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20.01.2004 | Lilot meint : Fast wäre man versucht, beim Lesen des hier am 19.01. zitierten Senryus einen gelegentlichen Stromausfall herbeizuwünschen. Was würde einem doch alles erspart bleiben! Filmpreisverleihungsinzuchtprozeduren. Schauspielerinnen, die sich rührend bemühen mit Garderoben-Glamour verblichenen Glanz dem deutschen Film wieder zu erstatten. Noch amtierenden Münchner OBs wie es scheint aus Panik vor der Leere nach dem Amt gestarteten saunatriefigen Kolumnistenversuchen in der AZ. Ferner derselben AZ Schlagzeilen, die immer öfter so genau daneben treffen wie Freund Schielkopf in Tatis Schützenfest. (Dem Blatt selbst bliebe der Blick auf die rapide sinkenden Verkaufszahlen erspart). SchämtEuch!Steuerreformverhedderer. Peinlichkeitsveranstaltung deutsche Filmakademie - kein Kopf nicht in Sicht, weit und breit nicht. Erspart bliebe auch der Blick auf Stefan Kornelius' pro-Bush-Besatzungspolitik-Einpeitsch-Satz, dass wer schmollt, sich aller Einflussmöglichkeiten beraubt; geistiger Kurzschluss: wer klare Haltung gegen völkerrechtswidrige Besatzer zeigt, der schmollt; es lebe die geistige Sparflamme in der SZ Nr.14 vom 19. Jan.04, Seite 4! Herr Kornelius, Sie sollten mehr Ravioli essen. Erspart bliebe einem auch, hier flackert das geistige Flämmchen nur noch müde, die paradoxe Licht-aus-Geschichte, wenn der israelische Botschafter Mazel in Stockholm den Stecker rauszieht und eine Lampe ins Becken stürzt und die SZ-Redaktion Thorsten Schmitz' schummrigen Bericht unbesehen abdruckt. (Im Schummrigen gedeihen die Ismen und Anti...ismen). Und es würde uns auch Thomas Steinfelds in der heutigen SZ unterbelichtetes Urteil, dass es sich dabei um "schlechte Kunst" handelt erspart; wenn ein Diplomat angesichts einer Kunst-Installation die Facon verliert, wenn seine geistigen Waffen versagen, dann ist die Kunst schlecht; autsch! Herr Steinfeld; hoffentlich sind alle Ihre Teile unversehrt geblieben. Und. Und. Und. Die Auswahl ist nicht repräsentativ. Sie ist beliebig. Wo immer man hinschaut, könnte allein die Idee eines Stromausfalls schon sehr hilfreich sein, sehr erhellend. Also: nicht Augen zu und durch; sondern: Augen zu und einen Moment innehalten. |
19.01.2004 | Senryu meint : Als das Licht erlosch // führte ihn der blinde Mann // sorglich bei der Hand // |
18.01.2004 | VERANSTALTUNGSHINWEIS meint : UNTERFAHRT, Freitag, 23. Januar: WILLI JOHANNS - ROMAN SCHWALLER QUINTET. Am 26. Januar wird Willi Johanns, liebevoll Mister "Bebop" genannt, 70 Jahre alt! Über viele Jahre haben Roman Schwaller und Willi zusammen ihren Geburtstag gefeiert .. und führen nun diese Tradition fort. .. eine langjährige Freundschaft, an deren Anfang 1977 Sessions im damaligen AT Podium und eine gemeinsame Tournee mit Charly Antolini's Jazz Power standen. Willi Johanns wurde am 26. Januar 1934 in Fürstenwalde/Spree geboren .. erste Engagements in U.S. Army Clubs und in den legendären Münchner Clubs Studio 15 und Nachteule. .. Festivalauftritte, wie das Jazzfestival Frankfurt 1961. Zweimal gewann Willi .. den Jazzpodium Critics Poll .. 1968 eine Südamerika- und Asientournee mit den German All Stars (Mangelsdorff, Dudek, Schoof) .. Gastsolist bei den Orchestern von Kurt Edelhagen, Erwin Lehn, dem Horst Jankowski Quintet und Don Menza Sextet. .. Auftritte mit Clark Terry am Jazzfestival Berlin 1968 und mit Jon Hendricks im Domizil München 1969. .. 1985 seine eigene Band "Bebop City" (u.a. mit Dusko Goykovich, Andy Scherrer, Alvin Queen).. versteht wohl kein akuteller Sänger, die harmonischen Strukturen der Jazzkompositionen so zu "verstehen" und zu hören wie Willy .. seine wundervollen Scat-Improvisationen. .. Begleitet werden Johanns und Schwaller von einem hochkarätigen Trio: Walter Lang (piano), Thomas Stabenow ((bass), Mario Gonzi (drums). (Aus dem Programmheft der Unterfahrt; www.unterfahrt.de) |
17.01.2004 | hamS des ghört? meint : Italien wird jetzt von einem Lift-Boy ausgenommen, ha, ha! |
16.01.2004 | Ja, i habs ghört, meint : Also I würd sagn, wenn da Schroeda schon nach Afrika verreisn tuat soll ea sich bei die Hereros umschaugn und überschlagn, was des alles so kostn tät, das Unrecht von anno dunnemals wida ins Lot zu bringn, wia sichs ghört, bevor ea mit di Amis im Irak mit-okkupian tuat, weil mitgegangn is mitgehangn, und dass er das net wui, damit hat er die Wahl gwonna - oda glaubt ea, mia ham des scho vergessn? Das mit die Hereros wär halt so ein Gebot des Anstandes, so wie die SZ das erst wida unmissverständlich ins Bewusstsein gerückt hat. Das wär ganz wichtig fürs Selbstbewusstsein des Landes, Respektbeschaffung sozusagen, während das Sich-in-die-Ami-Okkupiererei-Reinziehen-Lassen so eine Art nationaler Erniedrigung mit enormen Folgekosten darstellen tät. Nix gut für Psychohygiene von Land. Wenn es denn nicht schick ist, als Land ein Schwein zu sein. So wie Fahrerflucht, sich aus der Verantwortung stehlen. Mit telegener Fresse über die Hereros hinweg jetten. Zu landen, es anzupacken, das wär wahrhaft elitär. |
15.01.2004 | hams Sies ghört? meint : Schröder will mitokkupieren!!! |
15.01.2004 | Goody Goldy meint : Reg sich keiner auf - ich weiss auch nicht immer, was meine Linke tut - ich bin ja nicht der grosse bayerische Löwe - dennoch verwehr ich mich gegen die Bezeichnung "Rabe" - ich bin kein Okkupierer, ich bin legal, legitim - ich kann nicht ständig im état d'alerte sein - hin und wieder muss ich meine Sterblichkeit, meine Verletzlichkeit, meine Vergänglichkeit vergessen machen - mich geben wies ewige Leben, Loisius, Loisius - Stein sein, Pflock, Palast, Prominenz - die Gesundheitsreform wird einige am unteren Ende des sozialen Spektrums früher vom Elend erlösen - das werde ich bedauern - aber es soll mir bittschön keiner verübeln, dass ICH vorgesorgt habe - Weitsicht und Absicherung müssen belohnt werden. |
14.01.2004 | Maximus Léo meint : Maximus Léo was here - I don't think I did collaborate - for that I am too old - but maybe my hand did - I cannot always know what my hand does do -=- eh, foutez moi la paix! |
13.01.2004 | Hedda Heddler meint : VERHEDDERUNGEN: Bundesregierungliche PraxisGebührenErhebungsErfindungsVerhedderungen. Bundesregierungliche DosenFlaschenRückNahmePflichtsErfindungsVerhedderungen. Bundesregierungliche MautTomKollektErfassungsErfindungsVerhedderungen. Bayerischregierungliche OberstesLandesGerichtsAbschaffungsErfindungsVerhedderungsStäubchenZerstoiberungen - non visionär (siehe auch: SZ von heute, Heribert Prantl, Eine Reform um jeden Preis). Wir fordern: unverhedderte Einführung einer regierunglichen Verhedderungs- und einer bevölkerunglichen VerhedderungsAkkzeptanzGebühr, einzutreiben durch ein eigens zu schaffendes Verhedder-, Anti-Verhedder-, VerhedderungsAkkzeptanzGebühren-Ministerium, ebenfalls zuständig für die Erstellung einer Liste mit sozial verträglichen, grundgesetzkonformen Verhedder-, AntiVerhedder-, VerhedderAkkzeptanzGebührenBefreiungsVorschlägen. |
12.01.2004 | Christian Lex meint : schön, daß ich mit Ihnen dem Grab im Keller entsteigen durfte! Ihr "Leichenführer" von "Arsen und Spitzenhäubchen" - Schöne Grüße nach München |
12.01.2004 | Madame Lamort, Modistin, Paris, meint : GESUNDHEITSTIPPS: Tricksen Sie die Gesundheitsreform aus. Sparen Sie die Praxisgebühr. Sparen Sie die Medikamentenzuzahlungen. Bleiben Sie einfach gesund. Schlafen Sie viel. Faulenzen Sie viel. Träumen Sie viel. Pflegen Sie den Müssiggang. Üben Sie Konsumverzicht. Essen Sie wenig (geben Sie der Krankheit keine Nahrung). Reaktivieren Sie Ihren Geist. Bewegen Sie sich. Schmeissen Sie den Fernseher raus. Gehen Sie ins Kino. Lesen Sie Zeitung. Benutzen Sie keine Lifte, keine Rolltreppen. Fressen Sie nichts in sich hinein. Lassen Sie sich nichts bieten. Zeigen Sie der Krankheitsindustrie die rote Karte. Besinnen Sie sich auf die Hausmittel. Zeigen Sie Ihre kühnen, hohen Figuren des Herzschwungs. |
11.01.2004 | Mens Sana-Täter meint : Stell Dir vor, es ist Gesundheitsreform und alle bleiben gesund. |
10.01.2004 | Hans Pöta meint : Sieben Raben stolzierten über die Dächer und fanden es fade, kroa, kroa. Lasst uns einen lustigen Lenz machen und das Medieninteresse auf uns ziehen, sprach der eine, lasst uns Preise und Orden verleihen. Als erstes schlug er vor, den grossen Ehrenpreis für den gehorsamsten Mitläufer, den grossen schwarzen Rabenflügel, als zweites den grossen Ehrenpreis für den Raben, der am lautesten krächzt, die grosse Rabenkehle in Schwarz, als drittes den Preis für den härtesten Hacker unter den Raben, den grossen schwarzen Rabenschnabel aus Eisen, als viertes den grossen Preis für den Raben, der das eleganteste Schwarz trägt, die grosse schwarze Rabenfeder am Band, als fünftes den grossen Rabenpreis für die beste Darstellung eines Raben, den kleinen schwarzen Porzellanraben, als sechstes, zukunftsweisend, den grossen Nachwuchspreis für den kleinsten und angepasstesten Raben, die kleine schwarze Rabenzehe in Lakritz und zuletzt, damit keiner leer ausgeht, für mich als Ältesten, der grosse Rabenehrenpreis für ein Rabenlebenswerk, die ausgestopfte schwarze Rabenelster. Kroa, ona, kroa, ona, kroa. |
10.01.2004 | schrullkopf, prof. etc., Verhaltensforscher, meint : Das ist ja grossartig, Daniel W. Küblböck als Reinkarnation von Rainer Werner Fassbinder, grossartig ist das - man sieht, Fasching nähert sich. Wenn nicht, so manifestiert sich in diesem Wunsch zumindest der hohe Leidensdruck von Sehnsucht nach Stars, die von sich aus leuchten und nicht wie vorherrschend gegängelte Reflektoren matter FunktionärsBirnen sind. |
09.01.2004 | (Eisvogel) News aus dem Nirwana, II, meint : Peter Schamoni und Rudolf Waldemar Brem sehen in Daniel Küblböck , jetzt Glockenbachviertel, Ähnlichkeiten mit Rainer Werner Fassbinder. - - - Die Zeiten sind schlecht. Wo aber Gefahr ist, .. wächst dem einen sein Reinkarnat und der AZ ihre rettende Schlagzeile.. |
08.01.2004 | Hans Pöta meint : Zwei Raben kürten einen dritten Raben zum Star - und sind doch alle Raben geblieben. ALTERNATIVE: - und sind doch alle Bürokraten geblieben. |
07.01.2004 | Eisvogel meint : UND HÖLDERLIN HAT DOCH RECHT! Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch; wo aber die Tragflügel vereisen, vereiset der Acker auch - sicherer gelandet als die schlüpfrige AZ-Schlagzeile vom modrigen Mordkomplott. |
07.01.2004 | Lu S. meint : starkes forum |
06.01.2004 | Hans Pöta meint : Ein Rabe schreitet gar königlich über die verschneiten Zinnen des Nachbarhauses, gefolgt von einer Räbin, heut wird nischt mit Heu einfahren, giftet sie, kroa, kroa. |
05.01.2004 | Romain Birgler, Unternehmensberater, meint : 2,3 Jahre, dann haben die Filmproduzenten die Nase vorn, die gelernt haben, ohne Filmförderung zu produzieren, die Geschichten und Stars ausspähen, welche eine breiteres Publikum in Kino locken. |
04.01.2004 | GL meint : Näheres zu der von mir erwähnten attac-Initiative unter www.stoppgats.de |
04.01.2004 | Güzün Ligeti meint : EX AEQUO. Grad lese ich hier im rutzactor forum den Begriff "Verkerserziehungsfilm", den Herr Armin Elztaler im Zusammenhang mit WOLFSBURG von Christian Petzold gehört haben will und fast gleichzeitig, nämlich in der FAZ gleichen Datums, also 3.1.2004, in einer Rezension von ANDREAS KILB über BLUEPRINT von Rolf Schübel, Das doppelte Klonchen ..., "..ein grausam papierenes Stück Antikino, ein wandelndes Dossier im Breitwandformat, mit dem man jeden aufmüpfigen Deutsch-Leistungskurs zur Räson bringen kann. Seit dreissig Jahren gibt es in Deutschland Filme wie diesen, Filme, welche die Leinwand in eine Schultafel verwandeln, auf der ein gesellschaftlich relevantes Problem in seinen rational vermittelbaren Aspekten durchdekliniert wird, und noch immer verleiht ihnen die Wiesbadener Filmbewertungsstelle das Prädikat "Besonders wertvoll", und noch immer geben alle einschlägigen Filmförderer ihr Geld dazu. .." - Wenn man dem von attac in manchen Kinos geschalteten Spot glauben darf, und ich sehe keinen Grund daran zu zweifeln, dann dürfte das Problem 2005 sowieso hinfällig werden, wegen den zur Zeit geheim laufenden GATS-Verhandlungen in Genf; da wird dann Filmförderung zur Wettbewerbswidrigkeit, was nicht nur das Ende des Katheder-Films, sondern auch das Ende des durch Gremiengnade begründeten Startums, "wenn Herr X oder Frau Y die Hauptrolle spielt (die bekanntermassen Kassengift sind, die Red.), können Sie selbstverständlich Fördergeld erwarten"; was meiner Ansicht ein allzu grosser Schaden nicht wäre. |
03.01.2004 | Armin Elztaler meint : Sie haben richtig gesehen, Frau Bächle, ich muss mich wieder meiner persönlichen 'Heuernte' , wenn Sie so wollen, widmen, keine Zeit mehr fürs Kino. Die Taler aber waren nicht umsonst, gegen einen habe ich mir einen Discoeintritt erschwatzt, mit dem zweiten habe ich mir das Pfandgeld für einen herrenlosen Bierkrug abgeholt und den dritten behalte ich als Souvenir, als Fetisch und vor allem als Pfandstöpsel für den Einkaufswagen in meinem Lebensmittelmarkt. Dieser Film 'Wolfsburg' scheint ein recht pharisäerhaftes Teil zu sein, das Pharisäertum läuft und läuft und läuft, Heilsgeschichte auf Abwegen. Von anderer Seite habe ich gehört, auch Begriffe wie reaktionär und Opas Kino wurden darauf verwandt, dass der Eindruck eines polizeilichen Verkehrserziehungsfilmes entstanden sei, so didaktisch deutlich und gänzlich undelikat seien die Delikte ins Bild gesetzt. Da fällt mir ein Witz ein: wissen Sie, was ein führender Intellektueller in Deutschland ist? Antwort: einer, der sein Heu ein-führt. Ich muss. |
02.01.2004 | Heidi Bächle meint : vielleicht später, wenn wieder ein profiliertes Programm ist im Filmmuseum, kommt Ihnen der Schumi auch so uralt vor? |
01.01.2004 | EINE GUTE NACHRICHT ZUM NEUEN JAHR meint : Der Eintritt ins rutzactor-forum bleibt weiterhin frei; im rutzactor-forum wird es weiterhin keine Rezept- und keine Praxis- noch irgendeine andere Schnorrer-, Abzock- oder SozialeSchereVergrösser-Gebühr geben - mit rutzactor nicht! Eine Anmerkung noch zu Frau Bächle: leider funktioniert Ihre mail-Adresse nicht, vielleicht pseudonym, macht nichts, ich wollte Ihnen nur sagen, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, ich hätte gerne mehr von Ihnen gelesen, auch wenns kein Honorar gibt, Sie werden verstehen, wo keine Gebühren... |
31.12.2003 | Heidi Bächle meint : Ja Hallo, ich bins nochmal, entschuldigen Sie bitte, nachher will ich wirklich keinen Raum mehr Ihres geschätzten Forums in Anspruch nehmen, und der Herr Elztaler scheint sich auch verflüchtigt zu haben, also hat er ernst gemacht mit seiner Ansage; doch meinen Eindruck von gestern Abend will ich Ihnen nicht vorenthalten, Wolfsburg vom hoch gelobten Christian Petzold war angesagt und hat uns nicht verschont mit dem ehrenwerten Versuch der Weltenrettung mittels Illustration einiger sittlicher Grundgebote, Du sollst nicht lügen, Du sollst treu sein, Du sollst nicht klauen Tiefkühlkost aus Deines Bosses Gefriertruhe, Du sollst nicht rauchen in Anwesenheit von Kindern, Du sollst keine Fahrerflucht begehen, fahrlässig töten kannst Du ruhig, das alles vorgebracht mit bedröppelter arm-Sünder-bitt-für-uns-Miene, dagegen ist George Clooney noch beim Zähneputzen eine Wonne; zur richtigen Strafe kann solches Kanzel-Kastraten-Kino werden und das kräftige Buh am Schluss wurde denn vom zahlreichen Publikum widerspruchslos gouttiert; das wars, für dieses Jahr bin ich erst mal geheilt vom Kino, und merke: Du sollst Dich nie ranmachen an die Mutter des von Dir totgefahrenen Kindes. -- Nicht Christian Petzold ist pervers, der gesellschaftliche Konsens, der solche "Geschichten" funktionärsträchtig, mit viel theoretischem Wust "fundiert" gebiert und wie eine Monstranz vor sich her trägt, ist es -- |
30.12.2003 | VERANSTALTUNGSHINWEIS meint : SYLVESTER PREMIERE: "Und was soll mit dem Cello geschehen?" Theaterstück für Cellisten und drei Schauspieler von Matei Visniec in deutscher Übersetzung von Gerhardt Csejka. Es spielen Birgit Rauch, Rüdiger Braukmann, Georg Morgot und Christian Jütendonk am Cello unter der Regie von Rüdiger Braukmann. Seine Inszenierungen zeichnen sich generell durch Witz und geistige Klarheit aus. Mehr Information unter www. theater-kommt.de und www.movimento-muenchen.de -siehe auch den grossen Vorbericht im Feuilleton der heutigen AZ von Matthias Heye. |
30.12.2003 | Heidi Bächle meint : Baran habe ich gestern auch noch angeschaut, lieber Herr Elztaler, waren Sie da, Baran von Majid Majidi aus dem Iran, ich habe mir schon überlegt, ob ich die zwei Kinotaler für Sie der freundlichen, jungen Dame am Einlass oder dem netten Herrn im Kassenhäuschen, der mich irgendwie an Samuel Beckett erinnert, zur Zwischenverwahrung übergeben solle, habs dann doch nicht getan, weil ich ja nicht weiss, ob Sie diesen Personen bekannt sind, und weil ich schon mit der Erwartung von Baran beschäftigt war, H.G. Pflaum hatte den Film als Magic Moment gesehen, ein Herr nehme ich an, Baran kann gewiss die Welt nicht retten oder verändern, auch das Kino nicht, Baran hat mir aber einen Abend gerettet, das will viel heissen heutzutage, Baran hat mich einen Abend lang verschont vor den allgegenwärtigen synthetic Stars der Postmoderne, diesen seelischen Kümmerlingen des Wohlstandes, die von Scharen von geschwätzigen Beratern gedrängt werden, sich zu jedwedem PR-Affen zu machen - wundert mich, dass Schrader auf diese Zutat verzichtete - so meines Erachtens ein enormes Glaubwürdigkeitsproblem vor sich herschiebend, deren oberstes Need darin besteht, mit allen Mitteln "ihr Heu einzufahren", um einen virulenten Begriff aus diesem Forum aufzunehmen, Baran eine andere Baustelle im wörtlichsten Sinne gewiss, und so anders wiederum nicht, eine Sehnsuchtsbaustelle vielleicht, die Sehnsucht nach Abhandengekommenem - ich möchte ausdrücklich nicht von Unschuld sprechen - artikuliert, wohlgemerkt: Armut, Kargheit, Bescheidenheit kann im Film ganz schön malerisch daher kommen, erst recht, wenn der Regisseur mit grosser Kelle Regen- und Schneegestöber, Sturm, Fluss, Wind, Feuer, Zementpulververschüttung, Taubengegurre, Flügelschlag etc. anrührt, Einfachheit des Seins, die bei aller Härte Frozzelei nicht ausspart, diese Sehnsucht jedenfalls scheint ein grösseres Publikum zu teilen als jene nach hochelaborierten akademischen Campussen. |
29.12.2003 | Heidi Bächle meint : Das ist gerade nochmal gut abgelaufen gestern im Filmmuseum, lieber Herr Elztaler, ich habe mir tatsächlich, weil Sie es erwähnten, Cradle2The Grave, Born2Die von Andrzej Bartkowiak reingezogen, und wäre durchaus geneigt, für die beiden Helden auf Bewährung zu plädieren, für ihre Art der Rettung der Welt, die mir sogar das eine und andere Lachen entlocken konnte, ich bezweifle aber, ob deren improvisierte, vom Genre sich nährende Methode, die immerhin, das muss ich ihr lassen, im Gegensatz zu jener der amtlichen, meist seelischen Kümmerlingen von Welterrettern, nicht ständig auf die nächste Reelection schielt, ob solche Methode ein probates Mittel zur Errettung der Welt sei, oder wenigstens des Kinos. Aber ich wollte Sie ganz was anderes fragen, waren Sie auch in der Vorstellung gestern, wo haben Sie im doch recht überschaubaren Publikum gesessen, weiter vorn oder weiter hinten, mehr links oder mehr rechts, weil ich hätte Ihnen gerne zwei Kinotaler zugesteckt, dann hätten Sie nämlich fünf Stück zusammen und damit das Anrecht auf einen ermässigten Eintritt, könnten sich heute zum Beispiel Baran oder Wolfsburg anschauen, Sie müssten dann als Normalbesucher nur drei statt vier Euros entrichten, was immerhin einer Ersparnis von 25 %, in früher gerechnet 2 Mark gleichkommt, oder falls Sie für 15 Euro Mitglied im jubilierenden MFZ werden, könnten Sie die fünf Thaler an Zahlung geben und müssten dann statt der normal ermässigten 3-MFZ-Euros nur kinotalerermässigte 3 Euros hinlegen; ob wer so kalkuliert zur Rettung der Welt beiträgt, sei dahingestellt, sicher aber trägt er zu Rettung des Kinos bei, vor allem, wenn er zum Wiederholungstäter wird! |
28.12.2003 | Armin Elztaler meint : Frau Bächle, das freut mich, dass Sie dem Schrader was abgewinnen konnten, mir ging es übrigens ähnlich, fast möchte man sagen, a Hund is er scho der Schrader, wie genau er beobachtet, setzt und auch be-setzt! (allein mit welch dräuend-trauernder Musik er die Stelle unterlegt, an der seinem Protagonisten Bob Crane kurz zu tagen droht, was eigentlich mit ihm los ist..). Vielleicht waren wir ja in derselben Vorstellung gesessen. Ich habe mir jetzt von den Magic Moments 2003 auch noch den Vorschlag von Hans Schifferle, White Oleander vom Peter Kosminsky angschaut. Es scheint mir nicht abwegig, eine inhaltliche Brücke zum Auto Focus vom Schrader zu wagen, hier allerdings die Variante "romantic philosophy" zu den Themen Alleinsein, Künstlertum, seelische Verkümmerung und zwar nicht wie bei Schrader transportiert über einen sich exponierenden Künstler, sondern über ein unerbittliches Muttertier und Künstlerin (Michelle Pfeiffer!) und deren ewig langen Leine zu ihrer Tochter Astrid, erst recht aus dem Gefängnis heraus. Jedenfalls Themen, an die sich so der deutsche Film noch nicht richtig ranwagt (da wird kräftig gehirnwinkelt) und verdammt anspruchsvolle Filme. Da ich grad etwas Zeit habe, werde ich mir heute abend noch den Vorschlag von Doris Kuhn zu Gemüte führen, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sich da so leicht eine thematische Verbindung spinnen lässt, bezieht sie sich doch in ihrer Begründung auf Roger Corman, was mir erstmal auf eine andere Baustelle hinzuweisen scheint. PS: da hab i dann 3 von dene Kinotaler, was mach ich damit? |