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28.06.2009 | KriegsKanzlerin & FilmFest meint : KriegsKanzlerin Merkel rüstet weiter heftig auf in Afghanistan. Erst gabs die Tornados, dann kommen die Awacs, als nächstes diese hinterhältigen unbemannten Drohnen; jedes Gerät braucht seine zusätzlichen Mannschaften. Jetzt wird dem Patienten Parlament und dem Patienten Öffentlichkeit die Verschreibung schwereren Gerätes am Boden schmackhaft gemacht, die KriegsKanzlerin setzt dazu Hinterbänkler oder sogenannte Wehrexperten ein und ble reicht in der SZ kommentarlos seine Hand dazu. Deutschland tritt unter KriegsKanzlerin Merkel immer martialischer auf am Hindukusch. Unter KriegsKanzlerin Merkel erhöht sich die Zahl der sinnlos getöteten deutschen Soldaten auf drei Dutzend. Die Zahl der sinnlos getöteten Afghanen schwillt unter KriegsKanzlerin Merkel merklich an. Unter KriegsKanzlerin Merkel töten im Namen Deutschlands deutsche Soldaten schon fast täglich Menschen in Afghanistan. KriegsKanzlerin Merkel hat in Afghanistan zwar einen KriegsPlan aber keinen FriedensPlan. KriegsKanzlerin Merkel hat zwar in Afghanistan einen AufmarschPlan aber keinen AbzugsPlan und weiss selber nicht genau, was sie mit ihrer Armee dort will. KriegsPräsident Obama freut sich über diesen späten Erfolg der Regierung Bush und über die stramme KriegsKanzlerin und empfängt sie überschwänglich. KriegsAussenMinister Steinmeier hält die Klappe zu all dem. Und die BundestagsAbgeordneten auch, wie Heribert Prantl eben in der Süddeutschen festgestellt hat. Die sind längst zum willenlosen mit einem Daumenwink wie von unsichtbaren Kräften steuerbaren Souverän verkommen. Die sollte man im Herbst auf keinen Fall mehr wählen. Keinen einzigen Bundestagsabgeordneten der regierenden Parteien. Denn es sind Kriegsparteien. Diese KriegsBundestagsabgeordneten, die alles widerstandslos mit sich machen lassen und denen der sinnlose Tod junger Deutscher offenbar egal ist, sollten ab Herbst zuhause bleiben. Nun, den Film zum Thema suchen wir auf dem Filmfest vergeblich. Was nicht heisst, dass die Filmwelt schläft. Nach dem Eröffnungsfilm THE IMAGINARIUM OF DOCTOR PARNASSUS von Terry Gilliam schaut sie sich die Filme hoffentlich besonders kritisch an; hat sie doch eine hohe Messlatte geliefert bekommen mit grandiosen Schauspielern noch dazu. Denn wer beim Filmeschauen wach und kritisch ist, wird es vielleicht politisch auch. Filme allzuschnell nett finden räumt bereitwillig der Beliebigkeit das Feld. Beliebigkeit aber beeinträchtigt die Handlungsfähigkeit ganz allgemein, insbesondere aber die demokratische. Film findet immer auch im demokratischen Raum statt, bleibt aber nett und belanglos, wenn er sich nur für die Befindlichkeit von Figuren, des Mannseins, des Frauseins, des Fremdseins etc. interessiert, nicht aber für deren Handlungen. Auch da setzt Gilliam die Latte hoch, viele deutsche Filme können da mit viel Luft nach ob unten durchmarschieren. |
27.06.2009 | Filmes Chauz Eit meint : Filmes Chauz Eit. Filme-Schau-Zeit. FilmShowZeit. Gasteig-Isar-Meilen-FilmSchauZeit. Filme für kleine Kreise, Filme für grosse Kreise, Filme für gewisse Kreise und Filme für keine Kreise. ArtHuseFilme und SmartHuseFilme. InsiderFilme und OutsiderFilme und NoSiderFilme. FörderFilme und NeedFilme. Die Filme sind wichtig. Nein, die Produzenten sind wichtig. Die Agenten sind wichtig. Die Caster sind wichtig. Die Redakteure sind wichtig. Die Geldgeber sind wichtig. Die Käufer sind wichtig. Die Funktionäre sind wichtig. Die Flaneure, die sind Couleur und Mürmür. Filme mit Macken und Filme, die erst zehn Minuten vor Schluss spannend werden. Filme, die aus springender Perspektive erzählt werden. Filme, die für Aussenstehende nicht zu verstehen sind, oder nur, wenn sie vorher das Buch gelesen haben. Stilistisch und formal brilliante Filme. Filme, die Dinge erzählen, die nicht interessieren. Es interessiert nicht, wie chaotisch es in der Handtasche einer chaotischen Person aussieht, aber wenn es in der Handtasche einer bis ins letzte auf Korrektheit bedachten Person chaotisch aussieht, das täte schon interessieren. Eine Person, die konfliktfrei durch die Welt geht interessiert selten. Eine Person, die dreidimensional ist, ein Individuum und plastisch charakterisiert und dann noch in eine Konfliktsituation gerät, das kann schon spannend sein. Eine Person, die nur dazu erfunden wurde, ein gesellschaftlich mehr oder weniger relevantes Thema, gott bewahre uns vor Arbeitslosigkeit, zu illustrieren, interessiert meist kaum. Bleibt überraschungsfrei. Film sollte ein Ueberraschungsei sein. Oder voll überbordender Erzählfreude. Die Welt ist reich. Die Welt ist bunt. Die Welt ist voller Sein, voller betrachtungswürdigen Seins. Die Welt ist kein Konsumenteneinheitsbrei. Die Welt ist voller Töne und Bilder und Wuseln. Ein Film, dem man ansieht, wie schwer das Filmemachen doch sei, um den macht man besser einen Bogen. Filme wie Fleckerlteppiche, mit vielen gut und nett beobachteten Details aus einem weniger netten Alltag, gerne auch unspannend, leider dann oft auch unspannend. Gefühle, Zuneigung für Menschen und Befindlichkeiten und auch die behutsame Annäherung daran machen noch keine spannenden Geschichten. Film als Pseudoanekdotikum. Oder: alles screwt sich voll mit Screwball. Die Sehnsucht nach dem Screw. Was will die uns erzählen. Vielleicht was anderes. Unterdrückte Dinge formulieren. Film als Sehnsucht nach einem Unbestimmten. Oder Ausdruck eines unbestimmten Unwohlgefühls. Weil mit Fingerzeig langweilts. Und nicht zu vergessen, Film als die Möglichkeit, mit der Zeit zu spielen. Viel zu selten tut ers. Viel zu selten tut ers bewusst. Timing, ein Zeitwort, und Rhythmus, lokal, regional bis universell. Die Frage, wie grossen Erfolg einer haben will. Die Frage nach der Leuchtkraft des Projektors. Zwengs dem s’Chauen. Ein Tagestipp: TUTA LA VITA DAVANTI, 22.00 Uhr, forum 1, das ganze Filmfest noch vor uns! |
26.06.2009 | EinEuroKino meint :
Christoph Müller plädierte gestern in der SZ für Unterschiede bei den KinoEintrittspreisen in Relation zu den Herstellungskosten. Also Blair-Witch-Project hätte dann verbilligt abgegeben werden müssen, weil es billig in der Herstellung war. Auch ohne Preisreduktion war der Film ein Riesenerfolg. Selten eine Investition, die sich so ausbezahlt hat. Andererseits gibt es megateure Blockbuster, die nicht mal die Herstellungskosten einspielen. Sollte man die dann noch teurer anbieten. Damit die Eintritte wenigstens die Herstellungskosten egalisieren. Viele deutsche Kinofilme, die würde selbst für einen Euro Eintrittspreis keiner anschauen wollen (die hätte ein vernünftiger Mensch nach gründlicher Lektüre des Drehbuches so gar nicht erst produziert!), selbst wenn der Film subventioniert wird, als sei er eine europäische MilchKuh. Den Zuschauer dürfte, ausser in dem Fall, in welchem die Herstellungskosten eines Filmes wegen ihrer unglaublichen Grösse selbst zum Werbegag gemacht werden, “der teuerste Film aller Zeiten“, sich herzlich wenig dafür interessieren, wie teuer ein Film in der Herstellung war, ob einmal mehr die Schauspieler gratis gespielt haben. Ihn interessiert nur, ob der Film, die Story, die Stars ihn interessieren, ihn antörnen. Der Zuschauer mit weniger Geld schaut, dass er am Kinotag oder in der Nachmittagsvorstellung den Film zu sehen bekommt. Kaum je wird einer ins Kino gehen, bloss weil der Eintrittspreis ein Schnäppchen ist. Oh, da gibt’s einen Film für vier Euro. Den schau ich mir an. Muss besonders gut sein. Da geh ich hin. Dann müsste das Filmmuseum jeden Tag gerappelt voll sein, 4 Euro der Besuch. Bei den DVDs passiert der Preiseinbruch schon schnell nach Erscheinen. Wer aufs Geld schaut, der muss nur diese Geduld aufbringen. Denn die Zeit bis zum Erscheinen und je nach Ladenhüterqualität des Films, des Preisverfalles der DVD, verkürzt sich immer mehr. Was soll ich mir den Film im Kino für 8.50 Euro anschauen, wenn ich ihn schon bald für einen Euro auf DVD haben kann. Bei e-bay. Das Filmfest München könnte Christoph Müllers Vorschlag aufgreifen und die Kinofilme der Deutschen Reihe verbilligt anbieten. Ob dann mehr Zuschauer kämen? Billigangebote? Hat doch gleich den Ruch von Ramschware. Oder sozialer Hilfsbedürftigkeit. Ich schaue deutsche Filme, weil ich Mitleid mit ihnen habe. Filmschauen als wirtschaftliche Unterstützung für notleidende Filme? Die Deutsche Reihe als Sozialstation für schwer vermarktbare KinoWare? So möchte es garantiert keiner sehen. Was dazu noch anderen kleinen europäischen Filmen einen Wettbewerbsnachteil verschaffen würde, zum Beispiel THE MISFORTUNATES aus Belgien, TUTTA LA VITA DAVANTI oder UN ALTRO PIANETA jeweils aus Italien oder ALLT FLYTER, Männer im Wassser, aus Schweden, die alle ihr ganzes Eintrittsgeld wert sind, trotz billiger Herstellungskosten. Diese Filme verbilligt abzugeben kämer eher einer Beleidigung gleich.
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25.06.2009 | Ernesto meint : und Kister Kurtle darf heute im 17. SZ-Stock im Kommentar im KriegsWörterBuddelKasten rumbampfen, boys, boys, boys, they never learn! |
25.06.2009 | Boy Kott meint : Boy Kott ist natürlich kein Boy, Boykott ist das Wort für eine Haltung, die im Gegensatz zu einem intelligenten, temperamentvollen italienischen Film TUTTA LA VITA DAVANTI, das ganze Leben vor sich (Filmfest München), das ganze Leben eben nicht vor sich sieht. Boykott ist eine Haltung der Aussichtslosigkeit, der Beengung, der eigenen Handlungsbegrenzung. Es ist nicht einmal eine Haltung des Suchens. Es ist eine Haltung, die knallharte hirnverengte Interessen vertritt. Jetzt erscheinen wieder aus allen Ecken die Aufrufe zum Boykott des neuen Regimes in Teheran. Zum Beispiel Nile Gardiner aus seinem erzreaktionären Buddelkasten in Washington, ein vorgeblicher Thin Tank, der sich Heritage Foundation nennt, und vermutlich die ganze Irak- und AfghanistanKatastrophe mitzuverantworten hat, der will jetzt wieder die Sprache des Drucks, den Boykott (gestern in der SZ Aussenansicht), was bekanntlich nichts anderes tut, als das Regime stärken und damit dem Westen einen Vorwand für Militarisierung liefert. Boykott ist immer ein Fundament, ein solides Fundament für Kriegsgebäude. Boykott gibt den angepeilten Machthabern seit je den Vorwand, die Schraube noch enger zu ziehen, das Volk „legitim“ bluten zu lassen, weil der Böse ist eindeutig der Boykotteur, die Schuld für die eigenen Untaten ist dem Boykotteur glaubwürdig unterzuschieben, der Boykotteur liefert dem illegitimen Machthaber geradezu einen Freibrief für noch mehr Unterdrückung. Warum ist die DDR unblutig zu Ende gegeangen. Doch gerade nicht wegen Boykotts. Weil der Westen den Köder der Freiheit geduldig ausgeworfen hatte. Und reifen lassen hat. Freiheit braucht viel Geduld. Erstens bis sie kommt. Zweitens wenn sie da ist. Andernorts hat der Westen auch keine Probleme mit Wahlfälschungen (Talahassy!). Führt sich andererseits der demokratisch gewählten GazastreifenVertretung gegenüber auf, als ob sie die Pest hätte. Buddelkasten. Buddelkasten. Das erlebt Marta in TUTTA LA VITA DAVANTI, dass das Leben ein völlig anderer Buddelkasten ist. Sollte man dem Herrn Gardiner wünschen, so eine Erfahrung. Wobei bei Marta noch zu prüfen wäre, ob sie an einer Veränderung der brutalmenschlichen Praxis interessiert ist, oder ob sie diese auch nur ontologisch exploitet. Marta könnte man dann zugute halten, dass sie nur auf philosophischem Beutezug sei. Na ja, ob das so viel besser ist. Ich sage nur: Heidegger. Während Nile in seinem Buddelkasten mit Unschuldsmiene der Zwangsjacke rücksichtsloser Kapitalinteressen mit scheinheiligem LausbubenLächeln im Gesicht den Stempel des Interesses der Freiheit aufdrückt. Nicht anders als jene Dame, die am Wochenende auf eigene (oder wessen auch immer) Kosten an die hunderttausend Protestler gegen die Wahlen in Iran aus allen Teilen Europas, Fahrt Verpflegung, zwei Übernachtungen inklusive und gratis, mit Bussen hat nach Paris karren lassen, es sollen Erzählungen gemäss sogar Iraner drunter gewesen sein, um eben einen solchen Boykott zu verlangen. Geschäft. Gekaufte Jubelperser. Nichts Neues aus dem Buddelkasten. Der Boy steckt im Kott. |
24.06.2009 | Bei Unfall Gefallen meint : Bei einem Unfall sind in Afghanistan drei Soldaten gefallen. Der Verteidigungsminister ist nicht auf den Kopf gefallen wenn er gefallen sagt. Bei einem Unfall. Da kann man fallen. Da sind schon viele ältere Menschen gefallen und waren dann mit Knochenbrüchen bettlägrig bevor sie grablägrig wurden. Aber in Afghanistan sind drei junge Menschen bei einem Manöverfehler eines Panzers in einen Wassergraben gefallen und als Ertrunkene gefallen. Jetzt tun diese verlogenen Berliner Politiker wieder alle, als ob sie aus allen Wolken fallen. Und je verzweifelter sie sind oder die Pressemenschen sind, die die klar durchleuchtenden Worte und die Zusammenhänge dafür finden müssen, umso mehr greifen sie zu dem vom blauen Himmel gefallenen Unsinn, dass wenn in Afghanistan keine deutschen Soldaten fallen würden, Afghanistan zur Terrorzentrale der Welt werden würde. Der Satz ist so hirnrissig, dass man ihn glauben kann oder nicht. Bewiesen hat ihn noch niemand.. Das soll mal einer erklären in diesem armen, armseligen, seit Jahrzehnten von Kriegen überzogenen und noch von keiner Eroberermacht besiegten Lande, wie dieses die massiv gerüsteten Armeen des Restes der Welt das Fürchten lehren wolle. Das ist als wenn ein Zoodirektor eine einzige Hornisse zur Gefahr für den ganzen Zoo erklärt und mit dem Luftgewehr und riesigen Fangnetzen sie bekämpfen will. Diese beim Unfall umgefallenen Soldaten bezahlen für eine doppelzüngige Berliner Politik der Regierungen Merkel/Steinmeier und Schröder/Fischer, die die Bundesrepublik halb in den Krieg führten, halb nicht und die das Palaver von der Sicherheit Deutschlands als Mantra solange wiederholten, bis man es auch in Tuttlingen glaubte. Deutschland ist doch nie nie nie von Afghanistan angegriffen worden, wer erzählt denn so einen Quatsch. 9/11 ist in Hamburg vorbereitet worden. Man müsste also Deutschland in Hamburg gegen Deutschland verteidigen. Wirklich schildbürgerhaft, das mit einem Kriegseinsatz in Afghanistan begleichen zu wollen. Deutschland ist nie von Afghanistan angegriffen worden, noch Paris, noch London, noch New York, wer erzählt denn einen solch einen Schmarren. Sind die alle auf den Kopf gefallen in diesem Lande. Bis auf die Herren Gregor Gysi, Peter Gauweiler und Helmut Schmidt. Der Rest scheint wirklich auf den Kopf gefallen und mit den blödesten Märs ganz leicht zu übertölpeln zu sein. Man müsste einen grossen Müllschlucker jetzt nach Berlin schicken, der die ganzen fassungslosen Statements der offenbar völlig ahnungslosen Politiker, ahnungslos, was die Folgen ihrer ureigensten Politik anlangt, einsammelt und schnellstens entsorgt. Und die Zeitungsartikel, die jetzt wieder naiv wie blechschmidt den Einsatz der Bundeswehr zu verteidigen und als plausibel darzustellen versuchen, umgehend den Redaktionen zurückschicken. Deutschland hat in Afghanistan keinen Krieg zu führen. Und falls dem so ist, dann solle es bittschön auch seine Kanzlerin Kriegskanzlerin und den Kanzlerkandidaten Kriegskanzlerkandidaten nennen. Dann müssen auch diese Bezeichnungen fallen. Genug mit Missfallen am Fallen. Womit beschäftigen sich die Dokumentarfilme in der Reihe Neue Deutsche Kinofilme am kommenden Filmfest in München? Mit Horst Mahler und Otto Schily (Die Anwälte – Eine Deutsche Geschichte), Spurensuche nach dem wahren Leben in Buenos Aires (Avenida Argentina), Ölbaumtransport von Jerusalem nach Tripolis (The Journey Of An Olive Tree), Eisbachsurfen (Keep Surfing), Ideenwettbewerb Landmark East (Lost Town), Kinder, die vom Tod bedroht sind (Seelenvögel), Holocaust-Zeitzeuge (Der Weisse Rab – Max Mannheimer). |
23.06.2009 | Das Leere Blatt meint : Ein leeres Blatt. Noch. Die Spanne, solange sich die Sonne von uns wieder abwendet. Oder wir von ihr. Wo wir uns wieder dem Dunklen zuwenden. Zuwendung zum Dunklen. Ein leeres Blatt noch. Erste Tropfen drauf. Muss keine Sintflut sein. Erstes Gewisper sich bedrohlich heranschleichender, an den Alltag heranschleichender Krise. Keine Grundsteinlegung im grossen Loch zwischen Sendlinger- und Hopfenstrasse, im leergeräumten SZ/AZ/Areal. Zahn auf Zeit. Erste Filme bekommen Finanzierungsprobleme, die sie bis anhin nicht kannten. Ein Geizladen spürt den Umsatzrückgang, engagiert erstmals einen Marktschreier. Tropfen. Tropfen nur. Wie wollen die das machen, enorme Steuersenkungen und gleichzeitig, symmetrisch ausnahmsweise symmetrisch in diesen asymmetrischen Zeiten, entsprechende Schuldenerhöhungen. Das kann nicht gut gehen. Vielleicht reichts bis zu den Wahlen. Bis dahin können sich manche Blätter wenden. Wer weiss welche Texte bis dahin aufs noch leere Halbjahresblatt kommen. Nicht mehr so berechenbar, der Wähler, das Stimmvieh, nicht mehr so manipulierbar. Die neue Unüberschaubarkeit der Meinungsbildung. Abnehmender Einfluss der Television. Massive Explosionen müssen her, um wieder auf Serien aufmerksam zu machen. Revirements bei den Besetzungen. Deutet sich da schon an, dass wieder prägnantere Figuren gesucht werden. Sicht- und erkennbarere im immer unentwirrbarer werdenden Informations- und Unterhaltungssalat. Vielleicht ist die Zeit der dezenten Unprononciertheit, der diskreten Unauffälligkeit vorbei. Die Zuschauer der alten Medienmachtverhältnisse sterben rapide weg. Schnitter Tod mäht gnadenlos die Quote. Gemäht hat er immer schon. Nach Lust und Laune. Und jeder wusste es, der sich ein Burgherr wähnte und doch nur auf einer Sandburg sass. Immerhin ein positiver Nachrichtentropfen auf diesem langsam sich füllenden Blatt: Greenpeace hat durch Stürmung der Kuppel des Druckwasserreaktors Unterweser bewiesen, dass wer gegen Terrorismus sei auch gegen schlecht geschützte Atomkraftwerke vorgehen müsse. Und womit beschäftigen sich die Spielfilme in der Sektion Neue Deutsche Kinofilme des Filmfestes München? Mit zerbrochener Liebe (Blindlings), geplanten Hochzeitsglocken (Diamantenhochzeit), Erwachsenwerden in zerbröselndem Elternhaus (Draussem Am See), terroristische Vergangenheit, die hochkommt (Es Kommt Der Tag), Coming-of-Age-Drama im Basketballmilieu (Hangtime – Kein Leichtes Spiel), Kinderliebe hebt Erwachsenenliebe aus den Angeln (Die Liebe Der Kinder), Frauen, die um ihr Leben reden (Umdeinleben), Kidnapperei (Unter Strom), Geschichten um Drehbarbeiten (Whiskey Mit Wodka) und ein Film mit Dieter Hallervorden in einem medienübergreifenden FilmschulProjekt (Armee Der Stille – La Isla Bonita). |
22.06.2009 | Es gibt keinen Grund meint : Es gibt keinen Grund, dass Deutschland sich in Afghanistan in einen Krieg reinziehen lässt. Bloss weil die jetzige und die Vorgänger-Bundesregierung mit diesem Einsatz eine äusserst halbherzige Politik betrieben haben. Eine verlogene Politik obendrein betrieben haben. Es gibt keinen Grund, dafür jetzt Soldaten in den Tod zu schicken. Es geht nicht, das kann nicht oft genug wiederholt werden, um Afghanistan. Das ist den meisten deutschen Politikern relativ wurst. Auch ihnen hängt die eigen Wurst am nächsten. Also der Job im Parlament. Und daran hängen auch die Fraktionsführer. Auch denen hängt ihr eigener Job am nächsten. Und daran verflochten sind offenbar die sogenannt höheren Parteinteresseen, die höheren Politikinteressen, die sogenannten Bündnisinteressen. Darum haben alle diese mehrheitlich gewählten Politiker bezüglich Afghanistan gegen das Interesse der Mehrheit im Lande agiert. Aus Angst. Aus Angst um den eigenen Job. Aus Angst vor Auseinandersetzungen mit dem Bündnispartner. Und darum sollen jetzt junge und weniger junge Deutsche in Afghanistan sterben und dort Menschen abschiessen. Und mit jedem Schuss wird die Situation ärger. Bevor also das Unglück richtige Kriegsdimensionen annimmt, gibt es nur eines, um nicht noch mehr Schaden anzurichten: bedingungslos abziehen. Was sollen Deutsche dort für Politikfehler in Berlin mit dem Leben bezahlen. Nicht einzusehen. Die einzige überregionale TagesZeitung, die bis jetzt einigermassen unbefangen Abzugsgedanken redaktionell formulierte, das war gestern die FAZ am Sonntag, DER VERBOTENE WETTLAUF, Eckart Lohse und Markus Wehner reflektieren, ob eine Wende in der Afghanistan Politik die SPD retten könne. Solche Gedankenspiele wären in der in dieser Sache einseitig festgefahrenen Süddeutschen Zeitung nicht vorstellbar, im redaktionellen Teil der SZ nicht vorstellbar. Die führt sich immer so auf, als ob auch ihre kleine Welt zusammenkrachen täte, wenn in Afghanistan die Einsicht siegte, wir sind dort nicht erwünscht, wir haben durch die sträfliche Vernachlässigung des zivilen Aufbaus nur die Voraussetzungen für mehr und mehr Gewalt geschaffen, wir haben uns nicht deutlich genug von den mörderischen, den Terror befördernden Methoden unserer „Partner“ abgesetzt, wir waren nicht fähig, den uns zugteilten Teil des Landes zu befrieden, wir haben nicht genügend AufbauMittel eingesetzt, wir müssen da weg. Wenn wir bleiben, gibt es nur noch mehr Unglück. Die Welt bricht nicht zusammen, wenn wir gehen. Warum sind wir für das Glück der Afghaner verantwortlich. Was fällt uns überhaupt ein. Was für eine Überheblichkeit. Wir sollten denen vielleicht erst mal vormachen, was wir unter einer glücklichen Gesellschaft verstehen. Wohlstand, der gerade schwindet, und ein steter Schleudervorgang, der arm und reich auseinandertreibt, seelisch kranke Menschen zu Millionen sind nun weissgott nicht gerade beispielhaft. |
21.06.2009 | Sa Lamita K. Tik meint : Das ist nicht leicht mit den Deutschen, die wieder in einen Krieg hineinzuziehen, noch dazu am fernen Hindukusch. Wir schlagen daher die lang bewährte Salamitaktik vor. Einerseits müssen wir natürlich mit allen Mitteln das Feindbild des Terrors aufrecht erhalten und verbreiten; am besten wir bringen auch die Malaria und das Gemüse, alles was halt eine reisender oder schrebernder Bundesbürger verstehen kann, immer wieder in Verbindung zur Terrorgefahr. Das ist das eine. Zum anderen dürfen wird natürlich lange nicht, bis wir dann nach Jahren das Fait accompli geschaffen haben, von einem Kriegseinsatz reden. Wir brauchen für diese ausgefeilte Strategie unbedingt die Mithilfe der Journalisten. Die die Häppchen immer als unvermeidlich verteilen. Erst wird der Einsatz als Hilfe, als Aufbau, als geschützter Aufbau verbraten. Wobei von Aufbau kaum die Rede sein kann, in Wahrheit geht es um Bewaffnung und HochsicherheitsAnlagen für unsere Armee, geht es darum unseren Leuten einen einigermassen westlichen Lebensstandard in dem verarmten Land, und diesen Standard gut geschützt, zu garantieren. Was natürlich die Diskrepanz zur Bevölkerung erleichtern wird. Dann werden wir den Einsatz der Tornados über die Bühne bringen, da haben wir gut peitschende Fraktionsführer, für uns zuverlässige Fraktionsführer, die diesen EinsatzBeschluss schnell durch den Bundestag treiben. Diese umweltzerstörerischen Flüge haben wiederum den Vorteil, dass sie unsere Leute, wir behaupten zwar, es bestehe keine Verbindung zu den mörderischen Luftwaffenangriffen der Amis, was reine Augenwischerei ist, hat aber wie gesagt den Vorteil, dass unsere Leute anfangen schlecht angesehen zu werden, wegen dieser Verbindung. Hat den Vorteil, dass unsere Leute anfangen, Angriffen ausgesetzt zu werden. So ist es denn leichter zum Beispiel den Schiessbefehl zu erteilen, oder wie immer man das nennen mag, also dass Deutsche anfangen in Afghanistan Menschen zu erschiessen. Das war so eine gefährliche Klippe. Aber wenn die Hemmschwelle mal genommen ist. Also ich denke das haben wir ganz gut hinbekommen, die Presse hält diese Dinge auch sorgfältig unterm Teppich. Und wenn denn mal die ersten Kugeln gefallen sind. Wenn sozusagen die Bresche in die KriegsNegiererfront geschlagen ist, dann sind Kontingentaufstockungen, dann sind Awacs kein Problem mehr, die ja auch den Amis mit ihren mörderischen Angriffen zugute kommen, aber dazu ist in Deutschland schon keiner mehr in der Lage, den Zusammenhang herzustellen. Wir danken sehr den Fraktionsführern im Parlament, die das jahrelang in unserem Interesse konsequent und immer mit der Behauptung, es gehe um die Sicherheit in Deutschland, durchgesetzt haben. War ein mühsamer Job. Hat auch manch einen krank gemacht. Leider können wir uns nicht dankbar zeigen. |
20.06.2009 | Hinter der Begeisterung meint : Sozusagen überrannt von den Vorwahl- und den KurznachderWahlEtwicklungen in Iran kannte die westliche Begeisterung für die offensichtliche Demokratisierung des persischen Staates erst mal keine Grenzen. Dann erst fing das Denken an. Denn an sich ist man, sind wir, ist der Westen prinzipiell an jeder demokratischen Entwicklung interessiert und fördert sie. Aber dann kam das Nachdenken. Was es bedeuten würde, wenn diese demokratische Entwicklung in Iran sich fortsetzte. (Sie wird sich natürlich fortsetzen, das ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit). Was diese Twitterei zur Folge haben könnte. Haben müsste. Haben würde. Oh Schreck. Jetzt läuft es dem Westen kalt den Rücken runter. Ein demokratischer Iran würde nichts anderes bedeuten, als den Zusammenbruch eines Lieblingsfeindbildes, das so vielen, demokratischen wie undemokratischen Herrschern, zur Rückendeckungsgewinnung nicht immer lupenrein demokratischer Inhalte bislang als Allzweckinstrument so simpel zu bedienen war.. Heerscharen von Machthabern sehen sich um ein billiges Instrument zur Durchsetzung von einseitigen Inhalten, die nicht immer demokratisch oder im Interesse des Weltfriedens liegen, die der Rüstung dienen und dem Erhalt von Vormachtstellungen, beraubt. Drum ist es plötzlich so still um die bislang sanfte Revolution in Iran. Man heuchelt etwa davon, man möchte sich nicht in die Innenpolitik mischen. Man möchte nicht den Eindruck von Einmischung von aussen erwecken (Obama). Wie höflich plötzlich. Israel gar sähe sich fast seiner militärischen Existenzgrundlage verlustig. Jahrzehntelange Lügengebäude zur egoistischen Vorteilnahme und Unterdrückung der Palästinenser zum Beispiel würden sich wie nichts in Luft auflösen. Wozu in Israel noch Atombunker bauen, wenn Iran plötzlich demokratisch wäre. Und nichts weiter werden wollte als ein fairer, ernstzunehmender Mitspieler im Konzert der Völker in NahOst. Oh weh. Oh weh. Da holt der Schrecken die Begeisterung ein. Tausende Konferenzjobs würde überflüssig, wenn Iran demokratisch wäre. Wie viele Menschen haben sich doch äusserst bequem im Feindbildgeschäft Iran eingerichtet und mit Ängsten, die sie verbreiteten über den bösen Iran, sich Vorteile erschlichen. Wo bleiben die beherzten Worte von Frau Merkel, die die demokratische Bewegung aufmunternden Worte von Frau Merkel. Von Herrn Steinmeier sind keine zu erwarten, als Diplomat wäre das ungebührlich und als Kanzlerkandidat, hm, da wäre das doch die ideale Gelegenheit mit wenig Verpflichtung vom lauten, aber leeren Versprechen, er wolle Opel retten, (bitte, ich gebe das SZ-Interview nur unter der Bedingung, dass das nicht zur Sprache kommt!) abzulenken. Tja, die eigenen hochgehaltenen Prinzipien woanders gelebt, die habens so in sich! |
19.06.2009 | Krieg PRinszenieren meint : Ein Krieg kann nur stattfinden, wenn einer überhaupt hingeht. Dazu bedarf es der Motivation. Dazu bedarf es in der Zeit der InternetGedankenfreiheit einer ausgefeilten Kriegs-PropagandaStrategie. Diese darf heute – Erleichtungsseufzer weithin hörbar – endlich wieder Peter Blechschmidt in der SZ um einen weiteren SZ-Presse-KriegsPropagandaBaustein bereichern. Und er darf sogar – zweiter Erleichterungsseufzer, ich liege doch richtig, mei bin ich gut – das Wort Gefallene in die Tasten hauen. Inshalla. Nein, nicht für Deutsche. Hier wirkt es immer noch lachhaft und rüstungsindustrigesteuert. Aber für die Franzosen. Er glaubt damit an journalistischer Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Ha. Ha. Blechschmidt. Zur Klarstellung. Deutschland hat nie und nimmer und aus keinem Grund in Afghanistan einen Krieg zu führen. Denkt an die Hereros. Denkt an. Denkt an. Nie wieder hat Deutschland irgendwo auf fremdem Boden einen Krieg zu führen. Sollte die jetzige Kriegspropaganda, die – wer will es ihr verargen – mit aller Hinterlist geführt wird, in der Presse geführt wird – zu einem Erfolg, also zu einem Krieg Deutschlands in Afghanistan führen, dann gibt es nur einen Schritt, der noch bleibt, nämlich den Rückzug anzutreten. Deutschland hat in Afghanistan keinen Krieg zu führen. Hat in Afghanistan keinen Krieg zu führen. Hat sich in Afghanistan in keinen Krieg reinziehen zu lassen. Auch nicht mithilfe von Herrn Blechschmidt und der SZ. Das ist amoralisch. Das ist unmoralisch. Das ist schädlich für Deutschland und sein Ansehen in der Welt. Das ist mörderisch. Und den Terrorismus, dieses Gespenst, bringt es dadurch garantiert nicht zur Strecke. Es soll inzwischen sogar schon Hornochsen im Militär geben, die erwägen – ja, ja, unsere liebe Panzerindustrie! Münchner Panzerindustrie – schwere Artillerie wie die Panzerhaubitze 2000 nach Afghanistan zu verfrachten und dort mörderisch einzusetzen. Ein Krieg kann nur stattfinden, wenn einer hingeht. Und wer in den Krieg geht, der kommt darin auch um. Da die Deutschen nicht wollen, das Volk, im Gegensatz zur politischen und journalistischen Elite, vom zweiten Weltkrieg gelernt haben will, so glauben die Kriegstreiber im Lande, den Krieg schleichend mit immer erneuten Versuchen, wie eine nagende Brandung, endlich hinzukriegen. Deutschland endlich in den Krieg zu schreiben. Wir brauchen Tote. Wir brauchen Kriegskrüppel. Die sollen zahlen für die bisher schon zwiespältige und verfehlte Afghanistanpolitik, diese ewige Laviererei zwischen hündischer, absurder Bündnistreue und Abhängigkeit von der Rüstungslobby und eigener Lektion aus der Vergangenheit. Statt noch rechtzeitg den Absprung zu schaffen, wie es die SZ ebenfalls heute, dem Verteidigungsminister bezüglich des Kriegsübungsgeländes in der Kyritzer Heide im Norden Brandenburgs empfiehlt. Diese Empfehlung sollte man dem Verteidigungsminister auch getrost hinsichtlich des immer mehr aus dem Ruder laufenden Einsatzes in Afghanistan aussprechen. |
18.06.2009 | Herr Landwirtschaftsminister meint : Herr Landwirtschaftsminister, ich habe einen Schnittlauchtopf auf dem Küchensims. Ich bitte um entsprechende Subvention. Herr Landwirtschaftsminister, mein Name ist Schlaumeier, ich habe mitten in die Landwirtschaft eine Fabrik hineingeklotzt und eine Blumenrabatte drum herum gezogen. Ich bitte um entsprechende Subvention. Herr Landwirtschaftsminister, ich habe zuhause ein Seerosenbild von Monet hängen. Ich bitte um entsprechende Subvention. Herr Landwirtschaftsminister, ich verwerte meine Küchenabfälle für den Garten … ich wohne an der Kuhbrotgasse Nummer Neun … meine Frau heisst Sieglinde, mein Mann ist ein Rindviech, ich mache Pferdewetten, ich möchte ein Remake des Filmes “Griechische Feigen“ produzieren, mein Porsche hat auf meinem Gestüt einen Pferdeapfel gestreift, auf unseren Flugzeugen fliegt immer auch ein Kranich mit, ich produziere SchockoOsterHasen und Überraschungseier, unsere Panzer heissen Leopard, ich habe einen Furz gelassen, ich habe Fusspilz, wir üben mit unserem Chor gerade das Lied O TANNENBAUM, wir brennen in unserem Kloster den Melissengeist, … Herr Landwirtschaftsminister, wir haben diese Eigenschaften und Aktivitäten alle geschickt in formal korrekte Formularwahrheiten umformuliert, und haben daher Anspruch auf Ihre Subvention. … Herr Landwirtschaftsminister, Herr Landwirtschaftsminister, ich glaub, ich bin der einzige Bundesbürger, der von Ihnen noch nichts bekommen hat, obwohl ich grün gewählt habe und eine kleine Landwirtschaft betreibe. Ich bitte aus diesem Grunde ausnahmsweise um Ihre Subvention. Dann verrate ich der Öffentlichkeit auch nicht die Namen der bayerischen Empfänger Ihrer Wohltaten. Und kommen sie mir nicht mit dem ätzenden Vorwurf der Neiddebatte. Der Umgang mit den Landwirtschaftsfördertöpfen lehrt uns einzig, wozu Subventionen da sind. Sie sind für jedermann und eben nicht … ausser vielleicht für die, die das Geld wirklich bräuchten… ein Schelm wer jetzt den Vergleich mit der deutschen Filmsubvention anstellt… Subventionen scheinen eines gemeinsam zu haben, sie machen jedermann plötzlich zum Landwirt… oder zum Filmemacher… und das war doch der Zweck der Subvention… wozu also die Diskussion… |
17.06.2009 | Awacafgh meint : Schickt Awacs nach Afghanistan, Ihr braven biederen Bundesparlamentarier. Damit die Amis, wenn sie mit ihren Flugzeugen Zivilisten ermorden wollen, noch sicherer in der dünnen afghanischen Luft unterwegs sein werden. Leistet Hilfestellung für die Anheizung des Afghanistankonfliktes, Ihr biederen Bundesparlamentarier. Tragt auch mit dieser Abstimmung ein weiteres Scherflein zur Erfüllung von BushExpräsidenten Wunsch bei, dass Deutschland endlich wieder in einen gscheiten Krieg reingezogen werden müsse. Deutschland muss kriegerischer werden. Und wenn es schon nicht selber Zivilisten bombardieren will, so soll es wenigstens zum sicheren Geleit der mörderischen amerikanischen Bomberflüge beitragen. Denn der Konflikt muss mit allen Mitteln am Leben erhalten werden. Da sind die industriellen Interessen dahinter, die gar nicht unbedingt unserem Volke dienen, einfach zu massiv und zu wenig Widerspruch gewohnt. Die glauben immer noch, so ein deutsches Parlament ganz einfach über die dort vorhanden Machtstrukturen von Parteien und Fraktionen im Griff halten zu können. Die sind denkende Parlamentarier, also solche, die sich über die Folgen eines solchen Beschlusses Gedanken machen, was er so alles impliziere, nicht gewohnt. Awacs ja, aber nur unter Ausschluss der Betreuung mörderischer amerikanischer Bomberflüge, die, das dürfte sich nun ins verstaubteste Abgeordnetenbüro rumgesprochen haben, den Terrorismus nur anheizen statt ihn zu bekämpfen. Schon bekannt, Menschen machen immer wieder Fehler, aber sie haben durchaus auch die Fähigkeit, sie zu erkennen und dann korrektiv zu handeln. Also zum Beispiel sich endlich definitiv vom mörderischen Eisnatz der Amis und ihrer ruchlosen Sonderkommandos aufs Deutlichste zu distanzieren, um nicht den Hauch eines Verdachtes der Mittäterschaft aufkommen zu lassen. Wer den Weg für mörderische amerikanische Bomber freihält, und damit dem Terrorismus in die Hände spielt, gerät in diesen Verdacht. Deutschland sollte sich davor hüten. Deutschland wenigstens sollte bis heute aus jenem letzten Krieg gelernt haben. Und lieber Leine ziehen, statt sich immer tiefer in einen aussichtlosen Konflikt, bei dem die sogenannten Partner letztlich gegen einen arbeiten, hineinziehen zu lassen. Es sieht nicht gut aus in Afghanistan. Und die Perspektiven sind noch düsterer. Die Awacs sind ein Teil davon. Weil ihr Auftag bimoralig ist. |
16.06.2009 | VARIOLESKA JUNIORA meint : Zwei Staaten sind zwei Staaten sind zwei Staaten. Mit allen nötigen Zutaten. Armee und Polizei. Bewaffnung und Souveränität. Die Staatsplaner beim Wort nehmen. Zwei Staaten sind zwei Staaten. Die ZweiStaatenLösung besteht aus zwei Staaten. Und nicht aus einem Staat und einem entmilitarisierten polizeilosen Protektorat gleich garantiert weiterhin Prekariat Palästina. Oder will Netanjahu eine zwei HalbstaatenLösung mit einer gemeinsamen Armee und einer gemeinsamen Polizei. Der Tenor der Weltpolitik will eine ZweiStaatenLösung. Zwei Staaten. Will heissen. Zwei Atombombenbauer. Zwei U-BootKunden für Deutschland. Wir brauchen Waffenexporte. Je mehr Staaten, desto mehr Feindmöglichkeiten, desto mehr Waffenexporte. Das ist der Vorteil gegenüber der Bezeichnung Terrorist. Die Waffenlieferungen sind einfacher. U-Boote nach Pakistan. Ist so ein friedliches Land. Und gleichzeitig noch mehr deutsche Soldaten nach Afghanistan in den Tod schicken. Die eine Hand und die andere. Deutschland und die Militarisierung der Welt. Unter Merkel. Unter Steinmeier. Unterstützt ganz ohne Unschuldsmiene nie und nimmer sogenannt terroristische Aktivitäten. Keine blinden Augen. Wer hat ein Interesse an diesem Wahlausgang in Iran. Doch nicht zuletzt Israel. Weil ihm sonst sein wesentlichster Feind abhanden zu kommen droht. Und auch sämtliche westlichen und östlichen Waffenschieber. Du glaubst doch nicht, dass gewisse Geheimdienste da nicht… 100 Milliarden Euro Schmuggelware nördlich vom Po, amerikanische Staatsanleihen, und keine Verdächtigungen, keine Schlagzeilen, wie ist sowas möglich. Die Ganoven, die das transportierten, laufen gelassen.. Inflation des TerrorismusWortes, heute Titel AZ, noch bevor man was genaues nichts weiss, Jemen. Mord an Deutschen. Grauenhaft genug. Mörder sind Mörder. Ob im Staatsdienst als Soldaten, oder dagegen als Terroristen oder privat aus simplen kriminellen Gründen. Aber gleich den Terrorismus verschreiben. Der Terrorismus sieht es als PR-Erfolg, womöglich ohne dass er einen Finge gerührt hat, seine Bekämpfer stehen mit entwerteter Münze da.. Zum Glück geht der Juni mit dem Münchner Filmfest und mit WolkenPop in den Endspurt und bietet somit gewiss einen freieren Blick auf die Dinge und die Menschen und die Begriffe… |
15.06.2009 | Iraner sind Menschen und was das zu bedeuten hat meint : Nach den für den Westen überraschend demokratischen Vorgängen rund um die Wahlen in Iran und den Folgen davon, tagt es manch westlichem Hirn zum ersten Mal, dass Iraner auch nur Menschen sind. Und durchaus ein Verlangen nach Demokratie haben. Das würde folglich einiges im durchschnittlich abgestandenen Gleichgewicht im westlichen Hirn durcheinander bringen. Einerseits speziell was die AtomOption betrifft. Hier entgleiten sogar einem Richard Herzinger in der Welt am Sonntag Erwägungen, dass man halt dem Iran die AtomOption eventuell lassen müsse. Denn der westliche Freiheitsgedanke nimmt die AtomOption für sich in Anspruch. Warum soll er sie anderen Nationen, von denen er wie gesagt erstaunt feststellt, dass sie auch nur aus Menschen bestehen, nicht auch lassen. Das atomare Gleichgewicht hat schon mal geklappt. Vielleich wäre es sogar die Lösung für NahOst. Wenn die israelische MonopolAtomOption endlich ein Gegengewicht fände. Die hat jedenfalls bis jetzt zu keinem Frieden geführt. Gegenseitige Kontrolle ist besser als einseitige Vorherrschaft. Die hat nur zu brutaler Unterdrückung der Palästinenser und ihrer allseitigen Ausbeutung und Enteignung geführt. Denn nach wie vor gilt für jeden, der die Atombombe besitzt, oder wie Deutschland, was irgendwo immer noch solche Köpfe bunkert: sie loszuschicken kann sich keiner leisten. Auch Diktatoren wollen überleben. Das sollte man nicht vergessen. Aber sie wissen sehr genau um die Hysterie, die diejenigen, die über Atom verfügen, anderen gegenüber, die dies auch wollen, veranstalten. Diese Diktatoren gängeln den Westen an der ihm eigenen Hysterie. Sie können damit sehr viel Aufmerksamkeit und (zwar etwas verquere, aber immerhin) Zuneigung erfahren, wenn sie die AtomKarte spielen. Noch mehr können sie damit ihre eigene Herrschaft festigen, weil sie auf die Sanktionen der anderen verweisen können. Die spürt ja, wie immer, in erster Linie das Volk. Es gibt für Diktatoren kein zuverlässigeres Druck- und MachtRechtfertigungsmittel dem eigenen Volk gegenüber als Sanktionen von aussen. Mit dem Atom ist es nicht anders als mit dem Rauschgift: der ganze Krieg dagegen, von Nixon in Gang gesetzt, hat letztlich nur ein milliardenschweres Schattenreich und Terrorismus erzeugt. Aber in von Hysterie besetzten Regionen des Geistes Vernunft einziehen zu lassen ist nicht das leichteste. Denn Hysterie lebt vom Zwang der Kettenreaktion. Wenn das kein schönes Bild für die atomare Reaktion ist…. |
14.06.2009 | ba ba du ba downton meint : ba-ba du-ba. ba-ba du-ba. sonnenschneise. gurr gurr. gurr gurr voluminös gurr. gurr gurr wohlig gurr. gurr-gurr. den sonntagsmotor anlaufen lassen. gurr gurr ba-ba-di-ba di-ba. gurr. ding-ding dong doong dooong. duoohng. schwallglock. zwitschvogel. autobrätgrätschwalze. arcandor war was. unpolitisch onomatopoetisch. helle schwirrbrache. tapsel-taps mit sack und pack. radiomoderatorenstimmfrequenzkurve aus dem alkoven nebenan. 30 grad. wo. im flugschatten der schwalbe. stehen vor der tür. die befindlichkeit. diese befindlichkeit. ein aufbruch von ähm ähm. täm täm pem pem päm päm tem tem frauenabsatz auf gehwegplatten. sentimentales klarinettensolo aus dem receiver. wie fräse schiebt ein opel seinen laufsound vor sich her. geduckt nah am teer. folgemusik von gaspedal und impromptu ungeölter bremsen. quietsch zerschneidet gurr-gurr. entkettgeräusche von freigestühl bei unsichtbarem kaffee. fern rotort ein helikopter, dreht ab. flügelschlag, hart, quert gurr. ein bayer unterm seppelhut gesonntaget strebt mehr weg als hin, ihm schwankt der sinn unter der nach hinten gebeugten feder aufm filz. stetes anschwellen und vermengen der morgenmusik aus gurr-gurr motorr motorr ding-dong diin-doong schlag eins, schlag zwei, schlag drei… linie aus frauensopran zielbewusst zum kirchenportal, schlag viertel schlag halb schlag gruuundtooooon gruuuundtooooon von der grooooosssen glooooockke vom doooooom. schwenkton zögert, hört auf, gibt a rua. doch noch einen drauf. verkaterte baritone stellen fest: halb acht. unternehmungslust mehr muss als gedämpft. aber widerstandslos. der sonntag macht mit einem. unelegant schlürft ein schwarzes deux-pièces gen ost, der sonne zu, dahinter hämmert wild entschlossener kirchgangswille eines älteren paares und überholt energisch. ein polizist hütet die ordnung, kein problem, dafür sind wir ja da, die streifenbegleiterin mit rossschwanz hockt cool auf dem beifahrersitz und smokt light. lässig. sonntagslässig. die ordnung von tauben, schwalben, besonnten fassaden, gurr-gurr und ding-dong unterm blauen himmel aufrecht zu erhalten. eine strassenkehrmaschine rumpelt ungerührt und batteriebetrieben auf höchsttouren durch diese aufrecht erhaltene ordnung. ein behelmter radler strampelt gegen diesen ordnungsstrom. der polizeifunk knackt. vorm kirchenportal wird jetzt gerüstet für eine erwartete prozession. ein gefällter birkenwald wird eben an der wand des berühmten hauses aufgestellt. Und schon wieder diing-doong, diing-dooong, diing-doong, wobei es sich jetzt mit helleren glocken von anderen türmen mischt. lait geht’s eini leit geht’s in die kirch. |
13.06.2009 | Es gibt sie immer noch meint : Es gibt sie immer noch, diese Hinterwäldler, die auf Titelseiten von Zeitungen, heute ein Herr Dietrich Alexander auf der WELT (wenn er denn nicht runterfällt) behaupten, „Denn am Hindukusch tobt eine Entscheidungsschlacht nicht nur über die Zukunft Afghanistans, sondern über Erfolg oder Misserfolg im Kampf gegen den Terror“. Märchenonkel. Soll er doch gleich weiterschreiben ein Entscheidungskampf, ein Endkampf bis zum Endsieg darüber, ob die Menschen gut oder schlecht sind, ob die Zivilisation, unsere aggressiv-mörderische, noch eine Zukunft hat. Eine der grossen Schlachten der Menschheit, gottseidank können wir Zeugen sein und dank der Awacs wird das alles noch geiler zu besichtigen und aufzupeitschen und zu managen sein. Am Hinduwuschelkopf da gibt’s nur Pfusch und Husch. Soll der Herr Dietrich einen einzigen kriegstraumatisierten Menschen einmal versuchen zu integrieren. Dann wäre seine Schlachtenbegeisterung vielleicht etwas gedämpfter. Soll er die Patenschaft für eine der unzähligen von den Amis mit Nonchalence und Fernbedienung halb ausradierten Familien in Afghanistan übernehmen. Dann tät er anders reden über diesen Endkampf. Soll der Herr Alexander der Grosse sich kümmern um einen einzigen traumatisierten Bundeswehrsoldaten, dem sein Afghanistaneinsatz den Rest des Lebens verbiegt. Und wozu lässt der brave Soldat das mit sich machen. Nobody knows. Nobody understands. Soll der Herr Alexander, der Wortgewaltige, uns doch ein klein wenig nur, sein Megagespenst, was er uns deskribiert, nur ein minimales Mü konkreter machen. Der Terror. Wer bittschön ist das, was bittschön ist das. Konkret bitte. Oder sind das auch nur Menschen, diese Taliban. Wie kommt es dann, dass amerikanische hohe Offiziere ganz ungeniert mit gar nicht allzu geschützten Vehikeln ins Talibangebiet einfahren und unversehrt wieder rauskommen können. Davon weiss der Alexander eben nichts. Vielleicht ist dieser Herr Alexander, der Kriegspreiser, auch nur ein kleiner Undercover-Waffen-Lobbyist und hat einige Anteile an der blühenden deutschen Rüstungsindustrie im Depot. Who knows. Die nämlich, die braucht die Krisenherde, die braucht die grossen Schlachten, die Panzerschlachten; die ist auf Pressefritzen angewiesen, auf KriegsPosaunisten, wie Herrn Alexander, die den Begriff des Terrors inflationär benutzen. Die Menschen, indem sie sie als Terroristen bezeichnen, aus dem humanen Bereich aussondern, zum Abschuss freigeben. Begriffe haben immer noch Folgen. Und es gibt sie immer noch, die Schreiberlinge, die sich darüber nicht im klaren sind. Oder die Augen schliessen und die Hand aufhalten. Ist heute alles möglich. |
12.06.2009 | Mikrohumanismus meint : In Mikronesien, in Palau, dürfen die offenbar allergefährlichsten Menschen dieser Welt, 17 Uiguren, die bereits jahrelang unter Umständen, die sich keiner von uns rechtschaffenen Bürgern auch nur eine Viertelstunde lang bieten lassen würde, ihrer Lebenszeit beraubt worden sind von Amerika unter Bush und auch noch unter Obama, nach Mikronesien also dürfen diese 17 Menschen deportiert werden und dorten im Exil und unter angenehm tropischen Bedingungen für das Unrecht, das ihnen angetan worden ist, weiter büssen. Kein anderes Land der Welt, ausser jetzt noch den Bermudas, hat aus Angst vor China den Mut, diese gebeutelten Menschen, diese kaputt gemachten Menschen aufnehmen und zu freien selbstverantwortlichen Bürgern machen zu wollen. Eine weltweite humanitäre Blamage ist das. Ist China schon so mächtig, dass alles kuscht. Dass selbst die deutsche Regierung mit Frau Merken und Herr Steinmeiel an der Spitze kuscht? Muss man sagen, die Zukunft der Menschheit liegt in Mikronesien – und nicht in Peking, noch Berlin, noch Washington? Mikronesien zeigt uns, wie Humanismus aussehen kann – oder ist auch dies wiederum nur eine rein brutal-politische Schacherangelegenheit, bei der in Relation viel Geld fliesst und womöglich Waffen – dass im Mikrokosmos, in der Mikroökonomie auch, die Zukunft der Menschheit und des Humanismus liegen könnte. Nur Mikronesien ist angstfrei vor China. Lässt sich von China den Humanismus nicht verwehren. Deutschland kuscht vor China. Merken und Steinmeiel kuschen. Das ist bedenklich. Aber vielleicht ist Mikronesien auch bereit, den bereits im Vorfeld der Wahlen deutlich gescheiterten deutschen Kanzlerkandidaten aufzunehmen. Und gibt der ehemaligen Volkspartei dadurch die Chance beim anstehenden Parteitag wie es Ende letzten Jahres die Konkurrenz mit dem überraschenden, neuen Wirtschaftsminister hielt, aus lauter Ungeschick und Verzweiflung gegen jede Seriosität der Methode ein junges, hochintelligentes, durch den mühsamen üblichen Karriereweg nicht verschlissenes Talent aus dem Hut zu zaubern, der Ideale noch für machbar hält und der Schwerkraft der Besitzstands- und Postenwahrerei und der gigantischen Lähmwirkung des Neides geistigen Schwung entgegensetzen könnte. In Mikronesien ist noch viel Platz, viele Inseln sind unbewohnt. Vielleicht könnte dort auch ein Reduit entstehen, für das von Christoph Egger eben in der NZZ beklagte Verschwinden des klassischen Gefässes der Filmkritik der Tageszeitungen. Mikronesien als Arche für alles, was in der Krise erst recht droht, verschütt zu gehen. Geist und Humanität. Aber auch, und das ist wirklich grosszügig, für an arroganter Selbstüberschätzung und am Nichtvorhandensein von Bodenhaftungskompetenz gescheiterte Kanzlerkandidaten. |
11.06.2009 | po pelig meint : popelig, oh wie popelig, wie unspannend und langweilig die antwort der looser der europawahl, da muss man vorne regieren und klar sagen, wo es lang geht und am po ist es finster und po-pelig, und kriegen nicht mal den satz über die schmalen lippen, dass opel nach wie vorher gross getönt, jetzt erst recht gerettet werden müsse, und arcandor auch, kriegen sie nicht mehr über die verkniffenen lippen, ihr vertrauenswürdiges wort, nur allgemeinplätze, labersätze, amtseidsätze, darin stehe nämlich die verpflichtung selbstverschuldet ruinierte arbeitsplätze zu retten, dem deutschen volke arbeitsplätze ohne zukunft auf kosten kommender generationen zu erhalten, bla, lab, pop, ich bedaure sehr, dass meine kühnen rettungsversuche misslungen sind, aber schuld sind die anderen, die sich nicht an den amtseid halten, po, bla, schwur, beim schröder und mannesmann hats doch hinsichtlich der wahlen auch funktioniert, es ist eine himmelschreiende ungerechtigkeit, dass wir die europawahlen verloren haben, und ab heute, anders als gestern, werden wir einen teufel, oh verzeihung, wollte sagen, bildlich gesprochen sagen, alles tun, um das beste für die mitarbeiterinnen und mitarbeiter rauszuholen, nicht mehr retten, aber rausholen, also eigentlich wollen wir unsere wahlchancen retten, wir entwickeln uns halt, wir müssen den arbeitnehmern und arbeitnehmerinnen im lande erst mal klar machen, dass alle ihre arbeitsplätze in gefahr sind und dass nur wir sie retten können, erst mit dem kapital der gefahr lässt sich gut wuchern, wir werden also diese gefahr für den weiteren wahlkampf grösser an die wand schreiben müssen und uns dann gleichzeitig als die probaten retter empfehlen, es kann doch nicht sein, dass ich allein und meine partei opel retten will und der rest der regierung nicht, es muss doch nach uns gehen, sonst kann man nicht sagen, dass wir an einem strang ziehen, etc. bla-blo, oho, mich juckt ein floh, der floh der wähler hat sich mir in den pelz gesetzt, und so radebrech ich dann im ungefähren solala drauf los, wie die begriffe eben meiner ansicht nach wählerfreundlich purzeln, - nur der wähler ist kein theoretiker.. und ein popel ist er auch nicht |
10.06.2009 | Rückzug vom Rettermut meint : Die mutigen Auto- und Kaufhausretter Steinmeier und Münterfering werden jetzt den Rückzug von ihrem Rettermut antreten müssen. Das befiehlt der wahlpolitische Opportunismus. Eine Zwickmühle von einer Lage. Die Europawähler haben die Herrschaften eben für ihren RetterMut abgestraft. Was also tut der Mutige in solcher Lage. Er wird zurückkrebsen. Mutlose oder Entmutigte jedoch, wird erst recht kein Wähler wählen. Man könnte sagen, die Herrschaften stehen im Moment etwas ungeschickt in der Gegend herum. Sie können nicht vor und nicht zurück. Und stehenbleiben geht auch nicht. Wenn sie aber Kurs halten, sich vorwärts bewegen und noch mehr Unternehmen, die dank verantwortungslosem Umgang ihrer Inhaber in die Pleite rutschten mit Staatsknete künftiger Generationen retten wollen, stehen sie selbst als die Oberverantwortungslosen da. Wenn sie es nicht tun, stehen sie ihrem eigenen Weltbild gegenüber als die absoluten Asozen da. Wenn sie sich jedoch nicht bewegen, dann sind sie kein Augenfang, dann geben sie eher das Bild des Bettlers am Strassenrand ab und bekommen ihr verdientes Almosen, aber keinen Sitz mehr in der Regierung. Dort will keiner Bettler sehen. Wie befreie ich mich aus einer solchen selbstverschuldeten aussichtslosen Lage, das ist hier die Frage. Aber selbst wenn jetzt das ganz grosse Erkenntniserlebnis käme, also ab heute agieren wir nur noch im Hinblick auf eine langfristige Glücks-, Gerechtigkeits-, Bestehens- und Überlebensperspektive für unsere Gesellschaft, würde ihnen das als kurzfristiger Wahlopportunismus übel genommen werden. Es gibt Häute, in denen möchte man nicht stecken. Aber spannender als jede Daily-Soap oder jeder Krimi dürften die zu erwartenden Häutungen, Positionswechsel, Zungenverrenkungen, Bewegungsversuche auf jeden Fall werden. Das Bild des Insektes, das in einem Glas gefangen gehalten ist und verzweifelt zu entkommen versucht, dürfte nicht ganz unpassend sein . Und welcher Sadist hat es in diese unangenehme Lage gebracht? Der Wähler natürlich. Wer den Wähler jedoch als Sadisten interpretiert, der hat eh aus… Aus is. |
09.06.2009 | Imperator Europeus meint : Gesucht wird ein europäischer Präsident. Der ist natürlich (politisch
’natürlich’) nur interessant, der Posten, wenn er eine grosse Machtfülle hat. Europa braucht keinen Köhler. Der könnte auch viel zu wenige Sprachen. Europa braucht einen Präsidenten, der, damit die Europäer ihn als den ihrigen akzeptieren können, mindestens zwei Dutzend Sprachen spricht. Holländisch, flämisch, französisch, spanisch, italienisch, deutsch, katalanisch, estnisch, lettisch, litauisch, bulgarisch, griechisch, englisch, dänisch, finnisch, schwedisch, irisch, tschechisch, ungarisch, maltesisch, polnisch, slowenisch, slowakisch, portugiesisch und rumänisch. Aber das reicht noch nicht. Denn dieses Talent wird einen ewig langen Wahlkampf führen müssen. Er wird alle diese Länder mit mehr als nur mit Stippvisiten touren müssen, damit die Bürger ihn möglichst nahe kennen lernen. Das dürfte eine Aufgabe von eher von Jahren als von Monaten sein. Da selbst der Kandidat schon sehr wichtig sein wird, wird er auch als sehr gefährdet eingestuft werden und also eine riesige Sicherheitsentourage um sich herum versammeln. So dass es für den europäischen Bürger eh schon schwierig wird, ihn persönlich kennen zu lernen. Dieser Wahlkampf wird also sehr sehr viel Geld kosten. Und selbst einem kleinen Schlaumeier wird damit klar. Der europäische Präsident wir vor allem ein Mann, eine Frau des Geldes sein. Sehr sympathsich schon mal. Damit es sich aber um eine echte Wahl handeln wird, wird Europa natürlich mehrere 26sprachige Kandiaten mit grosser SicherheitsEntourage brauchen. ..So ein Wahlkampf wird allein hunderte von Millionen kosten. .. Das ist lange nicht alles. Zu vermuten ist, dass solche sprachbegabten Genies eher weniger zu finden sind, und wenn, müssen sie nicht unbedingt politische Ambitionen hegen. Schau in die Geschichte. Wie hiessen die Figuren, die europäische Grossmachtambitionen hatten, doch Napoleon, Hitler, Mussolini, Franco, Stalin, Lenin…meinetwegen russische.. Ein europäischer Präsident will nicht zahnlos sein, also muss er Führerqualitäten haben; die müssen sehr hart sein bei Vielvölkersgebilden, Tito fällt einem auch ein, wie der sein Vielvölkerjugoslawien zusammenhielt. Julius Cäsar, imperator,… solche und ähnliche Figuren wird Europa mit dem Wunschtraum nach einem langjährigen Präsidenten heranzüchten.. Europa ist eben nicht Amerika, Europa ist ein Haufen verdammter Individualisten mit ausgeprägten individuellen Geschichten und Kulturen, ein grosser Machtapparat mit grossen Machtfiguren obenauf, die für den Bürger unerreichbar nah abgesichert werden müssen…. es schaudert einem. Imperator Europeus horribile imaginatus.
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08.06.2009 | Ganz Logisch meint : Eigentlich ganz logisch. Wer einen maroden Autobauer, einen Autobauer mit absterbendem Motor „mit aller Kraft“ retten will, und wenn der Kraftmeier Stein von Retter statt vor Ort sich kümmert, noch ständig in der Welt rumtourt, weil er auch noch den Frieden in Nahost retten und den Fall des Eisernen Vorhanges feiern etc. pp. muss, da verwundert nicht, dass der dann bei den Wahlen ein markantes Mobilisierungsproblem bekommt. Wer eine Automarke retten will, für die es keinen Markt gibt, es sei denn, der Retter bringt nicht nur die Rettung, sondern gleich auch noch den Markt mit, der bekommt auch bei den Wahlen ganz offensichtlich ein Mobilisierungsproblem. La Donna Immobile. Es ist leicht spotten. Wenn das zu rettende Objekt den Retter gleichsam in die Tiefe zieht. Jetzt muss man ihn fragen, den Kandidaten, ob er denn weiter mit aller Kraft die wunderbaren Arbeitsplätze bei der bald schon insolventen Firma mit Staatsknete, die immer mehr werden wird, noch retten will. Wies denn steht um sein Retterversprechen. Wie haltbar seine Retterworte sind. Seine Konkurrentin hat rechtzeitig den Absprung auf die Seite ihres WirtschaftsWunderMinisters geschafft und so ihre Partei vor schlimmerer Lädierung bewahrt. Jede Partei rettet zuerst sich selbst. Oder versucht es eben. Wollen die berufen sich fühlenden Retter weiter den angezählten Kaufhauskonzern retten. Wo doch eben eine der Sonntagszeitungen wunderbare Beispiele gebracht hat, wie sich die Pleite von bis dato für systemrelevant gehaltenen Kaufhäusern mit etwas geistiger Mobilität geradezu in einen Segen für die City umwandeln lässt. Vielleicht ist die geistige Immobilität gewisser Politiker das Hauptproblem bei der Mobilisierung der Wähler. Dass sie ihre Wähler für so fantasie- und alternativlos halten wie sich selbst. Da lacht dann nach der Wahl aus dem Spiegel plötzlich eine ganz andere Fratze und zeigt den eminenten Politern frech die Zunge. Oder sie sollten mal versuchen, den englischen Film AGE OF STUPID hier ins Land zu schaffen; ob sie sich dann noch intelligent vorkommen mit ihren AutoRettungsAktionen, die offenbar inzwischen selbst der unmündige Wähler als BilligWahlTaktik, die er und seine Kinder als Steuerzahler später selbst berappen müssen, durchschaut. The stupid Autoretter, der keine Vision hat, ausser Stillstand im Opportunismus vermeintlich easy zu gewinnender Wählerstimmen, nicht was den Zeitgeist, sondern was die Zukunft der Menschheit, Tag der Umwelt, Tag der Einwelt, betrifft, der, stehen geblieben, Politik nach dem schicken Motto betreibt, was gehen mich Eure Enkel an, der steht im Moment, was für ein Glück, doch schon recht stupid da. Wenn er jetzt noch was retten will für seine nächste Wahl, da müsste ein PR-trächtiges vom-Saulus-zum-Paulus-Event her. Ich habe verstanden. Ich habe gelernt. Logisch. Das hinzukriegen und nicht erst recht als WahlOpportunist dastehen, das dürfte freilich schwierig werden. |
07.06.2009 | Asymmetrische Ethik meint : Den Islam blumig begrüssen und Freundschaft mit ihm schliessen wollen und gleichzeitig Muslime töten, das ist ein Beispiel für asymmetrische Ethik. Gleichgewichtige Forderungen an Israel und an die Palästinenser stellen, ist genau so asymmetrisch. Israel als „vorbildlich“ demokratisches Staatswesen ist ansprechbar und dürfte als handlungsfähig angesehen werden. Die Palästinenser, denen es an allem fehlt, die von der Zufuhr lebensnotwendiger Dinge durch das handlungsfähige Israel abgeschnürt werden, sind nicht handlungsfähig, sind nicht mal ein Staat, ethische Forderungen an dieses total notleidende Gebilde stellen dürfte relativ fruchtlos sein. Von Iran verlangen, die Produktion von Atomerzeugnissen zu unterlassen und gleichzeitig selber Atommacht sein, ist eine genauso asymmetrische Forderung. Der Opfer des zweiten Weltkrieges Gedenken und die eigenen Rüstungsindustrien und den Rüstungsexport auf Hochtouren laufen haben, ist ein weiteres Beispiel für asymmetrische Ethik. Die Reihe könnte endlos fortgesetzt werden. Und dann wundern sich die Herrschaften, dass sie asymmetrische Kriege führen müssen. Ähnlich asymmetrisch ist das Ansinnen der deutschen Filmförderung. Man möchte den Film, die Filmlandschaft fördern. Es wird aber viel zu viel Flop gefördert. Bei bis zu achtzig Prozent der Flops ist absehbar, dass kein Mensch die Filme anschauen wird. Andererseits werden Filme doch für Zuschauer produziert, würde man meinen wollen. Bei achtzig Prozent der Flops wäre schon bei sorgfältigem Lesen der Drehbücher absehbar, dass kein Mensch das sehen will, weil mit angelerntem handwerklichem Geschick und nach gewissen Regeln aus Drehbuchseminaren Stoffe behandelt werden, aber die Szenen und die Figuren, die zu diesem Behufe „erfunden“ werden, diese standardisierten Frühstücks- oder BadezimmerDialoge, die meist nur Zeit füllen sollen, mangels Stoff, den die Macher wirklich zu erzählen hätten, die öden den geschichten-, fantasie- und erlebnishungrigen Kinogänger nur an. Trotzdem werden die Filme mit viel Brimborium produziert und in den Verleih gebracht. Man will ja den Film fördern. Aber man fördert eher teure Visitenkarten künftiger Fernsehregisseure. Wenn bei den Filmen, die ordentlichen Seminararbeiten gleich ein soziales Thema behandeln, wenigstens ein Wettbewerb um die Rollen als Stimulans veranstaltet würde, aber selbst darauf wird verzichtet, denn sorgsam entwickelte Machtgefüge wollen gepflegt gehegt sein. Sehenden Auges streben so ein Grossteil der vorhersehbaren Flops zielbewusst ihrer Bedeutungslosigkeit zu, aber wenn man die Leute fragt, ob sie glauben, irgendwer würde sich für diese Werke interessieren, dann kommt die abergläubische Antwort, es handel sich um Arthouse. Woraus zu schliessen ist, ein fast schon satirisches Beispiel für asymmetirsche Ethik, dass Arthouse gleich Flop sein müsse. Man will Film fördern, fördert aber Flops und behauptet, Arthouse zu fördern. |
06.06.2009 | Ethische Einfalt meint : Der Begriff ethische Einfalt wurde gestern an dieser Stelle im Zusammenhang mit Obamas Rede in Kairo verwendet. Er ist durchaus reflektierenswert. Er könnte bezeichnen die Diskrepanz zwischen schöner Rede, wohlgewählten, kulturellen Respekt heischenden, kultivierten Worten in zeremoniell staatstragender Umgebung, welche ihrerseits keinen Widerspruch zu lässt, so mächtig ist sie als Kulisse, einerseits und den Taten andererseits. Die Spitze des gewaltigen amerikanischen Macht- und Militärapparates ganz sonntäglich und unmilitant gekleidet, umfängt die islamische Welt mit warmen Worten vom Rednerpult herab. In der gleichen Sekunde aber tötet der amerikanische Machtapparat hinter diesem Mann Muslime, zivile wie „böse“, hält Muslime unter katastrophalen jeden Menschenrechtes spottenden Bedingungen weiterhin in Guantanamo gefangen. Dieser Widerspruch ist nur mit ethischer Einfalt auszuhalten; ihn auszuschalten bedürfte es Taten: Amerika tötet ab heute keinen einzigen Muslim mehr, ob Böser oder Zivilist und lässt augenblicks alle GuantanamoMuslime frei. Die Spitze des Apparates sieht nicht wie die untersten Enden desselben gerade am Morden sind, am Muslime morden auf Befehl dieser Spitze. Denn der Schönredner ist auch der oberste Befehlshaber dieser Tötarmee, dieser Muslime-Töt-Armee. Es sind zwei Dinge, rassistisch oder religionsfanatisch zu sein, antimuslimisch, antichristlich, antijüdisch oder einen Hass gegen einen mordenden und kolonialisierenden, bedrohlichen Machtapparat entwickeln und diesem Hass mittels Terrorismus Ausdruck verleihen zu wollen. Die Amerikaner sind keine Religionsgemeinschaft und keine Weltreligion. Obama ist nicht religiöser Führer, sondern Befehlshaber eines gnadenlos sich durchsetzen, seine Besitzstände wahren und ausweiten wollenden Macht- und Wirtschaftsapparates. Das ist vielleicht auch unter ethischer Einfalt zu subsumieren, wenn der Führer eines solchen Machtapparates die Gläubigen einer Weltreligion möchtegern auf Augenhöhe anspricht und zu gegenseitiger Toleranz auffordert. Der Machtapparat ist eben nicht tolerant. Es handelt sich hier um eine asymmetrische Toleranz, die Obama einfordert. Darum ist er ethisch naiv. Dies ist der schönste Pendant-Begriff zum asymmetrischen Krieg. Sozusagen der Überbau-Begriff. Insofern ist der Papst sogar ehrlicher als oberster Vertreter einer Weltreligion, wenn er die Weltreligionen auf Augenhöhe zu gegenseitigem Respekt und Dialog aufruft. Weltliche Macht und geistige Macht und religiöse Macht. Auch so ein Problem, was uns offenbar aus dem Mittelalter hängen geblieben ist, an dem wir immer noch kräftig zu kauen haben. Ehtische Einfalt dürfte allerdings nicht die Sesam-Öffne-dich-Haltung zu einem Frieden in NahOst sein. |
05.06.2009 | Weissichweiss meint : Wir wissens alle. Weissichweissichweiss. Wissen ist eines. Obama hat Osama nicht an den Hörnern gepackt. Er ist auf dessen Hauptbegründung und damit das Hauptmotiv für den Terrorismus nicht eingegangen. Die Rede ist von der Rede in Kairo gestern. Osama hat ihm zwar last minute mit neuen Drohungen und Aufrufen einen Aufhänger geliefert. Aber so spontan kann ein amerikanischer Präsident auch wenn er noch so jung ist, nicht sein. Er hätte diesen medialen Fehdehandschuh elegant aufnehmen, ihn mustern und befühlen und dann charmant kommentieren können. Hat er nicht getan. Er hat das Übel nicht an der Wurzel gepackt. Er hätte sagen können, wir können die Welt nicht an anderen Menschen verändern. Aber wir erbringen eine Vorleistung. Wir hören endlich auf, Menschen aus dem islamischen Kulturbereich auf Vorrat zu töten, in Afghanistan mit Luftangriffen, mit Drohnen in Pakistan oder andere islamische Menschen weiter rechtlos in Guantanamo gefangen zu halten. Ein Wort des amerikanischen Präsidenten genügte dazu. Er bringt es nicht über die Lippen. Und seine Handlungen strafen in diesem Zusammenhang seine schönen Kairoer Worte Lügen.. Er hätte sagen können: Wir wollen endlich aufhören, dem Terrorismus Nahrung zu bieten. Wir wollen nicht mehr die Lage in Pakistan mit diesen hinterlistigen Drohnen anheizen, damit drei Millionen islamische Menschen zu Flüchtlingen werden. Das hätte der amerikanische Präsident als seine Vorleistung anpreisen können. Ungeahnter Jubel wäre ihm sicher gewesen. Sicher, mit einem schön gesprochenen Salam Aleikum ist auch viel Applaus holen. Das weiss jeder Kabarettist, jeder Volksverführer und Alleinunterhalter, der was auf sich hält und was von Publikumsmanipulation versteht. Aber jemandem nach dem Mund reden, auch wenn es diplomatisch-rhethorisch durchaus ratsam und professionell ist, ist eines, und die Welt verändernde Handlungen tun, ein anderes. Man kann die Welt nicht an den anderen verändern. Gutmeinende Ratschläge oder Drohungen bis zu Boykottdrohungen haben im Nahen Osten seit Jahrzehnten nichts genützt und nichts bewegt. Dagegen sind Israelis so immun wie Palästinenser, Iraner, Iraker, und und und. Andere zu Verhaltensänderungen ermahnen ist wohlfeil und so nutzlos wie päpstlich. Man kann die Welt nur an sich selber ändern. Keine angenehme Erkenntnis auf Anhieb. Solange Amerika präventive Tötungen an Menschen aus dem islamischen Kulturkreis vornimmt, auch wenn es diese als Terroristen bezeichnet, damit aber meist Zivilisten trifft, solange bleibt ihm der Terrorismus erhalten, und solange sind solche NahOstGoodWillTours ethisch einfältig. |
04.06.2009 | Jugendliche AlkoholTestLäufer meint : Ohne jugendlichen AlkoholTestLauf kein KomaSauf. Darüber streiten sich die Länder. Der Streit wird finanziert aus der Alkoholsteuer und den Steuerabgaben der Bierbarone, der Bierkönige, der Bierkaiser, kurz der BierBrauerDynastien und der BierZeltWelt und der BierKultur. Jeder BierArbeitsPlatz schafft fünf weitere Arbeitsplätze in Kliniken, Entzugsanstalten, Sozial- und Familienfürsorge, Lebensversicherer, AlkoholunfallFahrzeugabschlepper und -Retter. Wir haben hier, müssen Sie wissen, eine ausgesprägte BierKultur. Und wenn die Jugendlichen sich ins Koma saufen und erfahren, wie schädlich Alkohol ist, dann fallen sie für den Rest des Lebens als Konsumenten aus. Denn die Jugendlichen sollens einmal besser haben als wir. Langsam müssen sie unter kundiger Anleitung an den Alkoholkonsum rangeführt werden. Nur so ist die schleichende Abhängigkeit und das sorgfältige Wachstum der Leber zu gewährleisten. Nur so ist eine Fortpflanzung des Bierkreislaufes, der wie gesagt bei uns ein KulturKreisLauf ist, mit dem alljährlichen Höhepunkt gebrandmarketingt als Ottobafist zuverlässig gewährleistet. Dessen Metastasen breiten sich inzwischen über die ganz Welt aus, gerne als little OttowaOttowafist, little OsakaOttobafist, little OuagadouguOttobafist, little ChinaTownOttobafist gekost. Ohne die BierKultur wäre unsere übrige Kultur nicht zu ertragen. Wer nach einer Theatervorstellung nicht noch auf ein Bier geht, der hat nichts verstanden. Der hat nichts zu verdauen. Wer nicht mit einem Bier den öffentlichen Verkehr betritt, wird diesen nur malträtiert überstehen. Trinken müssen die Leute immer. Darin wird der Bodensatz der gegenwärtigen Krise zu finden sein. Wenn nichts mehr geht, ein Bier geht immer noch. Die Wahlen werden im BierZelt entschieden. Die BierZeltTexte bestimmen unsere politische Kultur. Was im BierZelt versprochen wird, das muss nachher gegen jede Vernunft durchgesetzt werden. Wozu brauchen wir noch Shit und Koks und Ecstasy, das BierGlück ist eine lange entwickelte Glücksspirale und ein ehrlicher, solider Wirtschaftszweig. In der Münchner FussgängerZone darf kein Bier getrunken werden, was nicht von lizensierten Wirten ausgeschenkt wird. Das Bier ist rein. Aus Karstadt wird demnächst ein BierPalast. Das wird die Kaufingerstrasse befröhlichen und reiner werden lassen. Denn im Bier ist Reinheit drin. Nur wer zur Europawahl geht, der bedroht möglicherweise die Reinheit und die Reinlichkeit unserer Bierkultur. |
03.06.2009 | Pi Rou Ette meint : Die schönste Pirouette, den kühnsten dreifachen Axel seit Denise Biellmann, den verwegensten Hechtsprung lieferte jetzt die Kanzlerin nach dem OpelRettungsDesaster, das sie entscheidend mitverantwortet hat, indem sie sich mit einem ungeheuren Satz an die Seite des neuen politischen EiskunstlaufPrinzen, des Wirtschaftministers, katapultierte, ihm attestierend, er habe die Interessen des Steuerzahlers vertreten, womit sie unumwunden zugibt, dass sie und ihre AltHerrenMannschaft das nicht getan haben. Das neue politische EiskunstlaufTraumPaar ist damit geboren. Während sie die alten Herren, die alt im negativsten, im lächerlichsten Sinne aussehen, stehen gelassen hat als Dummköpfe, als schlotternde Knochengestelle, denen der Rückwind ihres Sprunges sogar die Turnhosen vom Leibe geweht hat, so dass sie nun nur noch im Suspensorium – und die den Bock markieren wollen mit Hasenpfote drin – als die SteuergeldMissbraucher par excellence geoutet sind, Steinmeier, Koch, Beck, Rüttgers, Althaus, Steinbrück und die restliche Ministerriege, die sich so gerne brüsten, das politische Game aus dem Efef zu beherrschen, welches darin bestehe, die Vernunft niederzubügeln und die Steuergelder egomanisch gegen das AllgemeinInteresse zu verschwenden. Das hat in Ansätzen heute sogar die SZ kapiert, obwohl Opel gleich das erste Geld vom Bund für ein ganzseitiges Dankesinserat in Umlauf gesetzt hat. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Allerdings nicht bei Herrn Müntefering, der, als ob das alles nicht passiert wäre, unverdrossen die Rettung von Arcandor anmahnt. Altherr im ältlichsten Sinne. Als ob unsere Innenstädte dadurch verödeten und ob die ermatteten, geschafften, entlassenen 65 000 Verkäufer und Verkäuferinnen noch den Drang hätten mit ihren kaputten Beinen an die Urne zu gehen… Dabei könnte auch hier der Zusammenbruch ganz neue Perspektiven eröffnen. Ladenraum in den Innenstädten ist begehrt. Viele begabte Händler harren in beschissenen Vorstadtlagen auf ein paar Quadratmeter Verkaufsraum in den Citys, die seit Jahrzehnten von Ketten monopolartig besetzt gehalten werden. Man könnte die leer werdenden Verkaufsräume nutzen für viele kleine Einzelhändler, basarmässig, schaut auf die Flohmärkte, wie die überall gedeihen, das könnte unglaubliche Energien freisetzen, das könnte richtig neue Impulse für die in Markenlandschaften verödenden Fussgängerzonen auslösen. Und genau das möchten offenbar die PseudoRetterPolitProfis, die verknöcherten, verhindern. |
02.06.2009 | Zu Viele Köche meint : Zu viele Kommentar- und Berichterstatterköche können den Brei verderben. Das beweist heute die SZ mit Stefan Braun, Nico Fried, Thomas Ochsner, Kassian Stroh, die auf Seite Drei direkt vom Amte der Opelverhandlungen hofberichterstatten. Beobachtungen durch Milchglas kommen dabei heraus. Das Profil des Textes leidet durch mangelnde Distanz zum Game. Klatschqualität geht vor. Geistige Durchdringung der Vorgänge und Motive scheint nicht gefragt. Das wird ein Teig wie beim synthetischen Käse. Oder ein Produkt wie im Kino, wenn zuviele Filmförderer Pate stehen, was dann, beispielsweise in historischem Kontext, erfahrungsgemäss zu einem opulenten Kostümfilm mit verdünntem Gehalt führt, statt dass es einem Biomarker gleich Ängste und Abgründe und Verhaltensmuster von Menschen sichtbar machen würde. Marcel Kniekamp bezieht da in der tz vorbildlich Stellung, während auch die AZ, die Automobilindustrie ist nun mal in alle Winkel hinein mächtig in unserem Lande, laviert und allen ein bisschen Recht geben möchte. Quasineutral ist eben auch nicht sehr hilfreich für eine kritische Meinungsbildung. Handlungen von Menschen stehen immer in Zusammenhängen und genauso wohnt dem Menschen der Hang inne, je nach dem was opportun ist, diese Zusammenhänge zu vertuschen. Wenn die Presse letztere Bemühungen unterstützt, bleibt sie farblos, fade, unwichtig. |
01.06.2009 | Verhalten Smuster meint : Wenn das, was die Bundesregierung, also die Betonklötze drin, und vier Ministerpräsidenten und jetzt coram publico vorführen, wenn das als Muster für die künftigen Verteilkämpfe dienen soll, und es steht nicht anders zu erwarten, dann gute Nacht alle Miteinander. Das ist dann wie in autokratischen Staaten, die wir offiziell doch alle so vehement ablehnen, in welchen die Betonklötze an der Spitze entscheiden, zur Frisur des Bildes der Gesellschaft müssen diese Arbeitsplätze bei Opel aufrecht erhalten werden, es gibt bei uns keine gefährlich hohe Arbeitslosigkeit, auch wenn Kunden für die vielen neu zu bauenden Wagen nirgendwo auszumachen sind. Koste es was es wolle. Denn von diesem gefakten Gesamtbild unseres Landes, diesen künstlich geschönten Arbeitslosenzahlen, glauben die Betonköpfe, hänge ihre Wiederwahl ab. Sie verschleudern also gegen die Stimme der Vernunft, gegen die Stimme des hellwachen Wirtschaftsministers, dem das gegenseitige Niedermach-Game, was die Politik zynisch Politik nennt, humanistisch nicht anerzogen wurde, gegen diese Stimme verschleudern die Betonköpfe, sorry, das ist in diesem Moment der einzig treffende Ausdruck, als Sofortmassnahme gleich mal eineinhalb Milliarden Steuergelder, kein Mensch weiss, wer die wann und wie bezahlen wird; Steuergelder, die einzig für ihren ureigenen politischen Überlebenskampf vernichtet werden. Und sie werfen Opel einem ganz unsicheren Kantonisten, der selber am Rande des Notleidens sich befindet und nicht die leisesten, verbindlichen Garantien abgibt, zum Frass vor. Mit noch mehr Milliarden, die der Staat bezahlen muss. Mit allen Mitteln also und mit einer Solidarität, wie nur ausgebuffte Schurken sie praktizieren, arbeiten sie gegen das Allgemeinwohl, nennen sich Retter und verschleiern mit sonderbaren, kaum verständlichen Worten, dass sie mit dem zu Rettenden nur sich selber und ihre Positionen meinen. Nach dem Wahlkampf möge die Sintflut folgen. Hauptsache, sie sitzen nachher wieder in ihren Regierungsämtern. Wenn dieses Verhaltensmuster also der Massstab für die mit der anschwellenden Krise zu erwartenden Verteilungskämpfe wird, wenn die Alten einfach so brutal die Stimme der jungen, ungebrochenen Vernunft niederwatschen, scheusslich, scheusslich, … wäre zu hoffen, dass die Rechnung dieses Faustrechtes der Unvernunft einmal nicht mehr aufgehen wird. Dass solche egoistischen Postenhocker und -pockerer endlich die Quittung vom Wähler erhalten. Aber wenn einer anfängt laut zu krächzen, wir müssen Arcandor retten, dann haben alle das Gefühl, sie müssen in diesen Chor der heiseren Eminenzen einstimmen, Gruppenzwang dieser Gruppengetriebenen, Uneigenständigen, die das Denken beim Eintritt in die Partei, offenbar abgegeben haben. |
31.05.2009 | Sie Ger meint : Opelation gelungen, Patient gestorben. Wer wird Opel jetzt von den Rettern retten, also wer wird jetzt all die vielen Autos kaufen, die Opel nun dank der Retter wieder bauen kann. Gab es eine Marktanalyse. Denken die Retter an das lange Gedächtnis des Internets. Vielleicht geschieht ein Wunder, und Opel wird aus den Ruinen erblühen. Wird zum Motor des neuen Aufschwungs. Das Bundeskabinett wird gottgleich verehrt werden. Der MagnaMensch fällt auf die Knie vor den Rettern und dankt für das viele Geld, was sie für ihn locker machten. Er hat halt ein Gespür für intelligentes deutsches Geld. Und wird es den Deutschen tausendfach zurückzahlen. Alles ist gut. Diese Politiker sind gut. Sie sind so weitsichtig. Bis zur nächsten Wahl. Wir brauchen weitsichtige Politiker. Hoffentlich bricht dann, wenn Opel wieder in voller Blüte steht, kein Konkurrent zusammen, weil schlicht die Nachfrage nicht besteht. Dann wären wieder Retter gefragt. Rettet die Vergangenheit. Respekt vor dem Wirtschaftsminister. Er hatte den Pep, zurücktreten zu wollen. Hat sich aber wohl allzu leicht von diesem Schritt abhalten lassen. Aber er wollte es tun. Wollte eine miserablige Entscheidung nicht mittragen. Er wird bald als der grosse Sieger dastehen. Sowieso, wenn, was zu erwarten ist, bei Opel die nächste systemrelevante Krise ansteht, dann haben wir dank Internet nicht vergessen, wer diese Lösung nicht wollte und denken dran, wer alles sie wollte. Sollte Opel jedoch wieder erblühen, den eingangs geschilderten blühenden Verlauf nehmen, so wird man es dem Greenhorn-Minister verzeihen. Denn er war noch in der Lernphase, hätte dank seiner Schulweisheit eine andere Lösung vorgezogen… Eine typische WinWin-Situation. Erst einmal sind jetzt die PR-Leute der Regierung gefragt, die diese ganze Gaunerei als grossen Erfolg darstellen müssen. |