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02.12.2015 | b. a. u. meint : business as usual. b. a. u. Deutschland zieht in den Krieg (endlich! stossseufzen gewisse Interessenkreise). Deutschland hat somit ab sofort eine Kriegskanzlerin, eine Kriegsministerin und einen Kriegsaussenminister. Und einen Kriegspräsidenten. Kriegspräsident Gauck. Kriegskanzlerin Merkel. Kriegsministerin von der Leyen. Kriegsaussenminister Steinmeier. Kriegswirtschaftsminister Gabriel. Kriegsoppositionsführer Seehofer. (endlich! stosseufzen gewisse Interssenkreise!). Noch vor wenigen Tagen hat die SZ gewarnt, dass es sich bei diesem Kriegsunternehmen um ein unkalkulierbares Risiko handle, hat deutlich gemacht, dass die Kanzlerin, die Kriegsministerin, die Kriegsbundesregierung nicht mehr Herrin ihrer Handlungen und ihrer Taten sei, dass sie sich dem Sog des Krieges nicht widersetzen könne. Aber die SZ richtet ihr Fähnlein nach dem Wind. Heute ist der Krieg bereits b. a. u., business as usual. Heute hat die SZ schon vergessen, was sie vor zwei Tagen geschrieben hat. Zeitungspapier ist bekanntlich geduldig. Heute hat die SZ die Seiten gewechselt, ab heute ist sie Kriegspartei und Kriegsberichterstatterin, auch sie hat der Sog erwischt. Doch der kluge SZ-Leser weiss, dass das erste Opfer des Krieges die Wahrheit ist – und überlegt sich inzwischen konsterniert, ob er Texte, die unter diesem Vorbehalt stehen, überhaupt noch lesen soll, ob er zu so einem Blatt überhaupt noch greifen soll. Die SZ berichtet jetzt, als sei es das Normalste von der Welt überhaupt, über die „Bundeswehr im Einsatz“ und über den „Start im Januar“. Heribert Prantl plädiert sogar für eine Neuschreibung der Wehrverfassung. Wobei bei seinem Text nicht recht klar ist, wie weit er den Verteidigungsbegriff neu definieren, dehnen will. Dass der Unsinn, der beim Afghanistaneinsatz verzapft worden ist, Deutschland, die Demokratie und die Freiheit würden am Hindukusch verteidigt, nahtlos fortgeschrieben werden kann zum Credo, unter welchem der Bundestag so sicher wie das Amen in der Kirche den Einsatz beschliessen wird, dass Deutschland, seine Demokratie und Freiheit jetzt im Irak und in Syrien verteidigen werde (das erinnert an den Witz vom Mann, der unter einer Strasssenlaterne seinen Schlüssel sucht, gefragt, wo er ihn verloren habe, deutet er auf das Dunkel in der Umgebung, daraufhin gefragt, warum er denn dort nicht suche, antwortet er, hier könne er besser sehen). Das einzige, was der Afghanistaneinsatz zuverlässig auslöste: ein bis heute nicht abschwellender Strom von Flüchtlingen. Vermutlich glaubt die Bundesregierung und das ihr willfährig und geistgelähmt folgende Parlament, dass wir noch nicht genügend Flüchtlinge aus dem Irak und aus Syrien haben. Denn nur mit fortgesetztem Bombardement, resp. mit die Finger nicht beschmutzender Unterstützung der verstärkten Bombardements, kann dieser Flüchtlingsstrom weiter garantiert werden. Bitte, ab diesem Punkt einfach nicht mehr weiterdenken angesichts des sich abzeichnenden Salto Mortale der Politik, bitte das Denken an der Garderobe abgeben. Wendet Euch unterhaltsameren Themen zu, der Klimapolitik, fangt an nachzudenken, ob es einen Zusammenhang gebe zwischen Smog in Peking und Parteidiktatur oder zwischen frischer Luft in Berlin (was die dortige Regierung allerdings nicht vor Gehirnausfällen wie oben beschrieben bewahrt) oder Paris (dito) und der Demokratie. |
01.12.2015 | Street Words CXXIII meint : Und dann muss man sich überlegen, dass man dagegen drauf klickt. Da kann ich dann auf jedes Gymnasium hin? Also immer so ein erstes Date. Wo entsorgt man das, beim Sperrmüll, oder? Viktualienmarkt am besten. Schnell, schnell, sonst wird wieder rot. Antworte doch. Einen wunderschönen guten Tag, wollen Sie umsteigen? Wobei ich nicht unbedingt von ihm beraten werden möchte, sondern von jemand, den er mir vorschlagen soll. In den Keller zum Lachen, ha, ha. Löwenflüsterer, Tierarzt? Ja, weil sie so ein Püppchen ist. Ich bin schon leer jetzt. Und hab eineinhalb Kilo zugenommen. Ich bin jetzt gstanden, habe mich stabiler gefühlt. Ich muss eh in die Richtung. Also warst du zu faul zum Schreiben? Was soll ich sonst machen? Vielleicht wenn wir das auflösen sollen. Ja, aber dann hab ich gar kein Leben mehr. Straight ahead to the other side! Ist doch eine nette Geschichte aus dem Leben von Manuel. Schönes Bild seid ihr. Man bräucht mal einen, der hat Verspätung. Ja, die innere Uhr. Dass du dauernd angegriffen wirst. Ich glaube, das würde dir sehr gefallen. Den hats ja zammghaun. Ich wünsch dir alles Gute, aber. Komm, Theo, gib mir deine Hand. Ich hab mich schon gewundert. Ist eine von Münchens schönsten und belebtesten Einkaufsstrassen, immer noch. Kosmos Daniel hatte ja so viel Kinder. Das hat auch sehr viel mit ner moralischen Frage zu tun. Kann das sein? Die Schauspieler sind sehr gut, aber die Stücke. Ich kenn den ja seit 40 Jahren, aber so genau kenn ich ihn auch nicht. Er macht tolle Sachen. Eine Bekannte, die ich getrtoffen hab, die sich an die erinnert. Immer wieder was Neues. Beim Schreiben? Sie war in der Röhre und da haben sie gesehen, dass es eine Entzündung ist, jetzt hör doch auf! Vom Aufbau her, das ist unglaublich. Ich hab alle drei gekauft. Ich lach mich tot auf 25. |
30.11.2015 | Ohne Verstand meint : Die Bundesregierung zieht ohne Verstand in diesen neuen Orientkrieg, bei dem noch nicht mal klar ist, wer hier gegen wen schiessen wird. Putin gegen Erdogan, Erdogan gegen Hollande, Hollande gegen seine eigenen Bürger, Merkel gegen Assad, Obama gegen Putin, Putin gegen Merkel, Hollande gegen seine homegrown terrorists, oh, das wird aber eine lustige, eine megalustige Schiessparty, bringe sich in Deckung wer kann. Merkel und von der Leyen sind bereit 1200 Soldaten in dem Schlachtengetümmel zu opfern. Ohne Verstand, wohlverstanden. Ob man von der Aussicht auf eine Kriegsrentabilität sprechen kann, ist eine andere Frage. Es werden Waffen aller Provenienzen aller grossen Rüstungskonzerne der Welt umeinander- und gegeneinanderschiessen. Keiner weiss mehr richtig, wer Feind, wer Freund. Ok, die Rechnung geht so: 129 Todesopfer in Paris, 1200 deutsche Soldaten, die vielleicht im neuen Orientkrieg fallen werden. Endlich wieder Heldenpathos. Ob sich das rechnet. Sicher rechnet sich das, ist nur die Frage, für wen. Sicher sind sowieso nur zwei Dinge: der Tod, und dass dieser Kriegsbefehl ohne Verstand zustandegekommen ist. Dass dem so ist, dass dieses Handeln der Bundesregierung bar jeglichen Verstandes geschieht, bestätigt heute Nico Fried, der Zugang zu diesen politischen Führern der Bundesrepublik hat, in seinem Artikel auf Seite 4 der heutigen SZ. Die Begründung dieser Kriegsentsendung werde veranlasst, schreibt Fried, „durch eine realpolitische Sogwirkung, der sich Merkel schlicht nicht widersetzen konnte. Deutschland zieht nicht in den Krieg gegen den IS – es wird in ihn hineingezogen“. Mit anderen Worten, die Bundesregierung ist hierbei nicht Herrin ihres Handelns, Frau Merkel nicht, Frau von der Leyen nicht und wohl auch der Bundestag, falls er dieser völkerrechtlich höchst fragwürdigen und nur mit Paragraphendehnerei zu rechtfertigenden Kriegsentsendung zustimmen wird. Und so ein Land, das nicht weiss, was es tut, und das ohne Verstand handelt, will Verantwortung übernehmen auf der Welt. |
29.11.2015 | Sendlinger Strasse III meint : Allmählich kommt es an den Tag, was es mit dem Projekt der Umwandlung der Sendlinger Strasse in eine Fussgängerzone auf sich hat. Es geht gar nicht darum, mehr Lebensqualität, mehr Schönheit, mehr Individualität, mehr Münchnerisches, mehr Charme in die Innenstadt zu bringen. Nein, darum geht es überhaupt nicht, oder falls ja, dann zuletzt. Nein, es geht einzig und allein darum, dass die Feuerwehr endlich eine 9 Meter breite Schneise in das feine Gewirk des Hackenviertels schlägt. Wie ein Orkan. Säuberung der Strassse wie mit Agent Orange. Radikalkur. Wir sind die Feu, Feu, Feu, Feu, Feuerwehr, wir sind die Feuerwehr vom Dorfe. Wir kommen schon, schon, schon, schon, nicht pressiert. Aber wenn wir kommen, dann müssen wir freie Bahn haben. Dann möchten wir nichts im Wege haben, was das Leben lebenswert macht in so einer Innenstadt, keine Bänke, keine Stühle, kein Gepäck, keine Hinweisschilder auf Geschäfte in den kleinen Gulligassen, keine Telefonzellen, keine Infostände, keine Zeitungsständer, keine Strassenmusikanten, keine Laternenpfähle, keine Poller, keine Bäumchen, keine Blumentöpfe, keine Fahrradständer. Wir räumen aus, wir räumen radikal aus, dass auch nichts bleibt wie es war, nichts, was das Leben in der Stadt lebenswert macht. Da sind wir radikal. Da können wir keine Rücksicht auf gewachsene Strukturen, gar auf Anwohner nehmen, wo kämen wir denn hin. Sollen die Anwohner, die Besucher, die Anlieger halt aufpassen, dass sie sich nicht den Haxen verstauchen, dass sie nicht von der Bühne fallen, dass sie nicht krank oder alt werden. Was geht uns das an. Die Rettungswege müssen frei bleiben. Hier muss alles urbane Leben erstickt werden, damit bei einer Feuersbrunst Leben gerettet werden kann. Verweilen in der Shopping-Zone ist unerwünscht. Rettungsweg geht vor Alltagswohl und Alltagslust. In der Sendlinger Strasse bleiben wir andauernd stecken. Weil sie verstopft ist von Lahmärschern und Parkdilettanten, von umständlichen Anlieferern und konkurrierenden Krankenwagen, die sich um Patienten keilen, von mobilitätsbeschränkten Besuchern und anderen watscheligen Anliegern. Das geht so nicht. Weg damit, weg mit allem, was der Feuerwehr im Wege stehen könnte. Wir brauchen eine 9 Meter breite Schneise, wir brauchen die totale Schneise; das ist das neue Münchnerisch. Alles muss weichen, was der Feuerwehr im Wege stehen könnte, alles, radikal alles, was das Leben in diesem schnuckeligen Viertel irgendwie liebens- und lebenswert machen könnte, das muss alles weg, alles weg, alles. Die Fussgängerzone ist für die Feuerwehr da – und nicht umgekehrt. |
28.11.2015 | Kol Lektivz Wang meint : Die Begründung der Deutschen, nach Syrien in den Krieg zu ziehen, ist nicht rational, sie ist einem Kollektivzwang entsprungen, der hochempfindlich gegen Hinterfragung reagiert und der aus einem Reflex auf ein grausames Blutblad entstanden scheint. Als erstes übt ihn das Opfer Frankreich aus. Es stehe im Krieg behauptet es und fordert bedingunglose Solidarität. Es lässt gar nicht erst Nachfragen zu, ob denn das überhaupt stimme mit dem Krieg. Dabei ist es von eigenen Bürgern angegriffen worden. Dürfte allenfalls von einem Bürgerkrieg sprechen. Hallo Frankreich, müsste man ihm zurufen, es sind Eure eigenen Bürger, die Euch angegriffen haben und die Ihr wohl nicht im Griff habt, es ist kein Staat aus dem Nahen Osten, der gegen Euch aufmarschiert ist. Aber Berlin denkt nicht nach. Es beugt sich dieser Erpressung mittels dem Begriff der Solidarität, der – ein Leichtes - juristisch nach schwammig formulierten Paragraphen zurechtgebogen werden wird. Aber die würden schier ausflippen, die Franzosen, wenn man ihr Feindbild- und Kriegsgegnercredo nicht kopflos übernehmen würde und sie ermahnte, erst mal die Hausaufgaben zu machen, die Probleme der Ökonomie und deren Reformierung und jene der Banlieus in Angriff zu nehmen. Das kommt Berlin gar nicht in den Sinn. Es kennt die Empfindlichkeiten und lässt sich von diesen dirigieren. Ja es wirkt so, als ergreife Berlin gierig und dankbar und aus vorauseilendem Gehorsam dem Frankreichsyndrom gegenüber, die Chance, endlich Waffenbrüderschaft zu üben, endlich in den Krieg zu ziehen, endlich wieder Flugzeuge loszuschicken. Immerhin unkt die SZ diesmal den Krieg nicht mit herbei, ja sie traut sich sogar, Stefan Braun und Daniel Brössler auf der Titelseite, Klartext zu reden und von unkalkulierbaren Risiken zu schreiben. Wobei die SZ in der Titelung gleich wieder einen Rückzieher von der Courage macht, indem sie sommerjugendfreizeithaft den Wahnsinn zum „syrischen Abenteuer“ verniedlicht, womöglich aus Respekt vor dem Kollektivzwang-Mantra, dass der islamische Staat mit Bombenteppichen vernichtet werden müsse, eine Vernichtungsideologie, die in diesem immer noch relativ jungen Jahrtausend bereits mehrfach gescheitert ist, in Afghanistan, in Irak, in Libyen, die Millionen in die Flucht geschlagen hat und die bei einem erneuten Versuch im inzwischen noch explosiveren Syrien-Irak-Gebiet zu einem unkalkulierbaren Risiko wird, denn die elementaren Fragen dieses Krieges und dessen Begründung sind nicht geklärt, auch das ist in der SZ nachzulesen („wirklich ausgereift wirken diese Überlegungen nicht“). Aber die Parlamentarier in Berlin befinden sich im Kollektivzwangtaumel, sind rationalen Überlegungen momentan nicht zugänglich. Das Kriegsgift ist in sie eingeträufelt wie ein Narkotikum. |
27.11.2015 | Kulturgänger X meint : Streunen durch die Bücherschau im Gasteig. Die Masse von Büchern macht einen ganz schwindelig. Einige Romane wahllos herausgegriffen. Nur noch in in jedem dritten oder vierten sind sie gerade am Frühstücken. Zwischen all den Regalen mit den Neuerscheinungen klafft ein Loch. Eine Tür ist offen, sperrangelweit offen. Die Sicht ist frei auf ein meterlanges Podium mit vielen Menschen, die mit Köpfhörern hinter einem langen Tisch sitzen. Die Dame am Einlass fragt, ob man hinein will, als ob sie sich freuen würde. Warum nicht. Sie drückt einem einen Hochglanzprospekt in sauberem Hellblau und Grün in die Hand. Der Saal hat gegen 600 Plätze. Auf dem Podium sitzen 14 Leute. Im Publikum ungefähr ebenso viele. Wenige Minuten später wird die Veranstaltung eröffnet. Es handelt sich um die öffentliche Präsentation in Bayern der UVP, der Umweltverträglichkeitsprüfung eines in Jaslovske Bohunice in der Slowakei geplanten AKWs. Haben wir richtig gehört? Gibt es noch Leute, die so rückständig sind? Haben die nicht mitgekriegt, dass sich AKWs mit all den Entsorgungskosten überhaupt nicht rechnen? Mal schauen. Die Veranstaltung wirkt doppelt gespenstisch. Einmal, dass es das Ansinen, so etwas zu bauen, überhaupt noch gibt, nichts gelernt von Fukushima oder Tschernobyl. Vergessen und verdrängt. Dann der Rahmen dieser Präsentation, der Aufwand: eine Delegation von 13 Fachleuten, Managern, amtlichen Prüfern reist an nach München, muss hier übernachten. Der Carl-Orff-Saal wird ganztägig gemietet. Zwei Simultandolmetscher werden ganztätig engagiert. Die Übersetzungstechnik muss aktiviert werden. Im Saal werden die vorderen Reihen ausgebaut, damit dort, wie sich in der Diskussion herausstellt, die informierte „Fachöffentlichkeit“ Platz nehmen kann und auf Tischen, die vor ihnen aufgebaut sind, Gerichtsurteile, Gutachten etc. auslegen kann. Der Moderator stellt anfangs fest, dass keine Medien, keine Presse da ist. Dann präsentieren die angereisten Fachleute aus der Slowakei die Resultate der UVP. Das hört sich alles wunderbar an. Das ist alles traumhaft sicher. Nur der extremste Extremfall darf natürlich nicht passieren. Laut der Hochglanzbroschüre sind die Risiken alle „minimal“, „ohne gesundheitliche Auswirkungen“, sei die Umwelt „wenig, unbedeutend oder auf keine Art und Weise betroffen“ usw. Nach der umfangreichen Präsentation wird die Diskussion eröffnet. Ein Herr vom Bund Naturschutz anerkennt zuerst, dass diese Präsentation freiwillig so passiere, das sei ein Fortschritt und er anerkennt auch, dass die AKW-Planer alles auf Deutsch hätten übersetzen lassen. Aber er ist enttäuscht. Vor allem wundert ihn dieser Bericht, da der Reaktortyp noch gar nicht feststehe, wie könne man da schon eine UVP machen und er weist auf den wunden Punkt schlechthin, auf das Thema der Entsorgung der Abfälle, auf das Thema Endlager. Dazu kommen vom Podium sich windende, schwadronierende Antworten. Man habe noch Zeit genug, sich darum zu kümmern. Eine Fachfrau der Grünen aus Wunsiedel hakt informiert nach, stellt weitere gravierende Mängel fest hinsichtlich der Planung der Endlagerfrage und auch hinsichtlich der Sicherheit der Zwischenlager, sie mahnt die verbindlichen Vorschriften der Euratomdirektive an. Da kommt ein Herr auf dem Podium ganz schön ins Rotieren. Dann ist Mittagspause und der Kulturgänger hat einen schönen Einblick in das ausgetüftelte Funktionieren technologisch hochentwickelter Demokratie erhalten, die vorbildlich sachlich nur noch im Rahmen einer Fachöffentlichkeit realisierbar ist. Spannender als die meisten Romane auf der Bücherschau. Und die Fassungslosigkeit über die hinterwäldlerischen Slowaken, die glauben, mit Atomkraft eine Zukunftstechnologie bändigen zu können und fortschrittlich zu sein. Das ist richtig gruselig. Keine Fantasy. |
26.11.2015 | Sendlinger Strasse II meint : Das Gesicht Münchens. Ob es Münchnerisch bleibt, wie vom amtierenden OB Reiter bei seinem Wahlkampf versprochen oder ob es mit einer weiteren internationalen Shoppingzone anonymisiert und entcharakterisiert wird, das entscheidet demnächst der Stadtrat, wenn es um die Vorlage zur probeweisen Umwandlung der Sendlinger Strasse in eine sich nicht um die örtlichen Gegebenheiten kümmernde, normierte Fussgängerzone geht. Das Gesicht dieser Stadt, so nennt sich auch die AZ. Sie bemüht sich unter den neuen Herausgebern, diesem Anspruch zu genügen und hat schon viel Münchnerisches an den Tag gebracht. Aber nicht immer gelingt das. Sie ist weiter weggezogen von der Sendlinger Strasse. Ihr kann es jetzt egal sein, ob ein Beschluss des Stadtrates das Gesicht Münchens bis zur Unkenntlichkeit entstellt. So spielt denn die Differenzierung Münchnerisch oder nicht überhaupt keine Rolle im gestrigen ganzseitigen Bericht über die Münchner Fussgängerzonen; vielleicht wars ja ein Praktikant, der unter Zeitungsbericht nicht Recherche, sondern so was wie Botox-Spritzerei versteht, ein Christian Pfaffinger. Er schreibt lediglich, dass in der Sendlinger Strasse das bisherige Konzept „noch nicht so“ funktioniere, „weshalb sich wohl vor allem Händler auf die Pläne zur Gestaltung einer durchgängigen Fussgängerzone freuen“. Dass es Proteste und Bedenken von Anwohnern, Geschäftsleuten, ja sogar von der Handwerkskammer gegen die rigorose Durchsetzung eines unbeweglichen Begriffes von Fussgängerzone gibt, dass es sich bei diesem Umwandlungsvorhaben um den Kern des Münchnerischen geht, der hier zur Disposition gestellt wird, davon ist in diesem Bericht nichts zu lesen. Einzig am Parameter der Wechselhäufigkeit von Geschäften, den er anführt, ist indirekt abzulesen, was für eine Goldgräberstimmung in der Sendlinger Strasse herrscht. Es sind eben nicht Münchner Geschäfte, die hier eine Goldgrube wittern. Gerade nicht. Es sind internationale Konzerne, Labels, Flagshipstores auf ihren gleichmacherischen Beutezügen rund um die Welt, die das Gesicht Münchens in diesem Fall entscheidend verändern, so dass es nicht mehr Münchnerisch ist, dass es diesen liebenswerten Charme eines leichten Anarchismus verliert, dass es sich der geleckten Geschliffenheit des maximalen Umsatzes und Geldverdienens beugt, sich davor resigniert zurückzieht. |
25.11.2015 | Z. Ündeln meint : Zündeln ist einfach. Sich provozieren lassen auch. Wenn der Russe am Höhepunkt seiner Ukraine-Intervention mit Flugzeugen an den Grenzen die Nato provoziert hat, so haben die cool reagiert. Wenn er es aber jetzt beim Türken versucht, und dass er ein Zündler ist, ist hinlänglich bekannt und dass seinen Worten nicht zu trauen ist, auch, so ist er fernab seiner Heimat im Nahen Osten an den Falschen geraten, an den türkischen Möchtegern-Autokraten. Pech ist das für den Franzosen, der den terroristischen Massenmord von Paris gleich zur Ausrufung eines monströsen Rachefeldzuges ummünzen will. Der gerät jetzt im Nahen Osten, wo das stattfinden soll, nämlich die Ausradierung des sogenannten islamischen Staates, zwischen die Fronten von zwei aufgebrachten Egomanen. Da könnte uns noch vor Sylvester viel Feuerwerk für die News blühen. Was alle drei gemeinsam haben, der Türke, der Franzose und der Russe: sie nutzen die Provokationen der anderen, um mit angekündigten Racheaktionen davon abzulenken, dass sie ihre Hausaufgaben nicht machen, dass sie dringend anstehende Reformen zuhause schleifen lassen oder gar nicht erst in Angriff nehmen, zum Schaden der Zukunft ihrer eigenen Länder und Völker. Das ist im Falle Frankreichs besonders ärgerlich, weil der Franzose damit die pausenlose Euro-Aufblähbemühung von Draghi desavouiert, diese in kriegerische Handlungen statt in Erneuerung investiert. Wobei der immer dünner werdende Euro, der bald nur noch Haut und Knochen ist, sowieso lieber in das neue Casino an der Börse und im Immobilienmarkt hüpft, sich dort verlustiert und hilft, Gelder auf die Kanäle einzelner Spieler und Abzocker zu lenken, die doch für die Allgemeinheit gedacht sind. Aber noch wissen wir nicht, ob wir eine Immobilien- und eine Börsenblase haben oder nicht. Und genau das ist hochriskant, viel riskanter als jedes Terror- und Kriegsfeuerwerk am Newshimmel. Die Unsicherheit, ob Blase oder nicht, die wurde auch immer wieder gestellt vor der Lehmann-Pleite im Jahre 2008. Darüber gibt es jetzt einen quicklebendigen Film: The Big Short. Der kommt am 7. Januar 2016 in die Kinos und dürfte einer der ersten Sterne am nächstjährigen Kinohimmel sein als unterhaltsame Abwechslung zum lähmenden Bierernst der Terrornews. |
24.11.2015 | Le Icht meint : Leicht ist es, Terror auszuüben. Es bedarf nicht allzu viel krimineller Energie, um an Feuerwaffen, Munition und Explosiva zu kommen in unserer mit Rüstungsgütern übersättigten Welt. Und leicht ist es für die Medien, nach einem gelungenen Terroranschlag tagelang Terror auszuüben mit nur diesem einen Thema, als ob es keinen Hunger und keine andere Ungerechtigkeit gäbe auf der Welt. Fast entsteht der Eindruck, vielen komme so ein Anschlag gerade recht. Weil Texte über den Terror und solche, die die Angst schüren, sind auch ein Geschäft. Und noch leichter ist es für den „Gefährder“, der weiss, dass er abgehört wird, Gerüchte über geplante Anschläge in die Welt zu setzen, die Geheimdienste zu foppen und der Meinungsindustrie und den Ängsten noch mehr Nahrung zu geben. Es gibt die Gruppe ganz sicher, heisst es dann. Ein Anschlag stand unmittelbar bevor, heisst es weiter. Nur kennt sie keiner. Und nur weil die Veranstaltung abgesagt wurde, sei nichts passiert, heisst es noch weiter – womit die Existenz der realen Gefahr bewiesen sei. Leicht ist es, dem Terror mit Terror zu begegnen, mit Meinungsterror als auch mit Krieg oder mit Gerüchteterror. Leicht ist es, gegen den Terror in den Krieg zu ziehen, wie manche jetzt wieder dumb wie Bush nach 9/11 tröten. Kreuzzug gegen den Terror. Nichts Neues unter der Sonne. Die Resultate sind bekannt. Sie werden sich wiederholen. Ein jahrzehntelang von einem Diktator, dann von Terror und Antiterrorkrieg und jetzt vom IS geschundenes und gebeuteltes Land, Irak, wird einmal mehr mit einem Bombenteppich überzogen, es werden noch mehr Menschen in die Flucht geschlagen, es wird dem Terror noch mehr Futter geben (wer solches tut, der sollte wenigstens die Flüchtlinge aufnehmen). Nichts ist leichter, als ein Land mit Bombenteppichen zu überziehen. Die Rüstungsindustrie freuts und die Resultate werden sich zeigen. In noch mehr Terror. Noch mehr Terrorspirale. Die Rüstungsindustrie wird’s noch mehr freuen. Kauft deren Aktien. Die sind sicher. Die Welt ist unsicher. Aber Rüstungs- und Sicherheitsindustrieaktien sind sicher und versprechen Wertsteigerungen. Schwer hingegen ist es, Bildung und Zukunftsperspektiven in die Banlieus zu tragen und damit dem Terror den Nährboden zu entziehen. Wer zum kriegerisch-bewaffneten Kampf gegen der Terror aufruft, dem ist es nicht ernst mit der Terrorbekämpfung, denn er facht den Terror nur an und macht sein mieses Geschäft mit diesem. |
23.11.2015 | Sendlinger Strasse meint : In der heutigen tz ist ein weiterer grosser Artikel zu lesen zur geplanten Umwandlung der Sendlinger Strasse in eine Fussgängerzone nach der drakonischen Münchner Definition. Die Handwerkskammer ist jetzt auch gegen eine solche Erweiterung. Weil es sich um einen brutalen Eingriff in das feine Gewirk des Hackenviertels handelt. Am Schluss des Berichtes von Johannes Welte ist in der tz zu lesen, dass Michael Kuffer, der Vize-Fraktionschef der CSU meine, dass Autos mit Behindertenausweis keine Strafzettel bekommen sollen (bei der Infoveranstaltung des Planungsreferates im Filmmuseum am 1. Oktober wurde das noch kategorisch ausgeschlossen, weil Ausnahmen immer mehr Ausnahmen nach sich zögen). Kuffer beim Wort genommen würde also bedeuten, dass ein Lehrer oder ein Elternteil, dessen Kind sich beim Turnen den Haxen verstaucht und nicht mehr gehen kann, erst ein Auto mit einem Behindertenausweis organisieren müsste, um es zur Kinderarztpraxis in der Sendlinger Strassse zu bringen (zu jenem Arzt, der sich bei der Bezirksausschussitzung im Hofbräuhaus am 17. November gemeldet hat). Selbiges würde für einen Anwohner mit Bühnenauftrittshunger gelten, der von Neugier getrieben von hinter dem Bühnenvorhang ins Publikum fiele (zum Beispiel in Milbertshofen), der kaum mehr gehen kann und nach Hause in die Sendlinger Strasse wollte, auch der müsste sich erst ein Auto mit einem Behindertenausweis besorgen, bis ihn jemand nach Hause fahren dürfte – und das mitten am heiligen Sonntag! Zu viel scheint sich der Stadtrat bei diesem Projekt nicht gedacht zu haben. Er scheint auch völlig überrascht von der Tatsache, dass hier so viele Menschen wohnen und sogar solche, die sich Gedanken machen. Einen ziemlich merkwürdigen Begriff von den „Belangen der gesamten Öffentlichkeit“ scheint die SPD zu haben. Ihr Vertreter Jürgen Peter Pinck, SPD-Bezirksausschussmitglied, wird im Welte-Text aus dem Münchner Merkur zitiert, dass gegen die Einwände von Anwohnern, Arztpraxen und Handwerksbetrieben gelte: „Die Belange der gesamten Öffentlichkeit sind höher zu bewerten als jene der direkt Betroffenen“. Laut SPD und im Hinblick auf den technokratischen Begriff einer Fussgängerzone wie die Stadt München sich anschickt, hier einzurichten, sind die Belange der von der SPD gemeinten Öffentlichkeit einzig und allein die Goldgräberstimmung internationaler Konzerne und Modelabels, die bereits die Adler-Apotheke, die seit Generationen sich in der Sendlinger Strasse befindet, in die Dultstrasse weggepustet haben, wo ihr vermutlich bald schon die Puste ausgeht. Laut SPD sind die Gewinnmaximierungsbestrebungen von Modelabels, internationalen Konzernen, Brands und Flagshipstores gesamtgesellschaftlich höher zu bewerten als das Überlebensinteresse einer alteingesessenen Münchner Apotheke. Laut Pinck rechtfertigt diese Goldgräberstimmung internationaler Konzerne, Brands, Flagshipstores und Modelabels, eine brutale Shopping-Schneise in das feine Gewirk des Hackenviertels zu schlagen nach der drakonischen Münchner Definition, weil die Interessen solcher Konzerne von weiss gott nicht woher gesamtgesellschaftlich höher zu bewerten sind als die kleinen Probleme des Überlebens einer Kinderarztpraxis, einer Apotheke oder einer Witwe, die mobilitätseingeschränkt ist, deswegen aber noch lange keinen Behindertenausweis hat und schon gar kein Auto mit einem solchen und somit nicht mehr von zuhause abgeholt und zum Grab ihres Mannes gefahren werden darf. Die ersten Opfer dieser ganz unmünchnerischen Gentrifizierung waren zwei Münchner Traditionsblätter: die SZ und die AZ (jetzt kleinlaut zum Thema), die mit ihrem Wegzug aus der Sendlinger Strasse den Weg frei gemacht haben für den Mob der internationalen Shopping-Heuschrecken, deren Interessen in München laut SPD gesamtgesellschaftlich höher zu bewerten sind als die der alteingesessenen Handwerksbetriebe, Arztpraxen und Bewohner - von der Asam-Kirche und mobilitätseingeschränkten Kirchgängern ohne Auto mit Behindertenausweis spricht sowieso keiner. |
22.11.2015 | Oho Berg Renze meint : Oh Obergrenze, oh Obergrenze. Obergrenze im Oberstüberl. Obergrenze im Unterstüberl. Obergrenze im Grützstüberl. Obergrenze in Oberbayern und Obergrenze in Niederbayern. Die Oder-Grenze und die Ober-Grenze. Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein. Unter den Wolken muss die Freiheit eine Obergrenze haben. Oberweite und Obergrenze. Potenze und Obergrenze. Oh Grenze, oh Kränze, oh Schützenkränze. Die Tendenze zur Obergrenze. Obergrenzen menschlicher Macht, menschlicher Hybris, menschlichen Verstandes. Obergrenzen der Unterbelichtetheit, der Unhöflichkeit, des Parteienstreits, des Rechtsbegriffs, des Populismus, der geistigen Aufnahme- und Sortierfähigkeit, der Auffassungsgabe. Herr Ober, eine Grenze bitte! Was sagte Klenze zur Obergrenze der Traufhöhengrenze. Obergrenze des Horizonts. Obergrenze der Weitsicht. Obergrenze der Einsicht. Obergrenzentänze. Obergrenzenstenz. Obergrenzendogma. Obergrenzenleier. Obergrenzenköder und ...öder. Obergrenzenopa. Obergrenzenselfie. Obergrenzenparole. Obergrenzenparodist. Obergrenzenkalkül. Obergrenzenasyl. Ob er aber über die Obergrenze oder aber über die Untergrenze oder aber über Oberammergau oder ob er aber überhaupt nicht kommt, das bleibt sich gleich. Hirntumorobergrenze. Beckenbauer kannte keine Obergrenze bei Blankounterschriften. Er hätte blind für und gegen die Obergrenze unterschrieben, für eine Obergrenze der Dummheit als auch für eine Obergrenze der Klugheit als auch für eine Obergrenze der Rundung des Balls. Obergrenzpfähle. Obergrenze des Glücks. Obergrenzmarkierungen. Obergrenzziehung. Obergrenze der Obergrenzdiskussion. Obergrenzwertig. Obergrenzbrenzlig. Wenzel und die Wanze von der Obergrenze. Oberstufe und Obergrenze. Draghi glaubt die Obergrenze seiner Euro-Inflationsbemühungen, seines Geldverdünnisier-Blowjobs noch nicht erreicht zu haben und pumpt und pumpt und bläst den Euro auf an der Obergrenze seiner Kräfte und seiner Macht. Ökonomische Obergrenzen? Grenzen des Wachstums? Volkswagen sehnt sich nach einer Obergrenze der Folgekosten seiner Schadstoffanzeigemanipulationen. Die Deutsche Bank sehnt sich nach einer Obergrenze der Folgekosten all ihrer kriminellen Taten. Die Atomindustrie träumt von einer Obergrenze der Entsorgungskosten. Oh Obergrenze, oh Obergrenze, wo bist du? Bringt dich der Weihnachtsmann? Unterm Christbaum ein Packen Obergrenzen, davon träumen viele in diesem unserem Lande. Oh Obergrenze, oh Obergrenze. Obergrenze im Oberstüberl. Obergrenze im Unterstüberl. Obergrenze im Grützstüberl. Obergrenze in Oberbayern und Obergrenze in Niederbayern. Oh Obergrenze, oh Obergrenze, wo liegt deine Untergrenze, deine Schamgrenze? |
21.11.2015 | Alles Wie Immer meint : Alles ist wie immer nach dem Terroranschlag von Paris. Als ob der Anschlag selbst nicht schlimm genug wäre, terrorisieren einen die Medien im Nachgang jetzt schon über eine Woche lang mit dem Thema. Indem sie behaupten nichts sei mehr, wie es einmal war. Genau so war es schon nach dem 9. September. Alles wie immer. Indem die Medien jetzt die Gefahr noch mehr beschwören. Indem sie dem Irrationalismus huldigen, der so weit geht, dass bereits eine Butangasflasche zu einem Antiterroreinsatz führt. Die Leute kirre gemacht. Schon Hermann Göring soll gesagt haben, nichts sei leichter, als eine Gefahr beschwören, um dann gegen diese in den Krieg zu ziehen. Alles wie immer. Schon wie nach 9/11. Die herrlichste Blüte des Irrationalismus zeigte die Münchner AZ mit ihrem in einem Meer von Schwarz versinkenden Titel: 13/11, also am elften Tag des 13. Monats. Irrationalismus pur. Alles wie immer. Alles wie nach 9/11. Dort wurde erst mal Afghanistan, später Irak mit einem Bombenteppich überzogen und befriedigt festgestellt, man habe etwas unternommen gegen den Terrorismus. Irrationalismus pur. Denn die Täter kamen von ganz woanders her, hielten sich ganz woanders auf. Jetzt wird der IS mit verstärktem Bombenteppich überzogen, um zu zeigen, dass die Politik nicht tatenlos bleibt. Obwohl die Täter aus der Pariser Banlieu kamen und aus Belgien. Und obwohl die Täter auf dem Radar der Sicherheitsdienste waren. Alles wie immer. Auch 9/11 waren die Täter auf dem Radar der Sicherheitsdienste, aber deren Zusammenarbeit hat nicht funktioniert. Alles wie immer. Die Medien bereiten mit ihrem Weltuntergangsirrationalismus den Boden für die Politik, die dann sagen kann, sie befinde sich jetzt im Krieg. So plappert auch die deutsche Verteidigungsministerin daher und will in den Krieg gegen den IS ziehen. Alles wie immer. Und weil es noch Skeptiker in den Medien und in der Bevölkerung gibt, müssen einige Alarmszenarien durchgespielt werden, müssen Fussballspiele abgesagt, Bahnhöfe gesperrt werden, muss schwer bewaffnete Polizei Patrouille schieben, damit der Letzte merkt, wie gross die Gefährdung ist und dass wir uns deshalb im Krieg befinden und dass auf die Politik Verlass sei, dass sie nämlich etwas tue. Alles wie immer. Und mit jeder Zeile, mit jedem Bombardement machen Medien und Politik den Erfolg des Terrorismus grösser und geben dessen Nachwuchs Nahrung. Alles wie immer. Alles wie immer. Nichts Neues unter der Sonne. Wie bei Trickdiebens: Ablenkung mit einem Anschlag und derweil der Gesellschaft die Freiheit klauen und sie in den Krieg reinziehen. |
20.11.2015 | Ein Kompromissvorschlag Sendlinger Strasse meint : Kompromissvorschlag zu Veränderungen in der Sendlinger Strasse zwischen der Position derjenigen, die gar nichts ändern wollen und dem bürokratischen Vorschlag der Stadtplaner, der mobilitätseingeschränkte Anwohner und Anlieger brutal diskriminiert, Schränkchenanlieferer mit Ausnahmegenehmigungsbeschaffungen schikaniert und Arztpraxen in ihrer Existenz gefährdet. Der Vorschlag der Stadt, wie er bei der Infoveranstaltung im Stadtmuseum vor einigen Wochen vorgestellt worden ist, berücksichtigt in keiner Weise berechtigte Interessen mobilitätseingeschränkter Anwohner und Anlieger. Frau E. könnte das Grab ihres Mannes nicht mehr besuchen, weil ihre Verwandten sie nicht abholen und hinbringen dürfen und ein Alt-OB Ude könnte, wenn er denn hier wohnte, nach seinem Neugiersturz von der Bühne ins Publikum nicht mehr nach Hause, weil kein Bekannter oder keine Taxe ihn hinfahren darf, der Kinderarztpraxis würden die Patienten ausbleiben, weil keine Eltern mehr ihre verletzten Kinder dorthin fahren dürfen und die Geschäftsfrau, die sich bei der Infoveranstaltung im Stadtmuseum gemeldet hatte, müsste wohl auch bald dicht machen, weil sie mehrmals täglich Waren vom und zum Geschäft fahren muss und es nicht mehr darf. Dies nur einige Beispiele. Insofern erübrigt es sich, den zum Scheitern verurteilten Probeversuch zu starten. Es geht darum, einen Kompromiss zu finden, einen Vorschlag, den auszuprobieren es sich lohnen könnte und der die Interessen der Anwohner berücksichtigt bei gleichzeitiger Reduktion des Autoverkehrs. Vorschlag: weniger Parkplätze und nur noch solche, die ausschliesslich Anwohnern mit Genehmigung zur Verfügung stehen. Die Parkplätze in der Schmidtstrasse, aus der eh fussgängertechnisch kaum was zu machen ist, könnten in diesem Sinne erhalten bleiben. Auf der Sendlinger Strasse selber könnte die Anzahl deutlich reduziert werden. So würde der Parksuchverkehr von Nichtanwohnern wegfallen (wobei die Folgen auf die umliegenden Strassen genau beobachtet werden müssten). Erlaubt bleiben sollten Anliegerfahrten im grosszügigen Sinne und ohne Genehmigungsschikanen. Wenn einer fünf Koffer bei Hetzenecker kauft, sollte er nachher sein Auto aus dem Parkhaus holen dürfen, durch die Sendlinger Strasse fahren und zum Einladen der 5 Koffer kurz anhalten dürfen. Dito für denjenigen, der ein Kommödchen bei Karé kauft und selbst abholt. Mobilitätseingeschränkte Mitbürger, Anwohner wie Anlieger als auch Kirchenbesucher hätten uneingeschränkt Zugang zu den Wohnungen, Arztpraxen, zur Kirche. Es geht um einen Versuch, der im Moment mit wenig Einschnitten verbunden wäre, aber möglicherweise bereits eine deutliche Entlastung und mehr Raum für Fussgänger bringen könnte und aus welchem sich weiterführende Ideen, was die Gestaltung betrifft, entwickeln liessen. Ziel wäre eine attraktive, tolerante Mischkultur, die den Charme der Strasse fortführt. |
19.11.2015 | Handy Words XIX meint : Ich hab dann am Wochenende mit dem Mark geredet. Deine Brotdose, die gute? Ja, da brauchst des Handy ned extra anschalten. Wahrscheinlich, ich bin ganz nach vorn gegangen. Wie bei uns im Flur, entweder, wenn du einkaufen gehst vormittags. Die Entsorgung ist sehr teuer. Das ist ja schon mal, da kann i des ja schon mal aufschreiben. Sonst gehst du zur Schwanenburg, die haben immer vier verschiedene Sachen. Und wie ist Ihr Name? Nee, ich bin in ne Tram, weil die S-Bahn nicht fährt, ich bin ausgestiegen, bist du schon dort? Hast du des scho gwusst. Ja, gut, aber die Kleine hat ja das Handy dabei, oder? Ja, und dann ruf ich halt an, wenn ich morgen im Zug vor Rosenheim bin und zur Not fahr ich bis Reut durch. Am Brunnen vorm Beck, vorm Beck, da ist ein Brunnen. Und der Zettel muss überprüft werden, weil er nicht stimmt, und in Zukunft. Bin hier grad auf Demo. Ein Schalldämpfer hab ich gleich gekauft. Ya na Ulice. Ok, nichts Persönliches. Ja, der Homesman, ja. Ich habe einiges angespart und so weiter. Zinssatz hamma, kriegst du nirgends. Ach Baby, manchmal fehlen mir die Worte, ach neee, nee! Ja, kann ich sehr gerne machen, kann ich sehr gerne machen. Und jetzt mussten alle raus, jetzt mussten alle raus. Ich bin dort, jetzt mussten halt alle aussteigen. Die Julia, die ist so ne Arzthelferin. Und dann vom Flughafen zurückfahren. Anzi geh raus, ich kommen gleich! Dann hab ich ein Schreiben gegeben an die Schule, hab ich im Sekretariat in die Hand gedrückt. Ja, 'n Schlaganfall. Nie wieder aufhören. Wenn er an Hund sigt, dann traud er sie ned. Ich muss gleich aussteigen. |
18.11.2015 | Jules meint : Das kann nicht wahr sein, dass München, die Weltstadt mit Herz, mobilitätseingeschränkte Mitbürger und Mitbürgerinnen so brutal ausgrenzt, wie es in der Planung zur Sendlinger Strasse als Fussgängerzone vorgesehen ist, ich glaub ich les nicht richtig! |
18.11.2015 | Deutlich Tritt Zutage meint : Bei der Anhörung des Bezirksausschusses Altstadt-Lehel am gestrigen Dienstag im Münchner Zimmer des weltberühmten Hofbräuhauses in der Weltstadt mit Herz tritt deutlich zutage, dass diese Weltstadt mit Herz zwar grossartigerweise ein grosses Herz und unkonventionelles Vorgehen Flüchtlingen gegenüber hat, sie aber mit dem stur technokratischen Konzept eines Begriffes von Fussgängerzone (Shopping-Meile, Massenandrang und Gewinnmaximierung; Bewohner unerwünscht) mobilitätseingeschränkte Anwohner, Besucher von Anwohnern, Patienten und Kirchgänger 12 Stunden täglich aussperren oder ihnen massive bürokratische Hemmnisse für Ausgang oder Zugang auferlegen will. Denn die Sendlinger Strasse ist keine reine Geschäftsstrasse, sie ist auch eine Wohnstrasse und hat mehrere Hundert Anwohner. Dieses anwohnerfeindliche Fussgängerzonen-Konzept passt so gar nicht zur Weltstadt mit Herz. Zudem nimmt es, paragraphenreiterisch durchgesetzt, der Sendlinger Strasse ihren kleinteiligen Charme, zu schweigen von den kurzen Nebengässchen Singlspieler- und Schmidtstrasse, die zu reinen Gulli-Gassen verkommen. Auch tritt zutage, dass die Anwohner durch das Vorgehen der Planungsbehörden mit dem offenbar unumstösslichen Konzept zu spät konfrontiert und damit vor den Kopf gestossen werden (hier müsste der Vorschlag lauten: Verschieben des Probeversuches und vorerst erarbeiten eines Konzeptes unter Berücksichtigung der Interessen der Anwohner). Von Anwohnerseite her gibt es nun verschiedene Vorschläge, die darauf abzielen, mit dem Konzept geschmeidiger umzugehen, flexibler im Hinblick auf die Bedürfnisse von mobilitätseingeschränkten Anwohnern, deren Besuchern, Kirchgängern und auch Klienten medizinischer Versorgungspraxen. Es sollten im Rahmen des Probeversuches verschiedene Möglichkeiten reduzierten Verkehrs in einer gemischten Zone ausprobiert werden können. Es tritt bei den Diskussionen dieser Anhörung zutage, dass das vorgefertigte Konzept eines Begriffes von Fussgängerzone über die Sendlinger Strasse prokrusteshaft drübergestülpt werden soll, was so gar nicht passt, und dass die Chance vertan wird, innovativ den berühmten Charme der Strasse nicht nur zu erhalten, sondern diesen sogar zu erhöhen: ein solches Konzept scheint gar nicht erst gesucht worden zu sein; auf die Individualität und auf das Gesicht dieser Strasse nimmt der geplante Probeversuch keinerlei Rücksicht. Die Sendlinger Strasse soll so öde werden wie die Kaufinger Strasse. Das ist wie beim Schuhkauf: die Schuhgrösse passt einfach nicht. Das wird zu Blasen, zu Schmerzen und zu verzerrten Mienen führen. Hier ist München gerade dabei, eine einmalige Chance auf urbanes Leben im Zusammengehen von Wohnen und Geschäft zu vertun – München schickt sich an, eine stadtplanerische Torheit zu behegen. (Dies ist kein Protokoll, sondern nimmt Dinge auf, die bei dieser Versammlung zutage getreten sind). |
17.11.2015 | Lo Gik meint : Die Logik ist also die im heutigen SZ-Kommentar vom Thomas Avenarius, der vielleicht wegen der Aussichtslosigkeit der Lage in NahOst, von wo er berichtet, etwas müde und ratlos geworden ist: weil der IS „aus den Arsenalen der irakischen Armee Panzer, Geschütze und Raketenwerfer geplündert“ hat und weil er über mindestens 30'000 Kämpfer verfüge, müsse er militärisch bekämpft werden. Militärische Intervention meint Avenarius damit und militärische Zerstörung. Wer soll diese Intervention führen? Da wird Avenarius wenig konkret. Er verweist darauf, dass die Luftangriffe der westlich-arabischen Koalition bislang nicht zum Ziel geführt haben. Der Vernichtungskrieg war bis jetzt kein Vernichtungskrieg. Dem Einwand gegen eine westliche militärische Intervention mit dem Hinweis auf Afghanistan will Avenarius wenig überzeugend, ja geschichtsklitternd vorbeugen, indem er das Eingreifen in Afghanistan damals keck als zwingend behauptet, was es keineswegs war, sachlich und logisch jedenfalls in keiner Weise zu rechtfertigen, die Afghanistanintervention war auch damals eine reine Panikreaktion des Westens als Mitläufer der Amis und ganz im Sinne der aggressiven und mit der Rüstungsindustrie verbandelten amerikanischen Neocons – und hat dem Terror exzellente Nahrung gegeben. Die Bomber kamen ja aus Hamburg, gut, das Hirn des Terrors hielt sich in Afghanistan versteckt, ist dort aber bald abgehauen und die Westmächte haben verbissen ihr Tötwerk vollführt mit Tausenden von Toten und Deutschland hat mit Kundus das erste Mal seit Hitler wieder vorbeugend Menschen umgebracht. Im Moment ist die Situation ähnlich: das Hirn der Pariser Anschläge ist irgendwo unterwegs (wo also Bomben abwerfen?). Die Täter kamen aus Frankreich aus den Banlieus von Paris (hier bombardieren?), haben Rückzugsorte in Belgien (Molenbeek bombardieren?). Im Moment, wo die Logik die Bombardierung des Terrors verlangt, erweist dieser sich gerne als ein Fantom, jetzt ist er hier, dann dort, er ist nicht zu fassen schon gar nicht mit einem Vernichtungskrieg mit Tausenden von Toten, es werden ja nicht nur Kämpfer ausradiert. Die Vernichtungslogik wird noch schräger durch deren Begründung, dass interverniert werden soll, weil dem IS enorme Waffenlager in die Hände gefallen seien. Offenbar schafft die westlich-arabische Bomber-Initiative es nicht, diese zu zerstören, genau so wenig die Ölindustrie, die eine der Hauptfinanzierungsquellen des IS ist. Irgendwer muss übrigens irgendwann mal die Waffen an den Irak geliefert haben. Also, so Avenarius' Logik, wer Waffen exportiert, muss, wenn sie in falsche Hände fallen, dort intervenieren. Jetzt bittschön ganz schnell mal nachschauen, was denn im IS so an Waffen deutschen Ursprungs unterwegs und so gefährlich ist. Ok, damit ist langfristig der Weltfrieden zu gewinnen, wenn die Waffenproduzenten und Waffenhersteller überall dort kriegerisch eingreifen, wo ihre Produkte missbraucht werden. Dumm dabei ist nur, dass keiner an die vielen zivilen Opfer solcher militärischer Interventionen denkt, welchen Hass diese schüren, wie schnell dieser Hass sich in andere Weltregionen ausbreitet (Hass ist mit Bomben nicht beizukommen) und dort neue Terrorhirne und Terrororganisationen ausbrütet. Wie Exemplum zeigt. Weil der IS in ihrem Gebiet dem westlich-arabischen Bomben-Terror ausgesetzt ist, breitet er sich und vor allem sein Gedankengut eben überallhin aus – es passiert hier nicht nur eine Vertreibung von Zivilisten, sondern auch eine Vertreibung von Terrrorgedankengut, das dann woanders wieder bombardiert werden müsste. Die Interventionslogik konsequent zu Ende gedacht führt zum totalen Vernichtungskrieg. |
16.11.2015 | K. Rieg meint :
Krieg. Das Wort geht nach den Terrorverbrechen in Paris vielen leicht über die Lippen. Ein Akt des Krieges. Wir befinden uns im Krieg. Im Krieg gegen den Terror. Gegen den Islamischen Staat. Das ist eindeutig zu viel der Ehre für die Verbrecherbande. Krieger haben eine Ehre. Das trifft auf diese Knaller nicht zu. Das Wort Krieg sollte sparsam benutzt werden. Besonders von Leuten mit einer Nähe zur Nato. Was dort der Begriff im Zusammenhang mit Terror zu bedeuten hat, ist zu besichtigen in Afghanistan, in Libyen, im Irak und auch in Syrien inzwischen: Chaos, Deaster, Zerstörung, Millionen Menschen auf der Flucht – und der Terrorgedanke gewinnt an Boden. Manchen allerdings geifert der Kriegsbegriff richtiggehend aus den Lefzen, sie können offenbar kaum erwarten, die Nato mal wieder in fremdes, unbekanntes Terrain zu schicken, um dort zu intervenieren und zu wüten. Berthold Kohler von der FAS schwärmt von eigenen Truppen in Syrien (die dann dem Terror noch mehr Nahrung geben). Paris ist doch eine Folge der militärischen Interventionen gegen den Terror. Immer noch nicht kapiert. Auch Stefan Cornelius liebäugelt mal wieder schwammig mit solchen Militärinterventionen. Ja meine Herrschaften, wie stellt Ihr Euch das vor. Wo sollen westliche Truppen denn dem Terror beikommen und wie? Sollen die alle, die die entsprechenden Gesinnung haben, töten? Soll das wieder wie in Afghanistan werden? Wollen Cornelius und Kohler wieder die eigenen Truppe auf die Schnauze fallen sehen? 10 Jahre lang ein Land ruinieren und rein gar nichts von Nation Building, während der Bösewicht es sich längst in Pakistan gemütlich gemacht hat. Nichts gelernt und saudumm kann man da nur sagen. Aber vielleicht hat das Monsterverbrechen aus Paris den diversen Zündlern im Syrienkonflikt klar gemacht, was das für ihre eigene Herrschaft bedeuten könnte, wenn Paris und später dann auch Deutschland fallen und zusammenbrechen. Dann dürfte es um andere Herrschaften auch mau stehen. Deshalb senden sie aus Wien positive Signale. Sitzen offenbar alle Drahtzieher mit am Tisch. Wenn die einen Frieden für Syrien finden, dann wäre doch zu überlegen, diesen mit einer UN-Friedensmission zu schützen, im Sinne der Verteidigung und des Schutzes des Wiederaufbaues und nicht eines interventionistischen Eingreifens im Irak. Ein Programm zum Wiederaufbau von Syrien unter UN-Aufsicht. Das würde vielen Menschen Perspektiven geben, würde der Propaganda des IS viel an ihrer Attraktivität, die sie auf Hoffnungslose ausübt, nehmen und würde zudem die Flüchtlingsbewegungen bremsen, könnte die Rückkehr, die ersehnte, schnell attraktiv machen. Nicht Terror mit (Kriegs)Terror vergelten, sondern konstruktiv etwas dagegen setzen. |
15.11.2015 | Ter Ror meint : TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Dem Terror ist mit Krieg nicht beizukommen. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Terror mit Krieg zu bekämpfen, ist wie Öl ins Feuer giessen. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Wer Terror mit Krieg bekämpft, darf sich nicht wundern, dass dem Terror täglich neue Köpfe wachsen. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Denn Krieg ist Terror, wer also Terror mit Krieg bekämpft, bekämpft Terror mit Terror; hierbei ist das Stück erst aus, wenn alle tot sind. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Jedes Gramm Druckerschwärze, jede Sekunde Medienaufmerksamkeit, die als Bericht und Kommentar zu einem Terroranschlag eingesetzt werden, tragen zu seinem Erfolg bei. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Nach einem erfolgreichen Terroranschlag verschärft der Staat panikartig die Sicherheitsvorkehrungen und seine vermeintliche Macht, gibt damit dem Terror recht. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Das Ziel des Terrors ist es, den Staat ins Bockshorn zu jagen und damit die Demokratie zu unterminieren. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Wer beim Terror in Panik gerät, tut diesem einem Gefallen, tanzt nach dessen Geige. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Natürlich muss man sich mit dem Terror befassen, mit seinem Motiven, seinen Gründen, aber: TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Seit 9/11, seit die westlichen Mächte versuchen, Terror mit Krieg zu bekämpfen, haben sie die Gewaltspirale des Terrors beschleunigt, haben sich Verbreitung und Schlagkraft des Terrors vervielfacht und beweisen damit: TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Jede Bombe, jede Drohne, die gegen den Terror eingesetzt werden, machen aus dem Terror eine Hydra mit noch mehr Köpfen. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Jede Bombe, jede Drohne, die gegen den Terror eingesetzt werden, erzeugen noch mehr Hass, geben dem Terror noch mehr Wut und Power und Anhänger. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Der Terror fängt im Kopf an und ist mit Bomben nicht tot zu kriegen. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN, ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. Terror mit Krieg zu begegnen, ist wie mit Bomben und Drohnen Jagd auf Gedanken zu machen. TERROR MIT KRIEG ZU BEKÄMPFEN ERZEUGT NOCH MEHR TERROR. |
14.11.2015 | Stän Kern meint : Stänkern tun sie jetzt alle über den Tannenbaum am Marienplatz, der dem Umsatzstreben des im Aufbau sich befindlichen Weihnachtsmarktes eine schale Weihe verschaffen soll, wenn er dann mit seinen tausend Glühbirnen leuchtet wie München. Zerrupft sehe er aus und die Äste würde er hängen lassen und dünn sei er wie ein Hungerkind und der in Augsburg sei sowieso viel schöner und runder und alles. So schimpfen die Münchner über das Geschenk der Gemeinde Ruhpolding in den Alpen. San s denn narrisch die Münchner? Der Baum hat eine Tortur hinter sich. Sehen die Münchner nicht das schöne Sinnbild, was dieser knorrige Baum darstellt, der im oberen Teil die Äste durchaus zu einer schönen, schlanken Krone formt. Ein Symbol für den Flüchtling schlechthin, der doch im weltoffenen, toleranten München willkommen ist, a displaced tree wie a displaced person. Auch er entwurzelt, aus seiner angestammten Umgebung, mit der er verwachsen war und eine ganze Lebensgeschichte hat, gewaltsam entfernt. Mit roher Gewalt. Mit roher, unchristlicher Gewalt abgesägt. Ein Baum mit einer spannenden Geschichte, das zeigen verkrümmte, nicht immer harmonisch gewachsenen Äste. Ein Baum, der vieles erlebt und überstanden hat, Sturm, Blitz, Donner, Regen, Gewitter, Schnee, Hagel, Kälte, Hitze, Dürre oder auch Verbiss durch Wild oder Kletterversuche von Kids, vielleicht hat sich dran schon wer aufgehängt. Ein Baum, der möglicherweise Lawinen davon abgehalten hat, ins Dorf niederzugehen. Lawinen, sage ich, Lawinen, La – wi – nen! - hoch aktuelles Reizwort. Der Baum hat Lawinen gebremst. Es ist ein Baum, der etwas zu erzählen hat, den man respektvoll betrachten sollte, auf den man eingehen sollte. Ein Baum, der sich nicht den ästhetischen Ansprüchen von Schicki-Micki-München untergeordnet hat. Der so gewachsen ist, wie das Leben es ihn gezwungen hat, Abwehr- und Schutzmassnahmen, Licht-, Raum- und Luftsuchmassnahmen. Sonst würde es ihn in dieser stattlichen Grösse gar nicht geben. Es ist leicht, sich lustig zu machen und zu stänkern über Äusserlichkeiten, von denen man nicht weiss, wie sie zustande gekommen sind, über Dinge und Menschen, deren Geschichte man nicht kennt. Bloss weil sie nicht angepasst mittemang Mingha stehen. Auf Christbäume trifft die stur technokatisch uniformierende und einebnende Fussgängerzonensatzung des Kreisverwaltungsreferates undd es Planungsreferates gottseidank noch nicht zu. Servus, du Tanne aus Ruhpolding, ein Servus dem sympathisch-knarzigen Eigengewächs mit diesem uneitlen, spröd-lässigen Charme! |
13.11.2015 | Warum Krieg meint : Warum gibt es immer noch so viele, so brutale Kriege, die Millionen Menschen in die Flucht treiben? Es gibt doch so viele Organisationen weltweit, von den UN über die Münchner Siko über installierte Staatschefstreffen wie G 7 oder G 8 oder G 20; es gibt Friedensstiftungen und Konfliktthinktanks, Professoren und Institute, es gibt Kriseninterventionsmechanismen und Friedensforscher, es gibt weltweite Vernetzung und Kommunikation, es gibt grosse Bündnisse, regionale Bündnisse, die Nato, die EU, transatlantisches Bündnis, transpazifisches Bündnis, asiatische Bündnisse, es gibt jede Menge NGOs, es gibt die Diplomatie, die Hundertausende Beschäftigter hat, es gibt Abrüstungskonferenzen, es gibt den internationalen Gerichtshof. Und trotz all dem grassieren die Kriege, flammen heftiger auf denn je. Sind all die Mächtigen dieser Welt mit ihrem protzenhaft abgesicherten Auftreten nicht mächtig genug, Frieden auf der Welt zu schaffen? Denken sie alle zu kleinkariert, zu seilschafthaft, auch zu korrupt, und wenn es nur hinsichtlich der Arbeitsplätze bei der eigenen Rüstungsindustrie geht? Oder sind die aktuellen Kriege vor allem in Syrien, Irak und Afghanistan immer noch mittelbare Folgen von Kolonialismus und westlich-industriellem Ölhunger, der damit verbunden Politik der Sicherung der Ölversorgung, egal durch wen und egal wie? Warum sind all die Mächtigen der Welt offenbar nicht mächtig genug, diesen Kriegen Einhalt zu gebieten? Wird die Welt von Schwachmaten geführt? Denn offenbar nützt die ganze politische und diplomatische Rumreiserei und Konferiererei und auch die ganze Geldverteilerei an Despoten, in der Hoffnung, sie würden ihre Leute nicht mehr ziehen lassen, offenbar nichts, aber auch rein gar nichts. Es scheint als wollen all die Mächtigen der Welt und ihre Organisationen und ihre Diplomatenapparate einen riesigen Waldbrand mit Wasserkübeln löschen. Warum sind die so unfähig? Offenbar haben sie auch immer noch nicht gelernt, dass der Versuch, Terror mit Krieg zu bekämpfen, dem Terror erst recht Nahrung gibt. So verarscht jede Kriegsbeilegungsbemühung zum Beispiel von Deutschland sich selbst, wenn Deutschland gleichzeitig den bescheuerten amerikanischen Drohnenkrieg von seinem Boden aus wissentlich duldet. Die eine Hand gibt sich verzweifelt, sie unternehme ja alles, lasse den Aussenminister pausenlos rumjetten als diplomatischen Vermittler, während die andere Hand Öl ins Feuer giesst mittels Unterstützung des Antiterror-Drohnenkrieges. Und das ist nur ein Beispiel. |
12.11.2015 | Kein Kopf meint : Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf. Lasst mich in Ruhe. Ich kann mich nicht um alles kümmern. Was geht es mich an, wenn der Müllwagen klemmt. Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf. Dann soll sich jeder wieder einzäunen, dann machen wir halt das Europa der Schrebergärtner. Lasst die Stacheldrahtrollen rollen. Es gibt andere Dinge auf der Welt als nur Gewinnmaximierung und Währungsblabla. Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf. Vielleicht würde es schon reichen, den Menschen Anstand beizubringen, gerade auch denen auf den Drahteseln und denen auf den Politthronen. Das könnte so viel Ärger eliminieren. Überhaupt, das Blickfeld ein wenig ausweiten. Aber nein, gross rumstänkern, immer motzen und die anderen sind schuld. Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf. Dafür ist mir das Leben schlicht zu kurz geraten. So wie der liebe Gott es erfunden hat. Wo ist der eigentlich abgeblieben. Ist der einfach abgehauen, mitten im Schöpfungswerk. Wäre höchste Zeit, dass er energisch eingreift. Die Menschen packen das nicht. Weisst du, die einen, das sind Büro- und Technokraten. Die arbeiten streng nach Vorschrift. Das heisst dann demokratisches Verfahren. Die lassen den gesunden Menschenverstand aussen vor. Falls sie ihn je hatten. Und dann gibt es die anderen, das können die Opfer der Büro- und Technokraten sein. Und noch Freibeuter. Und Stimmvieh. Und die, die es überhaupt nicht mehr aushalten zuhause oder die gar bedroht sind zuhause von hässlicher Rhethorik, der auf dem Fusse hässliche Taten folgen. Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf. Das ist ja alles bekannt. Wie der Hase läuft. Im Zickzack. Was willst du Konsequenz des Handelns verlangen. Was willst du Aufrichtigkeit monieren. Es reicht nicht, zu sagen, es seien der Menschen zu viele auf der Welt. Die sind nur nicht richtig synchronisiert. Aber die versuchens doch, die Netzwerke, die Menschen auf Linie zu bringen, auf Like- und Teillinie. Nur hilft das grad überhaupt gar nichts, geht es doch nur um mechanisches Auslösen von Reizen. Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf. Wir sehen die Dinge auf uns zukommen. Die Politik sieht die Dinge, die Entwicklungen auf sie zukommen. Und handelt wie ein Blinder. Und wundert sich wie ein gepelltes Ei, wenn die Dinge, die lange zu sehen waren, plötzlich hier sind, uns plötzlich überrennen. Just dann, wenn es am nötigsten wäre, ist an rationales Handeln nicht mehr zu denken. Weil es plötzlich einen jeden betrifft. Ein jeder muss dringend seinen Meinungsumfragesenf dazugeben. Das bringt die Handelnden noch mehr auf Touren. Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf. Mir täte das Voltaire-Candide-Prinzip vom „soigner son jardin“ (kümmer dich um dein Gärtlein) vollaus genügen. Aber wo ist das noch möglich. Wo haben die grossen Geldabgreifmaschinen noch nicht ihre Krallen drin. Ich bin mit wenig zufrieden. Aber selbst darauf haben die's abgesehen. Dafür habe ich nun wirklich keinen Kopf. Ich kann mich nicht um alles kümmern. Lasst mich in Frieden mit Euerm Gedöns. |
11.11.2015 | Erl Oschen meint : Ein jahrzehntelanger Fixstern am Bewusstseinshorizont ist erloschen, Helmut Schmidt. Ein Erlöschen, das einen in die Träume hinein verfolgt. Die werden zum Alptraum, indem sich an der Stelle des hellen Fixsterns immer neue Lichtlein und Sternlein und Starlets drängeln, sich einem ins Bewusstsein brennen wollen, Gault—Millau und Michelin hängen mit Pomp und Getöse Sterne an den Himmel, wollen wahrgenommen werden, wollen wichtig werden, wollen Bewusstseinshorizont besetzen. Kulinarik statt Politik. Während letztere nach einer Anstands- und Staatsaktpause, gefüllt mit viel Heiss-Luft-Trauer-Rhethorik für den Verstorbenen sich weiter fürchterlich keifen und angstgetrieben hässlich zoffen wird über den Umgang mit dem Zuzug der Flüchtlinge, statt schmidtsch geistesklar und zupackend das Problem anzugehen und zur allgemeinen Zufriedenheit zu lösen. |
10.11.2015 | Megaburner XXV meint : Bitte keine Pitzo-Verpackungen reinwerfen. Es ist nur für reines Papier sowie Zeitungen. Danke. Bitte Maschine nicht verrücken. Es reisst sonst der AbflussSchlauch-(Luft) heraus - so wie am 27. 08. 14. ICH HILFE BITTE WIR HABEN HUNGER KINDER. Live Music or Karaoke every Night. Liebe Kunden, jeden Mittwoch bekommen Sie GRATIS zu Ihrem Essen 1 halbes Bier (Augustiner). Gewinnspiel. Hallo liebe Mitbewohner, ich würde uns gerne für die Hofflohmärkte am 27. 6. anmelden. Baignade interdite. Der Wirt empfiehlt frische Pilse. Notentriegelung Missbrauch strafbar. One4gettable Rooftop Concert. Geschlossene Veranstaltung. Nur geladene Gäste!!!! (Kommst Du noch auf eine Tasse Kaffee...?). Weil alle 4 Sekunden etwas passiert. Bitte Aschentonnentüren und die Einfahrten unbedingt freihalten und nicht zuparken. Behindernd abgestellte Fahrzeuge werden kostenpflichtig abgeschleppt. Die Anwohner, die sich nicht mehr anders helfen können. Für Taschen und Garderobe keine Haftung. Dienstgebäude Freistaat Bayern. Alarmgesicherter Notausgang. Za Otpatke. Bei Nebel, Sturm, Hochwasser oder anderen unvorhersehbaren Ereignissen muss mit Verspätungen bzw. dem Ausfall von Schiffskursen oder Einstellung des Fahrbetriebes gerechnet werden. Footprint inside. In nur 10 m: Sensationelle Angebote auf vier Etagen. Herz im Takt? Photovoltaikanlage auf dem Strassenreinigungsstützpunkt Arnulfstr. 288. Wir wünschen einen erholsamen Feiertag. Vertrauen Sie dem Fachmann und besuchen Sie uns unverbindlich. Nur für Toner! Keine Batterien einwerfen!!! Telefonverbindung zur Leitstelle aktiv. Pappe & Bänder für Hemden. Missbrauch der Feuerlöscher wird strafrechtlich verfolgt! Jump School. Rudern gegen Krebs. |
09.11.2015 | Die Flüchtlinge Sind meint : Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass die Demenz im Lande grassiert. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass das Klima sich rasant verändert. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an Dieselgate und der möglicherweise folgenden Insolvenz von Volkswagen. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an den durch und durch kriminellen Taten der Deutschen Bank. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass die WM in Deutschland gekauft wurde. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an Draghis Blow-Job, an seinem Quantitative Easing, das die Sparer um den Lohn ihres Fleisses bringt. Die Flüchtlinge sind nicht schuld am Florieren der Steueroasen. Die Flüchtlinge sind nicht schuld am Absturz des russischen Flugzeuges über dem Sinai. Die Flüchtlinge sind nicht schuld am Absturz von MH17 über der Ukraine. Die Flüchtlinge sind nicht schuld am Bröseln der Infrastruktur, von Strassen und Brücken in Deutschland. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an der Korruption bei der Vergabe von Olympischen Spielen. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass der Deutsche Filmpreis der strohdümmste und lächerlichste der Welt ist und dass das Feuilleton zu schisserig ist, das auszusprechen. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass die Finanzierung des Gemeinschaftswerkes öffentlich-rechtlicher Rundfunk durch die Haushaltzwangsabgabe die Schwachen in der Gesellschaft überproportional belastet. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass das deutsche Kino trotz dreistelliger Millionensubventionen auf der Welt nichts zu vermelden hat. Die Flüchtlinge sind nicht schuld am Desaster beim Bau des Berliner Flughafens. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an den Problemen bei Stuttgart 21. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an den über 3000 Verkehrstoten pro Jahr in Deutschland. Die Flüchtlinge sind nicht schuld am verbreiteten Alkoholismus in Deutschland. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an den Problemen des deutschen Gesundheits- und Bildungswesens. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass bei der Lufthansa wieder gestreikt wird. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass so viele Deutsche medikamentenabhängig sind. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass so viele Menschen in Deutschland an Depression leiden. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass die geplante Fussgängerzone Sendlinger Strasse ein rücksichtsloses, uncharmantes, bürokratisches Monster wird. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an den häufigen Burn Outs. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass Krebserkrankungen in Deutschland auf so fruchtbaren Boden fallen. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass die Deutschen immer zeugungsunlustiger werden. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass die Mietpreisspirale sich in den Grossstädten in beängstigendem Masse beschleunigt. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass Deutschland immer noch Waffen in Kriegsgebiete verkauft. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass Deutschland den verhängnisvollen Drohnenkrieg des amerikanischen Präsidenten aktiv und passiv und gegen das Gesetz unterstützt. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass unsere Daten im Netz nur schlecht geschützt sind. Die Flüchtlinge sind nicht schuld an den Verbrechen der NSU. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass die Folgen der Finanzkrise immer noch nicht bewältigt sind. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass die Reichen in Deutschland privilegiert besteuert werden. Die Flüchtlinge sind nicht schuld, dass es keine AusländerMaut gibt. |
08.11.2015 | GebührenErpessService meint : Der sich süsslich-lieblich Beitragsservice nennt, die Nachfolgerin der übel beleumdeten GEZ, zeigt jetzt allmählich ihre noch viel übleren Zähne, erweist sich als brutaler Scherge der Ministerpräsidenten und der Landesparlamente, die diesen Fantasiefurz einer sozial unausgewogenen Haushaltsabgabe zur Finanzierung des Molochs öffentlich-rechtlicher Rundfunk nach Professor Superschlau Undemokratisch Paul Kirchhof beschlossen haben. Nichts mehr von Service gilt jetzt, wo das neue Modell eh schon Milliarden zu viel eingebracht hat und das Geld nur auf Eis gelegt wird. Unter der Leitung von Dr. Stefan Wolf ist jetzt Brutalität pur angesagt, auspressen und aussaugen armer Menschen wie in einer Obstpresse, von Menschen, die prinzipiell Zahlungsschwierigkeiten haben, solchen die arm sind und sich die Gebühr am Babybrei absparen müssen, solchen die bescheiden leben mit bescheidenem Einkommen aber leicht über HartzIV sind oder, die sogar mit Beträgen unter der HartzIV-Grenze auskommen müssen, sich aber weigern, sich unter die drakonische, entwürdigende Knute von HartzIV oder der Grundsicherung zu begeben. Fälle, die von fein versorgten Mitgliedern des Petitionsausschusses des bayerischen Landtages unter Prof. Dr. Michael Piazolo eiskalt und zynisch als „Härtefälle“ abserviert werden. Diesen „Härtefällen“ gegenüber zeigt der Beitragsservice jetzt sein wahres, brutales Gesicht. Er fährt Begriffe auf, die mit dem Servicegedanken nichts, aber auch rein gar nichts mehr gemein haben. „Was passiert“, fragt er seine Kunden, „wenn Sie nicht zahlen? Ihnen drohen Vollstreckungsmassnahmen wie die Abgabe einer Vermögensauskunft, Kontopfändung, Pfändung des Arbeitseinkommens, der Rente oder auch Ihrer Mietkaution.“ Danke Ministerpräsidenten, Danke Landesparlamente, so werden Bürger in Ihrem Auftrag fertig gemacht. Die Auseinandersetzung, die Sie mit dem unersättlichen Rundfunk führen müsste, lassen Sie so an den gesellschaftlich Schwachen aus. Mahngebühren werden skrupellos draufgehauen. Und das für eine Milliardeninstitution, die längst ihren öffentlichen Grundauftrag vergessen hat, die nach Wolfgang Herles, der diesen öffentlich-rechtlichen Rundfunk von innen kennt, ohne grossen Verlust abgeschafft werden könnte. Sein Buch „Die Gefallsüchtigen“, das diese These verbreitet, hat die SZ immerhin auf der Seite „das politische Buch“ vorgestellt. Auf der Medienseite dagegen schlottert die SZ wie ein Schosshündchen vor dem Zerberus der Pfründenheinis des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die sich die Gebührenmilliarden mit fetten Pensionen unter den Nagel reissen. Gut, Medien und Politik können das Thema wie schon das Flüchtlingsthema entgeistert vor sich herschieben, wenn ihnen der grosse Knall eines Tages lieber ist, so wie jetzt der ganz grosse Flüchtlingsstrom, der hauptsächlich eine Folge solch ängstlicher Wegschieb- und Verschweigpolitik ist. |
07.11.2015 | Derm Ächtigst meint : Denk- und schreibfaule Redakteure unterschiedlichster Medien haben diese Woche wieder gierig eine unausgegorene Zeitungsente gedankenlos weiterverbraten, wer nämlich der mächtigste Mensch auf der Welt sei. In der dieswöchigen Liste irgend eines Suppenküchen- oder Kaffeesatzlesermagazins (for bes?) rangiert an der Spitze der Russe Putin, weil er machen könne, was er wolle. Ein merkwürdiger Begriff von Macht, den hier Nebelgeister kreieren und andere Nebelgeister tranig und unhinterfragt weiterverbreiten. Was ist am Russen mächtig? Er ist doch ein arms Würms. Er ruiniert sein Land. Setzt seine Bürger Terroranschlägen in der Luft aus. Er mordet an der Seite des Massenmörders Assad. Er gibt dem Terror mit seiner Teilnahme am bescheuerten Krieg gegen den Terror fett Nahrung. Das Problem von der unausgegorenen Weiterverbreitung solch schwach reflektierter Ranglisten ist doch, dass das Publikum bloss weil es sich um einen Superlativ handelt, solche Spitzenfiguren anfängt zu bewundern. Nur weil einer meint, er müsse Völkerrecht und Menschenrecht brechen, deswegen ist doch so einer noch lange nicht mächtig. Weil er sich voll verkalkuliert hat mit der Eroberung der Krim, ist er deswegen mächtig? Weil er endlich vor ein anständiges Gericht gebracht werden müsste, ist er deswegen mächtig? Weil er sein Land ausbrennt, seinem Land die Zukunft verbaut, sein Land sogar wirtschaftlich weit zurückwirft, ist er deswegen mächtig? Was geht in den Hirnen von solchen Ranglistenherstellern vor? Ganz dicht können die nicht sein. Und die den Schmarren unkritisiert und unkommentiert weiterverbreiten auch nicht. Die Listenmacher verwechseln ganz offensichtlich Gewalttätigkeit mit Macht. Im nächsten Jahr werden sie den Türken Erdogan nach vorne schieben, weil er die Demokratie in seinem Land „mächtig“ in Richtung Autokratie vorwärts bringt. Und die Medien werden das wieder wie die Idioten gedankenlos weiterverbreiten. Weil sich das so gut anhört, for bes lis te. Listenquak. Entenquak. Zeitungsenten. Medienenten. Quak. Quak. Quak. Komm, put, put. |
06.11.2015 | Kulturgänger IX meint : Es muss nicht alles wie blödsinnig und von künstlichem Hype getrieben in den neuesten James-Bond rennen, der vor lauter Produktwerbung kaum mehr gehen kann. Diese abstossend fettschwarz und ganzseitig beworbene Uhr beispielsweise, die noch lange nicht das A und dass O ist, eine Werbung, der aus jeder Pore die Gier nach Mitläuferreibach trieft und die geneigt ist, einem den Kinobesuch madig zu machen, weil man sich vorkommt wie gemolkenes Konsumentenvieh. Es gibt anderes. Es gibt ein spaciges München, das einen in Cyber-Welten versetzen kann – und zwar real. Einen Steinwurf über die Kreuzung von jenem Gericht entfernt, das die scheusslichen NSU-Taten verhandelt und einen Steinwurf gegenüber dem berühmten, geschichtslastigen Löwenbräukeller heisst es an der Nymphenburgerstr. 5 noch heute Freitag, 6. November, und morgen Samstag, 7. November, von 18.00 – 23.30 Uhr POP-UP-EVENT – Drei Tage im Zeichen des Wandels. Hier im grossen, haushoch überdachten, gläsernen Innenhof zwischen modernem Büroglaspalast und altem Fabrikgemäuer, mitten in einem Gewusel von Hipstern, Kreativen und Nerds zeigt Design, dass es Tiefe sucht. Zu den Begriffen Abschied, Einsamkeit, Isolation, Ausbruch, Verbundenheit, Leidenschaft, Hingabe hat die Werbeagentur Proxenos Arbeiten des freischaffenden Künstlers und Fotografen Marcus Schaefer und des Künstlers Frank Gerbert, Creative Director bei Proxenos, kombiniert und zu mächtig hallendem DJ-Groove installiert. Spektaktulär und futuristisch wirkt diese Ausstellung durch die Symbiose, die sie mit der sie umgebenden Architektur und dem Leben darin eingeht. Die nördliche Wand ist die Glasaussenhaut des Bürokomplexes, der 3 Etagen über die Ausstellungsebene hinaufwächst. Diese Fläche ist entsprechend der Büroräume und Teeküchen wie in Vitrinen eingeteilt, von denen auch abends noch einige beleuchtet sind. Das ergibt nun einen besonderen Reiz, vor den Fotos, Gemälden oder Videoinstallationen zu stehen, die mit „Leidenschaft“ oder „Hingabe“ beschrieben werden, die Videoinstallation mit der Frau zu betrachten, die lustvoll in einen Hamburger beisst, dann den Blick nach oben schweifen lassen und in einem Büro aus dieser tiefen Perspektive einen grauen Haarschopf über einem Bürotisch gesenkt sehen oder in einer Teeküchenvitrine, eine Frau, die hingebungsvoll sauber macht – Hingebung, Leidenschaft – oder Verbundenheit, Isolation, Abschied? Ein weiterer Umgebungsreiz steckt in den unendlichen Spiegelungen der Seitenwände, die den Blick links und rechts in nicht überdachte Innenhöfe freigeben: Spiegelungen der Ausstellungslichter, der Ausstellungsobjekte, der tief hängenden Schirmlampen, der Bürolichter, und wiederum gespiegelter Lichter der anderen Glasaussenhäute, die einen Tanz um einen hoch gewachsenen herbstgoldfarbenen Laubbaum aufführen. Das Ganze ist eine Aktion, der in dem Gebäudekomplex beheimateten Firmen der Werbe-, Design- und Druckbranche; im Gegensatz zum James Bond sind aber die Ausstellungsstücke nicht von Produktwerbung versaut und werden in einem ansprechenden kleinen Katalog en detail vorgestellt und erläutert. |
05.11.2015 | In Tegrat Ion meint : Was wäre unser Land, unsere Kultur, unser Wohlstand ohne die jahrzehntelang dauernde Integration von Zuwanderern, von Millionen aus Italien, Jugoslawien, Griechenland, der Türkei, aus Polen, Afghanistan und von wo auch immer. Wie armselig stünde unser Land, unsere Kultur da, wenn sie nach der Nazizeit rein Deutsch geblieben wäre. Ohne Zuwanderung wäre Deutschland ein Agrarstaat geblieben vielleicht mit ein paar netten Universitäten geschmückt, wäre gar das Armenhaus Europas geworden, denn das Wirtschaftswunder war aus eigener Kraft gar nicht zu stemmen. Und alle daraus und darauf folgenden Entwicklungen noch weniger. Die internationalen Verflechtungen wären dünn geblieben, die Geld- und Warenströme auch. Was wäre der grösste deutsche Kinohit des Jahres Fack Ju Göhte 2 ohne einen Zuwanderersohn aus Tunesien als Zugstar, ohne einen Drehbuchautor und Regisseur mit türkischem Hintergrund? Also Leute, gehabt Euch nicht so wegen dem Zustrom. Zugegeben, im Moment sind es etwas viele auf einmal. Das hat einzig mit Versäumnissen und Ängsten unserer Politiker zu tun. Dass an vielen Orten auf der Welt ein humanes Leben nicht mehr möglich ist, dass Kriege, in denen immer auch propre Waffen aus Deutschland zugange sind, die Menschen vertreiben. Das ist lange bekannt und wurde offenbar nie ernsthaft angegangen. Ok, es sind viele auf einmal. Aber gleich in Panik geraten; allerdings darf man das nicht die Leute an der Grenze ausbaden lassen. Es gibt keinen Grund zur Panik. Es werden noch viele Millionen kommen. Und wir werden sie brauchen. Und sie uns auch. Sie zu integrieren ist eine Megaaufgabe. Andererseits wird sie gerade dadurch erleichtert, dass schon viele Zuwanderer integriert sind, dass es oft Beziehungen gibt zwischen Neuankömmlingen und bereits hier Verwurzelten. Das ist zu schaffen. Aber bittschön nicht mit Etikettenschwindel, indem Afghanistan kurzerhand zum sicheren Herkunftsstaat erklärt wird. Das darf die Politik in dem Moment machen, wo sie selbst ohne besonderen Sicherheitsaufwand dorthin reist, dort womöglich gar die Ferien verbringt. Es ist zu schaffen, aber nur, indem Klartext gesprochen wird, wie gross diese Aufgabe sein wird. Und dass dabei klar ist, dass wir nicht darum herum kommen, weil es auch Aufarbeitung eigener Unterlassungen, eigener Ziererei bei der Immigration und Aufnahme von Flüchtlingen war, die zum aktuellen Problem geführt haben. Aufnahme und Integration dieser Millionen ist die logische Fortsetzung der bisherigen Politik zur steten Entwicklung unseres Landes, von dessen Wirtschaft, Wohlstand, Bildung und Kultur und damit auch internationalem Gewicht. |
04.11.2015 | Halbs Ätze meint : Halbsätze, die ergänzt werden müssen. Merkel: Wir schaffen das – mit Etikettenschwindel, indem wir Afghanistan zum sicheren Abschiebestaat umetikettieren und indem wir dem aufstrebenden Autokraten in der Türkei, Erdogan, Milliarden rüberschieben, ebenso an Eritrea und andere, ohne nachzufragen, was sie damit machen. Seehofer: die Flüchtlinge kosten Milliarden – und werden Billionenerträge bringen. Seehofer, Dobrindt: kein Deutscher wird Maut zahlen – die Ausländer auch nicht, dafür bröseln unsere Strassen und Brücken weiter. Blüm: die Renten sind sicher – für unsere egoistische Generation. Filmkultur: wir subventionieren den deutschen Film mit Hunderten von Millionen – und entmündigen ihn dadurch, liefern den Grundstock für ein weitverzweigtes Pfründensystem. Filmkultur: der deutsche Filmpreis ist der höchstdotierte der Welt – und der dümmste zugleich, denn ein privater Verein klüngelt ihn in dunklen Verfahren aus ohne jeden öffentlichen Rechtfertigungszwang. Roter Reiter und Schwarzer Schmid in München: die Sendlinger Strasse wird zur Fussgängerzone – die Planungsreferate setzen diesen Begriff stur bürokratisch um ohne jede Rücksicht auf die Lebensqualität der Anwohner noch auf den Charme der Strasse: die Fussgängerzone Sendlinger Strasse wird ein scheussliches, liebloses, bürokratisches Planungsmonster. Steinmeier, Gauck, von der Leyen: Deutschland muss mehr internationale Verantwortung übernehmen – indem es weltweit militärisch die Zähne zeigt, denn die Pleite in Afghanistan können wir nicht auf uns sitzen lassen und sowieso sitzt uns die Rüstungsindustrie im Nacken. Die Ministerpräsidenten zur Rundfunkhaushaltzwangsabgabe nach Prof. Superschlau Undemokratisch Kirchhof: wird erhoben zur Erfüllung des demokratischen Grundauftrages des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – und verbraucht Hunderte von Millionen für überfette Pensionsregelungen sowie zur Finanzierung der korrupten Fifa und bestechlicher Olympiafunktionäre, die dem Glanze von Potentaten dienen, denn die Grundversorgung ist heute im Multi- und Omnipräsentmedienzeitalter mit wenigen Peanuts sicherzustellen aber kein Gericht in Deutschland wird sich trauen, die antidemokratische, soziale Unausgewogenheit dieser Haushaltszwangsabgabe festzustellen. |