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09.04.2010 

Die An Den Krieg Glauben meint : Sich aufdrängendes Bild. Die zwei Personen in der Bundesrepublik, die sich im Worthülsenkrieg wähnen, Kanzlerin und Verteidigungsminister – und zum Beweis, dass sie an diesen Krieg glauben und dass es ihnen todernst ist damit und dass es ihn wirklich, tatsächlich gibt, nehmen sie heute pietätsvoll an der Abdankung von Opfern dieses ihres Krieges teil; denn nichts beweist die reale Existenz eines Krieges mehr als der sinnlose Tod und sein feierliches Begräbnis – diese beiden Kriegsbefürworter muss man sich also vorstellen: ausgerüstet mit rückentragbaren Geräten wie diesen lärmigen Benzin-Laubbläsern mit gepolsterten Traggurten und einem hohen Luftdurchsatz betrieben mit einem 2-Takt-Gemisch (Leichtstart des Motors durch Dekompressionsventil), daran angeschlossen ein Leopard-2-Rohr, das unsere kriegsgläubigen Protagonisten wie ein Geschütz vor sich her tragen, marschieren sie also gebeugt durch Afghanistan und pusten die Taliban weg wie unsere Gärtner das Herbstlaub. Hinter ihnen folgt auf dem Thronsitz eines Riesenskorpions wie auf einem Wüstenschiff, wie sie zur Zeit im „Kampf der Titanen“ im Kino zu sehen sind, im Schneidersitz, grinsend und Wasserpfeife rauchend, Herr Karsai und beschimpft die beiden keuchenden, schnaubenden und schwitzenden, den Weg freiblasenden Kreaturen vor ihm das Alphabet rauf und runter und lobt und dankt Gott dafür, dass er ihm zwei so zuverlässige Knechte geschickt hat, die ihm dafür, dass sie diesen Sklavendienst tun dürfen, auch noch mit Milliarden an Subventionen vergüten. Denn ihr edles Motiv: dieser Einsatz belege doch nachdrücklich die Tauglichkeit deutscher Laubbläser gegen den Terror und mache die Welt sicherer. Derweil räumen die Griechen ihre Banken leer und hoffen auf die beiden Laubbläser aus Deutschland, dass sie mit ihren multifunktionalen Geräten doch bald Euros nach Athen blasen werden.

08.04.2010 

Taliban Verschrecken meint : Demnächst wird die Bundeswehr in Talibalistan einen neue Strategie implementieren. Die heisst „Talibanverschrecken“. Der designierte Wehrbeauftragte der Bundesregierung Königshaus hat sie entwickelt. Er wird Leoparden nach Afghanistan schicken und damit die Taliban verschrecken. Denn wenn ein Taliban in das Kanonenrohr von Herrn Königshaus, oh pardon, eines millionenteuren Leopard 2 schaut, dann wird er nämlich nicht einen Lachanfall kriegen, sondern sofort Reissaus nehmen. So einfach ist das. Denn Herr Königshaus kennt die Taliban genau, er redet fliessend Paschtu und kennt das Denken der Taliban in und auswendig, sonst könnte er sich ja nicht zu einer solch für unsereinen hirnrissigen Äusserung hinreissen lassen. Wenn Königshaus nicht dramatisch irrt, so dürfte es eigentlich genügen, ein paar Leopard-Attrappen nach Kundus zu schicken, damit die Taliban diese Deppen-Mission endlich ernst nehmen müssen und sich nicht mehr halb tot lachen, wie die Deutschen vollkommen idiotisch in ihre Fallen laufen. Denn das hilflose Gekritzel der FAZ-Kommentatoren Lerch und anderer titelseitig rechts oben in den letzten Tagen vermag dem Einsatz trotz allen schreiberischen Goodwills und Geworges und Gutmensch-Sentimentalität keinen Sinn abzugewinnen. Auch sie zappeln schreibend über dem Nonsense einer Mission, die ihre Begründung längst verloren hat und die täglich tiefer in kriegsähnlichen Sümpfen versinkt (da ist Peter Blechschmidt in der SZ mit seinem heutigen Beitrag die Leoparden betreffend doch deutlich überzeugender). Bös gesagt, bis die Deutschen am Hindukusch ihr Leopardenrohr ausgefahren haben werden, da haben die Taliban das Königshaus und seine Konsorten längst in Arsch gefickt. In kriegsähnlichen Worthülsenzuständen darf wohl mit kriegsähnlichem Worthülsenvokabular agiert werden. Die Taliban werden Herrn Königshaus eins pfeifen und ihm mit aufgestelltem Finger zu bedeuten geben, er könne sich sein Leopardenrohr sonst wo hin stecken, das sei wahrscheinlich sowieso das, was er dringend mal bräuchte, und sich dann doch lieber in die Missbrauchsskandalchronik einbringen statt in die eines nie zu gewinnenden, dümmstmöglichen Möchtegernkrieges. Mit Königshaus und Leopardenrohren nicht nur Kriege, sondern gleich auch noch Wahlen verlieren und den Taliban zum Aufstieg verhelfen!

07.04.2010 

DWKG meint : DWKG. Deutschland Will Krieg Gewinnen. Mit einem Verteidigungsminister, der durch den Worthülsenwind ist. Mit einem designierten Wehrbeauftragten des Bundestages, Hellmut Königshaus, der laut SZ glaubt „Wer in das Kanonenrohr eines Leopard 2 schaut, überlegt sich zwei Mal, ob er eine deutsche Patrouille angreift“ (Königshausis Wort in der Taliban Ohr!). Nach dem Fleischermotto „Darfs noch ein bisschen mehr sein?“. Mit miserablig vorbereiteten und kampfuntauglichen Soldaten (wir glauben doch, das Mördergen in uns längst zivilisiert zu haben), die den Sinn ihrer Mission nicht im geringsten verstehen. Mit einem Partner, Obamas Mördertruppen, dessen Menschenjägertum aufs Neue offenbar wurde mit dem Irak-Video, das die hässliche Ermordung von Zivlisten in Bagdad, darunter Reuters-Journalisten zeigt, und was sich auf die allfällig noch vorhandenen Restsympathien der Afghanen für die Deutschen nur negativ auswirken kann. Mit einem Schützling in Karsaiistan, der durch Wahlbetrug und Korruption an die Macht kam und der sich über seine Beschützer mokiert. Mit Anrainermächten, die aus jedem Fehler der Invasoren dauernden Profit schlagen. Es darf inzwischen getrost von einer Deppenmission geredet werden. Und natürlich lässt die Äusserung des designierten Wehrbeauftragten darauf schliessen, dass er direkt mit der Panzerindustrie verbandelt sei. Panzer waren ja schon sehr, sehr erfolgreich, siehe Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn, in der DDR, siehe die Weltmachtambitionen der Nazis, siehe, siehe, siehe. Deutschland macht sich mit seinem Beharren, diesem sonderbar vernünftelnden Beharren auf dem Kriegseinsatz in Afghanistan vor aller Welt mit jedem Tag mehr zum Deppen. Mit jeder Salamitaktitaufstockung der Truppen. Es hat sich bewahrheitet. Mit mehr Soldaten dort gibt es mehr Tote. Und wer die Soldaten den Taliban frei Haus liefert, darf sich nicht wundern, wenn die die Chance nutzen. Wann hat Deutschland zuletzt einen Krieg gewonnen. Hat es überhaupt je einen Krieg gewonnen. Mit darauf folgendem dauerhaften Frieden. War da was bei den Hereros? Das war doch auch nur ein furchtbares Gemetzel. Ja Ihr Eskalationsschreihälse. Rüstet nur auf in Afghanistan. Denn nur wer hingeht zum Krieg, der kann darin umkommen! Und was, wenn die Ziele der Befriedung innert der gesetzten Frist, Ende Sommer nicht erreicht sind? Wird das ein Kriegsspiel mit unendlichen Verlängerungen? Wann sind die Zeitungen endlich Manns genug, ohne Rücksicht auf deppenhaftes Benehmen, die Fakten schonungslos zu schildern. Wer behauptet, im Krieg zu sein, der sollte auch eine schonungslose Analyse seines depperten Verhaltens vertragen!

06.04.2010 

umgangssprachverantworthülse meint : Unser Verteidigungsminister befindet sich im Krieg. Das jedenfalls behauptet er trotzig. Der Verteidigungsminster hüllt sich in die produktive Worthülse „Krieg“, wie in eine Burka. Vielleicht, weil ihn keiner und er sich auch nicht mehr versteht. Aber er selbst weiss nicht genau, mit wem er sich im Krieg befindet, mit Windmühlen oder mit seinen eigenen Worten, mit seiner Verwandtschaft oder mit seiner Partei, mit Formulierungen oder mit Formularen oder gar mit seinen Soldaten, die sich ganz leicht veräppelt und schlecht vorbereitet vorkommen und selber nicht genau wissen, was sie denn ausser Sterben am Hindukusch noch sollen. Das alles kann einen Kopf ganz schön verwirren und durcheinander bringen, so dass er von Krieg zu stammeln anfängt. Nein, unser Verteidigungsminister befindet natürlich nicht im Krieg, er ist dies nur umgangssprachlich, das heisst, es muss einem nicht bange werden um ihn, er befindet sich sozusagen nur talkmässig im Krieg. Oder vielleicht glaubt er auch nur schlicht der Presse, weil die jetzt das Wort „Gefallene“ wieder schick und schnieck finden, weil sie es „in“ finden. „Gefallene“ sind en vogue, sind modisch, werden zum gängigen News-Vokabular. So können endlich mit Worten Fakten geschaffen werden, glauben manche.. Und wenn irgendwo Krieg ist, dann gehen wir selbstverständlich hin. Dann müssen wir logischerweise aufrüsten. Denn wir haben ja auch eine gewaltige Kriegsgerätexportindustrie, das kommt noch dazu, und die bearbeiten unseren Verteidigungsminister auch. Kriegsmassagen und Kopfmassagen. Das ist natürlich nicht gut, wenn der Verteidigungsminister eines Landes im Krieg sich befindet und der Rest des Landes nicht, weil das Land ja gar nicht angegriffen worden ist. Man muss befürchten, dass so ein Verteidigungsminister unberechenbar wird, vielleicht nicht mehr ganz Herr seiner Handlungen ist, seiner Worte ist er es eh schon nicht mehr, und womöglich noch mehr Soldaten in den Tod schickt. Vorsicht also vor einem Verteidigungsminister, der sich im Krieg befindet, für den gelten manche Gesetze unserer Zivilisation und Kultur nicht mehr. Aber er kann es sicht jetzt noch leisten, im Krieg zu sein, denn seine eigenen Kinder sind noch zu klein, um in Vaters Krieg ziehen zu müssen und sich für Vaters Krieg zu opfern. Vorerst jedoch heisst es für seine Soldaten: Wir bleiben. Unsere Soldaten stehen dort nicht umsonst. Sie wollen sterben. Wie die Kameraden auch. Für die gute Sache des Herrn Karsai. Durch Krieg die Region stabilisieren. So heisst Verteidigungsministers Wunderrezept. Krieg stabilisert. Das war noch immer so in der Weltgeschichte. Denn noch unstabiler als im Krieg kann es nirgendwo zugehen. Was die für einen Stuss reden manchmal. Und wenn man im Krieg ist, dann ist man Teil des Krieges, heizt ihn als mit an. Das sollte vielleicht auch noch bedacht werden. So hört es sich doch wirklich an wie, dort ist Krieg, da gehen wir hin, weil wir jetzt nach 60 Jahren Frieden endlich wieder mal in Krieg wollen. Weil unser Verteidigungsminister nicht als leere Worthülse dastehen möchte. Dass es sich hierbei um ein von der Regierung den Deutschen aufoktroyierten Krieg handelt, das vertuschen Politik und Medien so verbohrt wie der Vatikan seine Mitverantwortung an der Vertuschung von Missbrauch.

05.04.2010 

Pezzo & Capopezzo meint : „Pezzo, Capopezzo e Capitano“, so hiess ein Film von Wolfgang Staudte von 1958, zu deutsch: Holzklotz, Oberholzklotz und Kapitän, unglücklich übersetzt als Kanonenserenade. Darin tastet der Film sich unter der Käseglocke der geistigen Nachkriegs-Schockstarre vorsichtig an die Möglichkeit von Humor im Umgang mit Krieg heran. Die Mannschaft des kriegsuntauglichen Küstenschoners, der in lottrigstem Zustand Gemüse nach Livorno schippert, und der dann für den Kriegsdienst requiriert wird, nimmt sehr aktuelle Zustände voraus – obwohl doch damals hoch und heilig geschworen wurde, NIE WIEDER KRIEG. Weil die Deutschen doch keine Kriege gewinnen können. Weil sie Krieg überhaupt nicht können, wie sie eben am Karfreitag wieder gezeigt hat. Jetzt lassen Bundesregierung und Verteidigungsminister ihre Mannen am Hindukusch halb blind, also miserabel feindaufgeklärt, per Ostermarsch in die Talibanfalle fallen tappen und sich niedermähen, drei davon tödlich. Und als hilflose Revanche töten sie dann noch fünf ihrer Kollegen von der afghanischen Armee. Für einen guten Zweck: zum Schutze eines korrupten Wahlfälscher vor den Taliban. Depperter konnte sich auch nicht die staudtesche Schonberbesatzung unter ihrem Capitano de Sica benehmen – und das in einem Land, das Deutschland nie angegriffen hat. Das muss zusammengefasst werden. Bundesregierung und Verteidigungsminister schicken ihre Mannen am Hindukusch in der Fläche in den Tod, um einen korrupten Wahlfälscher vor den Taliban zu schützen, in einem Land, das Deutschland nie angegriffen hat und welches durch jahrzehntelange Kriege am Boden zerstört ist. Eine solche Bundesregierung und ein solcher Verteidigungsminister gehören abgesetzt. Länger dürfen sie ihre eigene Armee nicht zur Lachnummer machen. Aber sie beschwören jetzt in aller Lächerlichkeit und nach den Trauerkundgebungen, die ihnen niemand mehr abnimmt und nach Gehässigkeiten gegen die in manchen Dingen weit überlegenen Taliban, weiter den deutschen Idealismus, der an einer bescheuerten Bündnistreue bis in den sinnlosen Tod festhält. Nur jetzt nicht wackeln. Das bringt die Zeitungsschreiber zur Verzweiflung. Die versuchen jetzt für die Dienstagskommentare die Begriffe und die Sätze zu verbiegen. Um nicht Tacheles reden zu müssen. Nur ja nicht die Notbremse ziehen! Und um die ganze Kacke noch zu verbrämen, werden die in den vermeidbaren Tod Geschickten mit mampfigen Lippen als „Gefallene“ geadelt. Gefallen für Gott und das Vaterland, das nie von Afghanistan angegriffen worden ist. Gefallen für Herrn Karzai, den korrupten Wahlfälscher, der gleichzeitig über die Invasoren herzieht und Stimmung gegen sie macht. Was braucht es noch, um endlich zu sagen, Schluss mit der Komödie, wir lassen uns am Hindukusch und von Herrn Karzai und von der eigenen Regierung und dem eigenen Verteidigungsminister nicht mehr länger verarschen? Kein Mensch konnte bis heute diesen wirren Kriegseinsatz, diese nicht mehr tragbare Bush-Erbschaft nachvollziehbar erklären!

04.04.2010 

Oste Ropfer meint : für Karzai den Wahlfälscher sterben - soooooooo schööööööööööööööön!

03.04.2010 

Frohe Ostern meint : Frohe Ostern in der Ebene nd viele, viele echte Krokodilstränen und echte Betroffenheit den Politikern für die Folgen ihrer Politik und die Toten......

02.04.2010 

Faith Crux meint : FaithCrux. FaceCruise. FaithBux. FaithBook. FaceBook. FaceBuchs. FaissBox. FaissBoxenLuder. FaistHooks. WaisenBook. FaithBookWaisen. FaceBuxtehude. FaceHöchstheim. FaceBuren. WaistBoox. WaistBooxBox. FaceTanz. VeitsTanz. FaceBugs. FaithBucks. FaceBuck. FiveBucks IndiskretBook. FaceZwangBook. GeizBock. PhaseBook. MoonPhaseBook. Wer weniger als dreihundert Freunde hat, ist out. FähissBook. VerrissBook. VerletzBook. FaceSexBook. FacePuck. FacePlug. FaceFaxenBook. Face-im-GenickBook. FaceGruppenZwangBook. PhraseBook. FrasenBux. FaceCommunityDruck. FaceColar. FaceKoller. FaceWhiteBook. FaceBlackBook. FaceLeitzBook. FaceReinBook. FaceDatensammelBook. FaceMachtBook. FaceNaktBook. F-Ace-Book. F-Ice-Boox. FisBook. CisBook. DisBook. GisBook. AisBook. GeissBock. VexBook. DrecksBuhuk. FaceBuick. FaceQuick. FaceQuickie. SurFaceBook. SurfAceBook. SurfHeissBuk.. FaceUnder. FacePlunder. FilthBook. FilzBook. FaceBook of Eli. Bock auf Faith. Bock auf Face. Bock auf Eis. Bock auf Neisse. VerliessBuch. VerliessBuche. VerheissBuch. SchniefBuch. BereuBuch. BlutBuche. Scheiss-auf-PrivatSphärenBook. LabyrinthFaceBook. UndurchsichtigBook. FaceTentakelnBook. FaceVerschlingBook. Buuukch. Buhugg. SchähissBoohooog. FaceFesselBoogh. FaceBöögg. FaceBöcke. FaceBücklinge. FaceEntmündigungsBook. FaceSchierlingsBook. FaceMaikäferPlagenBook. Face-Was-tust-Du-gerade-Book. Face-Was-interessiert-DichBook. Face-registrier-DichBook. FaceRegisterBook. Face-Inhaltsleere-TeilBook. FaceIgnorierBook. FaceFreundschaftsVorschlagBook. FaceBeziehungsStatusBook. Face-derzeitigerWohnortBook. FaceMassenBuch. FaceLemmingeBook. Bist du ein Faceling? FaceMassenBuchhaltung. FaceNasenBuchhalter. Face-werde-einFan-vonBook. FaceSteckBriefBook. Face-ist-jetz-ein-Freund-vonBook. Face-is-mir-scheissegalBuuhuk. FaceBuuuh-k. FaceBuh, FaceBuh, FaceBuuuhuuuuhooker. FaceFugger. FaceFuggerei. FaceBurg. FaceFuck. FistFace. FürstenFaceBruck. KarFaceTag. FaceTaiga. FaceTeig. Face-genugBook. FaceEnough! Face-inAff! Face“In“Aff!

01.04.2010 

Text Text Text meint : Text. Text. Text. hm.hm. Text. Text. Text. hm. hm. Text. Text. hm. Text. hm. Text. Text. hm. hm. Text. hm. Text. hm. Text. hm. Text. Text. hm. hm. Text. Text. Text. // Text. Text. Text. // Textmassen – Massentexte. // hm. hm. hm. hm. hm. hm. // Texttexttext. // Texttaxi – Taxitexte. // Taxiiiii. Taxiiii. Taxiiii. // hm. hm. hm. Text. Text. Text. // hm. hm. hm. // Text. hm. Text. hm. Text. hm. // textoid. textoral. textöd. Textikeln. // Text. Text. Text. hm. hm. hm. Text. Text. Text. // Text. Text. Text. feed. hm. hm. hm. // textorisch. Textaunen. textüll. // Textl. Textl. Textl. Textaxl. Textaxl. Textaxl. // hm. hm. --- hm --- hm --- hm // mähtex mühtex mytex /// texyxl texüxl texjüxl // hm – hm --- hm --- hümm // bürotex – sirutex – linutex – computex – sextex – feissbuxtix – rubltex – hmtx // kroatex – transplantex – zwanxex – nopepopetex (nöuppöupteggs) // hm hm à la surprise // maniputex – minipulitex – manipulititex – tititex – textit // töööööööööööööööööööööööööööööööööxt && thöhöhöhöhöhöhöhötxt && txtltxtltxtltxtltxlt /// thüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüggst thüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüürxt thölölölölölölölölölölöllllllllxt /// txllllwlwlwlwlwlwwlxt // twilalalalaxt // alxtaxtanxt // alaxailaxt // abonoxtxt stxtxt erstxtxt anstxtx // faschxtxt // fxxxtxtxt // mxixaxtxt //

31.03.2010 

Men Schenjä Ger meint : Und wieder haben die Amis auf die hinterfotzigste Art in Pakistan ein halbes Dutzend Menschen getötet, mit Drohnen nämlich, die sie aus Afghanistan ferngesteuert losgeschickt haben. Kein Land der Welt geht so weit weg von zuhause so systematisch auf Menschenjagd. (Prompt entwickelt sich das Menschenjägertum auch im amerikanischen Inland mit den Hutarees, den christlichen Privatmilizen!). Und auch in Afghanistan werden von den Eindringlingen aus dem hochzivilisierten Westen immer noch jährlich Hunderte von Zivilisten getötet. Wacker mit von der Party auch Deutschland. Was sind wir doch modern. Und der Karsai, der will überhaupt nicht einsehen, dass er seinen Staat endlich nach westlichem Muster, nach dem Muster westlicher Menschenjägerstaaten organisieren soll: korrekt und korruptionsfrei. Bei der Unmöglichkeit dieses Unterfangens kamen gestern selbst dem Editorial der New York Times fast die Tränen, mit sozusagen erstickter Stimme flehte dieses Obama an, er möchte Karsai wirklich ins Gewissen reden, mit der Korruption aufzuräumen. Das ist naiv, gelinde gesagt. Menschjägertum und Naivität. Von Karsai westliche political Correctness zu verlangen ist in etwa so, wie von einer Citrone die Eigenschaften einer Orange zu verlangen oder gar die einer Banane. Aber Machertum nach amerikanischer Art glaubt daran. Selber schuld, kann man nur sagen. Wer eine so grosse Eselei begeht, will verständlicherweise nicht als Esel dastehen. Da kanns auch dem intelligenten Blatt mal die Gehirnwindungen zu Sentimentalitäten, die ins Leere gehen, verdrehen. Denn einsehen zu müssen, dass dieser ganze Einsatz, diese Abermilliarden, die der Entwicklung des eigenen Landes entzogen werden, ausser zum Nutzen der Rüstungsindustrie, vollkommen verpulvert, weggeschmissen, die ganzen geopferten Menschenleben für nichts und wieder nichts geopfert worden sind, jetzt wo Obama diesen Heiligen Krieg noch zu seiner Sache gemacht hat, einzusehen, dass das alles für nichts und nochmal nichts ist, das ist äusserst bitter, einzusehen, dass man eigentlich nur vorgeführt wird am Hindukusch, dass der amerikanische Präsident von einem Wahlfälscher vorgeführt wird, hui, das tut weh, vorgeführt wird noch zum Nutzen von Iran und China, autsch, das schmerzt, das als wahr zu akzeptieren, das geht an an die Grenzen des Erträglichen, das setzt Schutz- und Lügenmechanismen in Gang, die drüber hinwegtäuschen helfen sollen. Aber wenn Karsai jetzt auf Geheiss Obamas tatsächlich mit der Korruption aufräumte, was er wahrscheinlich gar nicht kann, dann stünde er bei seinen eigenen Landsleuten als Marionette der Amerikaner da und dann hat er sowieso verloren und die Amerikaner mit ihm. Fakt ist nach wie vor, dass in Afghanistan die westlichen „Helfer“ und „Retter“ selber zum gigantischen Problem geworden sind und dass sich Deutschland durch windelweiche Politiker in Berlin seit Jahren salamischeibchenweise in dieses Desaster hat mithineinziehen lassen, dem Kalkül der Amerikaner aufgesessen ist, selber zum Menschenjäger geworden ist, das erste Mal seit der Nazizeit. Wie das weh tut.

30.03.2010 

Vorf Ührenl Assen meint : Praktisch gleichzeitg mit Obama hat sich auch der deutsche Innenminister Thomas de Maizière nach Afghanistan begeben. Er wollte in Kundus ein Ausbildungszentrum für Polizisten eröffnen. Er wird alles sicher für wunderbar befunden und geglaubt haben. Er hätte eben so gut nach München ins Klinikum Grosshadern fahren können (denn Afghanistan ist ein über Jahrzehnte kriegsgeschädigter Patient, der auf die Intensivstation gehört!), wäre billiger gewesen, man hätte dort schnell aus Patienten, die wenigstens ihre Betten verlassen können und die man eiligst in Bavaria-Kostüm-Uniformen gesteckt hätte Polizeiauszubildende gemacht, hätte sie auf einem kleinen schnell errichteteten Exerzierplatz im Freigelände um den gewaltigen Gebäudekomplex herum antreten lassen, der Innenminister wäre nicht zufriedener zu stellen gewesen. Der Unterschied in Grosshadern wäre lediglich der gewesen, dass die dortigen Auszubildenden vermutlich deutlich weniger Analphabeten aufzuweisen hätten im Vergleich zu denen in Kundus. Verdrängen muss der Innenminister, wenn er seinen Ausflug und sein Besichtigungsobjekt für erfolgreich halten will, dass ein schier unglaublicher Prozentsatz der in Kundus Auszubildenden Analphabeten sind (ganz zu schweigen davon, dass von den deutschen Ausbildnern nicht einer von afghanischer Kultur oder Sprache beleckt sein dürfte). Dass über ein Drittel nicht mal die Ausbildung zu Ende macht, dass von den zu Ende Ausgebildeten ein weiteres Drittel innert einem Jahr den Dienst quittiert, also nicht im ordentlichen deutschen Sinne, sondern einfach nicht mehr erscheint, zum Teil auf eigene Rechnung arbeitet oder die Waffen und Uniformen verkauft oder gar zu den Taliban überlaufen. Ferner, dass viele sich zwar bezahlen lassen, aber sowieso nur selten zum Dienst erscheinen. Und von denen die zu Ende ausgebildet werden und die, wenn schon nicht lesen so doch losschiessen können ohne irgend einen Ausweis entziffern zu können und die aber bei der Polizei bleiben, ist vollkommen ungewiss, wem sie später dienen werden, einem lokalen Warlord, der womöglich von Pakistan oder Iran oder China manipuliert wird, oder einer illegitimen Regierung in Kabul; gewiss ist lediglich, dass sie ohne Bestechungsgelder nicht werden leben können. In Afghanistan Polizisten ausbilden und dann abhauen. Eine sonderbare Aktion. Vielmehr: vermutlich eine der grössten Eseleien, die die Bundesrepublik betreibt, wie den ganzen Einsatz dort. Da die ausländischen Truppen immer noch viele Zivilisten töten, sind ihre Sympathiewerte dabei ins Bodenlose zu sinken. Die Rendite diese Einsatzes wird ausser Toten und Invaliden und Kriegstraumatisierten gleich Null sein. Profiteure sind lediglich China, das im Schatten der Kriegereien sich an die Bodenschätze am Hindukusch macht und Iran, das sich die Menschen in geistlicher Mission krallt. Der Afghanistan-Einsatz: eine Eselei von wahrhaft historischer Grösse. Und die Politker fliegen hin und stehen staunend vor potemkinschen Dörfern und erklären uns, wie sie damit unser Land sicherer machen. Haben Sie schon mal Ostereier gelegt? Hier werden Sie Zeuge!

29.03.2010 

\"Gute Diskussion\" meint : Obama hatte am Sonntag eine „gute Diskussion“ mit Afghanistans Präsidenten Karsai, meinte Karsai. Sonntagsausflug nach Bagram (da gibt es ein immer noch berüchtigtes Militärgefängnis) des amerikanischen Präsidenten. Er will es erfahren, er will es persönlich erleben, wie er von Karsai reingelegt wird. Der Mensch muss Erfahrungen machen. Wenn er laufen lernen will, so muss er fallen. Die Amerikaner werden „ihren Job“ tun in Afghanistan. Das meinte schon Bush. „Wenn die Region zurückgleitet, dann werden mehr Leben von Amerikanern auf dem Spiel stehen, und die Welt wird deutlich weniger sicher sein\". Alte Leier. Obama hat am Sonntag schnell mal die Mentalität der Afghanen verändert, verbessert. Er drängte Karsai zu einer guten Regierungsführung. Karsai wird genickt und geschmunzelt haben und sich gedacht haben, red Du nur, Du Heini, Du hast ja keine Ahnung von unserem Bergvolk. Obama erklärte Karsai, was zu einem sichereren und unabhängigeren Afghanistan mit mehr Wohlstand beitragen werde, nämlich Sicherstellung der Produktion in der Landwirtschaft und im Energiebereich sowie der Gesetzmässigkeit. Karsai hat sichs angehört, hat genickt, mit den Mundwinkeln gezuckt oder je nach Erwartungshaltung seines Gegenübers auch besorgt geguckt und Obama innerlich viel Glück beim Versuch der Weltverbesserung gewünscht. Obama solle auch den Eindruck eines guten Gespräches haben. Das haben gerade auch führende Persönlichkeiten besonders oft, wenn sie mal selbst ihr Unglück schildern dürfen. Karsai hat Obama seine Schwierigkeiten mit Afghana schildern lassen. Hat ihm so den Eindruck eines sehr produktiven und geschäftsmässigen Gespräches gegeben. Obama durfte auch seine Sorgen über das weltumstürzlerische Tun von El-Kaida und der Taliban, den Cousins und Vettern von Karsai, formulieren. Karsai hat die Stirn sorgenumwölkt gerunzelt, die Ohren geöffnet und musste sich ein Lächeln verkneifen. Diese Amerikaner sind doch fantastisch, wie die sich um alles kümmern. Vor allem um das, wo sie weder gefragt noch erfolgreich sind. Aber wenn man ihnen die Chance gibt, noch was zu bezahlen dafür, wenn sie Waffen liefern dafür und Know-How, dann ist ihr Helfersyndrom bestens befriedigt und Karsai kann sich einmal mehr zurücklehnen auf seinem erschwindelten Thron. Obama hat in Kabul versucht, sich seine Welt so zurecht zu legen, wie er sie gerne hätte. Das hat Karsai amüsiert zur Kenntnis genommen. Zum Abschied hat er dann wie üblich die Hand aufgehalten. Wenn Obama noch ein bisschen was drauflegt, so könnte man eventuell daran denken, sich zu überlegen, ob seine Ideen bedenkswert wären.

28.03.2010 

Hier Tun Alle So meint : Hier tun alle so, als ob eine Stunde früher wäre. Das sind die kleinen Tricks, dem Schicksal zu zeigen, dass es mit einem doch nicht alles machen kann. Einfach so mal die Stunde um eine Runde vorstellen. Das ist unerhört. Das ist verwegen. Andererseits zeigt sich in der Reaktion der Menschen, dass nämlich keinem die Angelegenheit eine ernsthafte Änderungsinitiative wert ist, wie sehr der Mensch sich auch seine Schicksalsabhängigkeit gerne vor Augen führen und spüren lassen lässt. Kleines Spiel mit dem Schicksal und der Schicksalshaftigkeit. Ein nettes Zipperlein in der Bewältigung des Alltages, über das man sich getrost aufregen kann, zur Abwechslung vom Wetter. Oder dass der Mensch seine grundsätzliche Abhängigkeit vom Schicksal, die zu vertuschen er ja allerlei technischen Krimskrams erfindet und unternimmt, gerade wieder in einer Dosis zu fühlen bekommt, die absolut erträglich ist, in einer sonderbaren Mischung aus Lust und Schmerz. Die Zeitumstellung bringt also gleich mehrere existenzielle Grundbedürfnissaiten zum Klingen und zum Fibrieren. Lust, Schmerz, Ärger und die Kunst des Sich-Einen-Vormachens. Denn gleichzeitg ist dieser Schicksalsschlag, da ja von kalkulierenden Menschen gemacht, auch absehbar in seiner Wirkung und Auswirkung, beweist damit gleichzeitig – und das ist das Allergrösste – die Beherrschung des Schicksals durch den Menschen, und er ist zum Vornherein begrenzt, es gibt also keine Folgeveränderungen zu befürchten, denn vor allem, die Stunde, die wir uns jetzt eher schmerzhaft vorenthalten, können wir dann umso lustvoller im Winterhalbjahr, allerdings ohne jden Zinszuschlag, also nichts für Spekulanten, wieder reinholen. Dadurch sieht der Mensch unterm Strich die Balance, die Gerechtigkeit gewahrt und er kann sich wunderbar, das eine Mal murrend, dass andere Mal schnarchend der Unvermeidlichkeit hingeben, sich ihr fügen und sich dadurch noch einmal bewusst machen, dass er eben nur ein Mensch sei, der derlei zu ertragen habe. Das dürfte der tiefere Grund sein, warum niemand ernsthaft rebelliert gegen diese Jongliererei, dieser Schieberei mit der Zeit. Das ist das eine. Das andere dürfte sein, dass es wohl einige Personen gibt, für die diese Zeitumstellung ein Geschäft ist. Und die wollen ja dran festhalten. Die sind ganz dankbar, dass die kleinen Psychospiele, die bei jedem Menschen mit jeder erneuten Zeitmanipulation ablaufen, in der Abrechnung ein positives Resultat zeigen. Weil man nämlich wunderbar so tun kann, als wolle man das Schicksal nur so als Schubser spüren, der einem beweist, dass man es beherrscht und beherrschen kann, der beweist, dass die Kunst der Überlistung des Schicksals beim Menschen nach wie vor intakt ist.

27.03.2010 

Holy Shit meint : Holy Shit. Verkackte Kacke. Wer koa, der koa. Endlich fordern jetzt deutsche Katholiken den Rücktritt ihres obersten Vertuschers. Hat gedauert. Denn was oben ist, möchte erst mal oben bleiben. …wie bei den Surfern, echot es. Du glaubst doch nicht, dass sich was ändert in der römischen Hierarchie. Sie hat sich quasi auf den Glauben gehockt und saugt nun weltweit Geld für ihr Eigenleben auf und möchte nicht gestört werden dabei durch allfällige Skandale. Wie das üblich ist für solche Organisationen und Strukturen. Brüsseler Beamte wollen ja auch besser bezahlt sein als andere. Höhenzuschläge. Mehr sein und unangreifbarer sein als andere. Womöglich diplomatische Immunität geniessen. Sich herausheben. Das hierarchische Prinzip müsste endlich neu durchdacht werden. Denn das Netz ist flächig. Weltweit flächig. Das Netz lässt sich nicht auftürmen. Im Netzt stehen Holy Shit und Verkackte Kacke und Grimmepreise und gesunkene koreanische Kriegsschiffe, teure Telefonwarteschleifen, e-bay-Schnäppchen, Schumachers fehlende Hände, Alarm im Wohnbau und der Tipp, dass Bewegung den Po knackig hält, demokratisch nebeneinander. Hier gibt es nur die Häufung der Klicks. Das ist der moderne Glaube. Und nicht mehr die Anzahl der Beichten, die ein Missbraucher oder ein Vertuscher oder ein Enthaltsamer entgegennimmt. Der moderne Obulus besteht in den Daten, die wir den Netzwerken zur Verfügung stellen. Die Beichte geschieht im Facebook. Und kann gleich weltweit eingesehen werden. Wir plädieren aber dafür, jetzt schon dafür, den Vatikan künftigen Generationen als Denkmal zu erhalten. Die werden das nämlich sonst kaum glauben, wie die Menschheit anno dunnemal, lange vor dem Netz, sich glaubensmässig organisiert und ausgenutzt hat. Noch ist nicht abzusehen, ob das Denkmal nostalgisch wie ein mittelalterliches Schloss empfunden werden wird, oder eher abschreckend wie ein Mahnmal. Insofern wird Rom aber der Tourismus und die Pilgerei nicht ausgehen, mit diesen Einblicken in eine schauderhafte Vergangenheit der Menschheit. Es ist sogar vorstellbar, den Vatikan als lebendiges Museum zu betreiben, mit Schauspielern und Komparsen, die die Kurie darstellen werden. Und vielleicht könnte sich dieses Museum sogar einen kleinen Anteil am Beichtgeschäft wieder zurückholen mittels eines Internetbeichtzweiges. Die bekannten Feiertage könnten auch im Freilandmuseum Vatikan weiterhin mit viel Pomp begangen werden; man könnte sich sicher bei Freizeitanlagen wie Legopark oder Phantasialand in Brühl noch weitere Tipps zur Ankurbelung des Geschäftes holen. Aktives Museum. Knete Dir Deinen Papst aus Plastilin und spiele mit ihm, zieh ihn an und aus. lege Dich als Heiliger für 5 Minuten in einen Glassarg und lasse dich verehren. Und wie mittelalterliche Burgen ihre Verliese und Folterkammern für die Museumsbesucher öffnen, so wird tief in den Archiven des Vatikans ein Missbrauchsmuseum der Öffentlichkeit zur Mahnung zugänglich gemacht. Es wird ein kilometerlanger Irrgarten werden, der sich bis zu den römischen Katakomben ausdehnt. Und in manchen verschwiegenen Ecken wird es sogar Dark-Rooms geben, die aber nur mit Sutane betreten werden dürfen. Holy Shit. Verkackte Kacke.

26.03.2010 

Erw Ischt meint : Jezad hods den Papscht derwischt. Di Nü Jork Daims hods gschriebn. Di hods gwussd. Dass da Papscht ein Vertuscher war. Dass er ned gantword hod. Dass er den Missbrauch versteckt hod zum Schutze der Kirche. Der Klerus und die Klerikalhierarchie als Vertuschhierarchie. Vielleicht tät eine Hierarchieverflachung dem Laden nix schadn. Wozu brauchn mia überhaubd einen Papscht. Well, mir ham nie einen gebraucht. Brauchen mir einen Papscht, bloss um bei der Besichtigung desselben uns selbst zu erhöhen? Das ist doch irdischer Kwatsch. I glaub, der Welt wäre viel Unglück erspart geblieben ohne diese Türme von Hierarchien. Die nämlich die Augenhöhe weit unter sich lassen. Denen der Bezug zur irdischen Realität verloren geht. Die Hierarchien von oben her abbauen. Erscht mal den Papscht ersatzlos streichen. Natürlich wäre dann die katholische Kirche um einen Showeffekt ärmer. Aber wenn der Showeffekt nur noch darin besteht, einen Missbrauchsvetuscher anzugaffen, dann gut Nacht. Aber soweit is jezad kimma. Der lebt doch in einer so abgeschirmten Welt, dass er die Folgen seines Tuns gar nicht mehr ausrechnen kann. Vielleicht wacht er dann auf, wenn ihm seine Einnahmen unter seinen Füssen wegbrechen. Aber dann hilfts auch nicht mehr viel, denn dann befindet er sich bereits im freien Fall mit seinen Samtpantöffelchen. Personenkult ist doch überhaubd nicht biblisch. Auch gar nicht christlich. Personenkult ist immer antidemokratisch, antiemanzipatorisch, antifreiheitlich und unglaublich missbrauchsanfällig, auch was die Manipulation der Anhänger des Kultes betrifft. Da müsste gleichzeitig natürlich nachgefragt werden, wieso Menschen kultanfällig sind oder werden. Und wenn der Kult sich plötzlich als durch und durch wurmstichig erweist, dann schlägt er in sein Gegenteil um. Dann fängt der Vandalismus in den Kirchen an. Aber die Berichte darüber müssen erstickt werden, zu verführerisch ist das Gift der Nachahmung. Den ganzen Frust der Zeit und der Nachrichtenlage jetzt dadurch ablassen, dass man Heiligen, Mumien in gläsernen Särgen – und wenn das noch so eine pervertierte Version des Christentums ist – die Beine ausreisst, oder Christusfiguren die Arme oder gar den Kopf abschlägt. Blinder Hass und Bilderstürmerei. Wobei die Vandalen wahrscheinlich nicht identisch mit den Missbrauchsopfern sind. Aber was zur Zeit in dieser katholischen Kirche abgeht, nämlich der verzweifelte Versuch der obersten Kirchenhierarchie an ihrer Erstarrung festzuhalten statt Veränderungsbereitschaft im Strukturellen zu signalisieren, das kann jeden Hassanfälligen auf die Palme bringen. Es ist so peinlich das Schauspiel. Und wenn man dann sieht, in welchem Prunk diese Kirchenspitze lebt. Wahrscheinlich sind diese hierarchischen Strukturen, die so gar nichts mit der Bibel zu tun haben, wirklich endgültig überholt. Und die Kirche kapiert das, wenn überhaupt, dann erst, wenn sie keine Schäfchen mehr hat. Was ist die Kirche überhaupt. Überhaupt noch.

25.03.2010 

Gibts denn Heute meint : Gibt’s denn heute keine Katastrophe, kein Verbrechen, nix über das ich mich aufregen kann. Der ganze Missbrauch hängt mir nämlich allmählich zum Hals hinaus. Ist nicht schon die menschliche Existenz ein Missbrauch der Natur. Die ganzen Schmiergeldaffären, die hängen mir so zum Hals hinaus. Ist doch offenbar normal. Oder sind wir gerade in einem Umbruch der Ethik begriffen. Wäre gar nicht so übel. Wenn Missetaten, die bislang als Gentlemen-like galten, endlich als Missetaten definiert und behandelt werden. Vielleicht hören sie dann endlich auf. Oder werden weniger. Vielleicht gibt’s dann endlich weniger Steuerhinterziehung. Weniger Monopolmissbrauch von Konzernen aller Art, weniger Absprachen von Monopolisten. Weniger Betrügereien. Weniger mafiöse Strukturen. Sind wir wirklich dabei, Augenzeuge zu werden eines Prozesses, der die Welt gerechter macht. Manchmal deucht mich fast so. Aber bis dahin ist ein langer Weg. Da wird noch soviel Kotzzeugs aus dem Gedärm der menschlichen Gesellschaft herausgebrochen werden. Wird mir ganz übel von, wenn ich nur daran denke. Und dass der Mensch wirklich das Bescheissen, das Übervorteilen, dass Missbrauchen ganz aufgibt, daran ist schwer zu glauben. Diese Dinge haben ja nicht aufgehört. Längst sind doch die Banken und die was haben, dabei, sich neue Steuerfluchtmöglichkeiten zu erdenken. Ich vermute, da sind ganze Ideen-Pools an der Arbeit. Sich einen Vorteil erhaschen wollen, ist das nicht elementar menschlich. Der Natur und dem Mitmenschen ein Schnippchen schlagen. Homo homini lupus. Vom Töten wollen wir gar nicht reden. Immer noch geht die Weltmacht USA unterm wenn nicht Friedens- so doch Health-Care-Präsidenten weltweit auf Menschenjagd. Die können vom Töten nicht lassen. Und wenns die Grossen tun, warum sollens die Kleinen nicht auch. Auch die Bundesrepublik ist dabei, die Hemmschwelle zum Töten runterzusetzen. Das geht mit Begriffskorrekturen. Kriegsähnlicher Einstz. Also ich sehe da keine fortschrittliche Moral oder Ethik. Für mich ist das total rückwärtsgewandt. Und wenn jetzt einer einen mechanischen Aufschrei bewirken wollte, dann müsste er nur mit dem Nazivergleich kommen. Dass die auch in anderen Ländern unschuldige Menschen getötet haben. Auch die Nazis waren Meister im Töten. Auch sie haben klein angefangen. Ach, zum Erbrechen ists, dieses ewige menschliche Gewusel um Vorteile, um Übervorteilungen, dieses ewige Salamitaktiererei. Diese ewigen gespaltenen Zungen. Entwicklungshilfe machen, aber die selbstbewusste Entwicklung verhindern. Die Menschen zu freien Menschen erziehen wollen, es ihnen aber verderben. Den Film fördern wollen, gutgemeint, aber eine Filmkultur, die was zu sagen hat und auch ein Geschäft in der Welt sein könnte, verhindern, die Filmmenschen in einen Kampf um die Tropf-Töpfe sich verheddern lassen.. Lohnt es sich noch, sich darüber aufzuregen. Ach. Einfach zu allem Ja und Amen sagen und schon mal in der freien Natur draussen Ausschau nach dem ersten Bärlauch halten.

24.03.2010 

Zeit Umstellen meint : Jetzt müssen wir am Sonntag wieder in eine andere Zeit hupfen. In ein anderes Denken. Wie unbequem. Bewegung, die anstrengt. Die Energie verschleisst. Die nichts bringt. Meine Haut bleibt dieselbe. Mein Hirn doch dasselbe. Es bessert sich gar nichts durch diese Zeitumstellung. Weder die Verdauung noch die Durchblutung noch das Gedächtnis noch die Fähigkeit zu begreifen. Es verbessert sich nicht der Umgang mit den Menschen. Es verbessern sich nicht die Filme. Keiner kapiert was durch diese Zeitumstellung. Dabei ist der Akt doch recht pompös: die Zeit umstellen. Die Uhr einfach so mal eine Stunde vordrehen. Dem eigenen Schatten davonrennen. Nu, das hilft nicht viel. Denn schon in einer Nanosekunde hat der uns wieder eingeholt. Der Schatten unseres Seins, unseres Durch-diese-Welt-Gehens, unseres Durch-diese-Existenz-Mogelns, unseres Uns-Durch-diese-Gesellschaft-Schwindelns, unseres Sich-auf-einem-Positiönchen-in-Sicherheit-Wiegens. Eins, Zwei Wiegeschritt, wer kommt da noch mit. Ein Holperer in der Weltgeschichte. Den genauen Einfluss kann keiner berechnen. Ob dieser Zeitsprung mehr verändert als ein grosses Erdbeben die Erdachse. Einflusssphären des Zeitwechsels. Bah, die Landwirtschaft, darauf haben wir gewartet. Das war einmal die Begründung, damit die Kuh früher Muh. Das muss sich doch auf die Milchqualität auswirken. Vielleicht sogar auf den Milchpreis. Doch das führt jetzt definitiv zu weit weg von unserem Sinnieren. Sinister sinnieren über Zeitsprünge. Man muss sich das wie so ein Hürdenlauf vorstellen. Nö, wohl doch nicht. Was soll das. Die Zeit und ihre Hürden. Die Zeit geht doch gleichgültig über alles hinweg. Über Könige und Bettler, über Staatsoberhäupter und Staatsdiener, über Staatsbürger, Staatsschulden und Staastgefängnisse und … sie kennt keine Hürden. Stimmt auch wieder nicht ganz. Es gibt schon so einige Zeitverschon-Posten. Es gibt Gesichter, auf denen hinterlässt die Zeit keine Spuren. Schon gar nicht der Zeitsprung zweimal jährlich. Ewig jung. Radikal jung. Jungsein humpelt doch der Zeit mehr hinterher als Altsein. Ahm, die Zeit ist so ein verdammt pauschales Thema. Mit ihr glaubt ein jeder alles machen zu können. Speziell die Kinomenschen. Die halten sie an, drehen sie zurück, wiederholen sie, stop and go, Slomo und Zeitraffer, dehnen und raffen, sie grosszügig verteilen oder sie knickrig nicht loslassen. Ob das Einsichten bringen kann? In die Struktur von Zeit und deren Geheimnis. Die Menschheit sieht doch ganz und gar nicht darnach aus. Die sieht doch vielmehr aus, als hätte sie alle Zeit der Welt, wie der Tag lang ist. Nö, Blödsinn. Öfter sieht sie aus, als sei sie gejagt von der Zeit, als sei sie noch gar nicht angekommen in der Zeit, als wüsste sie gar nicht, was das bedeutet, Zeit. Zeiht. Ver-Zeit. Verzeiht. ZeitSait. ZartZeit. ZartSaitZeit. Spüren Sie auch die Zeit, Sie an Ihrer Haut kitzeln? – Das war eben das erste Mal. Vielleicht wegen der Umstellung, die bevorsteht? Iiii. Hihi. Iiiiii!

23.03.2010 

Krop Op meint : Krop ät Op Dee Ee. No one knows what that means. Nicht nötig. Immer alles wissen wollen. Wieviel wissen wir denn. Aber wir wollens wissen. Meist ein beschränkter Vorsatz. Mit beschränktem Vorsatz oder mit beschränkter Wissenshaftung. Mit gekränktem Vorsatz. Auch möglich. Sonderbare Haltung. Gekränkte Beschränkung. Gekränktes Sein. Lieber ruhig und gekränkt als was unternehmen. In gekränktem Freiraum. Gekränkt-getränkt. Krank-Tränke. Über die Kränkung jammern. Sich jammerwohl fühlen. Odenwald. Ganz miesig abmessen. Der hat soviel. Mehr darf der nicht haben. Der hat nichts, aber er verkauft es gut. Nichts gönnen. Keinem nichts gönnen, weil man sich benachteiligt glaubt. Vom Leben, vom Schicksal und von den Mitmenschen. Auch der Kachelmann muss in den Kachelofen. Gebackener Wetterfrosch. Gegrillt. Oder Gedörrt. Dörrfrosch. Schön, wenn Promis irdisch werden. Das tut gut. Sehr gut sogar. Lenkt ab vom eigenen Froschsein. Krötenfrosch. Unkenexistenz. Immer werweissen, immer hochrechnen, immer die nächsten Zentimeter kalkulieren und in Betracht ziehen. Ganz genau hinschauen, wo man seinen Allerwertesten platziert. Zier des Po. Etepetetiert. Das klingt gut. Da möchte man eine EtepeteteseSerenade draus machen. Quaquak. Was ziehen wir dann an. Ich habe nichts mehr anzuziehen. Aber das Röcklein ist doch geeignet. Nichts ist geeignet. Niemand ist für diese Existenz geeignet. ExistenzUneignung. Doch die meisten. Schau sie Dir an. Das Glück war kurz, wenn überhaupt und bezahlt haben sie lange dafür. Sehr lange. Und tun es immer noch. Noch dazu wo es von Tag zu Tag teurer wird. Andererseits, nur wer gut genährt ist, gibt was her zum Gefressenwerden. Promibonus. Quasi. Gefressene Promis. Nicht immer schmecken sie gut. Schlecht schmecken oder langweilen. Was auch immer. Egal. Es gibt wirklich Spannenderes. Als diese alten Hüte. Lies die Zeitungen, was ist wirklich frisch drin. Kaum ein Gedanke. Traben hinter den Dingen her. Immer einen Schritt dahinter. Kommen vor lauter den-Dingen-hinterherrennen nicht zum Gedanken. Nicht zum durchleuchtenden, zum aufklärenden Gedanken. Die AZ bald ohne Kultur. Und bald ohne alles, wenn das so weiter geht. Und die SZ wird folgen. Kultur den Bach runter oder directemang in die Kläranlage. Brauchen wir doch eh nicht mehr. Was ändert Wagners Tod. Tot ist tot. Es gibt noch so viele Leute, die Wagner heissen. Eigentlich müssten sie Autobauer heissen. Hauptsache, sie heissen. Irgendwie. Identifizierbar – Irgendwie. Mein Name ist Irgendwie. Ich komme von Irgendwo. Ich lebe Irgendwo. Im Netz. Im WorldWideNetz. Das weiss immer alles. Und letztlich doch nichts. Das sind alles nur Daten. Du kannst das Netz füttern. Mit x-beliebigen Daten. Andere fischen sie dann als Wahrheit raus. Man muss immer wieder neuen Glauben in die Welt setzen. Neue Wortkombinationen. Neue Wortkombüsen. Krop Optionen. Krop-Abruptionen. Fini.

22.03.2010 

Verr Annt meint : Ich glaube schon, dass hier einiges dabei ist, sich zu verrennen. Nicht nur die Filmpreisgeschichte, genau so die ganze Diskussion über Missbrauch. Oder der Afghanistan-Exit-Einsatz ebenso wie die Hilfe für den griechischen Euro. Bei letzterem müssten doch als erstes sämtliche Rüstungsaufträge storniert werden, so wäre der griechische Staat schon um Milliarden entlastet. Die Exit-Strategie in Afghanistan steht unter dem unlösbaren Widerspruch, dass Afghanistan für seine Sicherheit selber sorgen können müsse. Logischer Kurzschluss: also müssen wir die Afghanen – noch bevor wir sie alphabetisieren oder ihnen den Aufbau einer selbsttragenden Wirtschaft und eines Steuersystems ermöglichen – bewaffnen, bis an die Zähne bewaffnen und an den Waffen ausbilden. Dieser Salto Mortale logico führt dazu, dass Obamas Mannen demnächst in der Marjah-Gegend die Einbringung der Opium-Ernte beschützen werden. Ein wunderbares Beispiel für ein Verrennen. Ähnlich sieht es mit der Missbrauchs-Diskussion aus. Die erweckt im Moment den Eindruck, als seien erstens unsere ganzen Eliten (denn wer nicht im Internat war, war in der Familie und da sei Missbrauch noch verbreiteter, sagen die, die die Kirche schützen wollen) Missbrauchsopfer (dafür würden ja auch viele ihrer andauernd verqueren Handlungen sprechen) und zweitens als sei sexuelle Initiation nur als Missbrauch erfahrbar. Überhaupt ist von denen, die jetzt den Missbrauch aufs Tablett heben, nichts darüber zu vernehmen, wie, wann und mit wem die sexuelle Initiation denn überhaupt stattfinden solle. Vielleicht gibt es auch Fälle, in denen die Initiation durch den Priester oder den Lehrer oder den Onkel keine bleibenden Schäden verursacht hat oder sogar als lustvoll empfunden worden ist. Aber da gibt es wohl nicht mal Dunkelziffern. Hinter der ganzen Diskussion scheint eine abgrundtiefe Angst vor wirklicher sexueller Freiheit zu stecken, wie immer auch die zustande kommen mag. Die Diskussion ist auf bestem Wege, sich am runden Tische zu verrennen. Da wir hier uns also nur knapp skiziert auf vier Verrennthemen konzentrieren wollen, der Begriff hats aber in sich und wäre noch auf so viele weitere Themen anwendbar von der Steuer- über die Gesundheits- die Entwicklungs- und die Bildungspolitik, die saubere Energie, bleibt noch das Verrennen beim Filmpreis, beim deutschen Filmpreis als letztes. Es ist erstens nichts dagegen einzuwenden, wenn ein Branchen-Verein wie die Deutsche Filmakademie (die beiden neuen Präsidenten haben der FAZ ein Interview gegeben, das vor allem schauspierischen Narzissmus in weiter Wüste und nichts drum herum erkennen liess ohne jedes gesellschaftspolitische Bewusstsein oder entsprechende Verankerung) Preise verleihen will. Absurd daran, wie sie es jetzt tut, ist allerdings einerseits das Verfahren, da ist jedes Voodoo-Ritual eine Kategorie Kantscher Erkenntnis dagegen und andererseits in keiner Weise nachvollziehbar, dass der Staat diesem privaten Verein auch noch über drei Millionen Preisgelder dafür zur Verfügung stellt. Ein Verrennen der wahrlich grotesken Art, dem die Seldwyler garantiert ein Denkmal bauen täten. Damit sollten die neuen Präsidenten der Akademie als erstes Schluss machen, wenn sie diesen Verein aus dieser verschroben-altjüngferlichen Ecke rausholen und als ein kulturell-politisches Wirkzentrum in die deutsche Gesellschaft hineinbringen wollen. Dazu gehörte dann, endlich die Diskussion über den Unterschied von Fernsehen und Kino auf die Agenda zu setzen, statt sich in Filmpreisverleihverfahren endlos zu verrennen.

21.03.2010 

ERfolgsmodelle und ihre Pervertierung meint : Erst war der Film da. Erfunden als Produkt von Tüftelei und Phantasie. Er wurde zum Erfolgsmodell. Mit dem Erfolg kamen Geld und Ruhm. Dann erst stellte sich das Bedürfnis zu Preisen ein. Das Bedürfnis, unter den Erfolgreichen die Besten auszuzeichnen. Weiss Gott nicht, wo im menschlichen Organismus dieses Bedürfnis zu lokalisieren ist. Und es stellte sich heraus, mit den Preisen, mit dem Oscar als dem Preis unter den Filmpreisen, vielleicht dem Urvater aller Filmpreise, konnte sich der Erfolg der Erfolgreichen noch steigern lassen. Und mit dieser Erkenntnis – selbst der kleinste Schuljunge wäre raffiniert genug, ab dieser Erkenntnis seine Leistungen nach diesem Preis zu strecken – fängt bereits die Pervetierung des Preis-Systems an. Jeder möchte, um jetzt schnell auf die kirchliche Kategorie zu springen, Papst werden. Dann kann er nämlich jede Verantwortung auf die Bischöfe schieben, wie eben geschehen. Zurück zum Film. Irgendwann haben die Deutschen dann entdeckt, dass sie erhöhte Auslands-Oscar-Chancen haben, wenn sie Filme mit Nazithemen produzieren. Also haben sie viele, viele Nazifilme produziert. Für die sich dann oft kaum mehr jemand interessiert hat. In Deutschland findet aber gleich eine mehrfache Pervertierung des ganzen Filmsystems statt. Weil viel Geld da ist, immer noch da ist, haben sich um den Film herum lauter Strukturen gebildet, die inzwischen mehr filmverhindernd statt filmförderlich sind. Wir sprechen hier von Filmen von gesellschaftlicher Relevanz, und zwar unabhängig vom Genre. Der deutsche Film aber ist weitgehend privatistisch oder für den Schulunterricht. Schon von den Intentionen der Macher her. Sie richten ihre Nase nach Filmförderung, nach Fernsehtauglichkeit der Verwertung und dann auch noch nach den Preisen. Es dürfte inzwischen in Deutschland kaum mehr Filmemacher geben, die die Filme machen, die ihnen am Herzen liegen, die hellsichtig und schneller als andere, auf noch nicht formulierte Wunden hinweisen. Privatistisch ist die ganze Produktion auch von ihrer Verbandelung her, von ihrer Vetternwirtschaftigkeit her. Nie gilt als Oberstes die Qualität des Filmes. Nie gibt es einen Wettbewerb um die Besten. Immer gelten Rücksichtnahmen wie, wer hat schon mal, wer darf mal wieder. Machtpositionen, die gegen das Interesse des Filmes verteidigt werden. Besetzungen nach Kategorien des Benimms oder nach Verbandelung mit Agenturen. Jeder kämpft nur um seine Pfründen. Da wird oft mit teuren Schauspielern peinlicher Mist produziert. Kein Wunder, versteht man überhaupt nicht mehr, wozu bei diesem Output noch ein deutscher Filmpreis verteilt werden soll. Ein weiterer Jahrgang mit kaum preiswürdigen Produkten soll demnächst wieder mit Millionen staatlichen Geldes belohnt werden. Wofür? Dafür, dass sie gut gevettert haben? Sogar die Kanzlerin will sich dieses Jahr die Peinlichkeit nicht nehmen lassen, sich vom schalen Glanz dieser Veranstaltung behauchen zu lassen. Na ja, wenn sie glaubt es nötig zu haben. Kein Wunder etikettiert SigiGötz-Entertainment die Auswahl der Kandidaten für den Preis schlicht als: EHER LANGWEILIG.

20.03.2010 

Wer glaubt denn noch an den Filmpreis meint : Wer glaubt denn noch an den Filmpreis. Dass der was Besonderes sei. Das ist doch nur ein riesiger Verfahrenskrampf um viel Kunstkrampf. Denn das Problem vieler dieser Filmpreise ist, dass sie leider zum erstrebenswerten und nötigen Brot der Filmkünstler gehören. So ist ein Gezerre drum und hintenrum bestens verständlich, dass sich eine Branche ein paar Millionen staatlichen Geldes zur Selbstverteilung unter den Nagel reissen will. Aussserdem ist der Glaube an Preise immer noch weit verbreitet. Es ist leichter, an Filmpreise zu glauben, als sich mit Filmen auseinanderzusetzen. Umso mehr, je weniger auseinandersetzungswürdige Filme produziert werden. Filmpreise wollen Götter schaffen wie die Kirche ihre Päpste. Filmpreise leben durchaus auch von vorhandenem Untertanentum, ohne dieses könnten sie kaum gedeihen, hätten sie null Resonanz. Sie verkörpern durchaus auch eine Sehnsucht geistig Armer nach Grösse, nach Erhebung und Erhabenheit. Vor Filmpreisen und deren Trägern hat man sich zu verbeugen. Ihnen hat man Günste und Gelder zu bewilligen. Filmpreise artikulieren der Filmbranche wie auch der übrigen Gesellschaft Sehnsucht nach Heiligtümern. Filmpreisverleihungen sollen moderne Wallfahrtsereignisse sein. Nur dass das Ereignis hauptsächlich über die Medien zu den angepeilten Pilgern kommt. An das Ereignis selbst werden einige Jubelkomparsen gekarrt, denn der moderne Medienpilger ist viel zu lasch, um sich selbst zum Ort eines solchen Geschehens zu begeben. Berühmt sein bei Laschis, das ist ein Ziel, vieler Mühen wert. Filmpreisauswahlverfahren tendieren dazu, kritischen Geist durch gschaftelig-organisatorische Auswahlvorschriften zu ersetzen. Es ist viel bequemer in einer Jury zu sitzen und über den Dingen zu stehen, einige davon herauszuputzen, andere abblitzen zu lassen, als sich mit den Dingen selbst zu konfrontieren. Mit den Dingen, die dazu führen, dass die Moral so verfallen ist, wie es die Eliten gerade wieder eindrücklich vorführen, sei es beim Eiertanz um die Kirche und die offenbar institutionalisierte Ministranten- und Internatsgaudi und deren noch stärker institutionalisierte Vertuschung, sei es beim Eiertanz um den von der Bundesrepublik zu verantwortenden Massenmord bei Kundus oder bei den Waffenexporten, sei es beim Eiertanz um die Steuerhinterzieher oder beim Eiertanz um die Gelder des Gesundheitswesens oder für die Erziehung. Diese Dinge geistig oder filmisch auf den Punkt bringen zu wollen, das ist mühselig und wenn man es mit Humor und Geistesblitzen tun will, viel Können und Welterfahrung erfordernd. Da sind Kaffeerunden, bei denen man über Verleihungen von Preisen schwatzen kann, doch viel angenehmer. Jury-Sein enthebt einer gewissen Verantwortung. Und wenn es filmakademisch angeblich eine grosse Interessenvereinigung der Branche selbst ist, so erinnert das eher an ein Femegericht. Jury-Sein setzt einen leicht ausserhalb des Seinszusammenhangs. Das glauben die meisten. Filmpreisverleihungen sind ganz eindeutig Ersatzbeschäftigungen, billig-kitsche Kompensationen für die Feigheit, sich mit den Vorgängen in der Gesellschaft auseinanderzusetzen. Filmpreise sind heutzutage so verbindlich wie beliebige Talkrunden. Da können keine weissen Bänder drüber hinwegtäuschen, denn auch Talkrunden pflegen manche Standards nicht in Frage zu stellen.

19.03.2010 

Ver Rülling meint : Der Verrülling ist da. Der Frühling ist da. Er ist dieses Jahr ein Spätling. Frühlingsspätlese. Spätfrühlings Schnupfenlese. Der Frühling geht jetzt Schlag auf Schlag. Hammerhart. Gestern Schneeglöcklein und Krokusse und heute schon die Osterglocken. Bim Bam Bim Bam. Einblicke in das Gedärm eines Kriegseinsatzes. Lügen, Lügen und andere unangenehm riechende Texte. Frühling. Ver Kühling. Die Untersuchung schiesst aus. Oder sie schliesst aus. Die Öffentlichkeit beispielsweise. Untersuchungen mit nicht öffentlichen Öffnungen. Es kann ja nicht um die Wahrheit gehen. Die verträgt keine Jahreszeit. Wo gibt es jahreszeitlich unabhängige Wahrheiten. Den Papst schonen. Den Missbrauch in die Vergangenheit verlegen. Ver Rohling. Ver Rühling. Ver Glühling. Ver Pönling. Von und zu Ver Rölling. Ver Tuschling. Verharmlosende Darstellung des ersten von der Bundesrepublik seit dem 2. Weltkrieg zu verantwortenden Massenmordes. Worttanzereien. Ver Lügling. Oben bleiben, oben, verstanden. Nicht umfallen. Zur Unwahrheit stehen. Die Wahrheit spalten. Sie in Häppchen servieren. Sie verwässern. Sie geniessbar machen. Wahrwörter und Unwahrwörter. Jetzt spriessen. Ins Kraut spriessen. Ohne moralische Bedenken. Die Wahrheit in Grund und Boden reden. Sie verwirren. Der Jahreszeitenkreislauf drängt. Lässt sich nicht mehr aufhalten. Alles gedeiht nebeneinander, ohne alle moralischen Fesseln. Dazu ist jetzt keine Zeit. Dem Lichte nach. Der Wärme nach. Dem Platz an der Sonne nach. Fein angezogen. Anzüglich fein. Um sein Leben reden. Wortschöpfungen aus dem Köcher ziehen. Runde Vertusch-Tische. Schnell noch die Steuern reformieren. Jetzt, wo sie unter der Schneedecke zum Vorschein kommen. Schnell drüber texten. Die eiernde Wahrheit schönfärben. Sicherheit beim Eierfärben. Sicherheit über alles. Sicherheit liefern. Egal wem. Die Sicherheit an sich, an und für sich, die muss hergestellt werden, koste es was es wolle und in welche Hände auch immer sie geraten wird. Sicherheitstechnik nicht nur am Hindukusch aufstrebender Geschäftsbereich. Sicherheit im Sieg gegen die Wahrheit. Task Force „Frühling“. Task Force „Gruppe 85“. Die Wahrheit war immer schon das erste Opfer des Krieges. Drum müssen wir auch vom Krieg reden. Damit wir wahrheitsähnliche Aussagen in den Frühling setzen können. Frühlingsähnliche Wahrheiten, die haben jetzt Konjunktur. Und keiner weiss, wo das alles hinausläuft. Keiner sieht über den nächsten Wellenberg. Die Ehre zwischen zwei Wellenbergen. Rauf und Runter. Rauf und Runter. Kein Haltepunkt mehr. Ausser die Bewegung selbst. Selbst der Grund fliesst. Verrutschen der Bilder. Vergischten der Wahrheiten. Denn die Wahrheit rennet und laufet um ihr Leben neben all dem Frühlingsgewächs. Frühspriesslinge kennen kein Gesetz. Gleich beim ersten Sonnenstrahl werden die Poolpositionen verteilt. Härter als Wahrheit je sein kann. Der Frühling. Der Ver Rüling. Der Ver Sprühling. Der Verrotten Rühling.

18.03.2010 

Fra Quo meint : Ein grosser Laden, Telecom nennt er sich, will jetzt eine Frauenquote einführen. Die spiegelt das Verhältnis von Frauen zu Männern in der Gesamtgesellschaft. 30 Prozent der Karriereposten sollen damit von Frauen besetzt werden. Krass. Das spiegelt nicht mal das Verhältnis von Fauen zu Männern in der Gesamtgesellschaft. Das zementiert doch die Behauptung, Frauen seien nur zur Hälfte so oft für Führungspositionen geeignet wie Männer. Das ist schon sehr chauvinistisch, zynisch und wie Brett-vor-dem-Kopf, eine offene Beleidigung für alle Frauen. Ohne Ansehen der Höhe der Quote, die doch wenn schon, dass sie Fifty-Fifty sein sollte!, gibt es zwei Interpretationen der Einführung der Frauen-Quote, eine peinlicher als die andere. Die eine würde behaupten, Frauen seien eben nicht so gut wie Männer, sie bedürften des besonderen Schutzes und also einer Quote. Diese Interpretation wäre zum Haarölsaufen und würde sich wohl keiner laut zu sagen trauen. Aber auch die andere Interpretation wirft nicht gerade ein günstiges Licht auf das Machodenken in unserer Gesellschaft. Selbst wenn man davon ausgeht, woran eigentlich kein Zweifel sein kann bis auf geschlechtsspezifische Häufungen in ganz speziellen Randbereichen vielleicht, dass die Talente für Führungspositionen in der Gesamtbevölkerung in etwa gleichmässig auf Frauen und Männer verteilt sein dürften, dann beweist doch der Ruf nach der Quote, dass Positionen bisher jedenfalls nicht in erster Linie nach den Qualifikationen der Bewerber verteilt wurden, sondern zu allererst nach dem Geschlecht! So scheint es zumindest bei den Top-50-Unternehmen; bei denen ist eine einzige Frau im Vorstand (Barbara Kux von Siemens). Das stellt doch diesen Unternehmen ein miserables Zeugnis für die Auswahl ihrer Vorstandsmitglieder aus. Hier müssten die Aktionäre aktiv werden und sagen, wir glauben nicht, dass unser Unternehmen bestmöglichst geführt wird, wenn bei der Besetzung von Vorstandspositionen sowie weiterer Führungspositionen offenbar solche Wettbewerbsbeschränkungen vorhanden sind. Allein diese zwei erwähnten Begründungen für den Ruf nach Quote stellen ihr schon ein schlechtes Zeugnis aus. Die Quote selbst kann aber wiederum ein Wettbewerbshindernis werden. Denn wenn, was ja auch mal vorkommen kann, für eine bestimmte Position die konkurrierenden Männer besser abschneiden als die mitbewerbende Frau, dann kanns ja nicht sein, dass die Frau genommen werden muss, obwohl sie gerade für diese Position von den Männern auf die Ränge verwiesen wird. Was der Mangel an Wettbewerb bewirkt zeigt doch der deutsche Film, der dafür, dass er mit 300 Millionen Euro jährlich plus jede Menge Geld vom GEZ-subventionierten öffentlichen TV-System gefördert wird, einen Output hat, der im internationalen Kinowettbewerb nicht als besonderes Glanzlicht und schon gar nicht als Markenname sich etablieren konnte. Vielleicht sollte einfach mal grundlegend über männlichen Karrierismus nachgedacht werden (und darüber, ob das auch was mit der Kindererziehung zu tun hat und wenn ja, was und ob das auch damit zu tun hat, dass man die Kinder am liebsten in ein teures Internat wegsteckt und dann noch den Link zu einer weiteren heutigen Debatte suchen….).

17.03.2010 

Vert Uschung meint : Hans Küng schreibt heute in der SZ-Aussenansicht über „Die Verantwortung Ratzingers“, dass die Welt jetzt auf ein „mea culpa“ des Papstes warte. Küng wundert sich, wie der Papst den Zölibat nach wie vor für ein „kostbares Geschenk“ halten könne, da dieser aber auch rein gar nichts mit der Bibel zu tun habe. Es war neulich zu lesen, dass der im Mittelalter entstanden sei als Vorbeugung gegen Pfründenwirtschaft. Dann wundert sich Küng, dass der Papst immer noch jeden Zusammenhang zwischen Zölibat und Kindsmissbrauch ausschliesst. Dann kommt er auf die systematische Vertuschung der Missbrauchsfälle zu sprechen, die in der Kirche Tradition hat. Was dann gewissermassen einer Zementierung der Behauptung gleichkommt, Zölibat sei machbar, habe keinen Zusammenhang mit Missbrauchsfällen und wenn die allfälligen Fälle vertuscht werden, dann bleibt die Theorie sauber, dann gibt es sie eben nicht, dann sind der Kirche die Priester heiliger als die Kinder. Dann weist Küng daraufhin, dass gerade Ratzinger in seiner vorpäpstlichen Zeit alle „schweren Vergehen“ unter „päpstliche Geheimhaltung“ und damit unter Kirchenstrafe gestellt habe, insofern also selbst schon in seiner vorpäpstlichen Zeit der grösster Vertuscher gewesen sei und ferner, dass wohl über keinen kurialen Schreibtisch mehr Missbrauchsfälle gegangen seien als über den seinigen. Schliesslich kommt Küng zum Schluss, dass von dem Mann, „der seit Jahrzehnten die Hauptverantwortung für die weltweite Vertuschung hatte, eben Joseph Ratzinger“ in seiner Verantwortung als Papst sich nichts daran geändert habe. Küng fordert das MEA CULPA des Papstes. Aber das würde doch in der Konsequenz den sofortigen Rücktritt bedeuten. Was mehr als angebracht wäre. Aber wie es immer und überall mit den hierarchischen Strukturen ist, die oben wollen oben bleiben wie die Surfer auf der Welle, oder dann ganz schnell durch den Wellentunnel gleiten um gleich wieder oben auf zu sein. Und die dummen Gläubigen, Abhängigen unten wollen nicht, dass ihr Denkmal, ihr Götze vom Sockel gestossen wird. Das ist wirklich eine Merkwürdigkeit die weit über die katholische Kirche hinaus geht, die andauernd zu beobachten ist, wie Verantwortliche keine Verantwortung übernehmen wollen. Küng meint, vielleicht kapiere die katholische Kirche erst, wenn sie Milliardenentschädigungen zahlen müsse. Ob sie dann wirklich kapiert, scheint fragwürdig. Die Miliardenentschädigungen in den USA und in Irland scheinen in Rom jedenfalls nicht einen Millimeter was in Bewegung gebracht zu haben. Hierarchien und Vertuschungen. Eigentlich ganz normal. Tendiert der Mensch doch auch so schon dazu, sich alles schön zu reden. Eh, kannst Du mir mal ein Kompliment auf meine Website schreiben, kannst du mir mal eine gute Kritik schreiben, kannst Du mir mal ein paar Punkte geben, kannst Du mir mal ein paar Klicks geben, das Schönen von Statistiken hat doch überall Konjunktur, zum Beispiel Arbeitslosenstatistik, das Frisieren von Bilanzen, das Vertuschen des wahren Ausmasses der Rüstungsexporte oder der Sinnlosigkeit und Fragwürdigkeit des Afghanistaneinsatzes. Selbst fraglich, ob sich was verändert, wenn der Papst jetzt bekennen täte, selbst wenn er zurückträte. Hat sich die Moral in Deutschland durch den Rücktritt von Frau Kässmann geändert?

16.03.2010 

Waffex meint : Waffex. Waffex. Waffenexport. Wir stehen auf Waffenexport. Besonders nach Griechenland. Von wegen der Zahlungsfähigkeit. Geil, Waffen nach Griechenland zu exportieren. Frau Merkel liebt das. Aber sie sagt es nicht. Herr Westerwelle liebt das. Aber er sagt es nicht. Herr Maizière liebt das. Aber er sagt es nicht. Frau Leutheusser-Schnarrenberger liebt das. Aber sie sagt es nicht. Herr Schäuble liebt das. Aber er sagt es nicht. Herr Brüderle liebt das. Aber er sagt es nicht. Frau von der Leyen liebt das. Aber sie sagt es nicht. Frau Aigner liebt das. Aber sie sagt es nicht. Herr zu Guttenberg liebt das. Aber er sagt es nicht. Frau Schröder liebt das. Aber sie sagt es nicht. Herr Rösler liebt das. Aber er sagt es nicht. Herr Ramsauer liebt das. Aber er sagt es nicht. Herr Röttgen liebt das. Aber er sagt es nicht. Frau Schavan liebt das. Aber sie sagt es nicht. Herr Niebel liebt das. Aber er sagt es nicht. Herr Pofalla liebt das. Aber er sagt es nicht. Um die meisterlichen Waffenexporte von Deutschland en Detail zu erfahren, muss man schon die Münchner tz aufschlagen, denn die SZ hält sich kursorisch, ist zu sehr verbandelt mit dem Waffengeschäft. Waffex. Waffex. Waffenexport. Wir stehen auf Waffenexport. Besonders nach Griechenland. Von wegen der Zahlungsfähigkeit. Geil, Waffen nach Griechenland zu exportieren: 1 U-Boot-Motor PEM nach Griechenland. 4 Marinemotoren MTU 959 nach Griechenland. 35 Schiffsraketenwerfen RIM-116A RAM nach Griechenland. Waffex. Waffex. Waffenexport. Wir finden das geil. 15 Eurofighter/Typhoon FGA nach Oesterreich. 7 Bergepanzer 2 nach Brasilien. 4 Brückenlegepanzer 1 Biber nach Brasilien. 20 Kampfpanzer Leopard 145 nach Brasilien. 4 Pionierpanzer 2 Dachs nach Brasilien. 140 Kampfpanzer Leopard 2A4 nach Chile. 10 Schützenpanzer Marder 1A3 nach Chile. 300 Panzermotoren MUT-883 nach China. 1 Militärschiff Fassmer-1850 nach Kolumbien. 9 Militärschiffs-Motoren MTU-8000 nach Ägypten. 3 Radarsysteme TRS-30 nach Ägypten. 160 Panzermotoren MTU-199 nach Frankreich. 60 Panzermotoren MTU-838 nach Indien. 20 U-Boot-Motoren MTU-396 nach Indien. 200 Schützenpanzer-Motoren BFBL nach Iran. 300 Kampfpanzermotoren MTU-883 nach Israel. 2-U-Boote Dolphin/Type-800 nach Israel. 2 U-Boote Type 212 nach Italien. 1 Mehrzweckhubschrauber Eurocopter 135 oder EC-635 nach Japan. 5 Patrouillenboote SWATH-125t nach Lettland. 24 Allschutz-Transport-Fahrzeuge Dingo-2 nach Luxemburg. 57 Panzerhaubitzen PzH-2000 in die Niederlande. 200 Panzermotoren MTU-199 in die Niederlande. 2 Radarsysteme TRMI-3D in die Niederlande. 10 Pionierpanzer PiPz-3 Kodiak in die Niederlande. 10 Flugkörperschnellboot-Motoren MTU 183 nach Norwegen. 250 Truppentransportpanzer M-113 nach Pakistan. 12 Torpedos SUT nach Peru. 75 Torpedos MU-990 Impact nach Polen. 2 U-Boote Type-214 nach Portugal. 1400 Luft-Luft-Raketen IRIS-T nach Saudi-Arabien. 24 Schiffsmotoren MTU-8000 nach Singapur. 8 Flugzeugmotoren BR-710 nach Singapur. 67 Kampfpanzer Leopard-2A4 nach Singapur. Roboterfahrzeug Buffel ARV nach Singapur. 25 Luft-Luft-Raketen nach Südafrika. 85 Panzerabwehrraketen MILAN nach Südafrika. 1998 Raketenmotoren MTU-881 nach Südkorea. 40 Schiffsmotoren MTU-1163 nach Südkorea. 400 Flugabwehrraketen MIM-104 Patriot nach Südkorea. 6 Flugabwehrraketen-Systeme Patriot nach Südkorea. 21 Radpanzer-Motoren MTU-183 nach Spanien. 121 Schützenpanzer-Motoren MTU-183 nach Spanien. 12 U-Boot-Motoren MTU-396 nach Spanien. 40 Torpedos DM-2A4 Seehecht nach Spanien. 43 Marschflugkörper Taunus KEPD-350 nach Spanien. 6 Pionierpanzer PiPz-3 Kodiak nach Schweden. 12 Pionierpanzer PiPz-3 Kodiak in die Schweiz. 2 Militärschiffsmotoren MAN-280 nach Trinidad & Tobago. 331 Kampfpanzermotoren MTU-881 in die Türkei. 298 Kampfpanzer Leopard-2A4 in die Türkei. 4 Fregattenmotoren MTU-959 in die Türkei. 429 Kampfpanzermotoren MTU-883 in die Vereinigten Arabischen Emirate. 24 Militärschiffsmotoren MTU-959 in die Vereinigten Arabischen Emirate. 32 Transportpanzer Tpz-1 Fuchs in die Vereinigten Arabischen Emirate. 1500 Raketen DM-702 SMART-155 nach Grossbritannien. 3 Radare TRS-3D in die USA. Waffex. Waffex. Waffex. Wie lieben den Waffenexport. Waffenexport macht geil und reich, denn wir sind keine Knallfrösche.

15.03.2010 

Eros-Ion meint : Das Eros-Ion erodiert die geistliche Hierarchie von oben. Das Eros-Ion. Das Eros-Ion unter der Soutane. Das Eros-Ion lässt sich nicht bändigen. Es bringt die Blüte des Menschen zur Explosion. Das Eros-Ion. Kaum reift der Mensch zur Blüte heran, da beginnt schon seine Erosion. Werden und Vergehen. Das Eros-Ion nagt an der Institution. Das Eros-Ion zerfrisst sogar Beton. Das Eros-Ion kümmert sich nicht um Kirchenmauern, um Internatsmauern. Im Gegenteil, je mehr es eingeschlossen wird, desto unbändiger wird seine Kraft. Die Explosion des Eros-Ion ist immer das Ende der Unschuld. Kann schmerzhaft sein. Kann peinvoll sein. Ist oft ein doofer Prozess mit viel Moralin und undeklarierten Ängsten der Altvorderen ins Bockshorn hinein gegängelt. Denn Lust will gelernt sein. Aber Lust lässt sich nicht im Rahmen von strengen Lehrplänen und Schulstunden lernen. Das Eros-Ion ist stärker als jedes vestandesmässige Zölibat, denn das Zölibat ist ein er, ist d e r Zölibat. Das Eros-Ion kennt keine Kompensation. Das Eros-Ion sprengt jeden Keuschheitsgürtel. Das Eros-Ion setzt jeder verträumten Kindheit ein möglicherweise brutales Ende, ein schmutziges Ende, auch wenn es nicht der Pater oder der Pädagoge war. Das Eros-Ion hat keinen Verstand, es versteht nicht, was Alters- und Schutzbestimmungen sollen. Es schert sich einen Dreck darum. Das Eros-Ion lacht sich kaputt über runde Tische, denn das Eros-Ion war noch nie eine runde Sache. Das Eros-Ion findet immer einen Weg. Die heutige Diskussion tut so, als hätte es das Eros-Ion vor Jahrzehnten nur gegeben, als habe es damals irgendwo in abgeschotteten Internatsräumen sich seinen Weg gebahnt. Heute, nein, da gibt es kein Eros-Ion mehr. Denn die Entwicklung der Kinder geht nach durchstrukturiertem Fahrplan. Es gibt keine Erosion durchs Eros-Ion. Schützet den Papst. Er soll sich ein Vorbild an Frau Kässmann nehmen. Die hat gleich nach zweimal drüber schlafen die Konsequenz gezogen. Aber bei ihr wars ja auch nicht das Eros-Ion, es sei denn, das Eros-Ion war so raffiniert und hat sich hinterm Alkohol versteckt, hat den Alkohol nur vorgeschoben. Will die katholische Kirche da schlechter dastehen. Die katholische Kirche will sich natürlich nicht von einer Protestantin belehren lassen. Käme sich moralisch windelweich vor. Die katholische Kirche ist trotzig wider die Fakten des Eros-Ions und betreibt damit die eigene Erosion. Enthaltsamkeit predigen und schützend seine Hand über den unmoralischen Weg des Eros-Ions halten. Ein Mann ohne Affäre ist ein fader Mann. Gilt auch für den Klerus. Diese Affären sind besonders pikant und bedenklich. Da wankt die höchste Autorität. Nur im Vatikan, da gibt’s kein Eros-Ion. Da steht die Schweizer Garde wie ein Kondom aus Eisen davor. Drum gibt’s dort auch keine Macht-Erosion. Was nicht sein darf, das ist auch nicht. Unfehlbare Worte. Nur denkt das Eros-Ion nicht im Traum daran, sich an päpstliche Worte zu halten. Gerade das macht es so attraktiv.

14.03.2010 

Schnee Scham meint : Schnee mähen. Schnee trennen (wie Müll). Schnee sieben. Schnee acht. Schneeevaluieren. Schnee twittern. Schnee facen. Schnee smsen. Schneehaare. Schneekoppe. Schneedurst. Schneehnsucht. Schnee tratschen. Schnee, vom Zeitlichen gesegnet. Schneewerbung. Im Schnee stöbern. Schnee gucken. Schnee sägen. Schnee sagen und März meinen. Schnee schnarchen. Schnee sehen und GEZ bezahlen. Schnee lernen. Schnee dichten. Schnee leimen. Schnee kitten. Schnee-Design. Schneepfe. Schneeschnupfen. Schlüpfrigschnee. Schneequark. Schneecke. Schneewitzchen. Schneewitwe. Schneevaluation. Schneekulation. Schneeschnucken. Schneecollar. Schneescholar. Saekularschnee und Sakralschnee. Schneendite. Schneemissbrauch. Schneespott. Schneeschnellzug. Schneelzen. Schneehre. Schneeschnüre. Schneeper. Schneesniper. Schneebel. Schneebeli. Schneeborg. Schneesnaak. Schneequote. Quotenschnee. Schneerotz. Schneedeppen. Schneeshit. Schneeshnit. Schneeschiff auf hoher Schnee. A flock of snow. Zwei Schnees flockten halblustig vom Himmel. Wer legt sich zuerst mit der Erde an. Zielschneeflocken. Ein Schnee flockte sich zu einem Teer. Ich möchte eine Menschensohle spür. Schneekernbeisser. Scheeschmöker. Schneesammler. Schneeschnalzer. Labialschnee und Kollateralschnee. Derivatschnee. 3DSchnee. SchweizersCHnee. Analogschnee. Schneemogelei. Schneekartell. Kartellschnee. Zwillingsschnee. Ahnschnee. An- und Abschnee. Schneeschnitten. Schneerabatt. Rabatzschnee. Filmschnee. Schnee auf Befehl. Schnee auf Kommando. Kommanditschnee. SchneembH. Internationaler Spekulationsschnee. Internationale Finanzschneeströme. Jetstreamschnee. Schneescanner. Schneescrew. Schneeskant. Denkerschnee. Schneedenker. Schneeschlenker. Schneewalzer. Operettenschnee. Schneealbino. Schneealpin. Schneeebene. Magerschnee. Schneerunderneuerung. Schneepolitano. Schneepop. Schneekrieg. Bedrohter Schnee. Schnee als Weltkulturerbe. Schneetänzer. Schneegleiter. Schneeroller. Schneegrollen. Schneehose. Schneegürtel. Schneerose. Schneemose. Schneethrose. Schneewärmer. Schneelogik. Schneewartung. Schneesanierer. Schneeimplantat. Nütze den Schnee. Den Schnee als wahr nehmen. Den Schnee abstreiten. Sich vom Schnee trennen – im Guten oder im Unguten. Gremien zur Förderung des Schnees. Sich des Schnees schämen. . Endlich!

13.03.2010 

Jetzt Bricht Alles Zusammen meint : Jetzt bricht alles zusammen. Grande Catastrophe. Grosse Katastrophe. Jetzt hat selbst der Papst seine Hand schützend über den Missbrauch gehalten (er wird natürlich sokratisch behaupten, er wisse, dass er nichts wisse). Erosion der katholischen Kirche von oben her. Aber was der Papst anlangt, das heiligt er. Heiligung des Missbrauches durch die Kirche. Der Missbrauch ist kein Missbrauch mehr. Reine Definitionssache. Er wird zum heiligen Ritual, zum kulturellen Gut. Aber so war es doch immer? Warum ists heute so schlimmer. Alles bricht zusammen. Die ganzen Autoritäten. Die regierende Koalition wird immer mehr ins Wanken gebracht mit diversen Manövern, die sie selbst ausübt. Die Protestantische Kirche hat den starken Friedensappel allerdings dank Alkohol einigermassen unbeschadet überstanden. Aber der Euro der wackelt. Böse Spekulanten wollen ihn zu Fall bringen. Und der Frühling kommt und kommt nicht. Das will einen schier zum Verzweifeln bringen. Ist überhaupt noch Hoffnung da? Ist irgendwo noch Hoffnung? Auf ein kleines sicheres lauschiges Plätzchen mit Schutz vor Missbrauch und Ausbeutung und Verarsche? Ein kleines Bahnwärterhäuschen vielleicht. Dreimal täglich die Schranke runter- und hochkurbeln. Und das mit fast ausserirdischer, mit für heutige Verhältnisse nicht mehr realstischer Zuverlässigkeit. Nur Ruhe haben. Keine Angst haben müssen. Mit immer weniger Einkommen, mit immer weniger Rente, mit immer weniger HartzIV unentwegt steigende Kosten für Miete, für Strom, mit immer mehr für den öffentlichen Verkehr, immer mehr für die Krankenversicherung, bald auch brutal mehr für fossile Energie bezahlen müssen bei immer weniger in der Kasse. Ein Tunnel, der sich nach hinten stetig verjüngt. Beengt-beengendes Gefühl. Aber Du wirst immer weiter in diesen immer enger und ständig dunkler werdenden Tunnel hineingetrieben. Der Sonne entwöhnt. Kleine Fluchtträume dringend benötigt. Das wäre vielleicht eine Chance fürs Kino. Aber die würgt sich das deutsche Kino durch seine fördernd-schützende Struktur selbst ab. Dem Träumen entwöhnt. Durch seine Förderstruktur bringt das deutsche Kino viel zu viele Filme hervor, die eigentlich weder jemand machen noch irgend jemand sehen will. Kino wird zum Selbstzweck zum Erhalt und zur Legitimation der Förderstruktur. Kino paradox. Das mal prinzipiell gesagt. Gerade auch im Hinblick auf die Missbrauchsskandale fehlt es nicht nur der Kirche, nicht nur der Politik sondern genau so dem Kino an Visionen, wie denn ein junger Mensch lustvoll aber ohne Missbrauch in ein erfülltes Erwachsenenleben hinein sich entwickeln kann, ohne zum Träger einer freudlosen Miene zu werden, wie sie doch das Bild in U-, S- und anderen Stressbahnen oder Autos dominieren. Vielleicht muss noch einiges zusammenbrechen, bis Platz wird für neue Visionen. Vielleicht verstellen verkalkte Besitzverhältnisse und das bornierte Festhalten daran die Sicht.

12.03.2010 

Festkrallen meint : Festkrallen. Sich festkrallen. Sich am Winter festkrallen. Der Winter krallt sich an uns fest. Sich am Fest festkrallen. Sich winterfest am Fest festkrallen. Festkrallfest. Festkrall-Fest. Festkrallfestes Winterfest. Bald ist Weihnachten. Bald ist Neujahr. Ende September. Sich an der Jahreszeit festkrallen. Der Winter krallt sich am Frühling fest. Zeittunnel. Jetzt nochmal den Winter durchmachen. Sich am Wetter, an den Jahreszeiten hochranken wie an einer Gottheit. Dachweiss. Weissdach. Der sich perpetuierende Winter ist stets von neuem unschuldig. Der missbraucht uns doch nicht. Der Winter ist arglos. Er ist halt da. Er ist auch nicht humanisierbar. Er will keine Trophäen. Er will nicht mal siegen. Vielleicht ist er eigenwillig. Irgendwann zieht er sich zurück. Er weiss auch, dass er alsbald, wenn er den Platz den Frühlingsfreuden geräumt haben wird, vergessen sein wird. Winterruhe. Sterbensruhe. Ökonomische Ruhe. Aber die Pharamacie, die wird jetzt bald was zu verteidigen haben, etwas, was ihr doch gar nicht gehört, nicht in diesem Ausmasse gehört, wie sie es sich kaltschnäuzig unter den Nagel gerissen hat. Nagelriss. Winterriss. Pharmacieriss. Übermässige Bereicherung am Leid der anderen. Gesundheit und Macht. Krankheit und Macht. Gesundstosstage. Der Staat, der bedürfte bald einiger Gesundstosstage. Aber von der Pharmacie lernen nützt nichts. Nützt dem Staat nichts. Diese ewigen Hypotheken auf die Zukunft, auf die nächsten Generationen, die sind mit den billigen und doch uralten Tricks der Pharmacie oder anderer Sich-Bereicherer nicht zu lösen. Der lange Winter des Schuldenabbaus steht uns noch bevor. Der wird kein absehbares Ende nehmen. Während andere Länder rund um die Uhr arbeiten, um nach oben zu kommen, dreht sich bei uns alles um den Verbrauch des Reichtums, um eine expandierende Freizeit- und Wellness- und Urlaubs- nebst einer subventionsgehätschelten Filmindustrie (welche durch das derzeitige Fördermodell nie wird auf eigenen Beinen stehen können, denn Subvention ist hier nicht als Hilfe zur Selbsthilfe begriffen) bei gleichzeitiger unverantwortlicher Schuldenanhäufung. Irgendwer muss ja was haben vom Wohlstand, den die vergangenen Generationen angehäuft haben und auf welchen die künftigen Generationen verzichten werden müssen. Der kurze Sommer der Auslebegeneration wird bald vorbei sein. Kreuzfahrernation ade. War das das gute Leben, das wir uns erträumt und eingerichtet haben? Mit Rheuma, Bandscheibenschäden, Tumoren und Psychopharmaka auf Kreuzfahrt? War das das gute Leben, was wir uns eingerichtet haben, in welchem wir nicht mal Zeit für die nachfolgenden Generationen und deren Erziehung hatten? Winter ade. Wohlstand ade. Ach bleibts doch alle noch ein bisschen. Krallts Euch fest!

11.03.2010 

Emp Ört meint : Wir, die Pharmaindustriellen, sind empört. Das ist ja unerhört. Wir sind erzürnt. Bald sind wir gehörnt. Das ist empörend, nicht weniger empörend als die Austrocknung von Steueroasen. Kommt so ein dahergelaufener Gesundheitsminister, macht sich ein paar Gedanken und will uns an unsere Privilegien, will uns den so schön etablierten Raubzug an den grossen Geldhaufen des Gesundheitswesens vermiesen. Wir sind empört. Das ist unerhört. Ab jetzt sind wir auf Zoff getrimmt. Was ist daran so schlimm, wenn man ein Monopol, ein Kartell, was man sich sorgfältig zusammengezimmert hat, mit Zähnen und Klauen verteidigt, bloss weil man es weidlich ausschöpft. Das ist doch der Sinn von Pharmacie-Monopolstellungen: die Bevölkerung an ihren Wehwehchen maximal auszusaugen, volkswirtschaftliche Geldströme auf unsere Mühlen zu lenken. Die Leuten können ja gesund bleiben, wenn es ihnen nicht passt. Würden Sie etwa anders handeln. Wenn Sie einen Verzweifelnden vor sich haben, weil er an einer als unheilbar diagnostizierten Krankheit leidet. Der zahlt ihnen doch jeden Preis für jedes Medikament. Wir entwickeln diese Medikamente. Solisten sind nun mal teuer. Damit sichern wir 90\'000 exklusive Arbeitsplätze. Arbeitsplätze im Sinne der Volksgesundheit. Dafür soll das Volk bittschön auch exklusiv blechen. Ausserdem bitten wir Sie zu bedenken, dass die Milliarden, die wir den Patienten für teils nichtsnutzige Medikamente abziehen, ja nicht aus der Welt und vernichtet sind. Die ermöglichen uns ein luxuriöses Leben und Luxus schafft Arbeitsplätze. Wir haben Erfahrung im Umgang mit Milliarden. Das lernt man nicht von einem Tag auf den anderen. Wir sehen es nicht ein, eine Ungerechtigkeit in der Geldverteilung, bloss weil ein kleiner Gesundheitsminister das mal laut ausspricht, gleich abzuschaffen. Wir werden uns das nicht bieten lassen. Es reicht dicke, dass wir die Zwangsrabatte einräumen müssen. Was denken Sie, was das jedesmal für eine Gedankenarbeit ist, bei der Kalkulation des Endpreises eines neuen Medikamentes, den Zwangsrabatt vorher auf den Preis draufzuschlagen, und zwar so, dass nachher beim Abzug desselben ein noch höherer Preis für unser Medikament zu erzielen ist. Wir nennen das reine Schikane. Wir sind es nicht gewohnt, uns geistig so anzustrengen beim Geldverdienen. Diese hohen Preise sind ja auch sinnig aus folgendem Grund: sie decken nämlich auch grosszügig die Kosten für die Lobby- und Bestechungsarbeit an den Ärzten, damit sie die teuren Medikamente verschreiben, kleine Geschenke und Reisegutscheine oder ein bisschen Schwarzgeld, alles Geld was weiter im Umlauf bleibt und eine nette Luxusindustrie und somit Arbeitsplätze am Leben erhält. Wir sind empört über diesen Gesundheitsminister, der unseren Wohlstand ernsthaft gefährdet. Er wird jetzt sehr schnell erfahren, welche Macht wir haben.