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03.03.2008 

Verb Issen meint : Wieviele Politiker haben doch unter wieviel Tamtam NahOstFriedensReisen angetreten. Und es hat alles nichts gebracht. Im Gegenteil. Die Situation scheint sich täglich zu verschärfen, zu verschlechtern. Haben diese Politiker, die diese Reisen unternehmen, nicht genügend Durchblick, können sie ihn gar nicht haben oder wollen sie ihn gar nicht haben? Fehlt es ihnen an Beratern, die Ahnung haben, Bescheid wissen und gründlich informiert sind. Oder sind sie, wie so oft, zu parteiisch, aus welchen Gründen auch immer, Historie, Rüstung, Strategie, Wähler. Verfilzt also. Denn die politische Entwicklung in Nahost scheint sich immer mehr nur noch aus Reflexen zu nähren. Und die sind immerzu die, wenn Du mir Raketen schickst, schicke ich Dir Bomben, wenn Du mir einen Mann tötest, so töte ich Dir zehn. Und vice versa. Alttestamentarisches Misundertanding. Und der Westen schaut dem Schauspiel, dem unendlichen Drama, der unendlichen Leidensgeschichte letztlich ohne Einfluss zu, kapriziert sich auf die ewig gleichen reflexhaften Kommentare, pseudogerechte Feedbacks, die immer beide Gegner gleichzeitig abmahnen zu müssen glauben, statt sich den, auf den er noch Einfluss haben könnte, mal richtig zur Brust zu nehmen. Am liebsten schickt und verkauft er Waffen in die Gegend. Damit sie auf direktem oder indirektem Wege ihre Abnehmer finden und das Feuer am Lodern halten. Es scheint keinen Politiker weit und breit zu geben, keinen einzigen!, mögen sie mit noch so glanzvollen Entouragen auftreten, der das Problem in seiner ganzen Komplexität erfasst hat und die treffenden Worte findet, um eine nicht beim nächsten kleinsten Zwischenfall wieder gefährdete Deeskalation in Gang zu setzen, oder der über die nötigen Druckmittel, beispielsweise Zurückhalten finanzieller Unterstützung verfügt, schon gar nicht das noch amtierende amerikanische PräsidentenGespenst oder seine CollaboratRice, die schickt es zwar noch hin, nachdem es den Knochen kurz angeknabbert und lustlos wieder hat fallen lassen. Auch hier müsste dringlicher nachgefragt werden, sind vielleicht zu viele, die aus diesem Chaos regelmässigen, sicheren Profit ziehen, immer neuen, immer wieder, denen das gerade recht kommt? Ist es nicht wie mit den Ärzten, ein gesundeter Patient ist kein Geschäft mehr, in den chronisch Kranken liegt die Zukunft…

02.03.2008 

VARIOLESKA meint : Lauter alte Bekannte. Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Das dauert leider noch zwei Wochen. Heute abend werden wir mehr wissen. Wer in den Wald und wer zur Wahl gegangen ist. Die Europäer sollten das gleich klar stellen, egal wer der neue Präs der US wird, mit uns ist kein solcher Krieg mehr zu machen, Herr Obama, wir verstehen Verteidigung als Verteidigung und nicht als Aggression noch als Besitznahme noch als Kolonialisiserung. Da sollten die Europäer dann von Anfang an Tacheles reden. Auch wenn die Briten jetzt einen süssen, kleinen Kriegshelden feiern, fast so wie wir unseren Knut gefeiert haben. Noch sollten die Europäer sich auch nicht durch den überraschenden MegaDeal mit den TankFlugZeugen irgendwie also in keiner Weise in ihrer FriedensHaltung vereinnahmen lassen. Selbst wenn diese Flugzeuge möglicherweise sogar für KriegsEinsätze gemacht sein sollten. Da darf dann die linke Hand der FriedensPhilosophie nicht so genau hinschauen. Sollten sich auch nicht zu Gegengeschäften verpflichtet fühlen, die Europäer. Für die defensive Vorstellung von MilitärMacht braucht Deutschland, braucht das Gros der Europäer gar nicht so viele Waffen und Waffensysteme. Dabei wäre fast untergegangen, die SZ ist jetzt in neuen Händen. Mal schauen, ob sich das inhaltlich auswirkt. Oder ob es sich nicht anders auswirkt, als sich Besitzertum generell immer auswirkt. Ob das der Haltung zu Afghanistan des Blattes eine neue, klarere Prägnanz zu verleihen imstande ist in eindeutiger Abstandsnahme vom bisherigen Solidaritätsgedudel. Dass hinsichtlich dieses Engagements der Redaktion klare Denke plötzlich erlaubt sein möge. Dass ihr erlaubt sei, ihren Röntgenblick auch einzusetzen und die diversen Interessen, die für einen solchen Kriegseinsatz sind und die sich Profit davon versprechen, ganz genau auseinanderzudividieren. Ebenso distinkt die Argumente, die dagegen sprechen. Und wer weder zur Wahl noch in den Wald gehen möchte, der sollte sich vielleicht in der Pinakothek der Moderne in München DES WAHNSINNS FETTE BEUTE, die Klasse von Otto Künzli, anschauen, um zu sehen, so ein Kommentar „wie junge Leute mal die Power zeigen können, die eigentlich in ihnen steckt, ohne dass sie von all den frustrierten Alten an den längeren Hebeln mit dem üblichen Gelaber zugemüllt werden“, Schmuck, verfeinert mit einer wunderbaren Prise Dada.

01.03.2008 

Geh Nicht In Den Wald meint : Heute sollen wir uns nicht in den Wald begeben, nicht in den finsteren Wald begeben. Sturm droht. Herabfliegende Aste könnten unsere Zukunft zur endlosen Zukunft eines Erschlagenen machen. Könnten uns den Schädel eindrücken. Könnten uns frühzeitig zu gewesenen Rentenpluseinzahlern machen. Heute sollen wir in unserer Existenzlichtung bleiben, ungeachtet ihrer Helligkeit oder Düsternis. Heute sollen wir uns in der Schonung schonen. Heute müssen wir das Licht und die Besinnung zusammenhalten. Heute sollen wir bei uns bleiben. Heute ist alles anders als sonst, wo wir sonst doch in den Wald dürfen. In den, aus dem es herausschallt. Heute droht Sturm im Wald. Heute schallt es stürmisch aus dem Wald, egal wie wir hineinrufen. Heute brechen für ein Wochenendelang stürmische Zeiten an. Nachher geht der Friede weiter. Auch wenn die Nahrungsressourcen knapp werden. Und die Kriege nur noch in anderen Erdteilen stattfinden. Aber alle diese Kriege werden hauptsächlich mit Waffen geführt, an deren Verkauf wir beteiligt sind. Nur der Obama, Obama bin Barack, diese Hoffnungsfigur, will uns wieder in den Krieg schicken. Ins ferne Gebirge. Hat der wirklich eine Ahnung, was er da verzapft. Obama bin Barack. So schnell kann aus einer Hoffnungsfigur eine KriegsTreiberFigur, eine In-den-Krieg-TreiberFigur werden. Des Idealismus anfällige Seite. Die sollte nicht in den Wald hinein gehen. Und nicht nur nicht an diesem Wochenende nicht. Vielleicht sollte er uns erst mal die Friedfertigkeit demonstrieren. Einen schönen Uebungsplatz, wo er auch die Zügel in der Hand halten könnte, gäbe es, er müsste nur endlich auf Israel Druck ausüben, die ewigen Töterein zu lassen, die Siedlereien, die WildSiedlereien. Druck ausüben, den Palästinensern endlich Atem, Wasser, Nahrung, Bildung zum Leben zu lassen Gebildete Menschen dürften weniger auf die Macht von Raketen setzen. Mal einen Schritt durchs Unterholz hindurchdenken. Wäre angebracht. Das Denken kann ja aktiv bleiben, auch wenn im Wald Gefahr droht. An diesem Wochenende Gefahr droht. Das muss das Denken nicht ausschalten. Das Denken über eine Welt, die ernsthaft die bewaffneten Konflikte reduziert. Das es nicht beim Geschwätz belässt. Ein Denken, das klarer denn je herausstellt, dass diese ganzen bewaffneten Konflikte immer nur im egoistischen Interesse machtgieriger, gestörter Persönlichkeiten, nie aber im Interesse eines Volkes liegen. Auch wenn Völker sich aufhetzen lassen. Denn je weniger sie gebildet sind, umso mehr lassen sie sich aufhetzen. Also Vorsicht vorm Wald an diesem Wochenende. Geh nicht in den Wald.

29.02.2008 

Reich & Allein meint : Je mehr leute die grossen konzerne entlassen, desto unwichtiger werden sie gesellschaftlich, desto loser wird ihre verankerung in der bevölkerung, desto kleiner die bereitschaft der politik, sich für sie einzusetzen, sei es in kommunen, ländern. Jede medaille hat zwei seiten. Und die gewinnmaximierung hat auch ihre andere seite, und der geiz hat auch seine andere seite. Und ebenso hat auch der personalabbau seine andere seite. So haben chefs dann weniger untergebene und fühlen sich unwichtiger. Fühlen sich angekratzt in ihrem selbstwertgefühl und werden dadurch ganz bestimmt ihre leistung unbewusst zumindest mindern. Und und und. Es ist überhaupt nicht gesagt, dass dieser personalabbau wirklich eine sinnvolle und zukunftsträchtige investition für die besitzenden ist. Das ist überhaupt nicht gesagt. Vielleicht bringts ihnen kurzfristig vorteile. Aber plötzlich merkt die gesellschaft, dass sie auch ganz gut ohne dieser firma kann. Lässt sich was anderes einfallen. Wo die reichen nicht mehr partizipieren, nichts mehr rausziehen können, überflüssig sind. Selbstverüberflüssigung der reichen, der besitzenden. Doch gar kein so übler prozess, wenn sie sich sozial so unverantwortlich fühlen. Menschsein braucht andere menschen und reichtum braucht andere menschen erst recht. Nichts scheusslicher als allein und reich sein. Wenn der reichtum das aber nicht wahr haben will, so darf er doch ganz von selber und freiwillig auf die nase fallen. Das sei ihm gegönnt. Inzwischen hat sich das abgebaute personal längst was neues einfallen lassen, und hat bemerkt, dass es ohne die geizigen reichen sogar viel lustiger sein kann, zitiert vielleicht genüsslich den satz, wer zuletzt lacht…

28.02.2008 

Cent-Auren meint : Die grössten volkswirtschaftlichen Milliardenverluste entstehen schätzungsweise an den Kassen der Supermärkte in Good Old Germany, wenn Omis, Opis, Mammis, Tantis, Tuntis, Onkels, Teenies, Twenties, Nonnen, Pedelle, Pensionäre, Rentner, Kleingärtner, Mietskasernenbewohner, HartzIVler, Arbeitende und Arbeitslose, Manicüren, Näherinnen, Radfahrer und Öffentliche, Kleinsparer und Lottospieler, Tischfussballer, Goldfischhalter und andere Steckenpferdler, Hausmänner und -frauen, Katzen-, Hunde- und Naturfreunde und alle alle die Cents und Zweicents und FünfCentStücke aus ihren viel zu engen Geldbörsen rausnesteln, rausklauben, in Zeitlupe empfundene hundert Jahre pro Geldstück, ein artistisches Meisterwerk jede erfolgreich gefingerte Münze, Moment ich habe drei, nein nicht dreizehn, zwei aha, nein doch nicht, halt einen Fünfer habe ich noch, oh doch eins und eins, leider nicht, das ist ja ein Zweier, wieviel brauchen Sie noch, ach, das kann ich jetzt nicht genau erkennen, schauen Sie doch selber … unter den hungrigen Augen einer WarteSchlange UngeduldigFaszinierter.. - - - Restbiotope, RestMilliSekunden des Wahrgenommenwerdens für die CentArtisten und darum wiederum unterm Gesichtspunnkt des Lebenswertes in dieser Gesellschaft, so weit Leben mit Wahrgenommenwerden intim verwandt ist, und somit des Verzichtes auf mögliches Revoluzzertum, eine sinnvolle Milliardeninvestition der Supermarktketten hinsichtlich des inneren Friedens im noch-im-WohlstandsStatus sich befindenden Lande…

27.02.2008 

jessica meint : überall auf der welt werden die probleme drängend und drängender nur der deutsche film kümmert sich ganz verträumt und verspielt wie ein kleinkind um die verteilung der filmpreismillionen und hat sonst nichts weiter zu bestellen…glücklich, wer in diesem subventionsfilmland der seligen geborgen und aufgehoben.. den kann nichts mehr anfechten..

27.02.2008 

WORTBRUCH meint : Wortbruchgeschrei. Wahlkampf ist heisser Dampf. Wer sich im Wahlkampf auf Koalitionsaussagen fixiert oder fixieren lässt, in diesem letzteren ist ja auch viel Beelzebub begraben, tut ja schon so, als ob er wisse, wie die Wähler wählen werden. Wer sich vor der Wahl auf Koalitionsaussagen fixiert, gibt zu vestehen, dass er die Wahl für überflüssig hält. Gibt zu verstehen, dass ihn der Wahlausgang gelinde gesagt, einen Scheissdreck interessiert. Wer nach der Wahl WORTBRUCH brüllt, tut so, als hätte er keine Ahnung von Demokratie. Koalitionsaussagen vor der Wahl können nie mehr als unverbindlicher Flirt sein. Und Flirt war noch nie ein zwingendes Argument für eine Ehe. Koalitionen können erst nach der Wahl entschieden werden. Denn hin und wieder redet auch das Volk mit. Es scheint somit dies ganze Wortbruchgeschrei auch vor allem heisse Luft zu sein, was Entscheidungen des Volkes nicht wahr haben will. Scheint ein Akt der Verdrängung zu sein. Köstlich sind allerdings auch die des Wortbruchs Bezichtigten, wie sie sich in rhethorische Windungen flüchten, statt klipp und klar zu sagen, was interessiert mich der heisse Dampf, der Flirt von vor der Wahl, inzwischen hat das Volk gesprochen und wir müssen jetzt das machen, was möglich ist, um möglichst viele unserer politischen Ziele zu realisieren, der Ziele, für die wir verbindlich stehen und derentwegen wir gewählt worden sind. Da muss Verlässlichkeit sein. Da kann Vertrauen geschaffen werden. Es ist aber sowieso fraglich ob der Nebenschauplatz Wortbruch noch so auflagen- oder zuschauerzahlensteigernd ist, irgendwie kommt er doch sehr durchschaubar abgedroschen daher und kann nicht verbergen, dass er eher ein Frustschauplatz ist, und so was ist nun nicht gerade attraktiv zu nennen. Dazu noch werden so ganz nebenbei ein paar immer grössere Probleme in rasendem Tempo immer grösser und noch grösser. Inzwischen werden einige Zusammenhänge dank der Globalisierung täglich klarer, beispielsweise der, dass wer einen dicken Spritfresser fährt gewissermassen in direkter Linie einem anderen auf der Welt das Fressen unnötig schmälert, ihn gar in den Hunger treibt. Da zieht eine Front am Horizont auf, wogegen Wortbruchgeschrei der Hintersassen wie jämmerliches Gemiaue anmutet.

26.02.2008 

Hazy Hazelnuss meint : Und was machen unsere Polithasen? Sie färben und färben und färben again ihre politischen Oster- und Ueberraschungseier, sie färben sie und färben sie um und um und um again und färben sie rot und färben sie grün und färben sie schwarz und färben sie rötlich und rosa und grau und blau und bunterlei und allerlei und eierlei und färberlei sie färben wies kommt sie färben wies geht sie färben wie sies angekündigt haben und sie färben andersrum und die politischen farbauguren sitzen schwerdenkend über den neuen politischen farbmischungen und nutzen die chance neue politische farblehren in die welt und in die talkshows und in die zeitungsspalten und ins internet zu setzen und es färbt sich und färbt sich und verfärbt sich um und um und um und wiederum andersrum um und die politische farbenlehre muss neu erfunden werden an einem neu zu erfindenden politischen farblehrstuhl farblehrgang farbgang wahlgang ist farbgang die ganze palette lang

25.02.2008 

M. P. Örer meint : Politik wird immer dann lustig, wenn die einen anfangen sich über die anderen zu empören, weil diese sich beispielsweise gewisse Gedankenspiele über bestimmte Koalitionen erlauben. Empörer müssten dankbares Objekt für Kabarettisten sein. Weil sie statt wirkungsvoller Argumente einem Gefühl der Hilflosigkeit Ausdruck verleihen. Weil sie sehr viel Luft ausstossen und Röte ins Gesicht pumpen ohne dem Auslöser ihrer Empörung, gerne ein Gedankenspiel oder eine Entwicklung, die sie nicht wahr haben wollen, was nicht so ganz in ihr Weltbild passt, Paroli bieten zu können. Empörer agieren meist mit einem Atue an moralischer Entrüstung, den sie selbst bei genauerer Betrachtung auch nicht erfüllen können. Empörer stellen sich in erster Linie erst mal als Düpierte dar. Düpiert aber nicht vom Gegner, sonder mehr vom Mangel an eigenen Gedankenspielen. Empörer sind dankbare Figuren in Filmen und dergleichen. Doch die Verführung, sie klischeehaft darzustellen, ist gross. Beliebte Empörungen sind die der Eltern, wenn ihre Kinder anfangen erwachsen zu werden, also genau das tun, worauf sie sich selbst als Kinder total gefreut haben, und wenn dann diese Eltern vor lauter Knutigkeit der Bimbis ganz vergessen haben, wozu die denn auf der Welt sind, und dass die in einem Prozess sich befinden, der so Gott will ein Ziel hat und der nicht aufzuhalten ist, dann sind sie zutiefst empört, wenn nicht gar gekränkt, über ihre eigene Brut. Empörung richtet sich somit gegen den unaufhaltsamen Lauf der Dinge, und das macht sie theatralisch/darstellerisch besonders attraktiv, verleiht ihr eine grossartige Möglichkeit an Komik. Und gerade auf diese Komik wird leider allzuoft aus billigen Gründen leichtfertig verzichtet, denn es bedürfte eines gewissen Einsatzes, einer gewissen Mühe, solcher Empörung auf den Grund zu gehen, ihr somit eine überzeugende Stabilität zu verleihen und sie nicht sich in leerer Lauthalsigkeit und hohlem Getöne verhampeln zu lassen. Denn der Empörer leidet „echt“ unter seinem mangelnden Zugriff auf die Geschichte. Er verzweifelt schier daran. Das wäre dann die tragische Komponente in der Empörung, die ihr erst das feine Cachet verleiht.

24.02.2008 

Hu Man meint : Die Idee ist gut, geradezu idealistisch zu nennen, den armen, seit Jahrzehnten von Kriegen malträtierten und traumatisierten Menschen am Hindukusch zu helfen, sie zu humanisieren. Dazu dürfte fürs erste eine Gruppe von sagen wir mal hundertfünfundsiebzig Polizeiausbildnern genügen. Die wir dann so richtige Dorfpolizisten ausbilden lassen, welche den Kontakt mit der traumatisierten Bevölkerung halten, die Ansprechpartner sind, die Vertrauen schaffen. Allerdings bräuchten wir dann noch etwa dreitausendfünfhundert Soldaten, die die Polizeiausbildner und die von diesen ausgebildeten Polizisten, vordringlichst aber sicher selber in diesem Lande schützen. Das dürfte fürs erste, ja vielleicht noch ein paar Schulen dazu, mehr als genügen, um das traumatisierte Land zu humanisieren. Den Rest müssen wir leider improvisieren. Wir müssen auch aufs Geld schauen. Selbst wenn uns jetzt möglicherweise aus einem andern Bergvolk viel hinterzogenes Steuergeld zufliesst. Aber wir haben wirklich dringendere Sorgen. Wir müssen den deutschen Filmpreis finanzieren. Das ist kein Espresso nicht. Und gerade dieser Preis wird sicherlich durch den fantastischen qualitativen Ruf, den er durch das rätselhafte Ritual der Auswahl, in diesem könnte er schon bald Oscarreife erlangen, geniesst, durch sein hervorragendes internationales Renommée, auch sehr viel zur Humanisierung des Bergvolkes beitragen können. Das ist jedoch nur machbar, wenn wir weiterhin unsere weltberühmte Filmindustrie mit ihren nicht nur weitherum populären, sondern auch innovativen, die intellektuellen Gemüter überall auf der Welt bewegenden und aufwühlenden Produkten weiter zünftig unter die Schultern greifen. Aber gerade diese Produkte werden einen unverzichtbaren Beitrag zur Kolonialisierung, oh Verzeihung, ich meinte zur Humanisierung am Hindukusch beitragen können. Das ist so ein sicheres Gefühl von mir. Das sagt mir mein Instinkt. Denn der in unseren Filmen weit verbreitete universelle Humor, die Menschenkenntnis, die ganz genau beobachteten Abbilder der Menschen einer fortentwickelten Industrie- und IT-Nation, gerade auch die subtile Erforschung der Abgründe, auch die gewinnende Herzlichkeit der Figuren, überhaupt die sehr differenzierten Figurzeichnungen, auch die Bandbreite der Figuren bis zu komplexen politischen Schlüsselfiguren und überhaupt die Zeichnung der Eliten, berührende Studien, da ist nichts von Fernsehroutine zu spüren, werden auch ein Publikum weitab vom Schuss inspirieren und menschlich bilden. Was unserer Kultur immer schon ein Anliegen war. Erzieherisch, also humanisierend zu wirken. Das ist eine Aufgabe, würdig sie zu unterstützen. Also: schickt Polizisten an den Hindukusch.

23.02.2008 

Klecks Klacks meint : es scheint fast so, als ob und dass diese geheimen politischen spitzen der republik den zeitpunkt einer offenen öffentlichen diskussion über das weiterhändeln des afghanistanengagements ganz in die hände der taliban legen wollten, damit sie dann beim nächsten wahlkampf mit unschuldsmiene verkünden können, ja die taliban kennen sich halt aus, die wissen dass in deutschland wahlkampf ist, was ja sehr schwer nur mitzubekommen ist am hindukusch heutzutage, und dass ein paar gut kalkulierte anschläge auf deutsche in afghanistan die öffentliche meinung in deutschland noch mehr gegen diesen einsatz wenden wollen, und dass das der einzige zweck dieser anschläge sei, und der wähler möge doch nun endlich logisch weiter denken und dergleichen hirnwust mehr, fisches nachtgesang, aber im moment ists sowieso ungünstig sich über dieses thema gedanken zu machen, über dieses kleine experiment am rande der weltgeschichte, wie weit es uns gelingen wird, jenes land zu einem staat nach unserem vorbild zu formen, wir sind zur zeit vollauf beschäftigt mit empörung über die reichen, die ihr vermögen nach FL aussourcen, über vernünftige gedankenspiele von herrn beck bezüglich dieser linken, der wir täglich mehr nährboden geben, wir sind vollauf beschäftigt mit vorfreude und freudiger erregung über die oscarnacht, weil es für unser leben nach wie vor von eminent wichtiger wichtigkeit ist, wer diesen goldbuben schliesslich fäustlings gefasst präsentieren darf,.

22.02.2008 

elke meint : wenn das stimmen sollte, dass die spitzen von spd und union bei einem geheimtreffen beschlossen haben, das afghanistan-thema aus dem wahlkampf rauszuhalten, dass also nicht einer dieser spitzenpolitiker bereit ist, mit seinem namen für diesen entschluss gerade zu stehen bei einem so elementaren thema wie krieg und frieden, so wirft auch das ein äusserst trübes licht auf diese zur zeit herrschende politelite, dürfte den zulauf zur linken weiter beschleunigen, denn die ausrede, die begründung ist so faul, ist doch auch nach der wahl immer vor der wahl, so dass das thema wohl nie diskutiert werden wird, dass es immer unpässlich ist, es zu diskutieren, dass das thema immer mit den schleiern von vertuschungsversuchen eingehüllt bleibt, indem diese trübe politelite es nämlich überhaupt nicht öffentlich diskutieren will, weil ihr schlicht die nachvollziehbaren argumente fehlen, im nachschock von nainiläven war ein gewisses solidaritätsgedudel noch verständlich, nicht aber nach den desastern die die bushpolitik seither angerichtet hat und über die dieser präsident immer noch wie ein gespenst wandelt, dass sich also das gefühl, dass dieses ganze afghanistanengagement inzwischen eine oberfaule sache geworden ist, durch solche geheimhaltetaktiererein nur noch verstärkt, die ablehnung des engagements verstärkt beim volk, begründet verstärkt, wenn diese trüben eliteherrschaften so tun, als ob sie etwas verbergen wollen und nicht mal mit erfolgen auftrumpfen können, denn der erfolg wäre immerhin ein argument, wer aber jahrelang unter ständig grösseren verlusten eine politik stur weiterbetreibt, ohne chance auf kleinste erfolge, nur mit der aussicht auf höheren blutzoll, der hat einen schweren stand, wenn er nicht mal bereit ist ganz offen bilanz zu ziehen, wie es in jedem unternehmen der fall wäre, und sich zu allfälligen strategieänderungen durchringen zu wollen, wir marschieren in die mess und bleiben dabei, das verkündet zur zeit das verhalten dieser trüben, anonym bleiben wollenden politelite.. wenn sie damit mal nicht am eigenen ast sägt…

21.02.2008 

A. K. Tenlage meint : Heute meldet sich in der SZ-Aussenansicht Hans-Ulrich Klose aus seinem sicheren und trockenen Stübchen des stellvetretenden Vositzenden des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag zur AfghanistanDebatte. Er argumentiert burleighmässig nach Aktenlage. Nach Aktenlage müssen wir leider riskieren junge Deutsche nach Afghanistan in den Tod zu schicken. Das ist die Quintessenz seiner Argumentation. Für den Aussenstehenden ist schwer nachzuvollziehen, wie weit die Aktenlage das wirklich her gibt. Über die Folgen des Handelns gemäss dieser Aktenlage schweigt Klose. Dass dieses Handeln nach Aktenlage dem Terror Nahrung gibt. Dass dieses Handeln nach Aktenlage zum Aufbau eines Unrechtsstaates beiträgt, der WillkürTodesUrteile gegen Journalisten unter den offenbar schläfrigen Augen der Deutschen fällt. Dass dieses Handeln nach Aktenlage die Welt unsicherer gemacht hat. Dass dieses Handeln nach Aktenlage nur ein vorzeigbares Resultat zeitigt, nämlich das Blühen des Mohnanbaus und des Drogenhandels und damit der Finanzierung von Waffen für den Terror. Kein Wort darüber bei Klose, respektive er relativiert diese Hauptfolgen zwar als „grosse Probleme und Rückschläge“, scheint aber noch an einen Endsieg über die Taliban zu glauben. Woran viele NatoGeneräle längst nicht mehr glauben, wie anlässlich der Berichterstattung über die Sicherheitskonferenz zu lesen war. In punkto Lösung des Problems verweist Klose lediglich auf Formelhaftes. Immerhin verlangt er, dass in aller Offenheit über die „Mängel“ diskutiert werde. Tut es aber selber nicht. Kein Wort, dass vorm weiterem Vorgehen in Afghanistan dringendst die Notbremse gezogen werden müsse, da man bei einem „weiter so“ täglich tiefer in den Sumpf reingesaugt werde. Gleichzeitig finden sich ganz versteckt Zeitungshinweise (AZ), es sei bei einem Geheimgespräch der Spitzen von Union und SPD beschlossen worden, das Thema aus dem nächstjährigen Wahlkampf rauszuhalten. Da sollte Herr Klose sich vielleicht selbst beim Wort nehmen und in aller Offenheit intervenieren!Wann, wenn nicht im Wahlkampf, können Themen offen und kontrovers diskutiert werden? Im Nichtwahlkampf wird das bis jetzt jedenfalls nicht getan. Da will jeder nur Gantenbein heissen.

20.02.2008 

Kusch am Hind meint : Da die Sicherheit Deutschlands inzwischen nicht mehr am Hindukusch, sondern, wie aktuell klar geworden, am Rätikon entschieden wird – denn Reiche, die es unschick finden, in Deutschland Steuern zu bezahlen und Zuflucht in liechtensteinischen Stiftungen suchen, die also nach dem Motto leben, manche sind reich andere sind dumm, tragen zum sozialen Gefälle und damit zum Abbau des inneren Friedens in Deutschland bei und gefährden das Land somit von innen – hat die HindukuschGruppe in Berlin, so da sind Struck, Kauder, Jung, Steinmeier und Gantenbein, dankbar für die Hinwendung des öffentlichen Interesses auf den FortsetzungsKrimi SteuerRazzia, versucht sich möglichst unauffällig zu verhalten, sich zu ducken, wie ein gejagtes Wild, sich reglos zu geben, um sich ja nicht zu exponieren und hat beschlossen – und was diese Gruppe beschliesst ist genau so gut schon Parlamentsbeschluss – am Hindukusch „weiter so wie bisher“ zu machen, erst mal, denn jede Kursänderung, zum Beispiel Verlängerung des nächsten Mandates über den BundestagsWahlkampf hinaus oder Erhöhung der Soldatenzahl, hätte nur verstärktes Medieninteresse und damit einhergehend womöglich Beschuss, schwer zu widerlegende Kritik bedeutet und den Vorwurf erneut, dass sie mit ihrer Politik am Hindukusch Vorleistungen für einen Staat erbringen, der Journalisten willkürlich zum Tode verurteilt. Der Vorwurf bleibt trotzdem. Aber er geht, so hofft die HindukuschGruppe, in dem allgemeinen SteuerHinterzieherHalali unter. Im Moment dürfte ihr Kalkül auch aufgehen. Unauffällig bleiben, so wie bisher die Stiftungen in L.

19.02.2008 

weise od. opportun meint : den vier herren, oder den fünf, die sich heute in berlin treffen, um klarheit über den fortgang des deutschen engagements in Afghanistan zu erhalten, wäre mehr Weisheit als Opportunismus, mehr Augenhöhe zu den Partnern als Vasallentum zu wünschen

18.02.2008 

herr Kaiser meint : Da die nato in afghanistan durch ihre politik dem terror neue nahrung gibt, also wie der elefant im porzellanladen wütet, trägt sie dort nichts zu unserer sicherheit bei, darum sollte der herr kaiser von der harvard universität, der heute eine SZ-Aussenansicht beisteuert, lieber wieder zur Mannheimer Versicherung zurückkehren und dort werbung machen…es kann ja nicht Sinn der Nato sein, einen Staat zu protegieren, der WillkürUrteile gegen Journalisten fällt… genau das tut sie aber am Hindukusch… Sicherheit für WillkürUrteile gegen Journalisten! .. und das soll dann unsere eigene Sicherheit erhöhen.. lustig, lustig, .. wers glaubt wird selig, und kann ja eine Police abschliesse… und braucht gar kein Professor sein..

17.02.2008 

christophorus meint : da hat der deutsche film mit den spitzenprodukten seiner künstlerischen elitetruppen mal wieder kräftisch abjesahnt an die berlinale

17.02.2008 

Sagen Sie dass es nicht wahr ist meint : Sagen Sie dass es nicht wahr ist. Sagen Sie dass es nicht wahr ist, dass Peter Struck, Volker Kauder, Franz Josef Jung, Frank-Walter Steinmeier, diese Viere, dabei seien, sich Klarheit darüber zu verschaffen, ob es opportun sei, nochmal 1500 Soldaten an den Hindukusch zu verschicken, damit dort ein Staat entstehen kann, der nach unseren Massstäben ein Willkürstaat ist. Ein Staat, der nicht angepasste Journalisten zu Tode verurteilt. Sagen Sie dass es nicht wahr ist. Sagen Sie dass es nicht wahr ist, dass in Afghanistan unter den wachsamen und schützenden Augen der Deutschen ein Journalist wegen Meinungsunangepasstheit eben zum Tode verurteilt worden ist. Sagen Sie dass es nicht wahr ist. Sagen Sie dass es nicht wahr ist, dass Peter Struck, Volker Kauder, Franz Josef Jung, Frank-Walter Steinmeier, diese Viere, dabei seien, noch mehr deutsche Soldaten an den Hindukusch zu schicken, damit dort unter deren wachsamen und schützenden Augen ein Willkürstaat entstehen kann. Sagen Sie dass es nicht wahr ist. Was sind das für Eliten? Sind in diesen Eliten vielleicht solche dabei, die lieber das Schmoren eines Deutschen in Guantanamo in Kauf genommen haben, als einem „Partner“ gegenüber Rückgrat zu beweisen? Sagen Sie dass es nicht wahr ist, dass Deutschland, angeführt von den Vieren, dabei ist, in den Bergen Asiens tatkräftig die Entstehung eines Willkürstaates zu unterstützen? Sagen Sie dass es nicht wahr ist! … Da bleibt sogar der politischen Redaktion der SZ die KommentarSpucke weg. Wo laufen die journalistischen Eliten in diesem Falle, ja wo laufen sie denn?

16.02.2008 

Struckajustei Kriegsentscheider meint : Die Herren Struck, Kauder, Jung, Steinmeier wären gut beraten, wenn sie denn am Dienstag Klarheit sich darüber verschaffen wollen, ob und wieso sie bis zu eintausendfünfhundert deutsche Soldaten mehr nach Afghanistan schicken wollen, sich eine Begründung auszudenken, die dem öffentlichen Eindruck widerspricht, sie würden positivenfalls damit ohne Not am Hindukusch den Aufbau eines Staates unterstützen, der von Freiheit des Gedankens wenig hält und journalistische Meinungsfreiheit nach Belieben gar mit dem Tod zu bestrafen bereit ist, siehe auch SZ-Feuilleton von heute „Verfolgt in Afghanistan“ von Ranjit Hoskoté und Iija Trojanow. Es wäre den Herren Politikern, bis jetzt noch offiziell demokratische Politiker, zu wünschen, dass sie den Artikel lesen. Die Herren Struck, Kauder, Jung, Steinmeier wären des weiteren gut beraten, wenn sie denn am Dienstag Klarheit darüber gewinnen wollen, bis zu eintausendfünfhundert deutsche Soldaten zusätzlich nach Afghanistan zu entsenden – und es scheint ja so, als ob diese Herren das ganz allein zu entscheiden hätten – sich eine Begründung auszudenken, die dem öffentlichen Eindruck widerspricht, sie würden damit ohne Not am Hindukusch die US-Politik „Unser Geld für unsere Feinde“ unterstützen, wie Richard Holbrooke, ebenfalls in der heutigen SZ, in der Aussenansicht es unwidersprochen darlegt, indem er nachzeichnet, wie die US-Politik am Hindukusch, die ja wohl auch Nato-Politik ist, den Mohnanbau nicht effizient bekämpft und damit dem Terrorismus in die Hand arbeitet. Die Herren Entscheider täten gut daran, sich gegen allfällige Schlagzeilen zu wappnen, die da lauten könnten „Struck, Kauder, Jung, Steinmeier, unterstützen die Unterdrückung der Meinungsfreiheit am Hindukusch und die Förderung des Mohnanbaus und damit des Terrorismus mit zusätzlichen Kräften“, indem sie entschieden haben, weitere 1500 deutsche Soldaten in Marsch zu setzen. Informieren sollten sich die Herren schon, was ein Teil ihrer Wähler sich übers Wochenende zu Gemüte führen wird. Und was diese Menschen sich dann denken werden, sollten Struck, Kauder, Jung, Steinmeier am Dienstag zu einem für die Öffentlichkeit vor dem Stand ihrer Information befremdlichen und also nicht nachvollziehbaren AfghanistanKontingentAufstockungsEntschluss kommen.

15.02.2008 

Wunderbarer Satz meint : Susanne Höll zitiert heute auf der ersten Seite der SZ folgenden Satz: „In einer Zeit des Interregnums sollte man Fragen von Leben und Tod nicht klären“. Also mit anderen Worten, wenn ein Politiker während des Wahlkampfes einen Herzinfarkt erleidet, soll man bitteschön mit erster Hilfe bis nach den Wahlen warten. Denn Leben und Tod sind kein Ding für ein Interregnum. Ein purerer Sophismus ward schon lange nicht mehr gelesen. Es kann sich nur um die scheibchenweise Aufstockung des AfghanistanEinsatzes handeln. Gut auch, dass Frau Höll den hellen Kopf, der diesen Satz hervorbrachte, nicht namentlich zitiert, es könnte sich um Peter Struck, Volker Kauder, Franz Josef Jung, Frank-Walter Steinmeier handeln, denn von denen ist in diesem Text die Rede, dass sie sich demnächst zusammensetzen wollen, um Klarheit für die Pläne für den AfghanistanEinsatz zu bekommen. Schön für sie, wenn sie wenigstens Klarheit bekommen. Wir als normale Leser bekommen diese Klarheit nicht. Die Herolde der nächsten Scheibchen des Aufstockens dieses AfghanistanEinsatzes sind also benannt. Denn es geht hier überhaupt nicht um das „Ob“, sondern nur um das „Wie“. Und das Volk soll bittschön bei solchen Dingen über Leben und Tod weder Klarheit noch Mitentscheidung haben. Dieses Vorgehen fügt einen weiteren Mosaikstein zu dem immer deutlicher werdenden Bild einer umfassenden Erpressung durch die Nato. Einer Erpressung, die nach dem immer gleichen Muster abläuft. Ihr müsst uns Tornados schicken, nur dann können wir den Kampf gewinnen. Wenn nicht, droht unsere Allianz auseinander zu brechen. Ihr müsst einen schnellen Eingreiftrupp schicken, nur dann können wir den Kampf gewinnen. Wenn nicht, droht unsere Allianz auseinander zu brechen. Ihr müsst uns Helikopter schicken, nur dann können wir den Kampf gewinnen. Wenn nicht, droht unsere Allianz auseinander zu brechen. Ihr müsst uns mehr Soldaten schicken, nur dann können wir den Kampf gewinnen. Wenn nicht, droht unsere Allianz auseinander zu brechen. Ihr müsst am Hindukusch mehr Soldatenleben riskieren und mehr kämpfen, nur dann können wir den Kampf gewinnen. Wenn nicht, droht unsere Allianz auseinander zu brechen. Man darf gespannt sein, was die Herolde der neuen Erpresserbotschaft für Klarheit gewinnen werden, wenn sie sich wie geplant, am nächsten Dienstag zusammensetzen werden, und wieviel Klarheit sie bereit sein werden zu teilen mit dem Volk, das sie ja gewählt hat.

14.02.2008 

liebesmöglich meint : Es lebe die internationale NatoSolidarität. Es lebe die internationale KillerSolidarität am Hindukusch. Gemeinsam sind wir stark gegen die Talibaliban. Die Würde der Taliban ist antastbar. Es lebe die internationale MoraliSolidarität. Einer für alle, alle für einen. Für das Geld der BayernLB-GeldJonglierVerluste könnten wir halb Afghanistan aufbauen. Es lebe die Solidarität mit den BankVorständen. Es lebe die internationale NatoSolidarität. Für das Geld der BayernLBfaulKreditPraxis könnten wir der Nato genügend Helikopterchen an den Hindukusch schicken, damit sie dort garantiert gewinnen wird. Denn nur ein paar Helikopterchen fehlen ihr noch zum Endsieg. Na ja, vielleicht noch ein kleines tötungsgeiles KillerEingreifTrüppchen. Erst im Norden, und dann notfallmässig auch im Süden. Halt, da haben wir unser Süppchen aber noch nicht fertig gekocht. Noch ein paar Mann mehr, erst einige hundert mehr und dann noch ein paar tausend mehr, reine Gedankenspiele, versteht sich, und dies und das. Erst wenn es Euch den Ärmel am Hindukusch ganz reingezogen hat, werden wir gewinnen können, erst dann. Dann kommt der Sieg. Sieg. Sieg. Dank Eurer Solidarität. Vorher geht nicht. Aber dann ist der Sieg unser. Und was macht sie dann, die Nato, wenn sie gewonnen hat? Gute Frage. Was macht die Solidarität, wenn sie ihren Zweck erfüllt hat? Sie muss sich neue Gründe für ihren Fortbestand suchen. Denn diese Solidarität ist vor allem ein Geschäft. Wie der Krieg schon immer ein RiesenGeschäft war. Die vielbeschworene Solidarität ist auch ein bewährtes ErpressungsMittel. (Erst die Tornados, dann Helikopterchen, dann EingreifTrüppchen und so fort). Auch in der Nato, nicht weniger als in vielen Ehen. Die Drohung mit dem LiebesEntzug. Wir sind ja so auf diese, auf eine solche, auf eine derart gestrickte Liebe angewiesen. In derlei Liebe haben wir uns die Erfüllung unseres Lebens vorgestellt. Denn nur eines fürchten wir mehr als diese Liebe: das Alleinsein. Drum wollen wir geliebt sein von der Nato, der Killerin. TraumLiebe. Die Liebe Solidarität. Appell ans Gefühl. Weil der Vestand nicht mitkommt in dieser Situation. Weil ers nicht nachvollziehen kann. Drum muss das Gefühl nachgeben. Und der Vestand muss schlucken. Vielleicht sinds ganz ähnliche Mechanismen, die auch gewisse Bankverluste überhaupt erst ermöglicht haben, die das Wachsein der Bankaufsicht eingeschläfert, betäubt haben …

13.02.2008 

Geschwätz & Gerede meint : Wer sich die rüstungsindustriellen und kriegswirtschaftlichen Verflechtungen innerhalb der Nato genauer ansehen würde, könnte vermutlich beruhigt feststellen, dass die so stark sind, dass von einem Auseinanderbrechen der Nato wegen einiger vorwürflicher Prisen mangelnder Solidarität nicht die Idee sein kann. Dass die Rederei von Solidarität sich als pures Geschwätz entpuppt, womit der zur Zeit wohl dümmer agierende Partner in der Allianz, den klügeren in die Scheisse, die er sich selbst eingebrockt hat, mit reinziehen will. Allerdings erweist sich auch die Rede von einem „Aufbau“ von Afghanistan als reines Blabla, wenn man die Beträge, die für Militärisches ausgegeben werden, den Beträgen, die für zivilen Aufbau ausgegeben werden, gegenüberstellt. Hier muss sich die Bundesrepublik auch an der Nase nehmen. Über eine halbe Milliarde, die für Militärisches ausgegeben wird (und was der Eine ausgibt, nimmt ein Anderer wieder ein, wohlverstanden!, Einer verdient immer am Ausgeben anderer, und hier gewiss nicht in erster Linie das afghanische Volk) steht kaum ein Viertel davon für zivile Infrastruktur gegenüber. Das ist gelinde gesagt lachhaft. Das gestattet nicht von Sorge um das Land und von fairem Aufbau und ökonomischem Transfer zu sprechen. Das gestattet nur gerade vom Aufbau eines militärischen Satelliten, der natürlich einige geschulte lokale Kräfte braucht, zu sprechen. Dass die Bundesrepublik, wie in Kolonialzeiten, militärische Stützpunkte in anderen Ländern braucht, ist aber neu. Und dass sie das aus Kuschertum vor einem mit Drohvokabular nicht sparenden stärkeren Partner tut, steht ihr nicht gut. Da hat der Journalist recht, der von den Berliner Politikern präzisere Begriffe für ihr Handeln einfordert. Also: wir errichten in Afghanistan einen militärischen Stützpunkt aus Angst vor den Taliban, da wir um unsere Sicherheit bangen. Wir haben kein Interesse an einem selbständigen, sich selbst bestimmenden afghanischen Staat. Uns ist es wurscht, ob dort Journalisten zum Tode verurteilt werden, da es ja um unsere Interessen und nicht um die des afghanischen Volkes geht. Das wäre zwar Klartext. Aber damit wären keine Wahlen zu gewinnen. Nur, mit dem hilflosen Begriffsgewichse von Solidariät und mit der Rumdruckserei und dem scheibchenweise immer aktiveren militärischen Interventionismus und dem sich langsam auf den Weg des aktiven Tötens Begebens eben auch nicht! Mit dem Verlauf der bisherigen Afghanistanpolitik sind hier weder Wahlen noch Sicherheit zu gewinnen.

12.02.2008 

Ob Ri Gkeit meint : Kümmert Euch um das Private. Kurbelt den Konsum an. Überlasst die Kriegsentscheidungen der Obrigkeit. Die weiss schon dass es richtig ist, ein paar junge Leute am Hindukusch dem Tode anzuvertrauen. Lasst Euch dadurch nicht irritieren, Euch selbst betrifft es ja aller Voraussicht nach nicht. Ausserdem hat, wer tot ist, alles hinter sich. Auch die Obrigkeit. Um die Obrigkeit selbst braucht Ihr Euch keine Sorgen machen. Der kann schon nichts passieren. Die schützt sich selbst genug. Erst recht wenn sie zu einem Geheimbesuch zu ihren Kriegssoldaten reist. So ein bisschen Krieg sollte schon sein. Das ist wie das Salz in der Suppe des Friedens. Und die wirtschaftlichen Impulse sind nicht abzustreiten. Aber es ist durchaus auch von Nutzen für die Herrschaft im Inland. Ihr habt gesehen, die ganze Kriegerei hat nichts gebracht. Ausser erhöhter Terrorgefahr. Ein bisschen Spiel mit dem Feuer muss sein. Ich kann das zwar nicht näher begründen, aber umso wichtiger ist es. Sonst schlaft Ihr mir alle ein in Euerm Wohlstand. Dösen genügt vollkomen und einfach schön privat bleiben. Auch in der Kunst. Im Film. Die Obrigkeit büschelt das alles selbstverständlich. Weil sie halt so gern die Obrigkeit ist. Und sie ist gewiss zum Obrigsein berufen. Während Ihr nicht fürs Politische geboren seid. Es reicht, wenn Ihr Steuern bezahlt und Euch ruhig verhält. Jetzt gibt’s so schöne riesige Bildschirme für zuhause. Ausser Haus gehen oder den Blick nach draussen zu richten wird nicht mehr nötig sein. Drum ist es richtig, dass die Obrigkeit die Abstimmung über die Ausweitung des Kriegseinsatzes in Afghanistan aus dem Wahlkampf heraushalten will. Sie machts ja nicht für sich. Sie macht es selbst untertänig, die Obrigkeit des Onkels in Amerika anerkennend. Das wäre nicht gut, wenn das Volk sich mit Kriegsdingen beschäftigte. Weil das Volk versteht das nicht. Es sagt nur igitt, wenn es Krieg hört, weil das Wort hierzulande so einen schlechten Klang hat. Weil das Wort Krieg durch die doofe Geschichte so negativ belastet ist. Aber Ihr müsst endlich wieder die schönen Seiten vom Krieg sehen. Dieses Privileg geniesst zur Zeit nur die Obrigkeit. Die sieht da einfach besser. Drum sollte man diese Entscheidungen ihr überlassen. Und, ehrlich, Krieg zuhause am Bildschirm zu sehen, Attentate und dergleichen, gibt echt was her. So fahnendrapierte Särge, die in Flugzeuge eingeladen werden, in Stücke gerissene Soldatenkadaver, einstürzende Häuser, in die Luft fliegende schwer gepanzerte Fahrzeuge. Und dazu Knabbereien und ein feines Schlückchen. So privat, so sollt Ihr Euch mit diesen Dingen beschäftigen. Und so dürft Ihr Euch aufregen darüber. Denn diese Entrüstung hat wiederum eine seelenhygienische Funktion. Aber wie gesagt, das soll alles hübsch privat bleiben. Den Rest erledigt die Obrigkeit von ganz allein. Sie braucht Euern Rat nicht.

11.02.2008 

Vas All Entum meint : Robert Gates, der amerikanische KriegsMinister, hat es am Sonntag im München nochmal ganz deutlich gemacht, Solidarität bedeutet für ihn bedingungsloses Vasallentum seiner Bündnispartner. Auch wenn er das in mitleidige KomplimentenWatte gepackt und mit schönen Worten für den eigenständigen positiven Beitrag der Bundesrepublik geschmückt hat. In der Sache blieb er hart. „Einer für alle, alle für einen“, Blut muss fliessen, ist der Satz, der zur Zeit von fauligen Geistern allerorten nachexkrementiert wird, und zwar ist nicht Einstehen-für-andere nach europäischem Verständnis gemeint, nämlich nachdem eine gemeinsame Position gefunden worden ist, sondern auf der SolidaritätsBasis dessen, was der Stärkere und der Brutalere in der Allianz für die alleinrichtige, nicht konsultationspflichtige (und dummerweise nicht konsensfähige) Position hält. Dieses Vasallentum zeigt sich denn auch wunderbar in der gewundenen Haltung der Bundesrepublik resp. einer Mehrzahl ihrer Politiker und vieler Journalisten. Immerhin kritisiert WeltamSonntagVasallenApologet Peter Müller noch das TodesUrteil unter deutscher Aegide an einem Journalisten in Afghanistan. Von diesem Mumm ist die SZ weit entfernt, es könnte der Vasallität der Bundesrepublik schaden, also no Comment! Dieses Vasallentum drückt sich in der ganzen verrenkungsreichen Salamitaktik der Regierung aus: einen Helikopter da, einige Tornados dort, eine Eingreiftruppe im Norden, als Gerüchte lancierte Planspiele zur Aufstockung der Zahl der Soldaten, und am ärgerlichsten sind im Moment jene VasallenWeicheier von deutschen Politikern, die versuchen das Thema KriegsEinsatz aus dem anstehenden nächsten BundesTagsWahlKampf rauszuziehen. Deutlicher könnte Vasallentum nicht sichtbar gemacht werden. Weil das Volk aus guten Gründen, denn es glaubt immer noch an die Ernsthaftigkeit von HolocaustGedenkVeranstaltungen, jeglichen Kriegseinsatz ablehnt, weil die Regierung aber schön vasallisch, zwar mit Hängen und Würgen, der US-Position immer mehr nachzugeben und sie erfüllen zu müssen glaubt, soll also das Volk einfach nicht mitreden können. Immerhin, die tz lässt Walther Schneeweiß das scharf und deutlich kommentieren. Das Sahnetüpferchen auf die VasallenDiskussion liefert heute Shrink Cornelius in der SZ, indem er es erschreckend findet, wie weit verbreitet der VasallenEindruck bezüglich dieses Kriegseinsatzes in der politmündigen Bevölkerung sei. Zu recht, denn auch die SZ hat mit ihrer bisher schmierigen Haltung zum dem Einsatz, zu dem sie noch nicht ein nachvollziehbares Argument ausser Solidaritäts- und AllianzGefährdungsGeplappere geliefert hat, den Eindruck nur noch verstärkt. Da muss was faul sein, wenn eine offene Diskussion in der Zeitung nicht möglich ist, wenn keine plausiblen Gründe für eine Handlung auffindbar sind, die Handlung aber doch immer gepusht wird, mag die Zeitung noch so sehr die mangelnde DebattenOffenheit der Politiker ankreiden. Warum nagelt die SZ nicht reihum immer-PR-geile Politiker in beharrlichen Interviews hartnäckig auf eine klare Position? Wäre das nicht eine urjournalistische Aufgabe?

10.02.2008 

Was Ist meint : Was ist das für ein Bündnis, das gleich auseinanderzubrechen droht, wenn einer mal nicht nach der Pfeife des tötungswütigen Oberrambos tanzt? Was ist das für ein Bündnis, das immer dann hervorragend funktioniert, wenn wir ohne aufzumucken, die mörderischen Vorgaben der lautesten Orgelpfeife befolgen? Hat uns der Oberrambo gefragt, als er massiv die Taliban aufzurüsten begann? Doch wohl kaum; doch eher nicht. Und nun, da er die Geister, die er rief, nicht los wird, winselt und jault er, er bräuchte Tötungshilfen von uns, den faustisch Gebildeten, er bräuchte Helikopterchen, er bräuchte Tornadoflügleins, er bräuchte Eingreiftruppen, weil er nicht zurecht komme in dem Sumpf, in den er sich bessserwisserisch und ohne uns zu je konsultiert zu haben, hineinmanövriert hat. Und er wird nicht aufhören zu winseln und zu jammern von Bündnissolidarität, die er immer nur nach seinem Gusto auslegt. Und auch jetzt noch ist er sich zu schön, uns zu fragen, ja wie macht Ihr denn das, dass es bei Euch im Norden sogar ansatzweise gut läuft. Nein im Gegenteil, er mault, er habe einen zu grossen Blutzoll, und unserer müsse auch entsprechend gross werden, weil er den Scheisskrieg, den er, ohne uns zu konsultieren begonnen habe, nie und nimmer gewinnen könne, und den er auch seiner eigenen Bevölkerung gegenüber immer weniger plausibel verbraten könne, und darum solle bittschön aus Gründen der Solidarität auch unser Blutzoll erhöht werden. Den Gedanken deutete Franziska Augstein dieser Tage in der SZ an. Er könnte weitergesponnen werden. Es reichte dann vollkommen aus, wenn wir, wie in jener griechischen Sage geschehen, um den OberRamboGott zufrieden zu stellen, regelmässig junge Männer und junge Frauen zum Opfer brächten. Wir könnten die Kosten für den Hinflug sparen. Es würden schon reichen, wenn wir die hier bei uns öffentlich exekutieren würden. Mehr verlangt der OberramboGott nicht. Denn mit seiner Strategie wird er am Hindukusch nie und nimmer was erreichen ausser immer mehr Toten, weil er zu dumm ist, sich aus einem solch asymmetrischen Krieg (das Lieblingswort der Versager) rauszuhalten. Und das wird sicher eine unterhaltsame Nummer, wenn der amerikanische Verteidigungsminister, der ein Kriegsminister ist, sich direkt an die europäische Bevölkerung wenden will, um diesen Kriegsnonsense uns glaubwürdig näher zu bringen. Er wird unser Vertrauen ungefähr so leicht gewinnen, wie das der Taliban. Gute Unterhaltung!

09.02.2008 

Dr. Cornelius Shrink meint : LebenslügenDoktor Cornelius meldet sich heute breit an die AfghanistanDiskussionsFront zurück. In der SZ. Wo sonst. Er will Tabus aufzeigen und will, dass andere, die Bundesregierung nämlich, sie aufbrechen. Es muss endlich wieder offiziell im Namen der Bundesrepublik getötet werden dürfen. Und unser Shrink führt hintenrum gleichzeitig neue Tabus ein. Die Nato soll tabu sein. Es gebe keine Alternative. Vielleicht wäre da etwas Hirnen angesagt. Fraglich ob man den Satz der Alternativlosigkeit wirklich so stehen lassen muss. Aber wir sind ja bei Psychiaters. Der lehrt uns was Bündnis ist. Er doziert die Bündnisdoktrin. Sonderbarer Shrink. Will Lebenslügen aufdecken und indoktriniert gleichzeitig. Du bist Patient, als mache gefälligst was Dein Bündnis verlangt. Das verlangt das Töten. Das behauptet, Deine Friedenspolitik, die Du nicht umsonst und mit Bedacht betrieben und aufgebaut hast über 60 Jahre lang, sei eine Träumerei, sei unrealistisch. Vergiss die Lektionen des zweiten Weltkrieges. Tu so, als hättest Du seither nie nachgedacht. Begib Dich in die Obhut des Bündnisses. Bündnis, Bündnis über alles. Begib Dich in die Obhut vom Doktor Cornelius. Vergiss, dass die Amis die Taliban munitioniert haben. (Dazu gibt’s zur Zeit einen rasanten Film in den Kinos! CHARLIE WILSON). Gib Deinen Verstand, Deine in Jahren aufgebaute Friedensphilosophie im Warteraum vom Doktor Cornelius respektive an der Bündnisgarderobe ab. Mach gedankenlos mit, was der Oberschläger vom Bündnis von Dir verlangt. Und dann geht’s weiter, wie die Mamma, die dem Kind eine bittere Medizin einzulöffeln versucht: ein Helikopterchen für den Onkel aus Amerika, das wäre doch schon was, damit könnte er im Süden noch mehr Blut vergiessen, damit könnte er im Süden die Lage noch misslicher gestalten, sich selbst noch mehr in den Sumpfumpf reinziehen und also noch dringender auf Deine aktive Mörderhilfe angewiesen sein. Dumm nur, dass so ein Seelendoktor wahrscheinlich ausschliesslich PrivatPatienten nimmt; die am Hindukusch aber sterben werden, wenn denn der deutsche „Patient“ die Medizin des Herrn Cornelius schluckt, dürften vornehmlich ErsatzkassenPatienten sein.

08.02.2008 

13. Wiege meint : LESETIPP: „Die dreizehnte Wiege“, so nummeriert sich die neue Ausgabe von SigiGötz ENTERTAINMENT, die gestern abend im Stadtcafé München Release feierte. Als Appetizer sei nur auf die erste persönliche Begegnung zischen dem SigiGötz-Herausgeber Ulrich Mannes und dem SigiGötz-Namenspatron Sig(g)iGötz (Siggi Rothemund) hingewiesen.. alles weitere unter sigigoetz.de

07.02.2008 

Kjuaref Riffraff meint : tempestate thämpäsdade demmb’sdad ästhade ästhades hollybollyrochade I want to be everybodies darling oh no thats not possible someone always envies you but thats not your problem ein dialog ist ein dialog ist ein dialog und verändert ein monolog ist ein monolog ist ein monolog und zementiert ein blogolog ist ein blogolog ist ein blogolog und nicht responsepflichtig loggerblogger ein berlinal ist ein berlinal ist ein berlinal soo viele bilder, so viele töne, so viele wörter/worte soundy wordy construction picturereality deals für neue filme: von mann zu mann gegen den bösen taliban. so habe ich einen taliban zur strecke gebracht. im schützengraben am hindukusch. die verletzte ehre der nato. endlich töten dürfen. neue deutsche kriegshelden. hört sich echt nicht gut an, ist aber auf dem wege, denn wer einen taliban tötet, muss dafür ausgezeichnet werden. denkmäler für die künftigen sieger vom hindukusch. durch den tod zum sieg. dann doch lieber ins kino. mit der kjuaref in die moderne. kjuaref und blutzoll. auf abenteuerlichen pfaden mit der kjuaref. ich habe die hölle am hindukusch überlebt, ein kjuarefteilnehmer berichtet.

06.02.2008 

Ob Ulus meint : Nur zu verständlich, dass die Nato so bedingungslos, fast möchte man sagen, verzweifelt, wenn man ihr Flehen und Hoop de Jaapeln um deutsche Unterstützung in Betracht zieht, den afghanischen Mohnanbau zu schützen, auszuweiten und gar mit dem Leben zu verteidigen bereit ist, denn die Milliarden, die der Opiumexport bringt, werden in Waffen investiert, diese Waffen wiederum fordern Gegenwaffen von eben den Leuten, die von der Nato eh am meisten profitieren und damit noch weit höhere Umsätze und Gewinne erwirtschaften können. So simpel wie logisch. Keep the weapons running. Und so simpel wie logisch kann die deutsche Antwort auf das Ersuchen um Kampfeinsätze sein. Es gilt nur abzuwägen, ob einem diese Milliardengeschäfte den Einsatz einiger unwesentlicher deutscher Soldatenexistenzen wert sind. Bei so viel Geld wird das Ueberlegen eben doch recht ernsthaft. Man denke nur an Dürrenmatts unvergesslichen Besuch der alten Dame. Da ging es um genau solche Abwägungen. Nicht anders verhält es sich mit der Nato, wenn die alte Nato-Claire-Zachanassian jetzt in Vilnius oder München zu Besuch weilen und ihre Forderungen stellen wird. An Güllen, den Ort, den Dürrenmatts Lady moralisch aufkaufen wollte, feindliche Uebernahme gewissermassen, könnte man sowieso pausenlos denken, ob es sich um ein Provinznest in Nordrhein-Westfalen handelt, das einem Handykonzern aus dem hohen Norden einen grossen Bahnhof bereitete, disconnect people anyway, oder eine deutsche Hauptstadt, die sich internationalem Starglamour nicht weniger devot andient. Damit uns allen ein Sternlein leuchte. Von diesem Glanze fällt für uns alle etwas ab. Gegen einen kleinen Obulus, vesteht sich. Dieses Prinzip haben uns manche prunkvolle Kirchen schon jahrhundertelang erfolgreich vorexerziert. Wobei nicht unerwähnt bleiben soll, dass die Menschheit dadurch kein bisschen besser geworden ist.

05.02.2008 

jessica meint : Es ist wirklich haarsträubend, diese Nato, das ist der allergröste FlaschenVerein der Welt; da haben sie Generäle noch und nöcher und Planungsstäbe und einen riesigen Bildungshintergrund, verfügen über Millionen und das stärkste Waffenarsenal und kriegen am Hindukusch einfach nix, aber auch rein gar nix gebacken, bringen als einzig vorzeigbares Resultat ihrer jahrelangen Bemühungen die weltweit grösste Mohnplantage zustande, die sie ermöglichen und sichern; und sonst nur Blut und Tote und Waisen und Krüppel und Elend und Zerstörung. Und fangen selber das Jammern und Winseln an, sie bräuchten die Solidarität von Deutschland. Einem solchen PleiteUnternehmen würde selbst der dümmste Ochse keine Solidarität erweisen.