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16.06.2013 | Street Words LXXI meint : Guten Tag, eine Frage, kennen Sie diese Person, haben Sie sie schon gesehen? Und dann hockst Du drin den ganzen Tag und denkst so. Sie haben immer noch die alten Sorten Eis, gibt’s nichts Neues, die haben sie schon ewig. Die gehen da rein, fressens, gehen ein paar Meter und verenden. Im neurologischen Krankenhaus in Schwabing war ich auch schon stationär. Herzlich willkommen in meiner Familie. Du, die haben uns doch förmlich gedrängt. Bei der, da kamen mir ja auch so ein bisschen die Tränen. Borne to get Waste. Die Digitalfotos kosten ja nix, die blitzen einen jeden, der da vorbeifährt. Oder im Schwingen dich umhaken, du knallst in die Tragegurte. Donnerstag war der Unfall, Freitag war die Polizistin nicht, Samstag auch nicht. Die sie retten wollten und dann doch nicht gerettet haben. Mir ist irgendwie das Gefühl für die Jahreszeiten abhanden gekommen. Deine Mutter kriegt noch 'n Herzkasperl. Der hat mich richtig fixiert. Öpstärs änd Daunstärs. Wir sind ja ganz in der Nähe, in Ligurien. Warst Du schon mal drin, im bayerischen Nationalmuseum, da ist jetzt grad eine Handtaschenausstellung. Nächste Haltestelle Königinstrasse. Dann wollte er mit der Miltärmütze in die Schule gehen. So ein dramatischer Film, das hat mich gerührt. Und wir drei sind dann weiter zur Blutenburg, das war super, die Carola hat alles ausgedruckt aus Wikipedia. Die hat nur gesagt, ihr geht’s schlecht und wahrscheinlich kommt sie nicht mehr. Da kann man sie eigentlich nur unterstützten in ihrer Entscheidung, was sie dann machen. Ganz toll, aber es war wirklich Spitz auf Knopf. Wahrscheinlich vom BND einer. Oh Mann eh, ist das ein Alptraum hier. Weil alle anderen Freundschaften einfach im Arsch sind. Von oben her, das ist zu brutal, Du das ist Blut. Fontane, das tut gut, das ist richtig etwas zum Geniessen. Die Wunde wieder aufreissen. Ich habe die Kamera vergessen. Also bei mir war die relativ lange, erst vor zwei Jahren war sie vorbei. Endlich mal ein netter, Mensch, uns hams beklaut im Nachtzug. Mit der Imagination kann man viel machen. Da haben sie total Angst gehabt, ob der Schöpfergeist mit umziehen kann. Ein äusserst verranztes Gebäude. Das verändert natürlich die Art von den Leuten, die da raus kommen. Es geht immer um das Event, das Ausserordentliche im Gewöhnlichen zu finden, ein schöner Ansatz, finde ich. Ein Teaser, eins dreissig, das ist fast schon ein Beitragssendeplatz. I woid mas scho ausschreiben, dass i woass, was is sagn muas. Da war so ne blöde Kuh, die hat mich um halb acht bestellt. |
14.06.2013 | Santo Brokkoli meint : Köpf ihn, köpf den MonteSantoBrokkoi;
Köpf ihn, öpf ihn, den MonsantoBrokkoli,
bevor die EU ihn kopflos patentieren lässt.
Köpf die Monsantoköpfe, bevor sie die KonsumentenKöpfe
öpfen, schröpfen.
Köpf die MonsantoTochter Sminis, die den Eurobrokkoli
patentieren will, den schnell Geköpften, schnell Geschröpften,
das genmanipulirte Kunstgewächs zur Naturzerstörung und
Gewinnmaximierung.
Köpf die EuroBürokraten, die kopflos die MonsantoBrokkoliKöpfe
gegen das Interesse von Vielfalt, Freihet und Gesunheit
patentieren lassen wollen.
Köpf die kopflosen Eurobürokraten, die mit der Patentierung
von Brokkoliköpfen den Monsanto-Gierköpfen eine Goldgrube
bereiten wollen, köpf die Europatentokraten.
Köpf die Öpfe bevor sie dich zutzeln.
Die aus allem Leben Geld saugen wollen, das ist das spitze Motto
dieser Monsantoköpfe, die glauben, dicht zu sein.
Tilg sie, vertilg sie, bevor sie dich vertilgen mit ihrer genmanipulierten Pseudoresistenz.
Porcho Dio Santo Monte Brokkoli.
Köpf ihn, köpf den patentierten Brokkoli, bevor er dich köpft.
Köpf ihn, den Monsantogeier, den Monsanto-Geldgiergeier samt
seinem SmartStaxGenmais.
Köpf ihn, köpf den Monsantogeier, den Geldgiergeier.
Schmeiss den Monsantogeldgiergeier ins Hochwasser, damit es
ihn fortreisst auf Nimmerwiedersehen.
Denn er handelt nicht sensibler. Er handelt nicht rücksichtsvoller.
Wie ein Jahrhunderthochwasser will er dem Menschen alles nehmen.
Köpf ihn, köpf den Monsantogeldgiergeier und seinen Brokkolikopf dazu.
Und whistleblow die Botschaft dem Feitzbuk, dem Maikrosoft,
dem Guugel, dem Skaip, dem Äpfelchen und dem AOL,
damit sie es brühwarm dem Amipräsidenten weiter blasen, damit
er endlich weiss, was er an Monsantobrokkoli hat, falls ihn mal wieder
die Lust an willkürlichem Töten überkommt, flüster ihm zu: nimm
Monsantobrokkoli statt Drohnen!
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13.06.2013 | Worti N. Vasion meint : Booz Allen Hamilton. Cassidian. Donnermeyer. Norbert Waltre Borjans. Telnis Skuqui. Café Fantazia. Gjirokaster. Seemo, South East Europe Media Organization. Kusair. Hizbullah. Qom, Formosa. Casa Rosada. Adolfo Pérez Esquivel. Gildo Insfran. Al-Watan. Al-Manar. Nabbul, Zahra, Afrin, Idlib, Arsal, Bekaa. Raoul Bittel. Movimento Cinque Stelle. GCHQ. ELN, Ejércitoe Liberación Nacional. Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia. Common Core Standards. Government Overreach. Bradley Birkenfeld. Juranordfuss. BKW. Depa, Gazprom, Sintez, Desfa, M & M, Socar. Gratisgeld, hot money, nervöses Geld, Zins-Lobby. Elvira Nabiullina. Sergei Ignatiew. OMT, Outright Monetary Transactions. Anlageuniversum. Abenomics. Azul, Gol, TAM, Trip, LAN, Latam, OceanAir, AviancaTaca, TAP. Fundacao Getulio Vargas. Schmolz & Bickenbach. STufe Ebitda. SixSwiss Exchange. Marfiq Alimentos. Jan de Meulder. Jason Furman. Brookings Institution. Steigzone. Ceeseg, CEE Stock Exchange Group. Fiskalklippe. Michele Faissola. Adolph von Harnack. Zikaden-Invasion. Chalid al-Chanussi. Chihara Shiota. Green Naftali Gallery. Shakuntala Kulkarnis. Joke Sculptures. Sanatorium Paimio. Rus Mongolica. Eurasismus. Spatial Positions. Merzbau. Braindrain. Gulaschkommunismus. Kaderstaat. Plasticmenschen. Juliette Plumecoq-Mech. Pragmasophie. Rayonverbot. Deplafonierung. 2000-Watt-Gesellschaft. Hooligan Konkordat. Principality of Sealand. Solarkataster. Hot Spot Istanbul. Can Altay. Ekrem Yalcindag. Truths, Traceble Radiometry Underpinning Terrestrial and Helio Studies. Gyrus dentatus.
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12.06.2013 | Iso LI Ert meint : Isoliert, so isoliert, voll isoliert handelt zur Zeit der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Er bemerkt nicht, wie er seine Stadt am Goldenen Horn, Istanbul, in Rauch und Asche und Trümmer legt. Er bemerkt es nicht. Er glaubt doch tatsächlich, die Jugend würde das tun. Er glaubt tatsächlich, dass die Parkbesetzer, die Demonstranten, die Befürworter von Freiheit und Demokratie und des Kemalismus, also einer säkularen Türkei, die Wirtschaft massiv schädigten, Investoren abschreckten, den Tourismus zum Einbruch bringen, die Aktienkurse fallen lassen. Er bemerkt es nicht, er bemerkt es nicht, Recep Tayyip bemerkt es nicht, was er selbst anrichtet mit seiner ungeschmeidigen Politik der harten Hand, mit brutalen Polizei- und Tränengas- und Gummigeschoss- und Provokateurseinsätzen. Er scheint vollkommen isoliert zu sein, in einer Isolationszelle zu leben, abgeschnitten von der Umwelt, abgeschnitten von den Stimmen der Vernunft, abgeschnitten von den Stimmen der Geschichte der Türkei. Die Assadisierung von Recep Tayyip Erdogan. Ein Mann auf dem Weg zum kopflosen Gewaltherrscher, der die Übersicht und den Verstand verliert. Abgeschnitten scheinbar auch von geschichtlichem Wissen. Von neuerem geschichtlichem Wissen. Vom Wissen über gesellschaftliche Folgen von Wirtschaftswundern. Wirtschaftlichen Aufschwung will er, Erdogan. Und den hat er auch geschafft. Chapeau. Aber die Begleiterscheinungen will er nicht wahr haben. Wenn in verkrusteten Gesellschaften ein wirtschaftliches Erblühen geschieht, dann wachen viele Geister auf, die gegen das Erstarren rebellieren, die Freiheit für sich reklamieren. Die sich gegen restaurative Entwicklungen stellen, in der Türkei also gegen den Versuch, die grossen Errungenschaften Atatürks in Frage zu stellen und rückgängig machen zu wollen. Noch paradoxer – oder einfältiger Psychomechanismus? - ist, wenn ein solchermassen Isolierter wie Erdogan auch seine Gegner in die Isolation treiben will, wenn er deren Kommunikation unterbinden will, wenn er Handynetze abstellt. Für den Westen ist es nicht erfreulich, nicht für Deutschland, nicht für die EU, wenn der Nachbar anfängt, seinen eigenen Erfolg zu ruinieren. Wäre zu fragen, ob ein Erdogan heute weniger isoliert und also weniger borniert und selbstzerstörerisch wäre, wenn die EU fairer und aussichtsreicher über einen Beitritt der Türkei gemakelt hätte. Und auch zu fragen, ob eine viel präziser beobachtende Berichterstattung hierzulande, die selbstverständlich von der Diplomatie der Türkei genauestens registriert und nach Ankara gemeldet wird, vielleicht eine vorbeugende Wirkung hätte haben können. Denn die Entwicklungen haben ja nicht erst Ende Mai mit dem Gezi-Park begonnen. Das türkische Wirtschaftswunder wurde hierzulande viel zu naiv und gedankenlos als selbstverständlich und unhinterfragt hingenommen. |
11.06.2013 | Lieber B. meint : Lieber B., ich freue mich schon riesig auf unser unausweichliches PR-Foto vorm Brandenburger Tor in acht Tagen. Das wird geil, supergeil, die Medien können nicht anders als uns als strahlende Stars zu fotografieren und als Staatslenker von Welt, obwohl jeder Fotograf, jeder Zeitungsredakteur, jeder der mit der Bildbearbeitung dieser Wahlhilfebilder befasst ist, inzwischen wissen muss, dass ein Anruf von Dir genügt, und Dein PRISM-Dienst schickt Dir zu Deiner Info sämtliche sms und Mails von ihnen oder was auch immer sie elektronisch oder in den Internet-Netzwerken losgelassen haben, selbst aus dem intimsten Bereich. Hoffen wir, dass den Medienmitarbeitern nicht so richtig bewusst ist, dass Du sie alle bis auf die Unterhose und weiter ausspionierst. Hoffen wir, dass kein Karikaturist auf die Idee kommt, Dich im feinen Anzug und mich und alle meine Mitarbeiter und Mitbürger drum herum vollkommen nackt zu zeichnen, so wie Du sie ausspionierst. Aber wir werden das Ding schon schaukeln. Die sind einfach zu anständig, unsere Medien, unsere Presse. Die tun das jetzt zwar im Vorfeld monieren und kritisieren. Aber in acht Tagen ist alles vergessen. Da werden sie keine Spielverderber sein und des Familienfriedens zuliebe den Wahlhelfer geben wie erwartbar, wie kalkuliert und wie üblich. Denn Zeremoniell ist ein fotografisch und sprachlich schwer zu relativierender Tatbestand. Da wird sich keiner trauen zu schreiben „Die Kanzlerin und ihr Spion“. Denn die sind nicht so zynisch wie wir. Wir aber wissen, dass wir uns ohne unseren brutalen Zynismus an unseren Positionen nicht halten können. Drum sind jene ja auch Papiertiger geblieben und haben nicht die Hebel der Macht ergriffen. Die sind berechenbar und letztlich loyal. Da kann ein Idealist wie Du noch so sehr zum Kriegsführer, zum Menschenrechtsunterdrücker, zum Ausspionierer seiner Freunde, zum präventiven Töter mittels Drohnen und ohne Rechtsgrundlage, zum Guantanamofortbetreiber und illegal Renditions-Praktizierer mutieren (Idealisten waren schon immer die Begründer der grauenhaftesten Diktaturen); das stellen dann zwar unsere Medien im Vorfeld des Besuches fest (die AZ heute in ihrer Meinung „Der Scheinheilige“ sogar sehr deutlich und auch der SZ ist das nicht entgangen), um die wacheren der Zeitgenossen und Zeitungsleser in acht Tagen mit den geplanten Strahlemannfraubilder vorm Brandenburger Tor nicht vollkommen vor den Kopf zu stossen (übrigens super von Dir, dass Du es damals geschluckt hast, dass ich Dich nicht an diesen bildeinträglichen Ort zum Fototermin einladen konnte, aber es war gerade nicht opportun – und super, dass Du Dich jetzt als Wahlhelfer ohne Ranküne zur Verfügung stellst), und ich kann Dir versichern, der billige Trick mit dem Protokollarischen setzt allfällige Kritiker- und Karikaturistenattitüden zum Vornherein ausser Gefecht, da sind wir, unter uns geflüstert, doch nicht anders als unser nordkoreanische Kollege Kim-Jon-ung, der uns so Gott will, aus machtkalkulatorischen Gründen noch lange erhalten bleibt. Nichts für ungut. So viel für heute, ich freue mich herzlich auf Deinen Besuch, Deine A. |
10.06.2013 | Flurf Unk meint : Es unkt der Flurf. Der Flurfunk T. Da war doch was. Da ist doch was im Busch im Flurf Unk. Da flurt doch was am Euro-Hawken. Gibt es auch einen Flurfunk zwischen der Kanzlerin und dem Verteidigungsminister? Ist da gar nichts gezwitschert worden von diesem klitzekleinen sich abzeichnenden Minidesaster? Hat da kein Flurfunk was aus dem Verteidigungsministerium zur Kanzlerin gefunkt, nicht mal der Verteidigungsminister? Oder hat sie ihm vielleicht flurfunktechnisch den Tipp gegeben, die Sache zu ignorieren, keine schlafenden Hunde zu wecken, der Angelegenheit kein Gewicht zu geben; die paar Hundert Millionen; und wir haben doch Wahlkampf. Ruhe ist das oberste Gebot. Oder herrscht totale Flurfunktstille zwischen der Kanzlerin und dem Verteidigungsminister, der bestimmt ihr volles Vertrauen geniesst, wie so viele vor ihm? Ist er ihr schon zu gefährlich geworden, zu kanzlerabel? Ist denn so eine reine und erfolgreiche Machtpolitikern ohne Flurfunk zu den Ministerien denkbar? Die Kanzlerin wird doch nicht in einer flurfunkfreien Zone leben, wäre das nicht viel zu risky für den Machterhalt? Oder laufen so ein paar Hundert Millionen verschwendetes, zum Fenster hinaus geworfenes Geld unter Peanuts, nicht mal des Flurfunks wert? Was für Megageschäfte müssen es sein, die des Flurfunklevels würdig sind? Oder geht es mehr ums Büchsenschiessen auf einen Minister, ein beliebtes Gaudium der Medien, weil doch sehr unterhaltsam und immer Garant für eine Miniserie, die sich über Tage an der Spitze der Newscharts halten kann, bis der Ministerkopf fällt? Für so ein Büchsenwerfen reichen ein paar Peantus dicke aus. Unstreitig ist allerdings, dass die Hochwasserflurschäden zur Zeit die Flurfunkschäden bei weitem übertreffen dürften. |
09.06.2013 | Handy Words XI meint : Ich hab auch heuer schon ein Bild angeguckt. Das ist so ein Gehetze, also ich würde wie gesagt gerne das Stilfserjoch da hoch. Auf jeden Fall, da ist die Mutter auch Gemeindemitglied. Wo ich das Auto geparkt hab, das war ne ewige Meile entfernt. Kein Problem, is scho vorbei, ich bin gerade auf dem Weg nach Hause. Jetzt Mozzarella hätt ich noch zuhause, wenns wär. Ich bring ihn auf jeden Fall und dann, dann, na ja kannst du Dich selber überzeugen. Und lass Dich feiern von Deinen Lieben. Ja, das war früher 180 Euro, ich bin schon über 200. Ist alles vorbei, die sind alle ganz brav und niedlich, also morgens um sechs wach, es macht Spass mit ihnen. Das hat mit dem Alter zu tun oder sie ist auch ein Spuky-Mädi. Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen, wir haben sie jetzt auch ausgepowert. Hallo Mama, hier ist Deine Tochter, seid Ihr gut angekommen, habt Ihr schon Geschenke übergeben? Im schwarzen BMW und da hab ich mir ein bisschen Sorgen gemacht. Deswegen mach ich, langweile mich hier. Es fällt mir so schwer, was einzukaufen; ich brauche jetzt Schuhe. Also wenn da keine gscheite Entschuldigung kommt, dann. Ja, gut, ich habs aufgegeben, weisse Fahne, weisse Fahne. Ich kann das so schlecht einem Externen, hm, einem Kollegen geben, weil die kennen sich a nicht recht aus. Wollten wir nicht machen wegen der Unterschrift, dabei unterschreibt er genau wie ich, Mann. Das muss nochmals etwas auf den Punkt gebracht werden und dann glaub ich geht es total gut. Da bist Du kurz davor, aber jetzt machst Du einen Rückzieher. Und von jedem einzelnen hör ich, Du bist allein im Laden. Jetzt gehen wir halt Gummibärchen kaufen. Genau, genau, wär echt stark. Nee Maxi, da müssen wir auf jeden Fall abends fahren. Nein, jetzt mal nicht schon wieder den Teufel an die Wand. Rumschnarchen kannst daheim. Aber da du dich nicht gemeldet hast, hab ich gedacht, du hast viel um die Ohren. Immer noch keine Gage haben und dann habe ich gemerkt, dass die uns abhängig machen wollen. Ist etwas ausser Kontrolle geraten. |
08.06.2013 | Street Words LXX meint : Viele Leute schaffen das nicht, gut, und das lassen sie dann an den Kunden raus. Schweineteuer und nicht gut. Weil mi die Frauen so viel ärgern, brauch i so viel Urlaub. Dieser Titel ist einfach irreführend und fertig. 3 Kinder hams, damit alle mit A anfangen, Amelia, Amend und Aemilia abgeleitet von Amadeus. Vollkommen widersinnig und widersprüchlich. Na ja, ich hatte jetzt vielleicht gedacht, man kann sich doch mal unterhalten. In dieser ganzen schlimmen Zeit, wo es mir dann so schlecht ging. Da kommt dann wieder der Witz mit dem Flughafen. Ein Stossgebet zum Himmel, helf mir. Ich kann nicht und werde niemals bei Jungs pennen. Aber ihm geht’s gut, er wohnt immer noch in Frankfurt. Ja, aber diese Mörderabfrage, wie das jetzt gefiltert wieder weitergegeben wird. Da muss man einfach den nächsten Schritt machen. Weil er ganz extreme Kopfschmerzen hat. Das stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. Nur der Stephan schreibt ständig. Also, ich habe heute die Polizei geholt halt. Ich bin mit ihr immer sehr gut zurecht gekommen. Und weisst Du was, sie lächelt immer. Das ist definitiv brutto. Weisst, sich irgendwie reindenken. Ach so, sie hat noch nie gespielt. Wenn dich kein Mensch versteht, dann bin ich das. Hat sich nichts verschoben, alles in Ordnung. Der hatte dann ein richtiges Büffet. He, wir können auch in so eine Absteige gehen, wo ich mit dem Moritz schon mal war. Das ist nix für mich hier. Neuer Impuls in einer spannenden Stadt. Hier herrschen klare Verhältnisse. Ich ha n First-Aid-Spray. Aber das ist doch fast überall so, dass da die Clofrau oder wer da sitzt. Oder sagen wir so, der Hebel, der die meiste Aufmerksamkeit geniesst. Weil das Vollidioten sind. Dat war einwandfrei. Das sind die Zweikämpfe, die geführt werden müssen und die man gewinnen muss. Bei den Pfingstferien habe ich gebeten, mich aus dieser Präsenz rauszulassen. Solchene Spinner und dann bi ich zu meinem Urologen. |
07.06.2013 | Hammelsp Rung meint : Ja wo sind sie denn, wo sind sie denn, die ganzen Parlamentarier? Das hat sich die Linke am Donnerstagabend auch gefragt. Das Parlament hatte noch 40 Tagesordnungspunkte zu erledigen. Und wie viele Parlamentarier waren anwesend? Ist das Parlament überhaupt beschlussfähig? Genau das musste nun per Hammelsprung geklärt werden. Denn das Parlament ist nur beschlussfähig, wenn mehr als die Hälfte der Abgeordneten anwesend sind. Es müssen also von 620 Abgeordneten mindestens 311 anwesend sein, damit das Parlament beschlussfähig ist. Daran zweifelte gestern Abend die Linke und erzwang so den Hammelsprung. Da mussten die Anwesenden alle den Saal verlassen für eine Abstimmung und dann entweder durch die Ja- oder die Nein-Türe wieder in den Sitzungssaal eintreten. Und wie viele waren es? Es waren genau 268. Mehr war nicht zusammenzukriegen. Mehr nicht. Somit war das Parlament nicht beschlussfähig. Die Union regt sich jetzt angeblich auf über die Linke. Dass die sich getraut haben, nachzufragen, ob das Parlament überhaupt beschlussfähig ist. Was ist daran illegitim, sich davon zu überzeugen, ob ein Parlament beschlussfähig ist? Wo will ein nicht-beschlussfähiges Parlament überhaupt seine Legitimation hernehmen? Deutet die Aufregung der Union nicht viel mehr darauf hin, dass offenbar in diesem Parlament ein Schlendrian Einzug gehalten hat, Dutzende von Tagesordnungspunkten nonchalant durchzuwinken, auch wenn nur noch ganz wenige Parlamentarier anwesend sind. Wo sind denn die anderen alle überhaupt? Das wäre spannend, eine Momentaufnahme zur Zeit des Hammelsprungs zu machen. Welcher Parlamentarier befindet sich gerade wo. Wo waren die 352 Parlamentarier, die beim Hammelsprung fehlten? War ihre Abwesenheit vom Parlament wirklich zwingend? Sind sie alle in überfluteten Wahlkreisen am Sandsäcke schleppen? Was passiert eigentlich mit Gesetzen und Beschlüssen des Parlamentes, die von einem nicht-beschlussfähigen Parlament beschlossen wurden? Können die im Nachhinein angefochten werden? In der Welt ist zu lesen, es sei über ein umstrittenes Arzneimittelgesetz gegangen, mit welchem die schwarz-gelbe Koalition Erleichterungen für die Pharmaindustrie durchsetzen wollte zu lasten von Patienten und Krankenkassen. Aha, da kommt es an den Tag. Darüber hätte wohl niemand geschrieben ohne diesen von der Linken verlangten Hammelsprung. Ein weiterer Beweis dafür, wie diese Regierung von der Pharmaindustrie offenbar manipuliert wird. Und sie glaubt, dieses undemokratische Tun fällt nicht auf, wenn sie ihre Leute zum ablenkenden Fotoshooting in überflutete Gebiete schickt. Korrekterweise müssten die Medien solche Flutbilder ergänzen mit einer Bildhälfte mit dem Hammelsprung, Text dabei: gleichzeitig, will die Regierung von der Kanzlerin, die sich hier mit Fluthelfern abbilden lässt und Hilfe verspricht, ein Gesetz erlassen, das die Patienten und Krankenkassen schädigt. Deine Kanzlerin: die schädigende Helferin. Offenbar geworden dank Hammelsprung. Darauf aufmerksam zu machen wäre doch der Job einer wachen Presse. |
06.06.2013 | Was Tut meint : Was tut ein Herr Ministerin eigentlich den lieben, langen Tag? Die Verteidigungsrede des Herrn Verteidigungsministerin zum Drohnenschwupsschwupsgeldwegdrohnenwegskandal regt zu vielerlei Erörterungen an. Ein Herr Ministerin an sich ist erst mal „wichtig“, das allein ist schon eine bedeutende Tätigkeit, die eine höchste Bezahlung innerhalb des Staatsapparates und eine Prinzessinnen-auf-der-Erbsen-weiche Dotierung mit lebenslänglichen Pensionen (für die, die folgenden Generationen blechen dürfen) rechtfertigt. Der Herr Ministerin ist also einerseits wichtig, andererseits muss er von einem Tag auf den anderen ausgetauscht werden können, denn er ist auch potentielles Bauernopfer, wenn die noch wichtigere Figur der Herr Kanzlerin in seiner noch bedeutenderen Tätigkeit des Herr-Kanzlerinnenseins sich gefährdet fühlt. Die Austauschbarkeit des Herrn Ministerin muss also gewährleistet sein, damit der Staat und seine Funktion und auch die Position der Herr Kanzlerin durch eine solche Umtauschaktion – die vergangene Legislaturperiode hat viele neckische Beispiele dafür gebracht – in keiner Weise gefährdet ist. Aus diesem Grund sollte also kein Herr Ministerin allzu enge Drähte zu seinem Ministerium aufbauen. Darum sollte der Herr Ministerin hübsch auf Dekorativität achten, sollte überzeugend Kopf spielen, ohne wirklich Kopf zu sein; denn der Organismus eines Ministeriums sollte auch im Moment des Rübe-Ab ohne mit der Wimper zu zucken weiter funktionieren als sei nichts gewesen. Nach aussen hin, das ist vielleicht die schwierigste schauspielerische Aufgabe des Herrn Ministerin, sollte er aber überzeugend Kopf darstellen. Im Grunde genommen ist ein Herr Ministerin ein Herr Kutscherin ohne Zügel, nur darf das niemandem auffallen. Zu Konflikten kann es allerdings kommen, wenn der Herr Kutscherin behauptet, seine Kutsche an einem Hindernis vorbei zu lenken, die Kutsche selber aber directemang in das Hindernis hineinfährt. Für solche Pannen (und die dürfen den Steuerbürger gut und gerne Hunderte von Millionen wenn nicht Milliarden kosten) hat auch der Herr Ministerin das neckische Spiel in petto, seine Zügel dafür zu bestrafen und sie zu ersetzen, denn die bösen, bösen Zügel haben die Kutsche nicht dorthin gelenkt, wohin der Herr Kutscherin es befohlen hat. Und dass er das so tun kann, macht ihn als Herr Ministerin wiederum ganz, ganz wichtig, unentbehrlich und noch deutlicher pensionsberechtigt. Um nun diese Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit weiterhin zu beweisen, lässt sich der Herr Ministerin von Chauffeuren in Anzügen in Saumengen CO2-ausstossenden Staatslimousinen mit Blaulicht und Polizeieskorte oder gar Flugzeugen der Flugbereitschaft in der Gegend rumkutschieren, und wo er kurz anhält und aussteigt, um warme Worte in die Luft zu blasen, als wichtig feiern, wobei inzwischen dem letzten Deppen klar geworden sein dürfte, wer in diesem Spiel das Sagen hat, der Bock nämlich ist der Gärtner – oder so ähnlich. |
05.06.2013 | Katast Rophen meint : Katastrophen allerorten. Jahrtausendhochwasser. Die Wohnungen verschlammt, vermüllt, die Wände durchnässt, harren die Menschen in Notquartieren. Die Politiker haben andere Probleme: Gummistiefel-Bilder, Helikopter-Bilder, Schreibtischtäterbilder? Was ist am Werbewirksamsten? Oder einfach ein paar Stunden unkompliziert mithelfen? So viel Zeit haben die Spitzenpolitiker nicht. Sie sind mit anderen Dingen beschäftigt. Die bayerische Katastrophen-Justizministerin (gut für die Wahlwerbung?) mit der Aufrechterhaltung der psychiatrischen Gefangenschaft von Gustl Mollath; diese Katastrophe wurde durch eine Fernsehsendung nur noch deutlicher. Oder jetzt die SZ vom 4. Juni über „Nürnbergs seltsame Rotarier“. Katastrophen bei der Bundeswehr und ihren Drohnen. Beschaffungsfilz. Beschaffungsnachlässigkeit. Beschaffungsüberforderung. Stopp der Katastrophenentwicklung in Richtung repressiver Staat durch Massendemos in der Türkei. Mietpreiskatastrophe in München: Mietpreise 7 % rauf, so die AZ heute. Die Renten gehen Nullkomma-X Prozent rauf; abkassieren, abkassieren, abkassieren heisst es für die Vermieter, zulangen, zulangen, zulangen, aussaugen, aussaugen, aussaugen und wenns über den Mietpreis nicht geht, versuchen sie es über die Nebenkosten. Brüsseler Katastrophen: die schaffen es nicht gegen die miese Bankenlobby eine Finanzmarktsteuer durchzusetzen. Katastrophe neuer Rundfunkbeitrag: die Ärmsten müssen proportional am meisten schultern, die Ministerpräsidenten, die das entschieden haben, und die Reichen am wenigsten. Katastrophe deutsche Filmförderung: jeder Kinositz in Deutschland wird mit 300 Euro gefördert. „Schlechte Filme vom Steuerzahler subventioniert“, so Alain Posener in der Welt vom 26. 5. 2013, „Viele Filme, aber zu wenige kinotaugliche“, „Filme gehen am Publikum vorbei“, „Bräuer ärgert sich über die Unprofessionalität vieler deutscher Kinomacher“, „dass jeder Kinositz mit 300 Euro subventioniert wird – nur, dass die Subventionen nicht an die Kinos gehen, sondern an Filmemacher, die es nicht schaffen, diese Kinositze zu füllen.“ ..“Eine solche dysfunktionale Filmförderung muss sich nicht wundern, wenn sie insgesamt infrage gestellt wird.“ - Heute scheint die Sonne auf alle diese Katastrophen und wir wissen nicht, ob sie sich ihr Teil denkt dabei.
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04.06.2013 | LESETIPP II meint : Im Verbrecher Verlag ist in der Reihe Filit, herausgegeben von Rolf Aurich und Wolfgang Jacobsen, als Nummer 9 ein feines kleines Bändchen von Ulrich Mannes erschienen: „ALPENGLÜHN 2011, ein Dialog zum deutschen Erotikkino“. Darin macht sich Mannes in einem fiktiven Dialog zwischen dem Autor Erich Lusmann (Anfang 40) und seiner „unmittelbaren Nachbarin Roswita Neumann“ auf Spurensuche nach einer noch lebenden, aber gleichzeitig nahezu unbekannten Grösse der deutschen Filmgeschichte. Es geht um den Erotikfilmer Siggi Götz, der in den 70ern und 80ern Furore machte mit Titeln wie ALPENGLÜHN IM DIRNDLROCK, GEH ZIEH DEIN DIRNLD AUS, GLÜCKAUF – DER STEIGER KOMMT, GRIECHISCHE FEIGEN, DREI BAYERN IN BANGKOK, DREI SCHWEDINNEN IN OBERBAYERN, in denen explizit pornographische Sexszenen nicht zu finden sind. Lusmann kann das wunderbar einordnen in die Filmgeschichte der Nachkriegszeit. Bei IMDb wird man heutzutage schnell fündig, wer dieser Siggi Götz ist, denn wenn man diesen Namen eingibt, erscheint Sigi Rothemund, ein Fernsehregisseur, der zuletzt mit der Regie bei DONNA LEON sicher viele Krimifans glücklich gemacht hat. Bei den Erotikfilmen jedoch steht in Klammern „as Siggi Götz“. Wer ist nun dieser Sigi Rothemund, fragt Lusmann und findet nur wenig heraus. Dass er 1944 in Rehau bei Hof geboren wurde und bei berühmten Regisseuren wie Peter Weck, Franz Marischka und Zbynek Brynych gelernt habe. An öffentlichen Äusserungen von Rothemund gibt es wenig, die wichtigste scheint ein Text in seinem Heimatblatt, der Frankenpost, von 1974 zu sein. Hier bekundet er, dass er zwar nicht den Cineasten-Elfenbeinturm anpeile, aber seine Messlatte legt er mit Melville, Chabrol, Truffaut doch recht ehrgeizig. Im Gespräch zwischen Lusmann und Neumann ist ferner zu erfahren, dass Rothemund die Siggi-Götz-Filme nur mit schlechtem Gewissen gemacht habe, aber er musste eine Familie ernähren. Wenn das mal kein Licht auf die Kinokultur in Deutschland wirft, dass ein Filmemacher, dem offenbar Begabung nicht gänzlich abgeht, wie sonst hätten seine Filme so viel Erfolg haben können, dass der sich nur mit Erotikfilmen und unter Pseudonym oder mit Fernsehserien über Wasser halten kann. Womit dem Ziel, dass deutsches Kino mit der französischen Filmkultur mithalten könne, zumindest an diesem Beispiel deutlich sichtbar, eine Abfuhr erteilt wird. Wie, wenn der Fall gar ein prototypisches Beispiel für Kompensationswege von Kinotalent in Deutschland wäre? Das wäre eine Untersuchung wert. Was tut Kinotalent in Deutschland wirklich, was tut es stattdessen? Zu der Fragestellung sind allerdings Lusmann und Neumann im Biergarten in Schwabing nicht gekommen, das dürfte der Bierkonsum nicht mehr zugelassen haben, wobei dieser andererseits nicht im geringsten zu einem Abfall in der Präzision oder gelegentlichen, dezidierten Vagheit des Formulierungsniveaus geführt hat. Das Bändchen liest sich süffig wie sich ein erstklassiger Cappuccino beim Edelitaliener trinkt. ISBN 978-3-943167-15-3 |
03.06.2013 | Unk Omplizierte meint : Unkomplizierte, unbürokratische Hilfe versprechen die Spitzenpolitiker einmal mehr den Hochwasseropfern in Deutschland. In Passau soll der historische Höchststand von anno 1502 übertroffen werden. Also ein Jahrtausendhochwasser. Wahlkämpfer, zieht Eure Gummistiefel und Teerjacken an, fährt den Rettern in die Quere in die Hochwassergebiete, auf zum wirkungsvollen Fotoshooting und lasst Euch als Helfer feiern, die zwar keinen Finger rühren, aber leicht das Wort von der schnellen, unbürokratischen Hilfe über die Lippen gehen lassen. Richtig: gehen lassen. Denn bis das Wasser abgeflossen ist, sind die Worte schnell wieder vergessen. Und dann wird sich der heilige Bürokrazius der Dinge annehmen und sie so kompliziert machen, dass nicht viel zu bezahlen sein wird. Denn der Wahlkämpfer hat die Wahl inzwischen gewonnen dank der mutigen PR-Bilder mit den Füssen im Wasser. Was schert den Spitzenpolitiker von morgen seine Worte als Wahlkämpfer von gestern. Was hat denn die jetzige Bundesregierung alles erfüllt, was sie im letzten Wahlkampf versprochen hat. Wie will die jetzige Kanzlerin all die Versprechen als nächste Kanzlerin erfüllen, die sie neulich so leicht aus dem Ärmel geschüttelt hat, wobei sie doch schon in den letzten vier Jahren es nicht einmal geschafft hat, auch nur einen ausgeglichenen Haushalt vorzuliegen, wobei sie, noch ohne die letzten Wahlversprechungen zu erfüllen, sogar ständig neue Schulden gemacht hat, den gigantischen Schuldenberg ins Unermesslich hat steigen lassen. Wie will sie denn mit diesem von ihr noch weiter erhöhten Schuldenberg auf dem Rücken noch mehr Versprechungen erfüllen, wenn sie schon die Versprechungen von vor der letzten Wahl nicht erfüllen konnte. Politikerworte sind wohlfeil. Schnell mal abgegeben. Schnell mal verbreitet. Ein Statement hier, ein Statement da, denn auch die Newsindustrie giert daranach. Nur auf das Timing kommt es an. Bei der Katastrophe nämlich müssen sie fallen, die wohlfeilen Worte. Und wenn die Katastrophe vorbei, das Wasser abgelaufen ist, so interessiert sich niemand mehr für die Opfer, das hat keinen News-Wert, da geht kein Politiker hin um sich nochmal ablichten zu lassen, nachdem die unkomplizierte bürokratische Hilfe geleistet worden ist. Die Presse sollte sich angewöhnen, die Politiker-Katastrophen-Bilder erst dann zu schiessen, wenn sie die unbürokratische Hilfe auch geleistet haben. Aber das ist einfach nicht prickelnd. Drum auf, Leute, Kandidaten, auf in die Katastrophengebiete zum wirkungsvollen Fotoshooting! Um welche Zeit genau ist heute der Pegelhöchststand? |
02.06.2013 | Wassserw Erfer meint : In Istanbul haben sich die Wasserwerfer, die die Regierung gegen die Demonstranten eingesetzt hat, als Bumerang erwiesen. Herr Erdogan hätte sich vielleicht vor deren Einsatz beim ehemaligen Herrn Mappus aus Stuttgart kundig machen sollen. Dann wäre Istanbuls Einkaufsmeile nicht zum Scherbenviertel geworden. Dann wären die Touristen und Geschäftsleute im Hilton nicht wie die aufgeregten Hühner und ratlos und teils mit Atemmasken im Hotelfoyer rum gestanden. Dann wäre nicht unbedingt ein Schaden für Tourismus und Geschäftsleben entstanden. Aber so schnell kann das gehen. Das hätte vor einer Woche keiner gedacht. Da wollten bloss ein paar Aktivisten ein Pärklein in Istanbul vor der Abholzung zum Zwecke der Überbauung mit einem Einkaufszentrum retten. Der Premierminister, der in seiner Machtisolation und mit seinem bisherigen, scheinbaren Erfolg auf dem Wege zunehmender Repression und der Abkehr vom Atatürk-Denken, also weg vom westlich-offenen Denken, offenbar keine Ahnung mehr von der Bewusstseinslage seines Volkes hat, liess hart durchgreifen, wollte seine Pläne ohne Rücksicht auf irgend wen und gegen das Volk durchpeitschen. Ihm war nicht klar, dass die Stimmung im Volk nicht begeistert ist, wenn plötzlich in Autobussen Männer aufgefordert werden, sich separat von den Frauen zu setzen. Eine Entwicklung, über die übrigens hierzulande in der Berichterstattung aus der Türkei viel zu wenig Beachtung geschenkt worden ist, dass das Küssen ihn U-Bahnen nicht mehr erlaubt sei. Das ist hierzulande kaum zu erfahren, diese schleichende Abkehr vom Kemalismus. Warum eigentlich. Nun haben jedenfalls die Wasserwerfer und die endlos vielen Reizgasgeschosse, die die ganze Innenstadt in grossen Schwaden durchzogen, zum vorläufigen Rückzug der Polizeiaktion geführt. Die Massen auf den Strassen Istanbuls waren unübersehbar und endlos. Die Härte und Gnadenlosigkeit der Polizei auch, Leute in eine U-Bahnstation einsperren und dann Reizgas reinschiessen. Vielleicht sollten Westler, die von grosser Panik vor einer erzreaktionären Islamisierung in der eigenen Nähe erfasst sind und deshalb sich gegen eine Annäherung der Türkei an die EU aussprechen, überlegen, ob sie ihrer Panik damit einen Gefallen tun, ob nicht viel mehr eine zügige Vertiefung der wirtschaftlichen und politischen Verbindungen zur Türkei ihrem Ziel nicht mehr nützen würde. Hat das nicht Iran bewiesen, wo der Boykott nur zu grösserer Isolation führt und inländisch repressiven Machtspielen undemokratisch beliebigen Spielraum lässt. Was lehrt uns die Geschichte? Dass Wasserwerfer doch besser zur Bekämpfung von Hausbränden statt von politischen Bränden eingesetzt werden sollen. |
01.06.2013 | Resi G. Nativ meint : Resignativ ist die Haltung der SZ zu nennen hinsichtlich des akuten quasi-Milliardendiebstahls, den die Banken gerade dabei sind zu begehen, nämlich in Brüssel mittels ihrer Lobbyaktivitäten zur Verhinderung einer Finanzmarktsteuer. Resignativ aus dem Grund, nicht weil die SZ den Diebstahl nicht bemerken würde, sondern insofern, als sie ihn nicht auf der Titelseite behandelt und angemessen skandalisiert - es geht um Dutzende von Milliarden Euros! - sondern dass sie den Text von Ulrich Schäfer nur auf der Wirtschaftsseite bringt. Hier allerdings an prominenter Stelle. Darin ist zu lesen, dass die Bankenlobby gerade dabei sei, in Brüssel das Schreddern der geplanten Finanzmarktsteuer zu betreiben. Dass das eine Katastrophe sei, ist im Text von Schäfer selbst für einen Laien plausibel nachvollziehbar dargestellt. Was nichts anderes heisst, die SZ ist sich gewahr, dass die Bankenlobby gerade dabei ist, eine Räuberei an der Allgemeinheit zu betreiben, nämlich Gesetze, die dem Bankenwesen eine Verantwortung aufbürden wollen, im Keime zu ersticken, Gesetze, die der Allgemeinheit 30 – 35 Milliarden Euro an Steuern bringen würden. Die SZ ertappt den Dieb in Flagranti. Und sie kennt den Dieb. Sie kennt bestimmt die Namen der beteiligten Täter, der Lobbyisten und ihrer Auftraggeber. Aber diese Namen lässt die SZ im Dunkeln. Die gehören ans Licht. Wer sind die Chefs der Lobbies, wer sind ihre Sprecher, wer sind ihre Auftraggeber, wer sind die Ansprechpartner in Brüssel. Diese Namen gehören ans grosse Licht der Öffentlichkeit. Diese Personen müssen erfahren, dass ihr Tun beobachtet und wahrgenommen wird. So wie die SZ das bringt, wirkt sie resignativ. Als hätte sie ihre Waffen gestreckt. Eine resignative Presse darf sich nicht wundern, wenn sie Kunden verliert. Immerhin hat die SZ das Fracking klar auf die Titelseite gesetzt. Auch die Heilige-Krieg-und-Nutella-Story hat sie zwar und das sogar mit Bild auf die Titelseite gesetzt, aber die Story selbst und den Skandal daran, den hat sie in Nutella-Watte verpackt in ihre zahnlose Wochenendbeilage versenkt, da wo jegliche politische Brisanz garantiert verpufft. Denn der Skandal an der Geschichte ist, obwohl die SZ behauptet, zu beweisen sei es natürlich nicht, dass offenbar dank Hinweisen von deutschen Behörden ein deutscher Staatsbürger, der sich in einem Trainingscamp in Pakistan befunden hat, von amerikanischen Drohnen vorsorglich ins Jenseits befördert worden ist. Die Mitwirkung des deutschen Staates an der präventiven Tötung eines eigenen Staatsbürgers von der SZ als selbstverständlicher Akt wahrgenommen und zur netten Wochenen-Abenteuer-Geschichte vermantscht. Wer so resignativ handelt, darf sich nicht wundern, wenn die Kunden abspringen. |
31.05.2013 | Merkw Ürdig meint : Merkwürdig, den Glauben an die Prozession haben gestern die Katholiken in München wegen ein paar Regentropfen auf dem Marienplatz schnell an den Nagel gehängt, denn der Duft der von Hep Monatzeder namens der Stadt versprochenen Weisswürste war stärker, so zu schliessen aus den Worten des Sprechers auf dem Podium. Wenige Sätze waren zu vernehmen vom Sprecher auf dem Marienplatz, wenige auf Deutsch, dass er besonders den Pfadfindern danken möchte, die eine alte Tradition wieder aufgenommen hätten und ein schweres Holzkreuz durch die Strassen getragen hätten. Alte Tradition. So war auch der Zwischenhalt auf dem Podium. Die Geistlichen in goldenem Prunk – der neue Geist von Rom hat sich noch nicht bis München übermittelt, zeitweilig einer mit einer goldprunkigen Tiara, waren vor allem dem Publikum - Gläubigen, Zaungästen und Touristen - rückwärtsgewandt, knieten lange Zeit vor dem Altar, zauberten wie in einer Geheimsitzung Weihrauch hervor. Vorher wurde noch etwas gesagt, dass man jetzt durch die Stadt gegangen sei. Und zwischen Gesängen, Orgel- und Chormusik und einem auf deutsch angesagten „Te Deum“, was auf dem Marienplatz dann als „Grosser Gott wir loben Dich“ erschallte, gab es noch allgemeinen und vereinzelt einzelnen Dank, an die Ministranten, an die Himmelsträger, aber alle aufzuzählen hätte zu lange gedauert, so wurde schnell auf die Weisswürste verkürzt und die Prozession kurzerhand wegen der paar Regentropfen abgeblasen, man habe es jetzt ja so weit geschafft. Schnelle Zufriedenheit des ansagenden Geistlichen. Endlos die Reihen der Studentenverbindungen in Wichs. Und weiter hinten etwas Folklore aus der Ukraine im Umzug. Die Touristen knipsten und waren überzeugt, Zeugen eines Ereignisses zu sein, während die Teilnehmer sungen, manche mit einem Birkenzweiglein in der Hand. Das Rathaus winkte mit zahllosen Fahnen. Derweil bauschte sich in ihren Zeitungskästen in der Stadt die Bild-Zeitung auf „Italien schickt Afrika-Flüchtlinge zu uns“, als ob das eine Gemeinheit wäre, Flüchtlinge in ein reiches Land zu schicken. Vorm offenen Aufruf zum Rassenhass konnte sich die Zeitung aber gerade noch rechtzeitig abwenden, im Kommentar von Ernst Elitz auf der zweiten Seite: „Ein Land, das die Ärmsten wie Treibgut auf die Reise schickt, handelt würdelos“, dabei vergessend zu sagen: Deutschland handelt nicht würdelos, Deutschland nimmt jeden Flüchtling auf. Bevor sie das sagen konnte, war die Bild-Zeitung leider schon beim nächsten Thema, denn inzwischen hat sie ganz aparte Flüchtlings-Treibugtbilder gefunden und daneben gesetzt, solche von einem ehemaligen Staatspräsidenten mit seiner Gattin bei einem Konzert, merkwürdiger journalistischer ViP-Recycling-Versuch. Doch die Geistlichen, die dem Marienplatz und dem Leben den Rücken zuwandten, versunken in lateinische Welten, haben von all dem gar nichts mitgekriegt. Und wir wenden uns auch angenehmeren Dingen zu, reservieren einen Tisch beim gepflegten Inder mit der 1a-Küche und dem umsichtig-zuvorkommenden Personal, im „Kamasutra“ an der Hirschbergstrasse 1/Ecke Landshuter Allee (zwischen Maxim-Kino und Donnersberger Brücke), Kamasutra-bar.de, Tel. 85 67 02 30. |
30.05.2013 | Lichtl Oseze It meint : Fronleichnam hin, Fronleichnam her, wir haben eine lichtlose Zeit, Klimawandel hin oder her, und ob Fronleichnam so ein lichtvoller Feiertag ist, andere Frage, ist doch eher ein prunkvoller Feiertag, der womöglich angenehm über eine lichtlose Zeit hinwegtäuschen kann. Lichtlose Entscheidung des deutschen Parlamentes vor über zehn Jahren, die deutsche Armee in einen Angriffs- und Besetzungskrieg nach Afghanistan zu schicken, das Deutschland nie angegriffen hat. Zwar haben es damals schon die Spatzen von den Dächern gepfiffen, dass ein Krieg gegen den Terror kein Segen sein könne, keinen Segen bringen können, dass es sich damit verhalte, als ob man wegen eines Mückenstiches mit einem Heer von Elefanten den Dschungel niedertrampeln wolle. Und die Spatzen haben schon damals von den Dächern gepfiffen, dass noch kein Eroberer je Afghanistan siegreich verlassen habe, alle kehrten sie geschlagen nach Haus. Und so zeichnet es sich auch jetzt wieder ab. Wenig Licht aber im Bewusstsein darüber. Ganz langsam nur wie eine ferne Morgenröte setzt sich in den Zeitungen wenigstens ein vorsichtig fragender Duktus durch, ein FAZ-Kommentar neulich von einem der Herausgeber oder die SZ eben im Internet, ob denn das Unternehmen so erfolgreich gewesen sei. Während sich die Politik noch schaumvoll die Angelegenheit schön redet wie die Kanzlerin neulich. Und Hunderte von Parlamentariern, alle namentlich bekannt aus Rot und Grün und Schwarz und Gelb, die diesen Pleite-Einsatz beschlossen und immer wieder verlängert haben, diesen Einsatz, in dem deutsche Soldaten in die Luft gesprengt oder abgeschossen worden sind für nichts und wieder nichts, in welchem sie zum präventiven Töten zurückgegriffen haben (richtig: archaischer Rückschritt in der modernen Bundesrepublik), siehe Kundus, in dem Deutschland an die hässliche Tradition des Zweiten Weltkrieges, der doch eine Lehre sein sollte, wieder anknüpfte, sie alle diese namentlich bekannten Parlamentarier, die sitzen wohlversorgt immer noch auf ihren Parlamentsposten oder sind gut versorgt mit Pensionen und Renten im Ruhestand oder gar mit lukrativen Mandaten in der Wirtschaft ausgestattet. Ihnen geht es gut. Wann werden sie endlich zur Rechenschaft gezogen? Den Kriegsbeschlussparlamentariern geht es gut. Sie leben im Wohlstand (nur einigen deutschen Soldaten und ihren Familien geht es nicht mehr gut). Die Menschen in Afghanistan, denen geht es gar nicht gut. Sie leben in einem zerstörten Land ohne Zukunft, ohne die Fähigkeit für die eigene Sicherheit zu sorgen. Die Eroberer ziehen ab und hinterlassen eine Katastrophe, ein noch korrupteres Land als vorher, hinterlassen eine Armee, die beim ersten Schuss das Weite sucht, toll ausgebildet von deutschen Ausbildnern. Es wäre an der Zeit, dass endlich auch in der Politik Schluss gemacht wird mit der Lügerei über den Afghanistan-Einsatz, dass endlich zugegeben wird, dass dieser Einsatz einer der grössten Fehler und schlimmsten Sünden der jüngeren deutschen Politik gewesen ist (kopflos im aggressiven Antiterrorkrieg hinter den amerikanischen Neocons und Rüstungs- und Kriegsgewinnlern um Bush junior hinterher ins Verderben marschiert). Aber nein, die Lügerei geht lichtlos weiter. |
29.05.2013 | Widersp Rüche meint : Welche Widersprüche. Russland beliefert eifrig Syrien mit tödlichen Waffen, regt sich aber furchtbar darüber auf, dass Europa jetzt beschliesst, die Staaten dürften selber entscheiden, ob sie auch Waffen liefern, um den Konflikt noch mehr anzuheizen, ihm genügend Feuerkraft zu geben, dass er sich weiter ausbreitet. Der Verteidigungsminister liegt bezüglich der Beschaffung von Überwachungsdrohnen bildlich gesprochen auf dem Hintern auf dem Eis und zappelt; das hält ihn nicht davon ab, an der Beschaffung von Todesdrohnen festzuhalten, weissgottnicht welcher Rüstungsfilz ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt hat, denn hingehauen hat es den Verteidigungsminister schon, was kann ihm da noch passieren. Die Kanzlerin fliegt nach Afghanistan, findet alles auf bestem Wege (nein, sie hat nicht vom einzig florierenden Exportgeschäft, dem mit dem Mohnanbau und den Drogen gesprochen); das Land wird sich selber verteidigen können und wir werden es nicht im Stich lassen; jedenfalls wird die Zukunft wenig blutig sein; denn während sie das sagt, ergreifen afghanische Truppen, die deutsche Soldaten bei einem Einsatz beschützen sollen, die Flucht, weil die Taliban ein paar Schüsse abgegeben haben: die deutschen Soldaten sind die Gelackeimerten, weil die Dinge nicht so sind, wie die Politik sie behauptet; aber die Zukunft für Afghanistan ist rosig, denn wer vor dem Krieg wegläuft, kommt nicht darin um. Die deutsche Politik will den Energieumbau. Aber heftig bearbeitet von der Automobilindustrie setzt sie sich für die Aufrechterhaltung klimafeindlicher Normen für Luxuslimousinen ein, zum Schutze von klimafeindlichen Arbeitsplätzen und zum Schutze bequemer Gewinne der Aktionäre, die wiederum mit allen Mitteln versuchen, das Geld in Gesellschaften zu verstecken, die am Rande der Legalität oder gar jenseits so wenig Steuern wie möglich bezahlen. Und auch das Klima hält sich nicht mehr an die Vorgaben, die die Menschen ihm machen, es walzt mit einem grossen Widerspruch dazu ein Nasstrübwetter über Land und Städte, statt Mai spielt es November. Hier noch die Liste der Abzocker im bayerischen Landtag, die laut AZ „im Jahr 2000 noch auf den letzten Drücker Familienmitglieder angestellt haben, um das Einstellungsverbot zu umgehen“: Harald Güller, SPD, Georg Winter, CSU, Gerhard Eck, CSU, Johann Neumeier, CSU, Bernd Sibler, CSU, Dieter Appelt, SPD, Alexander König, CSU, H. G. Stockinger, CSU, Helmut Brunner, CSU, Peter Weinhofer, CSU, Josef Göppel, CSU, Gudrun Peters, SPD, Rita Schweiger, CSU, Heinz Köhler, SPD, Berta Schmid, CSU, Eduard Nöth, CSU. Und der ultimative Widerspruch: dem Ansehen der CSU schadet das nicht einen Umfragepunkt - denn Mia san Mia! |
28.05.2013 | S. Teuer N. meint : Die Steuern erhöhen. Die wollen tatsächlich die Steuern erhöhen. Wer will kann doch mehr bezahlen. Warum braucht der Staat mehr Steuern? Damit er noch mehr Schulden machen kann? Denn die kosten ja im Moment fast gar nichts. Das Blatt könnte sich wenden. Schnell wenden. Es geht doch nicht darum, das Staatsvolumen noch mehr aufzublähen. Es geht darum, die Steuern gerechter zu erheben. Es geht vor allem darum, die geringen und unteren Einkommen zu entlasten. Es geht um mehr Steuergerechtigkeit. Es geht darum, dass die Konzerne und Unternehmen und Reichen und Selbständigen genau so Steuern zahlen wie der Lohnsteuerarbeiter und -angestellte. Es geht darum, die Rundfunksteuer neu zu gestalten, nicht so, dass proportional auf den Schultern von Einzelnen und Wenigverdienenden viel, sehr viel mehr Last liegt als auf denen von Gutverdienern. Was ein Ministerpräsident als Trinkgeld für ein kleines Essen gibt, davon muss ein Wenigverdiener vielleicht eine halbe Woche leben und dann nochmal soviel an Rundfunksteuer abdrücken, das kann doch nicht wahr sein. Was ist in diesen Hirnen vorgegangen, so eine ungerechte Steuer zu erfinden. Und wozu? Weil die Rundfunkanstalten zusehends eingeengt werden in ihrem finanziellen Spielraum durch supergrosszügige Pensionszahlungen – und es werden ihrer immer mehr. Auch hier insofern eine Ungerechtigkeit, als ja nicht jeder die gleiche Chance hatte, Einzahlungen dafür zu leisten und damit Ansprüche geltend zu machen, nämlich indem er Jobs bei den Anstalten erhielt. Von generell freiem Wettbewerb um die Jobs dürfte nicht die Rede sein. Es geht nicht um mehr Steuern. Überall predigt Deutschland das Sparen – und manche Mittelmeerökonomien gehen schier zugrunde dabei – dagegen müssen dann wieder Milliarden locker gemacht werden für Programme für die Generation Arbeits- und damit Zukunftslos. Warum nicht selber sparen. Warum nicht endlich mit dem Schuldenabbau beginnen. Auch gibt es genügend Subventionen oder Forderungen darnach, die dem Staatsziel zuwider laufen, die dem Ziel einer ausgewogenen und gerechten Gesellschaft zuwider laufen. Siehe Ökologie und Autoindustrie, hier geht es primär, wie neueste Äusserungen und Aktionserklärungen der Kanzlerin hinsichtlich Brüsseler Vorschriften belegen, um Besitzstandswahrungsinteressen, um geistig-wirtschaftliche Immobilität hinsichtlich des Umbaus der Mobilität auf saubere, regenerative Energie zuungunsten der Zukunft. Der Staat braucht nicht mehr Steuern, es reicht vollkommen aus, wenn er intelligenter mit seinen Einnahmen umgeht. |
27.05.2013 | P. Lätschert meint : Der Mai plätschert dahin (hoffentlich kriag i kei Hochwasser, es steht schon vor der Tür). Das Dahinplätschern ertränkt er im Fussballrausch. Der Fussballrausch hat gezeigt, manche Menschen bringen ihre beste Leistung nach dem Eintritt ins Rentenalter, hier der Trainer Juppe Heynckes. Zumindest in manchen Berufen ist es ein teurer Fehler, wenn die Gesellschaft von älteren Herrschaften nichts mehr wissen will. Da werden Kapitäler stillgelegt. Die Grünen plätschern dahin. In den Umfragen. Ihre Steuererhöhungspläne kommen nicht gut. Soll der Staat noch grösser, noch mächtiger werden, über noch mehr Lebensbereiche mitbestimmen? Nichts anderes bedeuten doch Steuererhöhungen. Oder soll der Staat auch in Zukunft jedwede Pleitenbank retten und braucht dafür die Steuererhöhungen? Wäre es nicht angebracht, die Idee vom schlanken Staat wieder mal zu reflektieren? Oder stöhnt und ächzt der Staat unter der Last viel zu luxuriöser Beamten- und Politikerversorgungen? Sollen dafür Steuererhöhungen durchgesetzt werden? Wollen die Politiker sich noch überdurchschnittlicher versorgen? Der Mai plätschert dahin. Die Währungskrise plätschert dahin. Die Konjunkturaussichten plätschern dahin. Die Kultur plätschert dahin. Musikkonserven plätschern dahin. Die Blockbuster plätschern dahin. Die Filmkultur suhlt sich träge im Subventionsteich und plätschert nicht mal. Die Literatur plätschert dahin. Das Leben plätschert dahin, mit etwas Glück unter einem sicheren Obdach und mit Heizung und einer tauglichen Gesundheits-, Nahrungs- und Liebesversorgung. Oder ohne das eine oder andere. Der Mai plätschert dahin. Er erzählt es nicht laut. Dass es der Klimawandel sei, der ihn so plätschern lässt, dass jedes CO2-Teilchen, das jeder Mensch sorglos freisetzt, etwas dazu beiträgt, dass der Mai dahinplätschert. Oder auch nicht. Der bayerische Wahlkampf plätschert dahin. Die Roten und die Schwarzen haben zu viele Verwandte beschäftigt und mauscheln sich drüber hinweg. Keiner mag klar Schiff machen. Denn der Wähler ist blöd. Und das Plätschern ist angenehm. Denn auch der Wähler plätschert dahin. Mit Steuererhöhungen könnten noch mehr Verwandte beschäftigt werden. Macht doch so viele Steuererhöhungen, dass Ihr gleich das bedingungslose Grundeinkommen einführen könnte. Dann haben wenigstens nicht nur die Verwandten was davon. Verwandtschaft für alle! |
26.05.2013 | Gina meint : das ist wirklich grotesk, dieser Vorwurf, denn wenn einer Antisemit ist und das auch konsumtechnisch zum Ausdruck bringen möchte, dann wird er alles „made in Israel“ boykottieren; wenn jemand allerdings für Menschen- und Völkerrecht ist, und dies auch konsumtechnisch zum Ausdruck bringen will, dann wird er ´Siedler-Orangen' und dergleichen boykottieren; damit aber wird er nicht zum Antisemiten; damit drückt er oder sie lediglich sein Beharren auf dem Völkerrecht aus. |
26.05.2013 | Die Kirche Im Dorf meint : Aufruhr wie im Hühnerstall in manchen horizontverengten Politikerköpfchen. Lasst die Kirche im Dorf. Die regen sich hysterisch auf, dass die Grünen eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung gestellt haben, bei der es um die besondere Kennzeichnung israelischer Produkte aus dem Westjordanland geht. Heisses Eisen. Israel, das selber ständig zu Boykotten gegen seine Feinde aufruft, befürchtet Boykott israelischer Produkte, befürchtet hochallergisch schon wieder Antisemitismus und einige deutsche Politiker benutzen das, um diesen Anwurf wegen dieser Kleinen Anfrage auf die Grünen weiterzuwerfen. Lasst die Kirche im Dorf. Der Kunde, das ist das Ziel unserer modernen Konsumgesellschaft, hat ein Recht auf die Information über die Herkunft seiner Produkte. Er soll so weit wie möglich wissen, welche hochsubventionierte Odyssee beispielsweise sein als Rindfleisch deklariertes Pferdefleisch durch Europa macht, bevor er es in seiner Lasagne aufwärmt. Der Konsument hat ein Recht zu erfahren, wie viele Kinder ihre Gesundheit ruinieren, damit er ein billiges T-Shirt kaufen kann. Hat ein Recht zu erfahren, unter welch lausigen Bedingungen Arbeiterinnen und Arbeiter in Bangladesh arbeiten, damit er hier Billigsttextilien erstehen kann. Hat ein Recht zu erfahren, wie viel Blut für seine Diamanten geflossen ist. Hat ein Recht zu erfahren, wo und ob überhaupt sein Computerhersteller Steuern bezahlt. Hat ein Recht zu erfahren, ob seine Orange aus Gebieten kommt, die gegen Völker- und Menschenrecht okkupiert werden. Der Kunde muss als mündiger Bürger behandelt werden, der mit seiner Kaufentscheidung natürlich immer eine politische Entscheidung fällen kann. Wobei die Mentalität des Geiz ist Geil nach wie vor öfter den Ausschlag für dies oder jenes Produkt geben dürfte als die Qualität und die wenigsten Kunden nach ideologischen Gesichtspunkten einkaufen. Aber, das erklärt vielleicht die Hysterie, die um diese Grünenanfrage entstanden ist, die Kunden haben heute tatsächlich eine Macht und das Bewusstsein für diese Macht ist nicht am Schwinden sondern am grösser werden. Das stimmt. Und insofern kann es Unterdrückern oder Siedlern nicht recht sein, wenn Kunden sich das Recht herausnehmen, erfahren zu wollen, vor welchem völkerrechtlichen Hintergrund ein Produkt entsteht und auf den Markt kommt. Also die Aufgeregten sollten die Kirche im Dorf lassen und den Kunden mündige Entscheidungen zutrauen. Gerade für Qualitätsprodukte ist doch die Offenbarung ihrer Herkunft – und nicht deren Verschleierung – das A und das O, wie das Amen in der Kirche. Aber die Entscheidung, sich für Siedlerorangen oder dagegen zu entscheiden, die soll bittschön dem Kunden überlassen bleiben. Oder wollen hier hysterische Politiker Konsumentenbevormundung betreiben? Im übrigen fördert diese Hysterie, mit der einige schwarze Politiker und Israel auf die Grünenanfrage reagieren das Misstrauen in israelische Produkte generell, weil der Eindruck entsteht, diese Produkte haben etwas zu verbergen, die seien nicht ganz koscher. |
25.05.2013 | Du, Das meint : Du, das ist kein angenehmer Job, das können die Dir nicht anbieten. Wieso nicht anbieten. Die können doch anbieten. Die können doch alles anbieten. Die können Dir den Verteidigungsminister anbieten, ist auch kein angenehmer Job, wird vielleicht bald auch frei, verhedder Dich da mal nicht im Rüstungsfilz, auch wenn Du nachher finanziell gut gepolstert bist. Was machen eigentlich die Gewinner vom Rüstungsfilz, die Rüstungsfirmen, die zum Teil in Familienbesitz sind, was machen diese Familienmitglieder den lieben langen Tag; faulenzen sie irgendwo in exotischen Steueroasen? Sind sie mit Geldzählen beschäftigt? Ist das ein angenehmer Job, den ganzen Tag nur Geld zählen? Oder versuchen die Profiteure vom Rüstungsfilz die Krisen weltweit anzuheizen, damit la boule roule, damit der Rubel rollt, damit ihnen nicht langweilig wird, weil vielleicht das Geldzählen zu einem Ende kommen könnte. Nun ja, der Reiche kann auch nur mit zwei Dingen beschäftigt sein, die sich eher ausschliessen, entweder damit, seinen Reichtum auszugeben oder seinen Reichtum zusammenzuhalten, ist das ein Job, den man Dir anbieten könnte? Ist das ein angenehmer Job? Oder sollten sie Dir vielleicht den Job des Kanzlerkandidaten anbieten. Ist das ein angenehmer Job, auf vollkommen aussichtsloser Position so tun zu müssen, als würde man siegesgewiss kämpfen? Ist das ein angenehmer Job? Oder sollten sie Dir vielleicht den Job des Herausforderers des bayerischen Ministerpräsidenten anbieten? Ein vollkommen aussichtsloser Job, ein Looser-Job a priori, ist das ein angenehmer Job – und immer so tun zu müssen, als sei man siegessicher? Oder meinst Du, der Medienauftrieb um so eine Figur herum blendet diesen Fakt einfach aus? Da kannst Du Dich doch gerade so gut als Motivator in einer Firma anstellen lassen, in der Du den Arbeitern Drecksarbeit als Wonne verkaufen musst. Ist das ein Job, den man Dir anbieten kann? Viele wären froh, wenn sie überhaupt einen Job in Aussicht hätten, Millionen Jugendlicher in einem Dutzend EU-Krisenländer. Was machen die mit all ihrem Power? Wie wollen die eine Zukunft bauen? Was hindert sie daran? Können die noch wählerisch sein? Hat der Mensch ein Anrecht auf einen angenehmen Job? Vor allem, hat der Mensch ein Anrecht auf einen sinnvollen Job? Sind Jobs nur durch wirtschaftliches Wachstum zu schaffen oder durch Subvention? Sollte man die Millionen Jugendlichen ohne Job nicht wenigstens mit einem bedingungslosen Grundeinkommen ausstatten? Wer weiss, was die damit auf die Beine stellen würden. Könnte das bedingungslose Grundeinkommen das Problem der unangenehmen Jobs lösen, gar aus der Welt schaffen? Wie viele unangenehme Jobs braucht unsere Gesellschaft? Oh, ganz vergessen, unangenehm, das ist ja eine rein subjektive Wahrnehmung. Selber schuld, könnte man sagen, wenn jemand seinen Job als unangenehm empfindet? Die Münchner Müllmänner und Strassenkehrer zum Beispiel erfüllt ihr Job mit Stolz, letztere besonders, wenn sie weiterhin Reisig für ihre Besen nehmen dürfen.
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24.05.2013 | Terr Or meint : Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass der Staat mit dem Terr-Or umgehen kann. Oder der Staat habe einen sehr klaren Geist und eine sehr klare Vernunft, die die Asymmetrie des Krieges gegen den Terror endlich begreift. Bei Obama zeigt sich immerhin ein kleines Lichtlein in der Düsternis. Seine Todesdrohnen sollen nicht mehr ganz so willkürlich und geheim und gesetzlos Menschen abschiessen wilder noch als der wildeste Terrorismus wie bisher. Ein Lichtlein steht im Walde so ganz allein. Die erste Bürgerin Londons, Ingrid Loyau Kennett, hat jetzt als grosses Licht reagiert, indem sie den wild gewordenen Totschläger furchtlos zur Rede stellte; während die Polizei kurz darauf das Ballern anfing – aber hier sollte ganz genau untersucht werden, was zur Tat geführt hat, ob geistig-menschliche Isolation und Perspektivlosigkeit von dubiosen Drahtziehern zur Hetze genutzt worden ist. So furchtlos wie Frau Kennett dürfte kein Staatsmann, keine Staatsfrau sein, weder Herr Obama noch Frau Merkel. Die Angst der Politiker, unpopulär zu werden, die Angst der Politiker vor Machtverlust scheint noch jedem gedanklichen Durchdringen des deklarierten Kampfes gegen den Terror im Wege zu stehen. Man kann es nur wiederholen, die Gegensätzlichkeit der Positionen in diesem sogenannten Krieg gegen den Terror, seine Asymmetrie, beruht darin, dass der Terrorist mit seinen unvorhersehbaren und überall möglichen Anschlägen versucht, demokratische Gebilde zu verunsichern und zu destabilisieren, so dass diese ihre eigenen Grundsätze über Bord werfen. Aktuell grösster Triumph und Sieg des Terrorismus ist und bleibt Guantanamo – aber auch einige Gesetze in Deutschland. Während der vom Terror sich bedroht fühlende Staat in seinem Krieg gegen den Terror versucht, mit kriegerischen, sprich ebenfalls: terroristischen Mitteln dem Terror die Vernunft beizubringen – eher geht ein Kamel... Auch Deutschland tut in Afghanistan in dieser perversen Logik mit – und erlebt eine Riesenpleite – und kommt offenbar doch nicht zu Vernunft; die Politstars verhakeln sich lieber in undurchsichtigen Drohnenbeschaffungsschwulitäten und daraus resultierenden Schwarz-Peter-Spielen (der Verteidigungsminister war's!). Merkwürdig, dass auf solch politischen Höhen so wenig klarer Verstand. Aber die leben ja auch in gewaltiger Isolation – ähnlich wie der mutmassliche Terrorist. Das zeigt der Jubiläumstag der SPD: die Funktionäre sind die SPD – und bleiben unter sich. Das Stimmvieh sieht sich derweil woanders um.
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23.05.2013 | Gua NT Anamo meint : Heute läuft in den Kinos 5 JAHRE LEBEN an, in München im City und im Monopol. Der Film von Stefan Schaller evoziert einen Ausschnitt aus der Gefangenschaft des deutschen Bürgers Murat Kurnaz im Strafgefangenenlager Guantanamo auf Kuba. Folter durch die amerikanischen Behörden, Angstmache durch Mithäftlinge (die würden einem die Beine amputieren), Käfighaltung, Isolationshaft und die Freundschaft zu einem kleinen Leguan sind die Ingredienzien dieses ungewöhnlich eindringlichen deutschen Filmes. Das Denken muss der Zuschauer selber besorgen. Dass deutsche Starpolitiker massgeblich an der Verlängerung dieses Martyriums beteiligt gewesen sind, aus vorauseilendem Gehorsam vor den Amerikanern. Dass Guantanamo nach wie vor nicht nur ein Schandmal für das Amerika Obamas ist, sondern auch eines Siegeszeichen für den Terror. Denn dies ist sein erklärtes Ziel und hier ist es ihm hervorragend gelungen, die Demokratie ins Bockshorn zu jagen, sie dazu zu bringen, dass sie ihre eigenen Werte (für die sie angeblich auch den Kampf gegen den Terror führt) ins Gegenteil verkehrt, die Menschenrechte mit Füssen tritt, in absurde Kriege nach Irak und Afghanistan zieht (und mit der Rede von „Gefallenen“ ein Heldentum von anno dunnemals neu belebt). Es wäre nicht schlecht, im Kino nach dem Film eine Liste mit den Gesetzen zu verteilen, die auch in Deutschland heute noch virulent und höchst problematisch sind, die als Folge von 9/11 eingeführt worden sind. Wie absurd dieser Afghanistanfeldzug war und immer noch ist, zeigt sich an einem eben veröffentlichten Detail: dass vergewaltige Frauen dort jetzt immer öfter im Gefängnis landen, das schreibt heute Tobias Matern in der SZ – und dafür schickten und schicken deutsche Starpolitiker von Schröder bis Merkel deutsche Soldaten in den Tod, die präventive Tötung von afghanischen Zivilisten billigend in Kauf nehmend. Es gab bereits einen Kurzfilm zum brutalen Schicksal von Murat Kurnaz: WACHRÜTTELN von Christoph Lacmansky zu sehen unter youtube.com/user/lacmanskifilm |
22.05.2013 | Lis Te meint : Die Liste. Die Liste. Die Antiterror-Liste. Die Terrorliste. Die Liste mit terroristischen Organisationen drauf. Die Todesliste. Hat die Liste der Welt Frieden gebracht. Hat sie die Welt vor Terror befreit. Nun, die Terroristen arbeiten auch nicht anders. Wie du mir, so ich dir. Auch die haben ihre Listen der Hassziele. Ihre Todeslisten. Wen sie töten wollen. Wen sie aufregen wollen. Wen sie zu irrationalen Handlungen verführen wollen. Vielleicht ist das der Unterschied. Diejenigen, wie die USA, die EU, die Terrorlisten aufstellen, die glauben wohl allen Ernstes, die Gelisteten zur Vernunft, zum Aufgeben zu bringen. Während die Gelisteten mit ihren Anschlägen die Objekte ihres Hasses zur Unvernunft, zur Irrationalität, zu Verletzung ihrer eigenen Grundsätze von Toleranz, Demokratie und Menschenrechten verleiten wollen, was mit 9/11 ziemlich gut gelungen ist und wogegen all die schon damals zirkulierenden Terrorlisten nichts genützt haben. Das Spiel mit den Listen. Die Listen sind die Programme für die Schüsse, für Tötungen, für Verhaftungen, für Anschläge. So Listen sind doch wunderschöne amtliche Dokumente, oder halbamtlich oder geheim, auch die von Obama gelisteten Ziele für seine Todesdrohnen. Was wäre die Welt ohne die Bösewichte, ohne die Listenschreiber. Aber was haben sie genützt, diese Listen, diese Listenschreiber. Er war ein Listenschreiber, ein begabter Terrorlistenschreiber, steht dann auf seinem Grab. Er hat die Welt weiter gebracht. Er hat die Welt friedlicher gemacht. I wo! Nichts haben sie genützt diese Listen, keinen Ruhe haben sie gebracht. Die Listen werden immer mehr und der Frieden immer weniger. Wie eine neblige Novemberkälte breitet sich zur Zeit das Kriegsgespenst, das Terrorgespenst in Nahost aus. Es ergreift ein Land nach dem anderen. Und was tut der Westen? Er schreibt Listen. Er setzt Namen auf Listen. Europa ist mutig. Setzt die Hisbollah auf die Liste. Weil sie in Syrien rumtun. Russland nicht. Russland setzt Europa nicht auf seine Liste. Obwohl die den Konflikt mit ungenierten Waffenlieferungen anheizen. Ok, dann müsste vielleicht auch Europa auf ne Liste gesetzt werden, von wem auch immer, denn auch Europa tut und die Amerikaner, mit in dem Konflikt, haben ihre Finger drin. Und nicht in Richtung Deeskalation. Solche Zwickmühlen meistert man am besten mit der Anfertigung von weiteren Listen. Die Selbstüberlistung mit den Listen. Die Liste. Die Liste. Wo ist die Liste? Ich weiss nicht weiter, hat mal wer ne Liste? |
21.05.2013 | Street Words LXIX meint : Das liegt in der Familie, Schottenhamel hat von seinem Vater übernommen. Ich bin früher viel an den Tegernsee gefahren. Da geht’s schlampig zu. Hätte man das rausgefunden, wer das wahr, alles schön, wenn man es nicht an die grosse Glocke hängt. Das ist jetzt nicht die Ariadne von Naxos. „Hallo, wir haben heute um 16 Uhr einen Termin, können Sie uns sagen, wo wir den haben“, dann kam zurück, sorry, sorry, sorry. Denn kloa san dreiviertel des Volkes. Freundeskreis wechseln, eindeutig. Also ich geniesse total mein Leben, das ist so schön, das kannst Du dir gar nicht vorstellen. Hast Du nicht gesagt, Stierblut ist auch gut? Voll Banane, es gibt mehr Regeln für den Handel mit Bananen als mit Waffen. Der Rainer ist auch so anstrengend. Der ist weg und ich freu mich nicht mal, ich muss um halb fünf aufstehen, ich bin müde, ich möchte nur schlafen. Also Deutschland hat viele Vorzüge, also ich kritisier, das ist ja keine Kritik, ich selber habe ja auch neun Geschwister. Also du meinst, wenn er jetzt noch im Ponyhof wohnen würde, wäre er anders. Ich bin nicht rausgeschmissen, weisst du, muss ich alleine gehen. Ich hab den Behindertenausweis und mach Anzeige bei der Polizei, ganz einfach. Bist du blind, schau mal an. Wenn man da rausfährt, sind zwei Gartencenter hintereinander, weisst du was ich mein. Ach das soll ein Phoenix sein. Und andere, die haben geknobelt und geknobelt und keine Anerkennung bekommen. Seit drei Monaten das erste Mal gejobbt (gejoggt?), jetzt wird er aber mutig. Einer, der ist Flugzeugbauer, der ist nur für sich, nix guten Morgen, nix sagt er. Nach Ostern habe ich Darmspiegelung. Das ist doch ein bösartiger Mensch, der. Die, die gerade nicht im Büro sitzen, gerade die sind bereit, richtig Geld auszugeben. Bei der Monacensia schauen wir uns das an, meine Freundin und ich. Das sind seine Träume. Viele Leute schaffen das nicht, gut, und das lassen sie dann an den Kunden raus. Schweineteuer und nicht gut.
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20.05.2013 | Karzaionom meint : Karzai sagte, der Westen solle Afghanistan kein Geld schicken, denn damit nähre er nur die Korruption. Was zur Folge hat, dass alle Demokratisierungsbemühungen unterminiert werden und also umsonst, obsolet sind. Was bedeutet, dass Afghanistan garantiert nicht auf eigenen Füssen stehen kann und somit garantiert nicht für die eigene Sicherheit sorgen kann, was das Dauermantra deutscher Politiker ist (warum sie auch deutsche Soldaten in den Tod geschickt haben, Politik mit harter/HartzIVer Münze), die damit ihre eigenen Versprechungen, sie würden Afghanistan nicht im Stich lassen, selbst als Heuchelei desavouieren. - Und wie steht es mit dem deutschen Film und dem ihm als Subvention nachgeworfenen, nachgekarrten Geld? Von welchem die Politiker sich Glanz versprechen? Was richtet dieses Geld mit der deutschen Filmlandschaft an? Sieht es in der deutschen Filmlandschaft besser aus als in Afghanistan? Herrscht hier ein freier Ton, herrscht hier eine kinematographische Blüte, kann dieser Film auf eigenen Füssen stehen? Den Aufwand in Relation zum Ertrag gesetzt, ergibt diese Landschaft doch das Bild einer grotesk-apokalyptischen Genre-Landschaft, genau jenes Kinos, nach welchem diese Landschaft doch so lechzt; nur leider sind es nicht kinematographisch gekonnt gesetzte Bilder, sondern die verheerende Folge einer Ueberdüngung mit Subventionen, vergleichbar durchaus mit den verheerenden Folgen der CIA-Geldlieferungen an Afghanistan. So was will - zu Recht - in Cannes keiner sehen. Ist ja kein Gruselfestival. Der deutsche Film leidet am Karz-Aionom. |
19.05.2013 | Pfi N. Gsten meint : Pfingsten. Setz den Menschen ein Licht auf. Begabe sie mit Geist. Damit sie bescheiden werden. Und demütig. Denn alle sind sie gleich. Sind sie Kreatur. Keiner ist mehr, bloss weil er mehr rafft, sich mehr unter den Nagel reisst, sich einen materiellen Vorteil verschafft. Kein bayerischer Parlamentarier ist mehr, bloss weil er schnell noch Verwandte beschäftigt hat, als ruchbar wurde, dass just das verboten werden soll. Hat einer von denen Geist und Licht ins Parlament gebracht? Hat einer von denen das Parlament oder seine Partei in ein günstiges Licht gesetzt? Keiner ist mehr, bloss weil er das Glück oder das Talent hat, sich mit dicken Pensionen einzudecken, soll sich keiner darauf was einbilden. Pfingsten. Setz den Menschen ein Licht auf. Begabe sie mit Geist. Auch wenn sie sich Akademie nennen, gar Filmakademie. Damit sie sich bewusst werden, welch Licht das Kino in die Welt bringen, in ihr verbreiten könnte. Allerdings ist es nicht zwingend Ausdruck von Geist, sich in kleinen Veranstaltungen im Lichte von Politprominenz sonnen zu wollen. Gib der Akademie, den Filmleuten Geist, damit sie sich nicht darauf beschränken, immer nur Geld zu fordern, mehr Subvention, mehr Gage, mehr Gebührengelder. Denn Forderung nach Geld, nach Subvention ist nicht zwingend Ausdruck von Geist, von Helle oder Licht. Pfingsten. Gib den Menschen Geist. Setz ihnen ein Licht auf. Damit sie bescheiden werden und demütig. Wobei der nachahmende, der nacheifernde Geist allzu leicht Gefahr läuft, aus Eitelkeit und vielleicht um den Weg abzukürzen, ein einfältig Gesicht aufzusetzen, in biederer Naivität annehmend, ein solches würde bereits genügen, die Anwesenheit von Geist und Bescheidenheit zu beweisen. Der nachahmende Geist, ein gewisses, nicht leicht zu durschauendes Verlangen nach einer greif- und beweisbaren Erscheinung von sich selbst als Geist, nach kompensierender Präsenz desselben, kann durchaus trickreich sein in der Herstellung ersatzweiser Behauptung von Geist, siehe den Begriff einer Akademie. Wer weiss, ob Pfingsten selbst nicht längst zu so einer solchen Bemühung geworden ist, zu einer Sehnsuchtsveranstaltung nach einem längst entfleuchten, womöglich noch gar nie gesehenen Geist? |
18.05.2013 | Lesetipp meint : Es würde etwas fehlen in diesem Lande 2 x im Jahr, wenn es SIGI GÖTZ ENTERTAINMENT nicht gäbe. Schon 22 Würfe sind es jetzt, jeder Wurf ein Wurf, eine Wiege, eine Flucht, ein Plan, ein Strang, ein Stoff. In diesem 22. Wurf in der SPÄTLESE von Christoph Huber findet sich eine wunderbare Anekdote über einen unfreiwilligen Aufenthalt von Louis Armstrong in Attnang-Puchheim, Oesterreich, welche wiederum elegant eine Eselsbrücke zu auf DVD neu aufgelegten Fernsehfilmen von Helmut Käutner abgibt und auch zu einer Aussprachevarianet Zurt für Curd (Jürgens führt). Dann gibt es pikante, historische Leserwünsche und Ulrich Mannes spricht mit Peter Gödel über den verstorbenen Schnittmeister Peter Przygodda. Viktor Rotthaler trägt den SGE-FESTIVAL-CHECK (1) bei, SGE-Glamour-Girls auf der Berlinale Retro "The Weimar Touch". Stefan Ertl macht in "Andreas C. Knigges fulminantem 500-Seiten-Band ALLMÄCHTIGER über Hansrudi Wäscher eine Entdeckung, die mit Wim Wenders IM LAUFE DER ZEIT zu tun hat. Sepp Knarrengeier fördert im SGE-Tabellencheck (Folge 2)echt verwunderliche Filmwertungen zu Tage. Siegfried Lowitz, dem Anerkennung nie unwichtig war, würde jubeln, dass SigiGötz Entertainment seiner Serie DER ALTE vier Seiten widmet (damals gab es noch Fernsehregisseure mit Nimbus wie Alfred Vohrer, Zbynek Brynych, Helmuth Ashley, Wolfgang Becker, Günter Gräwert, Johannes Schaaf, Thodor Grädler - heute gibt es nur noch Dominik Graf). Ferner im Heft zu finden die beliebten TOP TEN 2012, die HIGH FIVE 2012, KURZ UND ZÜNDEND über DVDs und Bücher und eine SGE-Restgeflüster. Näheres und Bestellungen unter sigigoetz-entertainment.de |