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20.06.2008 | Faule Ausreden aus dem Netz gefischt meint : "Ich war nicht Inspektor Columbo im Einsatz gegen die Amerikaner", Frank-Walter Steinmeier bleibt seinen Routinen treu. "Absolut untadelig" hätten sich deutsche Beamte verhalten, Steinmeier hatte in seinem Eingangsstatement mehrere Male betont, dass die "Wahrnehmungsschwelle" für die Verschleppungsflüge durch die CIA erst im November 2005 überschritten worden sei -Gröhe hielt ihm daraufhin einige Artikel aus dem Jahr 2002 vor, in denen sich die Verschleppungspraxis der Amerikaner bereits andeutete. ///Kommentar: dumpf, blind und taub an der Spitze? /// Er sei damals "selbstverständlich" davon ausgegangen, "dass eine alte Demokratie wie die USA sich bei der Wahl der Mittel nicht planmäßig vergreift" "Ein einziger Artikel kann nicht die Weltgeschichte umkehren." Die Regierung habe sich in der damaligen Sicherheitslage aber „nicht täglich darauf konzentriert, die Rechtsstaatlichkeit der Mittel zu kontrollieren, die US-amerikanische Beamte im Kampf gegen den Terrorismus gewählt haben“, fuhr der Minister fort. Alles andere sei eine "Betrachtung von hinten" und "Jagdinstinkt im politischen Geschäft". "Wir gingen nicht davon aus, dass eine alte Demokratie wie die USA sich bei der Wahl der Mittel planmäßig vergreift." Die Auseinandersetzung mit den außerordentlichen renditions (Überstellungen) von Gefangenen habe erst durch einen Artikel vom 9. Januar 2005 in der "New York Times" über den Fall des aus dem Libanon stammenden Deutschen Khaled El Masri begonnen, sagte Steinmeier. Über Geheimgefängnisse sei erst nach einem Artikel am 2. November 2005 in der "Washington Post" gesprochen worden. ///FRAGE. Wozu brauchen wir noch Geheimdienste und diplomatische Kontakte, wenn wir unsere Infos aus den New York Times holen?/// Erste US-Mitteilungen, sie hätten den führenden Al-Kaida-Terroristen Abu Zubaida ergriffen, hätten sich als "Ente" herausgestellt. Damit sei das Interesse an dem Fall erloschen. Khafagys Name sei zum ersten Mal am 3. Oktober 2001 in einer Sicherheitslage im Kanzleramt gefallen, sagte er. Dem Ägypter sei zweifellos gravierendes Unrecht geschehen. "Aber ich kann beim besten Willen nicht sagen, wie man daraus Hinweise auf eine Renditions-Praxis hätte ableiten oder gar verfolgen sollen", betonte Steinmeier. Echte Klarheit habe es jedoch erst im Herbst 2006 gegeben, als US-Präsident George W. Bush das Geheimprogramm öffentlich machte, argumentierte Steinmeier.///Nochmal gefragt: wozu dann noch ‚Diplomatie und Geheimdienste? /// Der FDP-Obmann im Ausschuss, Max Stadler, legte Vizekanzler Steinmeier daraufhin eine Illustrierte des Jahres 2002 vor, in dem ein Foto mit gefesselten Terrorverdächtigen und Kapuzen über den Köpfen abgedruckt war. Steinmeier konnte sich nicht erinnern, ob er 2002 dieses Foto gesehen habe. ''Sie können sich natürlichen einen Krimi kaufen, die letzte Seite lesen und dann von vorne anfangen, um dann zu sagen, ich habe es doch gewusst'', entgegnete Steinmeier auf Stadlers Vorhalt. Der Ermittlungsbeauftragte des Gremiums, der ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte Joachim Jacob, schilderte erstmals öffentlich seine Untersuchungsergebnisse zu Gefangenenflügen des US-Geheimdienstes CIA über Deutschland. Er konnte keine Konsequenzen erkennen, die die Bundesregierung nach Bekanntwerden der ''Rendition Flights'' gezogen hätte." Was erklären sollte, dass in jener Zeit nicht jeder Artikel den Weg in die "Geheimdienstlage" im Kanzleramt fand - obwohl, wie Abgeordnete von Opposition und Union wiederholt anführten, auch schon in den Jahren 2002 und 2003 in amerikanischen wie deutschen Blättern über die mutmaßlichen Verstöße gegen Gesetze und Menschenrechte spekuliert worden war. |
19.06.2008 | Menschen töten meint : Die Nato geht mal wieder Menschen töten im Süden Afghanistans. Menschen vom Leben befreien. Menschen ins Jenseits befördern. Weil die so gefährlich sind. Weil diese paar hundert in den Bergen verstreuten, mit einigen Kalashnikovs und mit Sprengstoff ausgerüsteten Menschen unser ganzes westliches System gefährden und zum Zusammenbruch bringen könnten. Weil die mächtiger sind als tausend Atombomben zusammen. So unglaublich gefährlich sind die. Darum müssen sie getötet werden. Denn unser System steht nicht auf so sicheren Füssen. Die Nato will sich bei diesen gefährlichen Menschen keinen guten Ruf verschaffen. Sondern einen radikalen, einen abschreckenden Ruf. Sie möchte, dass sich ihre Feinde an ihr stählen. Sie möchte dass Deutschand bei diesen Menschenjagden künftig auch mit von der Partie sei. Deutschland hat schon lange keine Menschen mehr getötet. Wissentlich und vorsätzlich. Möglicherweise einige Mitbürger in ausgelagerten Foltergefängnissen befreundeter Staaten bewusst schmachten und schmoren lassen. Aber die Herren die das vielleicht wussten und nichts unternommen haben, sind feine Herren in Hemd und Krawatte, in gut sitzenden Anzügen, regelmässig ausreichend dotiert und mit angenehmem Lebensstil, angesehene Mitbürger und keine Gefahr für das Vertrauen in unser System, und solche Wahrheiten werden dann doch mehr oder weniger in sich in die Länge ziehenden und dadurch anödenden Untersuchungs-Ausschuss-Ritualen gewissermassen lebendig begraben. So kommen die Missetäter ungeschoren, mit ein paar Lippen- und Zungenverrenkungen und schummrig sich gebendem Gedächtnis davon. Quantité négligable an Unrechtsbewusstsein (und wollen doch weiter wertvolle, oder vor allem: WICHTIGE Mitglieder unserer Gesellschaft bleiben). Ungreifbar bleibende, aalig sich windende, hinter kompliziert sich gebärdenden Sachverhalten und Verantwortlichkeiten leicht zu versteckende Wahrheiten. - Fast möchte es scheinen, als wolle der Westen mit den Menschen-Treibjagden in fernen Erdteilen sich einen vormachen, sich vormachen, er könne die irreversible globale Entwicklung noch aufhalten, dass er die weltweit privilegierte Stellung, die er lange inne hatte, den hohen Lebensstandard, den er auf Kosten des Restes der Welt (und oft dank Unrechtsregimes andernortes!) lange sich leistete, nicht mehr halten kann. Als wolle der Westen mit solchen Menschen-Treibjagden à la Nato die Erkenntnis Lügen strafen, die Güter der Welt seien für alle Menschen gleichermassen da und müssen geteilt werden. Als sträube sich der Westen gegen die Idee einer weltweiten Demokratisierung im Sinne einer weltweiten Gleichberechtigung, gleichen Anrechtes auf Güter und Freiheit. Und will dann diese Demokratie gewaltsam und mittels Tötungen weltweit einführen. Und merkt nicht, dass er mit solchen Jägereien nur schneller den Respekt und das Terrain einbüsst. Nicht verwunderlich, dass sich in manchen Leitartikeln Panik breit macht. Panik um den Verlust der Hybris westlicher Vormachtstellung. Panik davor, erkennen zu müssen, dass auch der Westen nur Teil und nicht die ganze Welt sei. |
18.06.2008 | SELBSTBEDIENUNG meint : Wir hätten noch gerne 1000 bis 1500 zusätzliche Soldaten für Afghanistan. Ja, bedienen sich doch selbst. Wir haben genügend auf Vorrat. Die Sicherheit wird nämlich grösser in Afghanistan, wenn wir dort mehr Soldaten haben. Nein, diese werden keine zusätzlichen Zielscheiben für die Gegner abgeben. Wir werden sie praktisch einmauern. Die Methode ist ganz gut. Wir nehmen diese Zahl für ganz selbstverständlich. Damit in Deutschland keine Diskussion aufkommt. Wir informieren die Öffentlichkeit darüber, wieviele Soldaten wir Deutschland wieder entnehmen werden. So werden die Leute das für normal halten. Aber es ist natürlich alles andere als normal. Wir haben ja eine langfristige Strategie. Hat im Irak auch funktioniert, die Truppenaufstockung, zugegeben, heute hat mal wieder ein Anschlag mit einer Autobombe 51 Tote und 75 Verletzte produziert. Und die Sicherheit dort ist vor allem eine gekaufte. Unsere langfristige Planung sieht also so aus. Wenn wir die Deutschen erst mal dran gewöhnt haben, dass wir einfach so 1000 bis 1500 weitere Soldaten aus dem Regal entnehmen dürfen, können wir die Zahl der weiteren Entnahmen sukzessive erhöhen. So dass wir schon im nächsten 5Jahresplan jährlich bis zu zehntausend weitere Soldaten nach Afghanistan abordnen können ohne dass zuhause ein Geschrei entsteht. Denn je mehr Soldaten wir dort haben, umso mehr ziehen wir den Terror auf uns und umso mehr Soldaten brauchen wir, um diese Gefährdeten zu schützen. Ist doch logisch. Was ist dabei. Das ist ganz normal. Das Ziel ist, in zehn Jahren etwa 100000 Deutsche am Hindukusch zu haben. Sonst kann ja nicht sinnvoll von einer nachhaltigen Kolonialisierung gesprochen werden. Und ebensowenig sinnvoll von einer militärischen Weltmacht. Auch sollen unsere jungen Leute die Welt kennen lernen. Unterm soldatischen Schutze des Vaterlandes, versteht sich. Beruhigend dürfte wirken, dass durch diese Soldaten auch die Korruption um die gesponserten Gelder der naiven Geberkonferenzen in absolut ruhigen Bahnen verlaufen kann, genauso wie der Mohnanbau. Das ist alles sinnig. Millionen Menschen profitieren davon. Was wollen wir mehr. Hauptsache ist doch, wir haben ein funktionierendes System, in welchem auch unser Rädchen als in sich profitabel gelten kann. Denn auch bei uns sind alle Nutzniesser. Das Militär kann wertvolle Auslands- und Kampferfahrung sammeln. Der Rüstungsindustrie gehen durch den Praxishärtetest wertvolle Feedbacks für die Weiterentwicklung ihrer Produkte zu. Die Sicherheitsindustrie profitiert von der erhöhten Unsicherheit. Die Politiker werden unentbehrlicher durch die erhöhte Unsicherheit und können ihr Süppchen drauf kochen. Die Transportation profitiert durch die vielen Menschen-, Güter- und Geldtransfers an den Hindukusch und zurück (zuviel soll dann doch nicht dort bleiben). Man könnte volkspsychohygienisch diese netten kleinen Abenteuercamps am Hindukusch durchaus als wichtiges Moment der Entspannung und des Luftholens in einem von Karrierismus und der sich verschärfenden Schere zwischen Arm und Reich gezeichneten Lande sehen, als ein rarer Hort menschlicher Solidarität durch das Erlebnis gemeinsamer – zugegeben: selbst mit gesteigerter - Gefahr. Bitte, gleich nochmal zweitausend Soldaten aus dem Regal da. Danke schön. Bezahlen tun wir später. |
17.06.2008 | Verstotterer meint : Heute verstottert sich ein James D. Bindenagel, Vizepräsident der DePaulUni von Chicago, wie zu lesen ist, in der SZ-Aussenansicht als RüstungsindustrieScharfmacherVoice. Diese Uni ist vermutlich gut bedacht mit Spenden einer aggressiven Rüstungsindustrie, denn er soll ganz offensichtlich als Strohmann den geistigen Boden für einen Militärschlag gegen Iran ebnen. Darum vestottert er sich, „Wir brauchen eine Intervention, (ähm) eine diplomatische Intervention“. Drum darf er ganz verzweifelt die Frage nach dem Staatsmann stellen, der die richtige Dosis vorbeugender Diplomatie liefere (da pinkelt er seinem eigenen amerikanischen Präsidenten ans Bein!). Er muss sich über die Eimmischung Irans in den Irak aufregen. Er muss die Einschätzung, die USA könnten keinesfalls militärisch reagieren als hirnverbrannt abtun, sehr wissenschaftlich hört sich das nicht gerade an. Das alles wirkt sogar ziemlich lächerlich, da er sich ja als parteiischer Verteidiger einer Militärmacht, der USA, zu erkennen gibt, die den völkerrrechtswidrigen Überfall auf den weit entfernten Irak selber gestartet hat; wozu sich also wundern, dass das den Nachbarn nicht egal ist, das hätte man sich vielleicht vor der Invasion schon mal überlegen sollen, dass das dem Iran nicht wurst sein würde. Noch widersprüchlicher wird James D., wenn er feststellt, dass der Irakkrieg die Gewichte in Nahost verschoben hat, und den Iran gestärkt hat. Er jammert also über die Folgen der verwirrten amerikanischen Invasionspolitik. Und will sie trotzdem weiter forcieren. Widersprüchling. Und fleht darum, der Iran möge daraus nicht seine Konsequenzen ziehen. Man kann dem Herrn Bindenagel nur einen Rat geben: wenn er sein Militär im Irak schützen will, so gibt’s nur einen Tipp: Leine ziehen. Und die Europäer können hinsichtlich der Option eines weiteren Krieges durch die aggressionsanfällige amerikanische Armee im grossen Chor zu verstehen geben: für einen weiteren Militärschlag, der die ganze NahOstRegion in Flammen versetzen kann, gibts keine europäischen Lande- und Ueberflugsrechte mehr. Definitly not. Und erst recht nicht, wenn die Beweislage für den Kriegsanlass so dünn ist, nach wie vor äusserst dürftig ist – und seit der dubiosen Begründung für den Irakkrieg sollten die Europäer wenigstens hellhörig geworden sein, dazu brauchen sie auch keinen übermächtigen Präsidenten -, wenn so erkennbar militaristische Scharfmacher versuchen eine Kriegsstimmung herbeizureden, um ihrer Rüstungsindustrie die Aufträge nicht ausgehen zu lassen. Dazu braucht Europa keinen Präsidenten, der allein über Krieg und Frieden entscheidet, es reicht, wenn der vielstimmige, vielsprachige europäische Chor vom Gedanken der friedlichen Konfliktlösung und der strikten Ablehnung präventiver Kriegsführung orchestriert wird. So ein Chor kann sehr, sehr mächtig sein, kann ein weltpolitisches Schwergewicht werden, auch ohne einen übermächtigen Präsidenten, der dann womöglich nur Blödsinn (den grösstmöglichen wie der jetzige amerikanische Amtsinhaber) macht. |
16.06.2008 | EuropaSchnipsel meint : Dass 850 Tausend irische Bürger 500 Millionen Europäer zum Nachdenken bringen können, schöner kann man sich Demokratie gar nicht vorstellen. Auch wenn in diesem Falle das plebiszitäre „Argument“ genauer untersucht werden muss, wenn es als „ausformuliertes“ Argument alles andere als schlüssig ist, wenn es sozusagen interpretiert werden muss. Aber gerade diese Interpretationsarbeit kann, muss Teil des europäischen Prozesses werden. Wohin willst Du, Europa. Wenn diese Abstimmung ausreicht, um 500 Millionen Europäer dazu zu bringen, sich die Idee mit der supranationalen Grossmacht (in der dann amtlich 30 oder mehr Sprachen gesprochen werden, was allein schon ein konstruktioneller Widerspruch wäre) noch mal gründlich zu überlegen, wäre schon viel erreicht. Das Schöne an der irischen Abstimmung ist aber auch, dass sie alle Grossmachtsehnsüchtler unkend aus dem Busch lockt. Es gibt viele davon. Die brechen nun in grosses Geheul aus, weil sie ihre kleingärtnerischen Grossmachtideen gefährdet sehen. Demokratie braucht Zeit. Viel Zeit. Und damit ist Europa bis jetzt ganz gut gefahren. Der Prozess ist der Weg. Und nicht die grosse Säulenhalle. Die grosse Ruhmeshalle. Die grosse Präsentierhalle. Der grosse Thron. Das grosse Palais. Das wollen immer nur Einzelne, Machtversessene. Das sind meist gestörte Figuren, die sich nach den grossen Thronen sehnen und glauben, ohne sie nicht leben zu können. Und das noch mit verqueren Argumenten erreichen wollen. Gerne heisst es, man wolle in dem Konzert der Grossen mitspielen. Was haben denn die Grossen schon Gutes getan. Europa wird immer ein Chor bleiben. Die Grossmachtideen erinnern an die Philosophie der Flussbegradigungen und der Kanalisierungen. Längst aber ist Renaturierung angesagt. Aus Europa einen kanalisierten, begradigten Fluss machen zu wollen, solche Vorstellungen sind von gestern. Man muss den Iren danken, dass sie die europäische Diskussion, die sonst immer Gefahr läuft sich zu verflüchtigen in kleinen, abgeschotteten Machtzirkeln, also bei Leuten die davon fasziniert sind, sogenannte Macht in möglichst grosser Grösse auf sich zu vereinigen. Europa muss ein für die Bürger nachformulierbarer, verstehbarer Prozess werden. Nur was der Bürger versteht, da zieht er auch mit. |
15.06.2008 | FiFeFeFi meint : Die TITEL der FernsehFilme in der Reihe DEUTSCHE FERNSEHFILME am Filmfest München lauten: Baching, Das Beste kommt erst, Ein starker Abgang, Bloch –vergeben, nicht vergessen, Braams – kein Mord ohne Leiche, Die Brücke, Ihr könnt euch niemals sicher sein, Liesl Karlstadt und Karl Valentin, Ohnmacht, Polizeiruf 110 – Rosis Baby, Süden und der Luftgitarrist, Tatort – Der glückliche Tod, Todsünde, Willkommen zuhause, Freundschaft! – die freie deutsche Jugend, Klassenkampf, Wir kommen uns beschweren – 71 Variationen einer Phänomenologie des Widerspruchs am Beispiel einer Schnellrestaurantkette, Zaungäste – ZZA Plotu. Die Namen der REGISSEURE lauten: Matthias Kiefersauer, Rainer Kaufmann, Rainer Kaufmann, Michael Verhoeven, Sven Taddicken, Wolfgang Panzer, Nicole Weegmann, Jo Baier, Tobias Stille, Andreas Kleinert, Dominik Graf, Aelrun Goette, Matti Geschonneck, Andreas Senn, Lutz Hachmeister und Mathias von der Heide, Uli Kick, Sobo Swobodnik, Leszek Dawid und Matl Findel. Die Namen der DARSTELLER lauten: Thomas Unger, Stefan Murr, Bernadette Heerwagen, Marisa Burger, Sophie von Kessel, Friedrich von Thun, Fabian Hinrichs, Marc Hosemann, Bruno Ganz, Monica Bleibtreu, Harald Schrott, Fritzi Haberlandt, Dieter Pfaff, Birge Schade, Rainer Sellien, Ulrike Krumbiegel, Jan-Gregor Kremp, Gabriela Maria Schmeide, Dorka Gryllus, Franka Potente, Francois Göske, Paula Schramm, Lars Steinhöfel, Ludwig Trepte, Jenny Schily, Jürgen Tonkel, Anneke Kim Sarnau, Hannah Herzsprung, Bettina Redlich, Johannes Herrschmann, Gisela Schneeberger, Martin Brambach, Radu Nedela, Philipp Epping, Ursula Gottwald, Edgar Selge, Michaela May, Juliana Götze, Michael Brandner, Ulrich Noethen, Martin Feifel, Jeanette Hain, Nina Proll, Ulrike Folkerts, Andreas Hoppe, Susanne Lothar, Frank Giering, Hanns Zischler, Rudolf Thome, Lisa Maria Potthoff, Ken Duken, Ulrike Folkerts, Mira Bartuschek, Lothar Bisky, Andreas Dresen, Anja Kling. Näheres unter filmfest-muenchen.de
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14.06.2008 | FiFeKiFi meint : Die TITEL der KinoFilme in der Reihe NEUE DEUTSCHE KINOFILME am Filmfest München lauten: Back to Africa, Botero – Born in Medellin, Die dünnen Mädchen, Die Entdeckung der Currywurst, Das Fremde in mir, Friedliche Zeiten, Die Glücklichen, Kronos, Morscholz, Narrenspiel, Pizza und Marmelade, Räuber Kneissel, Mathias Kneissl, Die Reproduktionskrise, Thieme – King of Pain, Die Widerständigen, Wir sind Papst! – Marktl am Inn, Wolke Neun, Die zweite Frau. Die Namen der REGISSEURE lauten: Othmar Schmiderer, Peter Schamoni, Ulla Wagner, Emily Atef, Neele Leana Vollmar, Jan Georg Schütte, Olav F. Wehling, Timo Müller, Markus F. Adrian, Oliver Dieckmann, Marcus H. Rosenmüller, Reinhard Hauff, Jörg Adolph und Gereon Wetzel, Nikolai Eberth, Katrin Seybold, Mickel Rentsch, Andreas Dresen, Hans Steinbichler. Die Namen der DARSTELLER lauten: Ebraima Tat Dindin, Georges Momboye, Makaya Dimbellolo, Fernando Botero, Mario Adorf, Barbara Sukowa, Alexander Khuon, Susanne Wolf, Johann von Bülow, Maren Kroymann, Katharina Schubert, Oliver Stokowski, Nina Monka, Leonie Brill, Stephan Schad, Pheline Roggan, Oliver Sauer, Sergej Moya, Isolde Barth, Klaus Grünberg, Laurens Walter, Hiltrud Lichthardt, Josefine Behres, Wolfgang Menardi, Stephanie Schönfeld, Norman Schenk, Max von Thun, Stefanie Stappenbeck, Helmfried von Lüttichau, Maximilian Brückner, Brigitte Hobmeier, Maria Furtwängler, Christian Lerch, Hans Brenner, Ruth Drexel, Hanna Schygulla, Eva Mattes, Verena Reichhardt, Stephan Schad, Victoria Trauttmansdorf, Thomas Thieme, Ursula Werner, Horst Rehberg, Horst Westphal, Steffi Kühnert, Matthias Brandt, Monica Bleibtreu, Maria Popistasu. Näheres unter filmfest-muenchen.de |
13.06.2008 | Schneider-Han, Rat-Schlag & Co. meint : Herr Schneider-Han will einen MILITÄRISCHEN RATSCHLAG vorlegen. Wieviel mehr Soldaten die Bundesrepublik an den Hindukusch verschiffen soll. Wegen Bevölkerungsrückgangs hier im Lande können gerne 1000 bis 1500 weitere Mann und Frau entbehrt werden. Und am Hindukusch wachsen ja bekanntlich mit der Anzahl Soldaten, die man hinschickt, auch die Gefahren und somit die Aufgaben. Der Sog, dem sich zu entziehen doch eine grössere geistige Anstrengung forderte als nur die Forderung nach mehr Soldaten. Und auch die Chance für Not-Phälle steigt beträchtlich. Das gibt dann wiederum den idealen Vorwand, hier Militär abzuziehen und im fernen, kühlen Gebirge aufzubewahren. Vielleicht für Jahrtausende. Ein idealer Ort, sie irgendwann zu vergessen. Lange nach der Germanisierung Afghanistans. Dann wird dann, vielleicht in tausend oder zweitausend Jahren irgendwann ein Forscher diese Soldaten finden, sie in einen Topf stecken, wie jemand das eben mit einem zweitausendjahrealten Dattelkern getan hat, und dann diese altmodischen, genetisch doch hochinteressanten germanischen Soldaten wieder pflanzen und züchten können. Vorbeugend wird hier schon mal der Ausdruck AUFSTOCKUNG benutzt. Das Kontingent soll AUFGESTOCKT werde. Es, das Kontingent - nicht sie, die Kontinenz - die ist nicht gegeben. Wie so eine Rebe. Verpflanzung und Einpflanzung. Für solche Verpflanzungen sind vor allem junge Bäume geeignet. Wie sie auf Dauer im feindlichen Gebirge überleben können ist allerdings noch viel zu wenig recherchiert. Die Prognosen sind nicht rosig. Aber gerade deshalb soll dieses Forschungsprogramm „Germanen als Wächter in Fern-Ost“ intensiviert und weitergeführt werden. Die Jungs und Mädels gehen denn auch eher mit der Erwartung und Absicht eines Freizeitclubs hin. Abenteuer im Wilden Afghanistan. Mal schön ausbüxen mit Auslands- und Gefahrenzulage. Gerade die macht immer noch den steigenden Benzinpreis wett. Auslandserfahrung ist gut. Was ist schon dabei. KRIEG. Nie gehört. MENSCHENJAGD. Nie gehört. KOLLEGEN MIT STREUBOMBEN. Nie gehört. PRÄVENTIVE TÖTUNGEN. Nie gehört. SCHOCKERLEBNISSE DURCH TORNADOÜBERFLÜGE. Nie gehört. ZUSAMMENARBEIT MIT ATOMMÄCHTEN. Nie gehört. BETEILIGUNG AN DER MÖRDERISCHEN UND IMMER MEHR TERROR PROVOZIERENDEN ANTITERROROPERATION ENDURING FREEDOM. Nie gehört. Nein. Nein. Das alles sind andere Welten. Die haben nicht das geringste mit einem „militärischen Ratschlag“ zu tun. Nein. Nein. Das alles hat nur etwas mit der ERHÖHUNG EINER BETIMMTEN ZAHL zu tun. Zahlen sind rein. Was ist schon dabei, Zahlen zu erhöhen, Ratschläge zu erteilen. Das hört sich sonett bürgerlich pflichtbewusst an. |
12.06.2008 | Du bist nicht allein meint : Ich bereue den Irakkrieg nicht. Ich bereue die viertausend toten Amerikaner nicht. Ich bereue die Zehntausenden von kriegsposttraumatisierten Amerikanern nicht. Ich bereue die amerikanischen Kriegsinvaliden nicht. Ich bereue die amerikanischen Kriegswitwen nicht. Ich bereue die amerikanischen Kriegswaisen nicht. Ich bereue die durch den Irakkrieg zerstörten amerikanischen Familien und Ehen nicht. Ich bereue die Zehntausenden von toten Irakern nicht. Ich bereue die Millionen von irakischen Flüchtlingen nicht. Ich bereue die verfolgten irakischen Christen nicht. Ich bereue die Millionen zerstörter menschlicher Schicksale nicht. Ich bereue die illegal Renditions nicht. Ich bereue kein WaterBoarding nicht – es hat wertvolle Informationen geliefert. Ich bereue die Hundertausenden von irakischen Waisen nicht. Ich bereue die Hundertausenden von irakischen Witwen nicht. Ich bereue die Hundertausenden von posttraumatisierten Irakern nicht. Ich bereue die Hundertausenden von zerstörten irakischen Familien nicht. Ich bereue die Hundertausenden von irakischen Kriegsversehrten nicht. Ich bereue die Zerstörung eines Landes nicht. Ich bereue Abu Ghraib nicht. Ich bereue Guantanamo nicht. Ich bereue die Verhässlichung des Gesichtes der amerikanischen Demokratie nicht. Ich bereue die brutalen Gemetzel im Gefolge meines Irakangriffes nicht. Ich bereue nicht. Ich bin kein Zyniker. Ich bereue nicht. – (und jetzt alle!): Du bist nicht allein. Hitler bereute nicht. Charles Taylor bereute nicht. Mussolini bereute nicht. Stalin bereute nicht. Bokassa bereute nicht. Idi Amin bereute nicht. Hissène Habré bereute nicht. Mengistu Haile Mariam bereute nicht. Nero bereute nicht. Saddam Hussein bereute nicht. Robert Mugabe bereute nicht. Pol Pot bereute nicht. Slobodan Milosevic bereute nicht. Pinochet bereute nicht. Than Shwe bereute nicht. Fidel Castro bereute nicht. Francisco Franco bereute nicht. Nicolae Ceausescu bereute nicht. Omar al-Bashir bereute nicht. Ferdinand Marco bereute nicht. Kim Jong II bereute nicht. Du bist nicht allein. Dein Herz ist rein. Willst ein Engelein sein.
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11.06.2008 | A last Furz meint : Noch ein hoffentlich letztes Mal durfte dieses amerikanische Präsident auf europäischen Roten Teppichen in europäische Mikrofone ein letztes AntiIranFürzchen lassen. Und uns Europäer nochmal daran erinnern, auf wieviel Lügen doch die Begründung des hässlichen Irakkrieges beruhte, wie fehlerhaft doch die KriegsAnlassInformation war, mit wieviel Vorsicht solche SchurkenEtikettierungen mit der Absicht, Kriege zu beginnen, zu behandeln sind und dass die Schurken in solchen Fällen viel eher unter uns zu suchen sind. Noch einmal durfte es uns deutlich machen, wie beschissen es ist, mit Kriegsherren wie ihm, die im Namen von Freiheit und Demokratie zu agieren behaupten, de facto aber das Gegenteil tun, gemeinsame Sache zu machen. Noch einmal durfte man sich bewusst machen, wie schädlich es für uns und unser weltweites Ansehen ist, diese präventiven Aggressionskriegereien zu unterstützen (im ungeheuerlich terroristischen Namen des Antiterrors), wie schädlich es für uns sein wird, noch mehr Soldaten und die dann mit Kampfaufträgen, mit aggressiven die das Defensivmodell definitiv verlassen, nach Afghanistan zu schicken. Nochmal wurde deutlich, wie die Lage, je mehr Militär man hinschickt, umso aussichtsloser wird. Nochmal konnte man die hässlichen Kapitel Guantanamo, Abu Ghraib, die illegal Renditions, die brutalen Raids auf Zivilisten, die Entwicklung der Demokratie zum Überwachungsstaat, die Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten, das Umsichgreifen von willkürlichen Verhaftungen Revue passieren lassen. Und sich klar machen, dass wir Diverses davon passiv unterstützt oder ohne grossen Rabatz haben geschehen lassen, oder gar nachgeahmt haben. Ein neuer amerikanischer Präsident täte gut daran sich unmissverständlich artikuliert von all diesen scheusslichen Entwicklungen zu distanzieren, wenn er auch nur einen Teil der Schäden, die dieses Noch-Präsident für Amerika und die Demokratie angerichet hat, wenigstens notdürftig reparieren will. Und die Europäer täten gut daran, den Präsidentenwechsel zu nutzen, gleich von Anfang an, eine entschiedene, dezidiert europäische Linie einer friedlichen Politik, die nicht in irgendwelchen entlegenen Gebirgen auf Menschenjagd geht, zu formulieren. Und sich sehr gründlich zu überlegen, wie blockhaft so ein Europa werden will, wie weit Blöcke (immer auch militärische und die einzelnen Menschen soviel Macht überlassen), überhaupt mit den europäischen Idealen von Menschenrecht und Freiheit zu vereinbaren sind. |
10.06.2008 | ALARM ALARM ALARM meint : ALARM ALARM ALARM. Es herrscht Alarm auf Deck. Der Treibstoff geht aus. Der Treibstoff geht aus. Der Triebstoff ist an. Achtung Kälteberg. Achtung Eisberg. Die Motoren stottern. Das Oel geht aus. Das Oel geht aus. Wir sind alarmiert. Wir müssen etwas unternehmen. Wir müssen der Oelbeuterei ein Ende setzen. Wir sind alarmiert. Höchst alarmiert. Wir werden eine Kommission einsetzen. Wir werden die weiteren Entwicklungen ganz genau beobachten. Wir werden genau untersuchen, wie die Inflation sich entwickelt. Wie unser Wohlstand bröselt. Wir schärfen unsere Augen. Wir spitzen unser Gehirn. Sparen. Sparen. Wir appellieren an die Verantwortlichen. Aber die Pendlerpauschale, die müssen wir schon wieder haben. Steuern auf Benzinfresser - können wir leider nicht erheben. Wir müssen den Kraftstoff verbilligen. Denn die Armen triffts zuerst. Milchpreiserhöhungen treffen die Armen zuerst. Immer triffts zuerst die Armen. Auch wenn après moi le déluge gilt. Zuerst musst Du Dir helfen. Wie willst Du sonst den Armen helfen können. Jeder für sich. Wie wichtig uns doch plötzlich die Armen werden, da es um den eigenen Vorteil geht. Nicht mit unterzugehen. Nicht zu frieren. Nicht zu hungern. So auf einmal. Nach all den Jahren der Sorglosigkeit. Der art de luxe. Nein, uns darf es nicht treffen. Auf keinen Fall. Aber wir können Vorsorge treffen, wir haben ja die Armen. Die sind für uns der Gradmesser, wie sehr der Gefahrenpegel sich uns nähert. Wir brauchen die Armen. Die sind für uns wie die Gänse auf dem Kapitol. ALARM. ALARM. ALARM. |
09.06.2008 | Aussi Ch. Tslos meint : An Afghanistan soll der Westen genesen. Aber der afghanische Patient hat keine Lust auf die Medizin und den Medinzinmann aus dem Westen. Dem Westen geht es auch gar nicht um Afghanistan. Das Land selber ist ihm scheissegal. Es geht dem Westen in Afghanistan nur um sich selbst. Aber wenn der Westen seine Sicherheit von der Lage in Afghanistan abhängig macht, so macht er sich von einem unlösbaren Problem abhängig. Manche Militärkreise im Westen wollen Afghanistan aus genau diesem Grund als besonders geeignetes Exemplum dafür hernehmen, um aus der defensiven Armee der Bundesrepublik endlich wieder eine militante Armee, so eine richtig dreinhauende Armee, eine Eroberungsarmee zu machen, denn ist der Patient nicht willig, so müssen wir Gewalt gebrauchen. “Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt; und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.
Mein Vater, mein Vater, jetzt faßt er mich an! Erlkönig hat mir ein Leids getan! - Dem Vater grausets, er reitet geschwind, er hält in den Armen das ächzende Kind, erreicht den Hof mit Müh und Not; in seinen Armen das Kind war tot.“ Johann Wolfgang von Goethe. Und so ähnlich läufts mit Afghanistan. Dafür ist Afghanistan geeignet. Weil dort so schön zu demonstrieren ist, dass ohne präventive Waffengewalt nichts zu erreichen ist. Leider ist auch mit präventiver Waffengewalt nichts zu erreichen, im Gegenteil, mit präventiver Waffengewalt ist noch weniger zu erreichen, geht der Schuss erst richtig nach hinten los, siehe die sich ständig verschlechternde Sicherheitslage. Der Patient ist einfach zu lethargisch. Und das Kind bereits tot. Wer Raids à la Amis durchführt, die immer unnötige zivile Opfer fordern, der heizt den Hass an. Wer Geld nach Afghanistan pumpt, pumpt Geld in ein Korruptionsfass ohne Boden. Geld, das nie bei der notleidenden Bevölkerung ankommt, da können noch so gutgemeinte Milliardenbeträge in weltfremden Geberkonferenzen zugesagt werden. Und wer Waffen und Ausbildung an Waffen nach Afghanistan exportiert, militarisiert möglicherweise seine Feinde von morgen. Nicht zu vergessen die ganze Mohnwirtschaft, die offenbar von höchsten westlichen Kreisen protektioniert wird, weil diese und ihre Folgen so diverse Gefahren am Leben erhalten, mittels denen im Westen dann Anspruch auf Macht geltend gemacht werden kann. Weil nämlich unsere Sicherheit…, wie der bekannt Refrain lautet.
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08.06.2008 | E. U. Nuch meint : Der hessische Ministerpräsident ist kein Eunuch, er soll es selbst gesagt haben. Na denn, man muss die Leute beim Wort nehmen. KochNuch. EuKochNuch. EuNochKoch. EuKuchNoch. Die EU-Nuchen sind keine Eunuchen. Sonnenfinsternis mit WOB-Antrieb ist nicht eunuchisch. An die übelsten Orte der Welt zu reisen ist nicht eunuchisch. Heureka. Heunucha. Der Bauer fährt seine Heunucha ein (allerdings erst, nachdem er viel, viel Mist ausgefahren hat). Der deutsche Filmpreis ist kein Eunuchum. Die Atommächte sind keine Eunuchen. Die Umweltzerstörer sind keine Eunuchen. Die Urwaldroderer sind keine Eunuchen. Die Bankpleitiers sind keine Eunuchen. Irakkrieger sind kriegsanfänglich keine Eunuchen. Wissenschaftliche Kolloquien sind selten eunuchisch. Das Feuilleton kennt den Eunuchismus nicht. EunuchenKuchen. EunuchenKuschen. EunuchenKutschen. EunuchenKlitschen. EunuchenSchnucken. EunuchenKnutschen. Mich knutscht der Eun. Uch. Huch. Die gehypte Fussballeuphorie ist keine Eunucha. Das Eunuchum ist ein Neutrum. Wer den Eunuchen sieht, sieht nicht anders. Autorennfahrer sind keine Eunuchen. Tennisstars sind keine Eunuchen. Metabolika sind keine Eunuchica. EunuchenGnocchi. EunuchenFinocchi. Deutsche Filme sind nur ausnahmsweise eunuchisch. Die Atmosphäre beim deutschen Film ist nur wenig eunuchisch. Im Kindergarten sind keine Eunuchen. In keinem Kindergarten sind Eunuchen. Das Funktionärstum ist nicht eunuchisch. Kein Funktionärstum ist eunuchisch organisiert. EunuchenOrgane. OrganEunuchen. Das Auge des Eunuchen. Im Tierkreis des Eunuchen. Tanz der Eunuchen um die Subvention. Akademie der Eunuchen. Im … des Eunuchen. EunuchenKuchenKabinett. EunuchenKabarett. Eunuchen mit Pommes und Mayonnaise oder Ketchup. EunuchenKochKnöchelchen. |
07.06.2008 | Taschenspielertrick mit Atom meint : Es wird immer offenbarer, dass jene Politiker, die meist nicht gerade von der genialen und überkompetenten Sorte sind, und erst recht, wenn sie aus einem atombewaffneten Lande stammen, und die dann auf den Iran als den Bösewicht schlechthin zeigen, sich nur eines uralten Taschenspielertricks, des Ablenkungsmanövers, bedienen, um abzulenken von den eigenen Machtansprüchen. Berichterstattung mit Durchblick müsste also künftig, wenn wieder so ein Politiker oder so eine Politikerin den Iran mies reden will und ihm droht, als einer/eine darstellen, der um des eigenen Machterhaltes und Machtausbaues willen sich dieses alten Trickdiebtrickes bedient, so wie gerade ein Senatskomitte in den USA dem leider immer noch unfähig herrschenden amerikanischen Präsidenten in Bezug auf den Irak nachgewiesen hat, dass der Kriegsvorwand reiner Bluff war. Und die halbe Welt ist wunderbar drauf reingefallen. Sonst hätte ja Deutschland zum Beispiel keine Überflugrechte für diesen Krieg gewährt. Ein Krieg mit immer noch täglich unendlich viel Leid, Elend und Tod im Gefolge. Eine Berichterstattung, die von sich behaupten möchte, den Durchblick zu haben, sollte in solchen Fällen immer auch ein besonders scharfes Auge werfen auf die Verbandelung zB der Iranverunker mit der Rüstungsindustrie, die skrupellos daran interessiert ist, ihre mieses Geschäft sich zu erhalten und auszubauen. Nicht anders verhält es sich mit Afghanistan, wo zwei wichtige Verhinderer zum Aufbau einer Demokratie, nämlich florierender Mohnanbau (und gleichzeitg blühende Grundlage für die Talibanfinanzierung) und wild wuchernde Korruption garantiert nicht mit militärischen Mitteln beseitigt werden können. Also muss was faul sein an der Forderung nach mehr militärischem Engagement. Also muss auch denen, die immer wieder immer mehr militärisches Engagement in Afghanistan fordern, ganz genau auf die flinken Trickfinger geschaut werden. Und auf ihre möglichen Hintermänner, denen die Beute dann zufällt. Es muss immer wieder gefragt werden, wer macht direkt und indirekt ein Geschäft damit. Wer sind die Gewinnler? |
06.06.2008 | Wir haben uns alle so meint : Wir deutschen Filmis haben uns alle so lieb. Wir können der deutschen Filmkunst ins Auge schauen. Wir haben schon immer die Filme gemacht, die wir machen wollten, von denen wir immer schon geträumt haben, dass wir sie machen wollen. Wir müssen keine Rücksichten nehmen auf Gegebenheiten. Unser künstlerische Geist ist frei. Wir erleben keine Einengungen durch Apparate. Wir sind frei. Und machen deshalb immer schon die Filme, von denen wir immer schon geträumt haben. Wir müssen uns nicht darum kümmern, welche Filme gefragt sind. Wir sind keine Abteilung des Sozialministeriums, das Zielgruppenfilme sich zu machen verpflichtet fühlt. Weil dafür ein Markt vorhanden sei. Wir sind nicht die Apologeten des Seniorenkinos, des Schulkinos, des Vergangenheitsaufarbeitungskinos. Wir müssen nicht nach jedem Film wieder ganz von vorn anfangen. Wir machen hier jede Menge Filme, so viele wir wollen. Zack, zack, einen nach dem anderen. Das ist nicht mühsam. Das flutscht so richtig. Wenn Du mal deinen künstlerischen Stream gefunden hast, dann hebt das ab. In Deutschland gibt es nur diesen einen Weg Filme zu machen. Es gibt keine Alternativen. Das System ist da, in welchem Du Kino machen kannst. Systemkino. Deutsches Systemkino mit Alters- und Zielgruppen- und Themenrelevanz. In Deutschland machen wir Systemkino. Gerade das macht die Vielfalt unseres Kinos aus. Tja, wir sehen Filme vor allem als Plattform. Missverstehen Sie das nicht als platte Form. Als soziologisches Instrument, das Themen aufs Tablett bringt. Wir möchten als Künstler Themen zur Diskussion stellen. Wir sehen uns so besehen als die bessere Alternative zur Talkshow. Und zum Pfarrer. Nein, Kunst kennt keine Grenzen. Sie muss keine Rücksichten nehmen auf Apparate und Finanzierungsinstitute. Sie macht sich freiwillig zur Plattform. Zur Unterabteilung des Sozialministeriums. Des Schulministeriums. Und da wir so unabhängig sind, frage ich mich eigentlich, warum wir so wenig Selbstwusstsein auf den Teppich bringen. Warum wir doch nicht die Filme machen, von denen wir einsten zu träumen wagten. Wir sind Realisten und sind in der Realität des Systemkinos angekommen. Darum wir so wenig Glamour glamourösen. . |
05.06.2008 | Zu Denken meint : Etwas gibt zu denken. Besonders in einem sogenannten „Filmland“, in dem ganz offiziell nicht über Film nachgedacht werden darf. Und schon gar nicht, wie Film sich vom Fernsehen abgrenze. Zitat: „Das ist auch etwas, was ich an Amerika so liebe: diese Aufgeschlossenheit für Unternehmergeist, ohne jeden Zynismus. Ich habe hier inzwischen über vierzig Filme gedreht. In Deutschland wären es in derselben Zeit vielleicht fünf gewesen.“ Doris Kuhn verdanken wir das Zitat von Ulli Lommel auf der heutigen Filmseite der SZ. Aber jetzt bitte das nicht zum Anlass nehmen, um über Film in Deutschland nachzudenken. Quantität ist noch lange nicht Qualität. Nein, nein, Filmförderung ist garantiert keine Filmlähmung hierzulande. Nein, wir brauchen keine Änderung. Wir haben uns doch alle in diesem Filmland so gemütlich und bequem eingerichtet. Und wir haben uns alle so furchtbar lieb. Und hängen wir nicht alle am Fördertropf von Förderung und TV, auch die Presse, nämlich über die Annoncen? Wollen wir uns das wirklich gefährden. Hier gibt es keine Ein-Mann-Fabriken. Die wollen wir hier so nicht. Sowas wird misstrauisch beäugt hierzulande. Wenn einer nicht am Tropf hängt. Wenn einer selbständig ist. Igitt, wenn einer erst den Mund aufmachte. Nein, nein, wir werden uns nicht noch mal erlauben, laut über Film nachzudenken. Wir werden still zur Kenntnis nehmen, dass es halt woanders anders ist. So ist es ja auch. Und wir werden uns auch nicht grämen, dass wir international nicht die grossen Asse sind (und auch nicht darüber, dass wir doch nicht die Filme machen können, von denen wir eigentlich träumen, denn umsonst gibt’s keine Subventionierung). Darüber können wir uns dank schöner geförderter Anlässe von deutschen Filmpräsentationen im Ausland lang und leicht hinwegtrösten. Nein, nein, wir wollen nicht über den Einfluss von Förderung einerseits und von selbständigem Unternehmertum andererseits auf die Filmlandschaft nachdenken. Das könnte das sehr komplizierte Finanzierungs- und Dreinredegefüge, das in jahrelanger Bastel- und Funktionärsarbeit hochkunst- und ebenso verdienstvoll zustande gekommen ist und das weitgehende Kontrolle ermöglicht, durcheinander bringen. Aktion WACHSAME NACHBARN. Nachdenken über Film könnte für manche Machtverlust bedeuten, … ist zu vermuten. Gefahr in Verzug, wenn in Deutschland laut über Film nachgedacht würde. Gefahr wofür. Für ein Kino, was zwar sehr fleissig und in vielen Fällen auch sehr kunstfertig und sehr artig ist. Aber was dem freien Unternehmergeist gegenüber total abhold. Was Wettbewerb, auch um die Rollen, aktuelle Ausnahme Bully und die Wikinger, hasst wie der Teufel das Weihwasser. Soziales Kino für Schulen und Seminare, das schwebt uns vor. Und auch mal Lebenshilfe. Und, Gelder garantiert, Aufarbeitung der Nazizeit. Das reicht doch. Soll sich jetzt keiner erkühnen zu sagen, er wolle mehr. Das wäre spielverderberisch. |
04.06.2008 | Blekapitul meint : Ble kapituliert. To ble or not to ble. Salamitaktik bei der Schritt-für-Schritt-Armee. Im Gleichschritt marsch! In den Tod. Wir sind kein bewaffnetes Technisches Hilfswerk. Wir sind Tötsoldaten. Wir müssen wieder Tötsoldaten werden. Unser Handwerk ist blutig und muss tödlich sein. Sonst sind wir keine Soldaten. Sonst sind wir nur ein bewaffnetes THW. (Was doch gar keine so schlechte Idee ist!!!) Ble kapituliert heute in seinem SZ-Kommentar. Denn die Gegner der deutschen Kriegseinsätze seien „ohnehin nicht zu überzeugen“. Dass dem so ist, da hat auch die SZ mit ihrer sonderbar unkigen redaktionellen Linie hinsichtlich dieser Kriegseinsätze allerdings selber mit beigetragen. Hat sie doch nicht ein einziges Mal ein plausibles Argument für diese Einsätze vorgetragen. Immer nur gedroht, das Bündnis sei in Gefahr. Biertisch-, stammtischmässig gepresst. Hat sie doch damit den Verdacht bestärkt, es handle sich bei diesen Kriegseinsätzen und auch beim undurchschaubaren Nato-Bündnis, lediglich um eine äusserst komfortable Finanzierung der Rüstungsindustrie und um rein gar nichts anderes. Und natürlich braucht diese Rüstungsindustrie Armeen mit Feindbildern, und da in einer globalisierten Welt die wirtschaftlichen Verflechtungen der Staaten viel zu gross sind, als dass noch konventionelle Kriege geführt werden könnten, die Industrie aber um Besitzverlust und Erodierung ihrer Einnahmequellen dank längst überholter Produkte fürchtet, muss dieses Kriegsdenken angeheizt werden. Dazu müssen die Feindbilder Terror und Iran gebetsmühlenartig immer wieder vorgetragen werden. Nur hilft das alles nicht, was überzeugende Argumente für solche Kriegseinsätze betrifft. Und dass Deutschland sich keinen Gefallen tut, wenn es Seit an Seit mit Armeen unterwegs ist, die Water Boarding für menschenrechtlich unbedenklich, Guantanamo für ein Aushängeschild von Demokratie halten, die mit illegal renditions operieren, die den völkerrechtswidrigen Angriff nicht scheuen, die präventiv töten, die sich mit Streubomben brüsten (wertvolle Erkenntnisse oder dergleichen Unsinn mehr), die Atomwaffenarsenale pflegen, warum schreibt das die SZ nicht laut und deutlich, warum wird sie da so schmallippig? |
03.06.2008 | Gemüllerte Stelzen meint : Je näher eine neue amerikanische Präsidentschaft rückt, umso mehr tauchen aus dunklen Höhlen amorphe Denkfiguren und sonderbare Souffleure auf, die sich nach einer bedingungslosen Unterstützung der amerikanischen Politik durch die Europäer zurücksehnen. Und das herbeiunken, herbeisoufflieren, herbeirestaurieren wollen. Heute übernimmt eine Frau Stelzenmüller. In der SZ-Aussenansicht. Sie ist hin und weg vom Idealisten Obama. Sie will ihm gleich vorbeugend bedingungslos gedankenlose Gefolgschaft leisten und den Liebeseid schwören. Sie kann es kaum erwarten, dass er uns mehr Truppen für die Nato-Operationen in Afghanistan, erweiterte „präventive“ tödliche Mithilfe, abfordert; sie kann es kaum erwarten, dass wir mithelfen, ihm dem Idealisten, dem Traummann zuliebe, die Verbösisierung Irans zu unterstützen und weiterzutreiben – denn ohne Bösewichte bräuchten wir keine „Idealisten“; sie kann es kaum erwarten, dass wir wirksamere Sanktionen gegen Iran begehen; ja sie kann es kaum erwarten davon zu träumen, darum gebeten zu werden, vielleicht sogar Stabilisierungshilfe im Irak leisten zu dürfen, Stabilisierung wohl im Sinne der tödlichen Jagd gegen böse Iraker, die keine fremden Herren und Eroberer im eigenen Lande dulden wollen. Mit Frau Stelzenmüller traumschwanger und blind in die Zukunft. Aber bitte nicht so kopflos. Denn egal, wie der neue amerikanische Präsident heisst, das ist völlig wurscht, es gibt doch für Deutschland, für Europa ganz klare Massstäbe, wo mitgetan wird und wo nicht – zu dieser Klärung sollte die bush’sche Misswirtschaft genügend Denkhilfe geleistet haben - : mit Leuten, die Streubomben herstellen, aufbewahren, einsetzen und nicht ächten, wird nicht auf Patrouille gegegangen, dito gilt für Leute, die militärisch mit Atom hantieren, das ist ein glasklares Kriterium; ein weiteres ist definitiv: wer präventive Tötungen vornimmt, und damit dem Terror Nahrung gibt, wer glaubt, gegen Terror einen absurden militärischen Krieg führen zu müssen, kommt nicht als unterstützungswürdig in Frage. Der German Marshall Fund of the United States, von dem aus Frau Stelzenmüller rückwärts sehnsüchtelt, dürfte seine beste Zeit hinter sich gehabt haben, denn wenn es nach ihr ginge, sollten wir aus dem Bush-Desaster nichts gelernt haben dürfen. |
02.06.2008 | VS meint :
Wenn wir schon in Deutschland nicht übers Kino und seine Differenz zum Fernsehen diskutieren dürfen, weil bekanntlich befiehlt wer bezahlt, und weil wir folglich folgsam den Mund in dieser Hinsicht halten, weil wir doch alle so abhängig sind und weil wir gerade auch aus diesem Grunde so selten richtig attraktive Filme zustande bringen, die die Leute in Scharen ins Kino locken, so wollen wir doch wenigstens ein wenig auf die Betreiber der kommunalen und der Programmkinos eindreschen. Die sind am ehesten in der Lage, die von uns mitverschuldete Misere auszubaden. Danke schon mal im Voraus.
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01.06.2008 | Su Schla meint : Wir sind wirklich genial. Wir sind superschlau. Wir sind schuperslau.de. Wir ächten die Streubomben. Doch die Streubombenindustrie kann weiter produzieren. Leicht abgeänderte Modelle. Neues Etikett: Punktzielmunition, kurz PZM. Schon 280 Millionen dafür ausgegeben. Kein kleiner Batzen. Mit weiteren Hunderten von Millionen kann sie rechnen, die Streubombenkatz. Streubombenkatzenbatzen. Die Streubombenänderungsindustrie. Streubomben gegen die Aechtung von Streubomben. Denn die Streubomben haben uns bisher so wertvolle Erkenntnisse und strategische Vorteile geliefert. Darum auch ziehen wir weiter mit den Streubombenarmeen in den wertvollen Antiterrorkrieg. Gerade da sind unsere Streubombenkätzchen besonders fruchtbar, im Umgang mit dem Nachwuchs. Nachhaltige Nachwuchsvernichtungsmaschinerie. Also wir ächten die Streubomben und legen diesen trotzdem keine Hindernisse in den Weg. Wir begleiten sie sozusagen wohlwollend. Die Streubombenindustrie wird von keinem Rückschlag geplagt werden. Die Streubombenarbeitsplätze bleiben erhalten. Und wir bleiben sauber. Einfach genial! Wir sind so wahnsinns superschlau. So schuperslau.de |
31.05.2008 | Wir sind Helden meint : Wir sind Helden. Wir ächten die Streubomben. Wir sind Helden. Endlich. Endlich sind wir Helden. Wir ächten die Streubomben. Wir sind Helden. Wir schmeissen den Entwicklern und Herstellern von Punktzielmunition 280 Millionen Euro in den Rachen. Wir sind Helden. Denn unsere neuen Streubomben heissen nicht mehr Streubomben, sie heissen jetzt Punktzielmunition. Wir sind Helden. Wir schmeissen den Entwicklern und Herstellern von Punktzielmunition 280 Millionen Euro in den Rachen. Wir sind Helden. Denn wir arbeiten weiter skrupellos mit Streubombenheinis zusammen. Wir sind echte Helden. Wir bleiben Helden. Auch im SZ-Magazin. Die bringen jetzt einen vorbildlichen, argumentationskonfusen PR-Artikel für den Militäreinsatz in Afghanistan, wo wir mit den Streubombenheinis zusammenarbeiten. Wir sind Helden. Auch im SZ-Magazin. Denn da lassen wir uns einiges von der AfghanistanPropagandaAbtilung rückfinanzieren. Wir sind eben Helden. Wir sind und bleiben Helden. Wir sind echte Helden. |
30.05.2008 | Sagt Mal meint : Sagt mal, Ihr verantwortlichen Herrschaften jener Staaten, die nicht dazu zu bewegen sind, sich gegen diese streunenden Bomben auszusprechen, sagt mal unter Angabe von Alter, Namen, Geschlecht, Bildungsweg und Zustand von Geist und Verstand, was Ihr an diesen Streubomben so segensreich findet, welchen Segen sie Euch schon gebracht haben, und ob dies ein guter Segen war, und warum es sich gelohnt haben soll, dass ich, noch ein Kind, deswegen beide Arme und ein Bein beim Spielen verloren habe. Salutations d'un victime. |
29.05.2008 | Gut & Ungut meint : In Dublin sei unter den 109 Konferenzteilnehmern Einigung erzielt worden über ein weitgehendes Abkommen zum Verbot von Einsatz, Herstellung, Transport und Lagerung von Streubomben. Das ist gut so. Dass Deutschland da mit tut ist gut so. Nicht gut ist, dass USA, Russland, China, Indien, Pakistan und Israel an dieser Konfernz nicht teilgenommen haben. Wer sich also weltweit wieder mal auf die Suche nach „Bösen“ und „Achsen des Bösen“ machen will, hat damit einen entscheidenden, erfolgversprechenden Hinweis gekriegt. Das Ablenkmanöver mit dem heiligen Krieg gegen den Terror scheint fadenscheiniger denn je, und auch die ewige Miesmacherei des Iran dürfte damit einiges von ihrer Glaubwürdigkeit verloren haben. Denn unter anderem genau USA, Russland, China, Indien, Pakistan und Israel gehören zu den grössten Herstellern und Lagerern von Streumunition. Militärische Bündnisse mit solchen Staaten sind nicht mehr hinnehmbar, haben ab sofort etwas Anrüchiges. Nicht weniger anrüchig als Herstellung und Besitz von Atomwaffen. Das sollte einfach mal so in den Raum gestellt werden. Da sollte man sich künftig nicht mehr von Nebenkriegsschauplätzenpropagandagefechten ins Bockshorn jagen lassen, die von den wirklichen Bedrohungen auf dieser Welt aufs Perfideste abzulenken suchen.
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28.05.2008 | Pathetischer Propaganda Pups meint : Die Propagandaabteiung im deutschen Afghanistankriegsministerium wird jubeln. Endlich hat sies geschafft, mindestens auf dem saugfähigen Papier der SZ-Panoramaabteilung, einen öffentlichen Pups zu landen. Sie konnte einen Muskelhelden, der von sich selbst weiss, dass es Soldaten gibt, die seine Filme mögen, ballern, killern und dergleichen, dazu kriegen, das ganz unpathetische Gefühl zu bekommen, dass es an der Zeit sei, die Jungs dort am Hindukusch, die einen harten Job hätten (tönt so unbushig, so unamerikanisch!), zu besuchen. Vorher brabbelt er was von seiner Agentur. Agency. Im weiteren Verlauf des Propagandainterviews stellt sich dann aber heraus, dass er vornehmlich als eine Art Hausierer in Sachen Trainingsgeräten und Laufbändern unterwegs sei; fürs Fitnessstudio am Hindukusch; auch war rauszuhören, dass die Soldaten in Afghanistan, die dort als Befreier und Demokratisierer unterwegs sein sollen, wie uns immer glauben gemacht wird, mehr als eine Art Gefangene fungieren und unter Bewegungsmangel litten. Der geneigte Leser weiss, dass seit dem Einsatz der Tornados im Süden (was gäbe es da für ein sinnvolles Treibstoffsparpotential!), die Lage im Norden auch gefährlicher geworden ist, statt umgekehrt, wie behauptet wurde. Pure Finte war das damals. Mehr Gewaltdemonstration bringt mehr Gefahr. Im übrigen lässt sich der Eindruck nicht so leicht beseitigen, es handele sich bei dieser schwummeligen PR-Kriegspropaganda-Aktion um den krampfhaften Versuch eines Darstellers, auf Teufel komm raus Presse zu bekommen. Vielleicht laufen ja die Filme in Deutschland nicht mehr so gut. Auch der Verteidigungsminister gab sich für ein PR-Propagandabildchen her. Er ist schliesslich Kriegspartei. Ihm steht es gut an, mit Kinogewalthelden zu posieren. Grad weil er selbst doch eher unmartialisch auftritt. So wirkt das Ganze dann doch recht putzig pupsig lustig. Schöner könnte die Perversität des Afghanistaneinsatzes nicht deutlich gemacht werden. Tja, was Menschen so alles machen nur um aufzufallen. |
27.05.2008 | Ungewöhnlich Konkret meint : Ungewöhnlich konkret „darf“ heute Hans Leyendecker in der SZ über Gängelung der Presse durch Inserenten anhand des Beispieles Telecom berichten. Ein rares Moment. So wie wir schon immer vermutet haben, dass Israel Atomwaffen hat, (wir uns aber nur über die noch nicht vorhandenen Atomwaffen Irans aufregen sollen,) so haben wir schon immer vermutet, dass Inserenten es nicht haben können, wenn kritisch über sie geschrieben wird. Irgendwo ja verständlich. Nur was hilft es. Was hilft es, keine Kritik hören zu wollen. Nicht mal respektvolle, fundierte Kritik zu ertragen. Was hilft es, sich nur in seinem Vorgemache bestätigt sehen wollen. Grosse Inserenten sind beispielsweise die Autoindustrie. Die Filmindustrie. Kaum denkbar, dass die weniger empfindlich auf Kritik reagieren als die Telecom. Es wäre interessant zu erfahren, was es da an Telefonaten oder Gesprächen oder Notizen, Drohungen gegeben haben mag und gibt, zwischen diesen Inserenten und den Redaktionen, falls diese mal wieder versuchen Kritisches zu schreiben. So wundert es einen denn nicht, dass eine Diskussion über das Kino nicht aufkommen will. Und der deutsche Film hätte sie bitter nötig. - Wo war er in Cannes? - Wenn er denn seine Zunft zum Blühen bringen möchte, zum Blühen über die Landesgemarkung hinaus. Und zwar solide. Nicht so à la Eintagsfliege. Nicht so, dass internationale Erfolge immer nur Ausrutscher bleiben. Mit international „bankable“ Stars. Dass Kino wieder Kino wird und nicht immer mehr der Bastardisierung durchs Fernsehen – nichts gegens Fernsehen, dem sollen weder seine Daseinsberechtigung noch seine Qualitäten abgesprochen werden – anheimfällt. Doch das Fernsehen ist auch ein grosser Inserent in den Zeitungen. Und sicher darf es sich geschmeichelt fühlen, wenn es als Koproduzent von Filmen auftritt. Nichts dagegen. Aber wer zahlt sollte nicht immer auch befehlen wollen. Es ist halt dann nicht gut, wenn ein Stoff, der nicht ins Fernsehen passt, nur damit er an Fernsehgeld kommt, fürs Fernsehen passend gemacht wird auf Kosten seiner Kinoqualität. Wenn das Fernsehdiktat gegen das Kino arbeitet. Wenn die Wegzappangst nur noch kurzatmige Szenen zulässt. Wenn die Wegzappangst versucht über alles und jedes soghaften Sound zu legen, ob er passt oder nicht. Wenn die Wegzappangst sich auf Besetzungen einlässt, die zwar im deutschen Fernsehwohnzimmermobiliar eine verlässliche Gewohnheit sind, mit der gebotenen Rolle aber nicht unbedingt auf Du und Du stehen. Der Journalistensatz „ich muss jetzt über diesen schwachen Streifen eine gute Kritik schreiben“ sollte der Vergangenheit angehören. |
26.05.2008 | Im Triu Mph meint : Im Triumphzug kehrt der deutsche Film nicht aus Cannes zurück. Was die unsägliche Konstruktion des Vergabeverfahrens zum Deutschen Filmpreis nicht schafft, nämlich Glanz und Potenz dem deutschen Kino zu verleihen, das hat Cannes erst recht nicht vermocht. Jener ist Augenwischerei. Dieses verteilt im günstigsten Falle Mitleid. In Form immerhin eines Sympathiepreises für einen deutschen Beitrag, für den von Andreas Dresen. Den deutschen Film aus seiner vorherrschenden geistigen Lähmung und Mutlosigkeit herauszuholen, gelang keiner der beiden Veranstaltungen. Auch in Cannes soll es zwar eine geförderte Party zum Übertünchen des status spongiosus des deutschen Filmes gegeben haben. Im Abseits. Auf einem Schiff. Da seien Kultgegenstände einer Kultur, der jeglicher Kult abgeht, versteigert worden. Wie nett. Das kann jeder machen. Man war im Off. Familienabend vor der Küste. Vor den Toren des Festivals. Nicht im Sinne einer Belagerung. Nicht im Sinne eines Rüttelns am Gitter. Eher im Sinne eines sich Verabsentierens. Eines sich endgültig auf den Egotrip Verabschiedens. In Separatismus quasi zum Weltkino.. Alle die hundertmillionenfache Aufpäppelung des deutschen Filmes hat nichts gebracht. Nichts ausser Erstarrung. In Formalien, in Bürokratismus, in erniedrigenden, zermürbenden Entscheidungsstrukturen. Abwürgen jeglicher Kreativität. Verbannung alles Lebendigen. Wachsfigurenkabinette. Wie mit einer LKW-Ladung schwarzen Kieses wird schon der Studierende mit Wissen bis zur Unbeweglichkeit zugeschüttet. Gründlich. Da liegt der Hund begraben. Der deutsche Film weiss, kann, aber er tut nicht, er traut sich nicht. Es gilt nach wie vor die von einem führenden Mitglied der sogenannten Akademie öffentlich vorgegebene Devise, wer zahlt befiehlt. Autokratie. Diskussion übers Kino unerwünscht. Selbstkritik stinkt. Schönen Gruss vom Fisch. So einfach ist das. Dimpfeliger geht’s nicht. Drum wundert sich auch keiner. Drum regt sich auch keiner auf. Denn Enkels Kino schlägt nach dem Opa. Mei wie niedlich und artig, ganz der Opa! |
25.05.2008 | Sa N. Duhr meint : Mit jedem Liter Benzin, den Du verfährst, veränderst Du die weltpolitischen Gewichte, weg vom immer noch irgendwie doch restdemokratischen Amerika zu Gemeinwesen, die diesem Anspruch längst nicht in unserem Sinne genügen. Mit jedem Liter Benzin, den Du verfährst, verändertst du den Lauf der Welt. Einer Sanduhr gleich, die mit der Stetigkeit der Zeit abläuft. Du dachtest Du bist jung. Und plötzlich warst Du alt. Du hieltest unsere langanhaltende Prosperität für ewig und sicher. Und plötzlich rutschte sie weg. Mit jedem Auto, das Du verkaufst, mit jedem Auto, das Du exportierst, veränderst Du die weltpolitischen Gewichte. Reiche kommen und vergehen. Die Autos als eine wesentliche Ursache unseres Reichtums verändern gleichzeitig die weltpolitischen Gewichte, durch den Verkauf und durchs Gefahrenwerden verschieben sie kontinuierlich die weltpoltitischen Gewichte. Die Autos als Teil und als Symbol genommen. Unser Erfolg gräbt sich seine Grundlage weg. Es gab einmal den Begriff der Grenzen des Wachstums. Den wollte im Zuge des Gedeihens des Goldenen Kalbes Auto niemand mehr hören. Was nützet das Auto, wenn der Sprit immer weniger wird, wenn er eines nicht allzu fernen Tages rationiert werden muss. Natürliche Grenzen des Wachstums. Das war lange abzusehen. Reiche kommen und vergehen. Kein Mensch glaubt je alt zu werden. Und wird es doch. Mit der Stetigkeit einer Sanduhr. Mit jedem Atmer verbrennt der erwachsene Mensch ein Stück seiner Jugend. Und kann es nicht aufhalten. Und kann doch nicht anders. Vielleicht werden die Städte, die jetzt wie Pilze in manchen prosperierenden Ländern in den Wüsten aus dem Boden schiessen, nie bewohnt werden, weil es schlicht kein Oel mehr gibt, sie in Schwung zu halten. Auf Oelreichtum gebaut, um der Abhängigkeit vom Oel zu entkommen. Und doch weiter auf die Energie angewiesen. Reiche kommen und vergehen. Der Mensch ist ein grosser Sandburgenbauer. Immer schon gewesen. Das Bauen ist das Ziel. Das Wohnen, das ist vielleicht sonntags. Und jetzt wollen wir es uns schön gemütlich machen. Den Kuchen nicht vergessen. OK, ich fahr mal schnell zum Bäcker. Ich nehm den Wagen. Und wer weiss am Schluss, ob er ein gutes Leben gehabt hat. Reicht doch schon, einen guten Sonntag gehabt zu haben. Ich hol Kuchen beim Bäcker. Ich nehm den Wagen. Vorher hören wir uns eine schöne Sonntagspredigt über die Vergänglichkeit an. Geistig so angereichert machen Wagen, Kuchen und Endlichkeit gleich doppelt Spass. |
24.05.2008 | VARIOLESKA - Bunter Samstag meint : Die Fluggesellschaften fallen bald eine nach der anderen vom Himmel. Weil sich die Menschheit das Fliegen nicht mehr leisten kann. Die Passagierzahlen an den Flughäfen werden schrumpfen. Die Expansionspläne der Flughäfen werden schrumpfen. Der Jobmotor Flughafen wird schrumpfen. Die dritte Landebahn wird nicht nötig werden. Die grossen Flugzeugbauer werden schrumpfen. Die Menschheit wird öfter auf dem Boden bleiben. Wer lange zum Flughafen fährt (ohne Transrapid) kann so lange in der Luft nicht bleiben. Wie schnell gings doch vor wenigen Jahren, Platzen der IT-Blase, wie plötzlich überall Ladengeschäfte leer standen. Und wie schnell sich das alles wieder erholt hat. Strohfeuer? Das war eben erst in diesem bislang kurzen, elenden dritten Jahrtausend. Die Fähigkeit der Bundesregierung zum Klimaschutz schrumpft. Sie kann sich nicht entscheiden. Keine Bange, egal, so einflussreich ist diese Regierung sowieso nicht. Drum bringts ja auch nix, immer alles auf die Regierung zu schieben. Der Oelpreis wird ganz von selbst den Klimaschutz erledigen. Und damit auch die Bundesregierung. Die Dinge gehen ihren Gang. Ob da einige auf den Schaumkrönchen sich als Mächtige aufspielen, und sind doch bestenfalls geschickte Surfer, wenn überhaupt: irrelevant. Die Dinge gehen ihren unwiderruflichen Gang. Gestirne kriegen die Masern. Wir exportieren jeden Tag mehr oelverschlingende Maschinen und Motoren. Wir behaupten nur blühen zu können, wenn wir die Welt anheizen und in Bewegung halten. Nur wenn wir den Energiehunger dieser Welt kräftig anheizen, können wir, unser Land, unsere Exportindustrie, unsere Investitionsgüterindustrie gedeihen. Doch Oel ist ein kostbarer Saft. Unserer energieverschlingenden Kultur droht dieser Lebenssaft auszugehen. Das Schöne ist, keiner weiss genau, wann, keiner weiss genau, wie spät es ist. Keiner will es genau wissen. Vorsichtshalber. Selig werden sein, die Wind- und Wasserräder betreiben, die Kohle buddeln, die ihr eignes Gärtchen pflegen. Und für den definitiven, vielleicht leicht hinausgeschobenen Exitus der Menschheit, wird die Atomwirtschaft sorgen. Freut Euch des Lebens, weil noch das Oellämpchen glüht, pflücket die Rose, eh sie verblüht..Wozu noch die ganze Sicherheitspolitik, dieser aberwitzige Antiterrorkrieg, wenn wir doch selbst dabei sind, unsere Zukunft mittels schludrigem Umgang mit den Ressourcen, zu zerstören. Vorschlag zur Güte, verdoppeln wir gleich nochmal die Gehälter der Vorstände der SWM, denn die Ärmsten müssen jetzt zu ihren strapaziösen Aufgaben auch noch einen Preisabspracheskandal bewältigen! Mal gespannt zu sehen, wie geschickt sie es schaffen werden, diesen Skandal aus den Medien herauszuhalten, welche Druckmittel sie hierzu hinter den Kulissen einsetzen werden. Denn die Wühlmäuse, soviel ist sicher, die werden überleben! |
23.05.2008 | Trauerflor doppelt meint : Olympia wird jetzt doppelt Trauerflor tragen müssen, einen für die Erdbebenopfer und einen für die Opfer der politischen Unterdrückung. Stille Trauerdiplomatie nötig. Still und traurig. Dass die Erde so erschüttert. Dass die Menschen so unterdrücken. Aber die Erschütterung der Erde zeigt auch die Vergänglichkeit menschlicher Macht auf, ihre Begrenztheit. Zeigt, dass der Mensch vor menschlicher Unterdrückung gar nicht buckeln muss. Auch ungebuckelt wird der Mensch sterben. Also wozu sich biegen und bücken. Zeigt, dass zuviel Respekt vor Hofstaaten jeglicher Couleur selten angebracht ist. Zeigt aber bei weiterem Reflektieren, dass menschliche Macht sowieso ein sonderbar Ding. Dass der Hunger darnach offenbar ein durchaus menschlicher Zug sei. Ein Symptom menschlichen Minderwertigkeitgefühls oder seines Grössenwahns sei. Unsterblich auf den Sockel. Dass auch der Mensch sehr leicht an seine eigene Macht bereit zu glauben sei. Dass Macht zu einer sonderbaren Gewohnheit werden kann. Dass sie aber auch von einem Tag auf den anderen verloren gehen kann. Selbst dann wenn sich der Herrscher, der Mächtige einen atom- und erbebensicheren Bunker gebaut haben sollte, es ihm nichts nützt, wenn er den Atom- oder den Erdbebenunfall überlebt, ihm aber das Volk darin umkommt. Kontrolle und Bestätigung der Macht bestünde also darin, darauf zu schauen, wie die anderen auf einen schauen, weil wenn keiner mehr schaut, ist sie dahin, die holde Macht. Wenn der deutsche Aussenminister, über den eben die New York Times so herrlich gelästert hat (sie fand jedenfalls nirgendwo, wo er sich der stillen Diplomatie brüstet, auch nur eine nennenswerte Folge davon), es für Macht hält, dass die chinesische Regierung, oder die anderer diktatorischer Regimes, ihn den deutschen Aussenminister mit Respekt behandeln, ja, so darf er sich machtvoll fühlen. Aber da er vor diesen Herrschaften seinen Blick senkt, kann er leider nicht sehen, welche Blicke, welche triumphierenden, höhnischen Blicke sie über ihn gleiten lassen. Wie sie sich kaputt lachen über ihn. Leute einschüchtern und sie zum Blickesenken verleiten ist sicher eines der zynischeren und leider oft effektiveren Mittel gerade auch usurpierter Macht. Demokratisch ist nur die Augenhöhe. Das gilt von der kleinsten menschlichen Machtzelle, der Zweierbeziehung, an bis zu den menschheitsumfassenden Vereinten Nationen. Aber an der Augenhöhe sind auch, das betrifft den beliebten schuldzuweisenden Zeigefinger auf den anderen, immer zwei beteiligt. Weitere Machtspiele: Die Atomindustrie macht mächtig Druck auf Frau Merkel. Frau Merkel unter der Knute der Streubombenhersteller. Und beim deutschen Film herrscht nach wie vor und unwidersprochen der tolle Satz „wer zahlt befiehlt“ vor sich hin, und hindert das deutsche Kino an einer wirklich und nachhaltig prächtigen Entwicklung. Die New York Times spottet den deutschen Aussenminister für seine Untertanenhaltung, er würde es des Geschäftes wegen machen. Richtig, wer zahlt befiehlt. Und wer das Geschäft machen will, der kuscht. Trauerflor für die stille Diplomatie. |
22.05.2008 | Kompliziert & Einfach meint : Die Basis jagt das Parlament durchs Land. Die Basis jagt die Diätensau durchs Dorf. Ein unbehagliches Bild. So sehr man es sich wünschte, dass sie Ähnliches auch beim Afghanistaneinsatz täte, bei den Streubomben, bei der Reformierung des Steuerrechtes, beim Schuldenabbau. Aber da sind die Zusammenhänge nicht so eindeutig auszumachen. Da sind die Konstrukte zu verworren, die Begründungszusammenhänge zu verschlungen. Da muss der Kopf erst arbeiten um einen Zusammenhang zwischen dem örtlichen oder regionalen Bundestagsabgeordneten, seiner Haltung im Parlament und dem Fehler in der grossen Politik herzustellen, der dann hintenrum wieder auf die Basis zurückschlägt, und zum Beispiel die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter öffnet, die Mittelklasse erschreckend abmagern lässt. Da verschanzen sich Einzelinteressen, die längst nicht mehr im Sinne des Gesamtwohles wirken, hinter Thinktanks und Stiftungen und Lobbyorganisationen, die in aller Ruhe mit für diese oder jene „komplizierte“ Materie zuständigen Parlamentariern für Generalisten unverständliche und nicht nachvollziehbare Gesetzesvorschläge aushecken und unangeforchten durchs Parlament bringen, weil keiner mehr checkt, worum es überhaupt geht. Mithin ein Problem der Grössenordnung. Grössenordnungen, die kein Einzelner mehr verantwortungsvoll dirigieren kann. Insofern ist auch Skepsis angebracht der Gründung neuer Monsterbehörden gegenüber, auch der Verlagerung von allzuviel Macht an Europa.. Die Uebersichtlichkeit, die Uebersichtlichkeit. Sich unterm Vorwand der Komplexität sein Teil für sich rausziehen. Die Unübersichtlichkeit egoistisch nutzen, wie andere Leute Stromausfälle nutzen. Stromausfall beim Sehen der Zusammenhänge. An der Tagesordnung. Stromausfälle bei den Parlamentariern. Stromausfälle an der Basis. Das ist die Tagesordnung, was die Sicht auf die Zusammenhänge betrifft. Und es wird auch so bleiben, denn es machen einfach zu viele ein gutes Geschäft damit…auch mit den dadurch kreierten Apokalypsen… und solange das Volk sein Brot, sein Spiele, sein Hähnchen hat.. |