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15.10.2009 | V. Ettern meint : Vettern. Vettern. Vettern und Basen. VetternSysteme. Vettern@Systeme. Vetternsysteme in SubventionsSystemen. GünstlingsSysteme. HöflingsSysteme. AbhängigkeitsSysteme. Die Idee, um die herum sie sich ranken, die ihre einst einzige legitimierende Grundlage war, ob Film oder Sozialismus, die wird immer unwesentlicher. Die Idee, das Produkt verliert immer mehr an Profil. Wird immer mampfiger. Immer ununterscheidbarer. Weil das System keine Kritik verträgt. Weil es Kritik als Beleidigung empfindet und ahndet. Weil es den offenen Dialog scheut wie der Teufel das Weihwasser. Dadurch expulsiert es alle kreativen Kräfte hinaus ins Abseits, in den Abgrund, ins Exil. Gerade derjenige, der feurig die Idee, die des Films oder des Sozialismus, vertritt, der sich mit Leib und Seele für ein lebendiges Kino oder einen gerechten Sozialismus einsetzt oder der genau auf die Bibel horchende Reformator, der wird zum Buhmann, zum Störenfried, zum Ketzer, zum Bösewicht. Er wird wie ein Aussätziger, wie die Pest behandelt, wie ein Mitglied der Achse des Bösen. Üblicherweise, dies eine weitere miese Eigenschaft von Vetternsystemen, erfährt er diese Kaltstellung, diese Werdung zum Bösewicht, diese Verfehmung nie direkt aus dem Munde eines der Vetreter des Vetternsystems, die sägen lieber hintenrum ab. Der Abgesägte hat keinerlei Handhabe, keinen Ast mehr, von dem aus er argumentieren kann, und so kann er auch nicht nachfragen, denn das Vetternsystem ist niemandem Rechenschaft schuldig. Es beruft sich einzig und allein auf seine sich längst in ihr Gegenteil verkehrt habende Ursprungs-Idee. Es denkt in Positionen, in „Namen“ und nicht in Qualitäten. Typisch für so ein System ist, dass aus der sozialistischen Idee ein Parteibonze, der die Grundabsicht ins pure Gegenteil versteinert, aus dem Filmland-Schauspieler ein „Name“ wird, den niemand mehr auch nur mit einer einzigen einprägsamen Rolle verbinden kann, der nur zu merken ist dadurch, dass er überall und immer wieder und bis zum Überdruss im System auftaucht und darin abkassiert (diese Abzockerei wird dann noch mit dem Prädikat „sehr gut beschäftigt“ geadelt).. Vetternsysteme sind nun mal Systeme der durch-und-durch-Verlogenheit. Darum müssen die „Namen“ darin sakrosankt sein. Ständig muss dann im Zusammenhang mit einem solchen „Namen“ erwähnt werden, er sei der Beste, einer der Besten, obwohl jegliche Vergleichsgrundlage längst in tiefen Schubladen in der Versenkung verschwunden ist. Vetternsysteme sind reine Schmarotzer, die sich auf ehemals guten, gesellschaftsfähigen Ideen, wir brauchen eine Kultur, wir brauchen ein Filmland aber bittschön, kritisch soll es nicht sein, sich gemütlich niederlassen und diese aussaugen, indem sie Mampf produzieren. Und weil der Mampf Mampf ist, ist er mit allem und mit Nichts vergleichbar. Hin und wieder muss das System einen erfolgreichen Massenartikel auf den Markt werfen, einen Rotkäppchensekt oder Männerherzen, einen Manta oder einen Trabi, um sich zu beweisen, wie unheimlich gut es doch ist. Wat haben wir jelacht. |
14.10.2009 | Geld is weg meint : An allen Ecken und Enden fängt das Geld jetzt an zu fehlen. Es ist weg. Massive Steuereinbrüche. Renten gehen zurück. Milliarden bei der Bundesagentur für Arbeit sparen. Die Arbeitnehmer kräftiger an den Krankenkassenbeiträgen beteiligen. Bahn und öffentliche Verkehrsbetriebe entziehen den Bürgern noch mehr Geld. Die können immer weniger für Konsum, Investitionen und Steuern ausgeben. Circulos regressiosus. Defizit von 260 Milliarden angepeilt. Verteilungskämpfe stehen an. Umverteilungskämpfe. Die Unternehmer steuerlich entlasten. Streichlisten unter Verschluss. Kaputtsparen der wirtschaftlichen Erholung einhergehend mit sozialer Kälte, das ist die Perspektive. Motto: nichts darf beim Sparen berührt werden, nichts darf durch Sparen verändert werden. Gezerre an allen Positionen aus allen Richtungen, so dass nichts sich bewegt. Nichts bewegt sich. Erstarrung der Positionen. Zustand vor dem Bruch. Milliarden fliessen nach Afghanistan. Im Gegenzug handelt sich Deutschland Drohvideos und Verschlechterung der Sicherheitslage ein. Ausserdem Verrohung der hingeschickten Soldaten, die sonderbarerweise mit einer Verrohung im Inland einher geht (Passantenklatschen). Millionen fliessen in Filmprojekte, bei denen zum Vornherein klar ist, dass kein Mensch bereit sein wird, auch nur einen Cent für das Anschauen der Endprodukte auszugeben. Der SZ geht das Geld aus. Ab Seite 6 spaltenweise nur noch Agenturberichte: dpa, AFP, AFP, dpa, dpa, dpa, dpa, AP, Reuters, AP, afp. Dann aber doch noch „Angst bestimmt das System“, ein Interview von Hans Leyendecker und Christopher Keil mit Fred Breinersdorfer. Die Autoren als beliebiger Spielball machtvoller Redakteure, die sich an Quoten statt an Qualität orientieren und niemandem Rechenschaft schuldig sind. Die Autoren ohne jede Appellationsinstanz. Könnte noch hinzugefügt werden: die No-Name-Actors als Spielball willkürlicher selbsternannter, selbstherrlicher Castingagenten, die wohl nie zur Verantwortung gezogen werden, wie denn auch. Jeder kann sich Castingagent nennen. Die Actors ohne jede Chance auf Wettbewerb, ohne faire Chance. Der Fisch stinkt vom Kopf her in diesem System. Und nach unten pflanzt sich der Gestank bestialisch fort. Das Geld ist weg. Die Kreativität längst passé. Aber nur mit ihr besteht eine Chance, auch wieder ein Geld zu verdienen. |
13.10.2009 | TaliDank meint : Hallo Angela und Guido. Das ist wirklich super von Euch, dass Ihr uns so unkompliziert mit Waffen versorgt. Da sind echte Kostbarkeiten drunter. Wir wollten sagen, wir finden es gut, dass Ihr im Sinne habt, uns weiter mit Waffen zu versorgen, wie Eure Vorgängerregierung es schon getan hat. Die Voraussetzungen sind besser denn je. Da Ihr ja die durch und durch korrupte und nur noch durch massiven Wahlbetrug an der Macht sich haltende Karzai-Regierung vorbehaltslos unterstützt, ist praktisch garantiert, dass was immer Ihr an Waffen in unser Land transportiert, über kurz oder lang in unsere Hände gerät. Hilfreich wäre vor allem, wenn Ihr endlich ernst machen würdet mit der Verstärkung der Ausbildung von Polizisten im Waffengebrauch. Also wenn Ihr etwa 1000 Mann zusätzlich abbestellen könntet für die Schulung unserer Polizisten an der Waffe. Dadurch gelangen die ja auch in den Besitz von Pistolen. Wenn sie dann ausgebildet sind, dann wird die Karzai-Regierung sie so schlecht bezahlen, dass sie sofort entweder in Uniform für unsere Belange tätig werden oder die Waffen zur Lohnaufbesserung dem Schwarzmarkt zuleiten und als verloren melden werden. Ja, Ihr Deutschen, Ihr habts das echt drauf. Wir wussten, dass auf Euch Verlass ist. Während Ihr Euch also um die Waffen, Karzai sich um die Korruption in seinem eigenen Interesse kümmert, können wir uns der Bevölkerung annehmen, für die wir noch der einzig verlässliche Ansprechpartner sind, denn Eure Leute müssen sich immer mehr hinter immer martialischeren Sicherheitssystemen verschanzen. Angela und Guido, Ihr seid eccht unsere Traumpartner. Keiner ist uns nützlicher. Wenn wir zum Beispiel an den lustigen Onkel Thomas Kleine-Brockhoff von der Politischen Abteilung des German Marshall Fund of the United States in Washington denken, was der heute in der SZ-Aussenansicht von sich gibt, der hat doch gar nichts kapiert. Der ist voll retro. Der merkt nicht mal, dass der neue Friedens-Nobel-Preisträger gerade durch diesen Preis im Kopf vollends durcheinander geraten ist, was er hier noch soll. Aber auf Euch, Angela und Guido, da ist Verlass wie auf einen alten VW-Käfer, die Waffen laufen und laufen und laufen und wo laufen sie denn, ja richtig, sie laufen zu uns, so instinkt- und zielsicher wie ein Spermium zur Eizelle findet. Wie alles Wasser im Meer mündet, so landen alle Waffen in Afghanistan irgendwann in unseren Händen. Übrigens finden wir es auch geil, wie Euer grosszügig gefördertes Filmland, die Subventions- und Vetternstars, sich total raushalten aus der Sache. Die sind so in das Raffen nach den Subventions- und FernsehBrocken vertieft, die Ihr ihnen nonchalant hinschmeisst, dass sie nie zu der Bedeutung aufsteigen werden, zu der sie durchaus aufsteigen könnten. Gut gemacht, Angela und Guido. Weiter so. Eure Euch verheerenden, pardon, das muss heissen: Euch verehrenden, deutsche Sprak schwerer Kack, und von Euch doch so gehätschelten Talipoppies, ähm –puppies. |
12.10.2009 | Vietghanistan meint : Afghanistan ist doppelt so gross wie Vietnam. Afghanistan hat die vierfache Bevölkerungszahl von Vietnam. In Vietnam haben über eine halbe Million Amerikaner eine blutige Niederlage erlebt. In Afghanistan wollen sie mit etwa 100’000 Soldaten, wovon zehntausende verbündeter Truppen einen sehr begrenzten, regionalen Auftrag haben, und also nicht überall einsatzfähig sind, siegen. Diese Infos verdanken wir einem Kommentar von Frank Rich in der New York Times. In Vietnam hatten sie Napalm. Heute arbeiten sie mit Drohnen. Sie hatten in Vietnam genauso wenig Zugang zur Kultur der Vietnamesen wie in Afghanistan zu der der Afghanen. Der Krieg in Afghanistan dauert schon bald solange wie der in Vietnam. Und die Lage wird immer konfuser, unübersichtlicher und erfolgloser. Inzwischen sind die Amis vollkommen verwirrt, was ihren Gegner betrifft. Sie wissen nicht mehr, wen sie überhaupt bekämpfen wollen, die Taliban oder El Keida. Von letzterer gebe es nur noch etwa 100 Kämpfer in Afghanistan. Wenn sie die gezielt abschössen, so bestünde keine unmittelbare Gefahr mehr für Amerika von Afghanistan aus, doziert etwa die eine Denkrichtung. Es waren ja nicht die Taliban, die Amerika angegriffen haben. Und das Hirn von El Keida sass eher zufällig in Afghanistan. Den Urwald, aus dem die Mücke kam, mit Panzern niedertrampeln, das tun die Amis trotzdem weiter unverdrossen, aber zusehends mit Pudding-Hirn. Doch die Mücken, respektive die Terroristen sind schneller. Denn jetzt fängt Pakistan an, entflammt zu werden. Mit Terror. Wann kapieren die amerikanischen Generäle endlich, dass ihre Armeen kein adäquates Mittel gegen Terror sind. Dass sie von der Politik und der Rüstungsindustrie missbraucht werden. Dass sie neuen Terror schüren mit ihren Mordswaffen. Haben Frau Merkel und Herr Westerwelle das kapiert? Dass Deutschland inzwischen in Afghanistan definitiv zum Terror fördernden Fremdkörper mutiert ist und also dort nichts mehr zu suchen hat, dass das viele, viele Geld dort schlicht verlocht wird. Und Geld könnte die neue Regierung durchaus noch gebrauchen. Sinnvolles Geld. Zum Beispiel für Bildung statt für unproduktive Rüstung. Denn auch im Inland ist die Verrohung in vollem Gange. Nimmt ein rasantes Tempo an seit dem Mord von Solln. Passantenklatschen, der schnelle und leichte Weg ans Licht der Öffentlichkeit aus einer hoffnungslosen, elendiglichen, anonymen HartzIV-Zukunft heraus. Das Geld also lieber in ein unbedingtes Grundeinkommen und in Bildung investieren als ins Töten in Afghanistan. Denn Afghanistan wird täglich mehr zum Vietghanistan. |
11.10.2009 | Kein Text Heute meint : Kein Text Heute. No-Text-Area. Textfrei Text. KeinText-Text. Ausgetextet is. Der Text ist aus. Der Text ist weg. Der Text ist ab. NichtTextRemix. Textur, Textakeln. TextDellen. Texte-elle und Text-il. Textelmechtel. TextelFex. GrabschTexte und GripsTexte. GrabsTexte. AbschleppTexte. Ab- und An-Texte. ReflexTexte. RefektoriumsTexte. Drehbuchalltagsdialogtexte. GutenMorgenText. WieGehtEsText. DankederNachfrageText. ErwartbarTexte und AbruptTexte. Krz fr Txt. Kurz für Text. Hallo-Texte und AbwehrTexte. AnschaffTexte und AbzockTexte. Nichts-für-Ungut-Texte. KlappenText und TextKlappe. Texterei, Textiererei, Textünkel, Textollerei. Die Musik macht den Text. HinhörTexte und AutochthonTexte. Urlaubstexte und Aberglaubens-Texte. Suche Deinen Urtext. Im Text sind wir eins. Harmonietexte über Unvereinbarem. Textabsprachen. TextKöder. KnödelTexte. Textosteron, Texteritis. Textanämisch, textöd. TextÖl. KollateralTexte. TextFährnis, TextFäulnis, TextVöllerei. Textogen-Texte, Verbotene Texte, verfehmte Texte, verruchte Texte, versuchte Texte. AbhängTexte. ChillTexte. Drill- und GrillTexte. Texten wehrlos ausgeliefert. Immun gegen Texte. Mit Text gegen Text. Mit Tricks gegen Text. Begleitumstände von Texten. SchwippsTexte. Swatch- und SwapTexte. BafinTexte. TextAussprachePartikel. TextGeräuschKulisse, untextbar. Textoid. Texte im Taxi und Texte aus Texas. Textokratie. Gebeutelt von Texten. Muh- Mucks- und MutTexte. MurxTexte. Murx den Europäer. Muh ihn. TextInfusion. Am Tropf von Texten. TextTropf. TextDrop. KlopsText. GsochsText. SnobText. SchniefText. Text wider Willen. Aus heiterem Text. TextFest. Textfest. Textfies. TextBiest. Kribbel-Text, BibelText und KitzelText. Textler. TextHoheit. HerrschaftsTexte und TextZerfall. Textdämon und Textemon. Geschäfte mit Texten. Textor. Aus der Textorte. TextOrte. TextUnorte. UntextOrte. UnorthoTexte. Wo ein NichtText ist, kann ein anderer NichtText nicht sein. Nur ein Text kann gleichzeitig an einem Ort sein. Textausschliesslichkeit. Textbeliebigkeit. Textunitarismus. Textualität. TextDualität. Textunilateralismus. UniText. UnoText. Textunde. TextStunde und NichtTextStunde. Wieviel Text verträgt der Mensch. Text oder NichtText, das ist hier die Frage. Beredter NichtText. Sich in Texten verirren. Sich in Texten versteigen. TextVerstieg. TextVerbiss. VerlaufTexte. AblaufTexte. NoTextThinkSink. Texte aus SingSing. WegsperrTexte. Die Versammlung der NichtTexte im NichtTextRaum. NichtTextTrauma. |
10.10.2009 | Friedens-lol-Preis meint : Nobeln. Nobel geht der Frieden zum Preis. Ä. Nobel geht der Preis zugrunde. Ä. FriedensDynamitPreis. Ä. Nobilitierter FriedensAbsichtsPreis. Nobilitierter Afghanistan-EskalationsPreis. Nobilitierter GuantanamoAufrechtErhaltsPreis. FriedensNobelPreis als TrostPflästerchen für OlympiaSchlappe. FriedensNobelPreis, der Garant für die Fortführung des Unfriedens in Nahost. Lange bewährt. Oft praktiziert. Immer garantiert. Nie Frieden. Der NahOstKonflikt, ein munterer Brunn für viele, viele FriedensNobelPreisTräger. FriedensNobelPreis, aber kein Beitritt zum Internationalen Gerichtshof. FriedensNobelPreis für SiegerIdeologie am Hindukusch. FriedensNobelPreis für Drohnen zum KonfliktAnheizen in Pakistan. FriedensNobelPreis, aber die Deutschen zur Aufrüstung in Afghanistan bewegen. FriedensNobelPreis für die stetige Steigerung der Militärausgaben. FriedensNobelPreis für den RüstungsExportWeltMeister. FriedensNobelPreis, aber Null Konzepte für Frieden. FriedensNobelPreis, aber Sanktionen gegen Iran erwägen. FriedensNobelPreis, aber halbherzige KlimaPolitik. Doch das Klima wird zusehends zum KriegsFaktor. FriedensNobelPreis, aber Getreide- und BaumwollSubventionsPolitik, die die Konflikte in Afrika am Leben erhält. lol. lol. lol wie die Lola. FriedensLolaPreis. FredensShowPreis. FriedensShowBusiness. WeltFriedensShow zur Ablenkung von der Aufrüstung. FriedensNobelPreis für die gezielte Tötung, Eliminierung, Ausradierung von Menschen, täglich in Afghanistan und Pakistan. FriedensNobelPreis für ein Land mit Todesstrafe. FriedensNobelPreis für die jeglicher RechtsGrundLage entbehrende Inhaftierung von Menschen. FriedensNobelPreis für den Oberbefehl über die amerikanische TötArmee. FriedensNobelPreis für die schönen, aber aussichtlosen Worte zur atomaren Abrüstung. FriedensNobelPreis für eine physiologisch gut gebaute, breite Lache mit schönen Zähnen, wie Millionen seiner Landsleute sie sich nicht leisten können. FriedensFarcePreis als Show der Mächtigen, als Fete der Mächtigen, als SelbstBeweihräucherungsExzess der Mächtigen – und die WeltRüstungsIndustrie vergiesst eine Träne der Rührung, sie beobachtet die FarceZeremonie mit WohlWollen.. --- Vielleicht sollte der nächste FriedensNobelPreis, falls er wieder ernst genommen werden möchte, einem ganz unansehnlichen, jeglichen Showwertes entbehrenden, völlig unbekannten, einem nichtöffentlichen mit Zahnlücken und mit eingefallenen Wangen ausgestatteten, äusserlich ungepflegten Mitbürger verliehen werden, der es aber vielleicht geschafft hat, mit einem notorisch feindseligen, streitsüchtigen Nachbarn seinen Frieden zu schliessen. Denn wie soll, was im Kleinen nicht gedeihen kann, im Grossen blühen. |
09.10.2009 | VARIOLESKA OKTOBERIANA meint : Wo es keinen Wettbewerb gibt, da gibt es wenigstens Vettern, und wo es Vettern gibt, da gibt es Vertrauen. (D.H.). // Botched Executions: Pfusch bei Hinrichtungen. // Filmland Schweiz: jetzt berühmt dank Verhaftung. // Der deutsche Film und seine Impermeabilität gegen den Nonkonformismus. // Subventionsmentalität und Resistenz gegen Kritik. // Starke Produzenten müssen mit starken Redakteuren zusammenarbeiten (N.H.). // In Deutschland können Schauspieler immer noch sehr viel Fernseh-Geld verdienen (n.n.). // Dass Macht oft Leute kaputt macht, macht, dass oft kaputte Leute an der Macht sind (n. n.). // Warum bezahlen Aufbauhelfer in Afghanistan keine Steuern und verhindern so effizient den Aufbau eines Steuersystems? (P. B.) // Das Monster ist nicht gezähmt. // Bürgergeld, ein erster Schritt in Richtung bedingungloses Grundeinkommen? // 11 Milliarden Dollar zur Unterstützung der pakistanischen Armee und immer noch wissen die Amis nicht, wer ihnen nun gefährlich ist, die Taliban, Al Kaida - oder wer überhaupt, wer ist das Gespenst, das sie seit 8 Jahren erfolglos bekämpfen? // Die Süddeutsche Zeitung ist felsenfest davon überzeugt, dass ein Sieg in Afghanistan möglich sei. Bloss, über wen? Sie hat den Überblick über Berg am Laim (sieht aus wie Berg Karabach vermutlich) von ihrem schwarzen Turm aus. // 8 Jahre Krieg und Aufbau in Afghanistan – und es ist immer noch eines der ärmsten Länder der Welt. Wo fliesst all das Geld hin? Wieviel wird Schwarz-Gelb in dieses Fass ohne Boden pumpen? Wieviel weitere Soldatenleben sinnlos opfern, wieviele Afghanen noch töten lassen? // Die Geschäfte in der Sendlinger Strasse sind die verschlafensten, die glauben immer noch, eine Fussgängerzone täte ihren Umsätzen schaden. // Die Verrohung im Inland schreitet täglich voran. Wieder brutale Tätlichkeiten in öffentlichen Verkehrsmitteln in Frankfurt und München. // Krieg und Verrohung. // Das Kindergeld muss so angehoben werden, dass die Reichen davon profitieren. // Ber-looser-coni. // Heidi Klum nimmt Seals Namen an. // Goldener Oktober. // |
08.10.2009 | PatentRezept meint : Das ist doch alles kinderleicht. Wer kann da nur ein Problem sehen. Das ist zu managen. Gewusst wie. Es geht um Afghanistan. Es ist zu gewinnen. Ein Kinderspiel. Man muss nur das Richtige tun. Denn alle Teiles des Puzzles liegen auf dem Tableau. Man braucht nur mehr Truppen, damit mehr afghanische Sicherheitskräfte in kurzer Zeit ausgebildet werden können. Hauruck. Ganz einfach. Man braucht mehr zivile Helfer, damit wir die wohlmeinenden Afghanen nicht auch noch verlieren. Ganz einfach. Liegt auf der Hand. Weiss nicht was Obama da für Probleme hat. Was McChrystal da für Probleme hat. Ganz einfach. Die Afghanen müssen nur spüren, dass es ihnen besser geht unter dem Schutz der Allianz. Also wer das nicht kapiert, dem ist nicht zu helfen. (Dumm nur, dass sie es bis jetzt kaum und immer weniger gespürt haben und immer mehr im Elend versumpfen). Und dann braucht es natürlich mehr politische Phantasie, denn irgendwie muss man mit der Unmöglichkeit Karzai, dem durch Wahlbetrug gewählten Präsidenten umgehen und einen Pakt mit ihm schliessen, der ist wirklich ein Ärgernis und dann braucht es noch ein bisschen, ein winziges bisschen Phantasie um die bereits bröckelnde Front der Taliban (aber warum werden die denn immer stärker?) zu schwächen. Also mit etwas Phantasie werden wir ihre Führungsschicht weiter zersplittern und dezimieren. Das ist alles ganz einfach, ganz klar, liegt alles auf der Hand. Afghanistan ist kinderleicht zu gewinnen. Mit Gedanken an die Kosten wollen wir uns jetzt nicht aufhalten. Und auch der Abzug ist in Sicht, sobald nämlich die Taliban, diese bösen Buben nicht mehr gefährlich sind für die Stabilität Afghanistans, also wenn sie keine Taliban mehr sind – und das ist wie gesagt mit etwas Phantasie und vielleicht un peu de Gehirnwäsche und ein paar gezielten Abschüssen simpel zu bewerkstelligen. … Obama sollte die heutige SZ lesen und sich die hier referierten Patentrezepte des Herrn Kornelius auf Seite 4 zu Herzen nehmen und er wird leichtes Spiel und schnellen unblutigen Sieg, Sieg, Sieg in Afghanistan haben. Wieso allerdings keiner vor Kornelius auf dies genialen Ideen gekommen ist –ein Rätsel. Wieso er nicht längst von der US-Army abgeworben worden ist, da er das alles doch so genau weiss und so klar sieht … ein weiteres Rätsel... … So mancher SZ-Leser würde es den Amis danken.
Nicht verzagen, SZ-Kornelius fragen und dann in Afghanistan siegen. Siegen. Siegen. Die im eigenen Land Besiegten werden dies zweifellos begrüssen und keinen Mucks mehr gegen die Sieger machen, sich brav an die Regeln für Besiegte halten.
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07.10.2009 | SicherheitsKomplott meint : Sie plotten Sicherheit. Sie komplotten Sicherheitslotte. Sie wollen uns zeigen, dass Gefahr für unser Leben nicht von einem desolaten Gesundheitssystem droht, dass Gefahr für unser Leben nicht von einer in Vetternwirtschaft ausdörrenden Kultur droht, dass Gefahr für unser Leben nicht von Bankern kommt, die weiter machen wie bisher, die Renditeziele von 25 Prozent nach wie vor für seriös halten, dass Gefahr für unser Leben nicht daher kommt, dass zuwenig in die Bildung investiert wird, dass Gefahr für unser Leben nicht von der Alkoholsucht kommt, nicht vom Krebs, nicht von Perspektivlosigkeit, nicht von Gewinnsucht noch vom Mobbing noch von Neidern oder Abzockern, nicht von Verkehrsrowdies…..Denn der Schaden, den allein Vetternwirtschaft im Kulturbetrieb auf die geistige Fitness eines Landes, auf das geistig-künstlerische Gewicht eines Landes, auf die Reaktionsfähigkeit eines Landes auf Herausforderungen anrichtet, ist nicht annähernd zu beziffern. Jedenfalls reagiert das Land bisher äusserst lethargisch auf die Tötereien in Afghanistan, auf die Bankenskandale, auf Tierversuche, auch auf das aktuelle Sicherheitskomplott (dabei geben sich die Behörden doch gegenteilig zu ihren Beschwichtigungen alle Mühe, den Eindruck zu erwecken, hinter den Kulissen brodle es, herrsche blanke Panik). Wir erinnern uns an eine sonderbare, anonyme Zeitungsannoncenserie unter anderem in der SZ, die sehr auf CIA-Hintergründe schliessen liess und dann auch erfolglos aufgegeben wurde (auch hierauf hat die Bevölkerung, diesmal gottseidank, äusserst lethargisch reagiert), die immer versucht hat mit den Beispielen Madrid und London Angst zu schüren, Sicherheitspolitik massiver durchzusetzen. Und jetzt ist komischerweise – und das direkt nach der Bundestagswahl - im aktuellen Sicherheitskomplott auch immer wieder die Referenz auf Madrid und London zu vernehmen. Wer spielt hier was? Ist der Afghanistan-Einsatz so effektiv, was die Säuberung betrifft, nicht den Aufbau, dass die Elemente jetzt zu uns ausweichen müssen? Oder sind es andere Elemente, die jene Elemente verantwortlich machen wollen? Nicht zu vergessen, dass es bei Rüstungs- und Kriegsinteressen immer gleich um Milliardensummen geht. Dass der Mensch fähig ist, deswegen einiges zu tun, was nicht unbedingt moralisch oder gesetzlich zu nennen ist, dürfte hinlänglich bekannt sein. --- Sie wollen uns zeigen, dass Gefahr für unser Leben einzig und allein von ein paar Dutzend Islamisten kommt, die Böses wollen. Dabei sind die häufigsten, nicht natürlichen Todesursachen in Deutschland nach wie vor Verkehrsunfälle, Haushalts-, Sport-, Bade- und andere Unfälle, Verletzungen, Vergiftungen, Suizid (laut einem Wikipedia-Text). Terrortote dürften auf dieser Liste zu allerallerletzt zu finden sein noch weit hinter Amoklauf und Mord. Ganz zu schweigen von den Krankheiten, die umwelt- und mitmenschenbedingt auf den Exitus von Hunderttausenden hinarbeiten. PlottdilottSiSiKomplottKompottKompost. |
06.10.2009 | DrohWörter/SicherheitsWörter meint : Islamisten. Terrorzellen. Terrorausbildung. Sicherheitsbehörden alarmiert. Hamburger Gruppe. Gefährdungslage. Videobotschaften. VoodooBotschaften. Paramilitärische Ausbildung. Terrocamp. Konspirative Aktion. Jihadistische Grundeinstellung. Gewaltbereite jihadistische Szene. Hohes Gefahrenpotenzial. Radikalisierungsgrad. (Selbstmord-)Anschläge. Gefährder. Drohbotschaften. AlQaida-Sympathisanten. Unbekannte Islamisten. Extrem gefährlich. 180 Islamisten. „Personen mit Deutschlandbezug“. Vetternwirtschaft. Zehnköpfige Islamistengruppe aus Hamburg. Zur Terrorausbildung aufgebrochen. Konspirative Aktion. Hohes Gefahrenpotential. Konvertiten. Mutmasslich Ausbildungscamps. Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen. Gefahr ganz real. Gesamtgefährdungseinschätzung. Islamistische Terrorzelle. Möglicherweise gewaltbereite Islamisten. Keine konkreten Hinweise auf Anschlagsplanungen. Keine konkreten Hinweise auf Terroranschläge. Terrorvideos. Osama bin Laden. Tödliche Zäpfchen. Neue „Operationsweise“. Massen-Röntgenkontrollen. Totales Handy-Verbot. Uebermittlung umfangreicher Passagierdaten. Sprengsatz im Körper des Terroristen versteckt. Schutzvorkehrungen im Flugverkehr. Durchleuchtung von Fluggästen. Abwehrstrategie gegen Luft-Terroristen. Lange vor dem Einchecken umfassend überprüft. Buchungsdaten an die Polizei weiterzugeben. Neue Bedrohung. AnalKanalKontrollen. Möglicherweise gewaltbereit. Traurige Brühmtheit. Extrem gefährlich. Dschihad-Gruppe. Islamistengruppe im Visier. Konspirativ in den Nahen Osten ausgereist. Terrorausbildung absolviert. Zur Terrorausbildung nach Pakistan. Kunden-Abzock-Management-Seminare. Polizeibekannter Deutscher. Taiba-Moschee. Treffpunkt für Attentäter. Individueller Radikalisierungsgrad. Amoklauf ohne Vorwarnung. Reisebewegungen. Soko „Flugreise“. Reiseaktivitäten. Gesamtgefährdungseinschätzung. Erkenntnisse äusserst relevant. Abstrakte Gefahr. Terrordrohung gegen Deutschland. Sicherheitsbehörden bei Rückkehr der Islamisten vor grosser Herausforderung. München schnieft. Verhielten sich äusserst konspirativ. Alarm-Bereitschaft. Stählerne Absperrung. Schweinegrippe. Bombendrohung. Gefahr noch nicht gebannt. Sicherheitskontrollen. Sondereinsatztruppen der Polizei. Neue Videos. Explizit von Islamisten. Wir haben unsere Gründe, die Kontrollen zu verstärken. Festungswiesn. Verdächtig. Überwachen. Sicherheitsbehörden an den Grenzen ihrer Kapazitäten. Islamistengruppe im Visier. Echtheit der Botschaft. Deutlichste Drohungen. Sicherheitsbehörden stochern trotz aller Fahndungsbemühungen im Nebel. „Terror-Schläfer“. Konkrete Hinweise bis zur Stunde nicht. Anschläge „aus dem Stand“. „Wir haben alle Madrid im Hinterkopf“. „Böses Erwachen“ nach den Wahlen. So deutlich wie noch nie. Wortschatz „beachtlich“. |
05.10.2009 | PateintenBewaffnung meint : Afghanistan ist seit Jahrzehnten ein schwerkrank auf der Intensivstation darniederliegender Patient. Das Rezept des Westens: Bewaffnet den Patienten bis er für seine eigene Sicherheit sorgen kann und dann überlassen wir ihn seinem Schicksal. Jeder Arzt, der so verschreiben würde, verlöre auf der Stelle seine Approbation. Westliche Politiker, die solchen Mist erzählen, werden sogar wieder gewählt. Immerhin, nicht alle wurdens. Das DummRezept mit der Bewaffnung des Patienten, dieser Aberglaube ist jedoch weit verbreitet. Denn was den Afghanen ihr Opium ist dem Westen seine Rüstungsindustrie. Zu viele verdienen daran leichtes Geld. Zuviele glauben dadurch ohne besondere Verdienste Macht gewinnen zu können oder zumindest wirtschaftliche Vorteile sich zu erhaschen. Wie eine Krake durchseucht das Aufrüstungsdenken die westliche Gesellschaft. So dass ihr Analysedenken total überwuchert oder abgestumpft ist. Denn den PatientenBewaffnungsNonsens plappert ja nicht nur das Militär dauernd vor, die vom Rüstungsdenken durchseuchte Politik plappert es gnadenlos gedankenlos nach, plappert es opportunistisch nach, weil sie die Rüstungsindustrie für einen grossen, bösen gefährlichen Wolf hält, und die Medien plappern es den Politikern nach oder gar, wie neulich SZ-Kornelius ihnen sogar vor, weil auch sie vom Aufrüstungsdenken voll infiziert sind und sich davon Vorteile versprechen. Bevor uns der afghanische Patient abserbelt, wollen wir ihm doch noch für Milliarden Waffen anhängen. Egal gegen wen die sich schon in näherer Zukunft richten werden. Wozu das führt haben acht Jahr Afghanistankrieg, eine längere Zeit als der Zweite Weltkrieg, gezeigt: es wird immer gefährlicher in Afghanistan. Der immer stärker bewaffnete Patient wird immer unzurechnungsfähiger und den westlichen Schlauköpfen fällt nichts anderes ein als noch mehr Waffen und noch mehr Soldaten zu fordern. Für den Patienten selbst interessiert sich wahrlich niemand. Lieber noch für Milliardenbeträge Militärsatelliten ins All schicken, mit der Begründung der besseren Kommunikation mit den Soldaten dort, damit wir hier schneller im Bilde sind, wenn die wieder einmal Zivilisten tot bombardieren. Aber die einzige, die davon profitiert, ist auch diesmal die heimische Rüstungsindustrie. Das wäre ein wahrer ComedyAct: der Herr Comedyant begibt sich als Arzt verkleidet in das architektonisch immer noch einmalige Klinikum Grosshadern, verschafft sich Zutritt zur Intensivstation, drückt den Patienten Pistolen in die Hand, bindet sie vom Tropf lost und brüllt vertrauenerweckend: so jetzt können sie für Ihre eigene Sicherheit sorgen, wir machen noch ein paar Schiessübungen und dann sind sie frei und gesund. Nichts anderes tut der Westen in Afghanistan. |
04.10.2009 | Spritzige TV-Unterhaltung meint : Feedbacks zu aktuellen spritzigen TV-Shows - aus dem Netz gefischt (noch ohne Samstagabend).
Erste Mängel in der neuen Show. Wenig geniale Szenen. Ganz schön bieder rüber. Schnöde Hausmannskost. Wahlwitze aus zotigen Kosennamen. Einspiele genau so lahm. Belanglose Szene. Nicht lustig. Es zog sich. Rückfall in alte Zeiten. Langweilte er die Zuschauer mit hastigen Monologen. Mit seiner Show in der Sackgasse. Aufdringlich, bis nichts mehr dagegen wirkt. Witze schmerzhaft infantil. Gequälter Zuschauer. Blässlicher Hänfling. Dünne Witzchen. Unerschütterliche Beharrlichkeit einer nichtssagenden Person, die nichts anderes kann, als sich selbst in den Vordergrund zu schieben, und die im Grunde an nichts anderem Interesse hat als am eigenen hohlen Ich. Nicht einmal das ist ihm ja selbst eingefallen - der infantile Witz war schon vor einer Woche in aller Munde. Leute dumm anquatschen und Frauen durch Hinterherpfeifen belästigen. Jeden in seiner Umgebung mit Faxen nervt. Unmotiviert. Er verhapselte sich, las falsche Zahlen ab, schaute fortlaufend in seine Papiere, irgendwie war das nicht seine Sache. Grottenschlecht und totlangweilig. Mit der drögen und korrekten Ausstrahlung eines Studiendirektors. Die meisten Zuschauer sind seiner längst überdrüssig. Eine der üblichen und gar nicht einmal so unterhaltsamen Varianten des Nostalgiefernsehens. Schwacher Start. Dass sich das Interesse in Grenzen hielt. Schlüpfrige Anspielungen. Eher unlustige Familienaufarbeitung. Überlange Familientherapie. Arg abgehangen. Heute fad und peinlich. Fahrig und ohne Esprit. Pures Mittelmass. Einfall nett. Viel wird daraus nicht. Lustig? Humor? Erschöpft sich das Ganze in albernem Gegröle. Seine Stärken lässt er irgendwie alle stecken. Soll witzig sein, trifft aber leider vollständig zu. Was die Abschaltquote hochtreiben dürfte. Viel zu früh hilflos in der Kulisse herumsteht. Etwas schwachbrüstig. Kunterbuntes, weichgespültes Quizprogrqamm. Auf dieselben Klischees reduzieren lassen. Wer hat denn eigentlich gewonnen. Mit diesem komplexen Thema völlig überfordert. Schwacher Start. Miserable 7,4%. Wollte zuviel. Und liess sich dabei auf nichts ein. Quälend unkomisch. Ein Desaster. Langatmig. Witze mies. Lachte über seine eigenen Witze. Klappte leider gar nicht. Langweilige Familiendialoge. Ohne Esprit und Pointe regelrecht versemmelt. Ohne inhaltlichen Wert.
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03.10.2009 | Gesch Wür meint : Der Afghanistan-Einsatz entwickelt sich immer mehr zum Geschwür, sowohl in Afghanistan als auch hier im Lande. Da die Behörden keinesfalls zugeben wollen, dass alles total aus dem Ruder läuft, obwohl selbst die Öffentlichkeit inzwischen mitbekommen hat, dass die Deutschen in Afghanistan Zivilisten grundlos bombardieren. Und wie verdrängen die Behörden, die Regierung, die Wahrheit über Afghanistan? Indem sie das Militär dort und die sogenannten Sicherheitskreise hier so unter Druck setzen, dass die allmählich durchdrehen. Wie in Afghanistan geschehen mit der Bombardierung von Dutzenden von Zivilisten, die aus LKWs, die auf einer Sandbank festgefahren waren, Benzin abzapfen wollten und keinerlei akute Gefahr für den deutschen Eindringling in Afghanistan bedeuteten. Hierzulande wird jetzt mit dem Aufbau eines Todesgürtels um das Oktoberfest herum Geschwür gespielt. Gespenstisch der Bavaria-Ring. Kein Mensch, keine Bewegung, kein Auto. Wo es sonst quirlt vor Leben während des Oktoberfestes, jetzt nur militarisierte Polizei. Eindruck eines Todesstreifens. Dann quergestellter Fuhrpark von MVV, Müllabfuhr oder Polizeitanker. Martialisch. Damit die Leute hier endlich glauben, wie präsent der böse Feind sei. Und wetten, kaum ist das Oktoberfest vorbei, werden die Behörden, da sie selbstverständlich in die Kritik geraten dadurch dass sie das Nationalheiligtum Oktoberfest abzuwürgen versuchen, zwei (es müssen mindestens zwei sein!) Bombenattrappen der Öffentlichkeit hervorfaken, die ihnen freundlicherweise ein befreundeter Geheimdienst ins Oktoberfest geschmuggelt haben wird; vergessen wir dann nicht die Beweispräsentation des amerikanischen Aussenministers vor der UNO zu Begründung des Irakkrieges…. Wenn der Afghanistan-Einsatz dermassen aus dem Ruder läuft, wenn er wie ein Krebsgeschwür anfängt hier im eigenen Lande zu streuen und das Leben massiv zu beeinträchtigen, dann gibt es nur noch eine Conclusio: so schnell als möglich raus aus Afghanistan. Wer für eine Aufstockung der Truppenzahl in Afghanistan und damit für Aufrüstung plädiert, der gibt dem Geschwür dort nur Nahrung und sollte gleichzeitig für die Sistierung des Oktoberfestes solange plädieren, als in Afghanistan kein Sieg erreicht worden ist. Denn das Geschwür streut von Tag zu Tag mehr hier im Inland. Lässt die Sicherheitskreise durchdrehen, die Lebensqualität beeinträchtigen und die Innere Ordnung durcheinanderbringen, wird das Oktoberfest noch mehr zum billigen und erfolgreichen Droh-Ziel eines jedweden Frustrierten machen… |
02.10.2009 | Getting Sucked meint : „I have this sinking feeling in the pit of my stomach that we are getting sucked into an endless war here“, Zitat von Representative Jim McGovern, Demokrat aus Massachusetts, über den Afghanistankrieg. Den Satz sollten sich grosszügig entlohnte deutsche Herausgeberlieblinge wie SZ-Kornelius vielleicht durchs Gehirn ziehen lassen, bevor sie die Forderung nach einer Aufstockung der deutschen Truppen am Hindukusch in ihren Kommentar hineintröten. Die Deutschen haben sich, aus welchen Gründen auch immer, in Afghanistan inzwischen zur Zielscheibe gemacht und je mehr Leute sie hinschicken desto unübersehbarer und leichter zu treffen wird diese Zielscheibe. Sie haben es verpasst, die Gunst der Menschen zu gewinnen, ausser derjenigen, die direkt Geld von ihnen bekommen. Das ist noch lange kein Beweis für Zuverlässigkeit. Vielleicht gerade in dem Moment, da die Deutschen grundlos Zivilisten töten, erhalten sie dann im Gegenzug eine günstige Aussage. Mit dem Wert einer gekauften günstigen Aussage. Wie kürzlich geschehen. Je penetranter der Einsatz am Hindukusch daneben geht, desto mehr wächst die Hysterie auch bei den hiesigen Sicherheitsbehörden. So dass es in München offenbar bereits genügt, einmal mit einem Terrorverdächtigen Hände geschüttelt oder Hallo gesagt zu haben, um dann vorbeugend für einige Tage eingebuchtet zu werden, bis das ohnehin von den Sicherheitsbehörden inzwischen versaute Oktoberfest vorüber ist. Das alles nur, weil eine Richterin, wie in der AZ zu lesen ist, ganz offenbar unter Druck gesetzt, nicht den Buhmann der Nation abgeben wolle, wenn es dann Tote gebe. Das Oktoberfest getting sucked in Sicherheitshysterie. Mehrere Strassenzüge der Innenstadt werden am Wochenende gesperrt, da das Gerücht von einem losen Dachziegel geht, der einen Passanten töten könnte. Getting sucked. Der Deutsche Film getting sucked in einem System von Förder- und Vetternwirtschaft und bedroht von akuter kreativer Dehydrierung. Oder wie erklärt sich sonst der Satz, der nach dem Tarantino-Film zu hören war, man habe gar nicht gewusst, dass die deutschen Schauspieler so gut sein können. Der Schweizer Bundesrat getting sucked in der Polanski-Verhaftungs-Affäre; er täte gut daran, den Prantl-Text in der heutigen SZ zu lesen, dann wäre er das Problem juristisch einwandfrei los. Die neue deutsche Regierung getting sucked im Schuldenberg und kein Rezept in Sicht. Gegen das allgemeine getting-sucked-Feeling versucht die tz nun die Magie der Wiesn zu beschwören, titelseitig, aber da sie das wissenschafltich tut, schmeckt diese Magie wie Lebertran. |
01.10.2009 | Hardliner meint : Hardline-Ort München: Die Wahlen sind vorbei. SZ-Falke Stefan Kornelius darf jetzt seinem Hardlinertum unverhohlen frönen. Das freut seinen gewinnmaximierenden Auftraggeber. Denn mit nichts lässt sich so viel Geld machen wie mit Krieg und mit Rüstung. Und wer der Aufrüstung und dem Kriegseinsatz das Wort redet, darf sicher sein, sich zum Liebling solcher Zeitungsherausgeber zu machen. Im Kommentar von heute fordert er mehr Truppen und zivile Helfer nach Afghanistan. Aufrüstung. Kornelius redet - und das im Leitartikel der SZ! - der Vietnamisiserung des Afghanistaneinsatzes das Wort und der Leser, der für das Blatt bezahlt hat, fragt sich, ob eine solche Meinung 2,10 Euro wert sei, da sie die Welt keinen Millischritt vorwärts bringt. Kornelius beruft sich dabei auf eine abstrakte Aussenwahrnehmung der Bundesrepublik ohne Namen und Interessen zu identifizieren, so wie durchgeknallte Sicherheitspolitiker sich auf abstrakte Gefahren berufen, wenn sie konkrete Beeinträchtigungen des Lebens hier veranstalten wollen. Hinzu kommt, dass Amerika immer tiefer gespalten ist, was den Afghanistaneinsatz betrifft, dass im Moment völlig offen ist, wie die weiter machen werden, ob die Ausweitung wirklich zustande kommt. Das Trauma Vietnam erwacht zu neuem Leben. Denn der Einsatz ist nicht zu gewinnen, schon gar nicht mit Waffen. Die Herzen zu gewinnen, dieses edle Motto ist wohl längst im Gewirr der Rüstungsinteressen abgewürgt worden. Also Vorsicht mit vorauseilendem Gehorsam Amerika gegenüber. Hardlinertum auch Iran gegenüber. Hat Kornelius nie davon gehört, dass Sanktionen immer nur die Unrechtsherrschaften stützen, dem Volk aber nur schaden und seine Widerstandskraft schwächen? // Hardline-Ort Schweiz: Die Schweizer Hardliner Calmy-Rey, Casanova, Couchepin, Leuenberger, Leuthard, Maurer, Merz, Widmer-Schlumpf dürften sich mit der Verhaftung von Roman Polanski für Monate ein ziemlich fettes Ei in die Grube gelegt haben. Nicht nur haben sie die Schweiz als ziemlich dämlich hingestellt, was die Verhaftung international gesuchter Verdächtiger betrifft, indem sie behaupten, sie können nur verhaften, wenn sie ganz genau wüssten, wann einer kommt; wer also nicht Monate im Voraus ganz öffentlich ankündigt, dann und dann in die Schweiz zu reisen, kann in Zukunft weiter unbehelligt ein und ausgehen, egal wie gross seine Verbrechen sind. Auch sollte bei einer allfälligen Auslieferung an Amerika bedacht werden, dass Amerika immer noch Guantanamo betreibt, ein weltweit bekanntes Unrechtsgefängnis, der Staat somit nicht als lupenreiner Rechtsstaat dasteht. Wenn die Schweiz jetzt beispielsweise Bin Laden verhaftet hätte, da hätte nicht nur eine schöne Treueprämie gewinkt von Amerika, da hätte sie die Welt, zumindest wenn man Sicherheitskreisen glauben wollte, von einer realen Gefahr befreit, während sie mit der Verhaftung von Polanski die Welt bloss von einem wichtigen Künstler befreit hat. Starkes Stück. |
30.09.2009 | Ernesto meint : übrigens, was den Mangel an Wettbewerb um die Rollen bei Film und Fernsehen betrifft, ist die Schweiz auch nur ein \"schmörzeliges\" Abziehbildchen der Verhältnisse in Deutschland… |
30.09.2009 | ausseptembern meint : Den oidn Herrn Polanski hams verhafded, die Schwaiza. So sans hoid, die Schwaiza. Verhafdn den oidn Herrn Polanski. Die Schwaiz mehed hoid a in die Filmgeschichte eingehen. Die Herrschafdn Calmy-Rey, Casanova, Couchepin, Leuenberger, Leuthard, Maurer, Merz, Widmer-Schlumpf wuin in die Filmgeschichte eingehen. Sie werden es tun, in einer beschissenen Fussnote der Filmgeschichte weans jezad auftauchn, die erwehndn Herrschafdn. Ham einen oidn weltberühmten Herrn und Meister der Regie in die Gefengniszelle gesteckd in Klodn. Ham nix anderes zum Tun. Wegen einer Geschichte, die menschlich längst verziehen ist. Wegen einer Geschichte, in der noch so ein Rechtsmechanismus fortläuft. Obwohl die Geschichte längst erledigt ist. Recht und Mechanismus. Darüber sollte man nachdenken. Weil sie in einem Rechtsmechanismus, der dem vergebenen Unrecht leer hinterherläuft, absolut korrekt handeln wollen. Mit legalistischer Buchstabentreue treten die erwähnten Herrschaften in eine Fussnote der Filmgeschichte ein. Jeder möchte irgendwie unsterblich werden. Ein Schweizer Bundesrat ist nicht gefeit vor diesem urmenschlichen Wunsch. Vor dieser urmenschlichen Angst vor der Ersetzbarkeit, davor, vergessen zu werden. Darum möchte er in Geschichtsbücher eingehen. Und wenns nicht für die Weltpolitik reicht, dann vielleicht für die Filmgeschichte. Wenns nicht mit Bessserem zu schaffen ist, dann mit Minderem. Dann mit der Verhaftung eines oidn Herrn. Erwachsene sollten Kinder und alte Herrschaften nicht schlagen und quälen. In eine Zeit des Ausseptemberns fällt auch ein deutscher Fernsehpreis. Der war ein richtiger Minderheitenpreis. Kaum einer, der ihn sehen wollte. Auch mit solchen Preisen, die sowieso nur Leute erhalten können, die vorher Rollen erhalten haben, und wie wollen manche Rollen erhalten, wenns keinen Wettbewerb darum gibt, da die Rollen ex officio von mächtigen Funktionären vergabt werden, ist es so eine Krux. Wenn zuletzt kein Wettbewerb dahinter steckt, kann auch keine Spannung aufkommen. Keine Formel eins, bei der es, wie es scheint, um was geht. Ein Fernsehpreis, bei dem offenbar nur die Frage ist, wer ist jetzt an der Reihe, der empfiehlt sich nicht gerade für die Fernsehgeschichte. So sehr manch Vorgeschlagener darnach lechzt, weil er sich einbildet, der Beste sein zu müssen, denn wer so einen Preis abbekommt, der muss ein Bester sein. Schade wie gesagt nur, dass sich kaum jemand für diese Besten interessiert. Auch hier Anlass zum Nachdenken. Mit Bedauern darüber, dass die Moderation doch gut gewesen sei, dürfte es nicht getan sein. |
29.09.2009 | Schnell Reagiert meint : Die Stadt München hat nach den Wahlen schnell reagiert und schon am Montag nach dem Wahltag eine gelb-schwarze Flagge aus dem Rathaus gehängt. // Die Sicherheitsbehörden haben schnell reagiert und auf ein abstraktes Blah-Viedeo, das heutzutage jeder Depp anfertigen und veröffentlichen kann, die ganze Wiesen sicherheitshalber abgewürgt. Sind durch diesen Blah total in Panik geraten. Auf d’Wiesn da gemma dieses Johr grad nimma! Aber nur mit solchen Massnahmen können sich die Sicherheitsbehörden wichtig machen, können sie dem Bürger die abstrakte Gefahr konkret und sinnlich vermitteln und dann von der neuen Regierung noch stärkere Überwachungsgesetze verlangen ohne dass gross Protest vom Bürger zu erwarten ist, denn die massiven Sicherheismassnahmen haben ja bewiesen, wie gross die Gefahr gewesen ist. Alte, faule, Tricks. // Die Schweizer Behörden haben schnell reagiert und den weltbekannten Regisseur Roman Polanski noch vor der Preisverleihung durch das „Zürich Film Festival“ verhaftet. Dadurch wird nicht nur der international sich gebende Titel dieses Filmfestes mit einer schmierigen Farbe bekleckert. Doch laut Frau Eveline Widmer-Schlumpf, der offenbar dafür zuständigen Bundesrätin, sei die Rechtslage „absolut klar“. Die Rechtslage war schon vor 60 Jahren absolut klar, als die Schweiz ihre unrühmliche Abschirmungspolitik gegen Flüchtlinge aus dem Dritten Reich buchstabenkorrekt betrieben hat. Jahrzehnte hatte es gedauert bis beispielsweise der Polizist Grüninger im Kanton St. Gallen rehabilitert worden ist, weil er Flüchtlingen über die Grenze geholfen hatte. Nichts gelernt ist aus Frau Evelin Schlumpf-Widmer zu lernen. Aber da der Schweizer Bundesrat eine Kollegialregierung ist, ist er auch insgesamt mitverantwortlich für diese Politik. Ausserdem für die umstrittene und peinliche Schweizer FilmFörderPoltik. Mit der Verhaftung des fast 80-jährigen Polanski auf Begehr der US-Behörden für eine Untat, die Jahrzehnte zurückliegt und die selbst für das damalige Opfer erledigt ist, wirft die Schweizer Regierung mehr Schmutz und Schimpf und Schlumpf auf das eigene Land als es ein Swissair-Grounding oder eine UBS-Affäre hätten tun können. Also reisst Euch am ethischen Riemen, Hans-Rudolf Merz, Ueli Maurer, Micheline Calmy-Rey, Moritz Leuenberger, Doris Leuthard, Pascal Couchepin, Eveline Widmer-Schlumpf, Corina Casanova! |
28.09.2009 | Aus ge Gang en meint : Die Wahlen sind ausgegangen, in goldnen Lettern prangen die Sieger hell und klar. Die Wale sind ausgegangen, in Industriefischers Netzen gefangen, verrecken sie in Meeres Müll und Lärm. Die Wahlen sind ausgegangen, mit Hoffen und mit Bangen, doch keiner weiss wohin die Reise geht. Die Wahlen sind augegangen, die Interpreten hangeln, sich von Mutmassung zu Kaffeesatz. Die Wahl ist ausgegangen, die Anlaysten drängeln, sich auf die ersten S-e-i-ten. // Uns sind die Wahlen ausgegangen. Uns sind die Wale ausgegangen. Jetzt haben wir keine Wahlen mehr. Jetzt haben wir keine Wale mehr. Wohin sind sie denn ausgegangen, die Wahlen, die Wale. Wahlen und Wale haben Ausgang, da wos keinen Ausgang mehr gibt. Die Wahlen sind zum Notausgang rausgegangen. Die Wahlen konnten nicht fliehen vor den Wählern, drum sind sie ausgegangen. Sorry, keine Wahlen mehr. Sie müssen jetzt Geduld aufbringen bis zur nächsten Wahllieferung. Wahlen sind nur in begrenztem Ausmass verfügbar. Wahlen sind streng limitiert. Walfische auch. // Die Wahlen sind ausgegangen, doch niemand weiss im Lande wies weiter gehen soll, die Wahlen sind ausgegangen, doch alles liegt im Nebel verhangen und ist zudem unklar. // Wie verteilen wir den schwindenden Reichtum, wie ziehen wir uns aus der Afghanistanaffäre ohne Gesichtsverlust und weitere Tote heraus, wie tragen wir die Schulden ab, wie ermöglichen wir jedem eine gesunde Gesundheit, jedem eine respektiertes Alter und jedem eine freie Bildung. // Die Wahlen sind ausgegangen, doch die Zukunft ist rätselbefangen, sicher ist nur dass die Wahlgewinner ein Einkommen haben – und manche Verlierer auch. Die Wahlen sind ausgegangen, wer nit gegangen ist, ist mitgehangen und auch die die gegangen sind, sinds auch. Die Wahlen sind ausgegangen – die Wahlanalysten leider nicht. |
27.09.2009 | Ernesto meint : Was machen bloss die Schweizer?
Sollen lieber gscheite Kinofilme machen statt Meisterregisseure zu verhaften. Quelle malaise de Filmpolitik! Buuuuuuuhhhh!!!!! |
27.09.2009 | Diebes Ten meint : Diebes Ten. Sie sind die Besten. Die Dr. Besten. Die Glänzendsten. Darum müssen sie ein Grossteil vom Kuchen abbekommen. Vom Subventionskuchen. Und weil sie das tun und weil sie das sind, muss ein Riesengetue und ein Riesengewese um sie gemacht werden. Dieb Esten werden Diee Rsten sein. Diee Rsten werden Diel Etzten sein. Sein und Gebein vom Besten und Feinsten. Die Besten ins Kröpfchen. Die MehrBesten und die WenigerBesten. Für die WenigerBesten reichen die Brosamen vom Tisch der MehrBesten. Sich mit den Resten der Besten begnügen. RestBeste. ErstBeste. Die Beste ist ein Fluss in Schleswig-Holstein. Hol Dir den Stein der Beste. Bei Google gibt’s 123 Millionen Beste. Mehr als Bundesbürger. BestenWeste. Weisse Weste. WesternWeste. Diebe St. En. Die Besten sind ja soooooooobest. Wenn sie nur gut wären. Wäre schon viel gewonnen. Unantastabarkeit der Besten. Bestentümlich. Bestentümelnd. Ein Guter wäre mir lieber als 123 Millionen Beste. Verbrieft und verbestet. Die Luft ist verbestet. Die Besten, könnte auch heissen, die WenigerBesten sind noch schlimmer. Die WenigerBesten sind ärger. Die WenigerBesten sind noch fürchterlicher. Die Besten brauchen keine anderen. Die Besten sind selbstgenügsam. Sie kommen ganz gut aus ohne die WenigerBesten. Die Besten sind für die Beste aller Welten geboren. Soigner son Besté. ManchBester verdienent mehr als die Bundeskanzlerin. ManchBester sogar ein Mehrfaches. Aber die Besten sind zu gut, um diese Zahlen offenzulegen. Darum sind sie dieb Esten. Besten ohne zu testen. Auch WenigerBesten kann es bestens gehen. Während Beste gerne mal ein Wehwehchen und ein Bohböhchen malträtiert. Aber Beste können es sich leisten. Beste ernähren sich nur vom Besten. Beste gehen zu den BestÄrzten. Beste liegen in den feinsten, ökorrekten Daunen. Beste sind anders als andere. Sie haben die Augenhöhe längst hinter sich gelassen. Einmal ein Bester sein. Einmal einer sein wie 123 Millionen Beste. Denn auch Beste pflegen auf dem Allerwertesten zu sitzen. Nein, nein, Beste sind nie Auswüchse eines Vetternsystems. Beste müssen nicht viel mitkriegen von der Welt, sind sie doch die Besten. So geht es den Meisten. Unterschied zwischen Eliten und Besten. Elitär und bestiär. Papa ist der Beste. Best of Pesto. Besten. Ich beste, Du bestest, wir alle besten. Darfs auch ein Scheibchen Routine sein. Best of BestenRoutine. BestPaidRoutineArtists. Kennt Ihr das auch? Geht Ihr in die Knie davor. Pilgrimage to BesternMountain. Beste in Öl und Beste in Stein. BestenPein. BestenPest. Beste in Boxen und Beste in Buxen. Beste aus Buxtehude. |
26.09.2009 | Beste Actors meint : Im Zusammenhang mit der NDR-Affäre müssen jetzt auch immer wieder Fernsehstars, die in diesem System hochgekommen sind oder von diesem System gut mit Rollen versorgt worden sind, befragt werden. So gestern in der SZ. Dabei ist dann sehr gerne die Rede davon, dass es sich um einen der besten Schauspieler im Lande handle. Das Bedürfnis in diesem Zusammenhang von den Besten zu reden ist verständlich, wird doch dank der Eliminierung jeglichen Wettbewerbes um die Rollen auch jeglicher Massstab zur Ermittlung der Besten ausgeschlossen. Denn es gibt keine einen Vergleich ermöglichenden Castings. Beste gibt es aber nur dort, wo es Wettbewerb gibt. Um so dringlicher scheint sich kompensatorischer Bedarf zur Rede von den Besten zu ergeben, wenn der Wettbewerb fehlt, wenn die Vergabe letztlich eine Gunstsache ist. Wobei es hier keineswegs um eine Diskussion der schauspielerischen Qualitäten besagter Bester geht. Das möge letztlich das Publikum entscheiden. Ausserdem wäre es gar nicht durchzuhalten, eine Fernsehhauptrolle nach der anderen einigermassen unbeschadet zu überstehen ohne dass gewisse unbestreitbare Qualitäten da sind. Abert die Besten? Und das bei der Schauspielerei? Und ohne jeden Wettbewerb? Das scheint doch etwas verwegen. Beim Boxen ist es nachvollziehbar. Derjenige, der jeden Kampf für sich entscheidet ist unschlagbar der Beste…. bis ihn dann eines Tages einer neuer Bester schlägt… Wenn ein Schauspieler also ein jedes Casting zu seinen Gunsten entscheiden würde, und er auch für jede Rolle mit Konkurrenten casten müsste, wenn er also zu jeder Rolle, die er vorbereiten könnte, eine absolut überzeugende Lösung böte, dann wäre er zweifellos der Beste. Aber ein Schauspieler, der ständig Rollen verliehen bekommt, der sich nie mehr einem Wettbewerb stellen muss, weil er ein sogenannter Name geworden ist, also da kann man das doch gar nicht mehr sagen, ob er noch der Beste ist. Weil es nie mehr getestet wurde. Hinzu kommt, dass es Schauspieler gibt, die sind auf der Bühne hervorragend, beim Fernsehen brauchbar und beim Film, da fehlt ihnen möglicherweise jegliche Leinwandaffinität. Oder andersrum. Ausserdem: es gibt Rollen und Rollen. In der einen wirkt der Darsteller vielleicht glaubwürdiger als in der anderen. Dann gibt es noch die sogenannten Rollen des Lebens, die alles überstrahlen was der Schauspieler sonst spielt. Dazu fallen gewiss jedem Leser Beispiele zur Genüge ein. Könnte man noch hinzufügen, für einen Schauspieler braucht es auch gute Rollen. Wo es an guten Rollen fehlt, wie einer der Besten eben wieder beklagt hat, dann muss wenigstens von den besten Schauspielern gesprochen werden (scheint es). Doch was nützen uns die besten Schauspieler, wenn sie keine guten Rollen bekommen. Ein Schauspieler, der auf sich hält, müsste in diesem Falle vielleicht viel öfter mal NEIN sagen, weil ein guter Schauspieler nur richtig gut ist, wenn er auch gute Rollen in guten Büchern bekommt. … so scheint es doch bedeutend easier, einfach von den besten Schauspielern zu reden. Dann kann nämlich alles weitergehen wie bisher. Wo das Beste ist, ist nichts mehr hinzuzufügen, muss nichts mehr verändert werden. Stagnation mit den Besten. Filme besetzt mit lauter Besten, und keiner will sie sehen. …. alles schon vorgekommen… |
25.09.2009 | Illu Si Onisten meint : Die Grünen, die FDP, die SPD, die CDU/CSU sind reine Illusionisten, was den Afghanistan-Einsatz betrifft, zumindest laut einer Tabelle in der AZ heute. Die Grünen: der Einsatz sei nur weiter zu verantworten, wenn Deutschland die dortige Polizei und Justiz schneller aufbaut. Wie aber will Deutschland das leisten, wenn es dort immer mehr mit Morden, Töten und Selbstverteidigung beschäftigt ist und vor allem nicht bereit ist, das dazu erforderliche Geld zur Verfügung stellen. Ergo: die Grünen sind reine Illusionisten, was den Afghanistaneinsatz betrifft. Die FDP: der Einsatz sei übergangsweise weiter erforderlich und der zivile Wiederaufbau müsse weiter vorangetrieben werden. Wie will Deutschland den Wiederaufbau vorantreiben, wenn es weder bereit ist, das dazu erforderliche Geld zur Verfügung zu stellen und wenn es immer mehr in Kämpfe verwickelt wird? Ergo: auch die FDP sind reine Illusionisten, was den Afghanistan-Einsatz betrifft. Die SPD möchte den Hindukusch-Einsatz zeitlich befristen und die Bundeswehr-Mission kritisch und konstruktiv begleiten. Was ist an einem sich ausweitenden Kriegseinsatz an konstruktiver Begleitung möglich? Krieg ist destruktiv! Ergo: auch die SPD sind reine Illusionisten, was den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr betrifft. Die CDU/CSU hält den Abzug der Bundeswehr erst für möglich, wenn tragfähige staatliche Strukturen für den Schutz der Zivilbevölkerung in Afghanistan da sind. Tragfähige staatliche Strukturen im westlichen Sinne, nicht im afghanischen Sinne der Loya Tirga und des Stammeswesens. Diese tragfähigen demokratischen Strukturen sind also für Afghanistan wie das Bett des Prokrustes, überall muss blutig reingeschlagen oder gestreckt werden. Wie in einem sich ständig ausweitenden kriegerischen Geschehen überhaupt tragfähige staatliche Strukturen aufzubauen sind, da illusionsträumt sich die CDU/CSU gewaltig von der Realität weg, wenn die letzten Wahlen am Hindukusch schon mehr als fragwürdig waren. Ergo: auch in der CDU/CSU herrschen was den Afghanistan-Einsatz betrifft Illusion und Vorgemache par Excellence vor. Illusionen, die weder bezahlbar noch realisierbar sind. Geld jedoch spielt bei der gigantischen Staatsverschuldung keine Rolle. Leider reduziert die AZ ihr Referat auf die derzeit im Bundestag vertretenen Parteien. Macht damit aber auch klar, dass diese, bis auf die Linken, was den Afghanistan-Einsatz betrifft, nicht weiter wählbar sind. Dass der Wähler sich nach anderen Parteien umsehen soll. Kommt hinzu, dass die Amis, hinter denen Deutschland am Hindukusch immer mehr hinterherhechelt, immer verwirrter werden über ihre Mission dort und überhaupt nicht mehr ein noch aus wissen. So versuchen sie mit schalen Terrorwarnungen in Deutschland kurz vor der Wahl noch Einfluss auf Stimmungen zu nehmen, eine nette Übersprungshandlung. |
24.09.2009 | FAQs zu BuTaWa meint : Häufig gestellte Fragen zur Bundestagswahl. Wird denn eine künftige Regierung Merkel die dämliche Kriegerei am Hindukusch weiterführen. Wird denn eine künftige Regierung Steinmeier die dämliche Kriegerei am Hindukusch weiterführen. Wird denn eine FDP bei einer künftigen Regierungsbeteiligung die dämliche und durch nichts plausibel zu begründende Kriegerei am Hindukusch weiterführen. Wird eine künftige Bundesregierung auf der Weiterführung des immer aussichtsloser werdenden und längst verlorenen Einsatzes am Hindukusch festhalten. Werden denn die Grünen bei einer künftigen Regierungsbeteiligung die dämliche Kriegerei am Hindukusch weiterführen. Nicht einmal genügend Psychiater haben die für die sehenden Auges in seelische Krisen abgestellten Soldaten. Das soll alles weitergeführt werden? Und wozu? Es ist inzwischen nicht mal mehr klar, den Amis, den Kriegsanführern also, wo denn der Gefährdungsherd, der angebliche, überhaupt liegt, ob in Afghanistan oder in Pakistan. Wird eine künftige Bundesregierung auch noch in Pakistan einmarschieren lassen. Armeeköpfe laufen Amok, wissen nicht mehr, wo sie unseren Politikern die Gefahren aufs Auge drücken sollen. Denn die Armeen müssen beschäftigt werden. Wird das die Ansicht einer künftigen Bundesregierung auch sein. Wird sich eine künftige Bundesregierung weiter von Generälen beschwatzen lassen, dass mehr Soldaten, mehr Geld, - Geld ist ja so im Überfluss da – für die Ausrüstung ausgegeben werden müssen? Wird eine künftige Bundesregierung vielleicht nicht schlicht sagen, tja, wenn die Ausrüstung nicht reicht, dann wird eben nicht in den Krieg gezogen. Wird eine künftige Regierung so sprechen. Oder wird sie weiter am Gängelband der Generäle dem Krieg das Wort reden.. Wird Frau Merkel weiter eine Kriegskanzklerin und Oberbefehlshaberin sein. Wird Herr Steinmeier es sein. Sollte man das Geld nicht besser ins Arthouse stecken, über dessen geringe Zuschauerzahlen Hans-Christian Schmid sich heute ausgiebig in der SZ beklagt. Arthouse statt Rüstungsgüter. Wie wird eine künftige Regierung entscheiden. Rüstungsgüter statt Renten. Rüstungsgüter statt Gesundheit. Die Verrohung der Soldaten im Krieg vorantreiben, um auch der Verrohung in der Heimat auf die Sprünge zu helfen. Dass die Morde an Passanten hier so selbstverständlich werden wie das Töten am Hindukusch. Wird die künftige Regierung human handelnd sein oder Marionette der Rüstungsindustrie. Fragen über Fragen. Und bis jetzt ist keine zufriedenstellend beantwortet von den Spitzenkandidaten. Übrigens, Frau Senta Berger hat sich jetzt doch von der Unterstützung für den Kriegsbefürworter Steinmeier distanziert, das ist in der tz zu lesen. Dass Deutsche in Afghanistan wieder Menschen, Zivilisten, Kämpfer, Frauen, Kinder töten, dazu äusserte sie sich allerdings nicht. |
23.09.2009 | Amokin meint : Heut laufen wir Amok. Alle, alle laufen wir jetzt Amok. Amok is in. Amokin. Amoking. Amok im Smoking. A smoking Amok. MockAmok. Amok, wir lieben Dir. Nach den Wahlen der Amok. Vor den Wahlen der Amok. Ziel und Angelpunkt all unseres Handelns ist der Amok. Sein Sein regulär organisiert im Amok verbringen. In Afghanistan Amok laufen. Endlich killen können, Herr Oberst. Endlich Bomben auf Zivilisten. Promis unterstützen den Afghamok. Promis unterstützen den Steueramok, den Staatshaushaltsamok der Spitzenkandidaten. Die Filmpolitik läuft Amok. Lauter ordentliche Amokprodukte. Oder auch: Vetternwirtschaftsamok. Vetternwirtschaft gegen Vitalität und Amok. Quelle contradiction ou non. Orden für den Amok. Smogg und Amogg. No-Amok-Aerea. Where? In der Philharmonie? In der Industrie? Bankomat und Bankamok. Sozialamok absehbar. Wahlumfragenamok. Klick- Hit- und Quotenamok. Bildungsamok. Amokbildung. Amokgebildete Amokläufer. ZockAmok. Er war ein Stiller, Ruhiger, Höflicher. Erziehungsideale: still, ruhig, höflich. Stille Wassser und der Amok. Am Okerberg. Es allen zeigen. Es allen gezeigt haben. Das Amokventil. Gesundheitspolitikamok. Viele kleine Kurzsichtigkeiten summieren sich zu Amok. Das Ego, das Allgemeinwohl, die Toleranz und der Amok. Schickeria und Amokeria. Der bittere Geschmack des Amok. RockAmok. Am Ok Toberfest. Amoklaufende Amoeben. Da fängt doch alles an. Amokizia. Amore und Amok. AmokKiez. AmokKids. AmokBits. AmokTitts. DeutschAmok. BritAmok. AmiAmok. NatoAmok am Hindukusch. ObamaAmok am Hindukusch. MerkelAmok am Hindukusch. SteinmeierAmok am Hindukusch. Promis für MerkelAmok. Promis für SteinmeierAmok. PromiAmok. SPD-Amok am Hindukusch. CDU-Amok am Hindukusch. CSU-Amok am Hindukusch. Promis für SPD-Amok. Promis für CDU-Amok. Promis für CSU-Amok. Süsser die Amokglocken nie klingen als zur Vorwahlzeit, s’ist als ob Promis singen wieder von Frieden und Freud. Amokfreud geteilte Freud, Amokleid geteiltes Leid. Amok Amok über alles. Über alles in der Welt. Wenn es nur den Amok Amok brüderlich zusammenhält. Amok Amok über alles. Über alles in der Welt. |
22.09.2009 | Viele In Vergessenheit meint : Viele beinah schon in Vergessenheit geratene Künstler, oder solche, die gar nicht erst in unserem Bewusstsein prägend sich festsetzten, versuchen sich in Erinnerung zu bringen, indem sie Partei ergreifen. Das Recht eines jeden Bürgers. Versuchen die Gunst der Stunde der Wahlen zu nutzen, um auf dem Vehikel dieser oder jener Partei auf sich selbst aufmerksam zu machen. In ganzseitigen Zeitungsannoncen zum Beispiel. Zu Afghanistan hatten sie sich nicht geäussert. Soviel Einmischung unterlasse der engagierte Künstler im Untertanenland. Zum NDR-Skandal haben sie sich nicht geäussert. Soviel Einmischung unterlasse der Künstler im Vetternland. A propos Vetternland. Mit der Vetternwirtschaft verhält es sich doch nicht anders als mit einem maroden Zahn. Er strahlt auf den übrigen Organismus, sie auf den Rest der Gesellschaft ab und belasten enorm. Den eitrigen Nerv der Vetternwirtschaft einfach mit Zement zuzufüllen, resp. den Skandal aus der Öffentlichkeit abzuziehen, das kann noch sehr teuer für alle zu stehen kommen. Warum will keiner von den Künstlern über ein neues System zu Verteilung der öffentlichen Gelder diskutieren, wenn das alte doch solch vetternwirtschaftsanfällige absolutistische Machtstrukturen aufweist. Warum will keiner mehr Wettbewerb, mehr künstlerischem Wettbewerb das Wort reden. Sind sie alle so eingelullt, selbst so eingebunden und betriebsblind geworden, verfettet und eingevettert? Sehen sie nicht, wie die Vetterei eine schleichende ist, die zumindest den Film, der teils direkt, teils indirekt davon abhängt, innerlich zerfrisst, aushöhlt, verbravt. Vielleicht ist es mit der Vetterei wie mit dem Alkoholismus, es gibt nicht den Punkt, wo er anfängt, oder es ist wie mit dem Chamäleon, es passt sich an. Erst war es rot und wie der Hintergrund grau wurde, färbte es sich grau. Oder braun oder grün oder gelb. Schon interessant, dass Künstler jetzt einer Partei ihrer Unterstützung versichern, die es als selbstverständlich mitmachte, dass Deutsche in Afghanistan für nichts und wieder nichts Menschen töten. Dass Töten überhaupt wieder salonfähig wurde bei den Deutschen. Ja, Subventionsgeld kriegt man halt, wenn man gegen das Töten von früher ist! Das stimmt nachdenklich. Und wenn die grosse Koalition weitergeht, so wird sie bestimmt noch mehr Soldaten aufs afghanische Schlachtfeld schicken. Heute gegenteiligen Beteuerungen, die reine Wahltaktik aus Verzweiflung sein dürften, zum Trotz. Parteiendemokratie. Sehr einfach. Die lehrt einen sich rauszuhalten. Das Töten den anderen zu überlassen. Die Stimme bei den Wahlen abgeben und sie dann bis zu den nächsten Wahlen nicht mehr zu nutzen. – Diese kleine Hirnerei wurde übrigens ausgelöst durch ein sicher nicht billiges Zeitungsinserat auf der sich viele „Menschen… Kunst- und Kulturschaffende…“ für die SPD ablichten liessen. |
21.09.2009 | wiesenlang meint : Alle wiesenlang ist ein Jahr vorbei. Alle vierwiesenlang ist Bundestagswahl. Für seine Stimme bekommt der Bürger das was er sich wünscht, das woran er glaubt. Garantiert eine Ampel. Garantiert keine Ampel. Auf jeden Fall eine Jamaika-Koalition. Auf gar keinen Fall eine Jamaika-Koalition. Wieder eine grosse Koaliton. Eine grosse Koalition kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Eine Mittelinks-Regierung. Eine Mitterechts-Regierung. Eine hochrote Regierung. Ein tiefschwarze Regierung. Einen Abzugstermin für den Afghanistan-Einsatz. Eine Bleibe- und Ausweitgarantie für den Afghanistan-Einsatz. Er bekommt 100 pro Steuersenkungen. Er bekommt 100 pro Steuererhöhungen. Rentenerhöhungen. Rentenabstriche. Einen Ausbau der sozialen Netze. Einen Abbau der sozialen Netze. Eine Erhöhung der Kulturausgaben. Eine radikale Absenkung der Kulturausgaben. Ein Streichkonzert bei den Subventionen. Eine massive Erhöhung sämtlicher Subventionen. Das unabdingbare Grundeinkommen. Den nicht mal gesicherten Mindestlohn. Endlich ein gerechtes, die Volksgesundheit und nicht die Pharma- und Medizinindustrie förderndes Gesundheitssystem. Endlich ein Gesundheitssystem, das klar macht, wer davon profitieren soll: die Ärzte, die Pharma- und die Medizinindustrie. Eine Regierung, die Ökologie für verhandelbar hält. Eine Regierung die Ökologie, Tier- und Klimaschutz über alles stellt. Eine Regierung, die jedem nach dem Mund redet, dem recht gibt, der am massivsten lobbyiert. Eine Regierung, die unbeeindruckt vom Geschrei der Spatzen auf den Dächern und den Lobbyisten in den Lounges ihren Weg zu einer gerechten und humanen Gesellschaft geht. Eine Regierung, die weiss was sie will. Eine Regierung, die nach den Meinungsumfragen tanzt. Eine Regierung, die gegen Meinungsunfragen immun ist. Eine Regierung, die vor allem eines will: auf der Regierungsbank bleiben, auch wenn sie durch dieses Unterfangen faktisch nicht mehr regieren kann. Eine Regierung, die dafür sorgt, dass Reichtum zu Reichtum und Armut zu Armut sich gesellt. Eine Regierung, die findet, der Reichtum sei für alle da. Eine Regierung, die findet, Reichtum sei nicht für alle da. Alle wiesenlang. Alle wiesenlang. Alle vierwiesenlang. Wo geht’s lang nach wiesenlang? |
20.09.2009 | IO meint : Heute von zehn bis zwölf ist die Welt nochmal in Ordnung. In Reih und Glied marschieren sie durch München. Die Trachten-Vereine und die Schützen. Neuntausend Menschen und viele Pferde und Kutschen und Promis von heute, die morgen schon keiner mehr kennt, aber die Trachten, sie bleiben. Neuntausend Menschen in einem sieben Kilometer langen Tatzelwurm werden sich zu Pauken und Trara von der Maximiliansstrasse bis zur Festwiese bewegen. Voran das Münchner Kindl. Die Welt ist heute nochmal für zwei Stunden in Ordnung. Dann fängt das grossen Alpen-Erotik-Festival an zu kochen. Ein Prosit der Gemütlichkeit. Offizielles Magazin zum Oktoberfest. Wiesn-Plan. Gutscheine. Obazd is’. Bayerischer Nationalrausch. Brathendln, gebrannte Mandeln und Steckerlfisch. Zugroaste. Schichtl. Flip Fly, Parkour, Techno Power. Die erste Maß ist immer die beste (also auf die zweite weniger gute verzichten?). Prunkvolle Prachtgespanne, girlandenumkränzte Bierfässer. Bavaria. 13,5 Prozent Stammwürze. Auszeit vom Alltag. Okdoberfesdbier eingschengd. D’Lätschn obi gfoin. Reinheidsgebod. Ballermann. Oiwei Buidl von besoffene Leidl. Vorglühn. Löwenrevier. Kirmes. Gaumenschmaus. Schweinshaxen mit Sauerkraut und Semmelknödel, gegrillte Ente mit Blaukraut und Kartoffelknödel, zarter Ochsenbraten. Biertempel. Zuckerwatte, Buttercrêpes. Riechnerven. Manneskraft. Bizeps. Lukas. Flohzirkus. Zartbesaitete Gemüter. Alles Öko oder was? Umweltschutz. Abfallreduzierung. Presscontainer für Papier und Kartonagen und für nicht recyclingfähigen Restmüll. Wildschützen, Jungburschen und Gebirgler. Schiessvergnügen. Wiesn-Öffnungszeiten. Hirschen, Gamsbärt’ und fesche Hasen. Peitschen knallen lassen. Würziges Malzaroma. Wiesn, wir kommen! Tortenbüffet. Prinzessin Therese von Sachsen- Hildburghausen. Sakrisch gut. Wiesnherz. Musikpodium. Kränzeschwingende Schäfflertänzer. Cabriodach. Traumkulisse. Wiesnhimmel. Repertoire der Superlative. Fussbodenzeizung. Gepäck- und Kinderwagen-Aufbewahrung. Andechser Fassbutter. Lauwarmer Kartoffel-Gurkensalat. Vermählung, Rossrennerts, Ruhmeshalle, Choleraepidemie, Glasmass, Inflation – ein Hendl 500 Mark. Zwangspause. Hochwertige Steinzeugkrüge. Tattoo Rose Handtasche. Hingucker. Fingerhakeln, Schuhplatteln. I mog di. Aloisius. Sperrstunde. Käfersche Leckereien. Lockruf für Durstige. 23 Heldensteiner. Glückseeligkeit pur. 90 Prachtexemplare. Verzückung. Flirtfaktor. Geranienbalkon. Haut Volée. Kürbiskernöl. Fesche Wiesn-Mitarbeiter. Klein- und Grosskopferte. Perfekte Mischung. Kurven. Stahlskelett. |
19.09.2009 | Ernstne H. Men meint : Der Zusammenhang zwischen Vetternwirtschaft und Zivilcourage ist vielleicht viel stringenter und zwingender als die schnelle lockere Behauptung ahnen lässt. Hierarchische Strukturen fördern eher die Vetternwirtschaft und arbeiten gegen die Zivilcourage aus vermeintlicher Angst davor, funktionsunfähig zu werden. Insofern sollten Skandale um Vetternwirtschaft nicht gleich unter den Teppich gekehrt werden. Man sollte sie sehr ernst nehmen. Und das gleich in dieser schön allgemeinen „man“-Formulierung, ha, ha. Wäre ja zu komisch, sich vorzustellen, ein Kommissar, ein Fernsehkommissar, Produkt eines solchen Systems, das eben gerade Skandal gemacht hat, täte ein Interview geben und täte kund, er hätte von alle dem nichts mitgekriegt. Ein Kommissar spielte den Ahnungslosen. Das wär fei lustig. Wenn er zum Beispiel sagen tät, er täte sich voll und ganz auf die Arbeit konzentrieren. Er kenne das System nicht genug, obwohl er mitten daraus entsprungen resp. darin hochgekommen ist, gar das Geschöpf einer Skandalnudel ganz oben im System.. Er hätte nichts mitgekriegt, obwohl im Zusammenhang mit der Aufdeckung des Skandals zu lesen und zu hören war, dass die Vetterei in der Branche seit Jahren bekannt gewesen sei. Das wär fei zümpftig, wenn der Darsteller des Kommissars, also des fiktiven Schnüfflers, davon überhaupt nichts mitgekriegt hätte. So wie die Passanten bei einem S-Bahn-Mord, stehen daneben, aber sie warten eben voll konzentriert auf den nächsten Zug. Sie konzentrieren sich auf ihre Rolle als Wartende. Nichts hören, nichts sehen, nichts mitkriegen. Aber voll auf dem Bahnsteig stehen. Ganz nah daneben. Das wär doch fei saulustig. Und wenn dieser besagte Kommissar sich dann auch noch auf einen in Aussicht gestellten Preis freuen tät, der vermutlich selbst ein Produkt dieses Systems wäre, und der den Preis sehr gerne entgegen nähme. Das wäre echt zum Brüllen komisch. Und wenn derselbe Kommissar noch auf den Massengeschmack pfiffe und behauptete, er könne Situationen, die er doof findet nicht spielen, und stellte sich in diesem fiktiven Interview doch gerade selbst so überdoof dar, so veranstaltete unser Quietschentchen, das sich nicht mehr einkriegte und das Widersprüche über alles liebt, einen Höllenlärm. Quiiiietsch-quiiiiietsch-quiiiietsch. Lange nicht mehr so gequiiietscht. Und wenn die Interviewerin jetzt auch noch nachgehakt hätte, ob denn Geschenke üblich gewesen seien, zwischen dem Kommissar und seiner Erfinderin, und ob diese Rolle ohne sein Zutun aus heiterem Himmel auf ihn zugekommen sei, ob Einladungen Usus gewesen seien, und in welcher Grössenordnung und wer das bezahlt habe… dann hätte unser Vergnügen keine Grenze mehr gekannt. Unterhaltung vom Feinsten und Gepfeffertsten. Realität und Fiktion. Vetternwirtschaft und Zivilcourage. Was die doch alles hervorbringen können an saukomischen Texten und Figuren in unserer Fantasie. Welch groteske Situationen. Nein, nein, wir haben kein Interview in einer Münchner BoulevArdZeitung gelesen heute. Denn heut ist Wiesn und da ist Politik tabu. |
18.09.2009 | Ber Echtigt meint : Dass nach dem Mord von Solln jetzt von allen Seiten im Chor der rechtens Empörten die Forderung nach Zivilcourage gestellt wird, ist verständlich und sicher auch richtig. Richtig ist aber auch, dass diese Forderung zu stellen, absolut keiner Zivilcourage bedarf. Interessant wäre es daher, zu untersuchen, wie weit in unserer Gesellschaft Zivilcourage denn generell gefördert wird oder wie weit viele Mechanismen eher dazu angetan sind, von Zivilcourage abzuraten. Nehmen wir die Film-TV-Branche. Erinnerlich ist, wie Günter Rohrbach, ja, ja, immer der gleiche leidige Fall, der ist aber inzwischen zum Paradebeispiel geworden, Volker Schlöndorff auf seine Reflektionen über Amphibienprodukte aus Kino, TV und DVD in der SZ öffentlich abgewatscht hat und wie darauf Schlöndorff von der Regie für die Päpstin enthoben wurde. Das noch mit einem schnoddrigen Satz von der Art, wer zahlt, befiehlt. Es ist nicht erinnerlich, dass ein einziger prominenter Vertreter der Filmwelt die Zivilcourage aufgebracht hätte, an eben der Stelle in der SZ sich für Herrn Schlöndorff zu verwenden und dieses Abwatschverfahren zu kritisieren (es sei denn, es hat sich einer gemeldet und die SZ hätte dies abgelehnt, was aber kaum vorstellbar wäre). Ein Verhalten von Herrn Rohrbach, welches Untertanentum und eben den Verzicht auf Zivilcourage fördert. Weil jeder irgendwie glaubt sich selbst einen Schaden anzurichten, wenn er sich äussern würde. Auch im Zusammenhang mit der Heinze-Affäre beim NDR wurde klar, dass da offenbar so absolutistische Machtverhältnisse herrschen, und nicht viel anderes dürfte es bei parallelen Positionen aussehen, die jeden Mut zu kritischen Äusserungen ersticken, weil mit Sanktionen gedroht wird. Solche System sind übrigens auch total wettbewerbsfeindlich. Herr Rohrbach hat mit Herrn Schlöndorff ein hochnotöffentliches Exempel gegen Zivilcourage statuiert. Und die Branche hat verstanden. Hat geschwiegen. Sie pariert. Sie grummelt hintenrum. Und behauptet, ändern liesse sich eh nichts. Andererseits haben solche die Zivilcourage verurteilenden Vetternsysteme, nichts anderes war letztlich auch die DDR, immer geht es um Machtsysteme, auch den Keim der Selbstzerstörung in sich. Gerade im Kulturbereich kann es sehr öde werden, wenn nur noch Feiglinge, die sich nichts trauen, Jobs kriegen oder zu entscheiden haben. Zwingend nötig zu solchen die Zivilcourage desavouierenden System gehört dann auch die systemimmanente Lobhudelei, das Aufbauen von Pseudostars, von unantastbaren Götzen, die keinesfalls kritisiert werden dürfen. Stoff genug für spannende Filme wäre in diesem Bereich alleweil da. Ausserdem fraglich, wie die Medien, wenn sie so funktionieren, Vorbild für Zivilcourage sein wollen, wenn da jedes offene Wort sanktioniert wird. |