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31.01.2014 

Phil K. meint : Mit ihrem Kriegsgerede werden von der Leyen und Steinmeier vielleicht doch noch Einzug halten in die europäische Geistesgeschichte – als traurig-lichtlose Gestalten.

31.01.2014 

Elke Müller meint : Kann niemand diese Herrschaften vor der Torheit bewahren, die sie gerade mit dem Herbeischwätzen von Kriegseinsätzen begehen?

31.01.2014 

Amos meint : Und ihre Büsten könnten in der Nähe jener von Hindenburg platziert werden...

31.01.2014 

lupo meint : wie von der Leyen und Steinmeier Kriegseinsätze herbeiplappern, das könnte zu Schulbeispielen für geistige Kurzschlüsse werden

31.01.2014 

Ultima Ratio Und Innovation meint : Kriegseinsatz ist die Ultima Ratio. Das immerhin kommt im Genuschel des Aussenministers im gestrigen Interview in der SZ zum Ausdruck. Irgendwo im argumentativen Lavierbrei, es mit keinem Verderben wollen und keine klare Position beziehen, höchst verschwurbelt diplomatisch, zum Ausdruck. Wenn dem Geist nichts anderes mehr einfällt. Wenn keine Option mehr offen ist. Wenn der menschliche Geist und Intellekt kapituliert, wenn die Redekunst kapituliert, wenn die Argumentationskunst kapituliert, wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, dann erst ist Ultima Ratio, also Waffen zücken angesagt. So wie der Aussenminister und die Verteidigungsministerin mehr Kriegseinsätze der Bundeswehr herbeireden, so hört sich das nicht gerade nach Ultima Ratio an, nach sorgfältigem Erkunden sämtlicher nichtkriegerischer Möglichkeiten. Und so hört sich auch das Interview des Aussenministers nicht an, er sagt nicht: klare Priorität hat alles vor der Ultima Ratio, und der Möglichkeiten seien viele, und die würde man mit Nachdruck einsetzen, er sagt lediglich, Deutschland müsse sich entsprechend seiner wirtschaftlichen Macht mehr engagieren. Gut so. Aber trauen die Herrschaften Minister und Ministerin den Deutschen so wenig Geist zu, dass ihnen keine innovativen Argumente gegen Kriegseinsätze einfielen, dass sie schon alles ausgeschöpft hätten, was an kriegsvorbeugenden, kriegsverhindernden Aktivitäten, an kriegseindämmenden Aktivitäten möglich wäre. Davon wollen die Herrschaften Regierungsmitglieder nichts wissen. Sie sind offenbar ganz leichtsinnig immer auf dem Sprung zur Ultima Ratio. Denkerschöpft vielleicht. Es ist leicht, von mehr Kriegseinsätzen zu plappern. Und damit Empörung auszulösen. Schwieriger ist es, Kriegseinsätze zu vermeiden. So werden doch die Soldaten am besten geschützt. So können sie am ehesten Beruf und Familie zusammenbringen. Die Kriegsherbeired-Herrschaften sind offenbar nicht sehr zäh und kapitulieren mit ihrem Verstand sehr schnell. Mit verheerenden Folgen, siehe Afghanistan. Da ist im Vorfeld auch nicht gerade viel Geist zur Evaluation und ob es sich wirklich um die Ultima Ratio handelt, investiert worden. Statt Kriegseinsätze herbeizuplappern oder herbeizunuscheln könnten die Herrschaften doch genau so gut Kriegsverminderungs-, Kriegsvorbeugungstexte in die Welt setzen. Zum Beispiel Herunterfahren von Waffenexporten und der Rüstungsproduktion. Ist doch logisch, wenn es Waffen gibt, und wenn es Waffenproduzenten gibt, so sind hiermit schon mal eine ganze Menge Leute, die ein Interesse am Verkauf und Gebrauch dieser Waffen haben. Kein Mensch arbeitet gerne für nichts. Und wenn die Waffen nicht eingesetzt werden, wozu sie dann noch produzieren. Je mehr Waffenproduzenten es gibt und je mehr Rüstungsexporte getätigt werden, desto mehr Leute haben ein Interesse, dass die Dinge auch explodieren. Desto mehr wollen sie Ultima Ratio Situationen herbeiführen. Desto störender wird denkender Verstand. Da sollten die Politiker allerdings nicht so leichtsinnig kapitulieren vor solchen Forderungen. Klar ist es mit der Gewalt so eine Sache. Aber etwas von Islamismus plappern und das mit Ultima Ratio gleichstellen, da köchelt der Geist von Verteidigungsministerin und von Aussenminister doch auf Sparflamme. Wenn etwas die Welt verändern kann - und wir wollen ja alle, bis auf ein paar behinderte Rüstungskapitalisten, eine friedliche Welt - so ist es nur der Geist, so ist es nur seine immer innovativ sein könnende Kraft. In dieser Hinsicht sind unser Aussenminister und unsere Verteidigungsministerin rechte Angsthasen. Wagen nicht, ihren Geist kreativ und innovativ einzusetzen. Sind vielleicht viel zu sehr Puppen an für das Publikum unsichtbaren Fäden. Wer, wenn nicht die beiden, könnten mit präzisen Beschreibungen der Ultima Ratio, resp. der Analyse, dass diese Einsätze längst nicht die Ultima Ratio seien, etwas am Lauf der Geschichte bewirken. Schade, dass sie sich so in den Geröllhalden alltagspolitischer Scheinargumente verstolpern. Ein klarer Geist wäre an solchen Positionen nicht von Nachteil. Und sie haben ja noch nicht einmal den Versuch innovativen Denkens gemacht, welches systematisch sämtliche Optionen vor der Ultima Ratio erörtert und offen legt und sie überhaupt sucht.

30.01.2014 

Inkontinenz-Beilage und Unken-Alarm meint : Heute will die SZ mit ihrer Unken-Truppe Alarm schlagen, mit ihrer Inkontinenz-Beilage „Sicherheit“ anlässlich der bevorstehenden Sicherheitskonferenz vermutlich an den Ausbruch des ersten Weltkrieges erinnern, so militaristisch kommt diese daher. Beweis dafür liefert allein schon die Auswahl der Autoren und ihrer Kriegseinsatz befürwortenden Meinungen und dass die SZ es nicht für nötig gehalten hat, wenigstens eine Stimme zu Wort kommen zu lassen, die friedensbewegt ist, die die diplomatischen Energien Deutschlands massiv für Kriegsprävention im weitesten Sinn und für Konfliktschlichtung erhebt. Nicht eine Stimme dafür. Dafür wird aus allen Rohren rumgeunkt, Deutschland müsse seine gewachsene Verantwortung in der Welt wahrnehmen. Dem ist ja nicht zu widersprechen. Doch die SZ-Unken meinen damit Kriegseinsätze. Die Begründung ist haarsträubend dünn. Der Tenor der Texte kann ruhig mit einem Steinmeier-Zitat belegt werden „Es wird zu Recht von uns erwartet, dass wir uns einmischen“. Dieses „Es“ als oberste Instanz. Wer nach einem „Es“ handelt, der handelt wohl sehr problematisch. Auf dieses sein Handeln offenbar bestimmende „Es“ nimmt der Aussenminister Bezug, der Kurnaz aus opportunistischen Gründen hat jahrelang in amerikanischer Haft schmoren lassen. Der sich nicht eingemischt hat. Das sagt der Aussenminister, dessen Beamte in Kabul Opfer Deutscher Rambo-Politik, Waisenkinder als Folge der Kundusbombardierung, die von Jürgen Todenhöfer zu einem Deutschland-Urlaub eingeladen worden sind, wie Dreck behandeln und die ihnen zustehenden Visa für Deutschland verweigern, indem sie plötzlich unerfüllbare Zusatzforderungen als Bedingung daran knüpfen. Oder Unke Käppner, wenn es nach seiner Logik ginge, denn von Afghanistan ist 9/11 eine reale Bedrohung für Deutschland ausgegangen, darum musste es bombardiert werden, wenn es also nach Käppners Logik ginge, dann hätte damals auch Hamburg bombardiert werden müssen, denn dort sind die Anschläge mit vorbereitet worden. Wie soll man plausibel neue Einsätze der Bundeswehr – die abgesehen davon damit überdehnt würde – dem Volk erklären, wenn man nicht mal in der Lage ist, die Pleite von Afghanistan zu analysieren. Deutschland soll mitmischen! Jawohl. Aber zukunftsgerichtet und innovativ hinsichtlich Konfliktprävention und Konfliktdeeskalation – und mit musterbeispielhaftem Gewaltverzicht. Mit zwingenden Formulierungen. Mit einem ganz klaren Statement zur Gewaltanwendung als allerallerletzter Ratio. Im Grunde sagt das Steinmeier auch. Nur interessiert das die SZ wenig, sie stellt in ihrem 1.Weltkriegsmilitarismus nur das Votum für militärisches Engagement in den Vordergrund. Steinmeier sagt auch „Viel wichtiger als die Debatte um die Militärinterventionen ist aus meiner Sicht eine Verständigung darüber, welche politischen Instrumente, welche diplomatischen Hebel wir jenseits der öffentlichen Kommentierung haben, um wirklich auf den Gang der Dinge einzuwirken“. Herr Steinmeier ist jetzt an der Macht. Jetzt kann er in diesem Sinne handeln. Tut er es auch? Muss er da noch rumschwatzen? Wobei auch öffentliche Kommentierung durchaus ihre Wirksamkeit entfalten kann. Aber das ist eine Kunst, und die zu üben, da sollten die Energien investiert werden. Heute läuft der Film „Mandela“ an. Seine Hauptthese: Gewaltverzicht. Den finden wir doch alle gut, nicht?

29.01.2014 

Kälte Rieselt oder die Kinder von Kundus meint : Kälte Rieselt in der Natur. Kälte Rieselt im Krieg. Dringt durch alle Poren. Durch alle Ritzen. In die Gemüter. In die Adern. Natürliche Kälte. Menschliche Kälte. Kriegskälte. Beschämende Kälte der Deutschen in Kundus. Jürgen Todenhöfer hatte fünf Kinder, die bei der von den Deutschen unter Bundeskanzlerin Merkel befohlenen Bombardierung von Kundus Väter und Brüder verloren hatten, für zweiwöchige Ferien nach Deutschland eingeladen. Alle Papiere waren vorbereitet. Morgen Donnerstag sollte es losgehen. Die Flugtickets waren gebucht. Sie mussten nur noch die Visa in der Deutschen Botschaft in Kabul abholen. Dort seien sie, so schreibt Todenhöfer in einem Brief an den Deutschen Botschafter, den er bei Facebook publik gemacht hat, „wie der letzte Dreck behandelt“ worden. Er schreibt von einem demonstrativ schnöselhaften deutschen Konsularbeamten. Das sei nur „das letzte Glied einer langen Kette beschämender Handlungen der deutschen Behörden gegenüber den Opfern von Kunduz“. Nicht gut, dass Deutschland mit diesem Kriegseinsatz das präventive Töten wieder angefangen hat. Und sich dann den Opfern gegenüber noch so verhalten. Aber die neue Kriegsministerin will flott weitere Einsätze in Gang setzen. Irgendwo in der Wüste werden wir doch hoffentlich eines Tages noch Erfolg haben. Dumm nur, dass die Armee nicht gerüstet ist dafür. Und die nächsten präventiven Tötungen will sie mit Todesdrohnen ausführen. Dafür wird sie wohl bald kämpfen. Wenn die Armee schon personell überfordert ist, so muss wenigstens gscheites Kriegsgerät her. Das sind so die nebligen Beschaffungs“Gedanken“. Die rieseln irgendwo im Nirgendwo und kommen mit dem Impetus von axiomhaften Grundsätzen daher. Und werden sich am Wochenende geballt im Bayerischen Hof in München wieder finden. Gut geschützt. Siko. Zu Zeiten der GroKo. Grosskotz und Kleinmenschverhalten. Und Oberst Klein muss befördert werden. Was sollen da ein paar dreckerte Kinder aus Kundus. Ihnen hat der Klein ja nur die Eltern genommen. Sollen sie selbst schauen, wie sie mit ihrem Scheissschicksal zurecht kommen. Wir wälzen grosse Gedanken an der Siko. Es geht um die Sicherheit der Welt. Damit haben Kinderschicksale nichts zu tun. Wir sind ganz grosse, ganz kalte Stengel. Uns rieselt die zynische Kälte aus den Poren. Todesdrohnen sind unser Geschäft. Und jetzt haben wir die Sicherheit Deutschlands am Hindukusch verteidigt. Jetzt müssen wir sehen, wo wir sie weiter verteidigen. Da kommen gerne mal ein paar dreckerte Kinder unter die Räder. Wo gehobelt wird fallen Späne. Es geht um die Sicherheit. Es geht um unsere Inkontinenz. Wir brauchen Sicherheit. Scheiss auf die Kinder aus Kundus. Wir behandeln grosse, menschheitsförderliche Geschäfte. Wir müssen Argumente für die Anschaffung der Todesdrohnen aushecken, nachdem das gestern in der SZ Käppner und Hickmann nicht gelungen ist, sie sofort durchschaut waren mit ihren dünnpfiffigen Argumenten. Wir sind gross. Darum brauchen wir eine Siko. Darum brauchen wir die Sicherheit der Siko. Scheiss auf ein paar dreckerte Kinder. Kälte rieselt aus uns statt Pipi.

28.01.2014 

Sich In Den Krieg Plappern meint : Unsere neue Verteidigungsministerin, die sich für eine Kriegsministerin hält – ist ja auch korrekt, noch befindet sich Deutschland in einem Krieg in Afghanistan, von dem es gerade dabei ist, sich als Kriegsverlierer zu verabschieden, Kriegsziele nicht erreicht, auch heute noch nicht zu bremsende Flüchtlingsströme ausgelöst, das Töten geschichtsvergessen wieder angefangen -, plappert sich mir nichts dir nichts, so wie ihre Generäle und die Rüstungslobby es ihr einflüstern, in jede Menge weiterer Kriege. Die SZ gestern dazu „sie redet und redet und redet“. Aber das wird jetzt selbst der SZ, die sonst gerne Kriege herbeiunkt, zuviel. Sie hat Angst vor einer Bruchlandung der Verteidigungsministerin. Darum dürfen ihr heute Christoph Hickmann und Joachim Käppner eine Matte ausbreiten, damit es nicht so weh tut, wenn sie auf die, hm kann man bei einer Frau „Schnauze“ sagen?, fällt. Aber Vorsicht Frau von der Leyen! Diese Matte, die die SZ heute so scheinheilig ausbreitet, die ist schwach geflochten oder löchrig. Denn sie geht davon aus, dass die Kriege, die Sie führen wollen, in Ländern stattfinden, in denen die Gefahr von Bauern, primitiven Minenlegern oder Heckenschützen im Land draussen ausgeht. In Ländern also, denen die Bundeswehr haushoch überlegen ist – und sich doch sinnlos verbeisst und schlagen lassen muss wie in Afghanistan. Es geht hier um Kriege, in Ländern, die Deutschland garantiert nie angreifen werden, so wie Afghanistan. Es sind Kriege, die nur als Angriffskriege gesehen werden können. Eroberungskriege. Wollen Sie Eroberungskriege in der Dritten Welt führen? Soll die Bundeswehr dafür ausgerüstet werden. Es geht doch darum, dass Sie dem Volk jetzt auf Einflüsterungen der Rüstungslobby und der Generäle die Anschaffung von Tötdrohnen schmackhaft machen sollen. Und die sind nun mal kaum einzusetzen gegen Amerika beispielsweise und dessen Wirtschaftsspionage in Deutschland. Die sind nur einzusetzen in Beispielen wie in Afghanistan. Da wird dann immer ganz rührend und an die Mutterinstinkte appellierend der im Namen geänderte Soldat angeführt, der dem Kameraden doch nicht mittels Drohne beim Sterben zuschauen will. Wer will das schon. Aber muss der Kamerad denn in jener verlorenen Weltgegend (oder sind es doch die Wirtschaftsinteressen?) wirklich Krieg führen? Diese Grundfrage stellen sich die SZ-Journalisten nicht. Sie nehmen einen misslungenen Invasionskrieg als Begründung für eine künftige Todesdrohnenbewaffnung der Bundeswehr her. Das ist so eine faule Klamotte. Und um davon abzulenken, behaupten sie, Deutschland reagiere immer hysterisch, wenn das Wort nur schon aufkomme. Das stimmt überhaupt nicht. Es ist der Mangel an überzeugender Begründung für deren Anschaffung. Es ist der Mangel an Plausibilität der Kriege, die die Kriegsministerin künftig führen will. Denn nach wie vor ist die Bundeswehr eine Verteidigungs- und keine Invasionsarmee. Es ist die Geschichtsvergessenheit, die solchen Anschaffungsargumenten innewohnt, die die Leute auf die Palme bringt. Es ist die Liederlichkeit, mit der Feindbilder an die Wand gemalt werden, deren Bekämpfung womöglich „aus humanitären Gründen“ passieren müssen. Aber in Syrien wird aus ebendiesen Gründen gerade nicht eingegriffen. Es ist die Lottrigkeit der Kriegseinsatzbegründungen, die das Volk zweifeln lassen. Es ist keine Hysterie. Also Vorsicht Frau von der Leyen vor diesen dünnpfiffigen SZ-Argumenten, die Ihnen die Anschaffung von Todesdrohnen herbeiargumentieren helfen wollen!

27.01.2014 

Professor Kirchhof Hat Ein Ei Gelegt meint : Professor Kirchhof hat ein Ei gelegt. Für die Ministerpräsidenten. Für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Mit seinem neuen Gebührenmodell. Das Ei des Kolumbus, das Ei des Kirchhof, gackerten ganz aufgeregt die Ministerpräsidenten und die Intendanten des öffentlichen Rundfunks. Endlich keine Schwarzseher mehr. Endlich genügend Einnahmen. Endlich den Ärger mit dem Gebühreneintreiben weg. Gacker. Gacker. Gacker. Das war vor einem Jahr. Und dann, neun Monate später: ein Osterei! Ein Osterei! Ein Osterei! Gackerten die üblichen Verdächtigen, der Kirchhof hat uns ein Osterei gelegt! Denn es stellte sich heraus, dass das neue Gebührenmodell vom Kirchhof Milliarden an Mehreinnahmen bringt. Jetzt, ein Jahr später sieht die Angelegenheit plötzlich ganz anders aus (dabei sind diverse, elementare Gerichtsverfahren noch gar nicht in Gang gekommen). Jetzt frohlocken sie nicht mehr. Jetzt zischen die ersten zwischen den Zähnen: ein Kuckucksei. Der Kirchhof hat uns ein Kuckucksei ins Nest gelegt. Denn siehe da, zum ersten Mal seit Jahrzehnten öffentlichen Rundfunks gab es eine Petition, innert Stunden Hunderttausende von Petenten, die einen Eingriff ins Programm verlangen. Wer zahlt befiehlt. Diese Erkenntnis hat sich bei einer einzigen Person durchgesetzt. Und eine Lawine ausgelöst. Diese Person wollte es sich nicht bieten lassen, dass Sarah Wagenknecht vom einem offenbar schnöseligen Moderator abgeblockt wird. Ein Vorfall, der auch in den heftigen Reaktionen auf der neuen Kriegsministerin Ankündigung, sie wolle öfter in den Krieg ziehen, vielfach zitiert wurde. Und das dürfte erst der Anfang sein. Wenn die Petition zur Absetzung von Lenz Erfolg hat, wird sie Schule machen. Wenn nicht, wird der Ärger der Rundfunkbezahler noch grösser. Die neue „Gebühr“, die vom Bürger, ob juristisch einwandfrei oder nicht, als Zwangssteuer empfunden wird, hat ein neues Bewusstsein geschaffen. So eines ist nicht aus der Welt zu schaffen, indem man es verschweigt wie die SZ. Und es ist auch nicht erledigt, indem die FAS es erstmals deutlich formuliert „Öffentlich-rechtlicher Zwangsfunk“ (von Rainer Hank, Sonntag, 26. Januar 2014). So ein Bewusstsein arbeitet und gibt keine Ruhe mehr. Ein Weiter-So beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird es nicht geben können. Er wird sich radikal auf seinen Gesetzesauftrag, die Grundversorgung, besinnen müssen. Er wird alles drüber hinaus, wie kriselnde Konzerne es machen, outsourcen müssen. Das ist doch gang und gäbe. 740 Stunden Politpropaganda für ein diktatorisches System in Form der Olympiade wird es kaum mehr geben können. Das wird hart für viele Pfründenheinis, die es sich im Dunstkreis des öffentlichen Rundfunkauftrages, und nicht unbedingt zu Recht, bequem gemacht haben. Gacker. Gacker. Gacker. Der Herr Professor hat ein Ei gelegt. Ich wollt, ich wär ein Huhn, dann hätt' ich nichts zu tun, ich legte jeden Tag ein Ei, und fühlte mich so pudelwohl dabei.

26.01.2014 

740 Stunden meint : 740 Stunden übertragen ARD und ZDF die Putinsche Hochsicherheitspropaganda-Veranstaltung Winterolympiade Sotschi 2014. 740 Stunden. Das dürfte Hunderte von Millionen Zwangsgebühren-Euro kosten. Der deutsche Bürger und Einwohner, sofern er ein Dach über dem Kopf, einen Haushalt hat und weder hochbehindert noch HartzIV-Empfänger ist, muss dieses Spektakel von Gesetzes wegen mitfinanzieren, Zwangsfinanzierung von Antidemokratie aufgrund eines vorgeblich demokratischen Gesetzes von der Ministerpräsidenten Gnaden. Fehlt beim Münchner OB-Kandidaten, der sich jetzt mit seiner Kampagne „Opportun ist“ oder wie die apodiktischen Sprüche auch immer lauten mögen, als eine Art oberster Meinungsbildungsinstanz aufkasperlt, ein Spruch: demokratisch ist, wenn deutsche Demokraten von Gesetzes wegen eine grössenwahnsinnige, korrupte Werbeveranstaltung eines totalitären, russischen Antidemokraten mitfinanzieren müssen. Aber der deutsche, demokratische Geist ist anderweitig beschäftig. Oder er ist abgestumpft und merkt nicht mal, was hier gespielt wird. Er muss Sandburgenzerstörungsspiele gegen einen Automobilclub führen. Er verhaspelt sich beispiellos in der Wende der Energiewende. Er muss Blendwände aufbauen gegen die Einsicht über die Folgen der jetzt überstürzt in Gang gesetzten Rentenreform. Er muss zuschauen, wie sein Spargroschen schmilzt, wie seine Lebensversicherung, die er als zusätzliche Altersvorsorge pünktlich einbezahlt hat, in sich zusammensackt, alles wegen Draghis Blow-Job; aber nicht genug damit; als Folgen dieses Blow-Jobs bläht sich eine Immobilienblase auf, auch wenn beruhigende Stimmen das immer wieder in Abrede stellen wollen - wer sind diese Stimmen schon und was ist ihr Interesse? - also für den braven Bürger wird jetzt schon ersichtlich, wie das Alter beschissen aussehen wird, doppelt beschissen: weggeschmolzene Ersparnisse und als Dank dafür nicht mehr bezahlbaren Wohnraum. Trostpflästerchen durch die aktuelle Regierung: dafür darf er dieses beschissene Alter jetzt schon zwei Jahre früher anfangen. Heissa, was geht hier die Post ab. Um das alles vergessen zu können, um uns einzulullen, wird nun der öffentliche Rundfunk 740 Stunden Schnee- und Eisgestöber aus dem lupenrein demokratischen Sotschi senden. Dafür und für nichts anderes haben wir uns zu interessieren, bittschön, zwangsschön, gebührenzwangsschön. Das ist die Aufgabe des öffentlichen Rundfunks, so besehen, von den wahren Problemen abzulenken. Wie schon der alte Haudrauf gesagt hat, jedem Citoyen sein Hähnchen und sein Sotschi und es ist Ruhe im Lande. Und nur wo Ruhe ist, da kann die Demokratie gedeihen. Oh, vielleicht haben wir hier etwas in den falschen Hals gekriegt. Also nochmal zum Mitschreiben: die Grundversorgung des öffentlichen Rundfunks, sein Auftrag besteht darin, mittels Zwangsgebührengeldern den Bürger 740 Stunden mit Schnee- und Eisgestöber aus Sotschi ruhig zu stellen, damit ihm nicht in den Sinn kommt, über die politischen Hintergründe dieses Schnee- und Eisgestöbers nachzudenken. Ein Schelm, wer behauptet, demokratische Ausgewogenheit der Berichterstattung verlangte, falls 740 Stunden über das Propagandaereignis berichtet wird, auch 740 Stunden über den Zustand der Demokratie in Russland berichtet werden muss. Das ist kein Witz. Aber die Macht der Pfründen, die wird behaupten, das sei ja ein Witz. Also, liebe Mitbürger, dann tuts Euch halt lieber über Euren so zwangsgeliebten Automobilclub aufregen, die SZ hat die Finte in die Welt gesetzt, und so ein dümmlicher Verein aus Seldwyla ist natürlich ein leichterer Gegner als ein durchtriebener, lupenreiner Geheimdienstdemokrat, im fernen Russland noch dazu. Ruski Vietschr. 740 Stunden.

25.01.2014 

Handy Words XV meint : Das Wasser verdampft. Also so geht das wirklich nicht, mach mal weg, mit den Leuten und alles. Eine Frage, könnte es sein, dass ich dich gleich schlecht verstehe? Ach, im Tal unten? Und das werd ich machen, wenn ich im Büro bin. Das ist meine Waffe, das ist meine Waffe, ich mach nie was, ich zieh mich zurück. Dann kaufst du dir n' Ferrari. Mein höchstes Gremium, was ich haben kann in diesem Quartal. Da ist dieses Seifenkistenrennen, aber wir kommen jetzt heim, wir kommen jetzt eh zurück. Und die Alster dann und eine leichte Brise und so n schöner Sommerabend dann. Du, hab i a mail kriagd oda sowas? Und du brauchst die Abholnummer MPZ6839. Ich hab mich total gefreut, dass mir das noch eingefallen ist. Die Zunge habe ich mir verbrannt. Und dann eine Messerspitze obendrauf. Und dann habe ich noch ein ganz schwarzes, schlichtes. Tote Hose, München ist sowieso tote Hose. Alles war wieder chillig. Der hat da ein erstaunliches Stehvermögen, das muss man ihm attestieren. Die hat ne Meise. Ja, aber das ist doch, das war doch nicht anders zu erwarten. Umsonst, ich habe es mir fest vorgenommen und jetzt waren die gar nicht da. Hab mich schon gewundert, weil das Konto gesperrt worden war. Ist bei euch Ghetto-Party? Muss mal, muss mal organisiert werden. And if he is not here, maybe we could meet at Kennedy's just for a little amount of alcohol. Auch so Entspannungsmomente, 5, 6, 9 Minuten. Ich brauche keine Bankfinanzierung, aus der Erbschaft ist das da. Wir haben, ähm, Jubiläumsfeier. Da kennt man ja auch keinen Menschen. Ähm, ich bin eigentlich nicht weit vom Stachus weg. Ich kenn den nicht, du frägst mich aber jedes Mal, ob ich den kenn. Ja, hört sich gut an, kann ich das online nachlesen? Du, hör mal, was machst denn eigentlich die nächsten Tage, Wochen? Ich sitz jetzt gerade in der Tram am Scheidplatz und warte, dass es los geht. Wir sind in einer Demokratie und keiner Monarchie.

24.01.2014 

Frage An Radio Eriwan meint : Kann es sein, dass jeder Bundesbürger, jeder Bewohner Deutschlands, der nicht obdachlos ist oder HartzIV-Bezüger oder taubblindstumm, vom Grundgesetz dazu verdonnert werden kann, Putins Propagandaveranstaltung Sotschi, die seinen Schwulenhass und seinen Demokratieabbau schön aussehen lassen sollen, über das neue Zwangsgebürenmodell des öffentlichen Rundfunkes mitzufinanzieren, somit auch Putins Demokratiedemontage ideologisch zu unterstützen? Antwort Von Radio Eriwan: Im Prinzip nein - aber die Ministerpräsidenten der Deutschen Bundesländer haben sich mit ihrer Rundfunkgesetzesreform von vor einem Jahr dermassen verrannt, dass jetzt faktisch jeder Bürger, jeder Bewohner Deutschlands, der nicht obdachlos ist oder HartzIV-Bezüger oder taubblindstum, Putins Propagandaveranstaltung Sotschi, die sein Abwürgen der Demokratie und seine massive Schwulendiskriminierung schön aussehen lassen sollen, über das Mittel der neuen Rundfunksteuer mitfinanzieren muss, denn der öffentliche Rundfunk engagiert sich finanziell massiv an diesen Spielen und damit an Putins Propagandaveranstaltung. Und da unvorstellbar ist, dass deutsche Ministerpräsidenten ein Gesetz auf den Weg bringen und durchpauken, das nicht mit dem Grundgesetz und den Menschenrechten vereinbar wäre, so gilt ausnahmsweise der Satz, dass deutsche Demokraten vom Grundgesetz dazu gezwungen werden, den Putinschen Antidemokratismus und sich ausweitenden Totalitarismus finanziell zu unterstützen, dass Verteidiger der Menschenrechte vom deutschen Grundgesetz dazu gezwungen werden, die Propagandaveranstaltung eines Menschenrechtsverächter finanziell mitzutragen. Frage An Radio Eriwan: Empfiehlt es sich, in dieser Angelegenheit den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzurufen? Antwort Von Radio Eriwan: Im Prinzip ja, aber es geht hier einfach um zu viel Geld, so müssen solche Bedenken als Peanuts behandelt und hintangestellt werden.

23.01.2014 

Street Words LXXXIV meint : Scheibenbremsen am Kinderwagen. Aber möglich wärs gewesen. Ja, es waren viel zu viele Menschen da. Ich hab dann drin in der Bodenvase meist so Zweige. Tja, das sind halt Sonderlizenzen und was weiss ich. Da wurds mir dann schon mulmig, am Schluss dann eine sehr kryptische Szene. Da gibt’s besseres als Schuhbeck, Schuhbeck ist ein Grossunternehmer. Super. Jetzt hast aber geschaut, wie ich gmacht hab: hm. Und so dumm, wie die ist, kannst du alles von der erwarten. Ich finds ein bisschen irritierend. Watch out, if you hit me. Der wollt dann sein Ding, sein Schloss in Polen zurück haben. Bei mir liegt das einzig und allein daran, dass ich Frau bin. Ich kann deswegen keiner Frau mehr trauen. Und schönes Wochenende noch, auch wenns alleine ist. Halleluja, halleluja. Genau deshalb heisst die hier Weinstrassse. Das macht dann 40 Euro. Ach, der Drucker ging nicht, ja. Der macht doch mit uns, was er wui. Ist doch ne Supererfahrung gewesen. Man weiss es nicht, manche sind so drauf, manche anders. Die kann die Leute um den Finger wickeln. Ja, das hab auch jetzt gerade bei dir gemerkt, gell du magst das auch nicht so. Ja und ja, kostet gar nix. Ich hab mit dem Vorgesetzten meiner Firma gesprochen, ob des ein Thema ist. Des hab i a scho. Sind Sie ein Einheimischer, es gibt hier keine. Mein Wichtel ist heute gar nicht da. Man kann sich sicher an mehreren Stellen anstellen. Der war von Anfang an dabei. Die Alte rastet aus, Schweigen Sie, ich geh jetzt zum Betrieb. Ich hab das gestern schon mit ihr besprochen. Der ist schon ein halbes Jahr burnoutmässig.

22.01.2014 

AusVollenRohren meint : Die SZ böllert weiter aus vollen Rohren ziemlich genau auf 48 Grad 8 Minuten 13,94 Sekunden nördlicher Breite von Zamdorf über den Prinzregentenplatz, den Friedensengel, die Maximiliansbrücke, den Marienplatz und die Theresienwiese zum Heimeranplatz auf den ProtzKlotzNeubau des ADAC, als wolle sie ihn sturmreif schiessen. Der geistige Riese gegen den geistigen Zwerg. Denn zweifellos sind im hübschen, schwarzen SZ-Hochhäuschen eine Menge Bildung und Intellekt versammelt, während ein Blick in die Zeitschrift ADAC-Motor-Welt genügt, um das geistige Minuscule zu belegen. Es ist, als ob auf dem Schulhof ein Älterer einen Jungen verprügelt. Dummerweise ist die wirtschaftliche Lage der beiden Schläger reziprok. Während die geistige Macht um ihr Überleben kämpft, scheffelt der geistige Kleinwuchs mit seiner zuverlässigen Pannenhilfe und geschicktem Einsatz dieses Geldes Milliarden. Das ärgert den Zamdorfer masslos. Jetzt lässt er, wo er den Zwerg beim Tricksen erwischt hat, seine ganze Wut an diesem aus. Wie wenn er von ihm lernen würde? Halt, mit Pannenhilfe Milliarden gemacht, hm. Wir, die Zamdorfer sind doch auch nichts anderes als Pannenhelfer. Aber nicht für Autos, sondern für die Demokratie. Wie, wenn wir diese Jobbeschreibung ernster nähmen, auf ihre Grundzüge sie abklopften? Es gibt da noch ganz andere Geldhaufen im Lande. Zum Beispiel den 8-MilliardenGebührenHaufen. Warum sind wir da immer so zahnlos, warum schlucken wir da so viel Kreide? Das ist doch ein viel undurchsichtigeres Gebilde als der ADAC und überlebensnotwendig für die Demokratie. Wie, wenn die nur noch Dünnschiss produzieren? Das wird ja dauernd bemeckert, aber eben nicht analysiert. Doch da schreckt die SZ zurück. Denn sie selbst ist abhängig von diesem Gebührenhaufen. Täglich eine Viertelseite Inserate vom BR. Da kann man seine intellektuelle Potenz schon mal zügeln. Der öffentliche Rundfunk wäre ein ehrenwerter Gegner, vielleicht fast ebenbürtig, auch hier ist eine Menge intellektuelles Potential, Bildung, durchaus auch Engagement versammelt. Aber der Haufen gehört aufmerksam beobachtet. Verantwortlichkeiten beschrieben. Denn er ist mindestens so undurchsichtig und unkontrolliert wie der ADAC mit seinem Firmengestrüpp, genau so auf dem Wege zum Staat im Staate. Das ist nicht schicksalshaft. Dazu kommt dass der Geist, die Intellektualität, das Künstlertum in so einem grossen Hierarchieapparat schnell gefügig und zahm wird. Er braucht das Feedback von aussen. Dringend. Auf Augenhöhe. Aber da kneift die SZ. Da ist es viel lustiger auf geistige Zwerge und quer über die Münchner Innenstadt zu ballern, zu furzen.

21.01.2014 

GelbEngelJagd meint : Die SZ hat zum Halali auf den Gelben Engel geblasen. Sie hat einen Mediensturm ausgelöst. Tolle Selbstbestätigung für sie. Das Wild, das sie jagt, ist der ADAC, der Gelbe Engel. Ist an der Zeit, mal wieder eine Sau durchs Dorf zu treiben. Der SchumiSturm anfangs des Jahres ist in sich zusammengesackt, wie er angehoben hat, der spektakuläre, folgenschwere Sturz. Falls aber die SZ von einem Whistleblower mehr über allfällige Korruption beim ADAC weiss, dann hat sie aufgrund eines lächerlichen Anlasses zur Jagd geblasen. Vielleicht braucht es diese Lächerlichkeit, um alle zu motivieren, mitzumachen. Zahlen frisieren. Ein Funktionär beim ADAC hat Zahlen frisiert. Das versteht ein jeder Mensch. Das ist urmenschlich. Die SZ veröffentlicht die Zahlen ihrer verkauften Exemplare schon gar nicht mehr. Zu peinlich. Und für den ADAC war es zu peinlich, wie gering das Publikumsinteresse an ihrem Autopreis Gelber Engel war. Und da es sich bei diesem Preis um ein Pipi-Spiel des ADAC der Autoindustrie gegenüber handelt, so musste ein bisschen geschönt werden, Protzgetue, Wichtigtuerei, Aufbauschen. Die peinlichen Zahlen schönen. Wer macht das nicht. Das macht das Arbeitsamt. Da macht auch die SZ mit ihren ständigen Werbeaktionen 2 Wochen Gratis-Abo, macht sich einen grösseren Käuferkreis vor als sie tatsächlich hat. Jeder Buchhalter versucht seine Zahlen so schön wie möglich darzustellen. Die Politik versucht ihre Arbeit mit so schönen Zahlen wie möglich zu verkaufen. Das sind normalerweise lässliche Skandale. Das Frisieren ist eine wichtiges Hobby im Rahmen menschlicher Selbstbestätigung und menschlichen Selbstbetruges, menschlicher Überlebensfähigkeit. Und daran hat die SZ den ADAC jetzt genommen. Hat zum Halali auf den Gelben Engel geblasen und damit wohl auch ganz gut eine Stimmung gegen den Club getroffen, in dem die meisten nur Mitglieder sind aus Angst vor Pannen und die sich eh schon an der geistigen Beschränktheit des Mitgliederblattes stören. Das engstirnige Autovereinsmeiertum. Solch aufgestauter Unwohldampf (und dass die damit noch Milliarden scheffeln) kann jetzt anhand dieses lächerlichen Anlasses abgelassen werden. Mal schauen, ob das nur ein Medienstrohfeuer bleibt oder ob es nachhaltig etwas ändert. Denn Auto ist nicht mehr so heilige Kuh wie lange. Ob der Mediensturm etwas beiträgt zum Umdenken auch in der Politik: endlich generelles Tempolimit auf Autobahnen, kein Aufweichen mehr von strengen Abgasreglungen in Brüssel, dem Elektroauto die Wege bereiten, viel mehr Energie auf den Ausbau des öffentlichen Verkehrs verwenden? Man darf gespannt sein über das hinaus, was ein Haberfeldtreiben so schon für ein Spass ist.

20.01.2014 

Skan D. Älchen meint : Die Süddeutsche Zeitung hat ein Skandälchen ans grosse Licht ihrer Zeitung gezerrt – Topkurzmeldung auf der Titelseite, ein 3-spaltiger Artikel vom Chefredaktor Kurt Kister persönlich auf der Meinungsseite und dazu ein prominent platzierter Bericht auf der Wirtschaftsseite. Diese SZ-Presseoffensive trifft den ADAC. Sie wirkt allerdings eher wie ein geriatrisches Spiel unter älteren Herren „Wer hat den Grösseren, wer hat den Längeren?“. Die SZ hat sich in ihrer Geldnot ein nettes Hochhäuschen mit Alpenblick in einem gesichtslosen Industriegebiet am Rande der City hingestellt. Der ADAC hat mit seinen überquellenden Geldkoffern ein protziges Hochhaus mit Alpenblick in einem gesichtlosen Industriegebiet am Rande der City hingeklotzt. Die Pointe dabei: das SZ-Hochhäuschen ist sogar 8 Meter höher als dasjenige des ADAC, hat als quasi den „Längeren“, rangiert somit einen Platz vor dem ADAC auf der Münchner Hochhausliste (Platz 6). Woher also das Ressentiment, das aus Kisters Kommentar zu lesen ist? Gut, der ADAC hat den „Dickeren“. Der Skandal: der ADAC hat geschummelt! Unerhört. Und zwar hat er bei einem von ihm ausgeschriebenen Wettbewerb „Gelber Engel“ um ein von ihren Mitgliedern auszuwählendes Auto die Teilnehmerzahlen geschönt. Denn offenbar hat sich kaum ein Autofahrer für diesen Wettbewerb interessiert, entscheiden doch Autokäufer nach handfesten Kriterien. So scheint auch diese Preisvergabe eines der präsenil-geriatrischen Wer-hat-den-Längeren-Spielchen unter pimmelbehängten Menschen, sprich „Männern“ zu sein, nämlich zwischen dem ADAC und den Spitzen der Autoindustrie. Eine weitere dieser vollkommen überflüssigen Preisvergaben und -verleihungen. So wie der bayerische Filmpreis oder der deutsche Filmpreis. Wobei letzterer ein wahrhafter Skandal ist, denn beim deutschen Filmpreis geht es um Geld, was im Namen des Staates von einer Interessengruppe potentiell Begünstigter unter sich ausgemarcht wird und was auch keinerlei Begründung bedarf, somit kulturpolitisch vollkommen bedeutungslos ist, ein Skandal im Umgang mit Steuergeld. Deshalb interessieren sich im Lande die Leute weder für den ADAC-Preis noch für den bayerischen oder den deutschen Filmpreis. Letzterer wäre mal ein Thema für die SZ. Aber sie hat in ihrer finanziellen Not bekanntlich Angst vor dem Mut, vor dem, was eigentlich eine freie, unabhängige Presse auszeichnet und unverzichtbar und wichtig macht. Nicht solche Männer-Pipi-Spiele. Man könnte ja vor dem offenbar unvermeidlichen Mali-Einsatz der Bundeswehr ein paar kritische Fragen stellen, statt nur den Herrn Cornelius unreflektiert darüber schwadronieren lassen, warum er eben unvermeidlich sei. Oder man könnte den Pfusch in der Konstruktion des neuen Rundfunkgebührenbeitrags erhellen oder wie die Rundfunkanstalten die Mehreinnahmen gleich heimlich einsacken wollen. Oder die Rentenungerechtigkeiten, die die neue Regierung dabei ist, auf den Weg zu bringen, skandalisieren. Man könnte demnächst beim Film „Der blinde Fleck“ Eins plus Eins zusammenzählen und auf den unglaublichen Skandal hinweisen, dass das Oktoberfestattentat von 1980 mit 13 Toten und Dutzenden von Verletzten offenbar ohne aktive Mithilfe des Verfassungsschutzes, also des Staates, nie passiert wäre. Aber nein, wir regen uns lieber auf über Pipi-Skandälchen, denn dabei können wir so wunderbar jammern, wie schlecht es uns doch geht. Übrigens: es wäre nicht verwunderlich, wenn über kurz oder lang ein richtig fetter Skandal das Image des ADAC nachhaltig schädigen würde, denn so grosse Geldhaufen machen anfällig für Korruption jeglicher Couleur.

19.01.2014 

Sch. Lau meint : Ich bin so schlau, so schlau, so schlau. Ich bin grün, ich bin rot, ich bin blau. Ich bin auf Farb- und Stimmenklau. Ich bin grün, ich bin rot, ich bin blau. Ich bin ein Chamäleon, ich wanz mich an jede Farbe an, an jeden an. Ich bin so schlau, so schlau, so schlau. Ich bin grün, ich bin rot, ich bin blau. Ob Mann, ob Frau, ein jedes Geschlecht ist mir recht, Hauptsache grün oder rot oder blau. Denn ich will mit allen Mitteln an die Macht, an die Macht, ich und meine Hintersassen. Bevor wir's vergessen, ins rot-grüne Münchner Rathaus möcht i, i als Schwarzer. Drum bin ich grün, bin ich rot, bin ich blau. Ich bin ein Chamäleon und wanz mich an jeden an, ob jung ob alt, ob Mann ob Frau, ob orange oder grau. Denn ich bin schlau, so schlau, so schlau. Ich hab ne Superwerbeagentur, die haben mir gesagt, du bist so grau, so identitätslos, du hast so keine Linie, drum sei grün, sei rot, sei blau. Ich stifte mit meiner Farbenlehre ein wenig Chaos in der Parteienlandschaft, denn ich steh für alles und für nichts, für'n Wohnungsbau und fürs Soziale, wie alle anderen auch, drum muss ich mich unterscheiden, drum bin ich grün, bin ich rot, bin ich blau. Das ist doch schlau, so schlau, so schlau. Ich bin sozial, asozial, bin rechts, bin links, bin mittig, nichts ist bei mir strittig, ich kann mit jedem, ob grün, ob rot, ob blau, denn i bin's au. Ich rühr den bunten Farbentopf an, ich bring die politische Farbenlehre durcheinander und wie ein Trickdieb hol ich mir ob der Verwirrung die Stimmen. Denn ich bin so grün, so rot, so blau. Hellau! Ich bin der Hansdampf in allen Farbentöpfen. Ich bin der Blaue Reiter der Politik. Ich bin der Farbtupfer im Januargrau, im Wahlkampfgrau. Ich hab einen MehrstufenFarbenWahlkampf. Erst bin i grün, dann bin i rot, dann bin i blau wie d'Sau. Was bin i schlau, so schlau, so schlau. Ich wildere bei allen Farben. Ich klecker mich voll mit Grün und Rot und Blau. Oh, was bin i schlau, so schlau, so schlau. Erst Grün, dann Rot, dann Rautenblau. Ha. Ha. Ha. Ha. Ha!

18.01.2014 

Muss Muss Mus meint : Jetzt muss muss mus der Deutsche in Mali einmarschieren. Muss. Muss. Mus. So ist es beschlossen. Irgendwo. Der Deutsche kann nicht umhin. Er muss muss mus in Mali einmarschieren. Denn nach dem Abzug aus Afghanistan hat er Kapazitäten frei. So ist es entschieden. So ist es beschlossen. Er muss muss mus. Der Deutsche hat sich darnach zu richten. Die Deutsche Regierung muss mitmachen. Und das Parlament auch. Muss. Muss. Mus. Der Deutsche darf jetzt, 100 Jahre nach Beginn des ersten Weltkrieges, das Töten nicht wieder verlernen. Er muss es weiter üben. Afrika ist ein guter Übungsplatz dafür. Der Deutsche soll weiter töten. Er muss, muss, mus. So ist es entschieden. So ist es beschlossen. Zwar galt für den Nichteinsatz in Syrien: man habe gelernt, dass derlei Interventionen nichts bringen. Siehe Irak. Siehe Afghanistan. Siehe Libyen. Aber es gibt höhere Interessen. Darum muss der Deutsche, da gibt es keine Widerrede und die Presse möge das bittschön auch mundgerecht wiederkäuen, in Mali einmarschieren. Er muss, muss, mus. Egal, was die Bundeskanzlerin, die neue Verteidigungsministerin, die wenigstens in jedem Soldaten das Bedürfnis nach einer Mutter stillen, egal also was die Damen erzählen. Es sei eine Ausbildungsmission. So hat auch der Pleite-Einsatz in Afghanistan begonnen. Man würde in Mali Kindertagesstätten errichten. Das werden jetzt die Karikaturisten genüsslich zeichnen. Wie der familienfreundliche Tötkrieg in Mali aussehen wird. Familienbetreuung und so. Nein, der Deutsche muss, muss, mus. Er muss wieder in den Krieg ziehen. Wer so eine grosse Wirtschaftsmacht ist, muss Verantwortung zeigen. Muss der Rüstungsindustrie Beweise für ihre Notwendigkeit liefern. Muss. Muss. Mus. Der Deutsche muss jetzt endlich einmal einen Krieg gewinnen. Vielleicht gelingt es das erste Mal, mit Frauen an der Spitze. Vor 100 Jahren sind die Deutschen in den ersten Weltkrieg gezogen. Auch damals waren sie überzeugt, dass sie sich keine blutige Nasen holen werden. Dass sie Helden sein werden. Auch damals hiess es: muss, muss, mus. Damals war allerdings das Volk zu breiten Teilen begeistert davon. Die waren ja noch nicht so informiert. Anfänglich. Nun, 100 Jahre später und nach mindestens drei verlorenen Kriegen, muss jetzt wieder eine Chance her. In Afrika, das kann doch nicht so schlimm sein, Herr Rommel. Auch von Afrika hat die deutsche Armee, hat die neue Verteidigungsministerin, hat die Kanzlerin absolut keine Ahnung. Muss, muss, mus im Fremdgelände. Nur so ist Krieg spannend. Die Kanzlerin hat doch schon genügend Panzer und Waffen nach Afrika exportieren lassen. Diese Waffen werden ihren Weg machen, wie Exemplum Gaddafi gezeigt hat. Marsch, ab nach Afrika! Muss. Muss. Mus. Das Parlament muss nur noch nicken. Keine Diskussion bitte. Es ist entschieden. Presse gerade stehen und befürworten. Keine kritischen Worte. Es ist entschieden. Höhernorts, hinterzimmermässig. Auf in den Krieg. Muss. Muss. Mus.

17.01.2014 

St. Rafe meint : Das ist die Strafe. Jetzt bekommt das Volk die Strafe für seine demokratische Wahl letztes Jahr. Selber schuld. Wenn sie eine Grosse Koalition wollen. Das ist die Strafe und wohlverdient. Diese sogenannte Rentenreform. Diese Geldverteilerei auf Kosten der Rentner und der nächsten Generationen. 160 Milliarden. Vielen Dank, Frau Nahles, Frau Merkel, Herr Gabriel. Und kein effizientes Mittel gegen die grassierende und in Zukunft massiver grassierende Altersarmut. Viele profitieren von dieser Reform, denen es zu gönnen ist, mehr aber dürften es sein, die es gar nicht nötig haben. Jeder halbwegs vernünftige, halbwegs gebildete Kommentator beschreibt diese Rentenreform von Frau Nahles als unvernünftig. Als unbesonnene Klientel-Geldverteilerei. Bis die Folgen dieser Fehlentscheidung richtig krass werden, da dürften die Herrschaften Nahles, Merkel, Gabriel allerdings selbst so Gott will noch nicht dement und pflegebedürftig sicher aber Greise sein. Da kann keiner mehr sie haftbar machen. Merkwürdig, wie schwierig es doch die Vernunft zu haben scheint, wenn Leute an die Macht kommen, sich an der Macht wähnen, sich auf einem Geldhaufen sehen, den sie nach Gusto verteilen zu können glauben, wie sie nicht realisieren, wie vergänglich das ist, wie schnell vorbei, wie schnell sich die Zeiten ändern können, wie schnell sie plötzlich mit den Folgen ihres unvernünftigen Handelns konfrontiert sein dürften. Die Frage, ob sie mit so einem Gesetz im Interesse des Gesamtwohl des Volkes handeln. Und dann muss alles ganz schnell gehen. Bis Mitte Jahr soll das gesetzlich festgeschrieben sein. Wetten, da wird jede Menge gesetzgeberisch-handwerklichen Pfuschs produziert werden? Das wird millionenfach neue Seiten von Schreibereien, Anfechtungen, Beschwerden hervorrufen. Bloss weil nicht sauber gearbeitet worden ist. Schnell mal ein bisschen regieren. Und dann möglichst schnell hochdotiert ab in die Privatwirtschaft. Sind das die neuen Modelle? Und nach uns die Sintflut. Das Volk hat es ja nicht anders gewollt. Jetzt bekommt es die verdiente Strafe dafür. Und weil es das offenbar begreift, hält es auch den Mund, schaut der Unvernunft bei ihrem Murksen schweigend und mit grossen Augen zu.

16.01.2014 

Handy Words XIV meint : In deinen Augen, was hätten wir denn machen sollen? Hallo Papa, ich wollt bloss sagen, wir sind jetzt Bregenz durch und fahren jetzt grad an irgend einem komischen See. Ausserdem so eine Massenveranstaltung interessiert mich nicht, jedes Jahr wird es mehr. Lewandowsky hat die deutsche Staatsbürgerschaft, weiss ich nicht. Du, ich glaub, ich kann meine Sendung heute vergessen, ich muss noch zum Hausarzt. Du, sag amoi, sind heute Deine Lastaufzüge nicht gegangen? Diese Vorstellung, dass du morgen ins Paradies kommst. Bist du auch mal wieder da, grüss di, grüss di, na wie geht’s dir denn? Nee, nach einem Jahr, nachdem er den Genussschein gezeichnet hat. München, da konnte ich tagelang, ich mein, ich finde die nicht so schrecklich wie Köln. Und das ist dann für Akkreditierte zugänglich. Und wir telefonieren nachher noch eimal – is scho im Arsch? Hallo, ich komme gerade an, ich drücke gerade den Knopf, um auszusteigen. Wollen Sie hinüberkommen, ich bin in 10 Minuten auch wieder da, ich bin grad an der Ecke und muss nur noch durch die Unterführung. Ich will mir den Topf mal von innen anschauen. Das ist schon locker weiter geschnitten dann. Ich muss heut Abend eigentlich verreisen. Genau, das sollt ich vielleicht auch tun. Also dann mach ich's nachher so, dass ich irgendwo zusteigen werde. Gut, einmal ganz abgesehen davon, ob es erlaubt ist oder nicht. Morgen, wie weit seid ihr? Disney-Lizenzen, ich habe Disneylizenzen, wenn Du immer auf Tour bist, immer Action, da kommt man nicht auf dumme Gedanken. Die Auftragsbestätigung ist eben raus. Sicher nicht Deine Finanzen kaputt gemacht, des war damals. Auf der ganzen Welt und suchen sich dann immer die richtigen Partner für was sie gefunden haben. Du, ich hab doch ein Problem, tätst du dann meinen Kleinen mitnehmen? Das können wir jederzeit besprechen und ich glaube nicht, dass das unfreundlich war.

15.01.2014 

Un W. Uchten meint : In der heutigen FAZ kommt das schöne Wort „Unwuchten“ vor. Als Zitat von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Es betrifft die neue Rundfunkgebühr. Mit Unwuchten beschreibt sie schwammig die beachtlichen Fehlleistungen des neuen Rundfunkgebührenmodells. Es geht in dem Artikel um die Beitragssenkung. Hatte Dreyer vor einiger Zeit noch dafür plädiert, den Überschuss als Beitragssenkung an die Beitragszahler weiterzugeben, so sei sie heute der Ansicht, das müsse gut überlegt sein. Vermutlich hat sie bereits kapituliert vor der Bearbeitung durch den 8-Milliarden-Rundfunk-Apparat. Kein Wort darüber in der SZ. Unwuchten, ein schönes Wort. Könnte auch im Zusammenhang mit einer Diskussion unter den OB-Kandidaten über die Wohnungsbaupolitik in München angewandt werden, über die in den Zeitungen zu lesen ist. Die tz macht mit dem Kommentar von David Costanzo auf die krassen Unwuchten der Vorschläge der Kandidaten mit klaren Worten aufmerksam. Bei AZ und Bild muss man sich tief in die Texte hineinwühlen, um die Unterschiede selbst greifbar formulieren zu können. Tut man dies, so entsteht der Eindruck, dass der rote Reiter infiziert und paralysiert ist von der Lethargie seines Vorgängers hinsichtlich Wohnungsbau, dass der schwarze Schmid, der Seifenkistenschmid, so spricht, als sei er der Strohmann der Baulöwen, die dringend eine Kompensation zum entgangenen Olympiade-Geschäft suchen, nämlich „lieber Menschen fördern als Beton“, was bedeutet, möglichst viele Menschen in die Lage bringen, als Hilfsbedürftige von der Stadt mittels entblössenden Formularausfüllereien einen Mietzuschuss zu erbetteln, welcher umgehend den Baulöwen und Miethaien in den Rachen fliesst, und damit wohl in weiteren Beton. Die Grüne Sabine Nallinger scheint als einzige die Dramatik der Lage zu begreifen. Ihr Vorbild Wien lässt aufhorchen. Und dass Geld genug da ist, da muss man nur schauen, wie leichtflüssig, wie dünnflüssig, wie in Strömen der Draghi seinen Euro aufbläst und auf den Markt pustet. Dieses Geld ist da. Es will wohin. Hier ist die Chance der Stadt, steuernd einzuwirken. Privatleute, Sparer wie Kapitalanleger, Lebensversicherer suchen händeringend Anlagemöglichkeiten, die mehr Zinsen bringen als Sparbücher. Das dürfte nicht so eine Kunst sein. Eine Stadt, die mit gutem Willen innert kürzester Zeit ein komplettes Fussballstadion samt Autobahnanbindung aus dem Boden stampft, die jetzt durch die Abfuhr an die Olympiabewerbung Kapazitäten frei hat, sollte in der Lage sein, ein mächtiges Wohnbauprogramm mit kreativen Finanzierungsmodellen zu stemmen und so dafür zu sorgen, dass die Stadt lebenswert und liebenswert bleibt. Wien und nicht Londonisierung!

14.01.2014 

Den Gedanken Tun meint : Den Gedanken tun. Oder ihn nicht tun. Denken oder nicht denken. Soll man an einem Dienstagvormittag, an einem regnerischen Januar-Dienstagvormittag überhaupt denken? Ein Gedanken wagen. Oder ihn nicht wagen. Ein Dienstagsgedanke. Unterscheidet sich ein Dienstagsgedanke von einem Montaggedanken, ein Vormittagsgedanke von einem Einkaufsgedanken, ein Vergnügungsgedanke von einem Verteidigungsgedanken, das Kinodenken vom Frisör- und Luftbläserdenken, das Eurodenken vom Pfennigdenken, das Fuchsen vom Hasen, der Rasen vom Blasen. Apropos, apropos, apropos. Das Po-Denken (Italien) vom Isar-Denken (München). Das Renaturieren vom Degenerieren? Das Komplimentieren vom Fesseln. Die Naht vom Spund. Der Grund vom Hund. Das Pfund von der Wut. Der Hut, ja richtig, das ist eine Gruppierung von Bürgern, die in München zur OB-Wahl antreten. Alles unter einen Hut bringen. Den ganze Wust. Aber bitte, jetzt nicht schon wieder denken. Denken kann aufregen. Denken ist nur die Rocktasche des Bedenkens. Bedenkenträger und Linksträger. Immer schräger. Die Lage. Feierts Euch selber so lange es noch nieselt. Das Wiesel tat's des Reimes wegen. Wir sollten die Anschreibekultur mehr pflegen. Das Anschreibenlassen im Nichtraucherwirtshaus. Nein. Nicht das. Das Anschreiben von Gemäuern und Säulen und Pfählen und Guillotinen. Hier wurde, hier tat, hier geschah. Furchtbares, Nahbares, Mittelbares, Regeneratives. Regeln des Denkens. Regelwirtschaft. Denkregelwirtschaft. Genossenschaftliches Denken. Denken und Gemeinschaft. Das egoistische Denken und der Cul de Sac. Schmack. Geschmack. Schmackes. Au Backe! Die Sache ist doch die. Lassen Sie es mich kurz erklären. Ich werde gleich darauf zu sprechen kommen. Wir setzen einen Ausschuss ein. Sie werden von uns hören. Nieren, Nierentische und Goldfische. Mit den langen Haaren und den Bärten ist das so eine Sache. Das Alter, wo's anfängt zu zwicken. Zwickbericht und Zwacklage. Also, wie gesagt. Wenn ich mir das recht überlege. Daran hat wirklich noch keiner gedacht. Es gibt den blinden Fleck. Der kommt am 23. ins Kino. Der ist gar nicht unsichtbar. In der direkten wie auch in der indirekten Demokratie. Qua Hungaria. Und wie immer das ausgehen mag. Ich mag nicht mehr so oft ausgehen. Wenn es ausgeht, dann kann es eingehen. Nein, nicht die Dampfnudel. Die hat letztes Jahr den Blues gekriegt. Nicht übel. Politik und so. Unsere Art halt. Für die Arterhaltung. Gemeint ist: Art-(menschen- und tiergerechte)-Erhaltung. Art aus dem Latein. Die Kunst. Der Kriegsführung beispielsweise. Familiengerechte Kriegsführung. Derart. Solcherart. Dram-Artis-Personae. Wie auch immer. Wie dem auch sei. Bald sind wir drei. Nein, bald sind wir 15, also der 15. Januar. Morgen werden wir alle 15. Januar haben, feiern, durcheilen, durchdenken, meditieren, Augen zu und durch, hinter uns bringen, hinter uns lassen. Hinterlassenschaft. Wir sind keine Messies. Wir haben nur ein kleines Durcheinander mit einigen Zwidergedanken. Die lassen sich nicht so ohne Wenn und Aber arrangieren, segmentieren, reduzieren, fatalisieren, rekrutieren, beweisen oder weise werden. Grobschlächtig gesprochen. Holzhammerdenke. Die Axt im Haus erspart das Denken und die Menschenrechte. Zwischenberichtlich. Die Menschheit und ihr Denken sind nämlich noch nicht am Ende. Die sind gerade unterwegs. Aushäusig sozusagen. Aber wer Sitz- und Ausharrgeduld hat, der wird’s vielleicht noch erleben.

13.01.2014 

Hoku Spokus meint : Jetzt hat die Deutsche Filmakademie e.V. nach bereits viel Hokuspokus, haben die Vorauswahlkommissionen Spielfilm, Dokumentarfilm und Kinderfilm mit insgesamt 32 Teilnehmern, 29 Mitglieder der Deutschen Filmakademie, ein branchenerfahrenes externes Mitglied und zwei Vertreter aus dem Ausschuss für Kultur und Medien Deutscher Bundestag in erster Wahlstufe für 45 deutsche Kinofilme in das Nominierungsverfahren (2. Stufe): Nominierungen in geheimer Wahl plus nachbenannte Einzelleistungen bei Spielfilm bekanntgegeben. // Allein der Versuch, die Mitteilung auf der Website der Deutschen Filmakademie zu referieren führt zu Schwulitäten. Apropos. Ein Fussballer sollte unbedingt der Öffentlichkeit bekanntgeben, mit wem er lieber sexuellen Verkehr hat, und offenbar muss er sich auch entscheiden, ob mit Männlein oder Weiblein. Das ist ein Begehr der Öffentlichkeit. Aber ein Deutscher Filmpreis, ein staatlicher Preis mit der stattlichen Preissumme von 3 Millionen Euro, der wird nach viel Hokuspokus und dazu noch geheim evaluiert, ausgemarcht und dann geheim abgestimmt. Die 1500 Mitglieder der Akademie müssen innert zwei Monaten 45 deutsche Kinofilme anschauen, wenn sie seriös votieren wollen, um dann ihre geheime Stimme für die Nominierungen, die allein schon Hunderttausende von Euro aus der Staatskasse wert sind, abgeben. Aber nicht einer muss eine Begründung dazu liefern. Schade eigentlich, dass diese Gedanken der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Auch die Vorauswahlkommission hat keine Begründungen für ihre Vorschläge gegeben. Aus der Website der Deutschen Filmakademie e.V. sind zwar die Namen der Kommissionsmitglieder ersichtlich, ausser den Mitgliedern aus dem Bundestagsausschuss, die sind nicht zu erfahren. Auch hier Geheimnis über Geheimnis. Aus der Liste der Akademievereinsmitglieder sind vielleicht einige branchenbekannt, vielleicht sogar der eine oder die andere darüber hinaus. Die meisten aber nicht. Oder welcher Steuerzahler kennt schon: Irene von Alberti, Adriana Altaras, Hagen Bogdanski, Ulla Brennecke, Jörg Bundschuh, Lucia Faust, Gernot Griksch, Nina Grosse, Marie Gruber, Veit Helmer, Annekatrin Hendel, Barbara Hennings, Michaela Hinnenthal, Ralf Hüttner, Monika Jacobs, Ulla Kösterke, Angelika Krüger-Leissner, Kathrin Lemme, Jana Marsik, Detlev Michel, Christoph Müller, Jekatarina Oertel, Thomas Plenert, Olivia Retzer, Jule Ronstedt, Josef Sanktjohanser, Wolfgang Schukrafft, Johannes Selle, Tom Spieß, Christian Steyer, Dominik Wessely, Gert Wilden Jr.,Thomas Wöbke? Und woher nehmen diese Leute soviel Zeit, ernsthaft sich mit, hm, 100, 150 deutschen Spiel-, Dokumentar- und Kinderfilmen zu beschäftigen? Sind diese Leute nicht gut im Geschäft und darum so wichtig für diesen Preis? Aber egal. Hauptsache: so geheim wie möglich. So Hoku wie Spokus. Denn das Verfahren soll die Sache legitimieren. Das Verfahren ersetzt inhaltliche Begründung. Und warum wird nicht namentlich bekannt gegeben, wer welche Nachnominierungen vorgeschlagen hat? Warum so viel Hokuspokus zur Verteilung – einer Branche unter sich – von staatlichem Geld, welches der Steuerzahler aufbringt? Hat er kein Recht auf Offenheit? Ist er dumm? Ist er blöd? Braucht er solchen Verfahrenshokuspokus, welcher jegliche Qualitäts- und Inhaltsdiskussion als kulturelle Diskussion über das deutsche Kino im Keime erstickt? Kein Wunder war das Presseecho auf die Bekanntgabe dieser Vorauswahl äusserst mau. Wir wollen zwar ein tolles Kino haben und dieses vor lauter Fürsorge und Liebe mit 380 Millionen Euro Subvention schier abwürgen, aber ja nicht darüber diskutieren.

12.01.2014 

Ersta Unlich meint : Streck dich zum Fenster raus. Erstaunlich, erstaunlich. An Weihnachten war die Akazie vor dem Haus noch voller grüner Blätter. Jetzt, wo es frühlingshaft ist, sind sie weg. Richtig, da war wohl mal ein Sturm in der Nacht. Hat jemand erzählt. Die Schwester vor der Asam-Kirche entfernt in gebückter Haltung mit einem kleinen Handbesen und einem roten Schäufelchen die Kippen auf dem Pflaster, die der Kehrmaschine durch die Borsten gegangen sind. Ein schnittiger, langweilig weisser BMW hält vor jeder Parklücke – und es gibt deren viele – schaut sie an, begutachtet sie, stoppt kurz, kann sich nicht entscheiden, fährt wieder an. Jemand schleppt Sonntagmorgen früh um neun einen grossen Karton mit einem Computer durch die Strasse. Erstaunlich, erstaunlich, noch befindet sich kein Bettler auf dem Weg zur Arbeit. Die Tauben machen gurr gurr. Die finden immer etwas. Und finden nichts dabei, dass schon Mitte Januar ist und immer noch kein Winter. Und doch sind wiederum überraschend viele Leute dabei, in Autos ein- oder aus Autos auszusteigen, Dinge in Autos zu packen oder herauszunehmen, Tüten, Taschen, Gepäck; andere wiederum sorgen für den bekannten Rollkoffer-Steintrottoir-Rhythmus. Eilig dahin oder dorthin. Bewegen ihre Körper aus einer Richtung in die andere. Machen Ortsveränderungen durch. Kommen vom Fliegen her oder hasten zum Fliegen hin. Bewegen ihre Körper durch die Atmosphäre direkt an der Erdoberfläche. Ob sie dabei was denken und falls ja, was, wissen wir nicht. Gurr, Gurr, den Tauben ists egal. Ein paar swingende Kirchenglocken erinnern daran, dass wir ein christliches Land sind. Wenigstens sonntags. Der Heiland für uns gestorben. Dankeschön. Und ans Kreuz gegangen. Das war nett. Dafür haben wir die Nächstenliebe erfunden. Jetzt zieht es zwei Rumänen mit ihrem Überlebensgepäck und einem zotteligen Bettelhund an ihre Arbeitsplätze. In München sei gut betteln, meinte neulich einer aus Kroatien, nicht nur in der kalten Jahreszeit. Ein hagerer, alter Mann mit rotem Rucksack und Rennfahrermütze stakst an zwei Langlaufstöcken durch die schneefreie Strasse. Seine Frau ist zwei Meter voraus, gelegentlich lässt sie sich auf seine Höhe zurückfallen, um ihn zuzutexten. Immerhin scheint hier auf hundertfünfzig Meter eine wahlplakatfreie Zone zu sein, kein Möchtegern-OB wanzt sich hier schmierig an irgendwen ran. Erstaunlich, erstaunlich, an den Buchen, die das Gartenbauamt in grossen Töpfen auf die Gehsteige gestellt hat, hängt immer noch das vertrocknete, braune Herbstlaub. Braun. Hand in Hand gehen jetzt zwei bayerische Trachtler in Nichttrachtenmänteln, einem weissen Federbusch, ledernen Kniehosen und wollenen, weissen Kniestrümpfen an der Asam-Kirche vorbei. Zügig. Wie beim Oktoberfestumzug. Hinter ihnen hechelt ein verkabelter Jogger her. Sonntag ist Ruhetag. Da wirkt die Geschäftigkeit gelassener, weltverlorener. Erstaunlich. Erstaunlich.

11.01.2014 

Bel Ügen meint : Ist Frank Walter Steinmeier, ist die neue Bundesregierung, ist die EU gerade dabei, sich in Bezug auf Griechenland zu belügen, sich krass einen vorzumachen? Mit Folgen, die womöglich auch für uns sehr ungemütlich werden können? (Woasch, Husch, unangenehmer Flash: Europa am Vorabend zum ersten Weltkrieg vor 100 Jahren – oh, nein, es war nichts.) Oder eine Fehlleistung der SZ: Ablenkung vom wirklich Bedrohlichen, akut Bedrohlichen mit den brutalen Folterbildern der Briten im Irak auf der Titelseite und dann Verwurstung des Grausamen in der Light-Margarine Wochenend-Beilage. Grausames aus der Vergangenheit. Den Hinweis auf die Möglichkeit der Selbstbelügung der Bundesregierung hinsichtlich Griechenland bringt die SZ ganz versteckt im Wirtschaftsteil, noch versteckter als der politische Teil den Steinmeier im sauberen, weissen Hemd auf makellos beigem Flugzeugledersitz bringt, ihn, der Masri hat schmoren lassen. Das muss höchst brisant sein, wenn es solch schrecklicher, vergangener Foltergeschichten zur Ablenkung bedarf. Dass Steinmeier von Griechenland nichts mitbekommt, ist nicht verwunderlich, bei dem Sicherheitsapparat um ihn herum. Ein Verständnis für die Lage scheint er nicht geäussert zu haben. Die Zeit, in der SZ bis zum Wirtschaftsteil vorzudringen, wird er auch nicht haben; es wird ihm genügen, wenn er sieht, wie viel Platz ihm gegönnt worden ist. Vielleicht wird er sich ärgern, dass es nicht für die Titelseite gereicht hat. Den Hinweis darauf, wie beschissen es in Griechenland wirklich stehe, den liefert das Interview von Hans von der Hagen mit dem griechischen Schauspieler und Lehrer Georgios Baliakas - tief im Wirtschaftsteil verborgen. Das übertitelnde Fazit der SZ „Alle sind wie betäubt“. Wie soll ein betäubtes Land wieder auf die Beine kommen? Das sind Fragen, die sich die Politiker in Brüssel und Berlin nicht stellen. Im Gegenteil, beim Vergleich des Berichtes über den Steinmeier-Besuch und dem Interview mit Baliakis entsteht der Eindruck, dass die Politiker in Berlin und Brüssel nichts gelernt haben, dass sie tun, was sie immer schon getan haben, dass sie sich Griechenland schön schreiben, damit es in ihr Weltbild passt, so wie sie es schon bei der Einführung des Euro getan und damit die ganze Suppe uns und den Griechen eingebrockt haben. Weil sie sich selbst nicht an die von ihnen aufgestellten Kriterien für den Euro halten mochten. Wenn Inkonsequenz und Schönfrisiererei erst Einzug halten in ein Währungssystem, oh. Da wären drastische Titelbilder zur Verdeutlichung der Dramatik der akuten Lage mehr als angebracht. Vielleicht sogar geeignet als Mittel gegen die Selbstbelügerei der Berliner und Brüsseler Politik?

10.01.2014 

Schawule Hetero Farage meint : Ist es eine schwule Frage, wenn ein Schwuler eine Frage stellt? Ist es eine hetero Frage, wenn ein Hetero eine Frage stellt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er ein Hammer-Tor schiesst? Ist ein Hetero hetero, wenn er Latein lernt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er die Zähne putzt? Ist ein Hetero hetero, wenn er Pfefferkuchen bäckt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er ein Interview gibt? Ist ein Hetero hetero, wenn er Zeitung liest? Ist ein Schwuler schwul, wenn er eine Überweisung macht? Ist ein Hetero hetero, wenn er einen Schwulen küsst? Ist ein Schwuler schwul, wenn er sich ein paar neue Schuhe kauft? Ist ein Hetero hetero, wenn er Bahn fährt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er Vokabeln paukt? Ist ein Hetero hetero, wenn er Atemübungen macht ? Ist ein Schwuler schwul, wenn er als Pilot ein Flugzeug lenkt? Ist ein Hetero hetero, wenn er seine Steuererklärung falsch ausfüllt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er Geschirr zerdeppert? Ist ein Hetero hetero, wenn er Unkraut jätet? Ist ein Schwuler schwul, wenn er an der Olympiade teilnimmt? Ist ein Hetero hetero, wenn er für Freiheit plädiert? Ist ein Schwuler schwul, wenn er in der Pathologie ein Gehirn seziert? Ist ein Hetero hetero, wenn er Respekt vor dem Outing eines Schwulen zeigt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er beim Treppensteigen keucht? Ist ein Hetero hetero, wenn er über Schwule lästert? Ist ein Schwuler schwul, wenn er Französisch unterrichtet? Ist eine Hetero hetero, wenn er Geld wechselt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er diesen Text liest? Ist ein Hetero hetero, wenn er einen Leserbrief schreibt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er Tacheles redet? Ist ein Hetero hetero, wenn er einen Untergebenen entlässt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er auf die Strassenbahn wartet? Ist ein Hetero hetero, wenn er den Kühlschrank aufmacht? Ist ein Schwuler schwul, wenn er den Pass erneuern will? Ist ein Hetero hetero, wenn er in der Kirche betet? Ist ein Schwuler schwul, wenn er als Anwalt sein Plädoyer hält? Ist ein Hetero hetero, wenn er OB ist? Ist ein Schwuler schwul, wenn er die Strasse teert? Ist ein Hetero hetero, wenn er Zigaretten schmuggelt? Ist ein Schwuler schwul, wenn er den Beleg des Kellners nachrechnet? Ist ein Hetero hetero, wenn er Gemüsebrühe zubereitet? Ist ein Schwuler schwul, wenn er astronomische Berechnungen anstellt? Ist ein Hetero hetero, wenn er einen Schwulen massiert? Ist ein Schwuler schwul, wenn er Geschichtsphilosophie betreibt? Ist ein Hetero hetero, wenn er sich an Travestien erfreut? Ist ein Schwuler schwul, wenn er eine Wetterprognose abgibt? Ist ein Hetero hetero, wenn er einen Knopf annäht? Ist ein Schwuler schwul, wenn er sich für klassische Literatur und Musik und Malerei interessiert? Ist ein Hetero hetero, wenn er sich für klassische Literatur und Musik und Malerei interessiert? Ist ein Schwuler schwul, wenn er sich für Zwischenwelten interessiert? Ist ein Hetero hetero, wenn er sich für Zwischenwelten interessiert?

09.01.2014 

Das Ist Doch Alles Kein Problem meint : Das ist doch alles kein Problem. Warum immer gleich das Negative vermuten. Warum immer gleich annehmen, die anderen wollen einem ans Geld, an die Ehre, an den Erfolg. Warum den anderen immer gleich negative Absichten und Einstellungen unterstellen. Wenn ein Rennfahrer kurz die markierte Piste verlässt, weil der Neuschnee daneben sich so drapiert hat, dass keine Idee an Felsen drunter aufkommen kann, so kann diese Sinnestäuschung ganz schlimme Folgen haben. Wie so mancher Haushaltsunfall, wo man einfach an die Gefahr nicht denkt: der besonnene und umsichtig handelnde Onkel, der eine Glühbirne austauscht – und es sollte seine letzte Tat werden. Andere reissen sich den Beckenring auf der ganz normalen Langlaufpiste an, nicht mal beim Aussitzen der Regierungsgeschäfte, mal fällt ein Mensch um, das kommt mit zunehmendem Alter häufiger vor, und kann böse Folgen haben. Warum den Menschen immer böse Absichten unterstellen. Das schafft nur Probleme. Andererseits sind die Ängste des Menschen nicht von der Hand zu weisen. Wenn er sieht, wie brüchig seine Existenz ist, wie so ein kleiner Schlenker neben der Piste, ein harmloser Schlenker sich als schicksalseingreifend furchtbar erweisen kann. Wie klein der Spielraum ist, den wir in der Hand haben. Vielleicht ist das der Grund, warum manche so ängstlich sich an diesen Spielraum klammern. Oh, bei diesen zwei prominenten Unfällen kann man hängen bleiben. Ist ja interessant, dass sie beide privat passiert sind. Während die beiden Opfer sonst höchst anspruchsvolle Jobs ausüben, die totale Wachsamkeit erfordern. Der Rennfahrer, der auf bekannten, künstlich hergestellten Bahnen seine Rundenrekorde brechen muss, und dabei weiss, dass jeder Fehler tödlich enden kann, dabei ist er ganz alert, die Politikerin, die sich ständig auf vermintem Terrain zu bewegen glaubt, die davon ausgeht, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf sei, und daher lieber vorsorglich mögliche Konkurrenten rechtzeitig aus dem Felde jagt, die also ständig auf der Hut sein muss und also alert ist (und deshalb vielleicht, auch wenn es anders dargestellt wird, einem Regierungsmitglied, für das sie aus Machtgründen keine Verwendung mehr hat, als Mutti sich kümmernd einen schönen Job bei der Bahn diskret zu organisieren versucht). Es gab mal einen Psychologen, der hat die seelische Verfassung eines Menschen als Ermöglicher selbst von Beinbrüchen gesehen. Wer ständig wie ein wildes Tier sich vor allfälligen Angriffen hüten muss, dessen Körper verlangt offenbar ab und an nach einer Verschnaufpause. Und so wirkt es doch äusserst human wiederum, dass diese Wildtier-Helden bei so lächerlichen Alltäglichkeiten ihren Tribut an die Zerbrechlichkeit des Lebens entrichten müssen – und so gar nicht anders sind als wir anderen auch.

08.01.2014 

Nora meint : Der Herr Kirchhof muss vielleicht gerade mal 5 Minuten monatlich arbeiten, um das Geld für die Rundfunkgebühr zu verdienen, während einer mit Mindestlohn oder drunter es schnell auf 3, 4 oder gar 5 Stunden Arbeit bringt, die er für das Allgemeinunternehmen Rundfunk erbringen muss. Da hat der Herr Kirchhof ganz schön egoistisch an sich gedacht.

08.01.2014 

Aus Dem Lot meint : Heute nimmt die SZ den Bayerischen Ministerpräsidenten, Dr. Horst Seehofer, aus der Schusslinie. Denn er hat sich selbst bereits, obwohl das Jahr noch kurz ist, genügend angeschossen mit der Erteilung eines Denkverbotes bezüglich des bislang einzig konstruktiven Vorschlages hinsichtlich der bedrohlich aus dem Lot geratenden Finanzierung der überstürzten Energiewende. Der Bayerische Ministerpräsident ist aber auch mitverantwortlich für das vor einem Jahr eingeführte, neue soziale Schieflagen herstellende Gebühreneinzugsmodell des öffentlichen Rundfunks, des „Rundfunkbeitrags“. Den Ideengeber dafür, den Staatsrechtler Paul Kirchhof, stellt die SZ heute in einem Interview mit Claudia Tieschky auf der Medienseite in den Mittelpunkt. Claudia Tieschky darf ein wenig an seinem Lack kratzen. Und tatsächlich steht er am Ende des Interviews als ein Blender aus dem Elfenbeinturm da, der mit halbseidenen Vorschlägen Furore und Geld macht, das Ferienhaus am Schliersee, in dem das Interview stattfand, dürfte ein Beleg dafür sein. Dorthin fährt er bestimmt erster Klasse, weil er dann mit den Armen aus dem Volk nicht in Berührung kommt. Er hatte nämlich schon einmal einen auf den ersten Blick brillanten Vorschlag: die ganze Steuererklärung auf einem Bierdeckel. Den hat die Politik allerdings schnellstens wieder kassiert, wie ihr klar geworden ist, dass damit auf einen Schlag ein Heer an Steuerberatern arbeitslos würde. Davor hatte die Politik Angst; die hatten einen Draht zur Politik. Dass dem Vorschlag etwas Halbseidenes anhaftete, das liess der vormalige Bundeskanzler Schröder mit seiner berühmten Charakterisierung, „jener Professor aus Heidelberg“ süffisant antönen. Diesmal also die Rundfunkgebühren. Hier sind allerdings nicht Steuerberater, sondern die Armen der Republik, die weder HartzIV noch Grundsicherung beziehen, die Gelackeimerten. Die haben keinen Draht zur Politik. Sie scheinen also für diese keine Gefahr zu sein. Mit denen kann man denn auch alles machen, glaubt die Politik, glaubt Horst Seehofer, glauben die anderen Ministerpräsidenten. Denn die Armen werden durch das Kirchhof-Modell brutalstmöglich zur Kasse gebeten. Aber der schlaue Professor meint in seinem Ferienhaus am Schliersee grinsend, diese 17.95 Euro seien ja „gering“. Für ihn vielleicht. Für viele Studenten, Rentner und wie eben in den Zeitungen zu lesen war, für viele Selbstständige, die weniger als den Mindestlohn verdienen, kann das sehr viel Geld sein. Aber diese Menschen sind dem Professor scheissegal, die existieren gar nicht für ihn; die sind vermutlich bestenfalls Dreck für ihn. Diesen gegenüber kann er sich als Schwarzer Sheriff profilieren, die seien alle nur Schwarzseher gewesen, mantelt er sich auf, er wisse nämlich vom Beispiel einer jungen Studentin (hat Kirchhof eine Tochter?), die ein Gerät schwarz benutzt habe, weil sie nur wenig Geld hatte (aber Euro 17.95 sind auch da „gering“). Law-and-Order-Professor Kirchhof, hat er damit die Ministerpräsidenten geködert: keine Schwarzseherei mehr mit meinem Modell. Denn dieses Dulden der Schwarzseherei führe zur Illegalität. Jetzt also wird nach der Methode Kirchhof systematisch durchgegriffen. Die Armen müssen blechen. Waren ja alle nur Schwarzseher. Kirchhofsche Pauschalverurteilung. Von Leuten, die ihre Geräte bewusst abgeschafft hatten, weil sie sich die Gebühr nicht leisten konnten und weil sie nicht als Schwarzseher dastehen wollten, das übersteigt den offenbar intellektuell doch sehr auf seine gut dotierte Gesellschaftsschicht reduzierten Horizont des Professors. Schade, dass Frau Tieschky diesen nicht gefragt hat, was er davon halte, dass jetzt bereits Leute ihr SZ-Abo gekündigt haben, um diese Zwangsgebühr finanzieren zu können und dass weitere vor die Frage gestellt sind, es demnächst zu tun.

07.01.2014 

Street Words LXXXIII meint : Und dann trifft man sich von früher so und dann geht man in die Stadt. Was heisst das genau? Da brauchst ein Passwort. Ja, das macht er immer. Er ist so eingeschüchtert, dass er keinen Ton rausbringt. Oh Gott, da gibt’s so ein Video von einem der stumm ist und nicht hören kann und wenn er Musik hört oh, das ist so berührend. Oder irgendwelche Proben zu bekommen. Oh, das ist Oh Thuu. Ich glaub, Tommy hat wenigstens recht. Ich hab nicht gesagt. Einmal eine Stunde Animation, einmal Theorie. Und vor allem, die kaufen massenhaft ein. Vor allem, das ist ja ein enormer Aufwand. Das viele Stehen heute, das war sehr anstrengend. Jeder Barkeeper und jeder bescheisst, logisch. Und lassen dich überhaupt nicht in den Computer rein. Ich möcht wieder in eine normale Strasse ziehen. Und die Männer dagegen sind richtige Kolosse. Wie gesagt, die Ingrid wollte uns zu Weihnachten einladen. It won't last very long. Beim Rainer, ja genau. Ist doch schön, dass es Rolltreppen gibt für die vielen, alten Leute. Ee – duu --- aaad. Evet. Die sind heulend rausgelaufen, eine Vier-Minus nach der anderen. Ach, stimmt, ach stimmt, ich merk mir die Namen nicht so. Sie hat jetzt eher so die Zügel in der Hand, rational. Mara, wie alle Kinder, du musst sitzen. Meine Schwester wäscht die Haare alle drei Tage, die lässt sich richtig gehen im Haarewaschen. Und wir waren so frei und haben ihnen drei Angebote mitgebracht und alle drei um 60 Tausend. Schau Dir mal das Gesicht an. Und schon erfährt man, dass Tollwood wieder ist. Fuhr wieder über sämtliche Dörfer des Landkreises Allach zurück. Den kannst jetzt nicht anrufen, den armen Mann, der muss jetzt aufstehen. Nee, SEV ist nicht lustig. 50 Patienten, die beobachtet werden, der höchste Standard. Ich hab mal zwei Arbeiten geschrieben über den Einsatz von Tieren, von Haustieren. Und die standen da und haben die einzelnen Körperteile sehen können, 4 Stunden lang. Der sich ordentlich Schlaftabletten eingeführt hat, das kommt ja nicht über Nacht, die haben ja eine 10jährige Krise hinter sich. Ist ja klar. Entschuldigung, der Trambahnfahrer möchte aussteigen. Ja, wir sind da einer Meinung. 70 Jahre lang werden die Pachtverträge gemacht. Jalla! Wie lange bleiben Sie in Frankreich? Ich muss 50 von denen erledigen. Heilige Messe neun bis zehn Uhr. Und wir versuchen damit, auch Druck auf die Regierung auszuüben.