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09.06.2010 

Texte Deutscher Trailer Filmfest meint : Gut zwei Wochen vor Beginn des Münchner Filmfestes sind von fünf fiktionalen Filmen der Reihe „Neue Deutsche Kinofilme“ Trailer bei youtube zu finden. Hier Auszüge aus den gesprochenen Texten der Trailer. BERGBLUT Es is Jahre her. Das Jahrhundert war jung und im Umbruch .Alles änderte sich an diesem einen Tag im Februar 1890. Er begann mit einer guten Nachricht … „bisch Du Dir gwiss“ … und am Abend lag unser Leben in Trümmern …Ne Bayerin in Tirol, so was Dummes habe ich in meinem Leben no ned ghört … Was auch immer mich erwarten sollte, es war mir recht. … Franz! … Das ist die Katharina mei Mädels.. Pedro! …Des san unsere Wälder, san unsere Berg und mir wehren uns jiezd … Und Ihr seid Bauern! … Mir san wieder frei … Tirol wird fallen.. … Hilfe … Tirol liegt in Scherben … Was kann ich tun … Mir san die Weiber … und mir droben des langt. // DAS LETZTE SCHWEIGEN Sommer 1986. Die Hitze war unerträglich. An diesem Tag war das Böse unter uns. Wir haben Wochen gebraucht um sie zu finden. Der Täter wurde nie gefunden. Dann geriet alles ins Vergessen. Die Sommerhitze liegt wie eine Glasglocke über uns. Wir verkriechen uns in unsere Einfamilienhäuser. Aber hinter den Türen zerbrechen wir Stück für Stück bis wir nur noch Gespenster sind. Dann passiert es wieder. An derselben Stelle. Keiner weiss warum. Die Vergangenheit holt uns ein. Die Verzweiflung bringt uns um. Alle. Wir verrennen uns, drehen uns im Kreis, verlieren uns selbst. Es gibt keine Antworten Es bleibt nur das Schweigen. Diesmal darf er nicht entkommen. // MEIN KAMPF Schliessen Sie die Augen. Ich muss mein eigenes Buch schreiben, um das Böse aus meinem Herzen zu vertreiben. Wie wärs mit Mein Kampf? Jetzt haben sies. Schon in der Schule war er der weitaus beste Zeichner meiner Klasse. Ich muss nur noch die Aufnahmeprüfung für die Akademie der schönen Künste bestehen. Ich wurde nicht genommen…. Grüss Gott, Sie sehen gar nicht jüdisch aus. Mein Blut ist rein wie Treibschnee ich entstamm einer Rasse …. Windhunde … Morgen Adolf … muss schlafen …Das war nur a taktischer Trick für Dummköpfe. I will was ganz anderes Zum Beispiel? Die Welt! Du solltest in die Politik gehen … die Masse, die ist wie ein Weib .. … . Du musst sie hofieren, Du sollst ihr schmeicheln … was Dir gefällt, dass sie Dir gefügig wird. … Der alte Jud hat sie verhetzt. Ein schneller Krieg wird alle unsere Probleme lösen Wir müssen uns gegen die Judenverschwörung organisieren. Wo ist das Scheissbuch? I werd dastehen mit einer Riesenpeitsche und alle diese Menschen ans Ende der Welt treiben. // TRANSIT Roland hier. Brauch mal en Zwischenstand. Läuft alles nach Plan. Ich werd pünktlich abliefern …tut mir leid, ich muss dir kündigen, Du hast die meisten Verspätungen ich hab nur angepisste Kunden. …Du hast gesagt, ich kann als Bedienung arbeiten … det kommt och irgendwann. … Bisher hast nur Kohle gekostet, die muss wieder rin.. Und sonst, wie geht’s Euch sonst so. Gut. Dir a. oda … Mann, is das krank. Betrachte das als Deine letze Chance. Was willst damit. Willst damit abhauen. .. Helfen Sie mir, bitte helfen Sie mir ..was soll ich denn machen.. helfen Sie mir bitte. Der Typ, der Dich belästigt hat, das war auch ein LKW-Fahrer. .. Geht Dich das was an… Es geht mich nichts an. .. Du hast recht. … Ich dachte Du wolltest aussteigen … Das interessiert Dich … Tut mir leid, ich wolle einfach nur weg … Wo steckst du gerade? Bin kurz vor Fulda ..Was ist denn los mit Dir? Du warst doch sonst so zuverlässig, so pünktlich. Willst ja nur Spass haben. Deshalb muss man sich nicht mit Dir abgeben … Finger weg… eins in die Fresse kriegen …war doch nur Spass … Meine Karriere, die stagniert grad ein bisschen. Dann haben wir etwas gemeinsam… // UNTER DIR DIE STADT Ich heisse Christoph Hochhäusler .. ich bin Filmemacher und habe gerade einen Film gemacht, der heisst „Unter Dir die Stadt“…ok, wenn Du jetzt kurz erklärst, um was da geht in diesem Film … geht es um eine Liebesgeschichte zwischen Manipulation und Wahngefühl …wir fahren nach unten, ja, sorry, .. kommen Sie auch mit.. … sorry …. Hähö… kein Experiment, keine Angst… wollen Sie auch ins Bild …nee … ich würde sagen, es geht um Liebe und Manipulation…und in wie weit die beiden Dinge zusammenhängen,..inwieweit Manipulation Liebe verunmöglicht .und inwieweit Liebe aber auch ein Gefühl ist, das manipulativ ist mit der Welt… das kann man ja jetzt in Bombay erzählen, in Vietnam und auch in Deutschland…genau, vollkommen offen, in meinem Fall in Frankfurt spielt … zwischen einem Bankmanager und der Frau eines neuen Angestellten… entwickelt sich diese Geschichte ok, und wer spielt da mit, es spielen mit Robert Hunger-Bühler, Nicolette Krebitz….Wolfgang Böck, ... Corinna Kirchhoff… . und viele andere, ja ein ganz tolles Ensemble gewesen…und ähm, Du bist jetzt gerade im Schneideraum, oder in welchem Stadium des Filmes bist Du … wir sind in den letzten Phasen des Bildschnitts und wir haben noch eine Woche jedenfalls zu tun … das ist jetzt dein neuer, dein dritter Spielfilm … dritter Spielfilm ja, … und was war jetzt das Besondere an diesem Projekt für Dich .. in erster Linie., was heisst in erster Linie.. in allen Richtungen eigentlich komplexer geworden… mehr Figuren, mehr Wirklichkeit … gleichzeitig auch mehr Fiktion in der Geschichte …mit Wirklichkeit meine ich, dass .. Recherche eine Rolle gespielt hat, die vorher nicht so wichtig war….wirklich ein herausfordernder Film .. sehr anstrengend auch manchmal …jetzt sind wir hier im Fahrstuhl, gibt es eine Verbindung zwischen Fahrstuhl und der Geschichte…allerdings, ….es geht sehr stark um Karriere, inwieweit man die steuern kann und nicht…und der Fahrstuhl . spielt sogar direkt eine Rolle…es..gibt Szenen, die davon handeln, steigt jemand auf oder ab…. Super …wart mal.. okay

08.06.2010 

Sparp Aket meint : Sparen. Sparen. Knöpf Dir den Spar vor. Lass die Armen und Ärmsten überproportional am Sparen teilhaben. Die kommen eh mit wenig aus. Spar Dir die Sparlaus. Spar am Verstand beim Sparen. Spar an Vernunft beim Sparen. Spar an Geist beim Sparen. Spare opportunitisch. Spare dort, wo Du am wenigsten Widerstand erwartest. Spare schreckhaft. Spare ängstlich. Spar Dich, spar Dich, spar Dich arm. Spare nicht, wo starke Lobbygruppen Dich gleich in Angst und Schrecken versetzen mit ihrem Getöns, mit ihrer lauten Röhre. Spare nicht, wo starke Lobbytruppen Dich einschüchtern, spare nicht, wo starke Lobbytruppen Dich bedrohen. Spare nicht, wo es sinnvoll wäre. Spare dort, wo Du keinen Widerstand erwartest. Die Armen sind eh schon fertig. Die werden sich nicht wehren. Die werden sich gleich in passive Depression zurückziehen und sich überlegen, wie sie mit noch weniger zurecht kommen können. Denn der Mensch hält viel aus, wenn es ums nackte Überleben geht. Sei grausam beim Sparen. Nicht gegen Dich. Sei grausam gegen die Wehrlosen beim Sparen. Denn wer sich nicht wehrt, verdient es, untergebuttert zu werden. Spar nicht am Afghanistan-Einsatz, das Geld ist sowieso verlocht, aber mit der Nato wollt Ihr Euch nicht anlegen, die hat zu massive Lobbies, dieser Rüstungsfilzverein. Legt Euch mit den Armen an, das ist mutig, das ist grandiose Politik. Die werden sich nicht wehren. Denen könnt Ihr abknapsen. Aber Geld nach Afghanistan ausschütten (siehe New York Times, wie dort Milliarden von gerne auch mit den Taliban verflochtenen privaten Sicherheitsdiensten abgezockt werden), das ist ja hochintelligent, ha ha. Nur nicht sparen, wo ellenbogenstarke Verbände eine knallige Drohkulisse aufbauen. Sich mit keinem anlegen wollen beim Sparen. Keinen darauf hinweisen, was das Allgemeininteresse ist. Beim Polis-Denken sparen. Beim Sparen geistig arm dastehen und glauben, sich damit Sparsamkeit bewiesen zu haben. Ha ha. Ha ha. Ha ha. Holter-di-Polter Sparpaket schnüren. Ohne Zeit für Reflexion. Gehetzt von den Einzelinteressen, die übermässig abzocken. Getrieben von den Geldinteressen. Um den Verstand gebracht, von den profimässigen Geldanhäufern, Geldabsaugern. Mutlos gemacht von deren schierer Geldmacht. In die Enge getrieben von drohend-bedohlichen Vertretern von Partikulärinteressen, die es sich auf Kosten anderer wohl ergehen lassen, und die am lautesten schreien, wenn sie einen Euro mehr an die Allgemeinheit abführen sollen, wenn sie einen Euro weniger an eh schon sinnloser Subvention erhalten. Nur wer stark ist, hat die Kraft energisch zu jammern, zu lamentieren, den Politikern zu drohen. Nur wer gleich hysterisch aufschreit, wenn ihm der Staat zu nahe tritt, der bleibt verschont vom Spar. Womit sollen denn die Armen drohen. Sie zu schwächen heisst, sie noch gewichtloser machen im politischen Prozess. Spart unsere Gesellschaftsdrift nur weiter auseinander, denn wer an der Statik eines Gebäudes spart…..

07.06.2010 

Vers Pannt meint : Ist diese unsere Demokratie nicht ein klein wenig verspannt? Das lassen die seitenweisen Unkereien in den Zeitungen vermuten, deren Tenor ist, wenn die Bundeskanzlerin ihren Kandidaten für den Bundespräsidenten nicht durchbringe, dass das dann praktisch ihr Ende als Bundeskanzlerin sei. Wo steht denn das geschrieben? Steht das im Grundgesetz, dass die Bundeskanzlerin abdanken müsse, wenn die Bundesversammlung nicht ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin zum Bundespräsidenten oder zur Bundespräsidentin wähle? Steht das so im Wahlgesetz? Wozu überhaupt noch die Bundesversammlung, wenn schon im Vornherein, nach der öffentlichen Verbrennung einer ganzen Anzahl von Kandidaten, die Medien scheinen total gierig nach solchen Scheiterhaufen zu sein, sowieso der Vorschlag der Bundeskanzlerin gewählt werden muss? Die Bundeskanzlerin hat doch zur Zeit wahrlich Dringlicheres zu tun, als sich um Dinge zu kümmern, für die extra die Bundesversammlung einberufen wird. Wozu dann noch über 1200 Parlamentarier und Bürger zusammenrufen für eine Wahl, die zum Vornherein nur eine Farce ist? Das ist doch dann die reinste Kostenverschwendung, wenn sich die Mehrheit, egal aus welchen Gründen auch immer, und sei es nur die Angst um den Verlust der Kanzlerschaft einer bestimmten Partei, gegen das eigene Gewissen für den Kanzlerinnenvorschlag entscheidet. Ein jedes Mitglied der Bundesversammlung, die vom Präsidenten des Bundestages einberufen wird, kann schriftlich beim diesem Vorschläge für die Wahl des Bundespräsidenten einreichen. Die öffentliche Wahrnehmung durch die Presse lässt anderes vermuten. Die lässt vermuten, einzig die Kanzlerin habe einen Wahlvorschlag einzureichen, ja gut, pro forma darf auch die Opposition noch so tun als ob, und wenn die Bundesversammlung dem Vorschlag der Kanzlerin die Gefolgschaft verweigert, weil vielleicht ein anderes Mitglied der Bundesversammlung einen überzeugenderen Vorschlag einbringt, dann sei die Kanzlerschaft der Kanzlerin beendet. Mir völlig neu, dass irgendwo so ein Paragraph besteht. Das scheint doch eine recht verbogene Denke zu sein, die Gesetze zusammenbiegt, die teils gar keine Gesetze sind und teils überhaupt nichts miteinander zu tun haben. Demokratische Wahl sollte heissen, nicht aus purer Angst um den Verlust irgend eines Machtpostens. Demokratische Wahl sollte heissen, den geeignetsten Kandidaten finden und wählen, nicht den opportunistischsten. Wer solches Denken verbreitet, der verbiegt die Demokratie mit oder beugt sich sogenannten Sachzwängen, hier vermutlich Parteizwängen oder Parteizwängeleien, die überhaupt nicht zwingend sind, denen gerade durch die Gesetze Vorschub geleistet werden soll. Demokratieverspannung geht hier vor sich. Kein schönes Schauspiel. Eine Ächz- und Dehnveranstaltung.

06.06.2010 

Pir Aten meint : Pir-Aten. Pirates of the Mediterranean. Nun ja, the Pirates of the Carribean waren deutlich besser und lustiger. The Pirates of the Mediterranean sind ein bisschen verbissen, tölpelhafter. Kleiner Piratenstaat. Kleiner Schurkenstaat am Mediterranean. Werfen nicht nur Phosphorbomben und Streubomben auf ihre Nachbarn. Haben als einzige weit und breit die Atombombe. Überfallen eine friedliche Flotille mit Hilfsgütern für die doppelt gemobbte Bevölkerung vom Gaza-Streifen, gemobbt vom Schurkenstaat und dann auch noch von der eigenen, jedoch freiwillig gewählten schurkischen Regierung. Und vor aller Weltöffentlichkeit und unter dem Augenschliessen der westlichen Demokratien darf der kleine Schurkenstaat seine Untaten tun. Weil er für die Westler so wichtig ist, so wichtig als Schurke, glauben sie. Drum darf er friedliche Menschen in internationalen Gewässern auf offener See ungestraft mit Kopfschüssen töten. Pirates of the Mediterranean. Sie beschäftigen eine ganze Armada von Propagandisten, die nur peinlichst darauf achten, dass nirgendwo in den Medien, wo sie irgend einen kleinen Einfluss haben können, sie selbst als Piraten oder Schurken bezeichnet werden, dass immer nur ihre sogenannten Todfeinde, die zwar oft schurkisch und dumm daherreden, die aber noch keine Phosphorbomben oder Streubomben geworfen haben, die nicht in den Emiraten Leute in Hotels töten, die nicht friedliche Menschen auf Hoher See mit Kopfschüssen töten, dass diese ja immer als Schurken, als Terroristen bezeichnet werden und nicht sie selbst. Dieser Armada von Propagandisten, die quasi den geistigen Raum in ihrem Sinne reinhalten und ständig säubern muss, nämlich dass der tätige Schurke immer als kleines Hätschelkind und Opfer oder potentielles Opfer bezeichnet wird, dass alle seine Untaten abgenickt werden und keine Folgen haben, auch nicht ein mörderischer Krieg wie vor einem Jahr gegen Gaza, schon gar nicht eine internationale Untersuchungskommission als Folge, diese Propagandisten werden sich glücklich schätzen, wenn sie sehen, wie Henning Mankell im Feuilleton der SZ lächerlich gemacht werden soll. Weil er Mitgefühl mit der doppelt schurkisch behandelten Bevölkerung in Gaza hat. Die Propagandabteilung unseres kleinen Schurkenstaates wird den Schreiberling, der sich dafür hergab, positiv auflisten. Der Schurkenstaat muss sich in ziemlicher geistiger Panik befinden, denn er befürchtet ausserdem von der Friedensflotte der Idealisten, sie würden in seiner direkten Nachbarschaft einen Hafen für den von ihm immer als Terrorstaat bezeichneten Iran errichten. Wandel durch Handel hiess es mal. Wenn die Idealisten denn so mächtig wären und einen solchen Hafen errichten könnten, dann sollte der kleine Schurkenstaat vielleicht auch mehr Respekt ihnen gegenüber bezeugen. Pir-Aten. Pille-Palle-Aten. Pill-Paten. Zur Zeit haben die Idealisten mehr erreicht als alle Zeitungsschreiber zusammen.

05.06.2010 

Streichko N. Zert meint : Am Wochenende wolle sich das Bundeskabinett zum Streichkonzert treffen. Eine etwas längere Matinee mit gekürzten Zahlen sei zu erwarten. Eintritt für Kabinettsmitglieder frei. Im Hinblick darauf schrieb Claus Hulverscheidt in der SZ über den gerechten Rasenmäher. Konzert und Rasenmäher. Auch Rasenmäher machen eine Art Musik. Sonntagsmorgenrasenmäherkonzert. Leider stören sich daran immer die Betroffenen. Hulverscheidt schreibt, dass im Mittelpunkt jeglicher Sparbüberlegungen der Abbau von Finanzhilfen und Steuerpriviligien stehen müsse, da es sich ja um Zuwendungen an Einzelgruppen handle, die von der Gesamtheit der Steuerzahler erbracht werden müssten. Daher sei es sinning, diese Zuwendungen näher zu betrachten, ob die auch ihr Ziel erreichen. Er erwähnt dann das Paradox, dass zum Beispiel jene Länder, die am meisten in die Bildung investierten, bei Pisa am schlechtesten abschnitten. In diesem Zusammenhang wäre es naheliegend, die Zuwendungen an die Filmindustrie unter die Lupe zu nehmen. In der ganzen Bundesrepublik sind es um die 300 Millionen Euro; nicht alles davon fällt unter die Verteilkompetenz der Bundesregierung. Aber das Resultat von vielen Milliarden Filmförderung in den letzten Jahren ist unter dem Strich gesehen eher bescheiden. Deutschland ist kein blühendes Filmland. Ist eher eine Tomatenplantage im Treibhaus. In Cannes wieder nicht im Wettbewerb gewesen und auch sonst nicht gerade für Furore gesorgt ausser einem auch in der SZ beschriebenen etwas merkwürdigen Auftritt des Kulturstaatsministers. Auch der Deutsche Filmpreis, der offenbar nichts auszuwählen hatte, ist so ein Symbol für die maue Luft im Filmland. Bei genauerer Betrachtung offenbart sich vor allem eines: die Hunderten von Millionen Filmförderung ernähren nebst beachtlicher Bürokratie vor allem ein Gespinst von Abhängigkeiten, Gunst und Wettbewerbsfeindlichkeit und in beachtlicher Anzahl von Fällen wird das Geld noch dazu in Fernsehförderung verkehrt, siehe die abgewürgte Diskussion um die Amphibienprodukte. Man darf sicher erst mal unangefochten behaupten, die Filmförderung bringe zwar schon viele Filme hervor, die jedoch in der Tenzend äusserst mutlos sind und würge die Vielfalt und Kreativität zugunsten einer Art Einheits-Förder-Brei ab, versickere in den Kassen von Einzelgruppen ohne der Gesamtheit der Steuerzahler befriedigende und sie beschäftigende Produkte zurückzugeben. Fazit der Filmförderung: die Filmwelt hat sich mehr oder weniger behaglich und ideenlos in ihrem Fördertreibhaus eingerichtet auf Kosten von Kreativität und internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Mit dem superschlauen Modell des Kulturstaatsministers, das jeder internationalen Produktion, wenn sie nur hier im Lande produziere, unbesehen10 Prozent des Budgets in den Rachen schiebt, stärke sie sogar die ausländische Filmproduktion, bei der deutsche Kreative dann im Normalfall als Stichwortgeber fungieren dürfen, auch dies also auf Kosten der landeseigenen Kreativität. Die Filmförderung hat ihr Ziel, einem blühenden Filmland auf die Beine zu helfen nicht erreicht. Respektive das Filmland hat die Subvention benutzt, um sich abhängig zu machen statt sich auf eigene Beine zu stellen. Zur grosszügigen Streichung empfohlen.

04.06.2010 

Klagelied eines Piraten meint : Die Welt ist schlecht. Die Welt ist ungerecht. Gerade heute. Gerade zu uns kleinen Piraten. Bis jetzt konnten wir immer tun und lassen was wir wollten. Je provokativer, je ungerechter, je menschenrechtsverletzender wir agierten, desto mehr war uns das Wohlwollen unserer Schutzmacht sicher. Denn denen kam ein schurkiger Hund in der instabilen Region gerade recht, der immer wieder Bomben auf die Nachbarn niedergehen liess, Phosophorbomben, Streubomben, je fieser desto besser, damit die bösen Nachbarn wissen, hier heisst es kuschen. So funktionierte Terror schon immer. Und je mehr wir die anderen des Terrors bezichtigten, desto mehr konnten wir tun und lassen was wir wollten. Konnten 1,4 Millionen Menschen wie die Tiere in einem Käfig halten. Und auch hier haben wir eine böse Gruppierung gefunden, die wir dafür verantwortlich machen konnten. Denn nur wer ungerecht ist, bekommt Respekt auf dieser Welt. Pfeif auf den Frieden. Und jetzt, siehe da, die Welt ist schlecht, die Welt ist ungerecht, da überfallen wir eine kleine Flotille idealistischer harmloser Friedensaktivisten (bitte nennt die nur Gaza-Aktivisten oder Palästina-Aktivisten um sie in einen Ruch zu bringen) und die Schweine, dieser Lynchmob traut sich, unseren hochbewaffneten Soldaten Widerstand zu leisten mit Stangen und Messern. Mit Stangen und Messern gegen Enterhaken und Maschinengewehre. Was fällt denen ein. Da blieb uns nichts anderes übrig, als neun Stück davon in den Kopf zu schiessen. Und unsere Piraten, die treffen, das können Sie mir glauben, auch aus grosser Nähe treffen die einen Menschenkopf. Die sind geschult im Töten. Und denken Sie, ein Aufschrei des Entsetzens geht durch die Welt über diesen Widerstand gegen unsere Piratensoldaten? Nein! Jetzt kommen wir plötzlich in Verruf! So haben wir dann schleunigst und ganz gegen unser Prinzip die Gefangenen wieder freigelassen und es mit ihnen nicht wie mit vielen Palästinensern gehalten, die wir ohne Verfahren jahrelang eingesperrt halten. Uns wollen sie jetzt eine internationale Untersuchungskommission aufs Auge drücken. Wie bescheuert. Uns versteht eh keiner. Wir, die wir uns seit Jahrzehnten ungestraft über internationales Recht hinweggesetzt haben. Was fällt denen ein. Aber zum Glück ist da noch unsere Schutzmacht, die das, obwohl auch die inzwischen säuerlich scheint, für uns abwehrt. Wo kämen wir hin, wenn wir uns internationalen Untersuchungen beugten, wenn wir uns an Menschen- und Völkerrecht hielten. Die Sicherheit unseres kleinen Schurkenstaates wäre gefährdet - und damit die Stabilität der ganzen Region.

03.06.2010 

freigel assen meint : alle deutschen freigelassen – druck auf israels regierung steigt – marine hatte die sechs schiffe im mittelmeer angegriffen – aktivisten teils direkt in den kopf geschossen – neun aktivisten getötet – seeräuberei und kidnapping (mankell) - kritisierte das verhalten der israelischen behörden scharf – bestürzende ereignisse – angriff scharf verurteilt - kein staat hat das recht, ein schiff in internationalen gewässern illegal zu stoppen und anzugreifen – blutiger militäreinsatz gegen hilfsflotte - aktivisten als lynchmörder beschimpft – aktivisten sollen abgeschoben werden – überführung der toten – forderungen nach einer lockerung der blockade des gazastreifens – blockade politisch kontraproduktiv und unannehmbar – grosse besorgnis über die humanitäre lage im gazastreifen – scharfe kritik am israelischen militäreinsatz – auch in israel herrscht entsetzen – flotten-fiasko – pr-desaster – offizielle öffentlichkeitsarbeit auf hochtouren – kriegsverbrechen – keine waffen an bord – mehr fragen als antworten – die erstürmung von frachtschiffen trainiert – kritik an den geheimdiensten, die nicht im bilde waren – mit scheuklappen in die sackgasse – riesiges fiasko – armee blamiert – hamas gestärkt – idioten im kabinett – in einer noch nie dagewesenen grössenordnung blamiert – israels armee ist diskreditiert – konsequenz für diese rücksichtlosigkeit ist desaströs - würgegriff um gaza – 1,4 millionen hilflose geiseln – schwere vorwürfe gegen israel – an bord: medikamente, schulsachen, zement für gaza – israel bleibt stur – wies alle kritik aus dem ausland als „scheinheilig“ zurück – unterdessen reisst die kritik am einsatz nicht ab – immer mehr augenzeugenberichte zu dem blutigen einsatz – kritik nannte er heuchlerisch – warf den aktivisten terrorismus vor –

02.06.2010 

H. A. S. S. hatred meint : Israel zieht mit seiner Piratenaktion geballten internationalen Hass auf sich. Im Internet äussert er sich blank. Schon vor dem Bandwurmsatz des abgetretenen Bundespräsidenten herrschte Konsens im Lande, dass die Bundeswehr gegen Piraten einzusetzen sei. Partroullieren nicht Boote der Marine vor Libanon, ganz nahe dort, wo Israel diesen barbarischen Akt verübt hat? Schliesslich ging es um den Schutz von deutschen Bundesbürgern, ja auch von Parlamentsabgeordneten. Warum tut Israel das? Warum hält es seit Jahren die Bevölkerung des Gazastreifens in Geiselhaft unter elendiglichen Bedingungen? Was vespricht sich Israel davon? Wer hat vor einem Jahr Phosphorbomben auf den Gazastreifen geworfen? Wer hat vor einem Jahr 1400 Palästinenser getötet? Wer besitzt im Nahen Osten bisher als einzige Macht funktionstüchtige Atombomben? Wer überfällt in staatsterroristischer Manier Hilfslieferungen für Bedürftige? Wer zeigt immer mit dem Finger auf Iran als einem Terrorstaat? All das hat doch nicht der Iran getan. Allmählich muss gefragt werden, wer im Nahen Osten wirklich Terror ausübt. Im Internet gibt es bereits erste Aufrufe zum Boykott israelischer Waren, zum Verzicht auf Reisen nach Israel. So reagiert die Welt gerne auf Terror, mit Boykott. Warum tut Israel das alles? Warum isoliert es sich immer mehr auch vor seinen treuesten Freunden? Was verspricht es sich davon? Wie glaubt es, mit solch terroristischen Mitteln je zu einem Frieden mit seinen Nachbarn zu kommen? Hat es überhaupt eine Vision von einem friedlichen Nahen Osten mit sich als einem prosperierenden Mitglied unter vielen anderen? Es scheint doch eher so, als sei das Land mit seiner stets behaupteten Sonderposition und Sondergeschichte zusehends überfordert und immer weniger bereit zu einem Frieden im Interesse aller. Wieviel Geschirr will Israel noch zerschlagen? Auf Kritik reagiert es jedenfalls zusehends empfindlicher und hysterischer. Wie unser Ex-Bundespräsident. Aber leider tritt Israel nicht beleidigt zurück….

01.06.2010 

H. O. R. S. T. meint : HORST ????? LENA ????? HENNING ????? JENS ????? NORBERT ????? ANGELA ????? WOLFGANG ????? GUIDO ????? ASCHDOD ????? SCHWERE VERBRECHEN ????? ELITESOLDATEN ????? TIEF BESORGT ????? MORGENGRAUEN ????? GAZA-HILFSFLOTTE ????? FREIE HANDELSWEGE ????? BEWEGUNG FREIES GAZA ????? 700 AKTIVISTEN ????? ABGERIEGELTER GAZASTREIFEN ????? HUWAIDA ????? MAVI MARMARA ????? EHUD ????? DANNY ????? MAIREAD ????? ROLLSTÜHLE ????? FERTIGHÄUSER ????? AVI ????? WASSERAUFBEREITUNGSANLAGEN ????? YIGAL ????? BENJAMIN ????? GESINE ???? RAED ????? IN DER SENDLINGERSTRASSE WERDEN KEINE BUNDESPRÄSIDENTEN SONDERN TRÖGE MIT GEKÖPFTEN TULPEN AUSGETAUSCHT ????? HIMMELSWINDE ????? AHMET ????? MARK ????? THOMAS ????? GEFÄNGNIS BEERSCHEVA IN DER NEGEV WÜSTE ????? INGE ????? ANNETTE ????? NORMAN ????? ANTI-ISRAELISCHE DEMONSTRATIONEN ????? RECEP ????? STAATSTERRORISMUS ????? SOLIDARITÄTSFLOTTE ????? FOLGENSCHWERER VORFALL ????? MARMARA ????? 10000 TONNEN HILFSGÜTER ????? PROPALÄSTINENSISCHE AKTIVISTEN ????? BEDAUERN AUFS ALLERHÄRTESTE ????? SICHTLICH BESTÜRZTE KANZLERIN ????? HERMAN ????? SCHLOSS BELLEVUE ????? WIE VOM DONNER GERÜHRT ????? SÜDTIROL ????? PHILIPP ????? SEBASTIAN ????? BANDWURMSATZ ????? AUFMERKSAME HÖRER ????? RUPRECHT ????? LAWINE DER KRITIK ????? EINSTIEG IN DIE SPARPOLITIK ????? EINE EINZIGE PROVOKATION ????? KOMPLETTBLOCKADE DES GAZASTREIFENS ????? KEIN INTERESSE AN FRIEDENSVERHANDLUNGEN ????? JITZAK ????? KEIN KONTAKT ZU DEN FESTGENOMMENEN ????? TAYYIP ????? STAATSTERRORISMUS ????? RIJAD ?????´GERARD ????? STAATLICH BEGANGENER MORD ????? PIRATERIE ????? „SHIP-TO-GAZA“-AKTION ????? LESEREISE ????? DER FEIND IM SCHATTEN ????? RIESIGER IMAGE-SCHADEN ?????

31.05.2010 

Die Sekunde In Der meint : „Dass ich mich in einer Sekunde falsch verhalten habe, bestreite ich nicht.“ Der Satz war in der gestrigen Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung als wörtliches Zitat des Interviewpartners von Cornelia von Wrangel und Volker Zastrov zu lesen. Was ist schon eine Sekunde. Es dürfte eine Sache von Sekunden gewesen sein, die die Oelplattform „Deepwater Horizon“ zur Explosion brachte. Die Folgen sind verheerend. Bei einem anderen Fall dürfte es sich um einen Fehler von wenigen Minuten gehandelt haben, einige Minuten mit Alkohol am Steuer, und die evangelische Bischöfin hat unumwunden ihren Rücktritt genommen. Im eingangs zitierten Interview ist die Rede allerdings nicht von einem Fehler im Sinne, die richtige Antwort nicht gewusst oder technisch etwas falsch gemacht zu haben oder wider besseres Wissen sich ans Steuer gesetzt zu haben, nein, man höre und staune, es handelt sich bei diesem „Fehler in einer Sekunde“ um eine bewusste Lüge eines damals amtierenden Ministerpräsidenten, der auch nicht eine Sekunde an Rücktritt gedacht hat, weil ein bisschen Lüge, das geht in unserer Demokratie immer, das mag er am väterlichen Mittagstisch mit offenen Augen und Ohren aufgesaugt haben, und der seither um die zehn Jahre lang noch Ministerpräsident geblieben ist, in Verkennung des Diktums „wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht“. Es ist ein eigenartig Ding mit der Lüge, die eben nicht „etwas nicht recht wissen“ ist oder ein Handhabungs- oder Entscheidungsfehler (solche macht der Mensch immer wieder), wie uns der Lügner im Interview glauben machen möchte und die Schuld daran, wie mickrig und lächerlich!, jetzt seiner Partei in die Schuhe schiebt (“Parteimitglieder hatten mir Nitroglycerin übergeben, ohne Gebrauchsanweisung“), es handelte sich um eine bewusste Lüge, um Irreführung der Mitbürger. Und wenn ihm, wie er heute vorgibt, politische Macht so wenig bedeutet, wozu dann die Lüge. Die ist doch ein Indiz für die Machtversessenheit, ein Indiz dafür, dass jemand auch vor miesen Mitteln nicht zurückscheut, nur um an der Macht zu bleiben. Denn wenn dem nicht so wäre, so hätte er doch ruhig die Wahrheit sagen können, die er ja kannte. Und wenn er die Lage „hinten und vorne nicht übersehen konnte“, wie er weiter angibt im Interview, dann war er wohl am falschen Ort, dann war er überfordert mit seiner Position. Ein Ministerpräsident sollte die Übersicht behalten. Der Satz indiziert viel eher, dass er viel zu verwickelt war in die Dinge, viel mehr, als je an den Tag gekommen ist. Denn eine, die heute Bundeskanzlerin ist, die hat sich durch den Spendensumpf nicht verwirren lassen wie der unschuldige Junior aus Hessen. Interessant an dem Interview ist, wie einer heute versucht, seine Lüge schön zu reden und zu verharmlosen, statt sich einzugestehen, dass er charakterlich, bei allem ihm attestierten Talent, für den Job schlicht ungeeignet war. Denn Glaubwürdigkeit ist eine der wichtigsten Münzen in einer demokratischen Politik.

30.05.2010 

Was Wenn meint : Was, wenn immer mehr rauskommmt, dass Regierung und Parlament mit diesen unseligen Entscheidungen und Verlängerungen für das Afghanistan-Mandat sich zusehends am eigenen Volk versündigen. Was, wenn rauskommt, dass Deutschland für nichts und wieder nichts Menschen in Afghanistan getötet hat. Was, wenn rauskommt, dass diese sogenannten Gefallenen nicht Opfer eines Krieges, sondern lediglich Opfer wirtschaftlicher, partikulärer Interessenverflechtungen geworden sind. Was, wenn rauskommt, dass der Entscheid, sich in kriegerischen Handlungen in einem Land zu engagieren, das Deutschland nie angegriffen hat, politisch ein reaktionärer Rückschritt ungeahnten Ausmasses war, der offenbar ganze Kapitel der jüngeren deutschen Geschichte vergessen machen möchte. Was wenn offenbar wird, dass Regierung und Parlament sich lediglich aus opportunistischen Gründen haben in einen Krieg haben reinziehen lassen, der erstens kein Krieg ist und zweitens nie zu gewinnen sein wird. Was wenn klar wird, dass es lediglich Feigheit von grossen Teilen des Parlaments und der Regierung war, sich in diesen kopflosen Antiterrorkrieg der Bushregierung reinziehen zu lassen und vor allem, dass es die Fortführung dieser Feigheit mit denselben Mitteln ist, jetzt nicht den Mut zu haben, wo die Veranstaltung immer mehr ins Desaster läuft, zum Rückzug zu blasen. Was für eine Vermessenheit ist es, einem Volk mit ganz anderer Geschichte, mit ganz anderem Leiden, mit ganz anderer Tradition, unseren Lebensstil und unsere inzwischen offenbar pervertierte Vorstellung von Demokratie (nämlich Regierung und Parlament tun und machen einen Krieg ohne Rücksicht auf das Volk, was diesen weder will noch versteht) aufs Auge zu drücken. Jedenfalls sieht es zur Zeit nicht aus, als ginge dieses Kapitel der deutschen Geschichte als ein rühmliches in die Bücher ein, als gingen diese Parlamente und Regierungen, die diesen Einsatz wider jeden gesunden Menschenverstand als alternativlos-blah durchpaukten, als fortschrittlich und visionär in die Historie ein. Eher wird es ein Kapitel, das man so schnell wie möglich vergessen möchte. Obwohl genau hier ein präzise Analyse für die Handlungsmotivationen der Volksvertreter noch aussteht. Der Bundespräsident hat neulich Andeutungen gemacht. Die haben prompt die Herbeischreiber und Herbei-Abstimmer dieses Kriegseinsatzes gehörig aus ihren sich selbst zurechtgebastelten Wahrheiten aufgeschreckt.

29.05.2010 

Dammb Ruch meint : Der Bundespräsident hat geplaudert. Hat aus dem Nähkästchen geplaudert. Im Zustand von Müdigkeit, vielleicht Erschöpfung. Nach Eröffnung des Expopavillons in China, für welchen Menschen brutal umgesiedelt worden sind, machte er einen Zwischenstopp in Afghanistan, gab dann auf dem Rückflug ein Radiointerview, in welchem er die Katze aus dem Sack liess, in welchem er die bislang recht hermetische Argumentationslinie der verursachenden Täter des Afghanistaneinsatzes, welcher das Volk aus sicherem Instinkt noch nie gefolgt ist, durchbrach. So ein Riss, ein Loch in einer Verteidigungslinie kann zu einem Dammbruch einer eh schon morschen und schwachen Argumentation führen. Hat bereits ans Tageslicht gebracht, dass dieser ganze Afghanistaneinsatz ein mörderisches Geschäft nur fürs Geschäft ist. Jetzt ist die Erkenntnis hochoffiziell an die Öffentlichkeit gedrungen. Das kann nicht mehr rückgängig gemacht werden. Beim Afghanistaneinsatz handelt es sich um einen reinen Kolonialkrieg. Was wir immer schon geahnt hatten. Das führt zur Erkenntnis der Verbrecherhaftigkeit dieses Einsatzes und ihrer Initianten, ihrer Befürworter und Absegner. Verbreitert der Erkenntnis den Weg, dass diese Soldaten, die bisher geopfert worden sind und heuchlerisch als „Gefallene“ grauslich totenschön verbrämt werden, vollkommen umsonst und für nichts und wieder nichts gestorben sind, schon gar nicht für die Freiheit Afghanistans, noch weniger für die Freiheit oder Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Wenn überhaupt, dass sie lediglich für die Interessen der Rüstungsindustrien sich haben töten lassen müssen (denn den Job haben sie nur aus finanziellen Gründen angenommen – es ist ja nicht die deutsche Upper Class, die sich in Afghanistan von Minen in die Luft sprengen lässt); dass also von deren Toden lediglich die Inhaber von Aktien dieser Industrien profitiert haben. Das dürften Leute sein, die sich heute schöne Lofts in luxussanierten Altstadtbauten leisten und das alles auf Kosten der Benachteiligten in unserer Gesellschaft, die sich weder Familie oder sonst noch ein humanes Leben leisten können. Im Rausch und in der Müdigkeit sagt der Mensch gerne die Wahrheit. So ist es wohl dem Bundespräsidenten ergangen. Drum ist jetzt bei allen Mittätern der Argumentation höchste Alarmstufe ausgebrochen. Die SZ versucht mit einer hektischen Seite 2 den Damm zu dichten. Der Kraftakt dürfte den umgekehrten Erfolg haben. Denn der Versuch, die Worte des Bundespräsidenten mit der Erklärung von Müdigkeit ungeschehen zu machen, bewirkt gerade das Gegenteil. Denn die rein konstruierte Argumentation für den Einsatz ist nur mit hoher Disziplin aufrechtzuerhalten, eben wegen ihrer Konstrukthaftigkeit (Kon-Struck-Haftigkeit) und da sie dem gesunden Menschenverstand nicht einsichtig ist; wenn dann die Wachsamkeit nachlässt, und nachdem der Bundespräsident selbst das Kopfschütteln der Soldaten in Camp Marmal erlebt hatte, so hat die Wahrheit leichten Weg an die Öffentlichkeit gefunden. Sie kann jetzt nicht mehr vertuscht werden, mit keiner Druckerschwärze nicht.

28.05.2010 

Kons Ens meint : Gruppenzwang. Konsenszwang. Manchmal sind diese Dinge, vermutlich wenn es darum geht, brutale Wahrheiten zu vertuschen, so stark wie Lügenbanden. Und wenn dann einer diesen Konsens durchbricht und eine solche Wahrheit ausspricht, dann ist im Konsens-Gärtchen der Teufel los. Dann wird auf den losgegangen, der sich erlaubt hat, seinem Denken unkonzessionierten Lauf zu lassen. Von der Leber und der Einsicht weg. Dann bricht im Schrebergarten Zähneklappern und Wehklagen aus. Dann wird der Bundespräsident zum Schwadroneur, wie die aufgescheuchte SZ kommentieren zu müssen vermeint. Wenn der Bundespräsident, eine, wie die FAZ heute Berthold Köhler kommentieren lässt, eine „im Prinzip nicht falsche Äusserung“ von sich gibt, nämlich dass es sich beim Afghanistan-Einsatz um einen reinen Wirtschaftkrieg, sprich ruhig, um einen Kolonialismus-Einsatz wie in vergangenen Zeiten handelt. Das konnte schon lange jeder, dem sein Verstand noch nicht völlig von Partikulärinteressen oder Konsensgedudel verdunkelt war, längst schon ablesen. Denn ständig verhaspeln sich die Verteidiger des Einsatzes; nicht eine Argumentenduell haben sie bis jetzt gewonnen. Mit dem Verstand hat sich dieser Einsatz noch nie begründen lassen. Drum waren auch die Reaktionen auf den Satz von Frau Kässmann entsprechend panisch-reflexhaft; sie scheint jedoch inzwischen in den Konsens eingebunden. Solch ein „Konsens“, der zur Deckung einer Untat möglicherweise psychologisch erklärbar ist, findet sich genau so in Familien oder wie in letzter Zeit oft aufgedeckt, an Internaten, wo Missbrauch stattfindet. Nicht anders verhät es sich in der Republik mit dem Afghanistan-Konsens. Es dürfte sich bei diesem Konsens-Mechanismus um haargenau denselben psychologischen Mechanismus handeln, der jeder Diktatur, jeder Gewaltherrschaft ihr Unwesen „legitimiert“. Nicht anders scheint es sich in der DDR entwickelt zu haben, deren anfänglicher Konsens zum Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft zuerst idealistsch war, irgendwann aber überhaupt keine Kritik mehr ertragen hat. Nicht anders dürfte es sich bei der Entwicklung der Naziherrschaft zugetragen haben. Konsens eben auch im Hass auf manche Gruppen. Heute soll der Hass dem Terror gelten. Wer von diesem Konsens abweicht, wird gerüffelt, gerügt. Wer den Taliban Zugang zum Roten Kreuz gewähren will, der stört den Konsensmechanismus des Antiterrorkrieges gewaltig. Es ist immer dasselbe. Denn wer gegen den Konsens spricht, wird in nicht-offenen Gesellschaften mit Schlägen unter die Gürtellinie belohnt, weil Konsensgesellschaften den Keim der Intoleranz in sich tragen, weil der Konsens sich der Diskussion verweigert, weil der Konsens beispielsweise bezüglich Afghanistan in jeder rationalen Diskussion den Kürzeren zieht. Drum muss dann ein Bundespräsident zum Buhmann gemacht werden.

27.05.2010 

Buchst Aben meint : Buchstaben. Sind alles nur Buchstaben. Euro. Krise. Öl. Schmutz. Film. Das Brot des Denkens sind die Buchst Aben. Schönwetterbuchstaben. Schlechtwetterbuchstaben. Börsenbuchstaben. Spekulationsbuchstaben. Mit wenigen Buchstaben Milliarden um den Erdball versch ieben. Klick. Klack. Hier bleibt was hängen. Dort fällt was durch den Rost. Einer wird reich. Der andere bleich. Der Konzernchef tanzt wegen der Bilanz. Aha. Hoho. Jojo. Buchst Abensa Lat. Buchstabegewinner. Buchstabenverlierer. Milliarden von Ölteichen im Buchstabenmeer. Lecker. Lecker. Geleckt. Das Loch hat geleckt. Das Bohr. Leger. Lebrigklebrig. Gredig. Ledig. Das Schicksal hat die Küste erölt. Die Menschheit geht zum Kruge bis er bricht. Das Erdinnere ventilieren. In ständigem Kontakt mit dem Erdinnern stehen. Das Erdinnere erinnern. Erynniern. Wo kommen die her? Sind auch sie ausgetreten. Austritt von Erinnerungen von Erynnierinnen aus dem Erdinneren. Das Erinnern hinauspumpen. Mit dem Inneren das Äussere beklecksen. Kleckse auf der Reinheit von Erdens Aussenhaut. Die Menschheit und die Reinheit. Reinheit aus Wiedergeburt. Zwidergeburt. Odr die Vergangenheit verbrennen. Sich glauben machen, mit ihr vorwärts zu kommen. Von hier nach dort, von dort nach hier. Das kann Wochen dauern. Monate. Jahre. Ganz schön viel für eben mal ein Experiment. Experimentexperten. Expired. Speedfire. Association regenerative. Hier fehlt der Albatros. Ein Albatros, ein Albatros, ein Oelfass für einen Albatros. Albatrostraum. Strass. Strassenfeger. Strassdivari. Strassdivaridiva. Strassdivariddivastampede. Stamps. Stamps zu kleben mit Oil. Stamps of history. Make history by doing. Maybe history will also happen by not doing. Häufiger Versuch to undo history. Buchstabenbemühungen. Buchstabenmixtur. Renverser les Buchstaben. Mais pas renverser l’histoire. L’huile et l’histoire. A heulen. Zum Heulen. Zumh Eulen. Purtroppo. Pur Uhu. Klebklagen. Klagekleber. Klappleger. Kalapp. Kalopp. Kalashnikovpop. Popcrop. Poppocorporie. Poppocorporation. Ghorboreischn. Kreischöl. Kreischhahn. Gramkreischkram.

26.05.2010 

Augek Ocht meint : Jetzt hat sichs ausgekocht in Hessen. Aus ists mitm Lügenkoch. Der, den einige sich selbst für Drahtzieher haltende Hintergrundfiguren immer als grosses, ja eines der grössten politischen Talente der Bundesrepublik apostrophiert haben. Die ihn zum Bundeskanzler drahtziehen wollten. Aber leider hatte das Talent gelogen. In aller Öffentlichkeit und in Amtswürden. Es gab einmal eine Zeit, da konnte man das problemlos machen. Das galt der Classe Politique als lässliche Sünde, geradezu als schick. Denn das Volk ist dumm und vergisst schnell. So dachte auch ein ehemaliger Bundeskanzler, der bei Megbarspenden sich partout nicht erinnern konnte, wer sie ihm gegeben habe. Aber jene Classe Politique war sich ihrer Sache so sicher, weil sie mit der mangelnden Kondition des Gedächtnisses des Volkes gute Erfahrungen gemacht hatte. Dann aber kam das Internet. Ein Netz mit mehr Gedächtnis als Lücken. Und jedes Mal wenn der Hessenkoch zum grossen Sprung ansetzen wollte, platzierte sich die Erinnerung daran, dass er gelogen habe, wieder davor. Das versuchte er dann mit vergifteten Kampagnen zu kompensieren. Auch das brachte nach anfänglichen Erfolgen bald nichts mehr ein. // Vielleicht ist das alles ja nur Spekulation. // Es werden neue politische Talente heranreifen. Solche die mit dem Gedächtnis des Internets aufgewachsen sind, die vielleicht genauer wissen, dass sie da oben nicht mehr so ohne weiteres tun und lassen können, was sie und einige mächtige Spezialinteressen wollen. Es wird auch neue konservative Stimmen geben. Keiner ist unersetzlich. Ein grosses Talent wird dieses auch an anderer Stelle sinnvoll einzusetzen wissen, wird der Welt ja nicht verloren gehen, wird egal wo es tätig ist, immer das Gesamte im Auge behalten, wenn es denn politisch wirklich so talentiert ist. Kein Anlass für Tränen also.

25.05.2010 

Mö Glich meint : Möglich. Friede ist möglich in Afghanistan. Aber. Aber. Die Bedingungen dazu zu erfüllen, dürfte der Westen kaum bereit sein. Weil zu teuer und mehr. Weil gigantisch teuer. Weil die Amerikaner endlich das Kriegsbeil begraben müssten. Weil sie als allererstes mit der Skalpjagd, mit der Menschenjagd aufhören müssten. Und die Deutschen auch. Schon dazu dürften die Amerikaner kaum bereit sein. Sie mögen das Töten. Sie lieben das Töten. Sie sind stolz auf Menschenabschüsse, auf gewonnene Zweikämpfe. Inzwischen gibt es auch deutsche Helden, die damit prahlen. Töten ist nicht gleich Frieden. Und das ist noch die kleinere der Voraussetzungen für einen Frieden. Für eine „Übergabe in Verantwortung“, wie ein weltfremder Bundespräsident, was will der bei einem zweistündigen Hochsicherheitsaufenthalt von dem Land auch mitkriegen, dahergeplaudert hatte, wäre viel mehr nötig. Der Westen düfte aber kaum dazu bereit sein. Das wäre eine ausserordentlich personalintensive Aufwendung. Ein riesiges Geduldsspiel. Der Westen dürfte kaum dazu bereit sein. Das hiesse, sich an den kleinen Versuchen von lokalen Reintegrationsprogrammen für die Taliban orientieren. Wie mühselig das vonstatten geht, war neulich in der New York Times zu lesen. Aufs Land hochgerechnet bräuchte es dazu wohl Hunderttausende von Mitarbeitern und Hunderte von Milliarden Euros und Dollars. Woher wollen die krisengeschüttelten westlichen Wirtschaften das nehmen. Das wird ihnen Afghanistan nie wert sein. Pro Taliban zehn Arbeitslose Westler zur Reintegration ausbilden? Das ist ungefähr so, als wollte man einen Strom mit Teelöffeln in ein anderes Bett umleiten. Wenn aber der einzige Weg, der zum westlichen Traumziel einer „Übergabe in Verantwortung“ führen könnte, wobei auch der Weg alles andere als gewiss und zukunftsstabil angesehen werden kann, nicht gangbar ist, was dann? Soll man einen vollkommen aussichts- und sinnlosen Einsatz dann einfach so weiter führen? Weil man unbeweglich ist. Weil zuviele Partikulärinteressen darin ihren eigenen Vorteil sehen, der nicht zum Vorteile Afghanistans gereicht, denn da sind statt Fortschritte trotz massiven Personal-, Lebens- und Geldeinsatzes nur Rückschritte zu verzeichnen. Die Soldaten verdienen ein beachtliches Zusatzgeld. Davon könnten HartzIVer nur träumen. Die Soldaten haben also ein massives finanzielles Interesse, den Einsatz, egal wie erfolglos er ist, fortzuführen. Die Rüstungsindustrie hat ein starkes Interesse am Einsatz, zum einen als Praxistext unter sogenannten Realbedingungen und zum anderen wegen dem grossen Materialverschleiss, der Ersatzlieferungen nötig macht. Und die Politiker. Das ist ja bekannt, dass die diesen Einsatz vor allem aus Feigheit und Opportunismus unterstützen, die Spitzenpolitiker wollen sich nicht mit dem menschenjagenden amerikanischen Natopartner anlegen und die Parlamentarier bangen um ihren Parlamentssitz, wenn sie die Fraktionsdisziplin verlassen und ihrem Gewissen folgen würden. Pattsituation. Friede ist so, wie er möglich wäre, nicht möglich. Abbruch ist offenbar auch nicht möglich. Was ist da noch möglich.

24.05.2010 

Krisenp Ause meint : Heute hat die Krise Pause. Heute kann sie müssig gehen. Heute kann sie nachdenken darüber, wie sie aus sich selbst hinaus kommen kann, wie sie sich selbst bewältigen kann, wie sie vielleicht über sich selbst hinaus wachsen kann. Krise mit Selbstbewältigungsmechanismus, das wärs. Heute kann die Krise in sich gehen. Heute kann sie versuchen, ganz ohne Druck, sich einen Überblick über ihr Ausmass zu verschaffen. Denn heute ist Feiertag, heut hat die Krise Pause. Die Krise könnte in der Pause darüber nachdenken, ob die Politik sich vielleicht ausnahmsweise mal erlauben sollte, intelligent zu sein, statt nur dem Lobbyismus nachzugeben und sich von den Spekulanten und Subventionsabzockern jagen zu lassen. Vielleicht sollte sich Deutschland überlegen, ob es weiter ein Aussterbeland sein möchte. Ob es weiter ein Kriegsführerland ohne Aussichten auf Erfolg in Afghanistan sein möchte. Der Bundespräsident hat zwar vor zwei Tagen kurz zwei Stunden in Camp Marmal Zwischenstopp gemacht und hat den Märchenonkel gegeben, er glaube an das Ziel „Übergabe in Verantwortung“. Tja, wenn die Welt so ordentlich organisiert wäre wie im abgesicherten Schloss Bellvue. Merkwürdig immerhin, dass der Bundespräsident den Soldaten, für die er in Deutschland wachsende Unterstützung feststellen wollte (wie will er das, wenn er in rasenden Panzerlimousinen-Konvois abgeschirmt durch die Städte braust?), zusicherte, dass er so schnell nicht wieder kommen werde, das ist kein optimistisches Zeichen. Eher das Klingelzeichen in der Krisenpause. Ende des Intermezzos im Krisenpausendenken. Heute könnte die Krise über Wichtigeres nachdenken als über bundespräsidialen Märchenonkels abgehobene Träumereien. Ob sich Europa sein Komfortmodell von sozialem Frieden und von sozialer Ausstattung von der brutal kämpfenden Kapitalismus-Konkurrenz Amerikas und den aufstrebenden Kapitalismen Chinas und Indiens kaputt machen, kaputt spekulieren lassen möchte. Vielleicht könnte die Krisenpause dazu genutzt werden, darüber nachzudenken, ob nicht eine radikale Steuerreform ein wichtiger Schritt zu Sanierung der Staatsfinanzen sein könnte, um gewisse soziale und bildungspolitische Minimalstandards zu wahren, um die Menschlichkeit zu wahren im Gegensatz zu Forderungen von Lügenkoch und Konsorten, der die Sanierung von unten her probieren will, erst mal denen, die kaum was haben, auch das noch weg nehmen. Die Krisenpause könnte genutzt werden, um gründlich über das Grundeinkommen nachzudenken. Um die immer vertrackteren Subventionsströme zu überprüfen. Und Wälle gegen neue Industriesubventionen zu bauen. Muss die Entwicklung von Elektroautos wirklich subventioniert werden? Die sind doch eh die Zukunft. Wie nah steht der Zusammenbruch der europäischen Komfort-Gesellschaft?

23.05.2010 

Hof F. Nungsabbau meint : Sonntagsarbeit Hoffnungsabbau. Antikirchlich. Aber nix da wars mit Tripolis. Mit dem Triple. Wobei auch das Double schon nicht schlecht ist. Nicht das Lichtdouble vom Film. Das Echtdouble vom Fussball. Hoffnungsabbau instantaneous. Ein paar Flüche in die Innenstadt schleudern. Mit dem Fuss gegen abgestellte Fahrräder treten. Einen Zeitungskasten ausräumen und den Inhalt auf die Strasse verstreuen. Einen Mülleimer ausleeren. Und dann noch ein paar Tulpen köpfen. Das wars auch schon mit dem Hoffnungsabbau. Noch ein paar Bier drüber. Und in den Schlaf des Vergessens sinken. Der Mensch ist flexibel. Wieder von vorne anfangen mit den Hoffnungen und den Kalkulationen. Der Schumi machts nicht anders. Ein Leben nach dem Startum ist schwer. Wieder den Anschluss finden an die alte Bahn. Nicht mehr so geölt. Jedes Menschenalter hat seine Konsistenz, seine Beschaffenheit. Sich mit vierzig noch wie mit zwanzig, mit sechzig noch wie mit dreissig fühlen. Hm? Angemessenheit des Fühlens und Hoffens? Auch die Hoffnungen verändern sich. Hoffnungsabbau geschieht schnell. Der Mensch ist flexibel. Er kann jederzeit von Null anfangen. Denn die Hoffnung stirbt zuletzt, das ist die Gegenmeinung. Das nächste Triple ins Auge fassen. Das kann verbissener werden. Eine Heidenarbeit. Sich am Sieg orientieren. Sich durch den Sieg definieren.Was aber, wenn diese Definition wegfällt, was dann? Der Weg ist das Ziel. Oder der Sieg? Was ist das Ziel, wenn der Sieg futsch ist. Keiner beschreibt sich gerne als Looser, ausser Selbstironikern und Masochisten. Noch ein bisschen analysieren und dann den Sonntagsausflug in die Gänge setzen. Schnell was drüber streuen. Nicht zu lange der Niederlage nachhängen. Wenn, wenn, wenn, dann. Dann wäre der Ball drin gewesen. Dann hätten wir mordsmässig gefeiert. Wären auch ko heute. Aber das Feeling, das wäre historisch. So einmalig kurz, wie Einmaligkeit schnell vorbei geht. Ein temporärer Bluthochdruck. Jetzt bleibt es ahistorisch. Denn das Double, das ist doch recht gewöhnlich. Aus der Gewohnheit ausbrechen. Kann auch heissen, das Siegen verlernen. Nicht mehr King sein. Verschämt die neu erstandenen Trikots der voraussichtlich historischen Siegers wieder im Schrank versenken. Getrübte Feierlaune heute. Machts was? Der Weg ist das Ziel. Der Sonntagsspaziergang ist das Ziel. Nüchtern kann auch geil sein. Der Kaffee nach dem Mittagstisch ist das Ziel. Statt der Droge Siegesgefühl Koffein einflössen. Auch die verlöre spätestens Montagmittag ihre Wirkung. Denn der Alltag, der Alltag, der liebäugelt nicht mit Siegern, der macht mit den Menschen ziemlich anderes, der versucht recht brutal und systematisch Hoffnungen niederzuknüppeln oder wenn nicht, dann doch wenigstens sie auszubeuten.

22.05.2010 

siebenhundertfünfzigmilliarden meint : Grüass God. Ich hob siebenhundertfünfzig Milliarden. Kennens mia dafür a weng was einpackn? Da tät I gern 100 Gramm von der Salami hier nehmn. Dann ein Stück von der Mettwurst da. Vielleicht noch drei Scheiben von dem Schinken, naa, dem Gekochtn. Und a Stückl von die Bierwurst. Und zwoa Wiener. 150 Gramm Ghacktes. Das kleine Steak da, nein, das da links, das kleinere. Dann so ein kleines Plastikeimerchen mit dem Waldorfsalat, aber schön voll bitte. A weng an Frischkäs mit an Bärlauch. Und no 50 Gramm von dieser Gelben da. 110 Gramm von dem Emmentaler-Analog-Käse. Das kloane Stück Rochefort, na, das andere, das da vorne. Nachether vielleicht zwoa Jogurth mit Himbeergschmack. Oan Liter von die subventionierte Bergbauern-H-Milch. Drei Semmeln, ohne Mohn bitte. Zwoa Laugnbrötchen. Drei Butterstückchen separatig verpackt. Dann das Vollkornbrot, aber bittschön in Scheiben gschnitten. Und an Vanillekrapfen, wenns so nett wärn. Und an schönen Schnittlauch hams, könnt I davon vielleicht a kloas Bündl ham. Und a die Radieschen, die san ja so billig. Was brauchet I nachether no? Das wärs ja scho fast. Halt, an Butta muas I unbedingt no mit hoam nehmn. Nicht den Irischen, dea is mia ztaia. Jo, den für 85 Cent. Tuads alleweil. Und kennds mia des ois in a Tüterl packn? Des is nett von Eana. Sie san sehr fraindli. Jetzt kennens des ois zammi zähln. I hob hoit laida nua siebenhundertfünfzig Milliarden. I hoff des glangt. I mechet Eana nix schuldig bleibn. Kriaget I do no was raus? Oan Euro fuffzig? Mehra ned? Zeiten san des. Gestern war des no so an Haufn Geld. Und hait is nix mehr wert. Aber Dankschön und Bhüa God.

21.05.2010 

maiennieseln.regentrübeln meint : Im trüben maien fischen. Ein kleiner finkenvogel hüpft vivace über das geäst einer akazie, nach light-nahrung pickend, einer akazie, bei der das spärliche grün des laubes noch nicht das winterbraun des geästes zu egalisieren vermag. Spärlich. Spärlich. Mailich. Mailich. In marja in afghanistan versuchte ein trupp amis talibanische heckenschützen einen taglang zu eliminieren. Ständig im beschuss. In die hände gefallen ist ihnen nach stunden des gefechtes lediglich ein russisches gewehr und ein verwundeter alter. Menschenjäger im poppeyland. Maitropfen. Regentropfen. Trübtropfen. Darum wird der bayerische fernsehpreis verliehen. Das ist schon ok. Der mensch will schliesslich wahrgenommen werden. Der durchschnittsfernsehzuschauer ist inzwischen über 60 jahre alt. Du sollst das alter ehren. Das tun die bayern. Und den fussball dazu. Das wird vielleicht das highlight dieses mais. Maiskolben. Mais machen. Mais heisst auf französisch aber. Der mai als akkustischer einwand. Grossschreibung, kleinschreibung, maischreibung. Main ist dein herz. Frankfurt im mai. Oder? Ein mai so trüb wie der deutsche film. Aus der heutigen sz über cannes: „bei anderen gelegenheiten ahnt man bald, dass die dinge irgendwie in die falsche richtung laufen – etwa beim sogenannten „deutschen empfang“ mit kulturstaatsminister bernd neumann. Bevor man ein ticket für die ministerrede zur lage des deutschen kinos bekommt, muss man dreimal beim stand der promotionsagentur „german films“ vorsprechen, die christian dorsch, die amtierende schlaftablette der deutschen filmwirtschaft, zu seiner kleinen bürokratischen festung ausgebaut hat.“ (die rede des ministers war dann wohl, trotz hoher reisespesen nicht weiter der erwähnung wert gewesen – für das geld hätte bestimmt ein talent wieder einen kurzfilm machen können). Trüb. Trüb. Trüb. Trüb wie der mai. Trüb wie der deutsche film. Kreativität und geist spriessen im deutschen film noch spärlicher als das laub der eingangs erwähnten akazie. Der deutsche film scheint in erster linie einen bürokratischen wasserkopf zu ernähren, und einen kulturstaatsminister und eine schlaftablette dazu, welche dem film den saft absaugen wie schmarotzer ihren wirtspflanzen. Maitrüb. Filmfördertrüb. Filmtrüb. Nieselfilm. Rieselfilm. Fummelfilm (das waren noch zeiten). Die gegend ist lasch. Der mai ist lasch. Der film ist lasch (denn der deutsche film hasst den wettbewerb, auch den um die rollen, wie die pest). Drum ist er in cannes dann nicht im wettbewerb. Weil wettbewerbsscheu und wettbewerbsscheu gesellen sich gern, besonders im mai. Maigesellen. Scheugesellen. Sonderbare filmgesellen. Tröpfelgesellen. Nieselgesellen. Trübgesellen dominieren den mai. Von der maicôte gibt’s sonst über den deutschen film kaum was zu berichten. Viel geld vertan fürs funktionärstum. Dumm. Maidumm. Maitrübdumm. Schöne tage fürs funktionärsdumm. Dieser mai scheint in die falsche richtung zu laufen. Nieselmai. Regenmai. Trübmai.

20.05.2010 

Tausend Tote meint : Inzwischen haben die Amis in Afghanistan tausend tote Soldaten zu beklagen. Wieviele Afghanen die Amis im Gegenzug getötet haben, wieviel Waisen und Witwen und Krüppel sie im Gegenzug produziert haben, darüber gibt es keine Zahlen. Es muss sich um Zehn- und Hunderttausende handeln. Aber man hält verbissen am Einsatz fest. Weil Herr Bush damals 9/11 sichtlich überfordert war mit einer angemessenen Reaktion und alle Welt ihm blind glaubte, dass Afghanistan die westliche Welt angegriffen haben, dieser inzwischen zu einem der ärmsten und korruptesten Länder der Welt gebombte Kaum-Staat. Weil die westliche Welt von 9/11 so pikiert war, weil sie sich für so unangreifbar hielt, darum gönnen sich allein die Amis 1000 Tote. Selbstbeschädigung aus Pikiertheit. Wie heldisch. Wie absurd. Und auch die Deutschen haben schon Dutzende von Toten zu beklagen. Und das zu einem Preis von 3 Milliarden Euro pro Jahr, wie eben in SPIEGEL-online zu lesen war. Drei Milliarden Euro pro Jahr, um dann Gefallene bedröppeln zu können. Welch Luxus in einem sich immer mehr verschuldenden Land. Und kein Aufbau in Afghanistan in Sicht. Mit jedem Toten wird die Lage dort schlechter. Und mit jedem Toten erhöht sich die Chance auf weitere Tote exponentiell. Das ist leicht aus den Statistiken abzulesen. Aber ja nicht abziehen! Wir sind so wichtig dort. Wir sind so unentbehrlich, dass wir lieber ein paar unserer Mannen ins Jenseits entbehren. Lieber hier den Lügenkoch Bildungsreduktionen polemisieren lassen statt dem Gebot der Vernunft folgend, endlich diesen unsinnigen Afghanistan-Einsatz abzublasen. Er bringt nur noch Unglück und unermessliche Kosten. Gibt doch hier genug zu tun. Allein dieses verrückte Spiel, wer hier wen jagt, die Spekulanten die Politik oder die Politik die Spekulanten. Wenn die Politik sich endlich getraut, ein Fähnchen gegen die Spekulanten in die Luft zu halten, so reagieren die wie dumme Jungs und spekulieren den Euro in Grund und Boden, um der Politik zu zeigen, wer hier der Meister sei. Und die Politik, die lässt sich durch solche Spekuliererei gleich wieder ins Bockshorn jagen und breitet Schutzschirme aus, die sie nie und nimmer bezahlen kann, es sei denn, sie findet nach all dem unsäglichen Krieg in Afghanistan endlich Goldadern, die sie dort ausbeuten kann, wie sichs für einen zünftigen Kolonialismus gehörte. Aber nicht mal das schaffen sie. Tausend Tote und keine Aussichten auf Erfolg. Mit jedem Toten steigen die Aussichten auf noch mehr Tote exponentiell, dito die Kosten. Aber man gönnt sich ja sonst nichts. Während sich der Nato-Westen in Afghanistan dem Aderlasse widmet, lacht sich die aufkommende Zweite Welt ins Fäustchen und konzentriert ihre Energien auf die Entwicklung ihrer Wirtschaften und die Eroberung von Märkten. Selber dumm, kann man da dem pikierten Westen nur zurufen. Aber Tausend Tote sind offenbar nicht genug für eine Einsicht.

19.05.2010 

Geist Geest Gischt meint : Der Geist. Die Geest. Die Gischt. Die Kirche ist zweifellos ein Ort des Geistes. Nicht nur irgend eines Geistes, nicht nur irgend eines Weltgeistes, sondern sie nimmt das Wissen über den Heiligen Geist für sich in Anspruch. Ihre Bezugsgrösse ist GOTT. Gott ist die Unendlichkeit und also gleichzeitig auch eine Null-Grösse. Mit der Unendlichkeit lässt sich alles beweisen. An ihr ändert sich nichts, weder durch Dazutun, noch durch Abziehen, weder durch Multiplizieren noch durch Dividieren, kein Deduzieren verändert die unendliche Grösse. Das ist also gleichzeitig auch die Krux der Kirchen. Dass sie sich auf einer Grösse begründen, mit der sich alles und jedes und nichts und gar nichts beweisen lässt. Darum muss in der Kirche geglaubt werden. Darum ist in der Kirche alles möglich, wie die Geschichte beweist, die Begründung von Krieg und von Hexenverbrennung, die Ermöglichung von allerlei Brauch und Missbrauch und dessen Vertuschung und Heiligung, aber auch Wunder sind möglich, Heilungen gegen die Einsichten der Schulmedizin, Nächstenliebe ist möglich genauso wie das Eingreifen in die Politik (siehe den bereits vergessenen Satz: NICHTS IST GUT IN AFGHANISTAN) wie die Enthaltsamkeit aus der Politik (siehe Drittes Reich), Gemeinschaft ist möglich, Heiterkeit und Aufgekratztheit, wie der eben erst zu Ende gegangene Kirchentag belegt hat. In Bezug auf die Null-Grösse ist alles möglich. Um aber über eine solche Nullgrösse zu festen bis handfesten Handlungsanleitungen und Moralkriterien zu gelangen, sind komplexe theologische Konstrukte erforderlich, die dem Kant seinem Denken in nichts nachstehen sollten, wenn sie wenigstens eine gewisse Schlüssigkeit in sich plausibel machen wollen. Denn der Glaube soll ja nicht dumm sein, soll nicht dumm machen, soll nicht ein von einer protzigen Hierarchie An-der-Naser-herumgeführt-werden sein. Glaube soll schon einsichtig sein, ein Stück weit nachvollziehbar, oder zumindest, wenn er ein gutes Gefühl vermittelt, auch ein Stück weit rationalisierbar. Die Bezugsgrösse der Kirchen ist Gott, ist der Geist. Das sind unendliche Grössen. Das sind Null-Grössen. Das ist die Krux der Kirchen. Darum muss sie aufpassen, sich nicht zu sehr über den von den Menschen nachvollziehbaren Zusammenhang zu stellen. Das ist zwar schön, wenn in Predigten richtige Erkenntnisse und Sätze sei es über die Niedrigkeit des Menschen oder gegen die Gier gesagt werden. Die Gefahr ist dabei immer, dass sie schöne Gischt bleiben von sicherer Geest aus gesprochen. Denn die Unendlichkeit ist auch unendlich grösszügig im Tolerieren jedweden Textes. Die Unendlichkeit kann nur wirkungsvoll genutzt werden, wenn sie an konkreten menschlichen Zusammenhängen und Handlungen festgemacht wird. Insofern ist es nicht zufriedenstellend, wenn 100 000 Christen 5 Tage lang in Stimmung kommen, gleichzeitig aber wie ignorieren, dass ihr eigenes Land das Töten wieder zu einer selbstverständlichen Handlungsmaxime erhoben hat und eine bescheuerte Gefühlsduselei um die Verabschiedung von ihr selbstverschuldeten „Gefallenen“ anfängt. Kein klares Wort dazu von der Theresienwiese am Sonntag.

18.05.2010 

Su Perk Lug meint : Herr McCrystal ist ein superkluges Kerlchen. Er hat kein Gramm Fett, braucht kaum Schlaf und ist ein Krieger durch und durch. Das Töten ist sein Metier. In seiner Biographie soll es etwa zehn Jahre Blindstelle geben. Da weiss kein Mensch, wen er da alles umgebracht oder in Krieg verwickelt hat. Unser Verteidigungsminister, selbst als kluges Bürschchen apostrophiert, hat sich neulich mit ihm in aller Öffentlichkeit ablichten lassen. Dieses superkluge Kerlchen McCrystal also hat für Afghanistan eine neue Strategie entwickelt, da ihm aufgefallen ist, dass zivilie Tote in einem Krieg nicht mehr gut ankommen, nicht mehr zeitgemäss sind – da scheint die Menschheit doch einen minimalen Fortschritt gegenüber World War One und Two gemacht zu haben. Der alles entscheidende Test für diese Neue Strategie (so wie dieses Jahr 2010 laut unserem Verteidigungsminister der alles entscheidende Test für den Einsatz der Bundeswehr am Hindukusch sein wird!) war Marja, ein Kaff mit wenig Tausend Einwohnern in der Nähe von Kandahar in der Helmand-Provinz. Nach kriegerischen Begriffen und Dutzenden von Toten, sowohl Zivilisten, Taliban wie Amerikanern, ward das Städtchen Ende Februar „eingenommen“ und wie vorgesehen rückte eine dem Wahlfälscher Karsai meldende zivile Verwaltung inklusive vieler zu Polizisten ausgebildeter Drogenabhängiger nach. Jetzt Mitte Mai sieht es so aus: täglich fliehen Dutzende Familien unter Zurücklassung von Hab und Gut aus dem Städtchen, weil sie ihres Lebens nicht mehr sicher sind; weil sie aus gutem Grund befürchten, entweder von den Amerikanern oder von den Taliban getötet zu werden. Superklugen McCrystals neue Strategie produziert jetzt Flüchtlinge am Laufband und hat offenbar überhaupt nicht funktioniert. Und die Flüchtlinge, die garantieren dann wohl die erhoffte politische Stabilität, hm? Wenn sie also so enscheidend gewesen wäre, diese superkluge Strategie, wie getan wurde, dann müsste sie jetzt sofort revidiert oder abgebrochen werden. Was aber tun die Amis? Sie wollen das erfolglose Rezept McCrystals (auch sein Rezept im Irak produziert dort inzwischen wieder Bomben noch und nöcher und scheint den Boden für die nächste Diktatur bereitet zu haben) als nächstes für Kandahar, unendlich viel grösser als Marja, übernehmen. Tja, man kann halt nicht genug auf die Nase fallen, wenn man das Gehen ohne taugliches Gehwerk lernen will. Da fällt einem gar nichts mehr dazu ein, wozu Superklugheit offenbar fähig ist. Aber halt, wen wunderts, wo Washington doch vor wenigen Tagen mit einem Affentanz Herrn Karsai gehuldiget hat, wie ein Vatikan niemanden heiligen könnte. Hoffentlich kapieren jetzt in Deutschland einige, dass jeder Euro für den Krieg in Afghanistan hinausgeworfenes Geld ist. Ein Argument, was in der überspannten Haushaltslage so gewichtig sein dürfte, wie der Abwurf von überflüssigem Ballast in einem sinkenden Heisslufballon. Das ist vielleicht nicht superklug, klüger aber wäre es!

17.05.2010 

A. Breise meint : Ich war sehr verwirrt. Auch theologisch. Wenn Du Bekannte an einem anderen Ort wieder triffst. So! Wenn einer gleich das Schild „Richtung Arnulfstrasse“ sieht. Diplomada del Universidad. Bitte Gepäckaufbewahrung Theresienwiese benutzen. Freilich. Warte mal, wir stellen uns am besten hierher, vielleicht nicht gerade vor den Eingang. Die Mindeststandards. Gähn. Was sehr konsequent ist in den letzten. War kein Hinweis mehr da. In dem grossen Haus, ja, aber er könnte ja renovieren. Ganz toll. Halle-überfüllt-Schild (beim Gepäck). Das sind Massen. Excuse me. Folgt Jesus nach und seinem Wort und nicht den Menschen. Weil mir früher ausgschtiegn sind, woischt am Hauptbahnhof. Towainekosma. Nee, ich hab überhaupt keinen gesegnet. Erst aussteigen lassen und dann zusteigen und in die Mittelgänge aufrutschen. Wollen Sie nicht. Äh, Sie haben ja Ihren Sitz mitgebracht. Wir haben die auseinandergefaltet gestern abend. Nö, das war mein erster Kirchentag. Wenn voll ist, ist voll. Und die ganzen Werte, die Du drin hast. Gut, man muss gucken, dass man ganz schnell wegkommt. Das wird knapp. Der Zug ist nicht das Problem. Der Koffer ist das Problem. Und somit der Zug. Das kann ich nicht einschätzen, kommt drauf an, wie stark es regnet. Aber die Bischöfe, die sind unter Dach und Fach. Das finde ich irritierend, wenn die Pfeilrichtung nach rechts geht. Jetzt ist Vorprogramm. Da haben die über mich geredet. Was war das für eine Einrichtung? Die habe ich sogar mitbegründet und aufgebaut. Das war eine Pionierleistung. Ja, ja, wenn man die Zeit hat, wenn sie einem nicht wegläuft. U-5 nach Neuperlach-Süd. Den Sicherheitsstreifen bitte freihalten. Auf der Theresienwiese sind Fahrtreppen ausgefallen. Bitte den Aufgang St. Paulskirche benutzen. Das ist geil. Sandwich. Also sie hat gern Leut. Aber Du hast auch kaum Leut. Wir sind jetzt im Lehel. Löhel. Löhl. Lol. Lol. Lol. (Gelächter). Neu anfangen. Ihren Weg gehen. Und der Harald, der steigt jetzt natürlich nicht aus. Also der Moritz, der hat eine ganz komische Bemerkung gemacht. Die sind sowas von selbstbewusst. He, pass mal auf. Das sagt ja der Ralf auch. Es flutscht nöd. Es flutschet nicht. Und dann ist ja der Hausflohmarkt zu machen. Langsam, phö a phö. Das ist echt hart. Die Ablösung. Der Bahnhnof ist kein Treffpunkt. Der Bahnhof muss leer sein für den nächsten Zug. Oktoberfest ist ja eine halbe Million, die haben Erfahrung. (Kirchenglockenläuten). Da verstehst kein Wort. Das ist ein anderes Geläut als unseres. Fussgänger bitte weiter, der Mercedes bitte warten (Lautsprecher). (Alphorn). Fahrräder auf dem Platz verboten. Stehplatz H. Oh, deswegen. Wir heissen Sie herzlich willkommen zu diesem Gottesdienst. Lobgesang der Maria. Wir waren mal auf der Wiesn. Und der Herr Jesus. (Tschinglhupfaswingmusi). Dacht ich, mein Gott. Kaffee und Tee, Punsch haben wir nicht. Halleluja. Ja Willy, grüass Di, hasch scho gnua? Eine ganz alte, 310 Jahre alt. Abholerbusse. Müller, BREIDEN, Hutfilters Reisen, Bokelmann. Die Vorstellung, wieder ewig unterwegs zu sein. Wo ist der Eingang? Die Furcht des Herren. Alkohol und Glasflaschen auf dem Platz verboten. Schau her, das san die, die wo gestorben sind, 28., 9., 80. Amen. (Alphörner). Du hast gar nicht klick-klick gesagt. Remondis Kunststoffe. Maria kennt sich aus mit den Folgen des Hochmuts. Aber Maria vertraut auf Gott. Sie vertraut Gottes Verheissungen für unser aller Hochmut. Die Umkehrung aller Verhältnisse. Aber machen wir uns nichts vor. Äh hähähä. Ha. Haha. Du bist der Weg der Niedrigkeit gegangen. LIEBE. (Donnerndes Rollkofferrollen auf Teer). Wir wollen beten. (Martinshorn, grell). Lasst uns das Unglaubliche wagen. Dass es uns hier in München richtig gut ging. (Applaus). Deutsch und evangelisch war zu viel; es reicht: Kirchentag. So gut, wie die hier in München organisiert waren, funktioniert das. Vorsicht, der Bahnhof muss kurzzeitig geschlossen werden. (Dann Hallelujagesang die Rolltreppe in den Untergrund).

16.05.2010 

Pala Bras meint : Und der Ärzteversorgung schreiben. Das ist halt so. Wird schon. Äh. Kennens doch alles nicht. SIMON SCHÄFER. Deuter. Schritte. Du, da vorne isn Tschibo. Die passt noch gut zu Deiner Jacke. Planet Sports. So ein Fass. S-Bahn, U-Bahn. Da gibt es dann noch soo ne Art T-Shirt-Laden. Jaa, da sind die Glocken. Halt, halt, halt. Et les frères Asam, et étaient les plus.. soll da einfach entlang laufen, bleib da stehen, Hermann-Sack-Gasse, da läufst Du links unter. Sentilla las labras. Todo. Komm, bleib da. Du, ich möchte nicht zu spät kommen. Was essen wir denn heute abend? Die Sorte ist folgende. Aber Hallo…10°. Jetzt sind 66. Noch dieses Jahr wird er einziehen. Bald sind wir da. Ja, der machts glaub I nöd so gern. Keine Ahnung. Aber schau mal, das bringt gar nichts. Schau amoi dazwischen rein, da reissens die einfach ab. (Helikopter). Wenn sie das denn gleich wegschmeissen. Ja schon, ich fahr ja nicht extra nach Berlin. Wir sind hier in der Sendlinger Strasse. FREE HUGS. Jeeh! Hast Du gelesen?. Wir schauen in zwei Wochen wieder. Maximilian. Muss ich ja auch noch mal. War aber sehr , sehr reichhaltig, Nudeln… Wo hat denn die Lina mir des kauft, des Buch? Menschen leben, Menschen sterben, Menschen kämpfen (Gesang). Da, setzen ma uns da rein. Wo willst Dich da hinsetzen? 3 Stunden vorher bestellt. (Ballons fliegen und Tauben). Das schon, natürlich. Ich bin einfach tief enttäuscht. Eine halbe Stunde dauerts schon noch. Unmöglich. Abdallah. Tabalach. Die wissens schon. Der Weihbischof von Münster, schon innerhalb des Programms. Was diese Aspekte. Pure depravo stellas levas. Bravo. Nach der Melodie, das alles. Radio Horeb. Ueberall kucken und laufen da rum. Die Schrannenhalle.. da heute dieser Kirchentag. Da isse, ich dachte wir treffen uns drin. (Weihrauchgerüche). Das ist manchmal so. Da gibt es nur diese Gewürze. Non merda di voi. Pipa. Immune to judgment. Der Matthias, der hat sich vorhin verabschiedet von uns. Zum Beispiel ein Strandkorb. Der Schauspieler, der von, der kroatische, der mit den schwarzen Haaren. Ja. Ja. Ha. Ha. Hm. Das wird ja immer schlimmer hier. Was moansch Du? Tu come me. Dies ist das Isartor. Das schaffenmer doch goor nicht. Here ist it. Down here to the beergarden. TURNRAUM. Ja, das ist richtig, das ist das Tal. Hü! Gömmer no ämol zrugg? Je nützlicher, umso besser, je schwieriger, umso.. Sonntag ein Geschenk des Himmels. Spurwechsel. Und gebenedeit ist die Frucht. Echte Scheisse. Is egal. Egal. Aus Dresden. Und die sind auch aus Dresden. Natürlich. Hä, hä, hä, huup. Hallo Mama. Gar kein Sinn. Ja, Chinarestaurant hats da hinten. Farberstrasse. 18 Minuten. Das spricht Menschen an. Er sprach ja auch von popular. Die andere kam nicht einmal zu Wort. Nid wüll, son Tramp. Nicht aussprechen, geschweige denn bemerken. Also das war eine ganz, ganz blöde Sache. Echt? Hannaaah! Und dann hat sie halt auch angfangen, das zu glauben. Who is the Sunlight. Das ist die beste Werbung, gucken alle hin, so hoch. München hofft. Ich bin auf dem Wege zum Stieber. Und dann verkriecht er sich in Missmut. So is er. Also wenn Du die Männer, die hier einkaufen, mal gesehen hast…Aber warum nur die Christen, warum nicht alle? Ich bin der Weg. Bete mit uns die ganze Not. Tagesabläufe. Y ora para habler Espagnol.

15.05.2010 

Aufgek Ratzt meint : Aufgekratzt. Kirchtäglich aufgekratzt. München ist kirchtäglich aufgekrazt. Oekumenisch aufgekratz. Jugendlich aufgekratz. Biblisch aufgekratzt. Kirchenstaraufgekratzt. Der MVG transportiert die aufgekratzten Mengen vorbildlich. Hin und Her. Christlich aufgekratzt. Heiter aufgekratzt. Keine Ketzer weit und breit. Aufgekratzt dem Alltag und der Lebensroutine entfliehen. Aufgekratzt die Nächstenliebe preisen. Lauter aufgekratzte Christen in den Strassen. Aber der bescheuerte Krieg in Afghanistan geht weiter. Die Waffenproduktion in München läuft gleichzeitig auf Hochtouren. Vor diesem Wissen werden die Kirchentagsbesucher verschont. Parallelwelten. Man geht sich aus dem Weg. Eine Ministerin wünscht sich mehr Rückhalt für die verheizten Soldaten. Der Missbrauch ist furchtbar. Aber die Institution braucht ihn, zwengs dem Verteufeln und verqueren Umgang damit. Lauter aufgekratzte Christen. Aber die Finanzheinis bleiben Zockheinis. Und der Hessen-Koch beweist, wenigstens nicht in dem aufgekratzten Gewühle, dass er, wenn er schon als Lügner offenbar offiziabel ist, es aber mit seinen Forderungen nach Sozialabbau und Bildungskürzungen definitiv längst nicht mehr ist. Die Christen sind nach wie vor oft helferisch gut tätig. Oft aber auch hoffnungslose Idealisten. Lasst sie ein paar Tage in München aufgekratzt rumlaufen und die Politik kann ihre schmierigen Spiele ungehindert fortsetzen. Kannst Du mich mal am Rücken kratzen? Danke, hat gut getan. Die Hoffnung auf den christlichen Mehrwehrt trotz brutalen materiellen Verteilungskampfes, trotz fröhlich Urständ feiernder Unterdrückungsmechanismen allerorten. Die christlichen Oasen. Ruheräume. Sich vom Kampf erholen. Sich für den Kampf fit machen. Also es entsteht keine Antikriegsbewegung. Derweil hat die SZ in Hamburg in einem arrangierten Gespräch vor Publikum zwischen Ex-Struck und Roger Willemsen einmal mehr den Beweis erbracht, dass der Afghanistaneinsatz rational durch nichts und rein gar nichts begründbar ist. Dass die Soldaten dort für nichts und wieder nichts und nur für irrationalen politischen Blödsinn krepieren und traumatisiert oder gar ermordert oder zu Mördern werden. – Aber die Politik betet die McCrystal-Leier unverdrossen weiter und Düdeli-Ministerin und -Minister bitten um Solidarität mit den Verheizten, man kann er nur wiederholen. Immerhin hat der Kirchentag sich nicht zu dem Blödsinn der Ekel-Gelb-Schlaufen am Revers zum Aufbau der moralischen Heimatfront hergegeben. Aber dass die Kanzlerin, die sich christlich nennt, den mörderischen und sinnlosen Afghanistan-Einsatz unterstützt und forciert, das findet in Berlin und nicht in München statt.

13.05.2010 

Wörter und Worte in einer autofreien Innenstadt meint : Erfüllt die Welt mit Liebe. Rosenkranzknüpfstand. KDFB Kaffee 0,50 Euro + Pfand 1 Euro. Kompetent, solidarisch, engagiert. Du fährst mit hinaus ins Weite. IDEALE VERBINDUNG LAMU LAMU. Kaufentscheidungsdomino. Nachhaltige und faire Textilherstellung, ökologisch, fair, anziehend. ECO Fair Wear. Evangelische Jugend Landsberg am Lech. Die Welt ist bunt. Gottseidank. Rechtsextremismus zerstört. Trainee-Kurs. Möchten Sie einen Schal? Damit Ihr Hoffnung habt. Mensch, St. Thomas. „Nicht nur ein Ma(h)l.“ Gemeinsam statt einsam. Schwäbische Hochzeitssuppe. Abschiebehaft – die eingesperrte Hoffnung. Aus Liebe zu den Menschen. Die Schwesternschaft „shirika wa neema“. Die Gemeinschaft der Gnade. Intercity charter. DEKT. Eröffnungsgottesdienst. Kerzen. Bühneneingang. In Hannover, do bin i ja. Regens Wagner. STAY and PRAY. Aktion offene Kirche. Darf ich Sie verführen zu einer süssen Frucht der Oekumene? Grilled vegetables. Mit dem Gnadenort verbunden – in der Welt zuhause. Wir bewegen das Land. Restmüll. Geh gestärkt durch die Welt mit a Kirchsteiner Bosna. Firmlinge und Konfis Bad Wiessee. Der Bibel-Wolpertinger. Empanados y parente de la solidaridad Hauberling. Für eine Welt ohne Todesstrafe. Der Erlös kommt der Jugendarbeit im Pfarrverband zugute. Wir bauen eine Kirche. „Miteinander und füreinander im christlichen Geist.“ Wie mut isch bist Du? Motorrad-evangelisch. Hand in Hand fürs Nagaland. Mit Jesus in einem Boot. 5 Jahre Lokalisten. Refines Fire. Schaeferwagenkirche. Aussiedlerseelsorge. Hitzplatz. Jesus, der Jude, der Ihnen helfen kann. Karl-Scharnagel-Ring. Rückgabe „ums Eck“. Närmbercher Werdsgärtla. Wie viel Semmeln wachsen auf der Fläche eines Fussballfeldes. „Saure Zipfel“. FAIRBRECHEN. BUNDESPOLIZEI. Zu Gunsten des Kindergartens Streitberg. Zwei Ketzer zu Gast in München. Du schenkst mir voll ein. Möchten Sie auch ein Teil von unserem Kreuz werden? Die Bibel-Diät für Leib und Seele. Ach, das is kein Anwalt. Grosser Gott wir loben Dich (am Odeonsplatz). Kein Ausgang. SK-KRAN. Maximilian Churfürst von Bayern. Grüss Gott aus Niederbayern. Minen überwinden. Zivi gesucht. Schichtarbeit. Bekenner-T-Shirts. Kirche in Not. Jedes Los ein Gewinn. Miet-me! Kapernaum Bethanien Kirche. Kirche unter Soldaten. Bitte lies die Bibel. DECON Kauf-Miete. 1 Buch gratis. Knastkuchen. Gitterbrezn. Rivella. Gemeinschaft und Befreiung. Kinder sind Zukunft. Steaksemmel. Landminen. Waffeln statt Waffen. Arche 2010. Internationale ökumenische Fraternität. Chemin Neuf. Action 365. Programm von Wir und Kirche. …da wird auch dein Herz sein. Das ist der Hammer, dass keiner auf die Idee kommt, den Motor abzustellen! (wegen Vorbeifahrt ´Bundespräsident).

12.05.2010 

Aba Ach meint : Aber ach ein Schauspiel nur. Doch nicht der Natur. Washington beispielsweise. Ein groteskes Schauspiel, wie tout Washington jetzt, weil ihnen das Hindukusch-Wasser bis zum Halse steht, den Wahlfälscher und Korruptionsnepoten Karsai hofiert und schalmeit und leckt und schleckt und bückelt und schnuckelt. Weil tout Washington es nicht wahr haben will, dass am Hindukusch nichts zu gewinnen ist. Da war seit 1842, seit Gandamak, nichts zu gewinnen (OP-Ed in The New York Times: „arguably the greatest humiliation ever suffered by a Western army in the East – ok, es waren die Briten. Aber auch jene hatten Afghanistan invadiert aufgrund äusserst zweifelhafter „intelligence about a nonexistent threat“, den bei uns Frau Merkel, der Verteidigungsminister und die anderen Nachplapperkonsorten nach wie vor als Musterschüler McCrystals nachbeten und die Zeitungen drucken den Schmarrn auch noch). Man kann heute Washington dabei beobachten, wie es ein sich täglich deutlicher abzeichnendes Desaster (und die Deutschen desastrieren ochsendumm mit!), versucht mit einem königlichen Hofzeremoniell weiss zu tünchen. Potemtünche. Aba Ach. Ein Schauspiel nur. Oder die Europäer, wie sie hastig die Notenpresse anwerfen, aufgescheucht von ein paar Spekulationsheinis und wie die Hühner gackernd, was Du heute könntest besorgen, verschiebe auf jeden Fall bis übermorgen - nämlich seriöse Haushalterei nach dem Schwäbischen Motto, ein jeder wische vor seiner eigenen Tür. Was für ein Zufall, dass kaum ist der Rettungsschirm aus dem Flugzeug geworfen, die Finanzlöcher in Griechenland plötzlich noch grösser werden. Wo aber Rettung ist, da wächst das zu Rettende auch. Es scheint, als expandierten die FinanzLöcher mit dem Rettungsschirm ins Unermessliche. Irgendwann landet der Rettungsschirm und dann fällt er zusammen wie ein Fallschirm. Heisse Luft, die über einen kurzen Zeitraum trägt. Oder das erbärmliche Schauspiel um den deutschen Film. Über ihn breitet die Politik der Republik einen jährlichen Rettungsschirm von über 300 Millionen Euro aus. Crepusculo. Auch hier gilt, je grösser der Schirm, desto grösser offenbar die Löcher im deutschen Film: wieder kein Wettbewerbsbeitrag in Cannes. Meine Lieben, was fördert Ihr denn hier überhaupt? Löcher in die Leinwand? Das ist grotesk und jämmerlich: 300 Millionen Euro und nicht mal ein Wettbewerbsbeitrag für Cannes! Muss man beim Film so erfolglos agieren wie in Afghanistan? Ist es wirklich zwingend oder nur zwanghaft, ein Unzahl Filme zu fördern, die den Namen Film, vor der Folie gerade auch der deutschen Filmgeschichte, gar nicht verdienen? Muss denn ein jeder Student, nur weil er brav war und freundlich zu den Professoren und weil er nett war zu den Redakteuren und eine fleissige Seminardrehbucharbeit abgeliefert hat, die aber über die Schule hinaus kein Schwein interessiert, weil er von der Welt und den Menschen, für die die Filme ja gemacht werden sollten, keine Ahnung hat, wirklich einen Film machen? Aba Ach. Aba Ach. Aba Daba.

11.05.2010 

Spe Kulant meint : Kulante Hoffnung. Spes Culans. Oder kulante Spesen. Jetzt sinds wieder die bösen Spekulanten gewesen. Sie verursachen uns enorme Spesen. Aber wir spekulieren alle doch fortwährend. Die kleinen und die grossen Rechnereien. Die gute Partie fürs Leben finden. Das grosse Los gewinnen. Nur wer in der Lotterie mitmacht, der kann gewinnen. Das ganze Leben ist eine einzige Rechnerei. Sich versichern lassen gegen alles. In die Lebensversicherung einbezahlen um am Ende des Lebens mehr rauszukriegen als man reingetan hat. Die Spekulation auf Neue Märkte. Die Spekulation der Rüstungsindustrie und ihrer Investoren auf neue Kriege. Die Spekulation der Nato auf Karsai. Die Spekulation vor der grossen Investment- und WährungsSpekulation. Den Griechen Kredite geben, damit sie unsere U-Boote kaufen. Und hoffen, dass alles gut geht. Die Spekulation auf die Wirkung neuer Gesetze, die dem überbordenden Spekulationstrieb der Menschen Grenzen setzen soll. Die Spekulation auf Sündenerlass durch Beichte in der katholischen Kirche. Die Spekulation mancher Attentäter auf ein Leben im Paradies. Die Spekulation auf Preise, Subventionen und den grossen Durchbruch der nachrückenden Talente in der Filmlandschaft. Die Spekulation nach dem Motto, „erst musst Du Dir einen Namen machen“. Die Spekulation der Mehrheit der Politiker darauf, dass die negativen Folgen ihres Handelns erst nach ihrer Amtszeit sicht- und ruchbar werden. Die Spekulation so manchen Politikers oder Marketing-Strategen oder Versicherungsvertreters mit der Trägheit und der Ängstlichkeit der Massen. Die Spekulation der Politik, durch Steuergesetze die Menschen zu gewissen Handlungen zu veranlassen. Die Spekulation so vieler Steuerzahler, dem Staat ein Schnippchen zu schlagen. Die Spekulation des Schlagzeilenschreibers auf die Attraktivität von Mord, Todschlag und Kindsmissbrauch bei der lethargischen Käuferschaft. Die Spekulation des Terroristen auf den Schlagzeilenmechanismus. Die Spekulation der institutionalisierten Religionen auf die nie erlöschende Hoffnungsbereitschaft des Menschen. Die Spekulation der Pseudoeliten, mit Hilfe der „Kenntnis des Games“ und von „Beziehungen“ sich eine vorteilhafte Position zu verschaffen. Die Spekulation vieler nicht durchsetzungsfähiger Künstler, sich durch Funktionärsposten eine Machtposition verschaffen zu können. Die generell weit verbreitete Spekulation darauf, mithilfe von Posten Identität gewinnen zu können. Die Spekulation darauf, auch ein schwacher Gedanke könne wichtig werden, wenn er nur von der „richtigen“ Stelle aus verzapft werde. Die Spekulation vieler Politiker auf die Bestandskraft der Dumpfheit (wer immer wieder stur behauptet, unsere Sicherheit werde am Hindukusch verteidigt und dafür müssen Soldaten geopfert werden, spekuliert darauf, dass die Behauptung durch die Wiederholung an Wahrheitsgehalt gewinnen werde). Der Mensch, ist er mehr als die Summe seiner Spekulationen?

10.05.2010 

Entscheidende Sekunden meint : In einer grossen Langeweile von Geschichte – die üblichen, ewigen Kämpfe ums Materielle – gibt’s ab und an entscheidende hochbrisante, alles entscheidende Sekunden. Und zwar an Wahltagen von vielleicht 17.59 Uhr an bis etwa 18.01 Uhr. Und dann tritt wieder das Übliche ein, die Hackerei, das Dechiffrieren des Wählerwillens wie Kaffeesatzlesen, Abgeben von Statements (keiner hat verloren, noch im grössten Debakel sind sie Sieger und ein Weiterregieren ist ja sowieso nicht möglich in der neuen Konstellation). Das natürlich auch eine leicht Perversion, zu glauben, in diesen Sekunden der Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen punkt 18 Uhr würde sich Entscheidendes tun. Da erfahren wir ja lediglich, was sich vermutlich an Wählermeinung getan hat, wenn wir es denn überhaupt einigermassen verlässlich erfahren. Und ab zwei nach sechs, wenn die ersten Statements abgegeben werden, kann man dann ruhig wieder wegzappen. Und am nächsten morgen ist in den News schon kaum mehr was zu lesen davon. Die Menschheit kann beruhigt ihren alltäglichen Dingen nachgehen, ihren kleinen Glücken, denn sie kann sicher sein, dass weiter gewurstelt wird wie bisher. Nämlich mit dem Blick auf die nächsten Wahlen. Denn die, die jetzt die Sieger sind, kommen schnell auf den Geschmack des Regierens, des Regierens als schönen Selbstzwecks, weil ja dann alle etwas wollen von einem und man so begehrt ist, vor allem bei jenen, die sich einen überproportionaln Teil des Gesamtgutes abschneiden wollen, ja das ist doch toll bei all diesen Halsabschneidern so begehrt zu sein, gefragt zu sein, hofiert zu werden, ja das ist Regieren in Reinkultur, das möchte man nicht so leicht abgeben, also flugs den Blick auf die nächsten Wahlen gerichtet und aufspüren, was die Wähler, diese dummen Hasen, hören wollen und ihnen nach dem Mund geredet und auch ein bisschen Geld verteilt auf Kosten der nächsten Generationen und auf Schulden, denn dann sitzen wir längst in sicherer Regierungsrente, denn es ist so schön, so begehrenswert in der Regierung zu sein. Darum sind ja auch nur diese wenigen Minuten um 18 Uhr am Wahlabend so wichtig. Weil da kommt die Information raus, wer in etwa als nächstes dieses Regierungsspiel treiben darf. Falls das überhaupt noch jemanden interessiert. Und so weiter und so fort.