen. Und es ausgerechnet an einen zu vergeben, der wissentlich, so wie wir jetzt von Aleppo wissen, einen Deutschen Bürger in fremden Kerkern hat schmoren lassen, weil er zu feige war, sich mit den Amis anzulegen. So was will Bundespräsident werden. Und was noch peinlicher ist: die Presse und das Fernsehen machen den verlogenen Zirkus mit. Die präsentieren in irgendwelchen Spalten ganz toll die Leute, die den neuen Bundespräsidenten wählen werden. Auch das ist nur noch peinlich, sich in so einem Zusammenhang als Strohmann oder Strohfrau vorführen zu lassen. So hebeln wir unsere eigene Demokratie aus. Vor aller Augen. Und alle machen mit. Wir haben ja als gute Christen noch die Weihnachtszeit, ein Kind ward uns geboren gegen all diesen Falsch und die Scheinheiligkeit der realen Welt. Lasste uns singen und den Herrn preisen, lasset uns jubilieren und die Schaufenster dekorieren, lasset uns tirilieren, es ist ja alles so gut auf dieser Welt, der Herr ist gekommen, er wird sich der sündigen Schafe annehmen, wer sind wir denn, über die Taten anderer richten zu wollen; Hauptsache die Kasse klingelt, sonst können wir nach der Christmette keinen Obulus entrichten, dieses Jahr sammeln wir für die Kriegsopfer in Syrien und für Waisenkinder generell; denn wir wollen Gutes tun auf der Welt. Und wenn es keine Kriegsopfer und keine Waisenkinder gäbe, dann könnten wir ja auch nicht Gutes tun. Wir sind dem Herrgott so dankbar, dass er die Welt geschaffen hat, wie sie ist. Deshalb loben wir ihn und preisen wir ihn; vielleicht kann das den Mühlstein im Kopf etwas beruhigen; vergessen machen, was gerade anderswo an Grässlichkeit geschieht und die Paradoxie unserer Reaktion: weiter Panzer in Krisengebiete zu liefern, denn auch unser Herr Waffenproduzent und unser Herr Wirtschaftsminister, der die Exporte genehmigt oder unsere Kriegsministerin, die auch Panzer in Krisengebiet verschiffen lässt, die sind alle Christen und an Weihnachten werden sie den Herrn lobpreisen und ihm danken, dass er so gütig ist, dass er so weise ist – und dass er so blind ist. |
14.12.2016 | Was Ist Schnee? meint : Was ist Schnee? Auf jeden Fall 'schee' - aber von gestern. Es soll Leute geben, die noch wissen, was Schnee ist. Natürlicher Schnee. Vom Himmel gefallen. Nicht von Schneekanonen erzeugt. Es gibt Kanonenfutter. Und wenn die Kanonen gut Futter erhalten, dann können sie Schnee produzieren. Da liegen dann Skipisten auf grüner Wiese oder mitten im Dreck. Schee. Andere ziehen den Schnee als kleines Pulver vor, um es in die Nase zu ziehen. Schnee ist der Hoffnungsgegenstand ganzer Industrien. Das Weihnachtsgeschäft ist mau, jammern die Händler, wenn kein Schnee liegt, wenn der Winter sich ziert. Sie jammern lieber als dass sie analysieren. Die Zeiten ändern sich rasend. Keiner kommt hinterher. Die Politik schon gar nicht. Die wähnt sich in Zeiten, in denen es noch Schnee gab. Und wundert sich, dass sie keinen Anklang mehr findet beim werten Publikum, dass sie das Vertrauen verspielt, dass ihre Glaubwürdigkeit Schnee von gestern geworden ist. Sie führt sich selbst auf wie ein wirrer Schneesturm, stöbert dahin und dorthin, ist mit Selbsterhalt beschäftigt und ihr bleiben die Worte im Halse hängen angesichts der Mördereien in Aleppo. Sie verzettelt sich lieber im Ausmarchen von schönen Pöstchen, führt einen krassen Sesseltanz auf um den Popanz von Bundespräsidentenposten. Den kann keiner mehr ernst nehmen, wenn er so wie Schnee von gestern zustande kommt. Sie driften auseinander die Welten, die Schnee-von-gestern-Welten auf den Machtpositionen, die Kunst-Schnee-von-heute-Welten nachwachsender und abgehängter Wählerschichten, die keinen Schnee mehr kennen. Die Politik bemüht gerne die Realität. Meint aber die Realität, die ihr nützlich ist. Die Politik wähnt sich in scheeweissser Landschaft und merkt nicht, dass dieser Schnee und diese Landschaft von gestern sind. Sie will es nicht wahrhaben. Sie will nicht wahrhaben, dass es Menschen gibt im Lande, die Flaschen sammeln müssen, um aus dem Pfanderlös die Rundfunkzwangsgebühr aufzubringen, obwohl sie sich weder Fernsehen noch Radio leisten können. Das sind die heutigen Weihnachtsgeschichten und nicht der Schnee, die Schneeblase von gestern, in der sich die Politik einnebelt. Sie will nicht wahrhaben, dass die Welt sich ändert und weigert sich, diese Änderungen beim Namen zu nennen. Sie baut sich ein Iglu aus Schnee von gestern und kann es nicht fassen, dass sie so viele Wähler nicht mehr erreicht; sie hält es nicht für möglich, dass so viele Wähler bemerken, dass ihr Iglu aus Schnee von gestern erstellt ist. Und so handelt sie noch wirrer und noch bescheuerter und noch panischer, weil sie nicht nur an den Schnee von gestern glaubt, sondern überzeugt ist, nur sie könne Politik. Sie macht sich einen vor, indem sie glaubt, wenn sie auf den Zug der sozialen Netzwerke aufspringt, sei sie heutig, wenn sie die Daten ihrer User und von deren Kontakten den amerikanischen Datensammelkraken frei Haus liefet, sie würde Vertrauen gewinnen und Schnee von heute gerieren, und kommt sich superschlau und helle vor dabei. Leise rieselt er leise - der Kalk vom Kalk. |
13.12.2016 | Verl Ogen meint : Verlogen, so verlogen ist die Politik. Jedes Wort eine Lüge. Panzer liefern in alle möglichen Krisengegenden und sich dann über Flüchtlingsströme wundern. So verlogen. Jetzt die Kriegsministerin, begründet Panzerlieferungen an Jordanien mit der Stabilität. Wer Kriegsmaterial in den Nahen Osten liefert, der heizt die Konflikte an. So verlogen, jedes Wort der Politiker gelogen. Alles sind beschissene Karrieristen. Aber den Oberzündlern, denen leckt man Speichel, die empfängt man mit Pomp, von denen lässt man sich hofieren. Nur ja keine Wirtschaftsbeziehungen gefährden. Panzer, Munition und weitere Kriegsrüstung nach Saudi Arabien. Die richten in Jemen Blutbäder an. Im Syrienkonflikt mitzündeln. Aber man will Frieden. Man möchte keine Flüchtlinge. Verlogen, so verlogen, jedes Politiker Wort gelogen und die Medien machen es nicht besser. Und schon wieder hat ein Flüchtling eine Frau vergewaltigt. Und das muss jetzt aus der Welt. Das ist schlecht fürs Kalkül. Aber Panzer nach Afrika. U-Boote an den Unterdrückerstaat Israel. Da ist sowieso jedes Wort gelogen, jede Geste verlogen, da würgt der Holocaust noch im Halse. Es gibt hier keine Kultur der Offenheit, keine Kultur der Kritik. Es gibt nur eine politische Kutur des Schielens nach Umfragen, nach der Exportbilanz, des Karrierismus und des Ansprechens niedriger Instinkte. Da haben die bayerischen Grünnen immerhin ihren Machttieren einen gewissen Dämpfer versetzt bei der Aufstellung der Kandidatenlisten für den Bundestag und so einen Punkt gewonnen. Aber generell dominiert die Lüge in der Politik. Kannst keinem mehr trauen, keine überzeugenden Figuren. Nur Karrieristen allerorten. Heute so und morgen so. Und Hildegard Hamm Brücher ist jetzt auch gestorben. Verlogen, jetzt alles verlogen, diese Politik. Schwindelt was vor von einer Maut nur für Ausländer und worgt dann jahrelang drumherum, bis schliesslich doch alle blechen müssen. Den einfachsten Menschenverstand ausser Gefecht gesetzt. Nur um an sein eigen und des Parteivorsitzenden Karrierlein zu basteln, so eng sind die politischen Horizonte ausgelegt hierzulande. Gelogen, alles gelogen, jedes Politikerwort gelogen. Sonst könnte es nicht so schlimm bestellt sein auf der Welt mit immer näher rückenden Brandherden. Aber ohne mit der Wimper zu zucken werden weiterhin Waffen allüberallhin verkauft und eine Ausrede dafür ist fauler als die andere. Und immer ist es die Sicherheit und die Stabilität, mit der die Voraussetzungen für das Anheizen der Konflikte kommuniziert und die Panzer exportiert werden. Ach, es ist alles gelogen, so verlogen ist heute die Politik. Kannste nichts mehr ernst nehmen. Wie die verlogene Machtclique gierig nach dem frei werdenden Job des Bundespräsidenten greift und das unter sich ausmacht, Lügner unter sich. Ach, es ist alles so verlogen, zum Kotzen ist das. --- Vielleicht ist das der Grund, warum in letzter Zeit im deutschen Film und gern auch im Fernsehen so oft gekotzt wird? Den Deutschen Filmpreis für die Kotze! |
12.12.2016 | Das Netz meint : Das Netz ist ein doppelschneidiger Begriff. Es schützt und nützt (die Beeren vor den Vögeln; dem Fischer mit den Fischen) und es verhindert und nimmt gefangen (den Vogel am Beerenpflücken und dem Fisch nimmt es die Freiheit). Mehr aber beschäftigt den Menschen das moderne Netz im Begriff des Internetz. Hier hadert und zappelt momentan die Bundesregierung (und nicht nur sie). Einerseits will sie ihre Politik verkaufen, bedient sich dafür nicht nur des Netzes, sondern auch des Netzwerkes Facebook und zwar bedingungslos, liefert bedingungslos auch die Bürger und ihre Bekannten und Freunde aus Mail-Netzwerken etc Facebooks Datensammelwut aus (darüber schreibt heute die tz eine ganze Seite, was da so, ohne dass es uns richtig bewusst ist, alles weitergegeben und gesammelt wird. Und wie tief die ins Private eingreifen zeigt Facebook mit seinem Jahresrückblicksvideo, das es ungefragt von den Beiträgen, die man dort eingestellt hat, herstellt; das ist doch, als ob die einem an der Unterwäsche rumfummeln! Und bei sowas machen Bundesregierung, die grossen Konzerne, die Zeitungen, alle, alle Mitläufer im Lande mit, ho, ho ho – und am nächsten Tag folgt der Katzenjammer), obwohl der Bundesregierung bekannt ist, dass Facebook es mit dem Datenschutz nicht so genau nimmt und noch weniger genau mit rassistisch-demagogischen Äusserungen, mit Desinformation und Fehlinformation. Allein hier handelt die Bundesregierung (und ihr tun es die grossen Firmen, Zeitungen, Stars, Politiker und weitere Mitläufer gleich) widersprüchlich. Jetzt hadert sie aber noch mehr mit dem Netz. Weil einige Daten, die sie für geheim hält, offfenbar durch Lücken im Netz dem lupenreinen Demokraten in Moskau zugeflossen, oder wahrscheinlicher, von seinen Leuten abgefischt, gehäckt worden sind. Nach dem Trump-Schock in Amerika, den sie unverholen und wenig diplomatisch geäussert hat, befürchtet sie jetzt Ähnliches für den eigenen Wahlkampf. Jetzt ist das Netz für sie plötzlich, so schamlos sie es selbst benutzt, aber vielleicht nicht geschickt genug, etwas ganz Böses und Gefährliches. Könnte Stimmung gegen sie verbreiten, weil der liebe Freund Vladimir ein paar Dinge verbreitet, die sie selbst hinter verschlossenen Türen besiegelt hat, von der sie nicht möchte, dass sie publik werden, weil sie ihrem Ansehen schaden könnten. Das Stimmvolk muss also Freund Vladimir dankbar sein, falls er hier einige Datensätze leakt und das wahre Bild dieser Regierung offenbart; dass es ihr eben längst nur noch um den Machterhalt, koste er was er wolle, geht und nicht um eine prosperierende Zukunft fürs Land mit Wohlstand und Segen und der Möglichkeit der Kulturteilhabe und der Sicherheit einer Wohnung und eines auskömmlichen Einkommens für alle – und nicht nur für einen Teil, wie die Entwicklung im Moment läuft. Wenn die Bundesregierung sich von Freund Vladimier nicht gängeln lassen will im Wahlkampf, bleibt ihr nur der Angriff nach vorn mit sofortiger Veröffentlichung aller Dokumente, von denen sie glaubt, dass Freund Vladimir sie gehäckt hat. Nur so können sie ihn als Mitspieler im Wahlkampf neutralisieren - oder ein Netz spannen vor seinen Angriff, in welchem er sich nur noch verheddern kann. |
11.12.2016 | Tiefer Sonnens Tand meint : Wenn die Sonne so tief steht und das Wetter so schön ist, da sieht man den Dezember besser. Zwei hauswandhohe Baugerüstplanen wirken wie Sonnensegel, werfen das Sonnenlicht nachmittags wie ein Scheinwerfer in die Sendlinger Strasse. Der Trambahnfahrer am Sendlinger Tor, der vormittags gen Süden losfahren muss, kann kaum sein Signal sehen, weil direkt daneben die Sonne ihm ins Gesicht knallt. Auf den Christkindl-Märkten stehen die Glühweintrinker an den Standln herum. Es scheint, als seien es seit Jahrzehnten die gleichen Figuren, die wie Krippenfiguren zu dieser Zeit aus der Versenkung geholt und dort hingestellt werden. Jetzt streift die Morgensonne die Bauplane gegenüber, streift ihre Werbung, die noch von den nächtlichen Scheinwerfern angeleuchtet wird. Auf ihr spiegeln sich die abstrakten Formen von Ws, die die lichterkettenverstärkten Baukräne links daneben in den Himmel hinein bilden. Hier aber steht W für Wien. In dünnen, roten Strichen als Struktur verleihenden Linien über zwei Barockengeln von Frauen. Sie werben mit ihren Blasen an den Füssen und dem Kind in ihnen, was tanze, so der Text daneben, für Wien und den Opernball. Die Blasen an den Füssen und das Kind in ihnen, die sieht man nicht. Dafür ein paar knallbunte (blumig-obstig) High-Heels in den Händen der Dame links. Ihre Fingernägel sind verdeckt. Zwei Wiener-Opernball-Puten wollen den Verkehrsversuch in der Sendlinger Strasse aufmischen. Sie passen sich der Umgbung an. Unter ihnen auf der Plakatwand auf Höhe des Portals der 50 Meter entfernten Asamkirche ist ein Bild der Wiener Staatsoper als Echo auf den Bogen über dem Tor zur Asamkirche, die fünf Rundbögen. Unter dem Plakat stöckeln T-Punkte im Step-Takt und in Magenta. Das Gold des Sterns über der Eingangsfassade der Kirche findet sein Echo im blonden Haaransatz der Dame links mit dem leicht offenen Mund und den roten Lippen. Sie schaut genau zum Stern (so wie einsten Fassbinder) – und sieht nichts (so wie einsten Fassbinder). Ihr dunkelviolett-schwarzes Gewand fällt in barocken Falten. Am Ohr tragen die beide Damen mit den Blasen an den Füssen Diamantschmuck, mehr Knöpfe als Gehänge. Colliers am Hals gibt es nicht. Als ob das eine zu lautstarke Provokation sei, pinselt sich der bisher blaue Himmel nun selbst mit barock anmutendem Gewölk leicht zu, als geniere er sich seiner reinen Himmlischkeit. Der einzige Zaungast dieser stummen Szenerie? Das ist ein leerer Reisebus von Hoeller, der kurz vor den Damen links abbiegt und ab durch die Mitte (Schmidtstrasse) verduftet. Eine Parfümwolke hinterlässt er nicht. Jetzt gurren Tauben, denen um diese Zeit die Strasse gehört. Sie blicken und picken nach Körnchen; für sie existiert das Baukran-Plakatwand-Barockkirchen-Spektakel hoch über ihnen nicht. |
10.12.2016 | Oh Oh OH meint : Oh, oh, oh, öha, was kommt da alles auf uns zu. Draghis Kraftakt. Draghi bläst und bläst und bläst den Euro auf und auf und auf und die Schulden in Europa wachsen und wachsen und werden nicht weniger und die faulen Kredite auch nicht und die Baukräne ragen überall in den Himmel und werden es noch ein Jahr lang tun, denn Draghi kann nicht lassen vom Pusten, vom Blow-Job. Draghi ist süchtig nach Geldschöpferei, Gelderfinderei, Geld, an das bald keiner mehr glaubt. Er bläst und bläst und der Euroballon wird immer grösser. Er wird platzen. Denn kaum gibt es Gerüchte, dass Draghi weiser handeln wolle, dass er den Euro zügeln wolle, so drehen die Börsen durch, dreht das Kasino durch und er lässt sich davon einschüchtern. Den Regierungen ist es gerade recht. Sie brauchen keine Disziplin dadurch. Wie viele Milliarden allein Deutschland an Schuldenlast erspart bleiben. So kann die müde gewordene Koalition ihre Wahlgeschenke verteilen. Draghis Euroaufblaserei wälzt das Problem, dass endlich einer zahlen muss, ab, wälzt es ab auf die Sparer, auf die Versicherungen, auf die Krankenversicherungen, ruiniert die Altersvorsorge von Milionen. Aber das kommt heute noch nicht so gravierend zum Tragen. Darum schert es die Regierung wenig. Noch kann sie die wachsende Altersarmut als Randphänomen, mit dem sie nichts zu tun hat, abtun. Oh, oh, oh, was kommt da noch auf uns zu. Kein Mensch weiss und kann vorhersehen, welch möglicherweise lächerliches Ereignis, welche scheinbar unbedeutende Insolvenz an einem noch unbekannten Tag vielleicht schön nächstes Jahr wie die Stecknadel, die in den Ballon gestochen wird, wirkt und das ganze Gebäude zusammenbrechen lässt. Denn andere Lösungen des Problems sind nicht in Sicht; da Draghi einseitig handelt. Die Regierungen, die das Geld zu Reformen nützen sollten, tun dies nicht, sie richten sich alle bequem ein in Draghis Geldsegen, Draghi als Goldmarie, spinnt aus Stroh Gold. Die einzigen, die profitieren von Draghi, sind die Aktionäre, die Immobilienhändler, -besitzer und -bauer; all diejenigen, die schon haben, denen wird von Draghi noch gegeben und wer nicht hat, der bezahlt die Rechnung, so siehts im Moment nämlich aus, eine gigantische Fehlentwicklung; es fehlen dem Draghi die Mittel und die Macht, die Politiker an die Kandare zu nehmen. Ist auch nicht der Sinn seines Jobs. Aber er müsste einsehen, dass die Steilvorlage für Reformen, die er den Regierungen mit seiner Geldverdünnisierungspolitik gibt, nicht funktioniert, dass die Regierungen den Ball in eine ihr genehme Richtung abfälschen, um sich selbst an der Macht zu halten. Insofern wird Draghi immer mehr zum Blender und zur Zirkusnummer. Passt ja alles gut zusammen. Und die Merkel als rumänische Bettlerin am Strassenrand mit dem Schild „Ihr müsst mir helfen“. So schauts nämlich aus. Oh oh OH. |
09.12.2016 | Bet Tle Rin meint : Welch klägliches Bild. Wie eine Bettlerin aus der rumänischen Bettlermafia kniet die Kanzlerin am Strassenrand und hält ein Schild vor sich hin, das in krakeliger Schrift bedeutet „Ihr müsst, Ihr müsst mir helfen“. So ist offenbar der Stand unserer Politik, einer Politik, die am Ende ist, einer Politik, die kläglich nur noch um den Machterhalt winselt. Klarer könnte das die Kanzlerin nicht zum Ausdruck bringen. Dass nur noch Betteln hilft, da sie keine Visionen hat, da sie am Ende ihres Lateins ist, da sie alle potentiellen Nachfolger kahl wegrasiert hat. Das hört sich so armselig an wie Erdogans Gewinsel an seine Mitbürger, sie mögen die Dollars und Euros unterm Kopfkissen hervorholen und in die (abstürzende) Lira umtauschen. Der Kanzlerjob gehörte begrenzt auf zwei Amtsdauern. Nachher zeigen sich die Verschleisserscheinungen, die zu so erbärmlichen Bildern führen, die Kanzlerin als Bettlerin. Dabei gäbe es zu tun. Sie lässt zu, dass es Gesetze gibt, die in ihrer Kombination die Alten aus den Städten vertreiben. Vertreibungspolitik im Inland, dank widersprüchlicher Gesetzgebung: Mietgesetzgebung kontra Rentengesetzgebung: ein unwürdiges Spektakel, wie es in Deutschland nie wieder vorkommen sollte. Aber nein, die Kanzlerin selbst zieht sich den erbarmungswürdigen Bettlerinnenschuh an. Wenn der Bettlerinnenschuh alternativlos ist für den Machterhalt, dann ist höchste Zeit abzudanken. Aber die sogenannten Eliten haben sich so schön eingerichtet in ihr. Sie haben Angst vor Veränderung. Sie sind fantasielos genug, die vorgebliche Alternativlosigkeit abzunicken, zu glauben, es gäbe niemanden sonst im Lande, der diesen Job ausfüllen könne. Also armselige Fantasielosigkeit nicht nur bei der Kanzlerin, sondern auch bei den Medien. Nicht umsonst müssen sie sich mit dem Vorwurf der Lügenmedien herumschlagen. Da hat die sich selbst vermutlich für alternativlos haltende Alternative für Deutschland einen wunden Punkt getroffen. Den die ARD mit ihrer Berichterstattungsunterdrückung des Freiburger Mordes mit einem Knalleffekt bestätigt hat. Wodurch das Bild der Kanzlerin als Bettlerin noch elendiglicher wirkt. Mein Gott, Deutschland, das hat so eine Wirtschaftskraft, so viele Schulden (gleich Potenz), so ein noch recht gut funktionierendes Verkehrsnetz, Gesundheitswesen, Bildungswesen – und hat politisch doch so grad gar keinen Witz und Geist und muss zum Bettlerschild der rumänischen Bettlermafia greifen. Oh Weh! |
08.12.2016 | Street Words CXLIII meint : Mehr als abduschen können wir auch nicht. Überall hängt er rum und tut nix. Und ärger mich und bin angespannt und auch nicht so, wie ich sein will. Dann macht er so ne Veranstaltung, Businessschulung, saugeil. Die Frau lacht sich halbert kaputt wegen Euch zwoa. Das versteh ich nicht, dieses Licht. Babis Waden sind so frei. Wir machen gerade, wir haben fünf mal fünf Meter. Wie weit ist das? Des ist ja das grosse Problem, das funktioniert so nicht. Hast du auch gesehen, was ich gesehen habe? Drei Mädel mitgenommen, in den Club gegangen, abgedanced. Das ist nicht so schlimm, aber eine Woche lang nur recherchieren. Und das ist ein ganz cooler Text, und da gehen wir hin und das ist der Grund des Ausfluges. Lass uns das Zeug erst mal dalassen. Die Strömung ist zum Teil so stark, da kannst, egal wie stark du bist, nicht zurückschwimmen. Gut, dass wir nicht in die andere Richtung nach Moosach müssen. Sei nicht so weinerlich, du kannst auch was normal sagen. Oh mein Gott, er hat so nen geilen Charakter. He, wo geht’s ihr hin, wo geht’s ihr genau hin, Pfosten! Komplett nackt, nur so ne kleine Bluse aus ner Gardine. Macht sie sehr bunt und lebendig, finde ich. Mia hom oa Nacht, da brauchn ma nua Bett änd Bräkfäst. I hab aber immer Krenkenhaus verstanden. Ist bloss ein Alleinunterhalter. Darf ich die zusammen in eine Tüte packen? Wenn du das noch ein einziges Mal machst, dass du einfach so davonrennst. Der Schuh is eh schon hi, jetzt is eh schon wurscht. Eifach sich treiben lassen. Des kann ich mir a sehr gut vorstellen. Du musst das Positive daran sehen. Ich würde bei dir sitzen, wenn du des gestattest. Ich check das nicht, manchmal zeigen sie die zwei, drei Monate vorher, manchmal zwei, drei Tage. Ich hab gar nichts gemacht, Herr Taxler, i blick nimmer durch. Ich weiss nicht, aus welcher Ecke er kommt, aber das war so ein Derby, ein Revierderby. Minions wird bestimmt lustig, den hab i mia dahoam auf an Handy angschaut, in Top-Qualität. Des hat mir so gfoin, hab i mir dent, das kauf i mia. Du hast jetzt zweieinhalb Stunden Pause. |
07.12.2016 | Willkommensbuch meint : Vielleicht hätten die Zeitungen gut dran getan, spätestens mit der Grenzöffnung vor einem Jahr, ein zusätzliches Buch zu etablieren, ein Willkommensbuch, in dem wie über die Bereiche Politik, Wirtschaft, Feuilleton, Lokales etc. über alles berichtet wird, was mit der Zuwanderung zu tun hat; und überhaupt nicht so, wie die Kanzlerin es will oder wie manche grosse Betriebe es von ihren Mitarbeitern per Redeverbot verlangen: dass über die negativen Seiten nicht geschrieben oder geredet werden dürfe (zB Bundesbahn hat so eine Direktive; bestimmt auf Drängen der Kanzlerin). Ein offenes Buch sollte es sein, was gleichgewichtig schreibt, was an Randalen passiert, an Schikanen und Angriffen gegen Zuwanderer, an Erfolgen, an positiven wie negativen Entwicklungn, an Verbrechen. Bis jetzt machen es die Zeitungen und die Medien überwiegend im Sinne der Kanzlerin: sie wollen gute Stimmung verbreiten, sie bringen Berichte über erfolgreiche Ansätze von Integration; was richtig ist; aber sie scheinen, wie die ARD neulich krass gezeigt hat, das Negative unter den Teppich kehren zu wollen; sie haben Panik davor, Ressentiments, die offenbar weit verbreitet sind, zu schüren. Dadurch werden sie parteiisch und uninteressant und kommen in die grösste Bredouille, wenn Verbrechen wie in Freiburg oder in Bochum passieren, dass junge unbegleitete Flüchtlinge Frauen vergewaltigen oder gar töten. Wenn die Zeitungen so ein Willkommensbuch hätten, in dem einzelne positive Erfolge genau so hervorgehoben werden wie die negativen Schlagzeilen, wären diese in gewisser Weise neutralisiert; und das Land könnte die Zugewanderten auch besser kennennen; die Verbrechen wären ganz klar sichtbar als eine Seite der Einwanderungsmedaille. Das wäre ein deutliches Zeichen einer kritischen Willkommenskultur – und nicht einer, die wie jetzt birnenweich von der Kanzlerin Schritt für Schritt wieder abgebaut wird, igitt! (und die Medien tanzen nach ihrer Pfeife). Abgesehen davon, dass die Zeitungen gut daran täten, sich früh um die Einwanderer als mögliche spätere Leser zu kümmern (so wie sie es mit den Kindern auch halten). |
06.12.2016 | Ei Gelegt meint : Ei, ei, ei, da hat sich die ARD ein selbstmörderisches Ei gelegt mit dem Verschweigen, dem Unter-den-Teppich-Kehren-Wollen der Information über den Freiburger Mörder. Ei, ei, ei. Da konnte man sich von der ersten Info, die über die Herkunft des Täters sprach, gleich wundern, wie die Medien damit umgehen würden. Weil im Lande eine Riesenpanik herrscht, ein grandioser Irrationalismus im Zusammenhang mit den Flüchtlingen, mit der Regierung, mit den Abgehängten, mit dem Begriff Lügenpresse, der auf so breiten Feldern auf so fruchtbaren Boden fällt. Weil drüber hinaus viele Medienkonsumenten, Zeitungsleser längst nicht mehr zufrieden sind mit den Berichterstattungen, weil sie im Internet so viel mehr finden, weil die etablierten Medien, die im Bundeskanzleramt ein- und ausgehen, längst selbst in der Machtblase schweben und diverse Realitäten um sich herum nicht mehr wahrhaben wollen. Und, tatsächlich, die ARD entblödet sich nicht, die Info wegen ihrer Brisanz, wegen ihrer unstrittigen Brisanz, wegzudrücken mit oberfaulen Ausreden, was die Sache noch peinlicher macht, mit nachgeschobenen Ausreden. Weil die Leute offenbar zittern und bangen. Und dadurch gerade in disem Fall der AfD die Anhänger förmlich zutreiben (von der ARD zur AfD), ist sie doch die einzige Partei, die die Abschaffung der Rundfunkzwangsgebühr fordert. Auch das ein Thema, das die etablierten Medien versuchen wegzudrücken, von dem sie nicht wahrhaben wollen, dass es sich um eine soziale Ungerechtigkeit handelt, um eine antidemokratische Umverteilung von Geldern aus schwachen Haushalten in diejenige von Rundfunkmilionären und fetten Rundfunkpensionären und von korrupten Sportvereinigungen wie das IOC oder die FIFA. Die Rundfunkzwangsgebühr ist eine absolut asoziale Einrichtung von einem halbseidenen Professer erdacht, der den Ministerpräsidenten der Länder so was von einen vorgemacht hat und das wird so zu einem Bumerang, darüber wird noch zu reden sein in diesem bevorstehenden Wahljahr, wo es wohl hart auf hart gehen wird. Mit einer hochempfindlichen Öffentlichkeit, die sich nicht länger einlullen lassen will von graubärtigen Opas, die in Wolken schweben. Das ist doch nicht zu fassen, dass die ganze Intelligenzia eines Landes es nicht wahrhaben will, dass so ein riesiges Gemeinschaftswerk wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit einem Umsatz von weit über 8 Milliarden im Jahr sozial so ungerecht, so antidemokratisch, so unrechtsstaatsmässig finanziert wird, dass die einkommensschwachen Schichten gebeutelt werden, jedes Mal einen Riesenhass kriegen, wenn wieder abgebucht wird, die das mit Verzicht aufbringen müssen, nicht umsonst sind bald zwei Millionen Haushalte (das dürften deutlich mehr als 2 Millionen Stimmen am Wahltag sein!), die nicht bezahlen, und da sind viele dabei, die nicht bezahlen können, während die Intelligenzia offenbar so betucht ist, dass 17 Euro für die ein Klacks sind. Oh, das wird sie alle so teuer zu stehen kommen! Und das alles nur wegen eines halbschlauen Verfassungsrechtlers, der sich gegen nettes Honorar hat hinreissen lassen von einer Clique feiger Ministerpräsidenten, die keinen Mumm haben, sich mit dem Rundfunk anzulegen und ihn auf seinen Grundauftrag festzulegen – oh du dickes Ei! |