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03.03.2023 | Hoppla Grün meint : Bürgerbegehren mit Folgen. Die Stadt München hat den Bürgerentscheid, den das Grünflächen-Bürgerbegehren gefordert hat, vorweggenommen. Der Stadtrat hat für den Grünflächen erhalt gemäss Bürgerbegehren entschieden. Einen Bürgerentscheid braucht es nicht mehr. Grünflächen muss die Stadt jetzt erhalten. Da kommt einiges auf sie zu. Überraschungseffekt Paketposthallen-Projekt. Bereits beim Bürgergutachten wurde das als grosser Mangel festgestellt, dass es zu wenig Grünflächen gibt. Und da der Bauherr noch einen dritten Turm bauen will, wird es noch weniger Grün und das mit den Ersatzflächen hat sich als fauler Zauber herausgestellt. Das könnte für das peinliche und ökologisch rückwärts gewandte Projekt, die abzusehende Bausünde, das elegante Aus bedeuten und es bliebe den Amtsträgern die schwierigere Entscheidung wegen der Höhe der Türme und die noch schwieriger wegen ihrer Austauschbarkeit und ihrer Gesichtslosigkeit erspart. Ein unangenehmes Problem mit einer wursteligen Geschichte wäre gelöst. Aber der Schuss mit den Grünflächen könnte auch hintenraus losgehen: denn der Baudruck bleibt auf der Stadt. Also werden die Investoren und Bauherren künftig versuchen, auf dem verbleibenden möglichen Baugrund möglichst hoch zu bauen. Es bleibt spannend in München. |
02.03.2023 | Mas Siv meint : Das ist richtig massiv, dieser Streik im ÖPNV, wenn richtig verstanden bei allen kommunalen Verkehrsbetrieben in Deutschland. Also nicht nur lokale Warnstreiks. Und das ohne Vorwarnung. Oder man hat es schlicht übersehen, dass die Kontrahenten am Verhandlungstisch nicht vorwärtskommen. So wirkt es, als würde die Gewerkschaft ver.di wie aus einer Laune heraus mal eben für zwei Arbeitstage in Deutschland das Verkehrschaos herbeiführen wollen. So als ob sie in einer Kommandozentrale sässen mit Überwachung überall und dann sich kaputtlachen, wenn mit Streikbeginn, den sie kommandieren, der Pendlerstaukollaps überall kommt. Und sich kaputtlachen darüber, wieviel mehr CO2 allein an diesen Tagen ausgestossen wird, weil Millionen Pendler aufs Auto umsteigen. Und sich kaputtlachen, weil es so viel mehr Unfälle, speziell mit ungeübten Radfahrern, in den Städten gibt. Das muss schon ein Machtgefühl sein. Aber man kann sich täuschen. Vielleicht steckt da keine Willkür dahinter, vielleicht steckt nicht simples Machtdenken dahinter, dass die Gewerkschaftsfunktionäre allein um ihre Posten bangen, wenn sie keine schlagzeilenträchtige Aktionen organisieren. Vielleicht ist dem nicht so. Vielleicht haben die gerungen und gerungen mit den Funktionären der Gemeinden, mit den Funktionären der Staatsseite. Streik ist zwar nach wie vor ein legitimes Mittel, wenn man mit den Verhandlungen nicht weiterkommt, das soll es auch bleiben. Aber es hat sich der Öffentlichkeit bis jetzt nicht erschlossen, dass die Verhandlungen beim besten Willen zu keiner Annäherung geführt hätten. Weil darüber wäre doch sonst berichtet worden spätestens ab dem Moment, an dem sich die Dinge zuspitzen. Insofern wirkt dieser Streik grundlos, eitel und auch fahrlässig, weil er den Pendlern die Vorteile des Autos schmackhaft macht und die Nachteile des ÖPNV (auch die des Streikrisikos) spürbar. Bei Streiks müssen die immer verdammt aufpassen, dass sich die Sympathie der Öffentlichkeit nicht gegen die Gewerkschaften wendet. Das kann schnell der Fall sein, wenn der Eindruck entsteht, der Streik sei mutwillig von ambitionierten Funktionären, denen es allein um ihr eigenes Wohl geht, vom Zaun gebrochen worden. Genau dieser Eindruck ist aktuell nicht widerlegt, steht also unwidersprochen im Raum. |
01.03.2023 | Verh Andeln meint : Man soll niemanden schlecht machen, der Verhandlung statt Krieg fordert. Verhandeln ist allemal besser als töten, zerstören, vernichten. Die Forderung ist ehrenhaft. Aber was bedeutet „Verhandeln“. Das bedeutet doch, dass erst mal die Waffen ruhen und man sich an einen Tisch setzt und schön demokratisch sich gegenseitig seine Argumente eröffnet, warum das so und so und nicht anders sei und warum man diese Forderung stelle. Verhandeln ist ein demokratisches Verfahren. Der Ausgang muss offen sein. Wie aber will man mit einem Schwerverbrecher verhandeln, der während der Verhandlung weiter zerstört, bombt, tötet, vernichtet? Wie aber will man mit einem Schwerverbrecher verhandeln, der nicht nur ein Kriegsverbrecher ist, sondern der Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht und pausenlos begehen lässt? Wie ist mit einem Schwerverbrecher zu verhandeln, der lügt, wenn er den Mund aufmacht, dem Verabredungen und Verhandlungsergebnisse das Papier nicht wert sind, auf dem sie stehen? Wie will man mit einem Schwerverbrecher verhandeln, dem nur das eigene Überleben das einzige Gesetz ist, mit einem Schwerverbrecher, der im eigenen Land alle demokratischen Regeln des menschlichen Umganges ausser Kraft gesetzt hat? Wie verhandeln mit einem Schwerverbrecher, der im eigenen Lande mit brutaler Repression herrscht? Wie verhandeln mit einem Schwerverbrecher, der ausser sich ist, weil er sieht, dass in seinem System die Armee wegen der Korruption verrottet und für Eroberungen nichts taugt? Wie verhandeln mit einem Schwerverbrecher, in dessen Land wichtige Figuren einen rätselhaften Tod finden? Wie verhandeln mit einem Schwerverbrecher, der sich nur aufs Zündeln, nicht aber auf die Kompromisssuche und die Suche nach einem gemeinsamen Resultat versteht? Das wäre schön, wenn die Leute, die Verhandlungen fordern, uns sagen würden, wie sie sich Verhandlungen mit so einem Schwerverbrecher vorstellen. Wenn sie uns sagen würden, wie sie ihn dazu bringen wollen, die Waffen schweigen zu lassen, während er am Verhandlungstisch sitzt. Und wenn sie uns sagen würden, woher sie die Gewissheit nehmen, dass dieser Schwerverbrecher, der sich schon nicht an die Minsker Abkommen gehalten hat, nun plötzlich Verhandlungsergebnisse befolgen sollte. |
28.02.2023 | Eingem Ümmelt meint : Sich einmümmeln wie der Mümmelgreis oder das Mümmeltiere, ähm, das Murmeltier, vor dieser menschenfeindlichen Kälte. Die Idioten auf der Welt Idioten sein lassen, die immer in die Schlagzeilen drängen, ins Rampenlicht, die Wichtigtuer, die Aufschneider, die den Gedanken der Vernunft nicht zugänglich sind. Drei Affen, nichts sehen, nichts hören, nichts riechen. Unabhängig von der Weltlage werden. Sich in seinen Kokon einspinnen. Sich verabschieden von der Tageslage. Sich verabschieden von den Nachrichten, die sind ja doch getürkt, so oder so, sie wollen beeinflussen. Wer kann denn heute noch eine offene Diskussion führen ohne Denunziation, ohne Schlechtmachen des Gegners, bloss weil man seinen Argumenten nicht gewachsen ist. Da kannst dich nur noch abwenden bei all der manipulativen Nachrichtenzubereiterei. Bei dem Gesocks, was sich den öffentlich-rechtlichen Rundfunk unter den Nagel gerissen hat. Bei dem vielen Politgesocks, was vor allem an der eigenen Versorgung interessiert ist. In was für einer Zeit leben wir. Da hilft nur einmümmeln wie im tiefen Winter. Den gab es mal. Da blieb die mitmenschliche Kommunikation einfach stehen. Da wurde man nicht ständig aus seiner Träumerei herausgerissen. Der Schnee dämpfte allfälligen Lärm. Alles vorbei. Menschengemacht. Keine gscheiten Winter mehr. Nur ein stetig anschwellender Lärm, ein stetig anschwellendes Alarmierchaos, Hochkonjunktur der Weltuntergangsszenarien, menschengemacht. Aber merkwürdigerweise kein Brot für die Erzählung vom Weltuntergang mit bestimmtem Datum, auf welches hin die Gläubigen all ihren Hab und Gutes sich entledigen und sich auf einem Berggipfel versammeln sollten. Vielleicht warten sie heute noch. Es gibt keine Ruhe mehr auf dieser Welt, keine Entspannung, man muss ständig auf Abruf sein, ständig online, ständig erreichbar, ständig die Augen und Ohren offenhalten für die neuesten verbrecherischen Entwicklungen in der Weltnewsproduktion. Eine aufgepeitschte Welt. Ohne Rückzugsorte. Bleibt nur radikales Einmümmeln. Nicht mehr erreichbar sein. Seine Gedanken ordnen können. Sich seiner Geschichte bewusst werden. Die droht sich aufzulösen in der geforderten, ständigen Kommunikationsbereitschaft. Da ein Like und dort ein Smiley und hier ein Foto posten und dort einen Kommentar. Smiley, Daumen rauf, Like: ich vermümmle mich bis auf weiteres. Ihr könnts mich gerne liken dafür. Begrabts den Text unter einem Berg von Likes. Kreuzweg der Likes. Eingemümmelt unter den Trümmern des Exzesses der Like-Kultur. |
27.02.2023 | Spoiler meint : Vorsicht Spoiler: dieser Krieg in der Ukraine ist einer der Kriege, die nur mit Krieg beendet werden können, wegen der Stubberness des Aggressors. Mit der Beendigung des Krieges durch Krieg ist jedoch noch kein Frieden etabliert. Der Friede kommt nur durch Gespräche, Verhandlungen zustande. Es müssen durch den Krieg verletzte Regelwerke wieder in Kraft gesetzt oder durch neue ersetzt werden. Diese Regelwerke müssen eine breite Anerkennung finden. Sie werden jetzt jedoch nach Lust und Laune vom Aggressor ausser Kraft gesetzt. Ihn interessiert nur, wie er sich an seiner Position halten kann. Dazu sind ihm alle Mittel recht. Dazu schickt er Tausende von Soldaten in einen vermeidbaren Tod. Er droht mir nichts dir nichts mit der Atombombe, ist ihm doch scheissegal, Hauptsache, er glaubt, die anderen fürchten ihn. Ein krummes Weltbild, ein verkrüppeltes Weltbild. Ein Weltbild als Sackgasse, das wohl nur die Sprache der Waffen versteht, die Sprache des Stärkeren. Es ist eine Terrorherrschaft, die nur die Sprache des Terrors (auch Krieg ist nichts anderes als eine Form von Terror) versteht. Vielleicht wäre es gar nicht zu diesem Krieg gekommen, wenn dieses Phänomen reiner Terrorherrschaft beim Kreml-Typen rechtzeitig und scharf genug analysiert worden wäre, bewiesen hat er es ja immer und immer wieder; aber er hat davon abgelenkt mit losen Reden, die sich seinen Zuhörern geschmeidig anpassten ohne inhaltliche Absicherung. Würde bedeuten, dass man künftig überhaupt bei Machtfiguren genauer hinschaut, was reden sie, was tun sie. Könnte einem manch böse Überraschung ersparen. |
26.02.2023 | Chuz Pig meint : Richtig chuzpig ist das, was die geschasste Ex-Intendantin oder was auch immer vom RBB jetzt einklagen will: eine Pension von 18' 000 Euro im Monat. Das muss man sich mal vorstellen, die hat unvorstellbaren Mist gebaut in ihrem Job mit den Zwangsgebührengeldern. Diese werden, man kann es nicht oft genug wiederholen, zu Lasten einkommensschwacher Haushalte erhoben, die Reichen im Lande beteiligen sich praktisch nicht finanziell an diesem doch so wichtigen Gemeinschaftswerk, das, wie es scheint, in die Hände von Abzockern, Flaschen und Gierhälsen gefallen ist und so sein Vertrauen und damit auch seine Rechtfertigung verspielt hat. 18' 000 Euro Pension im Monat, das ist mehr als der Bundespräsident zu erwarten hat. Das ist nicht mehr anständig, kein Mensch braucht im Alter so viel Geld; das ist Diebtahl an den nachwachsenden Generationen; das ist Diebstahl am Zwangsgebührenzahler; das ist direkt auch Diebstahl am Programm; denn der von solch schadhaftem Personal geplünderte Sender muss sparen und will auch am Programm sparen; sicher nicht an den üppigen Pensionen, denn die sind ja versprochen, als ob man unter solchen Leuten nicht auch ab und an ein Versprechen brechen könnte. Diese Pensionen sind sakrosankt und sind heiliger als die Heiligen Kühe in Indien. Fette Pensionäre, die dem Sender geschadet haben, schaden ihm jetzt noch mehr mit dem Einklagen direkt als sittenwidrig zu nennender Pensionen. Gehts noch. Ja , a bissl was scheint immer zu gehen. Wohin die Chuzpe die Leute treibt. Hat alles mit Idee und Anlage des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes nichts mehr zu tun. Ja, er ist zur Beute von Verantwortungslosen geworden. Das bringt auch diejenigen in Verruf, die die Institution im Sinne der Demokratie und nicht der persönlichen Vorteilnahme verstehen. |
25.02.2023 | Irgend So Ein meint : Irgend so ein Trottel von Verkehrsminister wolle irgend so eine 6-spurige Autobahn auf acht Spuren ausbauen, so heisst es. Schauen Sie jetzt nicht so ungläubig. Es sei Tatsache. Wir reden von unserer Zeit, nicht von irgend so einem Verkehrsminister aus dem römischen Imperium, nein, nein, von 2023, in Wörtern zwanzigdreiundzwanzig, sic!, nein, nein, nicht 1930 irgend so ein Hitlerautobahnheiniwahn, nein, nein, anno 2023, in Jahr in dem nicht nur ein unfassbarer Krieg in der Ukraine wütet, ein Jahr, in dem die Folgen des Autowahns und des damit einhergehenden, unleugbaren Klimawandels immer gravierender werden. Ein Jahr, in dem es in Italien zu historisch unbekannter Trockenheit führen könnte, die Vorboten sind alles andere als beruhigend. Ein Jahr, in dem die Menschheit immer noch mehr CO2 ausstösst mit Autos und Betonproduktion, immer noch mehr als im Jahr zuvor und dabei paradoxerweise immer mehr von Reduktion spricht. Ein Jahr, in dem die Artenvielfalt drastisch weiter reduziert wird. Ein Jahr, in dem keiner weiss, ob es für die Rettung des Planeten nicht schon zu spät ist, da die Schäden durch den CO2-Ausstoss mit deutlicher Verzögerung erst eintreten. Und in so einer Situation zwingender und unleugbarer Erkenntnis über die Folgen des CO2-Ausstosses und also auch des Autoverkehrs will ein Trottel von Verkehrsminister doch tatsächlich ein 6-spuriges Autobahnstück auf 8 Spuren ausbauen, als ob er nie davon gehört hätte, dass neue Autobahnen, neue Fahrspuren noch mehr Verkehr generieren und anziehen und als ob das keine Voraussetzung sei, um noch mehr CO2 auszustossen, es heisst ja nirgends, die neuen Fahrspuren seien nur für nachhaltige Mobilität reserviert. Traurige Erkenntnis: es muss sich bei so einem Verkehrsminister nicht nur um einen Trottel, sondern um einen richtigen Volltrottel handeln. |
24.02.2023 | Ratlosigkeit meint : Ratlosigkeit macht sich breit: ein Jahr seit dem Überfall auf die Ukraine und der Kriegsverbrecher im Kreml scheint immer noch fest im Sattel zu sitzen, ja die Aussichtslosigkeit des Kriegs scheint sich in Aussichtshaftigkeit des Kriegsinitiators umzuwandeln: je beschissener der Krieg für ihn läuft, je mehr eigene Tote er zeitigt, desto sicherer scheint der Despot im Sattel zu sitzen. Je mehr das Volk unter dem Krieg leidet, desto mehr glaubt es an seinen beschissenen Führer. Merkwürdige Vorgänge, die einen ratlos machen. Und sie schiessen und schiessen und töten und töten und begehen Kriegsverbrechen und noch mehr Kriegsverbrechen, jegliche Humanität ist bachab gegangen. Aber die brutalen Herrschaften bleiben in ihren Palästen. Sie suchen Solidarität unter anderen Gewaltherrschern. Sie verdrehen die Tatsachen, sie reden und lügen und lügen und reden und sie unterdrücken die Meinungen. Das Bisschen Opposition, was sich anhand der Teilmobilmachung auf die Strasse getraut hat, ist längst zertreten, eingekerkert und zum Schweigen gebracht. Aber vielleicht ist das alles nur noch Scheinherrschaft. Und die Verteidiger der Demokratie, die Unterstützer der Ukraine, die können auch nicht für jede Resolution genügen Follower um sich scharen. Sie haben ein Glaubwürdigkeitsproblem, da sie die Idee der Demokratie in der Vergangenheit alles andere als konsequent durchgesetzt und befolgt haben. Die tollen westlichen Demokratien und ihre kolonialistische Vergangenheit. Und man muss nicht soweit zurückgehen: Afghanistan hat den Westen nie angegriffen und dieser ist dort blutig eingefallen und noch beschissener hat er sich nach 20 Jahren zurückgezogen und das Land den Taliban überlassen. Mit solchen Akteuren heisst es vorsichtig sein. Umso mehr heisst es jetzt, konsequent mit dem Begriff der Demokratie umgehen, ein weltweites Rechtsystem aufstellen, was für die Staaten gilt; eine internationale Gerichtsbarkeit bei gleichzeitigem Rüstungsabbau. Im Moment scheint ja ein einziger Wettbewerb: hat der Russe schneller die Ukraine kaputt geschossen oder hat die Ukraine mit rüstungskräftiger Unterstützung der westlichen Demokratien den Russen schneller ausser Landes bugsiert. Nein, das braucht alles Zeit, nur keine Hektik, sollen halt täglich Hunderte und Tausend und mehr Soldaten den tollen Heldentod für ein paar Quadratmeter Land erleiden. Was geht ab in der Ukraine? Geschosse gehen ab, Zerstörung geht ab, der Tod geht ab und nichts bewegt sich dabei. Wir schauen uns die Tragödie ratlos an. Wie lange noch? Oder könnte es sein, dass das Herrschaftsgebäude des russischen Potentaten ohne Vorwarnung plötzlich wie ein Kartenhaus in sich zusammensackt, ganz ohne Vorzeichen? |
23.02.2023 | Handy Words XLIV meint : Ich hab schon mit deiner Tochter gesprochen, ich habe ihr gratuliert. Wie mein Bruder sagt, das Leben ist kein Sprint, es ist ein Marathon, ha, ha, manchmal hält er sich auch nicht dran. Stichwort Schlawiner. Nächstes Jahr im Juni, oder wie? Solche Sachen, da muss man wirklich schauen. In der Sendlinger Strasse, da lauf i zum Marienplatz. Also das glaub' ich nicht, das glaub' ich nicht. Klar, machenma gerne am Wochenende. Ich glaube, Ihr liebt Euch einfach nicht. Echt, ist das alles geheim? Geil, dann viel Spass! Hallo, Papa? Steffi, wenn' s negativ ist, dann sag's mir. Bevor das alles eskalierte, ja, ja. Und da treffen wir uns genau an der Ecke dann. Äh, kann man ja dann auch drauf bestehen. Ulala, ulala. Kannst ein Bisschen lauter reden – ich hab schon mitgekriegt wegen der Jara. Ich werd mit denen persönlich reden müssen, aber die ist dann heute gleich gegangen. Jetzt schaut er sich's an und dann trifft er eine Entscheidung. Grüss Gott, ich wollt nur sagen, ich komme heut ein bisschen später, das hab' ich aber auch per Whats App geschrieben. Die Eltern von mir und da isch dann halbwegs Verlass auf Verträge. Sie hat ja 'n Blick für sowas. Ja, sagt mir der Name was, aber ich glaube, ich habe den noch nicht gesehen bei mir. Na, junger Mann, das geht wie Öl runter. Also im Nachhinein erkenn ich mich auch gar nicht wieder. Machtnix, also wir haben noch nach nem Flixbus gschaut. Schlimmstenfalls müssen wir schauen, dass ich ihn mitnehm und eine Windows 7 draufkrieg. Ich mach einen auf sozial. |
22.02.2023 | mila meint : ich möchte auch mal was sagen, die sind wirklich gigantisch, die Pyramiden, die die Münchner auf den vollen Mülleimern liebevoll auftürmen |
22.02.2023 | Heute Besichtigung meint : Heute kann auf dem Viktualienmarkt besichtigt werden, wie viel Müll die Münchner beim Kehraus auf den Boden geworfen haben; er dürfte, falls das Vor-Corona-Niveau wieder erreicht ist, zentimeterhoch liegen, Konfetti, Papierschlangen, Scherben, platte Aludosen, Plastikflaschen, Pappbecher, Packpapier, Plastikbecher, Masken, Rotztücher und wohl auch Erbrochenes, Essensreste. Das mal in ganzer Gänze und einen ganzen Tag lang anschauen, betrachten und auf sich wirken lassen zu dürfen, ist eine Rarität und macht einem Münchner bewusst, wie sauber München prinzipiell ist. Beim Kehraus schmeissen die Leute ihren Müll auch nur weg, weil sie wissen, schon eine halbe Stunde nach Schluss ist hier wieder alles blitzblanksauber. Heute nicht. Heute soll dieses Müllmal, dieses Müllschandmal, dieses Mülldenkmal Gewerkschaftern als Existenzäusserung dienen. Eine Gewerkschaft, der die Leute massenhaft weglaufen (möglicherweise just aus dem Grund, weil sie so viel erreicht hat!), will auf sich aufmerksam machen. Mit der merkwürdigen Begründung, dass die Münchner ihre Müllabfuhr nicht genügend würdigten. Stimmt doch gar nicht. Nicht nur dass die Müllwerker eine beneidenswerte Corporate Identity haben, die sind stolz auf ihren Beruf, erledigen ihn mit Schwung und lieber mit Natur- als mit Plastikbesen. Die Münchner mochten das so, dass sie den Müllwerkern grade um Weihnachten gerne was zugesteckt haben, auch in Naturalien. Das wiederum sah der Vorgänger des jetzigen OB gar nicht gern. Kleinkariert wollte er das verbieten. Er roch Korruption. Was nur in den seltensten Fällen der Fall gewesen sein dürfte; es war die Wertschätzung. Da rennt die Gewerkschaft offene Türen ein. Es dürfte interessant sein, heute zu schauen, wie die Münchner mit dem Kehrausmüll auf dem Viktualienmarkt, dem Marienplatz umgehen. Vermutlich weitgehende Gelassenheit und vermutlich werden viele Stände und Firmen ganz selbstverständlich vor der eigenen Tür wischen und sich damit vielleicht ein paar zusätzliche Kunden reinholen. Und wie die Münchner den Müll auf den prallvollen Mülleimern in der FuZo zu kunstvollen Pyramiden aufstapeln: das wäre eine eigene Fotostrecke wert. Ganz sicher werden die Ratten, die allüberall in so einer Stadt hausen, ungenierter aus der Deckung kommen und sich ihr Festmahl holen. Und die Tauben und die aktuell in Schwärmen über der Stadt krächzenden Krähen ebenso. Wenn diese niedlichen Tierchen nur nicht zum Rohrkrepierer des Müllgewerkschafters werden. |
21.02.2023 | Starke Symbolik meint : Planmässig sollte am 24. Februar der russische Präsident in Kiew mit einer grossen Parade das einjährige Jubiläum der Einverleibung der Ukraine in sein sowjetische Grossreich feieren. Planmässig. Wenns denn planmässig gelaufen wäre. Stattdessen flaniert der amerikanische Präsident durch die ukranische Hauptstadt so lässig, als besuche er den 51. amerikanischen Bundesstaat. Laut russischem Despoten spaziert er durch russisches Gebiet. Ein Gebiet, was Russland einverleibt werden sollte, und was der Kriegsverbrecher im Kreml so schnell dem Westen in die Arme getrieben hat, dass er mit Denken nicht nachgekommen ist. Drum glaubt er heute noch, das sei russisches Gebiet. Er kann ja mal wieder eine Volksabstimmung abhalten. Da hat sich wohl einer massiv verkalkuliert. Der Schachzug mit dem Überfall auf die Ukraine war so klug wohl nicht, so superschlau wohl nicht, wie Put-Put-Ienchen sich gerne sehen würde. Der Völkerrechtsbruch war so augenfällig, dass dessen Ablehnung weitherum konsensfähig wurde. Das hätte wohl Put-Put-Bienchen nie gedacht, dass ausgerechnet er dem Westen, der auf Demokratie baut und der teils überaus kriegsskeptisch ist, dazu bringen würde, Rüstung für salonfähig zu halten, die Unterstützung der Ukraine mit Geld und Rüstungsgütern für selbstverständlich. Der Spaziergang des amerikanischen Präsidenten durch Kiew am helllichten Tage und bei Fliegeralarm ist ein Signal, das zum Jahrestag der unseligen Invasion kaum zu toppen ist. Denn die schlagzeilenträchtigen Kriegsverbrechen hat der Russe schon begangen, an die A-Bombe dürfte er sich nicht trauen, denn es wäre ja gut möglich, dass wenige Minuten nach dem Abwurf einer solchen in der Ukraine eine ebensolche ganz nah beim Kreml einschlagen würde. Vielleicht wird der Russe ja einen Spaziergang wie der Amerikaner in Kiew in der Nähe von Bachmut machen, eine kleine Parade durch die Schützengräben in den neu annektierten Gebieten, die russische Flagge könnte dabei gefahrlos über die Gräben hinausschauen. Am meisten Publikum dürfte er auf den Soldatenfriedhöfen finden und auch die Sicherheit, dass keiner dort demonstrieren würde. Aber auch so dürfte es schwierig werden, dem Ami mit seinem Kiew-Besuchs-Coup PR- und jahrestagsmässig das Wasser zu reichen. Er steht im Moment etwas doof da, der Kremlianer. Der grösste Coup wäre, und das würde dem Westen das meiste Kopfzerbrechen bereiten, da ihm sein einigendes Feindbild abhanden käme, wenn der Russe den sofortigen Rückzug seiner Truppen aus der ganzen Ukraine befehlen würde. Das wäre die grösstmögliche Überraschung, jetzt, wo wir uns auf einen längeren Konflikt eingestellt haben. |
20.02.2023 | Verte Idi Gung meint : Die Quintessenze der msc, der Siko, der Münchner Sicherheitskonferenz, könnte vielleicht auf die drei Begriffe VERTEIDIGUNG, VERTEIDIGUNGSBÜNDNIS, NATO runtergebrochen werden. Was damit gemeint ist, kann am ausführlichsten an der Ukraine dargestellt werden. Ausgehend von einem internationalen Regelwerk über Staaten und ihre Grenzen, haben jene das Recht, diese zu verteidigen. Der Übergriff Russlands auf die Ukraine vor ziemlich genau einem Jahr ist eine eklatante Verletzung des Regelwerkes und die Ukraine hat das Recht, sich zu verteidigen, auch mit Unterstützung von anderen Staaten. Die Verteidigung besteht darin, den Übergriffigen wieder ausser Landes zu bugsieren. Sie kann aber keinesfalls darin bestehen, im Gegenzug Russland anzugreifen. Ausgeschlossen sind – auch zur Verteidigung – geächtete Waffen wie Streubomben oder Phosphorbomben. Kriegsverbrechen (von beiden Seiten!) müssen dokumentiert und anschliessend von einer internationalen Justiz verhandelt werden. Der so herauskristallisierte Begriff der legitimen Verteidigung würde einen Angriff wie 2001 auf Afghanistan explizit ausschliessen (dürfte eine Erkenntnis sein, die so auf der Konferenz nicht formuliert worden ist) . Wobei das Thema Terror hinter dem exemplarischen Ukraine-Angriffskrieg zurückstecken musste. So besehen sieht die Konferenz keine „roten Linien“, was die Unterstützung eines zu Unrecht angegriffenen Landes betrifft, so lange es sich nicht um geächtete Mittel handelt. Je schneller so ein Angreifer des Landes verwiesen ist, desto schneller kann mit der Aufarbeitung der Kriegsverbrechen, des rechtswidrigen Kriegs und auch mit dem Wiederaufbau und den Reparationen begonnen werden, mit der Wiederherstellung einer friedlichen Ordnung im Sinne des Völkerrechtes. Fazit: das Völkerrecht und die internationale Justiz müssen gestärkt werden. Parallel dazu geht einher die Forderung nach einer Stärkung der NATO und der Aufstockung der Verteidigungsetats, was keinesfalls gleichzusetzen ist mit der wenig Resonanz findenden Forderung nach einer europäischen Armee (vermutlich mit dem abschreckenden Begriff der Blockbildung im Hintergrund). |
19.02.2023 | msc-Brösel meint : Ein süsses Signet haben die von der Munich Security Conference, lässt mehr an einen Schwerhörigen-Service oder an einen fein-exclusiven Confisier denken, nur nicht daran, dass hier womöglich enorme Waffengeschäfte eingefädelt werden oder sogar Kriege nicht verhindert. Seit 1963 Jahren gibt es die Sicherheitkonferenz, seit einem Jahr den Ukraine-Krieg, und bis dorthin war Russland nicht ausgeschlossen, ja hat die Konferenz für beachtete Auftritte genutzt. Ein Akzeptanzpunkt wird die Konferenz für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden, der stundenlang live streamt. Europäische Charme-Offensive der Briten. Rishi Sunak ist mit der bislang grössten Delegation zu dieser Konferenz angereist. In Bezug auf die Ukraine sind die Briten europäischer als so manch halbherziger Festlandeuropäer: sie waren und sind Schrittgeber bei der Unterstützung der Ukraine mit Rüstungsgütern. Die Briten sehen sich nicht als Aussereuropäer, sie sind ja nicht weggezogen. Sie verstehen mehr als andere, dass man der Ukraine jetzt massiv helfen muss. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wird Britannien mehr als im gesamten letzten Jahr liefern. Dass auf der Konferenz der ukrainischen Forderung nach Streumunition und Phosphorbomben unisono eine Absage erteilt wird, spricht für das westliche Bündnis – und gegen die Ukraine. Die Deutschen sind verlässliche Partner und bekannt für Termini wie Alleingänge, Wumms, sie sind manchmal etwas kompliziert und langsam im Denken; das mag geistes- und ideengeschichtlich, bedingt sein. Kamala Harris macht sehr emotional auf die Kriegsverbrechen der Russen in der Ukraine aufmerksam. Sie komme von der Justiz her, sie fordert die juristische Aufarbeitung, zu Recht. Und auch den Aufbau eines internationalen Rechtssystems; einer internationalen, regelbasierten Weltordnung. Diese Dinge aus dem Mund einer Amerikanerin wirken zwiespältig insofern, als die USA immer noch nicht dem Internationalen Strafgerichtshof beigetreten sind, zu schweigen von der langen Liste auf dem Kerbholz von Kriegsverbrechen der Amis allein in der jüngeren Vergangenheit. Gute Figur macht der Bayerische Ministerpräsident, er kann hier nicht viel falsch machen, hat er doch keinen verbindlichen Redebeitrag zu liefern, sondern lediglich die zahlreichen Staatsgäste zu begrüssen bei sorgfältig inszenierten Fototerminen; er kann in seinem Element schwimmen, er ist hier für Bayern das, was das Münchner Kindl für München; es werden ihm keine unangenehmen Fragen zur bayerischen Verkehrspolitik, S-Bahn, gestellt, stattdessen Überreichen einer weissen Rose an eine farbige Politiker durch ihn, den schwarzen Politiker; der schaufelt gewiss ein paar Sympathien für Bayern. |
18.02.2023 | Nie Wieder Krieg meint : Den Slogan NIE WIEDER KRIEG lohnt sich, näher zu betrachten. Er entstand angesichts der Gräuel des Zweiten Weltkrieges, des Schockes, wozu (zivilisierte und gebildete) Menschen offenbar fähig sind. Der Wunsch der Menschen war der Politik Befehl, zumindest in Deutschland. Es wurde zwar wieder eine Armee aufgebaut. Dann wurde sie schleifen gelassen, war irgendwie nicht populär zu machen. Die Grünen waren dann für den Krieg auf dem Balkan. Grade sie. Dann dimpfelte das Militärische wieder dahin. Bis ins neue Jahrtausend. Was das schon alles an Kriegen aufzuweisen hat allein im ersten Viertel des ersten Jahrhunderts. Wäre Anlass genug NIE WIEDER KRIEG zu fordern. Dabei ist weder Afghanistan noch Irak auch nicht andeutungsweise aufgearbeitet. Diese Kriege konnten aber die Kriegsbegeisterung in Deutschland auch nicht anfachen. Es blieb ein Desiderat von gewissen Intellektuellen bis Rüstungskreisen. Afghanistan hat im Gegenteil die Armee in noch ein schlechteres Licht gerückt. Es galt weit verbreitet die Meinung, wenn man NIE WIEDER KRIEG fordert und auch nicht hingeht, dass man dann ja keine Armee und keine Rüstung brauche. Alles schleifen lassen. Die Politik hat ihr Fähnchen in den Wind gesteckt. Und dann fängt plötzlich einer einen Krieg an. So ein scheusslicher Krieg wie eh und je voller Kriegsverbrechen noch und nöcher. Und da steht man dann da mit der Parole NIE WIEDER KRIEG. Vor allem scheint es ein Krieg zu sein, der mit Verhandlungen nicht zu lösen ist. Der ist der Einfältigste, der glaubt, man muss die Ukraine so lange unterstützten, bis der Kriegsverbrecher im Kreml einsieht, dass er den Krieg beenden müsse, ach du gute politische Einfalt; ein Desiderat, wie zu hoffen, dass das Wasser aufwärts fliesse. Nein, bei so einem Durchgeknallten, wie dem im Kreml, können nur noch die Waffen sprechen. Und wer keine hat, der steht dumm da. Also müsste der Slogan revidiert werden, müsste reduziert werden darauf, Krieg nur, wenn ein Krieg mit Krieg allein zu beenden ist. So wie in der Ukraine. Also müssen sich auch die Pazifisten bewaffnen. Die Parole allein führt zu einem Rüstungswettlauf. Auch das ist nicht gut. Vielleicht die Parole, Krieg, aber nur defensiv, nur im Verteidigungsfall. Aber auch das geht nicht ohne Waffen. Und sie müssen in irgend einer Weise denen der Gegner überlegen sein. Daraus zu schliessen ist, dass vor dem Krieg und zur Prävention immer alle Mittel der Verhandlungen genutzt werden müssen. Aber auch Konsequenzen, dass der Westen den Krimüberfall geduldet hat, hat zu dieser Eskalation geführt, die vermutlich keiner gewollt hat. NIE WIEDER KRIEG ist aktuell nicht mehr als ein frommer Wunsch. Sollte aber, wenn dieser Krieg beendet ist mit dem Rauswurf des Aggressors aus der Ukraine, die Motivation für eine stabile Friedensordnung sein. In die muss auch Russland einbezogen werden. Auch Russland muss sich erholen dürfen. Es müssen Kriegsvorbeugungsmechanismen etabliert werden. Weltgerichte, die von allen anerkannt werden. Vielleicht wird dann der Satz vom NIE WIEDER KRIEG mehr als nur idealistisches Wunschdenken. |
17.02.2023 | Lange Gesichter meint : Lange Gesichter dürfte es nicht nur beim Investor sondern auch bei der Stadt München gegeben haben anlässlich der „Erörterungsveranstaltung“ zum geplanten Paketposthallenprojekt mit den zwei 150 Meter hohen Betonklötzen. Es scheint, Zeitungsberichten zu folgen, kaum Interesse bestanden zu haben. Die Bürger, die da waren, waren skeptisch bis auf einen einzigen Anwesenden und das ist der Betreiber des Backstage, der direkt zu profitieren hofft. Sonst nur Desinteresse der Bürger und Skepsis. Noch peinlicher, dass der anwesende Archtigekt keinerlei Info über den ökologischen Fussabdruck der Bauten hat, dabei hat das Büro doch bereits zwei ähnliche Türme in Basel gebaut. Die scheinen, was Ökologie betrifft, hinterm Mond zu leben. Solche Erkenntnis muss nun bei der Stadt, noch dazu bei so einem enormen Prestigeprojekt, für lange Gesichter sorgen. Da scheint sich was zusammenzubrauen, was mit moderner Ökologie grad gar nichts zu tun hat. Ein Projekt mit keinerlei Zukunftsvision. Und selbst der in Aussicht gestellte Biergarten kann die Münchner nicht für das Projekt ermuntern; ein durchschaubares Manöver. Oh, das ist aber mau. Oh, das ist aber peinlich für so ein Vorzeigeprojekt, was die aus Westen Anreisenden prägend begrüssen sollte. Doublage eines Projektes, was ökologisch längst überholt ist. Oh, wie dürr. Oh, wie armselig. Das für München. Da können die das Bürgergutachten noch so positiv auslegen – was so zwingend auch wieder nicht ist, wenn man es genau studiert. Und zum ersten Mal nach wohl drei oder vier Jahren, als das Projekt das erste Mal vorgestellt wurde, gibt es jetzt offizielle Fotos, wie die zwei Türme von verschiedenene Standorten in München aus zu sehen wären. Sie sehen nicht gut aus, von keiner Warte; dabei möchte München doch gut ausschauen (sie sehen einzig gut aus auf den von den Architekten selbst hergestellten Verschaukelskizzen!). Da ist nichts Ermunterndes, nichts Erfreuliches dabei, von der einen Warte aus stören sie nicht ganz so sehr wie von der anderen. Und sie sind so charakterlos. Sie haben keinerlei Bezug zur Umgebung, weder auf die nähere noch auf die weitere. Sie sind ja auch für Basel erstmals entworfen worden. Austauschbarkeit von Architektur. Ein Projekt, was zum Vornherein das Versagen der Stadt München bei der Sorge um ihre architektonische Entwicklung zum betonharten Monument erhebt. Oh la la. Oh la la. Ein Projekt, was wohl noch viele lange Gesichter erzeugen wird. Da kann man nur hoffen, dass der Genehmigungsprozess sich so lange hinzieht, bis diese Betonbauweise nicht mehr gesellschaftsfähig ist. Die Türme der zwei langen Gesichter am Eingang von München, werden sie dann vielleicht genannt werden. |
16.02.2023 | Sonne Satt meint : Sonne satt. Die Lebensgeister erwachen. Jetzt könnten wir die Welt zu einem besseren Ort machen. Aber wie nur, wie? Wir könnten das Gewicht von einem Bein auf das andere verlagern, um so der Erdrotation zu schmeicheln und sie uns gewogen halten. Hm. Hm. Wir könnten wie der Vogel Strauss den Kopf in den Sand stecken und uns ausmalen, wie schön doch die Erde sein könnte und somit gute Strahlungen aussenden. Hm. Hm. Wir könnten konsequent Bilder von PR-geilen Politikern in den Medien einfach nicht mehr anschauen, das hätten die dann davon. Hm. Hm. Wir könnten coole Filme empfehlen. Hm. Hm. Wir könnten eine Waffe erfinden, die den Krieg in der Ukraine sofort für die Demokratie entscheidet. Hm. Hm. Wir könnten Plastikmüll vermeiden. Hm. Hm. Wir könnten kein Fleisch mehr essen. Hm. Hm. Wir könnten versuchen, uns einzumischen. Hm. Hm. Wir könnten darauf hinwirken, dass der vom Konstrukt her stümperhafte deutsche Filmpreis intelligenter und gesellschaftlich relevanter wird. Hm. Hm. Wir könnten Ideen streuen, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk fairer finanziert werden könnte, damit er mehr Akzeptanz erhält. Hm. Hm. Wir könnten einen Leserbrief an die SZ schreiben und hoffen, dass er veröffentlicht wird. Hm. Hm. Wir könnten einer Weltverbesserungsorganisation als Aktivist beitreten. Hm. Hm. Wir könnten Seiten und Beiträge, die wir im Sinne einer besseren Welt halten, massenhaft Clicks und Smileys geben. Hm. Hm. Wir könnten böse Chats infiltrieren. Hm. Hm. Wir könnten aufs Auto verzichten. Hm. Hm. Wir könnten Müll trennen. Hm. Hm. Wir könnten eine Petition starten. Hm. Hm. Wir könnten ein Rechercheprojekt zur Ungleichheit starten, das untersucht, warum die Reichen immer reicher werden. Hm. Hm. Wir könnten eine Partei wählen, die uns das Blaue vom Himmel und Gerechtigkeit verspricht. Hm. Hm. Wir könnten die Reden von Politikern mit ihren Taten vergleichen. Hm. Hm. Wir könnten spenden für Kinder, Arme, Kriegsopfer, Flüchtlinge, Katastrophenopfer, gegen den Hunger. Hm. Hm. Wir könnten Tee trinken und abwarten. Hm. Hm. Wir könnten behaupten, es tut schon jeder genug für eine bessere Welt, wenn er seine kleine Welt in Ordnung hält. Hm. Hm. Wir könnten einen Protestzug für eine bessere Welt organisieren. Hm. Hm. Wir könnten einen Youtube-Clip schalten, der die Menschen auffordert, etwas zu einer besseren Welt beizutragen. Hm. Hm. Wir könnten nach dem Motto leben, ernähre dich redlich, geh viel an die frische Luft, pflege dein Gärtlein und sei friedlich mit deinen Nachbarn. Hm. Hm. Ach, wir könnten so vieles tun. Oh, jetzt hatte ich grad die zündende Idee und eben ist wieder was dazwischen gekommen. Aha. |
15.02.2023 | -ter meint : Was für ein Gesicht soll denn der russische Kriegsverbrecher noch wahren - das hat er doch längst mit dem Überfall auf die Ukraine verloren ... |
15.02.2023 | Welches Gesicht meint : In einem voll verschwurbelten SZ-Text – so verschwurbelt, dass ihn zwar kein VW, aber ein WW erklären muss, was zur Erhellung auch nicht beiträgt – findet heute der Starnberger Philosoph Habermas, dass im Ukraine-Konflikt eine gesichtswahrende Lösung gefunden werden müsse. Mit Fug und Recht darf an den Starnbergersee gefragt werden: welches Gesicht denn bittschön soll der russische Massenmörder, Kriegsverbrecher, Menschenrechtsverbrecher wahren? Warum soll bittschön ein Schwerverbrecher gesichtswahrend behandelt werden? Es reicht doch, dass vor dem Recht alle gleich sind, ob Schwerverbrecher oder nicht. Was meint der Starnberger Philosoph mit gesichtswahrend? Dass dieser schwerkriminelle Staatschef ein respektables Mitglied der Weltgemeinschaft bleiben soll? In welch merkwürdigen Gefühlswelten dümpelt hier der Philosoph? Auch will er vom Wort Sieg nichts wissen. Die Ukraine dürfe nicht über Russland siegen. Schulhofpolitik: der Kleinere darf nicht über den Grösseren siegen. Mag in Starnberg auf dem Schulhof Geltung haben. Das Wort Sieg ist doch auch gar nicht das Lösungswort. Es geht lediglich um Rauschmiss. Russland muss des ukrainischen Territoriums verwiesen werden. Das hat weder mit Sieg noch mit Niederlage zu tun. Das hat lediglich mit Wiederherstellung der Rechtsverhältnisse zu tun, die Russland mit seinem Überfall missachtet hat. Es ist ja kein verabredeter Krieg, wo zwei Feldherren sich auf einem Feld treffen und schauen, welche Armee stärker ist. Da kann von Sieg und Niederlage gesprochen werden. Dem ist in der Ukraine nicht so. Hier hat einer übelst einen anderen überfallen. Es geht nur darum, den Penetrator loszuwerden. Dazu kann der Westen der Ukraine mit jedem Mittel helfen. Wenn denn dem Westen seine eigenen Werte so viel wert sein sollten, wenn er denn das Rechtsstaatsprinzip verteidigen will. Das kann der Westen so auch – gesichtswahrend – dem Kreml kommunizieren. Wir ziehen nicht in den Krieg, wir helfen der Ukraine lediglich in der Verteidigung ihres Territoriums. Das kann auch im Westen vielerlei Bedenken und Zögerlichkeiten ausräumen. Dazu trägt allerdings der Habermas-Text wenig bei. Der entschwurbelt die eh oft und ängstlich von der Politik betexteten Verhältnisse nicht. |
14.02.2023 | Jack meint : Nicht schlecht, einmal mit dem Finger schnippen und Tausend Menschen in den Tod schicken, wenn sich da einer nicht mal bärenstark vorkommt... |
14.02.2023 | Kommt Sich Stark Vor meint : Dieser Typ im Kreml, oh sorry, ganz vergessen wie heisst er nochmal, äch egal, das ist sowas von scheissegal, der kommt sich wahrscheinlich immer noch stark vor, hält sich womöglich immer noch für einen Westernheld mit nacktem Oberkörper auf einem Pferd und meint, das reiche aus, ein Feldherr zu sein. Nein, der hat keine Ahnung, was das bedeuten würde. Aber er kommt sich stark vor, wenn er Tausende von Männern als Kanonenfutter gegen den Feind laufen lässt. Das ist doch bärenstark, nur scheint er nicht zu bemerken, dass er dabei kaum einen Quadratmeter Land erobert. Schon erstaunlich, dass ihm das nicht zu denken gibt, dass er wochen-, ja monatelang gegen Bakhmut – als Synonym für viele andere Städte - ankämpfen lässt und nicht von der Stelle kommt. Das wäre ja kein WM-Titel oder auch keine Olylmpiamedaille, das wäre irgend ein bedeutungsloses Kaff, was er eh schon kaputt geschossen hat. Irgendwie tickt der nicht so richtig, dieser Möchtegernfeldherr im Kreml. Da die Kanonen nichts erreichen, versucht er es inzwischen mit der schieren Masse an Menschenmaterial, die er gegen den vermeintlichen Feind anrennen lässt. Wie heisst es doch, wer den Pfennig nicht ehrt, ist den Taler nicht wert, so gilt wohl auch im Militärischen, wer den Soldaten nicht ehrt, ist der Armee nicht wert. Eine Kriegspolitik, die sich selbst offenbar nichts wert ist. Die sich damit begnügt, dass der eingebildete Feldherr Soldaten in den Tod schickt oder Panzer auf Minenfelder, wie dieser Tage passiert – Kopfschütteln selbst bei blutigen Kriegsanfängern – und sich dabei stark vorkommt. Das ist wohl die fundamentale Verwechslung dieses Idioten in Kriegsdingen, dass er meint, es genüge, dass er sich stark vorkomme und damit sei begründet, dass er erfolgreich Krieg führe. Also nicht die Bilanz am Kriegsort zählt, die wäre zu verheerend, sondern nur das Gefühl des obersten Kriegsherren. Und der fühlt sich stark, da er nur den Befehl geben muss: schickt diese Soldaten in den Tod. Und sie werden in den Tod geschickt und der Kriegsherr kommt sich bestätigt und stark vor. Anders ist kaum zu erklären, wie einer so lange auf einem Krieg beharren kann, den zu gewinnen, die Aussichten von Tag zu Tag schwinden. Ja, das ist ein idiotischer Vorgang und lässt Ströme von Blut fliessen, lässt Tausende von Frauen zu Witwen, Abertausende von Kindern zu Halbwaisen werden, und das im eigenen Land und ganz Landstriche veröden. Und es dient einzig dem Zweck eines Irren, damit der sich stark fühlt. Er hat allen Grund, sich stark zu fühlen zuhause, wenn einer ihn kritisiert, lässt er ihn ins Gefängnis werfen. Starkes Gefühl, einmal mit dem Finger schnippen und wer dich kritisiert geht in den Gulag oder wird vergiftet. Und ein ebenso starkes Gefühl, zu sehen, wie die Armee sich auf Fingerzeig in Gang setzt. Der Irre lässt im ganzen Land mobilisieren, entzieht der Wirtschaft dringend benötigte Kräfte. Starkes Gefühl für den Typen. Alle tanzen nach seiner Pfeife. Was anderes hält er nicht mehr aus. Die Beweise für das Gefühl seiner Stärke müssen immer blutiger werden. Und sie werden es. Schon irre. Doch kann Vladimir der Starke es überhaupt nicht verstehen, dass er und sein geschwätziger Aussenminster nicht zur Münchner Siko eingeladen werden, da er doch so stark ist, wie die blutige Spur, die er hinterlässt, doch beweist. Unverstanden ist er also auch noch, dieser bärenstarke Typ. |
13.02.2023 | In Den Brunnen meint : In den Brunnen gefallen ist das neueste Architektur-Akzent-Setz-Baby in München lange schon bevor es überhaupt eine Baugenehmigung gibt: die zwei Paketposthallentürme der Basler Stararchitekten und nicht mal ein Orginal, sondern mehr oder weniger eine Kopie der Basler-Chemietürme desselben Architekturbüros. Bei diesem Projekt, was einen historischen Akzent zur Münchner Skyline und eine Erinnerung an unsere Zeit setzen könnte, war vom Anfang der Erkundungshorizont zu eng. Er orientierte sich lediglich daran, wie das Geld für den Erhalt der denkmalgeschützten Paketposthalle mit entsprechend dichter und hoher Bebauung wieder reingeholt werden kann. Auch gab es nie einen Architekturwettbewerb. Ein unverzeihlicher Geburtsfehler für so ein Projekt an so eminent wichtiger Stelle, ähnlich wie der BMW-Vierzylinder im Münchner Norden. Und da wird so mir nichts dir nichts praktisch ohne Vergleich eine Gebrauchtware bestellt. Heute Abend gibt es eine „Erörterungsveranstaltung“ zum PaketPostAreal um 19 Uhr in der Freiheitshalle als nächster Schritt im Babauungsplanverfahren. Da das Projekt aber bereits in den Brunnen gefallen ist, unter anderem auch wegen der Rückständigkeit der Betonbauweise und der viel zu hohen Geschosszahl und des Mangels an Alternativen, wird die Veranstaltung nicht mehr viel tun können, als die Wasserleiche möglichst hübsch zu machen, ein paar Quadratmeter Grün da und ein paar dort, vielleicht noch ein Bächle hier und ein Bächle da, diese oder jene Fassadenverkleidung, ein Projekt, dem der Dialog zur Münchner Architektur gänzlich abgeht, ein Projekt, was nachher so öde in der Gegend stehen wird, wie jetzt schon der Uptown-Munich-Tower, ein Teil, was man am besten wieder abreissen würde. Wäre für München so ungewöhnlich nicht, man denke an das Hertie-Hochhaus (50 Meter), erbaut 1964, abgerissen 1992! Manchmal schadet es nicht, bei einem neuen Projekt, speziell in München, sich kurz in die Geschichte der Stadt zu vertiefen. Zu schweigen vom Hochhausentscheid von anno 2004. Aber das wird heute Abend alles vergessen in der Freiheitshalle, das Baby ist eh schon ertrunken, da gibt’s nichts mehr zu retten. Keiner wird das so sagen, dass hier kein städtebaulicher Glanzpunkt gesetzt wird, keine Marke für München, sondern dass hier zwei beliebig austauschbare Hochhäuser, die es ähnlich schon gibt, hingeklotzt werden sollen; ökologische Stinker der Sonderklasse, ein städtbauliches Denkmal, wie man es nicht machen sollte, Erinnerung an die Ausbreitung der Gleichgültigkeit in der Stadt im Hinblick auf das Stadtbild, der Orientierungslosigkeit, der Anspruchslosigkeit; ein Mahnmal an das Münchner Hinterwäldlertum unökologischen Bauens noch tief im 21. Jahrhundert, eine architektonische Totgeburt.
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12.02.2023 | Too Big meint : Für manche ist Russland immer noch too big to commit crime. Und da es zu gross ist, Verbrechen zu begehen, kann es dafür auch nicht zur Rechenschaft gezogen werden. Und da dem so ist, darf es den Krieg in der Ukraine auch nicht so richtig verlieren. Denn dann müsste es ja als Verlierer zur Rechenschaft gezogen werden. Aber dazu ist es in den merkwürdigen Köpfen dieser Westler too big. Als gebe es Grössenordnungen, in denen Recht und Gerechtigkeit, Menschenrecht, Völkerrecht, Demokratie keine Geltung mehr hätten. Diese Westler sind die Defätisten unter den Unterstützern der Ukraine, Helme ja, aber. Es sind die Zögerer, die Zauderer, die immer nur so ein bisschen helfen wollen, die aber nie Russland provozieren wollen. Sie sehen affig aus, diese Westler, weil sich bei denen elementare demokratische Grundsätze offenbar total verschoben haben. Demokratiedenke mit Behinderung. Die Denkweise ist verbreitet, verbreiteter als man glaubt; der falsche Respekt vor Grosskriminellen. Kein Zufall, dass die Grossmächte USA, China und die ehemalige Grossmacht Russland nicht dem internationalen Strafgerichtshof beigetreten sind. Da befürchtet der eine wie der andere, zu Recht, irgendwann dranzukommen. Das könnte mit ein Grund sein, Russland schonen zu wollen. Und also der Ukraine nur so halbherzig, salamitaktikmässig zu helfen. Das zieht den Leidensprozess endlos in die Länge. Russland hat ein kriminelles Würstchen an der Spitze, das jeden Tag die schauderlichsten Kriegsverbrechen begehen lässt, das Tausende junger Männer in einen sinnlosen Tod schickt. Es verbietet sich jeglicher Respekt. Hier ist nichts too big for justice. |
11.02.2023 | Erleichterter Zugang meint : Die Ukraine möchter eine schnelle, eine erleichterte, eine privilegierte Aufnahme in die EU. Das zeigt, dass sie die demokratischen Ideen, die dieser zugrunde liegen, nicht verstanden hat. Es wäre Gift für die EU, so ein Mitglied aufzunehmen. Sie tut sich schon schwer genug mit Ungarn, mit Polen und deren reduziertem Demokratieverständnis. Mehr solche Mitglieder braucht die EU nicht. Im Gegenteil, sie sollte noch konsequenter auf den Kriterien für die Aufnahme bestehen. Sie hat sich in einer früheren Phase, als sie auf Teufel komm raus wachsen wollte, eh schon keinen Gefallen getan. Das wäre vor allem unfair einigen Balkanstaaten gegenüber, die schon ewig hingehalten werden mit der Aufnahme. Das ist der demokratische Urgedanke, dass alle von der Behandlung her gleich sind und nicht einige gleicher, dass alle die gleichen Bedingungen zu erfüllen haben. Wenn einer aber schon zum vornherein Ungleichheit beansprucht, das kann nicht gut ausgehen. Die EU kann von den Folgen von Inkonsequenz ein Liedlein singen. So sehr die Sympathie der Ukraine gilt und so sehr die EU diese im Krieg gegen den Aggressor unterstützt, richtigerweise im Sinne einer Auseinandersetzung der Systeme Demokratie gegen Diktatur, so wenig gibt es einen Grund für privilegierte Behandlung, die schon bei der Aufnahne eines Neumitgliedes selbst undemokratisch wäre. Nein, die Ukraine muss wie jedes andere Land die Kriterien erfüllen, sonst wäre die Kriegsunterstützung ad absurdum geführt: Kriegsunterstützung im Sinne der Demokratie, aber Aufnahme des Kandidaten unter Ausschluss der demokratischen Regeln. So was sollte die EU nicht mitmachen. Dabei verriete sie sich selbst, würde auf ihr elementarstes Fundament pfeifen. |
10.02.2023 | In Mingha XVIII meint :
Schon in den frühen 70ern, als die Fussgängerzonen aufkamen, haben sich in den deutschen Städten diejenigen am meisten dagegen gewehrt, für die sie dann zu wahren Goldgruben wurden: die Geschäfte. Und als ob diese Fussgängerzonen sich nicht seit 50 Jahren bewährt hätten, wehren sich die Geschäfte immer noch am meisten dagegen, jetzt wieder in München. Hier soll in Haidhausen ein Stück Fussgänger- und Lebensqualität Einzug halten mit Ausweisung einer Fussgängerzone. Welch Aufstand der Geschäfte. Und wehe, eine Stadtbaurätin sagt den vernünftigen Satz, dass Autoparkplätze in Innenstädten nichts zu suchen haben, dann ist der Aufschrei garantiert. Als ob niemand üble Erfahrungen mit städte-erstickendem Autoverkehr gemacht habe in den letzten Jahrzehnten. Tatsache ist zwar, dass seit Anfang Jahr allein in der Sendlinger Strasse schon der zehnte Laden dicht gemacht hat. Das hat aber nichts mit der Fussgängerzone zu tun. Die hat mit ihrer Einführung die Lage für Geschäfte attraktiver gemacht. Das hat mit der Weltpolitik, dem Krieg in der Ukraine, den massiv gestiegenen Energiekosten und der Inflation zu tun. Und wohl auch mit den Folgen der Pandemie, dass da viele Geschäfte schon von der Reserve lebten. Es gibt Erkenntnisse, die brauchen sehr lange, bis sie sich in den Hirnen der Menschen einbrennen. Dazu gehört, dass Autos nicht auf dem wenigen öffentlichen Raum, den Städte zwischen den Häusern bieten, abgestellt gehören, dass der viel zu kostbar ist dafür. Sie mindern drastisch die Lebens- und Aufenthaltsqualität. An Lösungen wird allerorten gebastelt, Parkhäuser, Carsharing, massiver Ausbau der ÖPNV. Es darf ruhig ein paar Parkplätze noch geben im öffentlichen Cityraum für Taxen, Behinderte, Carsharing-Autos. Es braucht mehr Platz für Fahrräder, Lastenräder, Rikschas und Elektromobilität für Mobilitätseingeschränkte. A propos München: Demnächst kommt ein Dokumentarfilm ins Kino über den Architekten des fast einzigen architektonischen Münchner Wahrzeichens der Moderne nebst den Olympiapark, dem BMW-Vierzylinder, Karl Schwanzer. In dem Film gibt es Drohnenflüge um den markanten Bau. Dabei wird im Hintergrund das Hochhaus Uptown München sichtbar, desolat geformt und platziert und fast so hoch wie die beiden geplanten, Paketpostenhallenbetonklötze. Welch krasser Gegensatz: diese markante Architektur aus den 70ern, dann der öde Bau von 2004 und jetzt die Basler Basteltürme, kaum zu glauben: aus der Heutezeit, wow, wie armselig, wie peinlich, vor allem wie rückwärtsgewandt. Wie progressiv war da München doch in den 70ern. Nichts davon scheint, was Architektur betrifft, übrig geblieben zu sein. Heute sollen Monumente für eine lang verflossene Hochhausarchitektur gebaut werden, ohne jeden Bezug zu München, ohne Dialog zu den Frauentürmen, ohne Echo auf den BMW-Vierzylinder. What a mess! Welch Dilettantismus. |
09.02.2023 | Ba Ba Lo Lo N N meint : Ein Ba Ba Baballon lon lone lonely a lonely balloon floating over the US Highlands, lonely ballon, with a chinese eye, eye eye what seh ik da in die USA. My eye is a spy, a skyspye looking on the roof of the manhattansyscrapers, having fancies when crossing over the roof of the white house in washington dc and this balloon has a twin drifting majestically over the southern part of america over the amazonasdjungle and the andes they are so smart so silent so sublime theses balloons made in china made of chinese quality they are so quiet so nonscandalous so big so great they do not understand why people make such a noise about them why some people try to chase them balloons to shoot them down from their lonely heights from their non wuthering heights these balloons do not harm anyone they do not do anything wrong they just like to watch what is going on in other parts of the world how other people live what houses they build what cars they drive what things they do in the forest on the mountains or at the beach they have eyes wide opened they are open-minded and open-spirited and they are discrete they wont tell the worl press and the world media what they have seen and noticed they are not enemys they only do not want to derange the object of their interest they are modest beings made principially out of air and nothing and they do not pollute air or whereever they move they have a very modest ecological footprint if any at all balloons are a kind of mobility of the future they are excellent they are role models they should be honoured and not be shot down finally they are a few kilometers above the country where every day some people shoot other people where wild west is a growing social habit the one who shoots first wins no no it is not so with balloons there is enough space around our planet for a whole bunch of balloons and balloons do not make war they are quiet things they do not make noise psssst |
08.02.2023 | Not Fair meint : Erdbeben sind unfair. Sie treffen nicht alle Menschen gleich. Die, die es sich nicht leisten konnten, erdbebensicher zu bauen, erwischt es am stärksten. Oder die das Pech haben, in einem Haus zu wohnen, dessen Eigentümer vorsätzlich nicht erdbebensicher gebaut hat. Oder der in einem Bezirk wohnt, in dem es die Verwaltung nicht so genau genommen hat mit der Kontrolle der Erdbebensicherheit von Neubauten, vielleicht auch dank Korruption. Erdbeben treffen die Schwächeren stärker als die Stärkeren. Erdbeben sind unfair. Den Erplatten, die aufeinanderprallen, kann es egal sein. Sie tun, was sie müssen, sie tun, was sie nicht anders können. Sie folgen ihren Gesetzen. Das wissen die Menschen. Also könnten sie Vorkehr treffen. Denn im Grunde genommen sind nicht die Erdbeben unfair, es sind die Menschen, die keinen fairen Umgang miteinander haben, die so tun, als hätte der eine Mensch mehr Anrecht auf Besitz, auf Anteil am Reichtum der Natur, auf Gesundheit, auf Sicherheit als ein anderer. Das ist eine fundamentale Fehleinschätzung. Das sollte die Menschen auszeichnen, das sollte ihnen die spezielle Menschlichkeit attestieren, dass sie dem Recht des Stärkeren eine Absage erteilen, dass sie gleiches Lebensrecht für alle fordern und durchsetzen. Leicht gesagt. Die Historie spricht dagegen. Immer war ein Wettbewerb zwischen Indviduen, zwischen Gruppen und Gebilden, wer unter die Räder kommt (auch bei einem Erdbeben) und wer nicht. Wer sich den grösseren Happen vom Reichtum der Natur schafft. Keine Ideologie, keine Religion hat ein faires Miteinander bei den Menschen durchgesetzt. Im Gegensatz, im Namen von Religion und Ideologie, aber auch des kapitalistischen Gewinnstrebens, wurden Abermillionen von Menschen ausgegrenzt, gefoltert und getötet oder leichtfertig den Naturkatastrophen ausgesetzt. Tausende dürften jetzt wieder bei den neuesten Erdbeben in der Türkei dafür bezahlt haben. Wer sind die Opfer? Wie haben sie gelebt? Wie reich waren sie? Wie arm? Sind auch erdbebensicher gebaute Häuser eingestürzt? Oder eben gerade nicht? Wieviele der Opfer sind bereits Opfer der verheerenden politischen Verwerfungen, von Bürgerkrieg und Diskriminierung in der Region? Bei aller Hilfsbereitschaft, die jetzt einsetzt, fair dürften die Schäden der Katastrophe nicht verteilt sein. Zudem wird in der Türkei die Katastrophenhilfe unter dem Aspekt des Wahlkampfes betrieben. Was nicht unbedingt zur Fairness beizutragen geeignet ist. |
07.02.2023 | Gaudibursch meint : Dieser bayerische Ministerpräsident muss a rechter Gaudibursch sein. Jetzt soll er verlauten haben lassen, dass es allmählich genug sein müsse damit, immer noch eine Schippe drauf zu legen mit den Rüstungslieferungen an die Ukraine. Erst Helme, dann Panzer und jetzt noch Flugzeuge. Also nee, das reiche jetzt, mehr soll nicht werden. Was denkt er sich dabei. Vermutlich gar nichts. Der will die Ukraine einfach dem russischen Kriegsverbrecher überlasssen? Genau so gut könnt er daherplappern, es reiche jetzt allmählich, der russische Kriegsverbrecher solle jetzt aufhören, in der Ukraine Krieg zu führen. Nicht zu erwarten, dass der Kremlpotentat auf den bayerischen Gaudiburschen hört. In Bayern werden Wahlen sein dieses Jahr und so darf darauf gewettet werden, dass dieser Gaudibursch sowieso nur noch so redet, wie er glaubt, es helfe seiner Wiederwahl. Und wenn die CSU ihr historisch schlechtes Ergebnis von den letzten Wahlen halten kann, dann wird sie das schon als Erfolg feiern. Bis dahin wird noch viel Geplapper aus Gaudiburschens Mund fliessen. Zum wörtlichen Mitstenographieren für die Medienleute – nachdenken darüber sollte besser keiner. |
06.02.2023 | Nur Ein Planet meint : Pech für den Discounter Lidl. Er stellt fest, wir haben nur einen Planeten. Vielleicht gibt’s ja noch welche bei Norma, Rewe, Edeka, Aldi … vielleicht kommt so noch ein halbes, gar ein Dutzend Planeten zusammen im Winterschlussverkauf. Im Dutzend billiger. Die Masse machts. Discounter mit nur einem Stück im Angebot, das ist das Ende des Geschäftsmodells. Aber Lidl hat nur einen Planeten. Das bisherige Geschäftsmodell war ja, den Planeten schnellst- und günstigstmöglich leerzufressen. Ein erfolgreiches Modell, wie Lidl jetzt erkennt, ein Modell, das die eigene Geschäftsgrundlage ratzekahl vernichtet. Lidl versucht, die Notbremse zu ziehen, den Zerstörungsprozess zu bremsen. Sie wollen weniger Fleisch anbieten, mehr auf pflanzliche Ernährungsgrundlage für die Menschen umsteigen. Ein mutiges, riskantes Unterfangen. Ob die Konsumenten mitziehen? Ob sie auf das rauschhaft-spassig-süchtige Leerfressen des Planeten mittels Billigfleisch zu verzichten bereit sind? Wohl eher nicht; eher dürften die Gesetze der Schwerkraft umgeschrieben werden, als dass der deutsche Konsument auf das günstige Angebot von der Fleischertheke verzichtet. // Aber vielleicht handelt es sich bei der Lidl-Erkenntnis eh nur um einen Marketinggag. |
05.02.2023 | Dipflomazie meint : Kriege gehörten durch Diplomatie beendet, ist so ein Standardsatz, der heutzutage gerne im Umlauf gebracht wird. Und es wird nachgerückt: nur durch Diplomatie. So ein diplomatischer Friede war Minsk. Man hat dem völkerrechtlichen Aggressor ein schönes Stück seines Diebesgutes belassen. Das war Diplomatie unter Verkennung des Charakters der Aggressorenpartei. Ein Friede ist nie daraus geworden. Dieser diplomatische Frieden hat den Krieg weiterkokeln lassen, bis er vor ziemlich genau einem Jahr so richtig eskaliert ist. Vom Wunder diplomatischer Bemühungen. Eine solche wünschen sich jetzt noch manche. Sie wollen den Gesprächsfaden zum chronischen Kriegsverbrecher im Kreml nicht abreissen lassen. Mag sein, das hilft, um Getreideexporte zu ermöglichen, mag sein, das hilft beim Austausch von Gefangenen. Aber zu mehr taugen im Moment diplomatische Bemühungen im Ukraine-Konflikt nicht. Es ist nicht erkennbar, dass der Aggressor aus dem überfallenen Land sich zurückzuziehen bereit ist. Das wäre aber die Voraussetzung für Verhandlungen über einen Frieden, darüber, wie mit den Kriegsschäden umgegangen wird. Nein, der Aggressor begeht Kriegsverbrechen noch und nöcher, täglich, er denkt nicht an ein Innehalten und wenn er einseitig einen Waffenstillstand erklärt, so hat das mit diplomatischer Verhandlung nichts zu tun, so ist auch das nur weiteres Geblöke, vor allem, er hält sich sowieso nicht daran. Der Aggressor schert sich einen Dreck um Diplomatie. Die Diplomatie hat in dem Verhältnis Russland-Ukraine jämmerlich versagt, ein, wenn nicht der, Chefdiplomat der verkorksten Minsk-Abkommen belohnt sich selbst wohldotiert mit Residenz in moralinsauren, Präsidialwolken als Auszeichnung für das diplomatische Komplettversagen mit den grauenhaften Folgen, an denen sich lediglich die westlichen Rüstungsindustrien erfreuen; ein diplomatisches Versagen, das Völkerrechtsbruch aus Schiss vor weiterm Völkerrechtsbruch schluckt und duldet. Mit solche Diplomatie ist nichts zu erreichen. Der Aggressor gebärdet sich immer aggressiver, immer toller, immer mehr wie von Sinnen, weil er sein Kriegsziel nicht errreicht und auch nicht erreichen kann. Da ist der Westen davor, wenn er Waffen auch immer nur in beinah homöopathischen Dosen liefert. Das zieht diesen altertümlichen Abnutzungskrieg unnötig in die Länge. Die Menschheit ist kein Schritt weiter als anno 1914 – 1918. Die Digitalisierung scheint sie auch nicht weiter gebracht oder intelligenter, einsichtiger gemacht zu haben. Der Ukraine-Krieg: eine fatale Folge einschüchterbarer Dipflomazie. |