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23.04.2014 | Ein Hunni Oder Löcher In Die Strasse meint : Ein Hunni. Was ist ein Hunni. Was sind Hundert Euro im Jahr. Fragen Sie nach bei Prof. Kirchhof. Der findet schon 17.95 Euro monatlich für die Zwangsrundfunkgebühr ganz, ganz wenig, das sind immerhin über 200 Euro im Jahr. Was ist dagegen ein Hunni im Jahr? Das sind 8.33 Euro, acht Euro und dreiunddreissig Cent im Monat. Das ist weniger als die halbe Rundfunkzwangsgebühr. Warum also nicht 8.33 Euro im Monat für jeden Autoinhaber Strassenreparaturgebühr erheben, weil je die Strassen immer löchriger, die Brückenpfeiler immer maroder werden. Oder muss erst ein grosses Unglück passieren. Warum regen sich die Leute alle so auf über Herrn Albig, der das vorgeschlagen hat. Wollen die denn immer mehr Löcher in den Strassen. Will Angela Merkel immer mehr Löcher in den Strassen und marodere Brückenpfeiler. Will Herr Gabriel immer mehr Löcher in den Strassen und marodere Brückpfeiler. Will Herr Seehofer immer mehr Löcher in den Strassen und marodere Brückenpfeiler? Die Ausländermaut jedenfalls kann es nicht richten. Offenbar wollen Angela Merkel, Sigmar Gabriel und Horst Seehofer immer mehr Löcher in den Strassen und immer marodere Brückenpfeiler. Bis sie selbst eines Tages von so einer Brücke stürzen. Ja, sie wollen das, denn sie unternehmen nichts dagegen, sie wollen nicht das Gute fürs Volk, sie wollen nicht, dass ihr Stimmvolk auf sicheren und gut erhaltenen Strassen fährt, sonst würden sie sich ja dafür einsetzen, dass die 7 Milliarden und ein paar zerquetschte Euro, die die Strassen- und Brückenreparaturen dringend benötigen, irgendwie organisieren, sonst würden sie nicht so ablehnend konstruktiven Vorschlägen gegenüber reagieren. Mit der Zwangsrundfunkgebühr hatten sie ja auch kein Problem – und die ist mehr als doppelt so viel wie die benötigte Strassenreparaturgebühr. Offenbar wollen Merkel, Seehofer, Gabriel, dass die Strassen in Deutschland immer mehr verkommen, immer schneller in immer miserableren Zustand geraten, denn sie unternehmen nichts Effizientes dagegen, sie wollen das Geld für die Reparatur nicht locker machen. Sie wollen, dass Deutschland Wettbewerbsnachteile entstehen. Anders ist es nicht zu interpretieren, dass sie das Geld für die dringend benötigten Reparaturen nicht bereitstellen wollen. Ums Himmels Willen, wir wollen doch keine Strassen reparieren, wir wollen Löcher in den Strassen! Wir wollen fette Schlaglöcher! Wir wollen Brücken, die bald gesperrt werden müssen! Wir wollen Umwegstaus wegen Sperrungen! Heissa, wir wollen, wir wollen, dass alles kaputt geht, singen sie im Chor. Es stimmt schon, Politiker sind keine guten Menschen. Immerhin hat in München die Stadtbaurätin Merk einen konstruktiven Vorschlag zum Schutz der Strassen gemacht, mindestes in der Innenstadt, nämlich die Autos einfach draussen zu lassen, so wird die Stadt auch weniger Geld für die Strassenreparatur aufbringen müssen, kann es in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs stecken. Gegen die festgefahrene Behäbigkeit all jener, die sich aufregen darüber, dass die Autos aus der Innenstadt raus sollen oder die sich masslos aufregen, dass es Leute gibt, die die Strassen in Deutschland entgegen der Regierung in Schuss halten wollen, setzt jetzt die Hoteliersfamilie Geisel ein signifikantes architektonisches Zeichen, und ist gewiss eine kluge geschäftliche Investition, mit dem Entscheid für den Entwurf des spanischen Architekturbüros Nieto Sobejano Arquitectos für den Neubau am Stachus, der wunderbar den Riss der Ummantelung der Innenstadt durch das Karlstor spiegelt. !Felicitaciones! |
22.04.2014 | Angie meint : Zu Lu Lo Giken: nicht zu vergessen die Eurorettung, sie lastet auf den Schultern der Kleinsparer. Ich sage Euch, Politiker sind keine guten Menschen; sie sind von Angst getrieben um den Verlust ihres Arbeitsplatzes und vor starken Lobbys. |
22.04.2014 | Lu Lo Giken meint : Löcher in der Strasse und Lustige LogGiken, sie zu reparieren. Herr Albig heisst er, der über Ostern einen Lochrepariervorschlag in die Welt gesetzt hatte, um dem Osternest eine Plombe zu verpassen, Amalgam vermutlich. Es geht um die Löcher in der Strasse. Unstrittig ist, dass sie ein so sicheres Indiz für die Verfassung einer Gesellschaft sind wie die Löcher in den Zähnen für den Gesundheitszustand eines Menschen. Strittig ist allerdings, wer die Reparatur der Löcher zu bezahlen habe. Denn Herr Albig stösst auf Widerstand mit dem naheliegenden Vorschlag: die Autofahrer. Nun, manchmal ist dummerweise auch das Wetter der Schadensverursacher. Aber so oder so, wenn es ums Bezahlen geht, hat unsere Gesellschaft, unsere Politik doch ein paar ganz lustige Logiken entwickelt. Denn auch der Gegenvorschlag zu Herrn Alib, man möchte halt mehr Luftkissenautos entwickeln, denen die Schlaglöcher in der Strasse nicht den Rumpeltakt diktieren, dürfte als eher illusorisch abgetan werden, obwohl das für die Autoindustrie hervorragende Entwicklungsperspektiven böte. Als praktikabel werden sich wohl Vorschläge erweisen, die sich an den lustigen Logiken beim Ausmarchen von Bezahlern in unserer Gesellschaft orientieren werden: es sind die Schwächsten der Gesellschaft, die Einkommensschwachen, die man ohne Gegenwind zur Kasse beten kann, die man am easiesten für die Bezahlung von Strassenschäden beiziehen sollte. Das funktioniert weit herum und bestens in unserer Haudraufgesellschaft. Die Ministerpräsidenten haben es vorgemacht mit der Erfindung der obskuren Rundfunkzwangsgebühr, die die Einkommensschwachen, die Kleinen proportional am meisten belastet, die Ministerpräsidenten selbst spüren diese Kosten so gut wie gar nicht. Nicht anders hält es die Bundesregierung mit dem Projekt, was in einigen Jahren als Initiation zur Untergrabung der Wohlstandsgesellschaft gesehen werden wird, die Rente mit 63, auch die müssen die kleinen Rentner am stärksten mittragen mittels gesetzeswidriger Kürzung der eh schon bescheidenen Erhöhungen. Und nicht anders ist es mit der Energiewende: auch diese müssen am stärksten die kleinen Endverbraucher schultern: wer Kraft und Lobby und Power hat, hat sich davon befreit oder droht mit der Abwanderung von Arbeitsplätzen. Haut halt ab, ihr Energieverschwender. Das würde doch die Zahl der Schlaglochverursacher auf den Strassen reduzieren. Vorbild beim Bezahlenlassen durch andere sind sowieso die Politiker, von ihnen kann man echt nur lernen, an ihre Pensionen zahlen sie nicht einen Cent selbst, die lassen sie sich vom Staatsvolk finanzieren, und das nicht schlecht. Und es funktioniert doch bestens, haben Sie je einen Politiker gesehen, dem es am Lebensabend schlecht geht. Das ist der schönste Beweis für die lustigen, zusehends praktizierten BezahlLogiken, die auch gegen Löcher in der Strasse bestens funktionieren werden. Die Einkommensschwachen am stärksten belasten. Das wäre doch furchtbar, wenn die Autofahrer, die sich eh ein Auto leisten können, bezahlen müssten. Stellt Euch das beim öffentlichen Rundfunk vor, ob Klassik nun auf UKW oder nicht, wenn nur die realen Hörer und Zuseher bezahlen müssten. Nein, nein, die lustigen Logiken, wenn es ums Bezahlen geht, die sind hier herrschende Ideologie; wobei ein Modell noch gar nicht erwähnt wurde: Bezahlenlassen durch die nächsten Generationen. Das könnte man doch mit den Schlaglöchern auf den Strassen ebenso halten. Sie einfach lassen. Und wenn sich die nächste Generation daran stört, dann bittschön soll sie doch blechen. |
21.04.2014 | Street Words LXXXIX meint : Da war früher die Süddeutsche drin. Ich hab mal an der Münchner Freiheit gewohnt und da stehen die jeden dritten Tag im Sommer und die kriegen Geld dafür. Ganz niedlich, diese Strasse, hier kannst du viel einkaufen, ganz nette Sachen teilweise. Bloss weil ich 5 Jahre Berufserfahrung habe, bin ich plötzlich steril oder was? Bei mir kam keine einzige Rückfrage, keine einzige. Na, Konfrontation gibt’s ja gar ned. Wenn du selber meinst, du bist nie was wert, dann suchst du des. Meine Karte geht nicht, sagt er, alter Flocki, behalt sie, das geht mir auf die Eier. Dazu gehört ein Kopfhörer, den können wir dann auf der Seite einstecken. Und dann noch ne kleine Geschichte. Ich weiss nicht, also so' n Produzenten in Griechenland aufgebracht. Jeden Mittwoch. Also den mag i a. Da drüben schon, ja. Dass es utopisch ist, diesem Traum nachjagen zu wollen. Ein Bild gesehen, einen Film gesehen, den er in der Südsee gedreht hat. Ich fliege im Sommer nach Kapstadt. Ich habe direkt nach dem Studium mich beworben beim Aimail-Zentrum, das war auch eine geile Stelle. Wie weit gehst Du für eine richtig gute Story? Der soll München besser machen? Man muss einfach auf den Altruismus der Menschen hoffen. Nicht nur, was auf Papier so steht, sondern auch gelebt und gearbeitet wird. Da pumpn ma! Tun Sie mir einen Gefallen und lassen Sie mich zufrieden bitte. Und am Donnerstag vielleicht ein zweites Gespräch nochmal. Sag ma Chefin, hast Du eine Zigarette? Moment, ich muss kurz überholen. Ich weiss schon. Der Schreiner kommt sowieso erst in drei Wochen. Der Typ hat ihn in einer Woche zu Schrott gefahren. So schräg, dass das richtig einlaufen kann. Da hast Du ein Problem. Alles Gute zum Geburtstag. Its not even ten, come on, one minute. In aller Ruhe, bevor was passiert. Wow, wow, wow, wow. Also schwarz gefahren, das geht gar nicht. Was sagst du zu dem: Samen Schmitz? Hier kommt noch Picasso, nö. Musikgeräte sind einfach obsolet geworden, weil sich die Technik geändert hat. Vor allem siehst du halt die Armut. |
20.04.2014 | Achdiem Enschen meint : Ach, die Menschen, wie sind sie doch hilflos, wie kurz nur trägt ihr Verstand, ihr Geist. Wie brauchen sie eine Religion. Wie machen sie sich abhängig von Marken und Autos und Werbung und politischen und religiösen Führern. Wie sind sie ausgeliefert ihrer Sehnsucht nach Anerkennung, nach Wahrgenommenwerden, nach Gebrauchtwerden. Aber auch der Sehnsucht darnach, mehr zu sein als die anderen, den anderen Dinge wegzunehmen, vor allem für sich selbst zu sorgen. Wie eng ist doch der Menschen Horizont. Wie unfähig ist doch der Mensch, sich im Gesamtzusammenhang zu sehen, in dem flüchtigen. Wie baut der Mensch sich Häuser und Reiche und einen Status – und sind doch alles nur Sandburgen, die über kurz oder lang vom Sein hinweggefegt werden. Wie klammert sich der Mensch an vermeintliche Rettungsringe, an die Liebe, an die Lebensversicherung, an das Diplom, an den Titel, an die korrekte Moral, an den Stammtisch, an die Hackordnung, an die Verordnung, an die Pfründe, an die Verbindung, an den Ehering, an den Buchstaben des Gesetzes, an sein Verdienst, an Rang und Namen. Und schon wenig später löst er sich auf in Asche oder Erde. Wer vorsorgt, der kümmert sich schon zu Lebzeiten um eine Grabstätte. Der Ewigkeit halber. Und wie anfällig ist doch der Mensch. Wie leicht erwischt es ihn. Wie leicht und schnell bricht doch sein so tolles, ausgefeiltes Gebäude zusammen. Ob Alzheimer, Krebs, Alk und andere Drogen, Mobbing oder Einsamkeit, Schlaf- und Essensentzug, menschliche Enttäuschung oder Verletzung beim Ski- oder Autofahren, beim Glühbirnenreinschrauben. Wie wenig fehlt oft zum Zusammenbruch. Auf wie dünnem Eis ist doch unsere Gewohnheit gebaut. Unsere Ich-Gewohnheit, die wir uns durchgeboxt haben, die wir durchgezogen haben. Die wir täglich pflegen und als unser Lebenswerk betrachten. Ein Lebenswerk. Was ist ein Lebenswerk. Wie viele Lebenswerke sterben täglich und hinterlassen kaum Spuren. Andererseits. Jedes Lebenswerk hinterlässt Spuren, heute meist auch im Netz. Auf wie dünnem Eis gebaut ist unsere Zivilisation, unsere Wohlstandsgesellschaft, auf wie viel Ungerechtigkeit, auf wie viel fahrlässigem Ressourcenverschleiss. Andererseits, im Moment ist weitherum eine schöne Sandburgenzeit, feine Shopping-Meilen, Mode, Kulinarik, gediegene Autos, exquisite Clubs, noch gute Strassen und Gleise, weltweite Vernetzung und weltweites Ausforschen, weltweite Rumfliegerei, Handel auf Hochtouren, der Euro schwebt wie ein Heissluftballon, für einen Teil der Menschheit schöne Holiday-Resorts, relativ wenig blutige Konflikte, blühende Rüstungsgeschäfte, viel Anschreibenlassen auf die nächste Generation, noch grossenteils funktionable soziale Systeme, allerdings mit immer mehr von der Politik bedauerten Ausnahme- und Härtefällen, wohlklingende Kirchenglocken an Ostern, opulente Liturgien, prächtige Messgewänder oder auch nüchtern feierliche Gottesdienste. Und im Ofen schmort das Osterlamm. Heute ist die Welt ausnahmsweise in Ordnung. Und die Sonne scheint dazu. Heut ist der perfekte Tag für einen Intakte-Familie-Osterspaziergang. |
19.04.2014 | Elektronische Osterhasen meint : Da sollte man sich vielleicht neu erfinden. Weil sie doch nur alle kleine Egoisten sind. Und sie haben so einen intellektuellen Sprechduktus, der verbrämt, dass letztlich nichts Besonderes los ist. Dass sich Nullkommanullkommanull ergibt. Der ist ja auch Auslaufmodell letzten Endes. Der konnte sich das wahrscheinlich leisten, wenn die Sklaven rumgehopst sind; aber sonst war auch nicht mehr los und es steht lauter Nippes rum. Ganz komisches archäologisches Studium ist im Grunde genommen auch so was. Eine NippesWissenschaft. Ich habe keine Sushikultur. Ich kann bestimmte Sachen mich einfach nicht anpassen. Und www.ichbinderDepp.juchee. Vielen Dank für das Gespräch. Mir fällt gerade eine Zeitungsschlagzeile auf. Die No-Future-Generation? Meine Zukunft. „Meine Fehler. Meine Zukunft“, die Schlagzeile der heutigen AZ, ja, sie bangt zurecht um ihre Zukunft, die Münchengesichtige. Aber der Titel meint nicht die AZige Zukunft, die möglicherweise auch nur noch ein paar Wochen dauern wird. Mit solchen Schlagzeilen wohl kaum länger. Es geht auch nicht um die Zukunft Münchens, eventuell ohne AZ und dafür mit OB Reiter. Nein, es geht, man glaubt es kaum, als ob das jedermann brennend zu interessieren habe, um die Zukunft des abtretenden OBs. Möge er gottbefohlen über die Dörfer tingeln mit seinem Double und dem Kabarettprogramm, da ist doch nichts einzuwenden dagegen, das machen abgehalfterte Fernsehstars auch, Tournee nennt man das. Aber den Leser interessiert doch, wie das München-Gesicht künftig aussehen wird, vielleicht mit einer Doppelspitze Reiter-Schmid und ohne AZ; die möchten wir besser kennen lernen, jetzt mit den ersten konkreten Taten und nicht mit Wahlkampfwerbung; denen sollte man eine Chance geben mit der Hinterlassenschaft ihres Vorgängers etwas anzufangen. Leicht ist es nicht. Die Entwicklung in der Stadt ist atemberaubend schnell geworden; wie im Schleudergang werden die Alten und die mit bescheideneren Einkommen aus der City vertrieben; das Gesicht der Innenstadt leidet ehe schon länger unter dem Verlust von AZ und SZ, die aus der City rausgeschleudert worden und dem Label-Kult gewichen sind. Labels, Flagship-Stores, Marken, Brands, die werden die City immer mehr prägen. No difference ob Mingha, Milan, Teheran, Meran, Oslo oder Malaga. Die Zeit der Individualisten ist vorbei. Die Kultur wird zur Markenkultur. Tempora mutantur. Was interessiert da die Zukunft eines OBs, der sein Büro praktisch schon geräumt hat? Die OBs kommen und gehen, das Glockenspiel bleibt. Das ist die moderne Touristenandacht, der grosse Aha-Moment von Tausenden, wenn die Figuren ihren RingelReihen anfangen. Was sie nach ihrem Abgang machen, das interessiert nicht. Das Mechanische fasziniert, die Vergänglichkeit, dass nichts bleibt wie es ist, dass auf jeden Auftritt der Abtritt erfolgt. So legen die elektronischen Osterhasen gegen jede altmodische Identitätsstiftung überall ihre Eier. Und der Geist muss nach dem Ende der Zeitungen neue Wege finden. |
19.04.2014 | Noch so 'n Karianer meint : Rud Kar El |
18.04.2014 | Kar Frei Tag meint : Kar Frei Tag / Car Frei Tag / Car Free Tag / Car Free Day / Care Free Day /
Internet Free Day / Kram Frei Tag / Cure Free Day / Kare Frei Tag / Karf Reit AG /
Scar Free Day / Karf Rei Tag // Tag Täg Khar Farei / Tag Täg / Khra Pfarrei / Karpfentag /
Arpfenkarg / Karger Arpfen Tag / Freier Kar / Freies Kar / Freies Karst / Karsten Frei /
Freitag Ark / Curfew Tag / Few Frei Tag / Fuel Frei Tag Kargenda / Der Christen Kar / Spar Kar Frei Tag / Oekonomisierung des Karfreitag / Stadardisierung des Karfreitags / Die Entfernung des Kar
aus diesem besonderen Freitag / Semana Santa / KarfreitagsShopping / Karfreitags frei /
Freikarfreitag / Karfrei Freitag / Elementares Kar / Karfreiteln und karfrein / Wer kennt noch
den, die oder das Kar? / Kar Sten / Kar oder Nicht-Kar, Hauptsache frei / Sich freikarn / Den Kar in den Feiertag fahren / Car Toon zum Karfrei zum Carfree Day / Autofreier Kartag / Die Karwoche ist kein Synonym für die schwäbische Kehrwoche / Die Heiligkeit verloren des Kar / Legende des Kar Frei Tag / Dass Car Amouche / Karfreuden / Karleiden / Die Liebe der Christen zum Leiden und zur Qual / Die Faszination durch das Kar / Andere sich opfern lassen / Qualersatz / KarErsatz / Karers Atz / Car Pe Diem / Carpe Kar / Carpe Car Men / Das Kar der Karolinger / Kar-Garantie / Jährliche Renaissance der/des Kar / Die Hasen sind ja nur die heidnische Zutat / Kar Toffeln am Karf Reitag /
Kar Bonbon / Karbon Bonbon / Kar Ismatisch (Jesus was) / In Kar Antäne / Kar Go! / Kar Go Lifter /
Kar Dio Loge / Kar Dio Logie / Hat Car Penter einen KarFilm gedreht? / Kar Busier? / Kar Fiol / Kar Wendel / Wong Kar Wai / Kar ne Val / Hoch Kar Ätiger Feiertag / Car an d'Ache / Kar Acho /
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17.04.2014 | Fünf Vor meint : Fünf vor Klimawandel werden die Osterstaufahrer im Stau über den Klimawandel, den sie bei laufenden Motoren betreiben, nachdenken können; wenn er vollbracht ist, der vielbeschworene Klimawandel, dann braucht Ostern keiner mehr in Süden fahren, dann legen wir uns in München unter Palmen. // Fünf vor Abtritt vom Amt lässt der Münchner Noch-OB nochmals seine blendenden Beziehungen zur Presse spielen (er will offenbar einen schlechten Eindruck hinterlassen), um seinen Nachfolger zu bashen für den holprigen Einstieg ins Amt, seinen Wunschnachfolger, den er nur so halbherzig aufgebaut hat und basht seine Partei ohne feigerweise Verantwortliche zu nennen, die Partei, die ihm vor Jahren den roten Teppich zu seinem königlichen Amte gelegt hat und versucht gleichzeitig sich selbst in strahlendem Lichte erscheinen zu lassen mit dem Vergleich zum Abschneiden der Münchner SPD bei den Landtagswahlen (tz). // Kurz vorm Zusammenbruch der Ökonomie in seinem Lande, dreht der russische Knallkopp fast durch, befeuert einen bescheuerten Nationalismus und verrennt sich unverhohlen in ungebremster Zündelei in der Ostukraine. Wie umgehen mit Knallköppen? // Kurz vor Erlöschen der Existenz erhöht die AZ die Preise um satte zwei Drittel (für die Beerdigungskosten?), von 60 Cent auf einen Euro (SZ), was durchaus angemessen ist, was aber dazu führen dürfte, dass die deutschen Billigheimer in dieses Blatt in noch grösserer Zahl gratis im Internet reinschauen werden. Und der tz-Verkäufer freut sich schon jetzt auf ein besser gehendes Geschäft. // Fünf vor verknorztem deutschem Filmpreis tun die Vereinsheimer wieder brav ihre Lolatour ankündigen. So als ob es nicht die Lächerlichkeit selbst sei, über den Begünstigten eines geldwerten staatlichen Preises ein Gremium potentieller Empfänger selbst entscheiden zu lassen. Der Filmpreis der Welt, der sich selbst (und den Staat und das Staatsvolk dazu und auch die Zukunft des Filmes) am meisten verarscht. Leider hat die kritische Filmpresse längst kapituliert vor dieser teuren Selbstbefriedigung auf Staatskosten. // Fünf vor Brechen aller Einwanderungsdämme fällt den boomenden Cities und den boomenden Ländern Europas gar nichts ein gegen den anschwellenden Migrantenstrom. Weiter werden brutale Hühnerfabriken von gewinngierigen Hühnerbaronen und der Export von Pfui-Abfall-Hühnerfleisch nach Afrika subventioniert, die dort die Entstehung einer sinnvollen Landwirtschaft untergraben. // Fünf vor Zusammenbruch des Rentensystems durch die pilzhaft sich verändernde Alterspyramide fällt der Bundesregierung grade mal eine „Reform“ ein, die die verheerenden Folgen dieses Pyramidenpilzes noch beschleunigt. // Fünf vor tut die Menschheit so, als ob sie alles auf die lange Bank schieben kann.
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16.04.2014 | Heidensp Ass meint : Einen Heidenspass macht sich der Russe daraus, die Ukraine aufzumischen. Und der Westen guckt blöd aus der Wäsche. Mit Garantie kann gesagt werden, dass Putin sich persönlich um alles kümmert. So wie er sich in seinem Sotschi-Flop um alles persönlich gekümmert hat. Bis ins Detail. Es würde nicht verwundern, wenn jemand seinen Terminkalender zu Gesicht bekäme und da sehr geheime Besprechungen zu finden wären, „wg. Eroberung Ukraine“ beispielsweise, „Thema unidentifizierbare Fantasieuniformen“, „wie führe ich einen unerklärten Krieg?“, „wie leicht der Westen zu täuschen ist“. Es würde weiter nicht verwundern, wenn der Russe höchstpersönlich sich einen Spass draus machen würde, bei einem dieser Stürme auf öffentliche Gebäude in der Ostukraine, vermummt natürlich, da kann man ihm nichts nachweisen, mitzutun. Adäquate Antwort auf das Spiel des Russen wäre im Westen die Veröffentlichung eines Fotos eines vermummten Stürmers mit der Behauptung, das sei Putin. Da soll er erst mal das Gegenteil beweisen. Solche Aktion würde jedenfalls zu seinem Charakter perfekt passen. Im Geheimen, da ist er in seinem Metier. In der Staatskunst, da versagt er vollkommen. Dieses Defizit will er mit pseudokriegerischen Aktionen kompensieren. Und der Westen guckt blöd aus der Wäsche. Der Westen will es nicht wahrhaben. Der Westen scheint da so korrekt. Und genau diese Korrektheit verarscht der Russe nach Kanten, mit dieser Korrektheit spielt er Va banque. Manche bewundern ihn sogar dafür. Nun, die Kunst der Vermummung, die beherrscht er durchaus, auch wenn sie sich gelegentlich als Kunst der Oberkörperentblössung darbietet. Aber der Westen guckt blöd aus der Wäsche. Er will es nicht sehen, dass der Russe persönlich hinter all diesem steckt und dass es ihm einen Heidenspass macht, den Aufstand bis ins Detail mit zu planen. Siehe Sotschi. Der Russe hält die westliche Diplomatie auf Trab. Und macht sich einen Heidenspass draus. Sicher, selbst wenn der Westen sich das klar machte, sich dieses Täuschungsspiel klar machte, es machte ihn nicht unbedingt weniger ratlos. Aber vielleicht würde es ihm psychisch helfen, ethisch helfen, zu einer treffenderen Sprache dem Russen gegenüber helfen. Vielleicht sollte der Westen auch ein bisschen Spiele treiben. Und dem Herrn in Russland laut zu rufen, hören Sie auf mit diesen Spielen, wir wissen es, dass Sie persönlich diese antreiben, dass Sie persönlich hinter allem stecken. Machen Sie uns nichts vor. Was wollen Sie erreichen damit? Glauben Sie wirklich, die Welt lässt sich noch so altmodisch verarschen? Vielleicht haben westliche Geheimdienste längst die Beweise, wie tief der Russe in die Zündelei in der Ukraine verstrickt ist, dass er persönlich der Motor ist. Und die westlichen Politiker haben Schiss, das laut zu sagen. Dann sind allerdings sie zu rügen. Denn das müssen sie sehen, dass Diplomatie beim Russen längst nicht mehr hilft. Andererseits kommt, und das ist richtig, der Einsatz militärischer Mittel nicht in Frage. Das würde zu furchtbaren Blutbädern führen – und würde am Ende die Parteien nicht davor bewahren, eine Lösung zu finden. |
15.04.2014 | Böszi Nation meint : Die Böszination oder die Faszination durch das Böse. Der erliegen zur Zeit wieder viele. Wie magisch zieht es unser Interesse an, wenn einer unsere Regeln bricht, vor allem wenn er noch grinst dabei, wie der Russe es gerade mit der Krim gemacht hat und wie er es jetzt krimgeschult noch effizienter mit dem ersten Zipfel Ukraine bereits erfolgreich begonnen hat. Und wie den Herrn Biedermann beim Max Frisch seine Brandstifter nicht nur faszinieren, sondern er sie auch noch unterbringt bei sich, guckt der europäische Biedermann fasziniert zu und will es nicht glauben, was der GrinseZündler im Osten so treibt. Nein, doch nicht im eigenen Haus. Im Europäischen Haus. Hier gelten andere Regeln. Hier gelten (meist) Menschenrecht und Völkerrecht und Demokratie. So steht es in der Hausordnung. Da kommt so einer dahergelatscht, missachtet diese Ordnung zielstrebig, bringt dem Herrn Biedermann sein schönes Häuschen und Gärtchen durcheinander; aber der Herr Biedermann ist vor lauter Faszination nicht in der Lage, den Penetrator des Grundstückes zu verweisen. Der Herr Biedermann checkt wahrscheinlich gar nichts in diesem Fall. Er war so mit Bedacht auf Bau, Ausbau, Pflege, Währungsrettung seines Fachwerkhäuschens beschäftigt, dass er diese Aktivität als allgemeingültige Regel vorausgesetzt hat, dass er die Geschichte von der Völkerwanderung, von umherziehenden Habenichtsen, die sich da bedienen, wo es was zu holen gibt, vollständig vergessen hat. Wobei er allerdings beim Bau seines Häuschens auch nicht einen allzu weiten Horizont bewiesen hat, wo die Materialien herkommen, wie er seinen Reichtum, dem er die Möglichkeit zum Hausbau zu verdanken hat, zusammengeschustert hat, wie er eben doch mehr in der ganzen Welt verankert ist, als seine Hausidylle vermuten lässt. Ein bisschen hat Herr Biedermann sich schon in seiner Traumwelt verloren; ist gar mit ein paar Währungsproblemen selber ins Straucheln geraten, hat selbst den weiteren Hausausbau gefährdet - und jetzt dies. Jetzt so einen Brandstifter praktisch unterm eigenen Dach. Nein, da sind wir nicht vorbereitet. Wir haben uns eine friedliche Welt eingerichtet. Und wir haben hässliche Erinnerungen an die Anwendung roher Gewalt. Das wollen wir nicht mehr. Wobei unserem Hausbau allerdings der Verkauf von Mitteln zur Anwendung von Gewalt, von Rüstungsgütern und Rüstungstechnologie nämlich schon sehr zugute kommt. Dadurch können wir uns eine schöneres Bad leisten oder einen grösseren Salon. Und jetzt das. Es kann der brävste Mensch nicht in Frieden leben, wenn der böse Nachbar es nicht will. Dumm am bösen Nachbarn ist ja, dass er sich nicht genügend beachtet fühlt, dass er sich minderwertig vorkommt, dass er zu wenig Eigenleben hat, sich darum ständig an uns und unserem Gärtchen und an unserem Hausbau orientiert; alles ganz genau beobachtet, versucht unsere Schwächen zu eruieren, um uns dann daran zu kitzeln und zu beunruhigen. Das ist seine ihn behindernde Schlagseite. Er möchte wahrgenommen werden, aber er findet keinen Frieden mit sich; er reagiert wie ein kleines Kind, das sich ständig den Erwachsenen in den Weg stellt, was sie zur Weissglut treibt; damit sie womöglich mit unbedachtem Handeln sich selbst ins Unrecht setzten. Das ändert nichts daran, dass er (politisch gesehen) ein Baby ist, nicht verantwortlich erwachsen handelt. Die Erwachsenen brauchen jetzt viel Coolness, um ruhig zu bleiben, sich nicht selbst ins Unrecht zu setzen. Nur eine soll sich keine Illusion machen bei der ganzen Chose, das ist die Ukraine selbst. Sie soll sich ganz klar sein, dass an ihr weder der Russe noch der Europäer ein Interesse hat. Sie ist beiden scheissegal, so egal wie ihnen einsten Afghanistan war; sie ist wie überhängendes Geäst von fremdem Grund; das sollten sich die Ukrainer bewusst machen; nur so können sie sich vielleicht davor bewahren, dass es ihnen bald schon so dreckig geht wie den Syrern. Aber vermutlich sind auch sie nur Menschen, die sich eingerichtet haben in lieb gewordenen Ressentiments, Abhängigkeiten und Bequemlichkeiten und die lieber Spielball sind als selbst einen Ball zu schiessen. |
14.04.2014 | Schwer Fallen Zu Sehen meint : Der Kanzlerin fällt es nicht schwer zu sehen, dass es den Arbeitslosen in Griechenland schwer fällt, die Fortschritte in der wirtschaftlichen Lage zu sehen, die sie sieht. Sie hätte auch sagen können: wisst, ich lebe in einer völlig anderen Welt als ihr. Ich lebe in einer Welt, die gewaltige, milliardenteure Anstrengungen unternimmt, sich die Welt so zurechtzulegen, dass sie für die nächsten Wahlen als attraktiv zu vermitteln ist. Dass ich erzählen kann, ich lebe in der besten aller möglichen Welten und ihr somit auch. Ich lebe in einer Welt, die mit der Vertuschung der Schäden, die sie anrichtet und angerichtet hat, mehr als voll beschäftigt ist. Darum fällt es mir nicht schwer zu sehen, dass es den armen Tröpfen in Griechenland schwer fällt, das zu sehen, was ich sehe. Dem der nicht sieht, hilft nur der Glaube. Und vor Ostern vermittle ich Euch frohe Botschaft. Wir haben es mit x buchhalterischen Tricks geschafft, dass die Investoren wieder zutrauen in Eure Wirtschaft haben. Die Kosten dafür, die werden erst viel später, erst auf die nächsten Generationen anfallen. Aber das brauche ich Euch ja nicht laut verkünden, wie beschissen trotz dieser paar Frühlingsblümlein Eure Lage ist. Und wir haben auch keinerlei Interesse, dass uns in irgend einem industriellen Produktionsbereich Konkurrenz erwächst, dass unsere Banken, die fahrlässig mit Ausleihen Euer bis vor kurzem vom Nepotismus verseuchtes Land beschenkt haben, jetzt unter den negativen Folgen zu leiden haben; wir brauchen viel buchhalterisches Brimborium, das wir euch en Detail gar nicht erklären wollen, um euch zu predigen, wie gut es Euch bereits geht. Weil unsere Angst vor den Folgen unseres eigenen Handelns, des Handelns unserer politischen Vorgänger, des Leichtsinns, mit dem wir Euch in den Euroraum aufgenommen haben, die sind so enorm, dass wir sozusagen aus Notlage und wohlbegründeter Angst vor aufkeimendem Nationalismus alles unternehmen, um Euch Hoffnung zu geben. Ihr müsst nur glauben. Ich bin Pastorentochter. Ich verkündige das Wort. Ich bin die Retterin Deutschlands und damit Europas. Irgendwer muss leider für diese Rettung bezahlen. Aber dafür können wir ja nicht die Reichen zur Rechenschaft ziehen, die brauchen wir weiter als Abnehmer unserer die Atmosphäre und das Klima versauenden Luxuslimousinen, unserer wertvollen Arbeitsplätze wegen und da haben wir gedacht, ihr die arbeitslosen Griechen kommt zur Bezahlung der ganzen Scheisse am ehesten in Betracht, denn ihr habt ja eh nichts zu tun. Und ich weiss wirklich, wie schwer es Euch fällt, das alles zu sehen. Aber glaubt mir, ihr handelt rechtschaffen damit, mit Eurem Unglück zufrieden zu sein, es ist der Beitrag zu einer besseren Welt für mich und Deutschland. Es werde Ostern. |
13.04.2014 | Handy Words XVI meint : Hey Baby, du musst mir noch sagen, wie du das eine Ding hingedudelt haben willst. Das ist natürlich kein Dauerzustand. I bin i zehn Minuten wieder do, wo mir gestern waren, beim Vinzenz. Also ich drück da auf irgendwas drauf. Wenn du angemeldet bist, kannst du Marken kaufen und dann musst du dich einschreiben für irgendwelche Aktivitäten. Das ist das Sinnhafte, ja das ist gut, mit „purpose“ sagen wir. Das ist nicht Ironie, das ist total ernst gemeint. Nein, nein, statt Tanzkurs. Nein, habe ich noch nicht, hab ich noch nicht, ich melde mich gleich in zehn Minuten. Yes, I know, what's going on? Weil am Sonntag war der Club ja noch auf. Ja, abends hat's wieder geklappt. Es geht mir besser, drum sag ich dir Bescheid, dass ich morgen komm. Du hattest doch das Fahrrad gekauft. Und der Ball kommt immer wieder? Ihr Mitarbeiter hat sich sehr gut gemacht. Weil sie meist Argumente haben, allein hinzugehen; ich wollt nur deine Stimme hören. Ich war mir nicht sicher, wo ich genau aufbauen werd. Ich ärger mich ein bisschen über mich selber, dass ich das. Und dann hat er nochmal geschrieben und dann hat er nix ghört und so. Wie heisst sie? Ich hab schon gesagt, dass wir am Ende der Sendung so ein paar, so ein paar Bilder. Deutsche Aktenvernichtung. Geflogen bin, damit ich auch pünktlich um sechs da bin. Jetzt geh ich noch zum Lidl und dann komm ich. Das ist ja das Grundsätzliche. Ich bin in München, ich bin mit dem Radl unterwegs. Ach, ihr seid schon unterwegs, dann sehen wir uns ja gar nicht. Cuvilleesstrasse im Keller, da müssen ma des Gitter wieder hinmachen. Bis Januar Februar kann ich da ausziehen. Ach so, ich darf nicht mit, ich wusste nicht, dass er nicht mitfliegt. Ach so, ich hab mir keinen Kopf gemacht, ich dachte schon, dass du im Stress bist. Das war ungefähr ne halbe Stunde, bevor der neue Termin stattgefunden hat. Das hab ich nicht geschafft, ich bin zwischendurch immer irgendwo eingetaucht worden. Also wir zwei unterhalten uns ja nur übern Anrufbeantworter, das is 'n Wahnsinn. Auf jeden Fall, auf jeden Fall, Wochenende haben wir uns alle verdient.
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12.04.2014 | Street Words LXXXVIII meint :
Wenns vorbei ist, ists vorbei. Jezad samma aba sauba beinand, mein Liaba. Vielleicht schliess i mi doo aa, weil i wollt ned donnerstag fahren. Der Tag ist so oder so im Eimer, grad Wurscht. Starke Mannschaft, starke Leistung. Im selektiven Wholesale schlummert. Da war keine Emotion drin. Das war mir komplett klar, du kannst es zwar nicht erklären. Du kennst des doch, warum laufen wir mitten auf der Strasse, jetzt bitte? Vorzeitiger Samenerguss ist behandelbar. Helle Freude erleben. München mischt mit. Kann man behilflich sein? Hallo, möchten Sie ein Pflegegeschenk vom Bodyshop, heute zum Valentinstag? Altötting, die Hauptstadt von Bayern. Also üfr Kinder ist der perfekt, der musste dann so Wege und reparieren. Was machama jetzd, gehma nach Hause, oder? Hast du die selbst ausgesucht? Jemandem das Herz öffnen. Und dann noch mal 150 Euro für Schuhe. Der wahrscheinlich sicherste Ort der Welt. Also das macht man hier doch nicht, das ist eine städtische Anlage. Unterm Strich uzahlst du mehr Heizung und Energie, wenn du nicht lüftest. Viele ältere Leute, die unbedingt junge Katzen haben wollen. Sei PIPPI nicht Annika. Kumme glei. Alles mus schweer sein. Könnte ja, das könnte funktionieren. Diue hab i da herumgescheucht. Er macht die richtig an, so richtig pervers. Ich komme heim und reg mi ch auf. Mid da Unterhos un am Leiberl bin i di ganze Nacht umenand ggangn. Was interessieren die ganzen Stastistiken, wenn nachher die Titel nicht da sind. Wir lernen noch vorwärts, rückwärts, seitwärts, ran, Hackspitze hoch das Bein. Da hab ich auch schon überlegt, ob ich da mla hinge, Wirbelsäulenzentrum, die haben manchmal Schnuppertage, kann nichts schaden, wenn das nichts kostet. Das Lustige war, ich war grad beim Bieseln und denk mir aso, wo is denn mein Frühstück. I mecht essen , Schnitzel mit Kartoffelsalat, des is mein Alterssex. Die sieht mit Taucherbrille so bescheuert aus, die eine aus unserem Haus. Natürlich ist es Scheisse, was sie da gemacht haben. Oder woanders im Kino. Je früher, desto besser. Doutzen Kroes for REPEAT cashmere. Jo, des war natürli der Oberkracher gwehn do.
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11.04.2014 | AZ II meint : Die AZ vor dem Verschwinden. Alle wollen sie lesen, keiner will sie bezahlen. Das ist das Problem. Nicht nur für die AZ. Insofern ist die AZ auch ein Testfall. München würde definitiv ein Gesicht, ein prägendes Gesicht verlieren, wenn die AZ verschwände. Man mag sie mal, mal mag man sie weniger. Aber immer liest man zumindest die Schlagzeilen und schaut dann doch rein. Freut sich über den Wettbewerb mit der tz, wobei auch die Bild noch ihren Kommentar abgeben muss, das toleriert man grosszügig. Dieser Wettbewerb der Blätter hat inzwischen auch zu einer erklecklichen Kommentarkultur der beiden Blätter geführt. Was in der immer wilderen Internetwelt wohl auch als wichtiger Orientierungspunkt wahrgenommen werden dürfte. Was würde aus dieser Kultur werden, wenn der Wettbewerb wegfiele. Wenn die tz zur Monopolzeitung im Boulevardbereich würde? Sie lässt schon mal vorsorglich ganze Plakatwände mit ihrem Signet bekleben. Es würde dann wahrscheinlich so langweilig werden, wie die GroKo in Berlin. Ein grosse Masse walkt über wichtige Probleme hinweg, tut so, als sei sie alleinseligmachend und Kritik braucht sie eh nicht. Vielleicht bringt diese Schaudervision einige vermögende Münchner zur Erkenntnis, dass die AZ eben bezahlt werden muss, von wem auch immer, und da wäre es doch besser, wenn Münchner dafür sorgen, ein Modell zu finden, wie die AZ sich wieder selber tragen kann. Denn alle wollen die AZ lesen. Aber keiner will bezahlen dafür. Die Kultur prägt das Gesicht einer Stadt. Und auch für das Feuilleton wird die AZ immer wieder gelobt. Nehmen wir die Film- und Fernsehkritik. Was wäre München ohne Ponkie. Was wäre die deutsche Film- und Fernsehwelt ohne Ponkie und ohne alle jene, für die sie Massstäbe setzte und die sich von ihr animieren und inspirieren, die Augen öffnen lassen. Wöchentlich kommen inzwischen ein Dutzend und mehr Filme ins Kino. Allein diese Woche bespricht die AZ ein halbes Dutzend der Neuerscheinungen und gibt Kurzzusammenfassungen von einigen weiteren. Die tz hat schon angefangen darauf zu verzichten, sich auf Sternchenverteilerei zu reduzieren, wie Schulnoten. Die SZ bespricht auf ihrer Filmseite vielleicht maximal drei neu in die Kinos kommende Filme. Aber seit einiger Zeit übt sie sich in Vollständigkeit mit Kurzreviews der neuen Filme, 10 sind es diese Woche. Da könnte die AZ durchaus Impulsgeber gewesen sein. Filme brauchen Besprechungen. Und auch Besprechungen brauchen Konkurrenz. Die gibt es mittlerweile auch zwischen Zeitungen und Internet, zumindest Resonanzen, wenn auch keiner ausdrücklich auf den anderen verweist. Das Internet versucht mit Schnelligkeit den Zeitungen zuvorzukommen. Ob das ein sinniger Wettbewerb ist? Dürfte auch ein Grund für die vielen Sperrfristen sein. Was aber, wenn die Printmedien eines nach dem anderen den Geist aufgibt? Wenn es in München keine Zeitungskästen mehr gibt? Wenn es im Internet folglicherweise auch keine Zeitungen mehr gibt? Das sollten sich alles überlegen, die gerne Zeitung lesen, haptisch oder elektronisch, die aber nichts bezahlen wollen dafür. Und zwar sollten sie es sich bald überlegen, denn wenn die Zeitungen einmal weg sind, so dürften sie nicht so schnell wieder kommen. Die AZ ist also ein grundsätzlicher Testfall darüber, wie Öffentlichkeit sich in Zukunft trotz elektronischer Medien verbindlich artikulieren will. Wie viel ihr das Wert ist. Ob sie bereit ist, etwas dafür zu bezahlen. Es wird einem schier schlecht bei dem Gedanken, dass die rumpeligen Zeitungskästen aus dem Strassenbild verschwinden sollen, dass die Strassenverkäufer am Abend die Zeitungen von morgen in den Sperrengeschossen der U-Bahn und in den Restaurants nicht mehr anbieten sollten, was für öde Abende. |
10.04.2014 | AZ I meint : Alle wollen die AZ, aber keiner will sie bezahlen. Der Satz kann ausgeweitet werden: alle wollen die Zeitung lesen, aber keiner will sie mehr bezahlen. Denn im Internet bekommt er sie umsonst. Bei der AZ ist der Satz zur Zeit bedrohlich akut, denn das Verschwinden der Zeitung steht Ende Mai bevor, wenn sich kein Investor findet, welch schreckliches Wort, welch zeitungswidriges Wort, sagen wir so: wenn sich keine Auffanggesellschaft gründet, vielleicht am ehesten aus München- und gesellschaftsbewussten Bürgern, die plötzlich merken, was ihnen fehlt, wenn die AZ aus dem Stadtbild verschwindet. Denn das wird auffälliger sein, als wenn der scheidende OB verschwindet. Es wird aus den rumpeligen Zeitungskästen, die das Strassenbild überall in Gruppen zieren, je einer verschwinden. In München war die Konkurrenz der Zeitungen immer schon mörderisch. Hier die AZ und die SZ und da tz und Merkur. Mörderisch dadurch, dass keiner Zeitungskästen aufstellen will, die die Zeitung nur hergeben, wenn man die entsprechenden Münzen einwirft, nur die SZ hat solche Kästen. Die anderen aber nicht. Neu ist seit einiger Zeit auch die FAZ dazugekommen. Auch sie kann man ganz leicht ohne zu bezahlen oder mit wenigen, kleinen Münzen, um so zu tun also ob, entnommen werden. Mörderischer Widerspruch für die Zeitungen: jede entnommene Zeitung gilt als verkauft, kann also die Werbeerlöse steigern. Jede nicht entnommene Zeitung gilt als nicht verkauft und kann die Werbeerlöse stagnieren oder sinken lassen. Aber jede entnommene und nicht bezahlte Zeitung mindert wiederum den Erlös. Und jede im Internet gelesene Zeitung bringt vielleicht ein paar Klicks, aber der Erlös daraus ist dürftig, reicht nicht dafür, die Zeitung zu ernähren. Eine Stadt ohne Zeitungen auf Papier, ist das vorstellbar? Keiner kann, keiner will sich das vorstellen. Das beweisen eindrücklich die täglichen Statements auf der ersten Seite der AZ, die jetzt Münchner Promis jedweder Couleur abgeben. Es war zumindest früher ein bemerkenswertes Phänomen in Schwäbisch Hall. Während der Proben- und Aufführungszeit der Freilichtspiele, von Pfingsten bis in den August hinein, war dort in den Läden immer die AZ erhältlich, weil so viele Schauspieler aus München verpflichtet waren. Den Nicht- oder Noch-Nicht-Münchner hat das sehr beeindruckt. Auch mit welcher Wichtigkeit die Zeitung besorgt und gelesen wurde. Man spürte, da ist etwas, was die Leute unbedingt wollen, was ihnen ganz wichtig erscheint. Daran dürfte sich nicht viel geändert haben. Nur leider will das niemand mehr bezahlen. Die Zeitungen verschwinden aus dem U-Bahn-Bild. Die Leute senken ihre Köpfe über ihre Handys, I-Phones, I-Pads, Laptops. Sie wollen Zeitung lesen, das Interesse verschwindet nicht. Aber sie wollen sie nicht mehr bezahlen. Das ist nicht nur das Problem der AZ. |
09.04.2014 | rocket meint : Diese Energieumlage hat weder mit sozial noch mit Demokratie etwas zu tun, sie ist nicht im sozialdemokratischen Sinne, gar nicht, überhaupt nicht; aber die merken das nicht mal. |
09.04.2014 | Olidari Tät meint : Die Energieumlage und deren Handhabung durch den sozialdemokratischen Vizekanzler ist ein wunderbares Beispiel für die weitverbreitete und selbstverständliche Solidarität in unserem Lande. Die Solidarität des sozialdemokratischen Fussvolkes, das eine relativ grosse Last der Energiewende als kleine Endverbraucher schultert, während Gewinnsicherungs- und -maximierungsbestreben energieintensiver Betriebe und solcher Betriebe, die Energieintensität dem Staat glauben machen können, also der Kanzlerin und dem Vizekanzler, sich von der solidarischen Umlage befreien lassen. Das Argument für diese merkwürdige Olidarität, das jeden Widerstand und jede Logik und jedes Solidargefühl ausser Gefecht setzt, ist das Axiom vom Erhalt von Arbeitsplätze. Das ist der gebetsmühlenhafte Joker gegen jeden Einwand. Wenn wir diese Eisdiele und jenen Handyshop nicht von der Energieumlage ausnehmen, so gehen wertvolle Arbeitsplätze verloren. Die arbeitende Bevölkerung glaubt das Mantra, trägt es mit Fassung und zahlt jedes Jahr noch mehr für den Strom ohne zu murren. Es glaubt dem Eindruck, dass alle diese Ausnahmefirmen nur da sind, um Arbeitsplätze zu schaffen, dass sie ihr ganzes Geschäftsgebaren darauf ausrichten, für sozialdemokratische Wähler Arbeitsplätze zu schaffen. Deshalb müssen diese Herrschaften von der Energieumlage befreit oder teilbefreit werden. Das hat nichts mit verwegener, unverschämter Lobbyarbeit zu tun. Nein, garantiert nicht. Das ist dieser humanistische Impetus zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Allerdings hat noch keiner eine nachvollziehbar Rechnung vorgelegt, dass es dabei wirklich um den Erhalt von Arbeitsplätzen geht, dass diese tatsächlich verloren gingen, wenn die Umlage bezahlt werden müsste, hat keiner nachgeforscht, ob es denen, die hier so scheinheilig die heilige Kuh „Arbeitsplatz“ durch Hintertupfingen treiben, vielleicht doch nur um die Schonung satter Gewinne geht. Die kongeniale Formulierung wäre doch die: Gewinne von Kapitalisten dürfen durch die Energieumlage nicht angetastet werden. Solche Gedanken lässt jedoch das Gotteswort vom Arbeitsplatz nicht zu, wie es sowieso gerne jedes vernünftige Denken zugunsten von Gewinnmaximierung ausschaltet. Es wirkt ja nun so, dass diese von der Energieumlage befreiten Unternehmen, Arbeitsplätze aufrecht erhalten, nur um Arbeitsplätze zu erhalten. Wer das glaubt, stammt auch aus HinterdensiebenBergen, wer glaubt, die Unternehmen würden nicht sowieso, wo immer sie können, Arbeitsplätze abbauen ohngeachtet der Energieumlage, um den Gewinnerwartungen ihrer Anteilseigner, ihrer Börsenspekulanten gerecht zu werden, wer das glaubt, der darf wohl getrost als naiv und einfältig bezeichnet werden. Aber die sozialdemokratischen Wähler, die tragen das alles mit aus staatstragender Verantwortung heraus: sie zahlen immer mehr für den Strom, müssen trotzdem um ihre Arbeitsplätze bangen und füttern mit ihren Verzichten noch zusätzlich das Kasino an den Börsen. Verwunderlich allerdings auch, dass nicht der Handel längst schon lamentiert, die Verbraucher hätten wegen der Energieumlage weniger Geld in den Taschen und würden den Geschäftsgang lähmen. Olle, olle, Olidarität. Olle, olle, Olidarität. Olle, olle, Olidarität. |
08.04.2014 | Zwar Mittendrin meint : Zwar sind wir mittendrin in Europa. Aber die Europawahl, die interessiert uns nicht. Die hat kein Gesicht. Der fehlen die Koordinaten und die Gesichter. Es gibt zwar einen Martin Schulz. Der ist auf SPD-Plakaten zu sehen. Über den ist schon manchmal im politischen Teil zu lesen. Und gar nicht negativ. Aber der ist ungreifbar fern. Es gibt ein CSU-Plakat, da ist der Ministerpräsident drauf und noch ein Typ, der wie Puzzle heisst und genau so ausschaut, wie mit einem klobigen Strich gezeichnet, bestehend aus Schnauz und einer Mähne, die die Adolf-Absicht nicht ganz erfüllen kann. Unidentifizierbares Gemüse. So was nach Europa schicken, damit es dort sich reichlich mit Parlamentsgeld eindeckt, das grenzt schon an Selbstschutz. Die SPD will auf einem Plakat mit dem Thema Mindestlohn die Wähler an die Urne kitzeln. Mindestlohn, stutzen wir, der ist doch gerade eingeführt worden von unserem Furchtbarwort GroKo, dafür nochmal an die Urne rennen, was schon beschlossen ist? Predigt denn der Pfarrer zweimal? Die Grünen schreiben von Klimaschutz, wie will Europa den denn schaffen, wenn wir das nicht mal vor der eigenen Tür erreichen, wenn wir mit unserer Energiewende nur noch mehr CO2 ausstossen? Auch das scheint auf eine Doppel-Moppel-Joggel-Aktion hinauszuführen. Die Grünen wollen ein Europa, in dem niemand untergeht. Sicher ehrenwert, aber ich habe hier ums Überleben zu kämpfen, um überhaupt die steigende Miete noch bezahlen zu können, um die antidemokratische Rundfunkzwangsgebühr aufzubringen (bezahlen müssen aber nicht mitreden dürfen und die Armen müssen proportional weit mehr aufbringen als die Reichen, so ein Drecksgesetz!), um mit der mickrig steigenden Rente klar zu kommen; und jetzt noch an die Urnen gehen, damit die Faulpelze in Brüssel noch weitere, ineffektive Gesetze gegen das Klima erlassen? Grün für ein besseres Europa, hm, heisst es da, sorry, da fehlt mir das Link, das fehlt mir die Verbindung, da fehlt mir der Zusammenhang. Ich lebe in München, in Bayern, in Deutschland und dann erst in Europa. Wer kann schon vier Stufen über die Stockwerke denken. Europa ist schlicht zu weit weg, obwohl wir mittendrin hocken. Europa ist nicht nachvollziehbar. Ihm fehlt das Gesicht. Das ist vielleicht so ein Begriff wie eine Postleitzahl, aber nicht mal in der Adresse spielt Europa eine Rolle. Wie soll es da in der Emotion, im Gefühl eine spielen. Europa ist zwar eine gute Idee, ein geographischer, teils organisatorischer Verbund. Bis jetzt war jedenfalls kein Plakat zu dieser Wahl zu entdecken, was den Bürger nachvollziehbar abholt. Europa ist ein Abstraktum, im Parlament bevölkert von gut dotierten, gschaftlhuberischen Politikern, die hier keiner will, Entsorgungsposten für die Landespolitik. Das sollen wir noch unterstützen? Was sollen wir nach Europa rennen, wir sind doch schon mittendrin? Europa ist von unserer Lebens- und Erfahrungswelt entkoppelt, auch wenn es da und dort hineinfunkt, wenn manche ganz gut abzocken davon. Europa, das sind beschissene Agrarsubventionen, die direkt die Flüchtlingsströme aus Afrika anheizen. Europa, das ist postkoloniale Politik Afrika gegenüber. Europa, das ist menschenverachtende Flüchtlingspolitik, gut, da versuchen immerhin die Grünen, darauf hinzuweisen, auch auf die problematische Genpflanzenpolitik. Aber ansonsten ist Europa viel zu weit weg. Egal, was der Herr Öttinger wieder von sich gibt und sowieso ist Europa doch eh von Deutschland manipuliert, was sollen wir noch zu der Wahl gehen, wenn es um Klima- und Autoindustrieschutz geht, dann legt Deutschland wieder ein Veto ein für den Auto- und gegen den Klimaschutz, Deutschland manipuliert doch so oder so Europa, was sollen wir noch zur Wahl gehen? |
07.04.2014 | Die Kosten Der Inkonsequenz meint : Jetzt kommt die Kumulierung der Kosten der Inkonsequenz zum Beispiel Frankreich gegenüber, was den europäischen Stabilitätspakt betrifft. Die Inkonsequenz, die zur heutigen Bredouille der Bundesregierung führt, ist ein längere Geschichte. Sie geht auf 2003 etwa zurück, als Deutschland unisono mit Frankreich den europäischen Währungs-Stabilitätspakt inkonsequenterweise aufgeweicht hat. In Frankreich war es Jacques Chirac, der inzwischen wegen Veruntreuung öffentlicher Mittel und illegaler Parteifinanzierung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt ist, laut Wikipedia, in Deutschland war es Gerhard Schröder, der bis heute zu nichts verurteilt ist, dem ja auch das heutige Blühen der Bundesrepublik wegen der Agenda, die die jetzige Regierung wieder nach Kräften aufweicht, Rente mit 63, zugeschrieben wird. Und Chirac wurde natürlich nicht wegen Aufweichung der Stabilitätskriterien verurteilt. Seither driften die zwei Ökonomien extrem auseinander, wie innerhalb der Ökonomien Arm und Reich. Polarisierungen, Spaltungen, Spannungen, das sind die Folgen solcher politischer Inkonsequenzen und Inkontinenzen. Eine Folge der Inkonsequenz ist nun die Forderung von Seiten Frankreichs nach weiterer Inkonsequenz. Verschiebe stets auf Morgen, was du heute könntest besorgen. Die Rosskur, die Frankreich bevorsteht, soll Europa eine Einheit aus Vielheit bleiben, die kann man dem eleganten, amourösen Frankreich doch nicht zumuten. Sie darf auf keinen Fall weh tun und irgendwelche Privilegien anrühren. Das Geschrei der Bequemlichkeit und der bequemen Gewohnheit und der Trägheit aus Gewohnheit wird urwaldstark sein. Davor wiederum haben die Politiker Angst wie der Teufel vor dem Weihwasser. Denn sie sind keine Ärzte. Diese würden ja wissen, dass gegen manche Krankheiten eine Kur mit einem kurzen Schmerz das Non-Plus-Ultra ist, auch wenn sie von einem Schrei begleitet wird. Die Politiker haben Angst vor diesem Schrei. Die Ärzte, zumindest von der Art des Film-Medicus, nicht. Die Hoffnung der Politiker ist doch die, den Moment des Schmerzes und der schmerzlichen Behandlung rauszuschieben so lange es geht. Wahlperiodenweise. Es ist dies auch Politiker-Irrsinn, direkt eine Politiker-Psychose zu nennen, die Angst vorm Aufschrei gegen die sinnvolle und konsequente Behandlung. Da handeln sie vollkommen irrational, wie fremdgesteuert. Dabei können sie doch, siehe Schröder, auch wenn sie vom Wahlvolk für ihre Schmerzbehandlung die rote Karte gezeigt bekommen und geschasst werden, mit angenehmen Austragsposten von Putins Gnaden beispielsweise rechnen. Das ist eine Randlustigkeit nebenbei, dass Putin just den Bundeskanzler mit lukrativem Gazprom-Posten begünstigt, der Deutschland zu dem gemacht hat, dass es heute deutlich gegen die Krim-Annektion Stellung beziehen kann. Irgendwie scheint sich die Putinkatze hier in den Schwanz zu beissen; aber die Zögerpolitiker, die Angst vor dem Aufschrei wegen der Konsequenz haben, die tun es ebenfalls. |
06.04.2014 | Fre Iheit meint : Freiheit. Sonntagsfreiheit. Die Freiheit des Sonntags, 6. April 2014. Die Freiheit, liegen zu bleiben. Die Freiheit, frei zu sein. Kein Programm zu machen. Niemandem zur Quote zu verhelfen. Die Kirche leer stehen zu lassen. Die Freiheit zur Zuneigung oder zur Abneigung. Die Freiheit zum Sonnenschirm bei Bewölkung. Die Freiheit, keinen Film zu schauen. Die Freiheit zur Erinnerung, was habe ich diese Woche getan? Die Freiheit zur Hoffnung, was wird nächste Woche besser? Die Freiheit, gar nichts zu müssen. Die Freiheit, gar nichts zu wollen. Die Freiheit, den Frust raushängen zu lassen. Die Freiheit, den Spass zu demonstrieren. Die Freiheit, aufs Nachdenken zu verzichten. Die Freiheit zur Beziehungslosigkeit. Die Freiheit zur Abhängigkeit. Sich die Freiheit vormachen. Sich die Freiheit in den Markenklamotten einreden. Die Freiheit, sich um die Freiheit der anderen zu kümmern. Sich die Freiheit einengen lassen. Der Freiheit als eines Hirngespinstes den Vogel zeigen. Auf der Freiheit bestehen gegen massive Interessen. Die Freiheit zum Vorglühen. Die Freiheit, auf die Zukunft anschreiben zu lassen. Die Freiheit, vom Weg abzubiegen. Die Freiheit zum Gedankenkonstrukt. Die Freiheit, sitzen zu bleiben. Die Freiheit, nicht aufzustehen. Die Freiheit, den Gedanken ganz für sich zu behalten. Mit der Freiheit des Gedankens angeben. Die Freiheit im Schrank verstecken. Die Freiheit in Afghanistan suchen, auf der Krim, in Kenia, in China, in Iran, in Nordkorea, in Israel, in Syrien. Die Freiheit in den Wohlstandsgesellschaften unter die Lupe nehmen. Die Freiheit der freien Gesellschaften röntgen. Die Freiheit auf den Zwangsrundfunk zu verzichten. Die Freiheit zum Verzicht überhaupt. Die Macht der Freiheit des Verzichtes. Die Freiheit zum Stellen von Ansprüchen. Die Freiheit des Automobils. Die Freiheit der Kreditkarte. Die Freiheit des Internets. Die Unfreiheit des Internets. Die Freiheit zum Frühstücksei vom Hühnerbaron. Die Freiheit zum billigen Subventionsfleisch aus der Fleischfabrik. Bedroht die Freiheit, sich nicht für die Europawahl zu interessieren, die Freiheit? Freiheit zum Rausch, zum Plausch, zum Flausch. Die Freiheit der Wahl des Arbeitgebers, der dich aussaugt. Freiheit zur Gesundheit? Freiheit zur Abhängigkeit von Medikamenten, Alkohol, Drogen, Spiel und Sucht. Die Freiheit des Nutztieres. Die Freiheit zum Ruinieren von Körper, Geist und Gesundheit. Die Freiheit zur Fantasie bitte in Grenzen halten. Kalkulation der Kosten von Freiheit. Kalkulation der Kosten von Unfreiheit. Die Freiheit zu Schnaufen, zu Schniefen, zu Gähnen und sich zu Räuspern. Die Freiheit zum „leck mich doch..“. Freiheit zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Freiheit zum Prognostizieren. Freiheit zum Glauben an die Zahlen. 10 Freiheiten, die man nicht leichtsinnig aufgeben sollte. Die Freiheit zum Unsinn und zum Dada. Die Freiheit zur Schlamperei, zur Korruption, zur Trickserei, zur Betrügerei, zur Übervorteilung, zur Steuerersparnis, zum Asozialen. Kann die Freiheit über Nacht kommen? Kann Freiheit morgen sein, wo sie heute nicht ist? Ist Freiheit planbar, machbar oder spontan und ein Zufallstreffer? Ist Freiheit liquidierbar, kann sie an Zahlung gegeben werden? Ist Freiheit eine Chimäre, ein Tagtraum Abwesender? Ist Freiheit manipulier- und verführbar? Ist sie selbst eine Verführung, eine Verlockung, ist sie geliftet, geschönt, eine falsche Versprechung? Freiheit zur Profilierung, Rentabilisierung, Gewinnmaximierung, Arbeitskraftoptimierung. Freiheit zum Texten. Freiheit zur Notdurft. |
05.04.2014 | Heijucha Lustig Ist's meint : Heijucha, lustig ist's in Europa. Während der Musterknabe, besser die Musterlady Alemagna sich anschickt, all die Errungenschaften, die ihm/ihr seine Vorzugsstellung ermöglicht haben, wieder abzuschaffen, so versuchen Italien und Frankreich sich vor Schröderschen Rosskuren/Agenden zu drücken, sie rauszuschieben, in der Hoffnung, was man lang genug liegen lasse, erledige sich erfahrungsgemäss oft ganz von selbst. Deutschland dagegen versucht, immer unsozialer zu werden. Wobei der Umverteilungsfaktor Rundfunkzwangsgebühr, den die hasenfüssigen Ministerpräsidenten unter Berücksichtigung des eigenen Vorteils (ihr Einkommen spürt diese Gebühr kaum) zu einem fragwürdigen Gesetz haben werden lassen unter Unfairbelastung geringer Einkommen knapp jenseits des HartzIV- und Grundsicherungslimits, der kleinere Tropfen auf dem steten Stein der Aushöhlung des sozialen Zusammenhaltes und damit der conditio qua non für eine funktionierende Demokratie sein dürfte im Gegensatz zur Rentenreform, zum Beispiel der Mütterrente, die, wie die SZ die Frankfurter Rundschau heute zitiert: „Diese vermeintliche Wohltat (schafft) enorme Ungerechtigkeiten. Sie lässt die Jungen für die Alten zahlen. Sie diskriminiert den Osten gegenüber dem Westen. Vor allem aber wird die Belohnung der Kindererziehung aus der Rentenkasse skandalös falsch finanziert.: die Aldi-Verkäuferin zahlt dadurch auch für die Mütter des Vorstandschefs. Beamte, Abgeordnete und Selbständige kommen komplett ungeschoren davon“. Warum allerdings so skandalöse Ungerechtigkeiten, die die Schwarmintelligenz einer übersatten Regierungsmehrheit in die Welt setzt, niemand skandalisiert, ist auch verwunderlich, als ob eine Käseglocke über dem wohlständigen Lande installiert sei. Dabei ist gleichzeitig zu lesen, dass immer mehr Leute einen Zweitjob brauchen. Vorbei die Zeiten, als man soziale Errungenschaften wie die 40- oder die 38-Stunden-Woche gepriesen hat. Das wird fei immer lustiger in diesem, unserem Lande und in Europa. Und jetzt sollen wir seiner Rettung zuliebe den Euro auch noch zu Hauf ausgeben, statt ihn für die sich abzeichnend beschissene Rentenzeit zu sparen, wenn wir nicht gerade Beamte oder Minister sind. Damit wir dann garantiert grad gar nichts mehr haben. Heijucha, die Besitzlosigkeit macht frei! Dieser Freiheitsbegriff dürfte allerdings all denjenigen, die vom Staate oder vom Zwangsgebührenrundfunk fette Pensionen für sich raffen, und womöglich als Parlamentarier und Minister nicht mal was zahlen dran, nicht so richtig schmecken. Vielleicht wird just wegen der auch damit ausgelösten gesellschaftlichen Veränderung das fürs Alter kalkulierte angenehme, beamtet/parlamentarische Ruhekissen doch nicht so bequem werden. Denn die Gesellschaft und ihr Denken wird sich mit zunehmendem Riss gezwungenermassen verändern hin zu einem Denken, das keine Verbote hinsichtlich ungedeckter Pensionenschecks mehr kennt. |
04.04.2014 | Kalk Ül meint : Das KrimKalkül von Putin dürfte nicht aufgegangen sein, die wirtschaftlichen und politischen Kosten deutlich höher als der Gewinn. Immerhin scheint dem Schäuble sein Kalkül mit dem Hitlervergleich insofern aufgegangen zu sein, als der Russe ihn sich nicht will bieten lassen, somit einen Rest von Ehrgefühl beweist, woran man in packen könnte. Das Afghanistan-Kalkül der Bundeskanzler Schröder und Merkel ist auch nicht aufgegangen, was immer auch dieses Kalkül der Kanzler, ihrer Minister und der zustimmenden Parlamentarier gewesen sein mag. Sie hinterlassen am Hindukusch ein Desaster, siehe heutige SZ, Thema des Tages „Geisterstadt Kundus“. Tragen Politiker eigentlich eine persönliche Verantwortung für so gravierende Fehlentscheidungen? Man könnte allen, die je für diesen halsbrecherischen, verantwortungslosen Einsatz gestimmt haben (der mit Kundus an die kriegerische Hitlertradition angeschlossen hat, um dem Schäuble seine faule Nuss nochmal zu bemühen), und wenn es nur aus Parteikalkül war, die Pensionen kürzen, das Geld afghanischen Flüchtlingen zugute kommen lassen. Bankiers und Wirtschaftskapitäne werden inzwischen für ihre Untaten vor Gericht gestellt. Wer als Politiker sinnlose Kriegszüge anfängt, gehört genauso angeklagt. Und wer dabei als Mitläufer zustimmt, ebenso. Aber die Kalküle all dieser Politiker dürften aufgehen, sich vor der Verantwortung zu drücken, sie geniessen weiter komfortable Bezüge, sie werden in Ruhe ihre Pensionen, die sie sich ohne eigenen Beitrag vollumfänglich vom Steuerzahler finanzieren lassen, geniessen. Manche Kalküle gehen auf, manche nicht. Geht das Kalkül mit der Eurorettung auf? Bis jetzt konnte es auf jeden Fall den Zusammenkrach der Währung verhindern. Aber es hat hart zu kämpfen mit dem Kalkül der Bequemlichkeit, der Verweigerung zur Veränderung. Lasst uns mehr Zeit, betteln die Franzosen jetzt wieder. Mit dem Kalkül, doch noch um die dringend notwendigen Reformen herumzukommen. Das Kalkül von Millionen von Sparern, mit ihrem Spargroschen oder einer Lebensversicherung sich das Alter erträglich zu gestalten, dürfte jedenfalls von der Draghischen Geldaufblaserei arg in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Kalküle über Jahrzehnte sind so eine Sache. Denn, das wussten schon die alten Griechen, alles ist immer in Bewegung, panta rhei. Uns stehen demographische Erdrutsche bevor. Da dürfte das Kalkulieren selbst für Beamte mit ihren herrlichen Pensionen eines nicht allzu fernen Tages zum VabanqueSpiel werden. Sicher ist inzwischen nur noch die Unsicherheit. Wenn das nicht mal ne verlässliche Grundlage fürs Kalkulieren ist. |
03.04.2014 | Dem Energiewendedenken meint : Dem Energiewendedenken wohnt ein Mangel an Energie inne. Dem Energiegipfel im Kanzleramt aus den versammelten Ministerpräsidenten, dem Umweltminister, der Kanzlerin etc. pp. wohnt ein Mangel an Energie beim Denken inne. Denkklarheit und Denkeinigkeit herrscht darin, dass es gute und schlechte Energie gebe. Die gute, das ist die, zu der die Energieproduktion hingewendet werden soll, das ist die Windenergie, die Sonnenenergie, die Wasserkraftenergie, vielleicht noch Geothermieenergie und Biomassenenergie. Die schlechte Energie, das ist diejenige, die die Umwelt versaut, die den Klimawechsel rasant vorantreibt, die uns Hochsommertage im April beschert und Regenmangel, die Kohleenergie, die schlechte Energie ist diejenige, die die grössten Entsorgungsprobleme bereitet, die Atomenergie. Auf die schlechte Energie soll so weit wie möglich verzichtet werden. Denkeinigkeit auf dem Energiesparmodus herrscht darin, dass wer gute Energie produziert, belohnt werden soll und wer schlechte Energie produziert, nicht. Hier hört die Denkeinigkeit allerdings bereits auf. Hier wäre jetzt ein richtiger Denkenergieschub nötig, ein Modell zu finden, wie die Allgemeinheit das Geld für die Belohnung für die Herstellung von guter Energie gerecht verteilt aufbringen kann. Dieser Denkschub fehlt allerdings bei der Kanzlerin, den Ministerpräsidenten, dem Umweltminister. Bereits an dieser Stelle der Energiewende ermattet das Denken der Beteiligten und weicht einem lächerlichen Gezerre und Gedrängele der Stärkeren: jeder möchte von der Energieumlage profitieren, keiner möchte sie bezahlen. Die Energieumlage scheint diesen Energiewende-Nichtdenkern wie ein Goldesel. Dieser wird gefüttert nach einem nicht so richtig demokratisch gehandhabten Modus. Alle aber möchten ihn melken. Er erscheint den Energiewende-Nichtdenkern wie ein Wunder Gottes oder der Natur. Dieser Goldesel, das sind die Stromverbraucher, egal, ob sie guten oder schlechten Strom verbrauchen, es sind aber nicht die Benzin- oder Heizölverbraucher, die Kohlekraftverbraucher, es sind die Stromverbraucher, unbesehen, welcher Art Strom sie verbrauchen, ob guten oder schlechten. Einige der Stromverbraucher sind allerdings etwas gleicher als die anderen und lassen sich keck von der Energieumlagebezahlung befreien; sieh auch den Kommentar von Anja Timmermann in der AZ. Vielleicht wird diesen Verbrauchern ob der Goldeselfüttertätigkeit, die ihnen inzwischen auferlegt ist, der Strom irgendwann schlicht zu teuer. Und sie werden ernsthaft auf Stromsparmodus schalten. Dann hätte die Energiewende ihr Ziel, zwar auf kompliziertem, denkarmem Wege, irgendwie doch noch erreicht. Und vielleicht gucken dann einige opportunistische Stromwendeprofiteure aus der Röhre, wenn sie ihren Strom und mag er noch so gut sein, gar nicht mehr los werden, weil die Nachfrage ermattet ist. Mehr Energiewendedenkenergie heute zu investieren, wäre von da aus gesehen doch nicht ganz so falsch. |
02.04.2014 | Afrikaverarsche Ist Selbstverarsche meint : Dass Afrikaverarsche Selbstverarsche ist, geht eindeutig aus dem Artikel von Ronen Steinke auf der ersten Seiten des Wirtschaftsteiles der heutigen SZ „Handel mit Afrika – Europäische Arroganz“ hervor. Anlass für den Artikel ist der EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. Steinke nimmt zum Beweis seiner These den Export von Ausschuss-, von C-Ware aus Europas hochsubventionierten Hühnerfabriken zu Dumpingpreisen nach West-Afrika, nach Angola, die dort die afrikanischen Landwirte in die Knie zwingen, auf einen Satz verkürzt. Die Folgerungen daraus dürften klar sein: kein Erblühen der dortigen Landwirtschaft, kein Wachsen eines guten Boden für Demokratie und Selbständigkeit und über ein paar Stufen weiter gedacht: kein Wachsen von Wirtschaftskraft, von der wiederum der freie Handel mit Europa profitieren würde, wobei der Profit der Europäer vermutlich nochmal deutlich grösser ausfallen würde als der der Afrikaner. Mithin betreiben die Europäer mit dieser Hühnersubventionspolitik auch Selbstbeschneidungspolitik, abgesehen von den Impulsen, den die sich nicht verbessernde Lage in Afrika auf die Ankurbelung der Flüchtlingsströme ausübt, was für die Europäer wiederum mit immensen Kosten für Frontex, Eurosur, Abschiebungskosten, Asylkosten und auch Entwicklungshilfekosten verbunden ist. Von dieser europäischen Hühnerpolitik scheinen also vor allem Hühnerfabrikanten die fetten Profiteure zu sein. Koste es, was es wolle, Folgeschäden egal, Hauptsache die europäischen Hühnerfabrikanten werden fett. Was aus dem Steinke-Artikel nur begrenzt hervorgeht, das sind die Namen der Täter dieser selbstmörderischen, europäischen Hühnerpolitik. Einzig die Bundeskanzlerin Angela Merkel wird genannt. Und zwar nicht als eine vehemente Verteidigerin einer weitsichtigeren Hühnerpolitik und dann noch der EU-Kommissar für Landwirtschaft, Daclan Ciolos. Aber um die beiden Figuren herum verstecken sich eine ganze Anzahl namentlich ermittelbarer Täter dieser für Europa und Afrika gleichermassen schädlichen Politik. Das dürften die Hühnerfabrikanten sein und ihre Lobbyorganisationen (werden die von Frau Merkel zum Mittagessen eingeladen? Kriminell genug sind die doch!), die wiederum aus namentlich ermittelbaren Einzeltätern bestehen. Es müsste schon öffentlich bekannt gemacht werden dürfen, wer mit solchen Politikränken der Allgemeinheit schadet. In diesem kleinen Segment der Afrikapolitik geht es immerhin um Subventionen von 150 Millionen Euro im Jahr. Diese werden im Sinne der Fettwerdung der Hühnerbarone und der Verminderung der Zukunftschancen von Europa verbrannt. Afrikaverarsche als Selbstverarsche. |
01.04.2014 | La Defl Ation meint : Sie kriecht rum, ein schlottrig Gespenst, die Deflation. Sie zieht mit magischer Gewalt nach unten wie das Wasser im Ausguss. Und die Ökonomen stimmen ein Klagelied an. Wieso sie so zwingend kommt, das können sie zwar auch nicht erklären, aber dass sie ein Gespenst sei, sehr wohl und vor dem sie Angst hätten. Herr Draghi wird jetzt sehr viel Puste brauchen. Vielleicht ist sie auch nur die Bewegung einer wild gewordenen Schwarmintelligenz. Who knows. Die Deflation verlässt das sinkende Schiff. Denn Draghis Luftkissen waren nur als stabilisierende Massnahme gedacht. Die Gesundung der Volkswirtschaften hätte darunter stattfinden müssen. Aber die aufgeblasene Währung hat nicht das getan, was sie hätte tun müssen, nämlich in produktive Arbeitsplätze investieren, sie hat sich lieber ein neues Kasino gebaut, hat sich lieber an der Börse verjuxt. Kein Aprilscherz. So ist denn die Deflation als zwingende Gegenbewegung gegen dieses Tollhaus zu sehen. Bringt den Sparern ein klein wenig von einer Gerechtigkeit zurück. Und den Rentnern, die in diesem aufgedonnerten Getue nicht mithalten können. Aber schau doch, wie sie heute noch alle geschäftig rennen, die in Lohn und Brot und Business, wie sie ihre Handgepäckköfferchen auf krachenden Rädern über den Gehsteig ziehen. Das kann alles von heute auf morgen vorbei sein. Wie schnell wir vergessen. Wir krisenresistent wir uns glauben. Erinnert sich einer noch an die Verschrottungsprämie. Die hatte zwar nichts mit einer Deflation zu tun. Erinnert sich einer, wie in unseren blühenden Citys jede Menge Geschäft leer standen, nicht zu vermieten waren. Das war noch in diesem Jahrtausend. Das können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen. Dass es so weit wieder kommen könnte, das muss mit allen Mitteln verhindert werden, egal was die Folgen morgen und übermorgen sein werden. Wir sind in einer heissen Phase der Folgen der Krisen von gestern und vorgestern, der Fehlentscheidungen unserer Vorfahren. Wir befinden uns sozusagen in einer überhitzten Phase von Krisenfolgen und der Panik vor weiteren Krisen. Deflation hiesse doch auch, etwas zur Ruhe kommen. Das braucht die Natur, das braucht der Mensch, das braucht eine jede sich entwickelnde Volkswirtschaft, das braucht ein jeder Motor (obwohl im Film „Snowpiercer“, der am Donnerstag in die Kinos kommt, die Lokomotive schon seit 17 Jahren läuft). Und läuft und läuft. Und doch zeigen sich Ermüdungserscheinungen. Materialermüdungen, Inflationsermüdungen. Gibt es etwas auf der Welt oder im Kosmos, was keine Ermüdungen irgendwann zeigt? Kann alles immer so weiter gehen. Sind wir in einer gehetzten Bewegung in Richtung ewiges Leben? Der Eindruck stellt sich ein. Was ist an diesen ganzen Bewegungen Psychologie, was ist Mathematik, was Spieltrieb, was rationales Handeln, was Angst vor dem Tod, was Schwarmverhalten, was masslose Gier und grenzenloser Egoismus, was Atemlosigkeit oder ist irgendwo noch ein Plätzchen fürs Innehalten und Nachdenken? Wenn du's eilig hast, so geh etwas langsamer, und wenn es dir total pressiert, dann halte einen Moment inne, das sollen schon die alten Chinesen gewusst haben. Vielleicht sollte man vor diesem Hintergrund einer sich abzeichnenden Deflation ganz cool ins Auge sehen. Die Natur, der Mensch, die Physik, die verlangen darnach. Gesetz des Pendels? |
31.03.2014 | Vor Lauter Säbelrasseln meint : Vor lauter Säbelrasseln gegen Putin (LeyenKriegsGeheul und Forderung nach Aufrüstung für die Ukraine und die baltischen Staaten, nach verstärkter, aggressiverer Awacs-Überwachung) und vor lauter Hieb- und Stichwahl in München (was manche als langweiligen Wahlkampf bezeichnet haben, könnte auch respektvoll als fairer Wahlkampf bezeichnet werden mit einem Kompliment an alle, die sich dem gestellt haben; andererseits dürfte sich die Kanzlerinnenbeihilfe für den Schwarzen Schmid als ziemlich vergiftet erwiesen haben) ist die Eröffnung der Güterbahnlinie von Chongqing nach Duisburg fast ein bisschen untergegangen. Eine Bahnlinie von Zentralchina über Kasachstan, Weissrussland und Polen bis nach NordrheinWestfalen. Das muss man sich mal vorstellen. Eine neue Dimension. Ein Symbol, ein Krokus für einen eurasischen Wirtschaftsraum. Im Moment allerdings unter Umgehung von Russland. Das passt dann wieder ganz gut zur Säbelrassel- und Drohgebärdenaktivität um Putin. Wobei zu lesen war, die Idee eines solch gewaltigen Wirtschaftsraumes habe Putin schon lange gehabt, sei aber von den Europäern zumindest hinsichtlich einer anzustrebenden Freihandelszone mit Russland, wie sie jetzt mit den USA verhandelt wird, abgelehnt worden. Da müssen die Europäer sich selber an der Nase nehmen statt mit den Waffen zu klirren und mit Kriegsgeheul den Frust abzulassen. Diese Ablehnung des Zieles eines Freihandelsraumes Richtung Osten bis hin zum Pazifik ist umso unverständlicher, als die Erkenntnis über solche Expansionen die ist, dass die, die wirtschaftlich eh schon gut dran sind, davon noch mehr profitieren als die, wie weniger gut dran sind. Die Reichen würden also noch reicherer werden. Diese Vision eines einzigen, gewaltigen, eurasischen Wirtschaftsraumes, die jetzt durch die neueröffnete Bahnlinie, die man gerne als Tourist mal abfahren möchte, neue Nahrung erhält, steht unter dem Vorbehalt der Annahme, dass dieser unser Wohlstand mit all seinen Negativerscheinungen wie Burnouts, Verstärkung der Schere Arm-Reich, Heerscharen von psychisch Kranken wirklich als erhaltens- und vermehrenswert erachtet wird. Andererseits sind keine Bestrebungen erkennbar, diese Art Wohlstandsgesellschaft in Richtung mehr Glück für alle radikal umzukrempeln. Insofern ist also die Ablehnung der Entwicklung eines gemeinsamen, eurasischen Marktes inklusive Russland nicht verständlich. Offensichtlich macht vielen Rabauken Säbelrasseln einfach mehr Spass und mit Rüstungsgütern ist auch gut Geld verdienen und sind (schlechte) Arbeitsplätze zu erhalten oder gar zu schaffen - Säbelrasseln und Kriegsgeheul sind die zwingende Voraussetzung hierfür. |
30.03.2014 | Die Ausgeliehene Stunde Und Der Katzenflohmarkt meint : Heute haben sie uns eine Stunde geklaut. Heute haben wir eine Stunde ausgeliehen. Wem eigentlich? Im Herbst bekommen wir sie, hoffentlich unversehrt und ohne jede Kürzung, zurück. Wie sieht ein Tag mit nur 23 Stunden aus? Wie geht das? Das ist doch gegen den kosmischen Kreislauf. Wer macht überhaupt ein Geschäft damit? Wer macht ein Geschäft mit dem dadurch durcheinander gewirbelten Biorhythmus? Gibt es überhaupt irgendwo im Lande, im Staate einen Menschen, der mal berechnen könnte, oder ein Amt oder ein Computer, wie teuer diese frühlingshafte Stundenausleiherei die Gesellschaft und den Einzelnen zu stehen kommt und wer daran verdient oder einen Vorteil hat? Oder ist das einfach eine gesellschaftliche Gaudi, Uhren statt Däumchen drehen? Vermutlich ist kein Mensch in der Lage, eine Kostennutzenrechnung aufzustellen, geschweige denn, dass einer die Übersicht hätte über die Kosten und allfälligen Gewinn dieser Zeitumstellung. Die ist inzwischen ein Kuriosum in unseren Breiten. Und in München ist Wahltag. Ein Wahltag, dem eine Stunde fehlt. Was bedeutet das für den Gewählten, was bedeutet das für den Wahlverlierer? Was für ein Omen ist das für München? Den Katzenjammer ob all dieser ungelösten Fragen und da sie auch niemand wird beantworten können, ich meine, wer entscheidet überhaupt über dieses Leihgeschäft und setzt es über den Sommer Zinsen und ist es die identische Stunde, die wir im Frühjahr ausgeliehen haben, die wir im Herbst wieder zurückbekommen...?, kein Mensch kann das mehr rational begründen; also den Katzenjammer wegen all dieser ungelösten und ganz offensichtlich unlösbaren Fragen, den kompensieren wir auf dem Katzenflohmarkt. Er wird organisiert vom Bund der Katzenfreunde (bund-der-katzenfreunde.de), findet heute von 10.00 bis 15.00 Uhr im grossen Pfarrsaal St. Michael in Berg am Laim statt, Baumkirchner Strasse 26, (das ist da, wo man theoretisch das schwarze Katzenhäuschen von der SZ sehen können müsste, was dort in der Nähe in den Vorgärten und im Stadtausfransungsgebiet der Hultinscher Strasse sehnsuchtsvoll gegen die Alpen blickt) und bietet gute Ware preiswert, nebst herrlichem Kartoffelsalat und Wiener, Kuchen und Kaffee. Katzen oder andere lebendige Tiere werden allerdings nicht verkauft. Der Erlös kommt herrenlosen Katzen zugute. Der Bund der Katzenfreund übernimmt in München ehrenamtlich eine stadthygienische Aufgabe, die die Stadt zu lösen offenbar nicht gewillt ist, er betreut herrenlose, ausgesetzte Katzen, von denen es mehr gibt als man glauben mag, kastriert sie, um der unkontrollierten Vermehrung solcher Katzenrudel Einhalt zu gebieten; richtet für diese Katzen Futterstellen und Unterschlupf ein oder vermittelt noch junge Kätzchen an vertrauenswürdige Pflegeplätze. Dadurch wird die Gefahr der Verbreitung ansteckender, teils tödlicher Krankheiten deutlich eingeschränkt. Der Bund der Katzenfreunde leistet somit einen aktiven Beitrag für den Tierschutz auch im Sinne des Menschenschutzes, der Sauberkeit der Stadt. Auf dem Flohmarkt gibt es nebst dem leckeren Essensangebot Textilien, Schuhe, Modeschmuck, Bücher, Geschirr, Schallplatten/CDs, Haus- und Elektrokleingeräte. Das wiegt den Ärger mit der dämlichen Stundenausleiherei mehr als auf. |
29.03.2014 | Haben Sie Schon Gewählt? meint : Morgen ist in München OB-Stichwahl. Die berechtigte Angst geht um, dass die Wahlbeteiligung zu Wünschen übrig lässt. Haben Sie schon gewählt? Nö, wir sind zum Brunch verabredet. Nö, den Frühschoppen können wir uns unmöglich entgehen lassen. Nö, Sonntag ist der einzige Tag, wo wir ausschlafen können. Nö, wieso auch, sind doch beide Kandidaten gleich langweilig, war in der Presse zu lesen. Nö, ich versteh sowieso nicht, wieso die beiden Hanseln so nach diesem Posten gieren, wer will schon dem Ude seine Hinterlassenschaft wegräumen? Nö, sicher nicht, ist doch eh egal, die Grosskopferten machen sowieso, was sie wollen. Nö, auf mich hört eh keiner. Nö, ich lass mir doch nicht meinen Sonntag versauen. Nö, bei dem Wetter garantiert nicht. Nö, hab selber kaum was zum Fressen, kann die Miete kaum bezahlen, und dann soll ich diesen Typen noch zu so einem lukrativen Job verhelfen, nö! Nö, den Politikern, die immer erst sich selbst bedienen, denen soll ich noch die Legitimation dazu geben? Nö, unsere Demokratie ist durch und durch faul. Nö, die zocken uns sowieso nur ab. Nö, die faden Figuren können mich nicht hinterm Ofen hervorlocken. Nö, keiner von beiden wird was gegen meine beschissene HartzIV-Situation tun. Nö, die versprechen das Blaue vom Himmel runter und dann gehen sie mit den Immobilienhaien Mittagessen und verkaufen die Stadt. Nö, die können mich alle mal. Nö, fürn Tierschutz setzen die sich doch nicht ein. Nö, wenn ich die wähle, dann muss ich die Fressen die nächsten Jahre noch ständig in der Zeitung sehen, so es da noch Zeitungen gibt. Nö, rutscht mir den Buckel runter, Ihr Politkarrieristen, ohne mich. Nö, die sind alle korrupt, und wenn sie es jetzt nicht sind, dann werden sie's im Amt. Nö, die sind doch nur die Marionetten vom Kapital und der Investoren. Nö, Pustekuchen! Nö, da soll i meine Stimme abgeben und dann schweigen die nächsten Jahre und mir alles gefallen lassen; die Stimme ghört mia, die geb i ned her! Nö, ich komm hier eh unter die Räder. Nö, das Politvolk ist durch und durch verlogen. Nö, da soll i also am heiligen Sonntag früh aufstehen, mich duschen, mich pflegen, mich anständig anziehen, mich mit einem Frühstück stärken, mich auf den Weg machen und dann mich von den Wahlhelfern blöd anglotzen lassen und wie im Gefängnis in einer Art Zelle ein Kreuzerl machen, wozu das alles? Nö, glaubt Ihr echt, das hat was mit Demokratie zu tun? Nö, hör mal, ich bin einer von über einer Million, hastmi! Nö, i lass mi doch ned verarschn. Nö, die können ja nicht mal eins plus eins zusammenzählen, wie sind die erst überfordert beim Auszählen von den Stimmen. Nö, pfeif drauf, ob München Grün oder Gelb oder Blau oder Schwarz, Mingha is no longer Mingha. Nö, die Isar verändert ihren Lauf doch so oder so. Nö, i muss mi echt beherrschen, dass i ned alles auf den Wahlzettel schreib, was in mir brodelt. Nö, nö, nö und nochmals nö, denn ich bin in Nö-ten. Nö, weil ich ein Nö-rgler bin – und das aus gutem Grund. Nö-bel soll die Welt zu Grunde gehen. Nö, weil die sich sowieso alle nur einen vormachen. Nö Comment. Nö-li me tangere. Nö, ich geb meine Likes schon dauernd im Internet ab, da hab ich viel mehr Macht. Nö-men est Ö-men. Nö, und wenn du mir noch so ins Gewissen redest, mein Demokratiegefühl ist tot. |
28.03.2014 | G. Enre meint : „Genre“ jubeln sie alle Vollmond lang in good old Germany, wenn sie wieder mal ein neues, langweiliges Filmförderprodukt vor der absehbaren Pleite retten wollen. Genre. Genre. Genre. Was ist Genre. Das ist so ein schönes Allerwelts- und Filmtraumwort. Es äussert vielleicht die Sehnsucht nach einem Kino, was bewegt, ist jedoch hierzulande öfter als Hilferuf zu verstehen, als Sehnsuchtsbeschreibung in der cineastischen Ödnis der Hochförderlandes. Und jedem schwebt bei diesem Begriff etwas anderes vor, dem einen die italienischen Gialli oder der Italo-Western, dem anderen vielleicht sogar der Film-Noir oder das New-Hollywood oder gar die griechischen Feigen von Siggi Götz. Vielleicht könnte man es so verstehen, dass Genre ein Kino sei, dessen Macher ganz gezielt im Zuschauer Gefühle kitzeln wollen, die bei diesem möglicherweise eingeschlafen sind. Und die Macher machen das, weil sie damit ein Geld verdienen wollen. Weil sie überzeugt sind, mit dem Kitzeln dieser Gefühle ein Bedürfnis der Konsumenten befriedigen zu können. Im Filmhochsubventionsland scheint allerdings der Boden für diese Art von Genre weitgehend ausgetrocknet. Der Begriff des Genres scheint sich hier pervertiert zu haben; denn Genrefilm wird en masse in diesem Lande produziert. Nur dass die Absicht der Macher dabei die ist, die Filmförderer und koproduzierenden Redakteure an ihrem staatlichen Kulturbegriff zu kitzeln, also an ihrem Pflichtbewusstsein, sicher aber nicht an begrabenen oder eingeschlafenen Gefühlen, denn das würde dem Pflichtenheft der Funktionäre widersprechen; just nicht ihre eigenen Gefühle dürfen entscheiden, ob ein Film gemacht wird; denn sie müssen es rational begründen können. Das ist also exakt die gegenteilige Gemengelage wie die beim ursprünglichen Genre. Das Genre des Filmförderfilmes richtet sich genau nicht an eine grössere Menge von Zuschauern, die einen Kitzel suchen und deshalb bereit sind, einen Eintrittspreis zu bezahlen, sondern an eine übersichtliche Schar von kaum mehr als zwei Dutzend Funktionären, die nach Pflichtbewusstsein und nicht nach Gefühlslage entscheiden (denn letzteres würde ihnen zurecht als Willkür vorgeworfen, als Lust- und Launeprinzip). Der Grund ist ganz simpel: die Wahrscheinlichkeit, dass auf diese Art ein Budget für einen Film zusammenkommt, ist im vor Subventions- und Fernsehgeld überquellenden Filmland viel grösser, als die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein „echter“ Genrefilm an der Kinokasse auszahlt. Insofern kann von einer Hochblüte des FilmförderGenrefilmes gesprochen werden, das ist ein Kino, was allzuhäufig nur sehr wenige Leute interessiert und meist auch von geringer Haltbarkeit ist. Ein merkwürdiges Selbstzweckkino, was zwar dafür sorgt, dass Filmemacher ihre Miete zahlen und vielleicht auch Kinder sich leisten können, was aber niemanden kitzelt oder hinterm Ofen hervorlockt, was absurderweise seine Bedeutungslosigkeit nur zu gerne alle Vollmonde lang ganz enthusiastisch als eine Neuentdeckung des Genres feiern lässt. |