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22.05.2014 | S. Keptisch meint : Da bin ich skeptisch, ja ich bin skeptisch, ob das alles so funktioniert, wie die sich das ausgedacht haben. So schön ausgedacht haben. Das Ding mit der Zukunft. Das Ding mit der Beherrschung. Das Ding mit dem Recht behalten wollen. Das Ding mit dem sich Durchsetzen. Auch das Ding mit dem Übervorteilen. Die nächsten Generationen übervorteilen mit dem Rentenpaket. Die Natur übervorteilen mit bescheuerten Agrarsubventionen. Den Film ersticken in der Subventionitis. Die Sache mit dem Lösen der Krise durch Geldaufblasen. Vielleicht hilft das mit dem Negativzins jetzt. Dass das Geld nicht mehr risikolos geparkt wird oder nur die Immobilienblase täglich mehr nährt oder dem Aktienboom Futter verleiht ohne dass die Unternehmen auch nur einen Deut ertagsstärker werden. Und die Sache mit der ungerechten, antidemokratischen Zwangsrundfunkgebühr, die rumort und kokelt. Da bin ich skeptisch, ob das was bringt, die Themen unter den Teppich zu kehren. Sie zu ignorieren. Da bin ich skeptisch, ob die Zeitungen, trotz der kriselnden Krise es noch lange machen, gerade war zu lesen, dass es bei der FAZ finanziell nicht rosig steht, wann kommen die Hiobsbotschaften von der SZ, hält die AZ über den Juni hinaus durch? Werden die Zeitungen durch die prekäre Existenzsituation auch nur einen Hauch mutiger – oder lassen sie sich noch mehr durch die immer weniger werdenden Inserenten korrumpieren? Beim Zwangsrundfunk und der Zwangsgebühr scheint ihr demokratischer Wecker jedenfalls erstaunlich gut vor sich hinzudämmern. Kein Wunder, sind doch auch sie Partizipanten an diesen Zwangsgebührengeldern durch tägliche Inserate. Bin skeptisch, ob diese Kuscherei sich auszahlt. Direkt damit zusammen hängt die Kuscherei vor dem unmöglichen Konstrukt des deutschen Filmpreises. Ein, zweimal ein bisschen motzen und dann gleich aufgeben, sich zurückziehen und grummeln. Andererseits zeigt sich zur Zeit, dass wenigstens in München immerhin Wettbewerb unter den Zeitungen herrscht: erst nachdem die AZ im Angesicht des Untergangs sich getraut hat, den Preis saftig, von 60 auf 100 zu erhöhen, zieht jetzt ganz schnell, von 60 auf 80, die tz nach. Ob das für das Überleben der Zeitungen reicht? Und was hat es mit diesem Freihandelsabkommen mit den USA auf sich? Was ist mit diesen Schiedsgerichten, diesen ausserdemokratischen, die offenbar die hergebrachte Ordnung, die bewährte, auf den Kopf stellen und wie es scheint, massiv Macht auf grosse Konzerne und deren Juristen übertragen? Entwicklungen, die weit abgehoben über den Köpfen des Alltagsmenschen stattfinden und von diesem kaum zu begreifen sind. Warum bringen da die Zeitungen nicht mehr Licht in die Chose? Überhaupt, wie lange kann das noch gut gehen, dieser Rausch, dieser Wohlstandsrausch, dieser Steuerrausch, dieser Pensionenversorgungsraush, dieser Shoppingrausch, dieser Immobilienblasenrausch, dieser Aktienblasenrausch? Skeptisch, skeptisch. Skepsis angebracht. |
21.05.2014 | Pensi Onen meint : Ein Thema, was immer virulenter wird und was die Presse noch mit spitzem Finger anlangt und sich mit Recherche recht zurückhält, das sind die Pensionen beim Öffentlichen Zwangsfunk. Diese Woche war davon mal wieder zu lesen. Aber auch nur, dass der Eindruck entstand, man möchte das Thema am liebsten irgendwie unter den Teppich kehren. Irgendwo im Zeilensalat war eine Zahl zu finden, dass dem öffentlichen Zwangsfunk 300 Millionen allein für Pensionen fehlen, die er zusätzlich brauche. Aber das Thema ist leider nicht aus der Welt zu schaffen. Je mehr es verdrängt wird, desto mehr rumort es. Dann platzt plötzlich eine Nachricht heraus, dass der WDR in ausserordentlich angespannter Finanzlage sei. Dabei fliessen die Zwangsgebührengelder nach dem Modell des Fantasten Kirchhof mehr denn je. Die Bürger bezahlen deutlich mehr. Und es fliesst weniger Leistung. Das ist die Schlinge der Pensionen, und natürlich auch von automatischen Gehaltserhöhungen. Teils äusserst sich das in immer brutaleren Drehbedingungen. In immer weniger Tagen müssen Filme fertiggestellt werden. Steigende Ausbeuterei am Set. Und das alles, um Pensionen, die offenbar leichtfertig versprochen worden sind, bezahlen zu müssen. Noch problematischer werden diese Zahlungen angesichts von Zwangsgebührenzahlern, die sich das von ihrem Lebensunterhalt abknapsen müssen. Leute mit kleinen Einkommen, die aber weder HartzIV- noch Grundsicherungsempfänger sind. Jene Leute, die beispielsweise der Kulturausschuss des bayerischen Landtages kalt-zynisch als Härtefälle bezeichnet, denen nicht zu helfen ist. Über die trampeln die Politiker, egal welcher Couleur, brutal hinweg. Auch beim Staat wuchert ein fettes Pensionenwesen, das von der Allgemeinheit finanziert werden muss. Hier ist aber die Quelle das Steueraufkommen. Daran ist, zumindet theoretisch und generell gesetzlich jeder Bürger nach seinen finanziellen Möglichkeiten beteiligt. Während beim neuen Rundfunkzwangsgebührenmodell á la Datschenbesitzer Kirchhof und nach den Ministerpräsidenten jeder Bewohner des Landes, der eine auffindbare Haushaltsadresse hat, zwangsmässig bezahlen muss. Es muss also einer, der ein geringes Einkommen hat, der womöglich weder Fernsehen noch Radio hat und benutzt, von seinem kärglichen Lebensunterhalt noch Euro 17.98, die für Herrn Kirchhof und die Ministerpräsidenten nicht die Aussprache wert sind, herauspuhlen, wie auch immer. Hier fängt das Gerechtigkeitsgefühl dieses bescheidenen Bewohners und Mitbürgers heftig an zu rebellieren. Er soll auf Elementares verzichten, damit Showgrössen und TV-Stars mit Millionenvermögen und -einkommen, damit bestens dotierten Redakteure, Autoren, im Alter noch zusätzlich fette, fette Pensionen abrufen können. Wenn dem so ist, und dem ist bereits von Gesetzes wegen so, dann stimmt in einem Land, das sich Demokratie nennt, dann spätestens stimmt hier grundsätzlich etwas nicht mehr. Diese grundlegende Unstimmigkeit zu ignorieren wird sich auch für die Medien über kurz oder lang nicht auszahlen. Und die sollten sich eigentlich als Teil einer wachen Demokratie verstehen, im Interesse beidseitigen Fortblühens. Aber die scheinen gegen Anzeigen aus Zwangsgebührengeldern beispielsweise eben auch nicht unempfindlich zu sein. |
20.05.2014 | Was Für Eine Welt meint : Was für eine Welt. Was für eine kurzsichtige Welt. Was für eine beschränkte Welt. Schau die Zeitung durch. Die SZ beispielsweise. Die unglaubliche Geschichte von Stefan Klein auf Seite Drei. Wie Europa sich abschottet in den spanischen Exklaven in Marokko. Mit welcher Energie, mit welcher Ausdauer, auch mit welchem Leidensdruck die Menschen versuchen, diese abschreckende Festung zu überwinden. Um dem Elend in Afrika zu entkommen. Boza! Boza! Boza! Es ist die Politik. Die kurzsichtige, vermutlich weltweit kurzsichtige Politik, die dazu führt. Die kurzsichtige Berliner Politik, siehe Kommentar von Marlene Weiss, auch die Berliner Politik, also Frau Merkel, die sich von Agrarlobbyisten verbiegen lassen, die Agrarpolitik von Union und SPD, die jeden Naturschutz verhindert. Das in aller Öffentlichkeit in aller Kurzsichtigkeit. Unterhaltung muss zwischen all der Kurzsichtigkeit auch sein, der Satz der Verteidigungsministern im Bericht darüber, dass Airbus Drohnen bauen wolle und die Ministerin meint: Es sei „ungewöhnlich“, dass „ohne Aufforderung ein einzelnes Unternehmen so etwas tut“, nämlich dem Ministerium ein Produktangebot zu machen, darüber berichtet JFL, Hick. Bitte keine Initiative. Wir sind ein Obrigkeitsstatt und wir bitten und nicht umgekehrt, wir wollen nicht gebeten werden. Wir bitten. Einseitig kurzsichtig. Der Aussenminster wiederum hat laut Stefan Braun gut 40 ausländische Experten gebeten (hier hat das Ministerium gebeten, so wie es sich nach Ansicht der Verteidigungsminsterin gehören würde), „ihre Sicht auf und ihre Erwartungen an Deutschland aufzuschreiben“. Jetzt der Spieß der Verteidigungsminsterin wieder umgekehrt: worum würden Sie uns bitten. Merkwürdiger Twist innerhalb der Regierung, was obrigkeitsstaatliches Denken betrifft. Beten und Gebeten werden. Ach, man hätte in der heutigen Zeitung so vieles anstreichen können, immer im Hinblick auf Weit- und Kurzssicht betrachtet mit dem Nebenauge auf dem Bitten und Gebetenwerden. Denn auch Cannes läuft noch. Was erwarten die ausländischen Experten vom Deutschen Film? Das fragt die SZ gar nicht erst. Darum hat die Kulturstaatsministerin auch nicht gebeten. In der Filmkultur sind die Filmemacher die Bittsteller. So gehört es sich für die Obrigkeit. Und eine Lachnummer muss auch noch sein oder eine Tragiknummer, eine Frage des Anstandes von Nina Bovensiepen über einen Alt-Ob, ders Maul nicht halten kann. Während sich eine neue Generation von Machern, unterstützt vom ehemaligen Förderer eben jenes Alt-OB, ohne den er es nie geworden wäre, Alt-OB-Kronawitter, der, das lesen wir bei Dominik Hutter, die SPD an ein paar Grundprinzipien von Demokratie und den Stellenwert von Mehrheitsverhältnissen erinnert hat. Was für eine Welt. Was für eine bunte Welt. Was für eine kurzsichtige Welt. Hoffen wir, dass die neuen Macher in München sich davon nicht abhalten lassen, Prioritäten zu setzen und die wichtigsten, grossen Aufgaben effizient anzugehen. Nur die AZ quakt in gemeinsamer Untergangsstimmung mit dem Alt-OB, während die Bild im Titel weiss, dass dessen Frau nicht wegen der Politik vom Stühlchen gekippt sei. Was beweist, dass der Anlass, die teure Politikabschiedsfeier keine Politik gewesen sein kann, sondern wohl doch privater Natur gewesen sein muss. |
19.05.2014 | 214 meint : Wieder kein deutscher Film im Wettbewerb von Cannes. Das mache überhaupt nichts, meint die deusche Kulturstaatssministerin Grütters, denn deutsche Filme hätten im letzten Jahr weltweit 214 Auszeichnungen geholt. Das wirkt in etwa so, als hänge sich die Kulturstaatsministerin wie ein General 214 Orden an die Brust. Leider sind die alle aus Blech. Und kein Mensch weiss woher die stammen und für welche Verdienste. Dafür reist also die teure deutsche Kulturstaatsministerin teuer nach Cannes, um so eine Blechzahl zu verkünden. Dafür reichte eine kleine Pressemitteilung aus Berlin auch aus, die einer aus der Statistikabteilung herausgibt. Alles ist gut beim Deutschen Film. Wir können uns bauchpinseln. Denn auch die SZ findet, es gäbe durchaus deutsche Filme, die in den Wettbewerb passten, nicht gehörten; also so richtig aufregen tut sie sich nicht darüber. Ja, es ist alles gut beim Deutschen Film. Wir können Bäuchlein und ordenbehängte Brust tätscheln. Denn wir haben ja auch noch den weltweit bedeutungslosesten, aber höchstdotierten Filmpreis, der uns jedes Jahr von Neuem bestätigt, wie gut wir doch sind. Diese Selbstzufriedenheit macht es uns leicht. Denn sie erspart uns jedes weitere Nachdenken über das Kino in Deutschland. Darüber zum Beispiel, dass der Segen des Kinos hier, die unglaubliche, finanzielle staatliche Unterstützung und auch die mit den Zwangsgebührengeldern des Rundfunkes auch sein Fluch sei. Dass er nämlich, wie es die SZ neulich für das Rentensystem festgestellt hat, auch was die Abstimmung im Bundestag nächsten Freitag über die Rente mit 63 betrifft, bei der wohl die Parlamentarier wie die Lemminge in Mehrheit und gegen bessere Einsicht dafür stimmen werden, dass also auch beim deutschen Film das obrigkeitsstaatliche Denken dominiert und er dieses domestiziert, was dann zwar eine hübsche Blumenrabbate von einer hohen Zahl von Filmen abgibt, eine Tagetes-Kino gewissermassen, hübsch, aber belanglos, gepflegt und ohne jedes Unkraut das Gärtlein, aber vor allem nett und dekorativ und politisch höchst korrekt. Und zwischen diesen Rabatten ergeht sich stolz wie ein Pfau und platzend vor Selbstzufriedenheit die mit Orden behängte Kulturstaatsministerin. So gibt es überhaupt keinen Anlass darüber nachzudenken, wie weit dieser Geldsegen fürs Kino auch sein Fluch sei. Das obrigkeitsstaatliche deutsche Kino. Angereichert mit Zwangsgebührengeldern und damit beeinflusst von noch mehr Funktionären. In Cannes werden sich alle wieder auf die Füsse treten. Sie müssen ja mal raus aus ihren stickigen Stuben. Und dass in Relation zum enormen Förderaufwand dieses Kino nicht auf eigene Beine kommt, ist nur eines der Probleme, dass die Förderung als Dauertropf angelegt ist, dass sie nicht als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht ist, dass sie zur Abhängigkeit führt. Ein Kino, gemacht von Abhängigen. A propos Denken. Wenn schon keiner in der Lage ist, über das peinliche Konstrukt des Deutschen Filmpreises nachzudenken und das auch nachvollziehbar zu formulieren, was versprechen sich all die Funktionäre denn von ihren wertvollen Ausflügen nach Cannes? Erwarten die sich dort Einsichten, was in Deutschland geändert werden müsste, damit das Kino im Vergleich zum enormen finanziellen Einsatz entsprechend wichtig wird? Durch die Selbstzufriedenheit der Funktionäre wird auf jeden Fall schon vorbeugend die Frage verhindert, was muss sich ändern in Deutschland, wie ist es möglich, trotz Subvention und Funktionärsdominanz und -herrschaft, trotz Pfründenschlagseite ein Kino auf den Weg zu bringen, was wichtig wird, diskutierenswert, was auch für anspruchsvolle Geister substanzielle Nahrung bietet – und damit wie selbstverständlich in den internationalen Wettbewerben zum Pflichtfeld der Teilnehmer gehören wird? Im Vergleich zur Wirtschaftskraft des Landes ist doch der Kinogeist in Deutschland ein subventionsverfressener Zwerg! |
18.05.2014 | Im Wasserglas meint : Aufruhr im Wasserglas der Münchner Kommunalpolitik. Die Stadt richtet im renovierten Deutschen Theater (Kosten unterm Alt-Frosch massiv aus dem Ruder gelaufen!) eine über 70'000 Euro teure Abschiedsfeier für den verdienten, langjährigen Alt-Frosch aus. Der Alt-Frosch ist offenbar nicht amused und nicht lustig; er quakt und quakt, quamvis sit sub aqua, sub aqua, maledicere temptat. Er will nicht wahr haben, dass seine Zeit vorbei ist. Er kann es nicht haben, dass die kleinen Kaulquappen, die rote und die schwarze, zusammen gehen und so schnell sich in Frösche verwandelt haben. Er will das rückgängig machen. Er glaubt immer noch, er ist der Frosch im Glas. Er kann sich das Wasserglas ohne sich nicht vorstellen. Die Zeitungen titeln eifrig: Rüffel für die rote Kaulquappe. Alt-Frosch lehnt Bündnis mit CSU ab. Ehefrau Edith bricht zusammen. Fällt vom Stühlchen. Mit Leichentüchern vom Sanka abgeschirmt. Kollaps und Polit-Zoff beim Altfrosch-Abschied. Alle Zeitungen haben es mitbekommen und entsprechend kommentiert. Bis auf eine. Die AZ, die selbst dem Ertrinken nah ist, bei der steht lediglich: 12.50 Uhr: er bedanke sich: „Es macht saumässig viel Spass, verabschiedet zu werden!“ .. erhalte stehenden Beifall. In anderen Zeitungen liest es sich anders, in der tz: „wie ernst“ er seinen Abschied angeht“ ...“seinen Nachfolger brüskiert, keine launigen Anekdoten...gibt sich der Geehrte ungewohnt ironierfrei“. Oder Bild , er „mahnte in seiner Danksagung die „Nachfolge-Crew“ im Rathaus zu Glaubwürdigkeit..... doch die SPDler fandens offenbar gar nicht lustig“, die Äusserungen des Frosches seien unpassend, geht es weiter. Auch der Merkur stellte fest, dass er seinen Amtsnachfolger kritisiert habe „Die Zuhörer im Deutschen Theater trauen ihren Ohren nicht. .. sein Amtsnachfolger.. dürfte einige Male kräftig geschluckt haben … waren viele der 1400 Zuhörer irritiert..“ .. und auch der SZ ist aufgefallen, dass er „sich mit ungewöhnlich deutlicher Kritik in den Ruhestand verabschiedet“ , in dessen Rede der Name des Nachfolgers „kein einziges Mal vorkam, versicherte, auf jede politische Einflussnahme per Bürgerentscheid zu verzichten. Mit der genüsslich nachgereichten Einschränkung: 'So lange im Rathaus vernünftige Politik gemacht wird'.“ Also ich quake weiter, auch wenn ich unter Wasser bin. Aufruhr im Wasserglas der Münchner Lokalpolitik. Der Alt-Frosch möchte weiter Politik machen. Das Vakuum seines Rentnertums muss ihn dermassen peinigen, so entsteht der Eindruck, dass er sich fast gewaltsam seinen Job, den er sich in zwanzig Jahren massgeschneidert angegossen hat, zurückholen will, indem er die überfällig nötige, neue Politik zu torpedieren versucht. Quak. Quak. Quak. München braucht jetzt dringend eine handlungsfähige Stadtspitze, die nicht vom Unterwassergequake alternder Frösche angeschossen wird. Der Wähler hat so entschieden, dass keiner seine Position, wie im Wahlkampf versprochen durchziehen kann; jeder muss jetzt Kompromisse machen. Seine Wahlversprechen 1:1 umsetzen, das kann in der Demokratie bestenfalls einer, der die absolute Mehrheit holt, und selbst die tun das seltenst, das müsste dem Alt-Frosch eigentlich geläufig sein. München braucht jetzt eine Stadtspitze, die kompromissbereit Dampf macht bei all den Projekten, die der Alt-Frosch hat schleifen lassen. Und soll sich vom Gequake vom Alt-Frosch nicht irritieren lassen. |
17.05.2014 | Hä RTeF Älle meint : Die Härtefälle, wie sie beispielsweise die Mitglieder des Kulturausschusses des bayerischen Landtages als solche ja benennen, werden der Lackmustest für die Demokratieverträglichkeit des neuen Rundfunkzwangsgebührengesetzes; wie werden die entsprechenden Kommissionen, die dieses zu leichtfertig hergestellte und zu wenig bedachte Gesetz revidieren? Ein Gesetz, das allein von der Gier der Rundfunkanstalten nach Expansion und immer mehr Geld und auch zur Finanzierung der immer grösser werdenden Last saftiger Pensionen und andererseits der Ängstlichkeit der Ministerpräsidenten vor diesem 8-Milliarden-Ungetüm bestimmt ist. Bei der Revision dieses für die Politiker vermeintlich bequemen Gesetzes werden sie den Härtefall präzise definieren müssen. Denn HartzIV oder Grundsicherung, wie bisher, sind zu wenig. Es gibt Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Bürgern, für die 17.98 Euro abzuknapsen hart ist. Wie soll der Härtefall definiert werden und wie wird der Bürger das im obrigkeitsstaatlichen Sinne nachweisen können? Wie viel administrativer Aufwand und damit Belästigung und Demütigung von Kleineinkommern, wird in die Welt gesetzt werden? Ab wo ist einer ein Härtefall? Wenn er nach Abzug der fixen Kosten noch 200, 300, 400, 500 Euro im Monat übrig hat, um sich ein würdevolles Leben inklusive kultureller Teilhabe zu leisten? Verzicht auf wie viele Bücher, Kinobesuche, Kaffeehausbesuche ist zumutbar? Ist es zumutbar, dass ein notorischer SZ-Leser und Rundfunkabstinenzler auf seine Zeitung verzichtet, nur damit er diese Gebühr, die sich mit aller Gewalt dagegen wehrt, eine versteckte Steuer zu sein, entrichten kann (Grundgesetzverträglichkeit)? Vor allem, wie steht es mit Leuten mit wechselndem Einkommen, ein Monat über der Härtefallgrenze, ein Monat drunter? Müssen die zusätzlich zur Steuererklärung jetzt auch noch eine Zwangsrundfunkgebührbefreiungserklärung mit identischem Aufwand betreiben? Also doch die Arbeit wie bei einer Steuer? Sollen die knappen Einkommen also für ihre Knappheit mal wieder bestraft werden? Aber von solchen Argumenten wollen die feinen Herrschaften, die solch undemokratischen Gesetze in die Welt setzen, nichts wissen. Wäre wohl am klügsten, es doch mit der Gebühr als einer Steuer zu versuchen, dann würde der ganze Ausnahmenaufwand wegfallen. Oder bliebe noch die einfachste Lösung: den öffentlichen Rundfunk auf seine gesetzliche Aufgabe zu konzentrieren und alles Überflüssige wie teure Fussballrechte oder Millioneneinkommen von Moderatoren zu streichen, Entrümpelung von Auswüchsen. So könnte die Gebühr, natürlich wird die Realpolitik sagen, das sei utopisch, auf vielleicht einen Euro im Monat reduziert werden, so wie der Eintritt sonntags in den staatlich bayerischen Pinakotheken nur ein Euro kostet. Warum soll das utopisch sein, denn die Pensionslast, die soll bitte der Staat übernehmen, die soll er auf die Steuerlast drauf bürden, das wäre gerechter, selbst wenn der Finanzminister jetzt schon bei sensationell hohem Steuereinkommen jammert, er komme nicht zurecht. |
16.05.2014 | D. Rift meint : Gesellschaftliche Drift. Enorm. Jetzt hat der zweite Gerichtshof, diesmal in Bayern, die von den Ministerpräsidenten erfundene Rundfunkzwangsgebühr als rechtens entschieden. Ohngeachtet, ob diese Entscheidung juristisch, sowohl dem Wortlaut als dem Sinne des Rechtes entsprechend stimmig oder nicht ist – für den aussenstehende Laien wird das nie nachprüfbar sein; das wäre doch eine lohnende Aufgabe für gedanklich freie Medien – sollte doch zu denken geben, dass dieses Gesetz ein Gesetz ist, das von einer Gesellschaftsschicht (Minister, Ministerpräsidenten, teure Advokaten und Experten, weltfremde, teure Professoren, Richter und andere Juristen) ausgeheckt, durchgesetzt und dem Bürger aufoktroyiert wurde, die alle sich in Einkommenszahlen bewegen, die monatlich an die oder gut bis sehr gut über die fünfstellige Tausenderzahl liegen und für die 17.98 Euro im Monat nichts sind. Während gleichzeitig Millionen von Bürgern, die vielleicht nicht besonders organisiert sind und die auch nicht die Mittel für Rechtsstreitigkeiten haben, froh wären, wenn sie um einen Tausender im Monat oder ein bisschen drüber an Einnahmen verfügten und für die 17.98 Euro im Monat eine spürbare Belastung mit Verzicht auf Lebensnotwendiges oder für ein würdige Leben Unerlässlichem bezahlt werden muss. Was am meisten erstaunt bei dieser Schichtendrift ist, dass offenbar all die Professoren, Minister, Ministerpräsidenten, Richter, Parlamentarier, diese obere Zehntausenderschicht kein Gespür dafür hat, dass die untere, kleine Schicht sich durch dieses brutal über Härtefälle hinwegtrampelnde Gesetz in ihrem Gerechtigkeitsempfinden emfpindlich verletzt sieht. Dass dieser Schicht per Gesetz nicht plausibel zu machen ist, warum sie Geld abknapsen soll für eine Institution, die sich zu einer Art Staat im Staat entwickelt hat, mit einem Produktangebot, was diesen kleinen Bürger nichts angeht oder nicht interessiert, da es auch mit der gesetzlich vorgeschriebenen Grundversorgung kaum mehr zu tun hat. Oder gehört die Ernährung von Fussball- und Showmillionären zur gesetzlichen Grundversorgung? Wenn die wohlversorgte, gesetzgebende und gesetzdurchsetzende Gesellschaftsschicht offenbar kein Mitgefühl und keine Sensibilität mehr für die Millionenschicht der Kleinen hat, so darf ruhig von einer gesellschaftlicher Drift, einem gesellschaftlich-demokratischen Infekt gesprochen werden. Und wenn dieser Infekt nun vom Justizteil der Oberschicht per Beschluss als nicht vorhanden zementiert wird, so dürfen sich vorerst die Ministerpräsidenten und ihr Hofnarr Kirchhof auf die Schultern klopfen und anstossen und sich gegenseitig versichern, was für tolle, gesetzgeberische Hechte sie doch sind. Dabei dürften sie allerdings übersehen, dass so eine Drift, so ein Infekt nicht einfach per Gesetz als nichtvorhanden abgetan werden kann, dass er nämlich viel mehr streuen dürfte. Aber das wird wohl erst Historikern vorbehalten sein über die unabsehbaren Folgen eines Gesetzes, in dem es um eine Zwangsgebühr von „lächerlichen“ 17.98 Euro im Monat geht zu schreiben, über die Ignoranz und Arroganz dieser ganz offenbar im Heute abwesenden Heutigen, Herrschenden. |
15.05.2014 | Hüahott! meint : Jetzt kanns los gehen, hüahott! Jetzt hat das wild gewordene Müncher Gespann zwei Kutscher auf dem Bock, den Roten Reiter und den Schwarzen Schmid. Ist auch höchste Zeit, die Stadt brodelt über, läuft schier aus dem Ruder, das Gespann aus den Seilen. Mögen Hocherhabene über einen Fehlstart der neuen Stadtregierung sich mokieren. Unwichtig. Jetzt muss sich was bewegen in der Stadt. Fast täglich bricht für kurze oder länger Zeit wegen einem Hennenschiss der öffentliche Nahverkehr zusammen. Die Miet- und Immobilienpreise erreichen stündlich neue, historische Höchstmarken, sind Dauerthema in den Schlagzeilen der Boulevardblätter, eine gewaltige Immobilienblase breitet sich unaufhaltsam aus. So eine wild gewordene Stadt braucht zwei Kutscher, die energisch die Probleme angehen. Es ist keine Zeit mehr zu verlieren. Sonst geht Münchens Restcharme endgültig bachab. Die Vertreibung der Bewohner mit mittleren und kleineren Einkommen muss am besten heute noch gestoppt werden. Es gilt, die liegen gebliebenen Probleme von München dringend anzupacken. Nach vorn zuschauen. Die Wahlen und die Verhandlungen sind so gelaufen, wie sie gelaufen sind. Es sind alles nur Menschen. Wenn das neue Duo an der Stadtspitze jetzt energisch übernimmt, so ist ihr Erfolg der Erfolg der Stadt und der Erfolg der Bewohner. Ja, der Rote Reiter und der Schwarze Schmid haben die einmalige Chance als Team vorbildhaft eine wild gewordene Stadt zu zügeln, sie haben die einmalige Chance unter energiegeladenen Umständen das München der Zukunft und das München mit Zukunft zu gestalten. Sie sollten sich das nicht verbauen mit lauerndem, gegenseitigen Beobachten, wer wen über kurz oder lang vom Kutschbock stossen wird. Sie sollten sich bewusst sein, wenn sie als Gespann erfolgreich sind, wenn sie ihre Energien zum Wohle der Stadt bündeln, so kann jeder einzelne von ihnen grösser, wichtiger und geachteter werden als wenn er mit egomanischen Einzelleistung glänzen wollte. Der Wettbewerb der beiden Kutscher muss sich als Einsatz für die Stadt produktiv erweist. Sie haben eine Herkulesaufgabe vor sich, die einer allein gar nicht mehr meistern kann. Zu Zweit können sie die Stadt in eine Epoche führen, die ihre beiden Namen tragen wird. Der Rote Reiter und der Schwarze Schmid. Hüahott! Hüahott! |
14.05.2014 | Einen Gefallen Getan meint : Wollte der Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz dem eigenen Land mit dem positiven Urteil zur Rechtmässigkeit der Rundfunkzwangsgebühr einen Gefallen tun? Das kann so ein bisschen zwischen den Zeilen gelesen werden in der erstaunlich geringen öffentlichen Resonanz auf die Entscheidung. Denn die Staatskanzlei von eben diesem Land Rheinlandpfalz war „an der Ausarbeitung des Gesetzes wesentlich beteiligt“, so die SZ. Aber mit dem Einen-Gefallen-tun ist es so eine Sache. Es kann sich schnell als Bärenienst erweisen. Auf jeden Fall scheint das Ei, was Herr Professor Kirchhof in seinem Einödhof am Tegernsee oder wie auch immer man seine weltferne Voralpendatscha nenen mag, zum Ausbrüten den Ministerpräsidenten in ihre warmen Nester gelegt hat, noch lange nicht aus der Welt und noch weniger zu einem lebensfähigen Kücken sich entwickelt zu haben. Tja, mit dem Erweisen eines Gefallens ist es so eine Sache. Vermutlich wollte der Herr Professor den von der Bedarfssucht der Rundfunkanstalten überforderten Ministerpräsidenten einen Gefallen tun und in Alchimistenmanier die ideale Finanzierung erfinden. Also wie geht es weiter? Alles wartet gespannt auf das Urteil aus Bayern. Hier ist die Klage des Passauer Juristen Ermano Geuer anhägig. Vielleicht wird das bayerische Urteil objektiver, weil Bayern das Gesetz nicht geschrieben hat. Das mit den Gefallen ist wirklich lustig. Ein Mensch tut einem anderen einen Gefallen, weil der andere zu faul, zu bequem oder unlustig oder sehr oft auch: zu feige ist, etwas selbst zu tun. Darf ich dich um einen Gefallen bitten? Ja, da ist unschwer sogar der Ton der Hinterhältigkeit herauszuhören. Ein Gefallen ist immer etwas Sonderbares, nicht so ganz Sauberes, da tut einer etwas, was er eigentlich nicht tun würde. Die Ministerpräsidenten wollen dem nimmersätten gefrässigen öffentlichen Rundfunk, da sie davor zurückschrecken ihn dem Gesetz und dem Rundfunkauftrag gemäss zu zügeln, einen Gefallen tun, indem sie dem Professor Weltfremd ein Gutachten in Auftrag geben, das diesen Gefallen erfüllen würde. Der Professor wiederum will seinen Geldgebern den Gefallen tun und erfindet ein Gesetz zum vorerst allseitigen Gefallen und Wohlwollen. Das heisst nichts anderes als, der Schwarze Peter, der Job, den keiner zu erledigen Lust hat, wurde weitergereicht. Statt den Rundfunk zu zügeln, wird ein Gefälligkeitsgesetz in die Welt gesetzt. Das stösst nun aber in Kreisen der Bürger auf Missfallen. Sie gehen zum Richter und wollen diese Gefallenspolitik zu Fall bringen. Nun ist das Gericht wiederum in dem Land, das das Gesetz erfunden hat. Es möchte seinem eigenen Arbeitgeber und Chef, der das Gesetz geschrieben hat, einen Gefallen tun. Und entscheidet, dass dieses Gesetz zum Gefallen der Ministerpräsidenten, die das zum Gefallen des nimmersatten Rundfunks per Gefälligkeit vom Professor sich haben andienen lassen, dass dieses Gefälligkeitsgesetz rechtens sei. Allein wenn man diese Mechanik des Gefallens, des Gefallenwollens, der Gefälligkeiten und der Angst vorm Fallen zu referieren versucht, verfängt man sich leicht in den Fallen der fallweisen Gefälligkeiten, in den Gespinsten der Fall- und Gefallsucht. Worauf das alles hinausläuft? Dass in einem demokratischen Land, in dem jeder nach seinen Kräften sich an den Aufwendungen der Öffentlichkeit beteiligen soll, auch am Rundfunk, jetzt plötzlich Gleichheit vor dem Gesetz heisst: der arme Schlucker muss sich proportional Hundert- oder Tausendfach stärker an der Finanzierung des Zwangsrundfunkes beteiligen, als der Milliardär oder der Millionär. Und irgendwie scheint das Gericht in Rheinland-Pfalz doch nicht ganz blind zu sein: sie gaben, so die SZ, „den Ländern Nacharbeit auf. Der Gesetzgeber müsse beobachten, ob nicht eine Klausel für Härtefälle für Privatleute und Unternehmer notwendig sei“. Hoffentlich verwechseln sie das nicht mit dem sonderbaren Gleichheitsgrundsatz bei der EEG-Umlage. Was das Gericht allerdings mit diesem Gefallen den armen Schluckern gegenüber wieder an administrativem Aufwand zusätzlich in die Welt setzt, das scheint den Horizont des Gerichtes weit zu übersteigen. Das scheint sowieso das Hauptproblem der Gefälligkeiten und des Gefallenwollens zu sein: dass sie irre blind machen können. |
13.05.2014 | Warum Nie meint : Warum nie was wird aus dem Deutschen Filmpreis. Weil wir kein fröhliches Land sind. Weil wir keinem was gönnen. Besonders keinem, der es verdient, oder dann erst, wenn er mit einem Fuss schon im Grab steht. Weil wir lebensfeindlich sind und weil unser ganzes Kino eine Käseglockenveranstaltung ist. Peinlich überwacht und geregelt von Funktionären, von einem Heer von Funktionären. Weil Funktionär sein easier ist und wichtiger als Künstler sein. Weil auch in jedem Funktionär ein verkappter Künstler steckt, der missmutig und frustriert ist. Wir sollten den Deutschen Filmpreis den Funktionären widmen und verleihen, den Kulturstaatsministern und -innen, den Kultusministern und -innen, den Fernsehbossen, den Fernsehredakteuren und -innen, den Förderern und -innen, den Agenten und -innen, den Castern und -innen, den Festivalveranstaltern und den Juries. Wozu brauchen wir noch Schauspieler, Autoren und Regisseure. Die stören doch nur bei dem ganzen Game. Die Funktionäre sind die wahren Künstler. Warum erkennt das keiner. Warum trauen sie sich nicht, das zu sagen. Sie sind die Götter unserer Kinowelt. Darum wird nie was aus dieser Kinowelt. Darum darf es keine offene Diskussion geben. Darum darf keine frische Luft in diese Käseglocke einströmen. Diese Funktionärswelt fürchtet eine offene Diskussion um den Filmpreis wie der Teufel das Weihwasser. Denn die 300 Millionen und mehr Filmfördergeld, die wollen mit Argusaugen beobachtet und verteilt werden. Da ist Schluss mit lustig. Soviel Geld verlangt Kniefälle. Da gibt es Quadratmeilen von geschützten Pfründengärtchen, die gegossen sein wollen. Das ist die Macht der Funktionäre. Sie sind die wahren Verteil- und Kunstwahrheitsspezialisten. Darum dürfen die Akademiemitglieder nur in geheimer Abstimmung den Filmpreis entscheiden. Damit keiner Farbe bekennen muss. Farbe wäre total störend unter der staatlich gewollten Subventionskäseglocke. Denn wir sind auch ein Land, das leiden will, wir fühlen uns immer noch schuldig. Darum passt uns das ganz gut, dieses Leiden am eigenen Misserfolg. Jetzt buttern wir Hunderte von Millionen in die Filmbranche, wir ernähren Tausende von Funktionären und es wird einfach nichts aus dem Filmland. Und wenn einer hier mal Erfolg hat, dann zeigen wir ihm den Stinkefinger, Fack u Göhte, oder wenn er an einem der A-Festivals einen Drehbuchpreis erhält, schicken wir ihn auf den Kreuzweg, und die Frau des Polizisten soll sich bittschön in Venedig auf Abwege begeben. Nein, da sind wir konsequent. Solche Erfolge passsen nicht unter unsere Käseglocke. Das ist nicht das Ziel der Förderung. Die staatliche Förderung will das deutsche Kreativpotential bändigen und mundtot machen. Der Erfolg ist ja auch überwältigend. Er ist gleichzusetzen mit dem Erfolg der Akademie, immer mehr Mitglieder und immer noch kein brillanter Geist darunter, der für das Kino und gegen die Funktionärsgläubigkeit und gegen die Mauscheleien um den Filmpreis den Mund aufmachen würde … denn wir sind es gerne: miesig, miesepetrig, missmutig, schlecht gelaunt, missgünstig, kleinkariert, mutlos, verzagt, ängstlich bedacht, käsig, schleimig, hinterhältig, verkniffen, halbherzig, griesgrämig, akribisch und popelig. Wir haben den Filmpreis, den wir verdienen, und daran wollen wir auf gar keinen Fall etwas ändern. Und darum wird sich auch nicht so schnell etwas daran ändern. Denn das sind wir auch: treu und verlässlich. Und auf die Schwerkraft unseres Griesgrames ist 100 Pro Verlass. Und somit auch auf den Deutschen Filmpreis auch. |
12.05.2014 | Mareike meint : zum Text vom notorischen Filmpreis: ja, das wär doch eine Idee, wenn diese Akademie die Vorschläge öffentlich diskutieren und
dann in offener, namentlicher Abstimmung entscheiden muss. Das könnte das viele Preisgeld wieder rechtfertigen und vor allem: einen spannenden, demokratiewürdigen Anlass kreieren, bei dem am Anfang alles offen ist und der womöglich dem geistlahmen deutschen Kino Impulse verschafft. |
12.05.2014 | Dern Otorischef Ilmp Reis meint : Was hat es mit dem Deutschen Filmpreis auf sich? Und warum ist, ihn notorisch zu nennen, nicht abwegig? Vielleicht ist es ja gewollt so. Von der Bundesregierung über ihre Mitarbeiterin, die Kulturstaatsministerin. Gewollt so, wie er sich aus der Sicht eines notorischen SZ-Lesers beispielsweise darstellt: er existiert schlicht nicht, falls der Leser das Feuilleton als seine Quelle der Information und Hintergrundinformation über die Kultur nimmt. Es gibt weder Vorberichte, noch kritische Berichte, nicht mal die Resultate werden hier erwähnt. Er ist absolut belanglos, nicht von Interesse, non-existent. Das mag die Absicht der Bundesregierung und ihrer Kulturstaatsministerin sein. 3 Millionen Euro für Belanglosigkeit, fürs Nicht-Vorhandensein. Nicht ganz. Im Panorama der SZ darf der Klatschkolumnist einen Erlebnisbericht von der Preis-Verleihung abgeben. So richtig mag man das nicht glauben, dass das die Absicht der Bundesregierung und der Kulturstaatsministerin ist. Einen so hochdotierten Preis ausloben, einen von der finanziellen Ausstattung her mächtigen, gewichtigen Kulturpreis, der es dann gerade bis in die Gesellschaftsberichterstattung schafft. Wenn das die Absicht ist, dann fragt man sich, warum die noch 3 Millionen Euro Preisgeld in die Verleihung buttern. Beim Oscar oder in Cannes oder Venedig geht’s auch ohne Preisgelder und dort berichtet nicht nur die Klatschpresse sondern auch das Feuilleton und setzt sich intensiv damit auseinander. Warum tut es das beim Deutschen Filmpreis nicht? Wenn es wirklich die Absicht der Bundesregierung und der Kulturstaatsministerin ist, den deutschen Filmpreis lediglich für die Klatschpresse auszurichten, dann fragt man sich schon, ob die noch richtig im Kopf sind, 3 Millionen Euro hinterherzuwerfen, denn die Klatschpresse würde auch so kommen, bei den vielen, vielen Stars; bei 1600 Akademiemitgliedern sind es ihrer nicht wenige. So besehen sind die 3 Millionen Euro rausgeschmissenes Steuergeld. Feuilletonistisch besehen steht die Kulturstaatsministerin und mit ihr die Bundesregierung somit etwas im Regen. Denn die Zueignung dieses Preisgeldsegens aus Steuergeldern findet nicht etwa öffentlich und mit Begründung statt, sondern diese Akademie, die lediglich ein eingetragener Verein von potentiellen Profiteuren dieses Preisgeldes ist, und die bisher noch nicht mit einer einzigen, intellektuell-diskutierbaren Verlautbarung zum Thema Film in Deutschland aufgefallen ist, verteilt das Geld nach einem undurchsichtigen Mauschelverfahren. Also da hat die Öffentlichkeit gar nichts davon – wenn wenigstens ein Disput darüber auf offener Bühne ausgetragen würde, dann könnte sich die staatliche Investition von 3 Millionen ja möglicherweise wieder lohnen, dann könnte sie eine Diskussion über Kultur und speziell über Film in Gang setzen. Aber das beabsichtigen Bundesregierung und Kulturstaatsministerin offenbar nicht. Sie wollen nicht, dass es in Deutschland eine Diskussion übers Kino gibt. Sie schmeissen 3 Millionen Euro lieber so weg, für ein Klatschspaltenereignis, das auch ohne dieses Geld genau so effektvoll oder wie auch immer wäre. Überhaupt, wer sind denn diese 1600 so wichtigen Akademiemitglieder? Die Zahl scheint rapide zu steigen. Wo werben die ihren Nachwuchs an? Halten die es wie die Palästinenser, wenn schon politisch unwichtig, dann wenigsten durch Vermehrung auffallen? Sind es vor allem arbeitlose Schauspieler, die als Mitglieder geködert werden, indem ihnen Versprechungen gemacht werden, die Mitgliedschaft erhöhe die Chance auf Rollen? Ein Frusthaufen? Und dem vertraut die Kulturstaatsministerin und die Bundesregierung für nichts und wieder nichts 3 Millionen Euro zur Verteilung an - sind die noch ganz dicht? |
11.05.2014 | Der Dü Dü Dü Dü meint : Der dü dü dü dü dümmste
Fi fi fi fi Filmpreis
i i i i ist
wi wi wi wi wieder
ver ver ver ver-geben worden,
der de de de de deu-tsche
Fi fi fi fi Filmpreis.
Er i i i i ist
der dü dü dü dü dümmste
Fi fi fi fi Filmpreis
von der Welt.
Er ist ein Vereinsmeier- und Gschaftlhuberpreis,
der mit breiter Lippe behauptet,
ein staatlicher Preis zu sein.
Im Sinne der Demokratie.
Ha ha ha ha ha.
Da da da da da
la la la la lachen
selbst die Pfa pfa pfa pfa Pfaffen.
Der deu deu deu deu deutsche
Fi fi fi fi Filmpreis
i i i i ist
der dü dü dü dü dümmste
Fi fi fi fi Filmpreis
von der Welt.
Aber die
Kri Kri Kri Kri tik,
die schlä schlä schlä schlä schläft
und
schna schna schna schna schnarcht.
Dem dü dü dü dü dümmsten
Fi fi fi fi fi Filmpreis
vo vo von der Welt
fehlt jegliche Legitimation.
Das che che che che checkt
auch
di di di di die
ne ne ne ne neue
Ku ku ku ku Kulturstaatsministerin nicht.
Denn sie hat keine Ahnung.
Denn sie hat keine Ahnung.
Dass di di di di diesem
dü dü dü dü dümmsten
Fi fi fi fi Filmpreis
von der Welt
die
Le Le Le
Gi Gi Gi
Ti Ti Ti
Ma Ma Ma
Ti Ti Ti
Ion Ion Ion
die Le-gi-ti-ma-ti-on
fe fe fe fe fehlt.
Der deutsche Filmpreis ist der höchstdotierte Filmpreis der Welt;
die etwa 3 Millionen Euro Preisgeld werden aus Steuergeldern von einem privaten
Interessenverein potentieller Empfänger unter dunklen, öffentlich nicht nachvollziehbaren Verfahren und unter Verzicht auf öffentlich-
demokratisches Denken, also ohne Begründung verteilt.
Staatliche Geldverteilung bedarf jedoch der öffentlichen Begründung.
Das ist Demokratie.
Diesem
dü dü dü dü dümmsten
Fi fi fi fi Filmpreis der Welt
fehlt jegliche gesellschaftlich demokratische Legitimation und
Relevanz.
Deshalb
i i i i ist
de de de de der
de de de de deutsche
Fi fi fi fi fi Filmpreis
der
dü dü dü dü dümmste
Fi fi fi fi fi Filmpreis
von der Welt.
Vivat die Bananenrepublik! |
10.05.2014 | Und Steigt Und Steigt meint : Die Sonne steigt und steigt. Die Immobilienpreise steigen und steigen. Die Mietpreise steigen und steigen und steigen. Die Bergsteiger steigen und steigen. Die Geiger geigen und geigen. Die Zahl der Erdbewohner steigt und steigt. Die Zahl der Kontoabfagen durch Behörden steigt und steigt. Der Strom der Zufluchtsuchenden steig und steigt. Die Zahl der Vertriebenen steigt und steigt. Die Zahl der Kleinwaffenexporte steigt und steigt. Die Gehälter der Minister steigen und steigen. Der Steiger steigt und steigt. Die Steuereinnahmen steigen und steigen. Die Zahl der Massaker und der Massakrierten im Sudan, in Nigeria, in Syrien steigt und steigt. Die Meinungsunterdrückung auf der Welt steigt und steigt. Die Annexionshunger von Putin steigt und steigt. Der Reichtum auf der Welt steigt und steigt. Die Internetbelauscherei steigt und steigt. Der Dax steigt und steigt. Die Demokratieunlust steigt und steigt. Die Eurowahlunlust steigt und steigt. Die Zahl der Einbrüche steigt und steigt. Das Heer der Rentner schwillt an, schwillt an und steigt und steigt. Die Zahl der Wölfe in Deutschland steigt und steigt. Die Gier und der Neid der Nichtbeglückten im Fall Gurlitt-Erbe steigt und steigt. Der Barometer steigt und steigt. Die Exporte steigen und steigen. Die Zahl der Hühnerfabriken steigt und steigt. Die Preise im öffentlichen Nahverkehr steigen und steigen. Der Strompreis steigt und steigt. Inflation und Deflation steigen um die Wette. Die Kompliziertheit des Steuersystems steigt und steigt. Die Zahl der Gemütskranken steigt und steigt. Der Lobbyeinfluss in der Demokratie steigt und steigt. Der Anspruch des Staatswohls gegenüber dem Allgemeinwohl steigt und steigt. Der Zynismus eines Politikers steigt proportional mit seinem Aufstieg und steigt und steigt. Die Verluste der Zeitungen steigen und steigen. Das Zerbröseln der Infrastruktur steigt und steigt. Die Rekorde steigen und steigen und purzeln und purzeln. Das Steigen purzelt und purzelt. Das Purzeln steigt und steigt. Das Schicksal würfelt und würfelt. Die Würfel steigen und steigen. Die StaatsSchulden steigen und steigen. Die Fahrlässigkeit steigt und steigt. Die „Label“isierung und „Brand“isierung anstelle der Theologie steigt und steigt (Flagshipstores statt Kathedralen). Die Zahl der wilden Katzen steigt und steigt. Die Kontrolle über alles und jedes steigt und steigt. Der Schwund von Nischen und Brachland steigt und steigt. Der Anstieg der menschlichen Intelligenz und Einsicht kann mit all diesem Steigen nicht mitsteigen. Der Tourismus steigt und steigt. Die Zahl der Nailstudios steigt und steigt. Der Wohlstand steigt und steigt. Die Ausbeutung der Erde durch den Menschen steigt und steigt. Die realen Einkommen der Rentner und der Armen sinken und sinken und diese Entwicklung steigt stetig und steigt und steigt und steigt. Und steigt und steigt und steigt. Und steigt stetig. Und steigt und steigt und steigt. |
09.05.2014 | Irre Spiele meint : Irre Spiele treibt der Russe. Mit der Betreibung der Freilassung der OSZE-Mitarbeiter hat er deutlich gemacht, dass er offenbar das letzte Wort in der Ukraine hat. Das wollte er jedenfalls dem zweifelnden Westen so vorformulieren. Damit die jetzt glauben, wenn er laut und öffentlich ein Machtwort spricht, die Aufständischen sollen sich zurückzuhalten und wenn sie es nicht tun, dass es nicht an ihm liege. Nur, einem Lügner glaubt man nicht, selbst wenn er die Wahrheit spricht. Zu vermuten, dass er hintenrum die Anleitung gibt, weiter Destruktion zu betreiben. Als ob das nicht irre genug wäre, betreibt er in seinem eigenen Land eine Wirtschaftspolitik, die den Rubel, die eigene Währung, zur Flucht aus dem Land nötigt. Der Rubel rollt also in Massen ins Eurogebiet ein. Treibt damit den Euro in ungeahnte Höhen, macht ihn teurer und damit seine Exportprodukte, macht also die Europrodukte schwerer verkäuflich und schadet so dem Euroraum, lässt Draghi bereits weiter seine Wangen aufblasen, um den Euro noch mehr zu hyperventilieren. Irre Spiele allerorten. Heute abend wird der Deutsche Filmpreis verliehen. Er nennt sich so. Ist aber nur der Preis des Vereins Deutsche Filmakademie e.V., eines Interessenverbandes potentieller Filmpreisempfänger. Der Clou dabei: dieser irre deutsche Filmpreis ist der höchstdotierte der Welt. Und kommt im falschen Gewand der Staatlichkeit daher, obwohl der Staat dabei nichts mitzureden hat, aber dafür Millionen an Steuergeldern locker macht. Ein Fake-Preis sondergleichen. Aber die AZ, bereits schummrig in der Agonie, die nimmt das in ihrer heutigen Vorberichterstattung schon gar nicht mehr wahr. Irre Spiele allerorten. Irre Spiele im Innenministerium. Darauf weist Heribert Prantl heute in seinem Kommentar „Asyl, ein deutsches Willkommen“ in der SZ zum Referentenentwurf „zur Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung“. Dieser Gesetzesentwurf sei „das Schärfste und das Schäbigste, was von einem deutschen Ministerium seit der Änderung des Asylgrundrechtes vor 21 Jahren eingefallen ist“. Man könnte hinzufügen, das irrste. Denn Folge davon scheint zu sein, dass wer hier Asyl sucht, gleich ins Gefängnis kommt oder abgeschoben wird, denn wenn er es formal rechtens tut, ist es nicht recht und wenn er es formal unrechtens tut, indem er beispielsweise seine Papiere vernichtet, ist es sowieso nicht recht. Um welches Potential von dringend benötigten Talenten und Power das Innenministerium Deutschland dadurch künftig bringt, das lässt sich wahrscheinlich nicht mal ansatzweise hochrechnen. Allein schon, was dadurch an künftigen Rentenbeitragszahlern ausgesperrt wird. Schade, dass die Irren im Innenministerium keinen Namen haben. Damit sind schon die nächsten irren Spiele ins Licht gebracht, und es sind noch nicht die nächsten olympischen Spiele oder Fussballweltmeisterschaften in dubiosen Wüstenstaaten gemeint, sondern hier die Spiele dieser Regierung mit den Renten und den Rentnern. Offenbar ist es ihr egal, wie es in ein paar Jahren ausschaut, Scheiss auf den Generationenvertrag. Das kann uns vollkommen egal sei, ob künftige Rentnergenerationen massenhaft das Schicksal der Bewohner des Luise-Kieselbach-Altenheims bevorsteht. „Irre“ dürfte für all diese Spiele just das richtige Wort sein. |
08.05.2014 | Street Words XCIX meint : Man muss sie aufsetzen, manchmal muss man sie aufsetzen. Kirchenchor und 52 und da hat er sich engagiert und da hat der Pfarrer auch gesagt. Ist er eigentlich nicht gut? Da zeig ich Initiative, da fahr ich für Euch hin und mach Berichterstattung. Der Vorhang, die Tür, komplett auf, oh mein Gott, da ruf ich die Filialleiterin. Also wie der den Umsatz herbringe wui. Also dass mein Arbeitsplatz noch teurer ist als das, was die Firma an mich bezahlt. Und mit der Fettcreme eincremen. Baumkirchen Mitte. In der Heuluss. Geschulter Betrieb. Tsingtauer Strasse, Kolonialgeschichte offenlegen, Tsingtau, Hafenstadt der damaligen deutschen Kolonie Kiautschou in China. Du, die Gschäfte, die holen sich alles im Wald zur Dekoration. 100 Meter zur Grotte des Friedens, den die Welt nicht geben kann. Diese Bank wurde gestiftet von R. und G. Kurzmaul 1992. Der is doch Scheisse. Weisst du noch, unsere Dinger, unsere Llianenspiele? Trend und Tradition inmitten Münchens Altstadt. Guten Morgen, zwei Mohnsemmeln, eine normale Semmel, ein Salzkrüstchen bitte, und dann noch eine Delikatesssemmel. In Freising gibt’s das nicht. Er will ja nur zeigen, wie gross er ist. Was ist denn passiert, wenn Jesus Christus kommt? Aber die müsste auch so sein, dass die am 29. Juni raus gehen. Sie ist selber schuld, sie raucht eigentlich, sie hat zwei geraucht und starken Kaffee, da hätt ich auch Herzrasen. Und der hat gsagt, das ist ein ungeheuer schwieriger Fall zum Zelebrieren, wenn er den Gemeindebrief. Und alle sind hinterher gedackelt. Zu D-Markzeiten auch, der muss das so günstig bekommen haben. I ever had a good quality sun glasses. Aber ich muss dann unbezahlt eine Stunde lang in der Arbeit rum gammeln. Ich hab mich immer gewundert, dass die Leute das nicht checken. Ja, die haben jetzt auch wieder irgend ein Programm. Performing every day you have notihng to say also physically. Die schlechte Ernährung, das ständige Feiern. Ich hatte vorhin lauter Mäuse auf dem Tisch, die habe ich aber aufgegessen. Ich bin nicht extra hergekommen, Juri, damit du abhaust. Ein Terrarium hab ich auch schon kaputt gemacht, ich hab den Stuhl geschmissen und ist dagegen geknallt. Ja, er hat die ganze Zeit gemeint, du wärst endsauer. |
07.05.2014 | Res Pekt meint : Respekt vor dem Alter, das wäre was Feines. Ist nicht sehr verbreitet in unserer Gesellschaft. Dass es anders geht, hat ein Senior-Geschäftsmann erzählt, der in seiner Pensionszeit in China als Berater tätig war, wie er dort geschätzt und verehrt worden sei. Respekt vor dem Alter ist nun nicht gerade das hervorragende Merkmal unserer Gesellschaft. Wie hätte er auch sich entwickeln sollen. Wie hätte die Nachkriegsgeneration die Vätergeneration respektieren sollen, die den ganzen Nazischeiss weitgehend mitgemacht hat. Kein guter Boden, um Respekt vor einer älteren Generation zu entwickeln. Die Zustände im Altenheim am Luise-Kieselbachplatz in München sind nur ein akutes, alarmierendes Beispiel für Respektlosigkeit. Im Moment vielleicht noch die Ausnahme. Aber wie soll die heutige Jugend die Generation, die jetzt am Ruder ist, Merkel, Seehofer, Gabriel, je respektieren, wenn sie ihnen einen zerbröselten Generationenvertrag hinterlassen? Wenn zwei Erwerbstätige nebst all den Steuern und Nebenabgaben mit den Beiträgen zur Rentenversicherung je einen Alten ernähren sollen und unter dieser Last schier zusammenbrechen? Entweder die heutige Politikergeneration, die mit der aktuellen Rentenreform kein Ruhmesblatt in das Buch des Generationenvertrages schreibt, träumt von einem Goldesel oder sie ist einfach masslos egoistisch, egomanisch, egozentrisch, Merkel, Gabriel, Seehofer, Nahles und glauben, das merke die junge Generation nicht. Das kann durchaus dazu führen, dass auch diese Herrschaften Merkel, Seehofer, Gabriel, Nahles eines Tages im eigenen Dreck und mit Blutergüssen irgendwo im Gesicht oder am Hintern in stinkigen, schmutzigen Altenbetten dahinsiechen werden. Wie Gammelfleisch. Denn woher sollte die für ein Drecksgeld pflegende, nächste Generation Respekt für diese Herrschaften entwickeln, die ihnen diese Zukunft hinterlassen haben. Die es sich fett gemütlich in ihrem Wohlstand eingerichtet hatten, den Blick nur auf die nächsten Wahlen gerichtet, auf das Staatswohl, nicht aber auf die Zukunft und auf das Menschenwohl. Die Grundlagen der Demokratie längst im Eimer. Denn gegenseitiger Respekt ist eine der wesentlichen davon. Wie aber soll der gedeihen, wenn eine herrschende GroKoPolitikerClique vor allem ihr eigenes Wohl im Auge hat und noch dreist im hellen Licht der Öffentlichkeit und des Tages Stück für Stück den Generationenvertrag aushebelt, Bereicherung einer kleinen Klientel auf Kosten der Allgemeinheit und der nächsten Generation betreiben. Da wird es schwer, Respekt zu entwickeln. Denn diese Handlungen sind nur dreist zu nennen. Fragt nach bei der FDP, ob sich das mit der Dreistigkeit der Mehrwertsteuerentlastung für ihre Hoteliersklientel ausbezahlt hat. Im Zeitalter von NSA bleibt nichts mehr verborgen. Um so peinlicher wirkt es, wenn die Politik noch solche kurzsichtigen, rentengesetzgeberischen Winkelzüge macht. |
06.05.2014 | Gene Ratio Nenver T. Rag meint : Marc Kniekamp bringt es in seinem Kommentar heute in der tz auf den Punkt: die Bundesregierung riskiert mit der Rentenreform den Generationenvertrag. Es sei reine Klientelpolitik, was hier betrieben wird. Ein Skandal. Und zum Teil sogar gesetzeswidrig. Diese Umschichtung von Rentengeldern privilegiert eine ganz kleine Rentner-Schicht, der es eh nicht übermässig schlecht geht und die die regierenden Parteien offenbar für ihre Klientel halten. Erstaunlich nur, dass die Presse das nicht grösser skandalisiert. „Merkel bricht Generationenvertrag“. „Merkel bricht Gesetz“. „Merkel die Gesetzesbrecherin“, „Merkel zeigt der nachrückenden Generation den Stinkefinger“. Selbst serbelnde Zeitungen wie die AZ machen das nicht in Schlagzeilen deutlich. Da klaut eine Regierungsmehrheit am helllichten Tage vielen Rentnern ein Teil ihrer eh minimal ihnen zustehenden Erhöhung, um eine kleine Schicht von Klienten besser zu stellen. Und niemand regt sich auf. Das stimmt nicht ganz. Aber es dauert, bis diese Aufregung sich ausbreitet. Das Volk scheint so stumm, so passiv zu sein. Erst jetzt steigt das Murren von Verbänden und einzelnen Politikern an. Was denkt sich die Regierung bei so einem Gesetzesvorhaben? Glauben Merkel, Seehofer, Gabriel, Nahles, das fällt den Wählern nicht auf, die Öffentlichkeit schluckt solchen Diebstahl? Glauben die, das sehe niemand, solch unfaire Umverteilung, die auch gegen die Altersarmut, die in den nächsten Jahren gewaltig ansteigen wird, nicht das angemessene Mittel ist? Bei Frau Merkel mag man es noch verstehen, der inzwischen nur noch das kalte Staatswohl am Herzen liegt, die den Begriff Gemeinwohl und Generationengerechtigkeit aus ihrem Denken und Handeln ausgemerzt hat. Aber sind ihre Koalitionäre genau so zynische Machtpolitiker, die hoffen, dass es schon gut gehen werde, die hoffen, dass ihr kleiner Rentendiebstahl, die kleine Klauerei unbemerkt bleibt? Merkwürdig ist allerdings, dass die Jungen, die Hauptlastenträger dieser Reform, so ruhig bleiben, so unbeteiligt. Interessieren diese sich gar nicht für Politik? Oder denken die sich, lasst die alten Deppen ihr Luxusseniorenheim einrichten … wenn die glauben, wir würden dort Windeln wechseln, Böden schrubben und Altpolitiker fürttern, dann können die sich womöglich geirrt haben. Und wer sagt, dass wir auf Dauer in Deutschland bleiben, wer sagt, dass dieser überbordende Wohlstand, mit dem diese Regierung so fahrlässig umgeht, noch so lange anhalten wird. Da kommen ganz andere Probleme auf das Land zu, da wird keine Zeit mehr sein für so lächerlichen Rentendiebstahl von den Ärmeren zu den Reicheren. Vielleicht sagen sich die Jungen, so dumm, wie angesichts dieser Renten-Retro-Reform die Alten sich verhalten, so dumm werden wir nicht alt werden. Und sicher nicht unbedingt hier. Bis dahin wird die Welt sich massiv verändert haben. Da gibt es attraktivere und spannendere Gegenden als dieses vergreiste Altenheim voll egoistischer, machtzynischer, grenzdebiler Altpolitiker. Wenn die schon den Generationenvertrag kaltschnäuzig riskieren, dann sehen wir uns zu nichts, aber auch zu rein gar nichts verpflichtet. Diese Alten gehen uns sowas von am Arsch vorbei. |
05.05.2014 | EU-Welsch meint : Informacije Privatnost Internet Besplatno Obrazovanje. Dass München wieder Hoamat werd. Alle Macht geht vom Volk aus. Auch bei uns? Mindestlohn statt Ausbeutung. Mehr Sicherheit in unseren Städten. Wann bei uns? Wir Deutsche können den Weltkrieg stoppen. Gemeinwohl statt Faschismus. Weg mit dem Soli. Die neue Seidenstrasse: Berlin- Moskau – Beijing. Atom aus. Natur an. Europa neu denken. Sicherheit durch Recht und Ordnung. Weniger EU ist mehr. Mut zur Wahrheit. Keine %-Hürde, jede Stimme zählt. Kraftvoll für Europa. Die Quittung für Merkel: Tierschutzpartei schlägt CDU: das wäre doch ein Hammer. Europa der Demokratie. Nicht der Bevormundung. Die Schweiz ist für Volksentscheide. Wir auch. Mit Gefühl wählen. Energiewende statt Atomstrom. Stark nach aussen, dezentral nach innen. Solide Währung statt Euroschuldenwahn. IK STEM PIRATE. Wir machen ehrliche Arbeit. Erstmal zu Penny. Das braucht unser Europa. Mehr Parlament, weniger Bürokratie. Gegen unbegrenzte Abhörmöglichkeiten. Grenzenlos solidarisch für ein Europa von unten. Keine Steuergelder für Zockerbanken. Glass-Steagall Trennbankensystem. Lieber Bürgern zuhören als Konzernspenden gehorchen. Nepper, Schlepper, Euro-Retter. Wen ich am 25. Mai wähle? Sauberes München? Freies Netz statt Schnüffelei. Weil mir Tierschutz wichtig ist. Sie doch auch, oder? Chancen für jeden statt Regeln für alles. Für Bayern. C' est l'heure de la mise á jour. Wir brauchen ein besseres Europa. Martin Schulz. Arbeit für die Jugend, so wird’s was mit Europa. Rüstungsexporte verbieten, Tierversuche verbieten. Ein Europa der Menschen. Nicht des Geldes. Mehr Freiheit, weniger Brüssel. Mut zu Deutschland. Komma Peiraton Heladas. Europas Frühling beginnt im Mai. Mitgefühl wählen. Freihandelsabkommen jetzt stoppen. Chancen für jeden statt Regeln für alles. Wahlversprechen sind kein Kinderfasching. Demokratie ist keine Handelsware. Isaffan kan ingen kora diy skrika. Daten schützen statt sammeln. Lieber grüne Oasen statt grauer Beton. Für Bayern in Europa. Ein Europa des Miteinanders. Nicht des Gegeneinanders. |
04.05.2014 | Ja Was Is Denn Des meint : Ja, was is denn des? November im Mai. Ja, was is denn des? A Zigarettenkippn auf der Strasse. Und da no oane. Und no oane. Des san Spuren. Von Menschen. Und Haltungen. Und von eine Industrie. Ja, was is denn des? Die Regierung schwimmt im Geld, und wui ned amoi die Strassn reaprieren. Ja, was is denn des? Da machens a Rentenreform und es wird eine Retrorente. Ja, was is denn des? Da baut a Tram an Unfall und es kommt eine Durchsage und wenige Minuten später a Taxi, wo di Fahrgäst aufnehmn wui und manch einer traut si gar ned, glaubt ned an des Wunder, weil er oder sie die Welt so pessimistisch sieht. Ja, was is denn des? Diese Unzulänglichkeiten des Seins. Ja, was is denn des? Da is Europawahl und a koaner geht hi. Wieso denn auch. Mia san doch schon mitten in Europa, wieso da no hingehen? Ja, was is denn des? Da bläst der Draghi den Euro auf und bläst und bläst und es wui um gottsverreggen a koane Inflazion gebn. Irgendwo hat si des Geld bis es beim Verbraucher und Sparer ist bereits verdünnisiert. Ja, was is denn des? Da tritt ein einflussreicher Mensch ab und nix ändert si. Ja, was is denn des? Warum fahren Frauen eigentlich mehrheitlich aufrecht auf Fahrrädern und Männer gebeugt? Ja, was is denn des? Da gibt’s diese Zwangsgebühr für den Rundfunk, den sauberen Ministerpräsidenten sei dank, und des Programm wird ned besser. Ja, was is denn des? Da gibt es eine grosse Koalition, und sie hat a koan Widerspruch ned, der sie vorwärts bringn däd. Ja, was is denn des? Alle Promis jammern über das baldige Verschwinden der AZ, die erhöht den Preis, die tz überlegt sich, wie nachziagn, aber die Auflagen steigen trotzdem ned. Und die täglich viertelseitien Annoncen des Zwangsgebührenfunks ham a nix gnutzt. Vielleicht wars halt nur a Münchner Promi-Zeitung. Würd sich in der Stadt viel ändern ohne Zeitungen? Abtreten und merken, dass man entbehrlich ist, des kann schmerzhaft sein. Ja, was is denn des? Mit jedem Tag wearn mia älter – und woins gar ned glaubn. Wie die Zeit vergeht – und doch scheint sie stehen zu bleiben. Ja, was is denn des? Im Sudan finden grauenhafte Gemetzel statt, aber des woin ma lieber ned wissn. Ja, was is denn das? Statt dem Gemeinwohl hat jetzt plötzlich des Staatswohl die Priorität. Wenn der Staat zum Selbstzweck wird. Des is eine markante Veränderung. Foit des dr Änschi und ihren Kohorten ned auf? Ja, was is denn des? Jetzt scheint ja doch ein bisschen die Sonne. Ja, was is denn des? Jezad is' wida weg. Ja, was is denn des? Ich schlabber grad mein grosses Freilandfrühstücksei. Ich hab halt eine Eierphase, wissens. Ja, was is denn des? A Wiedereröffnung nach dem Hochwasser. Ach so, is denn scho weg, des Hochwasser? Ja, was is denn des? Können denn Linksintellektuelle Vorurteile haben? Hm, ich kann dir sagen wieso. Des-halb. Ja, was is denn des? Heut is Muttertag. Heute kommt meine Mutter. Herzi bhüaddi, servas. Ja, was is denn des? Kann es sein, dass sich da Gospodin grad a weng verrennen tuad mit seine Annexionsgelüste? Ja, was is denn des? Des san dem Heininger seine Drahtbügelkarikaturen. - Ach so is des. Und dass Ihrs wisst, „Des“ is der Anfang von Des-demona. Ach so ist des. Ein Ansatz zum Demonischen. Ach so is des. Wenn des i gwusst hätt, i hätt mi um a mehre Bildung kümmert. |
03.05.2014 | EU-Gen meint : Das EU-Gen ist ein hochkomplexes Gen. Falls es denn überhaupt existiert. Und nicht nur als Eugen, Mein Name ist Eugen, das Schweizer Erfolgsjugendbuch mit dem entsprechenden Erfolgsfilm. Immerhin dass gerade in der Schweiz das EU-Gen als Eugen so erfolgreich ist, kann als Kernspiegel der EU gelesen werden. Als der EU-Gen, der Eugen, der Eugen der EU, das EU-Gen. Wortspielerei. Hinter der viel mehr steckt. Und ein höchst widersprüchliches Gen dazu. Und vermutlich uralt. Hunderte von Jahren auf jeden Fall. Die Einheit in der Vielfalt. Die Vielfalt in der Einheit. Nikolaus von Kues. Das Nikolaus-von-Kues-Gen. Immerhin hat es sich als Idee und Gen verhalten. Hat sich zu ungeahnter Vielfalt entwickelt und kämpft und hadert mit der Einheit. Ein langer Prozess, der noch lange nicht abgeschlossen ist, der sich aber offenbar mit abendländischer Hartnäckigkeit seinen Weg bahnt. Ein Gen, was in blutigen Jahrhunderten und blutigen Nationalismen ansatzweise gelernt haben, zumindest ansatzweise ahnen dürfte, dass Kriege keine Lösungen bringen. Trotzdem ist das Gen stets rückfallgefährdet. Krebsgang des EU-Gens. Soll Putin sich sein Ukrainenteil holen. Was er mit dem faulen Stück Land anfangen will, sein Geheimnis. Die Zivilgesellschaften müssen sich von innen heraus entwickeln, erneuern und am Leben erhalten. Der Erfolg dieser Modelle ist gigantisch. Die Angst vor dem Erfolg artikuliert sich sowohl in der Schweiz als auch in der EU am rechten Rand. Sich damit auseinanderzusetzen, diese Ängste zu beruhigen, gehört zu den selbstverständlichen Aktivitäten des EU-Gens, denn rasante Veränderungen stellen hergebrachte Identitäten in Frage. Das ist in der Schweiz so, die jetzt den Salat mit der letzten Volksabstimmung über Zuwanderungsbeschränkung hat, das ist in der EU so, wo im Hinblick auf die anstehenden Wahlen die Angst vor Erstarken des rechten Randes proportional zum Desinteresse des Wählers wächst. Wobei das eine weitere Raffinesse des EU-Gens scheint, dass Lokal-, Regional- und Landespolitiker sich eher zurückhalten mit Werbung für die Wahlen einer politischen Einheit vermeintlich jenseits ihres Tellerrandes. Ja, ja, das EU-Gen macht es seinen Trägern nicht einfach. Dadurch bleiben sie lebendig. Dadurch bleiben sie in Auseinandersetzung. Und es ist noch lange nicht zu Ende mit der Ausfaltung des EU-Gens. Es steckt noch in den Kinderschuhen. Da sind noch viele Auseinandersetzungen und Anstrengungen nötig, bis die volle Personenfreizügigkeit herrscht. Dazu kommen mit dem wachsenden Erfolg des EU-Gens neue Herausforderungen hinzu, die zum Beispiel München beinhart treffen, das schier vom eigenen Erfolg und dem des EU-Gens überrannt wird. So dass es kluge Pragmatik des frisch installierten OBs und seiner absehbaren beiden Stellvertreter sein dürfte, die Stadt daran zu messen, dass auch die sozial Schwächeren hier noch Lebensraum finden können. Eine Definition von Demokratie unter Berücksichtigung des EU-Gens. |
02.05.2014 | S. Taats Wohlk Unst meint : Das Staatswohl und die Staatswohlkunst. Die Staatswohlgunst für die Amis. Die Staatswohllust, die Staatswollust für Angie, wenn sie zu Obi, ähm zu Obama fliegt. Wenn sie weiter sich nach Strich und Faden abhören lässt. Natürlich nicht sie. Sie wird, so hat er ihr treulich zugesichert, nicht abgehört. Aber alle um sie herum werden weiter abgehört. Und mit wem telefoniert sie denn? Doch nicht mit sich selber. Nur in diesem Falle würde sie nicht abgehört. Aber jetzt sagt sie nicht mehr, lieber Obi, „das geht gar nicht“. Jetzt sagt sie offenbar, lieber, Obi, ich habe eine Wandlung durchgemacht. Ich habe mir das überlegt. Und ihr könnt das nicht abgehört haben, denn ich bin in mich gegangen, drum muss ich dir das auch persönlich sagen, aber jetzt darfst du wieder alles abhören, inklusive mich, aber eben nur über meine Gesprächspartner. Weil ich habe herausgefunden, das ist dem Staatswohl dienlich und damit meiner Staatswollust. Ich habe mit diesem Wort einen wunderbaren Passepartout für sämtlich Un- und Schandtaten gefunden. Übrigens nenne ich mich ab jetzt mit zweitem Familiennamen „Macchiavelli“, ganz offen, also kannst Du schreiben „an Angela Merkel-Macchiavelli“. Ich opfer alles der Staatsräson, auch meinen Verstand. Diesen scharfen Naturwissenschaftler-Verstand braucht ihr jetzt auch nicht mehr so fürchten. Da bin ich wirklich stolz drauf, auf diesen Begriff des Staatswohls gekommen zu sein. Dem kann keiner widersprechen. Und ist so flexibel anwendbar, flexibel anwendbar und kaum angreifbar. So wird aus der Staatskunst eine richtige Traumstaatskunst. Wie im Traum vergeht so die Kunst. Und vielleicht bald auch der Staat. Tja, diese Staatsräson, warum bin ich nicht eher drauf gekommen. Was ich mit der schon alles hätte durchdrücken können. Denn der Staat, das bin ich. L'état, c'est moi. Und, lieber Obi, weisst, das Wort hört sich für uns auch so vertraut an, ich sage nur: Heimwerker, also weisst du, lieber Obi, auf mich ist wirklich Verlass. Klar, wenn ihr Euch mit diesem doofen Snowdon erwischen lasst, dann muss ich für die Stimmbürger zuhause kurzfristig Klartext reden. Aber meine Abhängigkeit von euch hat viel höhere Bedeutung. Da schlag ich doch glatt mehrere gedankliche Pirouetten. Drum wollt ich dir das jetzt unter vier Augen sagen. Aber ihr wisst ja, selbst in diesen scheusslichen Scheiss-Irakkrieg wäre ich blind hinter euch hergedackelt. Weil, das ist eben Staatsräson. Nicht dort eingreifen, wo es wirklich nötig wäre. Mögen die im Sudan zugrund gehen und sich metzeln. Solche Dinge sind nicht opportun für unserein, sich da reinzumischen. Wir sind ja nicht aus Menschlichkeit Politiker geworden. Wir wollen das ganz grosse Staatsräson-Rad drehen. Und da seid ihr die wunderbarsten Show-Partner dafür; das ist für mich wie Muppets-Show. Bei euch macht es so richtig Spass abgehört und ausgenommen zu werden. Ich denke nur an die Verhandlungen über die Freihandelszone. Auch da werden wir wichtigste Prinzipien von uns opfern. Der Staatsräson zu liebe. Was liebe ich diese Staatsräson. Das Staatswohl. Das erlaubt mir vor allem eines: in Ruhe im Sattel zu bleiben. Und das wiederum ist für das Staatswohl wichtig, gerade angesichts der Zündeleien von diesem Sauhund Putin. Ach, lieber Obi, lass uns einen Staatswohl-Pas-de-Deux tanzen – zum gegenseitigen Nutzen und Vergnügen. |
01.05.2014 | KUL TURTIPP meint : Nur die ersten vier Maientage von 12 – 18 Uhr ist im Kulturpavillon Neuhausen an der Arnulfstrasse 294/Ecke Nibelungenstrasse (Tram 12, 16, 17, Bus 51, 151 Romanplatz), München, die brandaktuelle Karikaturenausstellung „ausBügeln“ von MICHAEL HEININGER zu sehen. Das sind Karikaturen, die um verbogene Drahtkleiderbügel herum gezeichnet sind, resp. in deren Gesicht ein Drahtkleiderbügel integriert ist. Die Idee kam ihm, so erzählte Heininger gestern Abend auf der Vernissage, wie er eine Hose auf so einen Drahtbügel hängen wollte und der bog sich und bog sich und plötzlich sah er drum herum das Gesicht von FRANZ JOSEF STRAUSS – gut getroffen, kann man nur sagen, das Bild hängt in der Ausstellung als Nummer 12. Bei ULI HOENESS erinnert der Draht eher an einen Versuch, schwedische Gardinen zu stricken. Überhaupt ist das faszinierende Spiel mit diesen Karikaturen, die alle in diesem Jahr entstanden sind, die Bügelformen zu interpretieren, vor allem wo und wie der Haken den Bügel befestigt oder ihn ausleiern lässt. Bei ALICE SCHWARZER, so viel ist sicher, bildet er keine Zahnspange. Während er bei GÜNTER GRASS nicht stark genug gegen den strammen Scheitel, der das rechte Auge zudeckt, ankommt. Zur Charakterisierung von JOHNNY DEPP kommt Heiniger mit deutlich weniger aus als die Kostümbildner von „Piraten der Karibik“. Bei KARL VALENTIN wird der Haken nicht zur Charakterisierung der Nase verwendet und bei ANGELA MERKEL ist das Spannendste zu sehen, wo sie ihren Bügel verhakt. OBAMA erscheint mit nachdenklich drahtigem Strahlenkranz und bei Her Britannic Majesty The QUEEN wird aus Draht umgehend ein Platin-Halsreif. Dass die Drähte bei DICK UND DOOF Tortenform annehmen ist nicht von der Hand zu weisen. URSULA VON DER LEYEN dürfte machtpolitisch zufrieden sein mit ihrer Hängung zwischen ALEXANDER DEM GROSSEN und PAPST FRANZISKUS, während ihre Charakterisierung mit dem Bügeldraht, der eine angeregte Fantasie leicht in ein blechernes Kreuz weiterentwickelt, sie im günstigsten Falle nachdenklich werden lässt. Bei LUDWIG ERHARD ist es keine Beleidigung, das Gesichtsoval als DM-Sparschweinchen zu sehen; stilvoller hält der Draht es mit SARA WAGENKNECHT, so harmonisch wie bei ihr und würdig kann ein Drahtbügel keines anderen Menschen Gesicht gestalten und halten. Bei ANDREA NAHLES allerdings wirkt es, als hake sie sich im eigenen Munde fest, Risiken und Nebenwirkung der Rente mit 63. JOACHIM GAUCK wirkt wie hinter einer Fechtermaske aus Draht; gut geschützt gegen die Beleidigungen aus der Türkei. Bei ELVIS PRESLEY, logo, gibt der Draht Frisurfasson und FRANK WALTER STEINMEIER ist froh, wenn unter der Knute der Ukrainen-Verarsche das Gesicht noch irgendwie seine Rundheit behalten kann. Die „Zugabe“ USCHI GLAS ist mit Draht gut bestückt gegen allfällige Gesichtsverformungen, die ihr die Dauerstürze aus dem Fenster beim Erfolgsfilm „Fack ju Goehte“ zugefügt haben müssen. Einer der Vernissagenbesucher glaubte ferner in einem der 6 mit „g.g.“ gekennzeichneten Bilder den eben aus dem Amt geschiedenen Alt-OB Ude erkannt zu haben. // Ein deftiges Programm umrahmte die Vernissage gestern Abend: WALTER SCHREIBER erheiterte launisch mit Altersweisheiten, wo Draufgänger plötzlich ganz anders gelesen werden kann, wo aus dem Alzheimer ein Balzheimer wird und der Herr sich zwar noch bei Sinnen, aber schlecht bei Samen, ähm, beisammen befindet und das Gemächt in einen altersbedingten Konjunktiv versetzt und von Gemöcht spricht; auch zum Maibaum und Maibock lässt er furiose Wortschwälle los in seiner Hymne an den Maibaum und den blauweissen Unsinn. HARRY TÄSCHNER gibt nebst einer unpolitischen Rede von Karl Valentin eine Geschichte von Tucholsky zum Besten, wie ein Ehepaar versucht einen Witz zu erzählen. Und MICHAELA DIETL reüssiert in dem Versuch, das Drahtige an den Karikaturen musikalisch noch zu toppen, mindestens zu egalisieren, mit dem Song von der gspinnerten Frau aus Niederbayern. // Eine anregende und unterhaltsame Ausstellung. Die Karikaturen sind zu erwerben für Euro 270.--, mit Rahmen 300.--. |
30.04.2014 | Street Words XC meint : Ich kann ihn schon gut verstehen, aber er macht sich mit seiner Eifersucht alles kaputt. Die hat sogar Humor gehabt. Die Familie war ja sehr reich, bei der ich gewohnt habe, das waren sehr wohlhabende Leute. Ich fand das super, ich fand das motivierend, wenn andere Leute genau so mit dir leiden und lernen. Wobei das eines der Argumente war, was auch so ein bissel gesteuert wurde. Können ma gern auf dem Rückweg machen. Oh Gott, ne Demo. Wenn der Wind nicht war, war's ja nicht so kalt. Weisst du, ich könnt in diesem Augenblick, ich könnt, ich könnt ihn würgen. Und jetzt machen wir einen schönen Tee. Die Drehleier ist da relativ human, glaub ich, also wenn d's nicht vollkriegst, kannst es unkompliziert stornieren. Das ist eins oder zwei, aber der hat ja eine derartige Vielzahl. Ich hab mir angewöhnt, mich auf den sachlichen Kern des Lebens zu konzentrieren. Man muss irgendwie lang, lang wach bleiben, wenn man am nächsten Tag Spätdienst hat. Eigentlich ist es der Durchschnitt, aber es ist schon teuer. Ich möchte jedenfalls diesen Dings, diesen Arbeitsrechtleranwalt anschreiben. Ich warte und keine Sau geht rein. Nach dem Urlaub guckst du dann mal in Pasing, kannst allein ne Hose kaufen im Wäschegeschäft. Die Inspiration, kennst du des? Das waren zweimal Verkehrsdelikte irgendwie. Ich sehs, du bist wieder wie ich dich kenne, in Eile ohne Ende. Hai un bagno da dentro? Obwohl, gib mir so ne Käsebretze a no. Dass d' von A nach B in der Stadt kummst. Auch für die Zukunft, ha ja, sie machen bei den anderen Sachen auch mit. Das wird von Generation zu Generation besser. So schlecht ist das gar nicht. Es ist gottseidank noch früh, Mann, halb zehn. Ja, da ist ja auch die Landschaft so wunderschön. Luxusappartements. Bitte an allen Türen zusteigen, der Zug hat 18 Türen, hinten is au Blotz. Ich würde sagen, da machen wir keine schnellen Schüsse. Der leidet an hyperparanoider Schizophrenie. |
29.04.2014 | Die Dreistigkeit Des meint : Die Dreistigkeit des Russen macht dem Westen zu schaffen. Sollen sie auf seinen politischen Kulturbruch mit einem ebensolchen antworten? Sich von ihm vorschreiben lassen, dass sie selbst einen solchen auch begehen sollen? Drohnen über dem Kreml? Andererseits tut sich der Westen schon schwer, diesen Kulturbruch als solchen zu beschreiben, ihn ihm zuzuschreiben. Weil er ja so ganz anders redet als er handelt. Er hat doch gesagt, er ist seriös. Also ist der wortgläubige Westen überzeugt, dass er seriös ist. Er ist so jovial. Selbst deutsche Fussballer lassen sich ohne Arg in den Kreml einladen. Sich die schönen, präsentablen Räume zeigen und sich überzeugen, dass so ein Mensch nicht böse sein kann. Aber Fussballer sind ja so unpolitisch, sind politisch so leicht käuflich. Klar, das erreicht er, man muss sich mit so einem Provokateur beschäftigen. Weil er so widersprüchlich ist. Redet uns nach dem Mund. Und hintenrum verteilt er Fusstritte oder klaut er. Und spielt den Arglosen. Man muss sich in seine Denke hineinversetzen. Was wollt Ihr, ich bin ein lupenreiner Demokrat. Das hat Euer Gerdi immer schon gesagt. Mich wundert nur, dass er das nicht mehr so laut sagt, jetzt wo er faktisch in meinen Diensten steht. Mich wundert, warum er sich den Bären nicht mehr aufbinden lässt. Bis jetzt bin ich sowieso davon ausgegangen, und das habe ich ja lange und gründlich beobachtet, dass ihr lieben Westler fürs Geschäft über Leichen geht, dass Euch im Moment, wo es um Geschäftschancen geht, das ganze Menschen- und Völkerrecht wenig interessiert. Insofern fühle ich mich berechtigt, mir da auch Freiräume zu nehmen. Bis jetzt bin ich davon ausgegangen, dass Ihr nichts mehr als das Geld liebt, dass Ihr den Reichen Honig um den Bart schmiert, dass Ihr sie keinesfalls verletzten wollt. Dass Ihr sie ködert, ihnen Subventionen nachschmeisst. Um aber zu beweisen, dass Ihr nicht so seid, so hält ihr Euch in Euerm Weltbild ein paar Parias, den Nordkoreaner, mit dem eh kein grosses Geschäft zu machen ist oder bis vor kurzem den Iran; wo aber der geschäftliche Niedergang doch mehr und mehr schmerzt, so dass Ihr lieben Westler wieder ein paar Eurer so hehren Grundsätze über Bord werft. Grundsätze, die Ihr sowieso nie konsequent angewandt habt, die Sache mit dem Atom beispielsweise; die durfte Euer Hätschelkind Israel nach Lust und Laune ausbauen, wehe aber, es setzte nur irgend eine Geheimdienstflasche das Gerücht in die Welt, der Irak täte desgleichen, da müsst Ihr gleich einen Krieg anfangen und einmarschieren. Oder Afghanistan, bloss weil Eure Geheimdienste versagt haben und 9/11 passiert ist, da müsst ihr in dem armen, abseitigen Land die Invasion proben. Mit hehren Grundsätzen von Menschenrecht und Völkerrecht völlig über Kreuz. Afghanistan, dieses Filetstück habt Ihr plattgeklopft, das werde ich mir nach der Einverleibung der Ukraine zum Garen holen. Und wenn ich ein paar meiner Landsleute in einem benachbarten Land gegen ihre Diskriminierung, wenn auch diskret, beiseite spring, dann hebt bei Euch die grosse Verunsicherung und vor allem das grosse Rechnen an, wie teuer jetzt der konsequente Umgang mit Euren eigenen Grundsätzen zu stehen kommen könnte. Was ich hier, und ich darf mit Stolz hinzufügen: meisterhaft, vorführe – und nicht so plump und dumb, wie Ihr das im Irak oder Afghanistan praktiziert habt -, das führt Euch leider nur Eure eigene, imperialistische Dreistigkeit vor Augen. Und da seid Ihr plötzlich total verunsichert. „Das darf man doch nicht“, „Lügen darf man nicht“, „In fremde Länder einmarschieren darf man nicht“. Sorry, das wirkt doch nun wirklich nur noch treudoof. |
28.04.2014 | Street Words LXXXIX meint : Der Hersteller ist gestorben von den Gläsern. I am not dumb, I am not an idiot. I am a little bit older. Die hat so a schlechte Aussprache, so a hässliche, ich versteh sie gar nicht. Dann hat sie gesagt, ja, einfach, das ist ganz egal. Sie sind aber munter, kommen Sie aus dem Rheinland? Und es ist eine Illusion, zu glauben, dass es dann irgend jemand aufmacht. Nein, das zeigt, dass kein Vertrauen da ist. Ich glaube echt, dass der kein Herz hat. Das ist schon ganz schön, aber ich würde natürlich gerne was anderes noch sehn. Also hast du deinen Eltern jetzt irgend einen Scheiss erzählt? Weil der Rundfahrt hat schon ewig gedauert, eine Stunde. Ja, ich hab da nur so Gerüchte gehört. Das ist eine Verarschung, ruf die Polizei. Das ist so, das ist nich meine Angelegenheit. Die kann voll gut Deutsch, die kann sogar Grammatik, die ist besser als ich. Weisst du, Controlling, das wäre geil, das wär voll meins, Personal Conrolling. Ihr seid schon solchene Sklavenhändler. Das war der geilste Arbeitstag meines Lebens. Putin Hands off Ukraine. Meine Mutter hat früher endviel Butter drauf getan und ich fand das so eklig. Sie haben mich weggedrückt, Sie Arschbube, Sie müssen dringend zum Psychiater! Anders gefragt, wer möchte auf keinen Fall hochgehen? Das ist so eine Metakompetenz von Philosophie. Ich bin geschichtlich interessiert, ich habe früher jedes Geschichtsbuch verschlungen. Da war i a scho wieder z'spät, irgendwie, aber mir is ja wurscht. Dann behauptet sie immer, sie ist um 6e in der Früh schon do. Ach Wahnsinn, das ist ja wunderschön, da wohnen Sie in der Natur. Moni: - 7kg, sichtbarer Erfolg. Du, meine Zeit wär der Wilde Westen gewesen. Auf der dunklen Seite seids Ihr. Gut, da war ich angezogen im Stil, der nicht mal 40 ist. Und dann hat es ein Jahr dauert, bis sie's eintragen haben in das Grundbuch dann hab ich einen Urlaub lang nur geputzt, wie des ausgschaut hat, allein des Clo. Dass ma gmoant had, was Wunder sie für eine saubere Hausfrau wäre. |
27.04.2014 | Sonntagsfragen meint : Warum geht’s den einen gut, den anderen schlecht? Ist das gerecht? Warum kann es nicht allen Menschen gut gehen? Gleichzeitig gut gehen? Ist das ein Naturgesetz, dass es nie allen Menschen gut gehen kann? Wo liegt das Unglück, die Ungerechtigkeit begraben? In der menschlichen Kondition, in der menschlichen Grundverfassung? Werden nur künstliche Intelligenzen immer glücklich sein? Gibt es Glück auf dem Buckel von anderen? Was ist das für ein Glück, das auf Kosten anderer entsteht, das seine Ursache im Unglück anderer hat? Warum kann der Mensch die Dinge nicht gut sein lassen? Ist eine Welt vorstellbar, in der alle Menschen glücklich und gesund sind? Ist eine Welt denkbar, in der es Pfründendenken nicht braucht? Können Pfründen glücklich machen? Können böse Taten glücklich machen? Macht die Herstellung von Gerechtigkeit glücklich? Kann denn Leben Sünde sein? Warum kann der Mensch nicht in Frieden leben, wenn der böse Nachbar, der böse Kollege, der böse Konkurrent es nicht will? Warum wollen Menschen Macht? Was ist Macht? Macht Macht glücklich? Warum geht es den einen Städten gut, den anderen schlecht? Wo kommt die Missgunst her? Wo der Neid? Woher kommt das Bedürfnis nach Wichtigkeit, sich wichtig zu fühlen? Warum möchte der Mensch von anderen Menschen wahrgenommen werden, warum schmeichelt ihm das oder warum ärgert ihn das? Wo kommt der Ärger her? Hat Gott den Menschen den Ärger geschickt? Warum will Deutschland keine gerechten Mautsysteme? Woher kommt das Schnäppchendenken? Gibt es Menschen, die Besssermenschen sind als andere? Woher kommt das Bedürfnis der Menschen, andere Menschen heilig zu sprechen? Kann ein Mensch mehr sein als ein anderer? Hat nicht jeder Mensch allein durch seine Existenz Einfluss und verändert die Welt, die Dinge und die Menschheit? Warum führt der Mensch sich oft auf, als sei er unsterblich? Warum will der Mensch sich ein Denkmal setzen? Warum will der Mensch eine Spur hinterlassen? Warum will der Mensch es besser haben als andere? Warum verehrt der Mensch Shakespeare? Warum interessieren den Menschen die Folgen seines Handelns oft so wenig, oft nur bis zur nächsten Wahl? Warum tut sich der Mensch so schwer, andere Menschen nach ihrer Fasson selig werden zu lassen? Warum packen es die einen Menschen und die anderen nicht? Warum muss der Mensch eine Zwangsrundfunkgebühr bezahlen, wenn davon doch Sport- und Showmillionäre ernährt werden, die mit dem Rundfunkauftrag nichts am Hut haben? Sind Ministerpräsidenten qua Amt weise? Können Politiker gute Menschen sein, wenn doch das Glück und der Reichtum unter den Menschen so ungleich verteilt sind? Warum lieben die Menschheit und die Medien es so sehr, eine Sau durchs Dorf zu jagen? Was ist der kulturelle Mehrwert davon? Wollen die Menschen überhaupt gute und glückliche Menschen sein? Steht irgendwo geschrieben, dass der Mensch sich für das Leben, für die anderen Menschen und für das Denken zu interessieren habe? |
26.04.2014 | Ramschi M. Perium meint : Der russische Wirrkopf baut ein Ramschimperium auf. Ein Riesenreich aus maroden, von Oligarchen und korrupten politischen Eliten ausgesaugten, ausgelaugten Volkswirtschaften ohne modern entwickelte Zivilgesellschaften. Erst die Krim. Dann die Ostukraine. Ein Riesenreich, ramschig vom ersten Moment an. In zehn Jahren implodiert es, wenn nicht schneller und wird zur leichten Beute von China und Europa. Wenn die cool bleiben. Die wirtschaftliche Einstufung von Russland jetzt schon kurz vorm Ramschstatus. Keiner will dort investieren, die Börse bricht ein. Ein hohler Nationalismus soll darüber hinwegtäuschen. Wie lange haltbar? Nationalismus hat sich nie als Dauernahrung erwiesen. Als Droge vielleicht, gerne mit tödlichem Ausgang. Im nationalen Drogenrausch. Andererseits merkwürdig, dass der russische Wirrkopf immer noch den Dialog mit dem Westen pflegt und sucht. Sonst stünde es doch arg einsam um ihn. Er hat offenbar das dringende Bedürfnis, den Westen andauernd zu belügen über seine absurden Eroberungsaktionen; der kleine Wicht und Wichtigtuer. So durchschaubar. Andererseits kommt er den darbenden, westlichen Rüstungsindustrien wie ein rettender Monsun. Sie spüren Aufwind und sie dürften es sein, die versuchen, im Westen die Zeichen auf Eskalation zu setzen; das soll den Europäern den rüstungsbequemen Hintern pfeffern. Merkwürdig ist nur das Schweigen aus dem Hause der deutschen Kriegsministerin, die noch vor kurzem gegen den russischen Wirrkopf Kante zeigen wollte, die auch in Afrika vermehrt klare militärische Zeichen setzen wollte. Dies offenbar nur mit der imperialistischen Nato oder EU. Aber mehr Soldaten als Blauhelme in den Sudan zu schicken, die dort ein absehbares Blutbad wenn schon nicht verhindern, so vielleicht erheblich eindämmen könnten, das scheint der forschen, deutschen Kriegsministerin nicht humanitär genug zu sein, wie sowieso ihr und damit auch ihrer Regierung der UN-Gedanke offenbar nicht kriegerisch genug und sowieso dem postkolonialen, deutschen Provinzialismus zuwider zu laufen scheint. Was ist übrigens mit Sotschi? Erstrahlt es im Nach-Olympia-Propaganda-Glanz des Wirrkopfes oder bröselt es bereits vor sich hin? Noch eine Pleite. Auch scheint der Russe die energiepolitische Reaktion der Europäer falsch eingeschätzt zu haben, er, der sich für einen superklugen Strategen hält, weil er gelegentlich immerhin die Handlungen des Gegners gut studiert und berechnet, das ist das Rüstzeug, was ihm der Geheimdienst fürs Leben mitgegeben hat, etwas wenig für die Führung eines Staates, was er aber nicht bedacht zu haben scheint, dass die Europäer jetzt mit Hochdruck daran arbeiten, sich aus der russischen Energie-Abhängigkeit zu lösen und noch mehr Dampf beim Ausbau der Regenerativen machen. Dann brechen dem Russen noch die letzten Einnahmen weg. Vielleicht will er sich und sein Land und sein Volk ja so isolieren wie es der Nordkoreaner tut. Deutlich mehr Energie könnten die Deutschen beispielsweise sparen, wenn sie auf intelligente Verkehrsleit- und Mautsysteme umstellen täten, wie Ulrich Schäfer es heute in der SZ an den Beispielen von Singapur oder Schweden und Versuchen in den USA berichtet. Aber gegen zu viel Vernunft, da wiederum scheinen in Deutschland die Regierung, die Ministerpräsidenten und die Autolobbys davor zu sein, denn ein leichter Hau in Richtung Ramschimperium ist auch hierzulande unverkennbar, wenn das auch ein eher langfristiges Projekt zu sein scheint. Diese selbstbehindernden Eigenschaften der Deutschen dürfte der Russe allerdings wieder richtig eingeschätzt haben. |
25.04.2014 | Frei Ei Ei meint : Was war zuerst, die Freiheit oder das Ei? Freiheit, ein großes und menschheitsbestimmendes Thema, oft leider in der Variante der Unfreiheit. Wir wollen frei sein, wie die Väter waren, das lässt Friedrich Schiller die jungen Eidgenossen in seinem Theaterstück „Wilhelm Tell“ sagen. Thema der Sturm-und Drang-Generation der Aufklärungszeit. In der Ukraine geht es heute um eine Freiheit, bei der allzu viele Köche mitmischen, mit unterschiedlichen Freiheitsbegriffen und -absichten. Heute im Panorama der SZ zitiert Anne Hamming Robert Gwisdek in ihrem Portrait mit dem Satz: „Wir sind die erste Generation, die die Freiheit hat, ihre Identität frei wählen zu können.“ Das lässt zumindest den Schluss zu, dass Robert Gwisdek seine Elterngeneration als unfrei in dieser Hinsicht wahrnimmt. Allerdings kann er altersbedingt in den 70ern nicht dabei gewesen sein, als ein Teil der Generation sich die Freiheit genommen hat, frei zu sein, sich des (privilegierten) ökonomischen Hintergrundes dazu sehr wohl bewusst (ein paar Wochen jobben, dann wieder reisen oder studieren), aus Lust und Laune dies und das auszuprobieren, in den Tag hinein zu leben, ohne jede Karriereplanung, sich sehr bewusst frei zu fühlen. Was wohl bei den meisten eine kurze Phase wie ein Flash war. Denn die Entwicklung der Liebes- und Lebensgeschichten führte zur Erkenntnis, dass man eine Familie ernähren, gewisse Ansprüche sich erfüllen wollte. Die Schilderung von Gwisdeks Wohnung in Berlin im SZ-Bericht erinnert übrigens sehr an Studentenbuden der 70er. Junge, wache Geister und Künstler müssen sich mit dem Thema Freiheit auseinandersetzen. Wobei gewisse ökonomische Voraussetzungen dafür unerlässlich sind, man braucht einen Raum, Schreibzeugs, Kamera, Lesezeugs, Zeit, vor allem Zeit, die darf nicht für reinen Broterwerb drauf gehen. Und Gwisdek ist nicht der einzige seiner Generation, der sich mit dem Thema beschäftigt. Severin Dambeck aus Passau hat sogar eine entschieden kritischere Position dazu: seinem neuesten Video auf youtube youtube.com/watch?v=3KNQucQ3ejU hat er den Satz von Ram Dass (Psychologie-Professor an der Harvard-Universität, bevor er Hindu wurde und aufgrund von bewusstseinserweiternden Experimenten bekannt wurde, lt. Wikipedia) vorangestellt: „If you think you're free, there's no escape possible“. Das Video selbst, in welchem Ottavia Maria Maceratini die „Toccata“ von Aram Khachaturian spielt, ist eine aufregende Video-Impro-Meditation zum Thema Freiheit. Dass die Pianistin eine Toccata spielt, lässt allerdings einen Rückschluss auf die Zielrichtung des Freiheitsbegriffes von Dambeck zu: er sieht sie möglicherweise in einer anzustrebenden Meisterschaft in einem Metier, gilt doch die Toccata als die schwierigst zu meisternde Art von Instrumentalstücken. Freiheit als Virtuosentum verstanden, hm? Fühlt sich der Virtuose frei und sieht kein Entkommen daraus? |
24.04.2014 | K o a l i t i o n s v e r t r a g meint :
Wir wollen Löcher in den Strassen,
Löcher in den Strassen,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag.
MfG, Ihre A. G. und H. //
Wir wollen Löcher in den Strassen,
Löcher in den Gassen,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag.
MfG, Ihre A. G. und H. //
Wir wollen Löcher in den Strassen,
Löcher in den Nasen,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag.
MfG, Ihre A. G. und H. //
Wir wollen Löcher in den Strassen,
Löcher auf den Autobahnen,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag,
MfG, Ihre A. G. und H. //
Wir wollen Löcher in den Strassen,
Brücken, die bröseln,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag.
MfG, Ihre A. G. und H. //
Wir wollen Löcher in den Strassen,
wie im Schweizer Käse,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag,
MfG, Ihre A. G. und H. //
Wir wollen Löcher in den Strassen,
denn Geiz ist geil und Löcher sind gratis,
nichts darf was kosten,
drum muss es rosten, drum muss es rosten,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag,
MFG, Ihre A. G. und H. //
Wir wollen Löcher in den Strassen,
denn Löcher sind erotisch, Löcher sind hypnotisch
und auch probiotisch,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag,
MfG, Ihre A. G. und H. //
Wir wollen Löcher in den Strassen,
in den Gassen, auf dem
Rasen, auf den Nasen und den Brücken,
das macht Spass, das macht Spass.
So steht's im Koalitionsvertrag.
Mit freundlichen Grüssen
Ihre Angie, Sigmar und Horst.
(PS: und glauben Sie nicht, dass Politiker gute Menschen sind, wir gängeln die Solidargemeinschaft der Autofahrer und Geizschreihälse nur an ihrem eigenen Geiz). |