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09.11.2016 

Sch Ock Gesch Ockt meint : Desaster für die Meinungsforschungsinstitute. Viele Menschen scheinen sich abgehängt zu fühlen von dieser Gesellschaft. Diese Wahl ist eine besondere Richtungsentscheidung. Einfach nur Entsetzen. Das Unfassbare passiert. Wir werden Zeuge einer grundsätzlichen Umwälzung weltweit in der Politik. Warum erreicht die Politik die Menschen nicht mehr? Ist jemand auf Trump vorbereitet? Knall im Studio. Wir haben ihn überlebt. Der Begriff Schockstarre ist patentiert. Trump spricht von Wahlbetrug. Plötzlich reden die Hispanics mit. Panik an den Märkten. Peso auf Rekordtief. Kursrutsch in Asien. Turmp-Anhänger, sie kommen, es gibt sie. So langsam sickert es ein. Viele Menschen haben Angst. Es wird sich sehr viel ändern im Land. Die Website der kanadischen Botschft ist überlastet. Gibt es noch Hoffnung? Gedrückte Stimmung. Der umstrittenste Kandidat der Neuzeit. Im Moment sieht es wirklich so aus. Clintons Horrorszenario rückt näher. Amerikaner googeln „Auswandern nach Kanada“. Baut die Mauer, baut die Mauer, baut die Mauer! Sie bringen Drogen, sie bringen Verbrechen ins Land, sie sind Vergewaltiger! Dramatische Wahlnacht. Wählerschaft teilt sich in Gewinner und Verlierer. I need to get a passport soon. United States of Anxiety. Das Leben heute ist schlechter als vor 50 Jahren. Folgen der Globalisierung. Wer kann sich in Amerika noch ein Mittelschichtleben finanzieren? Zerrissenes Amerika. Der ist ein Geschäftsmann. Konfrontationskurs im chinesischen Meer. Galgenhumor im Netz. Freiheitsstatue weint. Die Amis noch dümmer als die Briten. Ergebnis beunruhigend. Durchmarsch für die republikanische Partei in der Nacht. Die blaue Mauer wackelt. Blankes Entsetzen. Was soll das, wir haben Ronald Reagan überstanden, wir haben Bush überstanden, da werden wir Trump auch überstehen. Alle komplett überrascht. Finanzmärkte reagieren heftig. Das haben wenige kommen sehen. An der Wallstreet erwarten wir alle ein Gemetzel. Der DOW wird sinken. Die Spaltung der Welt. Trump will Kohle- und Ölindustrie fördern. Aber das glauben ihm die Unternehmen nicht. Die Leute schütteln den Kopf, wenn man in die Gesichter schaut der Journalisten. Alle Umfragen total auf der Seite, dass Hillary Clinton eine Umfragechance hat von zwei zu eins. Die schweigende Mehrheit hat Trump gewählt. Das ist ein echter Wahlkrimi. Eigentlich ist mir das egal, ich habe nicht gewählt. Wir hoffen, dass er ein guter Präsident wird, dass er es schafft, in Washington ein paar Dinge zumzukrempeln. Auch Martin Schulz gibt einen Kommentar ab, hat eine Brexit-Nacht erlebt, sieht es als eine Folge der Globalisierung und meint, man müsse genau hinhören auf diesen Protest. Und damit ist Trump dann deutlich über die Marke von 270. Es gab lautstarken Protest schon, es gab Schreischlachten. Dei Protestler laufen mit Plakaten rum. Das Aufwachen beginnt gerade erst. Ganz klar ein Sieg des Patriarchats. Es wird nicht so heiss gegessen wie gekocht. Und was bedeutet das für die Wahlen nächstes Jahr in Deutschland?

08.11.2016 

War Um meint : Warum sind wir so grantig? Warum sind wir so missmutig? Warum sind wir so pessimistisch? Warum sind wir so anfällig fürs Lästern? Warum kann Draghi nicht von seinem Blow-Job lassen? Warum sind wir Griechenland gegenüber so hart, Frankreich und Italien gegenüber so lasch? Warum weckt Brüssel so viel Misstrauen? Warum finanzieren wir den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nach einem sozial unausgewogenen Modell? Warum sind die Sitzgelegenheiten in der Sendlinger Strasse verschwunden? Warum schlucken wir Kreide gegenüber Erdogan? Warum kommen wir mit dem Umbau der Energieerezugung auf regenerative Modelle so langsam voran? Warum wird dieser Winter so hart? Warum will alles nach München? Warum ist der deutsche Filmpreis der dümmste überhaupt? Warum gedeiht das deutsche Kino bei all den Subventionen nur mässig? Warum sind wir froh, dass das amerikanische Wahlspektakel endlich vorbei ist? Warum machen wir den neuen Rüstungswettlauf mit? Warum glauben die Parteichefs der Grossen Koalition bestimmen zu müssen, wer neuer Bundespräsident wird? Warum baut München Mauern gegen Flüchtlinge? Warum hält uns unser Wohlstand so in Trab? Warum sind grosse Geldhaufen so verführerisch? Warum funktioniert so vieles noch so hervorragend? Warum ist die Welt möglicherweise besser als wir sie üblicherweise beschreiben? Warum lieben wir es, immer wieder eine andere Sau durchs Dorf zu jagen? Warum soll die dritte Startbahn nicht kommen? Warum gibt es jetzt plötzlich so viel mehr Flüge von und nach MUC? Warum benennen wir Strassen, Plätze, Brunnen und Flughäfen nach berühmten Menschen? Warum wollen die Münchner die Stolpersteine nicht? Warum sind manche mit dem Begriff Fussgängerzone so stur? Warum haben die Medien so einen Bohei um den Terror ausgelöst? Warum machen die Medien Attentäter so prominent? Warum ist Prominenz ein Ziel, was manche mit allen Mitteln erreichen wollen? Warum fliesst so viel deutsches Filmfördergeld in Hollywood-Produktionen? Warum ist der europäische Gedanke, wenn auch schwierig und oft in Misskredit gebracht, nach wie vor wichtig? Warum sollten wir am Euro festhalten? Warum kommen jede Woche so viele neue Filme ins Kino? Warum gehen uns andere Menschen oft auf den Senkel? Warum sind Zahlen für uns so wichtig? Warum bleiben die Zeitungen nach wie vor unentbehrlich? Warum freuen wir uns jetzt auf den ersten Glühwein? Warum gehen die Münchner weniger in die Kammerspiele? Warum bleiben die Münchner gelassen, wenn die Kosten für den Umbau des Deutschen Theaters oder des Gärtnerplatztheaters davonlaufen? Warum wollen die Münchner den Isarzugang in der City urbaner gestalten? Warum ist Raumforschung nach wie vor wichtig? Warum ist das Internet so wichtig? Warum ist Kommunikation viel und doch nicht alles? Warum herrscht so ein Bauboom in München? Warum ist so wenig Platz für Romantik? Warum ist die Altersarmut eben doch ein täglich relevanter werdendes Thema? Warum gibt es so viele Warums? Warum ist die Bananae nicht gerade?

07.11.2016 

Machts Pi Ele meint : „Die Bundeskanzlerin und die Parteivorsitzenden der Koalitionsparteien entscheiden über die Wahl des Bundespräsidenten“. So ein Gesetz gibt es nirgendwo. Aber die realen Machtspiele im innersten Machtzirkel des Landes lassen es so erscheinen, die grosse Koalition habe die Suche nach einem neuen Bundespräsidenten erneut vertagt, ist zum Beispiel zu lesen. Sorry, gibt’s da nicht noch die Bundesversammlung, gibt’s da nicht noch den Satz aus dem Gesetz über die Wahl des Bundespräsidenten durch die Bundesversammlung „Wahlvorschläge für die Wahl des Bundespräsidenten kann jedes Mitglied der Bundesversammlung beim Präsidenten des Bundestages schriftlich einreichen“?. Steht irgendwo geschrieben, dass lange vor der Einberufung dieser Wahlversammlung irgendwo schon feststehen müsse, wer vorgeschlagen wird und wer gewählt zu werden habe? Wozu brauchen wir noch die Bundesversammlung, wenn die grosse Koalition das entscheidet? Und wieso gilt es als eine Niederlage für die Kanzlerin, wenn ihr Vorschlag von der Bundesversammlung nicht angenommen wird? Es scheint sich da ein neues Organ zu bilden im Lande, was bestimmen möchte, was die Bundesversammlung zu entscheiden habe. Ganz ungesetzlich. Ganz neben der Demokratie her. Bei Erdogan aber motzen, wenn er mehr Befugnisse an sich reisst. Aber vielleicht motzen sie darum bei Erdogan so verhalten, weil sie diesen Machthunger selber spüren, nichts aus der Hand zu geben, die Demokratie zur Abnickveranstaltung zu machen, wo vorher alles schon geklärt ist. Für einen Aussenstehenden ist das ein unverständlicher Machtpoker; es wirkt so, als gäbe es keine dringenderen Probleme. Es ist ja nichts einzuwenden, gegen informelle Meinungsäusserungen, Meinungsbildung im Lande muss sein. Aber dass zum Behufe der faktischen Kastrierung der Bundesversammlung extra Treffen der Koalitionsspitzen im Kanzleramt stattfinden müssen, das sollen die mal bittschön erklären. Diese Notwendigkeit ist nicht nachvollziehbar. Sie sieht nach dreistem Aushebeln der Demokratie aus. Der Sinn und die Funktion der Wahl des Bundespräsidenten ist es ja nicht, Machtspiele innerhalb der Regierung zu befriedigen. Sinn und Funktion der Wahl des Bundespräsidenten ist es, jemanden zu finden, der im Lande grosse Anerkennung hat, der womöglich nicht aus den herrschenden Machtcliquen kommt, der Distanz dazu hat und gleichzeitig das Vertrauen einer breiteren Öffentlichkeit geniesst. Aber so jemanden wollen die Machtcliquen offenbar gezielt verhindern, weil er ihnen in die Mauscheleien reinpfuschen könnte, ihren Spielchen ins Gehege kommen könnte. Es scheint eine reine Angstaktion der Koalitionsspitzen zu sein, vorher schon bestimmen zu wollen, wen die Bundesversammlung zu wählen habe. Die wäre rein theoretisch auch gar nicht verpflichtet, sich diesem Möchtegerndiktat zu beugen. Der wäre es, rein theoretisch, erlaubt, sich auf urdemokratische Prinzipien zu berufen und nach bestem Wissen und Gewissen jemanden auf die Position zu heben, der den Machtklüngeln an der Spitze des Landes nicht unbedingt genehm wäre. Das wäre sogar richtig demokratisch, würde der Politik wieder ein Strichlein Glaubwürdigkeit verleihen.

06.11.2016 

Insger Ede meint : Ins Gerede gekommen ist oder hat sich gebracht der Maut-Minister, der jetzt endlich sein Wahlversprechen wahr machen möchte, dass nur die Ausländer Autobahnmaut bezahlen sollen. Da kann nur Hokuspokus dahinter stecken, denn die europäischen Anforderungen haben sich nicht verändert seither, erlauben die Diskriminierung von Ausländern immer noch nicht. Wobei auch Europa ins Gerede gekommen ist, wieder, durch einen hohen Funktionär, der dumme Sprüche geklopft haben soll und dafür befördert wird und just damit auf eine Stufe von Pensionen kommt, die höchstes Misstrauen gegen Europa immer mehr befeuern, die im europäischen Bürger das Gefühl verstärken, die Brüsseler Administration sei vor allem dazu da, eine Funktionärsschicht weit überproportional zu bezahlen und Flaschen nach oben zu katapultieren. Ins Gerede gekommen ist auch die Münchner Willkommenspolitik den Flüchtlingen gegenüber, jetzt werden schon vier Meter hohe Mauern um die Camps errichtet, die Berliner Mauer ein Sandkastenstück dagegen. Gleichzeitig befördern die Münchner Filmleute einen auserwählten Flüchtling zu ihrem Seelendoktor. Ins Gerede kommt immer mehr die Demokratie als solche, in der Türkei, wo der Erdogimpel ein Ei legt und meint, es sei ein Allerlei, dabei ist es nur ganz stur eine Diktatur. Und ganz laut und donnernd und tosend im Gerede ist die amerikanische Demokratie und ihre Vorwahlauswüchse. Vielleicht sollten die Amis doch mal nach Europa schauen, die Zentralmacht reduzieren. Ins Gerede sind die Clowns gekommen, nicht wegen Popov, der 40 Jahre brauchte, um sein Gesicht zu finden, gesichtslose billigmaskierte Clowns, die meinen, sie können sich in diesem Kostüm alles erlauben, vielleicht mit Hinweis auf die erodierende Kultur von Anstand und Respekt, wofür sicher nicht die Medien verantwortlich zu machen sind und auch nicht das Internet, die mehr ein Schwächeln unserer Demokratie offenbart, die immer mehr zum Opfer von tausend Lobby- und Politikerselbstversorgerinteressen wird, die keine Figuren mehr hervorbringt, die natürliche Glaubwürdigkeit verbreiten; wie unappettitlich, wenn einer Ambitionen auf das Amt des Bundespräsidenten durchblicken und verbreiten lässt – bloss weil der die allerhöchste Pension hat? (die selbst wiederum die Politikerklasse in Misskredit bringt). Ins gerede gekommen sind die Münchner Kammerspiele, die haben schon beim Start ihres neuen Intendanten Pech gehabt mit ihren Luxuxobdachlosenbehausungen und den parallel dazu einsetzenden Massenankünften von Flüchtlingen und der strohfeuerartig aufbrandenden Willkommenskultur – und haben nicht reagiert darauf. Aus dem Gerede rausgehalten wurde geschickte die Nichtsenkung der Rundfunkzwangsbeiträge, das stille Einbehalten von 30 Cent pro Monat und Haushalt, wie die Ministerpräsidenten es beschlossen haben und so den indirekten Diebstahl für salonfähig erklärten, was wiederum ihr Amt und die demokratische Institution in Verruf bringt, auch wenn das Thema im Moment nicht im Gerede ist, es köchelt, die Menschen sind nicht so blöd, als welche sie hier wieder stillschweigend verkauft werden. Manchmal ist nicht im Gerede sein brandgefährlich, weil dann nämlich keiner recht weiss, woran er jetzt ist; das könnte das Risiko eines Vulkans bergen, von dem keiner weiss, ob er morgen oder erst in 20'000 Jahren ausbrechen wird.

05.11.2016 

Türk Ei meint : Da hat der Erdogan ein Gelege gelegt für die Schlagzeilen querbeet. Netzfang: Europa trägt eine Mitschuld an der Eskalation. Richter erlässt Haftbefehl gegen HDP-Chef. Türkei nach den Verhaftungen: Erdogans eiserne Faust. Die Türkei mit Riesenschritten Richtung Autokratie. Türkeilage strahlt nach Deutschland aus. Scharfe Kritik: Steinmeier droht der Türkei indirekt. Die Türkei ist tot. Türkei ist ein Unrechtsstaat. Türkei seit dem Putsch: festnehmen, absetzen, mundtot machen. Seit einigen Monaten erlebt die Türkei eine „Säuberungswelle“. Türkei: Hier ist jeder zweite ein potenzieller Terrorist, so lächerlich ist die Situation. Joachim Gauck kritisiert Türkei für Verhaftungswelle. Erdogans grosser Egotrip. Erdogan in den Fussstapfen Assads. Neue Verhaftungen sorgen für Empörung. Nach dem Putschversuch ist das der Staatsputsch. Türkei verbannt ausländische Archäologen. Tote bei Anschlag in kurdisch geprägter Stadt Diya. Die Türkei geht immer härter gegen ihre Kritiker vor. Türkei am Abgrund. Türkei droht mit Ende des Flüchtlingsabkommens. Erdogan wirft Deutschland Terror-Unterstützung vor. Mit der Demontage der Medien- und Meinungsfreiheit will die AKP-Regierung Restwiderstände gegen ein hegemoniesüchtiges Präsidialsystem brechen. Fortschreitende Radikalisierung. Die Serie der Repressionen gegen regierungskritische Medien und Journalisten reisst nicht ab. Warum Europa vor Erdogan kuscht. Verlust der Immunität und des Mandats in der Türkei. Die Welt darf nicht schweigen. Nach Verhaftung von Journalisten, Özdemir sieht „zweiten Putsch in der Türkei“. Merkel nennt Haft von Journalisten in der Türkei alarmierend. Türkei gerät immer mehr ins Abseits. Der türkische Justizminister hat Deutschland schwere Vorwürfe gemacht. Zeugen einer beispiellosen Repressionswelle. Schweizer Politiker nach Türkei-Reise beunruhigt. Kurden-Politiker in Türkei festgenommen. Türkische Lira so billig wie nie. Die Festnahme führender Oppositionspolitiker hat zu einer neuen Verkaufswelle am türkischen Aktien- und Anleihenmarkt geführt. Türkische Lira fällt auf Rekordtief. Die Bundesregierung wird vorgeführt. Nato-Stützpunkt: Türkei blockiert deutsche Bauarbeiten. Türkei: „wie in den Anfängen der NS-Zeit“. Die EU ist Erdogan längst egal. Wie die türkische Regierung Druck auf die Presse ausübt. Die Verhaftung zahlreicher Journalisten ist das auffälligste Einschüchterungsinstrument zur Unterdrückung der Meinungsfreiheit in der Türkei. Nicht einmal Clowns trauen sich in die Türei. Erdogans Rachefeldzug gefährdet die Zukunft der Türkei. Die Türkei steht am Rande eines Bürgerkriegs. Türkei, quo vadis? „Kreatives Europa“, Türkische Kunstszene kämpft ums Überleben. Die türkische Kunstszene bekommt die politischen Spannungen zwischen der Türkei und Europa zu spüren. Verhaftungswelle in Türkei treibt Kurden auf die Strasse. Armee verlegt Panzer ins Grenzgebiet zum Irak. Festnahmen von HDPAbgeordneten: „Was wir gegenwärtig in der Türkei erleben, ist eine De-facto-Diktatur“. Türkei sperrt WhatsApp & Co. um Protest zu stoppen. Schweiz kuscht vor der Türkei. Weidenholzer: „Türkei hat rote Linie überschritten“. Alle internationalen Befürchtungen bestätigt. Türkei: Zehntausende Beamte entlassen. Verzweifelte Kurden in der Türkei „Ausser Gott haben wir niemanden“. Die Türkei driftet ab – und Europa schaut zu. Türkei: Angehörige von US-Konsulat sollen Land verlassen. IS ruft zu Angriffen auf die Türkei auf. EU-Parlament fordert Freilassung von Journalisten. Türkei: Türkische Regierung soll Folter ermöglichen. Europa darf sich von Türkei nicht erpressen lassen.

04.11.2016 

Zahlendikt Ate meint : Das Leben als Geisel der Zahlen. Wie alt bist du? Wie viele Kinder hast Du? Wie viele Ehen? Wie viele Geschwister? Wie viel verdienst Du? Wie viele PS hat Dein Wagen? Wie hoch sind die Stromkosten? Wie war die Quote? Wie viele Klicks hast Du? Wie viele Miete bezahlst Du? Wie teuer ist Deine Krankenkasse? Wie viel Rente beziehst Du? Wie viel Pension wird Dir ausbezahlt? Wie viele Dienstjahre hast Du? Wie viele Quadratmeter hat Deine Wohnung, hat Dein Haus? Wie viel Bargeld besitzt Du? Wie hoch sind Deine Schulden? Wie hoch Deine Guthaben? Wie viel Gage verlangst Du? Wie hoch ist Dein Honorar? Wie viele Facebook-Freunde hast Du? Wie viele Xing-Kontakte? Wie viele Tweets setzt Du täglich ab? Wie viele Follower hast Du? Wie viele Medikamente musst Du nehmen? Wie viele Meter läufst Du am Tag? Wie viel Benzin frisst Dein Auto? Wie hoch ist der Wiederverkaufswert? Wie teuer ist die Reise per Bus, per Bahn, per Flugzeug? Was ist am günstigsten? Wie viel hast Du auf der hohen Kante? Wie schnell fährt Dein Wagen? Wie weit hält die Batterie? Wie viele Stunden Schlaf brauchst? Oh, es ist 17 Uhr, ich muss. Wie viele Flüchtlinge? Wie oft hast Du Geschlechtsverkehr? Wie oft gehst Du zum Friseur? Wie oft lässt du dich durchchecken? Wie hoch ist der Luftdruck? Wie viele Hitzetage hat es gegeben? Wie viele Nebeltage, wie viele Schneetage? Wie viele Mitbewohner hast du? Wie gross ist euer Team? Wer hat den Längern, den Dickeren, den Grösseren? Hat seine Yacht ein paar Centimeter mehr? Wie viele Terroranschläge hat es dieses Jahr gegeben? Wie viele tödliche Verkehrsunfälle? Wie viele Beziehungstaten? Wie viele Kilometer sind das? Wie lange dauert der Film? Wie viele Zuschauer hat er? Wie viele Zeilen schreibst du für die Kolumne? Wie viel bezahlen sie dir dafür? Wie viele Brückentage hat das Jahr? Wie viele Kranktage kann ich nehmen? Wie viele Stunden muss ich täglich arbeiten? Wie viele Jahre noch bis zur Rente? Wie lange hast du studiert? Wie viele Berufsausbildungen? Wie viele Praktika hast du gemacht? Wie viele Obdachlose in der Stadt? Wie viele Superreiche? Wie viele Dax-Konzerne? Wie viele Liter Wasser führt die Isar pro Minute? Wie viele Wähler würden mich heute wählen? Wie viele OPs hat der Arzt schon durchgeführt? Wie gross ist die Auflage? Steigend oder sinkend? Sind die Erlöse im grünen Bereich? Wie hoch ist die Inflation? Wie hoch die Abwertung des Euro? Wie viel Geld druckt Draghi? Wie viele Auftritte hat er gehabt? Wie viele Austritte hat die Partei, hat die Kirche? Wie viele Wähler konnte er gewinnen? Wie hoch ist die Luftfeuchtigkeit, die Windgeschwindigkeit? Wie hoch der Energieverbrauch? Wie hoch der Anteil an Atom und Kohle? Wie viele Einwohner ziehen täglich neu nach München? Wie viele Pendler? Wie viel sind die Mieten gestiegen seit letzter Woche? Wie teuer ist die Milch jetzt? Wie hoch ist die Rundfunkzwangsgebühr? Wie hoch die Forderung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks? Wie hoch die Telefonrechnung? Zahlen, Zahlen, nichts als Zahlen bestimmen unser Leben, hegen es ein, der Geist ist damit absorbiert, Zahlen zu vergleichen, die Veränderung der Zahlen von gestern auf heute herauszufinden, abzulesen, von vor einer Stunde auf jetzt, wie hoch ist der Dax? Wie hoch der Euro? Wie hoch der Dollar? Wie hoch der Franken? Zahlen, nichts als Zahlen, Leben heisst pausenlos Zahlen bestimmen und vergleichen und daraus Schlüsse ziehen. Zahlen sind die harte Realität, an die wir glauben. Wie sähe ein Leben ohne Zahlen aus? Ich liege in der Sonne und träume und die Vöglein, sie pfeifen und denken nicht an den Winter, an ein Gestern oder an ein Morgen.

03.11.2016 

Wahlk Ampf meint : Bald ist dieser amerikanische Wahlkampf vorbei, dieses grässliche Schmierentheater. Wozu engagieren wir uns dabei so? Wir können ja nicht wählen. Wir haben keinen Einfluss. Warum spielen wir monatelange die aufgeregten Zaungäste, lassen uns diese Horrorspeise vorsetzen? Wo wir doch nicht wählen dürfen. Wo wir nicht eingreifen können, wo wir nicht helfen können, wo wir nichts retten können, nichts verbessern können. Es scheint doch, als griffen wir willig nach diesem Fast-News-Futter, gierig, weil das so angenehm ablenkt von den eigenen Aufgaben, von den Dingen, auf die wir allenfalls Einfluss nehmen können; kompensatorischer Jahrmarkt. Lieber tun wir, tun die Medien mit Hyptothesen fechten, sich auf ungelegte Eier stürzen, statt sich mit den Mächtigen anlegen, die an den Hebeln sitzen, die ihre Macht missbrauchen zum Abbau der Deomokratie, zur Befestigung ihrer Alleinherrschaft, zum Abwürgen der Meinungs- und Pressefreiheit. Viel wichtiger ist doch, nach der Wahl mit dem dann gewählten Präsidenten oder der Präsidentin zurechtzukommen. Aber lieben regen wir uns über den amerikanischen Wahlbohei auf, als dass wir mal Klartext reden mit Putin, mit Erdogan, gerade dieser, der die Pressefreiheit brutal abwürgt. Lieber schwatzen und mutmassen wir über den sogenannten Wahlkampf ennet dem Atlantik. Jede Kleinigkeit, jeder Fehlgriff, jedes Fehlwort wird brühwarm in unseren Medien seitenweise ausgebreitet, immer und immer wieder dieselben Fehltritte, wir ereifern und ergeifern uns daran bis zur Übelkeit, Hauptsache, wir können behaupten, das ist so wichtig, was dort passiert. Wichtig wird sein, was nach der Wahl passiert. Aber das interessiet uns dann einen Hennnschiss. Dann wollen wir werweissen, wer hier der neue Bundespräsident wird. Nehmt doch endlich einen, der nicht von sich aus den Ehrgeiz hat. Nehmt einen, den ihr ruft, das soll eine Berufung sein und kein Karriereziel. Bundespräsident als Karriereziel, wie oberpeinlich, wie degeneriert, wie lachhaft, wie lächerlich. Genauso Affentheater. Affen, die nach oben kommen wollen, Affen, die ganz oben im Baum hausen wollen. Von wegen der Apanage und dem Theater drum herum. Wenn sie früher wenigstens Charakter bewiesen hätten. Einer, der Ehrgeiz bekundet auf das Amt des Bundespräsidenten und der Strohmänner vorschickt, ihn zu portieren, der ist zum vornherein falsch auf der Position. Und einer der schon Landsleute hat in fremden Kerkern schmoren lassen und zu feige war, sich dafür bei der Ami-Regierung zu verwenden, sowieso. Den hiesigen Karriere- und Pfründentricksern mag die Ablenkung mit dem amerikanischen Wahlkampf gerade recht kommen, wenn alle gebannt auf das Schaudertheater schauen, auf die trübe Schlammschlacht, so lassen sich hierzulande in Taschendiebmanier unsaubere Dinge in aller Ruhe abwickeln. Aber das Volk will es offenbar so, das Volk will Zaungast sein, Gaffer, es will betrogen und verarscht werden, es braucht ne Show; so bekommt es denn auch das Theater, das es verdient, mit den Kasperln, die sich dabei gütlich stossen.

02.11.2016 

Grauz One meint : Es gibt Grauzonen am Rande der Gesetze. Es gibt Bedürftige, die keine Statistik erfasst, weil sie sich nicht in die entwürdigende Maschinerie der Sozialgesetzgebung hineinpressen lassen wollen, sich nicht unter das HartzIV-Diktat begeben. Verlässliche Zahlen gibt es nicht. Man müsste bei den Sozialgerichten nachfragen. Wie viele Fälle anhängig sind wegen Nichtbezahlung der Krankenkasse trotz gesetzlicher Versicherungspflicht. Bei der Zwangsgebühr des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, da gibt es eine Zahl, von 1,4 Millionen Forderungen ist die Rede. Niemand recherchiert, wie diese zustande kommen. Wie bedürftig diese Haushalte sind. Gesellschaftliche Grauzone. Hin und wieder gelangt ein Fall an die Öffentlichkeit. Die Frau, die ins Gefängnis musste. Die Frau, der das Konto gepfändet wurde. Die Politik und die Medienöffentlichkeit will diesen Sachverhalt nicht wahrhaben. Für sie existiert nur, was das Gesetz behauptet. Es gibt keine Bedürftigkeit ausser derjenigen von HartzIV. Nur wer HartzIV beantragt und genehmigt bekommt, ist bedürftig. Eine andere Bedürftigkeit ist nicht vorgesehen. Wobei lustig ist, dass der Namensgeber selber in Skandale verwickelt war, Veruntreuung von Firmengeldern, VW-Korruption. Die Leitlinien für HartzIV-Bezieher sind somit klar vorgegeben. Fakt ist: ohne Tricksen und Betrügen ist mit HartzIV kein würdiges Leben zu führen. Das nur nebenbei. Aber die Grauzone. Was ist mit der Grauzone der nicht staatlich-anerkannt Bedürftigen? Sie dürfte viel grösser sein als angenommen. Wenn allein 1,4 Millionen Forderungen zur Zwangsgebühr ausstehen. Fragt nach bei den Sozialgerichten: wie viele Verfahren sind anhängig wegen Forderungen der Ersatzkassen zur Versicherungspflicht. Gibt es eine Statistik, die die Kosten dieser Verfahren aufzählt? Die Gerichte ächzen und stöhnen unter der Last. Und jetzt wird eine Klagewelle wegen Rundfunkzwangsbeitrag anrollen. Die Qualität einer Gesetzgebung bemisst sich an den Grauzonen, die sie eröffnet. Die dürfte bei HartzIV stetig grösser – und insofern gefährlicher – werden. Es besteht gewaltiger sozialgesetzgeberischer Reformbedarf. Der wird noch anschwellen mit der Welle der Altersarmut, die auf uns zurollt wegen der unausgewogenen Gesetzgebung zu Renten einerseits und Mietgesetzgebung, Gesundheitsgesetzgebung andererseits und der damit verbundenen sich weitenden Diskrepanz zwischen Rentenerhöhungen und Erhöhung der Kosten für Miete und Gesundheit; die Rentenerhöhungen können mit den anderen Erhöhungen nicht mithalten; wodurch immer mehr Rentner bedürftig werden, Krankenasse nicht mehr bezahlen könnten, Rundfunkzwangsbeitrag nicht mehr bezahlen können. Auch hier gilt: nicht jeder bedürftige Rentner will sich vor der schikanösen Grundsicherung nackt ausziehen. Es besteht dringender Reformbedarf bei diesen Gesetzgebungen. Und was macht die grosse Koalition? Sie ruht sich aus auf der vermeintlich guten finanziellen Lage des Staates, der von Draghi und seiner Geldverdünnungspolitik profitiert – und ihr just in Bälde ein massives Anschwellen von Bedürftigkeit im Lande bescheren wird. Aber, das wahr haben wollen, hiesse über den nächsten Wahltag hinaus denken. Wozu auch, die Pensionen der Spitzenpolitiker, die sind nicht nur sicher, sondern auch weit, weit von der Bedürftigkeit entfernt.

01.11.2016 

Pfeif Mir meint : Pfeif mir auf das Lied vom Tod. La Chanson de la Mort. La Mort. Lam Ort. Ein merkwürdiger Ort. So lahm. So still. Pst! Sei still. Vielleicht regt sich noch was. Mausetot. Ein Mäuserich. Ein Mäus Erich. Im toten Mäusereich. Reiche Mäuse. Unsere Vorfahren haben noch versucht, aus dem Tod Sinn zu beziehen. Heute ist er sinnlos geworden. Überall werden sinnlose Tode gestorben. Von Menschen initiiert. Mit Waffen und Munition. Mit vergifteten Nahrungsmitteln. Mit Stress, den ein Mensch auf den anderen ausübt. Mit direktem Abknallen von anderen – aus Verzweiflung, aus Ideologie, aus Fanatismus, aus Rache. Die Rache und der Tod. Die Blutrache. Die den Rachen nicht voll kriegen. Heute bestimmt Halloween den Umgang mit dem Tod. Die Lächerlicheit. Jeder tiefere Gedanke wäre Überforderung. Mit Halloween lässt sich schneller und leichter Geschäft machen als mit Philosophie. Das Sein zum Tode. Ups. Heute per Paketdienst geliefert. Immer ist da ein Widerhaken bei dem Begriff, la mort, lam ort, der Tod, dert Od. Er odelt – etwas. Der Tod, Sensenmann oder Schlächter? Wer langsam stirbt hat mehr vom Tod. Sterben, absterben, versterben, dahinsiechen, dahingerafft werden, verrecken, das Leben aushauchen, das letzte Stündchen schlagen hören, den Exitus selbstbestimmt wählen, den Geist aufgeben, den letzten Tropfen Blut vergiessen, die Seele den Körper verlassen sehen. Und doch am Leben hängen. Wenigstens ein Stein, eine Strasse, eine Schule, ein Küchengerät, ein Flughafen, ein Getränk, eine Plakatsäule, ein Alterssicherung, eine Sozialleistung, ein Friedensvertrag, eine Kriegserklärung, ein Handelsmodell oder ein Rinnstein soll meinen Namen für immer tragen. Namen non est Amen. Pfeif mir auf das Lied vom Tod. Er ist keine Erlösung. Er ist keine Befreiung. Er ist keine Gnade. Er nimmt dir die Kraft und die Lust und den Besitz und den Trieb und den Spass und den Witz und das Spiel mit den Worten und den Wörtern und das Schwimmen im Sein, und das Bewusstsein vom Dasein und die Harmonie, den Einklang und die Hoffnung, das Vergnügen, die Einsicht, den Durchblick, den Schelmenblick, den Pfiff und die Grütze, die Mobilität und den Kredit, die Zinsen und Erträge, die Tonnen von Wonnen, die Geborgenheit, den Traum und die Träumerei, das Spintisieren, das Reimen und Keimen, den Trip, den Schwips und den Pieps, den Rausch, den Plausch und die Bowle – zum Wohle Leben, zum Wohle!

31.10.2016 

Märche Nonkel meint : Um Diebstahl salonfähig zu machen, hat die SZ in der Wochenendausgabe den Märchenonkel Hans Hoff beauftragt. Es geht um den Salondiebstahl, sorry, also 30 Cent ist doch nun wirklich gar nichts, es sei denn, jemand nimmt eine Zeitung aus dem Kasten und zahlt 30 Cent zu wenig, aber sonst ist das nichts. So was kann man beim Rausgeld ruhig einbehalten. Das ist jetzt öffentlich. Das haben die Ministerpräsidenten so beschlossen, dass die Rundfunkzwangsgebühr, die rechtlich jetzt sinken müsste, dieses nicht tut. Dass der Beitragsservice zum Beitragklauservice wird und die 3O Cent einfach einbehält. Um von der Dreistigkeit der Ministerpräsidenten und des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes abzulenken, die das zu verantworten haben, darf Hans Hoff als dreiste Erfindungen und Halbwahrheiten in der SZ vom Wochenende auf der Medienseite verzapfen, treudoof schreibt er: „Zu dem Überschuss kam es, weil Anfang 2013 – nach der Umstellung auf das neue Beitragsmodell, das die Zahlpflicht nicht mehr vom Vorhandensein eines Empfangsgerätes abhängen lässt, - durch einen Datenabgleich sehr viele Beitragspflichtige ausfindig gemacht wurden, die bisland eine Zahlung verweigert hatten.“ (Den Beweis bleibt er schuldig, dass es so eine Statistik gibt, die auflistet, wer von den neuen Beitragsszahlern, Geräte hat und also vorher den Beitrag verweigert haben muss). So ein Märchenonkel, so ein Teilwahrheiterzähler. Es mag zwar sein und sicher ist es so, dass auch bisherige Zahlungsverweigerer, die früher Schwarzseher genannte wurden, durch das neue Modell, das sozial unausgewogene Beitragzwangsmodell nach Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof, zur Zahlung gezwungen werden. Das aber ist nur eine Teilwahrheit. Wie viele der neuen Zwangsbeitragszahler vorher Verweigerer waren, darüber gibt es keine Statistik. Wirklich peinlich für die SZ, so dümmlich daherschreiben zu lassen. Es werden eben auch viele Haushalte gezwungen, diesen Rundfunkbeitrag zu bezahlen, die weder Radio noch Fernsehen noch Internet haben. Die also über keinen Zugang zu diesem öffentlich-rechtlichen Rundfunk verfügen. Da sind schon Fälle durch die Presse gegangen. Auch dass jede Menge Haushalte, die nur über Radio verfügen, jetzt den vollen Beitrag bezahlen müssen, das unterdrückt Herr Hoff. Teilwahrheit ist Halbwahrheit ist Unwahrheit. Die SZ verzapft Halbwahrheiten. Peinlich, peinlich, erhält so eine schleimige Kontur. Geschweige denn, dass ihr auffällt, dass dieses gigantische Gemeinschaftswerk öffentlich-rechtlicher Rundfunk nach dem neuen Zwangsmodell zu Lasten der einkommensschwachen Schichten finanziert wird. Die Reichen müssen sich dafür kaum anstrengen, ärmere Schichten wissen nicht, woher das Geld nehmen. Aber da ist offenbar der Demokratie-Begriff der SZ längst überfordert. Da sie selbst Pfründenprofiteurin ist, indem der öffentlich-rechtliche Rundfunk täglich eine viertelseitige Annonce bei ihr platziert. So schluckt sie also Kreide und Kreide und wird zum PiepsHoffStimmchen, das die Wahrheit verdreht und wendet und halbiert. Immerhin gibt sie damit zu verstehen, dass man sie ruhig aus dem Kasten entnehmen kann und dafür 30 Cent weniger reinlegen muss oder das später mal begleichen kann, dass das völlig in Ordnung ist nach ihren eigenen moralischen Massstäben.

30.10.2016 

Megaburner XXXV meint : Zur Verbesserung der Sauberkeit und aus Rücksichtnahme auf die Nichtraucher ist das Rauchen in diesem Bahnhof grundsätzlich nicht gestattet. Gewonnene Tickets bitte abholen im Shop (EG) der Süddeutschen Zeitung (gegenüber von Fa. Oxfam). Sehr geehrte Kunden, aufgrund eines Stromunterbruches verzögert sich heute die Öffnung. Wegen Servicearbeiten Aufzug ausser Betrieb. Watch for Children. Restrected Access. PTA gesucht. Vorabmassnahmen für die Modernisierung des U-Bahnhofes Sendlinger Tor. Ihr befindet Euch in einem Wohngebiet. Bitte achtet auf die Nachtruhe unserer Nachbarn. Kosmetikerin auf selbständiger Basis gesucht, zwischen 28 und 45 Jahren. Wir nehmen gar nicht mehr Filme ab 18, Hollywood, Doku, Asia, Musik, Kommödchen, Action, Unbekanntes, Ladenhüter. Dem Leben nicht nur Jahre, sondern den Jahren Leben schenken. Bitte benutzen Sie das Treppenhaus in dieser Richtung. Die Ausfahrt grossräumig freihalten auch gegenüber, 5 Meter. Besenfahrzeug. Zu Ihrer eigenen Sicherheit: Rauch Schutztür verhindert Rauchausbreitung nur in geschlossenem Zustand. Das Offenhalten mit Hilfsmitteln aller Art ist deshalb nicht gestattet. NIE WCHODZIC! Steigleitung trocken für Feuerwehr. Verkehrshelfer. Hilfe, ich Bitte muss Operation danke. Dynamisches Fahrgastinformationssystem. Life is for Service. Arbeiten an Gasleitungen. Dieser Zugang ist täglich bis 18 Uhr geöffnet. Wählen Sie Produkt und Anmutung für Ihr eigenes Foto. Defekt. Bitte die Türe leise von Hand schliessen. Der „Schmerzhafte Rosenkranz“ wird heute aufgrund der ungünstigen Witterung um 19 Uhr im Dom Zu Unserer Lieben Frau gefeiert! Wir bitten darum, Zigarettenkippen + Kaugummis in den bereitstehenden Aschenbechern zu entsorgen. Memory Loops. Jetzt hier beraten lassen. Tür offen. Zur Festwiese.

29.10.2016 

Unbeli Ebter meint : Der öffentlich-rechtliche Rundfunk macht sich immer unbeliebter. Zum einen waren die Ministerpräsidenten gestern Freitag zu feige, die gebotene Senkung der Zwangsbeiträge durchzusetzen. Es scheint, dass sie das Geld den Bürgern lieber aus der Tasche ziehen, wie Strauchdiebe. Wie unbeliebt – oder schlicht, wie nicht bezahlbar – dieser Zwangsbeitrag ist, zeigt ferner die Zahl von über 1,4 Millionen säumigen Zahlern. Eine Zahl, falls es um die Quote ginge, die die Sender als Erfolg für ihre Arbeit hinausposaunen würden. Hier handelt es sich allerdings um eine Negativquote, um einen Misserfolg. Noch unbeliebter wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk sowieso mit jeder Gebührenanhebung, und da schwant uns, angesichts der Rückgratlosigkeit des Corps der Ministerpräsidenten nichts Gutes. Mit jeder Anhebung des Zwangsbeitrages wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk unbeliebter, wird seine Finanzierung nach Professor Superschlau-Undemokratisch Paul Kirchhof ungerechter und undemokratischer. Und die Forderungen der Sender werden nicht weniger. Noch verhasster, und nicht nur bei denjenigen, die es trifft, wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk, wenn, wie jetzt verlautet, er Inkassobüros, die äusserst schlecht beleumdet sind, mit dem Einzug bei säumigen Zahlern beauftragen will – was er übrigens teilweise bereits getan haben soll! Da könnte es den öffentlich-rechtlichen Rundfunk bald schon den opportunistischen Ministerpräsidenten um die Ohren hauen. Das Finanzierungsmodell ist nicht tragbar. Es zeigt aber, wie abgehoben die Herrschaften dieser Politclique leben. Für sie sind 17.50 Euro nichts, rein gar nichts. Damit zünden die sich Zigarren an. Es rührt die Volksseele, wenn eine Frau ins Gefängnis muss, weil sie, obwohl sie weder Radio noch Fernsehen hat, die Rundfunkzwangsgebühr nicht bezahlt. Und es rührt die Volksseele, wenn einer Frau, die höchst bescheiden ohne Rundfunk und ohne Fernsehen lebt, und die liebend für ihr Kind sorgt, das Konto gesperrt wird, wie jetzt eben geschehen. Die Ministerpräsidenten checken rein gar nichts, scheint es, so wie sie sich vom Rundfunk verarschen lassen. Sie gehen stur den Weg in Richtung Verhärtung und Konfrontation: mit immer rüderen Mitteln den Einzug des ungerechten, undemokratischen Rundfunkbetrages durchzusetzen und jedem Erhöhungswunsch nachzugeben, nur um sich vor der Einsicht zu bewahren, dass dieser öffentlich-rechtliche Rundfunk, wenn er denn weiter bestehen soll, ohne soziale Verwerfungen zu provozieren, an Haupt und Gliedern dringend der Reformen, der Verschlankung und eines neuen Finanzierungsmodelles bedarf. Davor haben sich die feigen Ministerpräsidenten gestern Freitag einmal mehr gedrückt, indem sie dem quängelnden Baby Rundfunk jedweden Wunsch erfüllen. Ein Trauerspiel mit absehbar höchst unerfreulichen Zuspitzungen; zu diesen Zuspitzungen haben gestern die Ministerpräsidenten ihr weiteres Scherflein beigetragen (und vermutlich der AfD ein paar weitere Wähler zugetrieben).

28.10.2016 

Schiefeb Ahn meint : Heute entscheiden die Ministerpräsidenten der deutschen Bundesländer, ob der Rundfunkzwangsbeitrag nächstes Jahr um 30 Cent sinkt oder nicht. Sie entscheiden, ob sie dem Rundfunk jedweden Wunsch erfüllen wollen oder nicht. Sie entscheiden, ob der Zwangsbeitrag ein klein bisschen gerechter wird, indem sie ihn senken. Denn das Erhebungssystem ist ungerecht zu Lasten der einkommensschwachen Haushalte. Laut FAZ vom 27. 20. „Wer gehört zum Streichquartett“ sind die Bundesländer Bayern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt für eine Senkung, die rechtens wäre. Die Begründung der Befürworter der Nicht-Senkung ist übrigens eine mathematische Sonderbarkeit: wenn der Beitrag jetzt nicht gesenkt werde, behaupten sie, so würde er 2021 auf 19.40 steigen, während wenn er jetzt gesenkt werde, er dann „nur“ auf 19.10 monatlich steigen würde. Eine Gleichung, die nicht so ganz aufgehen kann. Wenn die Ministerpräsidenten den Beitrag jetzt nicht senken, den Zwangsgebührenzahlern also Geld klauen, was denen nach den gesetzlichen Vorschriften zusteht, dürften sie die Angelegenheit defintiv auf die schiefe Bahn bringen. Dann werden sie auch alle weiteren Forderungen, die nach einem Automatismus der Zwangsgebührenerhöhung, erfüllen. Dann wird den öffentlich-rechtliche Rundfunk die Ministerpräsidenten endgültig zu Hampelmännern gemacht haben, die dazu beitragen, dass dessen Finanzierung immer ungerechter wird, die soziale Drift weiter verschärft, der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer mehr ein Eigenleben führt, und sich keinem mehr verantwortlich fühlt ausser der Fürsorge für die Ausstattung der eigenen Mitglieder, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk immer mehr zum Fremdkörper im Lande wird und die Bürger zu den Sklaven, die ihn finanzieren. Wenn die Ministerpräsidenten heute allerdings für die Senkung des Beitrages stimmen sollten, die Finanzierung also ein klein bisschen gerechter machen, tun sie vielleicht den ersten Schritt, um die schiefe Bahn, auf die er längst geraten ist, zu justieren. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten: entweder muss ein neues Finanzierungssystem her, eines, das sozial ausgewogen und damit demokratisch ist nach einem Steuermodell oder der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss radikal zurecht gestutzt werden, radikal auf seine Grundaufgabe, ob es heute eine solche überhaupt noch gibt, untersucht werden, damit der Beitrag auf vielleicht einen Euro im Monat gesenkt werden kann und so die krasse Ungerechtigkeit des Professor-Superschlau-Undemokratisch-Paul-Kirchhof-Modells auf ein halbwegs erträgliches Mass zurechtgestutzt wird. Wenn die Ministerpräsidenten heute allerdings nicht für eine Senkung stimmen, dann schicken sie den öffentlich-rechtlichen Rundfunk definitiv auf die schiefe Bahn mit gravierenden Folgen für den Rundfunk als auch für die Demokratie, indem nämlich die prinzipielle Gegnerschaft einer solchen Institution deutlich gestärkt aus so einem Verfahren hervorgehen dürfte.

27.10.2016 

Salond Iebe meint : Die Ministerpräsidenten als Salondiebe. Die Ministerpräsidenten werden es diese Woche vormachen, dass Salondiebstahl salonfähig ist. Diebstahl im Sinne des Einbehaltens von unrechtmässig eingenommenem Geld. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Laut KEF, der Kommission zur Ermittlung des Rundfunkbedarfs, müsste die Rundfunkzwangsgebühr nächstes Jahr um 30 Cent fallen. Die feige Clique von Ministerpräsidenten wird aber beschliessen, die Senkung nicht durchzuführen, die 30 Cent monatlich, das sind jährlich ein Diebstahl von drei Euro 60 pro Haushalt, einzubehalten. Zu klauen. Das Rückgeld nicht geben. Andere Leute wandern deswegen ins Gefängnis. Den Ministerpräsidenten wäre es zu wünschen. Sollen sie mal erleben, wie es ist, wenn man unrechtmässig Gut erwirbt. Sie tun es ja nicht für sich persönlich, sie tun es für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dem sie nicht Herr werden, den sie nicht in den Griff bekommen, der sich immer dreister gebärdet und der dabei ist, sich noch unverschämter laut FAZ vom 25. Oktober zu bedienen, indem er die Erhöhung an irgend einen Index, der üblicherweise steigt, koppeln will, um die KEF, die einzige Instanz der er halbwegs Rechenschaft schuldet, auszuschalten. Und wenn der entsprechende Index mal nicht steigt, dann werden sie sicher nicht den Beitrag absenken. Die Unverschämtheit der Forderungen nimmt stetig zu. Die Ministerpräsidenten, diese Salondiebe, lassen alles mit sich machen. Sie sind bereit, ihr demokratisches Grundverständnis zu opfern. Sie gehören ins Gefängnis. Denn je höher dieser Haushaltszwangsbeitrag steigt, desto unausgewogener wird er vom sozialen Standpunkt aus, vom demokratischen Standpunkt aus, erhöht die soziale Drift, unterminiert die Demokratie, belastet die schwachen Haushalte, erleichtert die reichen. Ein unerträglicher Zustand. Die Ministerpräsidenten gehören dafür, dass sie das dulden und mitmachen ins Gefängnis, ihnen gehören dafür die Konten gesperrt. Sie sollen mal erleben, was eben wieder einer Alleinerziehenden in Brandburg droht, siehe SZ vom 20. Oktober („Wegen Rundfunkbeitrag: Konto von Alleinerziehender gepfändet“). Tja, die Ministerpräsidenten in Vorbildfunktion. Ach, 30 Cent im Monat von anderen, das können wir ruhig einbehalten. Das geben die sicher als Trinkgeld. Das wird Schule machen. Das wird viele Leute zu noch mehr Ungesetzlicheiten ermuntern. Das wird Leuten, die vielleicht mal Horrorclown spielen möchten, zusätzlich Motivation verleihen, oder solchen, die mit dem Gedanken spielen, Autos abzufackeln, da was zu klauen und dort, da eine kleine Sachbeschädigung und dort einfach, alles, was dem gierigen Dieb von Staat schadet, der uns Kohle, die ihm, resp. dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht zusteht, einfach einbehalten lässt. Dieses Pack von Ministerpräsidenten, die gehören allesamt in den Knast, ihre Konten gepfändet, ihrer Ämter enthoben. Es macht sauwütig, wenn solch Figuren den Diebstahl salonfähig machen und das nur wegen eines Moloches, der immer mehr zum niemandem verantwortlichen Staat im Staate wird, den die Allgemeinheit zwangsernähren und mit fetten Pensionen ausstatten muss. Aber die Diebe von Ministerpräsidenten scheinen sich sicher, sie würden nicht ertappt bei ihrem kriminellen Tun. Denn kriminell, das sind immer nur die anderen, die kleinen Ladendiebe – oder jene, die die Rundfunkzwangsgebühr nicht bezahlen.

26.10.2016 

Sic Herhe It meint : Ein Grundmurmeln in der Politik, wenn es darum geht, Despoten und Antidemokraten zu huldigen und sie mit Waffen zu versorgen, ist der Begriff der Sicherheit. Der darf nie hinterfragt werden. Lieber ein Despot in einem Land als Unklarheit über die Machtverhältnisse. Lieber Ägypten weder Libyen. Wobei Libyen doch unter den Folgen jahrzehntelangen Despotentums leidet. Ebenso Syrien. Und Irak. Unter den Folgen von Despotentum, das jahrzehntelang vom Westen mit dem Grundsound des Begriffes Sicherheit unterstützt wurde. Das sollte diesem Begriff gegenüber stutzig machen. Wenn die Kanzlerin wieder irgendwohin reist und Waffenlieferungen verspricht und die Sicherheit zur Begründung anführt, obwohl es sich um brandheisses Terrain handelt, kann das so nicht mehr hingenommen werden: diese Arznei hat sich längst als Krankheiterreger erwiesen. Diese Art Sicherheitspolitik hat sich nicht bewährt. Auch bei Israel nicht. Da sollen mit dieser Begründung wieder U-Boote geliefert werden. Obwohl bald 70 Jahre israelischer Rache- und Völkerrechtsbruchpolitik keinen Frieden gebracht haben. Auch Saudi-Arabien gegenüber wurde immer der stabilisierende Faktor dieses absolutistischen Königshauses angeführt. Funktioniert nicht mehr, jetzt wo dieses mörderisch in den Jemen-Krieg eingreift. Man fragt sich immer bei allen Konflikten auf der Welt, wo die Waffen denn herkommen. Waschen wir dabei unsere Hände in Unschuld? Unter welchen scheinheiligen Begründungen füllen wir weiter die Waffen- und Munitionsarsenale allerorten auf? Das Sicherheitsaxiom hat seine Kraft verloren. Das mag funktioniert haben, so lange dieser unterdrückten Völker schlecht informiert waren, so lange wenig Kommunikation weltweit war. Heute kann mit einem Klick aus der entferntesten Ecke der Welt gesehen werden, wie luxuriös und komfortabel die westlichen Demokratien leben (von dort aus besehen wirken die Probleme hier, die sozialen, die währungsbedingten, die Mietprobleme, die Rentenprobleme, die Migrationsprobleme lächerlich gegenüber der Unfreiheit). Der Westen sollte sich was Neues einfallen lassen. Es funktioniert nicht mehr, Despoten, Diktatoren, Usurpatoren zu unterstützen mit der Begründung der Sicherheit. Es funktioniert nicht mehr. Das führt zu nur noch mehr Unterdrückung von Freiheitsregungen und zu katastrophalen Desastern wie in Syrien, Libyen und und und. Ne, der Begriff der Sicherheit hat seine Schlagkraft in Deutschland spätestens seit dessen Missbrauch zur Begründung des mörderischen Afghanistaneinsatzes verloren. Statt immer nur von Sicherheit zu quatschen, sollte der Westen viel offensiver den Begriff der Demokratie einsetzen. Handel gegen demokratische Entwicklungen. Demokratie ist schwer genug, ist diffizil genug, um sie noch dazu zu verleugnen, wenn es um reine Geschäftsinteressen geht oder lediglich darum, Flüchtlingsströme auszutrocknen. Nur die Hoffnung auf Demokratie und Zukunft in den Herkunftsländern, kann diese zum Versiegen bringen – garantiert jedoch nicht Hofierung und Unterstützung der Gewaltherrscher. Unser Kapital ist die Demokratie. Wir kämpfen selber darum. Gerade im Hinblick auf Europa. Da scheint sich ein demokratieunabhängiger, überbezahlter Wasserkopf an Verwaltung in Brüssel gebildet zu haben, der viele Bürger skeptisch macht. Man müsste die Courage haben, dieses Europa erst mal zerbröseln zu lassen; viel zu sehr hat auch die Politik die Posten in Brüssel als bequemen Verschiebe- und Versorgebahnhof für ihre eigene Klasse benutzt, hat so das Misstrauen in Europa geschürt. Warum das Projekt nicht wieder von vorne anfangen? Mit gestähltem Bewusstsein für ein Europa der Regionen, das lediglich zur Vereinfachung von vielen Dingen eine zentrale Bürokratie hat, nicht aber ein zusätzliches Machtzentrum aufbaut. Der Begriff der Demokratie muss dringend ventiliert, gestärkt und reaktiviert werden; der Begriff der Sicherheit, droht diesen zu zermalmen.

25.10.2016 

Die Clowns Sind Los meint : Die Clowns sind los. Das muss interpretiert werden. Das muss hinterfragt werden. Warum gerade heute? Clowns gabs schon immer. Masken gab es schon immer. Warum gerade heute? Die Welt als Zirkus, das scheint die Erkenntnis zu sein, die sich darin formuliert. Wir sind nicht wer und wir sind nicht wir. Die Guignols, die Ubus sind allerorten in den Schlagzeilen. Das fährt ein. Das treibt einen um. Das ruft nach Reenactment. Scheussliche Clowns regieren die Welt. Putin, Assad, Erdogan … maskenhaft Potentaten … viele auf dem Weg dazu … der Kandidat in den USA … und und und … freundlich Lächeln für die Kameras … und hintenrum die Gegner verleumden, ermorden, foltern, einkerkern und abschlachten lassen … das ist so gang und gäbe heute … so akzeptiert. Wir bieten diesen Ubus, diesen Guignols, diesen Clowns den roten Teppich. Denn wir brauchen diese Machthaber. Als Kunden von Rüstungsgütern, weil sie angeblich für die Sicherheit sorgen würden. Für wessen Sicherheit? Sorry, das ist das Theater, was uns täglich in den Medien vorgespielt wird. Ein Wunder, wenn es zur Nachahmung lockt? Ein schönes Gefühl. Ich gehe durch die Strassen als Clown verkleidet und alle machen mir Platz, alle weichen mir aus, ein starkes Gefühl. Was ist los mit der Menschheit? Die wollte mal christlich sein, muslimisch, hinduistisch, buddhistisch, jüdisch, spiritistisch, religiös und friedlich allemal. Hat alles nicht funktioniert. Was überfordert die Menschheit? Ihr Fortschritt? Der Reichtum, den sie sich aus der Plünderung des Planeten erschaffen hat? Konstruktionsfehler im Gehirn? Ist die Menschheit schlicht zu läppisch und versteht nur Clowns? Wird die Menschheit daran irre, dass sie so viele Professoren hat, Doktoren, Gelehrte, Wissenschaftler, Psychologen, Konfliktmanager, Sicherheitsberater, Dauerfriedenskonferenzen, Minister, die alle gut bezahlt sind – und erreichen doch nichts, rein gar nichts, jetten um die Welt und labern, labern, labern und geben sich wichtig – und erreichen doch gar nichts. Ist das nicht zum Verzweifeln? Treibt das die Menschen hinter die Clownsmasken, um mal ein bisschen Purge zu spielen, um ein Zeichen zu setzen, um die Politik zu spiegeln? Elementarer Nachahmungstrieb in Kostüm? Waren gewisse Horrorfilme, die das Clownsujet bespielten, ahnungsvoll oder inspirierend? Zum Beispiel die ganze Halloweenerei, die in den letzten Jahren hier aufgekommen ist. Die gehört doch bestimmt nicht zur Leitkultur. Das waren rein geschäftliche Gründe, den Spuk anzubieten. Aber wenn keine Disposition beim Publikum da wäre, könnte das Geschäft nicht florieren. Fakt scheint, dass im Moment, die Chance von einem bösen Clown bös angegriffen zu werden aktuell deutlich grösser ist, als die, einem anschlagbereiten Terroristen über den Weg zu laufen. Die Clowns sind los, also werde selber einer oder geh nicht raus und bleib zuhaus!

24.10.2016 

Le Itku Ltur meint : Leitkultur. Die bayerische Art. Martialischer Auftritt der Polizei gegen den, der es wagt, diesen Begriff in Frage zu stellen. Ohrbetäubendes Martinshorn zweier Polizeiwagen am Sendlinger Tor, obwohl die in einem Stauknoten stehen und alle Passanten sich die Ohren zuhalten. Wir sind tolerant, aber uns selbst gegenüber etwas toleranter. Was ich nicht will, dass man mir nicht tu, das füg ich durchaus mal anderen zu. Leitkultur ist gleich Mautkultur: die ausländischen Fötzel sollen zahlen. Leitkultur heisst Lobbykultur, will heissen, ihr lieben Zuwanderer sollt schnellst möglich Interessenvertretungen bilden, die Einfluss auf die Gesetzgebung zu euren Gunsten nehmen. Leitkultur heissst Ellenbogenkultur. Leitkultur heisst Politclownkultur. Leitkultur heisst Leithammelkultur und beim Leithammel gilt: mein Wort gilt, so lange es mir nützt, merkt euch das! Leitkultur heisst Obergrenzenkultur: Obergrenze der Vernunft, Obergrenze der Toleranz, Obergrenze der Potenz, Obergrenze im Oberstübchen und Obergrenze im Unterstübchen … nur beim Tempo auf den Autobahnen gibt es keine Obergrenze. Leitkultur heisst: no drugs, aber: Alkohol, Trink-, Prostkultur und Schunkelzwang. Leitkultur heisst Subventionskultur: lass dir jeden Finger, den du in deinem oder im Interesse der Gemeinschaft rührst, vom Staat subventionieren, lerne von den Bier-, den Hühner- und den Autobaronen. Leitkultur heisst: Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren, lerne das von den Banken. Leitkultur ist Quotenkultur: verschaff dir gute Quoten, dann bist du im grünen Bereich. Leitkultur heisst Umfragekultur: starte die richtigen Umfragen, so wird dir recht gegeben, so kannst du selbst zur Stimmungsmache beitragen. Leitkultur heisst auch Panikkultur, sobald sich neue Parteien melden, die hinter sich Unzufriedenheit mit den Zuständen der Leitkultur versammeln und äussern. Leitkultur kann, wenn es denn gerade in den Kram passt, kurzfristig durchaus auch Willkommenskultur heissen. (Die demagogisch mit dem Leitkulturbegriff um sich werfen, sollten selbst am meisten Angst haben vor Zuwanderern, die sich exakt diesen (kleinherzig intendierten) zu eigen machen und mit enormem Power sich integrieren und dann das SchrebergartenEstablishment das Fürchten lehren).

23.10.2016 

Gutgesch Lafen meint : So gut geschlafen heute Nacht. Alles weg. Weder den Euro noch Europa retten. Nicht die Demokratie in der Türkei wiederherstellen. Keine Krankenhaus- von bösen Strassenclowns aus Horrorfilmen unterscheiden. Keine U-Boote- in Kriegsgebiete liefern. Nicht Aleppo retten noch Jemen. Nicht in Nigeria für Ordnung sorgen noch in Afghanistan. Nicht den Drogenkrieg in Mexiko beenden. Nicht auf die Wahlen in den USA schauen. Nicht für den Verbleib von Sitzgelegenheiten in der Sendlinger Strasse kämpfen. Noch den Deutschen Film aus seiner Subventionsabhängigkeit und somit aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit befreien. Die Hanseln ihren lächerlichen deutschen Filmpreis ausmarchen und den Kuchen verteilen lassen. Nicht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk reformieren. Nicht den Versuch machen, die Ungleichheiten im Euro-Währungsraum auszutarieren. Die Waffendeals ungeschoren lassen. Die Lobbyisten in die Gesetze zugunsten ihrer Klientel hineinreden lassen. Strassen und Verkehrswege ihrem Schicksal überlassen. Das Maut-Thema schlafen lassen. Ohren und Augen weg vom täglichen Politgezänk, von den machtgierigen und machtversessenen Schachzügen der Akteure. Keine Reichsbürger prominent werden lassen. Die Terroristen mit Ignorieren bestrafen. Den Nachbarn Nachbar sein lassen. Nicht mit dem Schicksal hadern. Den Veränderungen des Klimas ihren Lauf lassen. Sich nicht wegen morgen verrückt machen lassen. Sich auf die Sonntagssemmel freuen, auf die Butter drauf, den Honig, die Scheibe Schinken (von glücklichen Tieren) und die Scheibe Käse (von glücklichen Kühen). Die Katastrophen Katastrophen sein und ihren Gang nehmen lassen. Friedlich sein, nonaggressiv. Das Savoir-Vivre pflegen. Es sich nicht versauen lassen von Aufmerksamkeit heischenden Schlagzeilen. Die Mietpreise steigen lassen, die Immobilienpreise Urständ feiern lassen. Zur Erkenntnis kommen, dass wir keine Erkenntnis nötig habe. Es sich gut gehen lassen. Die feine klassische Musik im Hintergrund. Sonntag, wie Sonntag sein muss. Um Kraft zu tanken, um dann wieder für alles sich verantwortlich zu fühlen und am Rad der Geschichte mitzudrehen. Heute nicht, heute es laufen lassen, egal wie es sich dreht. Kein Programm machen, nicht von 10 Minuten und nicht von einer Stunde. I hab da an Zettel, aber da steht was anderes drauf. Auf den Katzenflohmarkt gehen, den Bund der Katzenfreunde unterstützen, die der Stadt München eine wichtige tierhygienische Aufgabe abnehmen.

22.10.2016 

Woh Er? meint : Woher kommen die Eier? Überwiegend aus bestialisch lärmigen, stinkigen, mörderischen Hühnerfarmen, wo die Kücken und Hühnchen sich im eigenen Kote killen und verletzen und mitten im Aas legen sie Eier. Sie haben den Weg eines christlichen Martyriums hinter sich. Wenn man sagt, jemand habe Eier und denkt dabei an solche Industrieeier aus den schauderhaften Legebatterien, so bekommt der Begriff etwas Verkümmertes, etwas Reduziertes; es ist ihm das genommen, was ihn ausgemacht hat: die Kühnheit, den Stolz und andere anthropoidealistische Vorstellungen. Der Mumm ist weg, der aufrechte Gang, der Friede des bäuerlichen Hofes, die Idylle. Wobei aus der heraus der Begriff „Eier haben“ wohl kaum gekommen sein dürfte. Woraus zu ersehen ist, dass solche Terminologie als Symbol von Stärke und Durchsetzungkraft und Courage und Haltung (alles, was jetzt dem Eiermann Putin gegenüber wichtig wäre) deplaziert ist und keine Fundierung mehr in einer natur-, traditions- oder industriebiologischen Realität findet. Eier haben hat keinen Hosenboden und keinen Hosenunterboden mehr. 'Eier haben' passt nicht in unsere biegsame Zeit. Flexibilität ist gefragt, Anpassung, Dehn- und Schrumpfbarkeit der Begriffe. Eier werden heutzutage überfahren, zerquetscht, zerrieben, zerstäubt, verfestigt, zermantscht, zerfleischt, zerfetzt. Trotzdem bestellen wir Eierspeisen, Eiernudeln, vergessen leicht den Leidensweg vom geplagten, verletzten Industriekücken bis zur Mayonnaise, dem Pudding, dem Omelette, dem Kaiserschmarren, dem Pfannkuchen, göttlich, göttlich, das Fegefeuer und die Hölle der Herkunft vergessend, wenn diese Dinge auf schönem Porzellanteller serviert werden; aber wo Ei drauf steht, muss kein Glück drin sein, kann unendliche Grausamkeit dahinter stecken. Egal, wenns schön aufgetischt ist und fein gezuckert und gepudert oder im Rühreimampf im Hotel, da kannst nicht wiederstehen. Ei, ei, ei, was lächelt mir an? Ei, ei, ei, was lässt meine Zunge und meinen Gaumen hüpfen? Ei, ei, ei, es kann doch so traurig deine Geschichte nicht sein. Ei, ei, ei, was pocht denn da? Ei, ei, ei, kann ein Hilferuf doch nicht sein. Ei, ei, ei mir lächelt es zu, es will mich zum Endverbraucher, zum Endentsorger dieses elenden Lebensweges machen. Und ich strahle dazu und sage dem Kellner, 'hat ausgezeichnet geschmeckt' oder finde eine kleine, oberflächliche Mäkelei, vielleicht eine Idee zu viel Puderzucker oder zu wenig; aber schön wie das alles arrangiert war und der Schockoladestreifen drüber. Da juckt das Herz und das Gewissen verzieht sich wie ein Blitz in die hinterste Ecke zur Kirchenmaus. Leben ohne Eier? Kommt nicht in die Tüte, doch schon wegen der Redensart nicht!

21.10.2016 

K Önnen meint : K önnen? Können? Können wir? Können wir noch? Können wir noch Demokratie? Können wir noch Respekt? Können wir noch unterscheiden? Können wir noch lachen? Können wir uns noch verabschieden? Können wir teilen? Können wir beurteilen? Können wir einen Einblick gewinnen? Können wir uns abgrenzen ohne Feindseligkeit? Können wir unsere Meinung vertreten? Können wir Moral von Besserwisserei unterscheiden? Können wir uns dem Mainstream entziehen? Können wir ein A von einem O unterscheiden? Können wir was aushalten? Können wir Ökobilanzen lesen? Können wir demokratische Impulse geben? Können wir als Konsumenten Einfluss nehmen? Können wir konsequent sein? Können wir es uns leisten, uns nicht allem anzupassen? Können wir vom Internet lassen? Können uns manche Dinge gestohlen bleiben? Können wir noch optimistisch sein? Können wir kürzer treten? Können wir Kompromisse schliessen? Können wir zwei Schritte vorausschauend bedenken? Können wir flexibel sein? Können wir von einer vorgefassten Meinung abrücken? Können wir Können? Dürfen wir können? Müssen wir können? Können wir auch anders? Können wir gerne konzedieren? Können wir anderen den Vortritt lassen? Können wir unsere Aggression zurückhalten? Können wir das Maul halten? Können wir anderen vertrauen? Können wir Politikern vertrauen, Wissenschaftlern, Testern, Juries, der Wettervorhersage, der Börse? Können wir gegen Draghis Geldaushöhlkurs etwas unternehmen? Können wir Druck ausüben? Können wir üblen Verdächtigungen und Unterstellungen begegnen? Können wir umgehen mit Potentaten und Diktatoren? Können wir Waffenausfuhr und -produktion reduzieren? Können wir der Versuchung des Militarismus, des militärischen Eingreifens in miese Konflikte widerstehen? Können wir den Tag schon vor dem Abend loben? Können wir uns mit unserer Einschätzung sicher sein? Kann uns etwas passieren? Können wir uns noch auf eine lange Phase des exorbitanten Wohlstandes einstellen? Können wir endlich mit einer vernünftigen Verkehrspolitik rechnen? Können wir überhaupt die Vernunft als Faktor einbeziehen? Können wir den gesunden Menschenverstand als Player setzen? Können wir mehr als wir uns zutrauen? Können wir uns auf die Piktogramme „Fussgängerzone“ verlassen? Können wir die Wohnung unabgeschlossen lassen? Können wir auf unkomplizierte staatliche Hilfe rechnen? Können wir es uns leisten, ohne staatliche Hilfe zurecht zu kommen? Können wir der sich abzeichnenden Entwicklung neuer Klassengesellschaften Einhalt gebieten? Können wir auf den Grundsatz bauen, dass vor dem Gesetz alle gleich sind, oder sind einige längst gleicher? Können wir uns auf die Worte der Menschen und Journalisten und Politiker und Geschäftsleute und Künstler verlassen? Können wir davon ausgehen, dass Menschen, die was sagen, vorher auch gedacht haben? Können wir uns das Sorgenmachen sparen? Können wir das Können noch mit Gekonntheit assoziieren? Können wir uns jetzt endlich was gönnen – eine Auszeit vom Können?

20.10.2016 

Das Wunder Dicker Bretter meint : Die Kanzlerin bohrt am Dünnling Putin dicke Bretter, ausdauernd, gutgläubig. Der ist viel zu dünn fürs Dickbrettbohren. Der ist viel zu glitschig. Da kann der Bohrer nur dauernd ausrutschen. Da ist die Liebesmüh vergeblich. Und ein Kriegsverbrecher dazu. Das habe immerhin Hollande gesagt. Die Schreinerin und der Kriegsverbrecher. Nasenbohren dürfte nicht weniger effizient sein in diesem Fall. Der verarscht die Regeln des Anstandes nach Kanten. Nasenbohren wäre die adäquate Antwort. Und dann die Hand geben, damit ihm was kleben bleibt. Ekliger Handschlag. Wie behandelt man als vorgeblich anständiger Mensch einen unanständigen? Und gleich tippt der Mordsbub eine SMS an seine Handlanger, sie sollen in Syrien noch ein paar Kinder abschiessen. Stretchlimousine. Wie umgehen mit so einem skrupellosen Perfiedling? Nun, wer es hierzulande an die Spitze bringt, ist auch mit einigen Wasser gewaschen. Cool bleiben? Die Geschäftsordnung walten lassen, die Agenda? Sich hinterm Protokoll verbergen? Den Kriegsverbrecher im Gast ausblenden? Politik ist ein dreckiges Geschäft. Politiker müssen von Natur aus Schweine sein, Dreckskerle, müssen sich alles zutrauen, müssen bereit sein, über Leichen zu gehen, dürfen keine Skrupel haben, müssen Kriegsverbrechern freundlich und anständig begegnen; eben nicht wie du mir so ich dir. Wie, wenn die Stimmbürger künftig keine Politiker mehr wählen würden, nur noch Laien, Menschen? Der Protest gegen den Besuch des Stretchlimousinen-Kriegsverbrechers in Berlin hielt sich in Grenzen. Einige blutige Teddys in den Pfützen am Wegrand. Andererseits, das ist ein allgemeinmenschliches Problem, im Alltag, im Kleinen, wie Unverschämtheiten und Provokationen begegnen? Wobei allerdings noch eine Grenze zu ziehen ist, wenn es um Verbrechen geht. Wie umgehen mit Empörung? Oder spiegeln die Politiker letztlich wiederum auch nur die menschliche Natur, die offenbar nicht dazu angelegt ist, dass die Menschen miteinander auskommen? Allerdings stellt sich dann die Frage, wozu überhaupt Demokratie, was macht die Menschheit sich mit dieser Idee vor, wenn sie doch nur zu solch absurd moralischen Verrenkungen führt?

19.10.2016 

Vladimir Mein Schnucki meint : Vladimir, mein Schnuckiputz, lass mich dich in Berlin begrüssen und deine zarten Hände küssen, an denen doch kein Blut klebt. Vladimir, du unser russischer Goldjunge, rank und schlank, du perfekter Oskar-Statuen-Body, du bist doch sicher kein Schlächter, das können wir an deiner Miene ablesen, du kannst kein Wässerchen trüben, du bist ein lupenreiner Demokrat und dazu Hochkarat. Vladimir, wir müssen uns an einen Tisch setzen und unsere Gemeinsamkeiten definieren, die Leichenberge in der Ukraine, in Aleppo, Syrien, die lass uns unter den Teppich kehren, auch wenn wir dadurch auf hügelig-welligem Gelände zu sitzen kommen und es etwas streng riecht. Wir haben uns für das Fluidum der freundlichen Worte entschieden, die dich geneigt und sanft stimmen sollen. Wir möchten keinesfalls dich reizen, wir kennen deinen eisernen Hammer und fürchten uns vor diesem; wir müssen an die Interessen unserer eigenen Wirtschaft denken; unsere Moral ist flexibel genug, um ab und an zu kuschen; wir können ja dich und dein Land nicht einfach entmündigen, bloss weil wir dich für unzurechnungsfähig halten, der vor brandgefährlichen Zündeleien nie zurückschreckt. Ach lieber Puti, Puti, Puti, du russische Mutti, lass uns dir Honig um dein bartloses Kinn schmieren, damit du uns wohlgesonnen bleibst und uns nicht deine wahre Natur zeigst, weil dann müssen wir dich wohl oder übel stante pede in Handschellen legen und dem Völkergerichtshof überantworten, der dich für deine Untaten belangen wird. Erspar uns, dass wir dich wie einen Schwerverbrecher abführen müssen, sei nett und behaupte, alle Vorwürfe an dich im Zusammenhang mit den Schlachtereien in der Ukraine und in Syrien seien Lüge. Wir glauben dir sofort. Uns fehlt ja auch das letzte Beweisstück. Wir werden auch deine Krankheit mit keinem Wort erwähnen. Wir wollen nicht, dass dein Image Kratzer bekommt, es soll glanzvoll bleiben; entsprechend werden wir dich mit allen Ehren wie einen grossen Staatsmann empfangen. Ehre, wem Ehre gebührt, sollen die Kleingeister im Lande an dir rumkritteln. Ach, wie ich mich freu, mein lieber, lieber, Vladimir Schnucki-Putzi, du mickriges, russisches Würstchen, am liebsten tät ich dich zutzeln wie eine Weisswurst und dann grillen und dann den Säuen vorwerfen.

18.10.2016 

Sous Le Parapluie De Munich meint : Unterm Regenschirm von München. La, on y danse? Non, non, non. Sous le parapluie de Munich, lá il pleut, ja dort schiffts, dort geht’s einem nass eini. Sous Le Parapluie de Munich, lá il se battent la tête, da schlagen sie sich die Köpfe ein, ob Tunnel oder nicht Tunnel, ob 2. Stammstrecke oder keine 2. Stammstrecke, ob Fussgängerzone oder nicht Fussgängerzone, ob Radlervortritt oder Fussgängervortritt. Sous le parapluie de Munich, lá il pleut et on est heureux ou pas heureux, Hauptsach, s'gibt no a Schweinshaxen und a Hoibe dazue. Sous la parapluie de Munich, do geht’s fei zünftig zue, gings amoi. Haid nimmer so zünftig und a ned so brünftig und überhaupts, die Nackerten, wo san die abgeblieben, wird München gar seriös und nicht mehr amourös? Mingha, die oide Vettel an der Isar, die liegt ned brach, de wird allmählich zach und Giesing (Gingseng) is a nimmermehr, was es amoi war. Und dem Lehel ist des Leheln längst abhanden gekommen. Money makes Mingha go round, go round wia s' Oktoberfestkarusell, boom boom Boomerang (und Publikum noch stundenlang). Sous le parapluie de Munich, da sprudelt die Kohle im Stadtsäckel, dass er schier platzt, dass die Stadt nimmermehr gehen kann. Mingha, du oide, runzlige Isapritschn. Des warn no Zeiten, als wo in deinem Becken Western gedreht woan san. Mingha is a koa Dorf nimmermehr. Mingha is a Boom, Boom- Boomerang-City. Iberoi bohrens in die Tiefe, bauen Luftschlösser, verdichten, dass es kracht, Köpflein in das Wasser, Schwänzlein in die Höh. Sous le Parapluie de Munich, und die Kultur geht bachab, die Metzgersfrau schlachtet ne Sau und ein Kino dazu; aus is mit dem Eldorado in Mingha; Mingha braucht Vorratslager für Deos, damit koaner mehr sagn ko, mir stinggts, hier stinggts bestialisch; des tuads gwiss a ned mit Drogerievorrat unterm Parapluie. Sous le Parapluie de Munich, lá on y bosse, on fait du boulot, von Morgen früh bis in d'Nacht und keine Zeit mehr, die Bürgersteige hochzuklappen; gibt ja a koa Bürger mehr im engeren Sinne in der Gemarkung. Ois is aufghobn, die Grenzen von Zeit und Ort und Privat und Arbeit; Mingha is a oanzge KuddeldaddelmuddelTown, a green City mit vui Beton und am Nahverkehr wie ein Uhrwerk, Clockwerk Orange, wenns ned grad still steht. Mingha ist azapft und azopft und es wimmelt von C- und D- und F- und G- und H-Promis, die sind der Teig der täglichen Zeitungen, die sind das Schmiermittel der Veranstaltungsmaschinerie. Sous le Parapluie de Munich, lá on y pense (?), hat ne Chance (?), gibt’s viel Leben in der Gosse, pflück dir eine Rose und fahr gen Rosenheim; denn dort, wo du gerade nicht bist, da ist alles besser; das sprach nicht Mackie Messer. Mingha, du oide Zittrige, Hutzlige, Fette, Lethargische, Rekordsüchtige, Phlegmatische tanz hoid, tanz unterm Regenschirm, Du Globalisierte auf 100 Meter Traufhöhe Raiserte tanz, tanz in eine schwankende Boomzunft und gib die Vernunft im Schliessfach ab (vielleicht wirst du sie später noamoi brauchn könn'n).

17.10.2016 

Street Words CXL meint : Früher war das halt cool, aber mittlerweile sag ich auch, nee. Der Mama schon übern Kopf gewachsen. Das sind reine Wirtschaftsflüchtlinge – per Definition – was dahinter steckt, ist eine andere Frage. Ich hab meine Rollschuhe verschenkt. Aber dass die Klara so gar nicht mitmacht, verstehst du das? Ich seh immer Menschen Treppe auf- und absteigen. Und hab ihn in der Hand und hab ihn gerieben und so weiter, hab ihn in der Hand gehabt. Doch, vergleichsweise harmlos. Der von der Waltraud, der Schwager, der war a komischer. Die waren Schwanthalerstrasse und ist rausgeschmissen. Der Fabian, der reisst sich jetzt schon den Arsch auf. Hast du schon Königsblau, redet Ihr daheim noch miteinander? Is auch nicht. Daneben steht Marco völlig eifersüchtig, das kann man nicht inszenieren. Das ganze Geld geht in die Verwaltung, statt in die Produktionen, das ist der Oberhammer. Am Comersee, das war schon sehr beeindruckend. Ich war mal bei ner Heilerin, aber die hat eigentlich. Singlspielerhaus. Und wir hatten keinen Cash mehr in der Tasche und sollten zahlen für 2 Personen. Du hattest die auf dem Weg hin nicht an, dabei schon. Hey, you speak English, you wanna go for a bike-ride, you need 20 Euros. Es sieht ein jeder was anderes. Dass i mi wasch, dass i mi anzieh und dann geh i in die Küche. Das ist ja blöd, er hats schon unterschrieben, wenn i dann wieder komm und wieder frei nehm. Sehr gute Infrastruktur, U-Bahn, Srassen. Geduldsarbeit. Ich glaub aber ehrlich gesagt nicht. Richtig grossstädtisch. Aber warst du nicht sauer auf mich oder was? Und irgendwann denk ich darüber nach und seh, dass da München auch mithalten kann. Nachdem wir stundenlang darüber diskutiert haben. Total ruhig, erlebst halt nix auf d' Nacht oder wie. Da wer i die eine Hälfte essen und die andere Hälfte tua i mia als Salat einlegn. Ja, Samstag ist Flohmarkt, wobei ich mich da nicht so engagier, wie seit Jahren. Dann hat der Mokassin an Sinn.

16.10.2016 

Angs Twort meint : Erstaunlich, wie viel politischen und medialen Power ein einzelnes Angstwort tagelang binden kann, das Wort Terrorist, das sich gleich zum Topterroristen auswächst. Ein Einzelner, der allerdings nach den Motiven einer verbrecherischen Organisation handelt, hat gewisse Vorbereitungen zum Bau einer Bombe getroffen, steht da aber längst schon unter Beobachtung der Sicherheitskräfte. Seine Ziele: die Sabotage des Funktionierens dieser Gesellschaft, der Tod von möglichst vielen Menschen, das Verbreiten von Angst und das Binden möglichst vieler gesellschaftlicher Kräfte dadurch. Letzteres Ziel hat er vollumfänglich erreicht. Tagelang war er Topthema. Und dadurch hat er auch das Ziel, Angst zu verbreiten erreicht, denn wer Gefahren drastisch an die Wand malt, der verbreitet Angst. Damit dürfte er auch bereits einen ersten Schritt seines Hauptzieles erreicht haben, die Destabilisierung der Gesellschaft, zumindest als Indiz dafür dürfte gelten, wie aufgescheucht Politik und Medien reagiert haben. Die kuriosen Umstände seiner Verhaftung und dass er sich weiterer Befragung durch die Behörden mittels Selbstmord im Knast entzogen hat, wirken dagegen eher wie ein Treppenwitz der Geschichte. Und dass er seinen Anschlag nicht begehen konnte, wodurch die konkreten materiellen Schäden an Menschen und an Infrastruktur in den Bereich der Spekulation verwiesen werden, scheint die Wirkung seiner geplanten Untat eher noch erhöht zu haben, denn Spekulation ist der beste Nährboden für die Angst. Ein Land, das wegen einem Täter, der offenbar nicht professionell genug einen Anschlag vorbereitet hat, so viel politische und journalistische Energie binden lässt, ein Land, das offenbar nichts Dringlicheres zu tun hat, dem muss es doch ziemlich gut gehen. Und just dieses Gutgehen verliert der Bürger aus den Augen, wenn er in den Medien von nichts anderem als von Angstworten beregnet wird – und sucht nach alternativen politischen Lösungen.

15.10.2016 

Blinder Fleck meint : Das ist wie ein gesellschaftlich blinder Fleck. Dass die ganze Intelligenzia des Landes, also all jene gebildeten Herren und Damen, die in Zeitungskolumnen, in Talkshows, in Parteiprogrammen, auf Podiumsdiskussionen die Welt erklären – und aus Statusgründen immer recht haben - praktisch unisono nicht sehen wollen, dass die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sozial unausgewogen ist, dass die Haushalte umgekehrt proportional zu ihrer Finanzstärke belastet werden. Das ist undemokratisch. Es ist einer Demokratie nicht würdig, dass ein Gemeinschaftswerk mit einem jährlichen Budget von über 8 Milliarden Euro so unausgeglichen finanziert wird (zu schweigen von den perversen Folgen, dass mit diesem Geld korrupte Sportorganisastionen und despotische Autokraten unterstützt und ermutigt werden). Erstaunlich, dass von den führenden Eliten das keiner sehen will, keiner sich zu formulieren traut. Als ob sie alle mit kollektiver Blindheit geschlagen seien. Sie wollen es einfach nicht wahr haben. Und warum nicht? Weil es eine unbequeme Wahrheit ist. Weil die meisten von ihnen im Sinne der Pfründenhaftigkeit von diesem Geldhaufen profitieren, sei es mit Honoraren für Talk-Auftritte, mit redaktionellen Beiträgen, mit Interviews, von täglichen Annoncen wie manche Zeitungen. Die Stummheit und Taubheit zu diesem Thema ergibt ein miserables Bild dieser dauernd auf Präsenz aus seienden Figuren, die Vordenker und moralische Richtliniengeber sein wollen. Die aber offenbar, sobald sie für sich einen kleinen Nachteil sehen, eine kleine Mindereinnahme, den Verlust einer Auftrittsmöglichkeit, ihre ganze Philosophie in einen billigen Opportunismus verkehren und eine simple Erkenntnis des gesunden Menschenverstandes, dass in einer Demokratie ein Gemeinschaftswerk von allen entsprechend ihrer Stärke mitzuragen sei und nicht umgekehrt, mit einer dezidierten Geste als undiskutabel wegwischen. Es ist ein Jammerbild, was diese führenden Intellektuellen in dieser Hinsicht, und somit kläglich für alles übrige auch, abgeben. Federführend für diese Kläglichkeit steht die SZ. Ihr schlottern förmlich die Beine bei diesem Thema und man sieht den Angstseich ihr im Beinkleid runterkriechen.

14.10.2016 

Professor Verfassungsrechtler Dr. Paul Ulkig meint : Die Haushalte der Bundesrepublik Deutschland müssen die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes umgekehrt proportional zu ihrer Finanzstärke stemmen; je schwächer ein Haushalt ausgestattet ist, desto stärker muss er sich an dieser Finanzierung beteiligen, das steht verfassungsrechtlich ausser Frage und nur so ist sichergestellt, dass die öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin korrupte Sportorganisationen und autokratische Despoten unterstützen und ermutigen können. Ihr Professor Verfassungsrechtler Dr. Paul Ulkig.

14.10.2016 

Dulkig meint : Dulkig = Deutschland ulkig. Deutschland ist ulkig. Gewisse Eliten in Deutschland sind ulkig, die kann man allmählich nicht mehr ernst nehmen. Jene egoistischen Eliten in Politik und Medien, die nicht wahrhaben wollen, dass das Modell zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes sozial unausgewogen ist, dass es undemokratisch ist, indem es die Haushalte umgekehrt proportional zur ihrer Finanzausstattung belastet, eine Steuersystem zu Lasten der Schwächeren; doppelt ulkig, dass die Erfindung dieses Systems ein Professor und Verfassungsrechtler sein soll, ein Professor Ulkig. All diese egoistischen Eliten wollen das nicht sehen (geschweige denn, dass mit diesem Zwangsfinanzierungssystem die Öffentlich-Rechtlichen korrupte Sportorganisationen und autokratische Machthaber unterstützen und ermutigen), wollen nicht sehen, dass die Verfassung unseres Landes, das nicht nur zulässt, sondern sogar gesetzlich erzwingt, da kann man echt nur noch den Kopf schütteln, dass das verfassungskonform sein soll und alle egoistischen Eliten beten diese sozial unausgewogenen Verfasssungskonformität nach und dadurch kommen wir zum heutig Ulk-Punkt, dem Dulkig, dem Deutschland ist ulkig. Diese erwähnten horizontbeschränkten, egoistischen Eliten haben jetzt monatelange mit allen Mitteln massiv die Terrorangst in der Bevölkerung geschürt, weil sie naiv geglaubt haben, sie würden dadurch wichtiger und mehr Macht erhalten. Jetzt zeigt sich aber von Wahl zu Wahl, dass dieser Schuss zum Rohrkrepierer wird, dass den Eliten die Gefolgschaft wegläuft. Dadurch geraten sie immer mehr in Panik in ihrem bescheuerten Materialismus, weil sie Anteile ihres Kuchens gefährdet sehen. So dass ein BlaSZ mal kurzfristig die Gelassenheit ausgerufen hat, um wenigstens nicht noch mehr den Bierumsatz am grössten Bierfest der Welt zu gefährden. Das war kurz. Jetzt ist wieder Schluss mit Gelassenheit. Jetzt wird so richtig auf Panik gemacht. Da entdecken die Behörden wieder einmal ein hochgefährlichen Terroristen, der kurz davor ist, unser Land in Schutt und Asche zu bomben, wie die Allierten kurz vorm Ende des Zweiten Weltkrieges. Ha, wenn die Behörden mal in die Schubladen von einigen Unternehmen schauen würden, was für Pläne die gegen das Volk und das Land parat haben... Also der Herr Terrorist wird ausfindig gemacht, der die Stabilität der Republik hätte zum Zusammenbruch bringen können, der wird gejagt, aber die Jäger sind mit schweren Schutzwesten behängt, so dass der leichtfüssige Grossgefährder im Nu verschwunden ist. Es gibt gottseidank später ein paar Flüchtlinge, die den Gesuchten festnehmen, ohne schweres Gerät, ohne Schutzanzüge, ohne Ausbildung und übergeben ihn versandfertig verpackt dem Staat. Dieser Staat bringt den Topterroristen im Knast unter wie einen Kleinkriminellen, womit er offen legt, dass es sich um einen nicht allzu gefährlichen Menschen handelt, dass wir es hier nicht mit einem Schwerverbrecher zu tun haben. Womit bewiesen ist, dass Staat und Medien vorher völlig übertriebenen Alarmismus betrieben haben. Dulkig, dulkig, kannst nur noch den Kopf schütteln über diese Eliten, die offenbar immer mehr durchdrehen, die vielleicht schon völlig durchgeknallt sind. Offenbar sind diesen Eliten inzwischen die grössere Gefahr für unser Land als die paar laienhaften Bombenbastler. Die Eliten müssten doch nur mal kurz innehalten, ihr Pfründendenken ruhen lassen und sich auf ein paar demokratische Grundsätze zurückbesinnen. Dass beispielsweise alle Macht vom Volk ausgeht und dass es um das Wohl des Landes und nicht um ihr eigenes Wohl geht.

13.10.2016 

Geldgänger meint : Ganz versteckt hinter der U-Bahn-Station Implerstrasse im Münchner Westen und erst nachdem man einen laaangen Tunnel mit Schienen im Boden unter düsteren Rückgebäuden und mit weenig Licht durchquert hat, findet man zur Gotzinger Str. 8, einem hellen Kreativ“Space“, einem Biennest nachhaltige Innovation und Vernetzung suchender Köpfe, deren Arbeitsgerät der Laptop ist, die ihren IMPACT HUB, eine ausrangierte Fabrikhalle, mit kleinen, soziablen Würfeln aus Glas und Holz und einer Ansammlung von Arbeitstischen mit Steckdosen als einzigem Dekor mittenmang eingerichtet haben und die regelmässig Salat-Schnippel-Get-Togethers veranstalten oder die Glocke für den Kuchen, Cakesgiving für gefundene Lösungen erklingen lassen. Den Ort haben die Friedrich-Ebert-Stiftung und die evangelische Stadtakademie München gestern für die Veranstaltung „Tomorrow Munich – Die Region ist voller Lösungen – Komplementärwährung und lokale Wirtschaftskreisläufe“ gewählt. Zur Einstimmung wurde ein Ausschnitt aus dem Film „Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen“ (Totnes- und WIR-Geld) gezeigt, der sich mit dem Thema befasst. Dann gab der Ökonom Andreas Bastgen einen rasanten Crash-Grundkurs („die Standardperspektive ohne Unterton“ – im Gegensatz zu Äusserungen im Film) über Entstehung und Funktion des Geldes vom Tauschhandel über Zertifikate für Gegenstandsguthaben bis zur Gelddruckerei und Geldschöpfung über Kreditvergabe mit Zinsen bis hin zum Thema Geldmengen M0 und M1 und der Funktion der Zentralbanken als Garanten für die Geldwertstabilität, Geld ist arrangierte Erwartung. Christian Gelleri als Initiator der Regionalwährung 'Der Chiemgauer' fing seinen kurzen Vortrag mit einem aktuellen Einspieler aus der Tagesschau an, der vom Sardex handelte, einer wirkungsvollen Lokalwährung auf Sardinien, die als Erfolg gegen die Arbeitslosigkeit gesehen wird. Er erwähnte auch ein Beispiel von 1934 aus Wörgl mit demselben Effekt und gab Infos über den Chiemgauer. Der Ökonom Bastgen hat grundsätzlich keinen Einwand gegen Lokalwährungen, versteht aber deren Sinn nicht ganz, wenn die denn 1 : 1 beispielsweise mit dem Euro verrechnet werden. In der Diskussion wurde klar, dass die Unternehmen Lokalwährungen für die Steuer in der gültigen Landeswährung abrechnen müssen, dass Lokalwährungen durchaus zur Anregung des regionalen Wirtschaftskreislaufes und dazu, dass Geld in der Region bleibt und nicht von Unternehmen ausserhalb abgezogen wird und auch zur Senkung der Arbeitslosigkeit beitragen können, da solche Währungen keine Zinsen bringen, also das Anlagemoment ausser Kraft setzen (dass mir das Versprechen von morgen mehr wert sei als beispielsweise der Verzehr des Apfels heute), wobei es schon darauf ankommt, welcher Art diese Arbeitslosigkeit ist, denn Arbeitslosigkeit hat nicht nur mit Geldpolitik zu tun. Thema Griechenland, Schwierigkeit, dass all das Geld, was reinfliesst, gleich wieder rausfliesst, dass Löhne kleiner und Lebenskosten höher sind als in Deutschland und möglicherweise auch, dass die kreativen, initiativen Köpfe, die es braucht, nicht da sind – und es muss auch von der Politik gewollt sein. Ungewiss ist, ob bei einem allfälligen grossen Finanzcrash Regionalwährungen die Folgen abfedern können. Regionalwährungen sind Chancen für brachliegendes Potential, haben Grenzen der Grösse. In Sardinien generiert der Sardex einen Umsatz von um die 100 Millionen Euro (was sich auch auf die Steuerzahlungen merklich auswirkt!), während der Chiemgauer sich mit 8 Millionen eher bescheiden ausnimmt. Notsituationen scheinen also stimulierender für Lokalwährungen zu sein.

12.10.2016 

Nulkig meint : Nicht ulkig ist, was die Besitzerin von Vinzenz-Murr in der City schlachtet: das Kino Eldorado in der Sonnenstrasse. Man darf davon ausgehen, dass es sich um reine Geldgier der Inhaberin von Vinzenz-Murr handelt und nicht um ein Engagement im Interesse der Hygiene der Stadt, denn sauber ist München ist dieser Hinsicht schon, so, dass dies direkt wieder ulkig ist: alle paar Meter ein Drogeriemarkt in der City, also sauber ist schon wieder dreckig dagegen. Die Folge davon ist die, dass ein weiteres Bijoux von Kino in der City schliessen muss. Denn Frau Vinzenz-Murr, nennen wir sie mal so, ist eine Häusersammlerin und will damit Geld verdienen. Deshalb kommt jetzt da, wo noch das Eldorado steht, es zeigt zur Zeit den wunderbaren Film „Meine Zeit mit Cézanne“ über die Künstlerfreundschaft von Émile Zola und Paul Cézanne und den bayerischen Film „Eine unerhörte Frau“, ein Ort also, an dem geistige Auseinandersetzung stattfindet und Bilder die Menschen beschäftigen, kommt das Lager eines Drogeriemarktes hin. München auf dem Weg der Entseelung, wenn das so weiter geht – und so scheinen die Stadtstrategen das langfristig auch zu wollen, daraufhin deuten auch die Ansätze des Verkehrsversuches Sendlinger Strasse; München als eine wüste Ansammlung von Drogeriemärkten, Schuh- und Metzgerläden für leicht melkbare Konsumenten, die vorm Gift der Kultur verschont werden. Und München schaut weg. Auch der Bezirksausschuss Altstadt-Lehel hat diese Umwandlung in Richtung tumber Konsumentenmelkkultur verschlafen. Einzig in der AZ kam gestern ein Artikel mit klaren und überzeugenden Worten der Schauspielerin Catalina Navarro Kirner, die ab und an an der Kasse des Eldorado arbeitet. Die Medienleute in München sollten sich diese Verödung der Stadt nicht bieten lassen, sollten ab sofort um die Läden der Vinzenz-Murr-Kette einen grossen Bogen machen. Wer mit uns nichts zu tun haben will, bei dem müssen wir auch keine Wurst kaufen. Wer nur ans grosse Geld und die endlose Geldvermehrung denkt, das ist nicht unsere Welt. Sollen sie sich ihre Innenstädte versauen, sollen sie die Häuser bis unters Dach mit Ladenflächen und Büros (und wenigen Luxuswohnungen) vollstopfen und die alteingesessenen Mieter vertreiben (auch die Tendenz in der Sendlinger Strasse) – aber es soll sich nachher keiner beschweren, wenn es in der verödeten Innenstadt etwas rauer zugeht. Wer den Begriff der Lebensqualität auf Deos reduziert, der dürfte sich selbst eine ziemlich faulige Lebenslüge basteln – klar: das erhöht den Deobedarf. Ein Circulus-Vitiosus, in dem Frau Vinzenz-Murr offenbar eine Gefangene ist, der die Freiheit zur Kultur abgeht. Lassen wir sie unsere Freiheit spüren!