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24.01.2002 | instructor meint : ein Hoffnungsschimmer bleibt, ein Trostpflaster für die, die mit 50 den Nachwuchspreis kriegen, 1. Hokusai, so geht die Überlieferung, sei erst in hohem Alter mit einer von ihm gezogenen Linie zufrieden gewesen, in dem Sinne nämlich, dass sie so geworden, wie er es wollte. 2. Manuel de Oliveira, der mit über 90 noch jedes Jahr ein Meisterwerk dreht. Also Kopf hoch und nicht vergessen: üben, üben, üben. |
23.01.2002 | Klein Hansi war auf den Solothurner Filmtagen und meint : sochlikomis schnäggli gigu gluschti gwändli meitschi wäähhh chäppi auto gaggi oigugga grossesmuul |
22.01.2002 | instructor meint : ein wort an die filmstudenten jetzt seid mal schön brav schön artig tut erst mal ein kleines filmchen machen und dann noch ein kleines und dann viel geduld und dann dürft ihr ein grösseres kleines filmchen machen und immer schön brav sein und dann vielleicht ein noch grösseres kleines filmchen und wieder geduld und brav sein und dann - wir müssen leider die altergrenze wegen verstopfung der positionen durch einige pflegefälle etwas anheben - dann also mit fünfzig vielleicht dürft ihr euern ersten langfilm machen und vielleicht sogar gnädig und dankbar am ende eurer kräfte und karriere den bayerischen nachwuchsfilmpreis entgegennehmen das sind doch wirklich perspektiven aber wirklich nur wenn ihr voll artig seid in diesem sinne kopf hoch und lippen zusammengepresst ausrufezeichen |
21.01.2002 | Waldburga Schöpps meint : Gestatten Sie die Nachfrage, bei dieser bayerischen Filmpreisverleihung, diese Leute, das sollen also die Besten und die Wichtigsten im deutschen Filmbusiness gewesen sein, die mit diesen betonierten Mienen? Hm. |
20.01.2002 | cinema aperto meint : cinema arrabiato cinema balsamico cinema corrleone cinema diffusore cinema esplosivo cinema frascati cinema ghirlandaio cinema hertz cinema inflammabile cinema klotz cinema lagrima cinema mecchanico cinema napoli cinema ozioso cinema polverizzante cinema quasimodo cinema restretto cinema stramazzato cinema trasognato cinema universale cinema verita cinema warner cinema x cinema zorro |
19.01.2002 | Eugen Sperber meint : Die Verleihung des Bayerischen Filmpreises: Gespenstischer gymnasialer Elternabend in voralpinem Koedukationsinstitut. Die Zöglinge tragen brav ihr Sätzchen vor. Das Funkeln in den Augen weitgehend erloschen. Der Nachwuchs leicht ergraut. Erstarrte Gesichter reih-auf reih-ab: eins ist sicher: von einer offenen Gesellschaft kann hier nicht die Rede sein. |
18.01.2002 | Linda B. Dur meint : TiWiTipp: Heute abend wird der Muustopf sich selbst wieder feiern, die Subventionsverzahrer, jener erlauchte Kreis, der die Verteilung der 100 oder 200 oder mehr Hundert Millionen Filmförderung jährlich hauptsächlich unter sich ausmarcht und eifersüchtig drüber wacht, dass kein anderer an die Töpfe kommt. Heute abend wird der Bayerische Filmpreis verliehen ("da, nimm dies als Lehen"). Und alle werden sie kommen, die Förderlinge und Förderer, die Subventionszitzengierer, die smarten Karrieristen und Streamliner, die Mundhalter, die Wettbewerbsverhinderer, die Anpasser und Weichgeister, die versammelte Prominenz der Abwehrfront gegen die Kreativität, alle die sie ängstlich um den Erhalt ihrer Nämchens, ihres Erfölgchens, ihres Positiönchens, ihres Subventionströpfchens buhlen und kämpfen und ellenbogen, gar mal was rüberschieben, sich in einer ander bettchen begeben, und die ob all dem Gerangel das Oberziel völlig aus den Augen verlieren: ein geiles aufgewecktes aufregendes Kino von Interesse zu machen und nicht eines von schierer Subventionsträchtigkeit. Und die vor lauter Sehnsucht nach dem Gefühl von Wichtigkeit gerne die Staffage für den Auftritt des Kandidaten abgeben. Es ist die Farm des Desinteresses am wirklichen Erfolg, die da gackern und goldene Filmpreiseier legen wird. Einschalten und ablachen! Und sollten wir uns wider Erwarten getäuscht haben in der Prognose: umso erfreulicher; denn kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. Ich jedenfalls trink mir jezz nen Schwipps an, u-ups. |
17.01.2002 | Sibylle Groothjahn meint : hui! hui! Desinteresse am Erfolg, Förderfilm, Besetzung aus dem Muustopf, hui! hui! das sind Begriffe, die zusammen passen wie lang gesuchte Teile eines Puzzles! heureka! |
16.01.2002 | Vreni Mayer-Bodmer meint : Was ratte hier weiter unten am 10. und 11. geschrieben kann ich nur bestätigen: den Eindruck hab ich schon öfter gehabt bei solchen 'Förderfilmen' dass die Leute gar kein Interesse am Erfolg haben, oft reicht schon ein Blick auf die Besetzung. |
14.01.2002 | Florian Blüscher meint : Autsch! kaum hier gelandet und den letzten Eintrag gelesen da fällt mir gleich was Lustiges ein zum Thema Schule, gute Noten, Musterschüler. Da gibts doch so einen deutschen Filmstar, ein nicht mehr ganz so frischer Frischling, den sie hierzulande seit Jahren als den typischen Kinostar aufzubauen versuchen, wie heisst er doch gleich, sorry der Name fällt mir nicht ein, und der vor allem dadurch auffällt, dass er am musterschülerhaftesten von allen die amerikanischen Filmschauspieler nachahmt, mit einem von denen wird er gelegentlich auch verglichen. So einen hier als non-plus-ultra Kinostar, Kinomimen aufzubauen ist für mich eines der deutlichsten Indizien für die in den kinomässig dominierenden Kreisen vorherrschende Provinzialität des Denkens: nämlich so sein zu wollen, wie andere es sind (sich somit einen Hauch des Duftes der weiten Welt zu verleihen), statt so zu sein wie man ist, das Eigene zu suchen und auch es anzuerkennen. Abklatsch als Ausdruck mangelnden Selbstbewusstseins, mehr noch: es verhindert, eigenes Selbstbewusstsein zu erforschen, zu entdecken, zu behaupten, zu entwickeln. Also ein Verdrängungsmechanismus. Und allein als Mechanismus schon eins schwer zu knackendes Problemchen. Und: wo Mechanismen vorherrschen, ist es nicht leicht etwas zu bewegen, eine Veränderung in Gang zu setzen. Weil, wie gesagt, die Verhinderung arbeitet mit der Gewalt eines Mechanismus. Da brauchen wir also noch etwas Geduld und Nachsicht mit dem deutschen Film. Immerhin fällt mir da ein kleines Diagnose-Rezeptchen ein: Sag mir wer Deine Stars sind und ich sage Dir, was für ein Kino du machst und also wer Du bist. Übrigens: eine spitzenmässige Website. |
13.01.2002 | Graf Isidor Chaussey-Chevzky meint : Ich liebe sehr dieses Forum. So viele freie Meinungen. Ohne freien Geist ist Kino gar nicht möglich. Entfernt es sich von den Ueberraschungen und damit von den Adrenalinstössen und neu geöffneten geistigen Fenstern. Ohne freien Geist offeriert Kino sich maybe für Benotungen wie in der Schule. Weg damit! |
12.01.2002 | Neuhausenisierung auch in Saarbrücken meint : Dem Vernehmen nach hat mein kleiner Bericht in diesem Forum über die Ausstellungseröffnung in Neuhausen bei München (vom 9.Januar02) die Saarbrückener Crême de la Crême dermassen beeindruckt, dass sie spontan entschieden haben, ihr Max Ophüls Preis Filmfestival für die eigene Repräsentierung umzudisponieren statt es wie bisher der erfolgreichen Nachwuchspflege zu widmen. Also muss eine neue Leitung her. Das ist natürlich törichter Mist. Den Künstlern würde ich daher empfehlen, den Spiess umzudrehen: die können Eure Filme gerne weiterhin noch haben, aber unter solchen Auspizien sollen sie kräftig dafür blechen. Umsonst ist nur der Tod. Und hingehen brauchts Ihr auch nicht mehr. Die Preisgelder könnts Ihr Euch ja überweisen lassen. Das wär doch eine nette kleine Übung fürs Selbstbewusstsein. Oder? |
11.01.2002 | ratte meint : Zum SZ-Interview mit Nida-Rümelin "wir brauchen zentrale Akteure" vom 10.1.02.
Was den deutschen Film betrifft ist unser Mann in Berlin mit dem ausladenden Titel etwas kleinlaut geworden; fast trotzig wie ein gescholtener Schuljunge wiederholt er, er habe genau hingeschaut nach Frankreich, wie alle aus der Branche es lange gesagt hätten. Dass er damit in eine Finte der 'Branche' gelaufen ist, dass diese den Herrn Professor hat eiskalt auflaufen lassen, das sagt er nicht. Da ist er zu höflich dazu. Damit ist es der Branche vorerst erfolgreich gelungen A) Unterstützung für die Forderung nach noch mehr Subvention zuerhalten und vor allem B) ihn davon abzuhalten, endlich gründlich zu analysieren, wieso in Deutschland politisches Engagement für den Kinofilm allzuhäufig zum Rohrkrepierer wird. Oder er weiss es und hütet sich, möglicherwiese aus weiser Voraussicht, um keine Pferde scheu zu machen, es laut auszusprechen. Der folgende Satz aus dem Interview könnte dies bestätigen: "Wir brauchen zentrale Akteure, die am Erfolg Interesse haben" impliziert: 'wir haben zentrale Akteure, aber die haben kein Interesse am Erfolg. Was verständlich machen würde, dass diese gerne im Dunkeln beiben und keiner sich traut, sie zu benennen. Also die Produzenten sind es lt. Interview nicht (mei, wie konntet Ihr es nur soweit kommen lassen, Euch das Heft des Handelns soweit aus den Händen nehmen lassen!), noch weniger die Regisseure (welcher Regisseur setzt noch einen Schauspieler gegen den Produzenten durch) und schon gar nicht die Schauspieler. Bleibt zu fragen, und zwar alle: wenn dem so ist - und dem ist offensichtlich so - wo bleibt die Auflehnung gegen zentrale Akteure, die kein Interesse am Erfolg haben? Und dafür können wir die Zuständigkeit nicht unserem Staatsminister in die Schuhe schieben. Wir sind hier nicht im Lande der mutlosen Luschen, der Kuscher und Leisetreter, verdammt! |
10.01.2002 | ratte meint : Auch die Hessen bekommen jetzt ein grosses Internationales Filmfest: Das 1. Internationale Filmfestival Frankfurt (ist eben angelaufen). Mit trocken datterichschem Humor stellt es das erhellend deutbare Motto vorneweg ins Internet DIE SPANNENDSTEN DINGE PASSIEREN IM DUNKELN: Gilt bestimmt fürs deutsche Kino, wo im Dunkeln bleibt wer wie und wieviel Gelder, wer wie und wieso welche Rolle bekommt, wo im Dunkeln bleibt, wer die 'zentralen Akteure' sind (das so getitelte Interview mit JNR in der heutigen SZ werden wir in einem anderen Beitrag reflektieren, vielleicht morgen oder heute noch; die Sache drängt). Es ist das Land mit den meisten Stars im Dunkeln: mehr Schauspieler verdienen sich ihr meistes Geld in dunklen Synchronstudios als auf der Leinwand; und sorgen damit für die Pflege eines dunklen sprachlichen Einheitsbreis. Die freundlichere Deutung dieses dunklen Leitsatzes birgt die Hoffnung, dass wenn die Lichter ausgehen im Saal und es dunkel wird, wenn das Publikum still wird und man den Atem hört (Curt Goetz hat diesen erhebenden Moment schöner für das Theater geschildert), dass es dann zu knistern anfängt im Raum, dass Spannung aufkommt, so dass keiner sich zu rühren wagt, noch zu hüsteln und alle gebannt auf die Leinwand blicken und auf das was sich da abspielt. Dies wünschen wir den Hessen und ihrem neuen Festival! |
09.01.2002 | Kunstverständnis in Neuhausen meint : Ausstellungseröffnung gestern Abend in Neuhausen bei München; 19 Neuhausener Künstler stellen Gemälde aus; die Rednerin begrüsst den Politiker von rechts, den Wahlkämpfer 1, Wahlkämpferin 2, die Politikerin von links, jemanden von der Stadtverwaltung und noch jemanden, der noch gar nicht da ist, zwei Nachwuchspolitikerinnen, den Sponsor A und den Sponsor B, die Sponsoren C und D, den Organisator X, den Organisator Y, die Familie Z, den Kataloghersteller und und und. Andere Redner bedanken sich. Frage aus dem Publikum: "und was ist mit den Künstlern, werden die nicht vorgestellt?" Antwort der Rednerin: "Da stehen wir ja um Mitternacht noch hier!..die sind irgendwo im Raum, die sind ja da..". Uns scheint dieser kleine Vorfall symptomatisch nicht nur für Neuhausen bei München... |
09.01.2002 | Radiccio meint : Wie eine ABM-Massnahme sieht der hochgeförderte deutsche Film in der Tat denn auch oft aus: lustlos, mutlos, witzlos, seriös-fleissig, die Freude am Film tabuisiert (wir machen das ja nicht zum Vergnügen!), oder nachgemacht krampfhaft. In diesem Zusammenhang wirkt auch der Titel Kulturstaatsminister für Herrn Nida-Rümelin leicht pompös; "Leiter des Amtes zur Koordinierung und Vermehrung, sowie eines besseren Marketings von ABM-Massnahmen für schwer vermittelbare Filmleute und somit zur indirekten Sicherung von Arbeitsplätzen in grossen Studios" wäre angemessener (und nichtsdestoweniger ein schöner langer Zusatztitel für einen Herrn Professor). Dieser Titel wäre auch insofern angebracht, als geistig-philosophische Impulse oder Lichtblicke für den deutschen Film von dieser Stelle aus bislang zur Gänze unterblieben sind. |
08.01.2002 | Aubergine meint : der deutsche Film: primär und hauptsächlich eine Art luxuriöser ABM-Massnahme für (auch dem Publikum) schwer vermittelbare Filmleute? |
07.01.2002 | Real Bauer meint : Leute, was habts Ihr immer für ein Gschiss mit diesem deutschen Film; es interessiert sich eh keiner für; bis auf die, die sich da in Ruh ihre Filmkohle abholen. Und die sollten froh sein, dass sich keiner für interessiert. Weil sonst ists nämlich aus mit die Ruh. Dann könnt leicht Schluss sein mit dem ungestörten Verteilen der Förderbeute. Psssst! |
06.01.2002 | Click Pick meint : Mümmelmummsen mümmeln zahnlos Subventionsbreikino. Knackige Geister: anderswo. Schnittstellen Realität/Fiktion: nirgendwo. |
05.01.2002 | Alte Leier meint : Subventionsverzahrer wehren sich mit Händen und Füssen gegen kreative Köpfe Worin die Dinge ihren Ursprung haben darin finden sie auch ihren Niedergang Vorsok Identitätsflimmern Kältebreak im Hirn Identitätsweihrauch Neujahrsaltschnee SeinsPerformance Sololeid Celluloid |
04.01.2002 | Sirius Helltop meint : Nach der Affaire Semmeling besteht bei Dieter Wedel bestimmt wieder Stoff- und Recherchebedarf. Von beidem genug bieten täte vermutlich 'die Affaire Deutsches Kino'. Auf den Spuren des Mottos 'in dubio pro bottiglia' mit Mario Adorf in der Glanzrolle eines einflussreichen Filmförderers (Schicksal spielen), dieses Mal wieder mit den ihm angemessenen 100 Drehtagen und gutaussehend und der Rest der deutschen Kinostars starring as themthelves oder aus Kostenersparnisgründen von billigen unbekannten Darstellern gemimt, was vielleicht gar nicht so einen grossen Unterschied machen würde. |
03.01.2002 | HG meint : Brillante Analysen von Schuller-Görlitz vom 28.und 29.12.01! |
02.01.2002 | marcella morcote meint : mich wündert ächt wieviel names rumhupfen in Filmbusiness. Und hat man nie gehört von eindruckliche Rolle wo habens gespielt. |
01.01.2002 | Lukas Lukacics meint : Oh, bin ich der erste in diesem Jahr, der hier schreibt? Auch gut so. Es ist ein konstruktiver Vorschlag, den ich mache (nach Lektüre Schuller-Görlitz): Warum sollte nicht eines unserer Filmfestivals, zB demnächst die Berlinale, in einem gesonderten Block eine Gesamtschau, die Jahresgesamternte sozusagen, einer der Filmförderanstalten präsentieren? Das konzentrierte, sinnliche Erlebnis dessen, was hierzulande gefördert wird, könnte vielleicht mehr Erkenntnis und Einsicht zu Tage fördern als Zahlen, Namen, Quoten, Lamentos etc. Einfach schauen was ist. Unvoreingenommen! Möglicherweise wird das gemeinsame befreiende Lachen über den 'gesichtslosen Gemischtwarenladen' (lt. Schuller-Görlitz), über so vielen ernsten, provinziellen Good-Will, über so viel bemühtes Möchtegern-Startum, über so viel missglückte, missartikulierte (und gegängelte?) Kinosehnsucht, über Leute ohne Kinophilosophie, die sich hier tummeln,nur weil Fördergelder abgerufen werden können - vielleicht kann das Lachen über all dies zu einem lockereren Umgang mit der Materie führen, gar den Grundstein legen für einen freieren, kräftigeren Erfolg des deutschen Films, endlich auch mit internationaler Ausstrahlung. Ich bin überzeugt, dass da viel mehr unfreiwillige Komik drin steckt im filmgeförderten deutschen Film, im Gehabe um denselben, als man gemeinhin anzunehmen geneigt ist. Man muss sie nur sehen. Und in der Entdeckung derselben dürfte der Kern, der Ursprung zur 'echten' Komik schon gefunden sein. Nur wer sich selbst nicht tierisch ernst nimmt, kann ernst genommen werden. |
31.12.2001 | r u t z a c t o r meint : Zum Sylvester: der sonderlichste Satz des Jahres: Sie sind Spitze, aber diese Position müssen wir leider mit einer Flasche besetzen. In diesem Sinne: Prosit Neujahr und köpft's die Flaschen!!!! |
30.12.2001 | nancy prancy pansy piffl meint : jetzt ist das alte jahr arg zerbrechlich geworden krrrg |
29.12.2001 | Dr. Schuller-Görlitz meint : Jetzt habe ich wieder meine Anschrift nicht eingetragen; wie kann ich nur so zerstreut sein: |
29.12.2001 | Dr. Schuller-Görlitz meint : Wenn ich schon zur Feder greife (ja, da bin ich altmodisch), möchte ich - nach einem Nachtrag zu meinem gestrigen Beitrag in diesem Forum - auf ein weiteres grundsätzliches Dilemmma im deutschen Kino hinweisen. Mein Nachtrag gilt dem Widerspruch von Gestaltungsfreiheit und administrativen Richtlinien der Filmförderer: zu vermuten bleibt, dass die Unversöhnlichkeit dieses Dilemmas die krampfhafte Bemühung erklärt, mit der uneinsichtig an der verheerenden Politik des name-castings festgehalten wird (um den Widerspruch zu übertünchen logischerweise). Auf ein weiteres grundsätzliches Dilemma im deutschen Kino möchte ich heute hinweisen: Das deutsche Theater mit seiner entmündigenden Weisungsgebundenheit ist nicht der geeignete Ort, um selbständige selbstbewusste Akteure hervorzubringen, wie sie für die Wirksamkeit auf dem Leinwand eine zwar nicht hinreichende, jedoch notwendige Bedingung sind (kein amerikanischer Schauspieler, der nicht in der kleinsten Szene als zweiten Untertext sozusagen noch die vibrierende Saite mitschwingen liesse: Leute, ich habs geschafft, hier mitzuspielen, ich bin dankbar, ich bin stolz, ich bin begeistert). Andererseits ist meiner Meinung nach das Studium von Rollen am Theater sowie deren mehrfache Vorführung vor Publikum eine weitere unverzichtbare Bedingung für das Bauen von plausiblen Filmrollen; so unverzichtbar wie beispielsweise das Studium der Anatomie des menschlichen Körpers für den angehenden Mediziner. Auch dieses Dilemma scheint mir ohne Ausweg (der Lösungsversuch mittels Teilnahme an US-acting-Workshops dürfte mehr der Romantik und der mehr oder weniger hilflosen Nachahmung dieser Haltung dienen als einer substanziell-kreativen Nutzung des Energiepotentials aus diesem Widerspruch). |
28.12.2001 | Dr. Schuller-Görlitz meint : Verzeihung, jetzt habe ich meinen Absender vergessen: |
28.12.2001 | Dr. Schuller-Görlitz meint : Die Idee mit den Rankings für Filmförderanstalten (Hr. Pohl vom 27.12) sollte vielleicht nicht gleich beiseite geschoben werden. Bis heute jedenfalls hat es keine der diversen Filmförderanstalten verstanden, sich im Spiegel der von ihr geförderten Filme ein besonderes Profil zu verleihen. Auf gut deutsch: es handelt sich um gesichtslose Gemischtwarenläden ohne erkennbare Konturen mit gelegentlichen Treffern oder Trefferbeteiligungen. Diesen Zustand weiterhin aufrecht zu erhalten sollte uns unser Kulturgut Film (ich sehe den Begriff durchaus positiv im Gegensatz zur Hr. Pohl) zu kostbar sein. Aber da stossen wir auf ein strukturelles Dilemma : profilieren in diesem Bereich können sich allein unabhängige Produzenten wie Paulo Branco, Arthur Cohn (oder wie in der bildenden Kunst der betuchte Einzelmäzen oder -sammler), die ihren eigenen Geschmack zum obersten Richter haben. Öffentliche Filmförderer dagegen müssen ihrer Legitimation zuliebe administrativen Richtlinien genügen. Darin liegt ein Widerspruch von enormem Verhinderungspotential - und mehr Fördergelder lassen ihn gewiss nicht kleiner werden. Auf der Suche nach Lösungen sollte man den Blick vielleicht auch weiter als nur pathetisch bis nach Frankreich schweifen lassen, es gibt andere Denkbeweglich- und Geistigwachländer, wie läufts in Südkorea beispielsweise? (Über einige Filme dorther wird man sich in Kürze im Münchner Werkstattkino ein Bild machen können). |