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27.02.2014 | Eigel Egt meint : Mit dem neuen Rundfunkgebührengesetz hat sich der Gesetzgeber wohl ein ziemliches Ei gelegt, das darf bereits Wochen vor Ostern mit grosser Sicherheit behauptet werden. Allein gestern, 26. Februar 2014, im Ausschuss für Kultur und Wissenschaft des Bayerischen Landtages waren mehrere Petitionen zu behandeln, die sich damit beschäftigten. Und wurde eine nach der anderen abgeschmettert, abgeschmettert, abgeschmettert. Vermutlich wollen die Abgeordneten, die alle wirtschaftlich in wohlhabenden Sphären schweben, wo 17.95 Euro ein Nichts sind, sich damit eine gute Zensur erteilen und beweisen, dass ihr Gesetz gut sei. Das Beweisargument: es handle sich bei den Petenten um „Einzelfälle“, um „Härtefälle“. Die sind bedauerlicherweise unter die Räder des Grundgesetzes geraten. Dabei müssten doch bei jedem wachen Demokraten alle Alarmglocken schrillen, wenn auch nur der leiseste Verdacht besteht, wie zumindest in einer der Petitionen ausführlich geschildert, dass dieses Rundfunkgebührengesetz dem Grundgesetz Hohn spricht. Aber nein, das sind „Einzelfälle“, „Härtefälle“, die müssen im parlamentarischen Ausschuss platt gemacht werden, so eindrücklich pfleglich er unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Piazolo vorher bei der Behandlung des Falles Gurlitt oder der Hochschulplanung im fränkischen Raume das Funktionieren lebendiger Demokratie demonstriert hat, aber die „Einzelfälle“, die „Härtefälle“ bei einem fragwürdigen Gesetz, die müssen wie mit Herdenverhalten weggetrampelt werden, nicht eine kritische Nachfrage, nicht eine differenzierende Stimme, es handelt sich um vernachlässigenswerte „Einzelfälle“, immerhin die Zusicherung, dass die Argumente des Petenten bei der Revision des Gesetzes zumindest zu den Akten eingebracht würden. Aber im Moment scheinen sich die Abgeordneten vormachen zu wollen, das Gesetz sei gut, sind sie doch selbst die Mitgesetzgeber – tja, wenn die Anerkennung nicht von aussen kommt, so muss man sich im Ausschuss auf die Schultern klopfen, schlimmstenfalls auf Kosten von Einzel- und Härtefällen. Denn das Gesetz ist nicht gut. Es verstärkt die Umverteilung im Lande. Je geringer die Einkommen, desto grösser die proportionale Last, je grösser die Einkommen, desto geringer die proportionale Last an dieser Einrichtung Rundfunk, die doch eine Allgemeineinrichtung ist, an der jeder gemäss seinen Kräften sich beteiligen soll, und nicht die Schwachen besonders stark und die Wohlvermögenden ohne die geringste Anstrengung. So aber beschleunigt dieses von teuren, ganz offenbar in abgehobenen Wohlstandwolken hausenden Experten entwickelte Gesetz einen eh schon besorgniserregenden Vorgang, wie gerade heute wieder in den Zeitungen zu lesen ist, dass nämlich in Deutschland die Ungleichverteilung des Reichtums besonders gross sei im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Und das dürfte schon mittelfristig zu Problemen mit der Demokratie führen. Demokratie heisst auch: wach sein und solche schiefen Entwicklung rechtzeitig skandalisieren – und sie nicht mit Herdenabstimmungsverhalten wegzuwischen. Erstaunlich ist allerdings eine andere Meldung, die heute in den Zeitungen auftaucht, dass nämlich die KEF vorschlägt, die monatliche Rundfunkzwangsgebühr um 73 Cent zu senken. Das ist höchst erstaunlich und dürfte problemlos gelesen werden, als dass Alarm herrscht in den Kreisen, die bekannt dafür sind, immer nur zu nehmen und mehr zu nehmen. Erstaunlicher noch bei der Meldung ist allerdings, dass ein konkreter, überteuerter Kostenpunkt einer Sendung erwähnt wird, Günther Jauch sei zu teuer. Die einkommensschwachen Schichten sollen unter Schmälerung ihres eh schon geringen Lebensstandards Geld abzwacken, damit dieser Multimillionär noch mehr verdient. Umverteilung per Gesetz eben. Aber bei den einkommensschwachen Schichten handelt es sich ja nur um „Einzelfälle“, „Härtefälle“. Vielleicht übersehen die Abgeordneten dabei, dass auch ihr Wahlvolk lediglich aus lauter Einzelfällen besteht – und legen sich damit erneut ein Ei. Da waren's schon zwei. |
26.02.2014 | Bege Gnungsz One Two meint : Bedröppelte, Zoffende, Bekiffte, Bezopfte, Stutzer, Gecken, Olympiarecken, Hallo- und Tschüsssager, Bevollmächtigte, Entrechtete, Anlieferer und Schwatzhafte, Bornierte, Filialisten, Drogisten, Verkäuferinnen, Humanisten und Anthropologen, Sachwalter, Lästerer und Lustmolche, Lehrkräfte, Fetischisten und Traditionalisten, Gattinnen von Beruf, Models, Kartoffel- und Bierbarone, Komparsen und Kleinkriminelle, Landtagsabgeordnete, Moderatoren, Spanner, Penner, Sonderlinge und Funktionäre. Drehtürenreparateure, Bauarbeiter und Strassenbauer, Taubenfutterverstreuer und Rattengiftleger, Pflegedienste und Fensterputzer, Anwälte, Dienstboten, Dirigenten, Shareholder, Herausgeber, Feuilletonisten, Theaterkritiker, Autoren, Filmfreaks und PR-Journalisten, Werbe- und Webdesigner, Streetworker, Waffenschieber, Streetcaster und Strasseninterviewer, Bonusmeilen- und Herzchensammler, Angler, Equilibristen, Tänzer, Sänger, Autisten und Pensionäre, Trendjugendliche, Stars und Starlets, Mathematiker, Mohikaner und Chiropraktiker, Ingenieure und Herzchirurgen, Genforscher, Approbierte, Habilitierte, Halbgelehrte und Studienabbrecher, Versehrte, Grenz- und Stelzengänger. Frigide, Transgender und Rettungsschwimmer, Finalisten und Dadaisten, Drucker, Drücker und Rosinenpflücker, Smsler und Twitterer, Onliner und Holocaustopfer, Stotterer, Lispler, Bluthochdruckgepeinigte, Bandagierte, Rücken- und Haltungsgeschädigte, Parlamentarier, Staatssekretäre, Städtische Gärtner, Green City, Schadstoffmesser, Handyfotografen, Zeichner, Kontrolleure, Denunzianten, Beschwerdenführer, Mauerblümchen, Strahlemänner, wenige Gondoliere, Piloten, Hostessen, Airbusverkäufer, Ranklotzer und Ersatzmänner, Reservisten, Souffleure, Inspizienten, Beamtenschauspieler, Eigenbrötler, Introvertierte und Dauerläufer, Fettleibige, Charmeure, Millionäre und HartzIVler, Fliegengewichte, Schwangere, stillende Mütter, Arztbesucher, Anzugsträger, Bestatter, Halloderis, Schwermütige, Krankgeschriebene, Rundfunkräte und Alphatiere, Urlauber, Aktenfresser, Legastheniker, Gebäudetechniker, Schwarzfahrer, Hoffnungsträger, Berufseinsteiger, Falschparker, Rotarier, Tennisasse, Altherren, Aenderungsschneider, Frisöre, Friedensbewegte, Anstreicher und Maler, Hockeys und Strassenmusikanten, Cellospieler, Grenzgänger, OB-Kandidaten, Witwen, Erben, Feuerwehrleute, Polizisten, Hiwis, Pykniker, Allergiker, Dogmatiker, Geknickte, Gebeugte, Gebeutelte, Beutelschneider, Patrons und Matronen, Imbissverzehrer, Kaffeetrinker, Spazier- und Müssiggänger.
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25.02.2014 | Bege Gnungsz One meint : Schönes Wort zur Verhinderung der Umwandlung der Sendlinger Strasse in eine Fussgängerzone: Begegnungszone. Bege Gnungsz One. Die erste Gnungsz. Hier darf sich alles begegnen. Eine Bege Gnungsz One ist viel toleranter als eine Fussgängerzone. Die Fussgängerzone, die will nur Fussgänger im Modus des Shoppinghungers und lockeren Geldbeutels, sie wird zur Melkzone für Shopper. Während die Bege Gnungsz One, die erste Gnungsz, für alle Bege Gnungen offen steht. Für Ratten und Raben und Möwen und Tauben, für Marder und auch Hunde. Für Pferde vorm Pferdefuhrwerk oder mit Polizisten drauf. Hier können parkende Autos parkenden Autos begegnen. Hier dürfen sich konkurrierende Paketanlieferer begegnen und sich die Parkplätze verstellen. Hier darf fliessender Verkehr dem stehenden Verkehr begegnen. Hier dürfen Radler, Skater, Trottinettler, Rollstuhlfahrer, Rollschuhfahrer, Segways und Mofafahrer sich zwischen dem stehenden Verkehr durchquetschen und begegnen. Hier dürfen sich Mohammedaner, Christen, Juden, Abergläubische, Freigemeindler, Buddhisten und Atheisten begegnen. Hier darf der Jesuit dem Kardinal, der aus dem fetten SUV aussteigt, begegnen. Hier sollen sich Russen, Römer, Chinesen, Altruisten, Fetischisten, Japaner, Scheichs, Touristen, Esoteriker und Trödler, Schandis, Amis und Zivis, Nutten und Bettler, Mobber und Jobber, Wahrheitsfanatiker und Schleimer, Drahtzieher und Steuerhinterzieher, Schnorrer und Hundebesitzer, Umweltschützer und Umweltverschmutzer, FC-Bayern-Fans, Lokalpatrioten und Jetsetter begegnen, die OB-Wahl-Werbeständer den Zeitungskästen. Und vor lauter Begegnungen soll es so wenig Bänke zum Ausruhen wie möglich geben. Hier dürfen Mülleimer Bordsteinen gute Nacht sagen. Alles soll sich hier begegnen. Olympiaheimkehrer Schuhverkäufern. Schufamitarbeiter Kneipiers. Untreue Ehemänner gefälschten Blondinen. Messebesucher bayerischen Trachtlern. Freischankflächen Hofeinfahrten, die nächtens zum Pinkeln geeignet sind. Die knallige Musik aus der Bar dem frühen Schläfer. Freischaffende Bettler mit Stammplätzen im Clinch mit verkrüppelten Bandenbettlern aus dem Balkan. Alles soll und darf und muss sich hier begegnen. Der Stift dem Zahnarzt. Der Teen der Biene. Der Geheimdienstler dem Aussendienstler. Die Nonne dem Kehrbesen, die Hausmeisterin dem rostigen Fahrrad, was ungünstig angekettet ist, der Apotheker dem Schichtarbeiter, der Fensterputzer dem Immobilienmakler, das Werbefahrrad der Akazie, der Versichernungsheini dem Unglücksraben, der Kranke dem Jogger, der Anlieferer dem Spätheimkehrer, der Zeitungsdieb dem Ladendieb, der Strassenkehrer dem Verkäufer, der an der Ecke des Ladens mit Kippen die Strasse versaut. Münchner Originale, die laute Reden halten und schimpfen, begegnen den Briefträgern, die von einem Nest aus mit ihren Fahrrädern sternförmig auseinanderstreben. Alles darf sich hier begegnen, soll sich hier begegnen, alles, alle, Rentner, Beamte, alte Bekannte, Beatniks, Popstars, Kapitalisten und Defätisten, Missionare und Deserteure, Promis und Flaschensammler, Visionäre und Abzocker, Betrüger und Scheinheilige, Denker und Gedankenimmune, Opportunisten und Utilitaristen, Karrieristen und Schwerenöter, Euroretter, Eurogeger, Energiewendeaktivisten Energiewendeverhinderer, Menschenrechtler, Tierschützer, Sonnenstrahlen und Regentropfen, Drogenabhänge im Ersatzprogramm, Betrunkene, Erschöpfte, Fusslahme, Outgeburnte, kinogeile Taxler, Saharastaub und Hagel, alles, alle, sollen, wollen sich hier begegnen in dieser ersten Bege Gnungsz One. |
24.02.2014 | Jo Freili meint : Jo freili is haid haid ohne Kaas. Des is hoid so. Un an scheen Gruass vom Absuff. Na servas. Bisd scho wach? Kos'd die Weltgschichd scho aufnehmn? Hasd ois sordiad im Hirn? Jo freili. Des gehd mia imma so. Sordiad. Fein Sordiad. Was links is, is links und was rechts is, is rechts. Und da bin i speziell gspannd drauf, wia des sich ausgehn wead mit die OB-Wahl in Mingha. Mi interessiad vor allem der Einfluss vom Feitzbuuk. Weil zwoa von dene Kandidadn, die machen heftig Werbung im Feitzbuuk. Des kann echt ekelhaft wean. Do hasd plötzli zwischn all Deinen Freunden so'n Kandidadn drin. Was suachd denn dea do? Was wui denn dea middn zwischn meinen Freundn? Was hod dea do verloan? Des is fast wia so eine Art intime Penetration. Will dea mi jetzt küssn? Will dea mi jetzt andaddschn? Was wui dea vo mia? Und überhaupts, was zahln die denn dafür? Des däd mi scho recht interessian, was des kosd, bei wuildfremde Laid im Feitzbuuk aufzutauchn und sich breit zu machn und sich ranzuschleimn? Und was is mit dem, der wo a koa Geld ned übrig hod für so eine penetrante Werbung? Do bin i ja amoi gspannd, ob des si auszoid für die zwoa Kandidadn, den roten Reiter und den anderen, den schwarzen Schmid, der von dere Partei, wo haid manche Lait no sagn, oimol und nie wieda! Weils ned vergessn ham, wia der Kiesl dene die Tram nach Nymphenburg ausrangschiad hod. Aber vielleicht muas Wahlwerbung eklig sein, wie Werbung überhaupt mit dem Ekeleffekt pussiad, imma wieda auf dere erste Seite von die Süddaidsche, so angeklebte Werbekartn, igitt, wenn De die wegnimmsd, reissd's Dia die hoiberde Seitn kaputt. Do bin i echt gschbannd wia r a Saitn von am Streichinstrument, ob diese Feitzbuuk-Werbung von die zwoa Kandidadn dene was bringn duad oda ob die Generation-Feitzbuuk sich abgetörnd fuid und erst recht nicht zur Wahl geht. Ob de sich vielleicht sagn, wenn die scho zu mia in Computa eini kimmn, was wui I denn no zur Wahl gehn und für die Kerle a Kraizerl machen? Des kennd vielleicht funktionian, wenn de von zhaus aus abstimmn kenndsd, wenn de am Computa Dai Kraizerl machen kenndsd. Des wär dann nix anderes als des sogenannte „laiken“ mit so 'nm „Smaili“. Des machen die ja en masse inzwischn. Ois wird „gelaikd“. Ois muas „gelaikd“ wean. Bittschee gimmi a like. Jo freili tua i di „laikn“. Oda a ned. Hasd mi. |
23.02.2014 | Street Words LXXXV meint : Schön warm die Kleine, die hat ja warme Hände und warmes Gesicht, die ist ja wärmer als ich. Die haben auch Kohlesäureallergie, hat er mir gesagt. Und dann stand die immer noch da und ich kannte sie ja nicht. Das war ein cooler Tag heute, dabei sehen wir uns nicht so oft. Immer so in einer Hockposition, mein ganzer Körper hat gezittert. Oh, oh, never been in Konstanz. Und man hört so viel reden. Seine direkte Art. Man muss Vertrauen haben, es hilft nichts, wenn er durchhält bis in der Früh. In Rosenheim, da interessiert sich kein Mensch für ihn, wenn er da versandelt. Das war halt ein Sofa, was keine abgesteckten Sitzflächen hatte. Nächste Haltestelle Kurfürstenplatz. Weil du so schlüssig argumentierst. Tomorrow you are the donkey of Helga. Barzo wadje. Das bringt je überhaupt nichts. I feel guilty to make him stress. Drei Strophen, aber ich hatte nur die erste. Und wir haben uns alle natürlich einen abgelacht und irgendwann fanden wirs nicht mehr lustig. Ich bin noch nicht so alt, ich muss die ganze Geschichten nicht kennen. Sag mal, du hast so viele Talente und so viel Leidenschaft. Möchtest Du nicht heiraten? Eine Wertschätzung gegenüber ihm. Da gibt’s ganz viele tolle Trauben. Ja, wenn de mit den jungen Leuten dann so redst. Das ist strange, Alter, wie wir beide hier kucken. Mehr hab ich ja auch nicht, verstehst du? Apropos Starböggs. Oh, dann sind vier Leute jetzt, übergeil. Den ganzen Januar trink ich nicht, die Eingebung kam mir am 1. 1. morgens. Na und, merkst du, wie der langsamer fährt? Es macht gar koa Sinn, darauf zu wartn. Lass doch erst ma aussteigen. Krautheimstrasse. Da gibt’s zwei Gänge und links und rechts, da gibt’s zwei Stufen. Du machst dich bitte kundig. Das ist ja jede Woche anders, das ist ja grauenvoll. Ich möchte bitte eine Rosinensemmel, zum Mitnehmen. Und da kann man herrlich oben laufen. Der hat nicht so viel Selbstbewusstsein, dass er ein Mädchen antoucht. Wir machen eine sehr schwierige Phase durch. Ich habe hier gewohnt, aber ich arbeite an der Universität in Frankfurt. Er hat schon gesagt, wenn er mal nicht kann, kann ich seine Karte nehmen. Gemma in Fanshop? |
22.02.2014 | Gotts Eid Ank meint : Gottseidank ist jetzt diese SotschiSchweinerei endlich vorbei. Dass es sich dabei um ein reines Propagandaspektakel für den Demokratiedemolierer Putin handelt, ist inzwischen ins öffentliche Bewusstsein der Bundesrepublik eingedrungen. In der SZ beschreibt heute Johannes Aumüller dies mehr oder weniger verschwurbelt als „Putins Sport“ und schreibt von einer Propagandashow. Was offenbar aber noch nicht so recht ins öffentliche, bundesrepublikanische Bewusstsein gedrungen ist, dass nämlich jeder Bürger über das neue Rundfunkgebührengesetz quasi vom Grundgesetz gezwungen ist, dieses demokratieunwürdige Spektakel mitzufinanzieren, indem nämlich der öffentliche Rundfunk Hunderte von Millionen Euro an dieses Spektakel bezahlt hat, um „Putins Spiele“ auch ja jedem Deutschen ins Wohnzimmer zu bringen, die antidemokratische Propaganda bei den demokratischen Deutschen wirksam werden zu lassen. Was dem Grundgesetz Hohn spottet. Merkwürdig, dass ein so einfacher Zusammenhang von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen werden will. Weil die öffentliche, antidemokratische Selbstverarsche zu peinlich würde? Nämlich mit demokratischen Zwangsgebühren einen Antidemokraten und seine Show mitzusponsern. Werden die Richter in dieser Hinsicht auch blind sein? Aber wo kein Kläger, da kein Richter, blah, blah. Vielleicht war ja ein schöner Nebeneffekt der Angst des Diktators vor der Vermasselung des Propagandaeffektes durch den ansetzenden Bürgerkrieg in Kiew der dortige, vorläufige Friedensschluss. Denn kaum vorstellbar, dass der russische Diktator nicht unsichtbar mit am Verhandlungstisch gesessen hat. Und den Frieden unbedingt wollte, weil er inzwischen selbst realisiert hat, dass ihm diese blutige Niederschlagung des Aufstandes seine schöne putemkinsche Sotschishow versauen würde, ja bereits bekleckert hat. So oder so, der deutschen Diplomatie mit Steinmeier an der Spitze ist dafür erst mal ein Kränzchen zu winden. Wenn er und seine Regierung unter verstärkter Wahrnehmung von internationaler Verantwortung solche diplomatischen Initiativen verstehen und nicht die kriegslüsterne Versendung von Waffen und Soldaten in Gebiete, in denen sie sich nicht auskennen, dann Chapeau. Dann könnte wenigstens dort ein Groschen gefallen sein. Oder ein Cent. Und die Hoffnung bleibt, dass woanders auch noch Groschen oder Cents fallen werden. Es muss doch nicht sein, dass eine grösstmögliche Dummheit, wie die Verwendung von unter demokratischem Zwang erhobenen Gebühren zur Finanzierung eines antidemokratischen Propagandaspektakels für alle Zeiten fortgeschrieben werden muss, selbst wenn es sich um lieb gewordene Pfründen handelt. Jetzt ist die SotschiSchweinerei gottseidank vorbei, jetzt gilt es, aufzuräumen im Kopf. Auch bei den Sportlern, die ihren Funktionären und dem IOC, die solche Propagandasause steigen lassen, Saures geben sollten. |
21.02.2014 | SargnagelSotschi meint : Olympische Spiele mit Trauerflor. Unter Thomas Bach, dem Deutschen, dem Abgehobenen, dem Betonkopf, wird Sotschi zum Sargnagel der Olympischen Idee, zum Sargnagel der Olympiade, dieser Verkommenheit aus Korruption und Propaganda für fragwürdige Regimes. Sotschi gibt den Bürgern von München, von Garmisch-Partenkirchen, Ruhpolding, Berchtesgaden, gibt den Bürgern von Graubünden in der Schweiz, den Österreichern und auch den Schweden recht und hundertmal recht, die eine solche Verunstaltung der olympischen Idee dankend ablehnen. Sotschi wird zum Trauerflor für Kiew. Für Syrien. Denn der tolle Gastgeber von Sotschi zündelt, was das Zeugs hält, vollkommen verantwortungslos in nicht übersehbarer Nähe zu Sotschi. Sotschi, ein Trauerspiel. Die Deutschen haben die Nase voll davon, sie zappen weg, sie schauen nicht mehr. Irgendwann werden sie auch noch kapieren, dass ihr öffentlicher Zwangsrundfunk mit einer halben Milliarde Zwangsgebühren oder mehr das Trauerspektakel mitfinanziert hat, diesen Sargnagel der olympischen Idee mit reingeschlagen hat. Ein zusätzliches Trauerspiel. Dann noch Trauerspiel um die Medaillen. Die Hoffnungen haben sich zerschlagen. Die Psychologie dürfte nicht unbeteiligt gewesen sein. Denn das Echo, zumindest in den Zeitungen war tatsächlich gespalten. Siehe heute die schwarzen vier Ringe auf der leider allzu geschwätzigen Seite Drei der SZ von Holger Gertz (die brisante Mark Adams Geschichte muss man mühsam herausklamüsern). Sotschi wirkt im Moment wie die Spiele in Pompeii im gleichnamigen Film, der nächste Woche in die Kinos kommt. Die Gladiatoren sind mitten im spannenden Kampf. Da meldet sich der Vesuv. Die Erde kracht. Es gibt Risse im Stadion. Der Output an Aschenwolken ist gigantisch, unübersehbar. Der Auswurf an Feuerklumpen reicht bis ins Stadion. Aber die Politik will die Spiele weiter laufen lassen. Denn sie weiss, solche Spiele sind politisch. Und der Herr Bach würde sich in diesem Film vermutlich auf eine Tribüne mit möglichst verengter Sicht und abgeschirmt von römischen Landsern verkrümeln und behaupten, die Spiele sind nicht politisch und sie funktionieren bestens und die Erde bebt nicht und der Vesuv liegt ruhig und der Aschenregen, das ist doch nur etwas Sand aus der Sahara und Kiew ist nicht in blutigem Aufruhr und sein Gastgeber zündelt nicht, weder in Kiew noch in Syrien, denn er ist doch ein Sportsfreund und ein lupenreiner Demokrat. Vielleicht finden wir Herrn Bach schon bald als aschenverkohlte Mumie und kein Mensch weiss mehr, wer das war und was mit ihm war und vielleicht wird ein fantasievoller Filmemacher auf die Idee kommen, über diese verkohlte Mumie eine Geschichte zu erzählen. Es wird garantiert eine traurige Geschichte werden von einem Menschen, der die Realität nicht erkennen konnte, von einem Menschen, der in Sotschi der Olympischen Idee den letzten Sargnagel eingeschlagen hat. |
20.02.2014 | Saha Rasta Ub meint : Saharastaub über allem. Auf den Titelseiten der Zeitungen und auf den Deckeln der Zeitungskästen. Dort kann man ihn mit dem Finger zusammenwischen. Ergibt ein kleines, dichtes, gelbbleiches Häufchen, beinah schmierig wie Paste. Riecht nicht nach Oase. Riecht nicht nach Desertec. Riecht weder nach Elend noch nach Hunger, weder nach Massaker noch nach Militäreinsatz. Riecht nach Mörtel. Riecht nach Immigration. Grosses Problem für die Innenminister. Grosses Problem für Frontex. Für Eurosur. Für die Schweiz. Die lancieren schon eine neue Volksabstimmung: für eine Kontingentierung von Saharastaub. Wie viel Saharastaub verträgt unsere kleine Welt? Wir fühlen uns überstaubt. Wenn ich ein Geschäftsmacher wäre, würde ich einige Deka von diesem Staub sammeln, ihn in Glasperlen eingiessen und als Souvenir oder als Ohranhänger verkaufen. Grosses Problem auch für den vom deutschen Zwangsgebührenfunk mächtig gesponserten Sotschi-Triumphator und Syrien- und KiewZündler Putin. Was, wenn die Europäer diesen Staub nutzten für ernsthafte Drohungen, für ernsthaftes Eingreifen? Gegen solchen Staub ist kein Kraut gewachsen. Was, wenn die Düne sich verselbständigte? Wenn sie Putins grosse geschichtlichen Ambitionen, die zur Zeit vor sich hinbluten, lautlos unter sich begraben würde? Und er ward nimmer gesehen und vom Moment an vergessen. In Staub mit allen Feinden Brandenburgs oder wie auch immer Kleists Prinz von Homburg es gesehen haben mag. Staubkorn zu Staubkorn. Put, put, put. Verbrechen zu Verbrechen. Leiche zu Leiche. Blut zu Blut. Staub über die Freiheit des Internets. Staub über die lupenreine Demokratie. Oder ist es das Staubkorn, um das sich der Diamant der lupenreinen Demokratie erst bildet? Staub über die Energiewende. Staub über den amtlichen Rentenklau, über die üppige gratis Pensionenselbstbedienung der Parlamentarier und Regierungsmitglieder. Und erst recht: Staub über die überflüssigen Zeitungsseiten, die über den Fall Edathy berichten, und wo alle Darsteller Figura Comica abgeben. Baut was Neues mit dem Staub! Baut eine Zukunft mit dem Staub. Was mag der Saharastaub schon alles gewesen sein: Kies und Stein und Lehm und Fluss und Berg und Hirse und Wüstenkönig und Terrorist, Papagei, Mumie, Dattel und Sahraoui und Oel und Hütte und Kunstwerk, Buch, Gaspedal, Buschtrommel und Kamel, Fremdenlegionär, deutsche Kanone und deutsches Zelluloid, Glasperle und Sonnenschirm und jetzt liegt er auf unseren Autos und Dächern und Zeitungskästen und muss sich was Neues überlegen. Zu tun gibt es genug, zu begraben und aufzubauen. Schnell, bevor der nächste Regen ihn wegspült!
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19.02.2014 | Josef meint : Mutig ist, wer sein OB-Werbespruchschema bei misereor klaut. |
19.02.2014 | Haben Wir Das Jetzt Richtig Verstanden? meint : Haben wir das jetzt richtig verstanden? Ein Mensch tut etwas, was hier zulande vollkommen legal ist. Da diese Legalität aber ganz nahe an einer Illegalität steht, kommt er in Verdacht, etwas Illegales getan zu haben. Also das ist so, wie wenn man davon ausgehen würde, wer Zigaretten raucht, der ist auch gefährdet, Hasch zu rauchen. Der ist also in der Nähe davon, etwas Verbotenes zu tun. Etwas Anrüchiges. Dummerweise ist der verdächtigte Mensch jetzt auch noch Bundestagsabgeordneter. Gewesen. Bis vor Kurzem. Bis eine ziemlich irrationale Lawine in der Politik und den Medien losgetreten wurde. Die jetzt zur Folge hat, dass das, was unser Verdächtiger vollkommen legal getan hat, möglichst schnell von Gesetzes wegen als illegal erklärt werden soll. Damit alle, die sich mit diesem falschen Verdacht bisher exponiert und mit ihrer Treibjagd sich selber zumindest fragwürdig gemacht haben, im Nachhinein recht erhalten sollen? Keine Frage, Kinder gehören geschützt. Aber was ist mit all den Kindern, denen eine vernünftige Ausbildung vorenthalten wird, die hungern, die durch die Trennung der Eltern traumatisiert sind, mit all den Kindern, deren Mütter und Väter sie schon als Babies für Babynahrungswerbung missbrauchen, die sie als Kleinkinder schon zu Castingagenturen schleppen, die sie als Eismütter oder als GoCart- oder Tennis-Väter zu Dingen zwingen, wozu sie vielleicht gar nicht begabt sind? Was ist mit all den seelischen Verstümmelungen, die Kinder in der Familie erleben können? Die Würde des Menschen ist unantastbar. Der Satz sagt alles. Der Satz ist verbindlich. Der Satz hat Gültigkeit. Der Satz ist Gesetz. All die Aufreger im Falle Edathy tun so, als hätte der Satz keine Verbindlichkeit. Wer die Würde des Menschen und damit das Gesetz missachtet, wird bestraft. Das gilt für die Würde von Kindern genau so wie für die Würde eines Bundestagsabgeordneten. Das Spektakel, was gerade in der Politik abläuft, ist nicht unbedingt würdig zu nennen. Und wer sagt, dass Nacktfotografie die Würde eines Menschen verletzt, die Würde eine Kindes unbedingt verletzen muss? Das muss nicht in jedem Fall so sein. Vor allem, verhalten sich diejenigen, die jetzt so forsch brutale Paragraphen gegen die Verletzung der Würde von Kindern fordern, sich selbst den anderen Menschen gegenüber immer würdig? Ist es würdig, den Rentnern, ihre bescheidenen Rentenerhöhung noch zu kürzen aus Politopportunismus und rechnerischem Kalkül heraus? Auch die Würde von Rentnern ist unantastbar. Die Politik verhält sich aber nicht so. Das ist just die Politik, die jetzt so marktschreierisch, fast fanatisch die Achtung der Würde von Kindern, noch dazu in einer äusserst eingeengten Hinsicht fordert. Wie gehen dieselben Politiker mit der Würde von Flüchtlingen und Asylsuchenden um? Wahrscheinlich würde unser Land anders aussehen, wenn der Politik die Würde des Menschen konsequent so wichtig wäre, wie sie jetzt tut, dass es ihr die auf ein reduziertes Spektrum verkürzte Würde von Kindern sei. |
18.02.2014 | I brauch a Zeitung meint : I brauch a Zeitung. I muas mi jezad über irgend was aufregn könn'n. Und irgend was steht immer drin, worüber i mi aufregn ko. Meist sans die Politiker. Meist zu Recht. Die Anlass zur Aufregung geben. Jetzt zum Beispiel. Was machen die für ein Geschiss wegen diesem, wie heisst er noch, der wo sein Bundestagsmandat aufgebn hod. Falls mit ihm überhaupt was nicht in Ordnung ist. Es gibt ja viele Bürger mit Sehnsüchten, die politisch nicht so ganz korrekt san. Aber die meisten san gut sozialisiert und zivilisiert und halten eana zrugg mit diesen Wünschn, lassns koan wissn. Vielleicht sans a weng seelisch krank, angschlagn, selber in der Kinderheit mit Hypotheken versehen. Nobody is perfect. Aber die Politiker die regn si auf, als hätten sie keine Ahnung von der menschlichen Seele. Als wären sie perfect. Und die Medien dazu. Und i als Leser reg mi aus gutem Grund a auf. I brauch den Adrenalin-Stoss. I brauch des Gfui, dass i besser bin als die. Dass i tscheck, was Moral und Anstand san und dass ich ein Hüter ihrer bin. Und dass i mi au so verhoidn tua. Drum brauch i meine Zeitung. Do koasch di besser aufregn als im Internet. Im Internet da werdns immer glei unflätig mit ihra Aufregung. Da scheissens vui z'vui umenand. Für d'Aufregung brauchet i a Zeitung. Do ko i was anstreichn, was rauschschneidn, was rausreissn, drauf spucken oder es zerknüllen. Des san haptische Aufregungen und koane virtuellen. Was soll denn des sein, a virtuelle Aufregung. Okei, im Internet koast an virtuellen Shitstorm losddredn. Wie gegen diesen Wetten-Dass-Moderator. Oder könntst einen gegen diese elendigliche Propagandaveranstaltung von dem Russen initiieren. Aber des pikiert die Lait ned. Da ist der Zusammenhang zwischen demokratischer Zwangsgebühr und Propaganda für einen undemokratischen Autokraten viel zu komplex. Inzwischen zappn d' Lait einfach weg. Die Quote schrumpfet. Wegen Propagandaübersättigung. Immer weniger schauen des Propagandaspektakel. Die Zuschauer machens wie die Fernsehmächtigen. Nur die Quote zählt bei diesen, der Medaillenpegel bei jenen. Ein Blick genügt. Da muas ma ned stundenlang davorhoggn. Aber bei manche Lait, da läuft oifach der Tiwii. Obs davor hoggn oda ned. Des ist sozusagn die Grundquote. Die rauscht ins Nichts, in die Ohren von Tauben, in die Augen von Blinden, in die Sinnesorgane von Nicht-Anwesenden. Und die Fernsehmächtigen san total glückli drüber. Mei so vui Publikum hama wida erreicht. Für den Klacks von einer Viertelmilliarde vielleicht. Zwangseuro, hast mi. Für die Propaganda für den Autokraten. Put, put, put. Ins Loch damit. Einlochen die Euros. Einlochen das Programm. Das Propagandaprogramm. Mit demokratischem Zwangsgeld dem Undemokraten flattian. Ihm seine Wunschbilder in die Welt liefern. Dumm nur, wenn am anderen Ende der Empfänger dieser Bilder taub, stumm, blind oder geistig oder physisch weggetreten ist. Ein merkwürdig absurder Zirkus für Zwangsgebühren, der da veranstaltet wird. Da könnt i mi echt aufregn. Auch ohne Zeitung. |
17.02.2014 | 80 Prozent meint : Mit einer satten Mehrheit von 80 Prozent kann die Bundesregierung im Parlament rechnen. Also genug, um das Land mit Volldampf auf Vordermann zu bringen. Sie könnte sich die Rentenreform nochmal gründlich anschauen und gerechter in Gang setzen, sie könnte der Dreistigkeit der Selbstbedienung mit üppigen Pensionen von Parlamentariern und Regierungsmitgliedern, ohne dass sie einen Cent einzahlen, ein Ende setzen, sie könnte die Gesundheitsprobleme in Angriff nehmen, das Bildungsproblem, den Mindestlohn, die Energiewende (was tun mit Bayern, was darunter offenbar die Rückkehr zum Agrarstaat versteht?). Diese Regierung könnte mit Volldampf das Immigrationsproblem (die Abstimmung in der Schweiz wirkt ansteckend und baut auch hier entsprechende Stimmungen auf) an der Wurzel packen mit Aktivitäten zum Aufbau in den Ländern, die die Wanderungsströme auslösen, sie könnte massiv eine internationale Politik der Konfliktvorbeugung und Konfliktverhinderung statt kriegerischen Eingreifens aufbauen, sie könnte, sie sollte, sie müsste, diese neue Regierung mit der satten Mehrheit im Parlament, sie hätte genügend zu tun. Aber was tut sie, diese neue Regierung? Sie gönnt sich aufkeimendes Misstrauen, ganz heavy sogar, wenn schon Wahrheitsbehauptungen unter Eid verlangt werden. Sie suhlt sich im Unglück. Sie leistet sich eine grandiose Vertrauenskrise, kurz sie ist mit sich statt mit ihren Aufgaben beschäftigt. Bittschön, wenn schon, sie könnte ihr Ersatzthema der Kinderpornographie und deren politischen Folgen noch ausbauen. Sie könnte mal alle öffentlichen Museen durchforsten nach Gemälden und Skulpturen mit unbekleideten Kindern und Jugendlichen, mit nackten Kindern in der Adoleszenz, die spielen oder posieren; da käme einiges zusammen; sie könnte Beobachter aufstellen, wer von den Parlamentariern und überhaupt vor diesen Bildern länger stehen bleibt; denn wem das gefällt, dem gefällt mehr. Was ist überhaupt mit den Künstlern, die diese Werke hergestellt haben, mit den Kindern, die posiert haben, was ist mit den Museumsdirektoren, die sie gekauft oder als Geschenk angenommen und ausgestellt haben, was ist mit den Mäzenen, die sie den Museen geschenkt haben, was ist mit den Kunstkritikern, die sie gut gefunden haben, was ist mit den Verantwortlichen in den Städten und Ländern, die die Museen für die Öffentlichkeit bereit stellen? Denn, wem das gefällt, gefällt mehr. Das Feld für Verfolgung ist unendlich. Denn überall sind Jugendliche in der Grauzone der Adoleszenz. Damit könnte die Regierung spielend diese Legislaturperiode füllen. Oder das Bild „der junge Mann mit dem Apfel“, ein zentrales Requisit im eben von der Berlinale preisgekrönten Wes Andersen Film „The Grand Budapest Hotel“, grenzt das nicht schon an Kinderpornographie? Da geht es um Sinnlichkeit und Erotik. Ist der junge Mann auf dem Bild minderjährig? Darf er mit so einem verführerischen Gegenstand wie mit einem Apfel dargestellt werden? Oh, wir sehen, es bleibt für die 80-prozentige Mehrheit genug zu tun. |
16.02.2014 | Hoffnungssch Immer meint : Hört, hört, Hoffnungsschimmer für das deutsche Kino bei der Berlinale-Bären-Verteilung. Ein Drehbuchpreis, ein silberner Bär für das Drehbuch, man reibt sich verwundert die Augen, können die das oder sind die dabei, es wieder zu lernen, Kinodrehbücher schreiben? Die Deutschen und Kinodrehbücher? Drehbücher, die nicht vom allgegenwärtigen, gutmeinenden Förderfunktionärstum zurechtgestutzt und vom unerlässlichen Koproduzenten Fernsehen auf den asthmatischen Angst-Vorm-Wegzapp-Rhyhtmus getrimmt und deren Figuren nicht auf Erklärdialoge eindimensional reduziert werden, können die das? Ist das in Deutschland möglich? Der Silberne Drehbuchbär: Zufallstreffer oder Resultat systematischer Arbeit? Noch sollten wir vorsichtig sein mit Jubeln. Woher können wir wissen, ob die Jury wirklich kompetent ist. Wir wissen lediglich, dass sie aus prominenten Namen besteht. Aber falls dieser Silberne Bär an Dietrich und Anna Brüggemann für das „Kreuzweg“-Drehbuch kein Zufall ist, oh, oh, wer weiss, was da im Filmland plötzlich noch alles aufblühen könnte. Wie, wenn deutsche Filmemacher es endlich schafften, die komplexen, deutschen Förderstrukturen mit ihrer oft unheiligen Allianz mit dem Fernsehen und dem Name-Casting anstelle konkurrierender Auswahl der Besten für die Besetzungen, was, wenn die deutschen Filmemacher diese Strukturen endlich statt als Verhinderungsmechanismus als Fördermechanismus umzumünzen lernten? Nicht auszudenken. Man wagt nicht, es sich auszudenken. So sehr hat man sich eingewöhnt in das Unglück mit den schier erdrückenden Filmförderstrukturen, die noch jeden Ansatz von Kino überdüngten oder zunichte zu machen schienen. Ein Teufelskreis. Wodurch auch die Filmemacher mutlos wurden, anpasserisch wurden, in vorauseilendem Gehorsam Filme machten, die sie von sich aus nie gemacht hätten, die sie aber machten, weil sie wussten, für ein Nazi-Thema fliesst immer Geld, für ein soziales Thema fliesst immer Geld, für das Klischee-Ausländer-Thema fliesst immer Geld, mit „Namen“ in der Besetzung fliesst immer Geld. Filmemacher, die nie die Bücher geschrieben haben, die sie eigentlich hätten schreiben wollen. Was dazu geführt hat, dass bei einem Film, je mehr Förderanstalten und Fernsehanstalten im Vorspann auftauchten, ein umso übleres Gefühl in der Magengrube sich einstellte – und wie sich zu fast 100 Prozent erwies: zu Recht. Wäre das möglich, unter den gleichen Strukturen eine Art Schubumkehr zu bewerkstelligen, dass die Förderer sich wieder als Diener und nicht als Herrscher verstehen? Dass die Künstler sich als Künstler behauptend, radikal der Kunst und nicht den Förderern dienend, wieder zu wichtigen Stimmen in der Kultur und der Gesellschaft werden, als die sensiblen, die als Seismographen Bewusstsein für die Bruchlinien in der Gesellschaft schaffen? Mal schauen, in der Not, greift der Kinohungrige nach jedem Hoffnungsschimmer. |
15.02.2014 | Im Rausch meint : Inzwischen entwickelt das Sotschi-Spektakel voll seine antidemokratisch-autokratische Propagandawirkung. Im Rausch der Medaillen, im Rausch der Quoten. Da kann man so wenig widersprechen wie einer Militärparade oder einem Oktoberfestumzug. Die Zahlen entwickeln ihre apodiktische Wahrheit. Wir haben mehr Medaillen, wir haben die grösste Quote. Der Zahlenglaube feiert Urständ. Und die Nationalismen ebenso. Wir sind die Grössten. Wir sind die Gewinner und ich, der Gastgeber, bin der Allergrösste, dass Euch das klar wird. Bereits fühlen sich einige Reporter nicht mehr wohl dabei, dass sie sich vor Beginn der Spiele noch mokiert haben über unfertige Sanitäranlagen, falsch montierte Heizungen und gelbe Brühe, die aus den Wasserhähnen tropft. So verdreht ihnen der Rausch den Verstand. Jetzt kann sich der lupenreine Autokrat in Feiertagslaune ablichten lassen. Er ist so ein guter Mensch. Für ein schönes Fest müssen ein paar Opfer gebracht werden. Einige der Opfer werden bleibende Schäden der Demokratie sein. Ein Spielverderber, wer dies jetzt noch aufs Tablett bringt. Denn auch unseren Politikern sind solche Spektakel gerade recht. Sie lenken angenehm ab von Rentenraub und Pensionenselbstbedienung unserer Politklasse. Zusätzlich veranstaltet sie mal wieder eine Menschenjagd mit bereits zwei Opfern, eines zurecht und eines zu unrecht. Aber solches Halali ist ein dankbares Sujet für die Machtpolitiker, die es schaffen, nicht zur Zielscheibe des Menschenjagdrausches zu werden. Rausch allerorten also. Medaillen, Quoten, Menschenjagd. Und Sie wissen, wie schwer es ist, mit einem Menschen im Rauschzustand rational sich auseinanderzusetzen. Es geht gar nicht. Der Rausch betört die demokratischen Sinne, gibt Zunder den nationalistischen, den autokratischen und den mächtigen Sinnen der Massen. Dagegen ist argumentativ nicht mehr anzukommen. Der Diktator als freundlicher, tier- und sportlerliebende Familienmensch, als lächelnder Gastgeber. So einen Gastgeber darf man doch nicht kritisieren. Und für ein Fest gehört es sich, dass der Dreck unter den Teppich gekehrt wird, das weiss eine jede Hausfrau. Es lebe das olympische Fest der Verlogenheit, der Lüge, der Demokratiesabotage, der Menschenrechtsverachtung und der gedopten Sieger! |
14.02.2014 | Pink Panthasies meint : Faszinierende PinkPantherei in der luxuriösen Maximilianstrasse in München. Mit Steinzeitwerkzeugen versuchen Lehrlinge der Pink Panther Bande einem Juwelier einige Kostbarkeiten zu entwenden. Mit Steinzeitwerkzeugen gegen modernste Sicherungs- und Überwachungssysteme. Aber auch die brauchen ihre Zeit. Die Stifte sollten vermutlich München für die Bande auf seine Eignung für solche Überfälle testen. Dumm gelaufen, dass nicht alle Münchner nur schlaftrunken sich in der Welt bewegen. Nun, die Jungs werden wohl in den Knast kommen. Da fügen sie dann ihrer Ganovenausbildung ein weiteres Intensivkapitel bei, ein gründlich-deutsches. Dann werden sie nach gängiger Praxis abgeschoben, zum Ganovenaufbaustudium nach Serbien. Abgeschoben von Leuten, die sich furchtbar über die Schweizer aufregen, die den Zuzug in ihrem Land begrenzen möchten. Und nach einiger Zeit werden die Stifte als Vollprofis wiederkommen. Wieder mit steinzeitlichem Werkzeug und ungeahnter Geschwindigkeit. Und dann werden sie sich wohl nicht mehr erwischen lassen. Oder der Unfall beim Überfall lockt bald schon die wahren Asse der Pink Panther an, die das nicht auf sich sitzen lassen möchten, in München erwischt zu werden. Und werden demnächst schon einen richtig bemerkenswerten Schlag führen. Wahrscheinlich sind sie schon am Ausspähen, wo sie das wirklich grosse Dinge drehen können. Fürs Publikum, das weder unter Armut noch unter Reichtum leidet, sind das allemal faszinierende Geschichten und Aussichten. |
13.02.2014 | Berthold meint : Wer üppige Pensionen will, der soll selber üppig einzahlen. Sich üppige Pensionen vom Staat holen, ohne einzuzahlen, ist kaum weniger dreist, als der Axt-Überfall bei Chopard gestern in der Maximilianstrasse in München. Und da freut sich das Volk ja auch, wenn die Diebe gestellt werden. |
13.02.2014 | RosinenPinkel meint : Unsere ganzen, grossen Politiker, die so megawichtigen Stars unserer politischen Bühne, die sind auch nichts anderes als kleine, erbsenzählende RosinenPinkel. Zumindest hinsichtlich ihrer Altersversorgung. Sie zahlen nichts ein, lassen sich aber nachher üppige Pensionen auszahlen. Dem Volk, das sie wählt und lieben soll, zeigen sie damit die Arschkarte. Wir sind etwas ganz Besonderes. Sind wir denn blöd und sorgen selber für unsere Alterspension? Ha, ha, doch sicher nicht. Das soll der Staat für uns erledigen. Wir sind der Staat. Im Staat sind alle Menschen gleich. Aber wir sind etwas gleicher als ihr alle, ihr Deppen draussen im Land. Und keiner von uns wehrt sich dagegen. Jeder kassiert doch stillschweigend mit ab. Welch Glück, dass grad mal wieder einer wegen Verdachts auf Kinderpornographie durchs Dorf gejagt wird. Das nutzen wir wie Trickdiebe um uns am Volksvermögen klammheimlich, dafür aber umso grosszügiger, zu bereichern. Nichts anderes ist es nämlich, was die da oben tun. Oder hat die Kanzlerin etwas dagegen gesagt? Tut sie einen Cent für ihre Pension auf die Seite legen? Oder der Aussenminister? Oder die so gequält-beliebt lächelnde Verteidigungsministerin? Gar der Sozialdemokrat, sozial und demokratisch, der Vizekanzler? Die lassen sich doch alle ganz hübsch vom Staat versorgen. Oder hat einer von denen, ein einziger, ein Wort geäussert, das sei eigentlich nicht in Ordnung, was er und seine Klasse da treiben? Oder der Finanzminister, der doch das Volksvermögen zusammenhalten soll, hat er ein Wort gegen diese Pensionenselbstbedienungsmentalität seiner Kollegen gesagt? Er wäre ja auch schön blöd. Bedient er sich doch mit. Ja, ja, Politiker ist ein aufreibender Job. Aber die sollen doch nicht so tun, als seien es die einzigen aufreibenden Jobs im Lande. Es ist ja auch viel Lust dabei und viel Privileg bei diesem Job. Also es gibt überhaupt keinen Grund, sich bezüglich Altersversorgung anders zu verhalten als jeder andere Bürger auch: nämlich sein Teil dazu beizutragen! Aber nein, aber nein, ich bin was Besonderes, ich bin die Kanzlerin, ich bin der Aussenminister, ich bin der Vizekanzler, ich bin die Verteidigungsministerin, ich denke nicht daran, auch nur einen Cent von meinen Diäten für meine Alterspension zurückzulegen oder mir abziehen zu lassen. Dafür soll bittschön das Volk aufkommen. Merkwürdig aber auch, wie sich kaum einer aufregt im Lande darüber, wie das so stillschweigend, vermurkst fast, über die Bühne geht. Wir werden das sowieso alles wegsmilen, was seid ihr Stimmbürger doch ein Volk von Neidern. Wir sind eben keine gewöhnlich Sterblichen; irgendwo muss das ja sichtbar und festgezurrt werden. Es gibt nun mal RosinenPinkel. Und die sind wird. Basta. Basta. Basta. Ich will nichts mehr davon hören. Lasst uns den wichtigen Problemen zuwenden. Die Renten beispielsweise. Jeder Bürger soll eine so schöne Altersversorgung erhalten wie wir Politiker. Üppige Pensionen für alle. Bezahlen soll das keiner. Das schaukeln wir schon. |
12.02.2014 | RosinenMeier meint : Die Schweizer haben letztes Wochenende per Volksabstimmung beschlossen, den Zuzug von Ausländern zu begrenzen. Das stellt das Personenfreizügigkeitsabkommen mit der EU in Frage. Der deutsche Aussenminister wirft den Schweizern daher „Rosinenpickerei“ vor. Offenbar in völliger Verkennung der Sachlage. Was hat eine Begrenzung des Zuzuges mit Rosinenpickerei zu tun? Wollen sie nur noch die Rosinen unter den Zuzügern auswählen? Darum ging es in der Abstimmung jedenfalls nicht. So erzählt der Begriff vielleicht mehr über den deutschen Aussenminister und sein Weltverhalten als über die Schweizer. Was ist denn Rosinenpickerei? Wenn ein deutscher Aussenminister einen deutschen Staatsbürger, der in amerikanischer Foltergefangenschaft schmort für einen faulen Apfel hält, sich demonstrativ nicht um ihn kümmert, ihn lieber dort schmoren lässt, das wäre die Negativformulierung der Rosinenpickerei. So jedenfalls wurde sie von unserem jetzigen Aussenminister als seinem eigenen Vorvorgänger praktiziert. Oder: Rosinenpickerei, das ist doch genau das, was der deutsche Aussenminister und die Kanzlerin und ihre Regierungs- und Parlamentskollegen gerade mit ihren eigenen Pensionen veranstalten: sich üppige Versorgungen gönnen und nicht einen Cent in die Rentenkasse einbezahlen (Annette Zoch kommentiert das pointiert in der AZ). Das ist Rosinenpickerei. So von unserem Aussenminister praktiziert. Oder in Afghanistan: hier verspricht der Aussenminister treuherzig Hilfe auch nach dem Abzug der Truppen (keine Rosine). Dieses Versprechen knüpft er aber an Bedingungen, von denen jedem halbwegs aufmerksamen Beobachter klar ist, dass Afghanistan sie nicht erfüllen kann. Das ist doch Rosinenpickerei – das Unangenehme aussen vor lassen. Und so von unserem Rosinenminister vor wenigen Tagen in Kabul praktiziert. Das Ergebnis der Schweizer Volksabstimmung hat dagegen nichts mit Rosinenpickerei zu tun. Sie ist reinem Irrationalismus geschuldet, diffusen Ängsten vor den Folgen der rasenden Veränderungen und Entwicklungen im Lande. Auch das Verhältnis der Schweiz zur Eu hat nichts mit Rosinenpickerei zu tun, verzichtet doch die Schweiz auf alle politischen Rechte innerhalb der EU durch den Verzicht auf die Mitgliedschaft. Sieht so Rosinenpickerei aus? Nicht mitreden können, ist das Rosinenpickerei? Ist das Rosinenpickerei, die Tür einen Spalt schliessen wollen? Was ist daran Rosinenpickerei? Mit ihrem Abstimmungsergebnis muss die Schweiz selber klar kommen. Denn es wird sie in grosse Bedrängnis mit den übrigen Verträgen mit der EU bringen. Ist das Rosinenpickerei? Das Abstimmungsergebnis war vermutlich weit weniger genereller Fremdenfeindlichkeit zuzuschreiben denn Ängsten ausgelöst durch den rasenden Boom im Lande. Wolfgang Koydl bringt in der SZ dafür das Beispiel der italienischen Grenzgänger im Tessin; deren Zahl auf Bayern umgerechnet würde bedeuten, dass täglich 2,5 Millionen Tschechen nach Bayern zur Arbeit fahren würden. Das wäre eine Invasion, grösser als damals nach der Wende die Trabiinvasion aus der kollabierten DDR zum Abholen des Begrüssungsgeldes: auf der Autobahn war je eine Fahrbahn voll mit den Trabis. Je grösser die Wohlstandsgefälle, desto grösser die Wanderbewegungen. Jeder Mensch will Rosinen pflücken, wo er welche zu finden glaubt. Der Aussenminister macht es nicht anders, er macht es uns vor. Und die faulen Rosinen, die lässt er lieber liegen. Rosinenmeierpolitik allerorten. Will sagen: anthropologische Adjektivierung ist hinsichtlich solch komplexer, akuter Probleme wie der gerechten Verteilung von Rosinen und Wohlstand wenig hilfreich und schon gar nicht zielführend. |
11.02.2014 | SBahnfahren meint : Irgendwo ist immer Sommer. Da ist etwas Geniales im Anzug. Bei Schwarzfahren sehen wir rot. Munich Central Station, Change here to Juu Wan, Thuu, Foor änd Six. Die Spassbremse suchen wir vergebens. Reisebank Change. München – Berlin € 28. Monuments Men, ungewöhnliche Helden. Der HRS-BusinessTarif. Kontorhaus Vermietung. Bitte links aussteigen. Wir sind der Zeit voraus. Elements, Design und Funktion für Ihre Küche. Smeg. Optimus Logistics. Bauhaus. Hirschgarten, bitte links aussteigen. Backstage, öffentlicher Parkplatz. BZH. MAHAG Volkswagen Zentrum München. Spielen Sie nicht mit dem Leben von Menschen. Jetzt wird’s bunt. Sportpark. Smart. ALDI. Netto. GATX. VTG. Change here for regional and long distance services. DUSLO. Radio Arabella 105,2 hautnah am Hörer. minihaus-muenchen.de. REWECE-Center. WOOLWORTH. Wo bist Du, Westkreuz? Keine Ahnung. Und das Auto stand seit Samstag in der Garage. ALDIsüd. KölleZOO. Hotel Gästehaus forum. Was liegt für 'n Notfall vor? War ich irgendwo allein. Ich hab die alle verloren. Am Freitag bin ich völlig zugedröhnt zu weit gefahren. CHAOS. Hab ich am Bahnhof stehen gelassen. Mächtig Kabel-Power für ganz kleines Geld. Dank mir sind Sie im Netz auf der sicheren Seite. Da würds niemand mehr schauen. Geld sparen und die Umwelt schonen. Über die man spricht. Das Schiff ist eingeklemmt, hat den Fuss abgetrennt. Schau sie an, er hat sein Bein geopfert. Die zwei Schiffe untergegangen. Sein Bein dazwischen geklemmt. Die grösste Katastrophe ist das Vergessen. Bis April 2014. Ich mein, die ist ja schon ein Mädchen noch. VE BREZN. Stockdorf. Ich erwarte an sich nix. Nur, es geht mir ums Prinzip. Wenn es geht, unterstützen sich ja alle. Das merk ich schon immer wieder im privaten Umfeld, dass ich da echt, hm. Aber man will ja keine Umstände machen. 1064 Top fm. Franziska Steiger Handarbeit Kunst. Weil die können dich ja nicht zwingen. Da müssen die dich trotzdem abfinden. Schau mal die Berge, so richtig, Föhnwetter. Füsto Getränkemarkt. Mehr Drive, mehr Style. Liftboy. Beste Qualität zum besten Preis. Biergarten. Nächster Halt Stadt Starnberg, bitte links aussteigen. Food & more, täglich geöffnet. Schluss mit digitalem Fahrstress. Der garantiert günstigste Preis für Geschäftsreisen. Servus und herzlich willkommen. Kau Boy! Herz im Takt? Ausgang Stadtmitte. 'n Liegestuhl und dann zupft sie 's Unkraut raus. Genau, ich wünsch dir was. Buchheim, Museum der Phantasie. Bitte nicht füttern. Coffee Fellows. Regio DB. Da hätt ich echt die Kamera mitnehmen sollen. Bootswerft Simmerding. Kein Job wie jeder andere, Technikprofi, Macherin, Spürnase. Mut ist – misereor. Bitte rechts aussteigen. Herzlich willkommen in unserem Bahnhof. Man muss die Texte nehmen, wie sie fallen. Hast du gar nicht aufgehört? Steigen sie um! Warum kann der Typ nicht laufen? Der braucht vier Schläge. Stockdorf. Bitte links aussteigen. Deutschland sucht den Impfpass. Ich bin doch gelaufen. Aber zu langsam. Lebensfreude und Naturgenuss. Da hat sich noch einer angemeldet, der kommt. Essen im Dunkeln. Du hast es geschafft. Allein wird es jetzt zu langweilig. Menschlich, Bethel. Ich meine, die Häuser sind anders. Sind vier oder fünf Leut drin. In dem Haus? Mehrere. Aufgrund von Personen im Gleisbereich verzögert sich die Weiterfahrt um unbestimmte Zeit. Grüss i Gott, ich find mich mal wieder in der S-Bahn fest sitzend. Zwischen Lochham und Westkreuz verzögert sich die Weiterfahrt um unbestimmte Zeit. S-Bahn, Abfahrt 15.12 Uhr fällt aus. Fällt aus. Irgendwie am Westkreuz spielen Kinder auf dem Gleis, die nicht runter wollen. Zwei Streifenwagen sind hier. Ich meine, die Kinder werden jetzt irgendwann vom Gleis runtergehen. Das versteh ich nicht. Zwei Streifenwagen sind hier. Ja, ich hoffe, die fährt jetzt gleich. Vielleicht kannst du mal hingehen und schauen. Komisch, irgendwie. Bis gleich, Tschüss. Muss die Polizei jetzt die Strecke bis Westkreuz ablaufen. Das kann also dauern. Die sind erst losgegangen. Und ich dachte, ich verpass die S-Bahn. Achtung, die nächste S-Bahn zum Ostbahnhof, Abfahrt 15.12 Uhr fällt aus. Ja Servus, kannst mich vielleicht doch fahren? Es sind Kinder, die spielen auf dem Gleis und deshalb kann die S-Bahn nicht fahren. Die Polizei hätts ja einfach gemacht. Die wären im Schritttempo mit der S-Bahn mitgefahren. Aber sie durften nicht. 600 Meter haben sie jetzt. Dort vorn beim Signal, da müssen die Kinder sein. Achtung Fahrgäste, die S-Bahn, Abfahrt 15.28 Uhr fällt aus. Achtung Fahrgäste, ich wieder hole,... um 15.30 fällt aus. Bus in Richtung Fürstenried West, mit dem man auch nach Marienplatz kommt. Ja, dann lauf doch. Spätestens um acht müssen wir daheim sein. Da können wir notfalls auch laufen. Dann fahr doch von hier mit dem Bus. Das kostet 8 fucking Punkte. Sozialkunde. Achtung Fahrgäste, S6 in Richtung Zorneding, Abfahrt 15.32 Uhr fällt aus. Tote Hose ab halb zehn auf der Strasse. Der Siebler, der Siebler, der ist bei uns in der Klasse. Die Polizei ist auf dem Rückweg, dann sehen wir mal. Der Bürkel, ne Jeans und ein T-Shirt, hatte er an in der Festwoche. Vielleicht mach ich was Besonderes, kennst du diese Schneekugeln? Dass die Kinder nichts Besseres zu tun haben, als am Montag-Nachmittag auf den Gleisen zu spazieren. Es geht weiter! |
10.02.2014 | Greif Zu meint : Greif zu, solange was zum Greifen ist. Wozu hat der liebe Gott Dir Greiferchen gegeben, den Greifreflex. Greif zu, solange noch was zum Greifen ist. Spitz Deine Krallen. Verkrall Dich in die Dinge, die Dein sein sollen. Mein sind meine Griffel. Der Mensch ist ein Greifwesen. Das heisst nicht, dass er auch begreift, was er ergreift. Greif zu, solange was zum Greifen ist. Es soll alles Deins sein, was Du greifen kannst. Lang zu. Aber schnell. Die Konkurrenz kennt kein Erbarmen. Geriffelt ist griffiger. Glatt macht nicht satt. Üb Deine Greiferchen, wo es was zu Greifen gibt. Fahr Deine Ernte ein. Sei schneller als die anderen. Konkurrenz lehrt Kompetenz. Greifkompetenz. Das Leben ist kein Palmenstrand. Sich hinlegen und warten bis die gebratenen Tauben und die Kokosnüsse und die Datteln Dir in den Mund fliegen. Das Leben ist ein Greifkonzept, ein Greifkonzert. Zulangen, wo immer es geht, heisst die Maxime. Bis Du platzt. Bis die Zulangblase platzt. Sei schneller beim Zulangen als die anderen und verdrück Dich dann in Deine Gated Community, in die Altersliuxusresidenz. Reservier Dir zeitig Deine Liege am Pool. Sei vorne dabei, wenn es ums Greifen geht am Buffet. Sei schneller als die anderen. Trainier Deine Greiferchen ein Leben lang. Übung macht den Greifmeister. Greif Dir Zusatzeinkommen wo immer es geht. Denn Greifen ist des Greifers Lebenssinn. Ramassier so viel Du kannst. Raff, was immer es zu raffen gibt. Sei gierig. Bescheidenheit ist eine Zier, doch fetter werd ich ohne ihr. Genügsamkeit, igitt, igitt, das lähmt die Wirtschaft. Der Greifer ist der Motor der Wirtschaft. Der grösste Greifer darf sich dekorieren und wird bewundert werden. Greif Marktanteile, greif Quoten, greif Börsengewinne, greif Medaillen, sei ein grosser Greifer vor dem Herrn, greif der Dame unter den Rock. Bei uns zählen die Greifzahlen. Wer nichts greift, ist nichts. Der Nichtgreifer hat gewisse Dinge nicht begriffen. Greif mehr und mehr. Ergreif das Meer. Wenn es dich nicht schäumt. Greif Dir den Titel. Greif die die Ehrung. Greif Dir die wunderbare Geldvermehrung, Renten, Pensionen, Apanagen, Diäten, Aufwandsentschädigungen, Lebensversicherungen, greif Dir, was Greifbar ist. Greif Dir die Vergänglichkeit. Greif sie Dir, so gut es halt geht. Umgebe Dich mit ergriffener Vergänglichkeit. Greif das Glück und steck es in den Tresor. Greif die Ewigkeit und die Liebe, wenn Du kannst. Und wenn gar nichts mehr geht, dann greif ins Halfter (oder in den Schritt).
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09.02.2014 | AfghMärchen meint : Darum ist er wahrscheinlich so beliebt, unser Aussenminister, weil er so schöne Märchen erzählt und sich dabei selbst so wunderbar belügt. Jetzt wieder in Afghanistan. Unter allergrösster Geheimhaltung ist er dorthin geflogen. Weil das Land nach einer längeren Kriegszeit als der Erste und der Zweite Weltkrieg zusammen inzwischen so sicher ist. Treuherzig plappert der Aussenminister also daher, wie sinnvoll dieser Einsatz doch gewesen sei, den er höchstpersönlich samt allen Toten in Folge zu verantworten hat. Denn jetzt würden in Afghanistan keine Terroristen mehr ausgebildet. Was weiss er denn? Was weiss ein deutschder Aussenminister, der selbst von den Freunden jenseits des Atlantiks abgehört wird, darüber, was sich in Afghanistan tut? Ehrlicher wäre zu sagen, er habe keine Informationen, dass in Afghanistan noch Terroristen ausgebildet würden. „Wir haben nicht alles das erreicht, was wir uns vorgestellt haben.“ habe er gesagt. Welch Euphemismus. Aber das Volk und die Medien wollen betrogen und belogen werden. Ziel des Einsatzes war offenbar, dass in Afghanistan keine Terroristen mehr ausgebildet werden, stellt Steinmeier jetzt fest. Damals, als die Einsätze beschlossen worden sind, hat er anders geredet, Afghanistan solle aufgebaut werden. Und dass die Terroristen jetzt einfach woanders ausgebildet werden, dieser kleine, belanglose Nebensatz, der fällt dem Aussenminister auch nicht ein. Aber er sagt ja ausdrücklich, man habe gewollt, dass in Afghanistan keine Terroristen mehr ausgebildet werden. Müsste logischerweise heissen, er war damals schon der Meinung, dass die Terroristen woanders geschult werden sollten. Und dann könnte er selbstzufrieden behaupten, das Ziel sei ja erreicht worden. Darüber zu reflektieren, dass Krieg womöglich das falsche Mittel gegen den Terrorismus sei, so weit reicht sein diplomatisches Begriffsinstrumentarium nicht. Das wäre ja auch gegen die Staatsraison, die Krieg braucht und will und fordert, er stramm in der Kriegseinsatzbefürworter-Troika Leyen-Gauck-Steinmeier, die jetzt woanders den Terrorismus mit dem Pleitemittel Krieg bekämpfen will. Wohlverstanden just 100 Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Da kamen solche Töne aus Deutschland. Aber das Volk will Märchen hören. Und die liefert der Märchenonkel aus dem Aussenministerium auch. Man muss ja nicht über die Kosten eines solchen Krieges reden, über die 100'000 Toten, über die Millionen von Versehrten, Vertriebenen, seelisch Verwundeten und die Milliarden deutschen Steuergeldes, über diesen Preis des Krieges, den der Aussenminister persönlich mitzuverantworten hat, weil er immer für diese Einsätze war. Aber anders als mit solchen Lügen wäre eine solche Verantwortung vermutlich nicht aushaltbar. Da müsste es zu einer Parallelerscheinung des posttraumatischen Syndroms kommen, wie man es von den Soldaten kennt, einer Art PostprokriegsentscheidungsSyndroms. Ein Symptom dafür dürfte die überhitzte, die Geschichte schön schreibende Märchenfabuliererei unseres Aussenministers sein. |
08.02.2014 | Die Unglaubliche Dorsch meint : Am Donnerstag dieser Woche kam ein zahlreiches, zahlkräftiges, zahlendes Publikum bei den Volksmusiktagen im Theater im Fraunhofer in München in den exklusiven Genuss eines Gstanzl-Abends mit den Passauer Saudiandln. Sie wurden auf höchstem und feinstem Niveau umrahmt von „wiadawö! halbe und Luigi!“, Mischa Niemann, Luigi Luger Andreas und Gotthard Wagner mit dem Krempenhut und mit den berghellen Stimmen, den sensibelsten Vibrationen aus Natur und Tradition und der ungewöhnlichen Instrumentierung von Quetsche, Geige und Schlagwerk. Nur das Beste ist gut genug für die Passauer Saudiandln. Denn um die soll es hier gehen, um die Dorsch Barbara, ein Gesangs- und Performancephänomen der Sonderklasse. Seit 30 Jahren musiziert sie mit der Feicht Gerlinde, die sich von der zuverlässigen Begleiterin am Akkordeon zur eigenständigen Künstlerin entwickelt hat, die auch singt oder mit dem von ihr erfundenen Kettenblech einen Rhythmus stampft, gegen den jeder Widerspruch zwecklos ist. Die beiden Frauen haben eine Harmonie entwickelt, die ihresgleichen sucht, nie kommt Routine auf, immer arbeiten sie weiter an den bestehenden Nummern und immer entwickeln sie Neues. Den Abend im Fraunhofer eröffneten sie mit zwei Blechtröten, denen sie so den Marsch bliesen, dass im Zuschauerraum die Illusion von einem Blasorchester von 60 Mann entstand; dabei hat die Feicht auch noch ihrem Akkordeon stimmige Töne entlockt. Fantastisch schräg, überraschend und erheiternd. Das nur als kleines Impromptu. Dann folgen Gstanzln und Texte über die Weiber, die Männer, den Wein, ein störendes Insekt wird gesucht und die Duttelgruam dürfen auch nicht fehlen. Mal röhrt die Dorsch, mal kommt aus ihr tiefstes Niederbayerisch, mal ist sie so zurückgenommen, dass eine Daune, die auf den Bühnenboden fällt, störend wirken würde. Sie kann modulieren und den Ton aushalten, die kann ihn zügeln, ihn rausrotzen, sie kann ihn hochschrauben oder in den Keller sausen lassen. Zum geflügelten Wort des Abends wurde „Des interessiad mi ned“, ein Text vom Stefan Rutz, den die Saudiandln sauba witzig vertont haben. Anlass für den Text war eine kleine Begebenheit in der Sendlinger Strasse zu München. Ein LKW-Fahrer hatte eine Ladung Kies auf den Gehsteig vor einem Geschäft gekippt. Stürmt ein empörter Ladenbesitzer herbei und fragt, was das soll. Antwortet der LKW-Fahrer: „des interessiad mi ned“. Aber so ein Saudiandln-Abend ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem breitgefächerten Repertoire der Dorsch. Nicht nur tourt sie mit Emerenz-Meier-Lesungen, mit Andreas Dahlhausen am Hang-Organen präsentiert sie Barockmusik aus dem Raum Passau, mit Tom Jahn zeigt sie unter dem Titel „Schwere Wasser“ ihre dunkle Seite und mit Steffi Rösch gibt’s „röschig-dorschige Jazztime“, außerdem ist sie mit der seltenen Pneuma-Organa zu Gange. Zu all diesen Preziosen und Perlen jedoch scheint die Münchner Kulturszene trotzig zu sagen: des interessiad mi ned. |
07.02.2014 | Ohne Biss meint : Nachdem sich anlässlich der Münchner Sicherheitskonferenz die üblichen Verdächtigen SZ-Kriegsherbeiunker mit ihrer üblichen Kriegsherschreiberei keine Lorbeeren verdient hatten, auch keine journalistischen, soll es heute Stefan Ulrich richten mit seinem Leitartikel auf der Meinungsseite „Mali macht Mut“. So wie Milch müde Männer munter macht. Die Milch der Kriegsinterventionsherbeischreibers Ulrich möchte den ruinierten Ruf von Militärinterventionen aufbessern. Und trappst direcetemang in die Afghanistan-Falle, womit auch sein übriges Begründungsgebäude in sich zusammenfällt. Er schreibt „Die Welt hatte allen Grund in Afghanistan einzugreifen“, denn „Al-Quaida griff von afghanischem Boden aus New York und Washington an – und vieles sprach dafür, dass die Terroristen weitere Attacken planten“. Das ist glatte Geschichtsklitterung. Der Angriff erfolgte aus dem Inneren der USA heraus und wäre nie passiert, wenn die dortigen Geheimdienste ihre Hausaufgaben gemacht hätten. Afghanistan hat weder die USA noch Deutschland je angegriffen. In Afghanistan sass lediglich das Hirn, Osama bin Laden. Und das – so spottet die Geschichte nochmal Herrn Ulrichs Behauptung – wurde gar nicht erwischt durch die Intervention! Neulich hat die SZ auf der Titelseite die Erkenntnis von Forschern bekannt gegeben, wie das Gedächtnis des Menschen doch seine Vergangenheit schön schreibe. So kommt einem dieser Kommentar von Stefan Ulrich vor. Mit einer Geschichtsklitterung neue Militärinterventionen herbeireden wollen. Und dass so ganz nebenbei durch die Intervention in Afghanistan weit über 100'000 Menschen zu Tode gekommen sind und noch viel mehr zu Flüchtlingen, Verkrüppelten, Waisen, Entwurzelten geworden sind, das hat Herr Ulrichs Geschichtsrevisionsgedächtnis auch glatt gestrichen. Ansatz von Biss immerhin auf Seite Drei der heutigen SZ „Ihr habt einen Knall“; über die ersten Bilder aus Sotschi – die AZ allerdings hat da deutlich mehr Biss: „Die Sotschi Horror Picture Show“ betitelt sie eine ähnliche Bildersammlung. Aber überhaupt keinen Biss hat das Interview in der SZ auf der Medienseite mit Lutz Marmor, Intendant des NDR. Da können einem Claudia Fromme und Claudia Tieschky direkt leid tun, es tröpfeln nur die allerbelanglosesten Belanglosigeiten aus ihrem Interviewpartner heraus, da können sie den Herrn wringen wie einen Waschlappen, es kommt einfach nichts. Andererseits hätten sie vielleicht doch fragen sollen, da die Sportberichterstattung des öffentlichen Rundfunks über 740 Stunden über Sotschi Propagandaveranstaltung für den Autokraten Putin sein wird (dass dem so ist, ist an anderer Stelle derselben SZ zu lesen), ob denn das noch mit dem Grundgesetz und der neuen Rundfunkgebühr vereinbar sei, mit öffentlichen Zwangsgeldern eine solche antidemokratische Propagandaveranstaltung so massiv zu unterstützen und mitzufinanzieren. Auch wie der Herr Marmor sich windet, zu sagen, wie viel Geld der öffentliche Rundfunk in diese Pro-Putin-Propagandaveranstaltung pumpe, welches er von demokratischen Gesetzes wegen den deutschen Bürgern aus den Taschen zieht, da hätten die beiden Damen bittschön, oder interessiert sie das Funktionieren unserer Demokratie so gar nicht?, mit Biss nachhaken sollen. |
06.02.2014 | Schnapse Synapse meint : Jetzt giert Putti Putin und platzt schier, dass endlich die Synapse zwischen Glanz des Sportes und Glanz auf seine Diktatur zuschnappen möge, auf dass er sich und sein Staatsgebilde im gedopten, korrupten Glanz des Sportgebildes sonnen möge. Er sieht die Propaganda-Synapse zum Greifen nah. Denn alle kommen. Alle. Fast alle. Allein der öffentliche Rundfunk von Deutschland will 740 Stunden Glanz über Putins Reich streuen. Propaganda-TV. Da lacht Putin sich echt kaputt. Bezahlen tuts der zwangsgebührenverpflichtete Deutsche. Möglicherweise hat der Autokrat allerdings die Rechnung ohne die Einstellung der brutal ausgebeuteten Arbeiter gemacht (auf die westlichen Medien ist dagegen Verlass wie auf das Amen in der Kirche). Denn was Journalisten als Erstes in ihren Hotels erlebt haben (die SZ hat einige Tweeds ins Netz gestellt), das spottet jeder Beschreiben, welch gelbliche, giftige Brühe aus den Wasserhähnen komme, wo Heizungen montiert seien, wer sich schon alles im Zimmer befinde. So könnte der Weltspot zum Weltspott werden. Wer weiss, was sich diese ausgebeuteten Arbeiter noch so haben einfallen lassen. Die wussten schon, wozu sie missbraucht wurden. Den ersten Verletzten hat's auch bereits gegeben, noch vor Beginn des Propagandaspektakels. Spott ist vielleicht nicht das schlechteste Mittel gegen Autokraten, die sich in ihrem Grössenwahn und ihrer Isolation versteigen. Und die Sportler sollen sich nicht beklagen, falls die Berichterstattung nicht so glorios ausfällt, wie sie es sich wünschen; der Spott trifft ja nicht sie. Sie können selber Druck ausüben auf das IOC, sich bei der Vergabe der Spiele künftig vorher kundig zu machen, was es denn sonst noch aus einem Land zu berichten gibt. Denn aus Sotschi und Umgebung gibt es aus demokratischer und menschenrechtlicher Sicht nicht allzu Erheiterndes zu berichten. Sotschispott. Sotschispot. Söpöttsotschi. Spöttisotsch. Olympötsch. SötschiBach. Sötschispottsport. PuttiSötschiSpötti. Sötschiputina. Schnaps dir die Synapse aus Autokratie und Sport, schnapp, Putti, schnapp, versuch sie zu erhaschen, die Sotschischnappschnapssynapse. Demokratie, rutsch mir den Sotschi runter. Meinungsfreiheit, rutsch mir den Sotschi runter. Auf Sotschi hat der Putti sein klein Häuschen gebaut. Hat dazu seine Oma verkauft. Schnapp, Putti, schnapp, schnapps dir die Synapse aus Autokratie und Glanz des Sportes. Gleich bist Du am Ziel, putti, put, jetzt nicht aufgeben, noch 100 Meter, 90, 80. Jetzt nicht stolpern. Jetzt alle mitmachen. Jetzt keiner husten. Wenn Schnutzi seinen Synaps schnapst. Jetzt gute Miene zum bösen Spiel gemacht! Denn vor Autokraten muss man kuschen. Ihr Luschen. Duscht Euch die Demokratie weg. Schnappt Euch die PutiSchnapsSchnappSynapse.
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05.02.2014 | Street Words LXXXV meint : Ich wusste genau wie die Räume sind, aber wenn der uns auf den Parkplatz geschickt hätte. Zucht und Ordnung. Müde, müde. Sie schiesst an mir vorbei. Ganz Giesing hasst die Polizei. Willkommen in der internationalen Flösserstadt. Do wo mir herkommen sind, des war echt fies. Of course we were past positive. Weisst du was der Weidmann gesagt hat? Weil sie irgendwas bastelt und dann irgendwas auch findet. Du hast mir die Wolle gezeigt, grau mit Pink. He was always singing and drinking. Ich hab ihr nicht reingelabert und dir auch nicht. Oh, ich muss so dringend Pipi. And mother was in the Dublin Hospital. Hallole. Also dann latschen wir doch lieber in die Sendlinger, isch tausendmal geiler. Also des finde ich nicht ok. Egal, welche Richtung, vielleicht wir unten so, die Consultants. Is a bissle in d'Hose gange. Das ist so ne europäische Gemeinschaftsgeschichte, da zum Beispiel ist Lord Byron gestorben. Die können mir manchmal steinalt geworden sein bevor sie hier rumsitzen. Der ist jetzt ein bisschen quengelig, der hat jetzt eine Woche lang Fieber. Da san welche mit Ski am Bahnhof gstandn. Und die haben auch Kinder, kannst du dir das vorstellen? Ich ha kei Angscht, dass dene langweilig wird, doch muss man nicht übertreiben. From south to north and I borrow a car, a transporter. Doch, da gehen wir jetzt rein. Ja, und ist als einziger mitgegangen und hat sich feiern lassen. Hast ein Loch reingebohrt? Und kümmert sich um die Armen und Schwachen, aber was die eigentlich machen. Ich habe drauf geschrieben, für Jakob, ich wette, du findest dein Geschenk nicht. Jetzt drehen wir den Spiess um, jetzt hängt es bei dir an der Leine. Wir können ja auch Clopapier schenken. Kritik, die bewegt ihn total. Des is bloss an optische Wahrnehmung. Bitte zurückbleiben. Des schaut im Winter scho arg aus, muas i scho sagn. Der macht jetzt keine Sprechstunden mehr, der ist nur Organisator.
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04.02.2014 | Sebastian meint : Geil, Schl. Ürf! man muss sich das vorstellen, Putin sammelt die Zeitungsberichte über seine tolle Olmypiade, und wo immer er auch hinschaut, auf dem Untergrund der Texte liest er die Kritik an sich! Genial! |
04.02.2014 | Schl. Ürf meint : Schlürf deinen Morgenkaffe und schau, was der Tag dir bringt. Hängt noch Gedankengut von gestern oder vorgestern über? Sind heute freie Entscheidungen möglich? Wahlen sind heute gerade keine. Noch sind wir verschont von der breitseitigen, propagandistischen, vorgeblich sportlichen Berichterstattung aus Sotschi. Hatschi! Sotschspot. Hotschspot. Haaatschi! Das kitzelt dermassen in der demokratischen Nase, dass gottseidank der pure sportliche Text nicht mehr verstanden wird, nur noch verhackt transmittet wird. Die armen Sportler. Schwitzen und trainieren jahrelang. Dann werden sie missbraucht von der Politik. Sollen mithelfen, wachsende totalitäre Strukturen als Demokratiemäntelchen zu drapieren. Das wäre doch eine Möglichkeit der Berichterstattung, wäre sicher auch in den Zeitungen möglich: statt den Blatthintergrund der Texte weiss zu lassen, dort Fotos zu platzieren, die die Demokratieabwürgung Putins bebildern. Oder im Fernsehen könnten zu allen Berichterstattungen durchgehend Laufbänder unter den Bilden mit Texten über die Homophobie Putins, über antidemokratische Gesetzgebung laufen. Wer den Eindruck von Sportberichterstattung pur erwecket, der lässt sich vor den Propagandakarren Putins, des Grössenwahnsinnigen, spannen. Die „reine“ Sportberichterstattung ist nicht möglich, denn eine solche würde zeigen, dass sie auf dem demokratischen Auge blind ist, so wie Beckenbauer, der in Katar keine misshandelten und ausgebeuteten Arbeiter gesehen hat. Es geht nicht darum, dass hochspezialisierte Sportjournalisten plötzlich Vorträge über Demokratie in ihre Berichterstattung einbauen sollten oder dass hochspezialisierte Sportler in ihren Interviews dies tun sollten. Das wäre ja absurd. Wobei es beiden gut anstehen würde, wenn sie sich zum Beispiel ein kleines Regenbogenzeichen oder dergleichen ans Revers hefteten. Die Olympiade soll als Sportereignis funktionieren. Aber als Propagandaereignis für einen aufstrebenden Diktator darf sie dies keinesfalls tun. Das liegt allein an den Redaktionen der Medien, der Berichterstattung den richtigen Rahmen zu geben. Siehe Vorschläge oben, denn sie darf auf keinen Fall so aussehen, dass Putin in irgend einer Weise damit renommieren und angeben könnte. In diesem Sinne darf es eine „reine“ Berichterstattung nicht geben. Die „reine Olympiabeilage“ darf es bei keiner Zeitung geben, es sei denn, sie wolle für das System Putin Werbung machen. Und wenn schon, dann bittschön nur gegen Geld, quelle putain, und die Beilage als Werbung kenntlich machen. Schlürf den Morgenkaffe, schlürf ihn, so lang er noch warm ist. |
03.02.2014 | Bahnhofs Trasse meint : Sportgaststätte. Pfarrkirche zu den heiligen Engeln. DAV-Heim. Brunnen-Apotheke. WEFCYU. Am Schlagberg. Röstwerk. Altgold ist Bargeld. Zum Schönbichl. Ausfahrt freihalten. Schreibwaren. Geschenkartikel. Ausfahrt Tag und Nacht freihalten. Emine's Beauty Hair. Zahnarzt Patientenparkplätze. Betreten des Grundstücks verboten – Eltern haften für ihre Kinder! Betreten der Baustelle verboten. Ahornallee. Hochspannung – Lebensgefahr. Puerto-Nico.de. Kohlstattweg. SWFB26 92. Münchner Verein Versicherungsgruppe, eine feste Verbindung. Cornelias Kosmetikstudio, Solarium. Pho BaTec. Radlspass. Vorsicht Dachlawine. Metzgerei Winterhalter. Agentur Günther. Sparkasse. Qualität und Frische aus eigener Herstellung. Geldautomat. Café Bäckerei Konditorei Drexler. Das kleine Gespenst, Oberbayerisches Marionettentheater. Parchow Steuerberatung. Evangelische Kirche. Raiffeisenbank. Allianz Versicherungsdienst. Getränke-Abholmarkt. Active. Winsumer & König Concept Store Obst Gemüse Südfrüchte Blumen Accessoires Kleidung Anfertigung Änderung. Bürgerhaus. HUK-Coburg. Hof Art Wohnen, Kunst & Handwerk. Erlus Ergoldsbacher Dachziegel. Schulweg. Parkieren verboten. Zeitlos schön wohnen. Lagerverkauf täglich. Bekleben verboten. Michels Früchtestadl. OBI. Stefan Lutzenberger Motorgeräte. Alter Wirt, Gasthof und Biergarten. Parkett Stadl. Hugo Leder staatlich geprüfter Restaurator für Möbel und Holzgeräte, techn Gutachten. WTH Heizungsbau Solaranlagen Sanitär. Press-Häusl. Anmeldung fürs Obstpressen. Die Patengemeinden. Verkehrshelfer. Dem Gedenken der Gefallenen und Vermissten der Gemeinde. Rindenmilch. Pfarrer-Unsin-Strasse. Ich kümmere mich um Ihren Garten! Ihr Service rund ums Holz, Haus und Garten! Fragen Sie mich einfach! Bürgerhaus. Zwei starke Partner, do it! Ha-Ra Bestellannahme. Ihr Lieferant für Fest, Partys und Vereinsfeiern. Zigaretten tabacon. 40 a b c. Sportlerball., From Disco to Fox. Bauunternehmen Ralf Fichtel. Architekturbüro Gerstemeier. Rauchen kann tödlich sein. Hier ist kein Hundescheiss- u. Müllplatz, Privat Grundstück. Komm Rein! Hier gibt’s alle Schleich Januar-Neuheiten. Wir müssen draussen bleiben. Kartons zum Mitnehmen. Warnung vor freilaufenden Hund. BoxaGripal. Zu vermieten. Hier gibrts Energie Sano-Propan, Flüssiggas in Flasche und Tank. Probe sitzen. Allgäuer-Insektengitter. Die Textilpflege, Kittel- und Hemdendienst, wir bitten um Vorkasse. Physiotherapie und Trainingsstudio. SB-Sauger. Tankautomat geöffnet. Christoph Wohngauben. 90 qm Laden, 49 qm Keller zu vermieten. Olaf Mayr Optik-Akustik Uhren Schmuck Foto. Ebner electronic Dienstleistung. Luft/Wasser-Wärmepumpen-Anlagen. Sprachtherapie. Heuweg. Reisebüro. St. Christophorus. PW rund um St. Ottilien. Bochum und die Bayern. Fahrschule Sigg, Neu Ferienkurse. Katrin's Pusteblume, Blumen. Lotto Bayern. |
02.02.2014 | Vera NTW Ortung meint : Verantwortung. Deutschland müsse angesichts seiner wirtschaftlichen Macht international Verantwortung übernehmen. So heisst es jetzt unisono, wie in einer konzertierten Aktion von drei Personen an der Spitze des Staates, von Verteidigungsministerin, Aussenminister und Bundespräsidenten, die insofern alle wirken, als seinen sie anfällig auf Einflüsterungen aus düsteren Kulissen von Geheimdiensten, Rüstungslobbies und vielleicht auch Erkenntnissen aus NSA und dergleichen - es lebe die Kriegsbegründung für den Irakkrieg! Denn nachvollziehbar sind ihre Argumente nicht so richtig: aus humanitären Gründen kriegerische Verantwortung übernehmen, das hört sich zynisch an, so zynisch wie der Slogan „wir brauchen Krieg für den Frieden“; eine Begründung mit der nur allzu gerne Kriege angezettelt oder angeheizt worden sind. Verantwortung. Was für ein Geschwätz! Deutschland hat solche „Verantwortung“ übernommen. In Afghanistan. Wie sieht diese „Verantwortung“ nun aus? Zum Beispiel dass der Oberst, der die Bombardierung von Kundus befohlen hat, befördert worden ist. Das ist nicht Verantwortung, das ist Verhöhnung der Opfer. Die nun auch noch von der Botschaft in Kabul, so wie Todenhöfer vor wenigen Tagen auf Facebook schrieb, weiter praktiziert wird, mit der Verhinderung in letzter Minute von Ferien-Visa für Kinder der Opfer von Kundus, obwohl die alle Bedingungen erfüllt haben. Das ist Verantwortung? Das nennen Frau von der Leyen, Herr Steinmeier und Herr Gauck Verantwortung? Was für ein leeres Geschwätz. Nach 14 Jahren „Verantwortung“ in Afghanistan, zieht sich die Truppe zurück. Und was hinterlässt dieser „verantwortungsvolle“ Einsatz? Versengte Erde und Flüchtlingsströme. Wie verhält sich die Bundesregierung, wie verhält sich das Deutsche Parlament, das die Einsätze beschlossen hat, wie verhalten sich die einzelnen Parlamentarier, die die Einsätze beschlossen haben, den Opfern ihrer „verantwortungsvollen“ Politik gegenüber? Kümmern sie sich wenigstens aus schlechtem Gewissen persönlich um Flüchtlinge? Sagt uns die Namen derjenigen. Die deutsche Verantwortung in Afghanistan sieht dreckig aus. Beschämend. Man werde Afghanistan nicht im Stich lassen, sind die Politiker nicht müde geworden zu sagen. Was für ein Geschwätz. Denn weil es nicht so rund läuft mit der „Verantwortung“ in Afghanistan, so haut man einfach ab. Wie ein unzufriedenes Kind sucht man darum sein Spielzeug „Verantwortung“ nullkommaplötzlich woanders. Auch merkwürdig, dass so elementare Vorhaben nicht von der Kanzlerin persönlich laut und deutlich prononciert werden als Regierungsziel. Es geht doch um „Verantwortung“. Merkwürdig, dass die Kanzlerin diese doch offenbar ehrenvolle Aufgabe anderen überlässt. Dass sie andere Figuren vorschiebt. Vermutlich weil sie weiss, dass das Volk das mit dieser „Verantwortung“ nicht so richtig nachvollziehen kann. Weil das Volk an Afghanistan sieht, dass das mit dieser „Verantwortung“ reines Geschwätz ist, das lediglich einem neuen Militarismus das Wort redet. Merkwürdig auch, dass diese Verantwortungsforderung ohne jede Selbstkritik am Afghanistaneinsatz verbunden ist. Immerhin scheint die Opposition jetzt aus ihrer Lähmung zu erwachen. Scheint zu checken, wie viel Kreide die Kriegseinsatzherbeireder geschluckt haben müssen. Weil es hört sich ja ganz niedlich und so „verantwortungsbewusst“ an, was das Kriegertrio verkündet. „Verantwortung“ eben. Und wie es um diese „deutsche Verantwortung“ bestellt ist, da schaue man nach Afghanistan. Sollte eine Warnung sein vor weiteren so fahrlässigen Einsätzen, lange bevor sie Ultima Ratio sind. Obsolet wird das Verantwortungsgeschwätz definitiv im Hinblick auf Syrien. Da will man keine Verantwortung übernehmen. Sie ist offenbar ein nach Belieben biegbares Vehikel, diese „Verantwortung“ - nicht gerade überzeugend – in keiner Hinsicht. |
01.02.2014 | Gauc Kauch meint : Gauck auch. Gauck will jetzt auch in den Krieg ziehen. Er fordert mehr militärisches Engagement in der Welt. Heijucha! Jetzt wird die Welt endlich sicher. Am deutschen Militärwesen wird sie genesen. Zu dritt ziehen sie jetzt in den Krieg, die Verteidigungsministerin, der Aussenminister und der Staatspräsident. Mali wollen sie erobern und Zentralafrika auch. Nein, so weit gehen sie natürlich nicht in ihren Formulierungen. Aber das Volk wird trotzdem nicht mit ihnen mitziehen. Ein Fähnlein von drei aufrechten Kriegern. Sie allein entscheiden das. Eine Diskussion wird es nicht geben. Über eine für das Volk nachvollziehbare Begründung, warum Kriegseinsatz wirklich die Ultima Ratio ist und warum er stattfinden muss, obwohl kein Angriff auf Deutschland stattfindet. Es wird auch keine Diskussion und Analyse geben, warum zum Afghanistaneinsatz geblasen worden ist, den das Volk nie verstanden hat. Die Politikerklasse, die so leichtsinnig in die Kriege zieht, die ist vielleicht geschichtsvergessen. Das Volk ist es nicht. Die wollen nie wieder Krieg. Kann ein einziger, eine einzige von den Parlamentariern oder Regierungsmitgliedern, die den Afghanistaneinsatz und dessen frequenten Verlängerungen beschlossen haben, uns endlich erklären, warum das die Ultima Ratio gewesen sein soll? Keiner kann es, keiner konnte es, keiner will es. Und ausgerechnet mit diesem Einsatz, der jetzt erfolglos zu Ende geht, wollen die Politiker weitere Einsätze begründen. Das ist absurd. Mit einem Pleiteunternehmen weitere pleitegefährdete Unternehmen fundieren zu wollen. Das macht kein vernünftiger Mensch. Warum will keiner die Begründungen für den Afghanistaneinsatz aufarbeiten? Nur so könnte der Weg gewiesen werden, wie vielleicht weitere Einsätze rational nachvollziehbar zu kommunizieren wären. Und das sollte schon sein. Dass der Afghanistaneinsatz eine volle Pleite war, steht ausser Frage, allein der nicht abschwellende Flüchtlingsstrom ist ein schwer zu widerlegender Fakt. Das Volk braucht Information. Da sind auch die Medien gefragt. Jetzt sieht es leider wieder so aus, als wollen drei Figuren an der Spitze des Staates einsam (oder an unsichtbaren Fäden von dubiosen Geheimdienst- und Rüstungslobbies) die deutschen Soldaten in weitere kopflos angestossene und miserabel vorbereitete Abenteuer in Terrae inkognitae schicken, sie gar zu präventivem Töten von womöglich Unschuldigen anhalten; und da wir offenbar nach wie vor ein Obrigkeitsstaat sind, haben die Soldaten zu marschieren und das Volk den Mund zu halten. Das Volk soll bittschön nicht mitdenken. Und nachfragen schon gar nicht. Entschieden ist entschieden. Drei geballte Voten für Kriegseinsätze. Das macht sich gut bei der Sicherheitskonferenz. Da lacht die Sonne über München und freut sich „Gauck auch!“. |