Mitteilungen 3901 - 3930 von 9468   Einträge erfassen

10.03.2015 

Zwickm Ühle meint : Manche Meldungen, die frisst man wie so eine Kuh in sich hinein und erst beim Wiederkäuen ergeben sich reizvolle Bilder. Eine Zwickmühle, die es in sich hat, wird jetzt sichtbar im Zusammenhang mit der Konzertsaaldiskussion in München, welche so verbissen geführt wird, als ginge es um den Untergang des Abendlandes und als wäre München nicht längst in die Fänge der Immobilienbarbaren geraten. Im Moment gelten der rote Reiter aus dem Rathaus und das Chamäleon Seehofer aus der Staatsregierung als die bösen Buben, die alles verhauen hätten, weil sie auf kurzem Dienstweg eine effiziente Lösung sich ausgedacht hatten: den Gasteig mit vereinten Kräften umzubauen. Das Obstakel in der Diskussion war immer, dass es hiess, der BR, der das dritte Orchester in der Stadt stellt und über keinen eigenen Konzertsaal verfügt, was die Komplikationen zur Folge hat, dürfe aufgrund europäischer Richtlinien keinen eigenen Konzertsaal bauen. Deshalb mussten der Bayern- und der München-Boss den Kopf herhalten. Jetzt hat eine Zeitung, es dürfte die SZ gewesen sein, in einem vor wenigen Tagen diskret platzierten Artikel Erstaunliches recherchiert: der BR darf sehr wohl einen eigenen Konzertsaal bauen, das kollidiere keineswegs so apodiktisch mit europäischen Richtlinien, wie er immer behauptet habe. Der BR verstecke sich hinter dieser Behauptung hartnäckig lediglich, weil er Angst vor einer Gebührendiskussion habe. Aha, der Konzertsaal-Bösewicht steckt möglicherweise ganz woanders! Gebühren, Gebühren, da schrillen allüberall die Alarmglocken. In dieses wespennesthafte Gespinst öffentlich-rechtlicher Rundfunk will keiner stossen, ein Gespinst bestehend aus Pfründschaften (auch die Tageszeitungen sind dank der täglichen Annoncen Pfründis), aus massenhaft Sendungen, die mit dem Grundauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nichts, aber auch rein gar nichts zu tun haben, aus der Subventionierung von Sport- und Showmillionären, aus der PR-Subventionierung von Unrechtsstaaten wie China, Katar oder Russland mittels Kauf von Übertragungsrechten internationaler Sportereignisse, aus sozial ungerechtem Zwangsgebührenerhebungsmodell nach Professor Kirchhof und mit gerade wieder publiziertem, enormem Einnahmenüberschuss. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk nimmt dank dem neuen, sozial und demokratisch ungerechten Gebührenzwangsmodell Milliarden mehr ein als geplant. Die SZ ist sich nicht zu blöd, das den ehemaligen Schwarzsehern in die Schuhe zu schieben. Natürlich gibt es auch viele, die vorher schwarz geschaut haben, aber eben lange nicht alle. Sagen wir so: die Diskussion über den Konzertsaalneubau in München, wenn sie denn ernsthaft geführt werden soll, führt jetzt an keiner Diskussion über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr vorbei, einer längst und dringend anstehenden Auseinandersetzung über seine Aufgaben und seine Finanzierung (ein sozial ausgewogenes Modell muss gefunden werden; das jetzige ist nicht tragbar); auch wenn alle Player in dem Stück eben dies zu vermeiden suchen und so wie die Katze um den heissen Brei schleichen. Ausgerechnet das Konzertgewerbe muss dieser Schleicherei jetzt ein Ende setzen. Das ist neckisch und spannend. Nur zu! Es gibt viel zu diskutieren.

09.03.2015 

Haste Mal N Euro meint : Haste mal n Euro. Das Begger-Prinzip. Das ist kein Bringer. Kein Griechenland-Text. Alles ist abgefallen von mir. (Der tiefe Schlaf). Auch soll es nicht um Reconquista gehen. Eher das Gefühl „Erdklumpen mit Füssen“, wie Pepe Mujica es formuliert. Der Film von Heidi Specogna über Pepe Mujica als Präsident von Uruguay kommt diese Woche in die Kinos. Vom Präsidentenamt ist er eben zurückgetreten. Alles von mir abgefallen. Oder wie Philipp Hartmann in seinem Film „Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe“ die Azteken zitiert mit ihrem Zeitalter von 52 Jahren, nach denen alles neu gemacht wurde. Das wäre in unserer Gesellschaft überfällig. Alle Namen handlungsfähiger Personen kommen in eine grosse Lostrommel. In andere Lostrommeln kommen die Autos, die Wohnungen, die Besitztümer, die Positionen. Die Karten werden neu gemischt. Der Obdachlose zieht vielleicht ein Schrottauto, einen Luxusvilla und einen Versicherungsmaklerjob. Nein, nein, nein, das geht nicht. Das geht nicht. Nein, das geht auf keinen Fall, das würde nur Durcheinander bringen. Das wäre zu verfahren. Das würde riesige Pfründengebäude wegen Unfähigkeit einstürzen lassen. Das käme gerade mal einer personellen Rochade gleich. Umbesetzungen. Und überall wären Ahnungslose, die ihre Rollen nicht studiert haben, vielleicht gar nicht studieren wollen. Der Millionär wüsste nicht wie den HartzIVler spielen und der Obdachlose nicht, wie mit seiner Villa umgehen. Ist der Mensch so wenig formbar. Ist er als Erdklumpen schon so gebrannt, ausgetrocknet, erstarrt, als Identität so fixiert? Dieses Losverfahren der Neuverteilung würde die eingeübten Rollenmodelle in Frage stellen. Oh weh, wenn der Promi plötzlich kein Promi mehr wäre, oder wenn der Nichtpromi es plötzlich sein müsste. Wenn der nicht rechnen kann, von einem Tag auf den anderen Immobilienfonds verwalten müsste. Nein, wir sind so eine hochspezialisierte Gesellschaft, ein Umbau ist nicht mehr möglich, wir sind zu hochorganisiert und fixiert. Alles platt machen indes ist auch keine Lösung. Siehe Irak, siehe Ukraine. Das sind nicht unsere Traumgesellschaften, die dort spriessen. Und der Rückzug in die Demenz, wie ihn Julianne Moore aktuell im Kino in „Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ so fabelhaft vorspielt, das ist ja wohl auch keine Alternative für gesellschaftliche Erneuerung oder Umbruch. Vielleicht muss der Krug zum Brunnen gehen, bis er bricht. Und dann werden wir schon sehen. Währungstechnisch gesehen befinden wir uns in so einem Experiement, denn Draghi kann von seinem Blow-Job nicht lässen, der bläht den Euro auf und auf …. bis er …. Haste mal n Euro?

08.03.2015 

Wo Ist Geld? meint : Wo ist Geld? Nirgends ist Geld. Ich brauche dringend Geld. Money, verstehen Sie? Das kann doch nicht sein. Ich habe meinen griechischen Wählern das Paradies auf Erden versprochen. Jetzt finde ich im ganzen Land keinen Cent mehr. Ich hab meinen Wählern versprochen, dass die Europäer aus Dankbarkeit, dass wir immer wieder ihr Geld angenommen haben, uns auch weiterhin mit Geld versorgen werden. Und dass wir nichts dafür tun müssen. Das war die Regel. Wir wissen doch gar nicht, wie Reformen gehen. Wir waren das Tricksen gewohnt. Es hat sich bewährt. Und jetzt soll das alles nicht mehr gelten. Plötzlich ist auf die Europäer kein Verlass mehr. Die wollen Gegenleistungen für das Geld sehen, konkrete Reformen. Ja spinnen die denn, die Europäer? Wir haben kein Geld mehr. Wie sollen wir ohne Geld Reformen durchführen? Ich versteh die Welt nicht mehr. Vor der Wahl war das eindeutig. Das hat bestens funktioniert. Wir haben den Europäern was vorgeflunkert, die waren leicht zufriedenzustellen. Ich versteh die Welt nicht mehrt. Das war doch ein patentes System. Wir erzählen denen was, und die schieben Kohle rüber, aus Angst, ihr Laden könne zusammenbrechen. Warum haben die plötzlich keine Angst mehr davor? Das schockiert mich, dass die Europäer Konsequenz zeigen. Das beleidigt uns direkt. Mensch, Draghi, lass doch was von deinen neu aufgeblasenen Euros rüberwachsen. Warum sollen die einzig dazu dienen, dass es Deutschland noch besser geht, dass die dort eine MegaBörsenRalley veranstalten, während wir darben. Ich kann schon die Hilfslehrer nicht mehr bezahlen. Ich muss auf die Rentenkassen zurückgreifen, um nötige Zahlungen zu tätigen. Noch im März stehen weitere, heftige RückzahlTranchen an. Der IWF versteht kein Spass. Und ich kann nirgendwo mehr Geld zusammenkratzen. Es drängt. Mit einer Staatspleite als Folge meiner Wahlversprechungen habe ich nie und nimmer gerechnet. Viele Wähler offenbar schon. Die ziehen jetzt massenhaft ihre Euroguthaben von den Banken ab. Versenken die in Sicherheit. Das ist eine Katastrophe. Steuern zahlen sie auch nicht mehr. Weil sie eh von einem Bankrott ausgehen. Ich werde jetzt ein landesweites Spitzelsystem einrichten, ein Denunziationssystem. Jeder Bürger soll ein Spitzel sein und mir berichten, wenn er Schwarzarbeit entdeckt, beim Taxifahren, im Restaurant, beim Nachbarn. Das tut mir leid, dass ich so das Klima im Lande vergiften werde. Ich sehe keine andere Möglichkeit, wenn Draghi und Co nicht mitziehen mit meiner idealistischen Wirtschaftspolitik. Wo ist Geld Hallo, hat einer meiner Landsleute, hallo Hellenen, hat wer irgendwo einen Cent gesehen? Ich versteh die Welt nicht mehr. Bisher hat es doch funktioniert. Wo ist Geld? Wo ist Geld?

07.03.2015 

Ach Geh meint : Ach geh. Ach lass. Ach mach. Aus deinem Herzen keine. Mördergrube. Ach lass es raus. Ach sei nicht so. Ach schreib dirs von der Leber. Ach Trompetensolo. Ach Scharnier. Ach Panier. Mehl. Ach lass los. Ach lass laufen. Den Dingen ihren Lauf. Lass mal. Lass mich mal. Lass mal andere ran. Ach gib zu. Dass du. Allein. Oder mit anderen. Gib's zu. Ach sei nicht so. Wir sind doch alle nur. Menschen. Wenn's hoch kommt. Menschen. Wenn's niedrig kommt. Pfeifen. Flöten. Tröten. Ach lass doch die Musik. Ach geh. Ach lass. Ach mach. Dir nicht gleich in die Hose. Lass Gen. Manipulation. Zu. Der Wissenschaftler ist ein. Kind. Und will. Spielen. Ach geh. Du änderst doch nichts. Ach mach. Frieden mit Iran. Die sind auch nur. Menschen. Ach lass. Die Politiker. Ihre Spielchen treiben. Sie können's. Nicht anders. Sie haben's. Nicht anders. Gelernt. Ach geh. Ach lass. Ach mach. Einen Bogen um die Politik. Ach schreib. Es dir von der Seele. Die armen. Würmer. Ach schnief. Ach trief. Ach rotz. Doch nicht. Es ändert nichts. Dein Missmut ändert nichts. Ach lass. Ihn zuhause. Ach lass. Ihn sausen. Ach Gen. Ier dich nicht. Lass zu. Lass ab. Lass los. Verbeiss dich nicht in die Machete. Ach lass die Maut. Dumm sein. Darob. Vergeht. Die Zeit. Das ist. Die kleine. Pause. In der. Du aufgehen. Kannst. Sei kein. Wanst. Sei nicht so. Gehab dich nicht so. Du bist viel lustiger. Als du. Denkst. Ach geh. Ach lass. Ach mach. Mir Mut. Und sonst geh shoppen. Die Händler hocken wie die Spinnen. In ihren Läden. Mach Umsatz. Setz um. Setz den Satz um. Kümmer dich um die Satz-Setzlinge. Verbirg dein Antlitz. Nicht. Schau raus aus deinem. KoKon. Ach geh. Ach lass. Ach mach. Mal was. Anderes. Nimm dir die. Freiheit des Gedankens. Nimm sie. Dir. Vergeig den. Politischen Refrain. Vergeig ihn. Kratzig. Mach Gegenwind. Gegen die. Allüren der Mächtigen. TTIphööö. TTIphüüü. TTImuhhh. Ach geh. Ach lass. Ach mach. Dir nen. Schönen. Lenz.

06.03.2015 

Oh Weh Oh Weh TTIP meint : Oh weh, oh weh, TTIP. Merkel ist hin und weg vom TTIP. Und die Demokratie ist es auch. Gabriel will es. Steinmeier will Bundespräsident werden und sagt nichts dazu. Seehofer hat sein Ohr noch nicht ans Volk gehalten. TTIbäh, TTIpöh, TTImuh. TTIP minus Demokratie gleich Investorenschutz. Vor dem TTIP sind alle gleich. Nur die Investoren sind gleicher. Denn die Reichen müssen immer reicher werden, dies wird durch TTIP zum Naturgesetz. Dieses steht über der Demokratie. Merkel findets gut. Gabriel findets gut. Ihnen kann die Demokratie den Buckel runter rutschen. Denn Geld regiert die Welt. Dazu gehören die TTIP-Schiedsgerichte, die auf die Demokratie pfeifen, die nach den Investoren tanzen. Die Demokratie hat gefälligst die Investoren zu schützen, nicht den Menschen. Das ist TTIP. Trübe Tassen In der Politik, das ist TTIP. Lass alle Hoffnung fahren, Demokratie, mach die Investoren zur ausserdemokratischen Sonder-Klasse. Geh in die Knie vor den unantastbaren Göttern der systematischen Geldvermehrung, Demokratie, zahl deinen Obulus, lass dich kastrieren durchs TTIP, werde zum Eunuchen durchs TTIP. Mach dich zum Bettvorleger der Investoren, Demokratie, denn du darfst nicht zur Gewinnminderung der Investoren beitragen, darum brauchen diese TTIP. Oh weh, oh weh, Demokratie, bald ist sie hin und welk. Aber Merkel will es. Gabriel will es. Sie wollen unbedingt TTIP. Sie finden die Schiedsgerichte gut. Die Demokratie hat für die Investoren da zu sein und nicht umgekehrt. Die Investoren müssen die Demokratie risikolos melken können. Investorenschutz geht über Demokratieschutz. TTIP. Merkel will es. Gabriel will es. Die Demokratie stört sie eh (siehe ihre Ablehnung demokratisch lebendiger Bundestasgdebatten wie Bundestagspräsident Lammert sie vorschlägt). Denn sie wollen TTIP. Sie wollen es unbedingt. Merkel will es. Gabriel will es. Und zeigen der Demokratie die lange Nase. Fuck Kultur. Fuck Natur. Fuck Demokratie. Jetzt kommt TTIP. Merkel und Gabriel wollen es.

05.03.2015 

Bag Age meint : Bagage. A Bagage. A Bagaasch. Des is ois so a Bagaasch. A Bagage, des san die, wo. Richtig. Des san die wo, wenn's was gratis gibt, sans als erste zur Stelle. Die Bagage, des san die, wenn's was zum Schimpfen gibt, sans immer mittemang dabei. Die Bagage, des san die, wenn's wo mit dem Finger auf wen zum Zeigen gibt, dann hams den längsten Finger. Die Bagage, des san die, wenns was zum Fordern gibt, ham's die lauteste Röhre. Die Bagage, des san immer mehrere, des is nie oaner alloa. Bei der Bagage, da san immer die anderen schuld. Die Bagage ist vom Look her nicht von den anderen zu unterscheiden. Die Bagage passt sich an. Die Bagage tarnt sich in Normalität. Die Bagage wirft mit dem Schargon der Eigentlichkeit um sich. Die Bagage ist nie haftbar zu machen. Die Bagage hat immer Recht. Die Bagage ist es nie gewesen. Die Bagage woass imma, wer für was verantwortlich ist, nur sie ist es nie. Die Bagage reimt sich nicht auf Courage, nie und nimmer. Die Bagage ist stets auf der richtigen Seite, auf der Seite der Mächtigen. Bagage reimt sich auf Entourage. Die Bagage ist wie das Fähnchen im Wind, erkennt den Trend und richtet sich nach ihm. Die Bagage ist gut für jeden Shitstorm; hier entwickelt sie Stürmerqualitäten. Die Bagage kann auch ein Einzelner sein. Wenn oaner Deutschland mit in den absurden Afghanistan-Einsatz geführt hat, mit all den sinnlos getöteten Soldaten und den enormen Blutbädern in Afghanistan, das Deutschland nie angegriffen hat, erst recht wenn oaner an Landsmann wissentlich hat im Kerker der Amis schmoren und foltern lassen, obwohl er ihn hätt rausholen können in seiner damaligen Funktion als Aussenminister, und wenn er jetzt streuen lässt, und so was lässt oaner immer von der Bagage um ihn herum streuen, er tät no gern Bundespräsident werden, so oaner ordnet sich damit definitiv selbst der Bagage zu. Oaner, der an Landsmann hat im Kerker schmoren lassen, weil er zu feige war, ihn rauszuholen, obwohl er's hätt tun können, der ghört ned auf den Posten von an Bundespräsidenten; dem fehlt dazu die Street-Credibility.

04.03.2015 

Heute Gehen Wir Turnen meint : Heute gehen wir turnen. Heute machen wir Gymnastik. Heute laden wir die Gym Apps runter. Heute bewegen wir uns mal anders. Heute brechen wir aus aus unserer Bewegungsroutine, aus unserer Sitzroutine aus, aus unserer Ruhighalteroutine. Heute gehen wir turnen, Mr. Turner, Meister des Lichts, Meister der Bewegung. Heute schreite ich in Zeitlupe durch das Leben, durch den Tag. Wer zeitlupt hat mehr vom Altern. Täglich sollst Du 10'000 Schritte tun. Lass dich anturnen vom Turnen. Lass dich antunen vom Turn-Törn. Mal Bewegungen in die Luft. Werd ein Lüftelmaler. Sei barock. Mach ne Pirouette, wenn du anstehst für Brötchen, Tickets oder Tablets. Sei keine Wachsfigur. Mach nen Purzelbaum vorm Schlagbaum oder unter diesem durch. Schwing dich in die Lüfte aus eigener Kraft. Lass die Fantasie deinen Bewegungsablauf durchdringen. Genier dich nicht. Egal, was die anderen sagen oder wie sie in ihrem Denken erstarren. Zeig ihnen die lange Nase. Nur heute ist heute. Carpe diem und nicht die Karies. Durchstoss diese Decke aus Gedämpftheit, die die dauernden Schaudernews über das Land zu legen versuchen. Lass die Schlagzeilenheinis plärren in ihrem Wichtigbedürfnis. Lass sie trostlose Feindbilder auf Deinem Radar zu platzieren versuchen. Lass sie. Lass sie. Die Welt ist nicht so Sensation, wie die Schlagzeilenmacher es gerne hätten. Dreh ihnen den Rücken zu. Zeig ihnen mit deinem Rücken eine Schlangenbewegung, dass sie sich winden müssen. Pfeif auf den SensationsBetroffenheitsZwang. Geh pfeifend deine zehntausend Schritte und mit Swing. Nobody will halt you. Lass die Steine-in-den-Weg-Leger sich bücken und am Ort verharren, lass sie zurück. Dreh dich lustvoll einmal um die eigene Achse und hüpf über den Mist davon. Schlag den Schwerkräften, die dich runterziehen wollen, ein Schnippchen. Mach nen kleenen Schlenker und einen Kleinfingerdribbel dazu. Schwibbel-di-Schwibb. Hibbel-di-Hipp. Fauch die Sauertopfmienen an, die Alltagschnuten. Stopf sie mit einem unerwarteten Punch. Lass alle kapitalistische Hoffnung fahren. Die ist eh im Eimer und nicht von humaner Haltbarkeit. Schüttel die Last des Frustes ab. Nicht am Sanktnimmerleisnstag. Bändige den Träghund in dir, bring ihn auf Touren, zum Turnen. Bau ne dramaturgische Wendung ein in deinen Bewegungsablauf, wo's keiner erwartet. Muss denn alles immer so routine-sinnig und erwartbar sein? Heute gehen wir turnen – mit den Urnen – unserer Vorf Ahren.

03.03.2015 

Street Words CVIII meint : Wenn der da kommt und einen Scheiss schreibt. Voll bis obenhin, in der Früh muss der leer sein. Das sag ich mit aller Deutlichkeit. Ich schaue gerne die Werbung an, ich schaue gerne die Ding-Werbung. Wenn ich einkaufe, dauerts ein paar Minuten. Und da hama s'erschte Mal 'n Supervisor-Termin ghabt, weil's so kracht hat in der Firma. Zum Beispiel Heidi Klum. Sei doch mal ehrlich, das sind 72 Flaschen á 1.60. Der ist völlig kaputt, der Mann und stinken tut er auch. Da musst ich kurz mal lachen. Äs hät anders Züüg als i dr Schwizz. Das sind ja keine tiefgreifenden Gespräche, das ist ja bloss daher geredt gewesen. Wenn jemand nett ist, kann ich auch nett sein. Schiss hoid a, warum a ned, der had a vui aushoidn miassn, aber mia kenn'n nix abgebn. Der Saturn hat auch keine. Wenn man ungefähr woass, was man wem schenkt und es, in Anführungszeichen, des dann a machen koa. Unsere Altersklasse, des kannst vergessn, das will der nicht haben. So schnell geht das. Ja, Kultfabrik Ostbahnhof, aber das ist so schrecklich, diese ganzen schrecklichen Leute. Das schlimmste, das ist letzten Winter so oft passiert, dass die U3, U6 ein Problem hatte. Brausen so übern Hübel rüber, oa Reifn war zumindest immer in der Luft. Es war grün, nein, es war rot und dann ist grün geworden und dann bin i losgfahren. Aber sozusagen am Marienplatz noch. Das war zwei gegen einen. Mein Schwager hat ja immer Tomaten, das ist ein Duft! Onos a video göreo. Entschuldigen Sie, ich habe Sie verwechselt, aber irgendwoher kenne ich Sie. Schicken'S mal ihr Masse. Aber lass uns erst mal schön einen Wein trinken gehen. Ganz ehrlich, ich fand den auch brutal schlecht. Ich hab auf dem Cover auch ein TV-Spielfilm-Zitat. Und des is des Gleiche – weil ich will es meiner Schwester zu Weihnachten schenken.

02.03.2015 

Renate meint : Schlage vor, sämtliche TV-Subventionsstars, die bei der Hamburger Hör-Zu-ZDF-Onanie-Goldene-Kamera-Veranstaltung dem Todesurteiler Schwarzenegger auf Zwangsgebührenkosten zugejubelt haben, für 1 – 2 Jahre von der Beschäftigung aus dem Gebührenpott zu streichen.

02.03.2015 

Abs Chuss meint : Abschuss. Willi Winkler schafft es heute, auf der Medienseite der SZ mit einem kleinen Text von weniger als 50 Zeilen, schafft ihn, schafft den Abschuss der ZDF-Hör-Zu-Onanie-Veranstaltung „Die Goldene Kamera“, indem er auf die Vergangenheit des Ehrengastes Schwarzenegger als Gouverneur von Kalifornien hinweist, der als solcher Todesurteile vollstrecken liess, der keine Gnade gezeigt hat, die er hätte zeigen können, der sich also gegen unser Verständnis von Demokratie, Verbot der Todesstrafe gewandt hat. So ein Mann erfährt hier eine Ehrung auf Zwangsgebührenkosten. Insofern wirkt Winklers Hör-Zu-Abschuss müde, als er auf diese Implikation gar nicht hinweist. Dass jeder Bewohner Deutschlands, sofern er nicht schwerst behindert oder HartzIV-Empfänger ist, mit dem neuen Gebührenmodell von Prof. Superschlau-Kirchhof in Kumpanei mit den deutschen Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen von Staates wegen gezwungen wird, eine solche Veranstaltung mitzufinanzieren, die einen Mann ehrt, der unser Verständnis von Demokratie nicht teilt, dieses verachtend gehandhabt hat. Das erschüttert die Legitimation der Veranstaltung im öffentlich-rechtlichen Zwangsfernsehen in den Grundfesten. Solche Veranstaltungen sind ein Grund, die Gebührenzahlung zu verweigern. Wie es 2022 ein Grund sein wird, sie zu verweigern, falls dann tatsächlich die Fussball-WM in Katar stattfindet und die Öffentlich-Rechtlichen eine Übertragung bezahlen wollen, weil es sich um eine Propaganda-Veranstaltung eines Unrechts-Staates handelt, darauf hat erneut und deutlich Tim Lokoschat am Wochenende in der AZ hingewiesen. Auch könnte die SZ, statt ihrer immer häufigeren Dünnfluss-Texte die Namen alle jener publizieren, die Gäste an dieser ZDF-Hör-Zu-Onanie-Goldene-Kamera-Veranstaltung waren und den Todesurteilvollstrecker Schwarzenegger mit Standing-Ovations auf Kosten der Zwangsgebührenzahler öffentlich hochgejubelt haben, auch wenn sich das öffentliche-Interesse daran mehr als in Grenzen hielt. Wobei der Gebührenbezahler selbstverständlich ein Recht haben sollte, die Kosten der Veranstaltung zu erfahren, was die Gäste alles bezahlt bekommen haben. Namens- und Kostenpublikation als Verantwortungspublikation. So hat es die Bild-Zeitung mit der namentlichen Erwähnung des Stimmverhaltens bei der Griechenland-Abstimmung im Bundestag gehalten. Das ist jedenfalls sinniger als Dünnflüss-Blabla über eine solche Abstimmung. Demokratie hat mit Verantwortung und Verantwortlichkeiten zu tun. Die Medien sind ein wichtiger Player dabei; gerade die Printmedien.

01.03.2015 

Annagret meint : Diese Darsteller, Komparsen und Claqueure der ZDF-Onanie-Hör-Zu-Goldene-Kamera-Show repräsentieren längst nicht mehr unsere Gesellschaft, sie repräsentieren nur die Spitzen der Profiteure des 8-Milliarden-Zwangsgebühren-Pfründenhaufens.

01.03.2015 

Dis Kre Panz meint : 3, 77 Millionen sollen die vom ZDF aufgezeichnete und ausgestrahle Onanie Hör Zu Show „Die Goldene Kamera“ geschaut haben. Die Bundesrepublik hat etwas über 80 Millionen Einwohner. 80 Millionen minus 3, 77 Millionen gleich 86,23 Millionen. Das heisst über 86 Millionen Bundesbürgern ist die Scheisse glatt am Arsch vorbei gegangen. Aber bezahlen müssen es alle, dieses fast private Vergnügen eine Kreises von Leuten, die gut mit dem öffentlich-rechtlichen 8 Milliarden-Pfründenhaufen verbandelt sind. Wenn das mal keine kritische Spanne an Diskrepanz ist zwischen dem Glauben In-zu-sein und dem faktischen gesellschaftlichen Abseits.

01.03.2015 

Hor Mal Zuh meint : Horch mal, jetzt hor mal zu. Das mit dieser merkwürdigen Veranstaltung am Fernsehen gestern abend, das machst du jetzt schon 50 Mal. Das reicht. Das wirkt inzwischen wie aus der Zeit gefallen. Ossis, die dich gestern gesehen haben, die haben ihren Augen nicht getraut. Gsagt hams, dass sie Dich damals bewundert haben, als die Mauer noch stand, dann haben sie Dich jahrelang aus den Augen verloren. Und gestern dann die 50., die Jubiläumsausgabe. Im ZDF wars. Mit diesem komischen hackeligen Kamerasymbol als Preispokal, so eckig, nicht so geschmeidig wie die heutigen Handystäbe. Die kamen sich vor wie auf eine Zeitreise, die ehemaligen Ossis. Zurück. In ungute alte Zeiten. Das sind ja immer noch die gleichen Leute bei dieser Show wie damals! Hat sich nichts geändert. Nur sind die Promis, die hier um Aufmerksamkeit rangeln, inzwischen fast Greise geworden. Und machen sich noch immer zum Affen. Vielleicht waren manche Texte geistreich. Den Ton hatten wir nicht angestellt. Aber geschockt waren die Ossis schon, wie das noch exakt war wie damals; wie denen so gar nichts Neues einfällt. Wie aus der Zeit gefallen, wie eine Veranstaltung von Aliens wirkt die Show heute. Dies ist inzwischen höchst problematisch vor dem Hintergrund der Gebührenreform. Vor dem Hintergrund, dass jetzt jeder Bewohner des Landes bezahlen muss, ob er schaut oder nicht, ober er ein Gerät hat oder nicht. Und dass die Gebührenreform des superschlauen Professors und der Ministerpräsidenten sozial unausgeglichen und undemokratisch ist. Dass die Schwächeren der Gesellschaft weit überdurchschnittlich für so eine unterdurchschnittliche Show bluten müssen, die noch dazu reine Werbung für ein privatwirtschaftlich organisiertes Blatt ist und solchene hervorhebt, die vom gigantischen Zwangsgebührentopf weit überdurchschnittlich viel auf ihre Kanäle leiten. Richtig pervers wirkt diese Veranstaltung so besehen. Das stimmt hinten und vorne nicht und nichts mehr, hat gesellschaftlich und auf der Basis des Grundauftrages des öffentlich-rechtlichen Zwangsfunkes keine Relevanz und keinerlei Legitimation mehr. Ist nicht mehr zu halten. 50 mal das reicht. Das ist genug. Inzwischen ist klar, dass das eine reine Pfründenonanie-Sause ist. Zopfig.

28.02.2015 

AUSSTELLUNGSTIPP II meint : Der bekannte Schwabinger Maler, Zeichner und Karikaturist Michael Heininger hat Theater gespielt an der Komödie im Bayerischen Hof und ist mit dem Stück anschliessend auf Deutschland-Tournee gegangen. Dieses Erlebnis hat in ihm einen Kreativitätsschub ausgelöst, dessen Resultate als „Vorhangfallen“ bis zum 28. 03. 2015, Di – Fr 14 – 20 und Sa 11 – 16 Uhr in der Galerie Rottmann Fuenf, Rottmannstr. 5, 80333 München, Tel. 089/55 26 32 33 (galerie-rottmann-fuenf.de), zu besichtigen sind. Gestern Freitag war Vernissage. In kurzen Worten skizzierte Heininger die Tourneesituation, jeden Tag eine andere Ortschaft, jeden Tag die gleichen Einkaufszentren, die gleichen Hotelzimmer, die gleichen Garderoben und Wartezeiten, um Skizzen anzufertigen. Die Waschlappen in den Hotelzimmern haben ihn zu einer kleinen Kollektion von Karikaturen inspiriert von Leuten, deren öffentliches Verhalten diesem Begriff gerecht wird: die Köpfe sehen darauf recht verschrumpelt aus und die Männer gucken finster, von Alexander Dobrindt geht es über Markus Lenz, Angela Merkel, von Joachim Gauck zu Marie „Wasch-Le-Pen“ und weiteren Figuren wie Joschka Fischer, Sepp Blatter, Horst Seehofer, Jean-Claude Juncker (der Schröder wurde schon bei der laufenden Vernissage von einem Fan abgehängt). Die Irritation über die geographische Befindlichkeit auf Tournee zeigt sich in einer Reihe gleicher Selbstportraits beim Rasieren vor der Vorstellung in Weiden, Freising, Emmerich, Gersthofen, Aalen, Bottrop, Recklinghausen oder auch Karlsruhe, Kamen, Eschborn. Von der Bühnenatmosphäre während der Vorstellung erzählt eine Serie kleinerer Bilder von trauriger Komik mit den trefflichen Titeln: Blutrausch, Blutbild, Wiener Blut, Blutprobe, Theaterblut, Blutzucker, Blaues Blut. Ein quicklebendig buntes Gemälde nennt sich „Kulissenkampf“, es gäbe ein punktgenau-grandioses Plakat für den Film „Birdman“ ab, der auch vom Bühnenwahnsinn handelt, tendiert in der Farbgebung in Richtung Blauer Reiter und in Figurzeichnung und Komposition zu Max Beckmann. Ähnlich frisch schildern das Tourneeleben die Gemälde „Tourneebus“, der gerade von einer Schnecke begrüsst wird und wie ein gemütlicher Campingwagen wirkt und „Tournee“, hier geht’s fei richtig drunter und drüber. Eine etwas distanziertere Betrachtung des Mimenlebens gestatten die Tuschzeichnungen „Alte Mimen“ (die Herrschaften agieren von den Aughöhlen eines Schädels wie von einer Loge aus), „Rollenspiel“ (statt des Kopfes gibt’s nur ein Huhn), „Letzte Rolle“ (durchschaut die ganze Tragik des Abganges von der Bühne) und „Bühnenkuss“ (mit Kiefern zum Fressen wie bei den Krokodilen). Dazu gibt es Kulissenskizzen, Objekte, die sich auf Gefühlszustände wie Glück, Märchen, Ekel (ein Pinsel aus dem Ohr, igitt), Lust und Pech oder eine Installation, die sich mit den Buhs beschäftigt. Tournee ist auch und in erster Linie eine hochphysische Angelegenheit; Bemerkung eines Vernissagengastes: „die Schauspieler sind sehr gut – aber die Stücke ...“. Ausserhalb des direkten Tournee- und Theaterbezugs sind drei thememsymbolisierende Fallen-Objektbilder ausgestellt: die Politik wird dargestellt durch ein Kreuz aus Mausefallen, dem nicht viel zum Hakenkreuz fehlt (die AfD), das Geld mit einer Mausefalle, die dem Schrägstrich im Firmenlogo der Deutschen Bank entspricht und die Kirche schliesslich mit einem Kreuz aus Mausefallen. Dieser Reihe mit den drei grossen Fallen im Leben widmete sich die Vernissagenansprache von Manfred Ach aus Wien mit hintergründelnd wortspielerischen Aphorismen. Politische Nachhaltigkeit wird gegen die politische Hinterlist gesetzt, die rückschrittliche Vorgehensweise, aber das sind alles andere als Brüsseler Spitzen und weitere Widersprüche des Politikerseins. Die Fallen des Glaubens, Hoffnung und Ideologie, die Fallen, in die wir tappen, die stellen wir uns meistens selber, der Zusammenhang zwischen Almosen und Abbuchen, zwischen Credo und Kredit, zwischen Aberglauben und Afterglauben, dass der Glaube nicht nur Berge versetze, sondern auch Bergpredigten und schliesslich das Problem mit dem Tod Gottes und den zwei Testamenten. Das Geld, als Überziehungskredit: der Glaube an ein Leben darnach, das Geld, der Sat-an, die Geld-Marie, flüssiges Geld, das flüchtet und statt dem Strammen Max gibt’s den fallenden Dax, Geld-Verkehr wie Prostitution, Scheiterhaufen: scheitern am Haufen Geld; über Anlagen: Parks und Gärten für alle oder als kleine Papiere für Wenige und die Ausnahme, wenn Ausgenommene Ausnehmer ausnehmen. Aber wer weiss, vielleicht finden sich hier kleine Anleger (die Preise der Zeichnungen, Gemälde und Objekte liegen zwischen € 150 - 900 und „auf Anfrage“) eine Tages in grossen Anlagen wieder.

27.02.2015 

Pan Zer Pan Zer meint : Panzer Panzer. Wir brauchen mehr Panzer, tönts jetzt aus dem literarischen Unterholz, aus dem Hintergebänke. Solchene Schwänke. Panzer, Panzer. Wir brauchen Panzer, mehr Panzer. Panzer gegen Putin. Wir müssen ihm einen Schreck einjagen. Wir müssen Putin, dem Schröcklichen, einen Schreck einjagen. Tönts aus dem geistigen Sumpfland. Aus dem Ödland. Aus dem geistigen Fantasielosland. Panzer, Panzer, Sancho Panzer, nicht Bildung brauchen wir. Nicht Bildung. Jetzt stimmt die Panzerlobby wieder ihr missgeburtiges Lied an, will mehr Geld für Rüstung, für Aufrüstung und geistige Abrüstung, weniger Bildung, mehr Panzer. Verstandez-vous. Panzer und bröselnde Brücken und das alles zum Mindestlohn, so lebt sichs lustig in unserer fetten Wohlstandrepublik. Mehr Geld für Panzer, keines für die Infrastruktur, denn die Maut, dieser billige Wahlwitz, bringt ja nix. Mit Panzern über die bröselnden Brücken und Strassen. - Meine Herren, hören Sie auf mit dem Quatsch. Sie kapieren nicht. Unsere Politik ist doch eine ganz andere. Dazu haben wir die treffliche Maut erfunden. Die dient nämlich der Abschreckung und der Schonung der Staatsfinanzen. Also die Sache ist die: dank der segensreichen Maut wird unsere Infrastruktur weiter bröckeln und bröseln und die Strassen immer löchriger, danke CSU, Dank an die Herren Dobrindt und Seehofer. Denn Sie sind die wahren Putinschrecke, wenn auch nicht als solche derblecket. Ein Zwischengedanke noch und Sie werden das verstehen, denn die Sache ist doch die: mit eben Ihrer Maut wird die Infrastruktur nicht zu sanieren sein. Es wird also, und jetzt kommt der Clou unserer raffinierten Überlegungen, sich nicht lohnen unser Land mit Panzern zu erobern. Denn, wenn die über die Strassen und Brücken rollen wollen würden, dann täten sich hinter ihnen nur noch Krater, Wüste und einstürzende Brückenbogen auf, so mau ist die Infrastruktur bis dahin. Mit anderen Worten, der Preis für eine Eroberung unseres Landes mit Panzern wird schlicht zu hoch sein; das ist so unumstösslich wie Ihre Maut kommen wird, die Maut als Putinschreck. Das ist klug gedacht. Das wird auch dem Russenhirnchen schnell einleuchten, er hat jetzt eh schon miese Erfahrungen in der Krim und in der Ostukraine gemacht, die Invasionskosten sind einfach zu hoch. Insofern brauchen wir garantiert keine neuen Panzer. Die Idee von Panzern an der Grenze kann mittels AttrappenBildern schnell bei google-earth reingeschmuggelt werden. Panzer. Panzer. Wir brauchen keine neuen Panzer. Wir brauchen Bildung. Und mehr soziale Gerechtigkeit.

26.02.2015 

Oh Du Fröhliche Tor meint : Oh Du Fröhliche. Tor! Tor! Tor! Oh Du Selige. Tor! Tor! Tor! Pinkebringende WM-Zeit. Tor! Tor! Tor! Ehre ging verloren, WM in Katar gebo-o-ren. Tor! Tor! Tor! Freue Dich, Freue Dich oh Narrenheit. Tor! Tor! Tor! Kator! Katar! Kator-Kantor. Tor! Tor! Tor! Singet der Engelein Chor. Tor! Tor! Tor! Uns ward ein Tor geboren aus dem BlattnerLausnest. Tor! Tor! Tor! Kommet her ihr Sklaven all, die ihr die WM-Stadien gebauet habt. Tor! Tor! Tor! Blattner ist erschienen, um uns zu korrumpieren. Tor! Tor! Tor! Sklavische Heere singen dir Ehre. Tor! Tor! Tor! Freue dich, freue dich oh WM-heit! Tor! Tor! Tor! Macht hoch das Tor, das Tor macht weit. Tor! Tor! Tor! Es kommt die Fifa in aller Herrlichkeit! Tor! Tor! Tor! Kommet ihr Sklaven, ihr Männer und Fraun, kommet das Korrupt-Schauspiel zu schauen. Tor! Tor! Tor! Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie schön stehst du in Katar. Tor! Tor! Tor! Fröhlich soll mein Fussball springen, in Katar, da vor Freud, alle Sklaven singen. Tor! Tor! Tor! Fröhliche Weihnacht überall, in Katar, in den Stadien, bei den WM-Spielen. Tor! Tor! Tor! Leise rieselt der Schnee, im Hirn von die Fifa oh je. Tor! Tor! Tor! Kling Torglöcklein klingeliningeling. Tor! Tor! Tor! Süsser die Kompensationen nie klingen, als zur Katar-WM-Zeit. Tor! Tor! Tor! Tor! Tor! Tor! Tor! Tor! Tor! - Eigentor.

25.02.2015 

N Kaffee Schlenzen meint : N Kaffee schlenzen, dabei die Weltlage ventilieren und überlegen, wo einzugreifen sei. Bei den diversen Kriegen, da gibt es bereits genügend Stellvertreter, die hingehen (stell Dir vor, die hätten ihren Brecht gelesen, „es ist Krieg und keiner geht hin“), aber bei den Verhandlungen zum TTIP, da scheint die Politik nicht so recht voranzukommen, weshalb sie das auch so im Verborgenen tut. Da scheint weitere Klärung dringend nötig. Da scheint Herr Gabriel ins Wanken gekommen zu sein. Ihm verschwiemeln die Konturen der Grenzen zur Demokratie plötzlich vor Augen (Zeit-online: „Kann er oder will er nicht? Vizekanzler Gabriel findet Schiedsgerichte plötzlich sinnvoll“). Worum geht es bei den Schiedsgerichten? Doch um den Streit zwischen Kapitalismus und Demokratie und wer stärker sei, wer den Primat für sich in Anspruch nehmen darf. Wer hat das Sagen in der Gesellschaft, die Investoren oder die Demokratie? Die Schiedsgerichte sind ein Versuch, die Investitionen vor demokratischen Entwicklungen zu schützen. Die Investoren wollen sich mit diesen Schiedsgerichten ausserhalb der demokratischen Spielregeln stellen. Sie wollen zwar in der Demokratie ihr Geschäft machen, beispielsweise mit umweltschädlichen Technologien und wenn die Demokratie sich für mehr Umweltschutz entscheidet, den dadurch verursachten Mindergewinn oder Verlust der Demokratie in Rechnung stellen, faktisch: die Gewinne abzocken (so wie die Atomindustrie das jahrelang getan hat), die Verluste sozialisieren – so simpel stellen die sich das vor, als ob sie selbst nicht auch Teil dieser Demokratie wären. Das ist ein Denken, das wohl mit dazu beiträgt, dass rätselhafter Weise die Reichen immer reicher werden, als ob das ein Naturgesetz sei – dabei passiert das zielstrebig durch Aushebelung der Demokratie, eben durch solche Schiedsgerichte, und durch den Schutz des Geldes in Steueroasen (in diese Trübbereiche bringt ua die SZ mit diversen Leak-Geschichten immerhin etwas Licht). Wenn Schiedsgerichte Gültigkeit haben sollen, dann kann ja jeder Bürger kommen, dem mit einem neuen Gesetz ein wirtschfaftlicher Nachteile entsteht, und den Staat mittels Schiedsgericht verklagen. Wo ist denn bittschön zwischen Investor und Bürger in demokratischer Hinsicht ein Unterschied? Vor dem Gesetz sind doch alle gleich, die Bürger und die Investoren. Und für die Bestallung der legislativen Gewalt, der Parlamente also, sind alle stimmberechtigten Bürger gleichermassen mitverantwortlich, ob Investor oder nicht. Vielleicht sollte Herr Gabriel mal wieder einen Grundkurs Demokratie nachlesen.

24.02.2015 

Dr. Ama meint : Ein Drama ist es nicht nur, was in der Ukraine abläuft, genauso ein Drama ist es, was mit Russland passiert. Das Land kann einem Leid tun. Mit einem unfähigen Präsidenten an der Spitze, der offenbar nicht checkt, was die Stunde geschlagen hat; der von seinen Zündelspielen nicht lassen kann, derweil sein Land ökonomisch-finanziell bereits Ramschstatus bei zwei wichtigen Rating-Agenturen erreicht hat, was dem Kapitalabfluss enormen Schub verleiht. Aber der Präsident hat nichts Wichtigeres zu tun als Staatsbesuche in Ländern wie Ägypten, Serbien oder Ungarn zu absolvieren. Denn er liebt die Roten Teppiche so sehr. Das Wichtigsein. Dabei entgleitet ihm sein Land. Rutscht geradewegs in Richtung pleite. Die besuchten Länder werden ihm da kaum helfen können. Dass er in vielen anderen Ländern längst nicht mehr willkommen ist, das fuchst ihn. Dass er in Elmau nicht erwünscht ist beim anstehenden und auf G7 reduzierten Gipfel, da wird er sich einiges an Blutbädern in der Ukraine einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – und wird sich vorkommen wie die Nummer 8, die sich ins Eck stellen muss. Das kann er nicht abhaben, wenn die anderen Staatschefs sich hochabgeschirmt in den Alpen im Lichte der Medienweltöffentlichkeit teuer auf Steuerzahlerkosten sonnen dürfen – ohne ihn. Dafür wird Russland büssen müssen. Dafür wird die freie Welt büssen müssen, das rumort in ihm. Bei sich sieht er keine Schuld. Er kann das Zündeln nicht lassen. Und die Russen stehen nach wie vor hinter ihm. Sie können einem Leid tun; zuzusehen, wie ihr Land vor die Hunde geht. Die Ungarn scheinen inzwischen kapiert zu haben, wohin absolutistisch-antidemokratische Führung führt und haben bei einer Nachwahl ihrem eigenmächtigen Ministerpräsidenten einen fühlbare Schlappe bereitet. Aber Russland dämmert dahin in der Putintrance. Obwohl, das Kapital flieht ausser Landes so gut und schnell es kann. Aderlass in gigantischem Ausmass bei vollem Bewusstsein. Es ist ein Drama, was in Russland abläuft.

23.02.2015 

Lü Gen meint : Das Lü-Gen. Das Lügen. Die Lügen. Der LügenBaron. Die LügenMaut. Wenn die CSU sich mal wieder vollkommen verrannt hat, weder ein noch aus weiss, lässt sie ab und an einen Versuchsballon mit dem LügenBaron steigen. Will testen, ob das Volk schon vergessen hat, wie der gelogen hat, wie gedruckt sozusagen, wie er seinen Job als Showbühne for himself missbraucht hat, wie er einen Saustall in seinem Ministerium hinterlassen hat, will testen, ob das Volk blöd ist und vergisst, oder ob es so stur ist, zu behaupten, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er selbst die Wahrheit spricht. Lügenbolde jedenfalls gehören nicht in die Politik. Frag nach beim Lügenkoch. Nur, dass der in der Wirtschaft auch nicht getaugt hat. Frag nach bei Bilfinger. Alte Möbel. Lügenmöbel. Wer will die schon. Aber die CSU hockt in selbstgebauten Fallen. In der MautLügenFalle, in der Stromzufuhrabstellfalle. Selbst gebastelt. Jetzt werden quickly Zahlen publiziert, die glauben machen sollen, wie viel Geld diese Maut, die zum Vornherein ein Wahllüge war, doch einbringen soll. 700 Millionen Euro im Jahr. Potz, potz! Dumm nur, dass der Zweck, wofür sie erfunden worden ist, die Instandhaltung der Infrastruktur der öffentlichen Verkehrswege, Strassen und Brücken, pro Jahr das Zehnfache, 7 Milliarden, erfordert und dass es ökonomisch gesehen höchste Zeit ist, solche Investitionen zu tätigen, wenn diese Bundesregierung, so merkelig und schäubelig sie agieren mag, nicht in die Geschichte eingehen will, als diejenige, unter der die Strassen und Brücken zu bröseln angefangen haben und die Bayerische Regierung als diejenige, die zusätzlich noch die Stromzufuhr zum eigenen Bundesland gekappt hat, weil sie neue Stromtrassen verhindert. Gegen diese Dummheit fährt die SZ heute sogar den baden-württembergischen Ministerpräsidenten auf. Der ist glaubwürdig und nicht so ein Meinungshüpfer wie der bayerische. 700 Millionen im Jahr für den Strassenunterhalt statt 7 Milliarden. Das ist als ob der Verkehrsminister eine Sache kaufen will, die zehn Euro kostet und er wirft verächtlich einen Euro hin und brummt dazu „der Rest ist für Sie“. Das ist, wie wenn einer einen Gegenstand, der ihm wichtig ist, fallen lässt und statt ihn aufzuheben, macht er lediglich eine Geste mit dem linken Finger in der Hoffnung, der Gegenstand würde von selbst zu ihm kommen. Eine etwas merkwürdige Jobauffassung. Als Heilmittel gegen solche Torheiten darf der LügenBaron über den Atlantik fliegen und sich vorm Schlosshotel Neufahrn für Fotos als GrandGuignol zur Volksbelustigung und Ablenkung aufmanteln.

22.02.2015 

Experiment Europa meint : Europa ist ein grosses demokratisches Experiment. In Form der EU, der Währungsunion und der Beziehungen zu den anderen Staaten. Ein halbe Milliarde Menschen friedlich und demokratisch unter einen Hut bringen. Das geht nicht in Blockform. Dutzende verschiedener Sprache, Kulturen, Religionen, Geschichten, Idiomen, Mentalitäten. Die brauchen Luft zum Atmen. Das geht nur konglomerathaft. Demokratie heisst: dauerndes Ringen um Kompromisse, dauerndes Austarieren und Nachgeben. Einmal mehr ist es gut gegangen. Mit den jungen, kecken Griechen, den Unbelasteten, die sich gegen gerontische Verfestigungen in Europa wenden. Die nicht in Schuldsklaverei enden wollen – das wäre gegen die europäische Idee. Einmal mehr war es strapaziös. So viel demokratische Bemühung dürfte zur Zeit kaum sonstwo auf der Welt sein. Das russische Modell unter Putin stinkt grausig ab dagegen, hat wenig Zukunftsfähigkeit. Die Vorzeige-Demokratie USA erstarrt in unversöhnlichem Blockdenken Demokraten gegen Republikaner, nur per Order du Mufti kann der Präsident am Parlament vobei etwas für die Gesundheit oder die Legalisierung von Immigranten tun. Demokratie ist anstrengend. Die Europäer müssen ständig auf dem Qui-Vive sein. Sie ist ein Balanceakt. Sie erfordert Hellwachheit. Die Kultur des immer wieder Redens-Miteinander, immer wieder die Themen durchkauen, bis der gemeinsame Nenner gefunden ist, bis ein Modus Vivendi zusammengerüttelt ist. Und wenn noch so viele Nebensätze dabei die Puffer spielen müssen. Demokratie ist anstrengend, involviert viele, ist langsam, step by step geht es nur vorwärts. Wo gibt es derzeit spannendere politische Modelle auf der Welt als Europa? China? Dankeschön. Indien? Dankeschön. Ägypten? Dankeschön. Syrien? Dankeschön. Katar? Dankeschön. Türkei? Dankeschön. Neuseeland? Kann man nicht vergleichen. Australien? Kann man nicht vergleichen. So kompliziert, so vielfältig, so historisch verwickelt wie Europa, es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt. So lange schon auf dem Demokratisierungsweg; seit Jahrhunderten und mit enormen Blutspuren. Mit immer wieder heftigen Rückschlägen bis hin zu den Weltkriegen - „Nie wieder“, ist auch eine der Treibkräfte zum modernen Europa. Das Modell ist attraktiv. Menschen und Völker mit so unterschiedlichen Identitäten können nicht in einen Block gegossen werden. Sie müssen leben können. Sie müssen sich reiben können. Sie müssen sich verständigen können. Jeder kleine Schritt dahin ist ein großes Plus. Da sollen die Europäer weiter ihre Energien reinstecken – und nicht in massive militärische Aufrüstung.

21.02.2015 

Was Ist Das? meint : Was ist das? Aufgedunsen, geschwätzig mit wenig Substanz, viel Druckderschwärze und kostet Euro 2.60? Lösung (von hinten nach vorn zu lesen: ednenehcoW ma ZS eiD).

20.02.2015 

Nebens Ätze meint : Nebensätze, die es in sich haben, bewegen die Welt, bewegen die Eu, bewegen die Währungsunion. Nebensätze können sein wie das Kleingeschriebene bei Versicherungen. Sind also übliches Kulturgut in unseren Breiten, sprechen sogar für die Offenheit des Vertragspartners, der sich gelegentlich gegen Unerfüllbares absichern will. Solches gehört zum Business as usual. Auch in Griechenland. Und über Nebensätze aus Griechenland, die sind halt auch Schlaumeier, regt sich ein Resteuropa jetzt auf, allen voran die Deutschen und deren Finanzminister. Die sollen nicht so tun. Selbst unser Finanzminister ist auf Gedeih und Verderb von einem Nebensatz der Kanzlerin abhängig, die ganze Regierung ruht auf einem Nebensatz der Kanzlerin, auch zu einem unerfüllbaren Wahlversprechen, demjenigen, auf welchem die aktuelle Regierung in Bayern ihr glückliches Dasein fristet, der mutwilligen Maut, die keinen Deutsche belasten werde, ein unerfüllbares Wahlversprechen, eine Wahllüge, nicht weniger als die Wahllüge, mit der die jungen Griechen in ihrer Heimat an die Macht gekommen sind. Also Schäuble soll sich nicht so gehaben, er, der ausgefuchstestes von allen, er, der selbst in einen Wahlspendenskandal verwickelt war, als ob er von Tricks keine Ahnung hätte. Und hier im Lande funktioniert das doch bestens mit der Wahllüge von der Maut und dem Nebensatz der Kanzlerin zur Maut und den Posten, die die Parteien dadurch in der grossen Koalition erhalten haben. Auch weiss Schäuble sehr wohl, dass sich die Eurozone bei der Aufnahme von Griechenland hat austricksen lassen. Damit hat die EU doch den Modus Vivendi vorgegeben: Tricksen, Täuschen und Nebensätze bestimmen das Miteinander. Und wenn den Griechen mit rigiden Bestimmungen die Lust zum Leben, zum Sirtakitanzen und zum Geschirrzerdeppern, also die Lust zur eigenen Identität, genommen wird, wenn sie durch die Bedingungen finanziellen Belastungen sich ausgesetzt sehen, die sie nie und nimmer erfüllen werden können, warum nicht, bevor sie zugrunde gehen, ihnen entgegenkommen? Ihre Lebensart, ihre Kultur gehört zentral zu Europa; ihr haben wir die Demokratie zu verdanken. Und das Gläubiger-Europa sollt bittschön nicht so tun, als sei das alles ganz, ganz neu, als komme das vollkommen überraschend. Man sollte halt in Zukunft bei Verträgen und Krediten mit den Griechen entsprechend vorsichtiger sein. Man kann nicht die Menschen ändern, man kann nur sein Verhalten anderen Menschen gegenüber ändern.

19.02.2015 

Handy Words XVI meint : Erbsenzähler, so ein bisschen ein Sensibelchen. Der geht halt ganz schwer, da muss man richtig massiv eindrücken, dass da ein Parkschein rauskommt. Ich steh hier an der Tramhaltestelle und frier mir den Arsch ab. Das ist eine bodenlose Frechheit. Kleines Zuständigkeitsproblem bei der Regierung. Aber Schwabing haben wir noch nicht abgegeben. Und hat mich komplett vergessen. Hab ich ein Butterblümchen gepflückt zum Muttertag. Also wie soll ich die nächsten zwei Monate überstehen? Wenn irgend ein anderer Bewerber sagt, er nimmt den ganzen, und er macht das. Ich grüsse Sie, Ziegler, wie geht’s Ihnen? Also mit Einfamilienhäusern ist es im Moment in Deutschland. Ist dem Lieblingssport, immer auf dem Erdboden. Also der Micha hat, wieso, also das find ich jetzt nicht normal, mein Zahnarzt erklärt mir. Ich nehm irgend ein Mädel, dann hau ich ab nach Ägypten oder so, zum Chillen. Schau mal, so was von scharf. I should have known, I could have done the guide tour this way. Nee, nee, ich wundere mich, dass du dich auf dem Rückweg befindest, jetzt wo ganz wichtige Sachen stattfinden. Okäj, in welche Richtung muss ich vom Harras aus fahren? Die Auslobung. Alles Gute mein Liebling. In den Arcaden, gibt’s da 'n Blumenladen vor dem, vor den Arcaden gibt’s 'n Blumenladen. Ja, ich hör sie noch, hallo, hallo, hallo, hallo, hallo. Das ist nämlich eine Katastrophe an Ecken und Kanten putzt die überhaupt nicht. Wie, von ihm oder von ihr? Oh, jetzt hat grad die Freundin geschrieben, dass sie heut abend. I woass ned, was gestern war. Normal werden die jeden Tag gestellt, ich wüsste auch nicht, dass wir darüber gesprochen haben. Was, ich muss zu ihm oder was? Also stell dich auf die Hinterbeine, sorry. Ich bin gestern in den Biergarten gegangen, ja. Okay, dann wünsch ich dir viel Spass. Okay, dann lass ich dich mal sich um deine Kinder kümmern.

18.02.2015 

Keinta Bu meint : Die Verteidigungsministerin möchte, dass es für die Erarbeitung des neuen Weissbuches für die Bundeswehr keine „starren Handlungsmuster“ und auch „keine Tabus“ geben soll. KEINE TABUS. Das kann sehr viel heissen. Das kann alles heissen. Das ist ein riskanter Ausdruck, den die Verteidigungsminister ins Spiel bringt. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie mit der Bundeswehr den Staatsstreich plant, falls die CDU nach Merkel in ein Loch fallen sollte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie mit der Bundeswehr in Polen einmarschieren möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie endlich die Scharte von Stalingrad wettmachen möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie mit der Armee Minderheiten bekämpfen und eliminieren möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie das griechische Schuldenproblem mit der Armee lösen möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie Kindersoldaten in die Armee eingliedern möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie einen U-Boot-Krieg beginnen möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie einen massiven Luftkrieg führen möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sich die Bundeswehr für den weltweiten Guerillakrieg fit machen soll. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Verteidigungsministerin den Krieg gegen den Terror in der Nachfolge von Bush-Junior hochschrauben und siegreich beenden möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Bundeswehr einen Angriffskrieg führen soll. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Verteidigungsministerin die Bundeswehr gegen Wirtschaftsspionage einsetzen will und gegen Markenpiraterie. KEIN TABU. Das kann heissen, dass sie den Endsieg möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie wieder Krieg mit geächteten Minen, Splitterbomben, Phosphorbomben, Chemiebomben führen will. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie die Folter zulassen will. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie den Cyberwar auf Touren bringen möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie die Wehrpflicht wieder einführen und auf drei Jahre ausdehnen möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Bundeswehr in Jemen, Mali, Irak, Syrien, Libyen, Sudan, Äthiopien, einmarschiert, diese Länder besetzt und kolonialisiert. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Verteidigungsministerin die Bundeswehr zur Abwehr der Flüchtlingströme im Mittelmeer einstetzen will. KEIN TABU, das kann heissen, dass sie die Bundeswehr zum Weltpolizisten machen möchte. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Bundeswehr tabulos jederzeit drauf los ballern darf. KEIN TABU, das kann heissen, dass der Verteidigungsetat zum grössten Etat des Landes werden muss. KEIN TABU, das kann heissen, dass Deutschland massiv aufrüstenund militarisiert wird wie seit Jahrzehnten nicht mehr. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Bundeswehr in Deutschland die Meinungsfreiheit einschränken soll. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Bundeswehr weltweit agieren, einmarschieren, führen und herrschen soll. KEIN TABU, das kann heissen, dass die Verteidigungsministerin den totalen Krieg will. Denn sie hat den Begriff verwendet „KEIN TABU“. Das zu fordern war angesichts der möglichen Implikationen vielleicht etwas fahrlässig von der Verteidigungsministerin. Eine Armee kann und darf nämlich lange, lange nicht alles, sie ist gerade mal ein aller-, allerletzter Notnagel; eine Armee ist nur tragbar, wenn sie von jeder Menge strikter Tabus in Schranken gehalten wird, das dürfte der dümmlicheTabubruch-Satz der Verteidigungsministerin wenigstens klar gemacht haben.

18.02.2015 

Fas Ching meint : I mehet oah Moi ein anderer sein, als der wo i immer bi. Oah Moi im Joahr. Des is am Fasching. Des had mia die Kirch erlaubt. Da deaf i des sein, wo i sonst nie sein darf, wo i sonst nie sein koa. An Kauboi mehet is sein, an Mexikano mit Sombrero mehet i sein, an Indianer mehet i sein, an Wüstensohn, an Scheich mehet i sein. Oah Moi im Joahr. Da mehet i an Ohrstöpsel sein, an Ohrschmalz, an Kopfhörer mehet i sein. A Gurke, a Herbstlaub, a Sandwhich, a Bitch, a Witch mehet I sein. Des wo is sonst nie sein koa. Weil i mi an meiene Rolle zu halten habe übers Joahr. Darum mehet i jetzt an Pfaff sein, an Mönch, a Nonne, an Priester, an Bettler, an räudiga Hund, an Dreckskerl, an Daifi, an Satan mit Hörnchen, an Giftzwerg. Des mehet i oah Moi im Joahr sein, des is fei lustig, des is mia ernst damit. I mehet a Frau sein, sexy, attraktiv, verführerisch, ois wo i s'Joahr über ned sei koa. Weil meine Oide dahoam des ned gern sigt. Wenn I a Blondi bi, oane auf Stöckerlschuah, mit Netzstrümpf und dickem Busen, gschminkt wia-r-a Primadonna oda a Fotomodell. I mehet an Prinz sein, a Prinzessin, a Schneewittchen, a Biene, an Teddybär. I mehet a Gurke sein, a Fallobscht, a Herbstlaub, a Traube. I mehet so lustig sein, wia-ri- des ganz Joahr über ned lustig sein koa. Weil des ois so ernst is mit meine gesellschaftliche Rolle. I mehet an Bankraiber sein oder besser no an Bankdirektor, an Panzerknacker, an Bulle mit am Gwehr, an Hirsch, an Bock, an Märtürer, an Häftling. I mehet, i mehet, i tät des ganz Joahr über an Fasching brauchn um alle Identitäten wo i gern haben tät zu haben. I mehet an Bandwurm sein, an Astronaut, an Pfiffikus, an Berliner, an Clown, a Fledermaus, a Waibsuild, en Ekel, a Senftube, an Burger, a Mayonnaise. I mehet anbandln in meiner neuen Identität, i mehet a Gaudi ham. Oah Moi im Joahr a gscheide Gaudi ham. Als oaner, wo i sonst ned sein koa. A Schandi mehet i sein, an Pirat, an Kopfsalat, an Korkenzieher, an fliegender Teppich, an Schwan, a Gabel, an Zahnarzt, an Nasenbohrer. I mehet mia eppas anziagn, wo is sonst ned anziagn dearf. An breitn Hut, an Pelz, a Cape, an bodenlangen Mantel, a dreckerts Hemmed, a Federnboa, an Kopfputz wia im Märchen, a gschminkts Gsicht, a skandalöse Brillen. I mehet, i mehet, dass s'gahz Joahr Fasching wär. Dann tät i mia die Mühen der Identität ersparen. Dann wär i frei und lustig und zünftig und vernünftig. Dann wäret i s'ganz Joahr begehrt und begehrenswert. Dann wäred i der Hit. Dann wäret i der King. Dann wär des 's Paradies auf Erden. Dann könnt i s'ganz Joahr der Engel sein, der i in Wirklichkeit au bi. Bloss sigt des koaner. Weil ned s'ganz Joahr Fasching sei koa. Des ist doof. Des is bescheuert. Drum muas Fasching sein. Muas. Muas. Muas. Es muss. Es muss. Es muss. Mit preussischer Disziplin. Oah Moi im Joahr, sonst wärs ja keine Sause mehr. Des is doch des. Ihr wisst scho. Nämli des, wo. Jo genau. Genau des. Nix anderes. Nur des. Und nur dann.

17.02.2015 

Ne Bel meint : Ne Bel. Im Nebel. In der Nebelsuppe. Wir hocken in der Nebelsuppe. Wie Brocken in der Nebelsuppe. Da ist ein Mensch und da ist keiner. Erkenntnis in der Nebelsuppe. Weitsicht in der Nebelsuppe. Wissen muss Sicht ersetzen. Die Menschheit in der Nebelsuppe. Stochert und kriegt und tut und wuselt in der Nebelsuppe. Nebelsuppe des Dschihad. Nebelsuppe des Terrors. Nebelsuppe der Intrigen und Verkehrsplanungen. Nebelsuppe der Liebe und der Verliebtheit. Nebelsuppe der Wissenschaft und des Internets. Wir hocken in der Nebelsuppe und glauben alles zu wissen. Und sehen doch – nichts. Nichts zu sehen in der Nebelsuppe. Ebelsuppe. Lebelsuppe. Nebelknödelsuppe. Bis in die Puppen. Und glauben an Fortschritt in der Nebelsuppe. Und stochern wie die Kings. In der Nebelsuppe. Durchschneiden die Nebelsuppe. Durcheilen die Nebelsuppe. Durchschweifen die Nebelsuppe. Mit Nebelschweif im Nebeltran. NebelHellheit, NebelWachheit. Nebelsuppenerkenntnis. Nebelsuppenwissen. Trüb, trüb, trübtassenhaft. Da kriegst den Nebelsuppenblues. Füttere Dich mit Nebelsuppenwissen. Pep dich auf mit Nebelsuppenwienern und Nebelsuppengrün und Nebelsüppenwürstchen und Nebelsuppenklösschen mit Nebelsuppeneifer. Jetzt werden Nebelsuppenpreise vergeben für die besten Nebelsuppenleistungen. Nebelsuppenbär und Nebelsuppenbambi und Nebelsuppenoscar und Nebelsuppenlöwe und Bundesnebelsuppenpreis von Nebelsuppenjuries. Gib dem Nebel eine Chance. Wenn er schon da ist. Gib ihm eine zweite Chance, wenn er sich nicht verzieht. Schau ihn dir an, den Friedensnebel. Den Nobelnebel. Spreng den Nebel mit Dynamit. Hark den Nebel mit ner Furke. Versuch es mit dem Nebelsauger, mit dem Nebelbläser. Versuch dir deine Nebelklarheit zu verschaffen. Mit dem Nebelschneider. Mit dem Piano oder mit der Posaune. Horch auf das Lied der Nebelharfe. Heiz dem Nebel ein, heiz ihm ein. Zieh ihn dir um, den Nebel. Hüll dich ein, in den Nebel. Mach dich unsichtbar, im Nebel. Spiel nicht den Nebelrebellen. Gib nicht den Nebulator. Vertrau ihm einfach, dem Nebel, glaube ihm, denn er weiss schon, wovon er redet, wo er hinausläuft. Öl den Nebel. Verpass ihm ein gutes Aussehen. Gib ihm Image. Gib ihm Form und Glaubwürdigkeit. Ratifizier den Nebel. Zertifizier den Nebel. Stell dich gut mit dem Nebel. Sei ein Anhänger des Nebels. Verlass dich auf die Weisheit des Nebels. Gesell dich zum Nebel. Du stehst ihm gut. Er steht dir gut. Verleih ihm Titel, Professur, Lehrstuhl, Amt, Position. Lass den Nebel klug erscheinen, wissend, vorausschauend. Knie nieder vor dem Nebelguru. Dichte eine Hymne auf den Nebel, aber eine dichte, auf die Nebelsuppe. Such die Wahrheit in der Nebelsuppe mit der Nebellupe. (Sammle deine Nebeltruppe).

16.02.2015 

Megaburner XVI meint : Acces Parking. Achtung, Sitzplätze nur für Kunden der Firma Schenke & Schmidt. Bitte schalten Sie die Handys aus, bevor Sie den Kinosaal betreten. Cuidado. Auffängerkammer. Richtung stadtauswärts. Umbau zu einem modernen und barrierefreien Bahnhof. Nach dem Einsteigen bitte den gelb markierten Bereich freihalten. Drahteselhalter. Dieses Gelände wird aufgrund von Vandalismus nach der Schliessung videoüberwacht. Kein Signal. Achtung: Navi-Fehler! Trend und Tradition mitten in Münchens Altstadt. Rettungsweg. Notarztzufahrt. Aut idem. Hier ist reserviert für die Clubhausgastronomie. Die Essenshilfe München e.V. bedankt sich bei der Firma Ratschiller für die langjährige Unterstützung und Überlassung hochwertiger Backwaren. Drehtür zu schnell? Bitte hier drücken. Bitte nicht schieben. Tür läuft automatisch wieder an. Bitte denken Sie daran, ihre Karte mitzunehmen. Berühren Sie hierzu bitte die Bidlschirmtaste „Kartenausgabe“. Your are entering a GMO free zone. Road closed. Wear Helmets. Emergency Exit. Keep Hands off. Kabine ist videoüberwacht. Anzeigen Baumassnahmen ausser Betrieb. Nicht gestattet ist Missbrauch von Notufreinrichtungen. Unterbrechung des Seeuferweges nach ca. 250 M. Hunde an die Leine und nur auf den Wegen Zuwiderhandlung bis zu 500 Euro. Dieser Raum wird für halbe Tage vermietet. Zutritt nur für Mitglieder. Vorsicht beim Platzwechsel während der Fahrt. 22h – 6h Lärmschutz. Mit einem Wunsch hinein, mit einem Lächeln hinaus. Helfen Sie mit, umweltfreundlich zu entsorgen. Rechnung = Pfandbeleg. Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Pfand gehört daneben. Dieses Gerät muss an das Versorgungsnetz angeschlossen sein, damit die Fülltür geöffnet werden kann. Nicht gewaltsam öffnen. Fourriere Municipale. Bitte keine Flaschen zerdeppern.

15.02.2015 

Kein Weg meint : Kein Weg führt an einer Reform der Gebührenreform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorbei. Kein Weg. Denn was den Parlamenten, den Ministerpräsidenten und den Parlamentarieren, die die Kirchhofreform beschlossen haben, taugt, taugt noch lange nicht und gezwungenermassen für die Demokratie. Demokratie zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie eine Staatsform ist, die den einzelnen Bürger nach seiner wirtschaftlichen Kraft belastet, um das Gemeinwesen zu finanzieren. Das ist die theoretische Idee hinter dem Steuerrecht. Dieses wird dadurch immer komplizierter, weil es jedem gerecht werden will. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk nun ist eine urdemokratische Gemeinschaftsaufgabe. Die soll also von jedem nach seiner wirtschaftlichen Kraft unterstützt werden. Und genau dieses Kriterium erfüllt das Kirchhof-Modell nicht. Es hat ein Konsumenten-Modell zu einem gesamtgesellschaftlichen Bürgerzwangsmodell fortgeschrieben. Das Vorgänger-Modell war ein freiwilliges. Wer sich den Rundfunkempfang mittels bereitstehender Geräten leisten wollte und konnte, musste dafür eine Gebühr entrichten; wer nicht, der nicht. Jetzt muss jeder diese Gebühr bezahlen, haushaltsabhängig und nicht rundfunkinteresseabhängig. Jetzt wird der Bürger zum Rundunkzwangsteilnehmer. Somit kann von einem Konsumentenmodell nicht mehr gesprochen werden. Jetzt müssen demokratische Grundregeln wieder greifen, dass jeder nach seiner wirtschaftlichen Fähigkeit sich an der Rundfunkfinanzierung beteiligen soll. Will aber der Staat auf dem aktuellen Modell bestehen, so muss er sich nach der Leistungsfähigkeit der schwächsten beitragspflichtigen Haushalte richten, also jener direkt über der HartzIV-Grenze. Dann könnte ansatzweise von einer demokratischen Gerechtigkeit der Rundfunkgebührenerhebung gesprochen werden, wenn sie sich nach den Schwächsten richtet – alles andere ist sozial unfair, so auch das Kirchhofmodell. Dann dürfte aber der Betrag einen Euro pro Monat kaum übersteigen. Entsprechend geringer wird das Gebührenaufkommen werden und entsprechend wird der öffentlich-rechtliche Rundfunk schrumpfen müssen. Auf den minimalen Grundauftrag sich besinnen. Muss auf alles, was darüber hinaus geht, verzichten. Da führt kein Weg daran vorbei. Das wird zu einem Aufschrei all jener führen, die sich in dem 8-Milliarden-Rundfunkpfründenland gemütlich eingerichtet haben, und deren Beitrag zur Wachhaltung und Lebendigkeit des demokratischen Gedankens noch bewiesen werden müsste. Klar. Logisch. Aber so kann es nicht weiter gehen. Ein Ministerpräsident arbeitet zur Erbringung der Monatsgebühr vielleicht nicht mal fünf Minuten, ein Stundenlöhner, selbst wenn er den Mindestlohn von 8.50 Euro erhalten sollte, muss mindestens drei oder vier Stunden (denn die Gebühr muss netto erbracht werden!) zur Erbringung der Rundfunkzwangsgebühr malochen. Von demokratischer Ausgewogenheit kann hier nicht die Rede sein. Es führt kein Weg an einer Reform der Kirchhof-Reform zur Gestaltung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks vorbei oder an einer grundlegenden Reform der Ausgestaltung des Rundfunkes selber; eins von beiden; der aktuelle Zustand ist nicht haltbar; er schmerzt monatlich.

14.02.2015 

Soda Dada meint : So da, da da. Soda Dada. Dieses Wortspiel schwebt über der Installation „Ingeniosus“ des Künstlers Edgar Lorenz und des Ingenieurs Wolfgang Geiger im Werkraum an der Franziskanerstr. 49 in München. Die Installation, das ist dominant im Galerieraum eine mannshohe Biogas-Anlage, „Biogas“ und „Nacharbeit“ steht sie angeschrieben, sie ist versehen mit Rohren, Schläuchen, Geräten und verbunden über dieselben mit einer Waschmaschine, die aus Gründen des Perspektivwechsels an der Wand angebracht ist und mit einem Gasherd. Auf dem Herd züngeln die Flammen ebenso wie aus einem Rohr oben an der Biogasanlage etwa auf Höhe eines Ballons, welcher den Druck im Kessel signalisiert; dieser kann aber auch auf einem Manometer abgelesen werden. Die Waschmaschine ist angeschrieben mit „sauber“ und „Der blinde Fleck“ (auf den Begriff wird später der Professor im Zusammenhang mit der Ordnung und der Sauberkeit eingehen; „etwas, das man nicht sehen will“). Die Trommel ist belegt und dreht sich recht leise. In ihr befinden sich gefärbte Tapetenstücke, von denen einige bereits zum Trocknen an einer Wäscheleine der gegenüber liegenden Wand entlang aufgereiht sind; auf dem Boden finden sich Tropfen. Auf dem Boden zwischen Waschmaschine und Biogasanlage steht eine Holzpalette mit jeder Menge Packungen, teils unterschiedlicher Art, die Soda enthalten (die Haushaltspackungen können am Ende der Veranstaltung für 5 Euro erstanden werden). An der Wand ist zu lesen „Soda“ oder auch „NaCo3“. Weiter auf dem Boden neben der Biogasanlage findet sich als Nebenprodukt ein beheizbares Fussbad. Auf der Wand darüber sind ungewöhnliche Tapeten angebracht. Tapeten, die aus den Abdrücken von Tapeziervorgängen stammen; auf diesen wird später der Professor Krietsch seine chemischen Formeln ableiten. Auf der gegenüberliegenden Seite an der schmalen Ecke des Galerieraumes sind Ausschnitte von Blümchentapeten angebracht, darüber hängt ein Tapeten-Musterbuch von COWLEFAX and FLOWERS (eine dadaistische Wortverdrehung?). Auch zur Finissage der Ausstellung gestern abend waberte das Dada-Soda-Motto über der Installation und dem Vortrag des didaktisch ausgebufften Professors Dr. Wolfgang Krietsch. Der fängt philosophisch-dadaistisch an, wobei das Dadaistische schon bei der Frage, warum der Mensch wasche, schnell den Antworten, weil es müffelt, weil es stinkt, weicht. Um dem Schmutz zu Leibe zu rücken, was eine hygienische und nicht eine naturwissenschaftliche Frage ist („Schmutz ist Materie am falschen Ort“), hat sich der Mensch so einiges einfallen lassen. Der Professor geht weit zurück bis zu den Römern. Man kannte Soda und man kannte Urin (richtig: wegen Ammoniak, alkalisch). Mit der Erfindung der Waschmaschine sind diese Mittel allerdings untauglich geworden. Soda macht die Maschinen kaputt. Es waren die Deutschen, die aus Kriegsnot erfinderisch wurden und aus Fetten Waschmittel entwickelten: Persil, aus Perborat und Silikat. Der Professor gibt detaillierten Einblick inklusive Formeln auf der Tapeten-Tapete, was die Aufgabe eines solchen Waschmittels ist und was es alles enthält. Mit all den Problemen, die dieser Sauberkeitsanspruch schafft, denn erst mal stiftet so eine Wascherei Durcheinander und Chaos, es herrscht das Prinzip der Entropie (die Waschmaschine als der universelle Entropieproduzent). Die Installation macht deutlich, welch ein Aufwand der Mensch betreibt, um einem nie zu befriedigenden Anspruch von Sauberkeit nahe zu kommen. Und welche Folgen industriell und umweltbedingt er damit auslöst. Ein doch auch höchst fragwürdiges Unternehmen, denn Nichtwaschen wäre schonender – wenn nicht das Müffeln und das Stinken wäre .... da, da, genau da, genau da, so, da, so da, Soda!

13.02.2015 

Wäh Rend meint : Während die Kanzlerin den europäischen Frieden rettet, indem sie Vladimir in 17stündigem Fingerhakeln zumindest ein Patt einbrockt, was ihn ziemlich mitgenommen aussehen lässt und sie auf den Radarschrim eines künftigen Kandidaten für den Friedensnobelpreis katapultiert, während die SPD trotz zukunftsbelastender Klientelgeschenken wie Mütterrente und Rente mit 63, die sie in der Regierung durchsetzt, partout keine Umfragepunkte zulegen kann, während die CSU sauer rumgurkt, der bayerische Ministerpräsident sein Bundesland von der Stromversorgung der Zukunft abhängt und sein bundesdeutscher Verkehrsminister mit einem kauzigen Mautchen über den miserablen Zustand von Strassen- und Brückeninfrastrukur im Lande hinwegblaht (mit seiner Maut könnte man Risse in Brücken bestenfalls mit Heftpflaster reparieren!), während in München der offene Kulturbürger-Krieg um die Konzerthalle ausgebrochen ist, während der Februar sich teilweise von der sonnigen Seite zeigt, hat sich die SZ von ihrem bleischweren Phlegma hinsichtlich der dringlichen Diskussion um das 8-milliardenschwere Gewächs „Öffentlicher Rundfunk“ und dessen sozial höchst unfaire Finanzierung nach dem Modell von Professor Superklug-Kirchhof ein ganz klein wenig gelöst (so wie man bei einem Koma-Patienten glücklich ausrufen würde: ein Augapfel hat sich unterm geschlossenen Lid bewegt!) und hat zwei wissenschaftlichen Enthusiasten, Bildungsberatern, Professoren, Lehrstuhlinhabern und Lehrstuhlbeauftragten, Josef Krieg und Markus Rhomberg von der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen am Bodensee auf der Medienseite das Luftschiff einer nationalen Medienstiftung skizzieren lassen. Immerhin kommt darin der Satz vor, der die alte Dame SZ im Hultschiner Austrag heftig schmerzen müsste, dass ganz nebenbei die Gebührenbelastung nach Restrukturierung und Neuausrichtung des Rundfunkes sinken müsse – so ein Satz in der SZ! Auch stellen die beiden Wissenschaftler die Frage nach der Grundversorgung und stimmen „ein in die altbekannte Litanei nach weniger Toten und Sport und sehen nicht ein, warum Musikshows zur Grundversorgung gehören.“ Wer will diesen Themen allerdings Nachdruck verleihen? Denn wer das tut, legt sich mit einem raffinierten, lang entwickelten, subtilen Pfründensystem an, von dem auch die SZ täglich profitiert mit viertelseitigen Annoncen des BR. Ein Thema also, das sie nur mit Glacéhandschuhen anfasst. Nur keine schlafenden Hunde wecken. Allerdings ist das Problem akut und dringend, besonders seit dem neuen Finanzierungsmodell, was zu Lasten der einkommensschwachen Schichten geht. Einen Ministerpräsidenten jucken Euro 17.95 nicht; der verteilt ganz andere Beträge allein als Trinkgelder. Einen Rentner jedoch, dem von der Bundesregierung gegen die gesetzliche Vorgabe die eh schon bescheidene Rentenerhöhung gekürzt wird, dagegen sehr. Darum kommt es schon darauf an, was mit diesem Zwangsgebührengeld gemacht wird; dazu braucht es eine kritische Presse, die zukunftsträchtige Veränderungen im Sinne des Grundauftrages mit Nachdruck fordert; mögliche Ideen wie die von der Medienstiftung zu publizieren, ist ein erster Schritt dazu.