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03.01.2005 | Neo Quand meint : NEU WAERE: wenn die SZ, damit ja kein Missverständnis entsteht, damit ja keine Unruhe aufkommt, ihrem heutigen Marc-Hujer-front-side-Kästchen "Dauerhaft in der Heimat", was sich leicht anhört wie "Traumhaft in der Heimat", grade auch für die beinah 10 Millionen Menschen, die eben erst von ihrem deutschen Sofa aus das "Traumschiff" ganz ungeflutet sich sicher ins TV-Heim geholt haben, zur Beruhigung allfälliger Menschenrechts-Sensibilis General Miller vom März 2004 über Guantanamo zitieren würde "We are detaining these enemy combatants in human manner. Should our men or women be hold in similar circumstances, I would hope they would be treated this manner.". In diesem Zusammenhang dann gar die Klistiermethode (weil ja der auszufragende Gefangene bestimmt unter Wassermangel leidet) oder den "Biscuit" (Krankenakte des Gefangenen können für den Verhörer sehr hilfreich sein) - nicht zu verwechseln mit den irakischen "Biscuit"-Soldiers: die ernähren sich von Wasser und Biscuits, da sie den Rest der amerikanischen Verpflegungsration wegschmeissen, weil dieser den Ansprüchen weder ihrer Kultur noch ihrer Religion gerecht wird, und werden so gestählt die Freiheit der baldigen Wahlen beschützen - also auf der front-side das Klistier oder den (das) Biscuit zu erwähnen wäre weder freundlich noch appettitlich. Eigentlich schade, gäben doch beide - besonders in ihren Zweit- und Drittbedeutungen - einen reizvollen Gegensatz ab zur auf derselben Seite bestreiflichteten köpfschen Hundepflege- und -Leckerli-"Linie" - besonders in ihrer Zweit- und Drittbedeutung. Andererseits, da das Jahr noch jung ist, gehen vielleicht irgendwann auch dem SZ-Chefdesigner die Lämpli an - nach dem Leckerli - vor dem Biscuit. |
02.01.2005 | rääzzel meint : Was treibt die Deutsche Filmakademie eV gerade (falls sie nicht am Snowboarden ist oder unter Palmen ruhet)? Sie bündelt ihre intellektuellen Energien (die in ihr zweifellos versammelt sind, auch wenn sie in ihr bislang nicht recht deutlich werden konnten, das Wort "zuvörderst" zu benutzen ist zwar ein anrührender Hinweis auf das Bemühen, nicht aber hinreichender Beweis für das Gelingen) in ein aufwändiges Verfahren (dank seiner Kompliziertheit - und das ist erst der Anfang! - garantiert analyseresistent; ich meine das komplizierte Verfahren gibt sich als Begründung seiner selbst: ich bin kompliziert, also bin ich ein Verfahren, also bin ich, und dadurch glaubwürdig; weiteres Hinterfragen nicht erwünscht und somit zwecklos bei solcher per-se-Definition, die nicht mehr als simple Behauptung ist) zur Ermittlung der deutschen Filmpreisträger. Zu fragen wäre, ob die hierzu investierten intellektuellen Kräfte nicht besser im künstlerischen Bereich, oder wenn schon vereinsmeierisch, dann wenigstens europäisch-innovativ-pfiffig und nicht phantasielos-schwerfällig academy-kopistisch eingesetzt werden sollten. Polemisch formuliert: bei gerade mal 100 Kinofilmen im Jahr, von denen vielleicht 60 - 70 die Zulassungsbedingungen erfüllen dürften - wenn sie sich denn überhaupt bewerben (denn der Möchtegernpreisträger hat sich gefälligst von sich aus zu rühren, sich dem antikünstlerisch autoritativen Verfahren bedingungslos zu unterwerfen - er wird nicht gescoutet - Entdeckungen im Sinne des Wortes impossibile), könnte man genau so gut das Los entscheiden lassen. Und mit dem freigesetzten Power zwei bis drei weitere Meisterwerke pro Jahr hinklotzen. In der Wirtschaft hiesse das, sich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Slim Management. |
01.01.2005 | Neo Neuerer meint : Neu. Neu. Jetzt wird alles neu. Das Heu. Die Frau. Der Pneu. Neu. Neu. Jetzt wird alles neu. Das Jahr. Das Haar. Der Narr. Neu. Neu. Jetzt wird alles neu. Die Innung. Die Binnengesinnung. Die Arbeitsgerinnung. Neu. Neu. Jetzt wird alles neu. Jetzt und nicht im Mai. Jetzt wird geneut, erneut, (aus)geboit . Verneuil au portefeuille de Corneille. Neu. Neu. Alles wird neu. Neu geschnoizt. Noi. Noi. Na. Na. Nana. Nada. Nardan. Cloitra. Kuneitra. Kardanwella. Timbutuktu. Timbreland (voc). Noitsche. Noitsche. Noschnodia. Noschnodium. Noschnoedesien. Nosch die Post. Show me. Show me. Want to know neu now. Schrullapsinsel. Nix neu. Neunix. Keep the old position. Starr im Neuen Jarr. Cling to the Statusquopolis. Biscuit Soldiers. Irakquisition bis zum bitteren Ende eines kleinen Verstandes. Witzvisition. Blau getarnt im Eigelb. Neinmannskeil. Mannstötgeil. Gringotypien. Schmoothen your Ideenzoo. Herr Kilz ist auf den Agenturberichtsirak abonniert. Der Zölibat auf Celebes. Terrestrische Frequenzen. Die geliebte Stimme von Braukmann, Rauch & Co., unsentimental runderneuert. Am andern Ende der Leitung George W. Erneut die alten Lügen vom alten Jahr. Ungepanzerte Humviechereien. Sandkastenkrieger. (Feinde), Novak. Stichtsetung. Orangeplatoon. Glaukomsmithklein. Courtagecourage. Gewinnstupulanzien. Iss mit am Tisch des Reichen! Käse vom Hartz. Neuneuteiler. Alles neu. Mach alles neu. Nimm was gibts! Sei neu und froi. Neu. Neu. Mach alles neu! Keine Vorsetzer für die Vorsätze! Wenn Du Dir den Alexander anschaust, spendest Du 50 Cent für die Flutopfer, wenn Du Dir den Alexander nicht anschaust, kannst Du 8 Euro für die Flutopfer spenden - Kanzler gib ne Empfehlung ab. Neu. Neu. Alles Neu. Hol Dir den Neu. Ohne Scheu. Sei nicht bescheuert. Sei Neu. Sei Neu. Machs Neu! Neuwurf. Neuentwurf. Seinsschalenwurf in Neu gebettet. Und bald ist neu schon wieder neulich. Neulich, da neuerte mirs. |
31.12.2004 | Video Video meint : Ich sehe. Ich sehe. Ich sehe eine furchtbare Naturkatastrophe von biblischem Ausmass. Es muss geholfen werden. Und ich sehe eine Riesenwelle der Hilfsbereitschaft. Plötzlich tauchen auf den Schaumkronen dieser Welle ungebeten wie aus dem Nichts abenteuerlichen Wellenreitern gleich Politiker auf, sich wie an die Spitze der Bewegung setzend, Politiker die grossspurig, breitbackig verkünden, jetzt muss geholfen werden. Sie sagen eben das, was ohnehin unzählige Menschen seit Tagen mit grosser Selbstverständlichkeit tun. Diese Politiker kommen mir vor wie der grosse Magier, der an einen Fluss kommt, diesem befiehlt abwärts zu fliessen und sich aufplustert wie der Herr der Welt. Und ich sehe, wie dieselben Politiker anderntags mit aufwändigem Sicherheitsgepränge zu fernen Staatsbesuchen abdüsen, Gebiete überfliegnd von nicht weniger alarmierender Hilfsbedürftigkeit, wozu sie sich aber partout nicht äussern wollen, ja sie sind plötzlich die Wortkargheit in Person, denn dieses eben überflogene Elend ist uninteressant, weil nicht im Focus der Medien, ja der Kanzler mault motzig, wenn einige Promis sich herausnehmen, ihn in ganzseitigen Anzeigen an sein Hilfsversprechen für Afrika aus opportunerem Augenblicke zu erinnern. // Die Frage ist ob solche Machtmodelle, die nur noch den Tagesopportunismus zu belohnen scheinen, nicht längst ausgedient haben sollten. Ob nicht Machtmodelle à la EU mit im Turnus halbjährlich wechselnder Prsäidentschaft viel mehr Charme entwicklen, bei allen Nachteilen, die den einzelnen EU-Bürger bis heute kaum geschmerzt haben dürften, bei aller Kompliziertheit: die gerade fordert ein ungeheures Mass an Agilität, an Temperament, Beweglichkeit und Intelligenz - im Gegensatz zum schwerblütigen Betonisier-Trend, der jedem Machterhaltssystem inne wohnt: so überflüssig wie der Kropf des Alpenländlers, wenn er denn nur seinem Salz ein wenig Jod beifügte. // Macht ist ein zu verführerisches Ding, um es in modernen Gesellschaften längerfristig einem Einzelnen in die Hand zu geben. Die patriarchalische Zeit ist vorbei, démodé. Überholtes, veraltetes Machtsystem, gesellschaftliche Rostlaube. Wieviel Unglück Macht in der Hand eines überforderten Einzelgeschöpfes über die Menschheit bringen kann, zeigt Amerika mit seiner neurotisch-masochistischen Reaktion auf den Sabotageakt von 9/11. Dem soll die EU doch bittschön vorbeugen. Aber schon will auch sie, die Gründe sind einzig Phlegma, der Hang zur Bequemlichkeit, zur geistigen Trägheit, Macht auf 2 1/2 Jahre in einer Hand zusammenballen. Wetten, es dauert nicht lange bis zur Forderung des Machterhalts auf 5 Jahre? Soll aus Europa auch ein Gebilde mit einem hysterisch um seinen Arbeitsplatz bangenden Betonklotz an der Spitze werden? Soll Europa die Chance auf frische, lebendige, aktive Freiheitsdefinition vergeben? |
30.12.2004 | KINO OHNE KINO meint : KINO OHNE KINO oder: die MAGIC MOMENTS zuhause, auf dem Abtritt, im Wartezimmer, beim Zahnarzt, verrraucht, im Café, in der Schlange, beim Arbeitsamt, im Geworge, in U-, S-, Trambahnen, im eisig klimatisierten ICE, in der viehischen AirportPassagierSammelstelle, ellenbogenbeengt im Flugzeug, im Fond, beim geschwätzigen Taxifahrer, ständig gestört, im Büro (weil ja keiner mehr krank macht). Statt im Kino. Weil das Kino ist grad im Urlaub. Das Kino musste kurz weg. Das Kino litt unter Inkontinenz, musste vorübergehend dicht machen. 10 Magic Moments aus dem ablaufenden Filmjahr haben die Kritiker Susan Vahabzadeh, Tobias Kniebe, Martina Knoben, Fritz Göttler, Rainer Gansera, Anke Sterneborg, H.G. Pflaum, Doris Kuhn, Bodo Fründt und Hans Schifferle erinnert, in der heutigen SZ kurzgefasst. Ein bisschen ärgerlich schon, diese cinéastischen Petit-Fours vom Feinsten jetzt nur unterwegs, unterm bröselnden Christbaum, am nüchternen Arbeitsplatz, im Négligé beim Morgenkaffee zu sich nehmen zu können und nicht im Kino, nur weil der lokale Vorführraum, das Münchner Filmmuseum, um den Gesuchten beim Namen zu nennen, grade woanders oder abgetaucht ist. Pfft. Aber geht auch. Geht ganz gut sogar. Geht gut. Lecker, lecker. Weil Kino ist eh Hirnwerk. Zusammenfügen rasant vorbeilaufender toter Einzelbilder. Réanimation von projizierter sekundärer Primär- oder Sekundärrealität. Ob der Vergleich allerdings mit der Pixeltechnik noch gegeben ist?Das Kino als Impfung? Nicht für den Gourmet. Aus Zeitungsbuchstaben Bilder zusammensetzen. Die Welt als Vorstellung. Imagination. (Und aus den Bildern wieder Texte machen..). Thrill des Rätsellösers. Ich muss sie unbedingt nochmals lesen, die Magic Moments! Sie sind lässig garniert mit je einer "Freude" und einem "Frust". Hier hat auch das junge deutsche Kino seine Nennungen. Das Baby macht viel Freude aber auch ärgerliche Scheisserchen. Zu Magic Moments reichts noch kaum. Vielleicht könnte ein vorsichtiges Abrücken vom wenig inspirierenden, bürokratischen TapeTypeCasting und von der bedingungslos ergebenen Gläubigkeit an die "Namen" ein erster Schritt in die richtige 'magische' Richtung bedeuten. Und vielleicht ärgert sich das Dienst-nach-Vorschrift-schiebende Münchner Filmmuseum über seine offenbar gewordene Entbehrlichkeit (Vorsicht: der Herr Kämmerer, klamm und hellhörig, wetzt bereits sein Reduziermesser), besinnt sich nächstes Jahr um die gleiche Zeit eines Besseren! |
29.12.2004 | Hans-Peter Grünholz meint : Die Natur können wir nur schwerlich tadeln. Wir können sie beobachten, erforschen, respektieren, uns anpassen, uns beeindrucken lassen vom Naturschauspiel. Wir kommen selber aus der Natur und werden ihr eines ungewissen Tages wieder zurückgegeben. Gottes Ratschluss ist unerforschlich. Da gibts kein Hadern. Das ist der Lauf der Dinge. Gegen diesen Lauf der Dinge gibts zwar Tricks, Finten, Schwurbelrezepte, aber keine Sicherheit, absolut keine. So wenig wie gegen den Terrorismus. Oder für den Machterhalt. Hier kommt das Thema Freiheit ins Spiel. Freiheit des Menschen zu handeln. Ganz furchtbar wirds, wenn der Mensch sein Handeln nicht als Spiel(raum) begreift, sondern diesem zwanghaft das Etikett von Naturgewalt aufdrücken will. Wenn einer als Kanzler antritt mit der unbedingten Vorgabe, das Heer der Arbeitslosen drastisch zu verkleinern und dann stellt sich heraus, er hat doch bloss zwanghaft versucht, seinen eigenen Arbeitsplatz zu retten, so würde ich das natursaukomischen nennen wollen. Und nun, da er seinen Arbeitsplatz über die letzte Wahl gerettet hat, darf er von seinem legitimierenden Ziel nicht ablassen. Jetzt schiebt er einen Adjutanten vor, macht den verantwortlich für die handwerklich fragwürdigen Reformen, soo! feige, wiederum nur um zwanghaft den eigenen Arbeitsplatz zu retten. Der Adjutant hat eine Vision von 2010 und dem Ende der Arbeitslosigkeit. Der Hinweis eines Kolumnisten auf Ecstasy ist nicht von der Hand zu weisen. Der Kanzler hat uns mit seinem Umgang mit den Worten gelehrt, dies wohl zutreffender zu lesen: in 2010 ist mit 10 Millionen Arbeitslosen zu rechnen. Wozu der Stress? In Wolfsburg dürfte bald ein lockerer Tele-Arbeitsplatz mit Dienstwagen frei werden (_Telearbeitsplatz mit Dienstwagen_, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen). Nicht weniger natursaukomisch ist es, wenn eine dilettantisch geführte Supermacht mit der zwanghaften Gewalt einer Naturkatastrophe über ein Land wie den Irak hereinbricht mit 10 Tausenden von Toten und sie mit derselben Zwanghaftigkeit termingerecht "freie Wahlen" durchpeitschen will, die ganz genau in ihrem Sinne auszugehen haben. Das sind Dinge, die mich wirklich erschüttern. Hans-Peter |
28.12.2004 | Weller von Welsungen meint : Die Welle holt sich alles // Die Welle macht sehr wohl Unterschiede // Die Welle ist eine Mörderwelle // Die Welle wälzt sich, die Elementarwelle, türmt sich, rennt // Die Welle zieht nach sich: das Buch zur Welle, den Film zur Welle, die DVD zur Welle, die Sendung zur Welle, das Computerspiel zur Welle, die Musik zur Welle, den Unmut gegen die Welle, die Versicherung gegen die Welle, die künftige Warnung vor der Welle, die Wette zur Welle, die Schlagzeilenreisswelle (zerreisst die Erde?), das Souvenir von der Welle, die Postkarte mit der Welle, die Katastrophenlust, -helfer- und -touristenwelle, die Plündererwelle, den Text zur Welle, die Fassungsloswelle, die Spenderwelle, das Seminar zur Welle, den Bericht zur Welle, die Erschütterungswelle, die Erkenntniswelle zur Welle (wie Spielzeug der Natur ist doch der Mensch - wie ohnmächtig unwichtig sind all die Wichtigtuer, wie wenig Recht hat der Mensch, sich andere Menschen untertan zu machen oder sie auszusaugen), Naturphilosphenwelle? // Keine Einsichtswelle // Keine Demokratisierungswelle // Keine Befreiungswelle von der Unterdrückung // Keine Armutausgleichswelle // Die Umverteilungswelle rast weiter // Die Binnenkonjunktur bleibt im Wellental - die Weltkonjunktur bleibt im Wellental - natürlich naturwissenschaftlicher Nonsense // Subskriptionswelle // Der deutsche Film wellt sich // Die Diven des deutschen Filmes, sie kommen alle aus Male // Das Traumschiff schipperlt ungewellt gen Wellington // Wellness ist in. |
27.12.2004 | Appellern und Moralern meint : Die christlichen Tage sind nun wieder vorüber. Einmal mehr ward das Elend dieser Welt zu besinnlicher Musik in feierliche Worte gegossen. Taten sollen folgen. Die Christen suchen den Dialog mit dem Islam. Schwierige Themen dürfen nicht ausgeblendet werden. Kardinal Lehmann sagte laut Pressemeldungen, die Christen müssten den Islam fragen, welches Verhältnis er zu den Menschenrechten und zum modernen freiheitlichen Staat habe. Was der Kardinal auf die Gegenfrage des Islam, welches Verhältnis das Christentum zB in der Person des George W. Bush zu den Menschenrechten und zum modernen freiheitlichen Staat habe, zu antworten gedenke, wurde leider nicht reported. |
26.12.2004 | OFFENBARUNG meint : OFFENBARUNG oder DIE FALLUDJISIERUNG DER DEMOKRATIE:_____ Denn siehe, ich bringe Euch, nachdem ich die Hälfte von Euch totgemacht, Eure Kultur zerstört, Eure Häuser abgefackelt habe, die HochsicherheitsDemokratie. Da bleibt keine Bewegung unbeobachtet, keine Iris ungescannt, kein Gedanke verborgen. Citizen-prosessing Centers mit DNA-Proben sind das key-Wort. Ihr werdet mit jederzeit sichtbar zu tragenden Ausweisen, badges, versehen. Wir erwarten von Euch aktiven Jubel und tatkräftige Mithilfe bei diesem Wiederaufbau. Nation building nennen wir das. Begeistert Euch bittschön für das Projekt. Das ist in unserem Sinne und in unserem finanziellen Interesse. Ihr werdet in gewisser Weise der Prototyp, die PilotLegebatterie einer innovativen orientalischen Demokratie. Bombensicher in autofreier Stadt. Widerstand ist zwecklos; die westlichen Korrespondenten sind alle auf unserer Seite - wir haben sie gekauft. Ihr dürft stolz auf Eure neue Stadt sein. Unser Investment in Euch soll sich schliesslich auszahlen. Unsere democracy-share-holder sind leider etwas pinggelig. Drum müssen wir Euch bitten, gewisse einschneidende Einschränkungen und Verzicht auf geliebte identitätsstiftende Gewohnheiten in Kauf zu nehmen. Wir tun das alles nur für Euch. Wir sind keine Rüppel. Wir sind keine Verbrecher. Wir sind Amerikaner. |
24.12.2004 | A Christmas Carol from Falludja meint : A CHRISTMAS CAROL FROM FALLUDJA. Erst hat der Ami mich aus meinem Haus, aus meiner Strasse, aus meiner Stadt vertrieben. Dann war ich unter entwürdigenden Umständen monatelang in einem Lager. Mit Tausenden. Zussamengepfercht. Wie die Schweine. Immer im Ungewissen. Währenddessen hat der Ami mein Haus, meine Strasse, meine Stadt zerstört. Währenddessen hat er viele meiner Verwandten, Brüder, Onkel, Bekannte, Frauen, Kinder, Nachbarn getötet, verschleppt, gefoltert, vergewaltigt, verstümmelt. Malischi. Gott hat es so gewollt. Jetzt zu Weihnachten lässt er mich in meine zerstörte Stadt zurück, in mein zerbombtes Haus, in meine kaputte Familie. Ich habe alles verloren. Der Ami drückt mir schnoddrig einige läppische Dollars in die Hand. Damit kann ich nicht mal die Security zur Bewachung des Wiederaufbaus bezahlen. Allah ist gross. Der Ami ist gross. Er bringt uns die Demokratie. Bald darf ich frei wählen. Internationale Beobachter sind auch da. Ganz in der Nähe. In Amman. Die werden genau hinsehen. Mit Fernrohren. Ich bin glücklich. Jetzt sind wir alle gleich. Alle Häuser sind dem Erdboden gleich. Allah ist gross. Der Ami ist gross. (transmitted from Iraq under condition of strict anonymity). |
23.12.2004 | Schmalli Pig meint : Schmllpg. Immer schmllpgr die Brchtrstttng aus dem Zwstrmlnd. Napak kam. Auch dort. Gesucht ein Dr. Ralk. Immr schmllpgr die Brchtrstttng. Circulus vitiosus. Aaberwitziger Kreisel. Je näher die Wahlen rücken, desto mehr Soldaten verschickt, desto unzlänglicher präpariert, desto schlechter ausgerüstet, desto angreifbarer, desto ängstlicher, desto unmotivierter, desto länger die Verschickung, desto sinkt die Moral, desto mehr Opfer, desto weniger kapiert wieso. Rummys Operettenarmee, nicht die die sie haben möchten. // Kein klares Dispositiv für die voraussichtlichen Verlierer der Wahl, die ehemals Herrschenden, die für sich nach der Wahl keine Zukunft mehr sehen. // Nahrung für never-ending Widerstand. // Die neu trainierten Lokalmilizen krass unzuverlässig. // Abrücken grosser Aufbaufirmen. // Präsident mit simple-minded philosophy do-the-Job-bis-zur-bitteren-Niederlage. // Schwankend Hilfesuchender. // Der Zweistromland-Sumpf verschluckt immer mehr Eroberer-Energie, treibt Oelpreis: globale oekonomische Gewichtsverlagerungen. // Die nachwachsende WeltIntelligenzia will nicht mehr im Imperium studieren. // Das Imperium immer angeschlagener, verlottert die Aufgaben zuhause. // Osamas Kalkül; der gepiekste Elefant, irre geworden, trampelt den Urwald nieder. // Immer neue Foltern: 24 Stunden angekettet, in den eigenen Exkrementen. // Von ganz oben christlich abgesegnet. // Was sucht Herr Bush in Deutschland. // Dr. Luther lebt nicht mehr. Dr. Freud war aus Wien. Das PR-Placebo-Sujet "Trautes Bahnfahren-zu-Zweit" bereits vergeben (wie anno dunnemals am Stadttheater St. Pölten: jeder Gag aus der Gag-Kiste durfte nur in einer Inszenierung pro Saison verwendet werden, zB Aufspringen des Girlies auf den Macker mit nach hinten abgespreiztem Bein - in der Politik wäre das Bild für die Saison noch frei! ... das Küssschen dürfte dann allerdings einigermassen schmallippig ausfallen... w.d.Brchtrstttng aus dem Zwstrmlnd). |
22.12.2004 | German for Beginners meint : Bilden Sie einige korrekte deutsche Sätze bestehend aus Subjekt, Verb, Objekt etc.: - Es gibt keinen Krieg in Tschetschenien. - Putin ist ein lupenreiner Demokrat. - Die irakische Bevölkerung sieht die Eroberer als Befreier. - Amerika bringt die Demokratie. - Im Irak stehen freie Wahlen an. - Das bayerische Schulsystem ist in einer geregelten Situation. - Herr Meyer ist nicht von RWE gekauft. - Herr Arentz auch nicht. - Die Zeitungen sind von niemandem gekauft. - Herr Rossmann macht keine millionenschweren Mehrumsätze mit dem Namen der Kanzlergattin. - Herr Rossmann ist ein Idealist. - Herr Koch hat weder gelogen noch die Föderalismus-Reform obstruiert. - Die grösste Bedrohung ist der Terror - und nicht Herr Koch. - Frau Merkel würde nie präventiv töten. - Wir tun was gegen das Elend in Afrika. - Unsere Generation lebt nicht auf Kosten der nächsten Generationen. - Bei uns gibt es keine Armut. - Die Bildungs-Chancen sind gleich. - Der Siemens-Takt kennt keine Pannen. - Deutsche Firmen haben einen hohen ethischen Kodex. - Deutsche Firmen sind nicht von Profitsucht zerfressen. - Der deutsche Film erlebt eine Blüte. - Der deutsche Film ist kein Kindergarten. - Das Castingsystem beim deutschen Film ist nicht bürokratisch. - Die deutsche Filmakademie ist ein aufrührender Faktor im deutschen Geistesleben. - Die Berufs-Intellektuellen sind hellwach und behalten es nicht für sich. - Der deutsche Intellekt ist kein Nischengewächs. - Die deutschen Eliten sind nicht verkommen. - Die Tage werden wieder kürzer oder länger. |
21.12.2004 | WEIHNACHTSKONZERT meint : Schalmeien auf Schloss Gottorf. ORF. Orff. Goten Dorf. Gut zum Torf. TorfGrottenGott. Schorf im Dorf. SchalmeienSchorfSchar. SchorfSchurDorf. ScharfSchorfSchur. Lauter kleine Igel rund ums Schloss . Landminen. Schalmeienkonzerte sollten nicht durch Realitätseinsprengsel gestört werden. Afrikahilfsforderer ruede abgemotzt. Schlosshunde. GazpromDinner at Gottorf Castle. Putto kommt barock mit Flügeln. Was yukot mich das. Himmlisches Gesäusel. Zwei Knaben am Herd. Bratäpfel. Goldhaarharfe auf Schloss Gottorf. Putticelli. Bengels unter sich. Wie trickse ich das Volk aus. Wir sind für Demokratie, aber das Volk ist schon sehr störend dabei. Schafherde. CordonSanitaire statt Seerosen. Donnerbalken. Abkapselokratie. SauerGemäuer. Ein Steak eingeputtet. Und noch eins. Deutsch-russischer Kefir. Gemeinsame Besichtigung des DemokratieGedächtnisRaums auf Schloss Gottorf. Kranzniederlegung. Tränen in den Augen. Winzerprozessionen. Der Geist von Windeby. Kalter Hauch. |
20.12.2004 | Adventaria.IV meint : Afrika, sein Hunger, seine Kriege sind ein unangenehmes Thema für die ressourcenvertilgenden Industrie- und Wohlstandsstaaten. Dem will keiner sich richtig stellen. Das ist täglich aus den Platzierungen in der Presse ersichtlich. Das schlechte Gewissen wird am liebsten ganz unten und tief im Inneren der Blätter verbuddelt (zB heute in der SZ, S.3, ganz, ganz unten, Mitschuldig am Massenmord, mib). Und der Kanzler, der muss schön tun dem Putin, muss den Geilglanz eines opulenten Staatsbesuches vorbereiten für einen amerikanischen Präsidenten, der gerade dabei ist, mit seiner Politik schätzungsweise 200'000 junge Amerikaner zu lebenslang traumatisierten Kriegsveteranen zu machen (SZ, S.1!), ganz zu schweigen von den millionenfachen Traumata, die seine Politik der irakischen Bevölkerung zufügt (ein paar 100 Dollar auf die Hand für ein zerstörtes Haus sollen Mund und Ansprüche stopfen, so menschenverachtend wie das Handling der Vietnam-Orange-Opfer), der Kanzler hat also keine Zeit, sein Versprechen in bezug auf Afrika einzulösen, leere Worte. Ihn daran zu erinnern wäre in einer funktionierenden Demokratie Aufgabe der Opposition, erst recht einer sich christlich apostrophierenden. Was tut diese stattdessen? Sie ist vordringlich damit beschäftigt, ihr Scherflein ins Trockene zu bringen und die Demokratie so wie irgend möglich, in ein schlechtes Licht zu setzen, kindisch, vielmehr: beschämend, denn den Oppositionspart übernimmt heute, ausserparlamentarisch gewissermassen, eine Reihe von hors-classe-Promis: Claudia Schiffer, Herbert Grönemeyer, Dr. Alfred Biolek, Franka Potente, Günther Jauch, Heike Makatsch, Roger Willemsen, Wim Wenders erinnern, unterstützt von mehreren Organisationen, www.weltweite-aktion-gegen-armut.de in ganzseitigen Zeitungsannoncen den Kanzler an seine Versprechen von 1999 und 2000. Das kann der Kanzler nicht unbeantwortet lassen. Und vielleicht erinnert auch die Opposition sich daran, dass sie als bezahlte Berufspolitiker einen Wähler-Auftrag haben. |
19.12.2004 | Adventaria III meint : "Je aufwändiger und undurchlässiger die Sicherheitsvorkehrungen und Abschirmverfahren für seine Repräsentanten werden, desto stärker entfernt ein Gemeinwesen sich von der Demokratie." (Ludovicus Zerberus, Gesammelte Werke, Bd.3, Schleichende Dünung, S. 17). "Gegen Osama hilft kein Abhören, da hilft nur Hirn." (a.a.O., Auf Augenhöhe, S. 69). "Die Deutsche Bank braucht kein Gewissen. Es würde reichen, wenn sie ihren eigenen Verhaltenskodex beherzigt." (Daniel Brössler in der SZ vom 18./19.Dez. 2004, Yukos etc). "Wir haben eine geordnete Situation." (Frau Kultusministerin H. zur den Schlagzeilen über ihre Schulen). "I think the system is vastly underprepared for the flood of mental health problems" (Mr. Rieckhoff in der NYT über die zerstörten Seelen der Irakkriegsrückkehrer). "Ideologie ist die Forsetzung des Denkens mit stumpfen Mitteln" (Quelle unbekannt). "Haben Sie Herz für Kinder" (Steffi Graf auf der Stirnseite der Bild-Zeitung von gestern). |
18.12.2004 | rääzzel meint : WAS SUCHT HERR BUSH IN DEUTSCHLAND? Will er in Ramstein Särge zählen und begrüssen? Womöglich in Uniform und mit einem PlastikTrutHahn in der Hand? Will er die deutschen Sicherheitsdispositive inspizieren - ob sie ihm eine sichere VakuumVerpackung garantieren (die Macht im Vakuum) - Besuchsankündigungen von Tante Melanie haben wir früher auch immer als Drohung empfunden; da wurde dann gebohnert bis zum Geht-nicht-mehr, bis wir nicht mehr wir selber waren. Sucht er Ablenkung, Anerkennung, weil ihm zuhause die Schulden, die IrakKriegsOpfer und -Invaliden, die KriegsRückkehrerSelbstmorde und -EheScheidungen, die Zehntausenden von Traumatisierten über den Kopf wachsen? Will er mal wieder ein Küchenfoto mit einem demokratiebeschmutzenden LügenKoch schiessen? Tipp: LauMalocher Irgend Meyer wäre aktuell sicher auch sehr an prestigefördernder Publicity interessiert. Will er dem sich im Aufwind befindlichen Friedenskanzler mit einem ShakeHands- und Den-Cheese-den-riechst-Du-ja-nichtFoto auf den Titelseiten einen deftigen ImageSchaden verpassen? WAS SUCHT HERR BUSH HIER WIRKLICH? Ist er so naiv zu glauben, im Nachhinein Ablass für einen mörderischen, völkerrechtswidrigen Krieg zu bekommen - und was will er für so einen KuhHandel bieten? Immerhin, sein Puppy (richtig: Dowd sprach von Puppet, egal, der gemeine SZ-Leser wird das sowieso nie erfahren - die esag hat wieder inseriert!), also sein Puppy Allawi wurde hier doch hochstaatsgastlich Gassi geführt und mit der KöpfLine oekologisch und nach den Regeln des fairen Handels gefüttert. Sucht Herr Bush den intellektuellen Anschluss an die europäischen Eliten? Oder möchte er einfach mal im Emsland Transrapid fahren? In diesem Falle könnte ein Besuchswunsch wirklich nicht abgeschlagen werden, Entwicklungshilfe. Sucht er seelischen Zuspruch, weil ihm allmählich dämmert, wie fahrlässig, wie schlecht ausgerüstet und vorbereitet er Tausende von jungen, gestern noch hoffnungsvollen Landsleuten in sinnlosen frühen Tod, in lebenslanges Trauma und Leiden laufen lässt, wie zerstörerisch seine Armee auf das irakische Volk wirkt? In diesem Falle wäre vielleicht ein Auftritt bei Pfarrer Fliege hilfreich, hm? Oder möchte Herr Bush in der Stadt weltberühmter Biere sich die Birne zuschütten, um für einige Stunden zu vergessen, dass er, ausser dass er unsägliches Unglück unter den Menschen anrichtet, weiter nicht von Belang ist? Ein Prosit der Gemütlichkeit. |
17.12.2004 | AKKINIKKO KINOKOKKÜ meint : EVETTERALIEN.:§$=)("§$=%§$=)%("094385348.EvetEvent EvetAdvent // GevatterEvet AveEvet EvetAvis // EvelynEvet EvetEleve EvetElfe OceansEvet // e-vet e-WetterEvet EvetDuett / Evet-à-Evian EvetAviatik // EvetTintoretto EvetTreptow EvetTower EvetPower // Evetualitäten KabinettEvet EvetVedette // EvetOuverture EvetAventure EvetAviateur EvetChablis // EvetAvenir EvetYvonne // EvetAmouren EvetAuguren EvetOratorien // EdelEvetKrawatte EdelEvetCrevette EdelEvetCorvette EdelEvetEtikette // SchliemannEvet&Co@troia.eu // EvetEvidenz EvetReminiszenz EvetAdoleszenz EvetEminenz EvetEminem // EvetKadett AdrettEvet EvetEvaluation // DuvetEvet BuffetEvet BonnardEvet ChoppardEvet EvetEffet // DidoEvet DadaEvet DingsdaEvet // EvetTobakk Evet-au-lac EvetTobruk // Evet-au-beurre Evet-à-la-carte Evetoral EvetEtui // EvetTailleur EvetAliens EvetAirlines Evetolien Evetrurien EvetDebut EvetDebout EvetDebussy // EvetMarriage Evet-à-la-plage EvetHommage // Evet-à-Eden HölderlinEvet // EvetInventur EvenInvestitur EvetZäsur // Evet-qui-vive vive-qui-Evet EvetKiwi EvivaEvet // Lui, il rie Evet qui rie le dernier.ß32$%$%: |
16.12.2004 | rotkehlchen meint : Eher von vorherrschendem Irrationalismus würde ich sprechen: Schulden soll der Staat machen, noch und nöcher (doppelte Umverteilung: Lasten auf die nächste Generation, Erträge auf die Kapitalgeber); der Stabilitätspakt interessiert uns einen feuchten Kehricht (hoch attraktives Vorbild für Aspiranten); die Unternehmen müssen noch viel mehr Profite einfahren, pfeif auf die Arbeitslosen (laubenpieper); ABER: der potentielle Beitritt der Türkei zur EU, der lässt die sensiblen Spatzen, die diesen ganzen Mist von den Dächern und aus den Zeitungsspalten pfeifen vor Ueberfrachtungsängsten ganz zippelig, zittrig und heiser werden. ErstTötFavorisierAngie pfeift heiser mit, ist immerhin offen genug zuzugeben, dass der einzige Grund dafür in ihrer NochNichtKanzlerRolle zu suchen sei, in welcher sie andernfalls gar nicht wahrgenommen werden würde. Die Zeitung tut ihr den Gefallen. Zur Sache selbst trägt das wenig bei. Die Krüge gehen ihrer Wege. |
15.12.2004 | Nur Kurz meint : A propos WohlstandsIdeologien, ob die mit die stärksten sind, sei dahingestellt. Ideologien treten da auf den Plan, wo das Denken erschöpft zusammenbricht, zB IrakBerichtErstattungsIdeologien. In sind, angesagt sind, modisch sind, chic sind, cool sind, trendy sind, comme-il-faut sind, salonfähig, Ideologien unter Pseudonymen: Strategie, Charity, Humanity, Karrierismus, Startum, Schönheit, faltenlos. Es gibt TV- und Presse-Präsenz-Ideologien, handgebastelt oder von "Profi"Unternehmensberatern teuer aufgebügelt, das-Ego-im-Spiegel-der-Medien-Ideologien; es gibt chronische Ideologien: Quote, Auflage, Share-Holder-Value - so rückgrathaft wie die Wettervorhersage. Es gibt Wolf-im-Schafspelz-Ideologien: zB Arbeitsplatz- und Standortsicherungs-Ideologien, die de facto längst Umverteilungs-Ideologien geworden sind, die den Kreidehandel zum Erliegen gebracht haben, so viel Kreide haben sie gefressen. Wobei die Hochhaus-Ideologen unter ihnen noch die kleinsten Knirpse sein dürften. Zum Ete-pe-tete-Verhalten der Pseudo-Ideologien gehört auch das entsetzte Abwenden von den unverblümten, unfrisierten, ungestylten, unparfümierten, unverstellten, abgehärmten, abgearbeiteten Hass-Ideologien, die in kotzigen Klamotten mit faltigem Gesicht daherkommen. Vielleicht wäre da mehr denn anderswo Charity, Humanity, Zuwendung, Teilen, DENKEN gefragt (Denken als Urform des Teilens? Teilen als Urform des Denkens? schlag nach beim Idealismus, beim Materialismus!) statt zappeligem Griff nach dem Herrschafts-Eisen. Noch ist allerdings unklar, ob das eben inaugurierte duale TerrorAbwehrSystem, das genau besehen eine Triade ist, in Richtung kriecherischem, in vorauseilendem Gehorsam jedweden Terrorismuswunsch und -bedarf MachtErhaltsSüchtigen servil von den Lippen ablesenden Handlanger driftet, der dann pausenlos DrohEnten in die Welt setzen wird, oder seinen Sinn in selbständiger DenkKooperation begründen wird, sich selbst ideologiekritisch definiert und hinterfragt habend. |
14.12.2004 | Irgend Meyer meint : Mein Name ist Irgend Meyer. Ich komme irgendwoher und gehe irgendwohin. Ich bin die Konkretion des Ungefähren. Ich bin der Generalsekretär des Irgend. Ihr könnt mir irgendwie vertrauen. Folget mir nach. Ich bin mit Irgendeiner verheiratet, arbeite für irgendeine Chefin irgendeiner Partei in irgendeinem Parlament irgendeiner Staatsform. Ich habe irgendein Geschlecht, irgendein Alter und irgendein Bankkonto mit irgendeinem Betrag darauf. Neulich hats irgendwie geregnet und da kam irgendeine Ausschüttung dazu. Ich danke dem Allmächtigen. Ich habe diese Schüttung demütig angenommen. So ein Irgend ist ja kein RegelWidrigEinkommen. Ich fühle mich dem Irgend daher sehr verpflichtet. Es ist mir Halt und innere Führung. Ich stelle mich ganz in seinen Dienst. Ihr könnt mir vertrauen. Folget mir nach. Ich bin glücklich, dankbar und stolz, mich irgendeiner Elite zuzählen zu dürfen. Irgendwie wird das alles schon werden. |
13.12.2004 | Gehirn Knirscher meint : Jede Pups-Chance zur Anbahnung einer Geschäftsverbindung zu ihrem Standort beschallen manche Politiker mit grossem Gedöns, mit bombastischen Fernreisen. Gegen eine richtig fette Möglichkeit der Markterweiterung direkt vor der Haustür jedoch, dem Beitritt der Türkei zur EU, gebärden sie sich wie eine ältliche Jungfer vorm ersten Mal. Maulhelden. Panische. Reiben sich ein mit stinkigem Anti-Standort-Nationalismus. Mutieren zu säuerlichen Un-Attraktionen. Immer wollen sie die Besten, die Klassenersten, die Hengste, die Kings sein. Kommt dann eine Superbraut, müssen sie Pipi. Selbstverhinderer aus selbstverschuldetem Wählerschiefbild. Der Wähler selbst 'handelt' viel pragmatischer als mancher um sein unentbehrliches Polit-Ueberleben besorgte "Volksvertreter" uns glauben machen möchte. Der Wähler schlägt ganz unideologisch zu wo die Gelegenheit günstig ist. Er frägt nicht nach den Leichen, die den Weg des Oels in seinen Tank pflastern (und selbiger Polit"Profi" ist in dieser Frage nicht einen Deut zimperlicher!). Er frägt nicht nach dem Glauben dessen, der ihm das Oel, die Rosinen, die traumhafte Küstenlandschaft und was auch immer, von mir aus: Glasperlen, anbietet. Wohlstandsideologien sind mit die stärksten. Sie sind der natürliche Feind des Nationalismus, solange der Wohlstand für alle da ist, sie werden zu dessen Nährboden, wenn der Wohlstand nicht mehr für alle da ist. Unumstritten, je breiter und weiter, freier die Wege des Handels, desto grösser der Wohlstand. Womit nicht etwa das Denken in den vorzeitigen Ruhestand oder in den Zwangsurlaub geschickt werden soll. Im Gegenteil. Aber das überforderte um Etliches Polit-Karrieristen wahlrhythmische Kurzatmigkeit. |
12.12.2004 | Unterm Nebel meint : "A highly classified intelligence program the Senate Intelligence committee has tried unsuccessfully to kill is a new $ 9.5 billion spy satellite system that could take photographs only in daylight hours and in clear weather, current and former government officials say. ..", by Douglas Jehl, in The New York Times, December 12, 2004. Und, was sich die SZ-NYT-Beilage von morgen Montag gewiss wieder nicht traut - auch wir sind halt etwas schildisch - abzudrucken: "The 12 Days of Rummying" by Maureen Dowd (wir wollen zwar den grossen Atem dieser Zeitung unseren Lesern zugänglich machen, gleichzeitig aber sind wir sehr, sehr zugempfindlich - und bei Maureen da pfeifts halt doch gelegentlich recht scharf durch geruhsam bequeme Hirnablagerungen - nebeldurchbohrend). |
11.12.2004 | Adventaria II meint : humvees with hillibilly armour in Irak and pretty bone clones in the pipeline (got ist? tv)... and the son of the Chicago mayr will become a grunt and the daughters of Bushy nurses in Falludja and Mosul and Eddy trying to sell transrapids (also kind of hillibilly armour vehicles?) to the Chinese in Quebec preventing Tobby from his Woyzeck performance (Bavarian Culture Export!) - ((in the meantime we learn: diesen Bavarian faux-pas hat die Canadierin Claudia Fancello mit einem "faux-pas" (möglicherweise) wieder gut gemacht and Tobby will perform: www.studio303.ca)) and the deutsche Film is dominated by Hausmeiers and Rummy traut sich nicht auf das von ihm schusselig (I'm an old man) inszenierte Schlachtfeld, zu gefährlich.. and the chancellor prefers selling weapon to the Chinese than to talk human rights (weil das soll wieder Arbeitsplätze in der Waffenindustrie - und wenn das keine guten Arbeitsplätze sind! - schaffen, und wers glaubt wird selig, denn je mehr die Industrien wachsen, umso mehr können sie Arbeitsplätze weg rationalisieren .. amnesty for the profits oder wie auch immer and Strucky is showing indignation while believing to make Entwicklungshilfe ... and Christmas is near and does not seem to be irritated at all. |
10.12.2004 | Howard meint : Pickpocket hiess der Film, nicht?.. der Vergleich mit dem Taschendiebtrick würde bedeuten, einleuchtend, sei besonders vorsichtig bei Leuten, die mit gestrecktem Zeigefinger auf die Terrorismusgefahr hindeuten, schau bei denen vor allem auf die andere Hand, ob sie Dir derweil nicht die Brieftasche aus dem Jackett, die Geldbörse aus der Hosentasche oder gar die Freiheit raubt. |
09.12.2004 | CT meint : es muss heissen, Zeile 3: eine_s_ herrschenden.... |
09.12.2004 | CT meint : Wenn einer das "terroristische Zeitalter" herbeiplappert (SK für Sonder-Komitee oder Soziale Kraft?), sagt das wenig über das Zeitalter, viel über den Plapperer, der sich anbiedernd in wohliger Nähe einer herrschenden, an Demokratie nicht sonderlich mehr interessierten Machtstreams verorten, der European Debakel Advocacy Group einen Gefallen tun möchte. // Räuber- und Gendarmespiele waren für Herrschende, die allein an Erhalt, Ausbau und Festigung ihrer Macht interessiert waren, immer schon easier und bequemer als einem Heer von Arbeitslosen einen Job, einem Heer von chronisch Kranken und Verkehrsinvaliden Gesundung, einer hoffnungsvollen Jugend eine ausgiebige Bildung, einem Heer von Alten einen in die Gesellschaft hineinstrahlenden Lebensabend zu ermöglichen. // Räuber- und Gendarmespiele waren immer schon der Mächtigen billigste Ablenker von sozialen und wirtschaftlichen Miseren, der altbekannte Rempler des Taschendiebes, wie ihn Robert Bresson im Voleur anschaulich nachvollziehbar gezeigt hat. // Profiling einer Gruppe von Menschen, vorzugsweise einer schwächeren Gruppe oder einer Minderheit, als der Bösen, als hochstilisierter Gefahr, ist der älteste Hut von Unrechtsherrschaft: Heiden, Huren, Hexen, Schwule, Ketzer, Schwarze, Gelbe, Rote, Christen, Armenier, Protestanten, Juden, Palästinenser, Islamisten... // Dass der deutsche Film, so "kleingeistig und mutlos" (Thomas Schüly heute in der SZ) er ist, bei seinem Mangel an intellektuellen Potenzen in seinen sentimentalischen Aufarbeitungsversuchen einer Unrechtsherrschaft diesen Mechanismus frei zu legen nicht im Stande ist, verwundert nicht; dass ein aussenpolitischer Redakteur einer grossen deutschen Tageszeitung ihn in der heutigen Zeit nicht zu isolieren vermag, dagegen sehr. |
08.12.2004 | reflexel meint : Denk- und Handlungsmuster hierzulande: einer der nachgewiesenermassen in Verbindung steht zu Leuten, die in einem gesetzlosen Land täglich systematisch Menschen töten, wird hier mit grossem Brimborium als ViP-Verbrecher behandelt, während einer, der nachgewiesenermassen in Verbindung steht zu Leuten, die völkerrechtswidrig ein Land erobert haben, es besetzt halten und dort täglich systematisch Menschen töten mit, eben so grossem Brimborium als Staatsgast empfangen wird. Das ist weder konsequent noch kantisch. Ein Denken, das ein solches Handeln begründet ist schlicht und ergreifend dilettantisch. Notdürftig. Kurzsichtig par excellence. Geistige Fehlinvestition. Freies "Denken"-im-Winde. Ohne Verlass. Ohne Ziel. Hängeparty verhängnisvoll. Angstvoll. Ein Handeln was die europäische Geschichte des Denkens ignoriert, gar düpiert. Ein Handeln was im wohlgesonnensten Falle als ein Handeln nach dem "Denk"-Muster des "Opportunismus" zu bezeichnen wäre und somit sich selbst negiert, sich selbst aus den Begriffen des Denkens und des Handelns hinaus katapuliert. Womit das aus diesem Nicht-Denken folgende Handeln zu einem Nicht-Handeln im Sinne einer Passivität nicht des Erleidens, des Ereilt-Werden, sondern einer Passivität im Sinne des Duldens, des Nicht-Eingreifens in den geschichtlichen Prozess also geschichtlicher Irrelevanz, im Sinne eines Wuselns wird, ein Denken der Verantwortungslosigkeit, welches nicht beantworten kann, warum es systematisches Töten nur mit gesichtsentstellendem Schielaug zwiefach wahrnimmt je nach Gefechtsfarbe des Töters. Ein Denken von gefährlichem Belang durch seine Belanglosikeit, von alarmierender Position durch seine Positionslosigkeit. |
07.12.2004 | Sonja meint : echt zum schiessen, filmreife verhaftungen zum beweis der gefährlichkeit von tätern, hihi. |
06.12.2004 | Jugendroman meint : WEIHNACHTSZEIT - JUGEND-ABENTEUER-ROMANZEIT. Die SZ nimmt sich das zu Herzen. Heute schickt sie auf Seite 3 Annette Ramelsberger vor mit einer putzigen Jugend-Abenteuer-Geschichte: PROTOKOLL EINER GEFAEHRLICHEN JAGD: von Dolmetschern, die schon recht gut arabisch können, ist da die Rede, von abgehörten hektischen Telefonaten, von jemandem, der sich an einem Ort aufhielt, der im Besuchsprogramm von Bushs Puppy (Dowd in der NYT über den irakischen "Präsidenten") vorgesehen war (wieso die Bösen über die daraufhin geänderten Pläne des potenziellen Opfers immer gleich Bescheid wussten , ist doch höchst merkwürdig: undichte Stellen!), von einem an Händen und Füssen gefesselten Gefangenen mit roter Kapuze über den Kopf (hochdramatisch wie Guantanamo!), von verdunkelten Limousinen, von einem Helikopter, von der Suche nach dem Phantom eines roten mit Sprengstoff beladenen LKWs, von den fehlenden Spuren zur Vorbereitung eines Anschlages, von Haftbefehlen, die ein sicheres Zeichen für Beweise seien... offenbar in Zusammenarbeit mit den Behörden soll hier ein leicht überdimensionierter Polizeieinsatz zum Schutze eben dieses Schosshündchens von Bush aus dem Felde der Lächerlichkeit in den fantasy-Bereich eines Jugend-Abenteuer-Romans bugsiert werden. Hektisch. Uebung halbwegs gelungen. Ganz schafft diese Geschichte es allerdings nicht, den Eindruck zu zerstreuen, hier möchte Musterschüler Seldwyla dem unbelehrbaren Kreuzzügler von ennet dem Atlantik hechelnd zu beweisen, dass es übereifrig spurt im "weltweiten" Eroberungskreuz- und feldzug gegen das Böse. Eine Jugend-Abenteuer-Geschichte zum Beweis von Willfährigkeit und (Nibelungen-?)Treue? Arabeske List? Europäisches Denken dürfte sich ruhig gelassener, selbstbewusster, weniger vasallenhaft artikulieren und die Jugendbuchtipps für Weihnachten haben die SZ-Feuilletonisten leider eben grad abgegeben. |
05.12.2004 | Adventaria meint : The biscuit momentum. Non, non, non, pas du keks. Infos aus Dörrobst! Schlagzeileninkompetenz. Politiker, abgeschirmt wie Extremisten. Patriotismusbedarf isolationsbedingt. Laborpolitik. Gen-ehmigt alles. Unterschlupf Staat. Unterschlupfspezialisten. Etikettierrituale. Mangel an Durchschaubegriffen. Verbrämindustrien. Jäger des verlorenen Gedankens. Licht aus und zugelangt. Individutropie versus Gesamststrang. Blökmajorität. Umbringen für einen guten Zweck. Missbrauch eines eroberten Landes als Truppenübungsplatz. Prädikatisierung von Killerskills. Uns ist ein Kindlein geboren. Täglich Sargflüge nach Landstuhl. Eingebettet in Stroh. Mann gegen Mann. Ochs und Esel. |