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13.11.2009 | Klartext meint : Der neue Verteidigungsminister will, wann?, Klartext reden über Afghanistan. Hoffentlich wird daraus kein klarheitsähnlicher Text, wie er ihm anlässlich eines Interviews mit der SZ bereits unterlaufen ist. Wenn er wirklich Klartext reden will, muss er wohl damit rechnen, seinen Job loszuwerden. Das dürfte auch die Kanzlerin den Job kosten. Das Aufdecken der ganzen Lügereien der letzten 8 Jahre über den Afghanistan-Einsatz, über den konsequenten Verzicht auf regelmässige – und bittschön: öffentliche - Bilanzierung des Erfolges würde der deutschen Politik der letzten Jahre ein verheerendes Zeugnis ausstellen, würde die ganze Tragweite der Fehlentscheidungen der Vorgänger-Regierungen und –Parlamente an den Tag bringen. Eine Bilanz im Klartext würde heissen: nach 8 Jahren und Hunderten von Millionen Euro und Dutzenden von Soldatenleben und Hunderten von seelisch lädierten, traumatisierten Rückkehrern und Dutzenden von getöteten afghanischen Zivilisten (zum ersten Mal seit Hitler hat Deutschland im Ausland Zivilisten getötet, das würde auch zum Klartext gehören) und unbekannt vielen getöteten afghanischen Kämpfern, nach all diesem Aufwand ist der Aufbau Afghanistan auf dem Nullpunkt wie vor 8 Jahren. Es ist ein Desaster. Der Einsatz hat bis heute unterm Strich nichts gebracht, ausser einer durch und durch korrupten Regierung in Kabul, der Sehnsucht vieler Afghanen zurück zum Taliban-Regime, weil dort wenigstens Ruhe herrschte, zu eklatanten Lebensstandard-Unterschieden zwischen den fremden Truppen und den einheimischen Bewohnern, zur Verhinderung des Aufbaus eines effizienten und staatsermöglichenden Steuersystems, indem die ausländischen Helferkräfte und Soldaten dort steuerfrei leben, zur massiven Behinderung der Arbeit vieler Hilfswerke. Herzen sind keine gewonnen worden (manche wohl gekauft). Eine solch desaströse Investition wie der deutsche Afghanistan-Einsatz hätte jede Firma schon vor Jahren ruiniert. Kein vernünftig kalkulierender Geschäftsmann könnte an einem derartigen Verlustgeschäft festhalten. Denn es gibt auch nicht die geringste Hoffnung auf Besserung. Es gibt nur die Aussicht auf mehr Blutvergiessen. Denn die „Aufbauer“ sind längst zu Fremdkörpern geworden, stehen im Ruch, ein äusserst korrumpiertes System zu stützen. Das Vertrauen ist futsch. Mit ein bisschen im Klartext „Nachjustieren“, - noch so ein Spielwort des unter baffen Soldaten im Flugzeug posierenden neuen Verteid.Min. - dürfte keine entscheidende Veränderung in die Wege zu leiten sein. Jeder weitere Euro Investition in Afghanistan ist rausgeworfenes Geld. Dafür dann aber im Inland die Renten stagnieren, was heisst, de facto schrumpfen lassen. Das haben wir gern. Das weckt vielseitiges Verständnis. Es ist absolut sinnlos, auch nur einen Cent weiter in Afghanistan zu investieren. Vor allem: das Land ist so ruiniert, dass es auf Jahrzehnte hinaus garantiert keine ernstzunehmende Gefahr für den Westen werden kann. Die Militäreinsätze und deren Ausweitungen und Verlängerungen wurden jeweils mit dem Hinweis auf die drohende Gefahr gewissermassen vom Parlament erpresst. // Halt, eine Erfolgsmeldung wurde eben publiziert: Afghanistan hat erstmals Obst nach Indien exportiert. … aber soviel Blut dafür? |
12.11.2009 | D e p r o meint : Depro.com. Depro.dot.com. Anit-Depro-Impfung nicht möglich. Die Deproniden. Die Deproniten. Die Depronen. Depronenforschung. Das Depronum. Anbiederer dürften relativ unempfindlich gegen die Depro sein. Das Depro ist ankerlos, ist ziellos, ist heimatlos. Depro sine Nexus. November und Depro. Günstiger Boden für Depro. Umfeld für Depro. Umwelt-Depro. Anti-Depro-Prozession. Anti-Depro-Kundgebung. Demo gegen Depro. Autochthone Depronen. Der Deutsche und die Depro. Unfreude. Die Depro, die aus der Tiefe kam. Schlünde der Depro. Aberwitzige Abgründe der Depro. Faszination des Deprons. Hinhorchen zur Depro. Takt gegenüber der Depro. Depro-Verschleierungs-Versuche. Depro-Abwehr-Versuche. Depro-Isolations-Versuche. Einen Bogen um die Depro machen. Einen Bogen um den Depro machen. Da hilft kein Zureden. Unbeeinflussbarkeit der Depro von aussen. Macht der Depro. Allmacht der Depro. Die Depro lässt sich nicht verbiegen. Volkskrankheit Depro. Die Depro und das Organische. Organ-Depro. Depro und Ernährung. Depronauten. Pharmazeutische Depronenkiller. Deprodämpfer. Die Depro unter der Oberfläche am Kokeln halten. Unsensibilität den Depronen gegenüber. Gewinnmaximierung und Depro. Gemüt. Das Gemüt. Wo sitzt das Gemüt. Krankes Gemüt. Depro und Protestantismus. Depro und Kapitalismus. Depro und Nächstenliebe. Die Unempfindlichkeit der Depro gegen Mitleid und gutes Zureden. Autonomie der Seele. Depro und Karriere. Egomanie und Depronomie. Depro und Dunkelheit. Deprolyse. Delegieren des Behandelns der Depro an Institutionen und wissenschaftliche oder wohltätige, soziale Gesellschaften und Vereinigungen. Deprose und Thrombose, hm. Selbsterhaltungstrieb der Depro. Im Depro-Fieber. Anti-Depro-Gesetzungebung. Geheime Listen der Arbeitgeber, Symbole für Depro und Deproanfälligkeit. Führungskräfte und die Depro. Depro und Erniedrigung. Depro und Ausbeutung. Zeit und Depro. Der subtile, heimtückische Schlag unter die Gürtellinie. Der Eigenwille der Depro. Die Herrschsucht der Depro. Das sind diese geheimnisvollen Fäden zum Allgemeinwohl und die des Vertrauens, die gebrochen sind. Gekappt. Wenn der Gesamtzusammenhang bröselt. Politikvorbild und Depro. Wir wollen endlich Klartext reden. Vergebliches Unterfangen. Täuschung und Depro. Schamlosigkeit und Depro. Schnoddrigkeit und Depro. Unanstand und Depro. Medien, hochgepuschte Medienstars und die Depro. Die Depro als Medienstar. … wahrlich zum depressiv werden… |
11.11.2009 | Forget About (lass alle..) meint : Forget about November. Forget about Krähen. Forget about Land ohne Freude. Forget about Schwere Zeiten. Forget about Bonuses. Forget about Vettern. Forget about Haifischbecken. Forget about die Anbiederer. Forget about Hinweise. Es gibt Hinweise, dass die Menschheit noch eine kurze Zukunft hat. Forget about Schuldenabbau. Forget about harte Zeiten. Forget about Sintflut. Forget about Sindbad. Forget about Grammar. Forget about Jamaika. Forget about Karstadt. Forget about Sissi. Forget about Schiller. Forget about Hamburg. Forget about Klimaschutz. Forget about Gerechtigkeit. Forget about “forget about”. Get about. Forget about Abhauen. Forget about Paradise. Forget about Spargroschen. Forget about Filetstücke. Forget about Fickstücke. Forget about Fischstäbchen. Forget about Priviliges. The privilige to die. Forget about dying smoothly away. Forget about Humanity. Forget about German Idealismus. Forget about any idealism. Forget about Materialismus. Forget about Karrierismus. Forget about Sunshine. Forget about Immortality. Forget about Sunrise. Forget about Wellness. Forget about your Rente. Forget about Gesundheit. Forget about Tierschutz. Forget about Disco of Soul. Forget about Truth. Forget about being someone. Forget about feeling important. Forget about being VIP. Forget about Forgiveness. Forget about Gnade. Forget about Friendliness. Forget about Sympathy. Forget about social Affinity. Forget about Civilisation. Forget about Pilgrimage. Forget about Believe. Forget about the Pope. Forget about Peace. Forget about Justice. Forget about Europe. Forget about Inevitability of Death. Forget about your Forefathers. Forget about Tradition. Forget about Beethoven. Forget about the Future. Forget about Philosophy. Forget about Science. Forget about Literature. Forget about Wisdom. Forget your sore throat. Forget about Satisfaction. Let your Brains be washed. Forget about Atlantis. Forget about the Rhythm. Forget about the Blues. Forget about your Habit of Pretending to be happy. Forget about das Leben im Griff zu haben. Forget about the Cemeteries. Forget about Helden. Forget about the Green Grass. Forget about the Melodies. Forget about the Meloramas. Forget about the Conditor. Forget about Puerto Escondido. Forget about Therapy. Forget about GoodWill. Forget about Hope. (lass alle...). |
10.11.2009 | VARIOLESKA NOVEMBERIANA meint : Dass die Kids komasaufen, erregt die Gemüter, dass die Kids in der U-Bahn mit Alkohol vorglühen, erregt die Gemüter, dass ein vom ZDF über Jahre mit GEZ-Geldern aufgepäppeleter bayerischer TV-Star von hässlichen U-Bahn-Werbewänden herab schamlos für ein hochprozentiges alkoholisches Getränk wirbt, das stört keinen. Vielleicht ist er ja keine Identifikationsfigur für die Jugend und insofern kein zusätzlicher Anreiz zum Saufen. Vielleicht soll er Brechreiz auslösen. Allerdings, Plakatwände kennen kein Gewissen. // Wie dumm, wie immens dumm, wie stroh-, erz-, furzdumm müssen diese Amerikaner unter ihrem Friedensnobelpreisetikett Obama sein, dass sie immer noch glauben, wenn sie Menschen töten, sie könnten damit deren Ideen ausmerzen. // So wie mit Quelle wird es dereinst mit der Bundesrepublik gehen, wenn hier weiter behäbig auf den Errungenschaften ausgeruht wird und nur alle um die Verteilung des Kuchens streiten, statt ihre Energie in die Vergrösserung des zu verteilenden Kuchens zu investieren. // Wie stellt sich Frau Merkel eine neue globale Ordnung vor? Ohne Kleinstrukturen? Nur riesige Machtblöcke, die alles zerfetzen? Struktur über die Welt rübergestülpt, so wie die Demokratie über Afghanistan (dann gutnacht!), oder von unten entwickelt? // Wie Fussballer Lahm sich traut, konstruktive Kritik am FC Bayern zu üben, so sollten sich deutsche Filmemacher finden, die konstruktive Kritik am Fördersystem üben (und die nicht nach der ersten Schelte den Schwanz wieder einziehen wie Schlöndorff), die Änderungen verlangen und Wettbewerb, und die darauf hinweisen, dass bei schätzungsweise 100 Kinofilm-Totgeburten pro Jahr doch irgend was nicht stimmen könne am System. Einem System, das wie ein siamesischer Zwilling mit dem System der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten zusammengewachsen ist. Einarmige Hinweise auf positive Aspekte dieses Systems, dazu noch von einem ganz offensichtlichen Profiteur, sind bei aller Idylle im Hexenhäuschen wenig hilfreich. Erwecken eher den Eindruck der Anbiederei. Die Entflechtung von Kino und Fernsehen in Deutschland sollte offensiv angegangen werden. Es geht erst mal um eine Entflechtung der Ideen. Dazu muss auch keiner das Gesicht verlieren. Und sollte auch keiner beleidigt reagieren wie der FC Bayern. Denn am Ende profitieren alle davon. // Und jetzt eine erfrischender Spaziergang durchs letzte fallende Herbstlaub, die Schönheit des Novembers schauen. |
09.11.2009 | 133 Menschen Getötet meint : Wieder hat die amerikanische Armee unter der Schirmherrschaft des frischgekürten Friedensnobelpreisträgers Obama 133 Menschen getötet. Gibt es in Afghanistan wirklich so viele Menschen, die man erst töten muss, bis sie friedlich werden? Friedenstötpreisträger Obama hat jetzt die Wahl. Also seine Generalität will ums Verrecken noch mehr Töttruppen in Afghanistan. Weil das ist eine Mordsgaudi so Menschen entseelen. Da bei einem Friedensnobelpreisträger nicht sicher ist, ob er die Tötereien wirklich fortführen will, so greift die Generalität zum allerabgelutschtesten Billigjakobtrick, sie fragt ihn nicht, ob er überhaupt bereit ist mehr Truppen zu schicken, sie stellt ihm linkisch die Frage, obs denn nur eine kleine, eine mittlere oder eine grosse Erhöhung sein dürfe. Und der Depp.. Halt, wir sprechen hier von einem Friedensnobelpreisträger, also Obama fällt drauf rein und wird sich für die mittlere Erhöhung entscheiden – was dann genau dem vom Militär kalkulierten Wunsch entsprechen dürfte – um so scheinbar es allen recht zu machen. Dabei haben ihn seine Massentöttruppen ganz offensichtlich über den Tisch gezogen, den Friedensnobelpreistäger. Die Deutschen hätten sich rausgehalten aus dieser neuesten Massentöterei, die in ihrer unmittelbaren Nähe stattgefunden habe. Diesmal ist kein Blut auf die Westen von Frau Merkel und Herrn Guttenberg gespritzt. Verwunderlich aber, dass die Erkenntnis der Aussichtslosigkeit des Afghanistan-Unterfangens vom einfachen Abgeordneten ausgeht, von Hans-Peter Uhl aktuell, wie im Internet zu lesen war, komisch zur SZ ist das brisante Verlangen offenbar noch nicht durchgedrungen, vielleicht schafft die reduzierte Redakteurszahl nicht mehr die Übersicht zu behalten, der nun einen raschmöglichen Abzug fordert. Es kann wirklich nicht sein, dass Deutschland seit der Nazizeit erstmals wieder Menschen im Ausland tötet und das für den edlen Zweck des Schutzes eines durch und durch korrupten Regimes. Man sollte es mit Afghanistan halten wie es der New York Times Kolumnist Thomas Friedman gestern bezüglich Israel-Palästinas vorgeschlagen hat. Wenn die keinen Frieden wollen, dann soll man sie machen lassen. Und sich raushalten. Wobei über Friedman hinaus auch jegliche materielle Unterstützung allerseits erst mal unterbunden werden sollte. Wie will man Menschen zu Frieden und Demokratie zwingen, wenn sie es offenbar nur auf das Abzocken der westlichen Hilfe abgesehen haben? Und dafür noch Soldaten in den Tod schicken, selber zum Töter werden und mit den Rückkehrern eine Verrohung im eigenen Lande in Kauf nehmen? Das ist schlechte Erziehung des Menschengeschlechtes! |
08.11.2009 | Ang Emessen meint : Ang Emessen ist angesagt. Nicht Ang Lee. Ang Emessen ist angemessen. Wie massgeschneidert. Angemessen ist heute das gängige Rettungswort. Was nicht passt, wird angemessen gemacht. Das ist der grosse militärische Zauber eines Geheimberichtes, der grosse Hokuspokus, wie Unangemessenes angemessen wird. Die Kunst der militärischen Wortverdrehung. Da komt dann raus, dass es vollkommen angemessen ist, Dutzende von Zivilisten zu töten, weil von denen keine unmittelbare Gefahr ausgeht. So ist es vollkommen angemessen, zwei auf einer Sandbank feststeckende Tanklastwagen ohne Vorwarnung zu bombardieren, denn die hätten ja im nächsten Moment eine unmittelbare Gefahr für die deutschen Besatzer in Afghanistan bedeutet und eine ebenso unmittelbare Gefahr für das durch und durch korrupte Karzai-Regime in Kabul. Feststeckende Tanklastwagen sind umittelbare Gefahren. Das ist so. Das bleibt sei. Das ist angemessen. Also muss angemessen reagiert, bombardiert und getötet werden. Wo kämen wir hin ohne dreiste Wortverdrehereien. Wir sind schliesslich im Krieg. Ausserdem müssen wir die korrupte Regierung in Kabul angemessen beschützen. Dafür sind uns auch die Leben unserer Soldaten nicht zu schade. Solche Wortumwidmungen funktionieren erfahrungsgemäss auch wunderbar im autoritätsgläubigen Deutschland. Eine Autorität macht eine neue Wortbestimmung und posaunt die hinaus: unangemessen heisst jetzt angemessen. Und die ganzen Lämmer der Medien blöken die neue Begriffsverwendung nach. Gottseidank. Man hat keine Schuld auf sich geladen. Genau so wie Israel den Befund des Goldstone-Berichtes nicht wahr haben will. Die Tötung der Zivilisten war angemessen. Denn es bestand eine unmittelbare Gefahr für die Stabilität der Bundesrepublik Deutschland. Dort standen nämlich Wahlen bevor. Es durfte also auf keinen Fall irgendwie publik werden, dass der Afghanistaneinsatz längst sein Ziel, nämlich den Aufbau, verloren hat, dass er sich längst in sein Gegenteil verkehrt hat. Dass man dort nicht mehr willkomener Helfer, sondern arroganter, sich verschanzender, ein korruptes Regime unterstützender, eine korrupte Polizei bewaffnender und ausbildender Eindringling geworden war. Nur so ist die Not des Militärs zu erklären, in einer Geheimoperation das Wort „unangemessen“ einer den Begriff in sein Gegenteil verwandelnden Gesichtschirurgie zu unterziehen. Das ist der Geheimbericht der Nato respektive dessen nonchalante Interpretation. Wäre es kein Geheimbericht, müsste von unverfrorener Lüge gesprochen werden. Ausserdem wundern sich die Afghanen, dass die Eindringlinge, die behaupten auf 18 Kilometer Entfernung ein Ei entdecken zu können, auf viel weniger Distanz einen Taliban nicht von einem Zivilisten unterscheiden können. Das deutsche Militär täte besser daran, endlich gegen die Regierung und gegen das Parlament zu motzen, die ihm diesen unmöglichen, unangemessenen Auftrag erteilt haben, das würde die Ethik verlangen, statt in der Untertänigkeit den öffentlichen Support einzufordern. Aber genau so, wie ein Schauspieler um alles in der Welt spielen will, so will das Militär um alles in der Welt die einmalige Chance auf Ernstfall nicht mehr hergeben. Dann sollen sie sich aber nicht wundern, dass die Bevölkerung kein Verständnis dafür hat. |
07.11.2009 | Sich Immer Unähnlicher meint : Unser junge, unerfahrene Verteidigungsminister wird sich immer unähnlicher. Und wenn er so weiter macht, dann wird die staunende Öffentlichkeit Zeuge der Verwandlung des Barons in einen Lügenbaron. Ein Star ist er geworden, noch ganz Greenhorn, noch ganz Freshman in der Grossen Politik, als praktisch vom Himmel gefallener Wirtschaftsminister durch seine klaren Worte zu Opel. Und wie die sich bewahrheitet haben! Das sollte ihm doch Ansporn sein. Aber Nachtigall ik hör dir trapsen. Nichts davon. Als frischgebackener Verteidigungsminister, kein Jahr hats gedauert für diesen Karrieresprung, scheint er nur noch ein Schatten seiner eigenen Klarheit zu sein, scheint sich hilflos in den Verästelungen der Restsehnsucht nach Klarheit zu verlaufen, kein Nachjustieren hilft mehr, und wenn er so weiter macht, so wird er bald zum Spottobjekt. Anlass zu diesen Eindrücken gibt ein Interview heute in der SZ, das P. Blechschmidt und N. Fried mit ihm geführt haben. Hier ist weder mit Nachtsichtgerät noch mit Klarsichtbrille irgend eine Klarheit übrig geblieben. Es ist nur noch ein Japsen nach Klarheit vorhanden. Mehrfach möchte er zwar „ohne herumzudrucksen Fehler und Defizite ansprechen“, möchte er versuchen „in diesem Amt eine klare Sprache zu finden“, „ein Höchstmass an Transparenz an den Tag legen“, „die fraglos vorhandenen Probleme nicht verschweigen“, „mit einer klaren Sprache“ weiterkommen, die Zielsetzungen „von ihrer Vagheit“ befreien, „eine ehrliche Bestandsaufnahme“ wagen. Aber alle konkreten Antworten bleibt er schuldig mit der nebulösen Begründung des Geheimnisses. Schneller Lehrling in Verschleierungspolitik. Nicht einmal die Zahl der von Deutschland getöteten Zivilisten mag er nennen, wobei doch sein Ministerium den Hinterbliebenen je 2000 Euro Tötgeld bezahlt hat, das dürfte wohl kein Nato-Geheimnis sein, das müsste buchhalterisch auffindbar sein. Sonst wäre sein Ministerium ein Sauladen zu nennen. Aber vielleicht will ihn bloss seine eigene Einflüster-Bürokratie ein wenig auflaufen lassen, um ihn dann umso stärker am Gängelband zu haben. Immerhin wiederholt er den Begriff „kriegsähnliche Lage“ nicht mehr, sondern verkrümelt sich auf die SZ-Nachfrage ins Juristen-Begriffs-Unterholz. Erstaunlich offene Klarheit dagegen im ky.-Kommentar auf Seite 4, aber die Klarheit stammt nicht aus dem Berliner Verteidigungsministerum, sondern wird aus England berichtet: „Wieso schlagen wir uns für ein durch und durch korruptes Regime, das selbst keinen Finger zu rühren scheint für Wohlstand und Wohlergehen seines eigenen Volkes?“. Dagegen sind die Guttenberg-Antworten im SZ-Interview bestenfalls klarheitsähnlich zu nennen. (Oder man denkt an einen zwar intelligenten aber vollkommen weltfremden Pennäler und der findet es vollkommen angemessen, wenn Deutschland afghanische Zivilisten in den Tod schickt – das ist bedenklich!). |
06.11.2009 | guttenbergdenkählich meint : Der junge, unerfahrene Verteidigungsminister hat als eine seiner ersten Amtshandlungen den Begriff und Massstab der Ähnlichkeit in die politische Denke einzuführen versucht, oder falls er da schon mal wesentlich gewesen sein sollte, neu zu beleben. Die Lage in Afghanistan sei kriegsähnlich. Die ganze kriegspositive Zeitgeistpresse hat ob solch güllenähnlicher Vergleichsklarheit gejubelt, endlich habe einer klare Worte gesprochen, endlich sei Klarheit über die Lage in Afghanistan geschaffen worden. Kriegsähnlich. Wahrscheinlich wird die gedankenlose Zeitgeist-Presse diesen Begriff jetzt genauso jahrelang gedankenlos nachplappern wie sie Guttenbergs Vorvorgängerwort, dass Deutschland am Hindukusch verteidigt werde, jahrelang gedankenlos nachgeplappert hat, bis endlich diesen Sommer der SZ der Kragen geplatzt ist und sie den Dummsatz relativiert hat. (Aber wahrscheinlich wird die Zeitgeist-Presse noch weitere Jahre, solange irgend eine Begründung für den absurden Afghanistan-Einsatz gefunden werden muss, die Bedrohung Deutschlands durch die Taliban wie ein Mantra wiederkauen). Den Massstab der Ähnlichkeit in den politischen Diskurs und in das politische Handeln einführen zu wollen heisst, erstaunliche Gedankenspiele legitimieren. Frau Merkel handelt hitlerähnlich, denn beide haben Truppen zum Töten ins Ausland geschickt. Auch der Verteidigungsminister handelt diesbezüglich hitlerähnlich. Sie handeln beide hitlerunähnlich, indem die deutschen Truppen diesmal nicht Juden, sondern Taliban töten sollen. Oder: Frau Merkel ist hitlerunähnlich, indem sie keinen Schnauzer hat. Israel handelt naziähnlich, indem es in einem anderen Land Menschen tötet. Das hat auch Nazideutschland getan. Israel handelt naziähnlich, indem es Bomben auf eine anderes Land wirft. Das hat auch Nazideutschland getan. Iran handelt israelähnlich, indem es Atombomben baut. Korea handelt amerikaähnlich, indem es Atombomben baut. Israel handelt iranähnlich, beide bauen Atombomben. Israel ist iranunähnlich, indem es schon fertige Atombomben hat. Amerika ist koreaunähnlich, indem es schon fertige Atombomben hat. Der deutsche Filmpreis ist dem Oscar ähnlich. Beides sind Preise, die für Filme vergeben werden. Der deutsche Filmpreis ist oscarunähnlich, indem hier staatliche Millionen durch einen privaten Verein verteilt werden. Der Begriff der Ähnlichkeit eröffnet unendliche Weiten der Vergleicherei. Menschen, die sich selbst immer ähnlicher oder unähnlicher werden. Usw usf. |
05.11.2009 | kriegsnlich meint : Was soll die alberne Diskussion über Krieg oder nicht Krieg. Hat sich Deutschland jetzt dem Sophismus zugewandt? Wenn die Lage in Afghanistan kriegsähnlich ist, dann ist es genauso berechtigt zu sagen, dass sie naziähnlich ist, dass die Soldaten dort naziähnlich handeln, denn die Gemeinsamkeit besteht darin, dass die Nazis ins Ausland gefahren sind, um Menschen zu töten und jetzt steht die deutsche Armee wieder im Ausland, in Afghanistan, um Menschen zu töten, so hat das mindestens Oberst Klein interpretiert und ist dafür, so weit bekannt, nicht belangt worden. Bis jetzt ist es erst der New York Times aufgefallen, dass die Deutschen seit der Nazizeit zum ersten Mal, unter Bundeskanzlerin Merkel und dem aktuellen Verteidigungsminister Guttenberg, im Ausland Menschen töten. In unserer komplizierten Welt sollten ein paar ganz simple moralische Grundsätze hoch gehalten werden. Als wichtigster, als elementarster vielleicht, Du sollst nicht töten. Ist das so schwierig zu merken. Deutschland soll nicht töten. Soll nicht und nie wieder Menschen töten (warum hören wir von den Kirchen kein deutliches Wort dazu!), schon gar nicht in fremden Landen, Menschen, die es gar nicht kennt, soll solche Menschen weder vorbeugend noch mit der Todesstrafe töten. Deutschland hat die Todesstrafe abgeschafft. Sollte im Kanzleramt und im Verteidigungsministerium bekannt sein. Auch die vorbeugende Todesstrafe. D kennt nicht mal die vorbeugende Kastrierung. Und wenn Deutschland das Gefühl hat, in einem fremden Land nur noch mit Tötungen, gar mit Massentötungen wie in diesem Sommer, überleben zu können, so muss es sich zurückziehen. Die Menschen, die deutsche Soldaten bis jetzt in Afghanistan getötet haben, waren nie eine unmittelbare Gefahr für die Stabilität der deutschen Demokratie. Deutschland darf nicht so geschichtsvergessen handeln. Nur aus hechelnder Treue zu Amerika, das dann aus Dankbarkeit die Kanzlerin mit einer schallenden Ohrfeige wieder nach Hause fliegen lässt. Dafür dann noch unsere Soldaten in kriegsähnliche Zustände vesetzen. Wie bescheuert. Wie knechtisch. Wie sollen denn die gängigen, staatlichen Tötereien auf der Welt endlich aufhören, wenn keiner voran geht. Wenn keiner sagt, mit uns nicht. Wenn keiner sagt, wir massen uns nicht an, über Leben oder Tod zu entscheiden, schon gar nicht aus bündnisopportunistischen Gründen. Wenn keiner sagt, an unserer Kanzlerin soll kein Afghanenblut kleben. Aber mit Begriffsspielereien und –spaltereien über kriegsähnliche oder kriegsgleiche oder kriegssimulative oder wie auch immer Lagen wird dieses Blut von der Kanzlerin und vom Verteidigungsminister und vom deutschen Parlament nicht abgewischt. Der Satz, du sollst töten, ist einzig und allein im Interesse der Töt(sprich: Rüstungs-)Industrien. |
04.11.2009 | Hoffnungsähnlich Politikähnlich meint : Der junge Verteidigungsminister ist noch kein Jahr in der Hohen Politik und schon gelingen ihm verblüffend politikähnliche Äusserungen, über welche journalistenähnliche Lohnschreiber in ebenso verblüffend begeisterungsähnliche Laute verfallen, nämlich über den klarheitsähnlichen Inhalt der verteidigungsministerähnlichen Verlautbarungen. Demnächst wird dieser verteidigungsministerähnliche mannähnliche Mann auch Soldaten in todesähnlichem Zustand in sargähnlichen Gebilden begrüssen dürfen, die von ihm vorher in eine kriegsähnliche Lage geschickt worden sind. Das sind hoffnungsähnliche Formulierungen, die einen baldigen siegähnlichen Zustand in dem demokratieähnlichen Gebilde am Hindukusch erwarten lassen. Na ja, wenn das alles schon so beschissenähnlich ausschaut, so haben wir doch in unserem Filmlande wenigstens kinoähnliche Filme und die Begeisterung über den nachwuchsähnlichen Nachwuchs in Hof hielt sich in begeisterungsähnlicher Lage. Eigenschaften ähnlicher Matrizen: gleicher Rang, gleiche Determinante, gleiche Spur, gleiches charakteristisches Polynom, gleiches Minimalpolynom, gleiche Jordansche Normalform: kriegsähnliche Mathematik. Oder: Annäherungsversuch über die Ähnlichkeit als Statistikbegriff: in der multivariaten Statistik wäre die Ähnlichkeit zwischen Krieg und Nichtkrieg über ein sogenanntes Ähnlichkeitsmass möglich (genauere Auskunft erteilt das Verteidigungsministerium, womöglich gar der verteidigungsministerähnliche mannähnliche Mann himself). Oder der Versuch einer philosophischen Annäherung: ein Autofahrer ist einem Busfahrer ähnlich hinsichtlich der Eigenschaft, ein Strassenfahrzeug zu führen. Das gilt natürlich auch für einen Panzerfahrer. Alle drei sind sie einem Lokomotivführer ähnlich, insofern sie ein erdgebundenes Fahrzeug führen. Und alle viere sind sie sogar einem Flugkapitän oder einem Schiffskapitän ähnlich, insofern sie ein Fahrzeug führen. Damit ist bereits viel über das Ähnlichkeitverhältnis von Krieg und Frieden gesagt. Das ist vielleicht wie der Unterschied zwischen Koma und Tod. Wikipedia ergänzt noch, dass der Begriff der Ähnlichkeit auf eine tiefere Problematik des Erkennens der Wirklichkeit hinweist. Womit der Bogen zu den verteidigungsminsterähnlichen Äusserungen aus Berlin wunderbar geschlossen wäre. |
03.11.2009 | Patafghrezept meint : Afghanistan besteht aus verschiedenen Stämmen. Die regelten historisch ihr Zusammenleben über die Loya Jirga, ein Treffen aller Stammesführer, eine Art demokratischer Landsgemeinde. Dem in Afghanistan eindringenden und viele Menschen tötenden Westen ist das nicht genug. Er will dieser beweglichen, gewachsenen Struktur eine starre Demokratie überstülpen. Passt schon mal zum Vornherein nicht. Kommt dazu, dass diese Demokratie jetzt auch formal zur reinen Farce geworden ist, indem ihr ein anerkannter Wahlfälscher vorstehen wird. Diesen Wahlfälscher unterstützt der Westen weiter mit Blut, Geld, Waffen, Tränen und Tod. Der Wahlfälscher gehört einem der Stämme an, den Paschtunen. Alle anderen Stämme müssen sich ergo vollkommen verarscht vorkommen. Die werden den grössten Widerstand gegen diese Demokratie mobilisieren. Und damit auch gegen den sie stützenden westlichen Eindringling. Aber keine Bange, die SZ hat auch hier das Patentrezept, das Patafghrezept für stabilere Verhältnisse. Sie meint, der Westen müsse jetzt die Kontakte zur Zentralregierung verringern und statt dessen auch Kontakte mit den lokalen Stammesführern intensivieren. Was heisst „Kontakte“?. Die ganzen „Kontakte“ bestehen doch in erster Linie in Bewaffnung und Ausbildung von Polizei und Militär. Will heissen, kein Mensch der neuen Bundesregierung in Berlin, erst recht nicht der Verteidigungsminister, weiss, was in Afghanistan passieren wird, wenn der Westen jetzt nicht mehr nur die Wahlfälschungsregierung in Afghanistan rüstungsmässig stärkt, sondern auch die ihr feindlich gesonnenen Stämme. Der Ratschlag der SZ mündet direkt in die Vorbereitungen zu einem Bürgerkrieg. Oder wie stellt sich die SZ die intensivierten Beziehungen zu den Stammesfürsten vor, die die illegitime Zentralregierung, die den Support des Westens hat, radikal und zu Recht ablehnen. Die werden mit guten Worten nicht abzuspeisen sein. „Akzeptiert halt die Zentralregierung, obwohl die durch Wahlfälschung in grossem Stil an die Macht gekommen ist. So was ist bei uns auch gang und gäbe, siehe Talahassy.“ Es scheint bei näherer Betrachtung doch so, dass die SZ da ganz schön ins Blaue hinaus geplaudert hat. Und was hecken wohl Frau Merkel und Herr Obama heute in Washington aus. Mit welchen Formulierungen werden sie versuchen, ein in keiner Weise mehr lösbares Problem, erst recht nicht mit Aufrüstung und Militarisierung, eine total verkorkste Situation als mit Geld und Waffen leicht wieder einrenkbar darzustellen? Da darf man gespannt sein. Und wenn ihnen nichts mehr einfällt, nicht verzagen, die SZ fragen, die hat immer ein Patentrezept parat. Gerade in Afghanistan (der geneigte Leser weiss inzwischen leider, wozu die Kriegströte, ua der SZ, geführt hat). |
02.11.2009 | Allreiligen meint : In der Nähe geparkt. Niederflur. 23. Immer 3, 13, 23. So denn sehn mia jezd. Da setzn mia uns dann nieda. In der 2. Reihe da entlang. Das ist der einzige Eingang. Eins nach dem anderen. Wenn ich eine Bank finde, setze ich mich nieda. Weißt Du das Grabfeld, weißt Du die Nummer. Angeblich sollen die Scheisse sein. Gedenkfeier der Heimatgemeinde Tscherwenka. Jezd samma ganz froh, dass die einigermassen in Ordnung. Gestern hab I mir Geld. 59. So wie Du des, haben wirs. Ho, hohoho, hohoho. Aufs Grab ganga von der Oma vom Mark. Da der Stock und die Kerzn. Da vorn. Da derfst dann scho a bissl. Di gehn da nunter. Körpergrösse. Zulage. Im asiatischen Raum. Meine Kolleginnen, des san so kloane Klassn, kloane Schulen. Schlechter, unpraktisch und teuer. Na, hast scho, des woasst scho, net weil. Bitte hier nur Plastikabfälle einwerfen. Nur für Grünabfälle und Kränze. Wo machsts denn du jezd hi. Wart amoi, so is scheener. 1910 – 1996. Mit an Bügeleisen, mitm Bügelbrett, so rutschn. Is ganz gfährlich. Dann kannst mir beim Kochn helfen. Vielleicht is es 406. Ah, dann is auf der Seite. Jezd genga ma do voa. Grableuchten, Plastiktüten, Töpfe bitte in die eigens dafür vorgesehenen Körbe werfen. Wanns an schöner Plotz is. Des is a schener Plotz. Des is a ned so weit zu gehen. A schener Plotz is. 1910 – 2006. Des is a spannend. Hüstel. Kannst da hintn lafn. Wo is jezd die Buttermelcherstross, bei dem Reichenbachplatz. Ah, do is. Cimitero Militare Italiano. So schönes Wetter. Aber es soll irgendwie Regen kommen. Von Norden. Aber net numa Auto hockn. Grablicht mit Zündhölzern. Ich will auch. Rumps. Die Herbstferien streichn, ein Teil. Wassser Nr. 1, 1,, 8. WC. 481 Baumgräber. Hunderte von Lait drin. Ohne Namen, ohne alles. Bist aber ned anonym. Ähäm. Am Anfang ham die richtig gleucht. In Memoriam. 1952 – 2007. Verwaltung, Neuer Teil, Kranzabgabe, Aufbahrung. Bei der Stasi. A sehr schönes Radl. Was? Das neue? Das Alte. Die wean scho aufpassn. I park ned gern. Aber des lossd sich ned verhindern. Ausgang Waldgartenstrasse. Des san lauter einzelne Zahnpraxen. Die wo zammi ghean. I hab amoil. Tschbäbäbapap. Eine Frage, wo komme ich denn zum Ausgang Waldgarten. Di orbed doch jezd bei di Eisenbahn. Weil ohne Topf foits auseinanda. Prof Dr med, 1898 – 1978. Bist beleidigt. Na. Eben. Ich weiss es nicht. I geh doch ned zwoamoi. Hans! Hä? Pspspsps. Aber vor allen Dingen muass ma oans sagn, er had ned, er had ned lange Krankheidn ghabt. I glaub, dia miasst ma a giessn, des do hauptsächlich. Kiefl Gartencenter. Wenn man so einen Grabstein, Papa.. Geliebt und unvergessen. Ruhe in Frieden, Deine Elisabeth. San zwoa, san doch viere. Net Mantel, ok? Irgendwo. Wo gehma jezd lang? Die san ganz preiswert. Gfoits da ned? Na. Städtische Kompostieranlage. Das Betreten ist für Unbefugte verboten. Erde und kiesiges Material zur Entnahme und Ablage. Kein Ablageplatz für Steinmetze – Grünabfälle – Plastikabfälle. Dipl Ing, 1939 – 1994. Unser lieber Sohn. Weißt, das woin viele Leute, des Grab aufrecht erhalten. Und da haben sie sich zusammenlegen lassen. Schuuhe. Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren. Gestern hat er a Nachholspiel ghabt. Hams 5Null gewonnen. Der is jezd 23. Studiert. Bezirksliga. Zum Essn eingeladn. Genaus so, wie wenn Du als Privatpatient bist. Für jeden Anruf, den sie tätigen, kriagt er 20 Euro. 1963 – 1988. Punto informativo sull ubicazione delle tombe. Termisch. Unten links rein. A Kindersicherung. Immer. In dem Fall a für die Grossn. Na, des find I ned guad. Diese ganze Medizin, das is auch nur eines von diesen Machtspielen. Versicherungsdirektor. Reg Direktor. Tech Angestellter. Die letzta 5 Johr, soll i mi da jedn Tag aufregn. Dreiviertel Stund. Dreiviertel Stund. 438. 300 hab i zahlt. 300 für die Wohnung. Mit Nebenkosten. Riesennachzahlung. Unvergessen. OB Reg Rat AD. D i qua. Casa Nostra. Für die Freiheit gefallen. Geboren Kreis Schweidnitz in Schles. Weit weg, damit man das nicht sieht. Darf ich Ihnen den Kalender geben? Zur Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus und ihren Missbrauch durch die Medizin allen Forschern als Mahnung zu verantwortlicher Selbstbegrenzung. Errichtet von der Max-Planck-Gesellschaft 1990. Schläft hier ihren letzten Schlaf. Buchdruckereibes Gattin. Nr. 9. Nr. 9. Einfach nur zwei Häuser weiter. Alles klar. Bhüadd Aich. Oder am Mittwoch, je nachdem wie. 215. Auch die Frauen, die sind alle. Den müssen sie wirklich sehr gemocht haben. Kein Schimmer, wo. Gemma ins Moor. A Riesnbecken. Sitzen alle aussen rum. Edler von..Bergassessor Dr Ing. Die paar Kinder, die sie haben, sind zerstritten. Das schaut doch blöd aus. Städtischer Betriebshof. Sind des Rosen? Oder mia gengn wieda zwei zrugg. Was geht in den Leuten vor? Ich kann doch mit Dir gehen, der läuft ja wunderbar mit. Am hoiba sechsa. Zwei Streifen. Na, na, na. Do is a Bekannde aus Mühldorf. Seit damals überhaupt nimmer seit. Ich geb ihr noch, das ist am Besten. Ich dachte, er setzt sich dahin. Du, die Manuela, ist sie glücklich. Das kostet ganz viel Geld. Der weisse Rabe. Nächste Haltestelle. Ettalstrasse. Städtisches Altersheim St. Josef. Städt. Fundbüro. Gemma hoam. |
01.11.2009 | Sterberblichkeit meint : Das kann Dir keiner nehmen. Dieses Erbe ist Dir sicher. Die Sterblichkeit. Die Erblichkeit der Sterblichkeit. Heute wieder zu besichtigen auf gut bevölkerten und gut belegten Friedhöfen. Alt und Jung und Hübsch und Tod und Hoffnung. Mélange mortel. Tödliche Mischung. Stürblichkeit. Störblichkeit. Ich nicht. Sterbestabilität. Sterbevorgang. Kaum übbar. Im Film schon. Ein schöner Tod. Todeslustig. Erhöhte Sterblichkeit am Hinduksch. Tröstlich, alle Vettern müssen sterben, alle GEZ-Zahler müssen sterben, alle Neider müssen sterben, alle Vorteilserhascher müssen sterben, alle Pfauen müssen sterben, alle Schnepfen müssen sterben, alle Schleimer müssen sterben, alle Speichellecker müssen sterben, alle Guten müssen sterben, alle Missgünstigen müssen sterben, alle Postengierer müssen sterben. Alle Mächtigen müssen sterben. Sterbemächtig. Sterbemüssig. In Musse sterben. Der Tod kommt immer im falschen Augenblick. Sterben zum Discountpreis. Sterben als Schnäppchen. Sterben in peinlicher Situation. Völlig normal sterben. Spiessig sterben. Mit Stil sterben. Nach unsäglichem Leiden, nach unendlich qualvollen Schmerzen vom Tod und der Pharmaindustrie erlöst worden sein. Unkonventionell sterben. Mit viel Trara sterben. Einsam sterben. Zuletzt sterben. Viel zu früh. Die Sehnsucht nach dem Leben nach dem Sterben. Sterbeüberlistfantasien. Vertrauen ins Sterben haben. Was ist stärker als der Tod. Sterbeparty. Sterbehilfen (wie Gehilfen). Sterbelücken. Sterbekrücken. Gute Beziehungen zum Tod pflegen. Ein gutes Verhältnis zum Tod haben. Auch die Wissenschaft vom Sterben ist sterblich. Sterbeflüsterer. Die sterbliche Hülle des Frühstückseis. Die sterbliche Hülle von Ei, Eis und Eile. Warum heisst keine Allee Sterbeallee, warum heisst keine Autobahn Sterbeautobahn, warum heisst keine Strasse Sterbestrasse, warum heisst keine Gasse Sterbegasse, warum heisst kein Weg Sterbeweg, warum heisst kein Pfad Sterbepfad, warum heisst kein Loch Sterbeloch, warum heisst kein Etat Sterbeetat? Gibt es eine Sterbegerechtigkeit. Gibt es noch das Recht auf einen angemessenen Tod. Was heisst angemessen. Massgeschneidert? Manch Leut kommt erst auf dem Grabstein so richtig zur Geltung. Manch Sippe findet im Familiengrab den grössten Zusammenhalt. Auf dem Friedhof protzig dem Tod noch trötzeln. Todestrotzig. Todesrotzig. Mit Todesverachtung den Tod empfangen. Noch im Sterben was Besonderes sein wollen. Noch im Sterben die Sterblichkeit nicht wahr haben wollen. |
31.10.2009 | Die Geister Die SZ Rief meint : Die Geister, die die SZ mit der Aufdeckung des NDR-Heinze-Skandals rief, die wird sie nun nicht mehr los. Tobias Kniebe versucht heute mit einem Feuilleton-Text, sie in die Schranken zu weisen, sich ihrer zu erwehren. Was insofern problematisch ist, als hier nicht einer der Geister, bis auf den verbannten, einen Namen hat. Er spricht von zehn Gatekeepern, die letztlich bestimmen, was im deutschen Kino gemacht wird. Sie haben keine Namen. Ihre Rolle ist aber öffentlich. Sie sind Angestellte oder Hauptabteilungsleiter mit Pensionsanspruch beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Sie spielen Rollen, die freie Unternehmer spielen sollten, die Risiko wagen, die einen ausgeprägten Geschmack haben sollten und die am Erfolg oder Misserfolg ihrer Produkte unmittelbar beteiligt sind. Auf die grauen Machtfiguren im Hintergrund der öffentlichen Hierarchien aber entfällt kein Glamour, keine öffentliche Dankbarkeit. Kniebe verlangt von diesen Gralshütern oder Jeddi-Rittern mit Pensionsanspruch, sich als Diener im öffentlichen Auftrag zu begreifen, inklusive einer geradezu mönchischen Enthaltsamkeit. Kniebe schlägt vor, mit den Lebenslügen der deutschen Filmwirtschaft aufzuräumen, denn an eine Komplett-Zerschlagung der deutschen Film- und Fernseh-Konglomerate ist erst mal nicht zu denken. Wieso eigentlich nicht? // Was also könnte die Presse tun? Denn auf die Angst vorm Machtmissbrauch á la Heinze, folgt jetzt die Angst vor der Erstickung jeglicher Macht der Redakteure, die auch Handlungsfreiheit bedeutet, durch eine Unzahl von Machtmissbrauchsverhütungsgremien. Was spricht dagegen, die Geldströme von ARD und ZDF zu publizieren. Es sind öffentliche Gelder. So könnten vielleicht, wie bei einer Blutdruckmessung, Auffälligkeiten diagnostiziert werden. An die Öffentlichkeit ist gedrungen, dass diese bislang wenig kontrollierten Film- und Fernsehmächtigen gerade mal 80\'000 Euro im Jahr verdienen. Angenommen ein Fernsehstar würde dank dieser Macht im Jahr 800\'000 Euro allein vom öffentlichen Rundfunk verdienen, so müsste eine solche Relation aufhorchen machen. Das kann nicht gesund sein, wenn der Abhängige das Zehnfache vom Mächtigen verdient, die Zahl ist jetzt reine Spekulation. Aber gesund ist das sicher nicht. In der computerisierten Welt dürfte es keine allzu grosse Bemühung sein, im Internet Tabellen zu veröffentlichen, wer auf welchem Wege wieviel vom öffentlichen Rundfunk erhält. Auch die Zwischenstationen wie Agenten und Caster könnten separat aufgelistet werden. Wem würde das schaden? Doch nur solchen, die das Gefühl haben, sie müssten was verheimlichen, weils vielleicht nicht ganz so sauber zugeht. Zum anderen könnte die Presse, vornehmlich die Filmkritik, bei ihren Rezensionen genau so ritterlich und unbestechlich und offenen Wortes auf die Differenz von Kino und Fernsehen hinweisen. Das täte dem Kinoland überhaupt nicht schaden. Jedoch: ein Schelm, wer an eine solche Ritterlichkeit glaubt. Die SZ zum Beispiel hat enorme Finanzprobleme. Ihr brechen die Einnahmen aus den Inseraten weg. Wer jedoch getreulich weiter inseriert, das ist die Filmindustrie. Und die wird jetzt, vielleicht durch Kniebes Artikel animiert, plötzlich hochritterlich und sagt der SZ, ab heute dürft Ihr, obwohl unsere Macht über Euch sogar gestiegen ist, so kritisch wie möglich über unsere Produkte schreiben.. |
30.10.2009 | Ernesto meint : Es ist schon grotesk, Diebstahl geringfügiger Sachen, kann bei Angestellten zur fristlosen Kündigung führen, aber im Lande selbst wird einer, dem 100\'000 Euro verschwinden, Finanzminister... das sagt alles über den Zustand dieses Landes.. bisher galt dieser Zustand noch als gentlemenlike... |
30.10.2009 | Farce-o-Kratie meint : „Frau Markel, eine Frage von Rob Savelberg, Telegraaf aus Amsterdam. Sie reden heute ziemlich viel über Geld, über Finanzen auch der Bundesrepublik Deutschland. Nun wollen Sie das Finanzministerium besetzen mit einer Person, die öffentlich beteuert hat im Deutschen Bundestag, dass er einen Waffenhändler nur einmal getroffen hat und dabei vergessen hat, dass er auch noch 100’000 DM von dem angenommen hat, also wie können Sie so eine Person als sehr kompetent schätzen, um sozusagen die Finanzen dieses Landes ihm anzuvertrauen in der Krise? Also können Sie das erklären?“. Merkel: „Weil diese Person mein Vertrauen hat.“, Savelberg: „Aber kann er denn mit Geld umgehen, wenn er vergisst, dass er 100’000 Mark in bar in seiner Schublade liegen hat?“. Merkel: „Ich hab wirklich jetzt alles gesagt dazu.“. Savelberg: „Wenn aber sowas ist..“. Merkel: „Wie bitte?“. Savelberg: „Wenn…“. Merkel: „Ja, ja ich kann gerne den Satz nochmal wiederholen, aber ich habe aus meiner Sicht alles gesagt.“ Savelberg: „Aber es geht um die Finanzen von“ Merkel: „Ja“, Savelberg: „82 Millionen Deutschen“, Merkel „öhöm“ (sehr spitz), Savelberg: „das ist eine ziemlich grosse Summe würde ich sagen, also..“, Kanzlerin: „Öhöm“., Kanzlerin: „Die nächste Frage!“ (wie aus Kropf im Hals hervorgestossen). --- nach Youtube, Ausschnitt aus der Pressekonferenz zur Vorstellung der schwarz-gelben Koalitionsverhandlungen. |
29.10.2009 | Erfolg Gleich Null meint : Afghanistan wird von Tag zu Tag mehr zur Nullnummer. Seit acht Jahren vergräbt eine Bundesregierung nach der anderen Milliarden in Afghanistan (auch der neue Kriegsminister wird wie ein Maultier den Pfad weiter beschreiten.) Der Erfolg ist gleich Null. Wobei dieser Satz noch eine Schönfärberei ist. Der Erfolg ist wie bei dem berühmten Fass ohne Boden. Je mehr oben reingekippt wird, umso mehr läuft unten wieder heraus. Naivlinge wie der Herr eli von der SZ glauben tatsächlich, man müsse nur noch etwas mehr oben rein kippen und dann würde dem Fass schon von selber ein Boden wachsen. Also heute glaubt er beispielsweise, dass die Tötaktion der Bundeswehr vor einigen Monaten wirklich etwas Boden habe wachsen lassen, denn seither sei es ruhiger geworden. Die werden sich halt aus Schiss total verschanzt haben in ihren Festungen, die deutschen Militärs. Von 4200 Soldaten hätten 3000 die Hochsicherheitslager noch nie verlassen. Herreli müsste nur etwas weiter weg zoom, um zu sehen, dass nach einem so kurzfristigen Erfolg, der vielleicht ein paar strategische Köpfe vor Ort weggefegt und durch den Tod von Zivilisten den Hass auf den Eindringling massiv verstärkt hat, in Kürze schon ein Mehrfaches an Widerstandkämpfern heranwachsen wird. Wer die Taliban wirklich für so gerissen hält, dass sie die westliche Welt in ihren Grundfesten erschüttern können, sollte sich vielleicht weniger auf deren Abschlachten in Afghanistan konzentrieren, sondern sich überlegen, ob die das nur zur Ablenkung veranstalten und längst schon die amerikanischen Drohnenfabriken infiltriert haben, um so ein Gerät, wenns keiner mehr erwartet, directemang und völlig lautlos aufs Weisse Haus in Gang zu setzen. Eine kurze Umprogrammierung, ein Knopfdruck. Die Lage in Afghanistan ist so aussichtslos, dass selbst ein hoher amerikaner Funktionär jetzt hingeschmissen hat, weil er keine Lösung ausser dem Abzug sieht. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Die Zukunft sieht alles andere als verheissungsvoll aus mit einer künftigen Regierung ohne jede glaubwürdige Legitimierung durch die Hauruck-Stichwahl, die den Namen nicht verdienen wird. Mit einer erneuten Regierung Karzai und dessen umstrittenem Bruder, den vor allem eines interessiert, von allen Seiten Geld abzuschöpfen, vom Drogenhandel, von der Korruption, vom CIA, von den Deutschen, ist kein Land in Sicht. Diesen Leuten weiter Geld hinterherzuwerfen, ihnen versuchen eine Demokratie überzustülpen, die so nicht überstülpbar ist, ist so erfolgsversprechend wie gegen Windmühlen zu kämpfen. Wozu die Taliban in fremden Landen angreifen? Wir haben doch die Banker! (Jeder Bankkunde sollte hierzulande mit dem Bündel an neuen Geschäftsbedingungen, was er unaufgefordert zugeschickt erhalten hat, bei seiner Bank aufkreuzen und sich in einem ausführlichen Gespräch den Sprachverhau erläutern lassen! Warum fordert niemand dazu auf? ) |
28.10.2009 | Kino Ist meint : Kino ist das Grösste- Augen auf und rein!. Kino ist nicht zu übersehen. Kino ist die Königsdisziplin. Kino ist Leidenschaft. Kino ist unser Zuhause. Kino ist intergalaktisch. Kino ist Demokratie. Kino ist das wirksamste Halluzinogen. Das Kino ist eine phantastische Faszination. Kino ist wie ein Bankraub. Das Kino ist ein Stück Kuchen. Kino ist Unterricht an einem anderen Ort. Das Kino ist ein Phönix. Fürs Kino ist man nie zu alt. Das Kino ist schneller. Das Schöne am Kino ist, dass dort die scheinbar Verrückten am Ende Recht behalten. Das Kino ist wie eine Gottheit. Kino ist mehr als ein Ort, wo nur Filme abgespielt werden, Kino ist popular culture. Kino ist perverse Kunst. Kino ist ein Teufelszeug. Kino ist ein Seuchenherd. Kino ist ein Vorwand, sein eigenes Leben ein paar Stunden lang zu verlassen. Kino ist Scheisse. Kino ist überflüssig. Das Kino ist ein grausamer Gott. Kino ist gefährlich. Das Kino ist die ultimative perverse Kunst. Das Kino ist keine Wunschmaschine, sondern vor allem eine Folterbank. Es bietet dir nicht das, was du dir wünschst, sondern es bringt die das Wünschen bei. Kino ist wirklich schrecklich assig geworden. Kino ist, wenn das Silberkorn explodiert. Kino ist gleich Cineplexx. Das Kino ist tot.. Das Kino ist erstarrt. Kino ist zu teuer. Das Kino ist auf den Hamster gekommen. Das kleine Kino ist nur schwach besetzt. Kino ist ein träges Medium. Kino ist Fliessbandarbeit. Kino ist ein Krisengewinner. Das Kino ist krank, es liegt im Sterben. Das Pantoffel-Kino ist abgewählt. Das Kino ist zu. Kino ist für mich gestorben. Kino ist Kunst aus dem vergangenen Jahrhundert. Das Kino ist ein Geschäft, auch wenn es manchmal spirituell erscheinen mag. Kino ist eine wunderbare Ergänzung unseres Portfolios. Das Kino ist hirntot. Das deutsche Kino ist ein grosses Missverständnis. Rumänisches Kino ist grosse Errungenschaft. Das Schweizer Kino ist ein Horrorfilm.. Diana-Kino ist nun ein Denkmal. Das Wall-Kino ist schon lange nicht mehr gut. Chinas Kino ist das beste und lebendigste der Welt. Das russische Kino ist wieder da. Das deutschsprachige Kino ist zurück (2007). Das Geidorf Kino ist auf jeden Fall top. Das neue brasilianische Kino ist jedoch alles andere als ein lauer Aufguss. Das Kino ist auch mit der Tram leicht zu erreichen. Das Kino ist derzeit im Umbau. Das Kino ist leer, weil die meisten lieber nach Bielefeld fahren. Im Kino ist Salziges Pflicht. Das ortlose Kino. Das von Ihnen gewählte Kino ist vorübergehend offline. Kino ist seinem Wesen nach nicht wahrheitsfähig. Das Kino ist behindertengerecht erreichbar. Kino ist für ihn das eigentliche Leben, er denkt, atmet, träumt und ist Kino. Das Thema Kino ist in Bremerhaven ein leidiges Thema. Der Film im Kino ist der Lebensfilm. Das Kino ist einer der Austragungsorte der Berlinale. Das palästinensische Kino ist zur Zeit sehr im Kommen. Kino ist Kult und Event gleichermassen. Rotes Kino ist ein Projekt der Sozialistischen Jugend. Das moderne Kino ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. (Suchmaschine) |
27.10.2009 | Fernsehen Macht meint : Suchmaschinenantworten auf „Fernsehen macht“: Fernsehen macht dick, faul und gewalttätig. Fernsehen macht traurig. Fernsehen macht doof. Fernsehen macht „viereckige Augen“. Fernsehen macht passiv und unkritisch. Fernsehen macht depressiv. Fernsehen macht zappelig. Fernsehen macht stumm. Fernsehen macht kurzsichtig. Fernsehen macht impotent. Fernsehen macht denkfaul. Fernsehen macht Gehirn kaputt. Fernsehen macht sooo müde.
Fernsehen macht Affen schlauer und unflexibler. „Bildungsfernsehen“ führt bei Schimpansen zum Erfolg, aber auch zu starrer Routine. Das Lernen vom Bildschirm führt aber oft dazu, dass die beobachtete Technik auch dann angewandt wird, wenn sie nicht zum Problem passt.
Fernsehen macht nicht satt. Fernsehen macht doppelt dick. Fernsehen macht dick und süchtig. Fernsehen macht das Alter madig. Fernsehen macht vor allem alt. Es lässt mentalvergreisen. Fernsehen macht paranoid. Fernsehen macht wahnsinnig. Fernsehen macht dumm dumm.
Fernsehen macht alle glücklich. Fernsehen macht schön. Fernsehen macht fit. Fernsehen macht schlau. Fernsehen macht das Licht an. Fernsehen macht meine Brüste grösser. Fernsehen macht richtig Spass. Fernsehen macht schlank. Fernsehen macht gesund. Fernsehen macht Appetit. Fernsehen macht frei. Fernsehen macht liebenswürdig. Fernsehen macht frei von Realität. Fernsehen macht gesprächig
Fernsehen macht Kinder dumm. Fernsehen macht Kinder krumm. Fernsehen macht Kleinkinder unruhig. Fernsehen macht Kindern Angst. Fernsehen macht Kinder schlapp. Das Fernsehen macht unsere Kinder zu Kampfmaschinen.
Fernsehen macht Teenager schwanger. Fernsehen macht Schüler dumm. Fernsehen macht frühreif?! Fernsehen macht bekanntlich bleede in der birne. Fernsehen macht Spass, besonders das Ausschalten.
Fernsehen macht die Klugen klüger und die Dummen dümmer. Die Intelligenzia hat sich längst dem Internet zugewandt.
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Vielleicht ist es wie mit jedem Wirkstoff, ob geistig oder materiell, die Dosis machts, ob Gift oder Heilmittel, ob Nähr- oder Ballast-, ob Wert- oder Schadstoff.
Fernsehen macht...
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26.10.2009 | Schon 1962 hat Wolfgang Neuss meint : Schon 1962 hat Wolfgang Neuss in der Ost-West-Satire „Genosse Münchhausen“ über die Verfilzung von Kino und Fernsehen in Deutschland gespottet. Schon damals war offenbar klar, dass zusammenwächst, was nicht zusammengehört. Das ist über 45 Jahre her. Die Entwicklung ist seither in diese Richtung weitergegangen. Kein Wunder, dass die Verflechtungen inzwischen so intensiv sind, dass nicht mehr daran gerührt werden darf, auch wenn sie den Kinogeist endgültig zu ersticken drohen. Nicht einmal im Feuilleton der grossen Zeitungen traut man sich noch, auf dem Unterschied von Kino und Fernsehen zu beharren, weil sich bei der kleinsten Erwähnung desselben immer irgendwer existenziell auf den Schlips getreten fühlt und heftigst ausruft und droht und man sich davon sofort beeindrucken zu lassen hat. So werden sich denn dieser Tage die Flechten und Vettern in Hof wieder gegenseitig auf die Schultern klopfen und einen erstklassigen Jahrgang an wohlgeratenen Kinofilmen gönnerhaft begutachten mit einem hochentwickelten Späherauge für Talente, welche alsbald vom Fernsehen aufgesaugt und eigeebnet werden auf Nimmerwiedersehen. Plansoll mehr als erfüllt. So spielt es keine Rolle, dass diese Zwitterprodukte aus Kinofernsehen/Fernsehkino vornehmlich spätabends im Fernsehen versendet werden und dass sie im Kino kaum je von Publikum belästigt werden, denn es handelt sich um Arthouse. Arthouse ist inzwischen die Standardausrede für misslungenes Kino und für Elebnisarmut. Arthouse ist, wenn keiner hingeht, wenn die Kinoluft draussen ist. Arthouse ist, was als Kinoladenhüter a priori hergestellt worden ist. Arthouse ist, wenn die Schauspieler austauschbar sind wie im Fernsehen (wann hat es beim letzteren zuletzt lautstarke Proteste vom Publikum gegeben, wenn ein Kommissar abgesetzt worden ist oder den Dienst quittiert hat, da kräht doch kein Hahn darnach). Die Kritik hat längst klein beigegeben, verzichtet schamhaft darauf, den Kinogeist im Kino anzumahnen. Sie will einen Zusammenhang zwischen geistigem Zustand, Offenheit und Überlebens-Chance einer Gesellschaft und dem Kino, was sie hervorbringt, schon gar nicht anformulieren, schon gar nicht andenken aus Angst vor Denkerschmerz, vor dringlich notwendigen Veränderungen. Man muss auch die Kinogeschichte – daraus allfällig abzuleitende Kinovisionen – angesichts des Kinoelendes der Zeit ein bisschen vergessen können. Es macht keinen Spass, über eine Differenz, die zwischen Kino und Fernsehen, öffentlich nachzudenken, ihr auf den Zahn zu fühlen, wenn man dabei nur aneckt an den Verhältnissen, den Besitzstandswahrungsverhältnissen, denn die sind nun mal nicht so. |
25.10.2009 | Die Stunde Die meint : Die Stunde, die vorüber ging und gleich noch einmal kam. Déjà-vu. Kommt mir bekannt vor. Kennen wir uns. Sie waren doch eben da. Sie waren doch eben vorbeigegangen. Und jetzt schon wieder. Wer heute zwischen zwei und drei Uhr zur Welt kam, der musste es zweimal tun. Wer heute zwischen zwei und drei Uhr starb, der musste es zweimal tun. Wie in einem schlechten Film (oder wie in der Politik). Wie ein Komparse von links nach rechts das Bild durchquert, und gleich darauf und ohne Schnitt nochmal und zwar derselbe Komparse (Fassbinder hat das bewusst eingesetzt). Wobei der Film mit der Zeit spielen kann. Wobei der darin sogar eine seiner exzellenten Eigenschaften hat. La Duration. L’Adoration de la Duration et du Jeux avec elle. Im Gegensatz zur Politik. So eine Regierungsbildung ist echt wie in einem schlechten Film. Alles schon gesehen. Wiederholung der ewig gleichen Postengiererei. Qualifikation unwichtig. Zukunft des Landes unwichtig. Der Proporz zählt. Das Innehalten der Zeit. Aber das Fernsehpublikum lässt sich gerne davon berieseln. Hauptsache, es rieselt. Nein, so wird es auch weiter keine spannenden Rollen für Schauspieler in Deutschland geben. Die Wiederholung der Stunde hat weder der Stunde noch der Welt was genützt. „Der Hurensohn, sieben Stunden hock ich in der Zelle, bis ich vernommen wurde“. Die Wiederholung der Stunde ist das Tierische im Menschen. Dieser wohlabgewogene Mix aus „zufällig“ und „beliebig“ der Maxime menschlicher Handlungen. Zoon zootikon. Männlein, Weiblein, Affenfelsen, daran kannst du sie ewig nehmen. Drum haben auch die Kreativen zu den Funktionären zu gehen und nicht umgekehrt. Drum haben die Kreativen den Funktionären zu Kreuze zu kriechen. Karrlein Karrlein. Der Versuch zur Wiederholung einer Stunde belegt aufs Schönste den ständigen Hang der Menschen zum Selbstbetrug. Proto-cinematic Machup, was war das? Und das: Combat-cinematography in the streets of New York? ... Nichts anderes gilt für die Wiederholung der Wahl in Afghanistan. Absurd, die Wiederholung zur Stichwahl zu machen. Denn wenn Wahlbetrug in grossem Massstab vorliegt, dann muss die ganze Wahl wiederholt werden mit offenem Rennen für alle Kandidaten. Aber wir können die Zeit anhalten. Wir Meister. Des Selbstbetruges. Unser neues Verteidigungsministerlein wird in Afghanistan auch nicht mehr so klar sehen, wie noch bei Opel. Das bringt die Wiederholung der Stunde an den Tag. Nein, das Monster ist nicht gezähmt, da hilft keine Stundenwiederholung. Mens sana in computero sano. Den Vettern siehst Du keine Veränderung an, ob zwei Uhr zum Ersten oder zwei Uhr zum Zweiten, ob drei Uhr zum Ersten oder drei Uhr zum Zweiten. Vettern sind resistent gegen die Zeitenläufte. Drum wiederholt sich bei ihnen ständig die gleiche Stunde. |
24.10.2009 | AuerDultWortKram meint : doch, doch … ja, ja … jede Haltestelle gesperrt, gesperrt, verlegt, verlegt, verlegt, deshalb habe ich gesagt … keine Ahnung … ich würde schon sowas Aktuelles nehmen … Moment … und ähm … du heute glaub ich … nicht nur heute, jeden Tag … na ja … (Autohupe) … und er bewirbt sich für den Posten, hat natürlich keine Chance, aber er bewirbt sich … ordentlich viel … auf jeden Fall können wir jetzt erst mal einsteigen … was los ist … warum … der Manuel … ähm, äh … von der Spreefahrt … ach schön, toll … … die Busse ändern sich auch .. ja genau .. für Kinder, die … schön, ein … ist er da … wenn er nicht dort … di frogd wahrscheinli ned … versteh ich auch … Ko-o-h-nen … do bin I eigentlich a selten … Rindermarkt, Viktualienmarkt … nächste Haltestelle Viktualienmarkt … ah, ja, genau, do is er jo der Viktualienmarkt … und was bedeutet das …auf Deueutsch … Is si jezad saniad die Haltestelle … is der Lehrer explodiert … san so oide … ä Wirtschaft … würd der Polizist dann sagn, nein nicht wirklich … normalerweise steigens … ah ja .. nächste Haltestelle Gärtnerplatz… Blumenstrasse … ach das hab ich aber … das ist er … hat genau so gschaukelt … abgeblättert … jaa … die eigne … wo sie wohnen die Leute … Elvis, da war a Bild … was verkaft .. nö, das dauert … ah die Strasse, die kenn ich … nächste Haltestelle Schweigerstrasse … soin ma da raus … Auerdult … ja, ja … aber is ja wurscht … a Streifenkarte kaufn … jezd …do is a Schule … Mädchen lass sie doch ma aussteigen … yea now … hab kein Bock … bo, bo bo, Kolumbus … I brauchet aber an Marienplatz, weil I no a Wurst brauch, direkt … Mir wollen no a bissl schaun … zerscht schaun ma … na samma no … Ich hab noch soviel … Oele und dann noch die Kegel … 6,60 .. kostet 5 Euro ... aber des is … meiner Mutter is eine explodiert … so aber die kleinen Spatzn … schau amoil wos ois gibt’s … ham Sie mi grad ogruafn … Schaun ma amoi was ois gibt … soin ma weida gehen … 18. 80? 18. ach so. acht Zehn … das is die Schockolade, die amerikanische Schockolade, die is bekannt … bin immer hier … aber kleiner gibt’s es net? … leider, leider… aber vielleicht kommts irgendwann ma raus … nicht so wirklich begeistert davon … da habi gsagt, habi gsagt … des gfraid mit scho, des is … ach so … ein Häppchen …Heuer hama no a Sortimentbestellung … im Frühjahr wearn mas brauchn … 6.95 bitte … können Sies so nehmen oder brauchen Sie eine Tüte, bitte sehr … ha, ha, des is schwierig, mia san keine Kannibale … dem Proschpekt nach sollte es nicht durchlässig sein … bitte … schon gar nicht mit … erstens san mia die Plätze zu taia … Du Johannes weischt Du jemand, der wo Uhren verkauft? … Soin ma oans mitnehmn? … Mutti magst a moi … so ich muss … und hier gibt’s noch … des hab i mia gekauft, … ja, ja, verkauft hätt ichs auch … mia gengn, mia gengn in die andere, mia geng, mia gengn in die Richtung … 1.40 … maumaudie … soi do in der Nähe sein … Brauchn s ne Tüte oder geht’s damit nei … naus, do naus, schau her … zwengs am Glück … verkafn … hä, hä, ah ja, und ah … die hab ich schon mal gegessen … wo sind d … da is so was Ähnliches .. ist it real … tell you … yes … your sure … ok take it … you want to wear ist … thank you ich … paks Ihne ein … 5 Euro machts dann … Do you have any … yes here this … gar nix … ähm, aha, Du meinst allgemein als Sprecher, als Radiosprecher … Krautspazn habts hait ned? … Sie haben sich entschieden? … noch nicht… das ist anstrengend … Was me hod, des hod ma … wesentlich stressfreier … des kennens alle in den Mund nehmn, des is wirklich alles … und eins zwanzig … Die Dult is des die letzte .. Frühling, Sommer, Herbst und Weihnachtsmärkte … das sind Eukalyptusfrüchte … zu Weihnachten … weil er is so a Bauer … ya ya msiredamos aymas riggata … na, 1.90 … hängn bliebn …. Ein jeder hat sein eigenes Leben … wer weiss was bringt … so guet, wenns a Nette is, dann passts … ganz lustig … keine Tracht und so wie manche Schwiegermütter .. hast a grosse Küche zum Arbeiten … 3-Mann-Küche … sind die anderen krank? … krank oder ka Lust … och, das kommt manchmal … I hob heit frei … hob dann bis 1, bis 2, bis 3 Schicht … I radl mal vorbei … Küche? Bayerisch? … à la carte … wieda oaner, der wo von der Stross weg is… bleibt stehn! … hab gedacht, da passiert sonstwas … hallo … bischwastyjsche pogdje ... sehr läcker mit Käse zum Aufstrich … bis 19 Uhr, da gehen die Leut doch erst aus dem Haus vom Abendessen … Woasst, wo I dir a gsagt hab, die Grabes… die Grabes … Aber mei erster Hunger is jezd erst amoi gstilld … I hob des a mitbrocht … des glaub I ned … was machsd denn … später nochmal vorbei … die renn’n wieda d’Lait übern haufn … Do is a wieder a so n Sockn .. bloss zwoa Fuada Sockn ... was rennsd denn eigentlich so? Hä? Was rennsd denn aso? … na, na, i sog Dia … Oma, wir krieagn jezd … nein, ich nehme diese … Ein Euro Schockolade … das is Dein Geld und was die Barbara … im Mai, im Mai, im Mai, wi-i-i-da da … ja, krasse Vorstellung Du … warum ned … raotnä nä namqui … schnischnihü … setz Di her … miassn mia aufstehn … nächste Haltestelle Eduard-Schmid-Strasse … von wo is sie … ausgezogen … (Kind weint) … nächste Haltestelle (Frauenstimme) (Gedankenpause) Fraunhoferstrasse, Umsteigemöglichkeit zur U-Bahn … äh was meinst du … nächste Haltestelle (Frauenstimme) (Gedankenpause) Müllerstrasse … letztes haben wir … ja, ja … (sms) … jetzt müssen wir nächste raus … des bringt leider nix … Petuelring bis zum Petuelring … nächste Halte (Frauen..) (Gedankep) … Sendlinger … please change hier … besser in die 12 einzusteigen … ja, ja, das gibt je keine Liegeplätze … also steigts aus … super. |
23.10.2009 | Kinofernsehen-Fernsehkino meint : Kinofernsehen-Fernsehkino, das ist die Mampfe, die in Deutschland produziert wird und über die in Deutschland nicht diskutiert werden darf, inzwischen wohl auch nicht mehr diskutiert werden kann, weil es keine Etalons mehr gibt. Das Bewusstsein für den Unterschied zwischen Kino und Fernsehen scheint verloren gegangen zu sein. Wer also in diese Richtung Fragen zu stellen, definierende Differenzen zu beschreiben versucht, bewegt sich sozusagen auf verbotenem oder unbekanntem, wenn nicht gar vermintem Terrain. Begibt sich vielleicht, wer weiss, in eine geistige Horrorlandschaft. Überall kanns krachen, können Schreie der Empfindlichkeit einen erschrecken, können skeletthafte Gespenster einem den Weiterweg vergällen, kann ein rumpelstilzhaftes Funktionärsteufelchen mit einem Schild „Diskussionsverbot“ aus einer nicht erkennbaren Mauernische herausplauzen, können Fallstricke von Abhängigkeiten ausgelegt sein. Wer in Deutschland den Trip zur Suche nach Unterscheidungsmöglichkeiten, gar nach grundsätzlichen Charakterunterschieden zwischen Kino und Fernsehen wagt, ist womöglich seines Jobs, wenn seines Lebens nicht mehr sicher, wird ganz bestimmt bei der nächsten Kuchenverteilung so was von leer ausgehen, dass ihm hoffentlich der Magen dermassen knurrt, dass es die Branche endlich als drohendes Donnergrollen wahrnimmt. // Allein vorm Fernseher sitzen und sich berieseln lassen dürfte nichts Ungewöhnliches sein, womöglich noch bügeln, telefonieren, in der Küchen einen Tee kochen, pinkeln gehen – wie konzentriert der Fernsehzuschauer dabei ist, darüber schweigen die Quoten. Allein im Kino sitzen, das wird als eher ungewöhnlich empfunden; wenn Leute im Kino mitten während der Vorstellung rausgehen, ist das eher ein Zeichen für einen unspannenden Film. Verwundert es da, dass oft Filmen, die fürs Fernsehen hervorragende Kritiken einheimsen, im Kino kaum mehr als das Leben einer Eintagsfliege vergönnt ist (Fliehendes Pferd). Fürs Fernsehen mag es vollauf genügen, wenn ein Film in verschiedenen Szenen um ein Thema kreist. Da ist keiner gezwungen, ständig dabei zu bleiben. Die Schauspieler sind auch nicht so wichtig. Sind direkt austauschbar. Das Thema bleibt ja. Während in einem spannenden Kinofilm, der um ein möglicherweise schier unbewältigbares Problem einer Hauptfigur kreist, dadurch die Figur zu Veränderungen zwingt und die Dynamik der Geschichte antreibt, einem womöglich ganz nebenbei auch noch ein aktuelles Thema wie beispielsweise Preisabsprachen internationaler Konzerne (wie demnächst bei Soderbergh) nahe bringt, ein kurzzeitiges Verlassen des Kinos nicht ratsam erscheinen lässt. // Anderer Zugangsversuch. Wie ist es möglich, dass ein passionierter Kinogänger und Fernsehabstinenzler, wenn er denn mal besuchshalber aushäusig ist und den Gastgebern zuliebe am Sonntagabend den Tatort mit anschaut und die finden alle, das sei ein besonders gut gelungener Tatort, der passionierte Kinogänger sich aber nur verwundert die Augen reibt ob der stereotypen Schauspielerroutine, ob der Absehbarkeit der Handlungsstränge, ob der teils flüchtig aufgelösten Szenen, ob dem gänzlichen Ausbleiben jeglicher Überraschung. Weil offenbar gravierende Wahrnehmungs-Unterschiede zum Kino bestehen. Zuhause geht’s ums Fernsehen, im Kino ums Sehen. Allein vom Begriff her dürfte einleuchten, dass beim Fernsehen ruhig Dreie mal gerade belassen werden können, da muss man so genau nicht sein, ist alles in der Ferne. Während das Sehen ein ganz präzises Unterscheiden verlangt. Die Leinwand ist nah und gross. Schon kleine Unterschiede können grosse Veränderungen bewirken und unglaubliche Folgen haben. Nicht zu vergessen, Sehen, der Seher sind folgenschwere Begriffe; der Fernseher ist mit den Assoziationen Quote, Knabbereien und Gequassel hinlänglich erfasst.. // Es geht hier nicht um eine Dogmatik vom reinen Kino, es geht hier lediglich darum, herauszufinden, warum es soviele Bestnoten verdienende, brilliante Abschlussfilme an teuren, deutschen Filmhochschulen gibt, bei denen zum Vornherein klar ist, dass sie im Kino ausser vielleicht an Festivals und den bewertenden Gremien, niemand anschauen wird, dass sich kein Schwein dafür interessieren wird. Das ist doch ein ziemliches Problem (oder wird Kino nicht mehr für die Zuschauer gemacht?) und man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass bei den anstehenden 43. Internationalen Hofer Filmtagen die Leinwände einmal mehr überquellen werden von Produkten dieser Sorte. Geifernde, halbsenile Dattergreise werden wieder jede Menge junger Talente „entdecken“. Aber mal ehrlich, würden Sie eines Talentes wegen ins Kino gehen? Pustekuchen! |
22.10.2009 | Haben sie oder haben sie nicht meint : Haben sie oder haben sie nicht? Klar hat sie, die SZ Filmredaktion, diskutiert, wie umgehen mit der Verfilmung der Päpstin und ihrer „unglücklichen“ Vorgeschichte. Dass vorab eine „reine“ Kritik veröffentlicht wurde, hat aber gezeigt, dass es eine „reine Kritik des praktischen Films“ eben nicht geben kann. Dass der praktische Film immer in Zusammenhängen steht und entsteht. Also hat die SZ unter Moderation von Fritz Göttler die beiden Regisseure, die an der Päpstin Geld verdient haben, wobei nur einer dann auch gedreht hat, zusammengebracht. Haben sie oder haben sie nicht? Haben sie jetzt den Bannstrahl, den Günter Rohrbach auf die Diskussion über die Differenz von Film und Fernsehen vor zwei Jahren in der SZ donnernd geworfen und gleichzeitig einem Oscarpreisträger einen schmerzlichen Mundkorb verpasst hat, haben sie diesen Bannstrahl nun gebrochen oder nicht. Haben Sönke Wortmann und Volker Schlöndorff jetzt endlich über die Differenz von Film und Fernsehen diskutiert? Haben sie diese in Deutschland längst dringliche Diskussion endlich angeschoben? Wohl eher nicht, sonst müsste man zur Beantwortung dieser Frage das Protokoll dieser Begegnung nicht ein zweites Mal lesen. Sehr weit haben sie den Mund in dieser Hinsicht jedenfalls nicht aufgekriegt. Wohl verständlich, haben doch beide Geld, und das sicher reichlich, bekommen von dem Herrn, der die Diskussion über das „reine Kino“ unterbinden wollte und bis heute seinen Bann nicht aufgehoben hat. Hat einer ganz trotzig dem Bannherrn entgegengerufen „und das Kino dreht sich doch, auch wenn es pixelt!“. Nun, nicht gerade. Volker Schlöndorff findet es eher unangenehm, immer recht zu haben (und wer von allen geliebt weren möchte, der darf eben nicht diskutieren!), hat jedoch festgestellt, dass es eine Grenze zwischen Film und Fernsehen in Deutschland im Gegensatz zu USA, Frankreich praktisch nicht mehr gebe, immerhin Äusserung eines Befundes. Dann geht es kurz um die Begriffsgeschichte des Amphibienfilmes. Schlöndorff meint, er sei über die heutigen Ansprüche an den Amphibienfilm (dass ein Drehbuch für einen Fernsehmehrteiler und einen Kinolangfilm reichen müsse) gestolpert. Er ist doch gar nicht gestolpert. Er wurde wie ein umündiger Schuljunge von Herrn Rohrbach in aller SZ-Öffentlichkeit gemassregelt. Wie doch die Jahre die Sicht verändern können. Während Sönke Wortmann die ganze Diskussion relativ absurd findet und auf geschäftlich erfolgreiche Amphibienfilme verweist. Wer kein Problem sieht, der hat auch keines. Im Kino geht es allerdings ums Sehen. Dann wechselt Schlöndorff schnell das Thema zum aktuellen Film. Und alle sind dankbar dafür. // Wird vielleicht in Hof, wo bestimmt auch viele Vettern von Film und Fernsehen wieder Hof halten werden, die Diskussion so richtig einsetzen über einen substanziellen, kreativen deutschen Film, der in keiner Weise auf eine Fernsehauswertung schielt, der sich vom Fernsehen in keiner Weise dreinreden lässt, zum Beispiel bei den Besetzungen. Es geht ja nicht darum, dass das Fernsehen Kino nicht fördern soll, es geht nur darum, dass es dem Kino nicht die viel zu engen Fernsehmassstäbe und die TV-Kurzatmigkeit aufoktroyiert. Wobei es immer wieder Fernsehredakteure gibt, die diese Freiheit zulassen. Oft scheinen Macher mit vorauseilender Rücksichtnahme auf den Geldgeber Fernsehen die Grenze der Kinowirksamkeit ihrer Werke selbst zu bestimmen, Werke, bei denen oft schon die Lektüre des Drehbuches erkennen lässt, dass sich diese wohl kaum jemand im Kino anschauen werde. |
21.10.2009 | Märchenstunde und Vergessen meint : Stefan Kornelius von der SZ ist ganz fickrig, bibbrig, kriegslampenfiebrig. Konnte es kaum erwarten. Formal geht jetzt in Afghanistan alles in bester demokratischer Ordnung. Karzai macht den Weg für die Stichwahl frei (auf Druck fremder Staaten, quelle démocracie!). Damit hat der Westen dann die „legitime“ Regierung am Hindukusch (dass wir nicht lachen), die er braucht um stante pede den Surge in Gang zu setzen, auch mehr deutsche Truppen zum Töten, Kornelius nennt es Aufbau, hinzuschicken. Märchenstunde à la Kornelius. Mehr Truppen und dort wird alles demokratisch und die Terrorgefahr (die seit dem Truppenaufbau stetig gestiegen ist) gebannt. Vietnam vergessen. Offenbar nicht mal die New York Times gelesen, den Kommentar von neulich, der statistisch feststellte, dass die Taliban mit zunehmender westlicher Truppenstärke überproportional erstarken und Terrain gewinnen, mithin der Erfolg des Truppenaufbaus kontraproduktiv ist. Abgesehen davon, Geld hat Deutschland genug für solche kopflosen Abenteuer, denn bald gibt’s schwarze Kassen. Aber das Gedächtnis der SZ ist viel kürzer als die Distanz zu Vietnam. Frau Susan Vahabzadeh kann einem leid tun, die von ihrer eigenen Redaktion bloss gestellt wird und über den neuen Film „Die Päpstin“ eine quasi rein fachliche Kritik erstellen und so tun muss, als hätte der Film keine ausserordentlich peinliche Vorgeschichte, in welche die SZ voll involviert ist. Verdrängungs-, Vergessensarbeit erster Klasse (für AZ, Frankfurter Rundschau, Tagesspiegel und sicher noch viele andere ist der Hinweis auf die Entstehungsgeschichte eine Selbstverständlichkeit), denn es ist kaum zu erwarten, dass die SZ-Redaktion das nicht diskutiert hat, wie mit der Rohrbach-Abkanzelei des Oscarpreisträgers Schlöndorff im eigenen Blatt umzugehen sei (grad mal zwei Jahre ist es her). Aber vielleicht steht die SZ einfach zu sehr unter Druck machtvoller Kreise, denen es tierisch auf den Wecker geht, dass SZ-Spürhund Leyendecker nicht nur den NDR-Vetternwirtschaftsskandal aufgedeckt hat, sondern dass er ihn seither mit schöner Regelmässigkeit in wechselnden Rubriken auch weiterköcheln lässt – die Reaktion der Gegenseite ist bisher mehr als dürftig ausgefallen. Zu Recht dürften diese „machtvollen“ Kreise befürchten, dass wenn es so weiter geht, ihnen einige bequeme Pfründen abhanden kommen könnten, denn gerade Amphibienfilme, diese Schlawinerei aus TV und Kino und DVD, grasen auf allen möglichen Subventions-Wiesen ausgiebig und müssen entsprechende Verfilzungen haben, um auch an genügend GEZ-Gelder zu kommen; irgendwo müssen die Milliarden ja abbleiben. Die New York Times entlässt eben 150 Redakteure. Ähnliches dürfte auch auf die SZ zu kommen - nutzet die Restzeit! |
20.10.2009 | AuSZehrung meint : Die AuSZehrung ist keine Zehrung und kein Ehrung. Sie ist eine Erscheinung bei einem einst stattlichen Blatt aus Süddeutschland und mit Einfluss. Aber Shit, wenn der Kunde plötzlich auf die Idee kommt, und er kommt es nicht ohne Grund, die Anzahl der Agenturmeldungen allein im politischen Teil zu zählen anzufangen, weil er das Gefühl hat, es werden ihrer täglich mehr. Das ist wie mit einer Stelle am Körper, die irgendwie zu jucken scheint. Völlig unbewusst fängt man eines Tages an zu kratzen. Da fängt sie an mehr zu jucken. Sie rötet sich. Und man weiss den Grund noch nicht. Aber sie hat die Aufmerksamkeit erregt. Sie verlangt Beschäftigung. Bei der Zeitung zum Beispiel das Zählen der Agenturmeldungen. Mit den Agenturmeldungen ist es so, wie mit manchen Zutaten für eine Speise, ob Butter oder Margarine macht einen Qualitätsunterschied. Agenturmeldungen sind die Margarine in der Zeitung. Sie nehmen hochwertigerer Berichterstattung und Vertiefung den Raum weg. Natürlich könnte eine Zeitung als Service eine Spalte oder mehr an vermischten Agenturmeldungen bringen. Dann soll sie diese aber als solche deklarieren. Das Kratzen bringt nichts, konzentrieren wir uns auf Dinge, die uns inhaltlich jucken und sogar gewaltig. In der immer noch latenten Vetterwirtschaftsaffäre rund um den NDR meldet sich heute auf der Medienseite der SZ Gebhard Henke, Fernsehspielchef des Westdeutschen Rundfunks, „Geburtshilfe und Hygiene. Fernsehfilmredakteure sind keine Schmarotzer und Blutsauger, die Kreativität verwalten“. Das dürfte eine Replik sein auf das Interview von Hans Leyendecker mit Fred Breinersdorfer auf der selben Medienseite einige Tage zuvor, ohne dass er diese namentlich anspricht. Henke weist auf zwei bedenkenswerte Dinge hin, einmal die Warnung vor Überregulierung, vor Regulierungswut und zum anderen sicher auch zurecht auf die Qualität von kreativen Seilschaften, dass Kreativität auch von Beziehungen abhängt, man könnte es interpretieren mit dem bekannten Satz, „never change a winning team“. Aber darauf hat ja auch Breinsdorfer schon hingewiesen, dass man nicht alle in einen Topf schmeissen kann. Henke scheint jedoch recht blauäugig zu sein, was die Anfälligkeit von Menschen auf Machtpositionen auf Avancen, Komplimente und Geschenke im Gegenzug zu Aufträgen betrifft, also das alles was im Menschen, und keiner ist gefeit davor, an Korruptionsbereitschaft angelegt ist. Und dass ein Mensch, zum Beispiel ein Fernsehredakteur, der die Macht hat, einen anderen Menschen, zum Beispiel einen Schauspieler oder einen Regisseur oder einen Drehbuchautor zum Star zu machen, sicher ein ausgeprägtes Bewusstsein zu diesen „Avancen“ entwickelt haben müsste. Vielleicht könnte für die Debatte folgendes hilfreich sein: Da es sich um öffentliche Gelder in Milliardenhöhe handelt, und da es datentechnisch kein Problem sein dürfte, sollten ruhig die Zahlen veröffentlicht werden, wer auf welchen Wegen wieviel von GEZ-Geldern kassiert. Bei den Landwirtschaftssubventionen war dies auch möglich, die befürchtete Neiddebatte ist ausgeblieben. Denn die Zustände sind für viele, viele Kreative absolut unbefriedigend! |
19.10.2009 | Güldener Oktober meint : 5 Uhr morgens, da ist noch dunkel. 5 Uhr morgens, da haben sich die Amis in Pakistan schon wieder Tausende neuer Todfeinde geschaffen mit Drohnen und so. 5 Uhr morgens, da kostet die Welt in Berlin noch nichts. Da können wir noch Steuern senken. Pinke, Pinke, wer wird das bezahlen. 5 Uhr morgens haben die Deutschen in Afghanistan wieder keine Herzen gewonnen. 5 Uhr morgens, da singen manche schon Schlager. 5 Uhr morgens, da träumen die Vettern schon von neuen Wirtschaften. Vetterle, Vetterle, wird das ein Gevätterle. 5 Uhr morgens üben die Vettern schon neue Klimmzüge nach Geld und Position und Rollen und Vorteil und vermeintlicher Macht, unsterblich dabei ist nur das Vetterntum. Diese Hitze tut so gut, auch ein Schlagertext. Güldener Oktober. 5 Uhr morgens schminkt und deodoriert sich schon die Päpstin. Sie will diese Woche nach ganz oben, sie will die Vettern-Ketzer Mores lehren. 5 Uhr morgens haben sich die ersten Vettern schon wieder über Sarrazin aufgeregt. 5 Uhr morgens ist schon ein Hurrikan über Mexkio gedonnert. 5 Uhr morgens hat die Buchmesse längst die China-Kritiker vergrätzt. 5 Uhr morgens sattelt die Impfstoff-Industrie leis und behände die Schweinegrippe. 5 Uhr morgens hat die katholische Kirche schon wieder einen Priester aus dem Amt geworfen, weil er Vater geworden ist. 5 Uhr morgens ist schon bekannt, dass Schalke 136,5 Millionen Schulden hat. 5 Uhr morgens hat Jenson Button die Champagner-Dusche hinter sich. 5 Uhr morgens ist die Nachricht vom Friedens-Preis des deutschen Buchhandels schon 9 Stunden alt. 5 Uhr morgens werden die Winterreifen knapp. 5 Uhr morgens sitzt der Milliardär Raj Rajaratnam schon einen Tag in Handschellen im amerikanischen Knast. 5 Uhr morgens haben amerikanische Pensionsfonds den ehemals ehrwürdigen Herrn von Pierer aufs Korn genommen und trachten nach seinem Geld, was seins nicht sein kann. 5 Uhr morgens ist ein Einbrecher bei Langenzenn beim Panzerknacken bei einem Gartenmöbelhersteller mangels Strom schon längst gescheitert. 5 Uhr morgens sammelt die SZ mit Bienenfleiss Agentur-Meldungen, um Redakteure einzusparen. 5 Uhr morgens war bereits zu lesen, dass SZ und AZ kooperieren wollen, was immer das heissen mag, wenn von einem neuen „Geschäftsführer“ die Rede ist. 5 Uhr morgens müssen sich die Geschäftsführer einiges klar machen, um ihrem Titel im Laufe des Tages gerecht zu werden. 5 Uhr morgens hört beim Geld die Freundschaft auf. 5 Uhr morgens soll uns schon die Meldung Angst machen, dass 30 deutsche Islamisten in Terrorcamps trainieren. Dass die terroranfälligen alten Atommeiler weiter betrieben werden sollen unter der neuen schwarz-güldenen Oktoberregierung, damit ein paar Reiche ohne einen Finger zu rühren noch ein paar Zusatz-Milliarden abziehen können, das soll uns den Morgenschlaf nicht weiter stören. So wenig wie die Verrohung unserer Soldaten in Afghanistan noch die der Jugend im eigenen Lande. Güldener Oktober. Schon morgens um 5. |
18.10.2009 | SonntagsMahl meint : Gestern auf dem Viktualienmarkt. Diese Fülle: Fränkischer Bauernseufzer, Nordtiroler Kaiserspeck, Rottaler Bauerngeräuchertes, Rohpolnische „Schinkenmettenden“, Feurig Pfefferbeisser, Niederbayerisches Bauerngeselchtes, Wachholderschinken, Rauchpeitschen, Kaminwurz’n, Schlesische Knoblauchwurst, original Münchner Wollwürst, Hannover Bregenwürste, Bremer Pinkel, Schinkenhaxen, Salzwiesen-Lammkeule, Grünkohlwurst, Alstaler Bauernspeck, Holzhackerspeck, Brustkern, Tafelspitz, Wammerl, abgelagerte Lende, Lamm-Schlegel, fränkischer Pressack, Osnabrücker Friedens-Schinken, Prager Backschinken, Truthahn-Kaiserjagdwurst, Wildschweinsalami, Niederbayr. Bauern-Gickerl, Bayerische Wildhasen-Rücken, junge niederbayr. Haustauben, Pferde-Paprikawurst, Wachteln, Straussensteaks, Fasanenbrust, Lechtaler Salami, Entenleber, Wildblumenkäse, Provolone Stravecchio, Datschi, Muskattrauben, Maroni, Walnüsse, Steckrüben, Spitzkraut, Nissel, Chili, Datteltomaten, Brie de Meaux, Dill-Schnittlauch Frischkäse, Murcia al Vino, Tirageros, Manchego al Romero, Sao Miguel, Chorizo picante/rioja, Vacherin Mont d’Or, Münchner Obazda, Pecorino al Tartufo, Fiore Corsu „Brin d’amour“, Blue Stilton, Rochebaron, Picandou, Cabrales, Coeur gourmand, La Galette, Coulommiers, Petit Banoni, Fougeras, Calvados Camembert, Brillat Savarin, Morbier Livarot, Langres, Tomme de Savoie, Taleggio, Scharfer Max, Eidgenossen Käse, Boquerones en Vinaigre, Pata Negra Bellota, Feuerrote Bohnen, Kräuter Seidling, Schälnüsse, Mai-Rüben, Bier-Rettich, Schwarzwurzel, Löwenzahn, Cime de Rappa, Grenaille-Kartoffeln, Bamberger Hörnchen, Buttermehl Kürbis, Tiapanapur, Pastinaken, Berlepsch, Rubinette, Elstar, Jalaperos, Kapern von Parel, Shizu-Kresse, Okras, Pancetta Steccata all’Aglio, Physalis, Limetten, Papaya, deutsche Schlangen-Gurken, Keetzer, Haselnüsse, Abate Fetel, Gärtner Hokkaido, Borettano, Ingwer mit Mango, Schalotten, Moossieglinde, Büffel-Mozzarella, Pampille, Livarot, Coulommis, Pustertaler, Stilfser, Vlaskaas, Algen, Pack Yoi, Sugar Snap, Minz-Gemüse, Coeur de Boeuf, Pimientos, Camone, Reherl, Persimon, Rosenapfel, Ferjova, Drachenfrucht, Hona Crunch, Braebum, Sweet-Mamia, Bischofsmütze, Spaghetti-Kürbis, Mangold, Myagawan, Deutscher Beifuss, Babyartischocken, frischer Lorbeer, Gelbe Beete, Novita, Batavia, Hollersirup, Hüttenkranzeerl, Schisandra, Aronia, Tulsi, Jiaoqulun, La Pacho, RooiboshTee, Vite Lotte, Primuta, Nufener, Scamorza, Brezen, Krusti, Sapodillia, Curuba, Nashi-Birnen, Rambutan, Longsat/Longkong, Suppengrün, Wachsbohnen, Wirsing, Maggikraut, Koriander, Basilikum, Gewürzbrot mit Steinmühlenmehl und reinem Natursauerteig ohne Hefezusatz, Butternat, Dumplina, Sunburst, Datterinos, Radieserl, Shiitake, Black Pearl, Helios, Ingrid Marie, Drachenkopf, Calamaris-Tuben, Loup de Mer, Dorade Royale, Vongole Verace, Pulpo, Jakobsmuschel-Fleisch, Knurrhahn, St. Pierre, Atlantik-Steinbutt, Salzwasssergarnelen, Meerbrasse, Makrelen, Wallerfilet, Steinbeisserfilet, Rochenflügel, Sepiolina, Vernusmuscheln, Tintenfisch, Oktopus, Seeteufel, Schellfisch, Vinschgerl, Elisenlebkuchen, Parisienne, Bauernkrusten, Krapfen, Maraschinoröllchen. Auswahl zu gross. Entscheidung unmöglich. Heut gibt’s Spaghetti mit Butter. |
17.10.2009 | Heute Müssen Wir meint : Heute müssen wir. Heute musst Du unbedingt. Und dann vergiss nicht. Auf dem Rückweg kannst Du noch. Und bring das weg. Die sind zu lange liegen geblieben. Wenn wir schon dort sind, können wir noch. Geh halt ins Parkhaus. Wir müssen zeitig los, sonst. Der hat nur bis zwölf Uhr offen. Der hat samstags zu. Nimm einen Schirm mit. Bring diese zur Reparatur. Entscheide Dich, welchen Film wir anschauen wollen. Wenn wir fertig sind, gehen wir noch zum. Der schmeckt dort am besten. Die musst du zuletzt besorgen, sonst.. Das kannst du auf dem Hinweg zurückgeben. Das ist nur ein kleiner Umweg. Fahr in den Hof, das ist am Günstigsten. Da kannst Du den auch noch erledigen. Nimm soviele, wie Du tragen kannst. Aber pass auf. Halt auf dem Rücksitz. Dann muss ich unbedingt noch die bestellen. Ruf halt an, wenn Du. Dann treffen wir uns auf dem. Ich sitz immer ganz hinten, dort wo, Du weisst schon. Falls besetzt ist, bin ich etwas weiter seitlich, da ist der Service auch nicht schlecht. Wir schliessen uns kurz. Nein, gerade die sollst du nicht nehmen, wie oft habe ich Dir das schon gesagt. Das dauert etwa eine halbe Stunde, in der Zeit kann ich. Samstags haben die immer Sonderangebote. Da will ich nicht hin, die sind immer so unfreundlich. Ich habe aber gelesen, dass die. Das hat auch mein Kollege gesagt. Da stehst Du Dir ein Loch in den Bauch. Stell Dir vor, da habe ich schon die gesehen, wie heisst sie noch, weisst die vom Fernsehen. Bitte schau dann auf das Verfallsdatum, nicht dass du wieder. Das kommt überhaupt nicht in Frage, das können wir uns nicht leisten. Ich habe schon vorbestellt. Wenn Du da vor elf hingehst, dann ist noch ganz ruhig. Ich hasse das, immer auf den letzten Drücker. Da sind die Gestelle leer, da ist nur noch ein Verhau in den Regalen. Bis dann muss Du zurück sein. Weil wir noch. Ja, die haben auch Karten dafür, da sehen wir sie dann. Genau, das hätte ich fast vergessen. Man kommt wieder zu gar nichts. Wenn der anruft, gehen wir einfach nicht ran. Wir müssen das Punkt für Punkt erledigen. Am besten aufschreiben und abhaken. Ich notier mir das immer schon während der Woche. Sonst bleibt alles liegen. Morgen sind wir eingeladen, erinnerst Dich. Nix mit ausschlafen. Nix mit fauler Haut. Ah, der quillt auch über. Ich hab wieder nichts zum Anziehen. So kannst Du jedenfalls nicht in die Stadt. Man weiss nie, wem man begegnet. Neulich habe ich. Das war eine Überraschung. Aber ich konnte mich nicht lange aufhalten. Die wollen auch so einen. Smst Du mal. Die Nummer ist doch auf dem. Wie siehts denn hier aus. So können wir unmmöglich. Also ich mach dann normalerweise. Warum kannst Du Dir das nie merken. Das ist doch immer so. Ich denke, so haben wir das ganz gut im Griff. So kriegen wir das prima hin. Es bleibt noch eine halbe Stunde zum Relaxen. Ich denke, so haben wir das Wochenende wieder einsA gehändelt. |
16.10.2009 | Dünner und Dünner meint : Die SZ, die altehrwürdige Süddeutsche Zeitung, wird dünner und dünner. Alterserscheinung? Magert sie uns noch ab bis zum Exitus? Fallen ihr die Zähne aus? Wird sie von ihren neuen Besitzern, der SWMH, der Südwestdeutschen Medien Holding, ausgepresst bis zum letzten Bluts-Tropfen? Und dann ab mit ihr zur Kadaververwertungsstelle? Der Prozess ist schleichend. Und wie ein Mensch sichtbarer werdende Krankheitsmerkmale wegzuschminken versucht, versucht die SZ sie zu vertuschen. Aber wie es mit einem schleichendem Prozess so ist, irgendwann fällt er auf. Irgendwann kommt der Leser auf die Idee zu zählen, wieviele Agenturtexte plötzlich in der Zeitung erscheinen. Irgendwann fällt es auf. Das war doch nie so extrem. Also gezählt. Heute, die Rede ist von der Fernsausgabe, allein im politischen Teil 12 Agenturmitteilungen. Dazu kommen noch, als Vertuschungsversuch, SZ-gekürzelte Kurztexte, wohl flüchtig frisierte Agenturberichte. So haben wir Gratisblätter in Erinnerung. Nur Agenturberichte, bunt zusammengewürfelt. Ausserdem scheint auch das Augenlicht der SZ nachzulassen. Jedenfalls, also in der heutigen Fernausgabe, ist nichts darüber zu erfahren, dass 1000 Angestellte des Süddeutschen Verlages vor der eigenen Tür gegen Stellenabbau protestiert haben. Dazu muss man zur AZ greifen. Gelobt sei die Konkurrenzsituation. Der substantielle Schwund passiert wie gesagt schleichend. Dem geneigten Leser fällt er zum Beispiel dadurch auf, dass er das Gefühl hat, die Pflichtberichte nehmen zusehends überhand, also die vorrangig informativen Texte über aktuelle öffentliche Vorgänge, bei denen meist schon ein Lesen der Überschriften genügt. Während gleichzeitig der Eindruck stärker wird, dass die Anzahl der Kür-Texte, also derjenigen, die sich einen Gegenstand genauer und in grössserem Zusammenhange vornehmen, immer weniger wird. Also derjenigen Texte, die aufhorchen lassen, die einem das Gefühl geben, das musst Du jetzt genauer lesen. Kommt das immer stärker werdende Gefühl hinzu, weniger Arbeit mit Umblättern zu haben, als Hinweis auf sinkende Seitenzahlen. Wobei Substanzverlust keine leicht nachweisbare Grösse ist, vor allem nicht für den „gewöhnlichen“ Leser, denn der hat schon gar keine Lust mit Zeilen zählen und dergleichen anzufangen. Der gemeine Leser ist kein Wissenschafter. Aber wenn das Gefühl nach der Lektüre der Zeitung ein immer unbefriedigteres wird, wenn sich immer häufiger die Frage stellt, hm, hat sich diese Lektüre jetzt gelohnt, dann drängen sich einem auch Überlegungen auf doch öfter nach anderen Blättern zu greifen respektive mehr Leseaktivitäten ins Internet zu verlagern. Denn der Leser will von der SZ nicht in die Rolle der betrogenen Hexe aus „Hänsel und Gretel“ gedrängt werden, die mit einem Hölzchen statt mit Substanz abgespeist wird. Während das Knäblein SWMH immer fetter wird …. |