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07.02.2010 

A Bloody Dummer Ahead meint : Ein amerikanischer General meinte bezüglich Afghanistan, dass a bloody summer ahead wäre. Vor allem in der Helmand-Provinz. Das dürfte dann der Untertext zum parallelen Friedens- und Abzugsgeschwafel in München sein. Das Kontrast-Programm zu SZ-Redakteurs Adjektivierung der Münchner Konferenz als Loja Dschirga, was ungefähr so sinnig ist, wie es sinnig wäre, in Peking die Appenzeller Landsgemeinde auszurufen. Unglaublich, was da alles geschwafelt wird. Das mit der Sicherheit. Die Afghanen müssten selbst für ihre Sicherheit sorgen können. Wieder mal so ein schöner reiner Glaubenssatz, dabei ist der Kirchentag doch erst im Mai! (Ein Satz von der apodiktischen Verbindlichkeit wie jener, dass unsere Sicherheit in Afghanistan verteidigt werde, wozu dann das Mega-Polizeiaufgebot in München?) Aber keine Bange, das kriegen wir leicht hin, die Afghanen zur Verteidigung ihrer eigenen Sicherheit zu erziehen. Das werden sie nämlich schnell können, wenn genügend Polizisten ausgebildet sind. Dafür wird jetzt geklotzt. Als Kandidaten kommen vor allem verarmte, sittlich verwahrloste Analphabeten in Frage. Die Ausbildung beginnt und endet am Gewehr. Denen das Lesen und Schreiben und sowieso Bildung beizubringen, dazu hat der Westen keine Geduld und wohl auch kein Interesse. Die Ausbildung ist kurz. Wenn sie gelernt haben, den Gewehrabzug zu bedienen und nachzuladen, dann sind sie ausgebildet. Schluss, Punktum. Dann werden sie für die Sicherheit Afghanistans sorgen. Sie werden dann auch vorzüglich bezahlt. Dumm nur, dass trotzdem die Abwanderquote bei der Polizei über ein Viertel der Neuzugänge pro Jahr beträgt. Manche machen sich selbständig als Polizisten, arbeiten auf eigene Rechnung. Auch das ist Sicherheit. Andere verkaufen die Waffen an die Taliban. Dann sorgen die halt für die Sicherheit. Wer das Gewehr hat, sorgt für die Sicherheit. Gewehre schaffen Sicherheit, das ist doch westliche Bayerisch-Hof-Ideologie. Manche der neu ausgebildeten afghanischen Polizisten versuchen vielleicht sogar nach bestem Wissen und Gewissen, leider ohne Bildung, ihren Job zu tun. Nur will das nicht gelingen, weil sie zum Beispiel, wenn ein bestimmtes verdächtiges Auto oder eine bestimmte verdächtige Person gesucht wird, leider die Nummerschilder oder die Ausweispapiere nicht lesen können. Es wird also bei dieser neuen Sicherheit in Afghanistan, die jetzt die so enorm wichtigen Köpfe im Bayerischen Hof zu München gerade auf Papier beschliessen, einige gewaltige Lücken geben. Vielleicht erklärt das, dass gestern sich Hundertschaften von Polizisten, braune, beige, hellgründe, dunkelgrüne und schwarze sich spontan der Demo mit dem Tenor „Raus aus Afghanistan“ angeschlossen haben. Also wenn die Polizei schon keine Hoffnung sieht, wie wollen das die praxisfernen, rüstungslobbygesteuerten Herrschaften im Bayerischen Hof mit ihren Pauschal-Sätzen tun?

06.02.2010 

Sicherheits Verunkonf meint : Die Sicherheit ist verun. Sicherheitsnadelnkonferenz. Gegen Laufmaschen. Das waren noch Themen. Die Menschen meiden die Sicherheit in grossem Bogen. Die Stadt flieht vor so viel Sicherheit, denn sicher ist nur der Tod. Und sicher ist nur die Wirkung von Massenvernichtungswaffen. Afghanistan wird für seine Sicherheit selber sorgen. Dazu bilden wir korruptionsanfällige Analphabeten an den Waffen aus. Die können dann zwar den Abzug drücken, aber leider weder Personalausweis noch Autoschild lesen. Dann müssen wir auch noch die Zukunft Europas sichern. Nicht leicht, bei einem so ausufernden Gebilde. Herr Cornelius hat in der SZ die Loja Dschirga ausgerufen. Und alle sind sie gekommen. Frank-Walter Steinmeier hat eine erstmalige übereinstimmende Strategie für Afghanistan für die wohl entscheidende Phase des Engagements der internationalen Gemeinschaft festgestellt. Da kann Sicherheit nicht ausbleiben. Sicherheit des Sieges. Oder Sicherheit des geschlagenen Abrückens. SicherheitsVerschluss. Sicherheit gegen Laufmaschen in den europäischen Strümpfen verspricht Hillary Rodham Clinton. Versiegelte Sicherheit. Karl-Theodor zu Guttenberg entwirft das deutsche Konzept der vernetzten Sicherheit (Netzstrümpfe gegen Laufmaschen). Das ist eigentlich nichts anderes, als die Sicherheit in einem Schrebergarten. Aufmerksame Nachbarn. Also, dass mir kein Pflänzchen ins Kraut schiesst. Heckenhöhenverordnungen und Unkrautjätpflicht auf den Wegen, das bringt die vernetzte Sicherheit mit sich. Im Bayerischen Hof zu München jäten sie an diesem Wochenende Unkraut, schneiden die Hecken, begutachten sich gegenseitig die Gärtlein. Zeig mir Deins, dann zeig ich Dir meins. Solche Sicherheits-Checks können nur unter konspirativen Hochsicherheits-Umständen vor sich gehen, denn es geht auch um Intimität. Marc Leonard meint, die USA und Europa müssen die liberale Weltordnung (also „ich zeige Dir meins“ vor China (igitt, meinen kriegt Ihr nicht zu sehen) schützen, also die eigene Liberalität einmauern. Visionär Klaus Naumann träumt von einer Welt ohne Atomwaffen. Diese Waffen soll keiner mehr zu sehen bekommen. Wärend Ronen Bergman die Wahrscheinlichkeit eines israelischen Militärschlages gegen Teheran herbeiunkt, frühzeitig das Terrain beackert. Irgendwann reichts nämlich, wenn wir schon all die Waffen haben, dann müssen die auch mal losgehen. Wozu machen wir denn sonst diese Sicherheitskonferenzen. Das war immer so, Friede wurde geschlossen, weil es dann viel reizvoller war, diesen zu brechen. Sonst hat der Begriff Krieg keine Berechtigung mehr. Stephen Biddle träumt von einem internationalen Krieg im Nahen Osten. Und Catherine Ashton glaubt, dank ihrem Neuen Amt die europäischen Interessen, und hinter denen stecken auch mächtige Rüstungsindustrien bittschön nicht zu vergessen, besser vertreten zu können, will heissen, wenn Worte nichts mehr nützen, dann können wir Europäer auch losschlagen. …inspired by SZ-Beilage The American Academy in Berlin vom 5.2. 2010. Und wer das alles noch nicht kapiert hat, der sollte sich genüsslich demnächst den neuen Romero-Film SURVIVAL OF THE DEAD anschauen, auch die konferieren gerne, bevor sie losballern, nicht immer allerdings, alles liebenswürdige, kernige Nachbarn und den Schlamm aus den Gesichtern können sie sich dann im Spa auf der Dachetage des Bayerischen Hofes wegwaschen.

05.02.2010 

FliessFlussFlash meint : Also die reihen sich so aneinander, die Bilder. Dadurch entsteht Bewegung. Es sei denn, es besteht kein Unterschied, keine Veränderung von einem Bild zum anderen. Die Nicht-Veränderung wäre der absolute Stillstand. Während die Veränderung in den unterschiedlichsten Tempi vonstatten gehen kann, sehr langsam wie bei Béla Tarr. Oder sehr schnell, wie bei manchen furiosen Ostasiaten (die dann hierzulande gerne mal kaum mehr rezipiert werden können, weil eine Folge von wenigen gesprochenen Wörtern leicht auf drei Zeilen Untertitel kommen…). Oder vielleicht in einer Art Industrie-¾-Takt, von all jenen Regisseuren, die vor allem den Fernsehzuschauer zuhause im Visier haben. Auf vier muss wieder eine neue Szene kommen, weil befürchtet wird, der Zuschauer stellt ab oder zappt. Oder dann gibt es noch jene temperamentlose Gleichmässigkeit im hochsubventionierten Bilderkanal, der so spannend ist wie die begradigte Münchner Isar vor der Renaturierung, einheitliche gemauerte Böschungen und alles grade. Grade beim Thema bleiben. Ein Thema über den Bilderkanal transportieren. Ob am Ende des Kanals dann ein Kraftwerk steht und wenigstens Energie produziert, bleibt weitgehend offen. Auf diesem Kanal bewegen sich an uns auf soliden Flossen und trockenen Fusses hochbezahlte Subventsionsschauspieler vorbei und üben solide ihr Handwerk aus. Unerklärlich, warum sich in diesem Zusammenhang eine Assoziation zu einem Faschingsumzug bildet. Ist sie doch alles andere als schmeichelhaft für den Film, also für den seriösen, den staatlich subventionierten Film. Andererseits ist wiederum die Vorstellung eines grossen Schiffes, das über einen Inlandkanal fährt und von der Ebene aus gesehen den Eindruck erweckt, es bewege sich geheimnivoll wie schwebend übers Land, sehr filmisch. Auch Umzüge und Festivitäten sind beliebte Zutaten für Fliessbilder. Um jetzt nicht das Thema, welches ja noch im Ungefähren liegt, ganz zu verlieren, man könnte auch einfach sich irgendwo in der Landschaft oder der Stadt einige Minuten hinsetzen. Dann immer die Augen zu und für einen ganz kurzen Moment wieder öffnen. Und versuchen, sich den Unterschied zwischen zwei Öffnern bewusst zu machen. Selbst wenn keine beweglichen Dinge sich im Augenfelde finden, wird es Unterschiede geben, zumindest des Lichtes, falls man sich im Freien befindet, denn das Licht ändert sich ständig. (Übrigens gerade hinsichtlich dieser Dauerveränderung, neigt das Kino praktischerweise doch immer lieber einer Künstlichkeit der Kontinuität und also des Stillstandes des Lichtes zu, doch merkwürdig, wo es einen Realismus der Performance gerne zu behaupten vorgibt). Die Sonne bleibt ja nicht stehen oder wir. Es geht aber nicht darum, die ganze Chose jetzt aufs Daumenkino-Prinzip zu reduzieren. Angepeilt wird eine nähere Erörterung der geistigen Aktivität, die solche Abfolge von Bildern, die jedesmal ein bisschen anders sind, auslösen können oder provozieren. Der Kinogänger sieht sich gewiss nicht als minutiöser Buchhalter und statistischer Erheber von Bildveränderungen. USW.

04.02.2010 

Übersehen meint : Üebersehen. Eine Kleinigkeit übersehen haben. Irgendwas müssen wir übersehen haben. Es läuft nicht so wie geplant. Dabei hatten wir uns doch vorgenommen. Aber wir haben nicht den Panoramablick. Schon gar nicht in unserer Lage. Alles sehen ist sowieso ein bisschen viel. Vieles sehen kann schon zu viel sein. Und dann noch unterscheiden. Dieses ewige Unterscheiden. Dif-fer-enz-ieren. Die feinen Unterschiede. Oder wissen, wo bewusst über Unterschiede hinweggesehen werden kann. Ich kann doch nicht jedes einzelne Urteil immer gleich in Beziehung zum Ganzen, zum Grossen Ganzen, zum Allgeschehen setzen. Trotzdem hat es Auswirkungen. Also die Frage, ob schon das Sehen Auswirkungen hat. Ob das Sehen allein schon das All verändert. Dieser magische Blick. Oder der starre Blick. Der vielleicht gerade nicht. Puppenauge. Auf den Exkurs übers Insektenauge kann an dieser Stelle verzichtet werden. Es geht um das Sehen, um Beeinflussung durchs Sehen und durchs Gesehen-Werden. A propos Beeinflussung. In Passau zum Beispiel gibt es eine Beeinflussung der Donau durch den Inn und die Ilz. Eine Bezuflussung. Natürlich verändert das die Donau. Noch nicht ins Blaue hinaus. Ins Blaue fliessen. Ein Fluss fliesst ins Blaue hinein oder hinaus. Ins Blaue hinein beeinflussen. Halt, so fliesst uns das Thema davon. Es geht ums Sehen, ums Übersehen, damit vielleicht ums Einsehen. Es gibt Leute, die schauen einen Film – und sehen nichts. Es gibt Leute, die schauen einen Film – und sehen etwas, was gar nicht da ist. Es gibt Leute, die schauen einen Film – und sehen nur ihr Eigenes. Grad das Filmsehen, Filmschauen hats in sich. Besondere geistige Aktivität, die sich durch die innerhalb einer bestimmten Zeit vorgegebenen Bildfolge ergeben kann. Das kann auch ein Wegdösen sein. Wenn die Bildfolge ruhig und absehbar wie die Donau fliesst. Das Filmschauen als ruhige Flussfahrt. Meditativ. So ein Film kann einen angenehm durch ein Stück Gegend, durch ein Stück Landschaft, durch ein Stück geistige Welt schaukeln. Der Vergleich mit einem Fliessgewässer und Kino muss nicht schlecht sein. Es gibt ja nicht nur die Donau. Ein Film könnte genauso gut ein Wildwasserrafting sein. Überschüttung mit Bildern, wo Du nie weißt, wo sie herkommen, wie sie sich auftürmen, wie sie Dir kaum Zeit zum Atmen lassen. So ein Film kann einen durchschütteln. Ja, physisch. Je nach Flussfahrt löst der Film verschiedene geistige Aktivitäten aus. Und dann auch Gefühle. Problematisch wird es immer dann, wenn der Drehbuchautor mitten im Fluss den Fluss wechselt. Oder wenn ihm so gar nichts einfällt und der Fluss praktisch austrocknet. Das können Gründe fürs Floppen sein. Oder wenn einer auf einem allzubekannten und auch noch überfüllten Kanal fährt. Schon wieder diese Bilder. Schon wieder diese Untiefe. Schon wieder diese seichten Stellen. Oder der meist absehbare Verlauf subventionierter Fliess-Gewässer mit ihrer allzu rationalen, allzu kalkulierten, allzu korrekt moralischen Steuerung. USW.

03.02.2010 

Autos Bergab meint : Jetzt ist es vorbei. Das Strohfeuer von vor den Wahlen. Die Milliarden sind weg. Die Wahlen vom Erfinder der Abwrackprämie (der superschlaue Steinmeier) verloren. Und jetzt brechen die Umsätze beim Hätschelkind Autoindustrie weg. Völlig überraschend natürlich. Nein, so gar nicht. Beispielsweise der Wirtschaftsteil der SZ hat unmissverständlich immer wieder auf den Strohfeuer-Charakter dieser Unsinns-Prämie hingewiesen. Hat darauf hingewiesen, dass in der Automobilindustrie enorme Überkapazitäten vorhanden sind. Aber was hat die letzte Regierung in ihrem Wahlen-Wahn getan? Sie hat Strohfeuer und Blendraketen gezündet. Auf Kosten der Bürger natürlich. Eine Version der Realpolitik vermutlich. Sie hat Milliarden zum Fenster rausgeschmissen. Sie hat ein peinliches Gezerre um die Rettung des angeschlagenen Opel-Konzerns veranstaltet. Jeder schien um sein Leben zu rennen. Dabei ging es dem Staat damals noch vergleichsweise gut. Damals hätte er noch mehr Möglichkeiten gehabt, dringend notwendige Strukturveränderungen in der Automobilindustrie zu unterstützen. Damals wäre das alles zwar nicht schmerzlos, aber längst nicht so schmerzhaft gewesen, wie es jetzt werden wird, wo der Staat finanziell auf den Felgen fährt täglich näher am Rande seiner Handlungsfähigkeit, gebeugt von einer schier unvorstellbaren Schuldenlast. Ruin ist ein Wort am Horizont des Radars. Aber politischer Verstand scheint heutzutage nur noch kurze Beine und kurzen Atem zu haben. Und je grösser die Schuldenlast, desto kleiner diese Parameter. Nicht anders ist es mit Afghanistan. Es ist inzwischen feststehende Erkenntnis, dass mehr Soldaten mehr Unglück, mehr Tod bringen. Und was macht die Regierung, die offenbar vor lauter um ihr Leben rennen nicht mehr klar denken kann? Sie schickt 850 zusätzliche Töt-Soldaten in die Fläche von Afghanistan. Und zur Beschwichtigung der Friedens-Debatte packt sie noch einige lächerliche Scheine für Aufbauhilfe drauf. Da wo eh schon wenig war, ist ein Plus von nochmals Wenig gleich 100 Prozent. Das hört sich dann wie Weltveränderung pur an. Ist aber nichts weiter als im bisherigen Trüben tauchen. Berliner Prokrastinaten. Und Prokrastinaten, das ist bekannt, lassen sich schon gar nicht kritisieren, wehren jede Kritik wehleidig und beleidigtst von sich, wer Prokrastinaten zu kritisieren sich herausnimmt, ist gleich ein ganz Böser. Auch wenn schon grad mal ein Jahr später diese Kritik sich als punktgenaue Analyse bewahrheitet. So wie jetzt mit den Bergab-Autos. Sollte Realpolitik nicht heissen, den Realitäten ins Auge schauen und dann massgeschneidert antworten und eben frühzeitig die Reissleine ziehen, auch wenn Besitzstandsverblendete aufjaulen? Die gleichen Leute predigen doch auch ständig, auf der Autobahn mit Abstand und vorausschauend zu fahren.

02.02.2010 

KnirschWinter meint : KnirschWinter, KnarschWinter, KnurzWinter, KnurschWinter. KnutWinter, KnuddelWinter, KuddeldaduWinter. KlakwitschWinter. TschlappWitschWinter. DrähwitzWinter, KrähwitzWinter. DrehWitzWinter. GlitschWitzWinter, SchwitzTwistWinter,SchniefSchnitzWinter. Snirl-Snürl-SnarlRegenWinter. QuickSwitchSwiftWinter. EisRegenFlirtWinter. GlitschPitchDitchBridgeWinter. EisBeinPeinReinReihnWeinWinter. HinterDinterLinterSprinterWinter. WinterAffärenWinter. WinterBottomHottenTropen. WinterRächerKracherDächerFächer. WinterDenkerGedankenSchlenker. Im Winter der Koalition. Im Winter der vereisten Sicherheit. Im Winter der geplatzten Schecks. QuintenPintenTintenRaiffeisenWinter. Winter à go go. WinnerWinter und LooserWinter. WintersSchwittersGrätenTitten. Amselfelder Winter. Türkenfelder Winter. Gregorianischer Winter. Ode an den BitterWinter. Mit WinterBitter gegen BitterWinter (con lemon). Gegen den Winter antwittern, antwicken, abwristen. Netzwerke aus Eis. Aufs iPodest des Winters setzen. Der Auftritt des Winters ist so überzeugend, dass man sich einen Sommer gar nicht mehr vorstellen kann. Da kann mancher was lernen, auch das Frösteln. Auftritt des Fröstelns. Leicht sich durch den Winter bewegen, als ob Sommer sei. Sich nicht beeindrucken lassen vom Aplomb der Kälte. „Nicht der Winter ist der Gegner“ sagt ein wissend- verschmitztes Lächeln mild „der Winter ist nur ein Ablenkungsmanöver, eine Circusnummer der Natur“. CirrWinter, SbirrWinter, KlirrWinter, Zunge-an Eisenstange-KlebeWinter. WinterKinder, KinderWinter. KinderSportausstatterWinter. AlpenZerstörIndustrieWinter. StossLüftWinter. Unveränderter KlimaWinter. Der Winter heizt ein. Der Winter ist statistisch gesehen drunter oder drüber, aber immer in Relation zum MittelWinter zum MittelStandsWinter. Schützet den Winter des Mittelstandes. MicroBudgetWinter. LowBudgetWinter. Der Winter unseres Missvergnügens geht nun zu Ende. Starnberger Winter. Winter der Grimassen und der Gymnasiasten. Winter der Gimmicks. Die Sehnsucht des Limericks nach Winterspielen.

01.02.2010 

BelliPazzi meint : Für die Bundeskanzlerin sind alle, die ihre pro-kriegerische Position für Afghanistan (und wenn sie damals schon Kanzlerin gewesen wäre, wären bereits viele deutsche Soldaten mit den Bushschen MörderTruppen in den Irak einmarschiert und dort sicher zu Tode gekommen) nicht teilen, Pazifisten. Das geht aus einem Interview hervor, das sie der Welt am Sonntag gegeben hat. „Pazifismus jedenfalls bringt nach meiner Überzeugung keine politische Lösung“. Pazifisten sind doch die, die nicht töten wollen, eigentlich Christen. Frau Merkel glaubt aber, ohne Tötungen in Afghanistan nicht vorwärts zu kommen. Nachdem die Tötungen nach 8 Jahren kriegsähnlichen Zuständen keinen Erfolg gebracht haben, muss eben bellizistisch zu Ende geführt werden, was bellizistisch nicht zu erreichen war. Eine etwas eigenartige Logik für politische Lösungen. Bellizismus und Pazifismus. Dem gedanklichen Konstrukt, dass es Situationen gebe, wo ohne Tötungen nicht weiter zu kommen sei, absolute Extremfälle, würden wohl sowieso die Mehrheit derjenigen, die den Afghanistan-Einsatz ablehnen, zustimmen. Aber sie sehen die Notwendigkeit ausgerechnet für Afghanistan nicht ein. Es ist kaum mehr vermittelbar, was Frau Merkel, als hätte es nicht den Ansatz einer Debatte gegeben, unverdrossen verkündet, dass unsere Sicherheit von Afghanistan abhänge. Selbst das Militär hat schon gejammert. Das Militär ist in Afghanistan durch die Politik in eine äusserst missliche Lage gebracht worden. Hat sich das aus leicht ersichtlichen Sold-Gründen, Gefahrenzulage, auch ohne zu murren bieten lassen. Bis dann zu dem Massenmord von Kundus, für den die Bundeskanzlerin immerhin im Interview mit der Welt am Sonntag die deutsche Verantwortung übernimmt. Dass dadurch mehr Sicherheit für unser Land gewonnen worden sei, das kann sie nicht belegen. Die Schiefheit und Abgehobenheit der Weltsicht der Kanzlerin wird übrigens dadurch offenbar, dass sie den Massenmord lediglich als „Vorfall“ bezeichnet und dadurch Mord verharmlost als handle es sich um einen Tintenklecks im Reinheft. Hier noch einige Zitate durch das „BelliPazzi“-Text-Test-Raster gesehen: Wir sind dort, weil es um unseren BelliPazzismus geht. Präsident Karsai hat sich das Ziel gesetzt, bis 2014 die Verantwortung (so wie für die Wahlen, die Red.) für den Bellipazzismus in seinem Land zu übernehmen. Aber mit der deutschen Einheit hat sich für uns unser BelliPazzismus geändert. Schon während des Balkan-Einsatzes haben unsere Bündnispartner von uns einen weitrechenderen Bellipazzismus erwartet. Der Vorfall in Kundus hat vielen Menschen schlaglichtartig klargemacht, wie bellipazzig dieser Einsatz ist. Unsere Soldaten sorgen für Sicherheit, und zwar unter Einsatz des BelliPazzismus. Im Norden Afghanistans hat sich die Sicherheislage …. in einigen Distrikten (durch unseren Bellipazzismus, die. Red.) auch deutlich verschlechtert. Aus diesem Grund haben wir im letzten Jahr auf dem Nato-Gipfel dem Einsatz das neue Konzept „Vernetzter Bellipazzismus“ zugrunde gelegt. Die Aufgabe in Afghanistan bestand und besteht nicht darin, dort so etwas wie eine Staatsform nach unserem Modell des Bellipazzismus zu errichten. … Saltomortale bellipazzale merkelinale.

31.01.2010 

Der Gelbe Hindukutscher meint : Aus dem Interview des gelben Hindukutschers. Vieles ist besser geworden im Gelben Wagen. Gut ist, dass es einen neuen Gelben Wagen gibt, den wir in London beschlossen haben. Wenn 70 Länder einen gemeinsamen neuen Gelben Wagen verabreden, ist das immer ein gemeinsames Werk. Wir Deutschen haben mit unserem Gelben Wagen einen wichtigen Beitrag geleistet. Ich selbst habe vom ersten Tag in meinem Amt an für diesen neuen Gelben Wagen gearbeitet. Wenn man einen neuen Gelben Wagen will, ist das nicht immer eine Kritik am alten Wagen. Es gibt doch einen Erkenntnisgewinn nach den Erfahrungen mit den alten Wagen. Wir müssen den neuen Gelben Wagen mehr in den Mittelpunkt stellen.. Es hat zu lange bei zu vielen die Illusion gegeben, man könne Afghanistan mit einem Gelben Wagen gewinnen. Wir haben jetzt einen Neuen Gelben Wagen, der Chance auf einen Erfolg hat. Weitermachen ohne Neuen Gelben Wagen ist keine Alternative. Ende 2010 wollen wir mit der regionalen Übergabe der Neuen Gelben Wagen beginnen, Distrikt für Distrikt. Wir haben einen Neuen Gelben Wagen beschlossen, weil wir überzeugt sind, dass er wirkt. Ich habe nicht die Absicht, diesen Neuen Gelben Wagen aus innenpolitischen Gründen pathetisch aufzuladen. Übrigens hat diese Bundesregierung zum ersten Mal konkrete Ziele für diesen Neuen Gelben Wagen gesetzt. Wenn ich in vier Jahren zurückblicke, möchte ich mit Fug und Recht sagen können, dass unser Neue Gelbe Wagen erfolgreich war. Wir werden jetzt den Neuen Gelben Wagen ausformulieren. Der Neue Gelbe Wagen ist also im Kern ein Ausbildungs- und Beschäftigungspakt. Der Neue Gelbe Wagen ist eine zutiefst innerafghanische Angelegenheit. Wenn Präsident Hamid Karsai einen Neuen Gelben Wagen sucht, um die Gräben in seinem Land zu überbrücken, dann werden wir das unterstützen. Er selbst verlangt die Akzeptanz des Neuen Gelben Wagens. Nur weil dieser Neue Gelbe Wagen schwierig ist, darf man ihn nicht unterlassen. Es darf nicht verloren gehen, was an Neuen Gelben Wagen im Lande gewonnen wurde. Das ändert nichts an unserer Entschlossenheit mit dem Neuen Gelben Wagen gegen terroristische Gewalttäter vorzugehen. Es zählt zu den schwierigsten Momenten in der Regierungsverantwortung, unsere Soldaten mit dem Neuen Gelben Wagen in Afghanistan loszuschicken. Dass unsere Bevölkerung eine Grundskepsis gegenüber dem Neuen Gelben Wagen hat, finde ich eine der positivsten Entwicklungen unserer Geschichte. Ich muss mich aber für den Neuen Gelben Wagen entscheiden, weil er richtig ist. Es geht schliesslich um den Neuen Gelben Wagen. Jetzt stocken wir lediglich um 500 auf, vergrössern aber die Gruppe der Kutscher des Neuen Gelben Wagens auf 1400 Männer und Frauen. 350 weitere Soldaten sind flexible Reserve-Kutscher. Der Generalinspekteur hat ausdrücklich bestätigt, dass Deutschland die umfassende Führung des Neuen Gelben Wagens hat.

30.01.2010 

Bedrückende Erkenntnis meint : Zu erkennen, dass ein Krieg, den man führt, ein nutzloser und nicht zielführender Krieg ist – davor möchten sich Mensch und Politik bewahren. Sie setzen alles daran, der Nutzlosigkeit des Kriegsunternehmens eine Sinnhaftigkeit zu bescheinigen. Oder sie tun so, als hätten sie die Erkenntnis gar nicht. Wir brauchen mehr Truppen, dann wird aus dem sinnlosen Krieg ein sinnvoller. Genau 850 Mann brauchen wir mehr. Dann bekommt der Krieg einen Sinn und ein Ziel. Damit werden die furchtbaren Fehler, die die Politik gemacht hat, sofort wettgemacht. Damit wird die verfahrene Situation auf eins gelöst. Damit werden die Menschen, die wir sinnlos getötet haben, damit werden unsere Soldaten, die sich sinnlos haben töten lassen, auf eins sinnvolle Opfer und Gefallene. Das ist sehr einfach. Und dann den Feinden noch viel Geld schenken, damit auch sie korrupte Strukturen entwickeln können, damit zermürben die sich dann von selbst. Ja, diese Idee ist doch genial. Wenn sie schon bei unserem Busen-Freund Karsai funktioniert, dann wird sie doch erst reicht bei den Feinden einschlagen. Mit geschenktem Geld die schlechten und die gierigen Eigenschaften der Menschen hegen und sie dann ihrer Selbstzerstörung überlassen – funktioniert bestens in Afrika. Mei, sind wir gscheit. Zur Beschleunigung dieses Prozesse drücken wir ihnen noch Waffen satt in die Hand (das freut unsere Rüstungslobby, zwei Knaller auf einen Streich!). Den Rest erledigen die selbst im Handumdrehen und wir können abziehen. Den Aussenminister lassen wir im SZ-Interview ein wenig daherplaudern, so als handele es sich dabei um die Festlegung der Reihenfolge der Kuchen und Puddinge beim Nachtisch eines festlichen Mahles. Schöner und leichter kann man sich nicht von der bedrückenden Erkenntnis, einen falschen Krieg zu führen mit sinnlosen Toten und sinnlosen Opfern und unnötigem zum Täter werden und einen unnötigen Massenmord befehlen, wegbuchstabieren. Das ändert nichts daran, dass die Opfer Opfer einer durch und durch verlogenen Strategie und ohne jeglichen Nutzen für den Frieden auf der Welt waren. Das wären sie, wenn daraus endlich die bedrückende Erkenntnis zugelassen würde, dass es die Waffen nicht richten konnten. Dass wir, wie Franz Alt heute in der tz schreibt, neue Strategien der zivilen Entwicklung brauchen. Aber nein, das wollen wir nicht, jetzt üben sie bereits an den hinterhältigen Drohnen. Das Spiel mit den Feuerwaffen ist zu verführerisch und im Verdrängen bedrückender Erkenntnis sind wir Meister, solche schwafeln und denunzieren wir noch immer weg und behaupten, wir machen Realpolitik, die nämlich ist vollkommen unempfindlich gegen bedrückende Erkenntnis, das ist doch der Trick der Show and the War-Show must go on.

29.01.2010 

Pauschalurteils-Münzen meint : NICHTS IST GUT IN AFGHANISTAN. Täglich wird klarer, wie genial dieser Satz der Bischöfin Kässmann war („dieses hochmütige Pauschalurteil“, wie General a.D. Klaus Naumann heute in seiner SZ-Aussenansicht schreibt). Nicht genial von seinem Wahrheitsgehalt her, das würde selbst sie bei näherer Diskussion nicht behaupten wollen. Aber genial insofern, als er ein anderes hochmütiges Pauschalurteil, nämlich DIE SICHERHEIT DEUTSCHLANDS WIRD AM HINDUKUSCH VERTEIDIGT, mit genau derselben Münze schlägt. Drum fingen die Hunde, die sich geschlagen fühlten, an zu jaulen. Das ist nämlich die Sprache, die sie verstehen. Sonst wäre bis jetzt in Deutschland nicht einmal diese Halbwegs-Diskussion über den äusserst fragwürdigen Krieg am Hindukusch aufgekommen. Dazu gehört auch das heutige Aussenansichts-Lamento von Herrn Naumann. Das Weinerliche daran bestätigt nur, wie wenig diese Herrschaften gewohnt sind, solche Diskussionen zu führen. Dass die Kirche ihre Schäfchen seelsorgerisch im Stich lässt, dürfte sowieso nicht stimmen. Dass die Kirche hingegen einen absurden Kriegseinsatz noch moralisch unterstützen soll, wo kämen wir da hin. Dass der Auftrag von Anfang an vergiftet war, das steht längst ausser Diskussion. Dass mit Militär gegen Terror kein Blumentopf zu gewinnen ist, das war zuletzt am Wochenende in der SZ-Beilage bei Franziska Augstein nachzulesen. Dass der Einsatz mit dem Wohle Afghanistans nichts zu tun hat, das geht aus der hellsichtigen Analyse, wahrscheinlich einer der hellsichtigsten überhaupt, wie sie nicht mal in der New York Times zu erwarten wäre, von Thomas Avenarius im heutigen Feuilleton der SZ hervor (Scham über die SZ, dass sie das im Feuilleton vesteckt!); dass es nämlich um rein innenpolitische Marchereien geht. Und dafür sollen Soldaten am Hindukusch sterben? Sorry, diese Tode und auch der von Deutschland begangene Massenmord von Kundus sind total für nichts. Der General a.D. bedauert in seinem Aussenansichts-Statement ja auch, dass er nicht dort in den Krieg geschickt worden ist, wo er es für angebracht gehalten hätte. Hätte, wäre, wollte, würde. Dass er mit der Last der Verantwortung ernsthaft umgegangen ist, das nimmt man dem aufrechten Mann sofort ab. Aber ob die Abgeordneten so schwer mit sich gerungen haben, wie er behauptet, davon ist mindestens nichts nach draussen gedrungen bei den Abstimmungen (ausser etwa der CSU-Abgeordnete Peter Gauweiler), denn in der Öffentlichkeit dominierte die Wahrnehmung, dass Feldwebel von Fraktionsführern den Abgeordneten eingeheizt hätten, und dies nicht unzimperlich. Jedem ist schliesslich sein Mandat am nächsten. Aber dafür sollen unsere Soldaten töten und sterben am Hindukusch? Nichts war gut an der Begründung des Afghanistan-Einsatzes, von Anfang an war nichts gut. Das wäre die zutreffende Lesart des Pauschalsatzes. Inzwischen hat sichs auch rumgesprochen, dass mehr hingeschickte Soldaten mehr Terror und Gegenwehr provozieren. Dessen ungeachtet will der Verteidigungsminister nicht nur mehr Soldaten hinschicken, sondern sie auch vermehrt zu kriegsähnlichen Spaziergängen in der Fläche anhalten. Da reibt sich selbst Herr Blechschmidt von der SZ verwundert die Augen. Nichts ist gut an der Begründung des Afghanistan-Einsatzes. Aber auch rein gar nichts.

28.01.2010 

Blindflug meint : Die Truppensteller-Konferenz in London im Blindflug nach Afghanistan. Dass sich kurz vorher Frau Merkel mit dem Wahlfälscher und Präsdidenten eines der korruptesten Länder der Welt hochoffiziell ablichten lässt, erzählt doch schon alles. Und der raffinierte Kerl hat es mal wieder geschafft, auch Frau Merkel übers Ohr zu hauen und ihr die Zusage zu massiver Erhöhung von Geld-, Material- und Truppenlieferungen abzuluchsen. Mit Geld kann man alles machen. Vor allem mit Subventionen. Wenn der Empfänger nichts anderes zu tun hat, ausser Formulare auszufüllen. In die Kästchen kann er alles schreiben. Hauptsache das Geld fliesst. Das ist das Schöne an Subventionen. Ihnen reicht formale Richtigkeit. Geld gegen Formulare. Papier nimmt alles an. Der PC sowieso. So schafft sie sich Abhängige. Und die sollen schon in absehbarer Zeit (Abzugsdatum) sich selbst überlassen werden. Obwohl sie die Selbständigkeit nicht gelernt haben. Und Frau Merkel behauptet, dass das alles richtig sei. Blindflug. Solange wir noch nicht abstürzen, ist alles richtig. Zugegeben, Schulen sind wichtig, Strassen sind wichtig, Bildung ist wichtig. Aber ob das Militär so wichtig ist. Ob das nicht allzu kontraproduktiv ist. Die Frage stellt sich im Blindflug nicht. Im Blindflug kann jeder alles erzählen. Im Blindflug kann jeder behaupten, er hätte die Strategie geändert. Keiner wird es beweisen können. Keiner wird das Gegenteil beweisen können. Politik im Blindflug. Die Folgen werden sowieso erst die nächsten Crews zu spüren bekommen. Für diesen Blindflug wird die heutige Politmannschaft nie zur Rechenschaft gezogen werden – glaubt sie. Egal wieviele Tote, wieviele Abhängige, wieviele gekaufte Unzuverlässige sie mit ihrem Blindflug-Geld produziert, egal für welche Art Regime sie heute den Boden bereitet. Insofern kann diese Politmannschaft seelenruhig behaupten, alles richtig zu machen. Immerhin gibt es heute das Internetgedächtnis. Da wird vielleicht schon in wenigen Jahren, wenn die heutigen Kapitäne noch leben, darauf zurückzukommen zu sein. Denn es kostet nichts, heute vom Abzug zu reden. Und im Blindflug weiter ins Ungewisse zu steuern. Es gibt Mahner. In der SZ-Aussenansicht heute, Heinrich Langerbein, der einigermassen erschrocken ist, über den Dollarsegen, den die Westler dem Wahlfälscher Karzai und dem korrupten Afghanistan frei Haus liefern. Blindflug eben. Immerhin, undenkbar ist es nicht mehr, dass Frau Merkel, Herr Guttenberg und die Regierungskollegen schon in absehbarer Zeit in Haftung genommen werden für die Schäden, die ihre Beschlüsse, deren Augenzeugen wird sind, und die das Internet gut aufbewahren wird, anrichten werden.. Heute muss nicht mehr alles in den Ganglien der Geschichte und undurchsichtiger Verfahren auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Die Landesbank-Blindflug-Desaster und dass hier möglicherweise die Verantwortlichen, auch wenn sie noch so ehrenvolle, verdiente Personen des öffentlichen Lebens sind, zur Verantwortung gezogen werden, ermutigt zu solchen Gedankenspielen rund um den gerade stattfindenden neuen Blindflug. Das sollten sich vielleicht auch die Parlamentarier, die demnächst die Blindflug-Truppen- und Subventionserhöhung beschliessen werden, zu Gemüte führen.

27.01.2010 

Dü M. Mste meint : Das ist jetzt ungefähr das Dümmste, was sie tun können. Reden von Abzug, machen aber Aufmarsch und Aufrüstung. Dann wird noch was von Strassenbau geplappert. Und von 75 % Beschäftigung. Die werden wahrscheinlich dann alle im Strassenbau gedeihen, diese Arbeitsplätze. Es geht um das finale Stupid-Programm für Afghanistan. Einmal mehr wird zwar der Entwicklungshilfe-Etat, der Aufbau-Etat verdoppelt. Tröpfchen auf Tröpfchen. Aber um wieviel gleichzeitig der Militär-Etat auf welch hohem Niveau erhöht wird, das verschweigen sie. Diese ganze „neue Strategie“ ist nichts anderes als die Verschlimmbessererung der bisherigen Strategie. Alles, was bisher falsch gemacht wurde, wird jetzt noch fälscher gemacht. Und der Herr Karzai wird nicht mal danke sagen, für die Abermillionen, der er jetzt mehr in die Kanäle seiner Korruptfreunde leiten kann. In der ganzen Bundesregierung scheint nicht eine Person sich zu finden, die in der Lage ist, einen klaren, nachvollziehbaren Gedanken, eine hellsichtige Analyse zur Situation in Afghanistan zu formulieren und daraus Handlungsmaximen abzuleiten. Es ist nur ein Gestochere mit immer gröberem, immer unpassenderem Werkzeug in einer seit Jahrzehnten chronischen Wunde. Afghanistan braucht einen Arzt, einen Seelendoktor und nicht Geld und Waffen und Tötsoldaten! Aber genau das schickt die Bundesregierung hin. Sie wurstelt ohne Überblick. Den Wahlfälscher und Korruptionsförderer Karzai behandelt sie wie einen Ehrenmann. Sie konfust umenand, die Bundesregierung, wie der Diener nicht nur zweier, sondern gleich mehrere Herren. Und jeder verlangt was anderes, was Konträres von ihr. Die lieben Verbündeten unterm kriegerischen Friedensnobelpreisträger wollen weiter Menschen vernichten. Dem muss ein wenig stattgegeben werden. Dagegen erinnert die Bischöfin an ein Minimum an christlicher Ethik. Dafür könnte man ihr ja versprechen, eine Kirche in Kabul zu errichten. Die Rüstungsindustrie sieht mit Sorge dem versprochenen Abzug entegen und möchte an Schiessübungen und Bombardierungsübungen und Drohnenexerzitien und realen Tötvorgängen mitnehmen was noch geht, also müssen die Truppen aufgestockt werden. Jedoch, die Analyse des amerikanischen Botschafters in Kabul, über die gestern in der New York Times zu lesen war, die ignoriert man einfach, denn die sagt, ums Himmels Willen, nur nicht noch mehr Waffen und Geld und Soldaten hinschicken. Es gelingt alles in die falschen Kanäle, hat den ungünstigsten Effekt. Vor dem Hintergrund dieser Analyse handelt die Regierung mit ihren Avancen und ihrem vorauseilenden Gehorsam für die Truppenstellerkonferenz in London wirklich dümmer als erlaubt.

26.01.2010 

Verw Irrung meint : Es mag ja sein, dass der Satz „Nichts ist gut in Afghanistan“ so nicht stimmt, wenn aber dem so ist, dann müsste der Satz gelten „Einiges ist gut in Afghanistan“ oder sogar „Alles ist gut in Afghanistan“ selbst wenn die, die das behaupteten, den Beweis schuldig bleiben. Wie dem auch sei, wenn nicht alles schlecht ist in Afghanistan, dann verwundert doch die ganz offensichtliche Verwirrung in den Köpfen der Bundesregierung vor der Truppenstellerkonferenz in London. Die verleitet direkt zur Feststellung, „nichts ist gut in den Köpfen der Bundesregierung“. Was ist das für ein Gestöpsele, ein Gehöpfele, ein Geschiebele, eine Gevorwärtsele und Gerückwärtsele, ein Etikettieren und ein Umetikettieren. Einerseits können die das sensible Ökosystem in den Bergen von Afghanistan täglich erschütternden und die Bevölkerung nicht unbedingt für Deutschland vereinnahmenden Tornadoflüge plötzlich zur Disposition gestellt werden, aus welch unerklärlichen Gründen auch immer, obwohl sie vorher doch als so unerlässlich dargestellt worden sind. Und jetzt sollen sie plötzlich, obwohl die Situation immer gefährlicher wird, verzichtbar sein. Dann wird mit dem Wahlfälscher Karzai fein getafelt in Berlin. Und da die Korruption ein gefrässig Tier ist, wird er mehr Geld verlangen. Er wird es natürlich nicht unter dem Titel der Korruption verlangen, er wird die deutsche Regierung mit ihr genehmen Begriffen anschwindeln. Er würde mit ihrem Geld für die Sicherheit in Afghanistan sorgen. Er wird der Berliner Regierung vorschwindeln, dass mit viel Geld die gemässigten Taliban zu kaufen seien. Dummerweise wird dann das Gros dieses Geldes in den Taschen seines, des Karzais Clan hängen bleiben. Er wird mehr Waffen fordern. Und da er bei den Wahlen so ehrlich war, wird er auch für einen ehrlichen Umgang mit ihnen schwören. So wahr ich Wahlen fälsche, werde ich die Waffen zum Schutze meiner Korruption einsetzen. Die Regierung in Berlin wird das der skeptischen Bevölkerung in Deutschland natürlich anders kommunizieren. Wir können zu unserem Bedauern keine lupenreine Demokratie in Afghanistan kaufen. Da die Lage vor Ort immer gefährlicher wird, werden die unerfahrenen und in Afghanistan ein Fremdkörper-Dasein führenden deutschen Soldaten vermehrt auf Streife gehen mit afghanischen Elitesoldaten. Bewaffnet bis an die Zähne, mit einem Look wie Kampfmaschinen, werden sie versuchen die Herzen der Menschen zu gewinnen und das Land aufzubauen. Das wird mehr Tote geben und fordert eine Truppenstellung von zusätzlichen 500 Kampfsoldaten. Der Schutz von Mohnanbau und Korruption wird weiter seinen Tribut fordern. Gleichzeitig aber muss der deutschen Bevölkerung vorgegaukelt werden, das seien alles erste Schritte zu einem Truppenabzug, diese Truppenerhöhung. Und die Bischöfin bleibt in der ethischen Sache hart. Nämlich da, wo es ums präventive Töten geht. Da die Amerikaner aber die Deutschen genau in diese Sache reinziehen wollen, wird das Verwirrspiel der Berliner Politik noch einige Kapriolen schlagen und zu vielen Zungenverrenkungen führen. Es sieht aus, als kämpfte diese um ihr eigenes Überleben.

25.01.2010 

Namen von Autoren und Regisseuren, meint : ,von denen Filme bei den Solothurner Filmtage gezeigt werden. Christoph Schertenleib, Xavier -ruiz, Nicholas Cuthbert, Blake Eduardo Cameno, Kit Hung, Martin Theo Krieger, Samuel Perriard, Gilles Monnat, Correntin de Tonnac, Katharina Kress, Christian Werner, Cyril Amon Schaublin, Amalia Becciolini, Marie-Winter Goury du Rosilan, Tristan Aymon, Dani Levy, Sebastian Kenney, Mitko Panov, Stefanie Grob, Sarah Derendinger, Yoann Blanc, Romain Graf, Basil da Cunha, Didier Crepey, Lorenz Bohler, Anja Franke, Helmut Berger, Antoine Russbach, Jean-Laurent Chautems, Eileen Hofer, Robin Harsch, Charles-Antoine Chamay, Katharina Wyss, Blaise Petitpierre, Karim Patwa, Petra Volpe, Susanne Schneider, Caroline Link, Beth Serlin, Julien Rouyet, Patricia Plattner, Aude Py, Amir Hamz, Erik Bernasconi, Kristian Trafelet, Adrian Hess, Chris Niemeyer, Pablo Aguilar, Laura Albornoz, Simon Jaquemet, Simon Baumann, Andreas Pfiffner, Ivan Engler, Arnold H. Bucher, Patrick Steinmann, Johnny Hartmann, Thilo Röscheisen, Samuel W. Hefti, Christophe Giordani, Correntin de Tonnac, Micha Lewinsky, Jann Preuss, Oded Binnun, Mihal Brezia, Antonin Schopfer, Mica Agustoni, Lila Ribi, Simone Visparelli, Hannah Lichtenstein, Christian Trafelet, Till Endemann, Don Bohlinger, Alexander Buresch, Alain Gsponer, Fabrice Aragno, Matto Kämpf, Irene Ledermann, Michael Facchin, Judith Kurmann, Christof Wagner, Marie-Elsa Sgualdo, Nicolas Steiner, Stefanie Ren, Slatan Theodor Dudow, Veronique Goel, Tristan Aymon, Christoph Schaub, Martin Suter, Ari Zehnder, Janos Menberg, Inti Zehnder, Pipilotti Rist, Chris Niemeyer, Severin Fiala, Ulrike Putzer, Ivana Lalovic, Florian Siegrist, Lancelot von Naso, Kai Uwe Hasenheit, Colling McMahon, David Freymond, Thomas Queille, Elena Hazanov, Jean Liermeier, Karim Patwa, Raja Amari, Luca Guadagnino, Barbara Albert, Ivan Cotroneo, Walter Fassano, Felix von Muralt, Wolfgang Panzer, Claus Hant, Dietmar Güntsche, Thomas Hürlimann, Aaron Arens, Marc Jago, Max Jokel, Markus Welter, Moritz Gerber, Frédéric Pittet, Edouard Gétaz, Jessica Sharzer, Sebastian Kenney, Robin Harsch, Charles-Antoine Charmey, Cyril Bron, Joseph Incardona, Tareq Daoud, David Depierraz, Stefanie Pinnelli, Stefan Jäger, Dominik Bernet, Jessica Hausner, Lutz Konermann, Felix Benesch, Mihaly Györik, Eraldo Baldini, Sandrone Dazieri, Giampiero Rigosi, Beatriz Flores Silva, Janos Kovasci, Hermann Haller, Rudolf Eger, Marc Rensing, Rüdiger Heinze, Matthias Günter, David Freymond, Raymond Vouillamoz, Stéphane Mitchell, Francesco Munzi, Séverine Cornamusaz, Marcel Beaulieu, Florence Grivel, Urs Odermatt, George Tabori, Simon Jaquemet, Frédéric Mermoud, Pascal Arnold, Julien Rouyet, Michael Glawogger, Jean-Louis Porchet, Marianne Brun, Alexandre Iordachescu, Marcel Beaulieu, Bettina Oberli, Petra Lüschow, Dominique Othenin-Girard, Julien Aarfati, Maria Schrader, Laila Stieler, Zeruya Shalev, Riccardo Signorell, Urs Bühler, Armands Zvirbulis, Maria Putnins, Vladimir Perisic, Alice Winocour, Gilles Monnat, Cyril Gelblat, Luc Walpoth, Jean Reusser, Mike Krishnatreya, Veronica Pache, Christoph Arni, Sonja Wyss, Benoit Jacquot, Paascal Quignard, Romain Graf, Yoann Blanc, Piero Tomaselli, Matthias X. Oberg, Tim Dabringhaus, Andrzej Jakimowski, Irene Ledermann, Tareq Daoud, Neele Leana Vollmar, Daniel Speck, Jan Weiler, Rainer Kaufmann, Kathrin Reichter, Ralf Hertwig, Ingrid Noll,

24.01.2010 

Schauspieler Die meint : Schauspieler, die in Filmen mitwirken, die in Solothurn gezeigt werden. Peter von Siebenthal, Michael Neuenschwander, Max Gertsch, Cathrin Störmer, Urs Bihler, Doro Müggler, Sara Capretti, Silvia Jost, Alessio Boni, Giorgia Wurth, Melanie Winiger, Leonardo Nigro, Teco Celio, Eva Allenbach, Bindu de Stoppani, Roberta Fossile, Federico Caprara, Max Zampetti, Daniele Bernardi, Igor Horvat, Alessandro Ottupacca, Marco Rima, Andrea Zogg, Hans-Peter Ulli, Stephanie Japp, Barbara Terpoorten, Peter Jecklin, Reto Frischknecht, Stefan Rutz, Laurent Lucas, Carlos Leal, Chloé Coulloud, Barthélémy Grossman, Olivier Rabourdin, Camille Japy, Antonio Buil, Alexandra Karamisaris, Muzafer Etemi, Sequerie Bucaj, Armond Morina, Enver Petrovci, Selman Lokaj, Sulejman Lokaj, Blerta Syla, Gilbert Melki, Emmanuelle Devos, Nina Meuriss, Cyril Descours, Andrea Osvárt, Teco Celio, Mari Töröcsik, Jean-François Balmer, Diego Gaffuri, György Hunyadkürthy, Sebastiano Galeppi, Natalia Fantoni, Michele Andrei, Zalan Makranczi, Götz George, Tom Schilling, Anna Unterberger, Bernd Birkhahn, Wolf Bachofner, Elisabeth Orth, Bruno Ganz, Ulrich Tukur, Marie Bäumer, Christiane Paul, Edgar Selge, Justus von Dohnanyi, Martin Rapold, Stefan Gubser, Walo Lüönd, Sabine Berg, Beat Marti, Muzafer Etemi, Sequerie Bucaj, Armond Morina, Enver Petrovci, Selman Lokaj, Sulejman Lokaj, Blerta Syla, Thekla Reuten, Max von Pufendorf, Hannes Jaenicke, Matthias Habich, Sylvie Testud, Bruno Todeschini, Léa Saydoux, Baptiste Coustenoble, Stéphane Rentznik, Marcio Araujo, Bernhard Bulling, Lu Yulai, Marie Omlin, Gilles Tschudi, Ruth Schwegler, Katharina Derr, Patrick von Blume, Sina Tkotsch, Lucien Le Rest, Igor Dolgatschew, Tom Lass, Aljosha Horvat, Therese Hämer, Rolf Berg, Waldemar Kobus, Jonas Hien, Erich Krieg, Jana Thies, Lisa Bitter, Hartwig Hahn, Yannick Maury, Yves raeber, Pascale Rocard, Julia Perazzini, Roman Palacio, Vincent Fontannaz, Matthias Faust, Anna de Carlo, Anne Cathrin Buhtz, Dorothea Arnold, Anton Ambrosino, Lilith Stangenberg, Camille Mermet, Baptiste Gilliéron, Aurore Jecker, Damien Gauthier, Jean Lottaz, Guillaume Prin, Dani Levy, Joshua Levy, Hans Hollmann, Susanne Knoll, Alexander Hörbe, Torsten Michaelis, Dieter Rita Scholl, Celine Ozana, Hasan Ali Mete, Maria Mägdefrau, Holger Handtke, Daniel Fripan, Paul Preuss, Hannah Levy, Kenneth Huber, Yohanna Schwertfeger, Muzafer Etemi, Sequerie Bucaj, Armond Morina, Enver Petrovci, Selman Lokaj, Sulejman Lokaj, Blerta Syla, Vanja maria Godee, Dorin Dragos, Antonio Buil, Carlos Marques, Boubacar Samb, Elphie Pambu, Baptiste Coustenoble, Noé Stehle, Aziz Brahama, Jean-Robert Abplanal, Simon Hildebrand, Priska Cordonier, Jérôme Sire, Kevin Sirman, Daniel Stähli, Werner Biermeier, Krishan Krone, Anja Franke, Dani Levy, Jens Naumann, Mathias Gnädinger, Regine Lutz, Helma Fehrmann, Karleen Rutherford, Pierre Nisse, Arnaud Bronsart, Anaël Snoek, Jean-Jacques Rausin, Renaud Rutten, Alice Rey, Yvon Back, Felipe Castro, Caroline Gasser, Nasri Sayegh, Patricia Nammour, Robin Harsch, Charles-Antoine Chamay, Sascha Bleuler, Danièle Bleuler, Janina Rudenska, Thomas Papst, Gil Pidoux, Ludovic Payet, Olivia Csiky Trnka, John Durand, Pierre-Yves Taillebois, René Bucher, Felix Schaerer, Joe Stefano, Therese Affolter, Pablo Aguilar, Hanspeter Müller-Drossaart, Suly Röthlisberger, Ursula Andermatt, Martin Klaus, Lisa Ivana Brühlmann, Andrea Bürgin, Gilles Tschudi, Fred Strittmatter, Iris Berben, Katharina Schüttler, Jacques Frantz, Sebastian Urzendowsky, Sophie-Charlotte Kaissling-Dopff, André Damant, Jean-Claude Arnaud, Sylvie Testud, Tatjana Trieb, Howle Seago, Emmanuelle Laborit, Sibylle Canonica, Matthias Habich, Catherine Travelletti, Laetitia Dosch, Bernadette Lafont, Pio Marmaï, Lou Doillon, Elmira Rafizadeh, Esther von Arx, Nikola Weisse, Alessio Boni, Giorgia Wurth, Melanie Winiger, Leonardo Nigro, Teco Celio, Eva Allenbach, Bindu de Stoppani, Roberta Fossile, Federico Caprara, Max Zampetti, Daniele Bernardi, Igor Horvat, Alessandro Ottupacca, Julie Bräuning, Fabian Krüger, Stefan Kollmuss, Til Krüger, Jorge Roman, Jorge Pedraza, Monica Lairana, Lorena Vega, Joëlle Witschi, Bruno Cathomas, Anna Katharina Schwabroh, Martin Rapold, Regula Grauwiller, Pierre Semmler, Michael Finger, Claude-Oliver Rudolph, Yangzom Brauen, Gilles Tschudi, Maria Boettner, Alexandre Guansé, Fabienne Tournet, Guillaume Clement, Jacques Michel, Julia Perazzini, Roman Palacio, Vincent Fontannaz, Marie Leuenberger, Oriana Schrage, Beat Schlatter, Jennifer Mulinde-Schmid, Beat Marti, Herbert Leiser, Rotem Cohen Zisman, Moris Cohen, Guillaume Prin, Jacqueline Fritschi-Cornaz, Andreas Beutler, Laetitia Dosch, Antonio Buil, Felipe Castro, Alexis Skerman, Dieter Stoll, Seya Kunfermann, Ken Duken, Jewgenij Sitochin, Sophie von Kessel, Sabine Timoteo, Peter Jecklin, Daniel Brühl, Hannah Herzsprung, Henry Hübchen, Kirsten Block, Alexander Khuon, Godehard Giese, Stefan Ruppe, Henriette Müller, Simon Eckert, Tiphaine Haas, Carlos Rosales, Raphael Bilbeny, Michael Wolf, Catriona Guggenbühl, Nils Torpus, Dominique Jann, Philippe Nauer, Stefan Rutz, Luka Kapa, Dadais Grütter, Gilles Tschudi, Céline Bolomey, Corinne Steudler, Wendy Gubser, Linda Hofstetter, Janine Durrer, Brigitte Beyeler, Manuel Neuburger, Matthias Koch, Aron Hirsl, Philipp Klaes, Mirjam Burkhard, Philipp Keser, Elena Nyffeler, Ramon Caro, Lenz Furrer, The Lo Fat Orchestra, Fabienne Labère, Alisson Scheidegger, Haso Mehmedovic, Margaux Houriet, Isabelle Meyer, Matthias Zelic, Suly Röthlisberger, Andreas Herzog, Björn Keckeis, Rini Lljeshaj, Bernhard Borter, Helene Bregy, Marie Borter, Therese Borter, H. Lorenzen, F. Reinicke, H. Heninger, Thibault Valotton Guillaume Prin, Daniel Frei, Fatouma Sanneh, Walter Andreas Müller, Gilles Tschudi, Ewelina Guzik, Sven Pippig, Sabine Timoteo, Elisabeth Orth, Oliver Akwe, Noëmi Leonhardt, Elfriede Schatz, Waltraute Bartel, Michael Thomas, Natalija Baranova, Oliver Rosskopf, Karoline Herfurth, Josef Bierbichler, Corinna Harfouch, Hanns Zischler, Cyril Sjöström, Misel Maticevic, Daniel Berini, Franz Dinda, Karin Boyd, Jacob Matschenz, Inka Friedrich, Hansa Czypionka, Patrick Diemling, Sherry Stelly Emuzel, Paolo Dos Santos, Solène Bouton, Benjamin Bourgois, Loïc Bartolini, Emilie Renavand, Thierry Marty, Julia Dunoyer, Anna Pieri, Bastien Semenzato, Stéphane Boschung, Philippe Suberbie, Lionel Brady, Pascale Güdel, Caroline Gasser, Maria Schrader, Dani Levy, Mario Giacalone, Antonia Rey, Penny Arcade, Tilda Swinton, Edoardo Gabbriellini, Pippo Delbono, Alba Rohrwacher, Marisa Berenson, Gabriele Ferzetti, Carlos Leal, Melanie Winiger, Susi Stach, David Oberkogler, Alexander Jagsch, Barbara Sotelsek, CC Weinberger, Nora Heschl, Rasmus Borkowski, Martina Schwabenitzky, Alina Taborsky, Hannes Gastinger, Michael Sauter, The Hoodoos, Nils Althaus, Stipe Erceg, Lena Dörrie, Basile Ausländer, Claude Thébert, Michael Goldstrom, Aria Alpert, Robin Harsch, Charles-Antoine Chamay, Sascha Bleuler, Danièle Bleuler, François Florey, Lisa Morand, Jasna Kohoutova, Latifa Djerbi, Patrick Le Mauff, Giorgio Brasey, Jean Winiger, Andrea Osvárt, Teco Celio, Mari Töröcsik, Jean-François Balmer, Diego Gaffuri, György Hunyadkürthy, Sebastiano Galeppi, Natalia Fantoni, Michele Andrei, Zalan Makranczi, Paul Hubschmid, Lisa Della Casa, …

23.01.2010 

Sp. Azi Ergang meint : Gustav-Heinemann-Ring … Privatgrund … Therese-Giese-Allee … Aufenthalt, Durchgang und Fussballspielen verboten … Curd-Jürgens-Strasse … Wege nicht geräumt und gestreut, Benutzung auf eigene Gefahr …“Gibt’s hier nen Internetladen“ … Ein- und Ausfahrt Tag und Nacht freihalten … Feuerwehrzufahrt Feuerwehrzufahrt Feuerwehrzufahrt … Unviersitätsgemeinde Neubiberg Ortsteil Unterhaching Kreis München … Militärischer Bereich Unbefugtes Betreten verboten! Zuwiderhandlungen werden verfolgt. Der Kasernenkommandant. … Lilienthalstrasse … Zwergerstrasse … Forführung Zwergerstrasse … P 3 Std., Mo – Fr. 8 – 17 h … Continental … Militärischer Bereich … Campus Weg … Im Bereich der Liegenschaft Gefährdungsstufe A … Universität der … Militärischer Bereich … EMERSON … Automatische Schranke, Einzelfahrt … Militärischer… … Militärischer… … Ende … Feuerwehrzufahrt Halteverbot nach St.-VO … Privatgrund, Betreten auf eigene Gefahr … Isar Amperwerke … VivanusPark Unterbiberg Häuser Wohnungen … Eingeschränkter Winterdienst …Militärischer… … Besuchertor … Not- und Rettungsfahrzeuge … 30-Zone … Zwergerstrasse … Universitätsstrasse … Tor West … Besuchertor … Militärischer… … 30 … Südwind … M JA 7939 … Curcic Dejan Meisterbetrieb Heizung Sanitär Solar … 30 … 30 .. Kasperles Märchenzelt Putzbrunn West Puppenbühne D. Stössberger … Hochzeitstage München … Freitags Freitags André Rieu André Rieu … Universität West Bundeswehr … „Grüss Gott“ „Grüss Gott“ … Pfnür … Zwergerstrasse … Schönwetterstrasse … München Unterhaching … Ende … 200 m … Zwergerstrasse … Restaurant Paradiesgarten … Hotel am Hachinger Bach … Wolf & Partner … Unterbiberger Strasse … Ausfahrt freihalten! … Isar-Amperwerke A.G. Transformationsstation … Postkasten … 30 km … Zeitungen … Vorsicht Auto Ausfahrt … Zwergerstrasse … Ranftlstrasse … Ausbildungszentrum FFW-Unterbiberg … Ransmeierstrasse … Restaurant Paradiesgarten … Zehetmair Hof … Kanzlerstrasse … Gemeinde Neubiberg … Dorfbrunnen bis 1937 … Antik- und Bauernmöbel … 30 km … An- und Verkauf … Markulix Rolläden Markisen Jalousien … REWE … Münche-Perlach Neubiberg … IWIS … 70 Landwirtschftlicher Verkehr frei … INRI … Ende … infineon … „mitm nackten Oberkörper“ … 31 … to early ... burton ... BuRN … peace out … FTP = Fuck the P… Landwirtschaftlicher Verkehr frei ... Ayinger Bierwanderwege ... Campeon Park Grünanlagenordnung ... Über die man spricht ... Ausgang … Fahrkarten … Rauchfreier Bahnhof … Restmüll … Herren 9€ Damen 15€ Kinder 8€

22.01.2010 

Wozzu Ssich Ärrgerrn meint : Wozu sich ärgern? Man kann es auch lustig finden. Oder absurd. Oder abgrundtief komisch. Oder grauenhaft. Wie die Politiker mit allen Mitteln versuchen an ihren Positionen zu bleiben. Wie sie sich für nichts zu schade, für keine Lüge zu schön, für keinen Rückschaden zu stark sind. Ich mein, zum Beispiel die deutsche Regierung. Sie ist Lakai Amerikas. Wenn der Friedensnobelpreisträger zu einer Truppenaufstockung für einen gerechten Krieg ruft, dann kann Deutschland nicht nein sagen. Die Regierung weiss aber, dass das Volk nicht will. Wie reicht sie nun diesen Schwarzen Peter weiter? Sie schickt den Gelben Guido an die Truppenstellerkonferenz in London, dann bleibt an ihm die Aufstockung hängen. Natürlich müssen dafür wieder jede Menge Etiketten geschwindelt werden. Da ist die SPD gerade dabei auszutarieren, welchen Etikettenschwindel sie diesbezüglich mitzumachen bereit ist. Dabei ist es zum Totlachen, jede Aufstockung verschlimmert die Lage. Bringt Tausende mehr fremde Soldaten ins fremde Land, die vom fremden Land keine Ahnung haben, somit dort Fremdkörper sind und als Fremdkörper als Gefahr empfunden werden. Und weil sie Fremdkörper sind, igeln sie sich als Fremdkörper in eine hochgesicherte FremdkörperKultur ein, mit einem Lebensstandard, der dem gemeinen Afghanen die Augen überquellen lässt. So gewinnen die Fremdkörper keine Herzen. Ein Totlach-, Totmach-Kasperltheater ist das. Oder wie die Regierung jetzt das Land überschuldet. Nur damit sie an ihren Posten kleben bleiben kann. Zum Kaputtlachen, wie sie dafür das Land in die totale Abhängigkeit von den Geldigen schlittern lässt. Wer zahlt befiehlt. Mit der Überschuldung verwahrlost die Demokratie. Denn sie hat sich in die Hände des Geldes begeben durch die feige Überschuldung der jetzigen Regierung. Demokratie-Demontage nennt man das. Schleichend und mit falschen Titeln versehen, mit Überschuldungstiteln. Die Titelinhaber werden dann künftig sagen, wo der Hase lang läuft in der vor Schuldenlast schier zusammenbrechenden Gesellschaft. Schuldsklaverei wird das werden. Aber keine Bange, an der Kultur wird nicht gespart werden. Den Deutschen Vettern- und Basenfilm werden wir bis zum letzten Röcheln der Demokratie noch subventionieren. Denn er hat uns soviel gegeben, soviele beschauliche Stunden, so viele erbauliche Minuten in Kinosesseln. Er hat unser Film-Land zu einer ernsten Herausforderung von Hollywood werden lassen. Spass beiseite, bemerkenswert an der neuen Leitung vom Sundance-Festival ist doch die Überlegung, vermehrt das Augenmerk auf No-Budget und Low-Budget Produktionen zu wenden. Wo sich halt was tut, wo sich was rührt, wo - Nachtvogel ik hör Dir zwitschern – wo wohl auch die Zukunft des Films in einer schuldengebeutelten Demokratie liegen wird… oder, ganz anderes Modell, die Reichen, die dann die Schuldner-Demokratie aussaugen werden, werden aus ihren Milliardenhaufen mäzenatisch Filme fördern.. die dürften dann nicht mehr allzu viel gemein haben, mit den gängigen wettbewerbsfeindlichen Hoch-Subventionsprodukten… Jeder Ärrrgerrr kann auch ein Lusthormon ausschütten….

21.01.2010 

Missglückter Steinwurf meint : Nachdem sich die SZ bisher bei der Steinigung der mutigen Bischöfin wegen ihres Friedensappelles für Afghanistan bislang vornehme Zurückhaltung auferlegt hat, der reaktionäre Flügel der Redaktion also schwieg, darf jetzt Stefan Cornelius doch noch einen Stein werfen auf die Bischöfin, von der längst nichts mehr zu hören ist, darf er seine aufgestaute Wut rauslassen mit der Adjektivierung der Bischöfin-Feststellung, dass alles in Afghanistan schlecht sei, als Zeugnis von Arroganz und Unkenntnis. Dass nicht alles schlecht, ergo vieles gut sei in Afghanistan, behauptet Cornelius in seinem Text mittels eines hastig hinstenographierten historischen Abrisses der Geschichte der Invasoren Afghanistans, nämlich dass sich noch alle eine blutige Nase geholt hätten einhergehend mit anderweitigem Machtverlust und begleitenden Zerfallserscheinungen. Begleitend zur blutigen Nase, die sich Deutschland bereits geholt hat, verschuldet es sich jetzt mindestens zehnfach so hoch wie die Bayern-LB-Pleite war. Das wird zu einem Absturz bei den Lebensverhältnissen führen (hier könnte wenigstens die Presse konkret werden, angezeigt spekulativ zwar, aber immerhin, wenn sie schon der Regierung Feigheit diesebezüglich vorwirft, wegen durchsichtiger Wahltaktik Nordrhein-Westfalen). Irgendwer muss die fast 100 Milliarden Euro der Bundesrepublik ja pumpen. Wer kann das? Das können doch nur wenige Banken und wenige Reiche. In deren Würgegriff begibt sich das Land mit der eben bekannt gegebenen Schuldenneuaufnahme. Passt wunderbar zu Cornelius’ Afghanistan-Abriss, dem wie gesagt zu entnehmen ist, dass nicht alles schlecht sei dort, sondern gut daran, dass sich die Invasoren immer eine blutige Nase, wie erwähnt, geholt haben mit begleitenden Zerfallserscheinungen. Cornelius belegt seine Äusserung, nicht alles sei schlecht in Afghanistan weiter mit folgenden Feststellungen, zu interpretieren als „gut sei“, dass im Jahre neun nach der Invasion die internationalen Truppen und vor allem die USA selbstkritisch die Fehler eingestanden hätten, nämlich dass die zu vielen Strategiewechsel fehlerhaft waren (was jetzt zu einem neuen Strategiewechsel führt, wie gut!: Truppenstellerkonferenz in London, ha, ha, ha!). Gut sei ferner, dass dieser Einsatz faktisch rein amerikanisch sei (was suchen wir also dort noch, wenn wir jene Strategie sowieso für falsch halten?). Ferner sei gut in Afghanistan, dass Amerika dort jetzt nicht mehr eine Demokratie aufbauen möchte, sondern sich vor allem um die eigene Nation kümmern will (das ist zweifellos gut in Afghanistan, dann können die sich mehr um den weiteren Ausbau von Korruption, Mohnanbau und Wahlfälschungen kümmern, statt sich erfolglos nach Demokratie und Sicherheit im westlichen Sinne zu strecken!). Gut sei ferner, dass auch in Deutschland keiner mehr bezüglich Afghanistan das Wort Demokratie in den Mund nehme (was ist daran so gut?). Gut sei ferner, dass die Helferwelt wisse, dass sie weder den Drogenanbau noch die Korruption ausrotten könne (was will die Helferwelt dann noch dort?). Gut sei, dass die Ambitionen geschrumpft seien, dass die Gedanken nur noch um den Abzug kreisen (dann kann die SZ diesbezüglich doch auch klare Position beziehen!). - Ein Gläschen Blaubeersaft für Herrn Cornelius! (hat er verdient nach seinem missglückten Steinwurf).

20.01.2010 

Sch. W. Metterling meint : SchWMetterling Versorgungs GmbH. Sehr geehrte SchWMetterlingsKundin, sehr geehrter SchWMetterlingsKunde, den Preis für Ihren SchWMetterlingsStrom konnten wir seit über einem Jahr konstant halten. In diesem Jahr war die Rezession so gross wie seit 80 Jahren nicht mehr. Alle haben also weniger Geld. Trotzdem haben sich für das Jahr 2010 wesentliche SchWMetterlingsKosten verändert. Unter anderem ist seit Jahresbeginn für alle SchWMetterlingsAnbieter die gesetzliche Umlage nach dem Erneuerbare-EnergienGesetz angestiegen. Im Gegenzug ist es uns gelungen, SchWMetterlingsEffizienzsteigerungen zu realisieren. Unser Vorstand hat dank kluger Umsicht sein SchWMetterlingsGehalt nahezu verdoppeln können. … Vertrauen Sie weiterhin auf unsere SchWMetterlingsZuverlässigkeit in Sachen Preiserhöhungen. Noch in der grössten Krise werden uns Gründe einfallen, den SchWMetterlingsStrom zu verteuern. Sie werden sehen. Unsere SchWMetterlingsPreise sind also faire Preise. Wir schneiden uns unser Stück vom Kuchen ab. Sie können SchWMetterlingsKosten sparen, wenn Sie in unser Produkt SchWMetterlingsStrom privat Kompakt oder in unser SchWMetterlingsOnline-Angebot SchWMetterlingsStrom Internet wechseln. Gemäss beiliegender Tabelle wird das Ihnen pro Monat nur 20 Euro SchWMetterlingsStromMehrkosten verursachen, unser Sparpaket. Wir fahren gut damit. Auf der Rückseite finden Sie den SchWMetterlingsWortlaut der ab 01.03.2010 gültigen „Ergänzenden Bedingungen der SchWMetterlingsVersorgungs GmbH (SchWM) für die Grund- und Ersatzversorgung von Haushalten mit Elektrizität aus dem NiederspannungsSchWMetterlingsNetz (Anlage zur Strom SchWMetterlingsGVV)“. Bei Fragen beraten unsere SchWMetterlinge Sie gerne. Die jeweils gültige Fassung der Ergänzenden Bedingungen der SchWMetterling Infrastruktur GmbH zur Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) kann bei der SchWMetterling-Infrastruktur GmbH, Emmy-SchWMetterling-Strasse 2 oder unter SchWMetterling-Infrastruktur.de eingesehen werden. Die Haftung der SchWMetterling für Schäden des Kunden, gleich aus welchen Gründen ist ausgeschlossen. Auch für eigene Schäden haften wir nur beschränkt. Sollten einzelne SchWMetterlingsBestimmungen der SchWMetterlingsBedingungen ungültig sein oder werden, so bleiben die SchWMetterlingsBedingungen im Übrigen gleichwohl gültig. In einem solchen Fall ist die ungültige SchWMetterlingsBestimmung der SchWMetterlingsBedingungen so zu ändern, dass der mit der ungültigen SchWMetterlingsBestimmung beabsichtige SchWMetterlingsZweck weitmöglichst erreicht wird. Dasselbe soll dann gelten, wenn bei der Durchführung der SchWMetterlingsBedingungen eine ergänzungsbedürftige SchWMetterlingsLücke offenbar wird. Mit freundlichen Grüssen, Ihr SchWMetterlingKundenService.

19.01.2010 

Ein Gläschen Blaubeersaft meint : Ein Gläschen Blaubeersaft und alles wird anders. Ein Gläschen Blaubeersaft und der Himmel lacht. Ein Gläschen Blaubeersaft und der Filmball erhält erhellenden Glanz. Ein Gläschen Blaubeersaft und alle Provinzialität verschwindet. Ein Gläschen Blaubeersaft und der Herr Bingener von der FAZ bekommt einen klaren Kopf. Wo nichts mehr hilft, da hilft ein Gläschen Blaubeersaft. Eine Filmpreisgala für ein Gläschen Blaubeersaft. Das Gläschen Blaubeersaft hat ein ganz verzwicktes Verfahren entwickelt zur mehrstufigen Eruierung des weiteren Kreises der Filmpreisnominationen nach dem bewährten Rezept Handgelenk mal Pi mal Blaubeersaft mal porenrein Deutsch (arisch). Ein Gläschen Blabubeersaft, ein Gläschen Blaubeersaft für einen Filmpreis. Ein Gläschen Blaubeersaft und wir können die Steuern senken. Ein Gläschen Blaubeersaft und wir haben Arbeit für alle. Ein Gläschen Blaubeersaft und der Nanga Parbat wird doch noch erfolgreich. Ein Gläschen Blaubeersaft und die New York Times wird die deutschen Golden-Globe-Gewinner in ihrem Bericht nicht weiter unerwähnt lassen. Ein Gläschen Blaubeersaft und der Winter geht hops! Ein Gläschen Blaubeersaft und der Krieg ist hin. Ein Gläschen Blaubeersaft und beim Deutschen Film gibt’s plötzlich Offenheit und Wettbewerb und Laune und Emotion und vor allem Super-Blaubeersaft-Drehbücher, die die Schauspieler mit Blaubeersaft zum Erblühen bringen. Deutschland entscheidet sich bei der Afghanistan-Konferenz in London zur Aufstockung ihrer Truppen um ein Gläschen Blaubeersaft. Ein Gläschen Blaubeersaft und der Terror guckt in die Röhre. Ein Gläschen Blaubeersaft und Israel wird trotz hermetischer Einmauerung nicht implodieren. Ein Gläschen Blaubeersaft und die systematische Einkesselung Gazas durch Israel wird sich mir nicht dir nichts lösen. Ein Gläschen Blaubeersaft und unser Wohlstand bleibt erhalten. Ein Gläschen Blaubeersaft und Sherlock Holmes bleibt Sherlock Holmes. Ein Gläschen Blaubeersaft und die Hemden bügeln sich von selbst. Ein Gläschen Blaubeersaft statt Kosmetik. Ein Gläschen Blaubeersaft statt Rasur. Ein Gläschen Blaubeersaft statt sich seine Fehlleistung schönreden. Ein Gläschen Blaubeersaft und der Staub fliegt ganz von selbst und ohne Staubsauger aus der Wohnung. Ein Gläschen Blaubeersaft und wir ersparen uns Fasching. Blaubeersaft statt Krapfen. Ein Gläschen Blaubeersaft statt überflüssiger Kommentare. Blaubeersaft statt Bussen. Blaubeersaft statt Autofahren. Blaubeersaft statt Knüppel. Blaubeersaft statt Lobbying. Blaubeersaft statt Machenschaften. Blaubeersaft statt Vetternwirtschaft. Blaubeersaft statt Günstlingswirtschaft. Blaubeersaft statt Parteispenden für spenderfreundliche Gesetze. Blaubeersaft statt Slam-Poetry.

18.01.2010 

Im Nachhinein meint : Im Nachhinein wird einem auch klar, warum der bayerische Filmpreis so wenig interessiert und einem so gar nichts dazu einfallen will. Weil es sich um eine rein politische und keine cineastische Veranstaltung handelt. Er findet sozusagen in einem geschlossenen System statt, das keinen Wettbewerb um die Rollen kennt, einem geschlossenen System, das zwar den Rasen drum herum auch etwas sprenkelt, damit keiner einen Aufstand macht, was sich aber sonst weitgehend mit sich selbst zufrieden gibt, wer drin ist ist drin, und wer es nicht ist, ist es nicht, es gibt hier keine kommunizierenden Röhren, es gibt null Spannung erzeugende Verfahren für die Vergabe von Geldern und Rollen letztlich als eine Gunst, als ein Erweis auch dafür, dass man sich anpasst, dass man sich korrekt verhält. Das sind für das Cineastische tödliche Elemente. Der Preis ist cineastisch ohne jeden Wert. Er ist damit auch in seiner Wirkung nach aussen äusserst beschränkt, ausser vielleicht dem Geld, was damit verbunden ist und eine Verlockung darstellt, aber ein cineastisches Renommee ist damit nicht gegeben und schon gar nicht international, insofern kann der Preis ruhig provinziell im abschätzigen Sinne genannt werden. Weil es sich um eine insiderische, innenpolitische Angelegenheit handelt. Allerdings konnte diese den unaufhaltsamen Abstieg der CSU auch nicht bremsen. Und ob das Geld für den Preis noch lange da sein wird, ist eine andere Frage. // Im Nachhinein fällt einem zu den Sonntagszeitungen von gestern ein: Der Herr Bingener von der FAZ, der an dieser Stelle schon verdienten Spott geerntet hat, kann sich gar nicht beruhigen ob der Kanzelworte von Frau Kässmann. Er scheint richtig auf 180 und giftet in der FAZ von gestern Sonntag „Die wunderbare Welt der Bischöfin Kässmann“ und holt sich dafür noch einen Sekundanten namens Hoischen. Seinem antipazifistischen sophistischen Zynismus fallen allerdings keine neuen „Argumente“ gegen die wort-, gedanken- und charakterstarke Bischöfin ein, sie werden jetzt nur geschwätzig und mit mehr Raum erneut ausgebreitet. Damit belebt er die Debatte nicht. Der Besen, der schon mal nicht gewirkt hat, wirkt wieder nicht. Endgültig ausgezählt wird Herr Bingener – noch dazu womöglich ohne dass er es mitkriegt, so wie er sich aufbauscht wäre das anzunehmen nicht abwegig – in einem kleinen Interview in der parallel erschienenen Welt am Sonntag mit Frau Katrin Göring-Eckardt, der Präses der EKD-Synode. Sie weist darauf hin, dass eine Predigt wohl was anderes sei als ein Seminar und dass es sehr wohl Aufgabe der Kirche sei, den Finger in die Wunden der deutschen Debatte zu legen. Dass die Debatte heute noch krankt, beweist nicht nur der pikierte Herr Bingener; dass sie weitergeführt werden muss oder überhaupt erst in Gang kommen muss, wird auch dadurch deutlich, dass die Deutschen in Afghanistan eben wieder einen Zivilisten erschossen haben. Das muss diskutiert werden, ob das eine glückliche Zukunftsperspektive für Deutschland bedeutet, wenn es anfängt in anderen Ländern Zivilisten umzubringen.

17.01.2010 

Sattsam Satzsam meint : Der bayerische Filmpreis sei verliehen worden. Da fällt einem nichts dazu ein. // Riesenandrang im Filmmuseum am Samstagabend, gefüllt bis auf den letzten Platz, viele konnten nicht rein. Eine Effi-Briest-Inszenierung von Gustav Gründgens mit Marianne Hoppe (Der Schritt vom Wege). Regie als Schauspieler- und Figurführung verstanden, bringt spannende Präsenz auf die Leinwand, die auch nach 60 Jahren nicht verblasst. Verlorenes Handwerk. // Jemand fragt „Hört man was von Anselm Grün zu Afghanistan? Oder von Eugen Drewermann? Oder von einem der Schriftsteller? Oder einem der ach so vielen ach so hochbezahlten Professoren?“ // Die kreative Intelligenz hat sich aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Journalismus verabschiedet, diese Felder überlässt sie windschnittigen Karrieristen; die kreative Intelligenz tummelt sich längst bei den Banken in den Spekulationsabteilungen, nur dort lässt sie sich in ordentlich Geld umbonieren. // „Seit ich bei Facebook bin, interessieren mich die Klatschspalten nicht mehr.“ // Die Welt bewegt sich und mit ihr die Sprache: „wenn jemand Dein Framework nicht kennt … lass uns nochmal brainstormen … dann können wir diese Concentration nehmen … wenn das Marktrisiko gross ist, insbesondere Corruption … diese zeitliche Dimension nutzen … Seite 2, Conclusion … Klarheit, die bewirkt, dass die Crackers nicht … was verstehen wir unter Whole Life? … ähm … also wenn man die Agencies, die Commissions rauszieht … was ist Management-Expense?“ // Was ist „KmartWar“? // Jemand glaubt (Optimist) „the Taliban are on the wrong side of history“; der das behauptet, fühlt sich wohl auf der richtigen Seite der Geschichte. Recht-Haben ist schön. // „Armut ist keine Show. Also nicht länger zuschauen“ behauptet Promi und smeilt von der Plakatwand. // Die Enttäuschung nach der Begegnung mit vielen Promis ist doch die, dass sie einzig und allein um Erhalt und Weiterung ihres Promitums besorgt sind. // Sapsan, Name eines Hochgeschwindigkeits-Zuges nach dem Wanderfalken. // Ein Gericht hat jetzt einen juristischen Begriff gefunden, um den Massenmord in Kundus nicht ahnden zu müssen. Wie elegant, wie praktisch. Somit ist der Massenmord kein Massenmord und wir sind fein raus. Was regen sich die Friedensposaunen noch auf? // Keiner will das wahrhaben, wie es mit solchen Dingen halt ist, dass Deutschland wieder auf Verdacht hin tötet. // Den Ice-Cream-Test machen. Bei der Redaktion eines Textes, das zentrale Wort mit dem Begriff Ice-Cream ersetzen. Macht sichtbar, ob Text informativ oder geschwätzig.

16.01.2010 

Ethik und realpolitische Dilemmata meint : Ethik und die realpolitischen Dilemmata sind Antagonisten. Nein, Antagonisten sind sie nicht. Der Begriff der realpolitischen Dilemmata wird dann eingeführt, wenn die Ethik nicht weiterkommt. Ethik braucht Rückgrat. Für die Ethik ist es selbstverständlich, sich zu äussern. Die Ethik darf keine Ruhe geben. Der Aufschrei von Seiten der realpolitischen Dilemmata, wenn die Ethik sich äusserst, belegt nur die überfällige Notwendigkeit dieser ethischen Äusserung – wie Weihnachten und Neujahr von der Bischöfin geschehen – jetzt hört man schon nichts mehr. Denn die realpolitischen Dilemmata versuchen mit allen Mitteln die Ethik zu beschwichtigen, sie zum Schweigen zu bringen. Man lädt sie ein zu einem Truppenbesuch, oder umgekehrt lädt die Ethik die realpolitischen Dilemmata zu einem Vortrag ein. Man schiebt nach hinten. Damit ist der Ethik fürs erste der Wind aus den Segeln genommen. Damit kann das realpolitische Dilemma (dessen Lösung heisst: Deutschland soll in fernen Ländern präventiv Menschen töten, auch wenn gar nicht erwiesen ist, dass sie eine Gefahr für Deutschland sind) – erst Mal in Ruhe seine Spielchen bei der Konferenz in London weiter führen. Es kann blaffen, dass in Afghanistan ab jetzt alles ganz anders gemacht wird, immer noch alles falsch, aber etwas weniger falsch als bisher. Die Lage ist so verknotet, so verkorkst, „nichts ist gut in Afghanistan“, dass alles, was sie tut, verkehrt ist. Es wird kleine Veränderungen geben, kleine Umschichtungen, etwas mehr Geld für den zivilen Aufbau. Aber wer bittschön berichtet uns darüber, was dann wirklich mit diesem Geld in einem der korruptesten Länder der Welt geschieht? Wer bittschön garantiert uns, dass die Waffen, an denen wir jetzt arbeitslose analphabetische Afghanen ausbilden wollen, sich nicht bald schon gegen uns richten? Diese Londoner Konferenz wird nur ein weiterer Trick der realpoltischen Dilemmata sein, damit unsere Politik sich nicht ethisch äussern muss, keine ethische Diskussion führen muss, was sie selbst am Hindukusch bisher und nicht mehr korrigierbar verbockt hat. Zu vertuschen, in welch verfahrene Lage sie sich am Hindukusch maövriert hat. Weil sie sich kopflos in dieses aussichtslose, mörderische Abenteuer gestürzt hat. Und weil sie sich nie getraut hat, ein offenes Fazit und damit Konsequenzen zu ziehen. Es geht in London nur ums Überleben der realpolitischen Dilemmata. Denn ihr gefährlichster Gegner ist die Ethik. Die möchte man darum am liebsten auf die Kanzel verbannen. Und innerlich wünscht sie sich manch realpoltischer Dilemmatiker zum Teufel. In London werden die realpolitischen Dilemmatiker ihren Faschingstanz aufführen, zur Ablenkung des Publikums von der Ethik. Jahrmarktveranstaltung, die an der federführenden amerikanischen Strategie nicht einen Millimeter was verändern wird.

15.01.2010 

NischenEthik meint : Die Krieg-Frieden-Diskussion findet nicht statt. Es findet lediglich eine moralische Entrüstung, eine durchaus heuchlerische Empörung über die Ethik statt. Die Ethik ist ja nicht ein kirchenspezifisch Ding. Die Ethik ist immer gefragt, wenn es um menschliches Handeln geht, egal ob kirchliche, christliche, politische oder parteipolitische Ethik. Es gibt nicht den bunten Ethikladen. In der Partei dürfen wir töten, in der Kirche nicht. Denn das Töten ist eine der zentralen Fragen jedweder Ethik, das „Du sollst nicht töten“ als ein universell-ethisches Grundgebot, ein Grundgebot menschlichen Handelns. Darum ist es verwunderlich, wenn Leute sich darüber aufregen, dass die Ethik die Kanzel verlassen hat und zur Politik gesprochen hat. Es war spezifisch christliche, ganz genau: protestantische Ethik, die sich mit der Stimme der Bischöfin unmissverständlich Gehör verschafft hat. Es darf ruhig davon ausgegangen werden, dass auch diese spezifische Ethik von universellem Charakter geprägt ist. Und es hört sich seltsam an, wenn die Pfarrerstochter Bundeskanzlerin behauptet, sie würde die Ethik anders sehen als die Bischöfin. Zwischen Ethik und Ethik passt normalerweise kein Blatt. Aber zwischen die Ethik der Pfarrerstochter Bundeskanzlerin und die der Bischöfin scheint problemlos ein Massenmord und jede Menge gezielter Mannabschüsse am Hindukusch zu passen. Frau Kanzlerin lässt morden und findet es ethisch korrekt. Politisches Handeln, das Tötungen rechtfertigt. Und zwar zu allerletzt als letztes Mittel zu verzweifelter Selbstverteidigung des Landes. Sondern eher als Kumulationspunkt einer endlosen Reihe opportunistischer (Fehl)Entscheidungen, eines sehenden Auges Hineinschlitternlassens der Verhältnisse in kriegsähnliche Zustände, ohne je die Notbremse gezogen zu haben. Die Mega-Angst (die auch nicht gerade christlich ist) vor dem Verschnupftsein des Bündnispartners. Der legt tatsächlich eine Töt-Ethik an den Tag, ein systematisches Menschenjägertum, was weltweit in der Ethik keiner der grossen Religionen zu finden ist. Wenn das erkannt wird, und nachdem die Bischöfin ihre Stimme erhoben hat, kann keiner mehr so tun, als sei dem nicht so, dann muss gehandelt werden. Dann muss sofort mit dem Töten aufgehört werden. Wie der Abzug dann im Detail aussehen wird, das ist eine andere Sache. Das hat die Bischöfin ja auch nicht gesagt. Und wenn man merkt, dass man in einem Land nicht mehr willkomen ist, in einem Land, das einen nie angegriffen hat, so muss man Leine ziehen. Scheinheilig sind alle jene, die entgegnen, dann würden die Frauen wieder unter die Fuchtel der Taliban fallen. Was tun diese selben Leute denn hier für die Frauen? Warum verdienen die Frauen hier bei uns immer noch bei gleicher Leistung und Position nicht gleich viel? Wäre es nicht einfacher vor der eigenen Tür zu kehren, als die Welt am Hindukusch zu verändern suchen - auch so ein ergiebiges ethisches Thema übrigens.

14.01.2010 

Lo Oping meint : Die FAZ ist zurecht stolz darauf, dass sie ihr Titelfoto seit einiger Zeit nicht benutzt um politische Macht zu zementieren, sondern eher witzig, eher kommentarfunktionsmässig, eher illustrierend. Das dürfte ankommen, denn bereits bewegt sich auch die SZ vorsichtig in diese Richtung. Jetzt will die FAZ es aber noch weiter treiben, jetzt will sie auch die Kommentare ins Karikaturhafte verschränken. In irgend einer geistigen Rumpelkammer oder auf einem geistigen Flohmarkt hat sie gestern den Kommentator Reinhard Bingener aufgetrieben, der verhaspelt sich dermassen in begrifflichen Unklarheiten und Tüfteleien („Die Bischöfin und der Krieg“), dass er einem vorkommt, wie einer, der auf dem Glatteis ausrutscht und derart aus dem Gleichgewicht gebracht als erstes einen Looping schlägt. Nach Lektüre der beiden Spalten gestern sind alle Klarheiten beseitigt. Wird einzig klar, dass nichts diesen Herrn mehr irritiert als Eindeutigkeit, die er denn auch konsequent als „vermeintliche“ Eindeutigkeit benamst. Er passt dadurch ganz gut ins Schema alle jener, die in diesem Lande versuchen, mit begrifflichen Schiebereien, den Krieg in eine kriegsähnliche Situation umzuformulieren, oder jener, die im Zusammenhang mit einem Massenmord lieber von einem Bombardement sprechen; ja RB scheint mit seiner Vorliebe für Uneindeutigkeiten mehr denn andere gerade jene geistig verquaste Elite in Deutschland zu repräsentieren, der wir dieses schleichende, unmerkliche Hineinschlittern in die Afghanistan-Misere inklusive widerbelebtem „Soldaten sind Mörder“-tum zu verdanken haben. Aber die Soldaten töten natürlich nicht eindeutig. Und schon gar nicht präventiv; schliesslich kennen wir die vorbeugende Todesstrafe nicht mehr. So viel Klarheit könnte jedoch einen begriffstüdeligen Geist verwirren, die Soldaten töten also nur ein bisschen, ihre Opfer sind nachher nur in einem todesähnlichen Zustand, zivile Tote sind bestenfalls Kollateralschäden. Wurmstichige Begriffe. Und die Bundesrepublik trägt selbstverständlich keine Verantwortung für den Massenmord von Kundus. Soviel Eindeutigkeit würde Herrn Bingener bestimmt total überfordern. Da würde er sich lieber weiter an Begriffsgräten verschlucken, die er in jeder Diskussion, und wenns sein muss mit der Lupe, findet. Eine Diskussion ins Zwielicht ziehen. Kommt deren versuchtem Abwürgen gleich. Er könnte doch einfach sagen, die Kirche habe wie eh und je vor dem Staat zu kuschen und basta. Die FAZ gewänne dadurch Platz für erhellendere, sinnvollere Texte zum Thema: soll die Bundesrepublik im Ausland vorbeugend Menschen töten – noch dazu in einem Land, das von jahrzehntelangen Kriegen am Boden liegt und Deutschland nie angegriffen hat?

13.01.2010 

Vor London meint : Die Bundesregierung kann in der anstehenden Afghanistankonferenz in London nicht so tun, als gäbe es jetzt im Inland die christlich-ethische Debatte um den Afghanistan-Einsatz nicht. Die Kirche kümmert sich selbstverständlich auch um ihre Schäfchen, die als Soldaten den Einsatz in Afghanistan mitmachen. Dieser Einsatz ist jedoch ein vergiftetes Mandat. Dafür können die Soldaten aber nicht die Kirche verantwortlich machen. Die Kirchen, resp. an prominentester Stelle die Bischöfin, weisen nur darauf hin, dass dieses vergiftete Mandat so die ethischen Regeln überschreitet und also nicht mehr akzeptierbar ist. Aus dem vergifteten Mandat (es einerseits als Aufbau und Stabilisierung deklarieren, es andererseits zusehends als Auftrag zu präventivem Töten missbrauchen) ein generelles Recht auf präventives Töten ableiten zu wollen, wie manche Hinterbänkler es fordern, ist natürlich absurd. Erst ein Mandat vergiften und dann die Vergiftung quasi legitimieren, so trickst man zumindest den wachen Teil der Kirchen nicht aus. Das kann so in Deutschland nicht mehr stehen bleiben. Die Bundesregierung muss in London darauf hinweisen, dass sie dieses Hineinschlittern in kriegerische Handlung nicht weiter unterstützen kann. Denn durch den Massenmord in Kundus, den hierzulande immer noch keiner als solchen zu bezeichnen sich traut, den ersten Massenmord der in der Verantwortung Deutschlands seit dem Dritten Reich begangen worden ist, sind in Deutschland doch einige Geister, die die Politik bislang beschwichtigend eingelullt hatte, erwacht. Da gibt es kein Zurück mehr. Das Mandat darf in keiner Weise noch mehr vergiftet werden. Die Bundesregierung darf in London keine Zugeständnisse machen an eine weitere kriegerische Eskalation. Denn der Terror wird dadurch ja nicht bekämpft. Auch das Ausbilden an den Waffen ist so ein zweischneidig Ding. Denn nach dem Abzug, oft schon vorher, bekommen diese Waffen allzu gerne eine gewisse Eigenwilligkeit. Eigentlich darf man Waffen nur einem Menschen in die Hand drücken, wenn das Umfeld, in dem er sie brauchen soll, einen seriösen Gebrauch garantiert. Das ist in Afghanistan nun bestimmt nicht der Fall. Die Bundesregierung muss, um zuverlässig zu gelten, in London darauf hinweisen, dass sie ab sofort einen geordneten Rückzug aus Afghanistan in Gang setzen wird. Dass sie nicht weiter geneigt sei, den mörderischen Anti-Terror-Krieg der Amis mit ebenso mörderischen Mitteln oder als Handlanger zu unterstützen. Die Bundesregierung kann ruhig mit ihrer eigenen Befindlichkeit darauf hinweisen, dass der Spagat zwischen Forderungen der Amis und ethischer Diskussion im eigenen Lande, wobei sie selbst ja aus christlichen Parteien bestückt sei, dass diese Überdehnung ihres Rückens inzwischen zu Bandscheibenvorfällen führe und dass eine rückengeschädigte Regierung nun gar keinem mehr was nütze, weder den Amis noch den eigenen Leuten und schon gar nicht dem heiligen Kampf gegen den Terror.

12.01.2010 

Das Dürfte meint : Das dürfte das „vertrauliche“ Gespräch zwischen Bischöfin und Verteidigungsminister, wobei nur an die Öffentlichkeit gedrungen ist, wer von Seiten der Bischöfin mit zugegen war, nicht aber, ob der Verteidigungsminister völlig allein oder in Begleitung von Ministerialen, Generälen empfing, also das dürfte dieses vertrauliche Gespräch jedenfalls schon gebracht haben, dass ein Weiter-So in Afghanistan für die Deutsche Politik nicht mehr möglich ist. Dass Schluss sein muss mit dieser ewigen Begriffsturnerei „Krieg“ „kriegsähnlich“ „bewaffneter nationaler Konflikt“ und derlei schwerverdaulicher Delikatessen mehr. Das dürfte diese Begegnung, auch wenn sie vertraulich ist, was natürlich Misstrauen schürt, denn am Frieden ist nichts vertraulich, aber auch gar nichts, Frieden ist eine öffentliche Angelegenheit, das dürfte diese Begegnung also gebracht haben, dass Schluss sein muss mit dieser ewigen Schummelei, erst den Krieg oder die Kriegsähnlichkeit als Fakt zu beschreiben und dann hinzunehmen. Deutschland kann es nicht hinnehmen, dass es ins Ausland fährt um amerikanischer Menschenjagd gleich, Widerständler und Zivilisten, Frauen, Kinder zu töten. Eben hat eine Umfrage in Afghanistan ergeben, dass sich das auch schlecht aufs Image von Deutschland auswirkt. Das sowieso. Aber es ist auch für die Seele von Deutschland beschissen. Wieder die Mördergedanken hochkommen lassen. Nicht gut. Nicht gut für keinen. Wenn erkannt wird, dass ein Weg schlecht ist, dann muss sofort gestoppt werden. Also nicht so tun als ob geistig sich nichts täte im Lande und weiter besinnungslos den Amerikanern nachgeben, die Truppen aufstocken, den Terror weiter so absurd und ergebnislos bekämpfen wie bisher. Dann muss damit sofort aufgehört werden. Deutschland muss cool bleiben. Das ist im Sinne protestantischer Ethik. Auch mit dem Abzug. Der soll cool in die Wege geleitet werden. Denn wenn Deutschlands Ansehen am Hindukusch schwindet, weil es dort einen Massenmord begangen hat, dann hat es dort nichts mehr zu suchen. Dann geht es nur noch darum, und zwar augenblicks und nicht am St. Nimmerleinstag, den Abzug, zwar sorgfältig und überlegt, anzupacken. Und zwar ohne das dumme Gerede davon, dass Afghanistan erst selbst für seine Sicherheit sorgen können müsse. Wenn die Amis jetzt vermehrt auch im deutschen Einflussgebiet in Afghanistan töten wollen, dann ist das ihre Sache, daran hindern werden wir sie wohl kaum können, aber dann sind wir nicht mehr mit von der Partie. Afghanistan bricht nicht zusammen, wenn Deutschland seine Truppen abzieht. Deutschland hat mit seiner bisherigen Afghanistanpolitik schwere Fehler begangen, Fehler muss man korrigieren - und zwar schnell. Oder sollen wir uns länger von unseren sogenannten Verbündeten verarschen lassen, die behaupten, den Terror zu bekriegen, ihm aber täglich neue Nahrung geben und unsere Bemühungen damit zunichte machen? Das kann man doch den Amis erklären. Und sie müssen dann respektieren, dass wir nicht mehr mittun.

11.01.2010 

obamalyrics meint : wir sind im krieg mit alkeida. wir müssen auf menschenjagd gehen überall auf der welt. wir sind die good boys. die anderen sind die bad boys. wir müssen töten, killen, töten, killen. wir predigen den selbsterhalt des krieges gegen den terror. wir sind tötende christen. an weihnachten gehen wir zur kirche und singen christliche weihnachtslieder. und wochentags töten wir bad guys. wir können uns den terror nur erhalten, wenn wir ihn fürchten und jagen und in den ländern in denen er gedeiht, keinen gscheiten aufbau betreiben. christus sagte „fürchtet euch nicht“. wir aber sind fürchterlich. soll heissen, wir aber sind furchtsam. wir haben schiss. wir haben riesig angst vor dem terror. die angst vor dem terror, das ist der thrilling reiz unserer zeit, den wollen wir uns erhalten. wir haben keine angst vor den bankern, die uns ausnehmen. wir haben keine angst vor den neidern, vor den missgünstigen. nein, die einzige angst die wir haben dürfen und die wir haben sollen ist die vor dem terror. denn die ist politisch ideal manipulierbar. wir haben keine angst vor dem krebs. wir haben keine angst vor dem sterben. wir haben keine angst vor dem unfall in der küche. wir haben keine angst vor der toten taube, die vom himmel fällt. wir haben keine angst vor medikamenten, die uns nach und nach vergiften. wir haben keine angst vor brutalen schlägern in der u-bahn. wir haben keine angst vor der zukunft. wir haben nur angst vor den paar dutzend bösen terrorbuben, die die ganze welt und heerscharen von journalisten in atem halten. wir haben keine angst vor nicht-funktionierenden geheimdiensten. wir haben keine angst vor einkommens- und lebensstandardverlust. die einzige angst, die wir noch haben dürfen und müssen, ist die vor dem terror. und weil wir den terror mit kriegerischen mitteln bekämpfen, wird er uns erhalten bleiben. wir sind furchtlose christen, aber uns schlottern die knie, wenn wir vom terror hören und lesen. der satan ist ein lieber bengel gegen den terror. der terror ist so gefährlich, dass wir alle rechtsstaatlichen normen bis zur unkenntlichkeit überdehnen müssen. der terror ist so gefährlich, dass wir guantanamo aufrecht erhalten müssen. der terror ist die jahrtausendbedrohung, gefährlicher als jeder nachbar, jeder rivale, jeder konkurrent, jeder intrigant, jeder mobber, jeder betrüger, jeder halsabschneider, jeder aussauger, jeder miethai, jeder kredithai, jeder politopportunist, jeder waffenhändler, jeder waffenproduzent, jeder besitzer von aktien aus der rüstungsindustrie, jeder egoist, jeder egomane, jeder spiesser, jeder drängler auf der autobahn, jede lebensgefährliche krankheit, jedes marode gemeinwesen, jede auseinanderbrechende gemeinschaft. der terror, der terror, quel horreur, der terror, er ist unser a und o, ist unser ror ror ror ror.

10.01.2010 

Was ist der Unterschied zwischen GWB und BO meint : Was ist der Unterschied zwischen George W. Bush und Barack Obama? George W. Bush hat den Friedensnobelpreis noch nicht bekommen! – Aber Obama tritt jetzt ein und befindet sich bereits auch im Krieg gegen den Terror, gegen Al Kaida. Und da ihm die Eskalation in Afghanistan wegen Unfähigkeit seiner Truppen viel zu langsam vonstatten geht, das dauert noch ein Jahr und mehr, bis diese zu einer siegfähigen Grösse aufgerüstet haben wird, und so nimmt er denn bereits den Jemen ins Visier. In den Krieg ziehen mit einem Friedensobelpreisträger an der Spitze, das ist schön, das macht selig, das legitimiert alles, das macht den Krieg so heilig wie einen Kreuzzug. Mit sowas kann VUZG, wie unser Verteidigungsminister jetzt im Internet abgekürzt wurde (Von Und Zu Gu.. ) natürlich nicht glänzen. Also muss das geändert werden. Also wird er versuchen, morgen in einem Gespräch mit der Bischöfin, die dem Frieden eine Stimme verleiht, einen Deal auszuhandeln und sie somit als Friedensfahne an die Spitze unserer Truppen zu gewinnen. Wie macht man das? Bleibt abzuwarten. Die Medien haben bereits Versuche gestartet. Sie wollen sie zum Promi machen. Dem ist noch jeder erlegen. Promi in Deutschland sein, das ist etwa wie früher König-sein. Die Welt hat den Anfang gemacht, aus purer Verzweiflung, hat sie den Namen der Bischöfin titelzeilenfähig gemacht. Andere ziehen nach. Jetzt die SZ, die es mal wieder schafft; einge ganze Seite Drei zu füllen und man erfährt da ungefähr alles Unwesentliche über die Bischöfin, wie sie im Kaffee rührt und dergleichen, aber nicht einen Gedanken zur protestantischen Ethik. Diese aber ist doch der gegenständliche Streitpunkt. Die protestantische und sicher im weiteren Sinne die christliche Ethik, die gegen das Töten ist. Die vor allem eines raten würde: dem Terror gegenüber gelassen zu sein. Die vielleicht auf Inkonsequenzen der Politik hinweisen würde, wie sie nachlässig beispielsweise mit dem Alkohol umgeht, der nachweislich unermesslichen Schaden an Leib und Seele und Wirtschaft anrichtet, wie sie nachlässig mit der Versorgung der ganzen Bevölkerung mit Bildung und Chancen umgeht, wie sie nachlässig mit den Steuergeldern umgeht, beispielsweise das Strohfeuer mit der Abwrackprämie, welche wie eine Droge einen kurzen Rausch mit einem umso längeren Kater verursacht. Aber nur beim Terror, da tut die Politik ganz unchristlich pingelig. Das wird diese Woche die Montagsfrage sein: wird VUZG es schaffen MK vor seinen Kriegskarren zu spannen, weil MK eben auch nicht unempfindlich den Verführungen des Promitums gegenüber ist? Ist doch erstaunlich, wie wenige Promis (wer überhaupt?) sich laut und deutlich und nachdrücklich gegen diesen Kriegseinsatz ausgesprochen haben.. wieso eigentlich?

09.01.2010 

Der Krieg Im Narrengewande meint : Der Krieg ist kein Krieg. Der Krieg ist ein mit Begriffspielereien ausgetragener Gewissenskonflikt. Der Krieg glaubt, die gordischen Knoten realpolitischer Dilemmata durchschneiden zu können. Der Krieg ist ein mit Messern ausgetragener Gewissenskonflikt. Der Krieg ist ein nicht-internationaler bewaffneter Konflikt. Der Krieg ist ein Internum mit uns als ballerndem Externum. Der Krieg ist eine Frage der Begrifflichkeit. Der Krieg ist Frage und Farce von Begriffskostümen. Der Krieg kommt daher als Nicht-Krieg. Der Krieg verheddert sich in kriegsähnlichen Begriffen. Der Krieg ist ein Kriegsbegriff in anderen Umständen und gebiert einen neuen Krieg. Der Krieg ist ein unerlässlicher Nicht-Krieg. Der Krieg ist ein grammatikalisch-definitorisches Problem. Der Krieg ist sprachlich nicht leicht zu händeln. Krieg ist, wo die Sprache Kapriolen schlägt. Krieg ist, wo die Sprache sich verkleidet. Krieg ist das Ende der Rechtssicherheit. Krieg ist, wenn Du losschlagen darfst. Krieg ist, wenn Du nicht mehr zuhörst. Krieg ist kein gültiger Rechtsbegriff mehr. Krieg ist, wenn einer nicht aufhören kann. Krieg ist, wenns zivile Opfer gibt. Krieg ist, wenn präventives Töten straffrei ausgeht. Krieg ist, wenn kein Recht mehr greift. Krieg, der einem Recht untersteht ist doch kein richtiger Krieg. Krieg ist, wenn keine sprachlichen Tricksereien mehr helfen. Krieg ist, wenn das Denken des Verteidigungsministers definitorische Gamssprünge macht. Krieg ist, wenn der Verteidigungsminister seinen Soldaten einen Tötauftrag erteilt und ihnen die nötigen Mittel an die Hand gibt wie scharfe Munition, Nachtsichtgeräte, Zielgeräte, Waffen. Krieg ist, wenn der Verteidigungsminister seine Soldaten anhält, Territorium zu gewinnen. Krieg ist, wenn der Verteidigungsminister sich an seinen kriegsähnlichen Definitionen schier verschluckt. Krieg ist auch, wenn die Medien eine Friedenssprecherin aus Notwehr quasi zum Medienstar machen, damit sie sich nicht mit ihren Argumenten auseinandersetzen müssen. Krieg ist auch, wenn an der Heimatfront die Friedenssprecherin aufs Übelste von den Kriegstreibern angegangen wird. Krieg ist, wenn die Soldaten nicht wissen, wofür sie eigentlich töten oder sich töten lassen sollen. Ein nicht internationaler bewaffneter Konflikt ist, wenn ausländische Soldaten nicht wissen, wozu sie in diesem fremden Land töten oder sich töten lassen sollen. Krieg ist, wenn der Verteidigungsminister ständig vermeintlich zackige sprachliche Lösungen liefert – und die Soldaten weiter töten lässt ohne dass sie wissen wozu und warum gerade dort. Krieg ist Akkumulation von Ahnungslosigkeiten, die sich mit Begriffshüsteleien zu tarnen versucht.