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30.05.2009 | Wir müssen endlich der Feigheit das Wort reden meint : Wir müssen endlich der Feigheit das Wort reden. Alles andere bringt nichts. Man verbrennt sich nur die Finger. In der Nische der Feigheit gedeihen. Sich schrebern. Sich raushalten. Aber überall den Mund reinhalten. Das muss ich Ihnen erzählen. Ich muss Ihnen und ausgerechnet Ihnen ein wesentliches Interview geben. Nicht im Sinne der Hygiene. Anecken bringt gar nichts. Mitquasseln ist der Hit. Mittalken. Slalom ist angesagt. Windigkeit. Windschnittig wäre anders. Es ist Zeit für ein Loblied auf die Feigheit. Auf alle Arten von Wendehälsen. Ich wäre da nicht anders gewesen. Raushalten. Raushalten. Raushalten. Lasst die Politik ihr Geschäft verrichten. Haltet Euch raus. Verhaltet Euch nicht wie anspruchsvolle Konsumenten. Pflegt weiter das deutsche Untertanentum. Der Kunde ist ein Arschloch. Und hat zu parieren. Egal ob vom Handyladen oder im Lokal oder als Zeitungsleser, Fernsehzuschauer oder Parteifussgängervolk oder als Steuerzahler. Der wäre eigentlich der König. Aber wir sind da eigen. Dieser König hat sich alles bieten zu lassen. Von seinem Geld sollen SchrottAutoWerke gerettet werden. Veropelung des Steuerzahlers. Arcandor darf nicht sterben. Bringt unserem privaten Glück soviel. Alternativen nicht denkbar. Ungut, wenn der König Kunde Selbstbewusstsein entwickelt und es sich auch anders vorstellen kann.. Erst recht, wenn er ein König ohne Geld und Land ist. Dadurch haben wir unseren Wohlstand gewonnen. Mitläufer sind gesucht und nicht Mitkämpfer. Leute ohne Freunde. Die sind am easiesten zu manipulieren. Treuhündische Blicke sind gefordert, wenn Namen, wenn Autoritäten ihren Auftritt haben. Nicker. JawohlNicker. Wohlwollende Lächler. Leute, die soviel arbeiten – für ihre Rente, für ihre Familie, für ihren Nachruhm, - dass sie nicht zum Nachdenken kommen. Dass sie nie zu eigenständigen Entscheidungen kommen. Dass sie sich pausenlos einen vormachen müssen, wie wichtig und tüchtig und wie unentbehrlich sie und ihre kostbare Arbeit für das Gedeihen, den Fortschritt der Menschheit doch sind. Dafür kann man auch PR-Agenturen engagieren. Ich traue keinem Leserbrief, keinem InternetKompliment mehr. Alles Tricksereien. Die Leitartikel sowieso. Von der Filmkritik ganz zu schweigen. Alles gekauft. . Na, soll ich mich denn plötzlich auf mein eigenes Urteil verlassen. Das ist doch so anstrengend. Ich will nicht anecken. Ich will mich geschmeidig an den Kleister der Zeit anlehnen. Ein Mensch des Wortes zu sein, das diesen ZeitSchmier eventuell durchdringen könnte, iiii. Sich anlecken an die Funktionäre, das schmeckt und klebt so süss. Hier wäre jetzt noch Platz für eine köstliche dadaistische Lautfolge. So künstlich wie das Vanille im Eis oder im Jogurt. JoGurtPflicht für Orchideen und ihre Aromen. |
29.05.2009 | Pfiffikusse & NonPfiffikusse meint : Wers in Cannes schafft, mit deutschem Geld, in diesem Falle deutschem Filmfördergeld, Erfolg zu haben, also die Österreicher, die deutsches Filmfördergeld in Palmen vergolden (warum hat die deutsche Filmbranche nicht lauter über die Palmen gejubelt? – oder haben wir den Freudentaumel irgendwie verpasst? Warum schaffens die Deutschen selbst nicht, intelligentes deutsches Filmfördergeld in Cannes zu vergolden?), die solltens doch auch schaffen, die Pfiffikusse, mit deutschem Geld vollkommen überflüssige Autofabriken zu retten, Magenta rettet das Museumsstück Opel, vergoldet Autofördergeld. Damit dann das intelligent gewordene deutsche Geld, in diesem Falle Autofördergeld sich mit dem Konsumentengeld kopuliere und vermehre… Das ist die angesagteste Alchimie heute, dummes Subventionsgeld intelligent zu vergolden… Die Iraner wollens mit dem Transrapid-Fördergeld versuchen, überzeugende Idee … nur die Milliarden Palästina-Fördergeld, die bleiben dummes Weltgeld, weil Israel nicht will, dass Palästina sich zum eigenverantwortlichen Gemeinwesen entwickeln kann, denn Israel hat Geburten und muss darum die völkerrechtswidrigen Siedlungen ausbauen; dass die Palästinenser auch Geburten haben, davon gehen sie offenbar nicht aus, Tunnelblick. (Obama verfällt hier bereits in die alte Leier, dass wer sich herausnimmt, Israel für seine Völkerrechtsbrüche zu kritisieren, sich verpflichtet fühlt, gleichzeit wie eine Gebetsmühle die brutal unterdrückten und aus diesem Grunde handlungsunfähigen Palästinenser zu bashen – so wird das nie was; mal schauen, was er in Kairo verkünden wird, von welch hoher Kanzel aus er predigen wird). Dass das TornadoGeld in Afghanistan intelligent eingesetzt sei, davon war bislang nichts zu hören – denn der Beweis, dass dieses das saudumm angelegte amerikanische Geld zur Tötung von Zivilisten in Afghanistan nicht unterstütze, ist bislang nicht erbracht. Höchst fragwürdig ist auch, ob der gigantische Schuldenberg, den diese Regierung dabei ist anzuhäufen, intelligentes deutsches Geld sei. Intelligente deutsche Schuldenberge? Da müsste man dann von Fall zu Fall differenzieren, alles Geld, was nur dazu dient, erstarrte Strukturen (Arbeitsplatz ist eben nicht gleich Arbeitsplatz) zu erhalten, dürfte nicht sehr intelligent ausschauen, alles Geld, was, man kann es nicht oft genug wiederholen, der Zukunft dient, radikal emissionsarme Motoren allerorten, radikal energiesparende Bauten, radikal die Armut hier wie weltweit stoppende Massnahmen, radikal dem Satz, dass die Welt für alle da sei und dass alle ein Recht auf ein würdiges Leben haben, verpflichtete Massnahmen dagegen dürften eher als intelligentes Geld eingestuft werden. Gegen solch intelligente Schulden wäre nichts einzuwenden. Es bleibt aber zu befürchten, dass die Schuldenaufhäufer in der Regierung nicht nur Pfiffikusse sind… |
28.05.2009 | Heute Sorge meint : Heute bereitet Nordkorea der SZ noch Sorge. Das ist vielleicht im Evaluationsprozess des Wie-geh-ich-mit-meinem-ausflippenden-Kinde-um die realistischste Reaktion. Die am ehesten als Grundlage für eine Zukunftsperspektive dienen könnte. Wenn ein Mensch anfängt, alle Wege der Kommunikation zu kappen, dann muss man sich Sorge machen. Das sagt nichts anderes, als dass dieser Mensch oder dieses Land ein Problem hat. Und dass es Hilfe braucht. Ist es nicht auch bei späteren Amokläufern so. Dass sie vorher eigenartig unansprechbar waren. Und man nicht genügend darauf geachtet hat. Vielleicht ist die Völkergemeinschaft mit ihrer blödsinnigen Du-darfst-nicht-Atom-Politik Nordkorea gegenüber richtig blind geworden. Wie im Theaterstück MORAL von Ludwig Thoma. Indes auf der Weltbühne. Selber darf man Atom. Aber der andere nicht. Selber beansprucht man das Recht auf Nutte. Dem anderen gewährt man es nicht. Und durch die eingeschränkte Sicht auf das Moralthema hat man alles andere vernachlässigt. Die Beziehungen nur aufgrund dieses lächerlichen Problems verrotten lassen. Die Staaten, die jetzt aufjaulen, erinnern einen doch sehr an Ludwig Thomas Figuren. Die Beermanns dieser Welt. Lasst doch den Ländern das Atom. Wer Angst hat vorm Atom, der soll sich einsetzen und zwar nicht nur als eines Fernzieles, für die radikale Abschaffung. Vorher kann das ganze nur als Schmierenstück bezeichnet werden. Kein Wunder, wenn da einer durchdreht. Je mehr allerdings ein Land durch das Schmierenstück des Restes der Welt in die Isolation getrieben wird, umso unberechenbarer wird es und vor allem: umso schwieriger wird es, den Draht wieder aufzunehmen. Ausserdem: mit dem Aufgejaule, dem Gekreische gibt die den Diktatoren das willkommene Feindbild ab, ohne welches ihre Macht wie ein Kartenhaus zusammenfallen würde. Nordkorea braucht dringend Hilfe. Aber jeder weiss aus seiner eigenen Umgebung, wie schwierig es ist, mit einem kranken Menschen in seiner nächsten Nähe umzugehen, der es nicht wahr haben will, dass er sein Leben nicht mehr selbständig meistern kann, dass er für die Gemeinschaft zu Belastung wird und der rein formal sich nicht allzu sichtbar vom ’Gesunden’ unterscheidet. Statt endlos Sanktionen zu erwägen sollte die Weltgemeinschaft Nordkorea die Hand reichen. Wer das Land in seiner Aussenseiterposition bestärkt, der zieht sich selbst das Bedrohliche heran. Kurzsichtinvestition in schnellen Gewinn durch Schlagzeilen und Rüstung ohne jede Nachhaltigkeit. |
27.05.2009 | Ernesto meint : allerdings peinlich, wenn eine Zeitung, und wenn es sich um die ehrwürdige SZ handelt, ein solches Game mitmacht statt es zu durchschauen... |
27.05.2009 | Gestern Noch meint : Gestern noch reagierte die SZ ’brüskiert’, heute schon ’verstört’ auf Nordkorea. Das ist nicht wegzudiskutieren: eine Entwicklung. Gestern auf der Titelseite, heute im Kommentar versenkt; hier wünscht sie sich die Fortsetzung der Sanktionen gegenüber dem hungernden Winzling Nordkorea. Möchte dadurch den Diktator noch mehr in die Isolation treiben und ihn ergo noch gefährlicher, noch unberechenbarer werden lassen. Weil dann wird’s erst lustig mit der Bombe. Rezepte sind das zur Weltbewältigung. Sagen wir eher: zur Ablenkung von den wahren Problemen der ehrenwerten Völkergesellschaft. Glücklich darüber, dass Nordkorea mit seinem Atomfurz dringlichere Themen weggepustet hat. Denn Sanktionen haben noch nie was gebracht. Das ist heute aus Hallbergmoos zu erfahren. Auch in der SZ, ’Augen zu und durchwinken’ auf Seite Drei. Das nimmt dem Kommentar auf Seite vier, auch wenn die Seite Drei Iran betrifft und der Kommentar Nordkorea, voll den Wind aus den Segeln. Wie schwer die zu kontrollieren sind. Wer andere schneidet, schneidet meist sich selbst auch. Grosse SZ-Worte: die Isolation als Verdammnis für die Spitzen Nordkoreas. Hungern tut das Volk. Es wird diesen Vorschlag der SZ danken. Sanktionen bringen nichts, haben nie was gebracht. Sanktionen sind meist ein Mittel von Denunzianten, die von ihren eigenen Problemen ablenken wollen. Darum sind solche Bösewichte, und gerade Atom ist ein probates Mittel zur Bösewichtigisierung, für den ehrenwerten Teil der Weltgemeinschaft, der selber nicht schlecht rumrüstet und –kriegt, ein absolut unabdingbares Element ihrer Machtspiele. Ein bisschen mehr Durchschauen könnte nicht schaden. Aber vielleicht kommt da der Zeitungsmensch bereits mit seinem Brötchengeber in die Bredouille. Man sollte immer fragen, was einer bezweckt, wenn er versucht einen anderen schlecht hinzustellen, von was er damit ablenken will. Das inzwischen offenkundigste Spiel treibt in dieser Richtung Israel. Vom Furchtbaren, was es täglich den Palästinensern antut will es mit dem Fingerzeig auf Iran ablenken. Primitiv. Das läuft im kleinen Alltag nicht anders als in der grossen Politik. Hat A das Gefühl, B nehme ihm was weg, Licht, Attraktivität, Brot, Liebe, ist aber zu feige zu einer direkten offenen Aussprache und zur Findung einer Lösung, was tut A also? Er macht B hintenrum schlecht. Er erzählt, B habe das und das gesagt oder getan. Meist sind diese ’Erzählungen’ über andere schon nicht mehr stimmig. A verteufelt B. Oder der Ami sagt, die Menschen in Guantanamo seien ganz ganz böse Menschen, was niemand nachprüfen kann. Und schon ist die nachbarschaftliche Kacke am Dampfen. Wenn C, dem A schlecht über B nachgeredet hat, anfängt einen Bogen um B zu machen oder sogar auch schlecht über ihn zu reden…dann hat das alte Game einmal mehr funktioniert, so wie jetzt bei Nordkorea… |
26.05.2009 | Brü Skiert meint : Das sonst hochanständige Land Nordkorea hat völlig überraschend den Rest der Welt brüskiert, indem es unterirdisch Sprengstoff mit der Wucht von 10000 Tonnen TNT hat explodieren lassen und glauben lässt, es handle sich um eine Atomexplosion. Demzufolge kann es sich der Rest der Welt, alles selbstverständlich ebenso hochanständige Länder ohne Fehl noch Tadel noch Atom, nicht nehmen lassen und muss nun einen auf brüskiert machen. Jetzt sind wir alle brüskiert durch Nordkorea, wir in unseren hochanständigen Gesellschaften. Die Bauern haben mit einigen Traktoren in Berlin die Regierung in die Knie gezwungen. Die Regierung fühlte sich nicht brüskiert, sondern lässt vor den Wahlen offenbar alles mit sich machen. Kann mir mal einer einen Traktor leihen. Österreich jubelt über die Deutsche Filmförderung. Ganz zurecht. Wer cannes, der cannes. Wenn schon hierzulande keiner richtig merkt und gouttiert, wie gut die Förderer doch sind. Wieviel ausländisches Kapital die anziehen. Intelligent foreign money. Das darf nun wirklich niemanden brüskieren. Dass die Propheten immer woanders was gelten, ist bekannt. In Afghanistan gabs einen weiteren Anschlag auf die deutschen Truppen. Nicht der Rede wert. Brüskiert keinen mehr. Die Amis lassen sich übrigens ganz gerne töten, dafür sprechen die Statistiken der Morddelikte, nur wenn ein Terrorist dies tut, was täglich Dutzende von Amerikanern tun, nämlich Amerikaner töten, dann fühlen sie sich enorm brüskiert. Finanzhaie würden die FDP wählen und damit die SPD brüskieren. Berlusconi brüskiert sein Land mit Noemi, einer Schönheit wie von Botticelli, Primavera-Letizia. Die deutsche TerrorRasterFahndung brüskiert die Terroristen wenig, dafür aber viele unbescholtene Bürger ethnischer Minderheiten. Egal was die Regierung mit Opel treibt, irgendwen brüskiert sie immer. Hätte sie das Thema nur nicht an sich ran gelassen. Schuster bleib bei Deinen Leisten. Das spanische Parlament brüskiert die mutigen Richter – die SZ basht sie ab als ’wütende’ Ermittlungsrichter – am Nationalen Gerichtshof in Madrid, die weltweit beachtet Menschenrechtsverletzungen untersuchen. Israel brüskiert hartnäckig seine guten Freunde, indem es neue Siedlungen baut und nicht aufhört, die Palästinenser massiv zu unterdrücken. Die masslose Verschuldung des Staates brüskiert die Jugend und engt ihren Zukunftsspielraum massiv ein. Frau Silke Stokar brüskierte mit ihrem Wahlentscheid für den netten Herrn Köhler die Grünen und kam dadurch in die Zeitung. |
25.05.2009 | Lä Cher Lich meint : Lächerlich wie Amerika sich jetzt verbiegt und seinen Ruf auch unter Obama weltweit aufs Spiel setzt, lächerlich wie diese Grossmacht nicht im Stande ist mit ein paar Gefangenen, die ohne jede rechtsstaatliche Behandlung seit Jahren in Guantanamo einsitzen und garantiert so mitgenommen sind, dass sie nicht mehr viel zerreissen werden, dass Amerika nicht mit denen zurecht kommt laut dem heuchlerischen Satz, sie wissen nicht wie umgehen mit Leuten, die vielleicht Amerikaner töten werden. Dabei töten die Amerikaner sich gegenseitig jährlich zehntausendfach. Warum ist es so schwer, ein Rechtsstaat zu sein, und das noch unterm bleichenden Idol Obama. Was sind das für verquere Ängste vorm Recht, auch in Deutschland, einige Menschen, denen ihr ganzes Leben womöglich versaut wurde durch die amerikanische Hysterie, und die unglaubliches Unrecht erlitten haben, hier aufzunehmen. Man möchte die Herren, die jetzt das Thema mit derart spitzem Finger anfassen einfach mal ein paar Tage in so einem Lager unter den entsprechenden Bedingungen gönnen. Und ihnen nicht sagen, wann sie wieder rauskommen. Potz, würden die alle Hebel in Bewegung setzen, und jeden schimpfen, der sich nicht für die Wiedergutmachung des Unrechtes an ihnen einsetzt. Als ob diese Gefangenen verhext seien. Oder der amerikanische Geist verspukt. Was führen die für einen Veitstanz auf um diese elenden Geschöpfe. Als ob sie keine Menschen wären. Ja, Hexen. So mittelalterlich scheint also auch Obama zu denken. In Kategorien der Hexerei. Unvorstellbar wie so einer eine moderne Weltmacht führen will. Diese Behauptung: These are the worst of the Worst. Was für eine unglaubliche Vorverurteilung, bevor es erwiesen ist. Vielleicht sind diese Guantanamo-Gefangenen auch nur Menschen, teils auch nur Kämpfer für eine Sache, die sie für eine gute Sache halten. Allerdings galt schon lange vor dem Mittelalter einmal der Satz, IN DUBIO PRO REO. Und dieses Denken ist doch die Grundlage modernen Rechts. Will Amerika unter Obama so heuchlerisch und verlogen bleiben wie unter Bush? Dabei ist das Hirn des Terrorismus immer noch auf freiem Fuss! Das wird immer mehr zu einer absurden Hofposse, ein Aufruhr über ein paar armselige kaputt gemachte Geschöpfe von Menschen. Wenn Amerika sich davor schon so fürchtet, wie reagiert es erst, wenn wirklich Gefahr droht. Wenn es Menschen, die vielleicht Amerikaner töten wollen, alle präventiv hinter Gitter bringen will, dann müsste es umgehend Zehn-, wenn nicht Hunderttausende der eigenen Mitbürger nach Guantanamo verfrachten. Und in Deutschland regen sich einige Moralisten jetzt empört auf, weil in ein paar Schulen im Keller mit dem Luftgewehr geübt wird. Statt über das neue , amokfreundliche Waffenrecht sich zu echauffieren. |
24.05.2009 | Einen Vernünftigen meint : Einen vernünftigen Menschen können die mit dieser Politik nicht überzeugen. Einfach jedem Schreihals, der eine gewisse Phonstärke resp. Medienstärke erzeugt, nachzugeben und aus der selbstverschuldeten Patsche hinauszusubventionieren. Einen vernünftigen Menschen können diese Autopolitiker nicht überzeugen. Autokanzler. Autokanzlerin. Autovizekanzler. Autokanzlerkandidat. Autoministerpräsidenten. Auto, Auto-mat, matt. Setzt die Autoheinis matt. Sie kleben hiflos an der schleimigen Oberfläche des sogenannt Faktischen. Keine Fantasie zum Abheben. Keine Sprache, die über den Tag hinaus weist. Kleine Geister mit leicht durchschaubaren Texten, hilflos die Rettung daher babbelnd und nur die nächste eigene Wahl meinend. Gibt es einen Politiker, der sich laut traut, das Gegenteil zu behaupten, der eine Perspektive mit schmerzhaften Zwischenschritten allerdings, aufzuzeigen die Haltung und den Kopf hat. Falls es ihn gibt, ist nichts von ihm zu hören. MassenAutoBewegung. Wer dagegen ist, ist Out. Lächerliche In- und OutSpiele. Trendige, schnoddrige Slogans. Wir retten Euch. Wir setzen alles daran, Eure – unter uns gesagt: beschissenen – Arbeitsplätze zu retten. Wissen Sie, wie die Arbeitskraft am Autofliessband bis auf den letzten Schweisstropfen ausgewrungen wird? Haben Sie mal gesehen, wie ko diese Leute nach der Schicht nach Hause kommen? Und diese Arbeitsplätze will unser AutoPolitiker, der Schwätzer, retten. Fällt ihm gar nichts anderes ein. Es ist richtig, was Ernesto gestern hier geschrieben hat, diesen Dampfplauderern von AutoRettungsPolitikern fehlt jegliche Kompetenz zu beurteilen, ob die UebernahmeOfferten dieser sogenannten Investoren, dabei sind die, um es auf den Punkt zu bringen, lediglich MitgiftJäger, die auf die staatliche MilliardenMitgift scharf sind, also den Politikern fehlt jegliche Kompetenz zu beurteilen, ob solche Übernahmeofferten seriös sind. Denn die Investoren, und die sind zweifellos wirtschaftlich einiges erfolgreicher und listiger als die Politiker, wissen ganz genau, mit welchem Zahlenzauber sie die Politiker und damit den Steuerzahler beturteln und reinlegen können. Weil nachvollziehbar bleiben diese Blendwerke für keinen einzigen der sich auf AutoSchrott profilieren wollenden Politiker. Keiner will sich die Blösse geben. Ist ihnen auch wurst, denn sie wollen sich als Retter aufspielen und meinen dabei die Rettung ihres eigenen Arbeitsplatzes. Es ist alles so pervers. Für einen vernünftigen Menschen ist nicht nachvollziehbar, wie auch nur ein Wähler auf dieses Spektakel reinfallen kann. |
23.05.2009 | Ernesto meint : wenn die Herren Beck, Rüttgers, Steinmeier, Koch Ahnung von Firmenmanagement hätten - und nur dann könnten sie Übernahmeangebote qualifiziert beurteilen - dann würden sie doch dort den besser honorierten Job machen statt sich in die Niederungen der mühsamen Politik zu begeben |
23.05.2009 | Jeder Weiss Es meint : Jeder weiss es, dass das reine Rattenfängerei ist, selbstverschuldeten Pleitefirmen wie Scheffler, Opel, Porsche, und und und von Seiten des Staates unter die Arme zu greifen. Dass das einseitige Vorteilnahme eines Segmentes der Gesellschaft auf Kosten aller ist. Und dass die Arbeitsplätze schon mittelfristig doch wegfallen werden. Dass es eine reine Lüge ist, wie der Kanzlerkandidat völlig skrupellos daher plaudert, dass es ihm um die Arbeitsplätze bei Opel geht. Es geht ihm nur um die Stimmen. Subventionen gegen Stimmen. Es ist doch klar, dass die Investoren, wenn sie seriöse Investoren wären, auch ohne Staatshilfe zurecht kommen würden. Sie sind es aber nicht. Keiner von ihnen. Jeder will sich diese MilliardenHäppchen vom Staat nicht entgehen lassen. Und Koch sei Favorit für die Übernahme durch Magna. Und Steinmeier für die Übernahme durch Fiat. Oder dergleichen. Was hat der Staat in den Firmeninterna zu wühlen. Er hat doch keine Ahnung davon. Drum ist er ja der Staat, soll die äusseren Bedingungen für Firmen und Menschen und ein gutes Leben bereit stellen, aber doch nicht sich in die innere Organisation von Firmen reinhängen. Das geht ihn rein gar nichts an. Da fehlt ihm die Kompetenz. Wirklich sonderbar, kurz vor den Wahlen versucht der Staat, also einige seiner Repräsentanten, Staatszweckverdrehern oder Staubsaugervertretern gleich, die selbst vom Staate leben wollen, versuchen diese Herren und Damen wohl auch, sich dadurch zu profilieren, dass sie über ein Fachgebiet herfallen, von dem sie keine Ahnung haben. An Dreistigkeit ist solches Gebaren nicht zu überbieten. Vor allem weil es ungerecht ist. Weil es einigen Hilfe gibt und den Millionen anderen, die nicht in so grossen Firmen arbeiten und in anderen Branchen und denen es auch schlecht geht, nicht. Auf solche Staatslenker können wir gerne verzichten. Die sollte man abwählen. Aber der Wähler scheint mehrheitlich nicht gerade helle. Nie gefeit vor billiger Bauernfängerei. Und jede Minute, in der ein Staatsvertreter versucht, hoffnungslos zum Untergang bestimmte Industrien zu retten, geht ihm an Energie für die Zukunft verloren. Investiert er nicht darein, Voraussetzungen für Arbeitsplätze mit Zukunft zu schaffen, so da sind sämtliche grünen, fairen, ökologischen und Armutsbekämpfungsarbeitsplätze, ist er hochgradig retro und von schlechtem Nutzen für unser aller Zukunft. Jeder der jetzt von Rettung einer maroden Autoindustrie bramarbasiert, arbeitet tatkräftig an der Vernichtung seines Rufes, von Zukunft und ist ein Halloderi. Jeder weiss es. |
22.05.2009 | Brückentag meint :
Tag. Tags. Have you tagged me. Have you tagged the day. Den Tag überbrücken. Eine Zeitlücke überbrücken. Den Tag steinbrücken. Das heisst kein Geld verdienen. Das heisst, ein Geld ausgeben, was man nicht hat. Vorsichtshalber nichts denken. Die Dinge lassen. Den Aufruhr lassen. Das Geschwätz lassen. Überbrücken, jedoch ohne waghalsige Pfeiler- und Bogenkonstruktion, wie Klippen umkurven. Die anfeindenden Gedanken anfeindend aber wirkungslos lassen. Sie anfeinden lassen. Doch darüberhinwegschreiten. Unangefochten. Wenns unten noch so brandet. Lass ihnen ihre unglaublich wichtigen Erkenntnisse. Erkenntnisse überbrücken. Hierarchien überbrücken. Die Hierarchie Hierarchie sein lassen. Wenn sies denn nötig hat. Wenn sies denn nötig haben. Alle Hierarchien sind überbrückbar. Kulturhierarchien. Noch lustiger. Steinbrückung der Kulturhierarchien. Die Gedanken sind frei. Sie brauchen keine Brückentage. Sie brauchen keine Brückentags. Sie brauchen keinen Brückensekt. Sie brauchen keine Brückensekten. Thermopylae (Meudon) von Cy Twombly im neuen Brandhorst Museum mit der mörderisch kalten Klimaanlage. Brückentage sind Pfützentage. Gedeihort für Schmützenenblumen. Sie verleiten komischerweise nie zu Übersprungshandlungen. Zu Übersprungsgedanken. Denn man hat ja die Brücke. Wozu dann Sprünge. Kündigen. Den Zusammenhang aufkündigen. Gegen das heftige Plädieren. PlärrPlädoyers. Die sind alle so wahnsinnig gut. Der kulturelle Zusammenhang ist brüchig. Da wären Brückentage angesagt. Die finden woanders statt. Im Mai. Im Juni nicht. Heute fehlt die Kirche. Sie findet woanders statt. Im Norden. Haneke oder nicht. Und auch schon wieder vorbei. Steinbrücken. Hilfe bei den Zahlen suchen. So viele Lesern. So viele Zuschauern. So viele Einschaltern. So viele Anklickern. Die Zahlen liefern die Wahrheit. Über die Lücken. Nicht über die Brücken. Wieviele Brückentage wären nötig. Die Suche nach einem Gesamtzusammenhang. Die Brücke über alles oder das Baden im Fach. Der Tellerrand und die Lücke. Alles nimmt seinen Gang. Oder bleibt wo es ist. Die Fantasmagorie von Entwicklung. Die deutschen Filme haben lange Hälse, weil sie sich nach der Förderung strecken. Brückenlücken. Gedächtnislücken. Einsichten, die sich aus der Kultur, aus der Geschichte verabschiedet haben. Brücken ins Ungewisse. Abgerissene Zusammenhänge. Fühler ins Leere. Tentakeln auf Sinnsuche. Wo ist das Signifikante. Oder ganz simpel: auf Einkommenssuche. Mei, wie gewöhnlich. Halt wie ein Brückentag.
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21.05.2009 | Soll Uns Das Jetzt meint : Beschäftigen. Soll uns das jetzt beschäftigen. Dass aus Afghanistan in den News plötzlich nichts mehr zu hören ist. Hat sich die Lage beruhigt. Oder Filtrierung negativer Nachrichten, da Europawahlen bevorstehen. Und es offenbar nur negative Nachrichten gibt. Soll uns das beschäftigen, dass durch dieses austrocknende NachrichtenRinnsal wir nichts mehr darüber erfahren, wie es den deutschen Soldaten in Cannes, oh Pardon, in Afghanistan ergeht. Und die sich dann über zu wenig Anteilnahme aus der Heimat beschweren. Soll uns das jetzt beschäftigen, wie es unseren deutschen Filmsoldaten in Cannes ergeht. Im zäh fliessenden TarantinoBlut, wie aus ersten Kritiken zu entnehmen ist. Soll uns das jetzt beschäftigen, dass in diesem KinoBlut so viel deutsches Geld fliesst. Dass der oberste deutsche Filmfunktionär, wie einsten der drollige Arbeitsminister, blümlich verkündet, die Filmförderung sei sicher. So sicher wie die Renten. Oder wie die Sinnhaftigkeit des Einsatzes in Afghanistan. Soll uns das an diesem schönen Maientag beschäftigen, dass das deutsche Filmfördergeld nach Visionierung erster German-Basterds-Kritiken wenigstens einen österreichischen Weltstar zu kreieren hilft, den Christoph Waltz als Colonel Hans Landa. Die alte Faszination des Bösen neu aufgetischt. Soll uns das jetzt beschäftigen, ob das Kino dadurch weiter kommt oder doch nur in alten, mephistophelischen BrillanzPfaden blutet und trampelt. Soll uns im fernen München beschäftigen, ob die fast 7 Millionen Euro Filmförderung für die Basterds in Cannes eben verpufft sind oder sollen wir versuchen zu evaluieren, ob sie überhaupt etwas und falls ja, was tatsächlich bewirkten. Oder ob die völlig sinnlos in den Rachen der nimmersatten Naziverarbeitungsindustrie geworfen worden sind. Weil das Kino sich endlich, auf jeden Fall das deutsche Kino, fundamentaler auf seine Möglichkeiten und seinen Sinn in dieser immer komplizierter werdenden medialen Welt besinnen sollte. Weil es wieder forschender werden sollte. Zukunftsgerichteter und Querdenkerischer vor allem. Und seine vertikale Fixierung in Richtung der Fördertöpfe entkrampfen sollte. Soll uns das alles beschäftigen. Soll uns das beschäftigen, dass wir im Internet einen kleinen Trailer gesehen haben von dem eben erwähnten Förderprodukt, in welchem ein deutscher Schauspieler, zusammengekauert wie ein gemassregeltes Mädchen hinter Gittern hockt, mit gefesselten Händen eine Cigarette raucht, und unsicher nickend auf den Autoritätsmenschen reagiert, der ihm die Basterds vorstellt. Bloss weil der kauernde ein deutscher Star ist. Müssen wir uns wirklich damit beschäftigen, bloss, weil es uns auf diesem Podium vorgesetzt wird, darin was Grosses, was Ungewöhnliches, was Faszinierendes zu erkennen. |
20.05.2009 | Noch In Diesem Jahr meint : Noch in diesem Jahr hat Israel einen furchtbaren, blutigen, zerstörerischen Überfall auf Gaza ausgeübt mit Tausend Toten und grauenhaften Bombardements. Und jetzt hupft, als wäre nichts gewesen, Israels neuer Chef nach Washington und versucht dort Iran als böse zu denunzieren. Das kommt irgendwie nicht mehr an. Denn als Höhpunkt der Frechheit beginnt er auch gleichzeitig noch neue Siedlungen zu bauen, versucht also weiterhin den Konflikt mit den brutal unterdrückten Palästinensern anzuheizen. Das kommt irgendwie nicht mehr an. Weder in Washington noch in der übrigen Welt. Hält da einer die Welt für blöd. Hat er alle Relation verloren. Er scheint auch nicht richtig hin gehört zu haben zu Obamas sicher mit Bedacht gewählten Worten. Er hat dem Israeli doch deutlich zu verstehen gegeben, dass er dem von Israel denunzierten Iran gegenüber noch einige Monate Geduld aufbringen wird. Das heisst aber nichts anderes, als dass Obama damit dem Israeli die Methode mit dem Zuhören und der Geduld erklärt hat. Die gilt natürlich nicht nur Iran gegenüber. Die gilt auch der Entwicklung mancher Waffensysteme gegenüber. Die gilt den Vorgängen in Irak und Afghanistan gegenüber. Die gilt auch Israel gegenüber. Auch Israel gegenüber. Die Botschaft hörte der Israeli wohl, allein er will sie nicht wahrhaben. Er selbst würde ja in einem solchen Falle weiter sagen, wer nicht hören will muss fühlen. Er kann sich aber nicht vorstellen, dass diese Regel eines Tages auch für ihn gelten wird. Da dürfte es bei ihm zu einem überraschenden Erwachen kommen. Vielleicht noch in diesem Jahr. |
19.05.2009 | Blühende Verbrannte meint : Der Armutsatlas bringt es an den Tag. Wo die Politik uns vor 20 Jahren blühende Landschaften versprochen hat, da ist jetzt die Erde verbrannt. Der Wohlstand verbrannt. Und wie hat die Politik das geschafft. Doch mit Milliardensubventionen. Jetzt will sie die serbelnde Autoindustrie mit Milliardensubventionen am Leben erhalten. Überall will sie ihr gefährliches, letales Gift der Staatshilfe reinpumpen. Nur um selbst zu überleben. Sie scheint sich einmal mehr mit den falschen Dingen zu beschäftigen. Das macht misstrauisch. Es fehlen die Beweise, dass Staatshilfe für die Wirtschaft in solchen Lagen die Rettung brachte. Meist war es nur Verlängerung des Siechtums. Verschieben des Exitus bis nach den Wahlen. Dadurch verlieren Gegenden und Menschen kostbare Zeit, sich zu fragen, was sie statt dessen wollen oder können, wie sie sich ein selbständiges wirtschaftliches Überleben in einer international verflochtenen und gerechteren Welt gestalten können nach dem Absterben überlebter Industrien. Wie ihr soziales Leben mit weniger Reichtum gerecht einrichten. Staatshilfen killen die Phantasie, die Kreativität, die Eigendenke. Siehe deutscher Film. Staatshilfen sind Verführungen für schwache, eindimensionale Politiker, die nur zu gerne die Gönner spielen mit dem ihnen von der Allgemeinheit anvertrauten Geld. Sie glauben dann, die Leute lieben sie, wenn sie denen, die schlagzeilenheftig laut schreien, Geld in den Rachen werfen. Das ernährt keinen. Käufliche Liebe. Aber die Rechnung geht nicht auf. Jedem, der jammert, einen grösseren Brocken aus der Allgemeinkasse zuzugestehen als er einbezahlt. Schneeballsystem. MadoffSystem. Auch Madoff galt lange als seriös. Auch die englischen Politiker galten lange als seriös. Der Politiker, der den Schmarren erzählte, unsere Sicherheit werde am Hindukusch verteidigt, galt lange als seriös. Solche Fassaden werden heute schneller löchrig. Das Internet hat ein gutes Gedächtnis. Schröder, Staatshilfe, Mannesmann. Ohne Internet konnte das in einem stillen Konsens hinter den Kulissen zwischen Medien und Politik leicht vergessen gemacht werden. Geht heute nicht mehr. Konnte leicht beiseite geschoben werden, dass wir Westler auf der Luxusetage auch nur so gut lebten, weil es weiten Teilen der Welt deutlich schlechter ging. Geht heute nicht mehr. Es müssen neue Modelle gefunden werden. Die bei der Armut (im eigenen Lande wie weltweit) ansetzen, und die nicht rostende Dinosaurier an Industrien aus dem 20. Jahrhundert mit wenig Zukunftsaussichten im globalen 21. Jahrhundert mit Staatsinfusionen und halb schon im Koma noch am Leben zu erhalten versuchen. Obwohl: lebendiges Museum ist auch kein schlechtes Schlagwort. Dann aber sollte die Sammlung weltweit attraktiv sein, wie etwa das neue Brandhorst Museum in München. Wow Twombly! |
18.05.2009 | Der Geist Muss Neu Gestartet Werden meint : Der Geist ist ausgeleiert. Er ist überfüllt mit Daten. Er ist vollgepfropft mit unerwünschten Informationen. Dadurch hockt er unbeweglich. Ruht im Phlegma. Seichtet. Japts – und hält es für Gedanken. Verwechselt es damit, eine Position erreicht zu haben. Die Position der Inertheit. Hält sie für Erwachsenheit. Zu Ehren und Titeln und Prädikaten gekommener Geist. Und zu materiellem, ähm, na ja, Veranda, Terrazza, Datsche, Herbstlaub, Bücherwand, Teatime gepflegt, Conversation, intellectual Look – darauf geachtet, der wohlige Mix aus stylish und verkommen, umgeben von nickenden Adlaten und Bewunderern, Respekt wäre anders, setzt sich bedeutungsvoll an den Computer, die laute Diskretion der geistigen Herrschaft, der elegante Schlenker um das allzu Irdische, Zahlen und Zeilen sind die Beweise. Überbeschäftigt mit der Buchhaltung. Lebenslang garantiertes Lehrgehalt. Da ist plötzlich die Maximierung der Nebeneinkünfte ein Thema, ein unwiderstehlicher Reiz. Nicht gefeit gegen die Freude über eingehende Beträge. Kleinvieh macht auch Mist. Da eine Jury. Dort ein Referat. Da ein Seminar. Dort eine Veröffentlichung. Unabkömmlich. Unersetzliche Geistigkeit. Unverzichtbare Präsenz. Gedanken und Impulse für die Welt. Heute in China. Morgen in Jugoslawien. Meine intellektuelle Wenigkeit ist gerade in Paris. Nachmittags Hamburg. Kant ist nie über Königsberg hinausgekommen. Internationales Symposion im Holiday Resort vor der Küste Afrikas. Ein Kongress in den Anden. Im Flugzeug die wichtigen Gedanken nochmal redigiert. Hingebungsvolles Engagement für den Nachwuchs. Meine kostbare Erfahrung eingebracht. Gastreferent. Projektbetreuer. Ich arbeite gerade. Ich schreibe gerade. Ich lehre gerade. Ich erforsche gerade. Mein Thema ist die Seidenstrasse. Der Salat in Arosa war herrlich. Die Spaghettis nicht al Dente. Wir müssen das Politische so präsentieren, dass es keinem weh tut. Kleinere systematische und formale Fehler sind dabei hilfreich. Lenken die Energien auf endlose Diskussionen. Palaver. Erweckt den Eindruck von geistiger Produktivität. Schmerzfreier Dialog. Ermöglicht jedem sein Gesicht und seine Position zu wahren. Es kratzt doch keine intellektuelle Krähe einer andern eine Auge aus. Musste sogar ein Autogramm geben. Illustrer geistiger Prozess. Wie die Hefe im Getriebe der wirtschaftlichen Katastrophe. Leuchtgranaten. Phosphor. Nur halb liebenswürdig. Denn der Geist scheint, es ist dramatisch, in institutionellen Käfigen – er hält es allerdings für Status, denn wissend und beredt is er ja – ernsthaft gefangen und immobilisiert. |
17.05.2009 | Papa Vobiscum meint : Die Spuren, die die Pilgerreise des Papstes im Heiligen Land hinterlassen wird, werden noch geringer sein als die, die seine Wahl in Marktl am Inn – wie der eben in den Kinos angelaufene Film von Mickel Rentsch, mickel-rentsch.de, schön zeigt – zurückliess. Denn die einen motzten schon während der Reise unzufrieden, der Papst hätte an der und der Stelle die und die emotionale Regung inklusive Bereuung zu zeigen gehabt – wie der shakespearsche Lear von Cordelia Liebesbeweise wünschte – das motzten manche philiströs, während parallel unbedacht wie eh und je die Irrsinnsidee einer ZweistaatenLösung propagiert wurde. Vom Papst persönlich. Der trotz Wissenschafts- und Pilgergestus in Staatskategorien denkt. Zwei souveräne Staaten. Man kann es nicht oft genug wiederholen. Was heisst souveräner Staat. Doch dass er sich bewaffnet. Der Papst hat das nicht ausgeschlossen. Er hat nicht von zwei unbewaffneten Staaten gesprochen. Er hat nicht von Staaten gesprochen, die auf das Recht zur Selbstverteidigung verzichteten. Die, wenn der Feind sie auf die Wange schlägt, noch die andere hinhalten. Davon hat der Papst nicht gesprochen. Er hat ganz im weltlichen Sinne von zwei souveränen Staaten gesprochen. Die Messlatte wird durch den israelischen Staat vorgegeben, was die Rüstung betrifft. Da muss, um ein Gleichgewicht zwischen den beiden Staaten herzustellen, aber ganz gewaltig Hochrüstung im zu gründenden Palästinenserstaat betrieben werden. Denn so lange Israel rüstungsgemäss überlegen ist, muss sich der neue palästinensische Staat bedroht fühlen. Das ist Staatsraison. Das machen uns die Staatslenker weltweit vor und behaupten, das sei politische Denke. Gewaltfreiheit igit. Wobei sich immer mehr herausstellt, gerade ist Obama dabei das zu beweisen, dass diese sogenannte Staatsraison nur dem Machterhalt der Machtcliquen dient, und die brauchen das gewisse Quentchen Unrecht, die gewisse Verletzung von Menschen- und Völkerrecht und der Menschenwürde, siehe Forführung der amerikanischen Militärprozesse und alles andere, und behaupten, das Land könnte auseinanderfallen, wenn die Verbrechen der BushClique aufgeklärt würden, aber das ist reiner Quatsch, es geht den Obamas auch nur noch um den Machterhalt, um den Ausbau der Macht der entstehenden ObamaClique. Es ist offenbar einfach zu schön, im Weissen Haus eingesperrt zu sein. Oder in ein weisses Papstgewand. Der Appell zur Friedfertigkeit ist zwar richtig, aber wie die Geschichte zeigt, hoffnungslos. Nun, Kirchen leben auch nicht schlecht auf Kosten der Hoffnungslosigkeit, indem sie ein Heil im Jenseits und eben nicht in Jenin anbieten. Wer im Diesseits etwas erreichen will, der kommt um genauere Analysen von Machtverhältnissen, um ein konsequentes Bestehen auf der Gültigkeit allgemein anerkannter Messlatten wie Menschenrecht, Völkerrecht, Schutz der Natur (zB Unsinn von Jagdbombern und Drohnen etc.), allgemeines Atomverbot (hoffentlich bald) nicht herum. Aber schon läuten die Jubelglocken bei den Waffenexporteuren, wenn sie hören, Palästina soll ein eigener Staat werden, sicher auch am Rüstungsstandort München. Denn hier sind die Spuren des Papstes längst ... siehe Marktl am Inn… |
16.05.2009 | GeldVergabeKritik meint : Die FR-online.de berichtet, der Steuerzahlerbund übe heftige Kritik an der Förderpraxis des Deutschen Filmförderfonds. „Reiner Holznagel sagte der in Essen erscheinenden Neue Ruhr/ Neue Rhein Zeitung: \"Der Subventionsirrsinn treibt immer neue Blüten\". Es sei \"völlig inakzeptabel\", ein Filmprojekt von Stars wie Quentin Tarantino und Brad Pitt mit Steuerzahlermillionen zu unterstützen“, auch wenn die SZ heute vorsorglich einwendet, deutsche Stars würden darin ganz enorm wichtige Rollen spielen. 6,8 Millionen Zuschuss für das Werk des amerikanischen Kultregisseurs. Und die potentiellen deutschen Kultregisseure darben, kommen gar nicht erst zum Gedeihen, sind weit entfernt vom Kult. Nicht dass sie dümmer wären, weniger begabt, das glaubt keiner, das kann uns keiner weismachen. Das deutsche Autorenkino ist das, was ob solcher Subventionspraxis ganz offenbar ausgezehrt wird. Drum scheint es, der Eindruck ist subjektiv, dass die deutschen SpielFilme immer schlechter werden. Kein Wunder, wenn internationale Produktionen sich wie Aussauger auf die deutschen Fördertöpfe hocken. Die internationalen Produktionen als Kuckuckseier im deutschen Fördernest. Als die Heuschrecken der Filmwelt. Dass wieder einmal kein deutscher Regisseur in Cannes im Wettbewerb ist, dürfte zumindest die These stützen, sollte die Ambitionierten im Filmland und die sich für die wahren und wesentlichen Macher und Förderer und Filmdenker halten, nachdenklich stimmen. Die Filmmauschler hingegen werden sich gegen solche Einwände mit Händen und Füssen sträuben und wehren, werden versuchen, sie als unwesentlich und nestbeschmutzend abzutun. Werden einmal mehr die Erfolgslitanei des deutschen Filmes runterrhythmisieren, all die vielen doch so gar nicht lobbyierbaren Oscars, und dann der elegante, vivide, vigilante deutsche Filmpreis und eine hellsichtige, intellektuell brilliante deutsche FilmAkademie haben wir auch, da kann es so schlecht nicht bestellt sein um unser FilmWunderLand. Was die Vorfreude auf den Tarantino keinesfalls trüben soll. Das wollen wir dann doch auseinanderhalten. |
15.05.2009 | Cannes Torei meint : Jetzt singen sie wieder aus Cannes. Und was macht der deutsche Film dort? Die SZ sieht eine ganze Menge deutscher Visionen, gar eine Dominanz derselben (also mindestens Fronleichnam). Das sind internationale, vor allem amerikanische Produktionen, die deutsches Filmfördergeld abgreifen, dank dem, dass sie hier im Lande drehen und ein irgendwie deutsches Topos simulieren. Und was machen die deutschen Kreativen dabei, ausser hin und wieder einem amerikanischen Star Stichworte zu liefern? Rüdiger Suchsland wird da in artechock deutlich. Sie sind nicht vorhanden, bis auf einen einzigen Film. Akin, Dresen, Glasner wurden abgelehnt. „Für manche in der Branche, die auch hier natürlich lieber ungenannt bleiben, ist das ein klares Indiz der verfehlten Filmförderpolitik des Staatsministers Neumann und der Länderförderungen, die große internationale Produktionen großzügig mit Geld ausstattet, während für kleine Autorenfilme nichts übrig bleibt.“ Und warum wollen die, die dieser Meinung sind, ungenannt bleiben? Wie partizipieren die denn am Geld, das solches Schweigen ratsam erscheinen lässt. Oder haben die einfach kein Interesse daran, dass die deutsche Filmlandschaft mit eigenen Autorenfilme Stärke zeigt. Genieren sie sich, schämen sie sich? Wollen sie die Propheten woanders sehen. Von wem befürchten sie, eins auf den Deckel zu kriegen, wenn sie sich erlaubten das deutsche Filmfördersystem in Frage zu stellen. Da es sich um öffentliche Gelder handelt, sollte die Frage gestattet sein, woher die Angst kommt, öffentlich darüber zu diskutieren. Wir sind ja nicht in einem Unrechtsstaat. Oder ist dieses Filmfördersystem bereits so krank, so interessenverwuchert, dass jeder Versuch einer Analyse der Vorgänge in und um es herum ihm gleich den Todesstoss versetzen würde. Krebsgeschwulst. Ein Gesangsverein, bei dem alle Kreide geschluckt haben. So werden sich die Cannes-Fazite voraussichtlich anhören. Mit dem berühmten Kloss im Halse. Oder fein geknödelt. Und so doch wiederum hundertprozentiges Abbild der Lage im Filmlande. Eine Groteske für sich, die uns da erwartet. Daraus könnte ein saukomischer Film werden. Natürlich kann man auch superkorrekt und angepasst bleiben. Und einfach über das Schreiben, was man sieht, denn das allein scheint doch vielversprechend zu sein, einmal abgesehen von den lästigen 3D-Brillen, die die Kritiker inzwischen längst wieder abgelegt haben dürften. |
14.05.2009 | St. Eueraus F. Älle meint :
Die Steuern erlauben sich Ungeheuerliches. Sie machen Ausfälle. Sie werden ausfällig. Sie verdienen dadurch ausdrücklichen Tadel. Aber die Regierung versucht, mit Einfällen die Steuern am Ausfallen zu hindern. Sie glaubt, wenn sie den Bürgern Steuererleichterungen und Rentensicherheit verspricht, die Steuern zu besänftigen und am Ausfallen zu hindern. Doch bringen diese Versprechungen leider kein Mehr an Steuern. Im Gegenteil, es brechen dem Staat die Einnahmen weg. Der Staat lebt von der Einnahme von Steuern, denn er hält die Steuern für eine Speise oder für ein Medikament. Ohne die Einnahme von Steuern ist der Staat allerdings schwer zu steuern, so denkt er jedenfalls. Das ist als ob dem Steuermann das Steuerruder wegbricht. Doch der Steuermann hat eine gloriose Idee, er will sein Schiff auf einem Schuldenberg ins Trockene bringen. Aus dieser erhöhten Position lässt sich ganz gut über die Steuergerechtigkeit predigen. Und mit dem Fernrohr Ausguck, wie Piraten, nach Steueroasen halten. Die Steueroasen sind die Sehnsuchtsorte aller Steuern. Das sind ihre Fluchtpunkte, denn beim Staat fühlen sie sich offensichtlich unwohl oder eben auf dem Trockenen, unfruchtbar. Beim Staat fühlen sie sich so eingeengt in ein undurchschaubares Paragraphen- und Lobbywirtschaftswerk. Sie haben echt keinen Bock drauf, nur den Schuldenberg, auf dem der Staat sich unbeweglich blockt, zu tilgen. Die Oasen dagegen versprechen ihnen Freiheit, pfleglichen Umgang mit der Kohle und oft auch Ruhm oder Diskretion. Schuldenabzahler dagegen sind arme vom Schicksal gebeutelte Käuze. Die Steuern haben keine Lust auf so erbärmliche Identität. Denn sie haben durchaus ihren Stolz und ihren Ehrgeiz. Sie haben ein Selbstwertgefühl. Sie möchten was bewegen. Sie möchten die Welt verändern. Das können Schuldenabbauer nicht. Denn der Schuldenberg ist eben kein Kapital im kapitalistischen Sinne, das was bewegen kann. Der Staat erniedrigt die Steuern zu Schuldenabbauern. Doch die Steuern sind sich schlicht zu schade, zur Schuldentilgung verheizt zu werden, denn, sensibel wie sie sind, spüren sie haargenau, dass das nicht ihrer Bestimmung entspricht. Sie fühlen sich von den Politikern missbraucht. Und halten es daher für ihr legitimes Widerstandsrecht, die Steueroasen anzusteuern. Gegen das Austrocknen der Steueroasen und für harte Bestrafung von Steuermissbrauch durch die Regierung. Steuermissbrauch sollte so konsequent verfolgt werden wie Kindsmissbrauch. Denn er verhindert Zukunft. Er macht Zukunft kaputt. Auf Schuldenbergen kann kein Land gedeihen, nur Fron. Die widerspricht den Idealen von Freiheit und Demokratie.
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13.05.2009 | Ernesto meint : und dann wundern die sich, dass die Jugend bei solchen Aussichten das Komasaufen anfängt... |
13.05.2009 | Vers Chuldet meint : Verschuldet. Hoch verschuldet. Der Staat ist gerade dabei, unter der Verantwortung von Frau Merkel und Herrn Steinbrück und Herrn Steinmeier und Herrn Seehofer sich gigantisch zu verschulden. Das heisst nichts anderes als die drängenden Verteilungskämpfe auf morgen verschieben. Schuldenauftürmer Merkel. Schuldenauftürmer Steinbrück. Schuldenauftürmer Steinmeier. Schuldenauftürmer Seehofer. Wir wissen, dass die heutige Krise eine Folge gedankenloser Schuldenmacherei war. Lehre aus der Krise: Schulden machen bis zur Besinnungslosigkeit. Denn die verschobenen Verteilungskämpfe werden Kämpfe bis aufs Blut werden, wenn dann kaum mehr was da ist ausser Schulden. Ein weiteres Problem ist absehbar, dass der Wohlstand nach der Krise nie wieder im bisherigen Masse auferstehen wird, da ist der mit der wirtschaftlichen Erholung voraussichtlich exponentiell steigende Oelpreis vor und auch das weltweit wachsende Bewusstsein, dass alles allen gehört und nicht nur den Armut und Naturschätze aussaugenden westlichen Industrieländern. Es wird kaum mehr Wohlstand übrig bleiben um den Schuldenberg abzubezahlen. Es wird nicht mehr viel übrig bleiben, um nur annähernd existenzdeckende Renten zu bezahlen. Es wird nicht mehr viel übrig bleiben, um noch eine notwendige minimale Versorgung mit Bildung zu garantieren. Es wird rein gar nichts mehr übrig bleiben, um noch eine geistig wenig erhellende Filmlandschaft künstlich am Leben zu erhalten. Es wird nicht genügend übrig bleiben, um ein luxuriöses Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten. Ob noch genügend Geld da ist, die öffentliche Ordnung zu garantieren, ist fraglich. Es wird der Afghanistan-Einsatz ersatzlos dem Rotstift zum Opfer fallen (also warum nicht gleich). Es wird schon gar kein Geld mehr da sein, das bestehende Strassennetz auch nur ansatzweise intakt zu halten. Schlaglöcher werden die Autobahnen pflastern. Wer klug ist, investiert heute, wenn schon, dann ins Bahnnetz. Es wird nicht ein Cent mehr übrig sein, um eine Autoindustrie, die keine Märkte mehr hat, am Leben zu erhalten. Am Sozialen wird zuallererst gespart werden. Betreuungs-, Integrations-, Resozialisierungsprogramme, Beiträge zu Initiativen, Vereinen, Theatern werden gestrichen. Wo nichts mehr zu verteilen ist ausser Schulden, da gibts nichts zu Verteilen. Und wo es nichts zu verteilen gibt, da wird der verwöhnte Wohlstandsmensch böse. Es wird dann Aufarbeitungsprogramme zur Begleichung der Schulden geben müssen, die Merkel, Steinbrück, Steinmeier, Seehofer dabei sind aufzutürmen. Diese Namen werden für die künftigen schuftenden, sich an Schulden freudlos abarbeitenden Generationen keinen guten Klang haben. Warum also nicht heute den tiefgreifenderen gesellschaftlichen Umbau in Angriff nehmen. Warum nicht eine Politik mit Perspektive betreiben? Wahrscheinlich, weil das Wahlvolk nach wie vor als dumm gilt, das betrogen und von der Politik geneppt sein wolle. So ticken offenbar, sonst täten sie die Schuldenmacherei nicht betreiben, Merkel, Steinbrück, Steinmeier, Seehofer. Man sollte ihnen heute schon ein Schandmal setzen. Die Quadriga der Schuldenmacher. |
12.05.2009 | KneinSicht meint : Keine Einsicht. Nicht aus Einsicht, mehr der Not gehorchend, will die US-Army ihre kriegseinheizenden Jagdbomberflüge über Afghanistan reduzieren. Weil sie keinem mehr weismachen kann (ausser sich selbst noch), damit irgend was zu gewinnen. Nur viele tote Zivilisten. Hat nichts gebracht hinsichtlich der Kriegsziele. Hat nur den Kriegsschauplatz attraktiv gemacht. Hat sich weit herumgesprochen. Dort ist Krieg. Dort gemma hin. Wie jetzt in Pakistan. KeinSicht. Keineeinsicht. Kneinsicht. Wie schon vorher in Irak. Armer deutscher Wehrbeauftragter. Hätte so gerne einen Krieg. Möchte wenigstens davon reden. Möchte Gefallene sehen und Verwundete, sonst ist sein Kriegsbild zerstört, fühlt sich die Robbe gejagt. Möchte die Kriegsberichte verschreibungspflichtig machen. Stell Dir vor, Herr Robbe zwitschert von Krieg und keiner hört hin, keiner plapperts idiotisch nach. Die AZ hats zur Erhöhung ihres Unterhaltungswertes abgedruckt, titelseitig abgedruckt. Wir sind eben ein lustiges Blatt. Wir sehen die Perlen verqueren Denkens. Herr Robbe möchte heute endlich die BushErbschaft wahr machen. Es war der Wunsch von Bush, Deutschland wieder in einem Krieg zu sehen. In seinem Krieg. Späte WahrWerdung. Wenigstens in der kleinen Welt des Herr Robbe. Jetzt wo in Amerika schon wieder ein anderer Wind weht. Wenn auch noch nicht unbedingt der der Einsicht. Kriegsgerät heizt Krieg an. Kriegsdiktion heizt Krieg an. Die amerikanische Kriegsadministration glaubt aber nach wie vor, lästige Mücken wie die Terroristen mit HighTechArmeen bekämpfen zu können. Mit massivem Gerät und viel explosivem Material gegen anderes Denken. Begriffsfusel, der Krieg gegen den Terror. Bringt Ebenen der Auseinandersetzung konfus durcheinander und unendlich viel Unglück über die Menschen. So wie bei einer jungen RestaurantKritikerin, die einen furchtbaren Frass, der ihr in einem VierSterneRestaurant (Typ stereotypisierte Individualität) vorgesetzt wurde, die aber alles ganz wunderbar fand, auch in ihren niedlichen, wenn auch schulweisheitlich eher faden Zeilen darüber, weil sie nicht unterscheiden konnte zwischen dem Ich-erhebenden Gefühl, Kritikerin zu sein, dass sie jetzt in einem VierSterneLokal speisen durfte und auch zuvorkommend behandelt, geradezu hofiert wurde (weil sie doch Kritikerin war und das auch durchblicken liess) und dem, was ihr auf erlesenem Porzellan vorgesetzt wurde. Sie urteilte also über ihre eigene Befindlichkeit, weil es ihr selbst ja wohl ging, statt kritisch das ihr Vorgesetzte mit anderen Menüs zu vergleichen – aber da fehlte es denn auch an Lebenserfahrungshorizont. Ein übrigens in vielen Branchen häufig anzutreffender lebenskomischer Auswuchs. Keinsicht. Neinsicht. Kneinsicht. |
11.05.2009 | VARIOLESKA MAGGIALE meint : Blääh Blaah Blog.
Block, Grog, Grock, Krück, Lück, Bück.
Gehrock, Stehrock, B-bop, RockDrop.
Knock, Gnocchi, Schocki, Shock, il Ginocchio.
Ein Dietrich-Blaah-Alexander-Blääh versuchte am Wochenende in der Welt am Samstag, am Sonntag, blääh blaah blog, den Krieg herabeizubläähblaahplappern.
Frau Techau begleitet den Regional-Express nach Passau. Fährt dann weiter nach Tschenstochau.
Wer Grün wählt, gibt Bayern seine grüne Stimme in Europa.
Vielleicht ist die Krise schon wieder vorbei, eh wir in ihr erwachen.
Blääh Blaah Blog.
Die Menschheit sollte sich neu erfinden, sich neu organisieren. Nie waren die Voraussetzungen besser. Auch die Voraussetzungen zur Transparenz dank BläähBlaahInternet. Transparenz aller staatlichen Entscheidungen, welcher Lobbyist welchen staatlichen Entscheidungsträger getroffen hat, Offenlegung der Begründungen jeglicher staatlicher Förderentscheidung, jeglicher Art von Genehmigung, von Auftragsvergabe. Transparenz muss als erstes sein in der einen Welt.
Wenn unsere wilden Jungs schon nicht mehr PaintBall spielen dürfen im eigenen Lande, so lasst sie es wenigstens in Afghanistan tun, aber mit scharfer Munition und weitab von den Zivilisten; wenn sie jedoch nur einem Zivilisten ein Haar krümmen, dann müssen sie zurück zu Muttern. Und bluff die an, die von menschlichen Schutzschilden reden, dann wird eben nicht geschossen.
Man sollte auch Israel fragen, wie es sich denn eine friedliche Zukunft für sich selbst und mit seinen Nachbarn vorstellt gemäss den Resolutionen der UN, den Menschenrechten und dem Völkerrecht. Vielleicht sollte man überhaupt erst mal analysieren, was für ein staatliches Gebilde unter wessen Obhut in NahOst zukunftsträchtig ist, bevor zwei künstliche Einheiten zwangsweise in zwei staatliche Korsetts gepresst werden.
Was war das mit dem Waxman Murkey Measure. Klangvoll auf jeden Fall. Reviving Doha?
Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen. Jetzt haben wir den Plot endlich gepitcht and thats the point. Prosaweiss und lyrikgelb. Blääh Blaah Blog. Think-Ink, Denk-Tinte, Blog-Anschläge. Gin im Occhio. Die rumreiche Gräfin Ärsche-Bett. Durchreiche- und RumreicheGräfin. Dem alten deutschen Mimen in Hollywood macht das Mimen keinen Spass, Preusse bis zuletzt. Blääh Blaah Blog. Obama und die Drohnen – bis diese sich gegen ihn selbst richten. Blääh Blaah MaiBlog.
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10.05.2009 | DumpfBlüte meint : Es gibt viele Gründe, warum das aktuelle deutsche Kino kaum über eine DumpfBlüte hinaus gelangt, trotz – oder böse Zungen würden behaupten: wegen – etwa 200 - 300 Millionen Euro Filmförderung. 1. Subvention macht bequem. 2. Das deutsche Besetzungssystem ist zuvörderst ein Feudalsystem, jeglichem Wettbewerb abhold, das macht nicht besonders lebendig und reizt die Kreativkräfte der Schauspieler wenig. 3. Könnten ungefähr alle Gründe, die Felix Salmon im sz-magazin vom vergangenen Freitag anführt, warum ein Blog in Deutschland nicht funktionieren kann auch fürs Deutsche Kino umgeschrieben werden, warum Kino in Deutschland nie richtig erblühen kann: 1. Hier ist man fixiert auf Status und Hierarchie. 2. In Deutschland zählt Qualifikation mehr als alles andere …in der Blogosphäre ist es völlig egal, ob jemand ein zertifizierter Meinungsträger ist, was zählt, ist allein, ob die Ideen stichhaltig, originell und klug sind –im deutschen Kino ist mit stichhaltigen, originellen und klugen Ideen nicht unbedingt weit kommen. 3. Das deutsche Kino respektiert nicht die Meinung des Publikums, nicht seine Stimme. 4. Im deutschen Kino kümmern sich die Leute dauernd um ihre Karriere und nicht darum, was sie zu spannenden Kinomenschen macht. 5. Ein Blogger muss Fehler machen können, wenigstens manchmal. Der deutsche Kinomensch macht keine Fehler. Alle seine Filme sind korrekt. Nur geht keiner ins Kino, um einen korrekten Film zu sehen. 6. Das deutsche Kino ist methodisch und systematisch und umfassend, in dem was es tut. Wer sich als Kinomensch einen Schnellschuss zutraut, ist deplaziert. 7. Ansehen ist das, wonach der deutsche Kinomensch strebt, er scheut das Aussenseitertum, und Ansehen gewinnt man in Deutschland eben nicht durch spannende Filme, sondern durch korrektes Verhalten den Redaktionen und Förderern und Preisverleihern und Journalisten gegenüber. 8. Deutschland ist für Kinomenschen kein Bloggernest, erst recht nicht für die renommierten Filmmenschen. Sie scheuen die Auseinandersetzung und wenn, dient diese nur der Zementierung ihres Status. 9. Die deutschen Kinomenschen werden nicht arbeiten, wenn sie kein Geld dafür bekommen. Es ist in Deutschland zwar schick, Kurzfilme ohne Lohn zu machen, aber nicht aus dem Grund, weil die Filme Aufruhr erregen oder Diskussionen in Gang setzen würden, sondern um das Fernseh-Image mit einem Kino-Image aufzupolieren, also wiederum aus Statusgründen. 10. Der deutsche Kinomensch braucht und kennt Ferien, der Blogger nicht. |
09.05.2009 | Fernreisen für 7 Euro meint : Sparprogramm! Zwei Stunden in einem fernen Kontinent verbringen, ohne Flugangst, ohne mühsame Packerei und Impfungen, ohne lästige Zollkontrollen und Währungsumtausch, ohne Jetlag, ohne Zecken, Schweinepest oder Diarrhöe und dort aus nächster Nähe Ungewöhnliches sehen, erleben, hören, entdecken, da wo kein Tourist je hinkommt, dazu noch ökologisch sinnvoll – und das für 7 Euro pro Flug, all inclusive und bequeme Sitze mit genügend Beinfreiheit, wo gibt’s denn das? Natürlich am Münchner Dok.-Fest. Allein an diesem Wochenende stehen Fernreisen last minute auf dem Programm nach:
ALGERIEN (La Chine est encore loin, Sa., 19.30 Uhr Filmmuseum),
ARGENTINIEN (Der letzte Applaus, Sa., 22.00 Uhr ARRI),
BANGLADESCH (Korankinder, Sa., 17 Uhr Atelier),
BURMA (Burma VJ, So., 11.30 Uhr ARRI),
ECUADOR (Crude, So., 19.30 Uhr Gasteig),
EL SALVADOR (La Vida Loca, So., 16.30 Uhr Atelier),
INDIEN (Waste, Sa., 15 Uhr, Gasteig, Punches n Ponytails, Sa., 17 Uhr Gasteig, Fire Under the Snow, Sa., 19.30 Uhr Atelier),
JAPAN (Silent Color Silent Voice, So., 14.30 Uhr Atelier),
KANADA (RIP: A Remix Manifesto, Sa., 19.30 Uhr ARRI),
LIBANON (The One Man Village, Sa., 17.30 Uhr ARRI),
NAMIBIA (Kolonialmama, Sa., 21.00 Uhr Gasteig, Weltpremiere),
NIGER (Pour le meilleur et pour l’oignon, Sa., 15 Uhr, Gasteig),
ORIENT (Nomad’s Land, So., 12.00 Uhr Atelier),
PERU (Lucanamarca, Sa., 15 Uhr Atelier),
SÜDAFRIKA (Rough Aunties, So., 20.30 Uhr Atelier)
USA (The Good American, So., 18.30 Uhr Atelier, Soul Power, So., 22.00 Uhr ARRI).
Nix wie hin! Näheres und viel mehr unter dokfest-muenchen.de
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08.05.2009 | Zweis Taaten meint : Zwei Staaten müssen her. Da wo jetzt einer den noch nicht gegründeten anderen brutal unterdrückt. Der eine der beiden, derjenige der seit über 60 Jahren bereits existiert, ist offenbar nicht fähig demokratisch zu existieren, ohne die Entwicklung des anderen mit allen Mitteln zu verhindern, denn seine Mitglieder hatten vorher zweitausend Jahre lang die Diaspora, die Minderheit, das Aussenseitertum, die Ausgeschlossenen, die Verfolgten, die Entrechteten, die Verspotteten, ohne je einen Staat zu haben, geübt. Waren dabei in aller Welt zu einem unverzichtbaren, kreativen, wirtschaftlich wie kulturell einzigartigen Element geworden. Hatten brutalste Verfolgung und Ausrottungsversuche mit Millionen Toten erlitten. Aber hatten keine Staats-Kultur, selbst souverän und nur unter ihresgleichen zu leben, entwickeln können. Sie rennen einem weit entfernten Ideal hinterher, weit entfernt, was vielleicht nie praktizierbar wird, ein Staat nur von ihresgleichen. Gleich und gleich gesellt sich gern. Ist aber auch gerne unfruchtbar. Und sie dulden das Ungleich kaum. Die anderen, die seit 60 Jahren zu einem Flüchtlingsdasein mit brutalster Unterdrückung und Zukunftsverhinderung, mit noch in diesem Jahr einem furchtbaren, kriegsverbrecherischen, zerstörerischen Überfall mit Tausend Toten, im Elend leben, sollen jetzt nullkommaplötzlich einen souveränen Staat gründen, mit allem was dazu gehört, mit Bildungssystem und demokratischen Einrichtungen und Polizei und Armee und aus dem Boden gestampft einer tragfähigen Wirtschaft und Steuersystem und internationalen Beziehungen. ZweiStaatenLösung, das ist das Mantra, was die Internationale Gemeinschaft derzeit als Allerweltsheilmittel für die Situation in NahOst unreflektiert herunterbetet. Und damit wiederum den einen Staat, der nur dank äusserer Bedrohung sich überlebensfähig fühlt, und darum dieselbe ebenso mantrahaft runterbetet und herbeibeschwört, vor ein unlösbares Problem zu stellen scheint. Man kann es nur immer wieder wiederholen: wie stellen es sich diese internationalen Heinis vor: zwei souveräne Staaten, gleichberechtigt, gleichgerüstet, zwei Armeen, die neu zu schaffende wird sich an der Hochrüstung der einen bereits vorhandenen hochgerüsteten Atommacht orientieren, das ist international gängiger Jargon, von der Bedrohung durch den anderen Staat anhand dessen Kriegspotential zu sprechen…. oh, oh, oh,… der Zweis Taat Enlösung wohnt viel Zungenbrech inne… |
07.05.2009 | Augen Wischerei meint : Es ist AugenWischerei, den Zusammenhang zwischen ZivilistenTöterei der US-Streitkräfte und der zusehenden Bedrängnis der deutschen Mission in Afghanistan nicht sehen und nicht artikulieren zu wollen. Warum traut sich weder Politiker noch PolitJournalist, diesen Zusammenhang laut und öffentlich zu formulieren? In der heutigen SZ glaubt pm sogar immer noch, diese Tötereien seien der richtige Weg. Und statt Analyse …überschatten schlechte Nachrichten ein Gipfeltreffen… Die US arbeiten mit ihren präventiven TötMethoden, die immer wieder einen hohen zivilen Tribut fordern, diametral gegen die Bemühungen Deutschlands. So was sind schlechte Partner, die die Anstrengungen der Freunde ins Leere laufen lassen. Genau darum traut sich nicht ein Politiker, nicht ein Intellektueller, das deutlich zu sagen. Aus Schiss vor der transatlantischen Auseinandersetzung. Simpliciter ist es, von Gefallenen zu sprechen, damit zu behaupten, es ist Krieg und sich selbst folglich der Handlungs- und Einflussmöglichkeiten zu entheben, zu berauben. Sich selbst entmannende Diktion. Die verunmöglicht sogar den einzig vernünftigen Schluss in dieser verfahrenen Situation, nämlich Leine zu ziehen. Freunde jenseits des Atlantiks, wir sind nicht doof, wir arbeiten hier doch nicht ins Leere. Mit mühsamen kleinen Schritten und mit NonAggressivität versuchen wir seit Jahren Vertrauen zu gewinnen und Du Freundchen Obama lässt das mit wenigen Bomben wieder kaputt schiessen. Was ist das für ein Geheuchele, der Tod von Zivilisten würde so weit wie möglich vermieden, ha, ha. Weißt Du überhaupt, wieviel Hass Du mit dieser Methode schürst. Nein, wir sind nicht blöd. Das kannst Du mit uns nicht machen. So sind wir nicht mehr dabei. Afghanistan geht auch ohne uns nicht zugrunde. Wir sind nicht unverzichtbar. Erst recht nicht, wenn Du es soviel besser weißt. Dass Krieg nur Krieg zeugt wird sich vielleicht eines fernen Tages sogar noch bis ins Weisse Haus rumsprechen. Spätestens dann wenn dessen Gegner auch über diese hinterfotzigen Drohnen verfügen. Die können ganz gemein sein. Nein, Frau Clinton bedauert den Verlust, wir töten Euch und bedauern dies. Auch Reymer Klüver sieht in seinem SZ-Bericht über die ZivilistenTötereien keinen Zusammenhang mit der prekären Lage der deutschen Mission. Sieht ihn einfach nicht. Wie alle anderen auch. Man will es nicht wahr haben. Weil es unangenehm wäre. Gefallene Wahrnehmung. Führt dann zu Gefallenen, zur Potenzierung der Groteske um diesen khriig. |
06.05.2009 | Op Eleien meint : Ein schauerlich-groteskes Spektakel ist in den Medien zur Zeit good-selling: die Opeleien, die Verrenkungen und Zaubereien und Wortverdrehereien um die Rettung von Opel. Es kommt einem vor, als schaue man der untergehenden Titanic zu. Grotesk dabei, dass der Kapitän des sinkenden Schiffes alle Energien darauf verwendet, den Motor zu reparieren, die Arbeitsplätze im Motorraum des untergehenden Schiffes zu erhalten. Dieses Spektakel ist so grotesk, so absurd, dazu kommen noch potentielle Käufer, die in Maseratis vorfahren, was heisst Käufer, Abzocker abgepresster MilliardenSubventionen, die besser für Rettungsboote investiert würden. Also wenn der Bund mir einige Milliarden nachwirft, dann werde ich das Zauberspiel, Erhalt des Motorraumes eines untergehenden Schiffes, gerne noch eine Weile inszenieren. Das lenkt ab. Der Ganove auf dem Roten Teppich, mit allen Ehren Empfangen, die eines Ganoven gebühren, denn den Verzweifelten fällt nichts mehr ein. Das ist wie mit einem Totkranken, der sich noch aus purer Hoffnung, denn die stirbt zuletzt, von jedem Kurpfuscher ausnehmen lässt. Der vorgebliche Retter geht selbst an Krücken. Das wird daraufhin ein noch groteskeres, noch better-selling Schauspiel werden, wenn der angeschlagene Retter versuchen wird, den Motorraum und die Arbeitsplätze des untergehenden Schiffes zu reparieren und zu erhalten. Diese Nummer wird zirkusverwertbar, garantiert preiswürdig beim Festival in Monaco. Untergänge haben was Faszinierendes und wir Zeitungsleser und Medienkonsumenten sind vor allem Schaulustige. Wir möchten hautnah sehen und erleben, wie gefährlich doch das Leben ist. Wie riskant. Und wie unsinnig-absurd. Nicht anders verhält es sich mit den Afghanastereien. Da könnte man stundenlang zusehen, wie die Mission wie in einem Morast mit grosser Langsamkeit aber unaufhaltsam versinkt. Und wie hierzulande die vermeintlichen Retter versuchen, ihr Vokabular umzustellen, statt von Versunkenen sprechen sie dann, diese vorgeblich Intellektuellen, von Gefallenen. Und glauben damit ein Heilmitel gegen die nahende und absehbare Katastrophe gefunden zu haben. Törichter geht es nimmer. Denn mit jedem Zivilisten, den die sogenannten Partner töten, wird die deutsche Mission sinnloser, versinkt sie mehr und mehr in Elend und Aussichtlosigkeit. Es ist wie mit der Titanic. Das einzige was hilft, ist Verlassen des Bootes. Zuflucht in den Rettungsbooten, resp. Verlassen von Afghanistan, das inzwischen selbst für Minister ein zu heisses Pflaster geworden ist. Aber die Soldaten, die sollen bleiben und ihre Leben für das MedienSpektakel lassen. Welches von den hausgemachten Miseren und der Feigheit der Regierung ablenken und der Rüstungsindustrie dienen soll. |
05.05.2009 | FeindBildMaler meint : Der israelische Aussenminister ist in Europa als FeindBildMaler unterwegs. Er hat nichts andres zu tun. Iran ist so böse. Das hat was sehr komisches, wenn ein Mensch auf einen zukommt und mit aller Heftigkeit Dir versucht klar zu machen, wie böse doch ein anderer sei, der Dir nichts zu leide getan hat. Gerade das versucht der Israeli jetzt. Uns hat Iran nichts zuleide getan. Das ist ein hochinteressantes, hochkomplexes Land. Mit einer Jahrtausende alten Tradition. Gastfreundlich. 25000 Juden leben dort. Einigermassen ungehindert. Sicher nicht so schikaniert wie die Palästinenser durch Israel. Sollen die Iraner doch die Atomreakten bauen. Wir anderen haben sie ja auch. Die Iraner werden nie und nimmer eine solche nach Israel schicken. Denn es würde zuviele Palästinenser treffen. Dann hätte Iran die ganze arabische Welt gegen sich. Immer diese Unkerei von Vormachtsbestrebungen. Gerade durch Kontakte auf Augenhöhe und durch gleichberechtigte wirtschaftliche Beziehungen können die im Zaum gehalten werden. Wer keine Beziehungen pflegt, hat auch keinen Einfluss. Wir sollten die Beziehungen zu Iran breit ausbauen. Wir können ein so grosses und wunderbares Land doch nicht einfach links liegen lassen, kulturell, politisch, wirtschaftlich, bloss weil der Staatschef dumme Äusserungen macht. Weil uns vielleicht das politische System nicht in den Kram passt. Weil das Land sehr viel Eigenständigkeit und Unabhängigkeit hat. Das würde nur mangelndes politisches Selbstbewusstsein unsererseits beweisen. Aber der Israeli sucht die Lösung seiner Probleme halt lieber woanders. Dort wo er keinen Einfluss hat. Statt vor seiner eigenen Tür zu wischen. Statt sein Haus in Ordnung zu bringen. Da gäbe es doch sehr viel zu tun. Da steht lange nicht alles zum Besten. Mit FeindBildMalerei jedoch kommt er keinen Schritt vorwärts. Er macht sich geradezu lächerlich. Ein kleiner trotziger Wicht. Einer der sich letztlich darüber aufregt, dass er seine Hausaufgaben nicht erledigt und anderen dafür die Schuld in die Schuhe schiebt. Kann nicht mehr ernst genommen werden. Er muss aufpassen, dass er mit solchem Verhalten nicht die Restsympathie, die für sein Land politisch noch da ist, verspielt. Er regt sich über einen Sachverhalt auf, den er seinerseits selbstverständlich und ohne Widerrede zu dulden, seit Jahrzehnten in Anspruch nimmt, nämlich die Unterstützung durch eine fremde Macht, in seinem Falle durch die USA. Sich selbst gestattet er Fremdunterstützung, seinen Konkurrenten nicht. Ein typischer FeindBildMaler. |
04.05.2009 | Wergefa meint : Wer jetzt wieder anfängt von Gefallenen zu sprechen, der soll dann bittschön auch klar machen, dass es für ihn keine Geschichte gibt, keine Geschichte gegeben hat. Dass er nicht bereit ist, aus der Geschichte nur die kleinste Lektion zu lernen. Der soll auch nullkommaplötzlich aufhören, irgendwelche Gedenktage zu zelebrieren. Wer jetzt wieder anfängt von Gefallenen zu sprechen, der soll dann bittschön auch klar machen, in exakt wessen Interesse er spricht, der soll die Interessen offen legen, die mit dem Begriff des Gefallenen enorme geschäftliche Vorteile verbinden und soll die auch benennen – es stecken immer Personen dahinter – und ganz selten die bösen Taliban. Wer jetzt wieder anfängt von Gefallenen zu sprechen, der soll dann bittschön auch klar machen, dass das kein Zufall ist, dass dem vehemente Diskussionen vorangegangen sind, und dass schliesslich die Rüstungslobby sich durchgesetzt hat, denn nur in ihrem Interesse wird dieser Begriff einträglich, lassen sich doch damit leicht weitere Rüstungsvorhaben und Gelder für kriegerische Einsätze locker machen. Wir haben Gefallene, ergo sind wir im Krieg, ergo gelten die üblichen demokratischen Gesetze nicht mehr. Das hat Amerika eben in den letzten Jahren verheerend vorgemacht. Wer jetzt wieder anfängt von Gefallenen zu sprechen, der soll dann bittschön auch zugeben, dass ihm die Gefallenen selbst vollkommen egal sind, dass es ihm lediglich um seinen eigenen Vorteil geht, nämlich in keinen Konflikt beispielsweise mit seinem Chefredakteur zu geraten oder mit seinem Herausgeber, der bestimmt nicht unwesentliche Vermögensteile in der Rüstungsindustrie investiert hat oder von Annoncen der zivilen Ableger derselben sich abhängig glaubt. Heute in Zeiten des Internets wäre es ein leichtes, für ein meinungsbildendes, wie es immer noch denkt, Blatt, die finanziellen Verwicklungen seiner Herausgeber offenzulegen. Und warum soll nicht mehr von den redaktionellen Abhängigkeiten, Vorschriften und Leitlinien nach aussen dringen, das neugestaltete forum in der SZ ist ein Ansatz dazu. Der Begriff des Gefallenen jedenfalls hat immer nur der Kaschierung primitiver geschäftlicher Vorteilnahme von KriegsKapitalisten auf Kosten und gegen das Interesse der Allgemeinheit gedient. Wer ihn heute noch verwendet, ist sich offenbar nicht bewusst, wie er sich geistig bis aufs Unterhemd entkleidet. BlechgeschmidtgekrügertgekilSZt. |