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01.05.2011 | Maisch Ön meint : Im Mai wollen wirs jetzt einfach mal schön haben. Maischön. SchönMai. Wollen alles vergessen oder verdrängen, was so mistig ist auf dieser Welt. Wollen schnellstmöglich vergessen den Riesenradau, dem kaum zu entrinnen war, den Hysteriker auf aller Welt und ihre Profiteure um eine bescheuerte Hochzeit veranstalteten. Im Mai wollen wir vergessen, dass es böse Menschen gibt, die uns bös wollen, uns im Einzelnen oder uns als Gesellschaft, was noch viel böser ist, wir wollen die Terroristen und ihre Propagierer und Profitierer und Banker einfach vergessen. Schön wollen wirs haben in diesem Mai. In diesem Mai kündigen wir unsere Kundschaft als Kunden schlechter Nachrichten. In diesem Mai lassen wir Nachrichten, die uns Angst machen sollen, egal vor was, vor der Zukunft, vor Ausländern, vor angeblichen Terrrortypen, vor dem Alter oder vor Krankheit oder der Inflation einfach nicht an uns ran. Wer solche Nachrichten verbreitet, den irgnorieren wir nicht mal, im Mai. Im Mai wollen wir von Katastrophen nichts wissen. Katastrophen, die diesen Mai passieren, haben, was uns als Interessenten anlangt, Pech gehabt. Wir werden davon nichts wissen wollen. Solche Nachrichten kaufen wir nicht. Sie sollen keinen Nachrichtenwert haben. Auch Heiratskatastrohen nicht. Und auch dem Tod werden wir ganz gelassen begegegen. Er ist doch sowas von normal. Nicht normal ist doch unser heutiges Leben. Dieses aufgeregte, netzverbandelte, dieses scheffel-scheffel-scheffel Leben, dieses Leben in der Wohlstandsmaschinerie, die kaum mehr Platz für Menschlichkeit lässt. Die einem Humankorpus wie Deutschland beispielsweise eine jegliche Herzlichkeit für Flüchtlinge abhanden kommen lässt. Dem das Wohlstandskorsett die Humanität abschnürt. Das nur noch in Währungs- und Schuldenkategorien denkt. Ein Wohlstandskorsett, das eine absurde Fimförderung betreibt, die dem Film von Jahr zu Jahr mehr den Atem raubt, dessen Bedeutung von Jahr zu Jahr schwinden lässt, trotz aufgeblasenem Produktions- und Förderapparat – um keinen Geist herum. Aber den Mai lassen wir uns nun schon gar nicht durch Filme verderben. Dem Kino hat das Wohlstandskorsett endgültig den Saft vertrocknen lassen. Pulverisiertes Kino, das Hüsteln verursacht. So unsichtbar wie die Atomgefahr. Aber auch über die gravierenden Folgen von geistarmem Kino nachzudenken weigern wir uns im Mai. Der Mai soll schön sein. Und nicht nur der erste Maifeiertag. Jeder Tag im Mai soll ein Maifeiertag sein, ein Maifest. Den Mai feiern bei der Arbeit und zwischendrin auch. Maischön! SchönMai! Schönfestmai. Aber jetzad is da Mai a scho wieda fast vobai. |
29.04.2011 | Versöhnung Schockiert meint : Versöhnung schockiert. „Palästinensische Versöhnung schockiert Israel“, so titelt die SZ heute. Versöhnen und Schockieren, das zeigt sehr genau die Pervertierung der Werte, wie sie in Nahost herrscht und vom Westen seit Jahrzehnten mit Milliarden und Sanktionen und Militärsupport gestützt und aufrecht erhalten wird. Versöhnung ist bei uns ein positiv aufgeladener Begriff, es ist ein wünschenswerter Wert, es ist ein Akt, der Rivalitäten, Brutalitäten, Grausamkeiten hinter sich lässt. Es ist ein zutiefst christlicher Wert. Es ist ein Akt, der einen Kriegszustand beenden kann. Und das soll schockieren. Ganz schön pervers, nicht? Dumm gelaufen für den Westen, wenn mit so einer Versöhnung (der Palästinenser untereinander) seine seit Jahrzehnten gehätschelten Feindbildkonstellationen mit einem Mal zu erodieren beginnen (resp. eine Erosion, die seit dem arabischen Frühling mit dem Akt dieser Versöhnung seine Fahrt rasant beschleunigt). Wenn die Feindbildkonstellationen, mit der der Westen unter Unterdrückung seiner eigenen hehren moralischen Werte unendliche Brutalitäten Israels gegenüber den Palästinensern (jaa, jaa, wir vergesssen nicht, der Gerechtigkeit halber anzuführen, die Palästinenser sind auch keine Engel, sie haben Terroranschläge gemacht und Raketen abgefeuert, aber Streubomben und Phosphorbomben haben sie nicht abgeworfen und den Israelis haben sie auch nicht das Wasser abgegraben!) geduldet und gutheissen hat, also die moralische Perversion des Westens, kann jetzt hier augenfällig werden, falls er sich selbst auch schockiert geben sollte oder den Versöhnungsschock Israels gut finden und absegnen sollte. Er täte gut daran, schleunigst seine auf Verlogeneit aufgebaute einseitige Parteinahme für Israel zu klären, Israel, um dessen Freund zu bleiben, darauf aufmerksam machen, dass es sich jetzt bewegen müsse, jetzt, wo ein palästinensischer Staat unaufhaltsam näher rückt, jetzt wo die geheiligte Feindbildkonstellation zusammenbricht, dass das Entwicklungen sind, die irreversibel erscheinen, die der Westen nicht ungeschehen machen kann mit einem Weiterwiebisher, dass Israel mit diesem ewig-doofen Spiel, erst müssen die anderen sich bewegen, erst müssen die anderen uns anerkennen (obwohl Israel den neuen Staat auch nicht anerkennen will) aufzuhören und endlich an einer gemeinsamen Perspektive für alle Bewohner des Nahen Ostens zu arbeiten. Und der Westen täte gut daran, sich diesen demokratischen Entwicklungen gegenüber positiv einzustellen, denn langfristig ist allseitige Prosperität doch allen nur nützlich. Von Feindbildern hingegen profitieren immer nur undemokratische Cliquen und die Rüstungsindustrie. Dabei hat die Welt weissgottnicht andere Sorgen: saubere Energie, saubere Ernährung, Bildung. Und, ganz oben: Versöhnung. |
28.04.2011 | Feinsch Liff meint : Feinschliff, ein schönes Wort. Eher aus der Diamantenindustrie, der Augengläserindustrie. Jetzt hat ein Politiker diesen Begriff in Verbindung mit menschlichen Schicksalen gebraucht, in Verbindung mit Flüchtlingen, die unter Lebensgefahr und von den Schleusern finanziell ausgesaugt nach Europa fliehen wollen. Das reiche Europa. Der Politiker hat den Begriff nun zwar nicht direkt auf die Menschen angewandt. Er sprach von den Gesetzen, die diesen Menschen den Weg zu einem humanen Schicksal eröffnen, respektive verschliessen können Es ging dem Politiker wohl eher um letzteres, diesen gebeutelten Menschen mit einem Feinschliff an den Gesetzen den Zugang zu unserem Wohlstandskontinent noch mehr zu erschweren, wenn gar zu verunmöglichen oder sie mit anderen Worten noch mehr den Praktiken ruchloser Schlepper zu überlassen. Vielleicht fehlt dem Politiker einfach der nötige humanistische Feinschliff. Interessant ist überhaupt folgende Entwicklung: je reicher und wohlständiger eine Gesellschaft ist, desto mehr scheint sie sich vor Flüchtlingen zu fürchten. Desto weniger scheint sie bereit zu sein, mit den Ärmsten zu teilen. Desto herzloser scheint sie zu werden. Desto mehr muss sie absurde Begriffe in Menschlichkeitskomplexe einführen wie Feinschliff. Feinschliff setzt Feinstaub. Die Flüchtlinge dem Feinschliff eines ungeschliffenen Politikers aussetzen. Flüchtlinge haben kein Gesicht. Die SZ hatte am Wochenende einige von ihnen portraitiert, sie hat ihnen immerhin eine Geschichte gegeben. Und der kluge, gebildete, gut altersversorgte Politiker will ihnen jetzt einen Feinschliff verpassen. Einen Feinschliff von der Art, dass er sie von sich fernhalten kann. Dass er sich nicht weiter damit beschäftigen muss, dass die Ungleichgewichte auf der Welt womöglich schneller als ihm lieb sein kann, auch die Grundlage seiner Altersversogung auf die schiefe Ebene bringen können, dass er mit seinem Feinschliff womöglich gegen die eigenen Interessen argumentiert. Klar, Feinschliff ist auch eine sehr kurzsichtige Angelegenheit. Man muss sehr nah ran mit dem Auge an das, dem man den Feinschliff verpassen will. Da kann sich ein ganz eigenes Universum auftun, in dem Kleinigkeiten riesig werden und die Diskrepanz zwischen der eigenen kleinen Welt und einer anderen, unendlich kleineren oder grösseren Welt dem Betrachter plötzlich als geradezu absurd erscheint, wie in dem wunderschönen japanischen Anime ARRIETTY – die wundersame Welt der Borger, der sehr gut auf die Flüchtlingsproblematik hin angeschaut werden kann und in welchem so ein Feinschliff eines klugen Politikers schnell zum brutalen Hobel werden könnte. (Arrietty soll im Juni hier in die Kinos kommen) |
27.04.2011 | Was Wenn Demokratie meint : Was wenn in Syrien plötzlich die Demokratie ausbräche. Wenn der Westen nicht tatenlos zusehen tät, wie Assad junior mit Panzern die Demokratieregungen seines Volkes niederwalzen lässt. Aber der Westen hat ja so gute Gründe, nicht einzugreifen. Denn beim Diktator weiss man, was man hat. Bei ihm hat man die Garantie eines festen Stützpfeilers in der Feindbildkonstellation des Nahen Ostens. Was, wenn der nicht mehr wäre. Was, wenn die Feindbild-Konstellation im Nahen Osten zusammenbräche. Der Westen hat so gute Gründe, alles daran zu setzen, dass sich daran nichts ändert. Denn, das verbreiten seine professionellen Auguren, man weiss ja nicht, was an Stelle des Diktators kommt. Man kennt ja die Opposition nicht. Man weiss nicht, wie eine démocratie á la Syrienne aussehen würde. Der Westen müsste sich mit Neuem, mit Unbekanntem auseinandersetzen. Der Westen kann also tun, was er immer schon gerne getan hat, nämlich, in anderen Ländern Diktatoren dulden, sehenden Auges dulden, sie und ihre Unterdrückereien und Folterapparate, weil das vermeintliche Stützpfeiler für die Sicherheit der westlichen Demokratien seien. Das ist vielleicht so, wie wenn man ein Kind in eine entwicklungsfeindliche Zwangsjacke stecken würde, so dass es nicht wachsen kann, weil man ja nicht weiss, was es einmal für ein Erwachsener wird. Es zeugt von grossem Misstrauen in das eigene Demokratiemodell. Und immer wenn es um die Emanzipation arabischer Länder geht, dann müssen die westlichen Kommentatoren reflex- und litaneimässig vor der Gefahr einer Islamisierung dieser Länder warnen. Müssen mit gerunzelter Stirn zu bedenken geben, dass man in dieser Richtung wach bleiben müssen. Nichts dagegen wach zu bleiben. Vielleicht sollte man auch mal ein bisschen in Richtung eigener Arroganz und Wachstumsgläubigkeit wach werden, sich mehr darauf sensibilisieren, wie das eigene wirtschaftliche Denken, das allein überhaupt nicht mit hundert Prozent Demokratie kongruent ist, auf andere wirken könnte. Vielleicht sollte man sich mal in Erinnerung rufen, wie Al Qaida überhaupt entstanden ist. Doch nicht einfach um so mal ein bisschen Terror zu stiften. Überhaupt nicht. Das waren doch Leute, die sich vom Westen masslos arrogant überrannt und übergangen fühlten. Aber wie der Frühling die Zeit für die Frösche, so ist der arabische Frühling die Zeit für die Islamismus-Unken. Was also, wenn in Syrien plötzlich Demokratie wäre, mithin ein für Israel existenzielles Feindbild wegfiele. Davor graut offenbar vielen zur Zeit mit schlecht gekauten Worten lavierenden westlichen Regierungen. |
26.04.2011 | Die Hochzeit meint : Die Hochzeit. Die Hochzeit. Die Hochzeit des Jahres. Das Glück des Jahres. Das Glück am Ende eines langen Tunnels. Für eine lange Freiheit. Für ein langes Leben. Und viel, viel Nachwuchs. Und viel, viel Presse und viel, viel, Druckerschwärze und viel Einsatz von Geld und Mühen. Und alles muss sich gelohnt haben. Alles unter den Auspizien der Weltöffentlichkeit. Und Zukunft für das Land. Und die Welt steht Pate. Wünscht Glück. Und Gottes Segen. Auf all Euren Wegen. Prosperität. Gedeihen. Zukunft. Zukunft. Darauf ist alles angelegt. Nach jahrelangen Bemühungen. Nach jahrelangem Bewerben. Nach jahrelanger Liebesmüh und auch vor jahrelanger Liebesmüh. Denn das Glück soll ja dauerhaft sein. Das Glück soll haltbar sein. Und zu reden geben über die Jahre hinweg. Wenn so ein Glück mal öffentlich installiert ist, dann ist es nicht mehr so leicht wegzudiskutieren. Lange war es eingekerkert, dieses Glück. Lange war es im Dunkeln. Bis es jetzt ans Licht gekommen ist. Ins strahlende Licht. Bis es grosse Anteilnahme erfährt. Bis es jetzt zementiert werden darf. Bis es Auslauf bekommt. Bis es frei ist. Bis es selbständig ist. Bis es aus der Gefangenschaft entronnen ist. Bis es inthronisiert ist. Von wessen Glück ist denn hier eigentlich die Rede? Nein, doch nicht von diesen beiden royalen Kasperle, die jetzt so gepanscht durch den Wind und den Blätterwald geistern, die doch nicht, das ist doch das langweiligst-mögliche Glück. Um die geht’s doch nicht. Es geht doch nicht um solche, die sich nichts erkämpfen mussten, die irgendwie hoch oder so ähnlich geboren sind. Es geht hier nicht um rührselige Kitschgeschichten. Hier geht’s um Freiheit. Um erkämpfte Freiheit. Um blutig und gegen eine riesige Übermacht (die offenbar von viel menschlicher Beschränktheit geleitet wird) verteidigte Freiheit. Die übrigens selbst nicht unbedingt die Freiheit ist, die wir meinen. Aber doch um die Befreiung von Invasoren. Es geht hier um die 475 Taliban, die dank der Weitsicht von Herrn Petraeus und Konsorten die angepeilte Fähigkeit zu Aufrechterhaltung der eigenen Sicherheit, der Stabilisierung des Landes, schlau zu nutze gemacht haben und sich ihren über 300 Meter langen Tunnel in die Freiheit gegraben haben aus garantiert einem der scheusslichsten Knaste, den die westliche Welt in der östlichen Hemisphäre hingeschissen hat. Hier wird nachvollziehbar, was Hoch-Zeit wirklich bedeuten kann. |
25.04.2011 | Street Words XVII meint : Entschuldigung, ich stehe hier an. Wie geht’s Deinem Nachbarn, is er no min Rehenauer beinand? Dass Du Dein Motorrad in Szene setzt, so wie eine alte Werbung. Halt ’s Maul, du Schwuchtel. Und dann musste sie 40 Minuten warten, um nach Sauerlach zu kommen. Jo, der Junge is ja do, der Alte hört auf. Das Ergebnis ist nicht immer dasselbe. Linck geräumt. Können wir auch mit der Sendlinger Dingsbums fahren. Hihi. Ich habe das, ich habe mich ja nicht goutet, ich hab das denen auf die Theke geknallt, der Pulli ist super, die Verarbeitung Katastrophe. So eine Ambition, die über viel Geld läuft. Ich hasse Raucher. Dann haben die wohl eine Zusatzversicherung. Also das war noch erträglich. Dass die die Leut rein lassen und wir, die angezogen waren. Oh, ich muss zugeben, da pass ich nicht so auf. Der Weg ist doppelt so weit, weil gestern sind wir etwa zwei Stunden gegangen. Man kann hier auf jedem Plan gucken. Ja, ich weiss noch nicht, das ist halt jedes Mal ein Aufwand. Ich hab keine Schule, keine Zukunft, gar nix. Zum Beispiel wo gibt es spanische Torte, kennst Du spanische Torte? Und wie lang ist der verheiratet? Seit zwanzig Jahren, mit ner Polin. Volle Rotze hat er Vollgas gemacht. Dominik pass auf meine Mama auf. Über den Tanzstock springen oder die Wände hochklettern. Ich hab ja da bedeutend besser geschlafen. Die Events da organisiert haben und die Leut da gekommen sind. Wir haben keine Shopping Malls in Deutschland. Du hast mich nicht angeklingelt. Dann denk ich, tolle Frau, und dann seh ich Alexandra. Bravo. Dass die Kommunikation auch insoweit, als man eine unheimlich kompetente Ansprechpartnerin, die eine e-mail. Das ist doch ein Sport-Maschinengewehr. Ja, blühende Landschaften, wie es so schön heisst. Dann labert er Scheisse und wenn er voll ist, ist er normal. Kann ich bestätigen, ich war letzten Mittwoch ausgiebig in München unterwegs. Und dann waren da total, so Punks auch. Da kommt dann so ein Systemcrash. Dann geh ich heute als Tigerlili. Mein Gott, die Geschmäcker sind halt verschieden. Da ging halt gar nichts mehr. Und dann noch die ganzen Exen in Wirtschaft. Das war eben so freaky. |
24.04.2011 | Street Words XVI meint : Ja, er hat das überwunden, so dass er machen kann, was er will. So jetzt reichts dann. Vor allem in der Familie is sie a bissl aus der Reihe. Alles so in geregelten Bahnen, jetzt wollte sie noch mal die Möglichkeit. Ja, das mussten wir alle unterschreiben, ein Systemfehlerbeleg. Das ist so idiotisch. Ich glaube, Du hast ihn auf die Idee gebracht. Das zweite Mal, da war ich sechs, sieben, da bin ich aus dem 2. Stock Altbauwohnung rausgefallen, kopfvoran, das musst Du Dir so vorstellen. Die Paula zum Beispiel bekommt kein Weihnachtsgeld. Und wenns hier Winter, wird nach Australien. Ich weiss eigentlich, dass der mir nur weh tun würde. Hei, hei, willst Du mich verarschen, meinst ich bin blöde, was für ein Stress ich mit Dir hatte. Das ist ungefähr der grösste Proll. Schwiegersohn, der hat heiraten, hat drei Kinder. Aber auf jeden Fall ists ein Schneeballeffekt. Auf jeden Fall wird’s a bisserl besser. Die Schüler waren da denk ich sehr offenherzig. Aber s traut sich keiner mehr irgendwie, die Infusion. Gemüsebürste. Mach des Ding an, kruzifix. Unheimlich stark. Die rote Farbe erschlägt das. Das ist die Wand wo am meisten geguckt wird, überall hängt ja was, da hinten und da und da. Also das ist ein Déja-Vue. Die sind schon auf der Jagd. Managerkurse mit Lama auf Berg. Ich hab kein Vertrauen in Sie. Beim alten Zahnarzt schon, der hat nie ein Loch gefunden. Ich habe nicht gesagt, dass er sie beim Namen nennt. Und deine anderen Patienten, die hast Du mitgenommen? Busfahrer in München, da fährst Du zehn Jahr die gleiche Linie. Hab ich Dir erzählt, wie der Max das Essen in der Mikrowelle vergessen hat. Ich habe meine Hand so auf Olivias äusseres Bein gelegt. Dass wir halt unseren guten Ruf behalten und so tun als. Dass wir halt beschissen und belogen und betrogen werden vom Staat. Da wirst Du ja nichts als alt davon. Die sitzen da so fest im Sattel quasi. Dann hamma d’Werkstatt aufgemacht. Is scho auf? Oh, das ist ja schön. Dann geh ich nach Hause, krieg da was zu Essen. Ich komm runter und helf Dir tragen. Den gibt’s auch noch, den Wöhrl. Hätt er machen können, ja. Der macht ja jetzt zu, das ist jetzt vorbei. Aber ich musste auf Toilette. Weißt Du, der Mann, der Dich so angepflaumt hat. Ja, ja, das war ein Bild für die Götter. Ich hatte schon was Besseres, ich hatte schon einen Kanadier.
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23.04.2011 | Street Words XV meint : Nö, der is ja gestorben. Ich hab es einfach nicht verstanden, was er wollte. Als die Sarah noch klein war, hat sie immer ganz beleidigt geguckt, wenn die anderen schon so grosse Kinder hatten. Was glaubst Du, fünf gegen fünf. Das ist wirklich Scheisse, deswegen. Cinekol. Indiwie. Seleri. Blumenkol. Aber es sind keine Parkplätze da, ist ganz schlimm. Wir müssen halt mal wieder in die Steiermark. Weil irgendwann muss er verkaufen, irgenwann kriegt er Ärger damit. Lassen wir uns überraschen. Das sind Baggerspuren. Da sind ja keine Häuser mehr. Und das ist auch gut so, nur das Problem ist, dass Laura und ich. Die arbeitet in die Marketingabteilung. Also viel Spass! Ja, das ist mein Gehalt. Ja, das wär dünn. Kannst ja sagen, der Koppmann, der ist so scharf auf Dich. Weißt du was, wir können 13 Tage nichts essen. Wissen Sie wo das Rosental ist? Verlassen, ich hab ihn schon verlassen, genau so. Das ist ein Engel. In der U-Bahn habe ich gestern gelesen, dass der einen Ghost-Writer hatte. Hab ich gestern auf d’Nacht gmacht. Oder hast du telefoniert, es geht mi nix an. 30 Jahre, wenn Du jeden Tag hingehst. Iss lieber was. Ich bin mit sieben Jahren hergekommen. Da brauchst a Handschuhe. Kein Problem, wir haben ja Zeit. Da Bundespräsident wars. Schweizer Rohmilch-Bergkäse. Du kannst nicht Teile Deiner alten Rolle übernehmen. Dreieinhalb Stunden war ich beim Arzt, Zweidreiviertel im Wartezimmer. Oder an der Tasche gezogen oder was. Ich hab kleine Kinder und komm auch nicht früher. So dass ich mich in den Zug setzen muss eine Stunde. Aber sonst labern viele Leute das und das und das. Er schafft das. So hätte ich mir eine Gänsehaut bei Dir vorgestellt. Slamata. Slamata. Slamata.
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22.04.2011 | Selbstdarstellung Sozialwahl meint : Wir vertreten die Interessen der Versicherten und Rentner unabhängig von parteipolitischen Einflussnahmen in der Deutschen Rentenversicherung Bund. Unsere Kandidaten sind Frauen und Männer mit Sachkunde, die in leitenden Stellungen in Wirtschaft und Verwaltung tätig sind oder tätig waren. Alle Kandidaten sind Fachleute, die in ihrer beruflichen Praxis täglich mit Fragen des Sozialversicherungsrechtes zu tun haben. Sie bürgen für eine kompetente und wirksame Wahrnehmung der Interessen der Versicherten und Rentner in der Vertreterversammlung der DRV Bund. Hinter den Kandidaten steht ein grosses Netz von Expertinnen und Experten. Immer gewerkschaftsunabhängig und parteipolitisch nicht gebunden. Die Grundsätze einer solidarischen Sozialversicherung waren in der Vergangenheit unser Kompass. Wir sind die Ineressenvertretung von Arbeitnehmern, Rentnern, Auszubildenden, Studenten und Selbständigen bei der Deutschen Rentenversicherung Bund. Unsere Kandidatinnen und Kandidaten kommen aus allen Berufsgruppen. Als Versichertenvertreterin in der Deutschen Rentenversicherung Bund setze ich mich für den Erhalt und Ausbau der solidarischen und umlagefinanzierten Rente als starke erste Säule der Alterssicherung ein und für die Einführung einer Sockelrente, die Altesarmut verhindert. Seit vielen Jahrzehnten engagieren wir uns aber auch für die Interessen aller Versicherten bei der Deutschen Rentenversicherung. Die Kolleginnen und Kollegen der Liste wurden in einem innerorganisatorisch-demokratischen Verfahren nominiert. Wir sind die stärkste Kraft in Vertreterversammlung und Vorstand der DRV-Bund. Daher stellen sie sich der Herausforderung, in der Vertreterversammlung bei der Erfüllung der Aufgaben der Deutschen Rentenversicherung Bund mitzuwirken und die Interessen der Versicherten zu wahren. Wir benennen Mitglieder für die Widerspruchsausschüsse, die über Ihren Widerspruch mit entscheiden, wenn Ihr Antrag auf Leistungen abgelehnt wurde und Sie damit einverstanden sind. Die deutschen Sozialversicherungssysteme stehen vor ihrer härtesten Belastungsprobe. Der Erhalt unserer Solidargemeinschaft – gegen Kapitalinteressen – ist zuallererst eine Frage des politischen Willens – und nicht der wirtschaftlichen Situation. Diese Unabhängigkeit sichert uns das Gehör für unsere Argumente beim Gesetztgeber und den Sozialversicherungsträgern. Dies ist der Teil der Selbstverwaltung, der am ehesten für die Versicherten der DRV-Bund spürbar ist. Unterstützen Sie uns dabei mit Ihrer Stimme bei der Deutschen Rentenversicherung Bund!
(aus den Listenvorstellungen für die Sozialwahl 2011).
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21.04.2011 | Sozialwahllistenprogramme meint : Leistungsbezogene und umlagefinanzierte Renten für alle Erwerbstätigen. Dynamische Rentenanpassungen entsprechend der Bruttolohnentwicklung. Keine Absenkung der Renten bei negativer Lohentwicklung. Ausbau der Prävention nach dem Grundsatz: Prävention vor Rehabilitation. Versicherungsfremde Leistungen durch Steuerzahlungen ausgleichen. Erwerbsminderungsrentenrecht. Weiterer Einsatz ehrenamtlicher Versichertenberater, die vor Ort in allen Fragen rund um die Rente die Versicherten beraten. Leistunsgerechte, lohn- und beitragsbezogene gesetzliche Rente. Selbstverwaltung der Deutschen Rentenversicherung. Die Deutsche Rentenversicherung darf nicht für sozialpolitische Wünsche aufkommen, die nicht durch Versichertenbeiträge gedeckt sind. Diese müssen steuerfinanziert werden. Abschlagsfreie gesetzliche Altersrente vor dem 67. Lebensjahr, wenn der Versicherte 45 Beitrgsjahre erreicht hat. Soialer Rechtsstaat als unverzichtbarer Bestandteil der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland. Erhaltung der bewährten Gliederung der Sozialversicherung, Ablehnung von Tendenzen zur Einheitsversicherung. Prinzip der Selbstverwaltung der Sozialversicherung. Stärkung der Rechte der Versicherten und Rentner. Lohn- und beitragsbezogene Rente, gegen alle Tendenzen zur Einführung von Grundrenten. Generationengerechte Finanzierung zur nachhaltigen Stabilisierung des Rentenniveaus. Sozialpolitik nicht Verfügungsmasse kurzfristiger politischer Tagesentscheidungen. Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand flexibel. Finanzierungs- und Gestaltungsprobleme in der Rente zeit- und sozial gerecht lösen; nicht zu Lasten nachfolgender Generationen. Keine „Grundversorgung“; Anerkennung von Leistungen als erworbene Ansprüche. Versicherungsfremde Leistung aus Steuermitteln erstatten. Abbau von überflüssiger Bürokartie und Verwaltung. Sozialer Dialog innerhalb der Europäischen Union auf der Grundlage des Solidaritätsprinzips. Rentensystem zukunftsfähig machen. Breitere Grundlage. Selbständige, Beamte und Politiker in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen. Ablehnung immer neuer Kürzungen beim Rentenniveau. Wer ein Leben lang einbezahlt hat, soll auch im Alter den Lebensstandard halten können. Ablehnung der Rente mit 67. Keine weitere Absenkung des Rentenniveaus. Kein Griff der Politik in die Kassen der Rentenversicherung. Ausbau der Erwerbsminderungsrente. Abbau von Bürokratie und Verordnungsflut. Solidarität zwischen den Generationen. Einbeziehung aller Erwerbstätigen in die Rentenversicherung. Lebensstandard sichernde Rente. Jüngere Generation steht für die Älteren ein. Schutuz des Einzelnen durch die Gemeinschaft. Kurs halten und in den Gremien der Selbstverwaltung die Grundsätze einer solidarischen Sozialversicherung vertreten. Geschlechter- und Generationengerechtigkeit. Solidaritätsgedanke stärken. Sozial gerechte Rentenversicherung, die einen gerechten Ausgleich zwischen Beitragszahlern und Rentnern zum Ziel hat. Freistellung der gesetzlichen Rentenversicherung von Belastungen aus politischen Gründen. Altersarmut durch auskömmliche Einkommen und flankierende rentenrechtliche Massnahmen verhindern. Das gegliederte Alterssicherungssystem bewahren. Alters- und alternsgerechte Arbeitswelt gestalten, in der Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie lebenslanges Lernen grossgeschrieben werden. Gleitender Üebergang aus dem Erwerbsleben. Renten im Osten zügig anpassen. Unbürokratische Betreuung der Versicherten und Rentner. Die bestehenden Alterssicherungssysteme müssen sich ergänzen. Langfristig ausgelegte Rentenstrategie. Qualitativ hochwertiges Rehabilitationsrecht. Wir wachen für einen sorgsamen Umgang mit Ihren Beiträgen. (Aus den Programmen der Listen, die sich zur Sozialwahl 2011 stellen). |
20.04.2011 | Schulden Schultern meint : Wer Schulden macht, lebt immer auf Kosten des Morgens, der Zukunft; verschiebe lieber auf morgen, was Du heute schon nicht kannst besorgen. Den Schuldenberg aufhäufen. Und ihn vor sich herschieben. Was das alles an Lebensenergie kostet. Nur wenns der Staat macht, so fällt das dem Einzelnen nicht so direkt auf. Der Zusammenhang ist auch nur über diverse Ecken einsehbar. Wenn dann plötzlich kein Geld mehr da ist für die Arbeitlosen, für die Rentner, die Schwimmbäder, die Bibliotheken. Aber wer will den Zusammenhang begreifen, dass das mit einer Schuldenpolitik von vielen Jahren, von Jahrzehnten zusammenhängt. In Deutschland muss also eine immer kleiner werdende Bevölkerung, die dazu noch rasant altert, einen immer grösseren Schuldenberg schultern. Eine geschwächte Allgemeinheit muss immer mehr Schulden stemmen. Das wusste man im Grunde genommen auch schon seit Beginn der Schuldenpolitik. Doch bis heute war damals noch so lange hin. Und viele sind auch schon gestorben, die zu Lebzeiten profitiert haben vom Schuldenmachen des Staates, sei es mit politischen Mandaten oder als Banker oder wie auch immer. Die sind tot oder schon altersschwach, schon im Altenheim, im Pflegeheim oder gar auf der Intensivstation. Aber die Schulden sind noch da. Die wachsen noch immer. Wo soll so ein Land noch die grosse Energie hernehmen, die nötig ist, sich fit zu halten. Einen Trost gibt’s im Moment, so war zu lesen, dass es nämlich bei den Amis noch viel beschissener aussieht, weil die, auch das haben wir immer schon gewusst, noch viel mehr über ihre Verhältnisse gelebt haben. Da werden jetzt allmählich die Rechnungen eingefordert. Das heisst, der Dollar verliert und verliert. Das sei dann gut für den Euro. Und damit für die Zinsen. Und das könne sich für Schuldner entlastend auswirken. Ob das aber schon ausreicht, sich von der Last der Schulden so zu befreien, um wirklich fit zu werden für einen täglich heftiger werdenden Wettbewerb mit den Ländern der zweiten und dritten Welt, die nicht von solchen Schuldenbergen gedrückt werden, die mit enormem jugendlichem Power ihr Recht einfordern und auch bereit sind, ihr Teil zu leisten. Da sollte man jetzt vielleicht nicht zu engherzig sein, nicht zu altersstarrsinnig sich wehren gegen Flüchtlinge aus den arabischen Ländern, gegen frische Schultern, die da mittragen, gegen grösseren Austausch zwischen den Ländern im gegenseitigen Interesse. Westerwelle habe in Kairo einen Anfang gemacht, mit der Ankündigung, den Handel zu erleichtern.
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19.04.2011 | INTIMRASUR meint : Intimrasur. Intimglasur. Intimmontur. Intimtinktur. Intimklausur. Intimverklausulierung. Intimgravur. Intimbravour. Intimfrisur. Intimfriseur. Intimchaquejour. Intimglamour. Intimcarrefour. Intimparcours. Intimamour. Intimnatur. Intimtortur. Intimentourage. Intimcamouflage. Intimballast. Intimballist. Intimpalast. Intimrazzia. Intimpolizia. Intimgendarm. Intimkonzern. Intimlaterne. Intimstrategie. Intimparodie. Intimhavarie. Intimharmonie (wie oft?). Intimsynapsen. Intimattrappen. Intimklappen. Intimfrappé. Intimfrikassee. Intimbordell. Intimkanzlei. Intimsteuer. Intimstoer. Intimrochade. Intimroulade. Intimmusik. Intimtrübsal. Intimlabsal. Interimsintim. Schnellintim. Laxintim. Latexintim. Lachsintim. IntimimSinn. IntimSimsalabim. IntimIntervall. IntimAmsel. IntimFinken. IntimFlöhe. IntimLäuse. IntimMäuse. IntimGetöns. IntimFüllung. IntimKalkül. IntimGefühl. IntimGewühl. IntimGebrüll. IntimOrdnung. IntimAnarchie. IntimLawAndOrder. IntimKloake. DailyIntimSoap. IntimWanderung. Facebookintim. Twitterintim. Internetintim. Printintim. PrimeTimeTeam. Kinointim. Maximintim. Familienintim. Hausintim. Nachbarschaftsintim. Strassenintim. Stadtintim. Landintim. IntimTeam. TeaIntim. Intimus. IntimUS. Intim-use. IntimJus. IntimJurisprudenz. IntimJurist. Legalintim. Königshochzeitsintim. Intimplantat. Intimmagazin. Marinitim. IntimKatzen. IntimHunde. Intimradebrech. Unbeholfenintim. Intimverhinderer. Intimverhedderer. Intimverleger. Intimverklausulierer. Intimverspäter. Intimhektiker. Intimdemoskopie. Intimzählung. Intimbewertung. Intimkosten. Intimfaktoren. Intimbedarf. Intimmotoren. Intimmotorik. Intimmimik. Intimmimen. Intimhandel. Intimversand. Intimunterderhand. Intimuntermhemd. Intimuntermladentisch. Intimmarmelade. Intimschublade. Intimlarifari. Intimholz. Intimgebüsch. Intimheu. Intimspreu. Intimokraten. Intimimmergrün. Intimdimmer. Rintindinintim. IntimFerkel. Gspusiintim. Chefintim. Intimchef. Intimpauschale. IntimAbmahnung. Intimverbot. Intimjux. Intimspucke. Intimglucke. Intimperücke. Intimpelikan. Intimveteran. Intimtruthahn. Intimklugscheisser. Intimtausendfüssler. Intimausschlag. Intimaufschlag. Intimádiscretion. Intimimport. Intimkollision. Intimproporz. Intimhonneurs. Intimhorsdoeuvres. Barrierefreiintim. Der Intim. Die Intimin. Femininintim. Maskulinintim. Bambinointim. IntimInterna. IntimInternat. IntimInternational. Freiheit für den und die Intim! (auf Wunsch eines Lesers aus Norddeutschland). |
18.04.2011 | Krieg der Ängste meint : Schon anlässlich des spontanen AtomAusstiegsAusstiegsMoratoriums der deutschen Regierung gleich nach Fukushima haben internationale Blätter wie die New York Times den Begriff der „german Angst“ verwundert benutzt. Die Angst vorm GAU habe die deutsche Regierung in die Initiative getrieben. Wobei mir letztlich nicht klar ist, warum die Angst so ein spezifisch deutscher Begriff sein soll. Hängt vielleicht mit dem Fleiss und der Verlässlichkeit ab, mit der hier gearbeitet wird und also Besitz und Status aufgehäuft wird, was automatisch die Angst vorm Bestitzverlust mit sich bringt. Wie soll andererseits an Orten, an denen Wurstigkeit vorherrrscht und Laisser-faire Laisser-aller gross Angst entstehen. Jedenfalls war hierzulande zu erwarten, dass die Atomindustrie den Verlust der sorgfältig geplanten und kalkulierten Milliarden, die ihr, wenn sie die Meiler nicht abschaltet, also ohne einen Finger zu rühren, noch in den Schoss fallen würden, nicht widerstandslos hinnehmen würde. Es war zu erwarten, dass die Atomindustrie sich aufführen würde wie eine Braut, die um ihre Geldheirat betrogen wird, Gift und Galle spucken würde; und sie tut es auf die abgefeimtest mögliche Weise, die in Deutschland machbar ist: sie schürt die Angst, die Angst vor höheren Preisen, die Angst vor dem Blackout (wer Angst sät, muss allerdings aufpassen, dass es nicht eine selffulfilling Angst wird, die er sät!). Somit ist er nun da, der Krieg der Ängste. Politisch (und auch wirtschaftlich!) ist Angstgetriebenheit nie gut, führt zu leicht zu irrationalen Handlungen. Aber war es nicht auch schon Angstgetriebenheit der jetzigen Regierung, die sich durch die Inseratenkampagne der Atomindustrie hat vor sich hertreiben lassen und den Ausstieg aus dem Ausstieg der Atomenergie beschloss, den die rot-grüne Vorvorgänger-Regierung so klug und langfristig und sozialverträglich entschieden hatte. Dieser Zug war also längst in Fahrt und im Fahrplan. Durch die kopflose Aktion, diesen auszubremsen, kommt jetzt die Bewegung ins Rotieren, muss mit Overdrive beschleunigt werden; das hat alles die Atomindustrie ihrem eigenen Gierverhalten zu verdanken. Sie kommt einem vor, als sähe sie aus einem fahrenden Zug noch ein paar Früchte an Bäumen, streckt den Arm aus, um sie zu pflücken und übersieht den nächsten Leitungsmast, an dem ihr ausgestreckter Arm gleich zerschellen wird. Warum konnte man nicht cool beim einmal beschlossenen Weg bleiben? Immer noch schnell was zum eigenen Vorteil erhaschen wollen. Wie klein. Wie kindisch. Erinnert an die Geschichte mit dem Rauchverbot in Bayern. Hätte sich die damalige bayerische Landesregierung an ihr eigenes Gesetz gehalten, wäre alles paletti gewesen. Aber sie blieb aus Angst nicht cool und hat jetzt das viel härtere Gesetz. |
17.04.2011 | Gegen die eigenen Waffen meint : In Libyen kämpft die Nato gegen die eigenen Waffen, gegen Streubomben beispielsweise, die in Spanien hergestellt worden sind. Und der Nato gehe sogar die Munition aus! Das ist natürlich nicht so geschickt, an den Feind die Waffen verkaufen und dann nicht mal mehr Munition haben, die zu bekämpfen. So erledigen sich Kriege vielleicht ganz von selbst. Wo hat Gaddafe denn überhaupt seine ganzen Waffenarsenale her, die er jetzt gegen die eigenen Bevölkerung einsetzt, so dass der Westen glaubt, er müsse eingreifen. Weil irgendwo ist eine Grenze. Dem Assad mag man es durchgehen lassen In vielen afrikanischen Ländern mag man es durchgehen lassen. In Nordkorea mag man es durchgehen lassen, wenn Gewaltherrscher das Volk unterdrücken. In Myanmar auch. Aber igendwo ist eine Grenze. Muss eine Grenze sein. Irgendwann müssen wir die Waffen, die wir alle geliefert haben, bekämpfen auf das Risiko hin dass uns die Munition und womöglich der Mut ausgehen. Damit der Westen nicht so inkonsequent erscheint, sollte er vielleicht eine Tabelle erstellen, wie viele Menschen ein Gewaltherrscher foltern und töten darf, wie sehr er die Meinungsfreiheit unterdrücken darf, wieviele Blogger er einkerkern darf, bis der Westen findet, er müsse eingreifen. Wieviele Tote? Wieviele Gefolterte? Wo liegt die Toleranz des Westens? An wen will er noch weiter Waffen verkaufen? Hat Gaddafi auch Waffen aus Deutschland? Setzt er auch Waffen und Munition aus Deutschland ein? Gibt es überhaupt irgendwo in den westlichen Ländern Politiker, die wirklich ein Ende der Kriege und des Rüstungswettlaufes und überhaupt der Rüstungsgeschäfte wollen? Weil die Menschheit grössere Probleme zu bewältigen hat. Was hat denn Waffengewalt überhaupt je Gutes getan? Hat das atomare Gleichgewicht des Schreckens in der Zeit des Kalten Krieges Gutes getan? Und warum hat es sich so leicht aufgelöst. Wieviel Bedrohungsszenarien braucht der Mensch? Braucht er überhaupt welche oder brauchen sie nur die Rüstungsindustrien und ihre Lobbies und die von ihr gekauften Politiker? Hat die Menschheit immer noch keine Sensorien, um sich aufschaukelnde Konflikte rechtzeitig als solche zu erkennen und mit den Mitteln der Klugheit, des Witzes, der Fantasie, der Herzlichkeit vielleicht durchaus auch materieller Konzessionen (zum Beispiel beim Subventionswesen für Landwirtschaft und Nahrung und Textilien und beim überholten Schutzzollwesen) rechtzeitig dämpfend einzugreifen?. Hat sich der Westen von Gaddafi zum Beispiel nicht viel zu lange vorführen lassen. Warum hat er zum Teil bis heute noch nicht gecheckt, wie verschlagen dieser Wüstenfuchs doch ist. Lässt sich der Westen nicht viel zu oft einschüchtern, weil ihm die materiellen Interessen so immaterielle viel wert sind, siehe China, warum so viel Kreide schlucken bei einer Aufklärungsausstellung? Aber: Offenheit vertragen auch hierzulande nur wenige! |
16.04.2011 | Wer ist schuld an den Schulden meint : Wer ist schuld an den hohen Staatsschulden, wer ist schuld, dass Deutschland unter mehr als 2 Billionen Euro Schulden ächzt und stöhnt und immer weniger politischen Gestaltungsraum hat mit damit einhergehendem enormem Verlust an Fitness, die für die kommenden weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Auseinandersetzungen nötig wäre. Sind die Bundeskanzler schuld? Ist Angela Merkel schuld? Ist Gerhard Schröder schuld? Ist Helmut Kohl schuld? Ist Helmut Schmidt schuld? Ist Willy Brandt schuld? Ist der erste Oelpreisschock in den frühen Siebzigern schuld? Wer hat denn die zwei Billionen Euro überhaupt erhalten? Wer hat profitiert davon? Gab es denn niemanden, der vor dem übermässigen Schuldenmachen gewarnt hat? Warum war das so reizvoll, Schulden zu machen? Warum gab es offenbar eine ganze Generation, die sich nicht gewehrt hat dagegen? Nicht laustark genug jedenfalls wie zum Beispiel gegen die Atomenergie. Waren die Schulden einfach zu bequem? Waren warnende Stimmen nicht einfach störend? Die wollte doch niemand hören – ncht anders ist es jetzt mit den Atomern, dieses viele Geld, zum Greifen nah, dieses Geldglück, so wie das Frühlings- und Lebensglück fürn Faust gegen den kleinen Blutstropfen für Mephisto. Ach, diese kleine Unterschrift, das kost uns heut nichts. Die Schuld, die werden wir dann am Sankt Nimmerleins-Tag begleichen. Wir werden ja immer reicher. Wer reich ist, der kann sich Schulden leisten. Das praktiziert doch jede Bank, dass sie dem, der hat oder ein regelmässiges Einkommen hat, von sich aus den Kreditrahmen erweitert, dass sie aber den, der nicht hat, der kein regelmässiges Einkommen hat, raus haben möchte. Auch die Bank will nur Kunden, die sie melken kann. Drum ist der Staat scheinbar so ideal fürs Schuldenmachen. Denn seine Bürger müssen ihn zwangsweise mit Geld qua Steuern versorgen. Ein unendlich fliessender Quell - solange es genügend Bürger gibt, die Geld verdienen, die mehr Geld verdienen, als sie brauchen. Und jetzt ist das Desaster da. Im Moment grad erträglich, weil die Einnahmen sprudeln, weil die Wirtschaft brummt, aber eine Garantie für langen Atem dieser Konjunktur ist nirgends in Sicht – und verstehen tut diese einsame wirtschaftliche Blüte sowieo keiner – nach der enormen Krise noch vor einem Jahr. Alles vergessen, weiter machen wie bisher. So haltens die Atomer, so haltens die Bänker, so scheints der Mensch zuhalten. Aber: die Umwälzungen auf der Welt gehen so rasend schnell, von heut auf morgen interessiert sich keiner mehr für deutsche Autos. Und schon gar nicht für Atomenergie. Dann wollen alle Windräder oder sonnenenergiebetriebene Gefährte. Die Ziele der menschlichen Gier, wofür sie alles zu geben bereit sein werden, verschieben sich schnell. Über Schulden nachzudenken, das ist unangenehm, das stört, das hindert das Rennen nach den Gierzielen nur. Nachdenker und Warner: bitte Maul halten. |
15.04.2011 | 2080 Billionen meint : Die Staastschulden in Deutschland betragen 2080 Billionen Euro. Das sind 83.2 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes. 2080 Billionen, das sind 2.080.000.000.000 Euro. Wieviel. Ein Euro und ein Euro sind zwei Euro und ein Euro sind drei Euro. Wieviele Leben bräuchte ein Mensch um nur schon diese Euros zu zählen. Und dann nachzuzählen, weil sich schon bei kleineren Beträgen immer wieder Fehler einschleichen. 2080 Billionen, das sind 2080 000 000 Millionen Milliarden. Wer kann das zählen. Es müssten 2080 Billionen Menschen (auf der Welt gibt es nicht mal zehn Milliarden!), eine Stunde lang einen Ein-Euro-Job machen und das Geld spenden, dann wären die Schulden auf einen Schlag weg. Aber woher 2080 Billionen Menschen holen. Velleicht wäre es mit Ameisen leichter. Aber denen zahlt niemand einen Euro pro Stunde. Selbst Konzernchefs, die 8 oder zehn Millionen Euro im Jahr verdienen müssten 2 Millionen und 80 Tausend Jahre arbeiten, um dieses Geld, noch ohne Inflationsverlust gerechnet, zusammenzukriegen; und so viele Konzernchefs, die so viel verdienen gibt’s auch wieder nicht; wer kann das überhaupt noch erarbeiten. Und wer bekommt dieses Geld eigentlich? Wer verdient diese 4 – 5 Tausend Euro Zinsen, die der Staat sekündlich, sekündlich, also pro Sekunde für Zinsen zahlen muss, wer verdient die eigentlich. Wer hat überhaupt soviel Geld, dem Staat 2080 Billionen Euro zu leihen? Fragen über Fragen. Der Schuldenberg ist so hoch, dass die Spitze inzwischen im Nebel verschwindet. Wieviel ist München wert? Eine Billion, zwei Billionen, tausend Billionen? Wieviel ist Bayern wert? Wer soll das bezahlen. Wer hat soviel Geld. Und die wollen keine Einwanderer? Die wollen auf ihrem Schuldenberg vergreisen? Ein Schuldenberg ist ein Ruhekissen? Was, wenn die Gläubiger das Geld plötzlich zurück wollen? Aber wo wollen sie dann mit diesen Billionenbeträgen überhaupt hin? Was, wenn plötzlich keiner mehr dem Staat Geld leihen will, weil die Staatsbevölkerung am Vergreisen ist, weil sie frischen Kräften aus dem Ausland, die dem Geldkreislauf zu neuem Schwung verhülfen, einen Riegel schiebt, was wenn der Staat dann seine Zahlungen einstellen muss, auch die Rentenzahlungen. Andererseits: bei den Billionen Schulden, werden wir wohl noch ein paar lächerliche Milliarden für eine schnelle und effiziente Energiewende aufbringen, die Tausende von neuen Arbeitsplätzen schafft und damit Gelder in die Staatskassen spült, die dann zum atomorisikofreien Abarbeiten der Schulden verwendet werden könnten. 2080 Billion, eins, zwei, drei……………………………………… |
14.04.2011 | Lobbyg Etriebene meint : Die Lobbies treiben die Kanzlerin durchs Dorf. Am Augenfälligsten hat das die Atomlobby letztes Jahr gemacht, mit der Inseratenkampagne, als die Atomkraft noch sicher war, ha ha, jetzt tut es die Autolobby und wehrt sich mit Händen und Füssen gegen umweltförderliche Benzinbesteuerungspläne aus Büssel, weil sie halt mal wieder die falschen Autos oder die falschen Motoren gebaut haben. Bezahlen soll die Allgemeinheit, der Steuerzahler, die Zukunft und die Umwelt. Es geht wie bei der Atomlobby, wie ebenso bei der allerdings viel schwieriger zu durschauenden Bankenlobby, da fällt dann mal ein Mittagessen von Kanzlerin und Herrn Ackermann auf, immer um das Gleiche: eine Industrie ist bequem geworden, hat sich satte Einnahmequellen verschafft, die Vorstände kassieren Millionen und machen ihre Planungen nach dem alten Modell, das längst nicht mehr gesellschaftsfähig ist, was Umwelt betrifft und sind total borniert und unbeweglich, um auf neuen, innovativen Wegen mit veränderten Produkten Geld zu verdienen. Reine Borniertheit des Geldes Weniger gegen das Allgemeininteresse. Die Frage ist nur, warum sich die Politik, das ist ja nicht nur die Kanzlerin, so leicht von den bequemen Geldgierern beeinflussen lässt. Die Drohung mit dem Verlust von Arbeitsplätzen kann doch leicht gekontert werden mit dem Argument der Arbeitsplätze, die innovative Technik und Umweltschutz bringen. Es geht eigentlich nur um Bequemlichkeit. Wobei dieselben Arbeitgeber, die so stinkefaul sind, wenn sie sich auf die Zukunft einstellen müssten, von ihren Arbeitnehmern die allergrössten Flexibilitäten verlangen, wenn sie ihre Konzerne intern zu höhren Ehren des Geldsparens und Gewinnabsaugens radikal umbauen. Das könnte die Politik denen auch als Argument entgegenwerfen. Die Konzerne outen sich ja als die allergrössten Kindsköpfe, wenn sie wie die Atomer, jetzt beleidigt und trotzig, weil Fukushima ihrer Lobbyiererei kräftig den Hintern versohlt hat, einfach die Steuern nicht mehr bezahlen wollen. Sie kommen in tollen Limousinen daher dieser Vorstände, habe Geschäftsmodelle wie die provinziellsten Kleinkrämer ohne Auge fürs Ganze, sind unbweglich wie das Gotthardmassiv und kindisch wie unreife Schulbuben und wollen noch ernst genommen werden. Wirklich erstaunlich, dass die Politik auf solches Gebaren, Dummheit in feinen Anzügen und dicken Limousinen immer wieder reinfällt und sich noch durchs Dorf jagen und vorführen lässt. Gerade das macht die Kanzlerin jetzt mit ihrem Einwand gegen den europäischen umweltfreundlichen Benzinbesteuerungsvorschlag. |
13.04.2011 | kuschenvorchina meint : Kuschen. Kuschen. Kusch. Kusch. Kuschen vor China. Kuschen vorm Chef. Kuschen vor dem Konzern. Kuschen vor der Lobby. Kuschen vorm Inserenten. Kuschen vor der Aussicht auf Gewinn. Kuschen in der Hoffnung auf Beförderung. Kuschen in der Hoffnung auf Job. Kuschen beim Deutschen Film. Kuschen in der Hierarchie. Kuschen in der Polithierarchie. Kuschen in der Kunsthierarchie. Kuschen in der Fernsehhierarchie. Kuschen in der Pressehierarchie. Kuschen am Arbeitsplatz. Kuschen in der Nachbarschaft. Kuschen in der Kirchenhierarchie. Kuschen vor Potentaten. Kuschen bei der Bahn. Kuschen beim Autobauer. Kuschen aus Angst. Kuschen aus Kalkül. Kuschen mit vollen Hosen. Kuschen mit vollem Mund. Kuschen in aller Öffentlichkeit. Kuschen in der Hochschulhierarchie. Kuschen in der Krankenhaushierarchie. Kuschen in der Kernkrafthierarchie. Kuschen Kuschen in der Hotelhierarchie. Kuschen in der Bankhierarchie. Kuschen beim öffentlichen Verkehr. Kuschen beim Bau. Kuschen im Transportwesen. Kuschen gegen das Gewissen. Kuschen ohne Gewissen. Kuschen in der Theaterhierarchie. Kuschen in der Schulhierarchie. Kuschen beim Funk. Kuschen in der Sporthierarchie. Kuschen in der Wissenschaftshierarchie. Kuschen in der Forschungshierarchie. Kuschen in der IT-Hierarchie. Kuschen beim Autozulieferer. Kuschen in der Justizhierarchie. Kuschen in der Regierungshierarchie. Kuschen bei der Opposition. Kuschen in der Verwaltungshierarchie. Kuschen in der Parteihierarchie. Kuschen in der Hauptstadt. Kuschen in der Provinz. Kuschen bei der Fluggesellschaft. Kuschen bei der Schiffahrt. Kuschen in der Literaturhierarchie. Kuschen in der Privilegienhierarchie. Verständigung mit China durch Kuschen. Verständigung mit dem Chef durch Kuschen. Verständigung in der Hierarchie durch Kuschen. Verständigung durch Kuschen. Kuschen. Kusch. Kusch. Wo kämen wir hin, wenn jeder das Maul aufreisst. Maul halten beim Deutschen Film. Maul halten gegenüber China. Maul halten. Maul halten. Maul halten auch ohne Maulkorberlass. Kusch, kusch und auch der Datenschützer Schaar soll „den Mund halten“ meint der Kuschbefürworter Uhl von der CSU. Kusch. Halts Maul. Maulkorb. |
12.04.2011 | Die selbstverschuldete Isolation des Deutschen Kinos meint : Die Isolation des deutschen Kinos ist selbstverschuldet. Zur Stützung dieser These sollen hier Pauschalsätze angeführt werden, die selbstredend Ausnahmen immer zulassen. Es handelt sich um tendenzielle Behauptungen, denen eine Kern Wahrheit innewohnen dürfte, den man nicht einfach ignorieren sollte. Das Deutsche Kino befindet sich in einer selbstbverschuldeten Isolation. Das deutsche Kino hat seine Seele an die Geldgeber verkauft. Das deutsche Kino will nicht glänzen. Das deutsche Kino will nicht Ereignis sein. Das deutsche Kino will niemandem weh tun. Das deutsche Kino fühlt sich gross, wenn es nett ist. Das deutsche Kino lässt sich aus vorauseilendem Gehorsam aufs Fernsehformat schrumpfen. Das deutsche Kino will keine Stars. Das deutsche Kino ist dem Fernsehen untertan. Das deutsche Kino will starke Funktionäre und nicht mächtige Künstler. Die Künstler geben beim Eintritt ins deutsche Kino ihre Autonomie an der Garderobe ab. Weil das deutsche Kino niemandem weh tun will, berührt es auch keinen. Das deutsche Kino hasst den Begriff der Empathie. Das deutsche Kino ist ein Subventionsblütenkino, das keinen bewegt. Das deutsche Kino ist ein Abseits-Kino. Das deutche Kino ist ein Bastelstubenkino. Das deutsche Kino muss den Professoren von den Filmschulen gefallen. Das deutsche Kino ist ein Seminararbeitenkino. Das deutsche Kino muss den Filmförderern gefallen. Der Mensch hat im deutschen Kino zu funktionieren. Das deutsche Kino muss den Fernsehredakteuren gefallen. Das deutsche Kino muss nicht dem Publikum gefallen. Das tut es auch seltenst. Das deutsche Kino hat Angst davor, grosse Geschichten zu erzählen. Das deutsche Kino setzt vor allem auf die Nachweisbarkeit und Bewertbarkeit technisch-handwerklicher Befähigungen, Licht, Ton, Schnitt, Bild. Das deutsche Kino setzt nicht den Menschen in den Mittelpunkt. Das deutsche Kino scheut den Menschen. Das deutsche Kino beobachtet den Menschen nicht. Das deutsche Kino sieht den Menschen als Manipulationsware an. Das deutsche Kino sieht den Schauspieler als weisungsgebundenen Untertan an, der an seinem Wunsch nach Rollen gegängelt werden muss. Das deutsche Kino verehrt die Kinokünstler nicht. Das deutsche Kino will gar keine Kinokünstler hervorbringen. Das deutsche Kino wimmelt vor verhindernden Funktionären. Das deutsche Kino ist überdüngt mit Kinogeist verhindernden Subventionen. Das deutsche Kino ist zuerst ein Kleingewerbe und nie eine Geistestat. Das deutsche Kino lebt in einer geschützten Atmosphäre wie in einer geschützten Werkstätte. Wer in selbstverschuldeter Isolation lebt, dem ist nicht zuhelfen. Um sich über die selbstverschuldete Isolation hinwegzutäuschen, hat das deutsche Kino diese merkwürdige Konstruktion von Filmpreis erfunden. Das zementiert nur die Isolation statt sie aufzuheben. |
11.04.2011 | Isolation und Tränen meint : Bei der Verleihung des Deutschen Filmpreises letzte Woche sollen übermässig viele Tränen geflossen sein, während die Verleihung selbst im Lande gar nicht übermässige Beachtung erhielt. Es war die Klatschmaschinerie, die sich hier ihre billigen Brötchen holte. Das Feuilleton scheint sich weitgehend verkrochen zu haben. Woran liegt das, dass bei einem Preis mit so gut wie keiner internationalen Bedeutung und mit nur mässiger Bedeutung im Inland, jedoch mit übermässig viel staatlichem Geld, so übermässig viele Tränen fliessen? Dieser Ausdruck gesteigerten Emotionaltätsausflusses muss einen Grund haben. Vielleicht hilft bei der Ursachenforschung der Versuch, ein Gesamtbild dieser deutschen Filmlandschaft zu entwerfen. Sie ist ein Biotop, was mit 300 Millionen Euro Steuergeldern direkt gefördert wird und mit, man kann es nur schätzen, mindestens nochmal soviel an TV-Geldern, die aus den GEZ-Töpfen gespeist werden. Wobei anlässlich des Heinze-Skandales beim NDR zu lesen war, dass die Macht zu entscheiden, wer was machen darf im deutschen Filmland, im Grunde genommen bei vier TV-Redakteuren des öffentlich-rechtlichen Systems liege. Also ein Biotop, was mit unglaublich viel öffentlichem Geld genährt wird und mit einer klaren Hierarchie, die das Sagen hat. Ein künstliches Biotop, bei dem das Geld fliesst ohne Rücksicht auf den Erfolg. Ein quasi-abgeschlossenes System, was sich vor allem in sich und um sich dreht und nicht direkt auf die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft angewiesen ist oder aus dieser erwächst. Ein System, was sich zu einem gut Teil selbst genügt. Was wie eine zurückgezogene Familie leben kann. Ein System, was offenbar zusehends sich von der übrigen Gesellschaft isoliert. Ein System, was unendlich viele Filme produziert, die sang- und klanglos wieder verschwinden, ein System, was kaum, wenn überhaupt, Filme produziert, die die Gemüter bewegen, die geistig was aufreissen, die zu Auseinandersetzungen führen oder die Seele laben; Ausnahmen sind Til Schweiger und Bully Herbig, die offenbar die einzigen sind mit einer gewissen Garantie für Zuschauerzahlen. Das ist für ein Land mit 80 Millionen zu wenig. Definitiv zu wenig. Es scheint, dass dieses Filmbiotop sich zusehends in eine Art selbstgewählte Isolation zurückzieht. Um sich dann beim Filmpreis Öffentlichkeit vorzuspielen, die sie gar nicht hat. Es ist die Rede vom Kino und nicht vom Fernsehen. Vielleicht sind so die Tränen erklärlich, weil die Preisträger möglicherweise glauben, sie hätten jetzt diese Isolation durchbrochen. Der Deutsche Film ist nicht im Volke verankert. Er ist eine Spielwiese im Hinterhof. Die Bürger geben ihnen die Spielwiese und das viele Geld und sagen: spielt mal schön, aber uns lasst bittschön in Ruhe. Bei der kärglichen Berichterstattung über das Tränenereignis im Feuilleton war übrigens so gut wie keine Kritik daran zu lesen, aber die AZ findet heute, die Kritiker sollen schweigen. Vielleicht hat sie sich da mit China verwechselt. |
10.04.2011 | Filmpreis ohne Bedeutung meint : Der deutsche Filmpreis versinkt inzwischen praktisch in Bedeutungslosigkeit. Das muss allerdings differenziert werden. Seine Bedeutung klafft zusehends auseinander in zwei Teile. Innerhalb des mit 300 Millionen Steuergeldern fast geschlossenen Systems „Filmland“ steigt seine Bedeutung umgekehrt proportional zu seinem Bedeutungsverlust in der Öffentlichkeit. Die Bedeutung innerhalb des Systems geht auf seine Konstruktion zurück, dass er mit 3 Millionen Euro staatlichen Preisgeldes gut gepolstert ist und für die Empfänger ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Der allein dürfte allerdings die vielen am Freitagabend geflossenen Tränen bei den Empfängern nicht erklären. Das wäre ja sehr kindisch. Parallel zu dieser emotional bei den Empfängern offenbar sehr gestiegenen Bedeutung geht ein rapider öffentlicher Bedeutungsverlust einher. Nicht eine Grösse aus dem Feuilleton oder der Filmkritik hat den Preis gewürdigt. Gut, vielleicht sind sie noch am Formulieren. Aber es scheint eher, als hätten sie die Flucht ergriffen. Die PR-Ausbeute ist substantiell mager. Es gibt linkische Versuche der Hofberichterstattung und dann noch die Gesellschaftsreporter. Durch seine Konstruktion der Verteilung staatlichen Preisgeldes durch einen Innungsverein wird dieser Preis auf immer gehandikapt sein, wird sich immer der Verdacht der Insider-Mauschelei legen, denn Empfänger und Verteiler dieses Preises sind teils identisch, ergo INZUCHT-Verdacht, der auf immer diesen Preis belastet. Darunter leidet nicht nur die verteilende Akademie, darunter leidet nicht nur das Filmland, darunter leidet die deutsche Kultur als Ganzes, wenn der Preis so wenig gesellschaftliche Verbindlichkeit hat. Darunter leiden also alle. Frage: Warum traut sich trotzdem keine kompetente Persönlichkeit, kein kompetent sich gebendes Feuilleton, diesen Verteilmodus zu kritisieren? Sitzt dem Feuilleton immer noch die Abkanzelung des Oscarpreisträgers Schlöndorff in der SZ durch den damaligen Filmakademie-Präsidenten Rohrbach in den Knochen? Glauben sie seither, die Filmakademie vertrage keine Kritik? Glauben sie, die Filmakademie müsse mit Samthandschuhen angefasst werden und wer sie als erwachsene, handlungsverantwortliche Institution auf Augenhöhe behandle, der tue ihr einen Tort an, sei missgünstig und ein ganz Böser? Nur Kritik bringt weiter. Es ist wirklich merkwürdig, dass offenbar, wer sich einsetzt dafür, dass dieser Filmpreis endlich Respekt verdient, als Spielverderber wahrgenommen oder ignoriert wird. Vielleicht ist das auf die Dominanz der Kleinkrämerseelen im Filmland zurückzuführen. Das erinnert dann an die Einführung der Fussgängerzonen in den deutschen Cities: die sich am meisten und die Befürworter verteufelnd dagegen gewehrt haben, waren ausgerechnet die Geschäftsleute, die seither am meisten davon profitieren. So scheint es im Filmland: die von einer Aufwertung des dümpelnden Filmpreises am meisten profitieren würden, die stemmen sich jetzt mit Händen und Füssen gegen Kritik. |
09.04.2011 | Wichtig Unwichtig meint : Vor lauter News-Salat, vor allem im maschinell suchenden und ausspuckenden Internet und vor lauter Naturunglücken und Skandalen und Kriegen ists manchmal schwierig, das Wichtige vom Unwichtigen auseinanderzuhalten. Da kann Wichtiges, auf das man achten sollte, ganz schnell mal untergehen. Was donnert uns zur Zeit alles an Naturunglücken und deren menschengemachten Verstärkern wie dem Atomunglück in Fukushima allein schon die Ohren und Augen voll. Zu schweigen von den Kriegen um Öl und Macht und zur Aufrechterhaltung ungerechter Wirtschaftsordnungen und der überholten westlichen Weltordnung. Wer will die arabischen Aufstände alle noch im Visier behalten. Wer widmet dem offenbar unbelehrbaren palästinensisch-israelischen Konflikt noch ein Augenmerk, es scheint, dass dieser fast aus Angst, von der Welt nicht mehr als leidend wahrgenommen zu werden, das alte Spiel von Bomben und Racheangriffen fortsetzt. Und mit dem Museumsdirektor Roth aus Dresden und dessen unaufklärerischer Aufklärungsausstellung in Peking sollte man sich auch noch beschäftigen, und damit ob er ein opportunistischer Lavierer ist oder ein aufrechter Verteidiger und Fürsprecher von Menschenrechten und Meinungsfreiheit, wenn er Ai Weiwei abschätzig als Popkünstler, der halt prominent sei, klein zu reden sucht und der sei sowieso nur einer von vielen. Dann noch die Elfenbeinküste. Und Piraten gibt’s auch wieder. Aber das ist sicher nicht eines der wichtigsten Probleme. Noch unwichtiger ist garantiert der deutsche Filmpreis, der offenbar definitiv zur rührseligen Insiderveranstaltung verkommen ist und über die zu schreiben kein Fachkritiker von der SZ diese Vereinsveranstaltung für wichtig genug erachtet. Unklar ist allerdings, wo die ganze Rührung bei der Veranstaltung her kam, von der eigenen Bedeutungslosigkeit? Das wär ja schon wieder richtig komisch. Aber wie gesagt, es gibt wichtigere Dinge, zum Beispiel sollte man aufmerksam die heutige Aussenansicht in der SZ lesen. Sie stammt von Wolfgang Fengler, Finanzepxerte der oft gescholtenen Weltbank und lässt hellhörig machen. Hier ist die Rede von technischen Innovationen aus Afrika! Er führt das Modell der sekundenschnellen Geldüberweisung per Handy an, Weltmarktführer sei eine kenianische Firma. Keine deutsche Firma? Keine amerikanische? Keine westliche? Keine chinesische? Nein, eine kenianische! Solche Meldungen sollten mit seismographischer Senisibilität registriert werden und statt die Energien in Rührseligkeit über Filmpreise zerfliessen zu lassen oder sich im Leiden an den Kriegen und Atomunglücken der Welt zu ergehen, sollte man seine Aufmerksamkeit besser darauf lenken, wie eine neue Welt aussehen kann, wo Innovation kein geographisch beschränkter Begriff mehr sein wird, wo Wohlstand und Bildung allerorten auf der Welt reklamiert werden und der Westen nicht so weiter machen kann wie bisher,– auch nicht mit dem Filmpreis! |
08.04.2011 | KLEINGESCHRIEBENES GROSSGESCHRIEBENES meint : Kleingeschriebenes. Grossgeschriebenes. Gerngeschriebenes. Ungerngeschriebenes. Wutgeschriebenes. Mutgeschriebenes. Kalkülgeschriebenes. Durchtrieben Geschriebenes. Durchdacht Geschriebenes. Mit Elan Geschriebenes. Mit Verve Geschriebenes. Vorwärts Geschriebenes. Rückwärts Geschriebenes. Verschrieben Geschriebenes. Verschroben Geschriebenes. Verhoben Geschriebenes. Mit Tücke Geschriebenes. Schutzgeschriebenes. Vorwurfsgeschriebenes. Verdeckt Geschriebenes. Vorlaut Geschriebenes. Ungeschrieben Geschriebenes. Schnellschnell Geschriebenes. Subventioniert Geschriebenes. Freiwillig Geschriebenes. Verordnet Geschriebenes. Lahm Geschriebenes. Zahm Geschriebenes. Redigiert Geschriebenes. Geselcht Geschriebenes. Aus dem Handgelenk Geschriebenes. Mit Schmerzen Geschriebenes. Getrieben Geschriebenes. Autonom Geschriebenes. Zensur-Geschriebenes. Verboten Geschriebenes. Elegant Geschriebenes. Wolkig Geschriebenes. Um die Sache herum Geschriebenes. Um den Brei herum Geschriebenes. Mit ungezielten Worten Geschriebenes. Mit Herzblut Geschriebenes. Mit Inkunabeln Geschriebenes. Rezeptgeschriebenes. Fürs TV Geschriebenes. Fürs Hirn Geschriebenes. Rätselgeschriebenes. Verschollen Geschriebenes. Nie entdeckt Geschriebenes. Mit Keilschrft Geschriebenes. Nur für Eingeweihte Geschriebenes. Zur Interpretation Geschriebenes. Zum schnellen Vergessen Geschriebenes. Zum Nie-Vergessen Geschriebenes. Ins Netz Geschriebenes. Auf die Stirn Geschriebenes. Auf den Grabstein Geschriebenes. Auf die Titelseite Geschriebenes. In fetten Lettern Geschriebenes. Gesetzgeschriebenes. Verhüllt Geschriebenes. Unverhüllt Geschriebenes. Diplomatisch Geschriebenes. Scientistisch Geschriebenes. Kompliziert Geschriebenes. Habermas-Geschriebenes. Erleuchtend Geschriebenes. Erhellend Geschriebenes. Differenziert Geschriebenes. Thomas-Bernhard-Geschriebenes. Samuel-Beckett-Geschriebenes. Schmalzgeschriebenes. Abgeschriebenes. Kopiert Geschriebenes. Summa-cum-laude Geschriebenes. Skandalgeschriebenes. Wortwahlgeschriebenes. Regelmässig Geschriebenes. Qualgeschriebenes. Lustgeschriebenes. Selbergeschriebenes. Salbadergeschriebenes. Handgeschriebenes. Mailgeschriebenes. Grüsse-aus-Florenz-Geschriebenes. Kassibergeschriebenes. Kalibergeschriebenes. Abfällig Geschriebenes. Denunziatorisch Geschriebenes. Aufrührend Geschriebenes. Getwittert Geschriebenes. Navi Geschriebenes. Schulden Geschriebenes. Verräterisch Geschriebenes. Wortcocktailgeschriebenes. Sonnenunterganggeschriebenes. Dada-Geschriebenes. Datschengeschriebenes. DatschiGeschriebenes. Literatengeschriebenes. Illiteratengeschriebenes. UN-Geschriebenes. VölkerrechtsGeschriebenes. MenschenrechtsGeschriebenes. USW-Geschriebenes. |
07.04.2011 | Kein Lebenszeichen meint : Kein Lebenszeichen von Ai Weiwei. Immerhin erfährt man das. Durch die Presse. Durch die Medien. Ai Weiwei ist ein bekannter chinesischer Künstler. Der sich hin und wieder traut, etwas zu sagen. Und das passt den chinesischen Behörden nicht. Also muss er verschwinden von der Bildfläche. Kein Lebenszeichen von Ai Weiwei. Man kann nur vermuten, dass er irgendwo im Gefängnis sitzt. Nach dieser oder jener Methode befragt wird. Bei ihm wenigstens fällt es überhaupt auf, wenn es kein Lebenszeichen mehr von ihm gibt. Wieviele Millionen Menschen gibt es ohne Lebenszeichen, von denen niemand erfährt. Menschen, die nie in der Öffentlichkeit waren. Menschen deren verschwinden nur ihrer engsten Umgebung auffällt. Wenn diese Umgebung nur privat ist, so interessiert sich keine Öffentlichkeit dafür. Oder Menschen, deren Verschwinden offenbar gar keinem auffällt, Menschen, von denen niemand mehr ein Lebenszeichen erwartet. Vielleicht ist das eines der Geheimnisse von Facebook, dass es vor allem eines ist: Lebenszeichenbook, denn ernsthaft diskutiert, das wird dort kaum, aber es quillt über von Lebenszeichen (inzwischen sogar auch von Lebenszeichen von Toten!). Soziales Netzwerk nennt man das. Aber es sind eben nicht alle Lebenszeichen erwünscht. Auch nicht im sozialen Netzwerk. Schon gar nicht in Hierarchien jeglicher Art. Wie oft ist dort zu hören, also lange nicht nur in China, sondern ganz schön häufig auch bei uns: Mund halten! Wie oft ertappen wir uns selbst dabei, dass wir eine Meinung nicht hören wollen. Dass wir jemanden, ohne dass er uns was zuleide getan hat, zum Teufel wünschen. Das ist keine chinesische Erfindung. Auch die Amerikaner behalten sich immer noch vor, Menschen, von denen sie behaupten, sie hätten sie als feindliche Kämpfer ausgemacht, in aller Herren Länder zu jagen und ohne Gerichtsverfahren einzubuchten. Menschen ohne Lebenszeichen. Kommen wir zum Deutschen Film, so es denn noch Lebenszeichen von ihm gibt. Es sind jedenfalls nicht jene einer offenen Diskussion. Den Mechanismus MAUL HALTEN (=Lebenszeichen unerwünscht!) hatte uns Günter Rohrbach in aller SZ-Öffentlichkeit vor drei Jahren vorgemacht, indem er Volker Schlöndorff zum Schweigen gebracht hat mit dem schnoddrigen Satz, wer zahlt befiehlt. Seither ist natürlich die Ängstlichkeit sich grundsätzlich zu äussern im sozial abhängig machenden deuschen Film-Subventionssystem nicht kleiner geworden. Dabei sollte man sich immer wieder vor Augen führen, wie deprimierend bescheiden der substantielle Output des mit 300 Millionen geförderten Filmlandes ist. Um das zu ändern, müsste eben diskutiert werden. Da reichen dünne Lebenszeichen wie Filmpreisverleihungen schlicht nicht aus. |
06.04.2011 | Heute Westerwelle Fleddern meint : Heute muss „Westerwelle fleddern“. Jeder der in ist, muss heute ein Stück Westerwelle fleddern. Jeder, der schreibt, spricht oder kommentiert, muss sich heute ein Stück aus dem Westerwelle rauspicken um daraus einen Text zu stricken. Westerwelle schallts im Blätterwald. Die ganzen Textstücke zusammengesetzt ergäbe das eine Vogelschar aus Hunderten von Westerwelles, die Text-mâchéfigur des Westerwelle als verdunkelnde Wolke, die den klaren Blick verstellt. Wie ist er doch ergiebig. Wie kann sich doch die Menschheit an Personaldebatten kaum einkriegen, denn der Mensch ist eine unerschöpfliche Fundgrube, nie zur Gänze erforscht. Wie ist so ein Politstar doch ergiebig, sein rasanter Aufstieg und sein krasser Fall, dass ihm als Rettungsschirm nur noch der Posten bleibt, den er am wenigsten könne, der Aussenminister. Und schon stehen die Unken bereit, dem Nachfolger düstere Zukunft zu prognostizieren. Natürlich wird es Probleme geben, wenn es keine Probleme mehr gibt, dann dürften die Parteien so ziemlich überflüssig sein. Und eine Gesellschaft, die so rasant in Bewegung ist wie die unsere und deren Bewegung sich noch von Tag zu Tag beschleunigt, die ist voller Probleme. Das spiegelt sich hoffentlich in den Parteien, so sie noch einen Nexus zur Gesellschaft haben. Immerhin hat Westerwelle Deutschland den Eintritt in einen weiteren Krieg erspart, eines Krieges, der unter dem humanitären Vorwand, man könne nicht tatenlos zusehen, wie ein Gaddafi sein Volk ermorde, losgetreten wurde. Bei vielen anderen Völkern konnte man tatenlos zusehen und kann es noch heute. Darauf weist die SZ heute hin mit einem bedenkswerten Kommentar von Arne Perras. Das sind eigentlich viel, viel wichtigere Themen als solche scheinbar leicht-ergiebigen Personaldiskussionen. Der nie richtig diskutierte, unsägliche Afghanistan-Einsatz, wo ein Jahr der Entscheidungen auf das nächste Jahr der Entscheidungen folgt, ein total zerfahrener, ein total verquaster, zerzauster Einsatz, der nie zu begründen war ausser mit der Angst vorm grossen Bruder und Waffen- und Schiessnarr Amerika. Aber: Westerwelle fleddern ist einfach lustiger, da kann sich keiner mehr die Finger verbrennen, da geht keiner mehr ein Risiko ein, denn so ein bisschen Humanmus verplappern ist nicht schwieriger als in der Kirche Weihrauch verwedeln. |
05.04.2011 | Palliativstation \"Deutscher Film\" meint : Dienstag, 5. April 2011
Palliativstation.@Deutscher.Film.de
Die Palliativstation „Deutscher Film“, die von Bund und Ländern alljährlich mit etwa 300 Millionen Euro Subvention gefördert wird, und die dafür von Jahr zu Jahr mehr und erfolglosere Filme herausbringt in ihren Bastelworkshops, fiebert wieder ihrem grossen Jahresereignis entgegen, dem klinikinternen Filmpreis, den die Klinikleitung jedoch aus psychologischen Gründen „deutschen Filmpreis“ nennen darf, denn der Staat unterstützt das Ereignis mit 3 Millionen Euro. Den ganzen Winter über haben die Klinikinsassen Filme gesichtet und in geheimen Verfahren die Besten der Klinikproduktion erwählt. Und wieder werden sie sich wundern wie wenig sich die Aussenwelt trotz des grossen Einsatzes der Patienten fürs Klinikfest, an dem der Preis verteilt wird, interessiert. Jetzt geben die sich soviel Mühe, und kaum einen bewegt es. Aber wie es halt in so einer Klinik ist, da herrschen strenge Hierarchien, strenge Regeln und ein Klima für offene Diskussion existiert so wenig wie in der deutschen Ausstellung „die Kunst der Aufklärung“ in Peking. Regelmässige 300 Millionen können zu heftigen institutionellen Erstarrungen führen. Solch etablierten grossen Geldflüsse fördern die Inertia, nicht nur bei der Atomindustrie. Die Filme, die die Palliativstation „Deutscher Film“ herausbringt, beweisen keinesfalls das Gegenteil. Wie also ist dem Deutschen Film wieder ein Leben einzuhauchen, das auch mit anspruchsvolleren Filmen und solchen mit womöglich internationaler Strahlkraft auch Zuschauer weit über die Branche hinaus beschäftigen kann? Es gibt immer wieder Ansätze. Es gibt Individualisten, die ausscheren. Aber es gibt keine Bewegung der Regisseure oder der Produzenten, gar der Redakteure, die eine Erneuerung und Revitalisierung des deutschen Filmes auf Weltmarktniveau fordern. Die sind alle zu sehr durch die klinikinternen Abläufen gefesselt. Kommt die Erneuerung womöglich von den Schauspielern? Grassroots-Bewegung? Ausgerechnet! Die, die doch in Deutschland bittschön weisungsgebundene Beamten- und Untertanenschauspieler zu sein haben. Heute startet ein solcher Versuch, ins Leben gerufen von Daniel Philippen, seines Zeichens Agent bei der ZAV München, einer exklusiven Abteilung des Arbeitsamtes für die Künstlervermittlung. Das Projekt heisst sms, self made shorties und fordert die Schauspieler auf, sich mit einfachsten technischen Mitteln selbst und persönlich zu präsentieren (eine Auswahl soll am Filmfest gezeigt werden) und eben nicht mittels Showreel, welches üblicherweise aus Fernseh- und Filmaufnahmen besteht, die die Schauspieler meist in sehr reduzierte Rollentypen festlegen und aus denen sie durch die gängige Besetzungspraxis so wenig rauszukommen eine Chance haben wie ein Patient aus der Palliativstation. Den Circulus Vitiosus des deutschen Fördersystems durchbrechen? Spannendere Schauspieler törnen Drehbuchautoren an, das ergibt spannendere Filme, mehr Publikum etc. etc. Näheres unter: htp: //sms-selfmadeshorties.blogspot.com/
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04.04.2011 | Die Trauben So Nah meint : Das muss weh tun, die Trauben so nah, die Miliardengewinne so nah, so greifbar nah, auf Jahre hinaus nah, Milliardengewinne ohne noch einen Finger krumm zu machen. Und jetzt Fukushima. Die pflückbar nahen Milliardengewinne für die Atomindustrie entschwinden mit jedem Tag in höhere Sphären. Au, das muss weh tun. So behaglich haben sich die Atomprofitierherrschaften eingerichtet in der Vorstandsetage mit der Vermögenskalkulation. Alles gesichert. Alterantiven überflüssig. Atomgewinn in trockenen, unverseuchten Tüchern. Die Atombosse haben ihre Eneregien vor allem dazu eingesetzt, für diese Gewinne zu lobbyieren, Inserate aus der Portokasse, ein paar feine Essen. Die Bundeskanzlerin, Physikerin dazu, hielt die Laufzeitverlängerung für unbedenklich, für eine Geste an die Steuerzahler, für ein Scheibchen vom Megagewinn. Und jetzt Fukushima. Und die Erkenntnis, dass nichts sicher ist. Dabei hat man einen weiteren Teil der Energien in PR gelenkt, um das Land, das Volk, die Bürger einzuschläfern mit Parolen von der Sicherheit und der Sauberkeit der Atomkraft. Man hat Lügen statt Zukunft produziert, Blendbegriffe wie „Brückentechnologie“. Um abzukassieren. Ui, das tut weh, die sicher geglaubten Milliarden-Gewinne entschwinden zu sehen. (Selbst die wären lediglich auf Kosten künftiger Generationen zustande gekommen, denk an die Entsorgung). Ui, das tut weh, die Trauben so nah und jetzt entschwinden sie. Ehrlich gesagt, da stehen ein paar Atommanager, die sich ihrer Sache so sicher waren, plöztlich ziemlich nackt da. Kein Wunder, sind sie am Rande des Durchdrehens, wollen sogar klagen. Gegen die Vernunft und gegen das Volk und gegen die bösen, bösen Mitmenschen, die ihnen den leichten Gewinn (der eh zum Schaden der Allgemeinheit gewesen wäre, aber das Bewusstsein lassen sie bis heute nicht an sich ran) bachab gehen lassen. Da sitzt der Atommanger am Bach und sieht wie ihm der Gewinn, der Milliardengewinn für mehrer Jahre, wegfliesst und er kann nichts machen. Da steht er erst mal da. Und hat versäumt, sich um Alternativen zu kümmern. Jetzt haben andere die Nase vorn. Die Frage, wie verhält sich so ein Mensch, der sich seiner Sache , seines Reibachs so sicher war (und ohne jedes Unrechtsgefühl) und dadurch auch materiell mächtig und sich folglich auch psychisch mächtig fühlend. Und jetzt fliesst ihm der seiner Ansicht nach wesentliche Gewinn der nächsten Jahre ersatzlos weg. Kommt dazu, dass er diese Gewinnplanung auch nur mit billigsten Krämertricks überhaupt darstellen konnte, dass diese Gewinnaussichten schon gar nicht das Resultat einer besonders männlichen Tat waren. Eher der eines gewissenlosen Kleinkrämers, der sich aber materiell wie ein Krösus aufführen konnte. Und jetzt darf das Häufchen Mensch zuschauen, wie der aufgeblasenen Gewinnaussicht, die sein Ego entsprechend aufgeblasen hat, die Luft ausgeht. Im Märchen würde er zum skrupellosen Bösewicht, also Vorsicht vor enttäuschten Atommanagern! |
03.04.2011 | Die Buhs der deutschen Wirtschaftsführer in Peking meint : „In Peking eröffnet Guido Westerwelle die Ausstellung „Kunst der Aufklärung“. Dann wird diskutiert, allerdings nicht über politische Fragen. Ein kritischer Einwurf wird gar von den anwesenden deutschen Wirtschaftführern niedergebuht.“ (FAZ.NET vom 3. April 2011). // Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor der chinesischen Führung. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor der chinesischen Repression. Die Konzessionen der deutschen Wirtschaftsführer an die Empfindlichkeiten der chinesischen Unterdrückungsregierung. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor Wen Jiabao. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor dem Hüsteln Pekings. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor der Macht der Aufklärung. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor Verstimmung der chinesischen Geschäftspartner mit für sie unangenehmen Themen wie Meinungsfreiheit. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor dem chinesischen Geheimdienst. Die aktive Unterstützung der chinesischen Repressionspolitik durch die Buhs der deutschen Wirtschaftsführer. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor Nennung des chinesischen Nobelpreisträgers Liu Xiaobo. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer vor der chinesischen Meinungsdiktatur. Die Angst der deutschen Wirtschaftsführer, zu ihren demokratischen Grundwerten zu stehen. Die hosenschisserige Angst der deutschen Wirtschaftsführer, die sich in der Niederbuhung auf einen kritischen Einwurf bemerkbar macht. // Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher vor der Macht der Aufklärung. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Michael Eissenhauer, Bernhard Schrenk vor der chinesischen Repression. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor den Mimosen der chinesischen Meinungsunterdrücker. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor der kommunistischen Partei Chinas. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor Wen Jiabao. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor der chinesischen Meinungsdiktatur. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor dem chinesischen Geheimdienst. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor Nennung des chinesischen Nobelpreisträgers Liu Xiaobo. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor einem offenen Dialog über die Aufklärung. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor dem chinesischen Meinungsterror. Die Konzessionen der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer an die chinesische Repression. Die Angst der deutschen Ausstellungsmacher Martin Roth, Bernhard Schrenk, Michael Eissenhauer vor dem mimosenhaften Getue ihrer Gastgeber, wenn es um die Themen Demokratie, Menschenrechte, Freiheit und Aufklärung geht.
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02.04.2011 | Street Words XIV meint : Die haben ausländische Eltern. Du hast doch a so spät losgelassen. Bei mir ist doppelt verzwickt, bei mir is eigentlich. Zwischendrin hat er mich ein bisschen angestrengt. War das bei Euch auch so? Du, gestern hab ich eine Diskussion mit der Polizei gehabt. Und die ist möbliert? Auf wen hat denn die Kitty nochmal nachreserviert? Das war aber keine Absicht. Erstens schau i immer bes und zweitens bin i selber krank. Das ist zwar ein bisschen unfair, aber im Endeffekt. Das ist so krank. Ich hab ja nur das Geschnetzelte zum Warmmachen. Haben wir noch soviel Zeit? Wenn wir heute des Schweinerne essen, da schmeckt doch das alte Brot ned. Und dann mir, akzeptier Du des, dass ich auch. Das interessiert mich nicht. Deins war doch witzig. Aber Du musst doch die gestempelte Karte zeigen, die ja ungestempelt ist. Mama, ich bin da nicht rein gekommen, ich bin da ein bisschen daneben. Seriöse Automobile. Auf Aschheim ausi. Und dann hab ich nur gelacht. Schön die Hausaufgaben machen. Nicht weiter erläutert. Ist eigentlich immer von jemandem mitgenommen worden. Sondern, dass er gar nicht auf mich eingeht, nicht so wie ich es mir vorstelle. Ja, schön wars, dass wir uns jetzt wieder einmal getroffen haben. Wie war das, als würde er den Eiffelturm anheben. Dann können wir alles weiter besprechen. Er denkt überhaupt nicht an sich, ha, ha, ha, ha, ha, ha. Aber die Inge, die hatte doch so einen Typen zu ihrem Geburtstag, der sich nie wieder gemeldet hat. Und dann jeder am anderen Ende vom Lokal sitzen. Hab ich noch nie gehört von der Technik, hat uns keiner beigebracht. Und dann haben die irgendwie gezielt, also des is des, was mir am Ganzen es bissele stört. Ähm, ich betreu jemanden. Aber nun noch ihr letztes Zipfelchen. Weißt Du, nur Nestbeschmutzer. Und die war dann grantig. Walserstrasse, nein WalserTALstrasse, des is beim Bayerischen Rundfunk. Hör mir bitte zu, der Punkt ist, ich weiss halt nicht, was ich sonst machen soll. Die Frage, ob sies überhaupt erfahren, aber wenn sies erfahren. Die scheinen ein Geld zu haben. Unser Drucker stand am Gang, davor ein Säulenmonitor. Du kriminelle Drecksau. Bargeld darf ich keins nehmen, weil wir zu renommiert sind.
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01.04.2011 | Redaktionsdialektik? meint : Gestern hatte die SZ einen gut nachvollziehbaren Artikel von Henrik Bork über eine Ausstellung in Peking von drei grossen deutschen Museen, die sich mit dem Titel „Die Kunst der Aufklärung“ schmücke und die zehn Millionen Euro gekostet habe und ein Jahr dauern werde, veröffentlicht. Darin hatte Bork handelnde Personen genannt, die Museumsherren Roth, Eissenhauer und Schrenk, hatte der Ausstellung attestiert, dass sie sich um den politischen Gehalt des Themas drücke, hatte das an Beispielen belegt, kam zum Schluss, dass sie aus Gründen persönlichen Ehrgeizes und der Geldbeschaffung mit dem Thema Aufklärung nur hausierten, es dann aber in der Ausstellung aus politischem Opportunismus in ihr Gegenteil verkehrt hätten; dass sie auf Kosten der deutschen Steuerzahler eine Aussstellung kuratiert hätten, die für die Pekinger Führung, die gerade jetzt wieder extrem antiaufklärerisch und brutal meinungsunterdrückend agiere, auch hier führte Bork Beispiele an, von systemstützender Funktion wäre. Hat inzwischen die SZ die Courage verlassen. Heute schickt sie den Versuch von Stephan Speicher einer kunstimmanenten Rezension hinterher. Da ist zwar schwammig auch vom politischen Faktor die Rede und von dunklen Bereichen (wobei es sich dabei doch um die erhellenden handeln sollte!). Der Text ist aber nicht eine dialektische Antwort auf die Thesen, Analysen und deren Stützung durch Beispiele von Henrik Bork, sozusagen eine Gegenmeinung. Es ist viel mehr ein Text, der sich stellenweise so unverständlich liest, als sei er aus dem Chinesischen von einem Übersetzungsroboter einer Suchmaschine transskribiert. Es ist unpolitisches Pseudogelehrten-Mus, was die SZ-Redaktion hier, man kann es auch nur als Kotau gegenüber dem autoritären chinesischen Regime verstehen, nachschiebt. Es ist eher ein Verdunklungstext denn ein Aufhellungstext. Es werden keine Namen von Handelnden im Zusammenhang mit dieser Ausstellung erwähnt. Es gibt keine verantwortlichen Menschen. Es gibt nur Institutionen. Es gibt praktisch keinen politischen Rahmen. Der Speicher-Text sieht nicht über den Tellerrand hinaus. Dass die Redaktion diesen Text mit grossem Umfang genau so prominent platziert im Feuilleton wie den gestrigen von Bork, heisst doch nichts anderes, als dass die Redaktion dem Leser, welchem auch immer, vielleicht im Zensurbüro in Peking oder in der Sicherheitsabteilung der chinesischen Botschaft in Berlin zu verstehen geben will, wir lieben zwar die Aufklärung und das offene, analytische Wort und den Hinweis auf Verantwortung auch für die Kuratierung einer Ausstellung, aber ein bisschen halten wir es auch mit den Ausstellungsmachern: wir müssen uns den Willen zur Aufklärung ja nicht „demonstrativ auf die Stirn schreiben“, ein bisschen möchten wir uns auch für die erleuchtenden Worte von Henrik Bork entschuldigen. Redaktionsdialektik halt in einem Land der freien Meinung. |