Mitteilungen 5581 - 5610 von 9468   Einträge erfassen

06.09.2010 

pieppieppiep meint : Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb, Der Evergreen aus Nahost. Netanjahu turtelt mit Abbas. Abbas turtelt mit Obama. Obama turtelt mit Netanjahu. Netanjahu turtelt mit Fajad. Fajad turtelt mit Schalit. Schalit turtelt mit Maschal. Maschal turtelt mit Obama. Obama turtelt mit Ahmadinedschad. Ahmadinedschad turtelt mit Netanjahu. Netanjahu turtelt mit Erdogan. Erdogan turtelt mit Abdullah. Abdullah turtelt mit Assad. Assad turtelt mit Suleiman. Suleiman turtelt mit Mubarak. Mubarak turtelt mit Netanjahu. Netanjahu turtelt mit Al-Maliki. Al-Maliki turtelt mit Obama. Obama turtelt mit Maschal. Maschal turtelt mit Netanjahu. Netanjahu turtelt mit Ahmadinedschad. Ahamdinedschad turtelt mit Al-Maliki. Al-Maliki turtelt mit Abdullah. Abudllah turtelt mit Obama. Obama turtelt mit Erdogan. Erdogan turtelt mit Suleiman. Die Fatah turtelt mit den Siedlern. Die Siedler turteln mit den Hamas. Die Hamas turteln mit den Orthodoxen. Die Orthodoxen turteln mit der Hisbollah. Die Hisbollah turtelt mit den Siedlern. Die Siedler turteln mit der Fatah. Die Fatah turtelt mit der Hisbollah. Die Hisbollah turtelt mit den Orthodoxen. Die Orthodoxen turteln mit den Siedlern. Die Siedler turteln mit der Hamas. Die Hamas turtelt mit der Fatah. Die Sunniten turteln mit den Juden. Die Juden turteln mit den Schiiten. Die Schiiten turteln mit den Christen. Die Christen turteln mit den Urchristen. Die Urchristen turteln mit den Mormonen. Die Mormonen turteln mit den Juden. Die Juden turteln mit den Türken. Die Türken turteln mit den Kurden. Die Kurden turteln mit den Aramäern. Die Aramäer turteln mit den Armeniern. Die Armenier turteln mit den Dursen. Die Drusen turteln mit den Palästinensern. Die Palästinenser turteln mit den Juden. Die Juden turteln mit den Mennoniten. Die Mennoniten turteln mit den Manichäern. Die Manichäer turteln mit den Analphabeten. Die Analphabeten turteln mit den Einäugigen. Die Einäugigen turteln mit den Stummen. Die Stummen turteln mit Al-Maliki. Al-Maliki turtelt mit Obama. Obama turtelt mit Netanjahu. Netanjahu turtel mit Mubarak. Mubarak turtel mit der Hamas. Die Hamas turteln mit den Armeniern. Die Armenier turteln mit den Türken. Die Türken turteln mit ihrer Vergangenheit. Die Vergangenheit turtelt mit Palästina. Palästina turtelt mit der Zukunft. Die Turteln turteln mit den Turteln. Die Gurken urken mit den Jurten. Die Geburten turteln mit den Friedenstauben. Die Friedenstauben kacken den Nahen Osten voll.

05.09.2010 

Deutlicher gehts nimmer meint : Berthold Kohler hat im Leitkommentar der FAZ vom Freitag, 3. September, die Diskussionskultur in Deutschland am Beispiel Sarrazin gegeisselt wie kaum einer. Sarrazin ist nur das jüngste Opfer von wie Blitzeis auftretenden „spontanen“ Jagden moralisch aufgebrauchter Sauhaufen auf Menschen, die Äusserungen gemacht haben, die diesen herrschenden Moralikern gegen den Strich gingen. Ohne weitere Diskussion. Ein Mensch macht Fehler. Sagt mal was Falsches. Aber dann wird hier gleich gehetzt. Er bekommt keine Chance auf Richtigstellung oder auf einen Hinweis auf den Zusammenhang. Nein. Gleich wird zum grossen Halali der moralisch Korrekten und Empörten (möchte nicht wissen, wieviele Steuersünder darunter sind) geblasen. Sarrazin ist nicht der erste. Man erinnert sich, wie Frau Herta Däubler-Gmelin, damals Justizministerin, den Hut nehmen musste, ohne ihn auch nur noch ziehen zu dürfen, wie sie Bush mit einem verglichen hat, der willkürlich Kriege vom Zaun gerissen hat. Und wie recht sie behielt. Sie musste aber augenblicks gehen. Oder jüngstes Beispiel, der eben abgedankte Bundespräsident, Köhler hiess er (und wie hatte die moralisch korrekte SZ ihn gleich noch bezeichnet damals? Fällt mir grad nicht ein), wie ist auf ihn von den moralisch Korrekten Jagd gemacht worden, weil er eine Wahrheit über den Afghanistan-Krieg, die in der öffentlichen Diskussion strikt tabu ist, dass es nämlich um die Freihaltung der Handelswege gehe, ausgesprochen hat. Und wie der Blitz schlug eine sonderbar von Geisterhand anscheinend manipulierte öffentliche Meinung über ihm ein. Will Deutschland manche Wahrheiten immer noch nicht wahr haben. Sind das Spätfolgen von Verdrängungsreflexen – darum immer so wie ein Gewitter aus heiterem Himmel, da die betroffenen und gejagten Persönlichkeiten im Vorfeld keinerlei Grund zur Hetze gegeben haben – aus düsteren Kapiteln der Geschichte. Warum ist eine offene Diskussion über den Irrläufer-Einsatz in Afghanistan nicht möglich. Warum sind da selbst die Zeitungen ständig manipuliert-manipulativ? Warum konnte andererseits ein als Lügner ertappter Ministerpräsident jahrelang weiter regieren? Seinen Abschied hat er sich mit einer weiteren Lüge versüsst, Politik sei ja nicht alles, warum hat er dann früher gelogen, nur um dort zu bleiben? Wenn ihm die Politik nicht so wichtig war, dann hätte er auch die Wahrheit sagen könnnen. Ball paradox, wer lügt und dabei ertappt wird, der darf im Salon bleiben, wer die Wahrheit sagt und dabei ertappt wird, der wird verjagt wie ein dreckerter Hund, der wird wie die Sau durchs Dorf gejagt. Wer hat hier eigentlich das Sagen in diesem Saustall? Und lohnt es sich dafür Kriege zu führen? Warum herrscht so wenig Coolness in diesem Land, so wenig Selbstbewusstsein?

04.09.2010 

Der Krieg Abhanden meint : Vielleicht haben gewisse Kreise und auch die SZ Angst, der Afghanistan-Krieg könne ihnen abhanden kommen. Sonst würden sie beispielsweise heute nicht Daniel Brössler mit einem Leitartikel „Krieg im Nebel“ positionieren. Der versucht nämlich den Kriegsfakt zu zementieren. Versucht jetzt schon vorzuarbeiten, dass nicht etwa, wenn nächstes Jahr die nächste Verlängerung des Mandates ansteht, plötzlich im Parlament ein NEIN erfolgt. Nein zu einem sinnlosen und aussichtslosen Krieg. Text zur vorbeugenden Kriegserhaltung. Denn dass er uns erhalten bleibt, wenn wir dort bleiben, das scheint sicherer noch als das Amen in der Kirche. Man müsste endlich öffentlich darüber reflektieren, wieso. Wieso uns der Krieg so lieb und erhaltenswert geworden ist. Da bringt es nichts, die Schulter zu zucken über Frau Kässmann (nichts ist gut in Afghanistan), und sie hätte ja auch kein Rezept. Wie ist denn die DDR zu Fall gebracht worden? Doch nicht mit Todeskommandos, wie die USA in Afghanistan die Taliban zu eliminieren versuchen, sondern mit Krediten! (Das sollte man sich auch hinsichtlich Iran und Nordkorea zu Gemüte führen). Warum ist einem Herrn Brössler der Zusammenhang zwischen Todeskommandos der USA und dem Kriegserhalt nicht bewusst oder in dem von ihm beschriebenen Nebel verborgen. Deutschland ist in sehr schlechter Kriegsgesellschaft in Afghanistan. Nämlich in der der Menschenjäger USA. Wollen die die Taliban eigentlich jagen, bis sie sie ausgerottet haben? Oder wie stellen die sich das vor. Mit solchen Kriegführern soll man nicht gemeinsame Sache machen, auch wenn ein gemeinsamer Feind diagnostiziert worden ist. Den Abzug von Deutschland aus dem Afghanistankonflikt können die USA und Afghanistan verkraften. Es geht nicht darum, ein Land im Stich zu lassen. Es geht darum, selber eine zukunftsträchtigere Position hinsichtlich der Auseinandersetzung mit dem Terror zu definieren. Und nicht mit der Pleiteposition mithalten zu wollen. Diese eigene Position kann auf gar keinen Fall die der Menschenjagd sein, kann nicht der Krieg (=Terror) gegen den Terror sein, Terror mit Terror vergelten, das hat sich nicht als zielführend erwiesen. Wir behaupten doch sonst auch, so pragmatisch handeln zu wollen. Der Afghanistan-Einsatz ist Irrationalismus pur und jedes Verlängerungsvotum auch. Es reicht, dass die USA sich wirtschaftlich mit ihren unnötigen Kriegen ins Wanken gebracht haben. Deutschland muss nicht versuchen, da mitzuziehen.

03.09.2010 

Aufgez Wungen (Sandkastenstratege) meint : Herr Fischer schrieb gestern, Donnerstag, 1. September, in der Aussenansicht der SZ, der „Krieg gegen den Terror“ und der Afghanistan-Krieg seien Amerika aufgezwungen worden, während es den Irak-Krieg, der eben Jubiläum und Ende feierte, „in ideologischer Verblendung und machtpolitischer Hybris selbst und völlig unnötigerweise begonnen hat“. Letzteres trifft zweifellos zu und die Quittung dafür ist angesichts der verheerenden Bilanzen, die dieser Tage im Westen weitherum gezogen werden, deutlich genug. Aber dass der Afghanistankrieg irgendwem aufgezwungen worden sei, da versucht Herr Fischer doch auch die eigene Vergangenheit weiss zu tünchen, denn er selbst hat aktiv mitgetan dabei, dass die Bundesrepublik sich auf dieses immer verheerendere Abenteuer des Afghanistan-Einsatzes eingelassen hat mit dem Massenmord von Kundus als traurigem Tiefpunkt vor einem Jahr. Niemand ist zu dem Afghanistan-Krieg gezwungen worden. Afghanistan hat den Westen nie angegriffen. Klar stand die westliche Welt nach 9/11 vollkommen düpiert da und es herrschte breiter Konsens, dass etwas getan werden müsse. Aber für vernünftigere Geister schien die Beteiligung am Afghanistan-Einsatz schon damals mehr als fragwürdig. Beinhaltete dieser doch auch eine Art Sippenhaft. Weil das Hirn der New Yorker TwinTower-Anschläge sich gerade in Afghanistan aufhielt, musste also das ganze Land dran glauben. Das ist genauso schlimm, wie wenn Israel den Gaza-Streifen in Sippenhaft nimmt für Untaten der Hamas. Schon erstaunlich, dass ein Politiker auch neun Jahre nach einer so gravierenden Fehlentscheidung offenbar noch keine Distanz dazu hat. Warum schreibt er und reibt dabei seine Hände in Unschuld „Mit dem 11. September wurde Afghanistan schliesslich wieder zum Schauplatz eines globalen Krieges“ und erwähnt nicht, dass er aktiv dazu beigetragen hat? Menschen machen Geschichte und nicht irgend ein Es oder ein Passivum (wurde). Und die Erkenntnis, dass Terror mit Armeen und Bomben und präventiven Tötungen zu bekämpfen nur noch mehr Terror erzeugt, die scheint bis zu unserem globalen Sandkastenstrategen Fischer noch nicht vorgedrungen. Und da er offenbar auf Krieg setzt, wieso auch immer, muss er natürlich grösste Befürchtungen bezüglich Iran und Nuklearwaffenfähigkeit in seine Aussenansicht hineinunken.

02.09.2010 

Ausstellungstipp Melono meint : MARTIN WAGNER, „Das Loch ist kein FEHLer“, Orangerie, Englischer Garten 1a, Nähe Parkplatz Chinesischer Turm, Bus 54 von Münchner Freiheit, bis 12. September, Mo – Fr 12 – 19 Uhr, Sa und So 11 – 19 Uhr. Die Titel der Bilder: Melono, Blau auf Gelb u. Schwarz, Grün bis Rot auf Lila, Über Blau, Rot mit Stuhl, Serie 4 Teile, Katze, Blauf auf Gelb u Grün, Party, Naturdurchblick, Berg, Grüne Gaudi, Seelandschaft, Krähen, Virtuose Arkaden (das teuereste der Bilder, 2200 Euro), Wohngebilde, Tritt um Tritt, Frau, Umhakt, Alle zu Tisch, Umhakte Inseln, Oranges Segel, Fruchtköpfe, Luft und Wasser zischen, Orange umgreift Blau, Reifen auf Blau, Gefässe, Aus der Asche, Fels, Einklang, Durchzuckte Wege, Happy, Schwingung, Ansammlung, 3 Teile schweben über Blau, Scharfblick, Verspannung, Mischtechnik Acryl (das sind die preiswertesten Bilder ab 250 Euro). Der Künstler ist während der gesamten Ausstellung anwesend. Konnotationen zu den Bildern von Martin Wagner: Grünzeugnaturalismus, Puzzle-Bilder, Philodendron-Abklatsch-Bilder, gefaserte Flächen als Bericht eines energetischen Vorganges, Energie der Natur, Wind, Berg, See, Segel, Undurchdringlichkeit der Materie, voyeuristische Durchblicksituationen, Lochränder mit Brandelementen und Schmauchspuren, Bewegungen zu Spitzen und hackigen Sachen hin, Energie in Form von in Acryl gebundenen Materialien als pastös aufgesetzter Sand oder Schnur, schmerzliche Seite des künstlerischen Umgangs mit Material und Energie, gestische Malerei, Lochbilder. Bilder, die als Bericht einer künstlerischen Auseinandersetzung zu lesen sind. Bilder, die immer wieder betrachtet werden können. Bilder, die einen bei aller Abstraktheit, nicht loslassen. Bilder, die einem bei jedem Betrachten wieder was Neues zu erzählen haben. Bilder, die’s in sich haben. Bilder wie geschliffene Steine.

01.09.2010 

Gen Esis meint : EmpörunGen. JammerGen. MobbinGen. LüGen. SprachGen. KriegerGen. StreitGen. AuseinandersetzungsGen. DenkGen. VernunftGen. HaudeGen. FriedensGen. HarmonieGen. EuGen. JürGen. TeleGen. VerweGen. EndoGen. VerschwörungsGen. GenTrifikation. GenIalität. GenItalien. GenOveva. GenErvt. GenUa. GenIus. GenOsse. GenUss. GenUs. GenUg. GenÜgsam. GenDer. HomoGen. HeteroGen. PathoGen. MysoGen. MorGen. SorGen. Im ArGen. IndoGen. AbgetraGen. KlaGen. FraGen. Genannt Waldschmidt. GenErös. GenEtik. GenDarm. GenEzareth. GenIck. GenEral. GenEric. GenItiv. GenF. AnthropoGen. OktoGen. GenOzid. GenOm. GenÖrgel. NitroGen. AndroGen. GenRe. GenRemaler. GenScher. GenTleman. DroGen. FraGen. GenZmer. BorGen. TrüGen. HalluzinoGen. HänGen. RinGen. SinGen. WrinGen. BerlinGen. LaktoGen. LunGen. HydroGen. EndoGen. ExoGen. TraGen. BrinGen. PolitGen. AltruismusGen. KnüffGen. PädagoGen. AnlieGen. RoGen. RogGen. HinsGen. AeroGen. PolyGen. MonoGen. SchlanGen. ArGentinien. BerGen. MarGen. ZarGen. HorGen. MaGen. FotoGen. AnGenehm. BeweGen. GenüGen. BürGen. VerschlinGen. GenEralelectric. ErklinGen. MärklinGen. KreuzlinGen. GenEalogie. GenFerseee. PranGen. RaubtierGen. KapitalismusGen. HumorGen. WitzGen. HorrorGen. GenHandel. HandelsGen. EnGen. GenIeren. GenOele. GenÄsel. GenUckele. GenÖtigt. GenAgelt. GenGel. GenAu. SolinGen. HattinGen. SchwinGen. EinwanderunGen. BanGen. FalanGen. NitroGen. FolGen. FällunGen. MörderGen. ZeuGen. ZeuGenjehovas. LiebesGen. AuGen. ImaGen. OrthoGen. GenEsen. GenIessen. GenEppt. WanGen (Allgäu). WahnGen. SaintropGen. GenSbourg. OestroGen. SarrazenenGen. DrinGend. JuGend. TuGend. BorGen. ZunGen. DränGen. BeiGen. SäGen. BayernGen. SchenGen. KraGen. BinGen. TroGen (AR). HalloGen. ErwürGen. AlGen. TransGender. TilGen. AutoGen. VerbrinGen. BeuGen. EllenboGen. BalGen. FelGen. HorGen (Schweiz). KreuzlinGen (Schweiz). PfunGen. WohnunGen. ZeitunGen. EiGene. TauGen. SchauGen (bayerisch). HänGen. FürsorGen. HuGentobler. DerendinGen. KaufinGen. PapaGeno. SendlinGen. UmsteiGen. SteiGen. SchweiGen. BaustellenGenehmigung. TrauzeuGen. HeiliGen. RäumunGen. IndiGen. GründGens. HöffGen. ÄnderunGen. TaGen. MorGenröte. LunGen. HaGen. MünGen. IsmaninGen. PasinGen. EroGen. Eurogen. ErotoGen. GeGenüber. GeleGenheiten. LieGenschaften. GräfelfinGen. InGenieur. ErreGen. ReGen. DeGen. SiebenbürGen. FeiGen. TanGente. UeberraschunGen. AGent. AGenda. VerganGen. VersenGen. LeGende. AnleGen.

31.08.2010 

Abz UG meint : Der Abz ist ug. Der Abzug ist ungenügend. Der US-Abz aus Irak ist ug. Riesige US-Hochsicherheitstrakte, sogenannte Botschaften, bleiben als Fremdkörper im verwundeten Land zurück. Die werden garantiert keinen Frieden stiften. Und mehrere Tausend amerikanische Tötspezialisten werden weiter im Land ihr Unwesen treiben. Was haben die US-Streitkräfte alles angerichtet in diesem Land. Too big to handle scheint so ein Krieg. Too big to handle scheint der Krieg gegen den Terror überhaupt. Too big to handle scheinen die ganzen modernen Waffensysteme. Too big to handle scheint eine solche grosse Armee. Die kann ja gar keinen Erfolg mehr vorzeigen. Die hat jetzt sieben Jahre getötet, gemordet, gefoltert, entführt, geraidet, outgerootet, outgesourcet, überfallen, verhaftet, geschossen, gebombt, bevormundet, sich Milizen gekauft, selbst auch geblutet, den amerikanischen Haushalt an den Rand des Ruins getrieben – und hat bei alle dem nichts erreicht, nichts, gar nichts, rein gar nichts erreicht, ausser neuem Elend, ausser politischer Unsicherheit, ausser dass neue Diktatoren in den Startlöchern stehen. Und eventuell den Gummibärchen-Import beflügelt. So viel Erfolglosigkeit ist too big to support. Das ist eine Wahrheit, schwer zu ertragen. Wie kann die grösste, die martialischste Armee der Welt so erfolglos sein. Wie kann sie so überhaupt nichts erreichen. Wie kann sie sich offenbar so überhaupt keine Gedanken darüber machen, wie sie auf die Bewohner eines von ihr besetzten Landes wirkt. Das gilt auch für Afghanistan. Peinlicherweise tun dort die Deutschen in der Erfolglosigkeit nach Kräften mit. Und halten diese Wahrheit ebenfalls nicht aus. Zum Glück gibt’s dann einen Herrn S., der sich als Ventil für Empörung darbietet, und da die Empörung so gross ist, muss er einen empfindlichen Wahrheitsnerv getroffen haben. Die Empörer führen sich selber auf als ein moralischer, menschenjägerischer Sauhaufen, statt cool zu bleiben und zu sagen, Ihre Thesen müssen wir diskutieren, würden Sie aber höflich bitten, jene ein zwei Punkte, die sich jetzt als so werbewirksam für Ihr Buch erweisen, die aber vom zentralen Inhalt ablenken und die schauderhaft an ein gewisses Gedankengut erinnern, nochmal zu reflektieren oder zu relativieren oder in einen angemessenen Zusammenhang zu stellen. Aber vielleicht ist es ein Problem der Medien-Quoten-Gesellschaft, dass gesellschaftlich wichtige Gedanken nur wahr genommen werden, wenn sie mit dem Stachel der moralischen Unkorrektheit gewürzt sind und somit schmackhaft gemacht werden. Man müsste mal über Empörungsbedarf nachdenken. Und warum bleibt er beim Afghanistan-Einsatz so inaktiv, denn was da abgeht triff das bundesrepublikanische Denken im definitorischen Kern, den des Nie-wieder-Krieg.

30.08.2010 

Six Doors meint : Die Installation „Six Doors“ von Siegmar Warnecke und Sonja Maria Kröner ist zu sehen im Rahmen der Grossen Kunstausstellung im Haus der Kunst München noch bis zum 3. 10. 2010, täglich von 10 – 20 Uhr. Eine bestimmt unterschätzte Installation, schon allein wegen ihrer erschwerten Zugänglichkeit, denn nur eine Person kann je durch einen der sechs Tür-Spione schauen. Die Filme, die sich dahinter abspielen, dürften zusammen gut eine Stunde dauern. Pro Stunde können also maximal 6 Besucher das ganze Werk betrachten, wenn sie es denn überhaupt tun. Bei 10 Stunden Öffnungszeit wären das pro Tag maximal 60 Besucher. Bei noch etwa 30 Ausstellungstagen könnten also immer noch rund 1800 Besucher in den anregenden Genuss kommen. Aber es dürften wenige sein, die alles anschauen und dann auch noch alles sehen, was da installiert worden ist. Es ist wie ein Blick auf eine Nanoebene. Hinter jedem Spion agiert eine Frau eines bestimmten Lebensalters. Was sie tun, das entbehrt nicht einer gewissen Surrealität. Aber wie sie es tun, mit welcher Würde, das stellt dann doch den Besucherstatus des Voyeurs in Frage, macht ihn zum nachdenklichen Beobachter. Das Sujet des gerahmten Wand-Bildes, das der Besucher am grauen Oktagon der Installation als erstes sieht, ist, ausser dass es in Grau, Schwarz und Weiss gehalten ist, schön zu nennen, eine Art Bassin der Lüste, links ankommende von Pferden gezogene Wagen, Nymphen in Fülle im Wasserbecken und auf der anderen Seite ein klassisches Partyzelt, Herrschaften mit Stil und Degen und riffelrockige Damen. Wonne und Lüste; auch wenn links am Horizont grosse Wellen und hinten dunkle Wolken dräuen. Auf einem grau gehaltenen Bord vor dem Bild liegt ein Taschenbuch, Lewis Carroll, Through The Looking Glass. Das Schachspiel findet sich im einen der Kabinette wieder. Jabberwocky, das könnte die Toncollage über der Installation sein oder die Handlungen, die die sechs Menschen hinter den Türspionen ausführen. SÄUGLING. A MON SEUL DESIR. Nacktes she-baby versucht schon mal zu krabbeln, kann es aber noch nicht; wird auf mit rotem Molton bedeckten Präsentierteller gedreht in einer Art rot ausstaffiertem Rotlicht-Milieu-Raum und schaut philosophischer und fragender zu den Menschen hinter der Kamera oder hinterm Spion als alle Babies aus diesem Babys-Postkarten-Film, der gerade in den Kinos läuft. Wie ist mir. Was mach ich hier. Wer bin ich, dass ich hier bin und zu krabbeln versuche. TRÜMMERFRAU. Die Frau hinterm nächsten Spion ist man versucht, als Trümmerfrau zu bezeichnen. Sie wacht unter einem weissen Voile-Baldachin auf; in ihrem Raum ist alles mit Plastik abgedeckt, ein Absperrband ist gespannt. Sie ist in ein weisses Papierkleid (so sieht es aus) gekleidet, hat schwarze Haare (Spatz von Avignon-Frisur) und räumt die Abdeckfolien weg und beginnt den drunter zum Vorschein kommenden Trümmerhaufen aus Ästen (die werden in den grünen Häcksler gegeben) und Ziegeln (die werden rausgenommen) und Erde (in die wird ein übergrosser Mixer gestossen) zu bearbeiten. Dann wird gestaubsaugt, resp. der Staubsauger ist auch ein Staubbläser, das wussten wir schon immer, und die Welt geht im Staub unter. Das ist das tätige Lebensalter. DAS KIND. Es schaut mit einer Micky-Mouse-Maske durch den Spion. Es ist in einem wahren Kinderparadies mit einem lebendigen Hasen, mit einer Schaukel mit einem schwarzen Vogel auf dem Gestänge oben, mit einer Spielstrasse voller Autos, mit einer Kinderstosskarre voller Legoklötze, mit bunten Kissen und Lampions wie Heissluftballons, mit einem Blechrohr, was Spielzeug spukt, es aber auch bei Bedarf zurücknimmt. Einmal zieht das Kind die Maske auf die Stirn, kauert sich direkt unter dem Spion und schaut hoch mit dem fragendem Blick, ob sie ihr Spielerlebnis richtig gehandhabt habe. Einmal schmeisst sie auch Stofftiere gegen die Wand. Das Mädchen geht sozusagen stoisch durch seine Kindheit. // Auf dem Weg zum nächsten Türspion, wenn man rechts anfangend gegen den Uhrzeigersinn geht, schaut einen dann ein Konvex-, ein Wölbspiegel in der Form eines Auges an, erinnert einen daran, dass man selbst nicht nur Voyeur, sondern auch Gegenstand von Betrachtung sein könne (hier sieht man dann allerdings nur sich selbst). // „Sind Sie Kritiker“. „Das ist eine Peep-Show.“.// AKT DES GENUSSES. Durch den vierten Spion sehen wir in einen vor allem in Blau gehaltenen Raum mit kuppelhaft gewölbter Decke mit schwarzen Streifen. Würdevoll bereitet sich eine nicht mehr ganz junge Dame, erst noch mit einem seidenen Morgenmantel gegürtet, auf einen Akt der Selbstbefriedigung vor. Das Kabinett für diesen Akt ist ausgestattet mit einer Liege, die zum Betrachter gewandt ist, aus blauem Stoff und teils mit Fellen belegt, mit einer spanischen Wand im Hintergrund, mit beschirmten Lampen, am Boden zerstreut liegen rote Blütenblätter, die Frau hebt ein Buch auf, trägt es zur Liege, setzt sich, schenkt sich einen Schluck Hochprozentiges ein, stimmt sich mittels Lektüre ein, … und geniesst. Nachher posiert sie kurz zum Spion, holt einen länglichen schwarzen Gegenstand, eine Stableuchte … und leuchtet dem Neugierigen heim. ROTFLUT. Der nächste Ausspähraum ist ein hell gefliesstes Badezimmer mit grosser Wanne; eine junge Frau mit hellem Top und kurzer knackiger Jeans, die sich ständig in weissen Bändern verfängt, flieht vor der ansteigenden RofFlut auf einen Stuhl, sitzt dort in Kauerstellung, den Rücken dem Beobachter zugewandt, ihm ihr schönes dunkles, glänzend shampooniertes Haar zeigend. So cool und bedacht ward selten eine Pubertät erledigt. ALTERSRAUCH. Auch die alte Dame im hellen Kabinett hinter der nächsten Tür erledigt ihr LebensAlter mit Würde. Sie sieht gepflegt aus mit ihrem perfekt gebürsteten weissen Haar und dem ärmellosen, schwarzen Sackkleid. Das auffälligste Dekor in ihrem Interieur sind Arme mit Händen wie von Schaufensterpuppen. Sie zerquetscht ein rohes Ei, würdevoll, kostet davon, schmeckt, streichelt mit der eiklebrigen Hand eine Puppenhand, sie zieht aus dem Backofen eine Bildzeitung hervor, sie tut sie wieder rein, Rauch steigt auf und hüllt die ganze Szenerie in undurchdringlichen, sterblichen Nebel.

29.08.2010 

MinimalEthik meint : MinimalEthik meint nicht SonntagsEthik. MinimalEhtik versucht die Frage zu beantworten, wieviel Ethik für den Menschen unerlässlich ist in dieser komplizierten Welt, welche dazu angetan ist, ethische Ansprüche hinter verwickelten Begriffsgeweben undeutlich zu machen. Es bietet sich die minimalethische Antwort noch vor allen Menschen- und Völkerrechten an, dass der Mensch ein Recht zu leben habe, andersrum formuliert, dass er kein Recht habe, einem anderen Menschen das Leben zu nehmen. Das ist doch wirklich nicht viel verlangt. Und genau diese Minimalethik wird durch das Begriffstarnnetz des AntiTerrorKrieges ausgerechnet durch die Macht, die sich für die vorbildlichste aller Demokratien hält, die USA, ausser Funktion gesetzt. Es hilft den USA und ihren Mitläufern wenig, wenn sie die Frage, warum sie in diesem AntiTerrorKrieg so überhaupt nicht zu Potte kommen, einfach ausblenden. Wenn sie sich nicht fragen, woran es liegt, dass weder neun Jahre AfghanistanKrieg noch sieben Jahre IrakKrieg, die Terrorgefahr auf der Welt nicht einen Millimeter reduziert haben, wenn sie sich nicht fragen, warum im Gegenteil wie bei einem bösartigen Krebsgeschwür das streut, in vielen anderen Ländern neue sogenannte Terrorgefahren heranwachsen. Um diese Frage etwas ans Tageslicht zu bringen, dürfte wohl der Bezug auf die MinimalEthik hilfreich sein. Man sollte sich fragen, wie das Menschenjägertum der Amerikaner, das die Deutschen brav unterstützen, auf die Gegenseite wirkt. Ob diese gravierende Erfolglosigkeit des AntiTerrorKrieges vielleicht etwas mit der Wahrnehmung der Gegenseite zu tun haben könnte. Für die Gegenseite in diesem AntiTerrorKrieg wirkt das amerikanische Menschenjägertum furchtbar und terrorisierend. Mit Terror dem Terror begegnen. Obamas Elitetruppen (über 4000 Stück davon bleiben im Irak zurück, das sagt alles!) werden von der Gegenseite nämlich als Friedensnobelpreisträger Obamas Todesschwadronen wahrgenommen. Als Friedennobelpreisträger Obamas Todeskommandos. Als Friedensnobelpreisträger Obamas Todesdrohnen. Die praktisch täglich auch Frauen und Kinder vernichten. Das schafft keine gute Stimmung für einen vorgeblichen Friedensbringer und Erlöser in einem Bereich, der Hunderte von Millionen von Menschen umfasst. Wenn der Westen zu dieser kleinen gedanklichen Extrapolation auf die Wahrnehmung seiner selbst durch die Gegenseite nicht fähig ist, dann wird er nicht weiter kommen. Dann wird er in diesem sysyphusschen AntiTerrorKrieg nicht nur weitere Milliarden und weiter Tausende von Menschenleben verlochen, dann wird er auch seine eigene ökonomische Zukunft begraben. Man sollte sich einmal auszumalen versuchen, wie Erklärung und darauf folgende glaubwürdige Praxis des Westens auf den Rest der Welt wirkte, wenn er sagte, WIR TÖTEN NICHT EINEN MENSCHEN MEHR.

28.08.2010 

Rohrk Repierer meint : Der mutwillig aufgrund gefälschter Beweise von Bush und seinen hochintelligenten Neoncon-Thinktankkonsorten vom Zaun gebrochene Irakkrieg, der jetzt offiziell zu Ende geht, erweist sich als Rohrkrepierer mit Hundertausenden Toten und Millionen Flüchtlingen und Herr Bush und seine Anheizer laufen immer noch frei herum. Der Sieger in dem Krieg heisst Iran, dem man doch ans Leder will. Während Irak ein Scherbenhaufen ist, jeder siebte Mensch zum Flüchtling geworden ist, das Land keine offizielle Regierung hat, Energieversorgung, Abwasserwesen, Staatsverwaltung am Boden liegen, macht in Afghanistan der Bushnachfolger und Friedensnobelpreisträger Obama genau so weiter wie Bush vormals im Irak, er lässt den Krieg sogar noch eskalieren, was bedeutet: noch mehr Zerstörung, noch mehr Tote, noch mehr Verletzte, noch mehr Witwen und Waisen, noch mehr Vertriebene, noch mehr Flüchtlinge. Wer weiss, welcher Fürsorge und enormen finanzieller Aufwendungen ein einziges Flüchtlingsschicksal bedarf, der kann sich nur wundern, dass da ein Friedensnobelpreisträger am Werk sei. Vielleicht hat er einfach nicht genügend Einfluss auf seine Militär- und Geheimdienstapparate, denn die machen weiter einen auf Wildwest, markieren menschliche Zielscheiben als böse, die vorsorglich getötet werden müssen; und sie finden immer neue Herde des Bösen in aller Herren Länder und gehen dann dort wieder auf Menschenjagd, bis die Lage sich so verschlechtert hat, dass sie dann wieder einen neuen Krieg anzetteln müssen. Und Deutschland macht in Afghanistan gemeinsame Sache mit dieser unsäglichen Kriegspolitik, die nur Elend und Unglück und Misstrauen sät und die zu Siegern macht, die man andererseits mit Boykotten in die Schranken weisen will. Das ist pervers, widersprüchlich und nicht zielführend. Auch in Afghanistan heisst einer der grossen Profiteure: Iran. Denn durch die amerikanische Tötpolitik verspielen die Westler das letzte Vertrauen und treiben die Menschen den für sie überzeugender agierenden Anderen zu. Deutschland sollte sich schleunigst davon distanzieren, mit den Amis gemeinsame Sache zu machen in einem Krieg, der immer mehr in eine Sackgasse läuft, Deutschland sollte sich ein für allemal distanzieren von präventivem Menschenjägertum und von der amerikanischen Rohrkrepiererkriegspolitik. Freunde, wenn ihr mit diesen Tötereien nicht Schluss macht, dann spielen wir nicht mehr mit – wir sind doch nicht blöd – wir haben doch nicht unsere ganze Philosophie- und Kulturgeschichte gehabt, um am Ende mit primitiven Menschenjägern gemeinsame Sache zu machen – wer sind wir denn – den Scheiss machen wir nicht mehr mit!

27.08.2010 

LESETIPP meint : DAS FINSTERE TAL. Von Thomas Willmann. Erschienen bei Liebeskind, München. Eine wunderschöne Bergkulisse ziert den Einband. Ein verschneiter Gipfel. Wie das Matterhorn. Es ist aber nicht das Matterhorn. Ein Wassserfall, schätzungsweise 15 Meter hoch. Über dem stotzigen Felsen daneben kurz vor dem Absturz eine einfache Behausung, einstöckig, ein Fenster (sieht düster aus), ein Kamin, das fast bis zum Boden runter gezogene Dach des kleinen Anbaues, dieser für Holz und Geräte und dergleichen. Der leichtere Abhang hinter dem Haus lieblicht in Gelb. Rechts, auf der anderen Seite des Wasserfalles säumt dunkler Fels und Bewuchs düster den Bildrand. Und damit der Mensch nicht ganz hoffnungslos sei, ist vorne linkerhand ein grosser flacher Stein, hell, ins unterm Wasserfall abfliessende Gewässer ragend, auf dem man sich zur Not halten oder zum Schauen und Nachdenken niederlassen könnte und DAS FINSTERE TAL in die Hand nehmen und sich darin vertiefen. Sich fragen, was der Fremde mit seinem Maultier im Hochtal, auf dessen Existenz sich selbst dem Kundigen kein sichtbarer Hinweis bietet, wohl wollen mag, dem Hochtal, in dessen Luft schon der Geruch des ersten Schnees liegt. Der Fremde wird beschrieben als ein schlanker, kräftiger Bursche von etwas mehr als zwanzig Jahren, er “war in jene Stoffe gekleidet, aus denen man hier in der Gegend das Gewand wirkte….aber das alles hätte zusammengenommen selbst dann keine der örtlichen Trachten ergeben, wenn nicht zwei Kleidungsstücke überhaupt ungewohnt geschienen hätten – ein Paar spitze, ausgetretene braune Lederstiefel und ein heller Staubmantel.“ Sergio Leone lässt grüssen, vor dem der Autor in seiner Danksagung den Cowboyhut (nebst dem Tirolerhut vor Ganghofer) als empfohlenem Schutzheiligen ziehen würde. Allein das macht munter. Dieser Fremde erreicht nun mit seinem Maultier das Hochtal, von dem es weiter heisst „es war hier keine Gegend, die zur Neugier und Offenheit erzog und wo das Unbekannte willkommen war.“. Über die Atmosphäre im Wirtsraum, in dem die erste etwas intimere Begegnung des Fremden mit den Talbewohnern stattfindet: „Sie füllen die Stube mit einem Dunst, der ihnen eigen und gemeinsam war, der nach Tagwerk und Ertrag, nach Unbeirrbarkeit und misstrauischer Gottgefälligkeit roch.“ und über den Zeitpunkt der Begegnung: „.es war Herbst … Keine Zeit, in der man gern das Klopfen eines Fremden an der Tür hört.“. Vielleicht also ein Buch über eine Ungelegeneheit. Wesentliche Dinge, Tod oder Leben, die kommen meist ungelegen. Wir werden sehen. So weit sind wir noch nicht. Doch das Interesse wird angestachelt allein durch die kleine Geschichte, die dem ersten Kapitel vorangestellt ist, „Die knorrige Hand fuhr hinein in das wurlende Knäuel neugeborenen Lebens“, ein Satz der nicht weniger schön gemeisselt ist, als die Beschreibung des Pergamon-Altars in Peter Weiss’ Aesthetik des Widerstandes, und was dann furchtbar endet.

26.08.2010 

Struk Tur meint : Struktur. Natur. Obskur. Und dann weiter forschen. Und dann nicht zufrieden sein. Vielleicht Cluster. Präkatur. Prekatur Gargantur. Arrondissement. Grübelungen. Nicht hinterherkommen. Koreatur. Tösteln. Instanziös. Wenn ichs mal richtig beherrsche. Beim Schreiben ist es halt so, wie Du sletzte Mal gesagt hast. Orbitant. Akkzelerantur. Doch nicht Selektion. Ex Aequo. Die alte Wiederkehr der ehemaligen Jungspunde. Pfründiamos. Oltre Samba. Mit einander verschachtelte Welten. Tiefgründige Emotionen. Paaah. Phaaa. Faa. Oleandern. Dass andere es nett finden. Ich bin halt nich so ein Wissa. Sehr schnell gegenüber andern. Dass das einfach diese Lügen-Geld-Scheiss-Kultur ist. Was wegätzt, ws krass ist..ja gut, aber der war auch süss und niedlich. Die einen angehen innerlich, gar nich. Der, der hatte Charaktere. Überall lachende Gesichter. Diese Problemchen. Nimmt man denen nicht ab. So wie das geschrieben ist. Andererseits gibt’s offenbar. Wenn Du Dich mal zwei Wochen damit beschäftigst. Mit dem Schönsein. Der schön bayerische Himmel. Deine goldgelbene Mass trinkst. So ein Gefühl hat man da, wenn man in die Produktionslandschaft schaut. Nicht schockiert. Nicht angerührt. Nicht angeekelt. Wohlgefälligkeitsfilme. Man nimmt soziale Probleme. Eine falsche Nettigkeit. Keiner, der mal wirklich, der wirklich mal in die Wunde. Jeder will lächelnde Gesichter sehen oder aufgemotzte ältere Gesichte. Was hast du denn für eine Tasche gekauft. Genau das ist der springende Punkt. Deshalb seicht und durchgefallen. Wer traut sich schon. Comme il ne faut pas. So was doch mal. Warum geht dann sowas nicht. Da gehst Du ran an die Sachen. Sowas passiert doch. Wird totgeschwiegen. Totgeschwiegen. Wird verdrängt. Selbst da schaffen sie es, ein Boulevardstück zu machen. Für mich ist, warum weiss ich nicht, ein Aufdecker gewesen. So haarscharf rein, so ins Thema rein, dass einem der Mund offenstehen bleibt. Schon allein die eine Szene am Anfang, einfach krass, so was würde hier niemand. Man hats gesehen. Ich habe innerlich abgekotzt nach dem Film. Und wie sie sich dann gegenseitig beweihräuchert haben. So muss man das ja nicht sagen. Es allen Recht machen. Das geht ja nicht. Auf dieser Ich-will-karriere-machen-ebene. Natürlich passieren extreme Dinge unter dem Deckmantel. Sollen die doch mal anschwärzen. Soll man mal zeigen, was die machen und wies da abgeht. Was da hinter den Kulissen abläuft. Alles verstecken, nichts sichtbar machen. Wo Du nicht mal ne Telefonnumer hast. Alles so abgeschirmt, dass du gar nicht ran kommst. Könntest Dich doch totlachen. Deswegen all diese Scheissschrammelfilme. Salz in die Wunde streuen. Der Herr Spekulant hat sich verspekulaziust.

25.08.2010 

Hinten Raus meint : Irgendwie scheint der Schuss der Inseratenkampagne von Aliba und seinen 40, ähm, pardon von Jürgen und seinen 40 Mitunterzeichnern hinten raus gegangen zu sein. Die feinen Herren stehen jetzt mit einem Klecks auf der weissen Weste da, sehr sichtbar. Denn das Echo auf die Kampagne hat deutlich gemacht: die Atomindustrie wird vom Staat sowieso sehr freundlich behandelt, der Staat hat ihr bislang schon Riesengeschenke gemacht. Also, was die Herren mit ihrer Kampagne in Frage stellen wollten, dass nämlich zur Brennelemente-Steuer noch ein Öko-Fonds dazu kommt, das scheint inzwischen nicht mehr wegzudiskutieren, das erscheint gerade dank der Kampagne zwingender denn je. Um die Blamage der Herren etwas zu verdunkeln, werden jetzt jede Menge Nebelkerzen geworfen an Vorschlägen, wie das Geschenk des Staates an die Atomindustrie vielleicht doch etwas weniger grosszügig ausfallen soll. Aber das Bewusstsein, dass der Staat die Atomindustrie grosszügigst beschenkt, das war nie grösser als jetzt nach der Kampagne. Und die Zeitungen haben wenigstens auch ein bisschen was verdient daran, und je mehr sie sich für dieses Bewusstsein, was ja in gesamtgesellschaftlichen Interesse ist, einsetzten, wie die SZ, desto verdienter. Wenn man sichs recht überlegt, es war schon sehr vermessen von diesen 41 Herren, vom Staat drohend zu fordern, ihn unter Druck zu setzen, der Atomindustrie weiter Geschenke zu machen. Wieso eigentlich? Wieso soll der Staat der Atomindustrie überhaupt irgendwelche Geschenke machen? Wo sie sich doch, wenn man ihre ganzen Kosten bedenkt bis zur endgültigen Entsorgung des strahlenden Mülls, überhaupt nicht rechnet. Wieso sollen bei einem so unlukrativen Produkt einige Firmen und Manger und Investoren noch weitere Milliarden abkassieren? Das ist nicht so richtig einzusehen. Vor allem weil der Mensch ja bequem ist, und wenn er einen solchen scheinbar billigen Auslaufstrom hat, sich weniger aktiv um die zukunftsträchtigen, erneuerbaren Energien kümmert. Da wäre der Staat doch schön dumm, wenn er Leuten, die das Geld eh nicht brauchen, noch Milliarden in den Arsch schiebt, bloss weil sie skrupellos gemosert haben, und dadurch gleichzeitig die Energiezukunft erschwert. Das wäre doch ziemlich unklug gehandelt. Und die 41 Herren täten gut daran, sich von ihrem eigenen Verrennen zu distanzieren und nicht zu versuchen, mit verheddernden Diskussionen um die Grösse des Staats-Geschenkes sich aus der Blamage zu stehlen.

24.08.2010 

Konflikt Entschärfen meint : Die Kanzlerin wolle den Konflikt mit der Atomindustrie entschärfen, heisst es. Was heisst das? Also die Frage muss lauten, um welchen Konflikt handelt es sich, respektive, handelt es sich überhaupt um einen Konflikt und falls es sich gar nicht um einen Konflikt handelt, wie könnte dann die Kanzlerin auf die Idee komen so einen Nicht-Konflikt entschärfen zu wollen? Was nämlich als „Konflikt“ bezeichnet wird, ist schlicht eine überzogene Forderung einer Gruppe von Atomkapitalisten, die dem Staat nicht geben wollen, was des Staates ist, die mit abgeschriebenen Atomkraftwerken, die mit ihren Folgekosten die Allgemeinheit noch teuer zu stehen kommen werden, noch rasch einen Milliardenreibach auf Kosten zukunftsträchtiger sauberer Energien machen wollen. Es handelt sich nicht um einen Konflikt, sondern lediglich um eine dreiste, unverschämte Forderung. Wenn überhaupt Konflikt, so spielt er sich vielleicht im Inneren der Kanzlerin ab, soll sie dieser undemokratischen Forderung des Geldsäckels der Reichen nachgeben oder nicht. Entschärfen hiesse dann allenfalls: der Unverfrorenheit nachgeben. Schlecht fürs Image auf jeden Fall bei den Bürgern, denen für diese „Entschärfung“ das Geld aus der Tasche gezogen und in die Kassen der bequemen Reichen umgefüllt werden soll. Dieser sogenannte „Konflikt“ wurde ausgelöst durch eine Anzeigenkampagne wohlbestallter männlicher Elitegestalten, die in Deutschland wer sein wollen, die Herren Ackermann, Austermann, Bahlsen, Bauwens-Adenauer, Bernotat, Bierhoff, Bissinger, Bodner, Clement, Cordes, Cromme, Fuchs, Grillo, Grossmann, Grube, Grünewald, Hambrecht, Hatakka, Herrmann, Hippler, Keitel, Kirchhoff, Lauk, Lehner, Loh, Carsten, Merz, Oetker, Ostrowski, Rorsted, Scheifele, Schily, Schmiegel, Schulz, Teyssen, Thieme, Thumann, Villis, Weber, Wenning, Wissmann. Mit der Kampagne haben die Herren ihre Geldgier selbst entblösst, ihre Erbsenzählerei jenseits jeglichen Humanismus öffentlich gemacht, ihren Mangel an gesellschaftlicher Verantwortung und Voraussicht. Bei diesem Böse-Buben-Streich wurden sie allerdings von der Presse, allen voran von der SZ, ertappt. Jetzt stehen sie als Ertappte in der Öffentlichkeit. Es kann sich also nicht um eine Konflikt-Entschärfung handeln, die die Politik jetzt zu erledigen hat, sondern darum, die Ertappten auf Augenhöhe auf ihre Pflichten hinzuweisen, und dass sie dem zwinkernden Auge des Staates eh schon viele Milliarden zu verdanken haben. Eine weitere Anzeigenkampagne, die die erste zurecht rücken würde, wäre die korrekte Antwort, dass die Herren verstanden haben, dass sie kapiert haben, in welch schiefes Licht sie sich mit der ersten Kampagne selbst gestellt haben. Damit könnten sie sehr viel gewinnen, für sich und für das Land.

23.08.2010 

Abz Ocke meint : Es geht doch nur um dreiste Abzocke. Anzeigenkampagne gegen Brennelemente-Steuer. Anzeigenkampagne für die Taschen einiger Reichen. 165 Milliarden Subvention haben sie schon kassiert. Dem Staat zu verdankende Einsparungen an Haftpflichtversicherungen seit 1950 zwischen 4,2 Milliarden und 11,4 Billonen. Jürgen und seine 40 Mitkampagneure, die alle profitieren wollen, die alle der Allgemeinheit nicht geben wollen, was der Allgemeinheit ist, die alle der Allgemeinheit noch mehr aus der Tasche ziehen wollen. Eindeutige Worte in der SZ. Ob die Leser da noch ruhig halten bei einem so klar offengelegten, skrupellosen Vorgang. Und wie die Regierung weiche Knie kriegt. Geht in die Knie vor dem Geld! Geht in die Knie vor den Drohgebärden derer, die sich für die Obermacker halten! Immerhin die SZ ist nicht in die Knie gegangen, und hat lustig das Anzeigengeld kassiert, einen klaren Kopf bewahrt und Fakten angeführt. Gut so. Das macht glaubwürdig. Wie armselig käuflich steht nur ein Herr Schily schon da mit seiner Wende von der Vernunft zum Geld. Aber die Regierung leckt den Reichen und den dreisten Abzockern lieber die Stiefel. Das Land hat denen 165 Milliarden an Subventionen gegeben, und jetzt regen sie sich schäbig auf, weil sie an einer Hand abzuzählende Milliarden der klammen Staatskasse, die zu ihnen vorher so grüsszügig war, zugute kommen lassen sollen. Jürgen und die 40 missmutigen Kleingeister. Kassieren. Kassieren. Abzocken. Abzocken. Und nicht über den Tag hinaus denken. Die lange Leitung mimen. Längst könnten die erneuerbaren Energien mit ganz anderem Tempo auf dem Vormarsch sein. Wenn nicht die Heinis sich so in ihre Privilegien und Geldmaschinen festbissen. Längst könnte das Land vom Öl und Gas viel unabhängiger sein, was auch mehr demokratische Freiheit bedeutet. Und das geben die Atomunterzeichner sogar zu. Das ist nicht mehr zu bestreiten. Drum schieben sie jetzt in einer der Sonntagszeitungen die langen Leitungen vor, die gebaut werden müssen von den Erzeugungsorten von Wind- und Sonnenenergie zu den Verbrauchern und die langwierigen Genehmigungsverfahren. Wenns dem Allgemeinwohl dient, kanns so eine Sache nicht sein. Ein miserabliges, knickriges Schauspiel, was Jürgen und seine 40 Mitunterzeichner da bieten, elendiglich-egoistische Knauser, die sich mit dieser Haltung gesellschaftlich ins Abseits setzen, und wenn sie über noch so viel Geld verfügen. Geiz ist zwar für viele noch geil, aber längst nicht mehr für alle. Wieder ein Exemplum, wo sich zeigen wird, ob allenfalls doch ein Tropfen Vernunft in die deutsche Politik und Gesellschaft Eingang finden wird – oder ob sie sich der dreisten Hybris beugt und sie kleinlaut schluckt.

22.08.2010 

Josef und die 40 Mutigen Männer meint : Josef, Dietrich, Werner, Paul, Wulf, Oliver, Manfred, Herbert, Wolfgang, Eckhard, Gerhard, Michael, Ulrich, Jürgen, Rüdiger, Christopher, Jürgen, Tuomo, Wolfgang, Horst, Hans-Peter, Arndt, Kurt, Ulrich, Friedhelm, Carsten, Friedrich, Arend, Hartmut, Kasper, Bernd, Otto, Wolff, Ekkehard, Johannes, Rainer, Jürgen, Hans-Peter, Gerhard, Werner und Matthias sind die 41 mutigen Männer, die meisten Millionäre, die sich trauen, gegen die Kanzlerin anzutreten. Mit ganzseitigen, für sie peanutsbilligen Zeitungsanzeigen. Nun, die Kanzlerin hat schon viele mutige Männer weggekegelt. Diese mutigen Männer, von denen hier die Rede ist, sehen aus ihren Luxuskutschen einige Milliarden Euro am Wegrand liegen (resp. in verrottenden AKWs), und es täte sie furchtbar schmerzen, wenn die ihrer Ansicht nach dort verrotteten wie die AKWs. Sie denken natürlich überhaupt nicht an die generationenlangen Folgekosten dieser AKWs, sie denken daran, dass diese AKWs längst abgeschrieben sind und sich mit solch abgeschriebenen Anlagen eben noch ein paar Milliärdchen machen liessen. So en passant. Ohne irgendwelche Anstrengungen, ohne dass sie aus ihren Luxuskutschen aussteigen müssten. Es ist also nicht etwa so, dass diese mutigen, verantwortungsbewussten Männer sagen würden, wir denken verantwortungsbewusst, wir befürworten eine Verlängerung der Laufzeit der AKWs, aber nur unter der einzigen Bedingung, dass nicht ein Cent Gewinn ausbezahlt wird, sondern dass der ganze Gewinn ohne jeden Abzug in den Ausbau der erneuerbaren Energien fliesst und in die Folgekosten zum Schutz des strahlenden Mülls investiert wird, so viel gesamtgesellschaftliches Verantwortungsbewusstsein und Engagement kann man bei solchen Helden nicht erwarten, so interpretieren sie ihr Motto „Mut und Realismus für Deutschlands Energiezukunft“ nicht, so vernünftig argumentieren diese mutigen 41 Männer natürlich nicht. Das ist eben das peinliche, dass ihnen vor allem das Geschäft, das ihnen entgeht, ohne dass sie noch einen Finger rühren müssten, so weht tut, wie Sensibelchen reagieren sie jetzt, ganz aufgehopst. Und nachdem sie mit der Drohung, sie würden, wenn die Politik nicht nach ihnen tanze, die AKWs von sich aus ganz abstellen, auf den eigenen Teller geschissen haben, so versuchen sie es jetzt mit diesem anzeigenhaften Luxusouting. Denn wer Kohle hat, dem tut entgangene Kohle meist viel weher, als dem der keine hat oder der sich dafür anstrengen muss, der dafür innovativ und flexibel sein muss.

21.08.2010 

Mut&Realismus meint : „Mut und Realismus“ zum Abzocken mit überholten Energiekonzepten und zum Bremsen des Ausbaus der erneuerbaren Energien fordern heute in einem „energiepolitischen“ Abzockappell, graphisch dargestellt wie eine Verlautbarung der Bundesregierung in ganzseitigen Annoncen zB in der SZ (die sich nun schon gar nicht den redaktionellen Schneid abkaufen liess mit der Peanuts-Anzeige einer rückwärts gewandten Altherren-Riege, Chapeau und nicht eine Frau dabei!) : Dr. Josef Ackermann (Deutsche Bank), Dietrich Austermann (Wirtschaftsminister a.D.), Werner Bahlsen (Bahlsen), Paul Bauwens-Adenauer (Bauwens), Dr. Wulf Bernotat (BDI-Vizepräsident), Oliver Bierhoff (Manager Deutsche Fussball-Nationalmannschaft), Manfred Bissinger (Publizist), Herbert Bodner (BDI-Vizepräsident), Wolfgang Clement (Ministerpräsident und Bundesminister a. D.), Dr. Eckhard Cordes (Metro), Dr. Gerhard Cromme (ThyssenKrupp), Dr. Michael Fuchs (Unternehmer), Ulrich Grillo (Grillo-Werke, BDI), Dr. Jürgen Grossmann (RWE), Dr. Rüdiger Grube (Deutsche Bahn), Dr. Christopher W. Grünewald (Papierfabrik Gebr. Grünewald, BDI), Dr. Jürgen Hambrecht (BASF, BDI-Vizepräsident), Tuomo Hatakka (Vattenfall), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Herrmann (TU München), Prof. Dr. Horst W. Hippler (KIT), Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Keitel (BDI-Präsident), Arndt G. Kirchhoff (KIRCHHOFF Automotive, BDI), Prof. Dr. Kurt J. Lauk (Wirtschaftsrat der CDU), Prof. Dr. Ulrich Lehner (BDI-Vizepräsident), Friedhelm Loh (Friedhelm Loh Group, BDI-Vizepräsident), Dr. h. c. Carsten Maschmeyer (MaschmeyerRürup), Friedrich Merz (Rechtsanwalt), Dr. Arend Oetker (Oetker, BDI-Vizepräsident), Hertmut Ostrowski (Bertelsmann) Kasper Rorsted (Henkel), Dr. Bernd Scheifele (HeidelbergCement), Dr. h.c. Otto Schily (Rechtsanwalt), Prof. Dr. med. Wolff Schmiegel (Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr.-Ing. Ekkehard Schulz (ThyssenKrupp, BDI-Vizepräsident), Dr. Jonnes Teyssen (E.ON), Rainer Thieme (Salzgitter), Jürgen Thumann (BUISINESSEUROPE, BDI-Vizepräsident), Hans-Peter Villis (EnBW), Gerhard Weber (Gerry Weber International), Werner Wenning (Bayer), Matthias Wissmann (VDA, BDI-Vizepräsident)… und noch viele weitere, die mit überholten AKWs noch schnell einen Riesenreibach auf Kosten unser aller Zukunft machen wollen. So isoliert sich eine rückwärtsgewandte Elite, stellt es noch gross raus und macht umso misstrauischer.

20.08.2010 

KMPFTRPPNBZG meint : Wort des Tages ist der amerikanische KAMPFTRUPPENABZUG aus dem Irak. Geschlagen kehrten sie nach Haus; denn sie haben nichts gewonnen in diesem Krieg, keine grössere Sicherheit vor Terror, keine neuen Freunde, keine neuen Verbündeten, kein neues Vertrauen und schon gar nicht die Einsicht, dass mit solchen Kriegen nichts zu gewinnen sei, ausser einer dramatischen Verschlechterung der eigenen Haushaltslage und der Nahe Osten ist nicht stabiler geworden, im Gegenteil. Über 4000 Soldaten haben die Amerikaner schon tot nach Hause gebracht aus dem Zweistromland. Über 100000 Iraker wurden ermordert in dem von Herrn Bush initiierten Irakkrieg, der auf Lügen fusste und völkerrechtlich nicht gedeckt war. Wer wird all die Schäden bezahlen? Wer wird die Verantwortung übernehmen? Ein Krieg, mit dem Amerika selbst das Ende seiner Vorherrschaft in der Welt einleitete. Für den Rest wird Afghanistan sorgen. Eine Besetzungsarmee von über 50000 Mann wird vorerst im Irak bleiben, über 4000 Elitesoldaten werden weiter mörderische Menschenjagden veranstalten und damit die Glut des Terrors am Kokeln halten. Der lachenden Dritte im Pleitekrieg in Irak ist Iran. Die lachenden Dritten im Pleitekrieg in Afghanistan sind China, welches sich bereits Schürfrechte besorgte und auch Iran, welches fleissig seinen geistigen Einfluss ausweitet. Deutschland sollte sich aus Afghanistan möglichst schnell verabschieden und nicht mehr gemeinsame Sache mit der amerikanischen Töt- und Pleitearmee machen. Die kann ja nichts dafür, wenn sie von ihrer Politik, zur Zeit vom Friedensnobelpreisträger Obama für eine Aufgabe eingesetzt wird, für die sie nicht gerüstet ist. Aber offenbar reicht Amerika die desaströse Kriegsbilanz von Irak nicht aus, offenbar soll die in Afghanistan noch getoppt werden. Und dazu muss ein Surge nach irakischem Vorbild in Gang gesetzt werden mit absehbar noch viel mehr Toten und der Aussicht, auch dort so wenig zu erreichen wie im Irak. Deutschland sollte diesen Moment nutzen zur Einsicht, dass es sich selbst schadet und Afghanistan nichts hilft, wenn es solche Kriege, die rein gar nichts bringen, unterstützt und da mitläuft. Und dass es gscheiter wäre, jetzt Energien in nachhaltige, wirksame Hilfe zur Selbsthilfe in Pakistan zu leisten, statt in Afghanistan das amerikanische Menschenjägertum zu unterstützen und sein internationales Ansehen und damit seinen Einfluss in der Welt aufs Spiel zu setzen und zu mindern.

19.08.2010 

Graceful Exit meint : Voller Grazie verlässt Herr P. Afghanistan.. Tänzelnd und singend und swingend verlässt Herr P. Afghanistan. Herr P. nimmt jetzt noch Tangokurse für seinen grazilen Abschiedstanz in Afghanistan. Wenn Herr P. Afghanistan verlassen wird, werden hübsch gedresste Schulkinder am Strassenrand Spalier stehen und Rosenblätter streuen. Herr P. wird graziös auf Stöckelschuhen über einen roten Teppich Kabul verlassen. Mit anmutigen Gesten winkend wird Herr P. sein Flugzeug zum Abschied besteigen. Mit einem zierlichen Rückwärtsgang wird Herr P. sich von seinen afghanischen Gastfreunden verabschieden, immer in die Knie gehend, die Hände vor seiner Brust gefaltet. Herr P. wird in Zukunft seinen Vornamen mit dem Zusatz „Grace“ schmücken dürfen, David Grace Petraeus. Herr Karzai wird ihm vor dem Abflug noch die neue Ehrung „Grace of Afghanistan“ an die Brust heften. Zu seinem graceful Exit wird das ganze Land jubeln. Es werden Grace-Brezn gebacken, es wird ein Grace-Bier gebraut, der Bazar wird in „Grace-David“-Bazar umgenannt. Vor allem Mädchen-Schulen werden in Zukunft „Grace-David-Schulen“ genannt werden. Egal, wo in Zukunft in Afghanistan Ausgänge markiert werden müssen, Notausgänge, am Flughafen, bei Diskos, in Kliniken, in bombengefährdeten öffentlichen Gebäuden, in Industriekomplexen und Kraftwerken, in Parlament und Gericht, in der Kabul-Shopping-Mall, in der Kabul-Opera, im Kabul War-Museum, überall wird stehen „Grace-Exit“. Selbst bei Geburten werden die stolzen Eltern auf schönen Kärtchen verkünden, Muhammed and Sharia Afghanos gave Grace-Exit to a new Afghan Boy or Girl. Es wird natürlich auch, das ist vorhersehbar, zu Missbrauch mit dem Begriff kommen, viele werden in Zukunft statt „fuck you“ sagen „grace you“. Wer jemanden zum Teufel wünscht wird auch fluchen „grace you“. Wer jemanden vergiften will, wird hintenrum erzählen „I will grace him“. Viele werden Karzai grace-exiten wollen. Viele werden den Vereinigten Staaten nur noch Grace wünschen. Das hat dann nichts Gutes zu bedeuten. Vielleicht doch lieber Gras als solche Grace.

18.08.2010 

Nichtdenkeinsatz meint : Der Nato-Einsatz am Hindukusch ist ein Nichtdenkeinsatz. Er ist aus einem irrationalen Reflex entstanden, dem Reflex, es darf doch nicht wahr sein, dass bei uns ein Anschlag, wie auf die Twintowers möglich ist. Er ist aus dem Abwehrreflex gegen eine unangenehme Wahrheit entstanden, nämlich dass man nicht wach genug gewesen ist, dass die verbürokratisierte Wachheit des amerikanischen Staates, die Geheimdienste, nicht ihrer Aufgabe gemäss wach gearbeitet haben. Er ist aus dem Abwehrreflex gegen die unangenehme Wahrheit der Ineffizienz der Geheimdienste entstanden. Wobei die Amis reflexiv ihrer präventiven Tötkultur den ersten Rang einräumten und die Deutschen vor neun Jahren immerhin noch daran dachten, dass sie ja aus der Nazizeit Lehren ziehen wollten und also nur beschützt aufbauen wollten. Wieviele produktive Arbeitsplätze hat denn der neunjährige Einsatz dieser Armeen in Afghanistan bis jetzt gebracht? Warum reflektiert niemand öffentlich darüber nach, warum dieser Einsatz so unglaublich erfolglos, so total daneben ist. Niemand analysiert das. Diskutiert wird nur, dass der Einsatz wohl aufrecht erhalten werden müsse, weil er so in die Scheisse läuft. Herr Petraeus möchte keinen „graceful exit“ aus Afghanistan. Wie wenig „graceful“ er Irak hinterlassen hat, das erzählen dort täglich neue Bomben. Herr Petraeus ist der falsche Mann für Afghanistan. Aggressive Tötarmeen sind die falschen Mittel für Afghanistan. Armeen, die sich in Hochsicherheitszonen einigeln und das afghanische Volk der Korruption ihrer Eliten überlassen sind die falschen Mittel für effiziente Prävention gegen Terror. Dagegen sollten sich nicht zuletzt die Soldaten zur Wehr setzen. Aber die schönen Gefahrenzulagen und bei einzelnen vielleicht sogar eine Art Blutrausch lassen sie schweigen. Es gibt in Deutschland keine öffentliche Diskussion darüber, warum dieser Einsatz so in die Irre läuft. Es gibt nur immer wieder die Forderung nach dem sofortigen Abzug und die jeweils prompte Belehrung dagegen, man könne die afghanischen Frauen nicht den Taliban überlassen. Hier outen sich absehbar prompt jeweils unerwartet viele Weltfrauenaktivisten, von denen man sonst nie was hört. Keiner fragt, warum trotz unseres Einsatzes die Lage immer misslicher wird. Analyse wäre eigentlich das erfolgversprechendste Prinzip zur Behebung eines Problems. Und dass es sich bei diesem Einsatz um ein stets sich verschärfendes Problem handelt, das wird wohl niemand in Abrede stellen. Warum analysiert keiner. Wäre es eine Schande, dass bei einem Nichtdenkeinsatz nach neun Jahren jemand zu denken anfangen würde? Wäre es so peinlich für die Regierung, wenn sie mal analysieren würde. Wäre es so peinlich für die Presse, wenn sie solches täte? Ist es so peinlich, aus einer misslichen Situation zu lernen und Lehren und Konsequenzen zu ziehen?

17.08.2010 

2000 Tote und sie steinigen noch immer meint : 2000 tote Nato-Soldaten in neun Jahren und die Taliban steinigen fröhlich weiter. Wenn das mal keine Pleite ist. Zu schweigen von dem Vielfachen an toten Einheimischen, an getöteten Zivilisten. Und auch an getöteten Taliban. Aber sie treiben die Menschenjagd ungehindert weiter, die Amis. Sie haben nicht kapiert, dass die Talibanjagd die Taliban offenbar nur verbissener und resistenter macht. Die Nato hat nichts kapiert. Herr Obama hat nichts kapiert. Die deutsche Regierung hat nichts kapiert. Das deutsche Parlament hat nichts kapiert. Jede Verstärkung des Einsatzes macht ihn fruchtloser, macht ihn erfolgloser. „Wie haben soviel Misserfolg in Afghanistan, wir müssen das unbedingt noch fortführen“. Und was hat Herr Petraeus in Irak hinterlassen? Klar, die Schlächterei ist kleiner geworden mit dem Abzug der Amerikaner. Aber 500 Bombentote im Monat, das ist doch keine schöne Hinterlassenschaft, keine stabile Regierung, keine funktionierende Elektrizität, Korruption, keine funktionierendes Abwassersystem. Der Surge, bei dem die sogenannt Aufständischen kurzfristig gegen klingende Münze eingebunden werden, verpufft mit dem Ende der Geldströme. Bereitet neue Fronten vor. Und das Rezept soll jetzt im noch viel schwierigeren Terrrain Afghanistan angewendet werden. Wann kapieren die Deutschen endlich, dass sie mit den menschenjagenden und menschenkillenden Amis in Afghanistan in schlechter Gesellschaft sind. Dass Nationen, die mir nichts dir nichts überall auf der Welt Menschenjagden veranstalten im Grunde genommen keine Autorität erlangen, dass die eine Killmoral verbreiten. Da sollten die Deutschen sich distanzieren. Sollten sagen, dass diese Tötereien kontraproduktiv sind, dass die auch den Einsatz der Deutschen lächerlich und unglaubwürdig machen. Die Deutschen sollten schnellstmöglich sich aus der Mission verabschieden. Oder sollen wir nochmal neun Jahre bleiben, noch weitere Menschenleben riskieren bei einem Unternehmen, das von Tag zu Tag mehr im Sumpf versinkt? Wenn die Taliban selbst unter dem Schutzmantel der Deutschen ihre Herrschaft ungeniert ausbauen können, wozu dann noch bleiben? Wenn die eigene Gegenwart dort die Taliban noch stärkt, dann sollte man gehen. Es ist ein längst gescheitertes Unternehmen. Diesem noch weitere Tote hinterher schicken? In den nächsten neun Jahren noch 2000 Nato-Soldaten in den Tod schicken, damit die Taliban noch stärker werden? Obamas Menschenjägertum macht alles kaputt. Davon sollten wir uns dringend distanzieren.

16.08.2010 

Kriegsszen Arien meint : In Pakistan fallen Millionen von Menschen ins totale Elend und in die behütenden Hände der vom Westen so gehassten Taliban und was fällt der WELT AM SONNTAG ein? Sie gibt Clemens Wergin eine ganze Seite dafür, die Leser auf neue Kriege einzustimmen, damit dann ja keiner motzt, damit die neuen Anschläge auf Iran von den deutschen Lesern reaktionslos geschluckt werden. Die Welt am Sonntag will ihre Leser auf neuen Krieg im Nahen Osten einstimmen. Dafür gibt sich Herr Wergin her. Oder er lässt sich das vielleicht sogar von sogenannt hohen und super informierten Kreisen, also von den Kriegsdrahtziehern selber, in seinen Laptop diktieren oder, wer weiss, gar per mail vortexten. Denn Naturkatastrophen hin oder her, Ökologie hin oder her, das Kriegshandwerk muss weiter gehen. Ja keine Skepsis aufkommen lassen. Das Rüstungsgeschäft muss weiter blühen, egal wieviele Menschen dran glauben müssen. Die Presse muss mitziehen, die Kriegsstimmung zu begründen, die militärischen Schläge als sinnvolle menschliche Aktivität darzustellen. Ich mein, man hätte ja auch eine ganze Seite einem Text zur Verfügung stellen können, der mal versucht, diese ganzen strategischen Spiele, deren Eigendymanik und wie die Rüstungsindustrie das geschickt nutzt und selber manipuliert, zu durchleuchten. Man hätte vielleicht einen Text bringen können, wie ihn gleichzeitig die New York Times veröffentlicht hat, der sich mit dem unter dem Friedensnobelpreisträger Obama intensivierten weltweiten amerikanischen Menschenjägertum und dessen Fragwürdigkeit beschäftigt. Denn bis jetzt konnte der Beweis nicht erbracht werden, dass tote Terroristen die Welt sicherer machen. Bis jetzt hat jeder tote Terrorist nach dem Hydra- und Märtyererprinzip zehn neue potentielle Terroristen geschaffen. Und während die ungeeignete amerikanische Armee sich noch in Afghanistan ohne jeden Erfolg abstrampelt, streut der böse Krebs „Terrorismus“ in jede Menge andere Länder, so viel Armee, die alle zu bombardieren und mit Drohnen zu jagen hat Amerika gar nicht. So ist es höchst fraglich, ob es von einer renommierten deutschen Zeitung klug ist, in der Situation mit einem ganzseitigen Text nichts anderes zu tun, als zu versuchen, Verständnis für geplante weitere Waffengänge zu schaffen. Damit die Deutschen ruhig halten, wenn wieder gebombt wird im Nahen Osten. Man hätte den Zeitungs-Raum auch nutzen können, um einmal mehr auf die Fragwürdigkeit von Sanktionen hinzuweisen. Denn trotz Sanktionen bauen die Iraner an der Bombe, die die Sanktionierer auch haben, und Konsumgüter finden weiter ihren Weg ins Land. Man könnte statt vorsorglicher Kriegspropaganda den Raum nutzen, zu erörtern, wie die Menschheit sich vielleicht gscheiter auf ökologische Katastrophen konzentriert, statt weiterhin sich gegenseitig unter abstrusen Vorwänden zu bombardieren.

15.08.2010 

Put Lives @ Risk meint : Wenn Amnesty International, CIVIC (Campaign for Innocent Victims in Conflict), OSI (Open Society Institute), die Afghanistan Independent Human Rights Commission und das Kabuler Büro der ICG (International Crisis Group) WikiLeaks Gründer Julian Assange auffordern, seine Dokumente besser durchzuschauen, weil er sonst mit der Veröffentlichung der US-Armee-Geheimakten Menschenleben gefährde, dann muss man das ernst nehmen und darüber nachdenken. Wenn aber der amerikanische Verteidigungsminister Robert Gates behauptet, diese Veröffentlichung „put lives at risk“, dann kann man das nur für zynisch halten, darüber den Kopf schütteln oder sich kaputt lachen. Wie kann sich der Chef der amerikanischen Tötarmee, die seit neun Jahren in ihrem mörderischen Krieg gegen den Terror nichts, aber auch rein gar nichts gebacken kriegt, denn die Terrorgefahr ist ja nicht ein Deut kleiner geworden, wie kann der sich plötzlich sensible Sorgen um Menschenleben machen. Der Chef einer Armee, die erst im Auftrag des kriegsverbissenen Bush und jetzt im Auftrag des nicht minder kriegsverbissenen Friedensnobelpreisträgers Obama als ihr oberstes Ziel offenbar nur die Menschenjagd kennt, einer Armee, die Berge von Leichen hinter sich lässt und Mohnexportoptimierung und Aufbau nullo und ihre Ziele überhaupt nicht erreicht (weil sie mit militärischen Mitteln nicht erreichbar sind!), einer Armee, die ständig unschuldige Zivilisten ermordert, deren lives völlig sinnlos riskiert, einer Armee, die auch die deutschen Soldaten wieder zu Mördern machen möchte. Dem amerikanischen Verteidigungsminister sind doch die Leben seiner Informanten völlig egal. Ihn stört an dem WikiLeaks-Vorgang einzig und allein, dass raus gekommen ist, wie erfolglos seine Armee am Hindukusch agiert; seine Armee, deren Weg mit Leichen gepflastert ist, einer Armee, die auch tausende eigener Soldaten in einen viel zu frühen und sinnlosen Tod geschickt hat, deren Chef gibt sich nun plötzlich besorgt um das Leben von ihm gänzlich unbekannten Informanten. Das ist richtig grotesk. Das Komische an dem Vorgang ist, das Tragikomische, dass der Chef dieser Tötarmee in dieser Sache nun ausgerechnet Flankenschutz bekommt von oben erwähnten Organisationen, die sich die Menschenrechte auf ihre Fahnen geschrieben haben. Um nicht in den Ruch schlechter Gesellschaft zu kommen, müssten sich diese Organisationen in ihrer WikiLeaks-Kritik gleichzeitig auch von den skrupellosen Tötpraktiken der Armee ihres Mitkritikers Gates distanzieren.

14.08.2010 

Selbs Tvertdeidigung meint : Seit bald neun Jahren nun versucht die Nato in Afghanistan eine Armee aufzubauen mit einem Einsatz von Abermilliarden (die notabene speziell dem amerikanischen Haushalt schmerzlich fehlen, aber auch Deutschland könnte gut auf so fragwürdige Ausgaben verzichten), um Afghanistan in den Stand zu versetzen, sich selbst zu verteidigen. So hat auch der deutsche Aussenminister vorm Urlaub noch geklungen. Und die Kanzlerin plappert in dieselbe Richtung. Die Frage ist bloss, gegen wen soll diese Armee Afghanistan eigentlich verteidigen? Gegen Pakistan? Gegen Iran? Gegen Tadjikistan? Gegen Turkmenistan? Gegen Uzbekistan? Oder gar gegen die Nato? Aber doch nicht gegen die Taliban, denn das sind ja die eigenen Landsleute! Was für ein dummes Gerede also, Afghanistan müsse sich mit seiner Armee selbst verteidigen können, wenn es nur um den Einsatz im Inneren geht. Generell lehnen wir hierzulande den Einsatz der Armee im Inneren ab. Andererseits wollen wir im fernen Osten im gebirgigen Land eine Armee mit aufbauen, die dann genau dafür eingesetzt werden soll. Im Moment sieht es so aus, als bastle der Westen seit nun bald neun Jahren an einer afghanischen Armee, die dann Bürgerkrieg führen soll. Wie peinlich für den Westen, dass nun ein kleiner Trupp dieser Armee (wieviel hundert Jahre wird die Nato noch brauchen, um die auf Bürgerkrieg ausgerichtete Armee auf westlichen Standard zu bringen?) gegen eigene Landsleute losgezogen ist, das Ziel der eigenen Verteidigung vor Augen, und sich so was von einer blutigen Nase geholt hat mit vielen Toten, Verletzten und Gefangenen. Die totale Pleite. Und damit auch die totale Pleite für die seit neun Jahren sich bemühenden westlichen Streitkräfte. Es geht um Bad Pakh in der Lagham Province. Man muss sich die Ausbildung so vorstellen: da stehen dann westliche Biedermänner, die nicht ein Wort Pashtu oder Farsi oder dergleichen sprechen und wollen Männern mit kaum Bildung, und die sowieso nur antreten, weil sie das Geld brauchen mangels vernünftigerer Alternativen, das Kriegshandwerk beibringen und das sollen sie dann noch gegen die eigenen Landsleute ausüben. Wie verpennt ist eigentlich der Westen hinsichtlich Afghanistan? Er erweckt nicht den Eindruck, dass er weiss, was er dort tut. Noch peinlicher: wie wenig Geld und Energie er jetzt für die Hilfe in Pakistan aufbringt im Vergleich zu den militaristisch abgestellten Geldern am Hindukusch. Vielleicht kapieren die Afghanen ja eines, dass sie von so dummen Investoren möglichst viel abzocken sollen ohne irgend eine Gegenleistung zu erbringen, denn die dummen Investoren merken es nicht mal, weil die ihre ganze Energie darauf verwenden, ihren eigenen Landsleuten den Nonsense dieser Investition als plausibel zu verbraten.

13.08.2010 

Wo Drohnen Wohnen meint : Was machen jetzt Friedensnobelpreisträger Obamas segenbringende Drohnen? Die Drohnen, die bisher die pakistanische Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzt haben. Die Drohnen, die nebst vielen sogenannten „bad guys“ noch viel mehr Zivilisten zerfetzt haben? Was machen die segensreichen Drohnen, die Friedensnobelpreisträgers ferngesteuertes Menschenjägertum bislang auf hinterlistigste Weise von Afghanistan aus in Pakistan praktiziert haben, nämlich den Konflikt am Leben erhalten, was machen sie jetzt, während der Naturkatastrophe? Kreisen sie über den Überschwemmungsgebieten? Suchen sie in den Fluten nach „bad guys“? Sehen sie die Fluten als eine neue Herausforderung? Oder werden sie jetzt friedlich eingesetzt und liefern der Welt einmalige, aufrüttelnde Bilder von der Katastrophe? Bilder, die der Welt erzählen, dass die Pakistanis vor allem Menschen und damit unsere Brüder und nicht primär Terroristen sind? Liefern sie Bilder von Taliban, die von den Fluten mitgerissen werden? Oder von „bad guys“, die der Bevölkerung am schnellsten und unkompliziertesten helfen? Oder muss die Welt wieder auf einen freiwilligen Mitarbeiter von WikiLeaks warten, bis sie die Bilder zu sehen bekommt? Oder müssen Friedensnobelpreisträgers ferngesteuerte Menschenjäger zur Zeit Däumchen drehen? Muss die Flut erst ablaufen, bis die Amis ihre Menschenjagd sogleich fortsetzen können? Menschenjägertum und Naturkatastrophe. Oder gibt die Naturkatastrophe das amerikanische Friedensnobelpreisträger-Menschenjägertum gar der Lächerlichkeit preis, weil es gegen die Flutkatastrophe kein Brot hat? Sind den Pakistanis die amerikanischen Drohnen vor lauter Wassermassen und ihrem Hab und Gut, was darin weggeschwemmt wird, einfach wurst geworden? Steht das amerikanische Menschenjägertum im Moment nicht ziemlich düpiert da? Gibt es auf der Welt nicht dringendere Probleme, als Menschen zu jagen? Denn jetzt wollen sie plötzlich Helfer werden, die Töttruppen des Friedensnobelpreisträgers. Jetzt wollen sie die „bad guys“ aufpäppeln, damit sie sie morgen dann wieder mit ihren Drohen ins Jenseits befördern können und mit ihnen viele Zivilisten dazu. Wer glaubt diesem Friedensnobelpreisträger und seinen Menschenjägern noch? Wo Drohnen wohnen…

12.08.2010 

Dö Sig meint : Na ja, ein bisschen dösig dürfen sie natürlich sein in dieser Sommerschwüle auch bei der SZ. Heute zum Beispiel vergeben sie die Chance auf eine aufregende und damit sich „sellende“ Titelfotografiekombination. Sie bringen Luther. Luther ist schon mal gut. Wittenberg ist gut. 800 Lutherfiguren als Installation in Wittenberg. Das weist auf deutsche Reformations-, auf deutsche Geistesgeschichte hin. Essentiell. Der aufregende Kontrast zu diesem Bild, auch essentiell deutsch und hochaktuell, immerhin veröffentlicht es die SZ, ist das Bild des ganzkörperbandagierten Jungen auf Seite 5 unten, ein Opfer des deutschen Bombardements auf Kundus mit Dutzenden von Toten. Der Kontrast beider Bilder, der erzeugt Spannung. Spannung erzeugt Interesse. Unverständlich, warum die SZ diese Chance der sinnvoll und nicht billig dramatisierenden Titelbebilderung vergibt und das Bild eines der Opfer der neuen deutschen Politik, die zur Zeit von einer Pfarrerstochter bestimmt wird - Fernwirkung der Reformation? -, nicht neben die Reformatorfiguren setzt. Vielleicht haben sie einfach kapituliert bei der SZ. Nein, nicht alle, Henrik Bork gibt in seinem Text zu den Naturkatastrophen in China doch zu bedenken, dass die mit dem hemmungslosen Chinakapitalismus zu tun haben und dass von diesem zur Zeit die deutsche Autoindustrie wie von einem Wunder profitiert. Und das leicht verschämte Publizieren des deutschen Bombenopfers ist immerhin als der Wunsch zu verstehen, etwas gegen die propagandistische Veröffentlichung des im Gesicht verunstalteten Taliban-Opfers im Time-Magazin zu unternehmen und vielleicht sogar, also möglicherweise doch nicht so dösig, gegen die offensichtliche Militär-Propaganda „Mission Heimat“ auf Seite Drei, die aber nicht recht gelingen will, denn warum möchte Tarek Hakim nicht dorthin, wo er „glücklich ist“, wie es am Anfang des Textes heisst und wofür er doch hier in den Schulen Propaganda machen soll? Aber Dominik Stawski laviert sich um eine klare Haltung herum. Das macht den Text propagandaverdächtig. Andererseits gibt nif auf der Kommentarseite immerhin einen leicht skeptischen Fingerzeig darauf, dass afghanische Todesopfer im Afghanistaneinsatz doch ein recht günstiger Posten seien. Vermutlich viel billiger als heute eine Original-Lutherbibel kosten würde.

11.08.2010 

Akademisches Schreckgespenst meint : Duisburg und kein Ende. Duisburg, Panik, Schrecken, Schreckenberg. Weil sich einige Zuschauer nicht an die von Panikforscher „Professor“ Schreckenberg vorausgesetzten Spielregeln hielten, sind über 20 Menschen zu Tode gekommen. Das Gutachten, das dieser Herr Professor für die Loveparade in Duisburg erstellt hat, soll 20\'000 Euro gekostet haben. Mit den bekannten Todesfolgen. Mit dem grauenhaften Imageschaden für die eh schon gebeutelte Ruhrmetropole. 20\'000 Euro, das verdienen viele, viele in einem Jahr nicht. Wieviele Stunden Herr Schreckenberg, der Professorentitel sei ihm vorsorglich schon mal entzogen, an diesem Gutachten gesessen hat, nobody knows. Allzu viel kanns nicht gewesen sein. Wieviel von dem Geld sein Institut erhält, wieviel er selber einbehält, nobody knows. Ob dieses akademische Desaster irgendwelche Verantwortungsfolgen für den offensichtlich nicht allzu sorgfältigen Akademiker haben wird, nobody knows. Doch die Inkompetenz dieses einen Herrn soll hier nicht weiter thematisiert werden. Vielmehr interessiert die Frage, ob das jetzt bloss ein Ausrutscher, eine Schmeissfliege in der akademischen Landschaft Deutschlands sei, oder ob das Beispiel signifikant für grosse oder grössere Teile des deutschen Akademikertums sei und hier bloss auffällig wurde wegen der katastrophalen Folgen. Denn das Gutachten hat die Veranstalter und die Stadt Duisburg im Glauben lassen müssen, alles richtig gemacht zu haben. Wenn der Panikforscher Ahnung von Paniken hätte, was er ja haben sollte, da er sich so nennt, dann hätte er wie die Gänse auf dem Kapitol Alarm schlagen müssen und die Veranstalter und die Stadt Duisburg warnen. Hat er aber nicht. Es wäre schon interessant, da mal einen Blick zu werfen, was das deutsche Akademikertum so ständig und zu welchen Preisen an Analysen und Gutachten verfertigt und ob da viele dabei sind, die von ähnlicher Weltfremdheit zeugen, wo bloss die Folgen nicht so gravierend sind, oder nicht so sichtbar oder nicht so direkt nachweisbar. Die Frage stellt sich zum Beispiel bei den ganzen Drehbuchprofessuren an den Filmhochschulen. Wenn die doch so gut wären, diese wohldotierten Profs, warum sind die Filme der Studenten dann nicht besser? Warum geniesst das deutsche Kino einen so bescheidenen internationalen Ruf? Aber genau das ist so ein Fall, wo der Nachweis sehr schwierig wird, ob sie was taugen oder ob sie nichts taugen, denn Film ist ein sehr komplexes Gebilde mit vielen Departments. Zudem scheint das Bewusstsein für Drehbuch auch bei den Filmkritikern nicht gerade sonderlich geschärft.

10.08.2010 

Es Gibt Immer Einen Grund meint : Es gibt immer einen Grund, in ein Pulverfass Waffen zu liefern. Wo sonst soll man denn Waffen hin liefern. Etwa in eine friedliche Erdgegend? Nach Grönland? Nach Island? An den Nordpol? Waffen sind nur in Krisengebieten richtig interessant. Dagegen steht natürlich die Moral. Die will Waffen nur an friedliche Gutmenschen liefern, die sie eh nie brauchen werden. Und gegen die Moral brauchts immer den triftigen Grund. Waffen an Saudi-Arabien. Das ist wegen Iran. Waffen ins darniederliegende Afghanistan. Das ist wegen der bösen Taliban. Waffen nach Pakiastan. Das ist wegen der bösen Al Kaida. Waffen nach Afrika. Das ist immer für die Demokratie. Waffen nach Lateinamerika. Das ist immer gegen die Drogenbosse. Wenn die Waffenhändler nicht genau so fantasievoll wie bedenkenlos wären wie die Waffenfabrikanten, so könnten sie aus moralischen Gründen so gut wie nichts verkaufen. Denn ohne Waffen gäbe es ja auch keine Kriege. Die Waffenlosigkeit wäre die Anämie des Krieges. Es gibt auch immer einen guten Grund, Waffenarsenale nicht zu reduzieren. Denn der andere reduziert ja auch nicht. Der Welt geht es schlecht. Aber die Waffenproduktion floriert. Auch so ein unmoralisches Faktum. Aber es gibt immer einen guten Grund, diesen Status aufrecht zu erhalten. Irgendwann explodiert selbstverständlich ein jedes Pulverfass. Letzlich aus dem einzigen Grund, weil es immer einen Grund für Aufrüstung gibt. Von Abrüstung reden die Politiker allerdings lieber. Weil das kommt ja besser an bei dem Stimmvolk. Umso dringlicher ist es, immer einen wichtigen Grund für Waffenlieferungen, für Aufrüstung zu finden. Waffen für Israel, damit es Palästina besser unterdrücken kann. Waffen für Palästina, damit es sich gegen die Unterdrückung durch Israel wehren kann. Das Waffenlieferungsbegründungssystem funtioniert natürlich nur, solange es eine Gegenseite gibt. Nur wenn wir den Iran boykottieren, fühlt er sich bedroht genug, um mit noch höherem Druck an seiner Bewaffnung zu arbeiten. Und der Boykott funktioniert auch nur halbwegs, solange wir den Iran als Bedrohung darstellen können. Wir müssen Iran boykottieren, um ihn als Bedrohung stärker darstellen zu können, um einen wichtigen Grund zu finden, Saudi-Arabien oder die Emirate zu bewaffnen. Es gibt immer einen triftigen Grund für Waffenlieferungen. Es gibt nie eine Moral dafür.

09.08.2010 

das ist toller sonntags text meint : das ist toll auf dem rad zu sitzen. Eccola. Eine butterbrezn bitte. 1.10. dann bitte. Ja normalerweise. Sagt mer ja. Para ahi. No, nee. Das wird zu der kirche nicht passen. Von der asam-kirche müsste was dabei sein. ich hab die kohle. So unglaublich. Pass auf dass. Bergbauernmilch.de. nach heftigen regenfällen. Hop. Aber die vergangenheit. Dafür sind meine bänder gerissen. Ja, in der vergangenheit. 8. august 1945 nürnberger prozesse. Damischer. Ist zehn jahre her, 11 jahre. Elf jahre. 1999, so lange her. Ich will nicht mehr. Nächster halt goetheplatz. Blamage. Rehbhandl. Blass als aussenminister. Der macht gar nichts. Mal sehen. Blamage. Blamage. Guck mal, des is fies. Sind ja schon vorbei gwesen. Shaon das schaf. Kunst öffnet augen. BOB schliersee. Morgen gugi. Ok. Albertrosshaupter strasse. Da ist die brücke. Ok. Passt. Koa problem. Passd. Mandelmagisch. Schienenersatzverkehr aufgrund von bauarbeiten. Ah ja, der peter fährt sicher auch schi. Aber warum? Weil wir wach werden sollen. Weil man aufmerksam werden soll. Nö, also ich finde die werbung. Rein schreiben, war wir am anderen nicht mögen. Schreib aber auch, was du magst. Hier steht: fairerweise. Kann ich ihnen was helfen. Nach icking ist richtig. Kein schnellbus. Ob i oohaltn tua, des weiss ich nicht. do sans richtig. 20 euro pro person. Euch vergeht das lachen. Das macht nix, wir habe gnug geld. Glauben sies ned, komm setz dich. Der macht die ganze zeit nur scherze. Der weiss schon bescheid. Da fahrn ma als erstes hin. Und dann wern mir schiebn bis pullach. Ich bin ja reisebusfahrer. Ist immer ein bisschen lustig bei mir. So lustig is in der s-bahn ned. Hat jeder was zu meckern hier bei uns in deutschland. Endstation. Lasst den Sitz bitte drin. Papa guck mal wieviele pilze. Ja fürs mittagessen. Das sind pilze die du auch nur einmal essen tust. Maxvorstadt bucaneers. Aborte. Da kommt mir nix ins haus. Schnauf. Schnauf. Stock. Stock. San 26 kilometer. Kaputt. Ja wir gehen wieder zurück weil wir in thalkirchen das auto stehen haben. als mitbringsel. Die verletzung. Die mädchen … offensichtlich eine sehr starke. Nina, komm her. Aber dann ganz schnell wieder zurück. Der joggt mit dem kinderwagen. Dann spielt er mit sich. Und dann parallel gehnma weiter. Hei! Deeär! Willst du? Wolln ma anhaltn dass du kuckn kannst? Oh mann, die wurzeln. Halb acht. Aber das wär zu grob. Du koast dir ja helfn. Des is reiner zufall. Ja, aber ich weiss nicht wies geht. Wau. Wau. Und die unterlagen. Du hast den kopf voll. Krä. Krä. Hahahahaha. Hahahahaha. Sail crew. Zentralländstrasse. Evelyn, gehst du da raus! Ich flieg am 20. nach düsseldorf. Wagenwaschen und baden verboten. Jei. Jei. Jei. Jei. Come on! Juch, guad! Keiner hat irgendwelche ellenbogenschützer an. Attacke. Die haben keinen leerlauf. Genau, die haben keinen leerlauf. Der war drin. S’problem ist, die echten haben keine bremsen. Zack. Problem. Die hoidn des scho aus. die knie. Aber wahnsinnig, die beherrschen das wirklich guad. Der hängt drin. Jezd hau eam aber eine. Jau! U! was sag i! Jaah! Der nächste. Jezad kommt no oana! Kommen sie zuercht. Dankschön. Ich möchte gern eine nussschnecke. Deswegen habe ich mir das.. bitte zurückbleiben. La torre olympiaturm. Lo stadio. Hai le caramelle? Che casino che fa. Goetheplatz. Dialekt bei vögeln. Achtung u-bahn fährt ein. Bitte nicht einsteigen. Zug endet hier. Der hat hier geendet. Jetzt kommt unser zug. Ach so. gemma do hinten. Salü, griass aich. Regnets scho wida.

08.08.2010 

Des Tabilisator meint : Die Leute, die eine Verkriegerung, eine Eskalation der Brutalität des Afghanistan-Einsatzes fordern, die gezielte Tötungen von Menschen, von Einheimischen fordern, die jaulen jetzt am Stärksten auf, wenn in diesem durch ihre Mithilfe immer brutaler werdenden Klima Menschen von anderen ermordert werden als von den eigenen Leuten. Das ist doch ganz leicht bigott. Wer wie die Nato-Kräfte in Afghanistan längst zum Destabilisator in einem wunden Land geworden ist, der hört sich lustig an, wenn er aus einer solchen Mordsbubenaktion wie der Ermordung der Augenärzte den Schluss der Notwendigkeit des längeren Verbleibs zu Stabilisierung des Landes zieht (stellvertretende Regierungssprecherin Sabine Heimbach). Wer selbst für Menschenjagden eintritt, die Bereitstellung von Todeslisten unterstützt und befürwortet, dem nimmt man seine Empörung über den „feigen Mord“ (Bundesregierung) oder den „brutalen Akt“ (Kauder) nicht so ganz ab. Vermutlich sind diese Regierungsmenschen längst so betriebsblind, dass sie es sogar glauben. Die jetzige Schwarz-Gelb-Koalition erweckt den Eindruck, als würde sie lieber mit wehenden Fahnen untergehen als von diesem unsäglichen Afghanistan-Einsatz abzulassen, so sehr scheint sie sich in die Materie verbissen zu haben. Historischer Verbiss. In der Hege des Waldes hat der Verbiss keinen positiven Klang. Der geschieht dort durch ungezogenes Wild und knabbert am Baumnachwuchs, verknabbert die Zukunft des Waldes. Nichts anderes passiert in Afghanistan. Da haben bald zehn Jahre Krieg nur Verbiss, nur Zukunftsverhinderung gebracht. Und jedes Weiter-So, jede Argumentation, die neue Unglücke her nimmt um die Fortsetzung des beschissenen Einsatzes zu fordern, wie jetzt wieder die regierungsseitigen Stimmen, verschlimmert die Lage und deren Aussichtslosigkeit noch mehr. Verbiss eben. Wenn ein Hund sich in einen Gegner oder einen Knochen verbissen hat, so bedarf es ganz besonderer Kniffe des Herrchens, um ihn wieder loszueisen. Appelle an die Vernunft jedenfalls helfen nicht. Die Bundesregierung hat, was diesen Einsatz betrifft, längst den Verstand verloren. Ist nicht mehr ansprechbar. Verbiss eben. Die Kniffe des Volkes, die Meinungsumfragen nämlich, helfen offenbar auch nicht. Lieber wird diese Regierung mit ihrem Einsatz in Afghanistan untergehen. Der Krug geht zum Brunnen bis er auf seine Art die Lage stabilisert hat.