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02.11.2010 | Hochkonkret Ist meint : Hochkonkret ist, dass deutsche Soldaten zum esten Mal seit Hitler wieder in einem Land, das Deutschland nie angegriffen hat, Blutbäder anrichten. Hochkonkret ist, dass deutsche Soldaten traumatisiert werden. Hochkonkret ist, dass der Verteidigungsminister sich im Krieg wähnt, selbst aber in feiner Zivilkleidung rumläuft und fein speisen tut. Hochkonkret ist, dass trotz bald zehn Jahren Krieg gegen den Terror die Terrorgefahr nicht kleiner geworden ist. Hockkonkret ist, dass Afghanistan Deutschland nie angegriffen hat. Hochkonkret ist, dass Afghanistan Amerika nie angegriffen hat. Hochkonkret ist, dass der Bündnisfall für die Nato nie eingetreten ist. Hochkonkret ist, dass die Bundeswehr Al Qaida für den bösen Feind hält, aber die Taliban zu bekämpfen versucht. Hochkonkret ist, dass die Nato und die Isaf in Afghanistan tausendmal besser ausgerüstet sind und auch in der Zahl den Taliban überlegen sind und trotzdem gegen sie überhaupt nicht zu Potte kommen. Hochkonkret ist, dass die Bundeswehr für einen solch fragwürdigen Einsatz schlecht ausgerüstet und vorbereitet ist. Hochkonkret ist, dass der Film Carlos von Oliver Assayas so nebenbei deutlich macht, wie manch westlichen Staaten der Terrorismus gerade gelegen kommt. Konkret ist = Concrete = zu deutsch Beton, hochkonkret ist = Hochbeton. Und wer wortspielerisch veranlagt ist kann im Wort konkret auch das conquer, erobern hören. Wer den Begriff hochkonkret noch steigern möchte, tut dies am besten mit dem Wort abstrakt, hochabstrakt hochkonkret, treffender kann eine terroristische Bedrohung in Zeiten der Asymmetrie wohl kaum beschrieben werden. Wie gewinne ich Energie zur Begründung von Terrorbekämpfungsmassnahmen? Indem ich mit Windmühlenbegriffen wie hochkonkret hochabstrakt Wind mache. Die neue hochkonkrete, hochabstrakte Terrorgefahr mit den kleinen explosiven Paketen dürfte allerdings kaum geeignet sein, weitere militärische Massnahmen gegen den Terror zu rechtfertigen. Die dürfte am ehesten der Paketdurchleucht-Industrie Aufträge in grossem Massstab bescheren. Diese Aufträge werden allerdings sehr hochkonkret und in keiner Weise abstrakt sein. Die Sicherheitsdienste haben uns über die letzten Tage ein hochabstrakt-hochkonkretes Gemälde von hochkonkret-hochabstrakten Gefahren geliefert, von denen keiner weiss, in welchem Interesse die letztlich lanciert worden sind. Seit den Fake-Begründungen für den Irak-Krieg ist jedewedes Misstrauen solchen hochkonkret-hochabstrakten Bedrohungen und ihren Verbreitern gegenüber angebracht. Manche Weiterplapperer sind sicherlich auch einfach nur hochkonkret hochnaiv oder nutzen dies hochlukrativ. |
01.11.2010 | nop meint : oder Jemen, diesmal wars der Jemen, wo die Pakete herkamen, aber eigentlich egal, halt ein failed State, da muss man nur den Film CARLOS schauen, dass einem klar wird, wie so manchem nicht-failed State, also den Guten, so ein bisschen Terrorismus gerade zupass kommt. |
01.11.2010 | Hochk Onkret meint : Wer ein Paket von einem unbekannten Absender erhält, der kann hochk onkret gefährdet sein. Hochkonkret. Wer ein Paket von einem Bekannten erhält, der kann auch hochkonkret gefährdet sein, je nachdem, was drin ist und wie gut es der Bekannte meint. Oder wie gut es der Unbekannte meint. Der Unbekannte kann ein vom CIA in eine Terrororganistion eingeschleuster Agent sein. Der dann kleine Paket mit leicht explosiven Inhalten an bestimmte Stellen in bestimmten Ländern schickt. Damit die dortige und die befreundete Presse in anderen Ländern, zum Beispiel ganz gross die FAS oder etwas weniger gross die Welt am Sonntag über die Gefährdung schreiben müssen. Denn diese Gefährdungslarme sind die Sine-qua-non-PR der Sicherheitsindustrie. Die bezahlt unter etwas unverfänglicheren Firmennamen dann wiederum Annoncen in diesen Zeitungen. Der Verteidigungsminister darf dann auch einen auf Alarmismus machen und von hochkonkreter Gefährdung reden. Während der Innenminister das alles nicht so für bare Münze nimmt, zu Recht wie der gesunde Menschenverstand nachvollziehen kann. Die hochkonkrete Gefährdung von diesen Paketen aus Somalia ist auf einen kleinen Kreis von gerade mal ein paar Dutzend Empfängern reduziert, kaum einer davon der normale Zeitungskunde der erwähnten Blätter. Also ein Minimalrisiko, vermutlich für den einzelnen Leser hundertmillionenmal kleiner als das Risiko, am Arbeitsplatz gemobbt zu werden oder von einer Taube, die tot vom Himmel fällt, erschlagen oder wenn sie daneben fällt zu Tode erschreckt zu werden oder von einer leisen Trambahn am Sendlinger Tor schier überfahren zu werden. Diese Risiken dürften für den Normalbürger und den Normalleser hundertmillionen Mal grösser sein. Aber vielleicht verkaufen sich abstrakte Hochkonkret-Gefährdungen einfach besser. Ein weiterer Nebeneffekt von solch leerem Alarmismus, wenn man ihn denn für bare Münze nehmen wollte, ist die Nebenerkenntnis, dass offenbar die terroristische Gefahr längst nicht mehr von Afghanistan aus geht, wo immer noch vorgeblich wegen unserer Sicherheit eine wilde Töterei stattfindet, sondern dass sich die Gefahr längst nach Somalia verlagert hat. Dass also die unsinnige Töterei am falschen Ort stattfindet. Denjenigen ins Stammbuch geschrieben, die immer noch glauben, mit Tötereien Terrorismus bekämpfen zu können. Zu welcher Verrohung des Menschen – die ist bei solchen Einsätzen garantiert, die Eliminierung des Terrorismus dagegen nicht – solche Methoden führen, schilderte der Buchauszug eines Ex-Tschetschenien-Kämpfers in der gestrigen Welt am Sonntag. Verrohung ohne Gegenwert. Inzwischen auch bei Deutschen. Hochkonkret. |
31.10.2010 | Maulhalt- und Kniefallfilmland meint : Wer ein Häppchen kriegt, hälts Maul. Die Subvention füttert die hungrigen Filmmäuler im Lande und mit vollem Mund soll man nicht reden. Daher zwar ein erstaunlich grosser Output an Filmen, aber gleichzeitig auch eine beängstigende Stille. Sie produzieren Film an Film. Aber keiner sagt was. Die Kritik schreibt zwar ihre Zeilen. Aber oft verraten die auch nicht viel. Geld beherrscht die Welt. Und wer ein Geld zu vergeben hat, der ist ein Herrscher. Und da die Filmwelt viel Geld braucht, und auch viele Millionen bekommt, gibt es auch viele Herrscher in der Filmwelt. Jeder, der in der Filmwelt ein Geld oder einen geldwerten Job zu verorgansieren hat, ist ein kleiner Herrscher. Drum haben sich um dieses Verorganisieren des Filmgeldes ganz raffinierte Filmgeldverteilstrukturen geschaffen, wie immer auch die sich nennen mögen. Jeder diese Filmgeldverteiler sitzt auf einem kleinen Thron. Denn Geld beherrscht die Welt. Wer also ein solches Filmgeld will, der hat sich gefälligst entsprechend ehrerbietig dem Filmgeldverteilthron zu nähern. Er hat den Filmgelderhaltverhaltenskodex zu beachten. Denn der Künstler ist in diesem Lande ein Bittsteller, ein Bettler, ein Formularausfüller, einer der sich zu benehmen hat. Wenn sich einer nicht benimmt, dann Herr. R., so wird sich das rumsprechen. Die Künstler haben also sowieso und selbstverständlich den Mund zu halten hinsichtlich der Hofhaltungen, die das Filmgeld verteilen, sie haben auch noch ständig auf Knien vor den Filmgeldverteilthronen zu rutschen. Einen krummen Rücken sollen sie auch machen. Der Künstler hat sich dem Filmgeldverteiler anzudienen und anzupassen. Denn Geld regiert die Welt. Der Künstler ist Diener nicht der Kunst, sondern Diener der Geldverteilthrone. Er hat sich diesen gegenüber untertänig zu benehmen. Er wird nach Benimm bewertet. Die wahren Könige im Filmland sind die Geldverteiler und nicht die Künstler. Drum haben wir auch keine richtigen Stars im Filmland. Denn der Künstler hat den Mund zu halten. Wer nicht kuscht, fliegt raus. Das wird sich nämlich herumsprechen, Herr R.! Der Staat ernährt mit seiner Filmsubvention also zuerst einmal die diversen Hofhaltungen, die sein Geld verteilen. Und diese Hofhaltungen sind wieder mit jeder Menge Unterhofhaltungen vernetzt und verbandelt. Damit das Geld ja in der Familie bleibt. Im Filmland sitzen die Geldverteiler auf den Thronen und nicht die Künstler. Die Künstler rutschen auf Knien vor diesen Thronen herum. Das nagt am Selbstbewusstsein; dieses wiederum nagt an der Kunst. Der subventionierende riesige Geldhaufen ernährt auf ungemein wichtigen Thronen eine Menge ungemein wichtiger Leute, oft mit akademischem Abschluss, - - - die kaum je wichtige Kinofilme zustande bringen. |
30.10.2010 | Wo Ein Hebel meint : Wo wäre denn der Hebel anzusetzen, um die Misere beim deutschen Film zu beheben. In welche Werkstatt müsste er gebracht werden, um auf eigene Beine zu kommen, um endlich wieder ein ernstzunehmender Kulturartikel zu werden. Ist der letzte Ausweg wirklich der, wie Klaus Lemke neulich vorschlug, die ganze Förderung niederzuwalzen und dann zusehen, wie der deutsche Film zu blühen anfängt? Man darf gespannt sein, ob Hof der Auslöser sein wird für eine Grundsatzdiskussion in den Feuilletons. Oder ob sich die Diskussion endgültig auf Facebook und generell ins Internet verlagern wird. Irgendwie schon bedenklich, dass nicht mal klar ist, wo die Zuständigkeit liegt für eine allfällige, allerdings längst überfällige Diskussion. In der SZ wurde sie praktisch endgültig gekappt nach dem Fiasko des vorsichtigen Versuches von Schlöndorff vor zwei Jahren und wie der von Rohrbach daraufhin niedergemacht worden ist. Suchsland schreibt in der FAZ von einem Rumoren in der Bramche. Wann wird ein Donenrgrollen draus. Was nützen Millionenförderungen, wenn keiner richtig erblühen kann dabei? Muss es wirklich zum Sturm der Institutionen und der ganzen FilmVerhinderungsBürokrazien kommen? Wo sammeln sich die Kräfte. Wo spalten sich die „Bösen“ von den braven Förderstreamwilligen ab? Liegt eine Revolution in der Luft. Es ist schon der Hammer, soviele Hunderte von Millionen Euro Filmförderung und Fernsehgeld und so bescheiden die Resultate. Es ist eine Ungeheurlichkeit. Und was die an Funktionärstum ernähren statt an kreativen Künstlern. Wie die die Anpassung füttern. Es ist unerhört. Aber man ist zu bequem. Man geht halt nicht ins Kino. Man zappt weg. Man beschreibt die Filme einfach nicht. Und die auf den Posten hocken, reden es sich schön und verwenden die Zeit darauf, die Wichtigkeit ihrer Posten zu begründen. Es ist halt Arthouse. Die Kinobetreiber haben nicht genügend Werbung gemacht. Das Thema ist ein kleines Thema. Und was sagt die Filmakademie dazu? Die sagt doch gar nichts dazu. Die verkriecht sich wie immer über den Winter in das umfängliche Geheimverfahren zur Verteilung der Millionen staatlichen Filmpreisgeldes – eine für das Filmland symptomatische Groteske. Und die neuen Präsidenten stecken eh in viel zu grossen Schuhen, wie der männliche Part sich geäussert hat. Die haben keine Meinung dazu. Oder vielleicht haben sie eine Meinung dazu. Aber sie werden nicht mal dazu befragt. Wo den Hebel ansetzen? Vielleicht wäre viel gewonnen, wenn jeder bei sich selber anfinge, wenn der Star nicht mehr jede Rolle annähme, wenn der Produzent nicht jedes Buch verfilmte, wenn der Kritiker öfter schriebe, was er sieht und nicht das, was das Pressematerial ihm vorgaukelt, und und und. |
29.10.2010 | Abspr Itzen meint : Hof ist noch nicht zu Ende und schon fängt das Klagen über den deutschen Film mal wieder an. Den Anfang macht Rüdiger Suchsland in der FAZ vom Mittwoch, 27. Oktober mit einer „ernüchternden Bestandsaufnahme“, mit Zwischentiteln wie „Wenn man ehrlich ist: katastrophal“, „Vernichtend für die Kinokultur“, „Permanente Überproduktion“, „Es grummelt in der Branche“. Das dürfte erst der Anfang gewesen sein; Jubelarien über den deutschen Film sind auch dieses Jahr nach Hof kaum zu erwarten. Der eine oder andere wird zwar bestimmt das eine oder andere Fundstück finden, aber auch das sieht Suchsland inzwischen pessimistisch, denn was ist aus den vielversprechenden Debütanten von vor einigen Jahren geworden, wer kennt sie noch? Der Tenor der Fazite dürfte also absehbar sein. Was ist faul im Filmland? Die Analysen für den unbefriedigenden Zustand des deutschen Filmes und seines Nachwuchses jedoch dürften differieren. Was aber so gut wie nie in Zweifel gezogen wird, das ist die Begabung, das Talent der nachrückenden Generation. Daran scheint es zumindest nicht zu hapern. Woran denn? Mal ist das Fernsehen schuld, mal die Filmförderung, mal die Sehgewohnheit des Publikums, mal sind es sogar die Kinobetreiber oder von bestimmter Warte aus ist es auch die Presse. Etwas, das nie ein Thema ist, das ist der mangelnde Wettbewerb um die Rollen, dass der Erhalt von Rollen in Deutschland weitgehend als Gunsterweis gesehen wird und nicht als Auszeichnung für einen bestandenen Wettbewerb. Das hängt natürlich zusammen mit der enormen Subventionierung einerseits durch den Staat und andererseits durch das gebührenfinanzierte Fernsehen, also beides wettbewerbsfremde Institutionen. Auch an den Filmen liegt es nach den Analysen so gut wie nie, wenn die Filme im Kino kaum Erfolg haben. Es gibt bis jetzt keine überzeugenden Überlegungen, woran es liegt, dass bei über 300 Millionen Euro staatlicher Filmförderung, bei den ganzen Filmhochschulen, die gerne auch einen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag verschlingen dürften, bei dem bestimmt auch dreistelligen Millionenbetrag, den das Fernsehen der Filmproduktion noch zubuttert, dass da einfach nicht mehr rausschaut. Woran liegt es? Es kommt einem vor, der Vergleich mit einem Mann sei gewagt, das deutsche Kino sei ein ausgewachsener Mann, der alles hat, Muskeln, Body, gute Proportionen, attraktive Gesichtszüge, schöne Augen und antörnendes Haar, ein Hirn und ein funktionierendes Geschlechtsteil und der sogar ficken kann, aber nur eines scheint er nicht zu können: ABSPRITZEN. Das geht beim deutschen Film einfach nicht. Er befruchtet das Publikum nicht. Er ist nicht spritzig, der deutsche Film. So mal pauschal gesagt. Woran liegt diese Spritzhemmung? Ist das nur ein psychologisches Phänomen? |
28.10.2010 | An Den Tag meint : Die Weise-Kommission bringts an den Tag: Unsere Armee ist durch und durch marode. Die Boulevard-Medien bringens an den Tag: An der Spitze dieser Armee steht ein Paradiesvogel von Verteidigungsminister, der das gute, luxuriöse Leben liebt. Die Berichte aus Afghanistan bringens an den Tag: Diese marode Armee unter dem Paradiesvogel ist dabei in der Niederlage zu versinken. Der klare Verstand bringts an den Tag: Afghanistan hat Deutschland nie angegriffen, Afghanistan hat Amerika nie angegriffen, der Bündnisfall ist nie eingetreten. Und die New York Times bringts an den Tag: Die Taliban können Al Qaida gar nicht leiden, wegen der sie jetzt vom Westen bekriegt werden.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
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27.10.2010 | Sich im Krieg Wähnen und Party Feiern meint : Unser Verteidigungsminister wähnt sich im Krieg – bei Totenzeremonien für seine getöteten Soldaten trägt er gelbes Schleifchen am erlesenen, feinstoffigen Revers, in solchem Moment trieft die Solidarität – und feiert Party. Aber wenn sie nicht opportun ist, die Solidarität, dann verschwindet das Schleifchen. Und die Kanzlerin mag schon gar nicht mehr an die Opferzeremonien. Nichts Neues also auf der Welt. Sie hat sich nicht weiter entwickelt. Man mag das Steak halt gerne ein bisschen „seignant“. Blut und Genuss. Und statt Safran gelbes Schleifchen drüber. Den Krieger als Heilsbringer feiern. Wo er auftaucht solls spontanen Applaus geben. Aber wenns brenzlig wird an der Front, dann nimmt er Reissaus, der Herr Verteidigungsminister. Der Krieg ist feiger = asymmetrisch geworden. Da kann der Feldherr nicht mehr vorauseilen. Da ist Mut verpönt. Das Land wähnt sich auch im Krieg und feiert Aufschwung. Krieg ist gut fürs Geschäft. Die Journalisten der feinen Pinkel versuchen, den Krieg zu zementieren in ihren Texten, tun sich um Details kümmern, statt ihn zu hinterfragen. So wähnen auch sie sich im Krieg. Krieg scheint die nötige Prise Blut zu sein, die den Genuss der Party erhöht. Im teuren Anzug und mit feiner Krawatte daherkommen während die Soldaten sich im Dreck wälzen. Aber die tuns ja auch fürs Geschäft. Für ihr Geschäft. Was brauchen wir da Hintergründe. Hintergründe machen die Dinge nur kompliziert. Krieg muss einfach sein. Krieg muss nach Bedarf eingesetzt werden können. Deutschland ist also nur bei gewissen Gelegenheiten im Krieg. Krieg à discrétion. Tellerservice. Man muss ihn noch geniessen diesen Krieg. Denn bald ist er vorbei. Der dritte verlorene Krieg in hundert Jahren. So überflüssig wie die vorherigen. Wie kommt so ein „Krieg“ überhaupt zustande? Hätten wache Geister ihn verhindern können? Hätten coole Argumente gegen die Emotion damals, gegen die Irrationalität der Kriegseintrittsbegründung von Schröder und Fischer was erreichen können. Hätten wache, geistscharfe Journalisten die Deutschen von der Teilnahme abhalten können? Haben die Journalisten so viel Macht. Oder: hätten sie soviel Macht, wenn sie darauf bestünden? Wenn sie öfters Klartext redeten? Die Party ist im Gange. Die Kriegsparty. Bitte noch ein Stück davon. Hat so gut geschmeckt. Und verkauft sich vorzüglich. Aber diesmal bitte richtig seignant. |
26.10.2010 | Perv Ers meint : Während unser Verteidigungsminister, der sich ja bekanntlich im Krieg wähnt, hier ein Paradiesvogelleben zelebriert, die SZ berichtet heute ausführlich darüber auf Seite Drei, verrecken die Soldaten am Hindukusch, lassen sich traumatisieren und ballern inzwischen auf alles, was sich bewegt, weil sie behaupten, Soldaten nicht von Zivilisten unterscheiden zu können. Über letzteres berichtet weiter hinten in der SZ in einem irgendwie aus dem Zusammenhang gerissenen Artikel Peter Blechschmidt, der sich übrigens ebenfalls im Krieg wähnt, denn er schreibt auch von Gefallenen. Diese Diskrepanz zwischen Highlife in der Heimt und Dreck und Tod und Staub an der „Front“ kennt man ja aus vielen Filmen über den letzten Weltkrieg. Die zuhause gebliebene Elite hat, so ist es oft zu sehen, ganz schön gefeiert und Party gemacht. Derweil sind in Afghanistan allein dieses Jahr schon über 600 Nato-Soldaten getötet worden. Das war abzusehen. Wer viele Leute in den Krieg schickt, der verliert dort viele. Heimtückisch ist in diesem Falle nur, dass die USA den sogenannten Feind indirekt massiv unterstützen. Heimtückisch ist in diesem Falle nur, dass Polizeiausbildung und Armeeausbildung, die zuhause so gerühmt werden, ganz gewaltige Spekulationen auf eine sehr ungewisse Zukunft mit maximal gemischten Resultaten (oder siehe Irak laut neuesten WikiLeaks-Veröffentlichungen: mit verheerenden Resultaten) sind. Heimtückisch ist in Afghanistan nur, dass derjenige, den man vorgeblich beschützen will, der Wahlfälscher Karzai, sich auch von der Gegenseite ungeniert wie aktuell gerade bekannt geworden geldsackweise fördern lässt. In den USA sterben im Moment mehr Kriegsveteranen an Selbstmord (Trauma! Trauma!) als Soldaten im Einsatz. Es ist dies inzwischen der längste Krieg, den die USA bislang geführt haben. In Deutschland dürfte da noch Spielraum sein, wenn man an den 30-jährigen Krieg denkt. Also alles halb so schlimm. . Da haben wir schon viel Schlimmeres erlebt. Hier fragen keine SZ-Berichterstatter nach dem grösseren Zusammenhang. Den verdrängt man lieber. Dass Afghanistan Deuschland nie angegriffen hat. Dass der Verteidigungsfall nie eingetreten ist. Bob Herbert hat dafür in der New York Times sich zu einer etwas distanzierteren Betrachtung entschieden, „These wars in Afghanistan and Iraq have been world-class fiascos.“ .. „After all this time and all the blood shed and lives lost, it’s still not clear what we are doing“. Wissen die Deutschen, was sie dort tun? Solche Fragen zu stellen trauen sich die Journalisten der feinen Pinkel im Lande der Untertanen-Mentalität natürlich nicht. Die schreiben gehorsamst von „Gefallenen“ und feiern zuhause Party. |
25.10.2010 | So Wird Hof meint : Hermann ist 67 und einsam. Kunst und Dunst. Im Morgengrauen tragen Sanitäter die Leiche einer jungen Frau aus einer Villa im Grunewald. Ein Banküberfall soll sein Leben in neue Bahnen lenken. Glauben versetzt Berge. Am selben Tag hat Daisy ihre Pathologieprüfung mit Auszeichnung bestanden. Eine türkische Familie in Deutschland knackt den Lottojackpot! Seine Zähne sind in Paris geblieben. Der Film wurde ein Riesenerfolg. Inzwischen sind die Töchter erwachsen, die Eltern geschieden, und das kleine Holzhaus am Wasser muss zum Verkauf ausgeräumt werden. Yusufs Alltag ist von strikter Routine geprägt. Mit fatalen Folgen. Aber auch privat steht er vor einer Neuentdeckung. Robert und Claire besitzen ein Landhaus in Italien. Der übermüdete Japaner Oshima verpasst seinen Anschlussflug nach Tokio. Die 14-jährige Oda von Siering kehrt zu ihrer Familie an die baltische Ostseeküste zurück. Blau bittet Bonkers um einen Gefallen. Comeback der Sklaverei oder doch den Welthunger im Niveau senken? Alles ist drin! Während ihrer nächtlichen Streife nehmen die Zivilfahnder Tito und Wolf einen vermeintlichen Drogendealer fest. Das Leben kann verdammt kompliziert sein. Einige sind selbst betroffen, doch viel mehr leiden mit. Mitten im Stau auf der Belgrad-Brücke verlässt eine junge Frau mit blutig geschlagener Nase ein Taxi. Wie durch Zufall erschließt sich für Zoe in dieser Nacht aber auch ein anderer Aspekt. Höchste Zeit, Entscheidungen zu treffen trotz aller Angst vor den Konsequenzen. Ihre somnambule Tante Milla ist in eine Affäre mit dem schroffen Verwalter Mechmershausen verstrickt. Er scheint sich in der Nacht aufgelöst zu haben aus Heimweh nach einem Ort, den es nur noch in seiner Erinnerung gibt. Ein Rucksack fliegt über eine Mauer. Das traumatische Ereignis erschüttert ihre Beziehung. Von vielen Männern, denen sie sich willkürlich und willentlich hingegeben hatte. Der Film ist inspiriert von einigen realen Begebenheiten aus der Presse. Er behauptet, jede Frau auf den Strich schicken zu können. Der Coup misslingt, ein Schuss löst sich und Murphy ist auf der Flucht. Karl findet die leblose Johanna an einem verschneiten, stillen Ort. Dort äußert er öffentlich seine Meinung. Nun hat Julian zwei Begleiterinnen. Während Hannes als Palliativhelfer im Krankenhaus arbeitet und liebevoll Sterbenden in den Tod hilft. Was wie ein Ferienlager aussieht, ist Knochenarbeit. Jeden Morgen ins Gebiet fahren und gehen, gehen, gehen. Mal sprach sie von einem Experiment, dann wieder von einem Verbrechen. Er schleppt einen Kühlschrank die Treppe hinauf. Die Rollen sind nun vertauscht. Ein Tag, an dem große Erwartungen auf eine begrenzte Wirklichkeit treffen. Er ist mitten in der Pubertät. Ihm wird klar, dass es um Leben und Tod geht. Er hat zwar Gloria, aber sie ist auch nur ein Wellensittich. Milena spielt mit dem Gedanken, ihr Abitur um ein Jahr zu verschieben. Haftausgang – das sind acht Stunden Urlaub vom Gefängnisalltag. Was es bedeutet, heute ein Kind zu sein. Mit diesen existenziellen Fragen werden fünf Jungunternehmer konfrontiert. Keiner der Verantwortlichen bricht die lebensgefährliche Maßnahme ab. Ein Blick in die Abgründe der Liebe. Geht zur Brüstung und stürzt sich hinunter. Was sich zunächst aber nur wie ein Spiel anfühlt, entwickelt sich schon schnell zur realen und ungeschönten Wirklichkeit. (Remix aus Sätzen zur Beschreibung neuer deutscher Film auf hofer-filmtage.de)
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24.10.2010 | Staa Tsfunk meint : Unter dem Titel STAATSFUNK lässt die FAZ von gestern Samstag Henning Peitsmeier schwanen, was mit der neuen Rundfunkgebühr, einer Zwangsabgabe, die ab 2013 jeder Haushalt bezahlen muss, auf uns zukommt. Peitsmeier schwant nichts Gutes. Sein Fazit „Damit setzen sich die Politiker jeder Couleur, die sich nur zu gern in den einschlägigen Talkshows darstellen, endgültig dem Verdacht aus, zur Wahrung der Medienvielfalt genügten ihnen, nun auch im Internet, dankbare Fernsehsender“. Wahrscheinlich ist das sowieso nur der Ansatz einer Ahnung, was mit dieser Zwangsabgabe auf uns zukommt. Einerseits ein erratisch-autarker 8-Milliarden-Meinungsmonopol-Block. Wie ein Staat im Staat. Denn es geht nicht nur ums Internet, wo die staatlichen Sender in Zukunft einen krassen und ungerechten Wettbewerbsvorteil haben. Es geht auch um die Presse. Wenn Sender täglich Inserate in die Zeitungen setzen, so werden die Zeitungen vorsichtig und wohlwollend in der Reflektion der Fenrsehsendungen sein. Automatisch. Darum sind sie wahrscheinlich bis jetzt so unkritisch bezüglich der Zwangsabgabe. Wer zahlt befiehlt. Also auch hier droht Vereinheitlichung. Aber das ist noch lange nicht alles. Wer hat daran gedacht, was es für das deutsche Kino bedeutet, was die Konsequenzen sein werden. Positiv ist natürlich an so einem fixen Geldblock, dass er sehr vielen Leuten Arbeit gibt. Es werden dadurch auch weiter sehr viele deutsche Filme produziert werden mithilfe von Fernsehgeld. Das Problem dabei ist allerdings, dass diese Filme sich dann oft oder sogar meist freiwillig den Fernsehmassstäben anpassen. Dafür wird aller Voraussicht nach auch Hof diese Woche wieder den Beweis erbringen. Wie auf einer Wiese, wo das Licht immer nur von einer Seite her kommt, so strecken sich die deutschen Filmproduktionen nach der warmen Lichtquelle Fernsehen. Sie schauen also alle in die gleiche Richtung. Ihre Köpfchen sind einseitig ausgerichtet. Solche schiefköpfigen Produkte schaut sich niemand gern im Kino an. Und sollte die deutsche Kinoernte dieses Jahr anders ausfallen, so wärs umso besser. Das ist aber immer noch nicht alles. Was überhaupt noch nicht abzusehen ist: die Reaktion des kleinen Mannes, der rechnen muss. Wenn ihm jeden Monat 17 oder 19 oder wieviel Euro es sein werden, abgezogen werden. Zwangsabgezogen. So wird in ihm jeden Monat eine allfällige Staats- und Politikerverdrossenheit neue Nahrung erhalten. Was das bedeutet, kann sich wohl jeder halbwegs denkerische Mensch selber ausmalen. Jeden Monat Wut kriegen. |
23.10.2010 | Mil Itärhilfe meint : Militärhilfe. Für Pakistan. Das Land liegt im Elend nach der grossen Flut. Und was macht Amerika? Beschliesst eine weitere Militärhilfe von 2 Milliarden. Hört sich nicht gerade an wie Hilfe zur Selbsthilfe. Hört sich eher an wie Hilfe zur Selbstjustiz. Gut, sie gewähren auch Entwicklungshilfe. Die beste Hilfe, die sie Pakistan gewähren könnten, wäre der Verzicht auf jegliche Zollschranken auf Güter aus Pakistan, Baumwolle und dergleichen. Aber die einfachste und effektvollste Hilfe, die will man ja nicht leisten. Man will ja ein bisschen krumm und dumm sein im Kopf. Denn es ist nicht abzusehen, in welchen Händen die Waffen und Muniton aus der Militär“hilfe“ eines Tages landen werden. Hauptsache, die Region ist gut bestückt mit Explosiva. Da Pakistan doch innerlich so gefestigt ist, kann man ihm Gefahrgut en masse anvertrauen. Sonderbar. In unseren zur Zeit doch recht stabilen Demokratien, da ist der Verkauf von Böllern für Sylvester auf ganz wenig Tage im Jahr streng beschränkt. Aber in solche unstabilen Regionen, da wird Feuermaterial reingeschaufelt als gelte es, das Fegefeuer am Leben zu erhalten. Das ist nicht ganz sauber. Umso mehr als es ein offenes Geheimnis ist, dass die Machthaber von Pakistan immer schon ein doppeltes Spiel gespielt haben. Indem sie auch die Feinde der Amerikaner, man könnte fast sagen: die wechselnden Feinde der Amerikaner, früher haben sie die Taliban unterstützt, ihnen erst zu Bedeutung verholfen, gleichzeitig schützen und fördern. Das ist ungefähr so clever wie der Herr Biedermann, der seine Brandstifter noch darin unterstützt, die Brandsätze im eigenen Haus zu legen. „His bonhomie is entirely superficial, his real character is brutal and cowardly“, das ist eine schöne Beschreibung von Herrn Biedermann aus answers.com Die Bonhomie Amerikas wird oft auch repräsentiert in Kommentaren der New York Times, die immer wieder fordert, Amerika müsse aber von Karzai oder von Pakistan oder von Israel gewisse Dinge verlangen, dass sich die Welt verbessere, müsse seine „Hilfen“ an Bedingungen knüpfen. Das tut Amerika zwar verbal, nicht aber mit Taten. Es scheint, als ob den USA und seinem Friedensnobelpreisträger an der Spitze nichts über das Ausschöpfen sämtlicher Möglichkeiten von Waffenlieferungen, sprich Militär“hilfen“ geht und es dafür die Brandsätze im eigenen Haus in Kauf nimmt. Denn die Welt ist inzwischen EIN Haus. |
22.10.2010 | Mr. Aufsch Wung meint : ER ist da! Er ist da! Er ist da! Der Aufschwung ist da! Wir sind wieder ganz oben. Jetzt zugreifen. Löhne erhöhen. Binnennachfrage stärken. Das freut auch die anderen, die uns die Exportüberschüsse vorwerfen. Wir sind oben. Mr. Wung Aufsch ist da. Er ist angekommen. Herzlich willkomen Mr. Aufsch Wung! Wir sind oben. Oben auf der Schaukel. Die anderen sind unten. Aber die Schaukel wird sich wenden. Das ist gewiss. Was dann. Was dann, wenn die Nachfrage aus den anderen Ländern nachlässt. Weil sie zu Hundertausenden Staatspersonal abbauen. Weil sie kein Geld in die Wirtschaft wie Helium in den Heissluftballon pumpen. Was dann, wenn der Export einbricht. Ist Deutschland Lokomotive genug, mit der Binnennachfrage auch ein paar Nachbarn mitzuziehen, gar zu stimulieren. Die Arbeitslosenzahlen sollen sinken. Sensationelle Ergebnisse im Drei oder gar Zwei-Millionen-Bereich. Wie lange nicht mehr. Oder wie nie seit der Wiedervereinigung. Aber was ist mit 7 Millionen Hartz-IV-Abhängigen. Bringt der Aufschwung nicht sogar mehr davon. Was ist mit diesem untersten Bodensatz an Menschen im Lande, der definitiv von dem Geld kein heutzutage menschenwürdiges Leben führen kann. Der Aufschwung erzeugt Jobs. Die Binnennachfrage erzeugt Jobs. Sind es aber Vollwert-Jobs oder sind es vor allem Hartz-IV-Zuschussjobs? Ist der Aufschwung bloss so eine Art Jahres-End-Hype, Jahres-End-Dope. Der uns über die Tristesse der Welt hinwegtäuschen soll. Ist Aufschwung alles? Ist Aufschwung das Glück? Ist Aufschwung die Zukunft? Alarmierend ist nicht der Aufschwung. Alarmierend ist doch das unglaubliche Tempo des Wechsels von Krise zu Aufschwung und vermutlich auch umgekehrt. Das rasende Tempo der Veränderung. Das sich akzelerierende Tempo der Veränderung. Wer dermassen schnell durch die Veränderungen rast, muss aufpassen, dass nicht zuviele unter die Räder kommen. 7 Millionen Hartz-IVler, das ist ein riskantes Potential. 7 Millionen Menschen, deren Teilnahme am gesellschaftlichen Leben streng limitiert ist. Man macht sich das nicht gerne bewusst in den hohen Parteietagen, in den hohen Politiketagen. Die sind umschwärmt von anderen Lobbies. Und müssen ja auch an die Zeit nach der Politik denken. Oder an die nächsten Wahlen. Man sollte die Hartz-IV-Zahlen viel dicker in die Öffentlichkeit setzen. Die Arbeitslosenzahlen, die malen uns eine fingierte Realität vor. Eine verschönerte. Die sind ein veralteter Massstab an die Realität. So bescheissen Politik und Öffentlichkeit sich selbst. Und reiben dann, also dann, im Grunde wissen sies, wann, verwundert die Augen. Und haben von nichts gewusst. Ein positives Zeichen ist immerhin, dass sich der Begriff des Sozialschmarotzers auch in massgebenden Printmedien von den unteren Schichten ausgeweitet hat zum Beispiel auf Banker, die Boni kassieren, während ihre Bank sich von der Allgemeinheit helfen lassen muss. |
21.10.2010 | Golfolfolf meint : Spannende Zeiten sind das. Freude bringt den richtigen Drive. Von Erfolg zu Erfolg. Unglaubliche Siegesserie. In die Weltklasse katapultiert. Dass 850 Millionen Zuschauer nicht irren können. Jetzt heisst es, all diese positiven Zeichen umzusetzen in Popularität. Sehr viel Nässe – Winterblässe. „Sich öffnen“ heisst das Zauberwort. Keine Angst also vor grossen Zahlen und mutigen Reformen. Konzentration auf das Wesentliche. Wenn es so weiterläuft, ist er ohnehin nicht aufzuhalten. Und spart dabei bis zu 7.062 Liter Wasser im Jahr. Das Imperium wächst. „Ich bin ja total aufgeregt. Ich bin sehr gespannt, wenn das Magazin auf den Markt kommt“. Die Kandidatinnen für die Endausscheidung der letzten amerikanischen Miss-Wahlen haben sich für die Fotografen aufgestellt. Und zwar so, dass die geschlossene Gesellschaft derer, die auch deshalb Golf spielen, weil sie damit etwas Besseres zu sein glauben, nicht so sehr in ihrem Dünkel verletzt werden. Denn unser Anliegen bleibt, auch unsere besten Produkte immer noch weiter zu entwickeln. Die Affären des Vaters. Letztes Jahr zog er seine Teilnahme kurzfristig zurück, weil ihm der berühmte Autounfall vor seinem Haus dazwischenkam, der den Tumult mit Ehefrau Elin Nordegren loslöste. Eine Veranstaltung für Insider. Mit seiner Teilnahme steigen die TV-Quoten für Turniere jeweils beträchtlich. Es goss wie aus Kübeln. Aber die Waliser sangen ganz prächtig. Manchmal, so hat er erkannt, gibt es Phasen, in denen es ganz gut ist, ein paar wohlgesonnene Kollegen zu haben. Aber wir alle wissen, dass es nichts Besseres gibt als einen ordentlichen Männerausflug, wenn mit der Frau zu Hause alles den Bach runtergeht. Es soll ein hübsches Fleckchen Erde sein. Es ist trotzdem etwas frostig. Man ist kurz davor, ihn für sein wenig geglücktes Jahr zu bemitleiden. Tribünen drum herum, voll mit grölenden Fans. „Ich liebe dieses Turnier“. Als er anfängt zu spielen, ist er einigermassen von der Rolle. Er scheint unter Druck ruhig zu werden. Die Amerikaner haben sich im Verkaufszelt neue Regenhosen geleistet, weil ihre Anzüge undicht waren. Erleben Sie perfekte Momente mit perfekt gepflegter Wäsche. Das ist ein bisschen wie Showtanz. Der Italiener sagt, er habe sich angefühlt, als sei er unter einen Traktor gekommen. Damit liegt er richtig, aber diese Sichtweise ist in Deutschland eher untypisch. Das klingt ein wenig hochtrabend, trifft aber wohl den Kern der Sache. Auf dem Platz fällt auf, dass er sensationell drivet und eher mässig puttet. Er wirkt irritiert. Dubai. „Es fällt mir sehr schwer, das zu akzeptieren“. Perfektion für jeden Tag. Es war übrigens eine bescheidene Veranstaltung im Vergleich zu dem Trubel heute. Stört Sie das? Wir haben vor, eine besondere Mitgliedschaft für Kinder zu entwickeln. Es geht vor allem ums Geld. Die Welt besteht nicht nur aus Fussball und darf auch nicht nur aus Fussball bestehen. Totale Mattscheibe. Wir bringen Sie hin. Schnell durch die Haut. Mittelmasslos. Irgendwann gehen Sie in Rente. So oder so. // Schöne, heile Golfwelt, Sätze aus der Golfbeilage der SZ. |
20.10.2010 | Ingredientendiskussion meint : Welches sind die Zutaten für eine leckeres Gericht. Welches sind die Zutaten für ein leckeres Volk, für eine schmackhafte, nahrhafte Nation? Wivui Zuagroaste kanns vertragen. Wieviele Einheimische können miteinander. Wieviel Einheimische verträgt ein Land? Wieviel Parteien verträgt ein Land? Wieviel Farbe verträgt ein Land? Rot, Grün, Gelb, Blau, Schwarz, Weiss, Rosa, Orange, Lila, Grau, Türkis? Wieviele Sprachen verträgt ein Land? Wieviele Subkulturen verträgt ein Land? Wieviele Berufspolitiker verträgt ein Land? Wieivle Kuscher verträgt ein Land? Wieviel Filmförderung verträgt ein Land? Wieviele Subventionen verträgt ein Land? Wieviele HartzIV-Heloten verträgt ein Land? Wieviele Superreiche verträgt ein Land? Wieviele Pleiten verträgt ein Land? Wieviele unaufmerksame Verwaltungsräte verträgt ein Land? Wieviele Bankpleiten verträgt ein Land? Wieviele Ersatz-Diskussionen verträgt ein Land? Wieviel Kriegseinsatz verträgt ein Land? Wieviel Innovations-Verhinderung verträgt ein Land? Wieviel Migranten-Diskussion verträgt ein Land? Wieviel Integrations-Diskussion verträgt ein Land? Wie selbstintegrierbar ist ein Land? Wie selbstdestruierbar ist ein Land? Wie auseinanderdividierbar ist ein Land? Wie diskussionsfähig ist ein Land? Wie strapazierfähig ist die Moral eines Landes? Wie strapazierfähig ist die Toleranz eines Landes? Wie kultivierbar ist ein Land? Wie argwöhnisch darf ein Land sein? Wie vertrauensselig darf ein Land sein? Wie rücksichtsvoll soll ein Land sein? Wie bescheuert darf ein Land sein? Wie selbstbewusst darf ein Land sein? Wie terrorpanisch soll ein Land sein? Wie haushälterisch soll ein Land sein? Wie musikalisch darf ein Land sein? Wie abergläubisch darf ein Land sein? Wie rational soll ein Land sein? Wie opportunistisch soll ein Land handeln? Wie renitent darf ein Land sein? Wie sehr soll sich ein Land über einen kurzfristigen Aufschwung ohne Aussicht auf Verlängerung freuen? Wie herrschsüchtig darf ein Land sein? Wie dominanzsüchtig darf ein Land sein? Wie ökologisch soll ein Land sein? Wie seniorenfreundlich soll ein Land sein? Wie krank kann ein Land sein? Wie weit kann ein Land leben, wenn die Alterspyramide sich zusehends umkehrt? |
19.10.2010 | Töten und Verhandeln meint : Was ist das für eine sonderbare Strategie von Herrn Petraeus. Erst Leute töten und damit die Überlebenden an den Verhandlungstisch zwingen wollen. Das kann doch nicht funktionieren. Funktioniert nicht mal in Stuttgart, wo die Staatsmacht ja nur einen halbblind gewasserwerfert hat. Und jetzt hat sie die Sauce. Man müsste sich nur einen ganz kleinen Moment in die Situation desjenigen versetzen, der nach einer solchen Methode an den Verhandlungstisch gewzungen werden soll. Auch in Stuttgart hat allein diese Verletzung die Wut um ein Mehrfaches gesteigert, dem Widerstand gewaltigen Schub verpasst. Wie ist es erst mit Toten. Wie erst mit Dutzenden, mit Hunderten, mit Tausenden von Toten, die so ein General und sein ihn befehligender Friedensnobelpreisträger zu verantworten haben. Das macht doch rasend wütend. So eine Wut vergeht nicht so schnell. Die kann zwar für eine Weile gezähmt werden, sei es aus physisch-wirtschaftlicher Schwäche, aus Kalkül. Auch darüber macht sich so ein General keinerlei Gedanken. Der dürfte keine Ahnung haben, was in den Männern vorgegangen ist, die im Irak nach seinen massiven Tötinitiativen erst mal auf sein Verhandlungsangebot zum Schein eingegangen sind, dafür auch viele Scheine kassiert haben und nebenbei ihn und seine Armee sehr genau studieren konnten (und die jetzt wieder zu Tausenden zu Al-Qaida zurücklaufen und die einen tiefen Hass gegen Amerika und seine Verbündeten empfinden). Aber glaubt der General tatsächlich, die würden so schnell vergessen, wie er mit seiner unendlich überlegenen Militärmacht viele seiner Brüder und Verwandten in den Tod geschickt hat. Man muss es nur mal für sich selber überlegen, man werde von jemandem, der einen überhaupt nicht interessiert und mit dem man nichts, aber auch rein gar nichts gemeinsam hat, zu Dingen gezwungen, die man nicht will und zwar dadurch, dass einem dieser Irgenjemand nahestehende Menschen tötet. Das sind Verletzungen, die ein Leben lang anhalten. Und mit denen einigermassen „cool“ umzugehen eine geradezu übermenschliche Kultiviertheit verlangen würde. Nicht mal die bringt der General; die Kultur, die er mitbringt ist eine lethal-aggressive. Der General Peträus hat offenbar in seinem blinden Siegeswillen die einfachsten Dinge, die für eine solche Strategie reflektiert werden müssten, nicht in Betracht gezogen, er hat sich nicht in die Seele seiner Gegner, die er doch angeblich für sich vereinnahmen will, hineinversetzt. Darum rennt Petraeus ständig gegen das Brett vor seinem eigenen Kopf an und wird damit blutig auf die Nase fallen, saukomisch, wenns nicht so tragisch wäre. Denn je mehr er tötet, desto mehr verliert er seinen Krieg. Darum sollten die Deutschen Abstand davon nehmen, mit diesem General weiter gemeinsame Tötsache zu machen. Das geht nur, so schwer es manch aufrichtigem Weltverbesserer fallen mag, über den Verzicht auf eine weitere Verlängerung des Einsatzes. |
18.10.2010 | Nihil Nisi Bene meint : Über die Toten soll man nichts Schlechtes sagen. Dass der Verteidigungsminister den Tränen nah ist vor dem Sarg eines erneut getöteten deutschen Soldaten, ist verständlich und belegt, dass er den Zusammenhang zwischen diesem Tod und der Politik, die ihn zu verantworten hat, durchaus erkennt. Mitverantwortung. Trotzdem sollte der von ihm in der Trauerrede gepriesene Idealismus des Opfers mit Vorbehalt genossen werden, nämlich dass der Sanitätssoldat nur helfen wollte; da muss schon nachgefragt werden dürfen, ob dessen Helferwille ohne die saftige Gefahrenzulage noch so gross gewesen wäre. Dass der Soldat sein Leben für die Sicherheit Deutschlands gelassen habe (der Verteidigungsminster spricht zwar immer von „Gefallenen“, um sich zu bestätigen, dass er sich im Krieg befinde, eines billigen Begriffes um den Begriff Mord zu verschleiern; es gibt übrigens auch Mörder, die angesichts der Opfer ihrer Taten in Rührung verfallen), ist wohl mehr als zweifelhaft, ist doch diese Sicherheit, wenn man den Alarmisten aus den USA-Geheimdiensten glauben will, in den neun Jahren des Einsatzes immer fragwürdiger geworden; der Einsatz somit kontraproduktiv, ein Einsatz für mehr Unsicherheit. In der FAS vom 17. Oktober ist sogar zu lesen, dieser spezielle Tod des Sanitätssoldaten sei vermeidbar gewesen. Marco Seliger spricht zwar auch von „Gefallenen“, aber auch darüber, wie die Isaf von den Taliban ständig genarrt wird, und dass die Deutschen ein Nachschub-Problem hätten „Die versprochenen afghanischen Soldaten zur Sicherung der eroberten Gebiete blieben aus, die Ausbildung hinkt den Bedürfnissen im Norden noch hinterher – was letztlich zu dem Todesfall vorige Woche führte“. Also ein unnützer, vermeidbarer Tod. Während die FAS noch halbwegs kritisch zu sein versucht in Seligers Kriegsreportage „Kämpfen und campen im Dreck“, wobei Kriegsreportage immer im Verdacht der Propaganda steht, bestätigt das Traktätchen von Thorsten Jungholt parallel dazu in der Welt am Sonntag den Propaganda-Verdacht zur Gänze. Jungholt versucht die Kill- and Talk-Strategie von Herrn Petraeus (erst töten und dann verhandeln; mit Tötungen den Menschen zur Vernunft und zu Friedensgesprächen zu zwingen; welch Unsinn da se) dem Leser näher zu bringen und plausibel zu machen und verheddert sich dabei heillos in den vielen Perspektiven der Situation am Hindukusch zwischen positiven kleinen Anzeichnen und fundamentaler Hoffnungslosigkeit. Ihm könnte vielleicht zu mehr Klarheit verhelfen die Erkenntnis, dass Afghanistan Deutschland nie angegriffen hat, dass Afghanistan Amerika nie angegriffen hat, dass der Bündnisfall nie eingetreten ist; dass es also überhaupt keinen Grund dafür gibt, dass deutsche Soldaten wieder zu Mördern werden und Dutzende afghanische Menschen töten. Diese Töterei wirkt umso grotesker, als sie aus blindem Gehorsam der Petraeus-Doktrin gegenüber erfolgt, der das Rezept schon einmal im Irak, pyhrrussiegmässig erfolgreich angewandt hat; denn eben ist zu lesen, dass im Irak die Männer wieder in grosser Zahl zu Al-Qaida zurücklaufen; da ist auch Marco Seliger in der FAS absolut naiv, wenn er glaubt, die Petraeus-Strategie, die besser Pyhrräus-Strategie genannt würde, würde „das Land den Aufständischen und dem Einfluss von Terrornetzwerken wie al-Qaida in einem letzten Kraftakt“ entreissen. Seliger und Jungholt sollten in der New York Times vom 16.10. 2010 den Kommentar von OP-ED-Kolumnist Nicols D. Kristof lesen, welcher glaubwürdig belegt, dass unsere „Freunde“, die Amis, die uns in das Tötschlamassel am Hindukusch reingezwungen haben (resp. weiche deutsche Politiker, die sich haben reinziehen lassen!), die Taliban, die deutsche Soldaten töten, kräftig mitfinanzieren „We are inadvertently financing our adverseries“. Deutschland sollte diesen unsäglichen Verarsch-Einsatz sofort beenden. Er bringt ausser Elend und unnötigem Tod gar nichts.
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17.10.2010 | Den Unziation meint : Auf Info-Screen an den Wänden von U-Bahnstationen in München entschuldigt sich die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH für den ausgedünnten Fahrplan und schiebt die Schuld auf den „extrem hohen Krankenstand bei den Fahrern, vor allem der GDL“, also der streikenden Gewerkschaft. Die MVG hoffe auf eine „schnellstmögliche Normalisierung der Personalsituation“. Das ist wohl einmalig: Eine Firma, die einen reduzierten Service bietet – und trotzdem den vollen Preis verlangt – schiebt die Schuld öffentlich auf einen Teil der Mitarbeiter. Es scheint kein gutes Betriebsklima zu herrschen bei der MVG. Denn auch bei den übrigen Fahrern scheint der Krankenstand, wie der Information zu entnehmen ist, extrem hoch zu sein. Der Fisch stinkt vom Kopf her, heisst es. Eine Firma vom Chef her. Der Kunde hat allerdings nicht vergessen, dass der Chef der MVG – im Gleichschritt mit anderen Chefs städtischer Unternehmen und wohlwollend abgesegnet vom OB – vor zwei Jahren kräftig zugelangt hat bei seinem Gehalt, nämlich mit einer Verdoppelung – während die Fahrer ständig Kürzungen und Mehrarbeit akzeptieren mussten. Das hat der Kunde nicht vergessen. Jetzt scheint dieser Chef aber seinen Laden nicht mehr im Griff zu haben, dass er zum Mittel der öffentlichen Denunziation eines Teils des eigenen Personals greifen muss. Und dafür wird er so fürstlich entlohnt. Damals wurden die massiven Lohnerhöhung auch vom OB verteidigt, die Herren würden einen guten Job machen (was wiederum ableiten liess, dass nur die Herren, nicht aber das Fussvolk..) Erfolgsabhängiges Honorar also? Das müsste dann im Umkehrschluss heissen, wenn die Firma versagt, dann erfolgt umgehend eine Lohnkürzung bei den Chefs. Wenn reduzierter Betrieb angeboten wird, weil der Chef den Laden nicht in Griff kriegt, dann sofortige Reduzierung seines Gehaltes. Herbert König heisst dieser Chef der MVG, so ist im Internet zu lesen. Der Chef trägt die Verantwortung für seinen Laden. Darum beansprucht er ein deutlich höheres Gehalt. Wenn er mit dieser Verantwortung überfordert ist, so sollte er die Konsequenzen ziehen. Ein Chef, der Mitarbeiter öffentlich denunzieren muss, darf wohl als überfordert gelten. Wobei er vorsichtshalber seinen Namen nicht unter die Info gesetzt hat. Wohlweislich. Dort steht nur „Ihre Münchner Verkehrsgesellschaft mbH“. |
16.10.2010 | Mit Tötungen zur Vernunft Zwingen Wollen meint : Der halsstarrrige General Petraeus, der im Auftrag des amerikanischen Friedensnobelpreisträgers Obama in Afghanistan unbedingt den Sieg erringen will (also er will nicht nur die Taliban, sondern gleich auch noch die Geschichte der misslungenen Eroberungen Afghanistans eines Besseren belehren), hat allein im Zeitraum Juli-August-September die Ermordung von über Tausend Taliban zu verantworten, davon etwa 800 Fusssoldaten und wie seine Töter behaupten etwa 300 mittlere Kader. Ausserdem haben sie 2000 Taliban gefangen genommen. Denen wollen sie jetzt wohl im Gefängnis das Gehirn waschen. Dabei wurden kollateral auch noch eine ganze Menge Zivilisten ermordet von der NATO. Die neueste Devise, die ist so echt peträusk, die heisst nämlich, einerseits Töten und die Taliban dadurch andererseits zur Vernunft, sprich zu Friedensverhandlungen zu bringen, weil das im Irak kurzfristig und mit viel Geld so wunderbar funktioniert hat – die unerwünschten Spätfolgen zeigen sich erst jetzt, wie sie dort dabei sind, eine antiamerikanische Regierungskoalition zu bilden. Nur in Afghanistan ist alles noch komplexer, für den Westen viel weniger durchschaubar. Peträusk reimt sich auf grotesk. Wie durchgeknallt muss eigentlich so ein Soldatenhirn sein, das glaubt, mit Tötungen Menschen zur Vernunft bringen zu können. Von Hass nie was gehört? Wie abgehoben arrogant muss so ein Militärkopf und der ihn befehlende Friedensnobelpreisträger sein. Und dann wundern sie sich, dass in Pakistan im grössten Elend, die Menschen sich weigern, Hilfspakete mit amerikanischer Kennzeichnung anzunehmen. Warum will der Gedanke den Westlern, auch den NATO-Mitläufern hier im Lande, nicht in den Kopf, dass man mit dieser Scheisstöterei nichts erreicht! Das zeugt doch von einer Haltung, die die sogenannten Feinde gar nicht als Menschen akzeptiert. Ein unglaubliche Überheblichkeit ist das. Und dann seine liebe Mühe haben mit dem sogenannten Islam. Das ist doch wie mit einem, dem man ständig ins Fleisch sticht und drin rumstochert und dann ganz naiv und scheinheilig sagt, man wisse nicht was mit diesem Menschen sei, der sich so irrational verhalte und schreie und einen angreife und so überhaupt nicht mit sich reden lasse, und er mache einem Angst. Deutschland sollte sich sofort aus diesem zerstörerischen, verheerenden Einsatz verabschieden. Der Schaden wird mit jedem Tag grösser. Zu gewinnen ist gar nichts mehr. |
15.10.2010 | Treibt Oeko-Energie meint : „Oeko-Energie treibt Strompreis in die Höhe“ titel die SZ heute. Sie hätte genau so gut titeln können „Oeko-Energie beschleunigt Unabhängigkeit vom Oel“ oder „Oeko-Energie schafft überraschend viele Arbeitsplätze“ oder „Oeko-Energie als eine Konjunktur-Lokomotive im Inland“. Aber die SZ titel „Oeko-Energie treibt Strompreis in die Höhe“, was auch immer ihre Motive sein mögen, die Oeko-Energie in ein schlechtes Licht zu stellen oder gar in Verruf zu bringen. Dabei hat sie gerade am Tag zuvor im „Expertenforum Mittelstand“ ausführlich über Helmut Nägele und Jürgen Pfitzer und deren Firma Tecnaro berichtet, die Lignin produziert, einen nachwachsenden Rohstoff, der Oel in der Herstellung von Lacken, Farben, Arzneien, Reinigungsmitteln, Dünger und Kunststoffen ersetzen kann. Und dass in solchen Produkten sich in der Wirtschaftskrise ein nachhaltiger Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft abzeichnen könne. Vielleicht ist der SZ der einsetzende Wandel, wie er sich nun bei der Oeko-Energie gewaltig beschleunigt, einfach zu schnell und ungeheuer und sie möchte auf die Bremse drücken. Vielleicht haben ein paar Reiche, die ihren Reichtum auf überholten Energiemodellen beruhen haben, die noch dazu ständig zu Kriegen führen, bei der SZ interveniert, sie solle die Leser warnen, denn sie würden ihren Reichtum in Gefahr sehen. Man kann die Mehrkosten von 70 Euro pro Jahr für Oeko-Energie, die für einen Vier-Personen-Haushalt errechnet wurden, auch positiv verkaufen, nämlich als eine Art Versicherung, die pro Person gerade mal 3 Cigarettenschachteln pro Jahr koste, und die dadurch, dass sie die Abhängigkeit vom Oel verringere, politisch und demokratisch Freiheit auf lange Sicht garantieren würde. Sie würde auch die Abhängigkeit von den Oel-Magnaten verringern. (Zwischenfrage: was sind die Mehrkosten pro Haushalt und Jahr für den absurden Afghanistan-Einsatz?). Ausserdem bleibt im Artikel der SZ unerwähnt, dass der Oelpreis wegen der Endlichkeit der Vorräte und auch wegen der immer komplizierter und riskanter werdenden Förderung über kurz oder lang massiv ansteigen wird; wobei dann vermutlich die jetzt teuer scheinenden Investitionen für die Oeko-Energie, die sich aber gut verteilen und auch monopolvorbeugend wirken (wenn jeder sein Solarpanel auf dem Dach und die Gemeinden ihre eigenen Windräder haben), schon in wenigen Jahren vermutlich als wahre Schnäppchen erweisen werden. Auch weil man den meisten anderen Ländern der Welt dann Naselängen voraus sein dürfte. Die SZ hätte also, wenn sie nur um zwei Ecken weiter gedacht hätte, auch titeln können, „OEKO-ENERGIE ZUM SCHNAEPPCHENPREIS“, wenn sie denn Emotionen aufrühren will in Bezug auf Oeko-Energie. |
14.10.2010 | Bewusstsein Vom Töten meint : Im exklusiven Interview von Doris Kuhn mit Samuel Maoz heute auf der Filmseite der SZ geht es um das Bewusstsein vom Töten. Samuel Maoz verarbeitet in seinem Film LEBANON, der heute in die Kinos kommt, seine Erfahrungen als Panzerfahrer der israelischen Armee im Libanonkrieg. Das Töten ist darin ein zentraler Punkt. Darüber kann er aber erst jetzt, über 25 Jahre später reden und schreiben und einen Film machen. Das Interview mit Doris Kuhn hebt das Bewusstsein vom Töten wieder ein Stück weiter, wenn auch nur im Feuilleton, in die deutsche Öffentlichkeit. Vielleicht liest es der eine oder andere Parlamentarier und schaut sich womöglich gar den Film an. Töten ist ein barbarischer Akt. Der Bundestag hat mit seinen letzten Verlängerungen des Afghanistanmandates auch von deutschen Soldaten eine erhöhte Tötbereitschaft verlangt, in Richtung präventivem Töten. Ein barbarischer Akt eines hochzivilisiert sich gebenden Parlamentes. In Amerika begeht inzwischen fast täglich ein Irak- oder Afghanistanrückkehrer Selbstmord. Weil sie mit dem Töten und der täglichen Angst davor getötet zu werden nicht fertig werden. In Deutschland steigt die Zahl traumatisierter Afghanistan-Rückkehrer, so manchem ist sein künftiges Leben verpfuscht, denn auch die privaten Beziehungen leiden, gehen gar in die Brüche und das für die paar Euro Gefahrenzulage. Enorme Kosten und Folgekosten, Investitionen ins Leere. Die Tötgeneration der Deutschen im Zweiten Weltkrieg konnte erst ab den 70er Jahren überhaupt ansatzweise über das Töten reden. Das heutige deutsche Parlament verlangt von den deutschen Soldaten wieder Tötbereitschaft in Afghanistan. Was für ein barbarischer Rückschritt. Afghanistan hat Deutschland nie angegriffen. Das Gros der Militär-Analysten kommt inzwischen zur Erkenntnis, dass der „Krieg gegen den Terror“ mit militärischen Mitteln nicht zu gewinnen sei. Also Töten und Getötet werden für nichts und wieder nichts. Die Parlamentarier sollten sich reiflich überlegen, ob sie diesen ungückseligen, barbarischen Einsatz wirklich noch einmal verlängern wollen, umso mehr als die Amerikaner ihre Tötpraxis, die wesentlich zur Nicht-Gewinnbarkeit des Krieges beiträgt, ungehindert fortsetzen und sogar intensivieren. Und das unter einem Friedensnobelpreisträger; darum sollte Barack Obama seinen Friedensnobelpreis schleunigst zurück geben, allein aus Respekt vor dem diesjährigen, chinesischen Laureaten. |
13.10.2010 | Baust Opp meint : Baustopp. Staubpop. Baustopf. Bauzopf. Baust Opel. Baust Oppa. Baust Opa. Baustopptimisten. Baust Uphold. In Saus und Baust Opp. Baustoppowitch. Baustoppoden und Antipoden. Das Baustopp-Od. Baustopp-Odeur. Baustopp-Ode. Baustoppodel. Die Ode an den Baustopp. Baustoppoet. Baustoppoesie. Baustoppallergie. In Bausch und Stopp. Baustoppeln. Baustöppsel. Baustoppelei. Baustöppselei. Baustoppophe. Baustoppophobie. Baustopppophobisch. Bau-Stopp-and-Go. Baustopperieren. Buastopptimisten. Baustopperei. Baustoppallerlei. Baustoppallisade. Baustopphägle. Baustoppgärtle. Baustoppärkle. Baustoppallee. Baustoppallüre. Baustoppanik. Baustoppartitur. Baustoppopeln. Baustoppope. Baustoppiate. Baustoppiade. Baustoppioniken. Baustoppiphon. Baustoppokratie. Baustoppadé. Baustoppadele. Baustoppohl. Baustoppol. Baustopparkasse. Baustoppanage. Baustoppeauté. Bautsoppoutique. Baustopproblem. Baustopproblemzone. Baustopprügel. Baustopprügelei. Baustopportun. Baustopportunisten. Baustoppelix. Baustophelia. Baustopporno. Baustoppographie. Baustopporthographie. O porto! O porta mia! Bau den Stopp. Baustoppenheim. Baustoppfingen. Baustopplingen. Baustoppart. Baustopponenten. Baustoppalb. Baustopparade. Baustopp-OB. Baustopp-OP. Baustopp-OK. Baustoppokée. Bautopprovokateur. Baustoppus. Baustopparameter. Baustoppochomie. Baustoppchemie. Baustopparodie. Baustoppomelancholie. Baust Oppression. Baustoppraxis. Baustopp-Train. Baustoppragma. Baustoppländle. Baustoppbrändle. Baustoppätzle. Baustoppfrostperiode. Baustoppfakten. Baustoppunterbrechung. Baustoppäume.
Baustoppickel.
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13.10.2010 | Baust Opp meint : |
12.10.2010 | Man Muss Es Kommen Lassen meint : Man muss es kommen lassen. Denn nichts kommt von selber. Weder um 07.01 Uhr noch um 07.02 Uhr. Also das 07.03 das kommt dann von selber. Und bevor Dus aufgeschrieben hast, ist es schon wieder vorbei. Man muss auch die Friedensgespräche kommen lassen. Aber wenn man jemanden tötet, so kann man anschliessend keine Friedensgespräche mit ihm führen. Die Amis töten fast täglich weltweit vermeintliche Feinde, mit denen Friedensgespräche zu führen sie, die Hochtechnologisierten, nicht in der Lage sind. Die Amis nützen damit sich selbst am Wenigsten. Das ist so eine Verbissenheit. Es kommen lassen, das wäre eine Lockerheit, eine Entkrampfung. Die Amis sind aufs Töten verkrampft. Irgendwie ist es richtig grotesk. Während die Amis dabei sind, ständig neu Menschen als ihre Feinde, als ihre Todfeinde zu defnieren und auf Todeslisten, Friedensnobelpreisträger Obamas Todeslisten zu setzen, die sind so fixiert auf die Töterei, die halten das sogar für ein Handwerk, wie bescheuert, währenddessen bemerken sie gar nicht, wie sie wirtschaftlich und technologisch ins Hintertreffen geraten, wie sie ihren Haushalt überdehnen ohne Produktivität zu erhöhen, ohne Kapital produktiv einzusetzen, ohne den Menschen Beschäftigung zu bringen, ausser für die Rüstungsindustrie, damit sie den Hexenkessel Nahost weiter anheizen können. Das kann man doch alles nicht mehr ernst nehmen. Ein Paul Anton Krüger schreibt über letzteres so komisch-sachlich in der SZ, „Kaufrausch der Angst“, hört sich an wie „Kaufhaus der Sinne“, so harmlos, so niedlich, so Sandkastenspiel. Das gibt die Tragweite überhaupt nicht wieder, die Verquertheit von dem allem. Während sich die New York Times endlich mit der Töterei auseinandersetzt. Aber offensichtlich auch nicht ganz checkt, wie schädlich und auf mittlere Frist sogar ruinös die für die USA ist. Ein Trauerspiel, wie eine Weltmacht sich selbst entmachtet. Man kann es ruhig kommen lassen. Die Töterei geht zum Brunnen bis sie bricht. Aber die Deutschen sollten sich endlich davon distanzieren und in Afghanistan nicht weiter gemeinsame Sache mit den amerikanischen Tötheinis machen. Es fruchtet nichts. |
11.10.2010 | Mar Athon meint : Staff. Der junge Mann hier. Zu Fuss zum Hauptbahnhof. Müssen Sie bis zum nächsten Platz. Dann rechts. Dann links. Kirchenglockenläuten. Kehrmaschine. Abschleppauto. Warnpieps. Staff schneuzt. Putzt sich die Nase. Reinigung. Absperrband. Stundenland. Signalweste. Leuchtfarben. Taube wackelt über Gehweg. Pickt. Assistance. Polizei trinkt keinen Alkohol im Strassenverkehr. Bettler gehen in Position. Läuferin. Handy am Ohr, Kniedehnung. Jesus heisst ja nur der Geburtsname. Munteres Gelache. Ha. Ha. Ha, hi, hi, hi, eine Gruppe Schneidiger. Motorrad. Fahrer vermummt. Zirkelt um Absperrbänder. Sonne prallt. Morgen eisig. Erwartungsvollen Schrittes. Was wäre eine City ohne Marathon. Staff. Einer grauköpfig, einer bemützt. Stellen sich in Sonne. Quer. Machen die diesen Job freiwillig. Wer bezahlt dafür. Ha, ha, ha. Sonnengelächter. Sonntagswitzchen. Das Leben ist ein einziger, einmaliger Marathonlauf. Endpunkt ist der Todespunkt. Der Todespunkt ist der Zielpunkt. Der eine Marathon und die vielen Marathons. Wieder Kirchenglocken. Die Asam-Kirche gibt keinen Ton von sich. Staff lässt Fahrrad passieren. 200 Meter. In einer halben Stunde irgendwann. Hände in Hosentaschen. Staff wärmt jetzt Rücken in Sonnenstrahlen. Plaudern. Menschlicher Austausch. Die Krankheiten sind dran. Auskünfte. Staff guckt verhalten leutselig. Versucht die Augenhöhe. Leuchtwesten leuchten. Zusammengerollte rote Signalfahne im Rucksack. Für alle Fälle. Jetzt das Platschen der Turnschuhe auf Teer. Pulk der Läufer. Gummisohlen leicht abrollen, heisst es. Klapp, klapp, klapp, klapp. Schnauf. Schnauf. Diese verschiedenen Laufstiele. Lauter individuelle Abweichungen von der natürlichen Bewegung. Senkrecht, vorwärts, rückwärts, gebeugt. Diese verschiedenen Bewegungsabläufe. Alle zivilisationsgeschädigt. Kaum einer mit einem nicht an irgend einer Stelle leicht gehinderten Fluss. Und diese vielen Bekleidungsstücke. Die ganze Palette der Sportausstatter. Wer verdient an diesem Marathon. Kein Anwohner schaut aus dem Fenster. In der Ferne einzelne Anfeuerungsrufe. Läufer meist stumm. Konzentriert auf das Erreichen ihrer menschlich-schier-übermenschlichen Leistung. Wozu. Sich selbst was beweisen. Auf einem Sonnenfleck haben sich ein paar Neugierige gesammelt. Ein Glockenspiel schlägt die Elf-Uhr-Melodie. Die ehrgeizigen Läufer sind längst vorbei. Das sportliche Publikum verläuft sich. Jetzt hoppeln noch diejenigen vorbei, die nach dem Motto „dabei sein ist alles“ laufen. Einer ruft „Otto!“ |
10.10.2010 | Atomde Monstration meint : Behaltet Euern Müll. Mal kucken. Nein Danke. Schau amol da im Hofgarten. Ah, da können wir uns so cool hinsetzen. Stoppt Atom. Bei der Staatskanzlei stehen. Wir können auch gleich ins Schumanns wieder wechseln. Die Musik ist auch geil. Am Wittelsbacher Platz. Weißt Du, es wird immer unser Plan zerstört. In der Mitte ist ein Diana-Tempel. Keine Ahnung, Hofgartenstrasse. Ein Augenblick hat keine Ausdehnung. Kann also nicht beobachtet werden. OK. Und der Versammlungsplatz. Abstieg und Zerfall. Wir haben ein Schild dabei, da steht „Atomstopp Jetzt“ drauf, auf der anderen Seite „Atom Nein Danke“. Hauptsache, die Leute sind da. Warum fliegt da kein Helikopter. Hab immer gwusst, des is ein ganz gefährlicher. Also ich würde jetzt was anderes vorschlagen. Wo bist Du jetzt? Beim Nationaltheater. Wenn wir was holen können. Tschuldigung. Da war alles geplant. Gibt es zu. Wie spät hammas jetzt? Halb Drei. Jetzt stehen wir ewig dumm rum hier. Wir haben ja herrliches Wetter. Da muss ich zuhause vorbei gehen. Da ist er doch! Nee! Doch. Nee! NIKON. Jan, where is Daddy? Die Schulden. In der Disposition, irgendwo. Vertrauen wir die jungen Lait. Wir meinen auch. Wir bleiben lieber hier. Ganz viele sind da hinten. Türkenstrasse. Weil der nie mit nichts zufrieden war. An Papagei oder Papa? Jetzt sperren sie. Die Atom-Nutte. Angie in die Asse! Mir hat jemand erzählt, die schlechteste Besetzung sei oben in Bogenhausen. Wart Ihr gestern. Ach so, gestern mit die Hirsche. Wir haben noch Zeit genug. Die Geschlechtsgenossen gespürt. 8 Minuten noch. Die hat so einen unvorteilhaften silbernen Rock an. Wo bist Du? Alles über Handy. Ah, da ist ein Ordner. Wo geht’s jetzt weiter? Das ist eine sogenannte blinde Kette. Hier weiter gehen. Obs irgendwo noch hapert. Übrigens Uran verstrahlt. Das war schon absehbar. Trillerpfeifen. Jetzt in die Mitte der Strasse. Hier bleiben, die Mama, die stand auch gerade. Mit Isar 1 beginnen. Kerngesund. Hat immer damit rechnen müssen, dass es sofort irgendwo offenkundig wird. Abschalten. Abschalten. Abschalten. Aktions- und Menschenkette. Abschalten. Abschaalten. Abschaalten. Sag, oy super. AKW nee! Atomkraft pfui Daifi. Da war mal was vor Jahren. Alles klar. Dann bis gleich, Tschau. Mein Onkel hat jetzt ein künstliches Kniegelenk bekommen. Kuhglocken. BY 6232. Jetzt muss man in die SPD eintreten. Den kannst ma no herrichtn. Die falsche Richtung. Wieviel kost des im Monat? Des is ned billig. Am Viktualienmarkt, aber die kennen mi scho. POLIZEI. Gegen Geld an sich ist nichts zu sagen. Du, bleib mal hier. HEY HO LETS GO. Scores 09. Und das haben wir ja mit dem solaren Laden, den wir gebaut haben, gemacht. Komm Lars! Schrammt wirklich millimetergenau. Du auch Vorsicht. Mit der Schaufel und dem Besen zammi kehrn. Hirn einschalten, AKWs abschalten. Kettenreaktion wird verlegt zum Odeonsplatz. Verstrahlung. Oder ned. Keine Jeck is illejal. Schau, da ist doch der Vater, der mit der Brille, vom Robbi. Und Stopp, Murnau lässt den Drachen los. Würden Sie uns hier parken lassen? Gut, dass Sie kommen, das gibt gute Bilder. Wenn ich gross bin, strahlt Euer Müll noch lange. Der Platz ist ja zu klein geworden. Wie kommen wir denn jetzt zum Auto? Hintenrum, ist ein ganz grosser Umweg. Sollte man einen Abschiesbrief schreiben. Was willst denn machen. Willst mich erschiessen? Das ist die gesellschaftliche Mitte. Es geht noch weiter. Was, Sie zahlen Ihre Müllgebühren selbst?
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09.10.2010 | Im Hund ist kein Huhn aber ein Und meint : Im Hund ist kein Huhn aber ein Und. Doch das Huhn hat nichts zu tun, ist trotzdem rund und xund. Und bund. Die Natur braucht Helden. Das meint eine Schuh und Reklame dazu. Bis zum Bäcker dagegen sind noch drei Sekunden. Bis zum Genuss. Drei Sekunden Vorlauf zum Genuss. Das nimmt die Müllerstrasse leicht. Das Wohn- und Geschäftshaus ist ein Graus. Die Einfahrt muss Tag und Nacht freigehalten werden. Das Freihalten hat ruhig zu geschehen. So wie Tapetenbilder. Die haben keine Umsteigemöglichkeit und dürfen das Gleis nicht betreten. Keine Lange Nese fürs Rendez Vous. Rendez Nous. Rendez Tout. Raus jetzt! Nicht labern. Wo ist denn hier eine Stadtmauer? Es grünt so grün das Ampelmännchen. Während der Wiesnzeit hats länger gegrünt. Logisch. Der Naturschutzgedanke. Ich habe ein Millionenvermögen und werde es heute an die Bettler verteilen. Betteln muss sich wieder lohnen. Hast Du die Fermate nicht gesehen. Der Stadtvogel weisselt die Stadt. Für den Schnee. Für die Schnee-Olympiade. Für die Schnolympics. Dafür muss die Stadt ein paar Bewerbungsgelder hinblättern. Auch Bestechung muss sich wieder lohnen. O-Ton Marathon. Mara isst Thon. Thonfisch. Vor und nach dem Marathon. Certainly she gets somewhere. Die bulligen haben sie alle. Kann ich nicht nachvollziehen. Teuer im Unterhalt. Unterhaltung soll wieder was kosten. KostenSe mal die neue Unterhaltung. Amora che fai! Die müssen auch von was leben. Allein in München gibt’s 15’000 Anwälte. Die müssen wir beschäftigen. Die sollen auch was verdienen. Solange die nix isolieren. Ich isolier mich selber. Wieviel Pastoren gibt es in München, wieviele Ärzte, wieviele Schauspieler, wieviele Berufsautoren, wieviele HartzIV-Empfänger, wieviele Berufspolitiker? Den Schuh zieh ich mir nicht an. Gibt es noch Berufs-Clacqueure, solche die gegen Bezahlung alles gut finden. In Internetforen beispielsweise. Auch Filme. Gibt es noch die unfreiwilligen Claqueure, die Zwangsclaqueure, la claque forcée? Die etwas gut finden müssen, weil ihr Chef oder eine Person, von der sie abhängig sind, etwas gut findet? Gibt es noch den Gutfindenmüssen-Journalisten? Den der etwas gut finden muss, weil sein Blatt, sein Medium von ihm verlangt, dass er etwas gut findet, was er gar nicht gut findet? Der letztjährige Friedensnobelpreisträger steckt immer noch Leute ohne jedes Rechtsverfahren in Gefängnisse und hat immer noch Menschen in Guantanamo einsitzen; der diesjährige Friedensnobelpreisträger sitzt selber unter fadenscheinigen Vorwänden im Gefängnis. Darf man das gut finden. Wie soll man das finden? Im Hund ist kein Huhn aber ein Und.
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08.10.2010 | Noch Ein Toter meint : Noch ein Toter. Halt, „ein Gefallener“ zitiert Daniel Brössler auf der ersten Seite der SZ den Verteidigungsminister. EIN GEFALLENER. Für Vaterland und Heimat – und keinesfalls für Interessen der Rüstungs- und Natopaktindustrie – gefallen! GEFALLEN! Und die Politiker müssen wieder Betroffenheit, tiefe Betroffenheit mimen. Sie müssen die Mörder als feiges Pack schelten. Aber von miesem Pack getötet, da kann man doch nicht fallen. Gefallen tut das keinem. PFALLEN. GPFALLEN. UMPFOIN. In die Luft gsprengt hams ean. Wofür exactly? Woasst, weil wenn die Bundestagsabgeordneten diese Beschlüsse fassen, wofür dann junge Männer fallen dürfen, dann erhoffen sich die Abgeordneten eben, von ihrer Partei bei den nächsten Wahlen wida aufgstellt zu wean. Gefallen für den Erhalt von Bundestagsmandaten. Das ist doch eine nette Geste. Und auch nicht schlecht bezahlt dazu. Dieser Einsatz mit den vielen „GEFALLENEN“ dort im fernen Osten, der kost an Sauhaufen ein Geld. Bis jezd hod er no gar nix bracht. Nach neune Jahren sterben mehr denn je. Hat Milliarden gekostet, nichts gebracht und wie uns die Friends und ihre Geheimdienste von jenseits dem Atlantik immer wieder weis machen wollen, die Terrorgefahr sogar erhöht. Fallen zur Erhöhung der Terrorgefahr. Das sind Lebensinhalte! Denn die Taliban, diese Bösen, breiten sich scheinbar sogar überproportional zur Verstärkung des Militäreinsatzes aus. Je mehr die Amis und inzwischen auch die Deutschen Taliban töten, um so mehr Taliban und Sympathisanten gibt es. Vielleicht sollte man gelegentlich mit diesen Tötaktionen aufhören. Aber der letztjährige Friedensnobelpreisträger ist so vernarrt in seine letalen Drohnen und deren katastrophale Nebenwirkungen. Das ist so eine Mordsgaudi, mit dem Joystick Leute ins Jenseits zu befördern, da kann ein Friedensnobelpreisträger nicht nein sagen. Und die Deutschen tun brav mit. Die haben den Mumm nicht, zu sagen, hey friends, we stop this mess, wir tun da nicht länger mit, this is counterproductive. Euer Drohnenscheisskrieg, der macht den Einsatz deppert. Das erlebt ihr doch gerade aufs bitterste in Pakistan. Da könnt Ihr dann, und es ist so offensichtlich nur opportunistisch, Euch entschuldigen wie Ihr wollt, wenn ihr ständig Zivilisten und sogar befreundete Soldaten tötet, dann ist das ein solcher Shit. Da machen wir nicht mehr mit. Verarschen können wir uns selber. Irgendwann glaubt uns keiner im Land mehr unsere Betroffenheit. |
07.10.2010 | Sollen Wir meint : Sollen wir diesen Humbug am Hindukusch noch weiter mitmachen? Mitgegangen – mitgehangen heisst es. Wir gehen dort mit den Amerikanern mit. Wir nennen es Nato. Die Amerikaner können das ständige Schüren des Hasses nicht lassen. Mit Friedensnobelpreisträger Obamas täglichen Todesdrohnen, die täglich Opfer fordern. Die täglich mehr Menschen wütend machen. Wir machen gemeinsame Sache mit den Amerikanern, die willkürlich Menschen töten, gerade wieder ein Fall, Seargant Gibbs, der sich dann noch pro erledigtem Afghanen einen Totenkopf in den Schenkel tätowieren lässt. Logische Folgen einer Tötphilosophie, die mit Tötungen die Welt verändern will. Friedensnobelpreis, ha, ha, ha! Was verteidigen wir denn mit dem Befürworten und Unterstützen solch präventiven Tötens? Den Fortbestand des Terrorismus und nichts anderes! Das ist die Folge davon, dass wir mit solchen Töthandwerkern gemeinsame Sache machen. Die Folge davon ist eine nicht abreissende Kette von Terrorwarnungen. Weil wir mit dieser Politik den Terrorfantasien Nahrung geben. Töten verändert die Menschen nicht. Verteidigen wir am Hindukuisch die Freiheit unserer Ärzte und Banker, bei ihren Boni und Gehältern massiv zulangen zu dürfen? Verteidigen wir die Freiheit der 7 Millionen HartzIVler, 5 Euro mehr im Monat zu erhalten? Wieviel kostet die Deutschen ein Liter nach Afghanistan transportiertes Benzin? Garantiert mehr als 5 Euro. Und alles nur damit die Amerikaner nicht so allein dastehen in ihrer Tötpolitik, damit sie Weggenossen haben, die allmählich, über 60 Jahre nach den letzten Tötorgien des zweiten Weltkrieges, wieder Freude am Kämpfen auf Leben und Tod kriegen. Die wieder altes Heldentum auferstehen lassen. Verteidigen wir am Hindukusch die staatlich verordneten GEZ-Gebühren, die einen nicht demokratischen Medien-Staat im Staat schaffen, der gegen das Wettbewerbs- und Leistungsprinzip ein Günstlingswesen fördert und unter anderem das deutsche Kino in den Würgegriff des Fernsehformates prokrustiniert? Lohnt es sich dafür am Hindukusch zu sterben oder sich traumatisieren zu lassen? Ein Soldat am Hindukusch verdient an EINEM TAG an Gefahrenzulage zu seinem Lohn ungefähr das 12-fache dessen, was ein HartzIVler jetzt in EINEM MONAT an Erhöhung kriegt. Auf den Monat gerechnet wäre es das 360fache der Erhöhung eines HartzIVlers. Die Ärzte langen ungefähr tausendfach zu im Vergleich zu den 5 Euro, die ein HartzIVler mehr bekommt. Dafür am Hindukusch sterben? Dafür das private Glück in der Heimat gefährden? Dafür sich traumatisieren lassen? Sollen wir das wirklich? |
06.10.2010 | Hi N. Tenrum meint : Manchmal passiert der Fortschritt hintenrum. Krieg wird aus geostratetigschen Gründen geführt. So würde wohl Professor Fischer dozieren. Oder um Handelswege freizuschaufeln. So hatte es der vorige Bundespräsident als Grube formuliert, in die er dann gestossen worden ist. Für den Alltagsmenschen dürfte konkret an vorderer Stelle das Oel stehen. Kriege werden aber nicht nur fürs Oel geführt, sondern auch mit Oel. Denn Oel hält die Kriegsmaschinerie am Laufen. Kommt in den Tank von Panzern, Jeeps und Drohnen. Muss für die Soldaten das Essen warm machen, die Räume heizen, die Wäsche waschen. Muss die ganze elektronische Kriegsführung in Gang halten. Das Besondere am Afghanistankrieg ist nun, dass es dort, selbst bei einem Sieg kein Oel zu gewinnen gibt wie in Irak, dass aber ein Krieg dort, wenn er noch so sinnlos ist, Oel verbraucht. Das Oel muss also, damit der Krieg überhaupt geführt werden kann, erst an den Hindukusch gekarrt werden. Das ist ein langer Weg, denn es gibt weder einen Hafen in Afghanistan noch Pipelines dorthin. Das Oel muss also erst in grossen Tankern nach Karachi in Pakistan angelandet werden. Dann muss es in Tanklastwagen umgefüllt werden und den beschwerlichen Weg über leicht angreifbare Routen durchs pakistanisches Hinterland über den Khyber-Pass nach Afghanistan nehmen. Eine Gallone Oel, die in Karachi noch für 1 Dollar zu haben wäre, die ist durch den „Mehrwert“ des Transportes in Afghanistan bereits 400 Dollar wert! Umrechnungskünstler könnten uns jetzt sagen, wieviel hundert Euro das für einen Liter Benzin wäre. Das ist selbst den kriegsgrosszügigen, hochverschuldeten Amis zu viel, zumal es auch ständig Tote auf den Transportrouten gibt. Was tun lautet die Frage? Die Antwort ist ganz einfach: auf regenerative Energien umstellen. An denen wird jetzt mit Hochdruck entwickelt. Elisabeth Rosenthal schrieb darüber ausführlich am 4. Oktober in der New York Times (U.S. Military Orders Less Dependence on Fossil Fuels). Haben wir das richtig verstanden? Um die Energieversorgung mit Oel sicherzustellen, werden Kriege geführt. Für den Krieg ist Energie in Form von Oel nötig. Weil das zu teuer ist, werden nun alternative Energiengewinnungen mit Hochdruck entwickelt. Die Frage ist, hätte man das nicht leichter haben können? Gleich mit grossem Druck die alternativen Energien entwickeln, dann wäre man die Abhängigkeit vom Oel schnell los und könnte zudem auf die Kriege verzichten. Die Amis aber brauchen den törichten, verlustreichen Afghanistan-Krieg, um endlich auf den Trip mit den alterantiven Energien zu kommen. Sollte uns Europäer ermahnen, jetzt nicht mit bequemer Verlängerung von Atomlaufzeiten mit dem Push für alternative Energien nachzulassen!! |