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21.05.2008 | Wahre Intelligenzbolzen meint : Wahre Intelligenzbolzen sitzen im deutschen Verteidigungsministerium. Natürlich sitzen sie anonym dadrin. Gesichtslos. Und geben Auskunft. Gesichtslose Auskunft. Zur Streumunition. Zu den Streubomben. Sie liessen hinaus mitteilen, laut SZ, also die SZ dürfte dann wohl doch Namen von solchen wahren Intelligenzprotzen im deutschen Verteidigungsministerium kennen, die Bundesrepublik müsse „die Fähigkeit zur kollektiven Verteidigung und zum militärischen Einsatz mit hoher Intensität ungeachtet der Eintrittswahrscheinlichkeit aufrechterhalten“. Nach Nato-Anforderungen gehöre dazu auch Streumunition. Also ungeachtet der hohen Intelligenzquote im deutschen Verteidigungsministerium, wobei die Blindgängerquote der Intelligenz der Asse in diesem Ministerium inzwischen auf 1 Prozent gesunken sei. Im Klartext dürfte das dann wohl heissen, aber das so krass-eindeutig auszudrücken sind die Metaintelligenzler im Verteidigungsministerium wohl nicht in der Lage, man wolle dem Osloprozess zu Aechtung der Streubomben und von Streumunition nicht beitreten. Man wolle weiterhin eine gewisse Achtung diesem kriminellen, mörderischen Material gegenüber betreiben. Man wolle der Streumunition gegenüber weiter Habachtstellung einnehmen. Die eigene mörderische Energie noch aus dubiosem Interesse eine Weile fortbestehen lassen, wenn auch mit geringerer EintrittsWahrscheinlichkeit. Vernebelungsintelligenz. Wie aber will ein Ministerium, das klare Worte zu einem weltweiten Befriedungsprozess nicht finden kann, klare Strategien zu einer Landesverteidigung definieren. Das reime sich zusammen wer will. Bei so viel lastender und verkomplizierender Intelligenz. Es ist ja schlimm genug, wenn manche Leute diktatorischen Regimes gegenüber eine schmierige Haltung bezüglich Menschenrechten einnehmen, wobei diese Schmieranten sich wohl nicht ganz im klaren sind, dass wer sich bei jemanden als Schmierer einführt, dies dann auch bleiben muss im weiteren Verlauf der Beziehung, es also ratsamer wäre, anfangs zu riskieren, diktatorische Regimes gelegentlich vor den Kopf zu stossen mit offenen Worten zu den Menschenrechten, und dafür dann für den Rest des Verhältnisses gerade da stehen zu können, und nicht ewig leer schlucken und Bücklinge machen müssen angesichts von Menschenrechtsverletzungen, zb in Tibet. Umso unverständlicher ist es, dass offenbar von offizieller Seite in einem aufgeklärten, sich zu den Menschenrechten bekennenden Land wie Deutschland, zu einer verheerenden Waffe, die auch bei nur einem Prozent Blindgänger noch genügend nachhaltigen zivilen Schaden anrichtet, genügend Kinder tötet, nur heisser, vernebelnder Pipifatz bezüglich Aechtung ausgestossen wird. Aber vielleicht erfährt der Verteidigungsminister ja auch erst durch die SZ welchen Mumpitz manche seiner Untergebenen in die Öffentlichkeit paffen. |
20.05.2008 | Frau Merkel und die Streubombe meint : Wenn Frau Merkel mit Streubomben mittut, wenn die Bundesrepublik mit Streubomben mittut, also wenn sie die nicht ächten, dann muss man ihr und ihr direkte Mitschuld geben am Tod von Kindern, an der Verstümmelung von Kindern, die beim Spielen durch Blindgänger passieren, egal ob es sich um einen von 1 % Blindgängern oder um einen von 10 % Blindgängern oder um einen von 50 Prozent Blindgängern oder um einen von 75 % Blindgängern handelt. Das ist und bleibt hochkriminell. Das ist Mord. Und warum es so schwer fallen soll, dazu in aller Öffentlichkeit – es muss ja nicht alles, was mit Menschenrechten und Menschenwürde zu tun hat besteinm-eiert werden! – ein klares Wort zu äussern und eine dezidierte Unterschrift unter das entsprechende Abkommen zu setzen, unter das Abkommen zur Ächtung von Streubomben und Streumunition, das lässt sich nur damit erklären, dass die Kanzlerin und die Bundesrepublik unter die Abhängigkeit des Militärs geraten sind. Dabei ist die Regierung via Parlament vom Volk und nicht vom Militär gewählt. Und das Volk will weder Kriegseinsätze noch Streubomben. Oder haben Sie Leser dieser Zeilen eine andere Erklärung? Warum gibt es so ein eindeutiges Wort und eine klare Haltung nicht? Wo liegt der Schmerz eines Landes mit dieser Geschichte, unter die kriegerische Vergangenheit einen definitiven Schlussstrich zu ziehen mit unverhandelbaren Vorgaben für die Zukunft, nie wieder Krieg, nie Streubomben. Nie. Nie. Aber auch die Medien scheinen sich schwer zu tun, geben viel bereitwilliger Raum Parteikeifern jeglicher Couleur, siehe Dalai-Lama-Besuch oder die ewigen Kaffeesatzlesereien über mögliche Kandidaten für unmögliche Ämter und die ewige Stimmungsbarometerklopferei. Die ändert das Wetter nicht. |
19.05.2008 | Diplomatus Anonymus Americanus meint : Wohlweislich lässt sich der amerikanische Diplomat, den Christian Wernicke in der SZ zitiert, nicht namentlich nennen, zu sehr müsste er den ganz grossen Spott aus Europa befürchten für seine Stupidität. Denn sein Flehen, die Nato-Alliierten möchten doch StreuMunition, das ist die, die immer vielen Kindern Arme, Beine abreisst oder auch das Leben kostet, doch bittschön, bittschön „nicht kriminalisieren“. Nicht kriminalisieren. Die Streumunition nicht kriminalisieren. Die Streubomben nicht kriminalisieren. Das Kindertöten mittels Streubomben nicht kriminalisiern. Haben Sies gehört Frau Merkel, bitte kriminalisieren Sie das Kindertöten nicht, kriminalisiern sie die Streubomben nicht. Bei Ihnen, die Sie kinderlos sind, wird der anonyme amerikanische Diplomat aus dem Washingtoner Aussenministerium doch hoffentlich auf Verständnis stossen, bitte, bitte, treten Sie dem Oslo-Prozess zur Ächtung von Streubomben nicht bei. Kriminalisieren Sie das Töten von Kindern nicht, Frau Merkel. Sie könnten sonst ihre braven SoldatenJungs auch nicht mehr auf gemeinsame TötPatrouille mit den Killeramis beispielsweise in Südafghanistan schicken. Weil das wäre dann verboten. Sie könnten dann die amerikanische Politik, die immer noch Bushpolitik ist, und die immer noch täglich Menschen präventiv tötet und damit täglich dem Terror neue Nahrung gibt, nicht weiter unterstützen. Bitte, bitte, Frau Merkel, die wunderbare Nato ist in Gefahr, wenn sie das Töten von Kindern durch Streubomben kriminalisieren. Bitte, bitte, kriminalisieren sie die Streubomben nicht. Streubomben sind was Gutes. Was Hehres. Sie dienen unserer Freiheit. Also der Freiheit, die wir halt meinen, der Freiheit, die nach unserer Pfeife tanzt. Bitte, bitte, Frau Merkel, kiminalisieren Sie das Töten von Kindern mittels Streubomben nicht, kriminalisieren Sie es nicht. Wir flehen Sie an, kriminalisieren Sie das Töten von Kindern mittels Streubomben nicht. Wir haben ja inzwischen zur Schadensbegrenzung auch eine ausgewachsene Ersatzteilindustrie, die hervorragende Prothesen herstellt. Auch daran können Sie dann wieder verdienen. Bitte, bitte, Frau Merkel, kriminalisieren Sie Streubomben nicht. Kriminalisieren Sie das Töten von Kindern mittels Streumunition nicht. Kriminalisieren Sie es nicht. Treten Sie dem Osloer Ächtungsprozess nicht bei. Ich flehe Sie an. Der Himmel wird Sie belohnen dafür. Ihr amerikanischer Anonymus aus Washington. |
18.05.2008 | Einerseits Andererseits meint : Einerseits weltweit Demokratie und Menschenrechte anmahnen. Andererseits sich immer mehr zum Rüstungsexportweltmeister und Hochrüster entwickeln. Das passt wie die Faust aufs Auge, wie der Colt zur Soutane, wie Pech zu Schwefel. Und potentiell Intellektuellen und möglichen Kritikern ein paar Kröten hinwerfen, damit sie kunstvolle, kunstgerechte Filme herstellen – Kino muss ja nicht sein.. Das Kino soll als Welle nicht zu gross werden. Es reicht, wenn die Streifen den Ansprüchen am Hofe der Subvention genügen, wenn sie sich subventionshöfisch geben. Mit „Kommen – Stehen - Sprechen“ und vielleicht noch „Schuss-Gegenschuss“, damit ist schon viel Conduite bewiesen. „Du lehrest, wie man kunstgerechte Film soll machen“. Sie sollen nicht allzusehr anregen, diese Streifen, sollen nicht aufregen, im Grunde reicht es, wenn sie sich am höfischen Smalltalk orientieren. Sie sollen getrost bei ihren Leisten bleiben, unsere Filmschuster, sich nicht um die Politik kümmern – oder wenn, dann nur um jene braune Vergangenheit. Wenn sie etwas Lebenshilfe geben ists wunderbar, wenn sie soziale Probleme behandeln auch. Randständige Gruppen und anonyme kaputte Familien in Niemandsgegenden sind immer gut, geben immer ein unanstössiges Sujet ab. Das ist wider den Dünkel. Die locken denn auch nicht allzuviele Zuschauer. Aber die Macht sollen die Filme der Macht lassen. Sie sollen Zuckerguss sein für das Einerseits, für den Anspruch auf Demokratie und Menschenrechte, sie sollen rechtes Denken beweisen im Sinne der politischen Korrektheit – was auch heisst, ein jeder kann Filme machen, wenn er denn die Regularien der Förderer brav befolgt, denn Filmemachen ist nicht mehr primär eine künstlerische Angelegenheit. Sie müssen nicht glänzen auf internationalen Festivals. Sie brauchen kein weltweites Renommee, respektive dafür sorgen wir selbst, das nehmen wir selbst in die Hand, indem wir für Auserwählte immer wieder nette Geschäfts- und Promotionsreislein organisieren wie die Hersteller des Tiroler Weins oder anderer Markenprodukte auf Messen, ist ja auch Filmförderung. Das Schöne mit dem Nützlichen verbinden und somit allen Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. Unsere Filme müssen keine Selbstläufer sein – das ist am Hofe der Subvention direkt anrüchig, denn wozu auch bräuchten wir sonst die Subvention. Um diesem Ganzen den Heiligenschein aufzusetzen, dürfen diese kunstfertigen Filmmenschen einmal jährlich, wie Fronleichnam in der Kirche, ihre Filmpreisverleihung organisieren, mit viel Brimborium und wenig Raisonnieren und null Wirkung. Dafür erhalten sie von uns noch einige Brotkrümel zum Selber-Verteilen – es ist eine wahre Wonne zu sehen, wie sie sich darauf stürzen und alles um sich herum vergessen dabei. Denn solch heiligen Vorgang stören nur Ketzer, respektive machen diese sich damit als solche erst kenntlich. Einerseits behaupten wir Film. Andererseits scheuen wir das Kino. |
17.05.2008 | H. G. T. meint : Ist denn die Waffenproduktion und der Waffenexport nicht auch ein Beitrag zum sogenannten Home Grown Terrorism – zuhause gewachsener Terrorismus. Der Terrorismus zuhause ist eh das beliebteste Schreck-, Einschüchter- und Unterdrückerspiel. Den üben gerne schon die Säuglinge. Die Einschüchterung im eigenen Land durch den eigenen Staat durch penetrante Überwachung, öffentliche Filzung verfilzter und nichtverfilzter Elemente. Unter den Teppich zu kehren, wieviel Terrorismus Streubomben veranstalten, beliebtes Spiel. Aber die Regierung Merkel setzt sich nicht energerisch für ein totales Verbot von Streumunition ein. Nein. Nein. Das ist doch auch H.G.T. hgt. Höum gröun Derrorism. Wir hätscheln das Gedeihen des Terrorism wie andere ihren Gartenzwerg. Jede Waffenproduktion im eigenen Land ist ein Beitrag zum Home Grown Terrorism. Jede Waffe geht irgendwann den Weg in Hände, die man sich nicht wünscht. Wieviele Menschen, Kinder, Greise, Kranke, Väter, Mütter werden täglich durch in Deutschland hergestellte Gewehre getötet? Durch Waffen, die im Schutze der grosszügigen RüstungsExportpolitik der Regierung Merkel sich davon schleichen konnten. Das ist doch homegrownterrorism. Wenn die Zeitungen das nicht anprangern, machen sie mit. Lohnt sich nicht mehr sie zu lesen. Wenn solche brisanten Dinge nicht wirklich existieren für die. Die zwingen einen dann förmlich ins Internet. Denn sie scheinen gekauft von der Rüstungsindustrie. Besänftigt. Zum Ruhig-halten gebracht. Durch Werbung, die diese Industrie unter anderem Titel schaltet. Rüstung ist ja meist nur ein Teil der Konzerne. So schaltet man die Anzeigen halt mit den "sauberen" Produkten. Es fehlt hier sehr an Transparenz. Wenn die Zeitungen mal diese Verbindungen so filzten nur halbwegs wach wie die Polizei an jeder Strassenecke unangepasste Jugendliche. ..wenn sie die Bankprodukte filzten, welche wie von Rüstungsexporten profitieren.. oh nein, oh nein, das lassen wir lieber sein; man sägt doch nicht am Ast, auf dem man sich so gemütlich eingerichtet hat, hoch über den Minen mit relaxter Miene.. |
16.05.2008 | Unser kleines Dorf meint : Inzestuöses mafiöses Dorf. Waffiöses Dorf. Mauer des Schweigens. Wo kommen die vielen Waffen her. Vor allem, wo gehen die vielen Waffen hin. Wo wimmelt es denn dermassen vor Feinden, dass wir so viele Waffen brauchen. Homo homini lupus. Ein Lupus mit Gewehr und Streubombe. Die Welt voller Wölfe und Waffen. So viele Feinde kann es doch gar nicht geben, wie USA, Russland und Deutschland allein zusammen an Waffen produzieren und exportieren. Schweigen bei den Politikern. Schweigen bei den Kommentatoren. Alles verbandelt. Alle profitieren. Das ist nicht anders als beim afghanischen Mohnanbau. Mohn und Mammon. Bei aller christlichen Liebe. Leoparden, Truppentransporter, Mörser, Haubitzen, Boden-Luft-Raketen, U-Boote, Gewehre, Minen. Alle streben sie aus Deutschland ihren Abnehmern zu. Ihr lieben Brüder, wer so viele Waffen produziert, braucht dringend weitere Kriege. Wir müssen die Kriege am Brodeln halten. Sonst haben wir eines Tages eine Überproduktion an Waffen. Oder sollten wir vielleicht doch lieber Getreide und Obst und Bildung statt Waffen anbauen? Aber alle sind sie irgendwie daran beteiligt, alle die Geld haben und dieses Geld „natürlich“ und sicher anlegen wollen. Also auch viele Promis! Waffenfonds. Gut, so nennt sich keiner. Das wäre mal eine Recherche wert, wenn schon – zweifellos zurecht – die SZ ihre Korrespondenten Bork und Klein für ihre ausssergewöhnliche Recherchearbeit in den Krisengebieten in China und Burma belobigt, so ist das hoffentlich ernst gemeint in dem Sinne, andere Kollegen auch zu verstärkt investigativem Journalismus zu ermuntern, zum Beispiel den Wegen einiger dieser aus Deutschland exportierten Waffen nachzugehen. Denn selbst der alte Fuchs Leyendecker gesteht – oder gibt vor…., und er darf das sogar auf der ersten Seite der SZ, - dass nicht ganz klar ist, wo dieser tödliche Mix an deutschen Exportgütern schliesslich landet und was er täglich wo auf der Welt anrichtet. Das Gebiet scheint so brisant, dass die Kommentar-Seite der SZ nur leer schluckt. Hier geht es schliesslich um Milliarden und nicht um Peanuts für den deutschen Film. Wo bleiben all die moralisch gut geölten Stimmen derjenigen, die noch vor zwei Tagen andere Politiker zu Begegnungen mit dem Dalai Lama aufforderten? Begegnungen mit den Waffenproduzenten und den Waffenexportgenehmigern und den Waffenabnehmern wären wohl dringlicher. Was sagt die Pfarrerstochter Merkel zu dieser Entwicklung, dass unter ihrer christlichen Regierung Deutschland zum Waffenexportschlagerland wird? Unter der Aegide von Frau Merkel hat Deutschland endlich wieder den Anschluss an die Hochrüstung gefunden. In der Aera Merkel konnte sich Deutschland, in getreuem Eingedenken des Kalten Krieges, wieder bis an die Zähne bewaffnen und auch Freund und Feind mit Waffen beliefern. Das ist kein schöner Eintrag ins Buch der Geschichte. Nicht für eine Pfarrerstochter. Für eine Pfarrerstochter nicht. …aber bittschön, wozu die Aufregung, wir wollen doch die Kirche im Dorf lassen..so wies immer schon war… |
15.05.2008 | An einen Zerrütteten meint : Du bist jetzt, sagst Du, wieviele Jahre, fünf, sechs, sieben, acht oder gar neun, bist Du jetzt an Deiner schönen Position beim deutschen Film. Hast ein regelmässiges Einkommen. Weißt du was das bedeutet? Kannst Du überhaupt noch ermessen, wie es ist, dies nicht zu haben? Regelmässig neue Klamotten kaufen können, in Urlaub fahren, schön Essen gehen können, sich Kino und Theater leisten, noch was auf die Hohe Kante legen, und immer zum festgelegten Termin, einmal monatlich, kommt ein hübsches Sümmchen auf Dein Konto, ob Du Deine Arbeit gut machst oder nicht, pünktlich oder nicht, ob Du Erfolg hast oder nicht, ob Du fair bist oder nicht, ob Du mauschelst und begünstigst oder nicht, ob Du nett bist, hübsch, oder nicht. Und oft wird es aus diversen Gründen sogar ein bisschen mehr. Kannst Du überhaupt noch einschätzen, was das bedeutet? Und trotzdem geht es Dir nicht gut. Fühlst Dich beengt. Hast Schweissausbrüche. Ein Schwindelgefühl. Fühlst Dich Zerrüttet. Kannst diesen Mechanismen um den Deutschen Film so gar nichts mehr abgewinnen. Weil Du ja professionelle Einblicke gewonnen hast. Viele, viele Jahre lang. Weil Du es nicht mehr ertragen kannst, diese untertänigen Schauspieler, die nur jammern. Diese Produzenten, die nur jammern. Diese Casterfürsten, die nur jammern. Diese Regisseure, die nur jammern. Aber alle hocken sie in diesem Kuchen drin. Alle nähren sie sich ein gutes Stück davon. Und weil sie alle so abhängig sind, kann keiner den Mund aufmachen. Es könnte ihm ja ein rarer Brocken wieder rausfallen. Und dann wunderst Du Dich noch, dass in Cannes gerade mal ein magerer deutscher Film (das ist jetzt kein Qualitätsurteil, da ich den Film gar noch nicht gesehen habe) es in den Wettbewerb geschafft hat. Und das ist nicht etwa der Film eines jungen Talentes, das dank und vor allem DANK der deutschen Filmförderung sich brilliant und innovativ entwickeln konnte, nein, es ist der Film eines Altmeisters, der lange vor Installation dieses allerdrückenden allerstickenden Fördersystems sich seinen internationalen Namen gemacht hatte (als das noch möglich war!) und hier mit einem Film vertreten ist, der nicht mal einen der von den Subventionären so gehätschelten FILMTV-Stars als Protagonist hat. Ja, es ist gschamig, bei zwei- bis dreihundert Millionen Filmförderung, es nicht zu schaffen, dass wie selbstverständlich durch Eliteprodukte, man in den wichtigsten A-Festivals in den Wettbewerben durchs Band vertreten ist. Aber wenn Du halt alles in Dich hineinfrisst und nicht mal laut Ton gibst, dann ändert sich gar nichts, vor allem nicht Deine Gesundheit zum Besseren. Ich drücke Dir die Daumen. Trau Dich. Dein Stehaufmännchen. |
14.05.2008 | Wat denn Nu meint : Wat denn nu, wat denn nu. Wat is denn nu mit diese Herr Wuhlmäuser von diese MVG und seine Gehaltsverdoppelung - Thema aus Öffentlichkeit verschollen, Thema aus Öffentlichkeit weggestohlen? Wat denn nu, wat denn nu. Wat is denn nu mit diese Streubombenverbot? Ist die deutsche Regierung nun eine Marionette von diese Streubombenproduktionsindustrie oder nich? Wat denn nu, wat denn nu. Wat ist denn nu mit diese weltberühmte deutsche Filmpreis? Drei Millionen weg - Wirkung verpufft - Impulse für die deutsche Filmemacherei? Wat denn nu, wat denn nu. Wat is denn nu mit diese Bier- und diese Spritpreis - wann werden diese endlich an Kinoticketpreise gekoppelt und angeglichen? Wat denn nu, wat denn nu. Wat ist denn nu mit die Pendlerpauschale – wann wird die endlich für Kinobesuche wieder freigegeben? Wat denn nu, wat denn nu. Wat is denn nu mit die Menschenrechte in China und in Burma - haben alle Menschen das gleiche Recht auf Naturkatastrophe? Wat denn nu, wat denn nu. Wat is denn nu mit die noch fehlende 500 Soldate für diese Endsieg in Afghanistan? Wat denn nu, wat denn nu. Wat is denn nu mit die Allmachtsfantasien von die Erfinder von diese Ungetüm von nationale Staatssicherheitsrat? Wat denn nu, wat denn nu. Wat is denn nu mit diese gealterte Indiana Jonas – in welche Walfischbauche hat er überlebt? Wat denn nu, wat denn nu. Wat is denn nu mit diese olympische Fackellauf und seine deutsche Mitträgerfunktionär - verbachschollen? Wat denn nu, wat denn nu? Wat is denn nu mit diese Gedankenfreiheit und die Offenheit bei die Toppolitiker? Wat denn nu, watt denn nu. Wat denn nu watt denn nu. Wat is denn. Is doch alles bestens. |
13.05.2008 | Gloria meint : der Unmutige frustriert durch seine Mutlosigkeit nur sich selbst |
12.05.2008 | Verm Utung meint : Es gibt jetzt eine Vermutung. In der Republik finden sich Schreihälse, die fordern von anderen in der Republik lauthals, sie sollen den Dalai Lama empfangen. Weil sie wissen, dass China sich darüber furchtbar aufregen wird. Die Vermutung ist jetzt die: sollten die Aufgeforderten tatsächlich der lauthalsen Aufforderung (die als solche schon mit so gequetschter Stimme rauskommt, dass sie die ganze Menschenrechtssache gleich stillos in Misskredit bringt) nachkommen und den Dalai Lama empfangen, und sollte dieses Empfangen auch noch gross in den Medien einen Widerhall finden, was ja lange nicht garantiert ist, dann wären die lauthalsen Aufforderer mit Sicherheit die ersten, die ebenso lauthals rauswürgen würden, der und die hätten den Dala Lama nur empfangen, wegen der damit verbundenen PR, um für sich einen politischen Vorteil aufkosten der Menschenrechtslage in China herauszuschlagen. Aber es dürfte dabei bleiben, dass das Aufforderungsgeschrei leerer Lärm bleibt, denn erstens ist es immer komisch, wenn ein Mensch Mut erst nach Aufforderung zeigt, das hat mit Mut im Sinne des Begriffes kaum mehr zu tun, Mut muss von selbst und von innen kommen, und zweitens bleibt es fraglich, ob die Medien gross darüber berichten würden; einen Hinweis für diese zweite Vermutung liefert die ununterbrochene Serie massiver Anzeigen jener Autobranche, die sich als Olympiasponsor aufmantelt und mit dem vielen Geld, das sie in die Medien steckt durchaus zu einer freiwilligen Blickfeldverengung derselben direkt beitragen könnte. (Die packen ja soviel Mut und Menschrechte in ihre Motoren, mehr geht gar nicht.) Andere zu Mut auffordern hat was ziemlich Pubertäres. In dem unreifen Alter ist das ein immer wiederkehrendes Spiel. Spring! Spring! Traust dich nicht! Spott. Sprung. Tod. |
11.05.2008 | Du Musst den D. meint : Du Musst den Dalai Lama empfangen. Den Dalai Lama empfangen ist heute ein mutige Tat. Dass dem so ist, beweist die offenherzige Ablehnung derselben durch den Aussenminuster. ER ist Diplomat. Die lieben offene Worte nicht. Die hinterlassen lieber eine Schleimspur. Andererseits, von anderen Mut verlangen, ist nun feigstes Hinterbänklergekrakeele, ist Hinterbänklergefeixe. Ist Gruppenzwangterror. Sei mutig. Steh zu den Menschenrechten. Bekenne Dich. Der dies fordert, wer von andern Bekennertum fordert, entzieht sich selbst, wer mit dem Finger auf andere zeigt, will von sich selber ablenken. Damit er ungeniert in die Diätenkiste greifen kann. Und es fordert Mut, selbst in unserer Republik, den Dalai Lama zu empfangen. Weil dies ein demonstratives Zeichen für Menschenwürde und Menschenrechte und gegen politische Unterdrückung ist. Aber, den Mut immer von den andern fordern, das schleift sich ab. Auch der deutsche Film ist keine fröhliche Wissenschaft. Drum brauchen wir dringend einen nationalen Staatssicherheitsrat. Der wiegt allen in Berlin nicht vorhandenen Mut auf. Sicherheit statt Mut. Lieber nach dem Unglück auf die Schuldigen zeigen, als vorher eine kühne Lippe riskieren. Die Vorfreude auf den Scherbenhaufen. Die Angst – wovor eigentlich? – als Führer des eigenen Handelns. Der nationale Staatssicherheitsrat als Sammelbecken und Verstärker aller möglichen Ängste. Als Beherrscher der Angst. Als Konstrukteur und Heger von Terrorschimären. Hauptamtliche Angstschürer – damit sie dann ihr Geschäft machen können mit den Rezepten dagegen. Mit dem nationalen Sicherheitsrat hätten wir Burma länst schon von der Diktatur befreit. Hätten Afghanistan zu Tode gekämpft. Hätten jeden unordentlichen Gedanken jeden Bürgers im Keime sterilisiert. Hätten innere und äussere Sicherheit im festen Griff von der Qualität einer Intensivstation. Der Bürger als Patient. Mut könnte seiner Gesundheit schaden. Unter freien, mutigen und lustigen Bürgern wird politische Macht zur Hilfsarbeiterin – zur Erledigerin unangenehmer administrativer Aufgaben, verliert ihren Nimbus, verliert ihre Aura. Dem vorzubeugen brauchen wir dringend den nationalen Staatssicherheitsrat und die mutfordernden Hinterbänklerkrakeeler. Du musst den D. empfangen. |
10.05.2008 | S. Tellungsnahme meint : Der Herr Wühlmäuser vom SWM sei gestern für eine Stellungsnahme zu seinem Geldsegen nicht zu erreichen gewesen, hiess es. Er hätte dringende Besprechungen mit einem Banker aus den Cayman Inseln, wohin mit dem vielen, vielen Geld. So müssen wir denn spekulieren. Dass dieser Gehaltsverdoppelungssegen Herrn Wühlmäuser getroffen habe wie ein Pfingstwunder. Völlig überraschend und ohne sein Zutun. Dass die Stadt unter Federführung des OBs ihm das Geld förmlich aufgedrängt habe. Dass er jetzt erst mal einen Erholungsurlaub von dem Geldschock brauche. Sich standesgemäss mit Privatchauffeur und städtischer Limousine habe zum Airport transportieren lassen, um einen Kurzurlaub in einer emiratischen Luxusoase anzutreten. Erstklasseflug, Wellness und goldene Wasserhähne inklusive. Dass er sich vorher natürlich noch standesgemäss bei einem ehemaligen Hofschneider habe einkleiden lassen. Und das entsprechende Markengepäck geordert habe. Dass er völlig verwundert sei, ja dass er sozusagen aus allen Wolken gefallen sei, dass seine Lohnverdoppelung bei seinen Mitarbeitern, die erst kürzlich mit einer Lohnkürzung und dafür kompensatorisch mit mehr Arbeitsstunden und dichteren Fahrplänen einverstanden gewesen seien, nicht gut ankomme. Das könne er sich nur schwer vorstellen. Und er sei entsetzt, dass gestern überdurchschnittlich viele Busse, Strassenbahnen und U-Bahnen in München des öfteren mit kleinen Rucklern und Unregelmässigkeiten im Fahrplanablauf brilliert hätten. Er sei wie vor den Kopf gestossen. Man möchte doch bittschön Verständnis dafür zeigen, dass er jetzt erst mal zurecht kommen müsse mit dem neuen Salär. Das habe entscheidend Einfluss auf seinen Lebensstandard, auf seine Lebensqualität; diese neuen Ansprüche müsse er jetzt erst mal in Griff kriegen; dann könne er sich erst wieder um die Belange der Kunden und der Mitarbeiter kümmern. Aber soviel sollten wir uns schon mal hinter die Ohren schreiben, diese Lohnerhöhung habe gewiss mit seinem Qualitymanagement zu tun und sei sicher absolut verdient, dieses Vertrauen habe er in den OB – und die Bevölkerung habe es ja auch, das habe sie erst kürzlich bei Wahlen wieder bewiesen. Denn Leistung müsse sich lohnen und es sei doch etwas anderes, an der Spitze eines so grossen Unternehmens zu stehen, als den, beinahe hätte er gesagt, doofen, hat er aber nicht, Routinejob fahrplanmässigen Gasgebens und Abbremsens und Türenöffnens und Zurückbleibensagens und Türenschliessens zu verrichten. Während er enorm viel Intelligenz und Raffinesse und Energie und Ausdauer in seinen beruflichen Aufstieg, auch viel Schluckens, gesteckt habe. Dass das nicht verdient sei, das könne er so nicht nachvollziehen. Im übrigen habe er jetzt gerade ein ganz grosses Grabmal für sich bestellt, damit die Stadt und ihre Friedhofbesucher auch nach seinem Ableben von seinem vielen Geld noch was haben. Diese Lohnerhöhung sei also gewiss gut angelegtes Kapital. Munich for ever. |
09.05.2008 | Der Herr Wühlmäuser meint : Gestatten, mein Name sei Wühlmäuser. Ich bin eine hypothetische Figur. Vielleicht auch prototypisch. Für das Wühlen nach Mäusen. Die echten Wühlmäuse sind natürlich die anderen. Denn ich kann mir beim Wühlen nach Mäusen die Finger nicht schmutzig machen. Was würde der Herr OB denken, wenn ich ihm eine schmutzige, schwitzige Hand zum Schütteln darreichte. Die echten Wühlmäuse, das sind beispielsweise die im Untergrund. Die für mich die Arbeit verrichten. Leute befördern. Die machen das so gut, so zackig, so pünktlich, dass mein Betrieb ein voller Erfolg ist. So dass ich gedenke, mir eine Gagenverdoppelung mehr als verdient zu haben. Zudem haben meine Mitarbeiter freundlicherweise im Hinblick auf die Effizienz meines Unternehmens freiwillig auf Lohnerhöhungen verzichtet und arbeiten mehr für gleichviel oder gar weniger Geld. Mit noch weniger Pausen. Pinkeln tun sie inzwischen schon mal während der Fahrt in eine Plastikflasche. Die sind gut aufgestellt, die Burschen. Das alles meinem Betrieb zuliebe. Das alles dem Erfolg meines Betriebes zuliebe. So denke ich ist eine saftige Gagenerhöhung und eine Spitzenrente für mich mehr als angebracht. Denn ich habe das alles ermöglicht. Ich. Mein strategischer Kopf mit dem Überblick und der Menschenkenntnis, dass Menschen streng geführt werden wollen, hat das ermöglicht. Erhöhung und Verdoppelung sind eine Art Kopfprämie. Das kann nicht jeder. Ich bin eine ungewöhnliche Erscheinung. Eine Rarität. Das kostet Geld. Das war für mich die grösste Anstrengung, das den Stadtoberen klar zu verklickern, dass dem so ist. Mein kostbarer Kopf könnte sonst zur Konkurrenz abwandern. Ich habe dabei immer das Gemeinwohl im Sinn. Von Gerüchten, dass meine Mitarbeiter inzwischen sehr frustriert sind und anfangen „Dienst nach Vorschrift“ zu schieben, was für mein Unternehmen fatale Folgen haben könnte, halte ich nicht viel. Wer mosert, soll aufhören zu wühlen. Andere stehen bereit. Angebot und Nachfrage. Wir sind hier eine freie Marktwirtschaft. Ausserdem kann die Stadt mit meiner langfristigen Gewinnplanung zufrieden sein. Mein aktueller Zehnjahresplan sieht jährliche Fahrpreiserhöhungen von durchschnittlich zehn Prozent vor, und die werden wir auch erwirtschaften, denn öffentliche Verkehrsmittel sind für den heutigen Menschen so unentbehrlich wie Grundnahrungsmittel oder wie das Wasser. Wir sind da eindeutig auf der Gewinnerseite. Und ich lasse mir mein Verdienst von irgendwelchen kleingeistigen Neidern nicht madig machen. Nicht vermiesen. Ich bin ein strategischer Kopf. Ein seltener Kopf. Eine Rarität. Und die hat ihren Preis. Einen Wühlmäuser kriegt man nicht umsonst. Denn umsonst ist nicht mal mehr der Tod. |
08.05.2008 | Sommerkinderfest meint : Unser Sommerkinderfest in Bejing. Be Jing. To be Jing or not to Be Jing. Ing. Ging. Die Bimbis dürfen mit bunten Fähnchen dann einmarschieren, mit Fähnchen in den Farben aller Herren Länder, aus Tunis und Tibet, aus Tansania und aus Techei….Und dann dürfen sie springen und singen und wir schauen mal wer das schnellste ist, wers am eiligsten hat. Und das Kind darf dann aufs Treppchen steigen. Komm Kindele. Komm Kindele. Hast Dich mächtig ins Zeugs gelegt. Bist das schnellste Kindele von der ganzen Welt. Pass auf dass Du Deinem Geist nicht davonläufst, so schnell bist Du. Und wenn Du am schnellsten bist, dann musst Du auf dieses Trippeltichelchen von Treppelchen steigen und wie ein Säulenheiliger dastehen, wie der Simon vom Bunuel, und darfst nichts sagen und keine politische Äusserung tun, darfst nicht rassistisch sein und auch nicht religiös, und der Kalif wird Dir eine Goldkette umhängen. Und die ist viel mehr wert als alle Schätze dieser Welt. Und dann bist Du lange das schnellste Kindel gewesen. Huuch. Huuch. Dann machen wir, erst dann, ein grosses Geschäft mit dir. Und irgendwelche Blechkutscher wollen sich auch, obwohl sie so schnelle und starke Motoren bauen, in Deinen Windschatten hängen. Und da Dein Windschatten dieses Jahr nach unangenehmen Winden riecht, werden auch ihre Benzinkutschen nach diesen unangenehmen Winden riechen. Weißt Du so faulige Gerüche von verdorbener Freiheitsware. Und sie werden nie schneller sein als Du, da sie Dich nicht überholen können, weil dann wärst Du nicht mehr das schnellste Kindel von der ganzen Welt. Dann wäre Dein Werbewert dahin. Und wenn Du gewonnen hast, und also ein richtiger Sieger bist, ein Sieger, das ist einfach mehr Kindel als andere Kindel, und wenn Du dann wieder nach Hause kommst, dann wird Dich Dein Obermufti zuhause, Dein nationaler Obermufti, auch der ist ja sowas wie ein Sieger, empfangen und Dir die Hände schütteln und Dir sagen, dass Du ein ganz ein braves und ein ganz ein schnelles Kindel gewesen bist. Siegerkindel unter sich. Und dass er sich noch mehr solche schnellen Kindel wünsche. Und dass Du ein Vorbild sein sollst für alle anderen Kindel, die dann logisch alle auch die schnellsten Kindel werden wollen, weil Vorbildkindel-Sein doch so toll ist. Und so ist es ganz doll, dass Du da mitmachst und all die Strapazidazen auf Dich nimmst, weil sonst könnten wir ja auch die chinesischen Kindel gar nicht überzeugen, dass Demokratie und Menschenrechte und Freiheit so wichtig sind. So macht dann alles doch noch einen Sinn. Und unser Buchhalter wird dann die nationalen Medaillons zählen und weil das so viele sein werden, und weil wir ja so supuper sind, die Steuern runtersetzen. Abgemacht? Kinderfest eben. |
07.05.2008 | Orbis Olmypicus Maulk Orbis meint : Regel 51.3 der olympischen Charta verhängt dem olympischen Dorf und den Olympiern einen Maulkorb. Einen Maulk Orb. Mundus Olympicus Maulk Orbis. Die Sportler haben sich, so ist zu hören, entschieden, um gar nicht erst Missverständnisse politischer, rassistischer oder religiöser Art aufkommen zu lassen, vorsorglich immer wenn sie sich im olympischen Dorf und also unter der Knute der Olympischen Charta bewegen, sich demonstrativ einen Maulkorb umzubinden. Denn es könnte alles was sie sagen und tun missverstanden werden. Zum Beispiel ein weisser Mundschutz könnte als rassistisch interpretiert werden als Antigelb. Eine Äusserung schwarzen Humors ebenfalls. Wenn einer sagt, „ich glaube, die Olympiade ist eine Sportereignis“, dann könnte das religiös missinterpretiert werden, denn „Glauben“ hat mit Religion zu tun. Dem Beispiel will das Funktionärstum folgen. Die wollen besonders auf politsch-rassistisch-religiöse Korrektheit achten, da jedes Lob der Spiele und der Spielstätten als politischer Hinweis für die Propaganda einer Diktatur missverstanden werden könnte und also dem Geiste der olympischen Charta widerspricht. Der Maulkorb wird übrigens mit bunten Farbtupfern aus sämtlichen Nationalflaggen der Welt gleichmässig bemalt werden, um auch da jeglicher Interpretation vorzubeugen. Audi als Grosssponsor will nach Aussagen von Rupert Stadler, seinem VV, also seinem Vorstandsvorsitzenden, diese politische Propagandaveranstaltung unterstützen, im SZ-Interview jedenfalls spricht er ganz ohne Maulkorb, wir sind Sponsor „um die olympische Idee zu unterstützen: Da geht es um Frieden, Völkerverständigung und partnerschaftliche Zusammenarbeit. Diese Werte haben heute mehr Gültigkeit denn je.“ Die Audiwerbung dagegen verzichtet völlig auf solche Äusserungen, hängt sich also quasi selbst einen Maulkorb um, geschweige denn, dass sie konkret auf die entsprechenden Parameter in China hinweist, denn Unterdrückung von Minderheiten heisst ja Unfrieden, und Lackierung solcher Unterdrückung mittels einer Hochglanzsportveranstaltung und deren Sponsoring wird zur direkten Unterstützung solcher Unterdrückung. Selbstverpasster Maulkorb als passive Unterstützung von Unterdrückung, Duldung von Unterdrückung. Denn unsere Audiautos sind so unpolitisch, unpolitischer geht’s nicht. Naturwunder der Technik. Darwinistisch unpolitisch. Sie sind in keinem menschlichen Zusammenhang zu sehen. Sie sind rein und stark. Mit einem Maulkorb statt einer Kühlerhaube. Wie bullig. Das Auto mit dem charakteristischen Olmypiamaulkorb. |
06.05.2008 | J. Ubel meint : Der Jubel-Bilar. Der Jubilar. Der Jubiläums-Jubler. Jubel-Jubiläum. Äum. Jubäum. Judäum. 60 Jahre und kein bisschen weise. 60 Jahre endlich zuhause gewesen. Nach 2000 Jahren Wanderschaft und Exil und Verfolgung. Zurückgekehrt in die Heimat und zu den Verwandten. Und sich aufgeführt inmitten all der Verwandten wie ein Fremdkörper. Daher seit 60 Jahren von Feinden umzingelt. Verlorene Söhne. Kein Wunder nach so langer Orts-Abwesenheit. Die schlimmsten Dinge passieren in der Familie. Nirgendwo ist der Mensch verletzlicher. Unter engsten Verwandten. Das ist in Amstetten nicht anders als im Nahen Osten. Insofern stimmt dann der Vergleich mit der Apartheid doch wieder nicht. Denn die kolonialen Eindringlinge in Südafrika waren nicht die engsten Verwandten. . Wo Zwist herrscht, mischen sich andere, fremde Mächte ein. Die sogenannten Weltmächte. Sehen Märkte für ihre Waffen und Strategien. Kein Grund zum Jubeln für den Jubilar. Ganz neurotisch geworden durch die Exilsituation zuhause. Hochempfindlich auf jede Kritik. Und das nutzen Machthaber aus aller Welt. Spielball fremder Mächte und von Rüstungsindustrien. Keine ruhige Minute. Immer in Angst. Irgendwann wirst Du verrückt in so einer Situation. Irgendwann musst Du auf die anderen zugehen. Irgendwann kannst Du nicht immer nur weiter Siedlungen bauen. Irgendwann kannst du nicht immer weiter den andern das Wasser abgraben und die Luft zum Atmen nehmen und immer wieder töten und töten und töten unter dem ewig gleichen miserabligen Vorwand. Irgendwann musst Du mal den Dauerfingerzeig auf die von Dir in den Zangengriff genommen, sich wehrenden Nachbarn und Verwandten sein lassen. Irgendwann musst Du Dich mal vorbedingungslos auf Gespräche für ein Arrangement mit Deinen Nachbarn, und seit 2000 Jahren Deine Verwandten, einlassen. Irgendwann sollte der Klügere um des eigenen und der Nachbarn/Verwandten Wohl willen zeigen, dass er der Klügere ist. Denn es kann der Klügste nicht in Frieden leben, wenn der missachtete Nachbar es nicht will. |
05.05.2008 | Staatssicherheit National Transnational meint : Für den zu gründenden Nationalen Staatssicherheitsrat brauchen wir einen tragfähigen Unterbau an transnationalem Terrorismus. Was genau dies letztere Abstraktum bedeutet ist zu erfinden und zu definieren von Don Quichote. Transnationale Windmühlen sollen dem Nationalen Staatssicherheitsrat den Wind für seinen nächsten Schub geben. Nur noch eine Melange von innerer und äusserer Sicherheit garantiert den Sicherheits-Industrien ein regelmässiges bekömmliches Auskommen. Nur wer die Gefahr drastisch genug erfindet, der kriegt auch die Mittel bewilligt, sie zu bekämpfen. Erst wenn der Staubsaugervertreter den Milb zitiert, wird die Hausfrau willig. So viel ist klar, es gibt Milliarden potentieller Terroristen auf der Welt, die sind besser ausgerüstet als alle US- und Natoarmeen zusammen. So hört sichs jedenfalls an. Drunter geht’s nicht. Weniger wäre kein tragfähiger Unterbau für den neuen, allmächtigen Nationalen Staatssicherheitsrat. Im Grunde genommen muss der Nationale Staatssicherheitsrat nicht nur Schutz vor äusseren und inneren Feinden garantieren, er soll auch eine zuverlässige Versicherung gegen den Weltuntergang und überhaupt gegen den individuellen Tod darstellen. Der Nationale Staatssicherheitsrat wolle ein effizientes Mittel gegen die Sterblichkeit überhaupt sein. Er wird ganz nebenbei die ewige Jugend erfinden. Er soll dermassen alles überwachen, kontrollieren und analysieren, dass er selbst den tödlichen Ziegel, der alle Schaltjahre vom Dach fällt, voraussagen und seinen potentiell bedrohten Bürger davor warnen kann; er soll aber den Bürger so erkennen und durchleuchten, dass er auch feststellen kann, ob der mögliche tödliche Ziegel vom Dach einen potentiellen Terroristen treffen könnte, um dann die Frühwarnung zu unterlassen und mit sauberen Händen dazustehen. Der Nationale Staatssicherheitsrat wird kein verqueres Kuddelmuddel an Kompetenzen, er wird DIE KOMPETENZ schlechthin. Er definiert Sicherheit so umfassend, dass kein Blatt Papier mehr zwischen den Maschendrahtzaun passt. Der Heimatschutz muss auch zum geistigen Heimatschutz ausgebaut werden. Krisen müssen als einheitlich definiert werden, damit sie vom Nationalen Staatssicherheitsrat in einheitlicher Einheit angegangen werden können. Der Nationale Staatssicherheitsrat strebt den TOTALEN ÜBERBLICK an. Der Nationale Staatssicherheitsrat will auch die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und Trägersystemen verhindern, er wird sich also für die gänzliche Abschaffung dieser Teile einsetzen, einfach um seinem Topos, der Sicherheit, der absoluten Sicherheit, genüge zu tun. Der Nationale Staatssicherheitsrat will auch den Klimawandel in den Griff kriegen. Er wird die Entwicklung einer Waffe zur CO2-Reduktion andenken. Um den Schutz vor Massenvernichtungswaffen zu erhöhen, sei auch eine Verstärkung der Abschreckungsfähigkeit der Nato ins Visier zu nehmen. Das heisst, die Nato muss sich in den Maskenräumen des Nationalen Staatssicherheitsrates graisslich schminken lassen um noch schrecklicher auszuschauen als heute, und deutsche Soldaten sollen grausam in Südafghanistan zerfleischt werden, um diese Abschreckungserhöhung zu erreichen. Der Nationale Staatssicherheitsrat strebt Teilhabe an der Weltherrschaft an. |
04.05.2008 | jessica meint : riesenerfolg für die lobbies von rüstungs- und sicherheitsindustrie: cdu und csu wollen jetzt ein staatssicherheitssuperministerium schaffen, ein undurchschaubares, schwer zu kontrollierendes behördenmonster über welches sicherheits- und rüstungsindustrie ungehindert den staat abzocken können |
04.05.2008 | Kriegströter Fischer meint : Kriegströter Fischer möchte unbedingt deutsche Mannen ihr Blut in Südafghanistan vergiessen sehn. Das verkündet er laut – in Amerika. Zuhause traut er sichs nicht. Da kriegte er für solchen Blödsinn gleich eins auf die Mütze. Kriegströter. Kriegstreiber. Na ja, Expolitiker sind gerne mal als Lobbyisten, zum Beispiel für die Rüstungsindustrie, die glaubt Kriege zu brauchen, unterwegs. Gerade hat die New York Times anlässlich eines neuen US-Terrorberichtes festgestellt, dass der Terror genau da am grössten ist, am meisten wächst, wo die US ihren bescheuerten kopfverdrehten Antiterrorkrieg am heftigsten führen, dass genau da der Terror am meisten wächst. Und solche Selbstmordunternehmen sollen die Deutschen jetzt auch in Südafghanistan mitmachen. Begründet wird das mit dem absurden Argument des Regierungswechsels. Was hat das damit zu tun. Die New York Times fordert nur noch eines: Exitstrategie aus Irak und Afghanistan. Und die dummen Deutschen sollen laut einem Exminister dort das Kämpfen erst so richtig anfangen. Du lieber Himmel. Lieber zum Krieg blasen, junge Männer in einen aussichtslosen Buschkampf schmeissen, als endlich mal ein paar grundlegende Fragen über Terror und diesen sogenannten Antiterrorkrieg (mit Kanonen gegen Stechmücken) zu klären. Wieviel Schaden allein dieser Begriff schon angerichtet hat. Wer den Begriff anwendet, setzt bereits auf Verhärtung von Fronten. Schliesst sich selbst vom Dialog aus. Will die völlig verquere Reaktion auf Nainiläven stur und dumb weiterführen. „Wir werden immer noch die Bösewichte sein, die eine gute Möglichkeit verpasst haben, das aus eigener Initiative zu tun", sagte Fischer bei einem Besuch im Munk-Zentrum für internationale Studien der Universität Toronto. Das rekapituliere mal einer. Einer der was Böses nicht tut, soll sich also als Bösewicht fühlen, ausgerechnet weil er das Böse nicht tut. Aus diesem Bösewicht-Schuldgefühl heraus dann wirklich das Böse tun. Gerade sind wir doch dabei, uns aus diesem doofen, untertänig-mechanistischen Spiel des vorauseilenden Gehorsams Bösen und Diktatoren gegenüber zu emanzipieren, siehe China, die Olympiade und die bei uns immer weiter um sich greifende Einsicht, dass gerade in solchen Situationen Mund halten die schlechteste aller Lösungen sei. Aber so weit ist vielleicht ein Ex-Aussenminister noch nicht, der Diplomatie noch im Sinne des Kuschens, mindestens was deutsche Gefangene in ausgelagerten amerikanischen Verliesen betraf, geübt hat, zumindest stellte es sich so dar. |
03.05.2008 | Mount Est Ever Fackel meint : Die Olympia-Fackel auf dem Mount Everest. Das ist der sprichwörtliche Wink mit dem Zaunpfahl. Nach Tibet zu schauen, nach seiner Geschichte, nach seiner Unterdrückung, nach seiner Menschenrechtslage, nach seiner Kultur. Ein gequälter chinesischer Wink. Die Fackel wird während des Aufstiegs gelöscht sein. Sie wird oben dann mit Raketenbrennstoff befeuert. Ein Gewalt-Akt. Ein Gewalts-Hinweis. Ein gewaltiger Hinweis, nach Tibet zu schauen. Nichts unter den Tisch zu kehren. Der Hinweis wirkt um so gequälter, umso dusseliger, als die Journalisten beinah auf Aequatorial-Distanz gehalten werden. Schaut her und seht doch nichts. Das ist so widersprüchlich. Wir machen was für die Weltöffentlichkeit, aber keiner darf es sehen. Auf eine Sache aufmerksam machen, und sie dann doch nicht angesprochen wissen wollen. Hilflosigkeit in Sprache und Gestus. Neurotisch. Die falscheste Reaktion wäre jetzt Leisetreterei. Die würde den Gewalt-Mechanismus nur bestätigen, ihn unterstützen, der Neurose frische Nahrung geben. Leisetreterei und ein nicht Hüsteln-Wagen, wie es noch vor nicht allzulanger Zeit unser jetziger Aussenminister Steinmeier und auch sein damaliger Minister Fischer, dem befreundeten Bush-Regime gegenüber pflegten, das deutsche Landsleute rechtlos in tiefen Verliesen schmoren liess, in tiefen Verliesen. Leisetreterei vor diktatorischen Regimes kommt immer einem Support für die Regimes gleich. Und hat noch in keinem Fall die Menschenrechtslage verbessert. Sie mag in einzelnen Fällen als zynische Münze im Politgeschachere Linderung gebracht haben, hat aber nie die Lage allgemein verbessert. Je widersprüchlicher China sich verhält, desto mehr muss der Westen oder die sogenannte „freie“ Welt, ihre klaren Gedanken zu dem Thema äussern; und wer nicht zum Schauen rangelassen wird, wer ausgesperrt wird, der muss den Geist aktivieren und seine Gedanken laut werden lassen. An der Analysefähigkeit des Westens mangelt es ja nicht. Ergo. Die Fackel auf dem Mount Everest muss Anlass werden für einen frischen Schub Gedanken und Infos über Tibet! Wie auch über die Menschenrechte im Allgemeinen und im Besonderen. |
02.05.2008 | Boileau meint : un discours trop sincère aisément nous outrage, chacun dans ce miroir pense voir son visage |
01.05.2008 | Mai Day maientag meint : MAI DAY. MAIENTAG. My Day. Miin Tag. Maiden Day. Made Day. Mate Tee. Täglich seinen einen Gedanken formulieren. Täglich seinen Tee formulieren. Täglich seinen Taggedanken rühren. Täglich seinen Überdentaghinausgedanken sehen, drehen oder stehen. Täglich seinen Untertaggedanken tanken oder tauchen. Leben mit Gedanken oder anstatt Gedanken. Gedanken brauchen kein Oel zum Reisen. Gedanken sind vom hohen Oelpreis unbehelligt. Manchmal Gedanken versilbern. Aber dann sind sie ja weg. Gedankenbesitztum? Gedanken tauschen? Gedankentauschbörsen? Der erste Mai macht frei. So frei wie die Lei. Einweggedanken ohne Pfand. Auch die sind schnell weg. Kommen nimmer wieder. Flüchtig. Sind so unsicher wie die Rente. Geriesterte Gedanken. Vorsorgegedanken und vorsorgliche Gedanken. Wer denkt schon vor und so. Vermeiden überflüssiger Gedanken wie Müllvermeidung. Trennen unangenhemer Gedanken wie Mülltrennung. Sparen von Gedanken wie Energiesparen. Spargedanken. Ersparte Gedanken. Wohin damit. Zur Gedankenbank. Danke Herr Ackermann. Losigkeit von Gedanken. Gedanken wie Schmetterlinge im Bauch. In Gedanken abdanken. Gedankengedenken. Denkgedanken. Gedanken aus Gdansk. Danziggedanken. Tanzgedanken in der Matinee. Auch Anken hatte einen Gedanken. Das wären dann schon zwei. Wieviele Gedanken verträgt die Welt. Wieviele Gedanken verträgt Olympia. Olympische Bachblüten anstelle von Gedanken. Schmierer und Pierer reimt sich. Des Reimes wegen. Gedankenhupferei. Gedankenbaustellen. Freischaffende Gedanken ohne Zusammenhang. Ohne Anhang. Schöngedankerei. Gedankenabdeckerei. Abdeckgedanken. Zudeckgedanken. Gedanken wie Zecken, die einen nicht loslassen, die sich festbeissen. Gedanken die schmerzen. Gedanken wie Leuchtkäfer in der Nacht. Fluoreszierende Gedanken. Gedanken eingezwängt in ein Buchstabengerüst. Gedanken eingezwängt in ein Trendmuster. Gedanken ins Netz geworfen. Wie Köder. Ködergedanken. Gedankenköder. Gell Herr Söder. Auch des Reimes wegen. Öder gings nicht. Schwurbelgedanken. Zwirbelgedanken. Kurbelgedanken. Gedankenflaschenzug für schwere Gedanken. Für den langsamen Begriff. Auch wenn sie wie der Blitz sein können, brauchen selbst einfache Gedanken oft viel Zeit. Für ihren Weg. Schneckentempo von Gedanken. Im Schneckentempo zu den Receivern. Gedanken, die darnieder liegen. Liegengebliebene Gedanken. Liegengebliebener Filmpreisgedanken. Wie Motor ohne Benzin. Verlorene Gedanken. In der Weite verlorener Gedanken. Aus der Wüste kamen die Gedanken. MAI DAY. MAIENTAG. |
30.04.2008 | Victory Victory meint : Victory. Victory. Victory leicht gemacht. 25 Prozent Rendite. Das ist ein Kinderspiel. Da muss man nur ein bisschen seriös sein, also keine Schmiergeldskandale wie bei Schmiermens und sonst noch ein bisschen aufpassen. Vielleicht etwas jonglieren können. Das vielleicht. 25 Prozent Rendite, das hat uns jeder Aktionär geglaubt. Was ich will, das glaub ich auch. 25 Prozent Rendite, ok, zugegeben, auch ein Jongleur lässt mal einen Ball fallen, das sind in diesem Fall 254 Millionen, zweihundertvierundfünfzig Millionen. Verlust. Dummerweise. Aber ich kann einschränken. Eingeschränkter Verlust. Im Quartal nämlich. Also über den Daumen gepeilt, dürften dann übers Jahr, also mal vier gerechnet, Minus mal vier, doch noch die 25 Prozent drin liegen. Sie schütteln ungläubig den Kopf. Ach, jetzt nehmen Sie das mal nicht so genau mit den Minus mal Minus oder Minus mal plus. Die Prozente zählen, die Prozente, Sie sind halt nicht von dieser Welt. Schauen Sie. Wenn ich in meiner Nobelherberge dem Zimmermädchen, das da für einen Subunternehmer für zwei Euro die Stunde arbeitet, fünfzig Cent Trinkgeld gebe, so sind das auch 25 Prozent. Und das steuerfrei. Also vor Abzug der Steuern ist gewissermassen nach Abzug der Steuern. Und dabei ist völlig egal, ob ich für mein bescheidenes Logis achthundert oder zweitausend Euro pro Nacht ausgebe. So ist es auch logisch, dass ich das Trinkgeld am Gehalt des Zimmermädchens und nicht am Zimmerpreis orientiere, sonst kommt das arme Mädchen, das nicht mal Deutsch spricht, mathematisch noch ins Straucheln. Und so geht es in meinem Institut. Ich bin also nicht viel anders als so ein Zimmermädchen. Ganz kann ichs natürlich nicht nur auf meine Strategie schieben. Klar, ich bin auf grosszügige Gäste angewiesen. Ich selbst habe ja im Vergleich zu den 25 Prozent auch ein relativ bescheidenes Gehalt. Bei den zweihundertvierundfünfzig Millionen fallen einige Millionen für meine private Büchse ja nicht so sehr ins Gewicht, denn das sind nicht mal die Prozente, die ich dem Zimmermädchen als Trinkgeld da lasse. Aber ich verdiene das auch. Denn ich habe den Laden auf diese 25 Prozent Rendite gebracht. Keiner hatte so schöne Zaubertricks. Du gibst mir einen Euro, den nehme ich in die Hand, lege ein Taschentuch drüber, spreche die Zauberformel, RhabarberRhabarber WirtschaftsTeilRhabarber, nehme das Taschentuch weg, und schon ist ein Euro fünfundzwanzig drunter. Das versteht sich von selbst, dass ich dafür angemessen entlohnt werde. Denn es ist tatsächlich zu schön, um wahr zu sein. Aber die Aktionäre haben mir alle geglaubt. Wobei die ja sehr skeptische Menschen sind. Wie wir Bankmenschen überhaupt skeptische Menschen sind. Also wenn einer da verlottert daher kommt, wenn es ihm schlecht geht, da kann er nicht gleich mit einem Kredit rechnen. Auf diese Weise hätte ich nie und nimmer… Victory, Victory. Das ackern wir schon! Sie dürfen mich gerne Mr. Fünfundzwanzig Prozent nennen und mich beim Wort nehmen. |
29.04.2008 | AKKINIKKO KINOKOKKÜ meint : Trüb Trüb Trüb.
Trüb sind alle Tassen
Der offene Dialog der Trüben Tassen.
Hoch die Trüben Tassen.
Und in den Schrank die Trüben Tassen.
Wenig Gelassen Heit bei der Trüben Tassen Heit.
Trüb die Tassen. Trüb Trüb Trüb.
TrübTassenKings.
Regnerische Trübe Tassen.
RegenTrübeRegenTassen.
TrübTassenVerlies. TrübTassenPrivatVerlies.
TrübTassenGuantanamoVerlies. TrübTassenAbuGhraibVerlies.
TrübTassenIllegalRenditionVerlies.
TrübTassenWaterBoardingVerlies.
TrübTassenProminenz.
TrübTassenProvenienz. TrübTassenProvinz.
Lauter-ich-bindieGrössteTrübTassen.
Ich-bin-die-wichtigsteTrübTassen.
Ich-bin-die-einzigsteTrübTassen.
Ich-bin-die-unsterblicheTrübTassen.
TrübTassenFackelLauf.
TrübTassenOlympiade.
IOC-TrübTassen.
Akademische TrübTassen.
TrübTassenNahOstPolitik.
TrübTassenAfghanistanPolitik.
TrübTassenIranPolitik.
TrübTassenKarrieren. TrübTassenKarrieristen.
TrübTassenKarrieristenRentner.
Deutschland sucht die Trübste Tasse.
TrübTassenDefilee.
Einen roten Teppich für die Trübsten Trüben TrübTassen.
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28.04.2008 | Rote Wölklein meint : ROTE WÖLKLEIN SPIELEN ÜBER DER ASAMKIRCHE BOULE.
Was immer das heissen mag. Die Bundesrepublik soll jetzt unbedingt noch 500 Soldaten nach Afghanistan schicken. Damit diese dort die Regierung besser überwachen können. Damit sie von den Taliban besser gefressen werden können. Von Frau Obergföll, der Leichtathletin, verlangt gewiss niemand, dass sie zum menschenrechtsbefürwortenden Schwergewicht mutiere, noch haben wir keine Gesinnungspolizei, aber sie sollte sich vielleicht trotzdem klar machen, dass sie von China zur Hochglanzablenkung von Menschenrechtsdefiziten benutzt wird, und ob sie sich das bieten lassen will - wissentlich. Respektive, sie kommt nicht drum herum sich bewusst zu machen, wie der Rest der Welt diese Spiele sieht, in welch schalem Umfeld ihre möglichen Medaillen an Leuchtkraft verlieren werden. Und dann ist die Frage, Schicksalsergebenheit oder Handeln. Man erinnere sich an den OskarGewinner Michael Moore und seine Dankesrede. Wobei Olympiasieger auf dem Podest ja nichts zu sagen haben. Das ist auffällig. Sportler sind stumme Sieger. Insofern haben sie ein Problem weniger. Und, den deutschen Filmpreis habe ja auch niemand für ein politisches Statement benutzt, also mindestens war dergleichen über diese Veranstaltung von vorvorgestern nicht zu lesen. Die hätten sich alle angepasst und brav verhalten, da waren sich kritische wie unkritische Beobachter einig. Mei, wäre das ein Hinhorcher geworden, wenn ein Laudator oder ein Preisträger „Freiheit für Tibet“ oder „Kein Kampfeinsatz in Afghanistan“ dem Siegermikro anvertraut hätte. Der Filmpreis wäre vielleicht sogar zum Gesprächsthema geworden. Aber noch ist nicht klar, ob die Welt inzwischen politischer, politbewusster ist, dank Internet oder ob es immer noch politverschonte Regionen, weltgesellschaftliche Nischen sozusagen, gibt. Nicht verschont werden wir leider immer noch vom Loosingteam Obhillaryama in den USA. Man weiss nicht, wovon man sich mehr abgestossen fühlen soll, vom jetzigen Präsidenten, der seine MördermaschinenArmee unentwegt weiter töten und Terror provozieren lässt oder von der konzessionslosen Machtgier dieser wild gewordenen Anwärternen. Schliesslich, nett war von der SZ, dass sie wie Wahrheit, das mögliche FakeAtomReaktorBild aus Syrien, könnte aus der Zeit von Ur stammen, obwohl nicht Fasching ist, titelseitig portiert hat. Ein bisschen Spass muss sein. Und das Pentagon hat sich sicher narrisch gfreut. Rote Wölklein…
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27.04.2008 | jessica meint : ja der herr schlaubach vom ioc, das ist ein ganz ein schlauer, wie er aus purem idealismus für den sport und die deutsche industrie doch noch ein hübsches sümmchen für sich abzweigen konnte und formal alles i o c-apisco… |
27.04.2008 | Be Sch! Wichtigung meint : Herr Rogge meint, man solle nicht so laut über die Menschenrechte reden, man solle jetzt Zurückhaltung üben, man solle den Chinesen Zeit lassen; über den Sport soll man laut reden, nicht aber über die Menschenrechte. Mit dem Sport ist ja auch ein Geschäft verbunden. Darüber soll man laut reden. Der soll in aller Munde sein. Nicht aber die Menschenrechte. Da soll man noch ein bisschen beim Unterdrücken der Tibeter, der Uiuguren etc. die Augen und den Mund zudrücken. Durch die Spiele komme das ganz von selber. So wie sich die Menschenrechtslage in Deutschland 1936 durch die Spiele automatisch verbessert habe. Man soll den Chinesen Zeit lassen. Die sollen noch ne Weile unterdrücken dürfen, willkürlich verhaften dürfen, willkürlich verurteilen dürfen, Tibet zusperren dürfen. Nein, man soll ihnen nicht sagen, Ihr habt in unseren Weltverein gewollt, und dann müsst Ihr auch akzeptieren, dass hier über Menschenrechte genau so laut geredet wird wie über den Sport. Oder sollen wir den Sport so diplomatisch behandeln, wie die Menschenrechte. Die Berichterstattung über die Olympiade genau so diskret angehen wie den Menschenrechtsdialog. Wieso ums Himmels willen. Das geht sich nicht aus. Volkswagen macht ja auch ganz laut seine Werbung weiter. Doppelseitig, als ob es nicht den Blutfackellauf sponsere. Diese Werbung hängt in keiner Weise mit Olympia zusammen. Also soll so laut wie für Volkswagen geworben wird auch für die Menschenrechte geworben werden dürfen. Stimmt schon, in Deutschland reagieren manche ebenso empört, wenn versucht wird, laut übers Kino nachzudenken, wie China pikiert reagiert, wenn einer versucht laut über die Menschenrechte, die Unterdrückung Tibets etc. nachzudenken. Die Olympiade ist eine StereoVeranstaltung. Aus dem einen Lautsprecher kommt der Sport, aus dem anderen kommen die Menschenrechte; man kann keinen der beiden Lautsprecher einzeln leise stellen oder abkoppeln; stellt man die Menschenrechte leise, muss auch der Sport nach unten geregelt werden. A proposito. Haben wir das richtig verstanden. Geschäft und Menschenrechte. Und, Herr Bach. Thomas Bach. Blutfackellträger in spe. Herr Bach hat beste Beziehungen zu aller Welt. Zu wichtigen Politikern. Die hat er sich als Funktionär des IOC erworben. Er hat einen Vertrag mit Siemens. Horrend bezahlt. Weil er Siemens die Türe zu diesen wichtigen Politikern öffnet. Damit Siemens dann teure Apparaturen und Geräte für den Sport und den Spitzensport eben diesen Politikern resp. in ihre Länder verkaufen kann. Aber beides hat überhaupt nichts miteinander zu tun. Denn die Geräte, die Messgeräte etc., die verkauft ja Siemens und nicht der Herr Bach. Der Herr Bach öffnet lediglich die Türen. Die kann er öffnen weil er Sportfunktionär ist. Aber zum Türöffnen zieht er sich ein anderes Kostüm an, nicht das des Sportfunktionärs. So hat beides nämlich nicht das Geringste miteinander zu tun. So ist formal alles einwandfrei. Denn Provisionen werden anders abgerechnet. Und dann noch: seltenen Klartext in diesen Angelegenheiten sprach Michael Mittermeier in einem tz-Interview vom Wochenende. |
26.04.2008 | Lola Repräsa meint : Für einen Menschen mit Witz und Verstand und Geist und Bildung, ob Filmmensch oder FilmBanause tut nichts zur Sache, ist der Deutsche Filmpreis aufgrund seiner Genese zum Vornherein eine Niete, selbst wenn es den besten Film treffen würde; einziger erkennbarer Effekt ist vielleicht eine Fotostrecke in der Bild-Zeitung mit vielen Damen in ähnlichen, hellen Nachtgewändern und Werbefotos für Mercedes mit zwei Siegern drauf. Das ist nur peinlich. Der Filmpreis ist repräsentativ, da hat der Herr Kulturstaatsminister recht, er hat den Stellenwert einer Meinungsumfrage bei vielleicht zehn Prozent der Filmschaffenden, bei jenen nämlich die in einem Verein namens Filmakademie organisiert sind. Also das Repräsentative ist hiermit sogar bereits eingeschränkt, repräsentativ nur für eine bestimmte Anzahl „organisierter“ Filmschaffender. Und obwohl dieser Verein aus einer Reihe gebildeter, elitärer, verdienter Filmmenschen besteht, war aus diesen Reihen bis heute nicht ein griffiges, plausibles Argument zur Begründung des geheimnisumrankten, rein bürokratischen Auswahlverfahrens zu vernehmen. Da der Filmpreis auf diese Weise, sagen wir mal salopp, eine Stimmung unter einer repräsentativen Anzahl Filmschaffender wiedergibt und eben jeglicher argumentativer und diskursiver Begründung entbehrt, ist er überhaupt nicht dazu angetan, zur Schärfung des Urteilsvermögens und damit zur Schärfung des filmkulturellen Bewusstseins im Lande und damit zur Schärfung des filmkulturellen Profils Deutschlands in der Welt beizutragen. Er ist so eine politische NullNummer, eine einzige Belanglosigkeit, eine Lola, die den, den sie anspringt lediglich mit Geld überschüttet und ihn womöglich noch zum Komparsen eine MercedesWerbung degradiert, wie in einigen Gazetten gesehen. Peinlich. Eine einzige Peinlichkeit im Lande der Philosophen, in einem Land, das nicht nur über eine hochentwickelte Sprache verfügt, die sehr präzise Differenzierungen zulässt, sondern auch über eine ganze Reihe potenter Intellektueller, die sich im Film und seiner Geschichte exquisit auskennen und die als JuryMitglieder einer solchen Preisverleihung genügend akademisch-polemischen Biss verleihen könnten, fundiert verleihen könnten, und somit eine geistige Diskussion im Lande anstossen – so aber wies jetzt läuft, wird sich die LolaDiskussion über die Höhe der Frisuren einiger Damen nicht hinausschwingen. So aber wies jetzt läuft, ist die LolaVerleihung eine kuriose provinzielle NikolausBescherung. So aber, wies jetzt läuft, ist der Deutsche Filmpreis eine denkfaule, lahme Ente, anspruchslos bis zum geht nicht mehr, öffentliche Onanie einer Branche, die, wenn denn der Geist dazu frei wäre, jede Menge wesentliche Filme, die auch über den Tag und über die Landesgrenzen hinaus von Belang werden könnten, vorlegen dürfte. Aber wenn schon keiner über Film nachdenken will, dann bekommt die Filmlandschaft halt den Preis, den sie verdient. Interessant dabei ist ja nur, dass wenn man genauer nachfragt, keiner zufrieden ist… |
26.04.2008 | Apparatschik Lola meint : BERND NEUMANN UND DIE REPRÄSENTATIVEN APPARATSCHIK-LOLAS.
Dass der Kulturstaatsminister den Deutschen Filmpreis gerne lobet,
solches halt’ ich ihm zugut:
Denn er muss es selbst verrichten,
weil es niemand anders tut.
(in Abwandlung eines Epigrammes von Johann Grob)
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25.04.2008 | S' isch ämol äs Träumli gsi meint : S’isch ämol ä Träumli gsi, s’Träumli isch ja no so chli.
Spieglein, Spieglein an der Wand, sag mir, wer ist der brävste Filmmensch im ganzen Land? Das Fernsehen wird zeitversetzt, nearlive gewissermassen, darüber berichten. Nearlive heisst, dass, .. sollten die Dinge aus dem Ruder laufen, ..Nearlive könnte die Realität, sollte sie nicht passen, passend machen. Es werden aber keine Dinge nicht passen. Es werden keine Dinge aus dem Ruder laufen. Wir haben alles im Griff. Fest im Griff der Organisation. Es lebe die stramme Organisation. Organisation ist alles. Perfekt organisierte Filmmenschen. Organisierte Wahrheit. Organisierte Preise. FilmOrgane. Die Fackeln des deutschen Filmes werden heute über den roten Teppich laufen. Zeitversetzt über den roten Teppich. Zeitversetzt, falls jemand straucheln sollte. Falls eine Laufmasche. Zeitversetzt, falls die Dankesrede…Tränen der Rührung schon im Gepäck. Tränen der Rührung schon geübt. Tiefes Glück, in diese Struktur eingefügt sein zu dürfen. Seligkeit darüber, ein Stück deutsche Filmgeschichte mitschreiben zu dürfen. Verdiente MittelpunktWonnen. Bewusstsein, die Zeit zu überstrahlen. Endlich für all die Qualen Anerkennung finden. Wie schön angesichts heraufdräuender Hungersnöte und rapider Verknappung der Lebensmittel noch einem so exklusiven Zirkel angehören zu dürfen. In den nicht jeder reinkommt. Da kommt nicht jeder rein. Da wird nicht jeder Herglaufene reingelassen. Wir brauchen keinen bescheuerten Wettbewerb um die Rollen. Da könnte ja jeder kommen. Nein, das ist ein ausgewählter Personenkreis, der anderen Mitmenschen was voraus hat. Ein bisschen mehr Mensch sein als andere. Ein Nuance Unterschied. Die grössten Träumer unser Zeit, die grössten Filmträumer. Doch könnte der Traum bei all dem was sich am wirtschaftlichen und weltpolitischen Horizont düster abzeichnet, bald ausgeträumt sein. Zu leicht vergessen wir, wovon wir uns nähren. Zu leicht vergessen wir den Tropf, an dem wir hängen. Überschätzen uns möglicherweise ein wenig.
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