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04.01.2009 

Jezad Hamas meint : Wettbewerb des Zynismus. Zynismus der israelischen Regierung, trotz Totalüberwachung des Gazastreifens wie eines Gefängnisses den Raketenbeschuss der Hamas auf die eigene Bevölkerung immer schön köcheln lassen, über Jahre köcheln lassen, ihn immerzu zu benutzen für völkerrechtsverletzende jeder Humanität Hohn sprechende Vergeltungsmassnahmen. Zynismus der Hamas, die Notlage der Palästinenser für den eigenen Machterhalt sich zunutze zu machen. Nicht weniger zynisch, die eindeutige Parteiergreifung der deutschen Kanzlerin für den Zynismus Israels, des rüstungsmässig haushoch Überlegenen… // Wettbewerb des Zynismus in Hessens Wahlkampf: die WORTBRÜCHIGE gegen den LÜGNER. // Thomas Schmid beklagt sich in der Welt am Sonntag zerknirscht darüber, dass die Leser der Welt wegen der Bilder, die Israel aus dem Gazastreifen liefert, die Parteinahme der Welt am Sonntag für Israel nicht mehr verstehen. Ja, warum liefert Israel denn keine Bilder aus dem Gazastreifen mit glücklichen, wohlernährten, gesunden und gebildeten Bewohnern, Bilder von SwimmingPools und lebensfrohen Menschen, Bilder von Rasenberieselungsanlagen und ShoppingMalls, von blühendem Tourismus und lebendigen Universitäten, von fröhlichem Strandleben, Parks und Olivenhainen, von vielfältigen Glaubensaktivitäten, von Messen und Kongressen und Partys im Gazastreifen? Warum liefert Israel keine solchen Bilder? Israel könnte doch von einem blühenden Gazastreifen nur profitieren – NahOstSynergie!; warum bombardiert es da alles nieder, warum macht es aus dem Gazastreifen, den es total überwacht eine erniedrigende Isolationshaft für die Bewohner? Warum lässt es die Bewohner für die Torheiten der Hamas büssen? Sippenhaft. Warum liefert Israel Bilder, die seinem Renommée in aller Welt erheblichen und nachhaltigen Schaden zufügen, wenn es doch so gut ist? Warum hadert Thomas Schmid mit seinen Lesern und nicht mit Israel, das seiner Zeitung einfach keine besseren Bilder bietet? –Es hört sich käsig an, wenn einer sagt, die Hamas würden halt den Krieg der Bilder gewinnen (um dann in seiner Zeitung keine Bilder mehr davon zu veröffentlichen): na ja, auch hier gilt: kritischer Geist wäre anders. // Übrigens, warum regt sich keiner laut auf, dass Israel keine Journalisten in den GazaStreifen lässt? Als China keine Journalisten nach Nepal reisen liess letztes Jahr, war der Aufruhr gross. Verschiedene Ellen des Aufruhrs, der Empörung. // Knautsch, knautsch. // Der Chefdiplomat eines Landes ist die KnautschZone zwischen den Staaten. Wer will schon eine Knautschzone zum Kanzler? // Hamas, hamas bald? // Immerhin: in Deutschland gibt’s zum Glück keine Falken, da gibt’s nur Unken, denn Deutschland befindet sich auch nicht im Krieg. // Und jetzt: hinaus in die Kälte des Tages!

03.01.2009 

8 Tage Krieg meint : 8 Tage Krieg, über 400 Tote, über 2000 Verletzte, jede Menge zerstörter Infrastruktur im Gazastreifen, – und kein erkennbarer Erfolg für die Israelis. Welche Kunst, 1,5 Millionen Palästinenser im Elend versinken zu lassen! Das waren noch Zeiten als man einen 6-Tage-Krieg gewinnen konnte. Inzwischen haben die falschen Freunde Israels das Land zwar mächtig aufgerüstet – komisch, dass kein Kommentar darauf hinweist, wer Israel immer aufrüstet, dass immer nur zwischengehaucht wird, woher die Hamas ihre Raketen beziehen, komisch, komisch. Aber die falschen Freunde Israels scheinen das Land mit den völlig falschen Waffen unterstützt zu haben, die zu nichts führen, die Israel töricht dastehen lassen mit seinen Panzern und seinen Atomwaffen vorm abgeriegelten Gazastreifen. Israel und seine falschen Freunde stehen also im Moment so recht blamiert da. Umso lächerlicher wirkt dann die Schuldzuweisung der Bundeskanzlerin an die Hamas. Das ist eine reine Bankrotterklärung. Ende der Philosophie. Man hat sich nicht ehrlich mit den Freunden beschäftigt. Nicht besser siehts in Afghanistan aus. Die "gezielten" militärischen Eingriffe und die ganzen Aufbaubemühungen haben nur zwei Dinge zum Blühen gebracht: den Mohn und die Korruption. Man wird den Eindruck nicht los, die westlichen Mächte seien nicht mehr ganz dicht. Nicht besser siehts im Irak aus, wenn der Westen jahrelange Tötereien, Folterungen, Hundertausende von Toten und Millionen von Flüchtlingen, unfassbar die Zahl der Traumatisierten und Verletzten und Waisen, braucht, bloss um einen Diktator zu stürzen und eine nicht vorhandene TerrorGefahr zu entwickeln…der Westen ist nicht mehr ganz dicht, der Eindruck drängt sich immer dringlicher auf. Das schönste Indiz dafür liefert er mit seiner Wirtschaftskrise - frei eigenes Haus. Die Krise der Gier. Der unermesslichen Gier. Selbst zwei Millionen für einen Herrn Ackermann sind immer noch viel zu viel Gehalt. Verlust jeder Proportion. Der Westen hat sein Denken abhängig gemacht von der Gewinnmaximierung und dem Besitzerwerb und der Besitzvermehrung auf Teufel, auf Krise komm raus ohne Rücksicht auf Verluste des Humanen. Die Regierungen erinnern einen zur Zeit an Dagobert Duck, der in seiner Badewanne wie besinnungslos mit Geld um sich schaufelt – und doch nichts kreiert dabei.. Mehr kritischer Geist im Westen ist nötiger denn je. Aber der kritische Geist hat sich von der ganzen Wohlstandsaufgeblasenheit plätten lassen, weil für ihn ganz schön was abgesprungen ist dabei – siehe zum Beispiel der Verlust jeden kritischen Bisses des Deutschen Filmes durch die MillionenSubventionen … kritischer Geist war im Lande schon lange nicht mehr erwünscht. …// immerhin, kurz vor seinem Exitus aus dem Amt, röchelt Bush noch was von Frieden für Nahost…jetzt sind wir endgültig geplättet…

02.01.2009 

Das Jahr Fängt meint : Das Jahr fängt schlecht an. Mit einem KriegsPropagandaBericht im SZ-Magazin. Gleich am ersten feucht-kalten Januar-Freitag-Morgen. Eine Barbara Nolte liefert ein zuckersüss-kitschiges Interieur von Bundeswehr-Soldaten und andern menschelnden Menschen um einen deutschen Soldaten herum, der Opfer der verfehlten AfghanistanPolitik der Bundesregierung geworden ist. In KriegsZeiten, - denn als einen Kriegseinsatz möchten die Falken in der Bundesrepublik und die ihnen eng verbundene Rüstungsindustrie den AfghanistanEinsatz endlich verstanden wissen – ist jeder Text, der Soldaten als nette Menschen wie Du und Ich, als Privatmenschen zu schildern versucht, ein KriegsPropagandaText. Denn im Krieg sind Soldaten Mörder. Der sympathische Mörder von nebenan. Der Artikel gibt sich progressiv als tabubrecherisch. Er möchte endlich den Begriff des „Gefallenen“ lancieren und breitherum gesellschaftsfähig machen, so wie eben die Falken in der Bundesrepublik, die Falken und die Rüstungslobby, es bis jetzt gottseidank nicht geschafft haben, weil die Erbschaft des Holocaust NIE WIEDER KRIEG noch nicht bei allen Mitbürgern ausgelöscht ist. Zu vermuten ist, dass bei solch kriegstendenziösen Texten Geld fliesst, Geld geflossen ist, Geld fliessen wird, Geld aus dem Verteidigungsministerium oder aus der Rüstungsindustrie in Richtung Redaktion des SZ-Magazins oder des trotz Umzugs in die Münchner Banlieu hochklammen SZ-Verlages oder einer empfänglichen Frau Nolte. Erfahren werden wir das nie. KriegsGeheimnis. Solche Texte versuchen den Krieg und das Töten zu verniedlichen, in der Puppenstube familiär zu machen, ihm einen rosa Filter vorzusetzen. Sie richten sich an ein geistträges, konsumorientiertes und daher konsummanipulierbares Publikum, an eine Leserschaft, die Lektüre eher als sanfte Gehirnmassage, ganz leicht kitzelnd, verstehen will, denn als Anreiz zum eigenen Denken und womöglich auch zum Protest. Nicht zu vergessen, dieser absurde „Kriegs“Einsatz in Afghanistan ist eine schwere Hypothek der in den letzten Zügen liegenden BushAera; jedoch ist mit einer Militarisierung der Gedankenwelt drum herum kaum auf eine erleichterte Abtragung dieser Hinterlassenschaft zu hoffen. Im Gegenteil, Deutschland sollte erst recht wach werden und seiner verlässlichen, kriegsresistenten Politik treu bleiben, ganz wach und standhaft bleiben dem in Richtung Hindukusch bereits die Zähne fletschenden Obama gegenüber. Das Jahr fängt schlecht an. Im Internet war zu lesen, dass wenigstens ein deutscher Politiker die Courage hatte, die tumbe Äusserung der Kanzlerin, die Hamas sei schuld am neu eskalierten NahOstKonflikt, zu kritisieren. In der SZ, zumindest in der Fernausgabe, war nicht ein Wort darüber zu lesen. Wäre bestimmt eine Diskussion wert, diese Äusserung bescheidenen Geistes. Muss das Jahr so geistbescheiden anfangen. Sollten wir jetzt nicht erst recht den kritischen Geist mobilisieren, ihm Raum geben, um aus der allseits beschworenen Krise gestählt und nicht als Loser hervorzugehen? Mit Geld allein und Steuererleichterungen und Konsumanreizen dürfte nicht viel zu gewinnen sein.

01.01.2009 

Mister Fünfundzwanzig-Prozent meint : Der Jahresabschluss in meiner Buchhaltung dürfte in etwa so aussehen: über 40 Prozent Verlust meines Aktienvermögens an der Börse, grob über den Daumen gepeilt eine indirekte Folge des Denkens von Mister Fünfundzwanzig-Prozent. Denn es war nie seriös, was Herr Ackermann vor einiger Zeit noch angestrebt hatte, die Rendite der Deutschen Bank von 25 Prozent. Es hätte auch damals eines kleinen Gedankenganges nur bedurft, um die Seriosität dieser Vorgabe in Frage zu stellen, nämlich des, einer resp. irgendwer muss das bezahlen! Aber wer? Schon mit dem Versuch einer Beantwortung dieser Frage wäre das Traumziel ins Wanken geraten. Das hat damals weder ein Herr Ackermann, noch ein Herr Beise, noch ein Herr Pieper, noch ein Herr Huber gesehen, ganz zu schweigen vom Diplomaten Steinmeier, der mit undurchsichtigen Vorgängen anderer Art beschäftig war. Die ganze deutsche Elite schien wie betäubt. Keiner war zu dieser kleinen Nachfrage fähig. Wer würde schon freiwillig 25 Prozent Zinsen bezahlen. Das ginge nur über Spekulation und Wucher und unter Ausnutzung von Zwangslagen anderer. Nun, Spekulation und Wucher sind nicht gerade die hervorragenden Eigenschaften von Seriosität im Bankengewerbe. Da hilft auch nicht einer der täglichen KanzlerWahlKampfPR-Pupse von Herrn Steinmeier, zwischen wie gewohnt erwartbar erfolglosen NahOstFriedensVermittlungsBemühungen und Weiss-gott-nicht-was-er-nun-zur-Steuerreform-noch-verlauten-lässt, zwischen Herrn Huber und Herrn Ackermann vermitteln zu wollen. An der Sache ist nicht zu rütteln. Doch der eine lässt andere in Abrede stellen; und wo war die Kirche damals, als der ZinsWahnsinn hochwogte? Wohlverstanden, Spekulation muss ein erlaubtes Betätigungsfeld in unserer Gesellschaft bleiben; man sollte sie genau so wenig verbieten wie den Humor oder die Fantasie; aber das Casino, um einen derzeit beliebten Ausdruck anzuführen, muss als Casino ausgewiesen sein. C’est tout. Die Deutsche Bank war nicht seriös unter Herrn Ackermann. Ob sie es heute ist, schwer nachzuweisen. Warum müssen sich oder wollen sich die Menschen immer einen vormachen. Seriös sein und Megagewinne erwirtschaften wollen. Sich durch Schleimerei Komplimente, Preise und KarriereVorteile ergattern. Sich vormachen, Israel müsse aus Sicherheitsgründen Palästinenser en masse töten. Sich vormachen, mit militärischen Mitteln ein Abstraktum namens Terror besiegen zu können. Sich vormachen, Afghanistan ein Gesellschaftssystem unserer Couleur aufoktroyieren zu können. Sich vormachen, Filmförderung helfe, wie sie praktiziert wird, wirklich dem Deutschen Film und der Kultur. Wo sind denn die wachen Filmemacher, die auch mal ein politisches Statement, gar ein wirtschaftliches abgeben? Vermutlich sind davon viele augenblicks zuvörderst damit beschäftigt, ihre diesjährigen Vermögensverluste, erworben dank AckermannDenke, tabellarisch in die Steuererklärung einzufügen, oder sie werden von einer Beschäftigung mit den Vorgängen in der Welt abgehalten durch die obskure Erbsenzählerei um die Verteilung der Millionen staatlich-deutscher Filmfördergelder. Tja, wenn das mal keine Aussichten für ein prosperierendes, ein in jeder Hinsicht prosperierendes 2009 sind!

31.12.2008 

Diesi Cher Heitis RA Els meint : Die Sicherheit Israels sei niemals verhandelbar. Israels Sicherheit müsse gewährleistet sein. Nach sechzig Jahren ist die Formel ausgeleiert, sie greift nicht mehr. Sie wird regelmässig reflexartig vorgetragen von den falschen westlichen Freunden Israels wenn Israel wieder einen besonders schrecklichen Tort an seinen Nachbarn oder arabischen Mitbürgern beginnt. So auch jetzt wieder von der Bundeskanzlerin. Trocken wie Staub kam die Formel aus ihrem Munde. Inzwischen mobilisiert sie nicht mal mehr das Gewissen einer Kirchenmaus. Sie signalisiert einzig noch die arrogante Überheblichkeit und Abgehobenheit dieser westlichen Freunde, allen voran Amerika, dann Deutschland. Sie informiert uns darüber, dass diese PolitEliten nicht im Geringsten checken, was vor sich geht im Nahen Osten. Sie geben mit dem Rückgriff auf die Standardformel lediglich zu, dass sie nicht realisiert haben, dass mit dieser gebetsmühlenartigen Wiederholung der Formel ihr Inhalt sich inzwischen ins Gegenteil verkehrt hat. Dass nach sechzig Jahren blinder FormelAnwendung Israel zum immer grösseren Stachel in der arabischen Welt geworden ist. Diese ist zwar lethargisch in vielem. Aber die Abwehrkräfte gegen den Stachel wachsen. Die arabische Welt wird sich nie mit Israel abfinden, wenn es weiter diese egoistische Sicherheitspolitik auf Kosten der arabischen Welt fortführt. Die Westler jedoch erweisen sich insofern als falsche Freunde, als sie Israel in einer kriegerischen, oft menschen- und völkerrechtsverletzenden Politik recht geben, die langfristig die Zukunft Israels untergräbt. Wahre Freund wären sie, wenn sie Israel zu einer radikalen Politikänderung der arabischen Welt gegenüber ermuntern würden. Israel will schliesslich in der Gegend bleiben. Also müssen sie die Nachbarn als Freunde gewinnen. Israel muss auf alle seine Nachbarn zu gehen. Muss Visionen für ein Zusammenleben, für ein fruchtbares Zusammenleben entwickeln. Muss über den Schatten seines eigenen UnglücksGefühls springen. Zweistaatenlösungen sind nicht hilfreich. Israel muss seine Nachbarn als Nachbarn und als Mitmenschen, als künftige Partner und nicht als Feinde wahrnehmen. Das wird nicht leicht sein, nach sechzig Jahren verbohrter Sicherheitspolitik. Aber die sogenannten westlichen Freunde denken in der Sache womöglich noch verkorkster als mancher Israeli. Heute ist Sylvester. Kippt den Denkmüll des abgelaufenen Jahres in den Kehricht. Gebt dem Müllmann zehn Euro Trinkgeld, gut verpackt in einer Kaffeepackung. Und wenn er den SicherheitsDenkMüll der Politiker mitnimmt, kriegt er noch einen Zehner dazu. Den holen wir uns dann zurück aus den Retroträumen von Marc Beise in der SZ, der doch tatsächlich heute behauptet, das RenditeZiel von 25 Prozent der AckermannBank sei einmal seriös gewesen. DAS WAR ES NIE! Prosit NeuJahr! Wir freuen uns auf die ICI-Konzerte in 2009 jeweils am letzten Dienstag des Monats im Schwere Reiter in München, die jedesmal versuchen, gegen Verkrustungen anzuspielen, gegen Denkerstarrungen, die - siehe oben - kein Gutes bringen nirgendwo, und jedesmal mit offenem Ausgang.

30.12.2008 

mrkl meint : Die Kanzlerin findet es gut, dass Israel im Gazastreifen einen Massenmord begeht. Gut. Gut. Gut. Tötet die mal schön. Der Support aus Deutschland ist Euch sicher. Die sind selber schuld, die Palästinenser. Sie haben angefangen. (Petze!)… Sie werden von Israel wie Gefangene in diesem Landstrich gehalten. Ohne Zukunftschancen. Ohne jede Zukunftschance. Nicht mal mit der Möglichkeit auf ein würdiges Leben. Israel will es so. Das wollen sich die Palästinenser nicht bieten lassen. Sie wählen darum die Hamas. Und weil sie die Hamas wählen, denn diese wehren sich gegen die permanente Unterdrückung, müssen sie dafür bestraft werden. Wer sich gegen Unterdrückung wehrt, muss bestraft werden. So weit die Philosophie von Frau Merkel, der noch amtierenden Bundeskanzlerin, ihrem spröden Kommentar nach dem Telefongespräch mit Herrn Olmert zu entnehmen. Was für einen Floh hat ihr Herr Olmert ins Ohr gesetzt. Es muss einer sein, der die Naturwissenschaftlerin in verzücktes, kriegsbrünstiges irrationales Denken versetzt hat. Aber es ist Wahljahr, ab übermorgen. Da dürfen die Politiker wieder freien Nonsense in die Welt setzen. Wenns nach Frau Merkel gegangen wäre, wären wir alle schon feste Seit an Seit mit Herrn Bushs Armeen in den Irak eingerückt. Vielleicht bietet sich ja bald Gelegenheit, wenn die Gewalt weiter so explodiert, falls der latent schwelende Flächenbrand im Vorderen Orient sich plötzlich entzünden sollte. Viel fehlt offenbar nicht mehr. Das Problem in dieser verzwickt-verzwackten NahOstKonstellation scheint zu sein, und darum kommen die hiesigen Politiker und PolitKommentatoren, wie eben Frau Merkel wieder zeigt, dermassen ins Schlingern, weil sie begrifflich nicht genug präzisieren zwischen einer militärisch-technologisch hochgerüsteten Supermacht wie Israel, einer HerrscherMacht, die ihre ganze Umgebung mit gezielten Schlägen bewusst in Schach und Schrecken halten zu müssen glaubt, wie gerade wieder in der New York Times nachzulesen war, und der rundum unterdrückten Bevölkerung im Gazastreifen, die aus purer Verzweiflung handelt. Terror, wie der jetzige Mörderangriff Israels auf Palästina, aus HerrscherHand ist eben etwas anderes als Terror, wie der der Hamas, aus VerzweifeltenHand. Vor allem und unverständlich wieso der Westen das nicht begreift: Israel, den sogenannten Freund und Herrscher, den könnte man eventuell zur Raison bringen, mit dem hat man den Gesprächskontakt; diesen zu den Verzweifelten zu suchen und zu finden ist ungleich schwieriger. Insofern ist es simplig, wenn Frau Merkel sich kritiklos auf die Seite des Stärkeren und des Aggressors stellt. Es ist feige und geradezu verantwortungslos, Israel in dieser äusserst riskanten GewaltexplosionsPolitik vorbehaltlos zu unterstützen, selbst wenn Frau Merkel reinen Gewissens sein mag, da ist der Mensch ja Meister im Putzen seines Gewissens bei schlechten Taten, weil sie möglicherweise und um das Gesicht von Olmert in der Öffentlichkeit zu wahren, unter zwei Ohren am Telefon ihn ermahnt haben mag, auf die Zivilisten bei den Mörderangriffen Rücksicht zu nehmen.

30.12.2008 

Klasi meint : ...klarsichtigere SZ übrigens auch heute, diesmal im Feuilleton, mit dem Kommentar zum HollywoodSchinken Valkyrie, der bisher unsäglich im eigenen, deutschen Saft schmorend debattiert wurde

29.12.2008 

Nachtigall meint : Herr Lerch und nicht die Nachtigall krümmt sich schier vor Rührseligkeit auf der Titelseite der heutigen FAZ darüber, dass Israel für den Massenmord an Palästinensern weltweit harsche Kritik habe einstecken müssen, armes Israel, armes massenmörderisches Israel… mit der Mitleidstour setzt keiner einen begrifflichen Hebel gegen die Spirale der Gewalt in NahOst. .. da lob ich mir die klarsichtigere SZ mit dem Leitartikel über den Irrglauben Israels,.. vielleicht eine erste positive Frucht der Dislozierung der Redaktion aus dem vereinnahmenden Innenstadtgewusel ins industrielle Oedland von Steinhausen…

29.12.2008 

Der kann einem leid tun meint : Der kann einem leid tun, der Herr Herzinger, Richard, von der Zeitung die Welt, dass er keine andere Überlebensmöglichkeit für Israel sieht als mit einem Massenmord an über 300 Palästinensern. Wer seine Herrschaft nur dank Massenmorden aufrecht erhalten kann, der übt per definitionem eine Schreckensherrschaft aus. Eine Terrorherrschaft. Herr Herzinger sieht aber für Israel keine andere Überlebenschance, Israel hat Herzingers beschränkter Einsicht zufolge keine andere Wahl. Was würde das für die Zukunft Israels und des Nahen Ostens bedeuten? Die Konsequenz einer jeden Schreckensherrschaft war bislang die, dass sie ihr Ende in sich trägt, man schaue sich um in der Geschichte, Schreckensherrschaften haben nie eine lange Zukunft gehabt. Würde bedeuten für Israel, falls es denn wirklich keine andere Wahl hat, als Massenmorde an den Nachbarn auszuüben, dass es über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden wird. Denn Herr Herzinger sieht keine Alternative. Also inkludiert seine alternativlose Sicht auch das Ende Israels. Israel hat keine andere Wahl. Die Nachbarn ständig wie räudige Hunde zu behandeln, nach ihnen mit Steinen wie nach Kötern zu werfen, das dürfte keine besondere Zukunftsaussicht sein. Gewaltherrschaft um den eigenen Schrebergarten herum ist keine Investition für morgen. Denn die Nachbarn werden sich nie beugen. All den Politikern, die jetzt schon Kreide schlucken für ihre besorgten Kommentare zur Eskalation der Gewalt und zu Israels Massenmord im Gazastreifen, ist vielleicht gar nicht an einem prosperierenden Nahen Osten gelegen. Das könnte zu einer echten Konkurrenz für das aufblühende Europa, für das Gleichgewicht der Mächte auf der Welt werden. Man schaue nur, was aus Europa durch die Befriedung und den offenen Markt und die Personenfreizügigkeit und die gemeinsame Währung geworden ist. Und auch hier gab es vor wenigen Jahrzehnten noch Schreckensherrschaft. Aber solche Visionen sind Herrn Herzinger offenbar fremd. Er sieht nur den alternativlosen, also den nötigen Massenmord. So ein Mitbürger mitten in unserer wie wir behaupten zivilisierten Gesellschaft kann einem nur leid tun. Wir stecken eine Kerze für ihn an.

28.12.2008 

Richard Tintenherz von Welt meint : Richard Herzinger verteidigt, mit der Primatensprecherin Silke Mertins als Vorgruppe auf der Titelseite, im Leitartikel der heutigen Welt am Sonntag das PrimatenPrinzip für Israel. Er meint, Israel habe keine andere Wahl. „Israel hat keine andere Wahl“. Daraus ist zu schliessen, dass Herzingers Verstand gemäss dem PrimatenPrinzip - so wie wir es sehen - dass Gewalt nur mit Gewalt vergolten werden könne, keine andere Möglichkeit sieht. Armer Verstand. Eingeengter Verstand. Ohne Chance für den Geist. Herzinger heisst somit gut, dass der Staat Israel 271 Palästinenser im Gazastreifen ermordet hat. Israel hatte keine andere Wahl. Wenn die Hamas 271 Israelis auf einen Schlag töteten, so würde Herzinger das gewiss als MassenMord bezeichnet. Wenn aber Israel auf einen Schlag 271 Palästinenser ausradiert, so hatte es keine andere Wahl. Unfreies Israel. Denn Israel hat keine andere Wahl. Es muss alternativlos 271 Palästinenser, Kinder, Frauen, Greise ermorden. Herzinger verteidigt das PrimatenPrinzip Aug-um-Auge, Zahn-um-Zahn. Dabei dürfte ihm allerdings entgangen sein, dass wer dieses Prinzip für die eine Seite, also für die Israelis reklamiert, es konsequenterweise auch für die andere Seite, also für die Palästinenser, verteidigt. Herzinger heisst also, da er konsequent denkt, auch wenn er das nicht ausspricht, auch den Beschuss Israels mit Raketen der Hamas gut. Denn die Hamas hat keine andere Wahl. Solange Palästina von den Israelis dermassen kujoniert und unterdrückt wird. Die Hamas hat keine andere Wahl als Israel mit Rakten zu beschiessen. Gemäss dem PrimatenPrinzip der PrimatenDenke entsprechend. Morgen Montag werden wir in sämtlichen Zeitungen wieder lesen dürfen, wie unsere PrimatenPolitiker (und ebenso die PrimatenJournalisten) mit gespaltener PrimatenZunge auf diesen Massenmord an Palästinensern durch Israel reagieren werden (denn ihnen fehlt, das lehrt die Geschichte sowohl als auch die Gegenwart, definitiv der Verstand, andere Lösungen zu erkennen): sie werden mit der einen ZungenHälfte zwar Israel für den MassenMord rügen und Israel mehr oder weniger öffentlichkeitswirksam bitten, auf die palästinensischen Zivilisten in Zukunft mehr Rücksicht zu nehmen; mit der anderen ZungenHälfte aber werden sie gleichzeitig die Hamas ermahnen, den Raketenbeschuss Israels künftig zu unterlassen. Es wird also wieder viel heisse Primatenluft um den Dauerkonflikt durch den Blätterwald gepustet werden, ohne dass auch nur einer die Fähigkeit unter Beweis stellen würde, zu erkennen, wo ein wirksamer Hebel gegen den circulus vitiosus der Gewalt in NahOst wirkungsvoll angesetzt werden müsste. Nachsatz: lustig innerhalb der Perspektive des Layouts des Primatentextes von Herzinger in der Welt am Sonntag ist, dass auf dessen Rückseite die Welt am Sonntag „Gorillas in Gefahr“ sieht. Zum Schutze der erwähnten PrintPrimaten möchte man allerdings herzlich wenig beitragen.

28.12.2008 

Kommentar von W. meint : „Die Primaten haben ihr primitives Primatenprogramm, immer schön draufhauen. Auge um Auge..... ist immer noch angesagt bei denen.“

27.12.2008 

Schlag-Zeile meint : Schöne Weihnachtsgrüsse aus Israel an Palästina. 200 Tote im Gazastreifen bei israelischem Luftangriff. Erst aushungern lassen und dann zu Tode bomben. Das Christkind lässt grüssen. Selige Weihnachtszeit. Keine Bange, das wird weltpolitisch keine Konsequenzen haben. Europa bereitet sich lustig auf Sylvester vor.

26.12.2008 

s c h a w a c h meint : Schawach. Zu schawach. Alle zu schawach. Alle sind sie zu schwach den Teufelskreis der Gewalt zwischen Palästinensern und Israelis zu durchbrechen. Der Chef der palästinensischen Autonomiebehörde Abbas ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Der israelische Ministerpräsident Barak ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern zu durchbrechen. Die israelische Aussenministerin Livni ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen Israelis und Palästinensern zu durchbrechen. Der ägyptische Präsident Mubarak ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Der saudische König Abdallah ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und Israelis zu durchbrechen. Der jordanische König Abdullah II ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und Israelis zu durchbrechen. Der syrische Präsident Asad ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Die arabische Liga ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Der russische Präsident Putin ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Das NahOstQuartett ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Die EU ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Israelis und den Palästinensern zu durchbrechen. Der scheidende EU-Präsident Sarkozy ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Die aufkommende tschechische EU-Präsidentschaft ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Der scheidende amerikanische Präsident Bush war zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Israelis und den Palästinensern zu durchbrechen. Die scheidende amerikanische Aussenministerin Rice war zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Israelis und den Palästinensern zu durchbrechen. Der amerikanische President elect Obama wird voraussichtlich zu schawach sein, den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Israelis und den Palästinensern zu durchbrechen. Die künftige amerikanische Aussenministerin Clinton wird aller Voraussicht nach zu schawach sein, den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Israelis und den Palästinensern zu durchbrechen. Der UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon ist zu schawach den Teufelskreis der Gewalt zwischen den Palästinensern und den Israelis zu durchbrechen. Zu schwach. Zu schawach. Alle zu schawach. Alle sind sie zu schwach den Teufelskreis der Gewalt in NahOst zu durchbrechen.

25.12.2008 

ODU FRÖHLICHE meint : Oh Du Fröhliche Menschenheit. Winterlandschaft im Weissen Kleid. Oh Du Fröhliche Abgehangenheit. Oh Du Fröhliche Afghanistanität. Oh Du Fröhliche GuantanamoSpontaneität. Klar, nehmen wir die alle auf, denen die amerikanische Politik so beschissen mitgespielt hat. Aus HUMANITÄT DOCH - nicht etwa aus ObamaRaison. Oh Du Fröhlicher AntiTerrorKrieg. Oh Du Fröhlicher SvenPetke, Grossherziger, ODU-CDU-Politikherziger. Oh Du Fröhlicher ErhardKörting, Grossherziger, ODU-SPD-Politikherziger. Aufnahmebereite, menschenfreundliche, christliche Politherzige. Kommet her zu uns, denen übel Unrecht getan worden ist. Kommet her zu uns, die Ihr keine Zukunft habt, die Ihr keinen Zufluchtsort habt. Wir würden in christlichen Bayern selbst Petke und Körting aufnehmen, wenn ihnen irgendwo Unrecht geschähe. Aber nur unter der Bedingung, so Edathy, dass gegen sie nichts strafrechtlich Relevantes vorliege und die Rückkehr in ihre Heimat unzumutbar wäre. Kommet her all Ihr fröhlichen ParteiPolitikTaktikaster, denen es an Herzensbildung fehlt, die Ihr das Christentum mangels Erleuchtung, Pfingsten ist fern, nicht verstanden habt. Gehet in die Christmetten all, Ihr Schäflein, ihr Verlorenen, seid hart gegen Menschen, die von den Amerikanern denunziert und gegen alles Recht und gegen alle Würde und ohne jeglichen Beweis, ohne den mindesten Beweis! weggezerrt, weggesperrt und jahrelang rechtlos festgehalten wurden. Plappert die amerikanische Denunziation fort. Das ist Weihnachtsmusik. Das ist Christenmusik. Ja, gehet in die Christmetten, die feierlichen, zeigt aller Welt, dass Euch die Christlichkeit lieb und wert ist. Dass ihr vom Christentum durchdrungen seid. Dass ihr Obdach gewährt, Unterkunft und Essen und Freiheit für die Elendigsten unter den Elenden. Schielt nicht nach den Grossmächten und den nächsten Parteitagen bei Euern christlichen Bemühungen. Seid die grossherzigen, vorbildlichen Petkes und Körtings, die Ihr doch so gerne sein möchtet!

24.12.2008 

heili humbu meint : Seit über 2000 Jahren erzählt sich das Abendland, dass ihm Christus der Retter erschienen sei, seit über 2000 Jahren glaubt das Abendland diesen Humbug und zettelt damit einen verheerenden Krieg nach dem anderen an. Je grösser ein Humbug, desto bedingungsloser glaubt/vergöttert ihn die Menschheit bis in den Tod. Afghanistan ist ein total geschwächtes, darbendes, darniederliegendes Land. Gespinnerte, rüstungslobbydurchseuchte Generäle (und Journalisten und Verteidigungspolitiker) erzählen, dass von so einem Land, das dermassen am Boden liegt, eine ernsthafte Gefahr, TERROR!, für die Menschheit ausgehe. Eine HumbugHinterlassenschaftsMär aus der HumbugBuschAera. Und die Menschheit glaubt diesen grösstmöglichen Humbug auch noch, wie sie seit 2000 Jahren ans Christkind glaubt (welches doch nicht kommen ist), und schickt Soldaten in den Tod. Neulich breitete ein General ganz offen die perverse Einsicht aus, es sei ja klar, dass wenn man mehr Soldaten hinschicke, die Gewalt gewaltig zunehmen würde am Hindukusch. Auch Obama, der aktuellste Retter der Menschheit (und will sich doch nur seinen Job retten), glaubt diesen Humbug und lässt den "Krieg", den dämlichen "AntiTerrorKrieg" eskalieren. Der abendländische BankenRetter Ackermann, schwabulierte jahrelang ungestraft und unwidersprochen von einer Rendite seiner VorbildBank von 25%. Nicht einmal Herr Pieper von der SZ traute sich damals, ihn aufs Korn zu nehmen oder ihm zu widersprechen. Die Mär, der Humbug war zu schön, um nicht wahr sein zu können. Die Wirtschaftswelt, der Wirtschaftsjournalismus hing an seinen Lippen und glaubte die bodenlose Unverschämtheit und Unseriosität. Lauter wundergläubige Christen. Je grösser ein Humburg, je grösser ein Friedens-, ein Heil-, ein RenditeVersprechen, desto eher scheint die dumbe Menschheit bereit, daran zu glauben. Das ist nichts anderes als Weihnachten, der Humbug ist da, Stille Nacht, Heilige Nacht, gläubige Christenheit, und wer gegen den Humbug anmeckert, der ist ein Sauhund, ein Häretiker, ein Spielverderber, ein PissBürger. Stille Nacht, Heilige Nacht, die Geschäfte werden im Dunkeln gemacht. Und da im Moment keiner ein Mittel gegen die Krise hat, ist die verdatterte Menschheit um einiges bereiter als sonst, noch mehr Humbug und SubventionsHumbug und RettungsHumbug der Regierungen ergebenst zu glauben. Diese, die Regierungen, können jetzt schalten und walten und absurde Milliardenbeträge aufblasen und unter die Notleidenden blasen und damit bereits die Grundlagen für die nächste Krise legen; die verzweifelte, um einen winzigen Abstrich am Wohlstand bangende Menschheit lässt im Moment alles mit sich machen. Die Regierung kann vorgeben, die Rettung der Auswüchse einer nicht zukunftsgerechten Autoindustrie komme der Rettung des Abendlandes gleich, die Menschen glauben ihr bereitwillig und schweigen dazu. Stille Nacht, Heilige Nacht, die Geschäfte werden im Dunkeln gemacht.

23.12.2008 

Menschen 2009 meint : Menschen wie Zyklopen, mit nur einem Auge. Menschen mit Augenbinden. Menschen mit toten Augen. Menschen mit Scheuklappen. Menschen mit Gedächtnislücken. Menschen mit schlechtem Atem. Menschen mit AlkoholFahne. Menschen mit Schwierigkeiten. Menschen wie Amphibien. Menschen mit Ekzemen. Menschen in Warteschlaufen. Menschen ohne Arbeit. Menschen ohne Zukunft. Menschen mit unterdrückten Gefühlen. Menschen mit Organverstümmelungen. Menschen mit seelischen Verkrüppelungen. Menschen auf ergaunerten Positionen. Menschen mit erschlichenem Besitz. Menschen mit Ellenbogen und ohne Moral. Menschen mit Leberflecken und Menschen mit SommerSprossen. Menschen mit zweitem Gesicht. Menschen, die schmieren und Menschen, die bremsen. Menschen, die ständig ihren Vorteil suchen. Menschen mit Bypässen aber ohne Kompass. Menschen mit Herzschrittmacher aber ohne Ethik. Menschen mit dem KontrollBlick. Menschen mit aufgestautem Hass. Menschen mit unheilbaren Krankheiten. Menschen mit VerhaltensAuffälligkeiten. Menschen, bei denen Hopfen und Malz verloren ist. Menschen aus der NichtHochGlanzWelt. Menschen mit Präpotenz und Menschen mit Magenverstimmungen. Menschen mit sphinxhaftem Lächeln und Menschen mit tropfender Nase. Menschen, die immer perfekt sind. Menschen, die ständig stolpern. Menschen mit gewerblichen Neigungen und Menschen mit Melancholie. Menschen mit Ausdünstungen und Menschen mit keuchendem Atem. Menschen auf Schuldenbergen und Menschen mit korrigiertem Gesicht. Menschen mit Quoten und solche ohne. Menschen, die ihre ganze Energie darauf verwenden, anderen Steine in den Weg zu legen und dadurch selber nicht vom Fleck kommen. Menschen im Durchmarsch und Menschen mit Durchfall. Menschen mit chronisch menschlichen Schwächen. Menschen mit künstlichen Gelenken und Menschen mit Nägeln im Körper. Menschen mit Organen von anderen Menschen. Menschen, die nie vergessen, aber verzeihen können. Menschen, die nie verzeihen und auch nicht vergessen können. Menschen, die vergessen und verzeihen können. Menschen, die in ihrem Besitztum festsitzen. Menschen, die klammern. Menschen, die jammern. Menschen mit falschen Haaren, Zähnen und falschen Worten. Menschen mit Illusionen und Menschen mit Ressentiments. Menschen als Kollateralschäden und Menschen als Ware. Menschen als Material für die Statistiken. Menschen, die ständig die Aufmerksamkeit suchen, das Podium, die Kamera, den Roten Teppich. Menschen mit Fixierungen. Menschen, die sich verflüchtigen und Menschen, die krampfhaft versuchen, Spuren zu hinterlassen und darum viel zu fest auftreten (und deshalb auch nicht vorwärts kommen). Menschen, die sich für mehr halten, als für Kreti und Pleti und die das auch zeigen in Kleidung und Wortwahl. Menschen, die gleicher sind als andere ihresgleichen. Menschen mit verstopftem Gedärm und Menschen mit verstopftem Gehirn. Menschen mit Beulen und Menschen mit Abszessen. Menschen mit ständigen Schmerzen und Menschen, die sich kaum mehr bewegen können. Menschen 2009. Menschen, die zählen.

22.12.2008 

Amphibibibö meint : Amphibien lecker Amphibien. Grosser AmphibienBahnhof in Essen. Amphibium an MarzipanSauce. AmphibiFingerFood. AmphibiTerrine. AmpihibiPuree. AmphibiFrikadelle. AmphibiPorridge. Amphibitello tonnato. Amphibien und früher Kindstod. Die Entwicklungsphase der Amphibiguität. Weder Amphe noch Phibie. NeoAmphibitionismus. AmphiBiene AmphiBlondine. AmphiBeep. AmphiPeepShow. Amphibivitriol. AmphibiGenerica. Unter uns Amphibien. Sich einen hinter die Amphibie giessen. AmphibienKamfer. AmphibienKrampf. AmphibienMampf. Zeig mir Deine Amphibie und ich sage Dir, wer Du bist. Auf allen Amphibien angekrochen kommen. AmphibiBinsen. AmphibiBibeli. AmphibiBäbeli. AmphibiBübeli. AmphibiBobeli. AmphibiBubeli. AmphibiBlimp. AmphibiGlitsch. AmphibiPlitsch. AmphibiPlatsch. AmphibiPlump. AmphibiPhimose. Amphibibiträr - amphibibitter - amphibibitterernst - amphibibibudde - amphibibibrook - amphibiibigott - amphibidüdeliös - amphibibikonventionell - amphibibiplektisch - amphibiideologisch - amphibibizarr. AmphibibuddelKaste. Ach wie süss sind doch diese kleinen Amphibien. Sich von Amphibie zu Amphibie hangeln. Eine Amphibie hackt der anderen kein Auge aus. Amphibivitrine. Amphivitamine. Amphi be quiet! Wer Amphibien bringt, wird vielen Amphen Ibien bringen. Quod erat amphibitionandum. Errare amphibianum est. Amphibitheater.

21.12.2008 

KOMMENTAR meint : Das InnenMinisterium möchte mit seinem Gesetz zu vorbeugenden Haft für Menschen, die allein schon einen Gedanken daran verwenden, einen Christstollen aus einem Postpaket zu entwenden und zu verzehren für sieben Jahre hinter Gitter zu stecken, die Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzen, es möchte Misstrauen und Denunziation unter den Bürgern verbreiten und dem Staat seine totalitäre Fratze aufsetzen. Wozu Gesetze verabschieden, wenn es heisst, sie würden sowieso kaum Anwendung finden; nur der radikale Verzicht auf solche Gesetze garantiert ihre Nichtanwendung und ihren Missbrauch. Das InnenMinisterium sollte Vertrauen unter den Staatsbürgern herstellen und nicht Gift in das Klima streuen.

20.12.2008 

TOPMELDUNG meint : Der Innenminister fordert verschärfte Sicherheitsbestimmungen für den Transport von Christstollen und im Falle der Nichteinhaltung vorbeugende Haftstrafen von bis zu sieben Jahren ohne Bewährung.

19.12.2008 

10 KINOTIPPS meint : 10 Kinotipps für zehn der kürzesten Tage aus dem Münchner Kinoprogramm zusammengestellt. Freitag, 19. Dezember, Theatiner, WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS, bei diesem Film lacht sichs in der Orignalfassung mit Untertiteln noch besser als bei der synchronisierten Fassung. Samstag, 20. Dezember, Maxim, IT’S A FREE WORLD, am Samstag gehen wir ins Maxim, schauen Ken Loachs Protagonistin gerne zu, wie sie sich nicht unterkriegen lässt. Sonntag, 21. Dezember, City-Kinos, SO VIELE JAHRE LIEBE ICH DICH, eine Matinee in den City-Kinos, schon nach der ersten Sequenz wird klar, dass der Berg an Unausgesprochenem zwischen den beiden Schwestern schier unüberwindbar ist. Montag, 22. Dezember, Cinema, THE DAY THE EARTH STOOD STILL, wenn schon Mainstream mit appetitlichen Katastrophenbildern, dann wenigstens zuverlässig in Originalfassung, also auf Englisch! Und wem das zu anstrengend ist, der hat das Neue-Gabriel-Kino gleich in der Nähe mit demselben Film auf deutsch DER TAG AN DEM DIE WELT STILL STAND. Dienstag, 23. Dezember, 18.30 Uhr, Filmmuseum, DOKTOR SCHIWAGO von David Lean, noch die letzte Vorstellung dieses Jahr im Filmmuseum, dass dann, wenn das Publikum Zeit hätte, mal wieder dicht macht bis 1. Januar! Mittwoch, 24. Dezember, Maxim, wer heute ins Kino will, muss ein eingefleischter Kinofreak sein; der ist er beim FESTIVAL DES GESCHEITERTEN FILMS gerade richtig. Donnerstag, 25. Dezember, Sendlinger-Tor-Kino, ( oder andere) AUSTRALIA, eine reich gedeckte KinoFestTagsTafel erwartet uns. Freitag, 26. Dezember, Leopold, PERLMUTTERFARBE, heute lassen wir uns von der Bilderwelt des neuen Filmes von Marcus H. Rosenmüller verzaubern (Preview um 13.30 Uhr). Samstag, 27. Dezember, Werkstattkino, MILLENNIUM ACTRESS, selbst wenn wir einen Film nicht kennen, wenn er im Werkstattkino gezeigt wird, ist das allein schon eine Empfehlung, bei einem Anime aus Japan sowieso. Sonntag, 28. Dezember, Irgendwo müssen wir heute O’HORTEN finden; denn die letzte Fahrt eines Lokomotivführers, der nicht ein einziges Mal im Leben unpünktlich war, kann nicht sein wie immer, und die wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. // und weils so schön war, und das Jahr nicht zu Ende ist, gäbe es noch so viel zu empfehlen, zum Beispiel die Monopol Kinos oder das Neue Arena, die eben für ihre hausgemachten, individuellen FilmTrailer ausgezeichnet worden sind. Quasi: DER CHEF PERSÖNLICH EMPFIEHLT, jetzt täglich in diesen beiden Kinos der Sonderklasse.

18.12.2008 

Verlinkerei meint : in cargo-film.de/blog Blog vom 18.12. 2008, Gott des Kontrafaktischen, von Ekkehard Knörer, in diesem Artikel ein Link zu einem Artikel von Katja Nicodemus in der Zeit der letzten Woche, "zuviel Fernsehen im Kino"...

18.12.2008 

Schööne Szeene meint : Mitten im Weihnachtstrubel im Kaufhaus murmelt der Herr an der Kasse „KUNDENKARTE?“. Eine laute und deutliche Stimme an der Spitze der Schlange stellt die Gegenfrage: „Sie meinen die BKA-SPIONAGEKARTE?“ Der Herr an der Kasse murmelt ungehalten und verlegen was in seinen Bart. Bleiches Schweigen in den Gesichtern der Anstehenden. Erinnerung an Besuche in totalitären Staaten werden wach. Das BKA-Gesetz, was heute im Bundesrat beschlossen werden soll, dürfte das Wühlen in KaufhausComputern nicht explizit ausschliessen.

17.12.2008 

Sch. Ulda meint : Kleine Notizen. Grosse Schulden. Bayern sattelt im Nachtragshaushalt nochmal zehn Milliarden auf die Schulden drauf, errreicht damit einen Höchststand von 32.6 Milliarden. Neuverschuldung des Bundes explodiert. Nettokreditaufnahme von mindestens 30 Milliarden. Auch das keine Titelzeile wert. Kein Aufschrei weit und breit. Kleine Notizen. Grosser gesellschaftlicher Konsens. Wie bei FemeGericht. Nur keine unnötigen Worte darüber verlieren. Die Krise deckt jeden Unsinn. In Schuldenbergen steckt immer der Wurm drin. Fragt die Schuldnerberatungen. Wer soll das bezahlen. Wer hat soviel Geld. Wer hat soviel PinkePinke, um dem Staat soviel leihen zu können. Ich denke die sind alle pleite, die Geldigen. Sonst könnten sie doch auch Schenkungen machen. Wie lange ist der Staat noch kreditwürdig, wenn er so weiter macht. Die Krise legitimiert alles. Denn im Schuldenberg stecken schon die Wurzeln der nächsten Krisen. In Bayern mag er sich noch irgendwo in der Alpenkette zwischen Zugspitze und Watzmann unauffällig machen, der Schuldenberg. Aber im flachen Berlin? Das fällt arg auf. Sollte man meinen. So ein Schuldenberg. Schulden und Umverteilung. Schulden und Abhängigkeit. Schulden und Unfreiheit. Schulden und demokratische Handlungsunfähigkeit. Müsste alles reflektiert werden. Sollte man meinen, müsste ernst genommen werden. Anschreiben lassen bei den Reichen und den kommenden Generationen. Die werden ächzen unter der Schuldenlast unfähiger, fantasieloser VorgängerGenerationen, die dann teils schon unter dem Boden liegen werden. Oder sie müssen Radikalkuren ersinnen, um der Schuldenfalle zu entrinnen. Nachfragen bei hochverschuldeten Menschen. Lieber nicht. Nach uns die Sintflut. Selbstfesselung des Staates durch die Selbstverschuldung. Entfesselungskünstler gesucht. Denn es ist nicht gesagt, dass diese Schulden die Krise wirksam bekämpfen; es könnte sich um eine Krise des Systems handeln. Dass ganz andere Lösungen gesucht werden müssen. Aber nein, da einer PleiteBank was stopfen und dort einer Automobilfabrik helfen. Selbst wenn Paul Krugman von der New York Times den Schuh nach der Kanzlerin wirft, verspricht das lange noch keine verlässliche Lösung. Schuldenmachen kann durchaus heissen, heute das nicht erledigen wollen, was heute erledigt werden müsste. Oder es nicht so erledigen wollen, wie es zweckmässig erledigt werden könnte, aus Gründen von Weichheit, Nachgiebigkeit, Bequemlichkeit. Doch das politische Tagesgeschäft behauptet, keine Zeit zum Nachdenken zu haben, behauptet unter enormem Druck zu stehen; erinnert an jenen Bekannten, der stets ganz aufgelöst angewetzt kam, er brauche dringend 10 Euro, so tut als gehe es um Leben und Tod, Erpressung pur, und er könne und werde das alles später erklären. Der seiner Lebtage gehetzt unterwegs ist, weil ihm ständig ein Gläubiger über den Weg laufen könnte.

16.12.2008 

Der Schuh Des meint : Der Schuh des Journalisten. Symbolträchtige UeberWurfsHandlung qua UebersprungsHandlung. Das TruthahnBild und das MissionAccomplishedBild brachten die hiesigen Zeitungen noch auf der Titelseite. Das MissionFailedBild dagegen, also das Bild mit dem irakischen Schuh, der gegen den amerikanischen Präsidenten geschleudert wird, da schlucken sie schwer, die hiesigen Zeitungen; sind Kommissar Derrick mit viel Druckerschwärze dankbar für seinen zeitgleichen Abgang in die ewigen Jagdgründe. Denn Deutschland ist eben doch involviert in den verbrecherischen sinnlosen Irakkrieg, den der BushPräsident angefangen und immer noch nicht beendet hat. Der Schuh galt allen Mitläufern oder stillen Duldern auch, die diesen mörderischen Krieg geschehen liessen. Zehntausende sinnlos Getöteter. Und, so mies, von Aufbau keine Spur. 100 Milliarden AufbauGelder bringen das Land noch nicht mal in den VorkriegsZustand zurück. Eine Schande. Der muss Ausdruck gegeben werden. Muntazer al-Zaidi sei Dank. Aber wir ducken uns lieber steiflichtig weg. Rückblick auf die, wie es scheint, intakte DerrickAera mag durchaus hilfreich sein. Aber dringlicher ist der Blick nach vorn. Vor allem nicht zum Mitläufer werden in Afghanistan. Dort will der President-elect Obama auch weiter mit Bomben gegen den TerrorGeist vorgehen. Ein völlig aussichtsloses Unterfangen. Dort will er den BushAntiTerrorKrieg weiterführen und sogar verstärken. Auch Obama scheint sich sein Irak herbeizusehnen. The portrait of the young politician as a masochist? Ohne schlüssiges Konzept. Und Deutschland soll, logo, weiter mit reingezogen werden. Deutschland darf sich nicht reinziehen lassen. KampfEinsatz gegen Terror ist Nonsense pur. Da wäre es wirklich angebracht, das Deutschland der DerrickAera Revue passieren zu lassen. Verantwortung übernehmen muss nicht gleich heissen zu den Waffen greifen. Verantwortung übernehmen heisst erst mal, überzeugende, aussichtsreiche Konzepte vorlegen. Terror als das analysieren, was er ist, nämlich auch nur von Menschen gemacht, von Menschen, die möglicherweise nicht minder Machtmenschen sind als unsere Politiker, und die sich die OhnmachtsGefühle anderer, zum Beispiel materiell und bildungsmässig grob Benachteiligter, den Hass von Opfern des US-Imperialismus, zunutze machen, um ins Rampenlicht zu kommen. Mit Bombern und Bomben dagegen anjagen, heisst sie viel zu wichtig nehmen. Bomben haben noch nie Augenhöhe charakterisiert. Bomben signalisieren vorgeblich Ueberlegenheit und verdecken Feigheit. Der Satz gilt für Terroristen nicht minder, mögen sie noch so sehr aus Verzweiflung handeln. Derrick hat seine Fälle mit Köpfchen und nicht mit Gewalt gelöst. Das sollten wir uns merken. Dann könnten die Deutschen weiter auf weltweite Bewunderung stossen.

15.12.2008 

Sag Bloss meint : Sag bloss, der Winter scheisst dich an. Sag bloss, diese Düsternis kotzt dich an. Halt mal kurz die Nase zum Fenster raus. Ist die nicht feindlich, die Atmosphäre. Schau-g-amoi wie nett alle Menschen sind. Wie uneigennützig. Und wie lustig. Wie aufgestellt. Wie sie immer schau-g-n, ob für den andern noch was übrig bleibt. Schau-g-amoi. Wie himmlisch weihnachtlich die alle san. Wie sie sich rührend drum kümmern, dass für alle auf der Welt was bleibt. Dass alle ein gleiches Recht auf Nahrung und Bildung und Behausung und Liebe und Frieden und Fortpflanzung haben. Aber wo kriegen wir dann unsere billigen T-Shirts, unsere MoonBoots und luftgefederten Turnschuhe her. Unsere billigen handgeknüpften Teppiche. Unser billiges Oel und Erz, die Diamanten und den ViktoriaBarsch. Wer macht uns dann den Dreck weg. Wenn überall auf der Welt Wohlstand herrscht. Gefälleloser Wohlstand vom Südpol bis zum Nordpol und um den ganzen Aequator herum. Wer macht dann unseren Dreck weg. Gleiches Recht, gleiche Lebensqualität für alle. Keine Unterscheidung mehr der Menschen in Dienende und Herrschende, in Ausbeuter und Ausgebeutete, in elend Arme und Superreiche. Keine Herrenmenschen mehr. Oh, oh, oh… Unser Wohlstand definiert sich dann doch eher aus dem Gefälle innerhalb der Menschheit. Diesen Wohlstand zu verteidigen, greifen wir zu diesen und jenen Mitteln, die nicht ganz dem MenschenIdeal unserer weitvertrompeteten Bildung entsprechen. Sicher, viel Drecksarbeit kann in Zukunft von Robotern erledigt werden. Aber einer muss die Roboter ölen, erfinden, reparieren, programmieren, und wer das tut, will etwas mehr vom Wohlstand, als der der sich vom Roboter bedienen lässt.. Wenn ichs mir genau überleg, ist Gerechtigkeit, Gleichheit unter den Menschen gar nicht möglich, nicht nach den bisherigen Wirtschaftstheorien. Die KibbuzIdee soll sich auch nicht bewährt haben. Auch scheint die christliche Idee einer gerechten Welt gar nicht möglich. Konsequenterweise wurde sie denn auch vornehmlich dazu benutzt, MachtPositionen herzustellen, zu erhalten und zu verteidigen. Die Extrapolation auf das Jenseits. Wer hier sich bückt, darf im Jenseits aufrecht gehen. Der IdealTraum der Menschheit ist vielleicht gerade in der Südsee machbar: (der naive Traum – und den haben die Westler dort sicher längst kaputt gemacht) unter Palmen liegen, balzen, schwimmen, sich sonnen, nett zueinander sein, vielleicht Blödsinn machen und scherzen, träumen und dösen: und die Kokosnüsse decken einem direkt ab Baum den Tisch. Dieser Baum ist für uns der Weihnachtsbaum. Ein TraumBaum, ein ProjektionsFlächenBaum, ein HoffnungsBaum auf die Gerechtigkeit im Jenseits, ein AblenkungsBaum.

14.12.2008 

Massnahmen Mix meint : An der Krise kurbeln. An der Krise schräubeln. An der Krise tüfteln. Kopflos vor der Krise. Ratlos vor der Krise. Um die Krise herumdichten. Mit Wassereimern gegen die Krise. Mit MassnahmenMix gegen die Krise. Wer vieles bringt, wird vielen etwas bringen. GiftCocktails gegen die Krise. Mit Salmiak gegen die Krise. Mit SalbeiTee gegen die Krise. Gegen die Krise inhalieren. Mit Yoga gegen die Krise. Für die Krise beten. KrisenVoodoo in den HauptStädten. Rutengänger gegen die Krise. Sich immer weiter in die Krise hineindenken. Mit Placebos gegen die Krise (alles halb so schlimm, ab Mitte nächsten Jahres brummts wieder, denn die Soziale Marktwirtschaft wird’s schon richten). Gegen die Krise ansingen. Der Krise eine Pause vergönnen. Das MartinsHorn gellt durch die Krise. KrisenTumult. Das gefrorene Lächeln der Krise. Jetzt haben wir uns unseren Wohlstand und unsere Zukunft so schön zurecht gelegt, so schön angedacht, und dann „dies“, haben diese „Kleinigkeit“ nicht beachtet. Gläubig in die Krise hinein und gläubig aus der Krise heraus. Suche nach einer Neuen Ordnung. Die Kalte Progression muss weg. Das war eines der StörKörner. Das Pendel der PendlerPauschale schlägt zurück. Wie Oma einst unsere Strümpfe, so stopfen wir die Löcher im BildungsSystem. Gebildet durch die Krise. Gegen die Krise andenken. Um die Krise herumhupfen. Ein wilden Tanz um die Krise herum aufführen. Lange Schreie. Über allen KrisenGipfeln ist Ruh. A Rua is! Jetzt müssen wir uns alle am Riemen reissen. Jetzt müssen wir alle mittun. Solidarität mit den Reichen. Nein, wir müssen radikal aufräumen. Den Besitz radikal neu verteilen. Denn das System ist mit Verlust jeden Masses ausgeleiert. Das BesitzSystem hat sich nicht bewährt. Die Heisse Progression muss her: kleine Vermögen und Sparguthaben müssen doppelt so schnell wachsen wie grosse. Umkehrung der Verhältnisse. Mikroisiserung der Oekonomie. Zerschlagung aller grossen Vermögen. Grosse Vermögen haben sich nicht bewährt. Que chacun soigne son petit jardin. SpiesserParzellenWelt. Cave grosse Töpfe. Aber die KrisenRettungsTöpfe sind grösser als alle bisherigen Vermögen. KrisenHydra. Jetzt helfen nur noch RoboterInsektenSchwärme, die alles in Luft auflösen. EntlastungsBilder. Die Krise gebiert ihre eigenen Ungetüme. Die Unübersichtlichkeit der modernen Welt. KingKong als Müllmann in der Krise (und die neidzerfressenen TrinkGeldVerbieter räumt er auch gleich weg!). A propos, welche Zeitungen haben denn jetzt noch ein Herz für die Müllmänner? Jetzt wo sie nötiger sind denn je. KrisenMüllBeseitigung. BesitzStandsBeseitigung. Starke Worte allein reichen nicht mehr. Der Aufruhr zappelt heftig am GarderobeHaken.

13.12.2008 

AKKINIKKO KINOKOKKÜ meint : Ank rieseln. Sich ankriseln. Sich an die Krise ranmachen. Sich an die Krise ranpirschen. An die Krise ran pinschern. Ranpitchen. Ranwanzen. Sich mit der Krise arrangieren. Sie nicht mal ignorieren. Der Krise den Stinkefinger zeigen. Die Krise gouttieren, Pleite um Pleite. Die Krise wie Medizin zu sich nehmen, Löffel um Löffel, stündlich ein Mündchen voll. Sich in die Krise verschauen. Ihr schöne Augen machen. Die Krise vereinnahmen. Antichambrieren vor der Krise. Im Windschatten der Krise Energie sparen. Die Krise vertüten. Sie schminken oder abschminken. Sie auf den Radar setzen. Sie links liegen lassen. Sie überholen. Schmachten nach der Krise. Sich verschlucken an der Krise. Sich übergeben vor lauter Krise. Sie mit unter die Bettdecke nehmen. Ihr die Zähne putzen oder ziehen. Sie wegdiskutieren. Mit ihr Gassi gehen. Sie an die Wand nageln. Sie weichspülen. Sie vertippen. Mit ihr lispeln. Sie PR-mässig pushen. Sie beneiden. Sie vergöttern. In ihr das Ideal sehen. Sie in die Stube holen. Sie ehelichen. Sie fortpflanzen. Sie hegen und pflegen. Sie wässern und nässen. Sie düngen und nähren. Ihr Raum geben. Ihr hinterher rennen. Sie weich klopfen. Sie kosen. Sie umarmen. Sich an sie anschmiegen. Sich der Krise andienen. Sich ihr anbiedern. Sich an sie ranwanzen. Mit ihr rumzicken. Ihr den roten Teppich ausbreiten. Wegen ihr Bauchschmerzen kriegen. Sie nicht aussprechen können. Sie nicht ansprechen können. Ihr nicht in die Augen schauen können. Sie verwünschen. Sie ersehnen. Sie verspotten. Sie viel zu wichtig nehmen. Ihren Kurswert checken. Werbung für die Krise. Akklamation für die Krise. Sie lebe hoch, hoch, hoch. Sie einliefern. Sie bandagieren. Sie tief frieren. Sie konservieren. Sie haltbar machen. Ihr treu bleiben. Sie hintergehen. Ihren Verlockungen erliegen. Sie schultern. Sie abtasten. Sie fingern. Sie röntgen. Ihr einen Namen geben. Sich von ihr trennen. Sie vergessen wollen. Sie verdrängen wollen. Sie nicht gekannt haben wollen. Sie hintergangen haben. Sie bis auf die Knochen blamiert haben. Sie trösten. Es gut mit ihr meinen. Partout keinen Zugang zu ihr finden. Sie abblitzen lassen. Ihr die Prominenz nicht gönnen. Sie verleugnen. Sie refinanzieren. Sie versichern. Sie steuerlich abziehen können. Sie subventionieren. Sie schick einkleiden. Sie toupieren. Sie lackieren. Sie anziehen. Sie ausziehen. Ihr über den Mund fahren. Gewalt gegen sie anwenden. Sie klonen wollen. Sie sterilisieren. Sie ironisieren. Sie tyrannisieren. Sich mit ihr anfreunden. Sich auf guten Fuss mit ihr stellen. Vertrauen zu ihr gewinnen. Ihr keinen Vorwuf machen. Sich ihr behutsam annähern. Ihr nicht weichen wollen. Sie torpedieren. Ihr keine Chance geben. Sie auf Augenhöhe duzen. Sie quälen. Mit ihr angeben. Mit ihr durch dick und dünn gehen. Mit ihr Pferde stehlen. Mit ihr die Krise kriegen. Warten bis sie nicht mehr kann. Sie auflaufen lassen. Ihr keine Steine in den Weg gelegt haben. Sie adeln oder odeln. Ihr eine höhere Bildung zukommen lassen. Sie auszeichnen (zum Beispiel: die grösste seit 1949). Sie befördern (zum Beispiel: auf die Titelseite). Verantwortungsvoll mit ihr umgehen (ihr ihren Umfang nicht auf den Kopf zu sagen). Sie als Kipferl zum Frühstück nehmen.

12.12.2008 

GAK meint : Es sei verantwortungslos, so manche Schreiberlinge, sich die GAK auszumalen, die Grösste Anzunehmende Krise 2009. Denn von der ist ständig die Rede, dass nächstes Jahr die GAK stattfindet, die Grösste Anzunehmende Krise des globalen Kapitalismus seit 1949. Das lesen die Auguren aus verschiedenen ZahlenSalaten heraus. Täglich. Die HiobsBotschaften häufen sich. Wie gross die Krise sein wird, keiner weiss es. Also kann es nichts schaden, sich das KatastrophenSzenario grösstmöglich auszumalen. Wenns dann nicht ganz so schlimm kommt, desto besser, wenn ja, so sind wir mental einigermassen gewappnet, vielleicht sogar vor den KrisenGewinnlern. Wir werden sie in unserem Alltag zu spüren bekommen, die Katastrophe, soviel scheint sicher. Nix mehr ChristmasShopping in New York. Nix mehr schnell mals übers Wochenende nach Mallorca. Nix mehr diven bei den Malediven. Nix neues Auto. Nix FressTempel. Nix neuer Anzug. Nix neue MarkenWare. Nix neues Haus. 8 Millionen Arbeitslose. Schrumpfung des BruttoSozialProduktes um 4, 5, 6, 7, 8 Prozent. Die PrognoseZahlen übertreffen sich von Tag zu Tag. Verödete Innenstädte. Leerstehende Bürokomplexe. Stillgelegte Bauprojekte. Flughäfen ausser Betrieb. Was noch? Es gibt auch stabile Faktoren. Die RüstungsIndustrie wird weiter auf Hochtouren produzieren. Die Kliniken werden Menschen operieren und heilen. Der BestattungsIndustrie gehen die Kunden totsicher nicht aus. Der Staatsapparat wird zum Glühen kommen. Die Bundesverwaltung wird weiter zwischen Berlin und Bonn hin- und herjetten. Die Lobbyisten werden noch mehr auf Teufel komm raus lobbyieren. Der Preis der OktoberFestBierMass wird steigen. Die Bahn wird ihre Preise erhöhen. Die Städtischen Verkehrsgesellschaften ebenso. Die Arbeitsämter werden Hochbetrieb haben. In Afghanistan wird weiter sinnlos Geld in die Korruption gepumpt und ebenso sinnlos gestorben. Leute, und es sind ihrer nicht wenige, die bisher schon von der Hand in den Mund gelebt haben, werden es weiterhin tun. Die Bettler werden betteln, die Sonnenanbeter die Sonne anbeten und die Fischmenschen werden schwimmen. Die GEZ wird brummen. Das gebührenfinanzierte Fernsehen wird produzieren und produzieren. Die deutsche Filmakademie wird in ihrem komplizierten, hinterwäldlerischen Geheimverfahren (= Angst vorm Diskurs) weiter die Empfänger des staatlichen deutschen FilmpreisGeldes ermitteln (PolitKopf: oh! ich sehe da EinsparPotential!) und somit keinen Beitrag zum Fortschritt des deutschen Filmes leisten. Das Hauptziel der überwiegenden Zahl der deutschen Filme werden weiter die Studienräte sein. Zwitze. Die herrschende Klasse wird eher die Welt zugrunde gehen lassen, als ihre Posten räumen. Erna, haste mal zehn Euro, der Müllmann kommt.

11.12.2008 

Rüs Tungsex Portin Du Strie meint : Heute grosses Interview in der Süddeutschen Zeitung mit dem deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler. Das Interview liest sich interessant und klug und kundig. Ebenso interessant ist auch, vor welchen Fragen die Herren Claus Hulverscheidt, Hans Werner Kilz und Heribert Prantl den Bundespräsidenten verschonten. Denn es ging ja nicht nur um die Wirtschaft, die Banken und ein mögliches neues Bretton Woods, es blieb auch Platz für die Bildung, für das Thema WahlModus des BundesPräsidenten, für die Frage nach seiner Frau und nach dem Golf spielen. Warum blieb kein Platz für die Frage nach dem traurigen Rekord der BundesRepublik als dem drittgrössten WaffenExporteur der Welt. Der segensreiche Einfluss dieser WaffenExporte ist bislang nicht durchgängig erwiesen. Es ist bislang nicht erwiesen, dass Waffen ihr Teil zur „sozialen Gerechtigkeit auch in ihrer globalen Dimension“ beitragen, von der Horst Köhler spricht. Gut möglich, dass die WaffenExporte diese eigenen Bemühungen sogar konterkarieren. Wäre es nicht interessant gewesen, da nachzuhaken, bei den Chancen der Krise, die der Bundespräsident ansprach, wie weit sich die Bundesrepublik da selbst an der Nase nehmen müsste und ihre WaffenExporte zügeln, sich überhaupt viel vehementer für Abrüstung weltweit einsetzen sollte. Sowieso ist interessant, wer schweigt zu diesen Geschäften. (Immerhin traut sich auch keiner, kein OB, kein Ministerpräsident, kein ParteiFührer, keine Bundeskanzlerin und kein BundesKanzlerKandidat laut zu sagen, wissen Sie, unser Land lebt halt ganz gut vom und mit dem RüstungsExportGeschäft.) In diesem Zusammenhang hätte auch Afghanistan angesprochen werden müssen, ob es wirklich sinnvoll sei, sich da in kriegerische Auseinandersetzungen reinziehen zu lassen, die grossartig die WaffenIndustrie weiter ankurbeln - garantiert freut sich die WaffenIndustrie über alle kriegerischen Auseinandersetzungen - die aber nach Meinung vieler Experten nicht und nie zu gewinnen sind. Wo bleibt da der positive Beitrag Deutschlands. Man müsste nachhaken, wie weit Waffen Wohlstand für alle garantieren können. In Afghanistan sieht es nicht darnach aus. Ebensowenig in Afrika. Die Waffen zerstören und beuten den Kontinent nur aus. Deutsche Waffen spielen mit. - Die RüstungsIndustrie ist mächtig in unserem Lande. Mächtige Industrien versuchen immer Einfluss zu nehmen, siehe PharmaIndustrie, siehe AutoIndustrie. Auf Politiker. Auf die Medien. Und wenn dann ein grosses Blatt in dieser Hinsicht ein Blatt vor den Mund nimmt, so macht der Leser sich immer wieder so seine Gedanken. Das Interview hinterm Interview. Nein, lassen Sie uns nicht über WaffenGeschäfte reden. Das passiert woanders und viel diskreter. Das könnte uns in die Bredouille bringen.

10.12.2008 

Leasing Banken Schawanken Autodafé meint : Die AutoLeasingBanken schawanken. Autodafé. Die AutoLeasingBanken wurden gegründet, um den Absatz von NeuWagen zu steigern. Damit Leute sich dicke Wagen leisten konnten, die sie sich gar nicht leisten konnten. Damit Leute sich einen NeuWagen kauften, obwohl der Alte noch funktionsfähig war. Die AutoLeasingBanken schafften einen Bedarf an Neuwagen, der nie vorhanden gewesen ist. Sie galten letztlich der Stimulation der Gewinne für die Reichen, die die AutoFabriken besitzen. Sie sollten ein Geld aus den Kunden raussaugen, was bei denen gar nicht drin war. Jetzt ist die Aussaugerei zu Ende, und nicht etwa der Aussauger soll jetzt für das Malheur geradestehen, nein, der Staat ist jetzt gefordert. Der soll diese Banken wieder fit machen, damit die Reichen über sie weiter einen nichtvorhandenen Bedarf an Neuwagen schaffen und sich daran weiter bereichern können. Das Bild ist folgendes: oben am Fass hocken die Reichen und saugen ab. Da das Fass unten ein Loch hat, ist es leer. Jetzt soll der Staat das Fass von unten wieder auffüllen, damit die Reichen oben weiter absaugen können. Und als Vorwand müssen die Arbeitsplätze herhalten, an denen allen sooooo gelegen ist. Denn es gibt keinen Unterschied zwischen guten und sinnvollen und schlechten und sinnlosen Arbeitsplätzen. Dem hat bis jetzt noch keiner widersprochen, weder der Bundespräsident, noch der KanzlerKandidat, noch die Kanzlerin und wohl auch künftige KanzlerKandidatin. Doch der Herr Struck hat sich ein SeeRäuberSpässchen erlaubt und wollte wenigstens über die Piraten endlich seinen Begriff vom KampfEinsatz loswerden und salonfähig machen, ein selbstverständlich misslungener Witz. Damit ist das Thema der schawankenden LeasingBanken erschöpfend behandelt und es bleiben noch Zeilen übrig, sich darüber zu freuen, dass Deutschland bei der Weltmeisterschaft um die RüstungsExporte weiter auf dem Treppchen steht. Das sind sichere ArbeitPlätze. Dagegen haben zwar die Kirchen gemotzt, aber so wenig effektiv wie immer. Dazu haben weder die Kanzlerin und wohl auch künfige KanzlerKandidatin noch der KanzlerKandidat, noch der BundesPräsident, der zwar die Achtung vor den MenschenRechten anmahnt (haben wir das richtig kombiniert, schlimmstenfalls müssen Deutsche Waffen die sicherstellen oder wie?), sich mit klarer Haltung geäussert. Das heisst sie sind d’accord mit dem Deutschen MedaillenPlatz bei der WeltMeisterschaft der RüstungsExporteure. Sie heissen diesen Platz kommentarlos gut. Diese Leute empfehlen sich mit solcher Haltung nicht zur WiederWahl.