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17.05.2013 

Geldp Olitik meint : Was macht sie nun mit unserem Geld, die Geldpolitik? Wer ist das, die Geldpolitik? Wer sind das, die Geldverdünner? Wer sind die, die machen, dass in München immer mehr Menschen ihr Obdach verlieren und gleichzeitig immer mehr Luxuswohnungen nicht zu vermieten sind? In München. Es gab Zeiten, da wurden in Notsituationen Wohnungen besetzt. Da wären doch Luxuswohnungen attraktiver als verfallende Altbauten. Das Geld verdünnisiert sich. Es verflüchtigt sich. Es pumpt den Aktienmarkt auf. Es ist dünner geworden. Dünnflüssig. Es braucht immer mehr davon. Wer hat die richtigen Behältnisse, um das Geld noch aufzufangen? Wo haftet Geld noch? Bei den Renten sicher nicht. Die verdünnisieren sich. Bei den Pensionen? Da schon, da muss ein Teil der Arbeitenden dafür bluten oder die Berufseinsteiger mit immer niedrigeren Gehältern. Oder die temporär Beschäftigten. Fette Pensionslasten lähmen den Staatsapparat. Fette Pensionslasten lähmen den öffentlichen Rundfunk. Manche haben halt schlauer gelebt oder mehr Glück gehabt als andere. Haben von angenehmen Gehältern schön in die Pensionskassen einbezahlt. Haben irre Pensionsansprüche angehäuft. War nett gedacht von den Arbeitgebern. Aber nicht bis zur Gänze der Folgen. Und der Arbeitgeber übernimmt die Hälfte. Bezahlen muss die nachrückende Generation. Bezahlen muss per Zwangssteuer auch der arme Nichtrundfunkteilnehmer, dessen Rente immer dünnflüssiger wird, dem immer weniger zum Leben bleibt. Wird das viele neu gedruckte Geld überhaupt produktiv eingesetzt? Schafft es Arbeitsplätze? Warum fliesst durch die neue Geldpolitik die Masse des Geldes immer mehr zu denen, die schon haben, hier grosse Ströme, dort austrocknende Rinnsale. Ist jemand haftbar zu machen dafür? Der Herr Draghi? Der Herr Schäuble? Die Frau Kanzlerin? Alle haben es, nachdem sie für sich selbst gut vorgesorgt haben, gut gemeint mit der Allgemeinheit. Ob gut gemeint reicht, wird sich noch zeigen. Immerhin, sie haben den Gesamtzusammenbruch der Wirtschaft fürs erste verhindert mit vielen dubiosen Massnahmen, die der Normalbürger nicht mehr nachvollziehen kann, die er erst nach und nach zu spüren bekommen wird. Schleichender Zusammenbruch statt mit einem grossen Knall klar Schiff machen? Die Krise als Dauergespenst, das die Geldströme unproduktiv vor sich her und von denen, die wenig haben, zu denen, die viel haben, treibt?

16.05.2013 

Krise Nicht Krise meint : Krise. Haben wir die Krise. Oder haben wir nicht die Krise. Hat Europa die Krise. Hat es nicht die Krise. Gibt es Anzeichen, dass Europa die Krise überwunden hat. Muss man für alle diese Erkenntnisse die Lupe nehmen. Wie sieht es in Amerika aus. Gelähmt. Die Regierung Obama gelähmt weil von Skandalen gepeinigt. Wie soll ein politisch gelähmtes Land wirtschaftlich auf Touren kommen. Wird ein politisch gelähmtes Land noch Waffen und Flugzeuge bauen und exportieren können. Wird ein politisch gelähmtes Land seinen Irrsinnsschuldenberg irgendwie abtragen können. Wir Europa auf die Beine kommen. Und Amerika lahmen. Und doch ist die Krise da. Der Export brummt. Aber immer mehr Leute verlieren in München ihre Wohnung. Werden obdachlos. Dabei brummt München. Ist die Krise immer nur die Krise der Schwächeren. Wird immer dann von Krise gesprochen, wenn es viele Schwache gibt. Viele ohne Arbeit. Dem Rest geht es gut. Viele sind gut abgesichert. Haben massiv Ansprüche auf Pensionen und Renten angesammelt. Offenbar auf Kosten der Schwächeren. Wo ist da eine Gerechtigkeit. Ist in einer modernen Industriegesellschaft, die aus ihrem Konstrukt heraus krisenanfällig scheint, nicht längst das bedingungslose Grundeinkommen die Lösung, die auch die Krise am besten ausbalancieren kann? Wer durchschaut noch die ökonomischen Zusammenhänge. Die Zusammenhänge zwischen individuellem Handeln und Feststellung einer Krise. Wenn eine bestimmte Anzahl Individuen nicht mehr human handeln kann, dann muss von Krise geredet werden. Krisen beruhen auf Zahlen, auf der Interpretation von Zahlen. Will uns das Gerede von Krisen Angst machen. Sind Krisen-Analytiker Angstmacher. Gehört zu nie dagewesenem Wohlstand und Lebensstandard immanent das Gerede von der Krise. Je grösser das Gerede von Krise, desto fetter vermutlich der Wohlstand und wer was zu verlieren hat, ist angstanfällig, wird williger Rezipient von Krisenwörtern. Ist Krisengerede ein Wohlstandsindikator. Dieser menschheitsgeschichtlich schier unglaubliche Wohlstand mindestens in unserer Weltgegend, facht er die Verlustängste an, gibt jedem Krisengerede und jedem Krisenkaffeesatzleser gute Marktchancen? Vielleicht sogar um davon abzulenken, dass dieser Wohlstand selbstverständlich auf Kosten von anderen basiert? Dass ein gerecht verteilter Reichtum immer eine Utopie bleiben wird? Wozu von Krise reden, wenn sowieso immer mehr das Recht des Stärkeren überhand nimmt?

15.05.2013 

Aus Is An Is meint : Während das Münchner DOK.fest praktisch aus ist, geht Cannes an. Als Abschiedsmahlzeit präsentiert das DOK.fest einen Werner Herzog von 2005, GRIZZLY MAN, Material, das ein von Bären gefressener Tierschützer in der Zeit als er noch bei den Bären in Alaska lebte, die er schützen wollte, geschossen hat. Und beim Allerweltsthema WIR!, wo Jugendliche vorgeblich Einblick in ihre Gefühlswelt geben, da kann bestimmt jeder mitreden. Während in Cannes die Deutschen einmal mehr nicht mitreden, nichts zu berichten haben. Denn im Wettbewerb ist wieder kein deutscher Beitrag, vielleicht da und dort stupid German Money oder gar mal ein Quotendarsteller. Aber sonst existiert der deutsche Film in Cannes praktisch nicht mehr. Kein Wunder, denn was tut er, was tut die angeblich sich für den deutschen Film einsetzende deutsche Filmakademie? Der fällt das wohl gar nicht auf, dass in Cannes das deutsche Kino kein Markenzeichen mehr ist. Denn diese Akademie ist anderweitig beschäftigt. Sie betreibt PR-aufwändige Nischenbiotop-Pflege, also Pflege der Ressourcen des Subventionstümpels, indem in Ruhe die deutschen Biedermeierfilmchens produziert werden können, die dann weder in Cannes noch in Venedig noch sowieso in den Kinos anderer Länder und Kontinente auf ein bemerkenswertes Interesse stossen. Ist auch nicht nötig. Ist doch ein viel einfacheres Leben, sich den Geldzufluss zum eigenen Subventionstümpel zu erhalten, indem die Akademie sich als plüschiger Bettvorleger für Spitzenpolitiker andient, eine Salonkinoreihe veranstaltet. Die Götter an den Geldhähnen der Subvention werden in ein kleines Kino eingeladen, dürfen ihren Wunschfilm vorstellen. Kriegen eine wunderbare Presse. Gerade in Wahlzeiten --- und soooo unpolitisch --- ist das ein Spa sondergleichen für einen Politstar. Gegenwert der Veranstaltung: weit über 300 Millionen Euro Subvention zur Ernährung eines Kinos, das entweder kein deutsches Kino ist, sondern international schwadronierende Kinosubventionsabschöpfdrohnen ernährt oder eben ein Kino produziert, das keinem weh tut und auch nicht besonders viele interessiert, schon gar nicht die internationale Kinowelt. Eine deutsche Kinowelt, die nur dann zu imposanter Einheit findet, wenn es darum geht noch mehr Geld zu fordern, wir brauchen mehr Zitzen. Denn sonst kann die Bedeutungslosigkeit dieses Kinos nicht fortgeführt werden. Welcher Schaden für das Land, das wäre, wie unermesslich. Welchen Weltschmerz das doch auslösen würde.

14.05.2013 

Dienst AG meint : Heute ist Dienstag. Heute ist DOK.fest-Tag. Dokfilm ist ein weites Feld. Jeder, der ein Handy oder einen iPad hat, ist schon als Dokumentarfilmer ausgerüstet. Am Marienplatz dokumentieren täglich Hunderte von Touristen mit ihren Aufnahmegeräten das Glockenspiel. Alles und jedes kann heute dokumentiert werden. Jeder ist ein Dokumentarfilmer. Jede Überwachungskamera ist ein Dokumentarfilmproduzent. Die Menge der Dokumentarfilme wächst. Auch der professionellen. Umso schwerer die Auswahl für ein Fest, was keinen Sonderfokus hat. Was es allein in Deutschland zu dokumentieren gäbe, ausser der Landschaftsmalerei wie Deutschland oder Bayern von oben und dergleichen, wir warten auf München von oben. Deutschland von innen. Deutschlands Eliten. Was geht hier ab? Es gibt genügend, um genauer hinzuschauen in dieser hochkomplexen Gesellschaft. Sicher, Einzelschicksale, unglückliche Menschen, die nicht aufgeben oder Künstler sind dankbarer. Neu heute am DOK.fest sind: FORT VON ALLEN SONNEN! ist eine Nachfrage nach dem, was übrig geblieben ist vom avantgardistischen Konstruktivismus der 20er- und 30er- Jahre in Moskau. Einen netten Herrn, der früher ein Terrorist war, stellt uns FIDAI vor. Identitätsprobleme nationaler als auch religiöser Natur behandelt der Film MY GERMAN CHILDREN. Dem heftigen Verhältnis zu Klaus Kinski ging Werner Herzog in MEIN LIEBSTER FEIND, 1999, nach. Schwere Erbkrankheit und Breakdance gehen in MOOKIE eine Symbiose ein. Eine Preisverleihung findet in der HFF heute Abend statt. Anlass über Sinn und Unsinn des Preisverleihungswesens nachzudenken. Dass es doch viel einfacher sei, einen Preis auszuloben, das Eingereichte zu sortieren, die Guten, die Schlechten, in Kröpfchen, ins Töpfchen, und dann zur Krönung der Preisträger schreiten, statt selber eindringliche, erhellende, den Geist absorbierende und beschäftigende Filme zu machen, die womöglich gesellschaftliches Bewusstsein verändern – wobei sicher die gute Absicht von jedem Preis immer die ist, Einfluss auf den Bewusstseinsprozess zu nehmen, moralische und künstlerische Massstäbe zu setzen. Heute dann noch das filmschool.screening der MHMK MÜNCHEN. Heute ist Dienstag. Heute ist DOK.fest-Tag.

13.05.2013 

Mont AG meint : Heute ist Montag. Heute ist Doktag. Dokumentarfilm kann direkt in die Geschichte eingreifen. Das beweist „When the Mountains Tremble“ von Pamela Yates. Darüber berichtet heute das Feuilleton der SZ, „Der Diktator verrenkt sich den Hals“. Der General Rio Montt kam 1982 in Guatemala an die Macht und betrieb Völkermord an den Nachkommen der Maya. Die Verantwortung dafür nahm er in einem Interview, das er Pamela Yates damals gegeben hatte, für sich in Anspruch. Jetzt, 30 Jahre später wurde dieser Film vor Gericht zu einem Schlüsselbeweis für seine Täterschaft (dabei ist die Unterstützung im Hintergrund oder Untergrund durch die damalige amerikanische Regierung nicht einmal gerichtsanhängig, jene durch Reagan, Kiesinger – vielleicht werden dazu eines Tages auch Dokumentarfilme noch beitragen). Dafür ist Montt jetzt eben zu 80 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Dokumentation, die direkt in die Geschichte eingreift. Nicht alle können oder wollen das. Das Feld des Dokumentarfilmes ist ein weitgespanntes, wie auch die jetzige Ausgabe des DOK.fest München beweist. Heute sind neu im Programm: VATER VATER KIND, hier geht es um Privates, um zwei Männer, die sich lieben und ein Kind adoptieren wollen. CASA PARA TODOS berichtet von 3,6 Millionen leeren Wohneinheiten in Spanien, Überbleibseln der Blase. EIN DEUTSCHES DRAMA: CHRISTIANE F. UND DIE KINDER VOM BAHNHOF ZOO schaut dreissig Jahre zurück. FAMILY TIME ist das private Tagebuch einer Familienreise zum Grand Canyon. Werner Herzog faszinierte 1974 das Fliegen und die Angst davor in DIE GROSSE EXTASE DES BILDSCHNITZERS STEINER. 1984 machte sich Werner Herzog in GASHERBRUM, DER LEUCHTENDE BERG auf die Spuren des Extrembergsteigers Reinhold Messner. Privates in die Geschichte verwickelt: Klaus Stanjek recherchiert in KLÄNGE DES VERSCHWEIGENS die Spuren seines Onkels Willi, der wegen Homosexualität im KZ landete. Die filmschool.screenings geben heute Gastrecht der HFBK KARLSRUHE und als Gastgeber sich selbst: der HFF MÜNCHEN. Nach der Flucht vor dem gewalttätigen Elternhaus in ein Kinderheim versucht jetzt Biene Pilavci in ALLEINE TANZEN ein Annäherung an ihre Vergangenheit, also an ihre Familie. Heute ist Montag. Heute ist wieder DOK.fest.Tag.

12.05.2013 

Mal Öhr meint : Kleines Malheur im Getriebe der Event- und Festivalmaschinerie gestern Abend im Gasteig. Die Vorführung des Filmes TROPICÁLIA war für ein Schnittmengenpublikum aus DIE LANGE NACHT DER MUSIK und DOK.Fest geplant worden. Schon eine Dreiviertel Stunde vorher hiess es an der Kasse, die Vorstellung sei ausverkauft, eventuell Hoffnung auf Restkarten direkt am Eingang. Dort wurde eine kleine Warteliste angelegt. Es war nun so, dass eine grosse Anzahl Plätze dieser DOK.fest-Veranstaltung für spontane Besucher mit dem Ticket für die lange Nacht der Musik reserviert waren. Diese Besucher wurden nun so tröpfchenweise eingelassen, dass der Saal erst etwa zehn Minuten nach theoretischem Vorführbeginn überhaupt voll war. Viele Besucher mussten draussen bleiben. Jetzt kam eine Dame nach vorne und verkündete, dass dieser Film kein Konzert sei und wer also dies erwartet habe, der habe die Möglichkeit, den Saal npch zu verlassen. Worauf ein wahrer Exodus einsetzte und der Saal in etwa halb leer oder halb voll zurückblieb. Andere Zuschauer hatten nicht mehr gewartet. Es wurde auch angekündigt, dass im Film brasilianisch gesprochen werde und er mit englischen Untertiteln versehen sei. Nun ist TROPICÁLIA eine hochverdichtete Kompilation aus Archivmaterial und wenigen neuen Aufnahmen über die Musikbewegung dieses Namens in Brasilien in den 60er Jahren während der Diktatur, die Folkmusik mit Rockmusik zu verbinden suchte. Der Film ist durchsetzt mit Ausschnitten aus musikalischen Kostbarkeiten und Highlights. Aber es wird auch viel geredet zu den Bildern und zu den musikalischen Nummern, so dass es eine hohe Konzentration erfordert dieser Dokumentation zu folgen, die sich am Vitalitäts- und Kreativitätsanspruch der portraitierten Bewegung mit kühner graphischer Bearbeitung und teils auch Kolorierung des Materials inspirieren lässt. Das hatte zur Folge, dass auch während der Vorstellung im eh schon problematischen Kinovorführsaal im Gasteig, dieser sich noch weiter leerte, weil andere Attraktionen des Events der langen Nacht der Musik lockten. Nichtsdestotrotz. Heute ist Sonntag. Heute ist DOK.fest-Tag. Heute neu im Programm sind: Die EINZELKÄMPFER Marita Koch, Udo Bayer und Ines Geipel waren drei Beispiele erfolgreicher Athleten des Sportfördersystems in der DDR. FORBIDDEN VOICES, das sind Bloggerinnen in Kuba, China und Iran. Noch kann Neil sagen I AM BREATHING, aber in einem Jahr wird er an Motoneuronenerkrankung sterben; der Sohn ist gerade mal 1 Jahr alt. DER ELFTE TAG – DIE ÜBERLEBENDEN VON MÜNCHEN 1972 erzählen zum ersten Mal. WRONG TIME WRONG PLACE rekonstruiert das Attentat des Norwegers Breivik aus Sicht der Opfer. RAIN heisst die Ballettaufführung, die die Choreographin De Keersmaeker in Paris probt und zur Aufführung bringt. Das PRIVATE UNIVERSE ist dasjenige einer tschechischen Familie; Langzeitdoku über 37 Jahre! THE GARDEN OF EDEN wird einer der grössten Parks Israels genannt. WAS ICH BIN SIND MEINE FILME – EIN PORTRAIT VON WERNER HERZOG von 1979. WHERE THE CONDORS FLY ist das Making of !VIVAN LAS ANTIPODAS! Über das Leben eines Neunjährigen berichtet KHUYAGAA – EIN TAG IM LEBEN EINES NOMADENJUNGEN. Ein Überfall kongolesischer Rebellen hat Esther traumatisiert, deshalb heisst der Film ESTHER UND DIE GEISTER. Europapremiere feiert LA NOUVELLE RUPERT über die Veränderungen der Lebensform der indigenen Cree in Québec durch Nutzung der Wasserkraft des Stromes Rupert. Die GUERILLA KÖCHE Max und Felix reisen durch Asien. An der HFF gibt es filmschool,screenings, FILMAKADEMIE WIEN, FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG, DFFB BERLIN. CAFÉ TA'AMON, KING-GEORGE-STREET, JERUSALEM ist ein unscheinbares, weltberühmtes Café. DIE 727 TAGE OHNE KARAMO behandelt das Thema binationale Paare und den Vorwurf der Scheinehe. Heute ist Sonntag. Heute ist wieder einDOK.fest-Tag.

11.05.2013 

Samst AG meint : Heute ist Samstag. Heute schreibt sich Joachim Käppner in einer fett moralinisch („Entscheidet Euch“) eingeschwärzten ersten Seite der SZ-Wochenendbeilage, die ihr früheres Niveau nie wieder finden kann, schreibt sich Käppner empörend in Rage über die Empörung derjenigen, die gegen die Anschaffung von Todesdrohnen durch den Kriegs- und Gefallenenminister sind; seinen Begründungshorizont kann Käppner allerdings nicht über den verhängnisvollen Afghanistaneinsatz hinaus ausweiten, in welchen die guten Freunde von ennet dem grossen Teich die Deutschen hineingezogen haben und den die Deutschen nie verstanden haben, weil sie auf Verdacht hin präventiv töten sollten, obwohl doch Afghanistan Deutschland nie angegriffen hat und Krieg gegen Terror zu führen nicht minder grotesk ist als gegen Windmühlen zu kämpfen, was die Rede von den Gefallenen als hohles, durch und durch verlogenes Kriegspathos erscheinen lässt. Und ausgerechnet mit diesem höchst fragwürdigen Einsatz will Käppner die Anschaffung von Todesdrohnen begründen. Begründung auf fragwürdigem Terrain. Wäre vielleicht eine spannende Figur für einen Dokumentarfilm so ein Autor, ihn zu erforschen in seinen Widersprüchen und Abhängigkeiten, denn dass er selbst an seine Argumente glaubt, daran dürfte kein Zweifel bestehen. Heute ist Samstag. Heute ist DOK.fest. Heute kommen neu ins Programm: FAHRTWIND – AUFZEICHNUNGEN EINER REISENDEN, los und die Kamera draufhalten. Die Schweiz hat offenbar ein IMAGE PROBLEM. In SUR LE RIVAGE DU MONDE bleiben in einem Haus in Bamako Ausreisewillige hängen. In EXPOSED versuchen Performer die Normalität aufzubrechen. Das Leben in einem palästinensischen Flüchtlingscamp ist A WORLD NOT OURS. Ein Thema aus dem kalten Krieg behandelt ZUM SCHWEIGEN GEBRACHT: GEORGI MARKOV UND DER REGENSCHIRMMORD. UN ETE AVEC ANTON schildert Kinderferien in einem militärischen Trainingscamp. LEKTIONEN IN FINSTERNIS erteilte Werner Herzog 1992 mit Bildern von den Löscharbeiten an brennenden Ölquellen nach dem ersten Golfkrieg in Kuwait. In VOICE OF A NATION: MY JOURNEY THROUGH AFGHANISTAN unternimmt Jawed Taiman eine neugierige Reise durch das Land am Hindukusch. SCHWIMMEN GEHEN begebe sich an den Ursprung der Krise, nach Island. TROPICALIA war 1968 eine musikalische Bewegung in Brasilien, ein Mix aus anglo-amerikanischem Rock und Pop mit traditionellem brasilianischen Sound. UNPLUGGED: GUAIA GUAIA ziehen einfach los und machen Musik. L'OR DES AUTRES: Tagebau-Goldfieber in Kanada. In Indien jagt die GULABI GANG, eine Frauentruppe, Männern Angst ein. Dass der Tango finnischen Ursprungs ist, erfahren wir in MITTSOMMERNACHTSTANGO. In der HFF gibt es filmschool.screenings von der KHM Köln, der ZHDK in Zürich und der HFF „KONRAD WOLF“ Potsdam und die Weltpremiere WAGNERWAHN. Dass Hilfe zur Katastrophe werden kann zeigt ASSISTANCE MORTELLE anhand von Haiti nach dem Erdbeben von 2010. Heute ist Samstag. Heute ist DOK.fest-Tag.

10.05.2013 

B. Rückent AG meint : Heute ist Brückentag. Heute berücken die complianceäugigen Bosse grosser DAX-Unternehmen wie von Adidas, Telekom, Audi, Volkswagen, Herbert Hainer, Timotheus Höttges, Rupert Stadler, Martin Winterkorn mit grosszügigem, complianceblindem Rückhalt für den steuerbetrügerischen Aufsichtsvorsitzenden des FC-Bayern. Der Wurm immer oben drin. Heute ist Brückentag. Heute ist Berücktag. Rückhaltstag für den Wurm. Heute ist Brückentag. Zahnärzte bauen heute weniger Brücken ein. Heute ist Brückentag. Immer mehr Brücken im Lande werden brüchig. Kein Geld für Reparatur. Heute ist Brückentag. Heute ist DOK.fest Tag. Am Brückentag ans DOK.fest. DER GROSSE IRRTUM berichtet über kleine Leute, nicht über die complianceblinden Hainers, Tomotheus', Höttges', Stadlers, Winterkorns. INSIDE LARA ROXX versucht in die Innenwelt der Pornodarstellerin zu leuchten. FUCK FOR FOREST will mit Porno den Urwald retten. ERNTEHELFER aus Indien segnen die unterfränkischen Weinstöcke. THE MOSUO SISTERS: Ethnostory vom Himalaya. FIRST COMES LOVE und mit 40 das Baby. Private Friedensvermittler werden in MILES & WAR vorgestellt. NÄGEL MIT KÖPFEN erkundet Paarbeziehungen. Traumatische Gehirnverletzung eines Snowboard-Profis 49 Tage vor den olympischen Winterspielen in THE CRASH REEL. CLOUDY MOUNTAINS zeigt Minenarbeiter im Asbestabbau in Lop Nur im westlichen China. Im LAND DES SCHWEIGENS UND DER DUNKELHEIT portraitierte Werner Herzog 1971 die taubblinde Fini Straubinger. RICKY ON LEACOCK schaut auf das Leben des Dokumentarfilmers Leacock. THE LAST DAYS OF THE ARCTIC begleitet den isländischen Fotografen Ragnar Axelsson. SEARCHING FOR SUGAR ist längst im Neuen Arena ein Dauerbrenner; die Entdeckung des tot geglaubten Mega-Stars Sixto Rodriguez. THE MACHINE WHICH MAKES EVERYTHING DISAPPEAR will anrühren mit einem Filmcasting für 15-23-Jährige in Georgien. DENOK & GARENG nimmt sich den Überlebenskampf indonesischer Schweinezüchter vor. Der 80-jährige Naoshi in ROOTS will nach dem Tsunami sein Haus wieder aufbauen. Niko von Glasow beobachtet und interviewt in MEIN WEG NACH OLYMPIA Paralympics-Teilnehmer bei den Vorbereitungen und 2012 in London. In der HFF gibt es filmschool.screenings von der Zelig Bozen und der NFTA Amsterdam. STILL heisst hier: 10 Sommer auf der Alm. In EINE ART LIEBE will der 30-jährige Kurde Nevzat aus der Tradition der Zwangsehe ausbrechen. MOON RIDER sieht im Radsport das visuell Spektakuläre, die grenzenlose Einsamkeit und nicht das Dopingproblem. Heute ist DOK.fest-Tag und das DOK.fest will auch heute am Brückentag Brücken bauen.

09.05.2013 

Feiert AG meint : Hier ist Feiertag. In Mallorca stirbt ein Obdachloser an Rattenbissen. Hier ist Feiertag. In Syrien geht das Töten weiter. Hier ist Feiertag. In Afghanistan geht das Töten weiter. Hier ist Feiertag. Es kommen neue Filme ins Kino. Hier ist Feiertag. Und Berlusconi muss schon beinah ins Gefängnis. Hier ist Feiertag. Und das Münchner DOK.fest hat gestern Abend angefangen. Hier ist Feiertag. Und das DOK.fest berichtet in einem jugendfreien Familienfilm THE ART OF DIVING über faszinierende Unterwasser-Wunderwelten. VISIONS OF REALITY bringt Gemälde von Edward Hopper auf der Leinwand zum Leben. In LOVE ALIEN berichtet Wolfram Huke vom nicht vorhandenen Liebesleben eines 30-jährigen. HUDEKAMP – EIN HEIMATFILM betrachtet eine Lübecker Hochhaussiedlung im Hinblick auf die Integration. MATTHEW'S LAWS ist das Portrait eines hochbetagten Autisten. SOMMER, WINTER, SOMMER – EIN LANDARZT IN NIEDERBAYERN, hier ist der Titel das Thema. Jugendfrei sind die ELF FREUNDINNEN, das deutsche Team für die Frauenfussball-WM 2011. Was macht Pablo nach der Schliessung der Mine in Almadén? Diese Frage beantwortet EL INVIERNO DE PABLO. Eine Alte-Mann-und-das-Meer-Geschichte verspricht WAVUMBA. OVER MY DEAD BODY portraitiert den Choreographen Dave St.-Pierre, der dringend auf eine Spenderlunge wartet. Armut auf chinesischer Hochebene, THREE SISTERS meistern ihre Lage in Alltag und Schule. A RIVER CHANGES COURSE, drei Familien im Dschungel Kambodschas bekommen die Folgen von Umweltzerstörung und Globalisierung zu spüren. Auch die SAND FISHERS in Mali kämpfen in sich verändernder Umwelt ums Überleben. TO THE WOLF ist eine Doku-Fiktion über arme Schäfer in abgelegenen Bergen Griechenlands. Auch in ARE YOU LISTENING! geht es um den Überlebenskampf als Folge des Klimawandels. SOLDIER ON THE ROOF berichtet vom Brennpunkt Hebron, von 800 jüdischen Siedlern mitten unter 120'000 Palästinensern. Die Beduinin RAFEA: SOLAR MAMA wird in einem Entwicklungshilfeprojekt zur Solaringenieurin ausgebildet. DER IMKER, ein kurdischer Flüchtling, versucht sich mit der Pflege von Bienen die Mühlen der Schweizer Bürokratie erträglich zu machen. CHAR … THE NO-MAN'S ISLAND erzählt vom Schmuggel in einem Niemandsland zwischen Indien und Bangladesch. In MA VIE REELLE will der Sozialarbeiter und Musikpädagoge Dan jugendliche Straftäter über den Rap zu resozialisieren. In HILL OF PLEASURES versucht eine Polizeieinheit mit friedvollen Mitteln gegen die Kriminalität in den Favelas anzugehen. MEINE KLEINE FAMILIE war die Kommune von Otto Mühl und ein Kind aus derselben geht hier auf Vatersuche. DER KAPITÄN UND SEIN PIRAT sei ein fesselndes und sensibel erzählte Psychodrama, schreibt das DOK.fest in seinem Programm. STEP ACROSS THE BORDER ist ein Film von 1990 und wurde immer wieder auch im Filmmuseum München gezeigt. Und schliesslich wird noch ein Radio Feature angeboten mit dem Titel: DIE EKSTATISCHE WAHRHEIT. DER FILMEMACHER WERNER HERZOG UND SEIN VERHÄLTNIS ZUR WIRKLICHKEIT. Heute ist Feiertag. Heute ist Kinotag!

08.05.2013 

Heizk Osten meint : Aktienrausch auf der einen Seite, Heizkostenexplosion auf der anderen. Ausserdem muss der Staat immer mehr Löhne aufstocken. Wobei speziell in Wahljahren davon ausgegangen werden darf, dass die Politik versucht, die Statistiken zu fälschen wo immer möglich. Die Wahrheit dürfte extremer sein, deutlich unsozialer, als die offizielle Schreibung es haben will. Aber an einem Irrsinnsaktienrausch ist wohl schwer vorbeizuschreiben, der so durch gar nichts fundiert ist, ausser dadurch, dass ein Teil der Menschen nicht mehr weiss, wohin mit seinem Geld. Während ein anderer, ein deutlich grösserer Teil der Menschen als die Politik und die offizielle Schreibung es wahr haben wollen, nicht weiss, woher noch ein Geld nehmen, um allein die Heizkostennachzahlung zu begleichen. Das treibt die Betroffenen um. Mitten im Luxus leben, in immer mehr Luxuseinkaufszentren und Luxusfussgängerzonen und sich immer weniger leisten können, nicht mal mehr nötige Anschaffungen. Verkrassung der Gegensätze. Die Öffentlichkeit will das in lieblichem Lichte sehen. Will nicht wahrnehmen, wie da doch der eine oder andere inzwischen auch laut äussert, schade, dass hier Knarren so schwer zu beschaffen sind. Das sind Alarmzeichen. Aber niemand will die wahr haben. Ist einfach zu unangenehm. In so eine Lage hinein wirkt die Verwandtenaffäre in Bayern wie Öl ins Feuer. Vielleicht ist das sogar der stärkste Beweis für die öffentlich nicht als wahr gelten dürfende immer krassere Diskrepanz zwischen denen, die nicht wissen wohin mit ihrem Geld, und denen, die nicht wissen, woher noch ein Geld für die Heizkostennachzahlung nehmen, dass so eine Gier- und Raffaffäre die Gemüter dermassen hochkochen lässt, denn wenn die Verwandten gute Arbeit für das Geld geleistet hätten, so wäre dem Staat doch gar kein Schaden entstanden. Wobei die CSU in der Bereinigung schon wieder die Nase vorn hat; denn die SPD kann die Steilvorlage nicht nutzen, weil sie keinen hat, der von ihren Parteimitgliedern, die das Verwandten-Modell auch praktiziert haben, Rückzahlung der Gelder an den Staat fordert. Dies dürfte unterm Strich noch mehr Punkte als die Öffentlichkeit wahr haben will, für aufstrebende neue Parteien geben – und nach den Wahlen ist das Parteienestablishment dann wieder geschockt, weil das Bild von der Gesellschaft, was sie aus wahlopportunistischen Gründen sich selbst vorgemacht und verbreitet hat, sich weit und breit nicht mit der Wirklichkeit deckt. Weil die Wahlkämpfer wie gestört auf Stimmen schielen statt genau hinzuschauen und hinzuhorchen, was los ist im Lande.

07.05.2013 

F. Allendes W. Eh meint : Nach Nico Fried gestern hat heute Joachim Käppner von der SZ das Fallende Weh ereilt. Das Weh mit dem Fallen. Heute schreibt er allen Ernstes von Gefallenen, dass ein elfter deutscher Soldat in Afghanistan gefallen sei. Gefallen an Gefallenen. Die Assoziation zu diesem Begriff ist heroisch, glorifizierend. Als hätten sie ihr Leben für einen guten Zweck hergegeben, das insinuiert Käppner, diesen unsäglichen, unseligen Afghanistan-Einsatz in ein mildes, rechtfertigendes Licht setzend. Verschweigend, dass der Kriegseinsatz vollkommen umsonst war, denn Afghanistan hat Deutschland nie angegriffen. Dass der Einsatz, was von ihm anfänglich behauptet wurde, für die Sicherheit Deutschlands unerlässlich sei (derweil in Deutschland rechte Terroristen ungehindert ihr mörderisches Treiben ausüben konnten), die Sicherheitslage hinsichtlich terroristischer Bedrohung nicht einen Deut verbessert habe. Das einzige, was dieser Einsatz zeitigte: dass deutsche Soldaten wieder zu präventiven Tötern wurden, wie seit Hitler nicht mehr, dass in Afghanistan statt der Demokratie der Mohn erblühte, dass Millionen Menschen zu Flüchtlingen, Witwen, Waisen, körperlich oder seelisch Versehrten oder gar ermordet wurden (und dafür „fallen“ elf, elf, elf Deutsche! - allein diese Relation zeigt schon, wie peinlich die Verwendung des Begriffes „gefallen“ durch die SZ ist), dass die Amis, in deren Windschatten die deutschen Soldaten wieder zu Tötsoldaten wurden, das „nation building“- unterminierten, indem sie die eh schon krass wuchernde Korruption dermassen mit Bargeld fütterten, dass Demokratiebemühungen keinen Boden haben; all das will Käppner mit dem Begriff des Fallens, der Gefallenen unter den Teppich kehren. Bewusstseinsbildung möchte er damit wohl in geschichtsklitterndem Sinne betreiben. Die schlechte Tat zur guten, zur heldischen Tat umschreiben. Die Chefredaktion der SZ schnarcht drüber hinweg (oder sie will ehrenwerten Mitgliedern der deutschen Gesellschaft nicht weh tun, die diesen mit einer Defensiv-Verteidigungs-Philosophie nicht zu rechtfertigenden Kriegseinsatz aus purem Schiss vor dem Kriegstreiber Amerika beschlossen haben; weil sie zu feige waren, dem Neocon-Amerika von Bush und Konsorten die Stirn zu bieten – oder die SZ will sich selbst über ihre unrühmliche Vergangenheit mit ihrer Pro-Kriegseinsatz-Position hinwegtäuschen). Hat das Blatt doch mit herbeigeschrieben, dass der Einsatz „robuster“ werden müsse. Dann sollen sie wenigstens konsequent bleiben und schreiben, ein Soldat sei bei einem robusten Einsatz (dessen Zweck der deutsche Bürger heute noch nicht begreift) zu Tode gekommen.

06.05.2013 

Ums Onst meint : Umsonst gestorben ist jetzt in Afghanistan ein Soldat der Eliteeinheit KSK. Grosse Erschütterung und tiefe Betroffenheit bei den Politikern, die diesen Einsatz, der längst verloren ist, beschlossen haben. Was töten Deutsche immer noch Menschen in Afghanistan? Jeder Tote ist einer zuviel. Aber dass jetzt noch die dicke Lüge aufgetischt wird, Deutschland werde Afghanistan nicht im Stich lassen, das glaubt doch überhaupt keiner mehr. Wozu das noch verbreiten? Nicht nur die Aktion, bei der der Soldat zu Tode gekommen ist, ist dubios, wobei es ja alles kühne Männer sind in diesen Einheiten, die sich des Risikos ihres Berufes sehr wohl bewusst sind, die stolz darauf sind und die geradezu darauf drängen, in den realen Einsatz geschickt zu werden, das ist nicht anders als mit dem Todesrisiko bei Bergsteigern; und das nimmt dem doch einiges von der Tragik, wenn der kalkulierte Todesfall eintritt. Aber die Politik verströmt wieder Krokodilstränen. Dubios ist, was töten diese Truppen dort noch immer? Wobei doch der ganze Einsatz eine einzige Ver.arsche ist. Spätestens seit bekannt wurde, dass die Amerikaner mit säckeweise Bargeldlieferungen an Karzai die eh schon verbreitete Korruption fett ernähren und damit jegliche Bemühungen zur Demokratisierung des Landes unterminieren; damit auch den militärischen Einsatz. Einsatz umsonst. Einsatz dubios. Aber die SZ schreibt noch allen Ernstes, er „fiel“, der Soldat „fiel“, das schreibt auf der Titelseite NIF und im Inneren wiederholt er es als Nico Fried. Peinlich daran ist, dass die SZ damit ihren dummen und dümmsten Lesern suggerieren will, Deutschland befinde sich immer noch im Krieg. Dann sollte sie uns aber bittschön mal ein paar mehr Details darüber berichten, die diese Behauptung auch für Lieschen Müller haptisch untermauern und glaubwürdig machen. Da sind AZ und tz klüger, die zitieren einfach den Verteidigungsminister, der das heroische Verb des Fallens konjugierte. Ein Soldat stirbt und der Verteidigungsminister konjugiert das Verb „fallen“. Ihm kann man das nicht übel nehmen. Er darf glauben, dass er sich im Krieg wähnt. Sonst würde er ja nicht solche Ungeheuerlichkeiten wie die Anschaffung von Todesdrohnen betreiben. Dann soll er sich aber bittschön auch Kriegsminister nennen. Kriegstreibminister. Und immer noch schuldet er die Antwort auf die Frage, wen er mit den Todesdrohnen denn töten will. Gleichzeitig aber hat der folgenschwerste Terror gegen Deutschland der letzten Jahre im Lande selber stattgefunden, und vor lauter Kriegerei in Afghanistan haben die Behörden das nicht einmal gecheckt. Denen müsste eigentlich der Prozess gemacht werden. Immerhin fängt heute endlich der NSU-Prozess an mit einem Richter, der schon im Vorfeld anhand des Verfahrens zur Zulassung der Medien zum Prozess gezeigt hat, dass er sich nicht einmal von der Vernunft verbiegen lassen will.

05.05.2013 

Wie Viele Bilder Verträgt meint : Wie viele Bilder verträgt die Leinwand? Eine rein sophistische Frage. Aber angenommen, Du sitzt vor einer leeren Leinwand in einem vielleicht leeren Kino und es würden übereinander sämtliche Bilder aus sämtlichen Filmen, die Du je gesehen hast, gleichzeitig projiziert werden, um wie vieles dicker würde dabei die Leinwand werden? Wie viele Bilder haben überhaupt Platz auf so einer Leinwand? Gibt es Rückstände von den projizierten Bildern? Was wäre diese Totalprojektion, man könnte sich vielleicht auch vorstellen, dass auf einmal sämtlichen je projizierten Bilder gleichzeitig auf eine Leinwand projiziert würden, wie dick würde sie dann? Was würde diese Leinwand mit einem solchen Bildbelag uns erzählen wollen? Könnte dieser Bildbelag ein Leben haben, so wie zum Beispiel ein Brotzeitbelag? Könnten diese Bilder etwas anrichten? Können Bilder heute überhaupt noch etwas anrichten? Kann das Kino heute noch etwas bewirken, wo es immer mehr unter die Knute von Geschäftsleuten, Fernsehredakteuren und Funktionären gerät? Führt sich das Kino heute nicht viel eher so auf, als hätte es längst alle möglichen Bilder und deren möglichen Abfolgen durchdekliniert? Führt es sich heute nicht viel eher auf, als hätte es seine grosse Zeit längst hinter sich? Als gäbe es nichts mehr zu erforschen im Kino? Versucht heute nicht viel mehr die sogenannte Realität, der frische Bilderfang aus dieser sogenannten Realität von Unglücken und geschichtlichen Ereignissen die Attraktivität des Kinos zu übertrumpfen mit Bildern, die innert weniger Minuten um die Welt gehen, weltweit abrufbar werden, wie das Frachtflugzeug, das diese Woche in Afghanistan abgestürzt ist, wie alle möglichen Arten von Kriegsgrausamkeiten, die dem Kino den Wahrheitsanspruch streitig machen, die ihm den Wahrheitsgehaltsrang ablaufen? Ist die Kinoleinwand gesättigt bis übergesättigt? Haben neue Bilder noch Platz drauf? Interessiert sich in der Pixel-Zeit noch jemand für die Relation von Wahrheit und Kino? Ist Kino nicht viel mehr ein Tummelfeld der Epigonen geworden? Die mit grossen Namen um sich werfen und dabei kleine Brötchen backen? Die alle einen Noir-Film machen wollen oder einen Thriller à la Hitchcock. Muss gar von einer Verkommenheit des Kinos gesprochen werden? Soderbergh will keine Filme mehr machen. Er sieht im Kino keine Perspektive mehr. Warum wird Kino trotzdem mit Unsummen öffentlichen Geldes gefördert (mehr als ein Drittel Milliarde Euro pro Jahr allein in Deutschland)? Handelt es sich vielleicht einzig um getarnte Beschäftigungsprogramme für hochausgebildete Sekundärintellektuelle, die bei Arbeitslosigkeit eventuell für revolutionäre und umstürzlerische Ideen anfällig werden könnten? Merkwürdig, dass das Kino, genauer gesagt, die Branche des Kinohandwerkes, selbst sich nicht im geringsten in Frage stellt, sondern im Brustton der Überzeugung noch mehr Geld, Fernsehgeld, fordert, unisono wie nie. Will es damit vorbeugen gegen die Stellung der Sinnfrage? Denn je mehr öffentliches Geld einer erhält, desto wichtiger wird er, das ist doch logisch. Je mehr etwas kostet, desto teurer wird es.

04.05.2013 

H. Aue meint : Jetzt setzt es Haue, Haue, Haue. Jetzt lässt der Horst den Knüppel aus dem Sack. Und der tanzt lustig über jeder Menge Gier-Politiker. Das wird eine grosse Volksbelustigung. Wenn all die Minister und Staatssekretäre und Fraktionschefs und Parlamentarier dem Staat zurückzahlen müssen auf Heller und Cent, was sie von ihm auf die Kanäle ihrer unersättlichen Familienkassen abgeleitet haben. Aber aufgepasst: Geschwister sind keine Verwandten! Denn von jeder Regel gibt es Ausnahmen. Hei, das wird ein Heidenspass, wenn die Giersünder ihren Geldsäckel öffnen müssen und reuig all die Taler zusammenkratzen und dem Staat zurückgeben müssen, was sie von ihm siebenschlauer Weise abgezwackt haben. Und das in aller Öffentlichkeit. Wobei Gier nicht mal verboten ist in diesem, unserem kapitalistischen Lande, denn Gier ist ein wichtiger Motor für unser Wachstum, wenn man den Wirtschaftsphilosophen glauben darf. Dabei haben die gescholtenen Gierpolitiker, die wie begossene Pudel sich zur Schau stellen müssen, dem Staat nicht mal unbedingt einen Schaden zugefügt. Das ist dann doch merkwürdig, wie andere Sünden viel weniger Beachtung finden, die Gemüter kaum aufregen. Wie die AZ heute die ungeheuerliche Behauptung von Andreas Kramer in einem grossen Interview mit diesem bekräftigt, sein Vater sei ein Mörder, sein Vater sei im Auftrag des deutschen Staates am Oktoberfestattentat beteiligt gewesen. Ein ungeheuerlicher Verdacht ist das. Wenn der Staat an Anschlägen, die nach dem Leben eigener Bürger trachtet, beteiligt ist. Und wer beweist, dass dem heute nicht mehr so ist? Es gibt auch heute noch jede Menge aufgedeckte Anschlagsversuche, die oft recht dubios rüberkommen in den Medien. Oder ein aktueller, schriftlich nachweisbarer Vorgang, dass der Bundesrat am Freitag eine Änderung des Telekommunikationsgesetzes verabschiedet hat, der Bundesrat, das sind doch, sollte man meinen, alles ehrenhafte Bürger dieses Landes, ein Gesetz verabschiedet hat, wonach der Zugriff des Staates auf die Nutzerdaten von Internetanschlüssen viel leichter wird, leichter noch als der Zugriff des Käufers auf Kaugummi, wie Heribert Prantl auf der Meinungsseite der SZ moniert. Aber das stört keinen Menschen, selbst die SZ versteckt den Bericht über die offizielle Ermöglichung von Datendieberei durch den Staat als auch den Kommentar dazu tief im Inneren des Blattes ganz unten, während die Volksbelustigung Gierpolitikerbashing auch bei der SZ, wenn auch unten, dick auf die erste Seite kommt. Die kleinen hängt man und macht ein Jahrmarktsvergnügen draus, damit davon abgelenkt, dass der grosse Datendieb und beim Oktoberfestattentat sogar der Mörder oder der Beihelfer zum Mord, der Staat nämlich, ungeschoren davon kommt. Jetzt gibt es Haue, Haue, Haue, jetzt lässt der Horst den Knüppel aus dem Sack – und im Bundesrat hat er bestimmt auch für die Möglichkeit des ganz leichten Zugriffes auf die privaten, schützenswerten Daten der Bürger gestimmt. Ein doppeltes Spiel, was selbst Haue verdient.

03.05.2013 

Street Words LXVIII meint : Da müsste man dann wirklich sofort einen Pfirsich nehmen. Mir san so oft a dort. Deshalb habe ich auch so ein bisschen Disco de luxe reingetan. Sicher beul ich die aus. Aber ich sag Dir, die Türkei im August, das sind 40 Grad. So Wörter wie Solidarität ist für die ein absolutes Fremdwort. Die Fleischtheke darf nicht zur Sondermülldeponie werden. I hob a Brodwurscht gessn. Eingang ist von der andern Seite, Eingang ist von der andern Seite. Der holt die nicht mehr ab. Darauf beruht das Ganze ja auch. Du bist ja aus Menschengründen in die Kirche da eingetreten. Die sind einfach von Leuten gemacht, die keine Ahnung davon haben. Das Problem ist, ich bin nicht mehr in der Truppe. Guck dir doch die Bundesregierung an, die ändert sich doch auch ständig, die steckt ihr Fähnchen in den Wind. Der Milan, das ist eine Panzerabwehrwaffe. Oder bei St. Gallen. Deswegen hat sie dann gleich eine Infusion gekriegt. Wollen wir die am Sonntag zu uns einladen zum Essen? Das hat mich so genervt, wir Mädels sind in der Küche geblieben, die Jungs sind ins Wohnzimmer gegangen, am Anfang war es ja noch lustig. Wer weiss, wozu das gut ist. Und da lernt man neue Leute kennen und das ist jedes Mal ein Riesenspass, da raufzufahren. Und da hatte ich ja noch Termine und da muss man raus aus dem Haus, allein geh ich ja nicht spazieren. Du bist ja noch nicht so weit, dass du das alles nachliest und dir Gedanken drüber machst. Und das ist schöner, als wenn Du Dir ein Buch holst. Wie man sein Leben lang vom 1. bis zum 40. Lebensjahr jeden Tag Krebszellen entwickelt. So, ich müsste jetzt mal zur Toilette. Dann musst Dir vorstellen ein Vorwerkgetriebe, kennst ja, ein Vorwerkgetriebe. Das ist ja unglaublich, aber faktisch war es so, dass in Deutschland dann die Reformation kam. Sie hat sich verliebt, weil ihr Mann so langweilig war. Das macht immer sympathisch, gleich löschen. Das sind vielleicht unsere Schicksale, wir sind zu gut für diese Welt. Mittwoch wurde das vierte Handtuch geklaut, 2 x weiss, 1 x blau, 1 x Kupfer-bunt, jetzt habe ich nichts mehr. Da muss man schon gscheit spitzfindig sein. Also ich würde schon sagen, dass es paramilitärisch ist. Der hat ja überhaupt keine Uhr und das passt ja dann perfekt.

02.05.2013 

Auspu Tzbesen meint : Als Ausputzbesen für den Verteidigungsminister geriert sich heute Christoph Hickmann in seiner SZ-Meinung „Unbemannte Wahlkampf-Flugkörper“. Hickmann durfte mit dem Verteidigungsminister nach Amerika fliegen, das lässt sein Text aus West Point auf Seite 5 vermuten. Intime Nähe zum Objekt der Betrachtung kann das kritische Augenlicht schwächen. Dies wiederum lässt sein Meinungstext vermuten. Die Sache ist die: der Verteidigungsminister möchte offenbar auf Biegen und Brechen und gegen die Meinung im Volk Todesdrohnen anschaffen. Er evaluiert Angebote aus Israel und aus den USA. Das Problem im Volk ist, dass kein Mensch versteht, wofür er diese Todes-Drohnen anschaffen will. Und er hat es bis jetzt auch nicht erklären können, wen er mit diesen Drohnen töten will. Als Begründung für sein Ansinnen gibt er den Afghanistan-Einsatz an. Nur war dieser Einsatz von Anfang an höchst suspekt und über die Köpfe der Bevölkerung allein von der Politik durchgesetzt worden, denn Afghanistan hat Deutschland nie angegriffen. Entsprechend schlecht beleumdet war und ist dieser Einsatz. Es handelt sich offenbar um einen aggressiven Präventivkrieg, wie ihn Deutschland nach den grauenhaften Erfahrungen der Nazizeit nie wieder führen wollte. Mit diesem inzwischen längst verlorenen Krieg (dass der CIA mit säckeweise Bargeldlieferungen an Karzai noch das letzte Argument eventuell halbwegs naiv-idealistischer Kriegsbegründung, nämlich dort Mädchenschulen, Wasserleitungen und Demokratie zu schaffen, mit gezielter Förderung der Korruption radikal zunichte machte und damit den ganzen Kriegseinsatz als eine einzige gr.sse Ver.rsche offenbar werden lässt, ist nur der letzte Beweis der Sinnlosigkeit des gesamten Unternehmens), mit so einem Pleite-Einsatz nun die Begründung für die Anschaffung von Todesdrohnen zu liefern, stösst auf keinerlei Verständnis im Lande. Wie denn auch. Wenn nun aber Hickmann lästert über die Zuverlässigkeit des Reflexes, den das Wort Drohne auslöse, und diesen damit desavouieren will, so hilft er seinem Verteidigungsminister nicht unbedingt aus der Drohnen-Patsche, auch nicht mit Bashing der Debatte als im Vorstadium der Hysterie sich befindlich, die er bei vielen Kritikern der Anschaffung von Todesdrohnen sieht. Wenn Hickmann ein zuverlässiger Adjutant der Todesdrohnen-Aufrüstungsphilosophie seines Verteidigungsminister werden möchte, so sollte er ihm vielleicht Formulierungshilfen bieten, wie die Anschaffung dieser heimtückischen Rüstungsgüter dem Bürger verständlich gemacht werden könnte. Welchen Feind er damit wo bekämpfen möchte, denn wie gesagt, Afghanistan taugt zur Begründung nicht. Diese Formulierungshilfe hat Hickmann allerdings auch nicht parat. Also fraglich, wieso er sich auf die dubiose Seite stellt – und damit die SZ auch.

01.05.2013 

Sie Geht Weiter meint : Sie geht weiter, die gr.sse Ver.rsche. Jetzt will der Verteidigungsminister amerikanische Todesdrohnen kaufen. Als hätte die gr.sse Ver.rsche in Afghanistan durch die Amis nicht stattgefunden. Sowieso merkwürdig, wie sich nicht ein Politiker aufregt darüber. Dass der ganze Einsatz durch den amerikanischen Geheimdienst, der mit seinen Bargeldlieferungen die Korruption im eh schon anfälligen Afghanistan noch anheizte, ver.rscht wurde, der Aufbau einer stabilen Zivilgesellschaft direkt torpediert. Was zur Folge hat, dass Afghanistan weit davon entfernt ist, für seine eigene Sicherheit selbst zu sorgen. Das war doch das erklärte Kriegsziel, das Mantra, das Kanzlerin, Verteidigungsminister, Aussenminister stets runtergebetet haben. Dieses Ziel haben die Amis mit ihrer Korruptionsfütterung zunichte gemacht. Den deutschen Afghanistaneinsatz somit endgültig zur Farce. Aber die Ver.rschten regen sich nicht auf darüber. Sie tun so, als sei das normal. Ja nicht nur das, der Verteidigungsminister will jetzt sogar amerikanische Todesdrohnen anschaffen, einzig mit der Begründung, die Erfahrungen aus dem Afghanistan-Einsatz hätten die Nützlichkeit derselben erwiesen. Wozu er die einsetzen will, das konnte er bis heute nicht erklären. Und die Waffenexportnärrin von Kanzlerin, die kann das offenbar auch nicht, die doch bei solchen Selbstver.rschungs.anschaffungen das letzte Wort hat. Wollen denn Kanzlerin und Verteidigungsminister die Bundeswehr noch in weitere solche Ver.rschungseinsätze schicken? Wen sollen die amerikanischen Todesdrohnen in deutschen Händen killen? Geht es nicht viel mehr darum, eingefahrene Geschäftsbeziehungen, die immer reibungslos funktioniert haben, weiter zu bedienen und Kanzlerin und Verteidigungsminister sind nur die Strohpuppen obenauf? Allerdings geraten diese Geschäftsbeziehungen in Gefahr – und was drohte in diesem Falle der Kanzlerin und dem Verteidigungsminister? -, wenn das Terrorgespenst sich als hausgemacht entpuppt, wie jetzt Berichte über das Oktoberfestattentat vermuten lassen. Warum regt sich kein Politiker darüber auf? Warum äussert sich keiner, dass der Sache mit Nachdruck nachgegangen werden müsse? Was, wenn der Terror seinen Schrecken verlöre und nicht beängstigender würde als die Autobahn? Was wenn diese Feindbildmaler entlarvt werden, als das, was sie sind: kleinkarierte Gschaftlhuber, die für primitive Eigeninteressen Geld von der Allgemeinheit abzocken wollen? Und solche Interessen will der Verteidigungsminister unter dem Schutze der Kanzlerin mit dem Kauf von Todesdrohnen gefällig bedienen? Ist er hier wirklich Herr seiner Handlungen, die Kanzlerin Herrin ihres Duldens?

30.04.2013 

Gr.sse Ver.rsche meint : Gr.sse Ver.rsche des M.ncher L.sers d.rch das M.nchner Ob.rl.ndesgericht. Das M.nchner Ob.rl.ndesgericht bevormundet den Münchner Zeitungsleser, nimmt ihm die Chance auf demokratische Meinungsbildung beim längst schon beschmutzten NSU-Prozess. Das Gericht meint, man solle sich endlich auf den Prozess konzentrieren. Aber das Gericht hat mit seinem Schiss vor einer Revision wegen des Zulassungsverfahrens für die Journalisten die ganze Misere erst hervorgebracht. Das Gericht hält offenbar das Zulassungsverfahren für prozesswesentlich und widerspricht sich selbst, wenn es die Kritik am Zulassungsverfahren zum Verstummen bringen will. Bevormundet stattdessen den Münchner Zeitungsleser dramatisch. In München sind zwei der Morde passiert. In München wird die Sache verhandelt. Erhöhtes Interesse des Münchner Lesers also. Aber dieser wird sich eine Meinung über den Prozess einzig aus der Bild-Zeitung machen können. Das ist für den gewöhnlichen Nicht-Bild-Leser ärgerlich, das ist als ob er eins vor die Fresse kriege. In allen anderen Zeitungen, tz, AZ, SZ, Münchner Merkur und FAZ, die in den Zeitungskästen bereit liegen, wird er uniforme Agenturberichte finden. Er kann also nicht vergleichen, er wird massiv in seiner demokratischen Meinungsbildung über dieses Gerichtsverfahren behindert. Gr.sse Ver.rsche aber auch des d.tschen B.ndest.ges und der d.tschen B.ndesw.hr durch die Amis. Der Bundestag hat die Soldaten an den Hindukusch geschickt, um dort Demokratie und Freiheit und Mädchenschulen zu ermöglichen, hat eigene Soldaten und unschuldige Afghanen für den angeblich guten Zweck in den Tod geschickt. Gr.sse. Ver.rsche aber durch die Amis, die, was sie an den Iranern massiv kritisiert haben, mit Geldsäcken die Korruption zu füttern und damit die demokratischen Bemühungen zu unterminieren, selbst in ungeahntem Masse praktiziert haben. Der ganz Bundeswehreinsatz umsonst. Gr.sse Ver.rsche möglicherweise auch in der Vergangenheit, auch durch Geheimdienste beim Oktoberfestattentat und weiteren Anschlägen in Europa, wenn es stimmen sollte, dass dahinter der CIA gesteckt hat. Jeder künftige Anschlag muss also sofort immer auch unter dem Aspekt gesehen werden, dass Geheimdienste dahinter stecken, die ganz andere Ziele verfolgen, nämlich un- und antidemokratische. Und welche Ziele verf.lgt das M.nchner Ob.rl.ndesgericht?

29.04.2013 

Lus Tigea Kademie meint : Eine lustige Akademie ist das. Sie nennen sich Akademie. Sie tragen statt eines Smokings das Schwänzchen „e.V.“, will heissen: eingetragener Verein. Der Verein ist eine Interessenvertretung einer nicht ganz so akademischen Branche wie der Titel suggeriert. Der Verein möchte ein Massenverein werden. Jeder, der zahlt, ist willkommen. Der Verein, der sich Akademie nennt, setzt auf Masse und nicht auf Intellekt oder auf geistige oder künstlerische Qualität, sonst müsste es um die Kunst, um die es geht, bei den über 1400 Mitgliedern des Vereins doch besser bestellt sein. Die Masse soll's richten. Jeder kann Mitglied werden. Das Verfahren liegt im Dunkeln. Es heisst, Empfehlung eines anderen Mitgliedes genüge. Doch die Akademie scheut die Öffentlichkeit. Sie hält unter Verschluss, über welche Empfehlungskanäle jemand Mitglied geworden ist. Diese Akademie hat sich die Verteilung des masslos hoch dotierten staatlichen Preises für ihre Branche unter den Nagel gerissen. Den verteilt sie vornehmlich unter ihre eigenen Mitglieder. Wer das ist, das wird durch geheime Abstimmung ermittelt. Also auch hier ein Verfahren, was die Offenheit, den öffentlichen Austausch von Argumenten scheut. Obwohl die Akademie im kulturellen Bereich anzusiedeln ist. Diese Akademie hat nun als eines ihrer wenigen politischen Lebenszeichen jüngst lauthals verkündet, sie wünsche eine Debatte im Lande über ihr Fach und vor allem mehr Geld. Mehr Gage. Sie bräuchte das, sonst könnten ihre Mitglieder keine sinnvollen kulturellen Produkte herstellen. Und jetzt kommt es, was diese Akademie so lustig erscheinen lässt, ihren privaten Preis, den Staatspreis also, den sie als privater Verein verteilt, hat sie dieses Jahr einer Low-Budget-Produktion zugesprochen und hat das superteure Konkurrenz-Produkt, das das von der Akademie geforderte Privileg des vielen Geldes genossen hat, alt ausschauen lassen. Da stellt sich die Frage, wieso plärren die nach mehr Geld, wenn sie doch einen Film – ja es handelt sich hier um die Filmakademie, die sich so lustig widersprüchlich verhält -, der lediglich 300'000 Euro gekostet hat, mit jeder Menge Preisen auszeichnet, damit also die Low-Budget-Produktion als erstrebenswert und vorbildlich darstellt, warum schreit sie denn, die Akademie, nach mehr Geld, wenn mit mehr Geld offenbar nur weniger zu erreichen ist. Mit den weit über 300 Millionen Euro Filmförderung im Lande liessen sich nach Akademie-Logik 1'000 Siegerfilme herstellen. Warum plärren die nach mehr Geld? Worum geht es diesen Vereinsmitgliedern eigentlich? Merken sie nicht, wie wenig öffentliche Resonanz ihr Preis hat? Und fragen sie sich nicht, woran das liegt? Verständlich dass die Künstler sich gelegentlich feiern wollen, auch wenn die Produkte beklagenswert sind, sie hängen sich mit ihrem Schweiss, ihrem Atem, ihren Muskeln und gelegentlich sogar mit ihrem Geist rein. Sie müssen feiern. Aber muss das mit diesem staatlichen Pomp so verlogen aufgeplustert werden? Die Ausrede heisst einmal mehr, es sei ein schlechter Jahrgang. Die schlechten Jahrgänge häufen sich in letzter Zeit verdächtig. Könnte das nicht vielleicht strukturbedingt sein? Oder könnte es gar daran liegen, dass die Akademie die Debatte, die sie fordert, faktisch jeweils wieder abwürgt, weil sie es lieber lustig haben will statt die Bürde eines ernst zu nehmenden gesellschaftlichen Faktors auf sich zu nehmen?

28.04.2013 

Deutsch Demokratischer Filmpreis meint : Einen merkwürdigen Begriff von deutsch demokratischer Kultur verbreitet unser Kulturstaatsminister Neumann. Er verteidigt die missgeburtige Konstruktion zur Ermittlung der Empfänger des Preisgeldes des millionenschwer dotierten deutschen Filmpreises, der durch eine Interessenvereinigung potentieller Empfänger dieses Preises in geheimer Abstimmung gewählt wird, die Abstimmung sei ja demokratisch und deshalb könne das missgeburtige Konstrukt kein missgeburtiges Konstrukt sein. Einen merkwürdigen Begriff von Kulturdemokratie praktiziert dieser Kulturstaatsminister. Er bringt vielleicht ein paar Dinge durcheinander. Kultur selbst ist nicht demokratisch, sie entsteht nicht demokratisch, sie ist erst recht nicht parteidemokratisch. Was aber in der Demokratie gewählt werden kann und zwar egal ob in geheimer oder offener Abstimmung, das sind Parteien, resp. deren Vertreter. Man wählt Farben, Rot oder Grün oder Gelb oder Schwarz oder Pink oder Grau, oder Richtungen, Links, Rechts. Kunst kann man aber nicht wählen. Kunst entsteht niemals in einem demokratischen Prozess. Kunst entsteht vielleicht als Produkt harter Auseinandersetzung eines oder mehrerer Individuen, welche hoffentlich in einer demokratischen Gesellschaft die Freiheit haben, ihre Konflikte und Weltsichten auszudrücken, nie aber entsteht Kunst als Folge eines demokratischen Prozesses. Kunst soll zwar das Selbstgefühl des Individuums bestätigen oder befördern, soll sensibilisieren, soll durchaus dazu beitragen, dass Menschen zu Demokratie im politischen Bereich fähig sind. Im politischen Bereich (auch der Kunst) muss Diskussion möglich sein. Das ist Demokratie. Im Herstellungsprozess von Kunst wäre Demokratie desaströs. In der Ehrung von Kunst, in der Auszeichnung von Kunst ist eine geheime Wahldemokratie, zudem noch von einem Massengremium prinzipiell Begünstigter ein Absurdum. Es soll ruhig Publikumspreise geben. Das muss nicht schlecht sein. Und es soll auch Branchenpreise geben. Aber ein staatlicher Preis eines demokratischen Landes, der durch eine geheime Abstimmung von Leuten, die zum Teil die Filme gar nicht gesehen haben und die noch dazu zum potentiellen Empfängerkreis des Preises zählen, der also ohne öffentliche Auseinandersetzung, was Kunst ja durchaus provozieren soll, um die Demokratie lebendig zu erhalten, ausbaldowert wird, das als demokratischen Prozess zu bezeichnen und damit die Legitimation einer Fehlkonstruktion begründen zu wollen, das ist ungefähr so erhellend, als würde sich der Kulturstaatsminister zur Zeremonie der Verleihung einen Halloween-Kürbis über den Kopf ziehen und behaupten, es sei ja nicht Fasching. Wenn ein Kulturstaatsminister dieses demokratische Verfahren als Legitimation dafür anführt, dass dieser Preis der Öffentlichkeit sozusagen abseits und ausserhalb öffentlicher Auseinandersetzung vergeben wird, so gedeihen doch Zweifel an der Geeignetheit dieses Funktionärs für so eine wichtige, kulturelle Position, zeigt ein defizitäres Verständnis des Verhältnisses von Kunst und Demokratie, deutet auf eine mangelnde Differenzierung zwischen den Prozessen zur Herstellung der Kunst und den Prozessen der öffentlichen Auseinandersetzung um Kunst oder wie hier ums Kino. Wenn in einem Land über 300 Millionen Euro zur Förderung einer Nischenkultur verpulvert werden, und dabei nur eine marode Filmkultur gedeiht, so wundern solche mediokren geistigen Kapriolen an einer Spitzenposition nicht. Wer zwar gschaftelig genug ist, um Geld bereitzustellen, was durch die Vergabemodi der Subvention vor allem den Untertanengeist im Filmland nährt und dabei die Vielfalt killt, der muss auftrumpfen, wenn er irgendwo noch ein Eckchen Deutsche Demokratie findet, und sei das vollkommen aus dem gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang gerissen.

27.04.2013 

GI FTG AS meint : Merkwürdiger News-Weg für Giftgasangriffe in Syrien. Entweder gibt’s hier eine Nachrichtenmauschelei oder es handelt sich um konstruierte Fake-Nachrichten. Normalerweise würde doch, wenn Assad Chemiewaffen gegen seine Gegner einsetzte, die Nachricht sofort brandheiss von den Gegnern mit Bildern von den Opfern um die Welt geschickt, die Medien würden sich drauf stürzen oder wenn sie unsicher wären würden sie es zumindest bringen müssen, als Info darüber, dass die Opposition in Syrien das behaupte. Wie damals die Nachricht über Halabscha um die Welt ging. Und die Opposition in Syrien ist gut genug an die Nachrichtenkanäle angebunden, so dass sie so eine Nachricht sofort einspeisen würde, womöglich mit Bildern. Aber so etwas ist zumindest beim Nachrichtenendverbraucher in Deutschland so nicht angekommen (wobei davon auszugehen ist, dass eine solche Nachricht wohl von allen deutschen Zeitungen, grösser oder kleiner, mit oder ohne Vorbehalt, weitergegeben würde; da es sich beim Nahen Osten um ein Pulverfass handelt und da der Einsatz von Chemiewaffen ein weiterer Funken bedeuten könnte, der das Fass zur unkontrollierten Explosion bringen könnte). Dem war aber nicht so. Irgendwann war zu lesen, Israel behaupte, in Syrien würden Chemiewaffen eingesetzt. Dann waren es die USA, die das behaupteten. Und jetzt erst, Tage später ist irgendwo im Kleingedruckten zu lesen, in Syrien würden sich Opposition und Regierung gegenseitig vorwerfen, Chemiewaffen, die Rede ist von Sarin, eingesetzt zu haben. Merkwürdig. Merkwürdig. Man erinnert sich an Irak und die Behauptung der atomaren Bedrohung, die vor dort ausginge. Und die schrecklichen Konsequenzen. Israel drängt mit dem Vorschieben der Behauptung, in Syrien würde Giftgas einsetzt zu einem Eingreifen der USA. Hätten diese in diesem Fall im Gegensatz zum vom Zaun gebrochenen Irakkrieg ein Konzept für Syrien für die Zeit nach dem Angriff? Oder sollen jetzt aus purer Panik heraus wieder kopflos noch mehr mörderische Aktionen in Gang gesetzt werden? Gut zu hören, dass Obama wenig Lust auf ein kriegerisches Engagement habe. Aber auch in den USA scheint es Kreise zu geben, denen die Lust an Kriegen noch nicht vergangen ist trotz der peinlichen Pleiten in Irak und in Afghanistan. Was wird aus Syrien, diesem wunderschönen, geschichtsträchtigen Land? Das dürfte den Grossmächten letztlich wurst sein, solange es deren Spiele nicht stört, solange es nicht selbst ein selbständiger, anspruchsvoller, fordernder Mitspieler in ihrem Konzert werden will. Aber der merkwürdige News-Weg über angebliche Giftgasangriffe, die von Israel und den USA als die Rote Linie zur Einmischung konstruiert wurde, lässt eher vermuten, dass die ziemlich irritiert sind über das Patt in Syrien, und ihre Bereitschaft wächst, sich auch dort noch eine blutige Nase zu holen.

26.04.2013 

Tölpelhafter Staat meint : Besonders tölpelhaft agieren die USA jetzt hinsichtlich der Folter, die sie gegen Terrorverdächtige anwenden und angewandt haben: indem sie die Folter zum Staatsgeheimnis erklären – wobei eh schon alle Welt über die schändlichen Praktiken Bescheid weiss, welche durchaus flankierend von vielen anderen Staaten unterstützt wurden, beispielsweise durch Landerechte für Illegal Renditions durch Deutschland. Jetzt aber heisst es, die Gefangenen dürften in den merkwürdigen Guantanamo-Prozessen, die jeder Rechtsstaatlichkeit Hohn sprechen, nicht über die Folter reden, die sie erlitten haben, weil diese ein Staatsgeheimnis sei. Die Tölpelhaftigkeit dieser Argumente machen nun die Verteidiger der Angeklagten offenbar, indem sie sagen, wenn diese Methoden so geheim seien, dann hätte der Staat diese den Gefangenen nicht preisgeben müssen. Nicolas Richters Text darüber überschreibt die SZ heute immerhin auf der ersten Seite als „Betriebsgeheimnis“. Tölpelhafter geht’s nicht als die Topgeheimnisse des Staates an seine ärgsten Gegner preiszugeben. Die USA verraten Staatsgeheimnisse an Al Quaida, an die Taliban. Herr Obama, Herr Obama, welchem Staatswesen stehen Sie vor? Wie tölpelhaft muss so ein Staat sein, der zehn Jahre lang seine geheimsten Methoden seinen Feinden preisgibt und schockiert tut, dass dieser Terror nach zehn Jahren blutigen (und wie sich allmählich abzeichnet: tölpelhaften) Krieges dagegen nicht nachlässt, ja dass dieser jetzt sogar wieder im eigenen Land aufflammt, und Boston war garantiert erst der Anfang. Eigentlich sollte sich dieser Staat über seine eigene Tölpelhaftigkeit im Kampf gegen den Terror wundern, die jetzt in diesem Prozess endlich spruchreif und greifbar geworden ist, wobei die allergrösste der Tölpelhaftigkeiten, die öffentlich plausibel zu formulieren sich offenbar noch keiner traut, wohl die ist, den Terror mit Krieg zu bekämpfen und mit Aushöhlung der Demokratie. Ist es zwingend, dass so ein grosses Staatswesen wie die USA in solchen Dingen tölpelhaft agiert? Antiterrorkrieg heisst im Rückblick nach zehn Jahren inzwischen: den Terror mit tölpelhaften Methoden am Leben erhalten haben, ihm solide Nahrung gegeben haben. Aber dann soll sich bittschön keiner drüber aufregen, wenn der Terror sich wieder meldet. Über Autounfälle regt sich ja ausser den Betroffenen auch keiner auf. Weil den Menschen der Zusammenhang zwischen Autofahren und Lebensgefahr bekannt ist. Beim Terror tun sie alle so, als sei ihnen die Tölpelhaftigkeit bei dessen Bekämpfung, der Zusammenhang, dass die aktuellen Methoden zur Bekämpfung des Terrors diesen schüren, noch gar nicht aufgefallen. Sonst könnte man ja cool reagieren und bräuchte nicht seitenweise aufgeregte Zeilen drucken, zu schweigen von den gehirnlich schlecht Sauerstoffversorgten, die sofort den Ruf nach mehr antidemokratischer Überwachung erschallen lassen.

25.04.2013 

Wir Wollen Kohle meint : Wir wollen Kohle. Wir wollen. Kohle. Wir wollen Kohle. Das ist hier so ein mächtiger Geldhaufen, von dem beanspruchen wir Kohle. Massig Kohle. Wir wollen Kohle. Wir wollen Kohle. Wir wollen Kohle. - Die das angesichts von weit über 7 Milliarden Gebührengeldern der öffentlich-rechtlichen Sender unisono fürs Kino fordern, das sind die Produzenten-Allianz, der Schauspieler-Verband, die Kamera- und Drehbuchgilden, die Deutsche Filmakademie, die AG Doc sowie die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft. So zu lesen heute in der SZ, zwar im Feuilleton, geschrieben aber von Christopher Keil, der doch vor allem auf der Medienseite geschrieben hat, und nicht zu lesen auf der heutigen Filmseite. Warum setzt die SZ so eine elementar das Kino betreffende Forderung nicht auf die Filmseite? Hat die Filmredaktion das Kommuniqué, das wie Keil schreibt der SZ vorliege, nicht in die Hände bekommen? Kaum zu erwarten. Das führt doch zu Spekulationen, warum so ein genuines Kinothema von der Filmredaktion nicht für wichtig genug erachtet wird, von ihr selbst behandelt zu werden. Nicht von der Hand zu weisen wäre sicher die Vermutung, dass sich die Filmredaktion gesagt hat, Leute, liebe deutsche Filmleute, liebe deutsche Filmemacher, lest erst mal die Thesen von Alain Posener zum geförderten deutschen Kino, die er anlässlich einer kürzlichen Anhörung im Bundestag zur Filmförderung in der Zeitung „die Welt“ geäussert hat – wir denken ja gar nicht viel anders. Wir haben Posener auch keineswegs widersprochen. Und wisst Ihr, liebe Filmleute, wieso? Weil wir der Meinung sind, Ihr sollt erst mal gscheite Filme machen, Filme, die nicht billige tv-hafte schnell-schnell Adaptionen von literarischen Erfolgen sind, Filme, die nicht soziale oder Tumor- oder Altersthemen krude und ohne auf die Menschen zu schauen wie Seminararbeiten vorlegen, bedröppelte Nazizeit- und RAF-Vergangenheitsaufarbeitungsfilme oder Filme, die nichts taugen, weil Routine-Fernsehstars die sich der Tragweite einer Kinorolle überhaupt nicht bewusst sind, so kinohaft gar nichts zu erzählen haben; überhaupt, warum macht Ihr vor allem Filme, die sich um die elementarsten Gesetze universellen Erzählens so einen Dreck kümmern? – weil es Euch doch gar nicht um den Erfolg an der Kinokasse geht! Euch interessieren nur die Fördergelder und eben, wie akut vernehmbar, die Fernsehgelder. Weil ihr Kino nicht als ein Geschäft begreift, das auch international erfolgreich sein können muss. Weil Ihr Kino als eine Devotionalie an die Funktionäre von Filmförderung und die Redakteure des Fernsehens begreift und darum überhaupt nicht auf die Menschen schaut, auf die, die zuschauen sollen noch auf die, die in Euren Filmen vorkommen. Nehmt Euch ein Beispiel an „Iron Man 3“, wie diese Produzenten den Stoff und die einzelnen Figuren sorgfältig auf Konflikte hin abklopfen, sorgfältig darauf achten, dass auch der gewöhnliche Zuschauer, der die Comics nicht kennt, sich darin erkennen kann, und das womöglich weltweit, und was für ein aufregend unterhaltsamer Film dabei herauskommen kann! Nein, ein solches Erfolgskino wollt Ihr offenbar gar nicht machen. Also kapieren wir nicht, warum wir Eure Forderung nach noch mehr Geld, und so eine Forderung ist nun nicht gerade das Non Plus Ultra an Kreativität, nicht zu unterstützen gedenken. Was hat doch Steven Soderbergh erst gestern in unserer Zeitung gesagt, dass es nicht darum gehen könne, noch Millionen zu kriegen, nur um eine bestimmte Kamera zu haben (oder so ähnlich). Was doch nichts anderes bedeutet, die Geschichte, das Erzählen ist das A und das O des Kinos; das darf nicht vom Geld abhängen. Macht also Ihr lieben Leute erst mal ein Kino, worin das Publikum sich erkennen kann und was wir gerne schauen und begeistert besprechen werden, dann, das garantieren wir Euch, wird das Fernsehen nicht darauf verzichten wollen, Eure Produkte für die beste Sendezeit zu kaufen! Machts Euch attraktiv und jammert nicht rum – was erweckt das für einen miserablen Eindruck von einer Kinokultur!

24.04.2013 

Heutekr Achen meint : Heute krachen diverse Schlagzeilen aufeinander. Der FC Bayern böllert Barca zusammen und zeigt damit, dass offenbar ein Präsident mit negativen Steuerschlagzeilen, der sogar die Wiederwahl der Bundesregierung und auch der bayerischen Landesregierung gefährden kann, auf das Spiel überhaupt keinen Einfluss hat. Die Frage, wie wichtig so ein Präsident überhaupt sei, darf ruhig gestellt werden. Was ist wichtiger im Sport, das Spiel und die Spieler oder die Funktionäre? Parallele dazu beim Deutschen Film, ob da die Funktionäre und die Vereinsmeier der deutschen Filmakademie das A und O sind, was zu befürchten ist, oder ob der Film und die Filmemacher den Ton angeben? Ferner krachen aufeinander die Meldungen, dass Apple 100 Millionen Euro an die Aktionäre auszahlt, während Dieter Hildebrandt putzmunter, hellwach und keck beim tollen Flagshipstore an der Rosenstrasse in München mit seinem Störsender vorbeischaut und den Herrschaften eine symbolische Urkunde mit der Verleihung der russischen Ehrenbürgerschaft überreicht „für besonders findiges Schlupfen in Löcher des Steuerrechts“ und damit klar macht, dass auch Apple, der tolle Laden, nichts anderes ist als ein kleiner mickriger Dieb am Allgemeingut durch mangelnden Anstand in Steuerdingen und ein lächerlicher Umverteiler von Geldern an Aktionäre. Ferner krachen in der müden, ermüdenden, nimmer-endenden Eurorettungserlahmung die Sparposition der Bundesregierung (die wiederum knallig auf ihre eigene Sparunfähigkeit kracht, nämlich es in Zeiten grössten Wohlstandes und höchster Steuereinnahmen nicht geschafft zu haben, den Schuldenberg endlich zu reduzieren, statt ihn ständig weiter zu erhöhen) auf die Brüsseler Position des Kommissionspräsidenten, dem die Sparposition auf Druck darbender Mittelmeerländer zum Halse raus hängt. Hier wird das Wundermittel gesucht, ohne zusätzliche Schulden Arbeitsplätze zu schaffen. Und in München kracht zwar nicht aufeinander, aber folgt aufeinander in der Sendlinger Strasse, Ort Hofstatt, hier findet eine unschöne Sukzession statt; früher residierte in den Gebäulichkeiten kritischer Geist der Süddeutschen Zeitung (wobei auch bei diesem Begriff oft und merkwürdig Kritik und Inserentenabhängigkeit aufeinander krachen) jetzt ziehen mit Trommeln und Fanfaren die neuen Flagshipstores der Marken ein; die Religion des Brandings feiert ein Hochamt; nicht ungern sind es Firmen, siehe weiter oben, wie Apple: die hier das Geld aus den Konsumenten saugen, ihnen dafür ein Stück Glaube von Teilhabe an öd aufgeplustertem Markenfeeling bieten, die Gewinne aber möglichst unversteuert ausser Landes schaffen. Man sollte hier mit kleinen Infotafeln am Ladeneingang Transparenz über das Steuerverhalten solcher Flagshipstores einführen. Wenn Sie hier kaufen, werden in Deutschland nur die Umsatzsteuer abgeführt; mit allem übrigen Gewinn, werden Sie die Demokratiereduktionsbemühungen von Herrn Putin oder den Drohnenkrieg von Herrn Obama unterstützen.

23.04.2013 

Wa Wa Si meint : WaffenWahnSinn. Die Amerikaner liefern Waffen und Rüstungssystem in den Nahen Osten als gälte es einen Krieg gegen den Rest der Welt in Gang zu setzen. Einen Teil an die Feinde der Israelis und die stärkeren Waffen an die Israelis selber. So setzt man Mechanismen in Gang, so bereitet man Kriege vor. Als wäre der Nahe Osten nicht schon explosiv genug. Als wäre der Krieg in Irak nicht eine Riesenpleite, ein Riesenverbrechen, ein Menetekel für Amerika gewesen. Als hätte es kein Boston gegeben (da braucht es auch nicht all zu viel gesunden Menschenverstand, um auch das als eine Folge von Kriegen zu erkennen). Denn auch in Nah Ost wird ein Einzelner eines nicht allzu fernen Tages an einer sensiblen Stelle ein Bömbchen hochgehen lassen und die ganze Maschinerie, die jetzt lauter rational handelnde Menschen, wie sie sich selbst vermutlich sehen, in Position bringen, mit ihren vernichtenden Folgen explodieren. Als hätte es keine Weltkriege gegeben. Waffen schaffen keine Hoffnung. Gescheiter täten sie, sowohl die Amis als auch ihre Kunden, die Gelder in Projekte stecken, die Hoffnung schaffen für die Menschen in der Region. Waffen schaffen keine Zukunft. Waffen schaffen keine Hoffnung. Waffen schaffen kein Vertrauen. Waffen zocken lediglich ab und unterstützen aggressives Verhalten. Milliarden, die hier wieder verkackt werden. Man kann die Politiker und Geschäftsleute, die solche Aktionen unternehmen und daran noch verdienen gar nicht mehr richtig ernst nehmen. Sie treten aber auf, als seien sie seriös. Haben seriöse Geschäftsmannverhalten (Waffen dürfte nach wie vor eine Männerdomäne sein; aller Waffenexportnarretei der deutschen Bundeskanzlerin zum Trotz). Sollen diese Waffenhändler und alle am Zustandekommen und der Durchführung solcher Rüstungslieferungen Beteiligten doch ganz genau sagen, was der Zukunftsvalue von ihrem Handeln sei. Der Hoffnungsvalue ist doch einzig der, dass sich nichts ändern wird, dass die Herrschenden ihre Positionen, ob demokratisch oder nicht, halten werden, dass Veränderungen nur mit Waffengewalt möglich sein werden. Das ist doch die Message solcher Transaktionen. Gut, in den Herstellerländern und im Transportgewerbe schaffen sie Arbeitsplätze. Aber es sind Zukunftsvernichtungsarbeitsplätze. Ihre Verteidiger sagen, diese Rüstungsexporte garantierten Sicherheit. Es ist nur die Sicherheit, dass sich nichts verändert. Es ist nur die Sicherheit, dass es keine Hoffnung gibt. Es ist nur die Sicherheit, dass Veränderung nur mit Waffengewalt möglich wird. Deshalb sind diese Rüstungslieferungen Taten von Wahnsinnigen. Die Bomber von Boston waren lediglich kaputte Menschen ohne Hoffnung, ohne Zukunft.

22.04.2013 

Loch Hoe Ness meint : What a mess with Hoe Ness! Loch Ness und Hoe Ness. Welch leckeres Festmahl bereitet Hoe Ness nun der Opposition im Bund und in Bayern, die gegen das Steuerabkommen mit der Schweiz waren und es auch verhindert haben. Denn hätten sie es nicht getan, wäre nie die Mess aus Loch Hoe Ness geworden. Hätten seine Millionen in Ruhe und ungestört im Stillen wirken können. Und die Moral an der Spitze des FC Bayern und bei der Regierung, der Kanzlerin, dem Finanzminister wäre intakt geblieben. Jetzt aber ist es direkt eine Volksgaudi, Bilder von Hoe Ness mit der Kanzlerin, mit dem Finanzminister, mit dem bayerischen Ministerpräsidenten aus den leicht zugänglichen Archiven zu holen. Die Moralzitate des Unmoralisten Hoe Ness zu erinnern. Ein Kartenhaus bricht in sich zusammen. Jeder der das Steuerabkommen mit der Schweiz, das der Finanzminister ausgeheckt hat, unterstützte, wird jetzt dastehen als Promotor und Schützer von Unmoralisten, von Steuerbetrügern. Der Finanzminister, der bayerische Ministerpräsident, die Kanzlerin, alle die für dieses Steuerabkommen waren, stecken wohl unter einer Decke mit Steuerbetrügern, das zu vermuten ist jetzt nicht mehr von der Hand zu weisen. Das kann lustig werden dieses Jahr auf die Wahlen hin. Wie viele Promis noch als Steuerbetrüger geoutet werden. Einiges scheint bereits im Gange zu sein. Freut Euch auf die Bilderstrecken, die die Kanzlerin, den Finanzminister, den bayerischen Ministerpräsidenten ein Herz und eine Seele und strahlend Seit an Seit mit Steuerbetrügern zeigen werden. Es wird aufregend in den nächsten Monaten. Denn nicht umsonst werden sich diese Politiker für das Steuerbetrügerschutzabkommen mit der Schweiz eingesetzt haben. Das ist die Stunde der Opposition, die teils schon scharf giftet. Ob sie ihren Vorteil diesmal nutzen kann? Und dass ein Fussballclub, der von so aufwühlendem Skandal eingehüllt ist, seine Siegesserie noch fortsetzen kann, ist kaum vorstellbar; denn kein Mensch ist unempfindlich gegen solche Debatte. Das muss gerade für die Fussballer des Vereins ein Schlag ins Gesicht sein, wenn die Werte, die ihr oberster Chef laut gepredigt hat, und die offenbar den aktuellen Ausnahmeerfolg mit ermöglicht haben, plötzlich als von diesem Chef mit Füssen getreten dastehen. Da schauen sie erstarrt in das Loch Hoe Ness und der Sieg geht flöten.

21.04.2013 

Loslos Oslosl Sloslo meint : Auf los geht’s los, aber nicht los, sonder Los. Nicht der Windhund hat jetzt das sichere Los. Nein, der Windhund vom ersten Verfahren muss diesmal vielleicht draussen bleiben. Draussen vor der Tür. Es geht um die immer peinlichere Posse um das Verfahren für die Zulassung der Medien zum NSU-Prozess in München. Nachdem der Richter, der offenbar nicht checkt, dass es noch eine Welt ausserhalb seines selbstherrlichen Gerichtsbiotopes gibt, vom Bundesverfassungsgericht eine saftige Abwatschung erhalten hat, dass nämlich das Windhundprinzip zu Verteilung der viel zu wenig Medienplätze im Gericht juristisch nicht haltbar sei, weil es dem Gericht dadurch gelungen war, die Medien aus den Herkunftsländern der Opfer fernzuhalten, so hat sich dieser Richter jetzt für das nächste, höchst problematische Verfahren entschieden, welches neue, gravierende, antidemokratische Ungerechtigkeiten für die Chancengleichheit der Berichterstattung impliziert. Ein Verfahren, nach welchem es dem Richter möglicherweise gelingen wird, beispielsweise die SZ oder andere, überregionale, meinungsbildende Tageszeitungen auszuschliessen, was ihm vor allem hinsichtlich der SZ eine rechte Genugtuung sein dürfte, da diese allen voran diesem Richter in seiner problematischen Selbsteinigelung und paragraphenreiterischen Einmauerung auf die Pelle gerückt ist, ihn in seinem bequemen Winterschlaf hinsichtlich gesellschaftlich-medialer Realitäten unangenehm aufgeschreckt hat. Denn das neue Verfahren verteilt die Chancen verschiedener Medien gänzlich unterschiedlich. Für deutsche Tageszeitungen wird sie verschwindend gering, da ihre Anzahl in die Hunderten geht. Freie Journalisten erhalten überhaupt keine Chance mehr. Und es wird kein Unterschied gemacht zwischen zweifellos immer noch tonangebenden und die Meinungsbildung in Deutschland und dem Bild von Deutschland in der Welt beherrschenden Zeitungen wie SZ, FAZ, Welt, FR, taz und den unzähligen lokalen und regionalen Tageszeitungen unterschiedlicher Gewichtungen. Während Presseagenturen, die beispielsweise für den eingefleischten SZ-Leser eher ein Adabei-Leben führen, hier ganz wichtig wegkommen. Da dräut also konstanten Lesern der grossen Zeitungen Ungleichbehandlung und Konsternation durch das Gericht. Denn es ist nach wie vor das entscheidende Qualitätsmerkmal dieser Blätter, möglichst viele, exklusive Berichte und Recherche durch die eigenen Berichterstatter zu bringen. Was in Zeiten schwindender Inserateneinnahmen eh schon schwierig ist. Wenn sie jetzt von so einem Prozess ausgeschlossen sind, besonders ärgerlich wäre das speziell für die Münchner SZ, weil der Prozess direkt vor Ort stattfindet, so kann das ihr Image und ihr Geschäft schädigen und die eh schon schwierige wirtschaftliche Lage weiter benachteiligen. Der Richter ist dabei, mit diesem Verfahren einen neuen Tort zu begehen.

20.04.2013 

Ho R. Rorfa NT Asten meint : Heute darf Hubert Wetzel auf der Meinungsseite der SZ den Horrorfantasten und Angsteinjager geben. Er gibt zwar zu, dass er spekuliert, ganz ohne Zwang offenbar, wes Hintergrund die Täter von Boston seien. Er darf das Bild eines teuflischen Dschihad entwerfen, an einem Anti-Islam-Feindbild polieren, den radikalen Islam evozieren, mit der Idee einer internationalen Terrortruppe die Leser aufzuwühlen versuchen, den kriegerischen Akt beschwören. Dann immerhin redet er sich raus auf eventuell „zwei weitere gelangweilte, frustrierte Ego-Shooter-Halbwüchsige, die beschlossen haben, sich eine Knarre zu kaufen und es der Welt mal so richtig zu zeigen?“. Das macht er sich garantiert zu einfach. Denn den essentiellen Punkt, wo wirklich anzusetzen wäre, den blendet er aus, wenn er die beiden so schlicht in eine Ecke stellt. Nämlich dass Krieg, und die beiden waren kriegsgeschädigte Flüchtlinge, Menschen sehr kaputt machen kann. Dass die Mühen, solche Kriegsschäden an Menschen einigermassen zu heilen, enorm sind. Dass also Anstrengungen zur Kriegsvermeidung wahrscheinlich die effektivsten Mittel zur Vorbeugung gegen Terrorakte jeglicher Art wären. Wenn man es denn ernst meint. Wenn man denn nicht Freude an solchen Katastrophen hat. Amerika wähnt sich ja immer noch im Krieg gegen den Terror. Hat aber offenbar erstaunlich gelassen reagiert. Während die SZ sich noch verhält wie nach 9/11. Andererseits nährt die Todesdrohnenpolitik Obamas weiterhin weltweit den Hass gegen sein Land. Und wer Panzer nach Katar liefert, wie unsere Kanzlerin es offenbar geil findet, der unternimmt auch nicht unbedingt Schritte zu einer friedlicheren Welt. Wer weiss, welche Art von Terrorismus solche Machtdemonstrationen in einem nicht freiheitlichen Staat auslösen werden. Und wie die eines Tages womöglich auch auf unser Land zurückschlagen werden. Vor allem sind solche Taten von Einzeltätern, die sich allein von kriegerischen Stimmungen anstecken lassen, nie absehbar. Wobei die Waffengesetze der USA sowieso viel mehr Menschen zu Mördern und Massenmördern werden lassen, als der Terror Opfer fordert. Hubert Wetzel nützte der Menschheit wohl mehr, wenn er seine schreiberischen Energien gegen die Anschaffung von Todesdrohnen durch die Bundeskanzlerin und ihren Verteidigungsminister oder gegen die massiven Rüstungsexporte und Rüstungsexportsteigerungen der Bundesrepublik unter dieser Bundeskanzlerin einsetzte. Und gleichzeitig für noch mehr Integrationspolitik für Kriegsflüchtlinge im eigenen Lande werben täte; wenn es ihm denn erst wäre damit, gegen solche Taten vorzubeugen.

19.04.2013 

Deb Atte meint : Die Deutsche Filmakademie e.V. und viele andere Berufsorganisationen der Filmbranche haben sich neulich weltuntergangsmässig aufgeregt, weil Bettina Reitz vom BR angekündigt hat, das Engagement ihres Senders bei Kinoproduktionen zurückfahren zu wollen. Das löste einen Sturm der Entrüstung im Tümpel des subventionierten deutschen Filmes aus. Die Filmakademie forderte lauthals eine Debatte über das Kino in Deutschland, hat leider nicht realisiert, dass es einer These bedürfe, um eine Debatte in Gang zu setzen. Das hat Alain Posener jetzt dankenswerterweise für die Deutsche Filmakademie übernommen in der Welt vom 17. April (Rüdiger Suchsland hat sich dafür in artechock als Multiplikator eingebracht). Jetzt kann die Deutsche Filmakademie e.V. ihre Debatte haben und wir sind alle gespannt auf ihre Reaktion. Denn Alain Poseners Thesen dürften von ihr nicht unwidersprochen hingenommen werden, ansonsten sie selbst über ihre eigene Existenzberechtigung nachdenken müsste wegen ihrer Verbandelung mit der von Posener heftig kritisierten Subventionierung der deutschen Filmindustrie. Anlass für seine Thesen war eine Anhörung im Deutschen Bundestag zur geplanten Novellierung des Filmförderungsgesetzes. Dazu seien 14 „Sachverständige“ geladen gewesen „nicht etwa Leute, die etwas von der Sache verstehen, also wie man gute Filme macht oder Geld gewinnbringend einsetzt, Erfolgsregisseure oder Investmentbanker, sondern Lobbiysten, die kollektiv für die fortdauernde Misere des deutschen Films verantwortlich sind“. (Die SZ war bei der Veranstaltung wohl nicht zugegen, fand sie nicht der Berichterstattung wert oder kaut womöglich noch an einer allseitig verträglichen, zahnlosen Formulierung). Gleich die erste These Poseners hat es in sich: dass mit den etwa 200 Millionen Euro Gesamtsumme an Filmförderung gerade mal eine Folge der „Hobbit“-Trilogie produziert werde, aber in Deutschland kümmerten sich „sage und schreibe 24 Anstalten um die Verteilung dieser Gelder, mit Chefs und Vizechefs, PR-Leuten, Chefsekretärinnen und Reinigungskräften, Dienstreisen nach Hollywood, Venedig, Berlin, Hof und Oberhausen, Eröffnungsansprachen, Meetings, Business Lunches, dem ganzen Brimborium der Bürokratie halt. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Leute, die es in der wirklichen Welt nicht einmal zu Filmkritikern, geschweige denn Regisseuren gebracht hätten.“ Posener hat die Debatte eröffnet. Wie wird die Deutsche Filmakademie darauf reagieren? Wird sie sich melden? Prognose: auch diese Debatte wird in der subventionsüberdüngten deutschen Filmlandschaft sang-, klang- und gnadenlos verschwiegen und unterdrückt werden. Die Deutsche Filmakademie e.V. wird nicht mal Pieps dazu machen, denn geistig dürfte sie bereits tot sein, so wie Posener es vom deutschen Film (zu Recht!) behauptet, „dass er zu Tode gefördert wird“. Vielleicht wird es ja noch ein Röcheln geben. Bitte Ruhe im Saal! Wir möchten dieses Röcheln vernehmen. PS.: Dabei ist Posener auf die verheerenden gesamtgesellschaftlich-gesamtkulturellen Folgen einer solch filmischen Totförderung noch gar nicht eingegangen.

18.04.2013 

Street Words LXVII meint : Und dass seim Kind irgend ein Trumm übern Scheitel gezogen wird, das sieht er nicht ein. Und da sind die Kinder überfordert und da sind die anderen Kinder überfordert und da sind die Lehrer überfordert. Was mich am meisten angesprochen hatte witzigerweise war Modern Dance, aber in Linz, nicht in Wien. Aber man kann nie alles sagen. Am Donnerstag unsere vegane Kochaktion machen. Und überhaupt, die ganzen Nachrichten, muss man die anschauen. Auf jeden Fall, ich versuchs, ich hab schon mal Bescheid gegeben. Ja, das ist genau die Grenze, jetzt wo ich so stehe, sehe ichs, ja die Füsse wissens. Wenn ich verpenn oder vergess, Dich anzurufen, so heisst das doch nicht, dass ich kein Bock auf Dich hab, Dicker. Ich weiss nicht, was der Grund war, da tatsächlich so einen offenen Brief zu schreiben. Niemand von denen hat eine Hemmung, eine Kapuze zu tragen. Ich hab ihn mit dem Auto gejagt, die Schwuchtel. 40 Prozent der Koalas haben einen gespaltenen Busen. Nächster Halt Universität. Äh, so ne Waschanlage, so ne Golfballwaschanlage. Ob sie in Australien, in Neuseeland oder in München sind. Ich habe das nur installiert, weil Du heute morgen so schön gespielt hast und weil Du beim Frühstück geholfen hast. Er hat gesagt, 2013 gehe ich in die Rente. Das ist in der Nähe von Texas, 40 Km vom Flughafen. Sie haben Ihr Limit erreicht, diese Person wurde mehr als genug abgelichtet. Ab 70wird’s gfährli, sag i immer. Die spielen viel zu selten, um die Routine zu bekommen, die wir zum Beispiel haben. Als wir die Busfahrt nach Leipzig gemacht hatten, Leipzig hat ne wunderschöne Altstadt. Ganz schemenhaft die Berge.