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31.03.2011 

Aufklärung über die Aufklärung meint : Aufklärung über die Aufklärung, wie die Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und die Bayerische Staatsgemäldesammlung München von diesem Donnerstag an die deutsche Aufklärung in der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung“ in Peking darstellen, liefert heute die SZ. Im Feuilleton. Mit einem Text von Henrik Bork. Die namentlich für die besprochene Ausstellung verantwortlichen, sicherlich alles gebildeten, Herren sind: Martin Roth (Dresden), Michael Eissenhauer (Berlin) und Klaus Schrenk (München). Während in Shanghai dem Künstler Al Weiwei (zu dessen Werken im Haus der Kunst noch vor kurzem die Münchner in Scharen gepilgert sind!) sein nagelneues Atelier von Bulldozern zerstört wurde und der sage „wir erleben gerade ein Zeitalter der Dunkelheit“ in China, würden sich die Deutschen in ihrer Ausstellung am Platz des Himmlichen Friedens in Peking an bildungsbürgerlichen Reden vom Einfluss des Künstlers auf die Gesellschaft ergötzen. Auf die Frage, ob Martin Roth (Dresden) mit dem Etikett der Aufklärung für so eine Ausstellung auch eine poklitische Botschaft verbunden wissen wolle, reagiere der mit abwehrenden Händen, man müsse das ja nicht „demonstrativ auf die Stirn schreiben“. Andererseits waren offenbar in Deutschland dank dem Etikett „Auklärung“ leicht zehn Millionen Euro einzusammeln für eine für die Macher als karrierefördernd erhoffte Ausstellung, die jetzt durch die Auswahl ihrer Exponate vor allem den Eindruck erwecke, Aufklärung habe in Europa primär etwas mit dem Erwachen naturwissenschaftlicher Wissbegierde zu tun. „Experiment mit der Luftpumpe“ von Valentine Green oder locker gekleidete Damen oder Holzsplitter von der Gorch Fock würden wohl kaum die politischen Werte der Aufklärung in dieser extrem teuren Ausstellung spiegeln. Das Thema Aufklärung würde so deutsch und so brav präsentiert, um ja nicht bei den kommunistischen Mitveranstaltern anzuecken. Besonders stolz auf diese vermessene Botschaft der deutschen Bürokraten, die sich diesen eher antiaufklärerischen Etikettenschwindel ausdachten, sei Michael Schäfer, der deutsche Botschafter in Peking, der versuche, die Ausstellung als gelungenes Beispiel eines kritischen Dialoges Deutschlands mit der Volksrepublik China zu verkaufen. Fazit von Borks prominent im Feuilleton plaziertem Artikel „und so finanziert das Auswärtige Amt nun ein Jahr lang eine systemstützende Ausstellung im Herzen Pekings“. Zu hoffen, dass der Skandal spätestens mit der für Freitag vorgesehenen Rede von Noch-Aussenminister Westerwelle auch seinen angemessen prominenten Platz im politischen Teil der SZ finden wird! Verwunderlich ist das alles allerdings wenig für ein Land wie Deutschland, in dem selbst über die Differenz von Film und Fernsehen (der Fall Schlöndorff/Rohrbach) faktisch nicht diskutiert werden darf; in dem die Missgeburt eines staatlichen Filmpreises, der lediglich ein brancheninternes Verteilen von staatlichen Millionen ist, kein Thema in den Feuilletons darstellt; in dem das Kino sowieso nur bescheidenste gesellschaftliche Relevanz aufweist und von braven, nun, gewiss nicht gerade aufklärerischen Seminararbeiten dominiert wird

30.03.2011 

Volk Spartei meint : Ein merkwürdiger Begriff: Volkspartei. Spartei des Volk. Sparte des Volkes. Sparta des Volkes. Wie kann das Volk Partei sein. Wie kann sich das Volk, wir wollen doch sein ein einig EINIG einig EINIG Volk von Brüdern. Nicht einigE, einig, einig, einig. Nicht einheitsparteiig. Nicht zweieiig. Eine Volkspartei von mehreren, von zweien oder dreien. Warum Partei, Partei gegen den Rest des Volkes, non capisco. Sparten-Ei des Volkes. Aufteilung des Volkes in sich bekämpfende Parteien. Verparteiung des Volkes. Splitterpartei, Splitterung des Volkes. Die Partei als Teil oder Splitter des Volkes. Welches Wohl liegt der Partei am nächsten, das des Volkes oder das der Partei. Sind Parteien prinzipiell gegen des Wohl des Volkes, weil sie nur das Wohl der Parteioberen und vielleicht nur ihres Parteivolkes im Auge haben. Wozu braucht das Volk Parteien. Wozu brauchen die Parteien Parteiobere? Wozu brauchen die Parteien Machtmenschen? Klingt saukomisch, wenn einer über die SPD reflektiert und meint, allen potentiellen Kanzlerkandidaten – es gibt nun wirklich nichts Dringlicheres zu überlegen – fehle es am absoluten Machtwillen, der im gleichen Atemzug Schröder oder Merkel attestiert wird. Wozu braucht ein Menschen einen Machtwillen, einen Parteiwillen? Parteien dividieren doch das Volk auseinander statt es zu einen. Aber mit Einheitsparteien ist auch nicht gut Staat machen. Einheit und Teile, wie sie ineinander übergehen oder sich überlappen, aus den Vielen geht der Eine hervor und der Eine oder die Eine löst sich wieder auf in die vielen Einzelteile (der Partei, des Volkes, des Fussvolkes, der Parteisoldaten). Cusanisch. Das Ganze und die Teile. Die Teilbarkeit des Ganzen. Das Volk und sein Interesse oder das Volk und gewisse Interessen Einzelner, die gegen das Interesse des Volkes gerichtet sind. Die sich dann an die Mächtigen ranmachen, um sie rumzukriegen, um sie zu Handlungen gegen das Allgemeinwohl (zum Beispiel Atomlobby) zu bewegen. Parteiisch zu sein. Partei. Partei. Die Partei. Die Partei ist eine Party auf Kosten anderer. Die Partei ist eine Party zugunsten weniger. Die Partei hebt Leute auf den Sockel. Die Partei ist ein Melting-Pot für Ideen, für materielle Interessen, für geistige Interessen, für oder gegen kulturelle Interessen, für oder gegen Bildungsinteressen. Die Partei versucht manche sich widersprechende Interessen innerhalb des Volkes auf eine Linie zu kriegen. Unter einen Hut zu bringen. Gibt es die 100prozentige Schnittmenge von Einzelwohl und Allgemeinwohl oder stehen dem die Parteien entgegen? Peilen die Parteien diese 100%ige Traumschnittmenge von Einzel- und Allgemeinwohl wirklich an? Oder sind Parteien auch nur Vehikel, von Ochsen gezogen und mit Machtgierigen auf den Kutsch-Böcken?

29.03.2011 

Gschlampert oder Der Menschliche Faktor meint : Das mag sogar sein, dass Kernreaktionen unter bestimmten Bedingungen einen zuverlässig prognostizierbaren Verlauf nehmen und insofern als „sicher“ gelten auch im Hinblick auf die Energiegewinnung. Das dürfte die Erwägung sein, die wissenschaftlicherseits der Kernenergie das Wort redet. Sie berücksichtigt allerdings die brüchigste der Rahmenbedingungen nicht: den menschlichen Faktor. Ohne den geht gar nichts. Der menschliche Faktor ist nicht so berechenbar wie der naturwissenschaftliche. Und ohne Menschen sind die Rahmenbedingungen nicht herstellbar, nicht kontrollierbar. Am Ende steht immer der Mensch. Der ist jedoch menschlich, verführbar, macht immer wieder Fehler, neigt schnell mal zum Schlampen. Der Mensch ist immer auch subjektiv, launisch, auf den kleinen Vorteil aus. Ohne den menschlichen Faktor hätte das Unglück von Fukushima wahrscheinlich nie einen so verheerenden Verlauf nehmen können. Aber ohne den menschlichen Faktor hätten die Kraftwerke auch nicht betrieben werden können. Es wurde geschlampt. Die Schlampereien hatten schon institutionell einen fruchtbaren Boden durch die Verbandelung von Behörden und Betreibern. Eine Hand wäscht die andere. Den Betreiber ärgern die Kosten der regelmässigen Kontrollen, ihn lockt der leichte Gewinn. Er lädt den Behördenvertreter zum Essen ein oder zum Segeln. Und so weiter. Nicht anders ist es in Deutschland. Die Betreiber haben schon so schön ihre Gewinnplanung für die nächsten Jahre mit den Auslaufmeilern gemacht. Es hat sie nur die Inseratenkampagne gekostet und durch den Aufruhr dagegen noch eine kleine steuerliche Verpflichtung, Schönheitsfehler mehr nicht. Aber nichts soll diesen leichten Gewinn schmälern. Entgangener Gewinn kann solchen Geschäftshirnen verdammt weh tun. Also sich nicht den Gewinn irgendwie noch weiter schmälern lassen. Wozu noch aufwendige Reparaturen? Der menschliche Faktor. Der Schmerz um entgangenen, vermeintlich sicheren Gewinn. Da muss man einen kleinen Riss mal einen Riss sein lassen. Eine kleine Schlamperei. Gentlemandelikt. Nicht schlimmer als das Abschreiben einer Dissertation. Der menschliche Faktor. Er zerstört auch das Filmland mit seinen gut gemeinten Subventionen, weil jeder was davon abkriegt, weil jeder abhängig ist und keiner auf die Subventionskuh verzichten will, drum traut sich keiner was zu sagen. Der menschliche Faktor. Er kann, gerade auch beim Film, unglaublich was zustande bringen, aber wenns schlecht läuft wie im übersubventionierten Filmland, dann kann das Resultat unterm Strich – bei 300 Millionen Filmförderung – verheerend sein!

28.03.2011 

Salto Moratoriale meint : Das dürfte er dann gewesen sein, der Salto Moratoriale, aus Schwarz mach Grün, nimm dir eine Atempause, um Regierungen auszuwechseln. Das Publikum, der Wähler, das unbekannte Wesen hat verstanden. Die Katastrophe in Japan hat nicht das grüne Denken verändert, es hat ihm zu einem beeinflussbaren Zeitpunkt enormes, zusätzliches Momentum verliehen. Dafür, dass dieses fernöstliche Momentum im Ländle so fruchtbar werden konnte, hat die Bundesregierung wiederum die denkbar günstigsten Voraussetzungen geschaffen (kräftig unterstützt vom am Sonntag abgewählten baden-württembergischen Ministerpräsidenten): schon letztes Jahr als sie deutlich werden liess, dass sie sich gegen kleinen Aufpreis von der Inseratenkampagne einer geldverblendeten Atomlobby gängeln lässt. Dann mit dem panikartigen Moratorium nach Fukushima und dessen brüderlechem Attest des puren Wahlkampfmanövers, was eh alle vermutet haben, aber die Regierung stur abgestritten hat. Das grenzt schon an eine Groteske, wenn einer mit einer Massnahme, mit der er (oder sie) etwas verhindern will, diesem Ereignis zusätzlichen Schub beschert. Wenn die vermeintlich vorbeugende Massnahme gegen ein mögliches Wahldesaster (und der gleichzeitigen Leugnung dieses wahlbeeinflussen-sollenden Charakters) das Wahldesaster noch verstärkt. Sollte eine recht klar Lehre für alle Politiker sein, dass sich dieses kurzfristig das Fähnchen-nach-dem-Willen-der-Wähler-Richten ganz schnell gegen einen selbst wenden kann. Sollte eine Genugtuung für alle jene sein, denen eine inhaltliche Position (wie die der Grünen Ablehnung der Atomenergie als unverantwortlich in Hinblick auf die Risiken und die ungeklärten Entsorgungskosten) wichtiger ist als Erlangung der Macht, mit Beharrlichkeit durchaus zur Macht führen kann. Es wird an den professionellen Wahlforschern und Wahlanalysten liegen, zu klären, ob das Volk wirklich klüger geworden ist und sich von einer opportunistischen Politik nicht mehr veräppeln lassen will oder ob es auch Wähler gab, die selbst aus Panik heraus plötzlich ihr grünes Gewissen entdeckt haben. Wahrscheinlich wird es wieder eine Melange aus vielen Einflüssen sein, so schwer zu ergründen wie die Wege ausgetretener Radioaktivität.

27.03.2011 

Angela Atom Abschalten meint : Ave Merkel, moratori te salutant. Abschalten. Atomkraft todsicher. Atomkraft ist ein Irrweg. Wehrt Euch, leistet Widerstand. WAA AKW NEIN. Wie weit rechts, wie weit hinten, noch 5 Minuten, ach so weit noch. Es ist absolut schockierend. Kinder gegen Atomkraft. Atomkraft? Nicht schon wieder. Jetzt für München. Polizei 64/31. Ordner. Jetzt auch abends Hasenbraten. Fukushima mahnt, alle AKWs abschalten. Zu spät. Hallo. Atomstrom, Erderwärmung, die Menschheit schafft sich ab. Kann I eana an Flyer dalassen? Da komm ma hoim mit an ganz Bündel voll Zettel und Zeugs. Die Linke, RSP, SPD. RBW, NBW, E-on, Vattenfall, ruhet in Frieden. Ach wie gut, dass es bei uns keine Erdbeben gibt. Ja, ja, is schon jede Menge los. Bei dem Regen muss man schon sagen, OK. Na, I weiss die Nummer ned auswendig. Oo-paa! Ja, wir kennen uns doch übern Etienne. A-BOMB, Pictures of Desaster, April 17 – Mai 7, 2011, Daniel Blau Ltd., London. Angela Merkel, Atomdealerin mit Prädikat. Und der hat gsagt, macht was miteinander. Die muss dabei gewesen sein, auf jeden Fall vordergründig. Gegen glühende Landschaften. Und dann sagt er, der Gabriel war in München auf der Demo. Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz, Kriegstreiber und Atomparteien abwählen. Manege frei für Kunst und Phantasie. Rauchverbot für AKWs. Haltestelle verlegt. In dem Stück kimmt zweimal a Saxaphon-Solo vor. Sind viele Leute da? Jaa. Apokalypse Now. Ich will keine strahlende Zukunft. Zehn vor. Das muss man anmelden und dann muss es genehmigt werden und wenn es genehmigt ist. Fraktionschef. Aussteigen. Atom todsicher. Der da, der schaut aus, wie, genau in der Richtung, wo Du guckst. Croozer Kids for 2. Oh my God, are you free? Yeah. Dass viele Dinge gut gehen. Missstände ansprechen. Wahts going wrong? Erst wenn der letzte Baum gerodet. Papa, gehen wir dann eigentlich noch zum Marienplatz? Ich weiss wie ein Papierhütchen geht. Es regnet doch nicht die ganze Zeit. Es war schlecht vorher gesagt. Das stört mich irgendwie. Wo seid Ihr? Richtung? Ah, ja, vorm Odeonsplatz. Auf der Linken oder Rechten? Freude, dass soviele hier sind. Misstraut Merkels Moratorium. Danke, dass Ihr alle das seid. Dann ruf doch mal an. Schweigeminute. Herzlich Willkommen. Ein Riesenapplaus für. Bob Dillan. Hofgartenstrasse. Chefs der Atomindustrie, geht nach Fukushima aufräumen! Es ist ein verzweifelter Kampf. Sig i recht, an Nachbar von mir, der war bei der Polizei ein verdeckter Ermittler. Dabei ist die Mitwirkung aller gefragt. Abstimmung am Stromschalter. Also der hat sich schlecht konzentrieren können, und ringsherum san AKWs. Früchte, die ohne Strahlenbelastung sind. Wir werden Euch nicht helfen können. Guten Appetit. Gestern war ich im Kino. Westerwelle, a dead man walking. Also ich bin hier an der Von-der-Tann-Strassse. Hochrisikotechnologie. Angela, die Lippen grün, im Kopf Atom. Moritz, hier geblieben! Get to Edge! Das war Absicht. Die Demonstranten, ja vom Odeonsplatz da kommens jetzt alle her.

26.03.2011 

Street Words XIII meint : Y need Yaaaa. Ja, hallöchen, musst Dir die Zahl merken, Zwei, Zwei, Zwei, Sieben. Ich werde krank sein. Ich bin auch krank. Dein Schwesterchen, die hat doch blonde Haare. Den Grund muss i mal fragen, wenn sie heut anruft. Ich wohn auf der Seite. Cappuccino mit Blütenduft. I hab halt denkt, jezd frog I amoil, weil i kenne mi ned aus, drum frog I amoi. Wagen hält. Ich bring jetzt meine Sachen zu meinen Grosseltern. Und wenn du, wenns schicklich ist, dann hab I da so n Schlauch, der ist 15 Meter lang. Ja, Du hast die Krise, Du traust dich nie was zu machen. Da kommt Jonathan, Dein Freund, frag ihn, gestern war er noch ganz vernünftig. Schule Jungs, echt. Irgendwie, irgendwie heissts ständig, dass er in einem halben Jahr schon aufhört. Ich war nicht, wo es ausgeteilt wurd, ich hatte Migräne. Ja wenn ich nicht krank bin, na klar, ich bin oft krank? Ich hab oft kein Bock. Ich bin schwach. Da is ma so eingezwängt. Ich bin meistens zu faul zum Schreiben. Der zockt den ganzen Tag durch, jeden Tag. 3 Prestigen, das dauert seine Zeit. Ik will et ned wissen, Andreas. Was wird da unten gelagert, das sein private Keller mein Lieber, Sie sind mir ein Schlawiner. Hier sind Kränze. Darf ich was dazwischen fragen, Du hast uns das letzte Mal eine so tolle Kirche gezeigt, ein Barockjuwel, wie heisst die wieder. Das müssen wir auch mal ausprobieren. Japanischer Whisky. Sarah, schaust Du mal, machst ein bisschen Platz. Da staun ich echt. Candidate City. Des brauchded I hi und da a. Weil des is ja hinüber. Oh nee, ich hasse transskribieren. Ich guck mirs an bei Hugendubel am Marienplatz. Damit hab ich meine Schwierigkeiten. Wann kommen die Gäste? Nina hat ihre um acht eingeladen und Ella ihre um halb Neun. Aber alle mit Knopf. Kennst Du diese Boxer, BoxershortsFotos, wo man nur den Body sieht, Bodymodel? Einfach nur Schnaps saufen. Uja, das haben die ja auch nur wegen Deinem Geburtstag gemacht. Steig doch grad ein und fahr fort mit dem Schmarren. So wenig wie möglich machen. Auf jedenfalls hab I mi verwöhnen lassen in England die paar Tag. Wie kannst du gegen ein Leuchtobjekt laufen! Meine Mutter hat sich ja mit ihm verständigt. Das ist der Notar, mit dem wir zusammenarbeiten. Das ist vielleicht der Grund warum. Aber ich hab ja auch Vanessa. Ich bin erst ganz optimistisch durchgelaufen. Ich habe Angst, dass ich ihn beleidige, weil er meint, das ist Kunst. Ach, das wäre lieb, dann können wir uns da hinsetzen.

25.03.2011 

Wählt Lügner meint : An die Urnen Bürger, wählt. Wählt Lügner. Wählt die, die Euch die strahlendste Zukunft versprechen. Wählt die, die Euch nach dem Munde reden. Wählt die, die mit Eurem miserablen, untrainierten Gedächtnis rechnen. Wählt die, die Euch für doof verkaufen. Wählt die, die heute so und morgen anders reden. Wählt die, die ihre Posten mehr lieben als Euch. Wählt die, die Euch ihren Posten zuliebe verbraten. Jedes Huhn wähle seinen Schlächter selber. Wählt die, die Euch mit einem Rat der Weisen Sand in die Augen streuen wollen. Wählt die, die den längst verlorenen Afghanistan-Einsatz noch ausweiten. Wählt die, die in Stuttgart Wasserwerfer auf die Demonstranten losschicken. Wählt die, die mit der Atomlobby klüngeln. Wählt die, die so brüderlich ehrlich sind und die Wahrheit ausplappern, nämlich dass Ihr mit dem Rat der Weisen betrogen werden sollt. Wählt die, die vor lauter Machtspielen die Vernunft und den Anstand verspielt haben. Wählt die, denen Geld und Macht den Kopf verdreht haben. An die Urnen Bürger, jetzt habt Ihr die Chance. Jetzt seid Ihr dran. Jetzt keine falsche Solidarität mit denen, denen Ihr egal seid, bloss weil die mit Eurer dummen (Partei)Treue und Euerm schlaffen Verstand rechnen. Wählt die, die Plagiatoren noch verteidigen, wenn sie längst nicht mehr zu halten sind. Wählt die, die ihre eigenen Enkel verheizen (und die Euern sowieso) wegen schneller, billiger Milliardengewinne. Wählt die, die die Umverteilungsschleuder im Lande antreiben. Wählt die, denen Bildung unwichtig ist. Wählt die, denen Chancengleichheit unwichtig ist. Wählt die, die sich nicht zu einer neuen Afrikapolitik entschliessen können. Wählt die, die die Republik als Pfründenrepublik sehen. Wählt die, die glauben, sie könnten nur Politik machen, wenn sie am Ruder sind. Wählt Lügner. Wählt Karrieristen. Wählt Ehrgeizlinge. Wählt Haltlose. Wählt Wortbrüchige. Wählt Flunkerer. Wählt. Wählt. Wählt. Hauptsache, Ihr wählt. An die Urnen, Bürger. Jetzt habt Ihr das Sagen! Wählt kalte Machtpolitiker. Wählt die, die keine Ahnung haben, was Armut bedeutet. Wählt die, die kein Rückgrat haben. Wählt die, die den Mund halten in der Partei. Wählt die, die sich in der Partei nach oben buckeln. Wählt stramme Parteisoldaten. Wählt die Charakterlosen. Wählt die Blindgänger. Wählt, Bürger, wählt, jetzt habt Ihr die Wahl. Ran an die Urnen!!! Flutet die Urnen mit Euern Denkzetteln!

24.03.2011 

AUSSTELLUNGSTIPP meint : Noch bis zum 3. April ist in der Oranerie, Englischer Garten 1a, München zu sehen MISCHKULTUR/GESTISCHE MALEREI/LOCHBILDER von Martin Wagner. Öffnungszeiten täglich von Montag bis Freitag von 12 – 19 Uhr und Samstag und Sonntag von 11 – 19 Uhr. Der Künstler ist während der Ausstellungszeit anwesend. Die Titel der 41 Bilder lauten: Ziel. Zentrum. Gruppe Reflexion. Boot. Kühe am See. Lust auf Boot. Jeder in seinem Boot. Welle. Auf der Schaukel. Strudel. Kirschenpflücker. Segelpflug. Durchfluteter Wald. Maar. Durchstreift in Blau. Reflexion orange. Reflexion rot/grün. Der Kubist. Fischkopf. Kopf im Kopf. Papierflieger. Disco. Feuerblüte. Überschreiten. Karussel der Gedanken. Glutkugeln. Funkeln. Kraxeln. Jogger. Eisbruch. Versponnen. Wasserlandschaft. Durchströmt. Sprösslinge. Sausebahn. Lochbild 9. Konfetti. Lochbild 3. Vier Röhren. Drehkreuz. Dreitanz. Segel. Die Preise variieren von Euro 120.—bis 3000.--. Aus der Laudatio: „Was also macht Martin Wagners gestische Malerei - auch im weiteren kunsthistorischen Umfeld - so einmalig? Ich werde mir erlauben, einen Begriff aus dem Titel dieser Ausstellung als Mixer und Erkenntniskatalysator zu verwenden: Mischkultur. Mich beeindruckt bei den Bildern von Martin Wagner immer wieder diese Mischung aus Hartnäckigkeit und Spontaneität, aus Härte und Poesie, aus Bestimmtheit und im Vagen lassen, aus Behauptung und Offenlassung (resp. Lochlassung), aus Natur und Abstraktion, die Mischung aus Kontinuität und Unterbruch, aus Notwendigkeit und Nicht-Kalkulierbarkeit, aus Zuverlässigkeit und Schwankendem, aus Entschiedenheit und Laissez-faire, aus Geste und Widerstand. … der Zusammenprall vom pastösem Traum von der reinen Bewegung und den harten Überlagerungen zum Beispiel vom Spiel der Reflektionen des Lichtes in den Bewegungen von Sand und Wasser und Wind, von Windstössen, die Achsen erhellen, die dem Dekorativen unerwarteterweise einen Strich durch die Rechnung machen.“

23.03.2011 

Rad der Weisen meint : Ein Rat der Weisen soll der Politik einen Ratschlag geben, wie sie das Rad der Atompolitik weiter, zurück oder gar nicht mehr drehen soll. Der Rat der Weisen bekommt aber nicht allzu viel Zeit, seine Weisheit darzulegen. Was ist mit einer Politik, die Rat bei Weisen sucht? (vorausgesetzt, die Weisen sind wirklich weise, das ist natürlich raffiniert kalkuliert, wenn die Politik erst bestimmt, wer weise sei - nach welchen Kriterien tut sie das? - um sich dann nach deren Ratschlag zu richten - oder auch nicht). Wie steht es um eine Politik, die bei Weisen Rat für Handlungsentscheidungen sucht? Fühlt sich eine solche Politik vielleicht bedroht, bedrängt von einer penetranten Lobby? Gibt die Politik mit der Inanspruchnahme eines solchen Rates der Weisen nicht zu erkennen, dass sie am Ende ihrer Weisheit ist? Warum hat diese Politik den Rat der Weisen nicht schon vor dem Ausstieg aus dem Ausstieg der Atompolitik gesucht? Die Positionen der auserwählten „Weisen“ sind mindestens zum Teil bekannt und wären auch damals schon einholbar gewesen. Gibt die Politik mit der Berufung dieses „Rates der Weisen“ nicht zu erkennen, dass sie kopflos gehandelt hat in der Atompolitik. Sollte sie vielleicht nicht auch in anderen Bereichen öfters den Rat von Weisen und nicht nur den von Lobbyisten einholen? Ist die Politik wirklich so schutzlos dem Einfluss mächtiger, egoistischer Lobbies ausgeliefert, wie sie mit der Installierung dieses Rates der Weisen hilferufend zu verstehen gibt? Wusste die Politik echt nicht um die Gefahren der Atomenergie? Um das eklatante Missverhältnis von kurzfristigem Gewinn für die Anteilseigner der Meiler und von den volkswirtschaftlichen Kosten, angefangen von den hohen Milliardensubventionen für die Forschung bis zu viele Nachfolgegenerationen belastenden Entsorgung der Abfälle, wusste die Politik das echt nicht, wird sie es erst glauben, wenn die von ihr zu Weisen Auserkorenen ihr das ganz langsam Wort für Wort Buchstaben für Buchstaben vorkauen werden? Wusste die Politik bis anhin nicht, dass gerade die Atomenergie einen typischen Beitrag zur Umverteilung von Vermögen in der Gesellschaft leistet, weil hier grosse Kapitäler noch grössere Gewinne für wenige Reiche auf Kosten der Allgemeinheit ruchlos erwirtschaften und offenbar mit Lobbymethoden durchzusetzen versuchen, die der Politik so viel Angst einjagen, dass sie jetzt bei Weisen Zuflucht suchen muss? Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, dass die Politik Rat bei Weisen sucht, warum aber immer erst, wenn es zu spät ist? Dröhnt ihr die Lobbyarroganz einzelner Gruppen dermassen den gesunden Menschenverstand zu?

22.03.2011 

Fischer Motzt meint : Ex-Aussenminister Professor Fischer motzt heute exklusiv in der SZ-Aussenansicht über die Enthaltung Deutschlands bei der Abstimmung im Sicherheitsrat über den Einsatz gegen Gaddafi. Er schimpft so emotional, dass es nicht leicht fällt, Argument von Emotion auseinanderzudividieren. Schon der anfängliche Vergleich mit der falschen Autobahnauffahrt ist zumindest interpretierbar. Um eine solche, das hat sich inzwischen herausgestellt, hat es sich auch bei der damaligen Entscheidung von Kanzler Schroeder und Aussenminister Fischer gehandelt, sich am Afghanistan-Einsatz zu beteiligen. Wobei seine auch heute wieder vorgetragene Begründung, die wohl eine späte Rechtfertigung für das andauernde Elend dieses Einsatzes sein soll, dass 9/11 von Afghanistan aus gegangen sei, nie haltbar war. Afghanistan hatte Deutschland nie angegriffen. Der Bündnisfall ist nie eingetreten. Wohl dürften die Regierungen in einem Schockzustand gewesen sein, vermutlich nicht anders als heute mit dem Atomunglück in Japan oder dem Tsunami an Befreiungsbewegungen in den arabischen Ländern. Bloss weil das Hirn von 9/11 sich in Afghanistan aufgehalten hat, ist das doch kein Grund, das Land in weiteres Unglück und in einen jahrelangen, aussichtlosen Krieg zu bomben, so wie geschehen. Wo kämen wir hin, wenn wir jedes Land in Grund und Boden bombten, von dem aus kriminelle und zerstörerische Ideen kommen. Und wie wollen wir kriminellen und zerstörerischen Ideen im eigenen Land den Garaus machen, zum Beispiel einer Atomlobby, die wegen materieller Gewinne, die sie auch nie wird ins Grab mitnehmen können, Gesundheit und Wohlstand eines ganzen Landes und seiner künftigen Generationen aufs Spiel setzt. Fischer führt unabsichtlich nochmal die verquere Begründung für den Afghanistan-Einsatz an, den er mitzuverantworten hat. Da hat doch die aktuelle Regierung mit ihrer Enthaltung offenbar gelernt von der falschen Auffahrt Afghanistan, von Fehlern der rot-grünen Vorvorgängerregierung: keine leichtfertigen Kriegseinsätze für Deutschland. Die massive Bombardierung Libyens, die überraschend schnell einsetzte, zeigt, dass den lieben Allierten massives Dreinschlagen irgendwie im Finger jucke. Die Folgen sind bekannt. Nach dem Afghanistan-Debakel soll man sich solche Einsätze wirklich zweimal überlegen. Natürlich geht es der Regierung auch und vermutlich vor allem um die anstehenden Wahlen. Aber mit Kriegsenthaltungspolitik hat auch Fischers Kanzler Schroeder Wahlen gewonnen. Warum sollen andere das nicht auch dürfen. Eine weitere von Fischers Begründungen für seine Kritik an der Enthaltung ist einmal mehr die Forderung nach Grossmachtverhältnissen, nach Blockverhältnissen in Europa. Unselig. Die Welt braucht nicht noch mehr grosse Blöcke. Die bringen nur Unglück. Europa bleibt wach, wenn es sich immer wieder zusammenraufen muss, auch wenn das nicht immer gelingt, wobei Deutschland beim beabsichtigten Gaddafi-Fall der Aktion ja nicht im Wege steht. Leider verhält sich Deutschland nun wie ein ertappter Schuljunge, indem es als Rekompensation für diese seine Meinung nun den Afghanistan-Einsatz ausweitet, so wird die Stimmenthaltung im Sicherheitsrat wirklich zur Farce, den Begriff kann man sich an dieser Stelle mit Fischer so teilen.

21.03.2011 

Heut ist Frühlingsanfang meint : Heut ist Frühlingsanfang – und nichts ist mehr wie es war. Die arabischen Despoten kippen weg wie die Dominosteine oder die Atommeiler in Japan. Die Bundesregierung schafft es plötzlich in Windeseile, Planungen für den schnellen Ausbau der elektrischen Leitungen zur Heranschaffung von Wind- und Sonnenenergie mit Hochdruck auf den Weg zu bringen. Im Herbst noch hiess es, das sei sehr teuer und kompliziert und eines der wichtigen Hindernisse für den Ausbau der regenerativen Energien resp. ein wichtiges Argument für die lukrative Verlängerung der Laufzeiten der Auslaufmeiler. Die Katastrophe von Erdbeben und Tsunami und Atom dürfte sich als Katalysator vor allem auf eine Beschleunigung der Austauschwege von Gütern, materieller wie geistiger Art, Energie und Menschen rund um den Mittelmeerraum auswirken. Man könnte vielleicht die grenzüberschreitenden Kooperationen um den Bodenseeraum im Hinterkopf haben. Wenn denn die westlichen Militärmächte jetzt nicht allzu wild in Libyen drauf los bombten und mal wieder unsensibel jede Menge von Kollateralschäden billigend in Kauf nehmen – nach dem Motto: wann wird sich so schnell wieder eine Chance bieten, das moderne Kriegs- und Schiess- und Bombgerät zu testen. Dabei dürften schon relativ wenige kleine Stiche genügen, um das libysche Grossmaul in seiner Handlungsfähigkeit essentiell zu lähmen. Das braucht keine flächendeckenden Bombenteppiche. Aber dass die Deutschen, weil sie sich jetzt ein schlechtes Gewissen von ihren alliierten Partner haben machen lassen, bloss weil ihnen anstehende Wahlen und ein nicht enden wollender, dem Wähler nicht vermittelbarer Afghanistaneinsatz in den Knochen stecken, jetzt aus diesem schlechten Gewissen heraus sich in Afghanistan noch mehr engagieren wollen, das ist nun wieder sowas von reflexhaft, das könnt einem den Nuggi raushauen. Sie brauchen sich für ihre Enthaltung im Sicherheitsrat kein schlechtes Gewissen machen lassen. Und insofern gibt es keinen Grund, den üblen Afghanistaneinsatz auch nur einen Millimeter auszubauen! Die Deutschen haben ihre Enthaltung ja überlegt und begründet und sie wissen sehr wohl warum, wegen der anstehenden Wahlen, andere haben den Einsatz befürwortet auch mehr aus innenpolitischen Gründen. Ein schlechtes Gewissen ist ein Ruhekissen, wie ein Helikopter, der aus 1600 Metern Höhe infolge doppelten Triebwerksausfalls absackt. Wenn die Deutschen jetzt aber im Gegenzug den Afghanistaneinsatz ausweiten, dann heisst das doch, dass sie bei ihrer Enthaltung im Sicherheitsrat sich bescheuert vorkommen. Braucht man aber nicht, wenn man weiss, was man tut.

20.03.2011 

So N Tag Tag Tag meint : Wieder so n Tag, so n Sonntag. Gägs jücken mich nicht. Einer wollte den Mond fotografieren. Der hat aber nicht aufs Bild gepasst. Mir würde dafür jede Voraussetzung fehlen. Die Regierung plant den Ausstieg aus dem Moratorium für den Ausstieg aus dem Ausstieg. Sie versteigt sich nicht. Sie vergeigt sich nichts. Keine Referenz auf den Geigerzähler. So wenig wie Zäsur auf Cäsium. Fukushima tritt in die Phase der entscheidenden Stunden. In Tripolis läutet schon das Totenglöcklein. Tote aus Kabul bekommen aktuell keine Schlagzeilen-Tröte, sie sind zweitrangig geworden. Wie so viele andere Tote auch. Was macht eigentlich der amerikanische Tötgeneral, geht sein Plan auf? Der Eintritt ins Museum kostet am Sonntag einen Euro. Die Seele baumeln lassen. Oder sie spazieren führen. Ihr Auslauf gewähren. Von den Revolutionen. Von den Atomen. Von Tötgenerälen und Wiedergängern. Wieviele Bilder braucht der Mensch, um ein Mensch zu sein? Wieviel Gägs braucht er, wieviel Comedy? Wieviele Überraschungen, wieviele Enttäuschungen erträgt er, wieviel Gemeinheit, bevor er ausrastet? Wieviel Berechenbarkeit braucht der Mensch? Wieviel Sicherheit, bevor sie ihn erstickt? Wieviel kulturellen Input braucht der Mensch, um ein Mensch zu werden, wieviel, um es zu bleiben? Wieviel Fastenpredigten braucht er und wieviel Gaudi? Ist der HartzIVler noch ein Mensch? Ist der Euro in guten Händen? Sind alle Euros in guten Händen? Hat irgendwer seine Vergangenheit restlos bewältigt? Wenn ja, wer? Warum verdienen Frauen weniger als Männer? Warum zahlen sie mehr für die Krankenversicherung? Sollte eine Stadt, die sich stolz „Candidate City“ beflaggt, Flüchtlinge aus Nordafrika aufnehmen? Der Pfarrer betet zur Stund. Die Bischöfe waren reuig. Heute gibt’s wieder jede Menge Filme im Kino. Über den Umgang mit Gewalt, die RAF, die Gastarbeiter, den wilden Westen, über Barcelona, einen magischen Baum, Tanz aus Wuppertal, das Stottern, ein Lied aus der Kindheit, Tanz und Horror, … oh, bittschön, nicht sich verlaufen im Sonntagsprogramm, in den Matineen; dann das Sonntagskonzert, die Orgeln, immer im Widerstreit zwischen eingeübter Routine, Perfektion und Einmaligkeit. Der Sonntag ist alle sieben Tage einmalig. Für manche einmalig öd. Andre können nicht genug kriegen vom Sonntagen. So n Tag. So n Sonntag. Sind die Menschen am Sonntag gleicher als unter der Woche?

19.03.2011 

Wir wollten nicht im Wege stehen meint : Wir wollten nicht im Wege stehn, wie es jetzt darum ging, im Sicherheitsrat dem Knallkopf von Libyer die Grenzen zu zeigen. Dass er ein Knallkopf ist, das wussten wir zwar schon immer, da unterscheiden wir uns von Euch keineswegs, aber dass wir ihm das nicht gerade unter die Nase rieben, sondern einen diplomatischen Umgang mit ihm pflegten, darin haben wir uns von Euch auch nicht unterschieden. Wir alle hatten unsere Gründe. Aber was er jetzt treibt, mit Waffen und Flugzeugen gegen die eigene Landsleute vorzugehen, das geht zu weit, auch darin sehen wir uns mit Euch einig. Und dass Ihr jetzt eine Flugverbotszone mit allen Konsequenzen durchsetzt, darin wollen wir Euch auch gar nicht hindern. Natürlich entsteht dadurch eine merkwürdige Konstellation der Nichtverhinderer, wir stehen Eurem Waffengang billigendes Spalier neben China, Russland, Indien und Brasilien. Wir finden das gar nicht so schlecht, einmal in dieser Konstellation zu erscheinen, einer Konstellation, der gerne das Notorische vorgeworfen wird. Wir sehen darin sogar eine Chance durch diese zufällige Nähe auch einen besseren Gesprächskontakt in unser aller Interesse zu diesen Regierungen zu finden, mit denen wir doch hinsichtlich Demokratie und Menschenrechten noch dies und jenes Hühnchen zu rupfen gedenken. Ihr müsst ausserdem unsere missliche Lage verstehen, in die wir uns durch unser kopfloses Mitläufertum bei dem unsäglichen Afghanistan-Einsatz gebracht haben. Bis heute können wir unserem Volke keine plausible Erklärung für Sinn und Zweck des Einsatzes in der Form, wie er Euch gefällt, nämlich auch tötend und zwar präventiv tötend, geben. Die Menschen in unserem Lande fragen sich immer mehr, was wir dort wollen, wieso wir dabei seien, einem neuen Machthaber und korrupten Wahlfälscher, der auf dem besten Wege zum Despoten ist, zu einem sicheren Thron zu verhelfen. Wir können es unseren Leuten nicht klar machen, umso mehr, als die Methode Eures Tötgenerals, erst töten und dann zu Verhandlungen zwingen, in unserem Lande so nicht darstellbar ist. Also versteht uns nicht falsch, Ihr habt ja gesehen, dass wir uns bis zur Unkenntlichkeit verbiegen, nur um Eure Waffengänge zu unterstützen; und darin sind wir zuverlässig. Aber Ihr müsst auch begreifen, bei uns stehen Wahlen bevor, wichtige Wahlen, und wer weiss wie bei uns der Wind wehen wird, wenn wir nicht mehr an der Macht sind, und so denken wir, ist es ratsamer, um Euch möglichst lange zuverlässiger Partner bleiben zu können, diesmal kurz etwas abseits zu stehen. Denn jetzt einen Waffengang antreten, das würde uns massiv Wählerstimmen kosten. Und wir sind ja diejenigen, die Euch im Vertrauen und privat längst schon zugesichert haben, in Afghanistan zu bleiben, so lange Ihr es wünscht. Und da der libyische Knallkopf auf den Entscheid zur Flugverbotszone erst mal mit einem Waffenstillstand reagiert hat, so können doch wir uns auch auf die Schultern klopfen, denn wir sind ja dem Entscheid mit einigen anderen nicht im Wege gewesen.

18.03.2011 

Zäs Ur meint : Das ist eine Zäsur. Ein ganz klare Zäsur. Nein, keine Zäsur sondern eine Zäsur mit Augenmass. Also eine Zäsur, bei der die Ränder einen Unschärfe-Bonus einfordern, kurz nach dem Schock. Nach dem Schock wars ganz klar eine Zäsur. Dann kommt ein Moratorium für die Zäsur. Cäsium-Zäsur. Cäsars Zäsur. Cäsars Zäsur-Tonsur. Welche Sure? Zäsur-Auguren. Sie wissen ums Unscharf solcher Panik-Zäsuren. CSUrZäsur. CDUrZäsur. Zäsur-Zensur. Zäsuren müssen merkelbar bleiben. Auch Zäsuren sind ohne Alterantive. Alernativ-Zäsur. Cetero censeo cäsuram delendam esse. Notschnitt vor den Wahlen. Zäsur-Moratorium nach den Wahlen. NachWahlMoratoriumsMoratorium. Vom Aussitzen der Zäsur. Auweia, auweia, auweia, wie tut es weh, die Millionen und Milliarden davonfliessen zu sehen, die Wahlen als Echo des Tsunamis. Zäsur als TsunamiFolgenDämpfVersuch. Vorübergehende Zäsur. Schnitt in die Luftröhre. Muss nach drei Monaten von selbst verheilen. Präszisions-Zäsur oder Präzisions-Zensur. Oder Unschärfe-Zäsur. Der wahre Schock auch nach der Zäsur ist doch der, dass unsere AKWs, die letzten Herbst zum Ausstieg aus dem Ausstieg noch sooooo siiiiicher waren, plötzlich nicht mehr sooooo siiiicher sind. Drum brauchen die Wörter sooooooo und siiiicher eine Zäsur, eine Vokal-Zäsur. Rausschnippeln von Sicherheitsvokalen, von Sicherheits-O’s und Sicherheits-I’s, von SicherheitsStandards quasi. Genau, die waren nämlich letzten Herbst sooooo siiiicher, dass ein Tsunami gerne ein paar Vokale mitreissen kann, so bleiben sie dennoch SO SICHER – wie Verlass ist auf die Worte der Politik. Und so sicher ist auch, dass sie so sicher sind garantiert nicht wegen der Wahlen, sondern weil sie eben letzten Herbst noch viel sicherer waren. Und gerade die alten AKWs, da sieht man ja, wie lange die schon sicher waren, die haben also Erfahrung im Sichersein, die sind sich im Sichersein viel sicherer als jüngere unerfahrene Reaktoren. Drum sollte man gerade die älteren Reaktoren, auch der sicheren Gewinne wegen, wie die FAZ, die Frankfurter Atom Zeitung flennt, nach der Zäsur wieder den Atommelkern überlassen. Sie können ja zum Melken strahlensichere Melkhandschuhe anziehen. Zäsur kann natürlich auch heissen, eine Zäsur im Verstand des die Zäsur verkündenden Politikers. Entweder hat er oder sie letzten Herbst den Verstand verloren anlässlich der Verlängerung oder er oder sie hat ihn, den Verstand, jetzt durch den Schock verloren und dadurch den Glauben an die Sicherheit der AKWs und die Zäsur meint lediglich die Notoperation am offenen Verstand. Oder heisst Zäsur auch, den Verstand für leichten Gewinn für die Zeit eines Moratoriums auf Eis legen … was so ein Tsunami doch alles durcheinanderwirbeln kann …

17.03.2011 

Street Words XII meint : Manche haben das schon mal gemacht, die da waren. Augen auf beim Spazierengehen, sonst wirst von der Bocciakugel gestossen. Sie haben im ganzen Hoheitsgebiet von München freie Wahl, nur gerade an dieser Stelle nicht, ich komme aus Wuppertal. Am Ding rumbasteln und keiner kriegts hin. Die halten nicht lang, ah so. Ja Gstanzel, es ist nicht einfach, Deine Mutter zu befriedigen. Und Audi, kacken uns voll zu gerade. Gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du genau denen über den Weg läufst. Da müsste man halt dann ein bisschen früher, wegen der Zimmer, drei Wochen vorher. Sein Name ist von der Geschichte des deutschen Filmes überhaupt nicht mehr zu trennen. Man stösst eine solche Ordnung nicht einfach um. Wir duschen immer. Auf der anderen Seite ist es ja sinnvoller, erst noch nach Geschäften zu gucken. Und einer ist weg und ich find ihn nicht mehr. 13 Grad. Und der Praktikant kommt um 9. Ein Jahr und drei Monate. Ruhe da vorne, hinten, Scheisse, ach, lasst mich alle in Frieden. Für ihn ist die Welt in Ordnung, er bräuchte kein. Dann hab ich immer mit mir zu kämpfen, da steigt nämlich immer einer mit mir aus. Aber bei euch habe ich da gar keine Bedenken. Danach sind wir geschiedene Leute. Ja gut, ich kann mich ja vor dich setzen. Wenn sie nicht so schöne Beine hätt. Mir ist das einfach zu kritisch, das will ich nicht. Man muss immer für alle Leute. Nicht bei Rot. Hast Du was gegen Jungs? Und du sprichst doch diese Sprache, was nützt es uns, wenn wir uns da hinsetzen. Der hat ja alles gesehen, was ich gemacht habe, dem wars zuviel. Das sag i, bei mir is hoid ois falsch. Wo hast du die Flaschen rein, hier oder hier? Das überleg ich mir, das würd ich von dir abhängig machen. Ich habe keine Flasche mehr, ich muss gucken, ob noch was da ist. Was heisst abhängig machen? Wo bist Du? Ja, Du wirst alt. Kurz nach knapp. Wieso hast du so rote Hände? Ich mach n Ferienjob, dann hol ich Nachhilfe. Der war immer ein Freund von mir. Und Montag, brauchst mich da? Müllerstrasse, ja, 2 Leute, der organisiert das. Sitzenbleiben, wir sind gleich da, ein Löwe, schau (Mama macht Knurrgeräusche).

16.03.2011 

preisverk ehrt meint : Was ist der ursprüngliche Sinne eines Preises, den eine Öffentlichkeit, sei es Dorf, Stadt, Gemeinde, Bundesland oder gar der Staat oder die Republik an Künstler verleiht? Einmal dürfte es Dankbarkeit sein für das Werk oder ein Werk, was er geschaffen hat und womit er der Allgemeinheit etwas gegeben hat, ein Erlebnis von Musik, Theater, Film, Tanz, ein Erlebnis, was die Menschen beschäftigt, ein Erlebnis, welchem mittels des Preises auch eine erhöhte öffentliche Wirksamkeit attestiert wird, ein Erlebnis, welches wohl das Leben in der verleihenden Gemeinschaft lebenswerter gemacht haben dürfte. Oft sind solche Preise mit Geld verbunden, sie sollen den Künstlern, die es nicht immer leicht haben, einen willkommenen Zustupf im harten Broterwerb bieten. Das war vielleicht mal ganz am Anfang. Schnell haben dann die Künstler gemerkt, dass sie durch Preise bekannter werden, mehr Aufträge erhalten, mehr Geld, mehr Status, mehr Ruhm. Schnell haben aber auch die öffentlichen Institutionen gemerkt, dass Preisverleihungen Künstler in ihre politische Einheit zogen, dass mithin die Politiker auch von Preisen profitieren. Es entwickelten sich also zwei Dinge: zum einen die unzähligen epigonalen Preise, die ins Leben gerufen worden sind, um politischen Institutionen und ihren Trägern Glanz zu verleihen und zum anderen Aktivitäten von Künstlern, um an die Preise zu gelangen. Das hat mal ein Literat sehr schön in einem kleinen Essay beschrieben, wie er sich fürs Schreiben nur noch an den Richtlinien zu Preisvergaben orientiert. Damit fangen die Preise aber auch an, fragwürdig zu werden, sich selbst zu entwerten. Ein richtig schönes Beispiel für „preisverkehrt“ war vor ein, zwei Tagen, ich glaube in der Welt, zu lesen; dass die Produzenten von DER GANZ GROSSE TRAUM sich die Nominierung für den deutschen Filmpreis erklagt hätten. Preisverkehrt. Ehre verkehrt. Verkehrtehere. Das ist allerdings nicht den Produzenten vorzuwerfen. Für die muss man Verständnis haben, die haben ein 5-Millionen-Projekt wie es aussieht in Sand gesetzt, haben offenbar mit dem Film im Kino grade gut 10 Prozent des Budgets eingenommen. Das kann für eine mittelständische Filmproduktionsfirma zur Existenzfrage werden. Kein Wunder, wenn sie nichts unversucht lässt, um an Geld zu kommen. Zu kritisieren ist die Konstruktion zur Vergabe eines solchen Preises wie des deutschen Filmpreises. Wobei schon das aufwändige Bewerbungsverfahren zu bemängeln ist. Das ist grotesk. Ein Preis sollte eine Ehre sein. Und um eine Ehre sollte man nicht buhlen. Ein Preis, der das Buhlen schon in seiner Grundstruktur drin hat, den wird man nie ernst nehmen können. Dieser deutsche Filmpreis ist verkommen zu einem reinen Futternapfpreis, um den sich die potentiellen Preisträger streiten. Lächerlich. Und dann das Ausleseverfahren durch einen privaten Innungsverein. Man sollte wirklich mal wieder grundlegend über den Sinn von Preisen nachdenken, bevor sie alle in Verruf geraten und ausser dem Geld, was mit ihnen verbunden, nichts mehr wert sind. Man sollte einen deutschen Filmpreis auf die Beine stellen, der eine hohe gesellschaftliche Verbindlichkeit hat und der nicht vergeben wird, wenns keine adäquaten Preisträger gibt.

15.03.2011 

Ich kenn mich nicht mehr aus meint : Noch vor wenigen Monaten war sich unsere Regierung sicher, dass unsere Kernkraftwerke, gerade die alten, lottrigen, absolut sicher sind und noch Jahre in Betrieb bleiben dürfen, dass man ihnen diese Verlängerungen, und ganz sicher ohne jede Lobbyarbeit der Atomindustrie (es winken doch nicht etwa Pöstchen für den politischen Austrag?) förmlich aufdrängen musste. Aber die Chefin im Kanzleramt ist ja Physikerin. Die kennt sich aus mit den Naturgesetzen und den Risiken. Auf ihr Wort kann das Volk bauen. Wenn sie sagt, man kann die Laufzeitverlängerung riskieren, denn Milliardengewinne für unsere Atomindustrie, die sind wichtig für das Land, also für die Regierung, dann ist darauf Verlass wie auf eine Atomreaktion. Oder doch nicht so ganz? Was treibt die um in Berlin? Ist es wirklich nur das Rodeo, um im Sattel der Macht zu bleiben? Vor wenigen Monaten noch hat die Regierung die Sorge um geschenkte Milliardengewinne für die Atomindustrie umgetrieben und die haben sie auch im Interesse des Volkes, ähm, im vermeintlichen Interesse ihres eigenen Machterhaltes, durchgesetzt, auch dies, wie schon den Afghanistankrieg, gegen die mehrheitliche Meinung im Volke. Nun stehen jede Menge Wahlen bevor, Zahltage für die Politik. Und es passiert das Unglück in Japan, dem wir jetzt tatenlos zusehen müssen, Explosionen, radioaktive Wolken, Kernschmelzen, nicht absehbar, nicht absehbar. Aber die Wahlen sind absehbar. Es hat jedoch rein gar nichts mit den Wahlen zu tun selbstverständlich. Also ich kenn mich wirklich nicht mehr aus. Jetzt sind unsere Schrottkernkraftwerke plötzlich doch nicht mehr so sicher, also das heisst natürlich sind die sicher wie eh und je, aber es gibt Ängste im Volk, und darum muss diese Sicherheit wieder überprüft werden. Wieso überhaupt. Ich kenn mich nicht mehr aus. Vor wenigen Monaten waren die noch so sicher, dass man ihre Laufzeit um Jahre verlängern konnte. Und jetzt plötzlich gibt’s Zweifel? Wieso auch? Wie leben nicht auf einer Insel. Wir sind auch keine Bananenrepublik. Wir sind nicht besonders erdbebengefährdet. Bei uns gibt es keine Tsunamis, da gibt es nur Stürme im Wasserglas um unehrenhaft erworbene Doktortitel oder Filmemacher, die sich Filmpreise einklagen, aber das kann doch Kernkraftwerke nicht erschüttern. Das ist nun alles wirklich nicht die Welt. Ich kenn mich nicht mehr aus. Wieso treiben die Physikerin an der Spitze des Landes plötzlich Zweifel an der Sicherheit von Reaktoren, denen sie noch vor wenigen Monaten Laufzeitverlängerungen geradezu aufgedrängt hat. Deutschland ist nicht Japan. Deutschland ist doch inzwischen nicht zum Erdbeben- oder Tsunamigebiet geworden. Ich kenn mich nicht mehr aus. Auf wen ist denn hier noch Verlass? Wir haben eine Bundesregierung gewählt und nicht den Wetterhahn auf dem Kirchturm.

14.03.2011 

DiskussionsAllergie meint : Immer wenn ein Ereignis eintritt, das die Deutschen beschäftigt, sei es dass Deutsche in Afghanistan Zivilisten töten oder dort deutsche Soldaten getötet werden, sei es, dass in Japan ein Atomreaktor nach dem anderen explodiert oder sei es auch nur das Interesse daran, ob ein vorgeblich honoriger Politiker seine per Ehrenwort als eigen ausgegebene Dissertation jemals in der eigenen Hand gehabt habe, so kommen wie aus dem Nichts kläffende Schattenpolitiker, die behaupten Vertreter eines demokratischen Systems zu sein – was sich ja gerade durch die direkte diskursive, disputative Auseinandersetzung charakterisieren sollte – und keifen wütend, jetzt dürfe aber nicht diskutiert werden, es dürfe nicht zur Hatz auf einen Plagiator geblasen werden, es dürfe nicht der Afghanistan-Einsatz in Frage gestellt werden (wobei in diesem Fall schon seit zehn Jahren nie ein günstiger Zeitpunkt zur Diskussion gefunden worden ist; und der Bedarf wäre da), oder man dürfe jetzt nicht auf dem Rücken der japanischen Opfer über die Sicherheit der eigenen Reaktoren diskutieren. Panik vor demokratischer Auseinandersetzung, verbreitet von Vertretern des demokratischen Systems. Merkwürdig. Merkwürdig. Merkelwürdig. Und Unglücke dürfen auf gar keinen Fall parteipolitisch instrumentalisiert werden. Als ob es nicht um den Erhalt der Demokratie, die Garantie von Sicherheit ginge. Als ob Demokratie einzig Parteipolitik zu sein habe. Was bedeutet: diskutiert werden darf nur, was der Partei nützt. Genau das, was terroristische/diktatorische Regime auszeichnet. Diese Keifer und Kläffer gibt es bei uns in den ehrwürdigen Parteien überall. Und nicht nur in der Politik. Dasselbe läuft im hoch- und gemütlich subventionierten Filmland ab. Noch keine drei Jahre ist es her, dass ein Herr Rohrbach einen Herrn Schlöndorff in der SZ öffentlich wie einen bedröppelten Schuljungen abgewatscht hat und ihm (wer zahlt befiehlt, wer kein Geld hat, soll bittschön auch keine Meinung zum Film haben) wurde auch umgehend die Regie für ein grosses Filmprojekt (das dann später die hohen Erwartungen, die in es gesetzt worden waren, bei weitem nicht erfüllt hatte) entzogen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Es gibt keine Diskussion über das unsägliche, das Filmland verstümmelnde Konstrukt der Vergabe des staatlichen Filmpreisgeldes durch einen privaten Verein. Auch hier ist das Diskussionsverbot mit der Diskussionskultur in diktatorischen Regime zu vergleichen; auch hier geht es lediglich um dern Erhalt von Pfründen, die der Allgemeinheit längst nicht mehr das zurückgeben, was sie ihr durch die Pfründen entziehen; genau wie bei der Atomindustrie, die sich dank Frau Merkel händereibend wunderbare Milliarden-Gewinnpläne auf Kosten der Zukunft des Landes gemacht hat, und die jetzt auf gar keinen Fall will, dass über die Atomenergie diskutiert wird.

13.03.2011 

Aufs Atom ist Verlass meint : Auf die Atomreaktion ist Verlass. Sie funktioniert nach physikalischen Gesetzmässigkeiten. Auf die Politik ist auch Verlass. Sie verneint mit der Zuverlässigkeit einer Atomreaktion immer die Möglichkeit einer Verkettung unglücklicher Zufälle, die zum Atom-Gau führen kann. Auf die Lügen der Politik ist Verlass wie auf das Funktionieren der Atomreaktion. Die Gesetze der Politik verlangen (selbst von Physikerinnen, die in die Politik wechseln) angesichts der Katastrophe in Japan unverdrossen zu behaupten, in Deutschland sei das nicht möglich, in Deutschland sei ein solche Verkettung unglücklicher Zufälle nicht möglich - bis zum Eintreten des Falles, der das Gegenteil beweist. Das sind die Gesetze der Politik. Wir erinnern uns. Die zur Zeit in Deutschland herrschende Regierung hat der Atomwirtschaft vor weniger als einem Jahr ein Milliardengeschenk gemacht mit Inkaufnahme der drastischen Erhöhung der Möglichkeiten des Eintretens eine Verkettung unglücklicher Umstände, die zum Atom-Gau auch in Deutschland führen können. Das war nach der Inseratenkampagen der Atomindustrie, wir erinnern uns, in vielen Zeitungen. Viele Atomkraftwerke, in deren Sicherheit die Betreiber nur noch den minimsten Aufwand gesteckt haben, weil sie nicht wussten, wie lange sie diese noch profitgierig aussaugen dürfen, die können jetzt, unsicherer denn je, noch Jahre weiter laufen, sind grandiose Melkkühe für deren Besitzer und Anteilseigner. Die Zeche für diese einseitige Umverteilung von Reichtum bezahlt einmal mehr das Volk und zwar gleich auf mehrere Arten. Einmal durch höhere Strompreise. Vielen Dank an die Regierung. Dann durch Verlangsamung der Umstellung der Energieversorgung auf Regenerativa und damit verbundenen Wettbewerbsnachteilen in der Zukunft. Vielen Dank an die Regierung. Und schliesslich durch massiv erhöhtes Atom-Unfall-Risiko. Vielen Dank an die Regierung, die diesen gesellschaftlichen Rückschritt ermöglicht, diese Aufrechterhaltung einer Energiegewinnung, die das Land noch auf Jahrhunderte belasten wird, zum Profit einiger weniger Konzerne – die noch dazu die Entwicklung dieser Energie mit kräftigen Subventionen versüsst bekommen haben und die die Kosten für die Entsorgung ihrer Abfälle nur zum Geringsten Teil selber schultert. Vielen Dank an die Regierung für diese, man kann zutreffend sagen: reaktionäre Politik, bei der einige wenige einen Riesenreibach machen auf Kosten des Gesamtheit und der Zukunft des Landes. Vielen Dank an diese Regierung. – Bei den kommenden Wahlen werden hoffentlich viele Bürger ihrer Dankbarkeit für diese Politik Ausdruck verleihen.

12.03.2011 

Filmpreis und Tsunami meint : Jedes Unglück bietet auch Chancen. Zum Beispiel das verheerende Erdbeben vor Japan mit dem noch verheerendern Tsunami im Gefolge. Da wird jetzt weltweit jede Hilfsbereitschaft gefordert. Vorschlag: Der Verein Deutsche Filmakademie spendet das für den Filmpreis vorgesehene staatliche Filmpreisgeld von etwa drei Millionen Euro, das der Verein in privater Regie verteilt, an vom Erdbeben und vom Tsunami betroffene Filmemacher in Japan. Das wäre nicht nur eine tolle Solidaritätsadresse und ein Anlass sich international bemerkbar zu machen. Das wäre wahrscheinlich für diesen Filmpreis die bisher beste internationale PR-Aktion überhaupt. Aber auch im Inland könnte der Preis jedenfalls für dieses Jahr seinen geburtsbedingten Makel wenigstens übertünchen, nämlich dass ein privater Innungsverein das hohe staatliche Preisgeld nach einem dubiosen und geheimen Auswahlverfahren zuvörderst unter seine Mitglieder zu verteilen versucht. Ein Filmpreis will ja nicht nur Geldwert sein, nach dem die potentiellen Empfänger lechzen. Er sollte auch, besonders wenn es sich um staatliches Geld handelt, gesellschaftliche Bedeutung über die Branche hinaus erlangen. Das tut und kann er nach dem bisherigen Modell nicht. Ein Hinweis, wie unwichtig er selbst dem schreibenden Teil der Filmbranche ist, liefert heute die SZ mit einer dürren, nicht mal zwanzig Zeilen langen, schlechtestmöglich platzierten AFP-Notiz über die Nominierungen. Offenbar wollte nicht einer der hochqualifizierten und renommierten Filmkritiker der SZ einen Kommentar dazu abgeben oder sah es als Ehre an, diese Nominierungen redaktionell aufzubereiten und verbreiten zu dürfen. Man könnte ruhig sagen, die SZ zeigt damit dem Deutschen Filmpreis den Stinkefinger. Nicht anders wird es in anderen wichtigen Feuilletons aussehen. Das ist eine katastrophale Blamage für die Deutsche Filmakademie und deren Mitglieder. Diese könnte wie gesagt durch die Spende des diesjährigen Preisgeldes wenigstens abgemildert werden. Und falls die Akademie unter ihren aktuellen Präsidenten Bruno Ganz und Iris Berben nicht imstande sein sollte, diesen grundlegenden Makel des Filmpreises, der ihm auf immer das Erringen eines gesellschaftlichen Stellenwertes, ganz zu schweigen von internationalem Renommee verunmöglichen wird, zu beseitigen, dann wäre das immerhin auch für die Zukunft ein Modell der Makelminderung, das Geld jeweils Filmemachern eines aufstrebenden Landes oder eines Landes in Not zu spenden. So wie es jetzt läuft, ist es einfach nur peinlich, peinlich, peinlich, insonderheit vorm Hintergrund einer Katastrophe wie jetzt beispielsweise in Japan.

11.03.2011 

SZ schönt meint : Wieder einmal steht zur Debatte, dass deutsche Soldaten in Afghanistan ein Zivilistin getötet haben sollen. Parallel dazu gehen Zahlen um die Welt, wieviele Zivilisten der Krieg schon das Leben gekostet habe. Sie sind zum Beispiel in der New York Times nachzulesen. Demnach sind etwa dreiviertel der getöteten Zivilisten Opfer der Taliban und etwa ein Viertel, das wären letztes Jahr über 500 Menschen gewesen, Opfer der westlichen Tötarmeen, US-Army, Deutsche Armee etc. Mitgegangen, mitgetötet. Aber das ist ja alles nicht so schlimm. 500 Tote, 500 Morde, was sind das. 100 Tote bei einer kleinen Bombardierung in Kundus, ausgelöst von der deutschen Armee, quantité négligeable. Also das passt der SZ, die lange eine Kriegsbefürworterin war, den Einsatz sogar mächtig mit herbeigeschrieben hat und die den Einsatz immer noch befürwortet, nicht so ganz in den Kram. Da muss auf Teufel komm raus verharmlost, geschönt werden. Wie gesagt, es gibt im Moment konkrete Zahlen, wenn es auch verschiedene Zählungen gibt, aber im Trend würden „Isaf-Daten mit denen von Menschenrechtsorganisationen und UN-Erhebungen“ übereinstimmen, so Patrick Illinger heute in der SZ. Er geht vom im Vietnamkrieg benutzten Begriff des „Body Count“ aus zur Liste Civacs (civilian casualties) der Isaf. Aber auch Herr Illinger, dem konkrete Zahlen bekannt sein sollten, übt sich in Verharmlosung, indem er die Zahlen nicht nennt, sondern lediglich schreibt „der grösste Anteil zivilier Opfer ging auf das Konto der Taliban“. Noch extremer verharmlost dies ein mit SZ gezeichneter Text auf Seite 6, „für den Tod der allermeisten Zivilisten sind allerdings Aufständische verantwortlich“. Die Schuld den Taliban in die Schuhe schieben. Das tut die SZ hier. Das ist so billig! Die von den Deutschen zu verantwortenden Tötungen – vernachlässigbar. Die anderen haben viel mehr Menschen auf dem Gewissen. Wenn die Bösen töten, so werden wir wohl auch noch ein paar Afghanen umbringen dürfen. Das darf nicht so eine Rolle spielen. Das ist nicht so wichtig, wie viele Menschen wir umbringen, das meint die SZ damit. Mei, egal, 100 Tote, 1000 Tote was ist das alles gegen die Millionen aus den Weltkriegen. Die Welt ist doch viel besser geworden (immerhin gibt Illinger am Endes seines Artikels zu verstehen, „dass der Krieg am Hindukusch mitnichten abflaut“). Letztes Jahr noch hat der inzwischen aus dem Amt des Verteidigungsministers getriebene Plagiator vollmundig verkündet, 2010 sei das Jahr der Entscheidung am Hindukusch. Wo beibt die Entscheidung, jetzt, wo die Lage sich weiter verschlechtert, keine Aussichten auf eine Befriedung zu finden sind, sich das Standing der Deutschen nach dem neuerlichen Mord an einer Zivilistin weiter verschlechtert? Wo bleibt die Entscheidung? Wäre es nicht endlich an der Zeit, die Notbremse zu ziehen, da auch die Aussichten, nämlich Beihilfe zum Aufbau einer korrupten undemokratischen Regierung zu leisten, nicht gerade positiv sind? Wem nützt die Schönfärberei der SZ? Vermutlich einzig der Rüstungsindustrie!

10.03.2011 

FilmpreisSpannung meint : Die Spannung steigt. Am Freitag will der Verein Deutsche Filmakademie e.V. die Nominationen für die diesjährigen Empfänger des staatlich deutschen Filmpreisgeldes von 3 Millionen Euro bekannt geben. Hier fördern Geförderte Geförderte. Die Spannung ist nicht etwa deshalb in der Nähe des Zerreisspunktes, weil es sich um ein weltpolitisches Ereignis handelt, das zusehends zur Gefahr für den lahmenden Oscar werden könnte, weil das deutsche Kino das Weltkino geistig mutig und innovativ aufmischt. Nein. Die Spannung ist deshalb der Zerreissspannung nahe, weil es sich um ein Ereignis in sowas wie in einer geschlossenen Anstalt handelt. Wer mal im Knast, in einem Internat, in einem Institut war, wer sich in irgend einer mit mehreren Menschen auf engem Raum und wirtschaftlich voneinander Abhängigen Organisation befunden hat, der weiss, welch hoher Stellenwert interne Ausmarchungen, Belobigungen, Beförderungen, Geld- und Gunstverteilungen bedeuten. Solche Biotope schaffen es, sich für die Beteiligten so wichtig zu gebärden, dass sie sich eine Aussenwelt so gut wie nicht mehr vorstellen können. So ein Preis steigert dann das Gewicht des Begünstigten im abgeschlossenen Biotip ins Absolute. Er entscheidet über Sein oder Nichtsein. Nicht anders mag es in der katholischen Hierarchie einem Kardinalsanwärter ergehen, einem der sich Hoffnungen auf eine solche Berufung, Beförderung, auf einen solch massiven Aufstieg in die Machtgefilde des Vatikans macht. Und auch er wird nie ganz durchblicken bei den Entscheidungsvorgängen in einer Organisation, die, wie ein neuer Film demnächst zeigen wird, immer noch dem Exorzismus huldigt. Nicht anders ergeht es den Anwärtern auf deutsches Filmpreis-Geld. Das wird nämlich von den in diesem Filmakademie-Verein organisierten Kollegen in einem undurchsichtigen Verfahren, das sich über ein halbes Jahr hinzieht, welches man besser der Kreativität fürs Filmemachen widmen täte, und welches inzuchthalber überhaupt keinen schöpferischen Impuls aufs künftige Filmeschaffen im Lande geben kann, noch nach aussen, eben aus diesen Inzuchtgründen heraus, irgendeine Verbindlichkeit erlangen könnte oder auf ein besonderes Interesse stossen kann. Man bleibt unter sich. Geförderte unter Geförderten. Teilnehmer am innerdeutschen Institut für das Geförderte Filmwesen mit seinen unzähligen Produkten, die oft schon vor dem ersten Drehtag zu Ladenhüter-Existenzen bestimmt sind und dann doch auf den Markt kommen. Wettstreit der Ladenhüter. Wer da keine abgrundtiefe Tragikomik drin sieht, dem ist nicht zu helfen.

09.03.2011 

Guantanamo la Mera meint : Yo soy un hombre sincero, ich bin ein aufrichtiger Mann, de donde crece la palma, da wo die Friedensnobelpreispalme wächst, y antes de morirme und bevor ich sterbe möchte ich noch ein paar Menschen zu meiner absoluten Verfügung haben, ausserhalb jeden Rechtes, jeden demokratischen Rechtes. Con los pobres de la tierra quiero yo mi suerte echar. Mit den Ärmsten der Erde will ich mein Schicksal teilen. Ich will mein Schicksal mit den Guantanamogefangenen teilen, und nur wenn ich Guantanamo erhalte, kann ich dies tun. Nur dann erfreut mich der Bach im Gebirge mehr als das Meer. Guantanamo liegt am Meer. Guantanamo la Mera. Guantanamo la Mera. Wir sind ein demokratischer Staat und ich bin ein Friedensnobelpreisträger. Und nur wenn ich mit den Gefangenen ausserhalb jeder demokratischen Rechtsordnung tun und lassen kann, was ich will, fühle ich mich frei, kann ich singen von meinem Vers als verwundetem Hirsch, der in Guantanmo seine Zuflucht sucht. Ich bin nicht pevers. Ich sing nur meinen Vers. Die Welt ist bös. Und die Bösen müssen wir gut verwahren. Hier singe ich nur das Lied meines Vorgängers, des herrlichen Bush-Junior, des von mir Angebeteten, dem ich am liebsten in den Hintern kröche. Ich habe keine Alternative, ich muss diese Menschen dort verwahren. Denn die sind bös und eine Gefahr. Demokratie ist nicht gleich Demokratie. Jede Kultur vesteht unter Demokratie was anderes. Ich weiss, wenn ein Land im Dschungel täte, was ich tue, so würdet Ihr von archaischen, unaufgeklärten, inhumanen Verhältnissen sprechen. Wenn China täte, was ich tue, und es tut es massiv, so würdet Ihr von kulturellen Unterschieden sprechen und das Land aus Geschäftsinteressen nicht anklagen, denn Demokratie habe nicht eine einzige Messlatte, würdet Ihr anfügen. Ihr seid genauso biegsam wie ich, denn Ihr wisst, yo soy un hombre sincero, ich bin ein aufrichtiger Mann und gebe es zu, dass ich Guantanamo brauche, um meinen Thron zu verteidigen. Guantanamo la Mera. Und überhaupt: Demokratie im amerikanischen Sinne impliziert das Ausserkraftsetzen derselben und ihrer menschenrechtlicher Grundregeln. Nur dadurch wird klar, was sie bedeuten. Einige Menschen müssen den Preis dafür bezahlen. Sei es aus dummem Zufall. Aber schon die Antike kannte Menschenopfer. Wir sind nicht archaisch. Wir sind nicht anachronistisch. Wir sind nicht hinterwäldlerisch Al arroyo de la sierra me complace más que el mar. Mir gefällt der sprudelnde Gebirgsbach besser als das Meer. Aber wir sind irgendwo dazwischen, es gibt die reine Demokratie nicht. Und die amerikanische Demokratie war schon immer gewalttätiger gegen die eigenen Bürger, hat immer schon viel mehr von ihnen eingesperrt. So kommt es auf ein paar nicht garantiert Schuldige auch nicht mehr an. Guantanamo la Mera.

08.03.2011 

Es juckt der Finger am Abzug meint : Jetzt juckt der Finger am Abzug angesichts von Gaddafis Amoklauf. Todesamok. Verzweiflungsamok. Wie sich verhalten. Es ist ja nicht die einzige Brutalität, die gerade auf der Welt und für uns durchaus wahrnehmbar passiert. Aber wenn sie sich im Fokus der Weltnews so erhitzt, so stachelt sie die Moral im Westen doch stärker an als das was in anderen Ländern, Elfenbeinküste und und und passiert. Da kann man doch nicht tatenlos zuschauen, wie der libysche Knallkopf seine Landsleute ermorden lässt. Hier kommt das moralische Blut in Wallung. Und nicht nur das moralische. Auch das von Militärs, die endlich mal in einem islamischen Land einen Krieg gewinnen wollen. Das von Rüstungsindustriellen, die angesichts vernehmlicher werdender Abrüstungsgedanken um ihr Geschäft bangen. Das von Aktionären von Rüstungsindustrien, die Kasse machen wollen, Kasse, Kasse. Und die gerade bei diesem zwielichtigen Geschäft dringendst auf einen Hauch von moralischer Legitimation angewiesen sind. Wie reagieren angesichts von solchen Untaten, die wir ohne grosse Zeitverzögerung und hautnah quasi in der Zeitung und am Bildschirm miterleben können. Wie reagieren einem Wirrkopf gegenüber, den man jahrzehntelang hofiert hat? Von dem man sich hat einschüchtern lassen, weil die Geschäftsinteressen noch immer die der Moral mundtot gemacht haben. Es juckt der Finger am Abzug der westlichen Weltgemeinschaft. Invasionspläne werden gemacht. Flugverbotspläne. Die Engländer patzen schon mit stümperhaften Invasions- und Revolutionsunterstützungsversuchen. Andererseits: die grauenhaften und miserablen Erfahrungen im Irak, in Afghanistan. Nein, nicht noch mal. Und vor allem, eine Invasion reicht nicht aus. Selbst den Knallkopf auszuschalten reicht nicht. Man hat dann verstärkt Verantwortung zu übernehmen. Für den Aufbau. Den Wiederaufbau. Und dann wird wieder keine Demokratie, die vom eigenen Volk ausgeht. Dann wächst der Verdacht, dass wieder, wie schon in Afghanistan, wie schon in Irak (wo der Schuss gerade dabei ist, nach hinten los zu gehen) der Westen sich eine Demokratie, eine Korruptokratie an seinem Gängelband und in seinem Sinne bastelt. Moral ist keine Moral, wenn sie nur bemüht wird, wenns ums Dreinschlagen geht. Andererseits ist einzig die Moral, vor allem jene, nach der man sich selbst richtet, und nicht diejenige, die man für andere als verbindlich erachtet, die Münze, die Vertrauen schafft. Aber mit der zu klingeln dürfte nach jahrzehntelangem amoralischen Hofieren des Diktators die wahrhaft herkulische Aufgabe des Westens sein, nicht die des sich ballernderweise Einschaltens, des Zuschiessens von Explosiva in das Feuer. Also Vorsicht vorm Finger am Abzug!

07.03.2011 

Sar Gnagel meint : Sargnagel für die Demokratie. Ein Sargnagel an sich tut keinem was. Wo kann man Sargnägel kaufen. Müssen Sargnägel leichenaffin sein. Guttenberg als Sargnagel für die Demokratie erhältlich in jedem guten Boulevard- und Schmieren- und Sektiererfachgeschäft. Wer ist der eigentliche Sargnagel für die Demokratie. Die Demokratie ist voller Sargnägel. Jeder muss aufpassen, dass er nicht zum Sargnagel der Demokratie wird, zum Beispiel durch Passivität. Die über 20\'000 vor allem jungen Akademiker, die dem Sargnagel Guttenberg den entscheidenen Schubs zum Rücktrritt gegeben haben, waren demokratie-aktiv. Sie haben einem Sargnagel, der ein Aufschneider und ein Greenhorn und ein falscher Doktor an viel zu verantwortungsvoller Stellung war, den Rücktritt erleichtert. Was macht ein Sargnagel der Demokratie, wenn er vom Sarg der Demokratie entfernt worden ist. Vielleicht findet sich irgendwo in Amerika ein Heim für rostige, gutbetuchte Sargnägel der Demokratie, ein Museum, in welchem solche Sargnägel haltbar gemacht in Formalin ausgestellt werden als mahnende Asservate aus der Fabrikation von Demokratieunterhöhl- und -totschlaginstrumenten. Sargnagel der Demokratie ist auch derjenige, der den mobben will, der laut gesagt hat, dass ein Leugner seines Doktor-Plagiates an einer demokratisch herausragenden Stelle nicht glaubwürdig und also nicht nützlich für die Demokratie sei. Sargnagel der Demokratie ist derjenige, der das Parteiinteresse über das Demokratieinteresse stellt. Sargnagel der Demokratie ist jeder Politiker, der den Machterhalt für seine Person und Partei über das Demokratieinteresse stellt. Sargnagel der Demokratie ist jeder, der sein Handeln nicht im Hinblick auf die Verträglichkeit mit den Interessen des Allgemeinwohls reflektiert. Sargnagel der Demokratie ist jeder Lobbyist, der womöglich mit massiven Geldmitteln die demokratische Gesetzgebung zu Gunsten von Einzelinteressen, sei es der Atomindustrie, der Pharmaindustrie, der Automobilindustrie und gegen das Allgemeininteresse zu beeinflussen versucht. Sargnagel der Demokratie ist jeder, der partout vom Staat mehr beziehen möchte als er ihm gibt. Sargnägel für die Demokratie sind all diejenigen, die Gesetze befürworten, die die Chancen- und Bildungsgleichheit verringern. Sargnägel für die Demokratie sind auch jene Reichen, die aus Geiz- und Steuerersparnisgründen, ihr Gemeinwesen, in dem sie gedeihen und ihren Reichtum anhäufen konnten, in Richtung Steuerorasen verlassen. Sargnägel für die Demokratie sind aber auch Kulturschaffende, die der Förderung zuliebe zum Beispiel Filme machen, die überhaupt nicht dem entsprechen, was sie sich unter Filmemachen vorstellen und die womöglich ausser dem Förderer keinen interessieren. Wenn der jetzt aus der Regierung entfernte Sargnagel der Demokratie durch seinen Rücktritt das Bewusstsein für Demokratie geschärft haben sollte, denn auch dieses ist ständig der Gefahr des Abschleifens ausgesetzt, dann hat die Aktion doch was gebracht.

06.03.2011 

So n Tag meint : Son Tag. Schon wieder so’n Tag. Sun Tag. Was für ein Tag. Sprich Täg. Nicht Tick. Nicht Tic. Nicht Tic-Tac. Ah die Zeit. Du musst Tags angeben, Stichwörter, bei Deiner Internetverbreiterung, dann wirst du gefunden. Im Netz gefunden. Im Netz gefangen. Im Netz verfangen. Ich geh angeln im Netz. Was da alles hängen bleibt. Hab lauter Tägs, Täxis, gefischt. Ein Taxi voller Tags für die Heimfahrt aus dem Netz. Reich beladen aus dem Netz. Tarngestrüpp-Netz. Fans aus dem Netz. Gefönte Netzfans. Die Netzgemeinde feiert Sonn-Täg – die Netzgemeinde, das sind Menschen, die am Computer sitzen, die sich zum Computer hinabbeugen. Beuge- und Taghaltung. Sie schauen übers Netz in die Welt. Sie holen sich Erkenntnisse aus dem Netz. Im Netz sind alle gleich. Doch einige haben Tags. Einige haben mehr Tags als andere. Einige werden besser gefunden als andere. Die Netzgemeinde ist demokratisch aber auch sehr ratschsam. Je nach Tags-Drivers, die Treiber, die Täg-Treiber. Die Tags werden durchs Netz getrieben. Treib-Netz. Auch im Schleppnetz bleibt viel hängen. Viel Tod. La mort et le réseau. La mort et la raison. Netzfühler. Tägologie. Tag und Netzerfolg. Tägfang. Taganfang. I like Tagging. Tagging and Love. Tagmen. Tagwomen. Taggeldideldu. Taggelage. Tagelfing. Mange Däg. Mangeltag. Tagmangel. Den Tag durch die Mangel, Tag-Tec. Blog-Tag. Blogtic. Blogtagtic. Der Tag tickt. On the surface. Oder im Verborgenen. In Verbor Genen. Tag me. Der, die, das Tag und die Zeit. Tags altern nicht. La dolce tag niente. Immerzu. Täggendorf. Tagromantik. Tagkromantik. TragiTag. Tägiteckt. In die Tägmühle kommen. In der Tägmühle stecken. Täg mich zu. Täg und Klon. SchnittmengenTäg. Schnitter Täg. Waltz with Tägs. TägTraum. Tägshibition. Tägsploitation. Tägsonomie. Tägs-Takte. Ein paar Takte Tägs-Text. Tägs-Texte können Schnaps-Texte sein. Tägseln. Im TextTägsler getäggt. Den Täg flach halten. Overtägged. Tägeffizienz. Tägindifferente Begriffe. Tägimpermeabel. Täg-Referenzen. Der Ruf der Tägs. Der Ruf des Tages. Der Ruf eines Tages. Der Ruf eines Tägs. Eines Tages hatte ein Täg seinen Ruf weg. Tägerwilen. Kinds-Tägs. Amtliche Tägs. Tägs unter einem Schirm. Durchnässte Tägs. Figurative Tägs. Abstrakte Tägs. Gestische Tägs. VerweilTägs. DerweilTägs. DeshalbTägs. Jetzt-erst-rechtTägs. Hoppla-da-bin-ichTägs. Ihr-könnt-mich-alle-malTägs. Bildet-Euch-nur-nichts-ein-Tägs. BilliardTägs. Über-die-Bande-Tägs. Tägs mit Effet. AffrontTägs. Laissez-faire-Tägs. Mir-kommt-schon-wieder-was-in-den-SinnTägs. Ich-darf-auch-mal-gondelnTägs. Rühr-mich-nicht-anTägs. FroheOsternTägs!

05.03.2011 

Vom Himmel abi meint : Jezad hads den aufblasnen Stern vom Himmel abighaut. Er had a koa Kraft mehr ghabt, um sich oben zu halten. Die Menge im geistig Dunkeln veitsbukt, mir wollen ihn zrugg haben, den aufblasnen Stern, der nur im Lichte andrer leuchtet, der welcher uns den Betrug, den Abschrieb, den Klau geistigen Eigentumes hoffähig gemacht hat; des is grad bsonders wichtig für uns Nicht-Selbstdenker, deren geistiges Leben durch fremde Gedanken, womöglich bild-lich vorformuliert, ausgeformt wird. Möge er hingehen in Frieden, der Guignol, der in der Politik nichts zu suchen hat. Der Abschied fällt uns nicht schwer. Möge er finden seine Erfüllung im Scheinbereich, im Showbereich, in der Manege. Die Politik kann derweil, nicht mehr im grellen Licht des aufgeregten Tratsches und der Hysterie der Guttgläubigen, zur Sacharbeit zurückkehren. Soll sie ihren unsäglichen Krieg am Hindukusch, den sie längst verloren hat und den keiner in der Bevölkerung weder will noch versteht, weiterführen; oder besser, soll sie das Sparpotential bei Einsparung dieser völkerrechtlich fragwürdigen Intervention errechnen und dann den Krieg einsparen. Soll sie die Armee weiter reformieren. Soll sie Standorte schliessen und dort Flüchtlinge aus den arabischen Revolutionsländern ansiedeln. Soll sie sich mal die Flüchtlingssituation in Griechenland genau anschauen. Soll sie sich endlich mit dem Thema „bedingungsloses Grundeinkommen“ beschäftigen. Soll sie eine Steuerreform inklusive Vereinfachung und mehr Gerchtigkeit in Angriff nehmen. Soll sie der akzelerierenden Umverteilung des Reichtumszuwachses im Lande energisch den Riegel vorschieben. Es gibt wirklich Dringlicheres und Wichtigeres zu tun, als Scheinwerfer auf falsche Doktoren zu richten. Und sich mit ihren Lügen auseinandersetzen zu müssen. Soll sie endlich die bescheuerte Atomlaufzeitverlängerung zurücknehmen und sich einer zukunftsorientierten, sprich energie- und oelsparenden Energiepolitik zuwenden. Soll sie sich auch mal ein paar Minuten mit dem verwirrenden und uneffizienten Konstrukt der Förderung von Film zuwenden. Soll sie mal Bilanz ziehen, vor allem inhaltlicher Art, was da so gefördert wird. Soll sie endlich die unsägliche Vermischung von staatlichem Filmpreisgeld und privatem Vereins namens Filmakademie ein Ende setzen: denn dieser wirre Mix verhindert es auf immer, dass der Filmpreis sich je einen guten Ruf erarbeiten kann, dass er ein Push dem deutschen Film verleihen kann. Hier ist es wie mit den falschen Doktoren. Es ist eben nicht egal, was in einer Disseration passiert oder was in einem Film verzapft wird. Jetzt die Chance nutzen, jetzt wo der aufgebretzelte Popanz weg ist!

04.03.2011 

Beitsverhältnisse meint : Beitsverhältnisse. Korrekt müsste es heissen: Arbeitsverhältnisse. Aber bei Millionen kann davon nicht mehr die Rede sein. Es sind noch Kümmerverhältnisse. Verhältnisse, die im guten Falle gerade so was wie lebenserhaltende Minimalbeträge erwirtschaften. Thomas Öchsner listet heut einiges davon im Wirtschaftsteil der SZ auf. 2,7 Millionen befristete Arbeitsverhältnisse, 4,1 Millionen Solo-Selbständige (viele davon als Synonym für Kümmerexistenzen), 8,7 Millionen Teilzeitverhältnisse, 4,8 Millionen Geringgügige (+ 2 Millionen steuerbegünstigte Nebenjobs), 1 Million Leiharbeiter. Das sind über 20 Millionen Beschäftigungsverhältnisse, die dem heute möglichen Lebensstandard spotten. Zu schweigen von HartzIV, von den Praktikanten, von den Arbeitslosen. 20 Millionen Menschen, die offenbar um ihr Überleben kämpfen. Sicher nicht alle davon. Aber erst solche Zahlen vermögen vielleicht, den Politikern Gedanken in Bewegung zu versetzen. Was, wenn diese 20 Millionen sich den beschissenen Standard nicht mehr bieten lassen wollen, weil sie sehen, dass es noch eine stattliche Zahl von Menschen gibt, die sich einen Lebensstandard leisten kann, der sich immer mehr vom Minimum entfernt. Wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass Arbeitskraft nicht gleich Arbeitskraft, Einsatz nicht gleich Einsatz. Dass ein Mensch, der auch nicht mehr als seine Lebenskraft zu Verfügung hat und die für einen Job einsetzt, inzwischen teilweise so unendlich viel mehr dafür erhält, als ein anderer, der auch nicht ungebildet sein muss und auch nicht unwillig. Ein merkwürdiger Schleudervorgang findet statt in der Gesellschaft. Wenn man an die siebziger Jahre denkt, wie da der immer stärker sich ausbreitende Wohlstand fast wie eine Giesskanne allen zugute kam. Heute verweht ein kräftiger kapitalistischer Wind den Segen aus dem immer noch wachsenden Wohlstand auf offenbar immer weniger Parzellen. Wie ist dem gegenzusteuern. Die Berufspolitiker, die gehören zu den Profiteuren des wachsenden Reichtums. Von denen ist also wenig zu erwarten. Es ist allgemein schwierig für Menschen, sich in die Lage von anderen Menschen hineinzudenken. Da die Berufspolitiker also mit dem gegenwärtigen Verteilmodell gut fahren, sich sozusagen auf gesegnete Parzellen des Reichtums retten konnten, so sind von ihnen wenig Impulse zu erwarten zum Beispiel hinsichtlich eines bedingungslosen Grundeinkommens. Ohne solche radikalen Eingriffe in den immer ungleicher verteilenden, herrschenden Kapitalismus, dürfte die Statik der Gesellschaft allerdings zusehends in eine bedrohliche Schieflage geraten. Eine Gesellschaft mit annähernd so vielen oder gar mehr Beitsverhältnissen als Arbeitsverhältnissen, die dürfte vom Auseinanderkrachen nicht mehr weit entfernt sein. Und die dann in den höchsten Etagen wohnen, die werden am tiefsten stürzen.

03.03.2011 

Die freundlichen Spiele meint : Überall prangen sie in München in der Innenstadt, die wie hellblaue Lüftelmalerei ausschauenden Fasadenbhänge mit den Heissluftballons drauf und den pastellenen bayerischen Bergen. Hoch über den Köpfen der Passanten. Hoch über den Köpfen der Bürger. Hoch über den Köpfen der Bevölkerung. Das passt irgendwie. Diese „freundlichen“ Spiele, die finden in Köpfen von Leuten hoch oben statt. Nicht unten in der Fussgängerzone. Sozusagen auf der Metaebene werden die freundlichen Spiele angepriesen für die Prüfer vom IOC, die gerade in der Gegend zugange sind und die angelächelt und angehimmelt werden möchten. Aber braucht München die Olmypiade 2018 überhaupt. Und falls ja, werden die Spiele wirklich freundlich sein? Kann ein dermassen hingeklotztes massives Ereignis „freundlich“ sein? Kann ein Milliardengeschäft „freundlich“ sein? Hört bei den Milliarden nicht immer der Humor, die Freundlichkeit und die Herzlichkeit auf? Aber das kümmert die Bevölkerung wenig. Man ist da eher gleichmütig, freundlich uninteressiert, unentschieden bis skeptisch. Braucht die Boom-Region wirklich noch olympische Spiele? Ist hier sonst nicht schon genügend los? So richtig zu brauchen scheinen sie nur wenige. Vielleicht solche, die sich ein extravagantes Zusatzgeschäft und Zusatzumsatz versprechen und vielleicht noch welche, die sich ein Denkmal zu setzen hoffen. Aber den Normalbürger tangiert das wenig. Dazu passen ganz gut die hoch gehängten Fassadenbhänge, die die Leute so kalt lassen. In der Bevölkerung ist nicht das geringste Olympiafieber auszumachen. Niemand braucht den Megaevant. München ist gesättigt mit Events. München hat nicht grosse Defizite, ist nicht in einer schlimmen Lage, wogegen so ein Megaevent ein Supermomentum schaffen könnte. In München besteht nicht der geringste Bedarf an solchen Spielen. In München besteht null Bedarf, den Boom noch mehr anzuheizen, den Wohnraum noch teurer werden zu lassen. Andere Orte auf der Welt bräuchten dringender so ein Event. Warum soll man das nicht denen überlassen? Im Moment siehts halt mit dieser Bewerbung, die dazu noch auf unsicheren Füssen steht wie das Bürgerbegehren in Garmisch-Partenkirchen eindeutig belegt, so aus, als obs eher die Gier weniger nach fetten Stücken aus dem Olmypiakuchen ist, die die Bewerbung pusht. Auch macht es doch einen schlechten Eindruck, wenn man so einem Event hinterherjagt. Es sollte eine Ehre sein, die einem angetragen wird, so ein Event auszurichten, wenn man dem Event aber mit viel Geld und Smile und Fassadenbehängen hinterherhechelt, so zeigt man nicht gerade die Grösse, die so ein Event bräuchte, zu sagen, ok, schaut Euch das an, wir können das, aber brauchen tun wirs garantiert nicht.

02.03.2011 

Street Words XI meint : Durchaus standesgemäss und das haben sie vor ein paar Jahren ausgebaut zu so einem verzweigten Netz von komischen Einkaufsläden. Was tust Du als erstes, wenn Du wieder sehen kannst? Gehen Sie gegenüber zu den Zusatzschaltern im anderen Gebäude. Das ist Elfenbein, schön, schönes und Glanz, ja schön. Die war echt voller Störungen und am Ende der Stunde sah sie aus als hätte sie gekotzt, weil sie überall voller Kreide war. Die sind alle gestorben. Die Plätze sind ja numeriert, gell? Ich hab das unter meinem Namen alles abgewickelt, aber er hat es wieder verschoben, das ist endnervig. Das ist echt cool, dass die das so auf die Beine gestellt haben. Weil dann wirs echt eng bei mir. S’deutsche gratis. Der Jägerwirt und die Sendlinger Schlacht. Muas i den Behringer noch fragen, weil des nimmt viel Strom weg. Naa, wir dürfen Sie im Bild zeigen, darum geht’s. Ach so, darum hat er die Frau da hergnomma. Sie, darf ich Sie nachher nochmal was fragen? Grüass Gott zusammen. Do hab i überhaupt a koa Meinung. Wo kommt denn die her? Und äh Kaut-Bullinger miassma. Du hast doch ein Jahr Schule, nicht mehr, Ihr denkt immer zwei Jahre. Scheint ne Sushi-Gegend zu sein. Geh in die stille Ecke. Und Eins und Zwei und Eins und Zwei und Eins und Zwei. Die ist in türkischer Hand. Ich hatte das überhaupt nicht gesehen. Das ist jetzt neu, dass die an Wochenenden anruft und manchmal was machen will. Da gibt’s an Paragraphen, da hat der Staatsanwalt mit dem Rechtsanwalt sich geeinigt, hat gsagt ok. Schattenspiel. Dann kann ich sagen, ich mach das nur nebenbei und wart drauf, dass ich abends raus komm. Und dann weiter in die Knie gehe oder weiter hochgehe entsprechend dem Blickwinkel.